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Der Schneekönig

ABGESCHLOSSEN
von

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Gefunden?!

Der Schneekönig
 

2 ~ Gefunden?!
 

Als die beiden erwachten, lag das kleine Boot an einem Ufer. Rechts und links blühten die schönsten Blumen, wuchsen die größten Bäume und weideten die fettesten Schafe.

Aber es war kein Mensch zu sehen.

Vorsichtig, die Zauberstäbe gezogen, betraten sie das Ufer und sahen sich weiter um.

„Vielleicht hat uns der Fluss ja wirklich zu Harry gebracht, Herm?“, flüsterte Ron, der neben ihr herging.
 

Nachdem sie ein Stück gegangen waren, erreichten sie einen Kirschgarten, in dem ein kleines Haus stand. Es hatte rote und blaue Fenster, wirkte sonderbarer als jeder Laden in der Winkelgasse und hatte ein Strohdach. Vor der Tür standen zwei hölzerne Soldaten, die ihre Gewehre schulterten, als sie näher traten.

Hermine und Ron erkannten nicht gleich, dass sie nicht echt waren, so riefen sie nach den beiden. Aber die Soldaten antworteten natürlich nicht. Im Großen und Ganzen wirkte die Gegend um sie herum, als wären sie in einer anderen Welt

Ron schrie nun lauter und daraufhin kam eine alte Frau auf sie zu, direkt aus dem Hau heraus.

Auf ihrem Kopf saß ein großer Sonnenhut, der mit den schönsten Blumen bemalt war.
 

„Oh, ihr armen Kinder!“, sagte sie.

„Wie seid ihr denn auf den großen und reißenden Strom gekommen? Er hat euch in die Welt hinaus getrieben!?“

Die Jugendlichen sahen sie leicht skeptisch an, folgten der alten Dame aber.

„Kommt doch und erzählt mir wer ihr seid und wie ihr herkamt!“

Und als die beiden ihr alles erzählt und auch gefragt hatten, ob Harry hier vorbei gekommen wäre, antwortete sie:

„Nein, ist er nicht. Aber er wird sicher noch kommen!“
 

So nahm sie die beiden bei der Hand, führte sie in ihr Haus und schloss hinter sich die Türe.

Das Sonnenlicht floss durch die buntbemalten Fensterscheiben und hinterließ einen sonderbaren Eindruck. Die Frau sagte, dass sie hier auf ihren Freund warten konnten, dass sie von den Kirschen essen und die Blumen betrachten sollten.

Und so aßen sie von den roten Früchten und ließen sich von der alten Frau die Haare kämmen.
 

Doch je mehr sie die Haare kämmte, desto mehr vergaßen die beiden, warum sie hierher gekommen waren. Vergaßen, dass sie Harry suchen wollten...

„Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass ihr hier seid! Wartet nur, wie gut wir miteinander leben werden!“

Die alte Dame war keine Hexe, doch auf eine Weise magisch. Sie war nicht böse, aber schon lange alleine gewesen und nun, da sie Gesellschaft hatte, wollte sie diese beiden behalten. Aus Angst, die Rosensträucher könnten sie an ihren Freund erinnern, der einen solchen auf das Grab seines Paten gepflanzt hatte, ließ sie selbige aus ihrem Garten verschwinden. Nichts erinnerte mehr an ihre Existenz.
 

Und als sie das getan, führte sie die beiden hinaus in den Garten. Wie ein bunter Regenbogen leuchteten ihnen die Blumen entgegen. Für jede Jahreszeit war mindestens eine vertreten und es duftete herrlicher als in jedem Garten, den sie bisher gesehen hatten.

So genossen sie diese Umgebung bis es Abend wurde und sie Betten bekamen, die mit roter Seide bespannt und mit Veilchen gestopft waren. Und die beiden träumten herrlich.
 

Aber je länger Ron und Hermine in diesem Garten blieben, desto mehr hatten sie das Gefühl, dass etwas fehlte. Eine Blume. Eine ganz spezielle Blume.

Doch welche, das konnten sie nicht sagen.

Und so kam es, dass sie sich eines Tages den Sonnenhut der alten Frau betrachteten und gerade die schönste Blume eine Rose war. Es war die einzige, die sie vergessen hatte hinfort zu wischen.

Die Jugendlichen sprangen auf, der Hut segelte zu Boden.

„Hier sind keine Rosen?“, fragte das Mädchen erschreckt und suchte in den Beeten. Sie fand keine.

„Bei Merlin, wir haben vergessen, weshalb wir hier sind!“, jammerte Ron.

Eine Träne der Verzweiflung löste sich und traf den Boden dort, wo ein Rosenstrauch gewachsen war.
 

Einem Wunder gleich, schoss der Strauch empor und blühte so wunderbar wie zu dem Zeitpunkt, als er unter die Erde verbannt worden war.

„Magie...“, flüsterte Hermine.

„Ja, eindeutig...“

Die Rosen schienen zu verstehen, wandten den beiden den Kopf zu.

„Wenn ihr uns doch bloß sagen könntet, wo Harry ist! Er wird doch nicht tot sein?!“, schluchzte Hermine und warf sich in die Arme ihres Freundes.
 

Die Rosen hingegen antworteten überraschenderweise:

„Nein, er ist nicht tot. Wir waren unter der Erde, dort, wo alle Toten sind, aber er war nicht da.“

Die beiden bedankten sich und liefen in Richtung Fluss. Doch da hielt sie eine Feuerlilie auf:

„Hört ihr die Trommel: Bum! Bum! Es sind nur zwei Töne, immer: Bum! Bum!

Hört der Frauen Trauergesang, hört den Ruf der Priester.

In ihrem langen, roten Mantel steht das Hinduweib auf dem Scheiterhaufen. Die Flammen lodern um sie und ihren toten Mann empor, aber das Hinduweib denkt an den Lebenden hier im Kreise, an ihn, dessen Augen heißer als die Flammen brennen, an ihn, dessen Augenfeuer ihr Herz stärker berührt als die Flammen, welche bald ihren Körper zu Asche verbrennen.

Kann die Flamme des Herzens in der Flamme des Scheiterhaufens ersterben?“
 

Ron sah Hermine an und sie ihm in die Augen.

„Verstehst du das?“, fragte er schließlich.

Doch die Feuerlilie antwortete:

„Das ist mein Märchen!“
 

Sie wollten weiter, doch da hielt sie die Winde auf:

„Über dem schmalen Fußweg hängt eine alte Ritterburg. Das dichte Immergrün wächst um die morschen, roten Mauern empor. Blatt um Blatt um den Altan herum, und da steht ein schönes Mädchen, sie beugt sich über das Geländer hinaus und sieht den Weg entlang. Keine Rose hängt frischer an den Zweigen als sie, keine Apfelblüte, wenn der Wind sie dem Baume entführt, schwebt leichter dahin als sie.

Wie rauschte das prächtige Seidengewand!

»Kommt er noch nicht?«“
 

„Meinst du etwa Harry?“, fragte Hermine aufgeregt. Doch die Winde meinte nur:

„Ich spreche von meinem Märchen, meinem Traum...“

Enttäuscht liefen sie wieder weiter, doch da hielt sie die Schneeblume auf:

Es war deprimierend, dass diese Blumen alle ihre Märchen und Träume erzählten, aber niemals Harry darin vorkam.

So sagte Hermine:

„Es ist ja ganz schön, was du uns da erzählt hast, aber Harry kam nicht darin vor!“
 

Darauf schwieg die Winde und die Hyazinthen begannen zu erzählen:

„Es waren drei schöne Schwestern, durchsichtig und fein. Der einen Kleid war rot, der anderen Kleid blau, der dritten Kleid weiß. Hand in Hand tanzten sie beim stillen See im hellen Mondschein. Es waren keine Elfen, es waren Menschenkinder.

Dort duftete es so süß und die Mädchen verschwanden im Wald. Der Duft wurde stärker; drei Särge, darin lagen die schönen Mädchen, glitten von des Waldes Dickicht über den See dahin; die Johanneswürmchen flogen leuchtend rings umher, wie kleine schwebende Lichter.

Schlafen die tanzenden Mädchen oder sind sie tot?

Der Blumenduft sagt, sie sind Leichen, die Abendglocke läutet Grabesgesang!“
 

„Du machst uns traurig!“, rief die Braunhaarige und wischte sich die Tränen aus den Augen.

„Harry ist doch nicht etwa doch tot? Die Rosen sagten »Nein«!“

Kling, klang, läuteten die Hyazinthenglocken.

„Wir läuten nicht für Harry, wir kennen ihn nicht! Wir singen unser eigenes Lied, das einzige, das wir wissen...“
 

Die Jugendlichen schüttelten den Kopf und die junge Hexe kniete sich vor die Butterblume.

„Du bist eine kleine Sonne, vielleicht kannst du uns ja verraten, wo sich unser bester Freund aufhält?“

Und die Butterblume glänzte leuchtend im Schein der Sonne und sah Hermine an.

Ron und Mine fragten sich, ob nun wieder ein Lied singen würde? Und wenn ja, dann von Harry?

Die Butterblume jedoch erzählte:
 

„In einem kleinen Hofe schien die liebe Gottessonne am ersten Frühlingstage so warm. Die Strahlen glitten an des Nachbarhauses weißen Wänden herab. Dicht dabei wuchs die erste gelbe Blume und glänzte golden in den warmen Sonnenstrahlen.

Die Mutter saß draußen in ihrem Stuhl, die Tochter; ein armes, schönes Dienstmädchen; kehrte vor einem kurzen Besuche heim: sie küsste die Mutter; es war Gold, Herzensgold in dem gesegneten Kuss. Gold im Mund, Gold im Grund, Gold in der Morgenstund!

Seht, das ist meine kleine Geschichte!“
 

Hermine schlug sich die Hände vor den Mund und seufzte traurig auf:

„Meine arme Mutter, meine Eltern machen sich bestimmt Sorgen! Wir sind ja ohne Nachricht verschwunden!“

Ron kniete neben ihr und auch er war geknickt.

„Ja, sie machen sich bestimmt Sorgen. Aber, Mine, wir werden bald nach Hause gehen, ja? Und wir werden Harry mitbringen!“

Seine Worte beruhigten sie und zusammen standen sie wieder auf.

„Du hast Recht! Komm, lass uns gehen, es bringt nichts, die Blumen weiterhin nach Harry zu fragen.
 

Andere Blumen versuchten sie aufzuhalten, wollten ebenfalls ihre Geschichten und Lieder erzählen und singen. Doch weder Hermine noch Ron kümmerte dies. Für sie war nur eines wichtig: Den Garten mit dem Haus verlassen und die Suche weiterführen!

So erreichten sie das Gartentor, das jedoch verschlossen war. Hastig zückte der Rothaarige seinen Zauberstab und flüsterte den Alohomora. Schnell schwang das Gatter auf und sie eilten hindurch. Sie sahen noch dreimal zurück, doch weit und breit war niemand zu sehen.
 

Nach einer Weile, in der sie nur schnell gelaufen waren, setzten sie sich auf einen großen Stein. Und als ihr Blick die Umgebung traf, erschraken sie ein wenig. Hier war es Spätherbst, nicht Sommer, wie in dem Garten, aus dem sie geflohen waren.

„Wie ist das möglich“, überlegte der Rothaarige laut, als er die Gegend betrachtete.

„Erinnerst du dich, was Dumbledore gesagt hat? Vielleicht war sie der Sommer?“

„Ja, stimmt. Wir haben nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen ist, weil es da immer Sommer war…“

„Wir haben schon zu viel Zeit vertrödelt, Ron! Wir müssen weiter!“, erwiderte Hermine verzweifelt, doch ihre Füße taten schon weh und es gab nichts Essbares in dieser tristen Einöde...
 

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Ron und Hermine mussten sich von ihrem langen Marsch ausruhen. Sie ließen sich nieder und erneuerten die Wärmezauber und Wasser-Abwehzauber, damit sie nicht zu Eiswürfeln wurden. Mittlerweile war es kalt geworden.

Als sie dort so saßen, kam eine Krähe über den Schnee gehüpft. Sie saß da und beschaute sich die Menschen, die zurückstarrten. Dann sagte die Krähe:

„Krah! Krah! Gu´Tag! Gu´Tag!“

Besser konnte sie es einfach nicht, aber da sie es mit den beiden gut meinte, fragte sie, wohin die zwei wollten. Die Krähe wollte wissen, warum die beiden so alleine in die weite Welt hinausgingen.
 

Ron und Hermine verstanden nicht, weshalb die Krähe meinte, sie wären alleine? Aber dennoch erzählten sie, was oder besser wer sie hierher geführt hatte. Dann fragten sie, ob die Krähe vielleicht Harry gesehen hatte.

„Das könnte sein, ja! Das könnte sein!“

„Wie? Glaubst du nur?“, wollte Ron wissen und packte sich die Krähe. Der Vogel war bisher der erste, der womöglich einen Hinweis auf ihren Freund geben konnte.
 

„Vernünftig! Vernünftig!“, rief die Krähe.

„Ich glaube, ich weiß... – ich glaube, es kann sein – der kleine Harry! Aber nun hat er euch sicher über die Prinzessin vergessen!“

Das ließ das Paar wirklich stutzig werden. Hatte Dumbledore nicht gesagt, dass Harry vom Schneekönig entführt worden war?

„Wohnt er etwa bei einer Prinzessin?“, entkam es Hermine, die nicht verstand.
 

„Oh ja, oh ja! Aber es fällt mir so schwer, eure Sprache zu sprechen. Versteht ihr die Krähensprache? Dann will ich es euch besser erzählen!“

Die Jugendlichen sahen sich an und zuckten die Schultern. Sie konnten keine Tiersprachen, aber vielleicht würde ein Sprachzauber helfen?

Aber erst einmal sollten sie antworten!

„Nein, wir können deine Sprache nicht, aber vielleicht kann ein Zauber helfen. Lass es uns kurz versuchen.“
 

Hermine wandte den Zauber auf ihren Freund an, doch als die Krähe krächzte, verstand er sie dennoch nicht. Enttäuscht schüttelte er den Kopf.

„Tut nichts mehr! Ich werde erzählen, so gut ich kann. Aber eher schlecht als recht.“

Dann begann der Vogel zu erzählen, was er wusste:

„Hier, im Königreich, wohnt eine Prinzessin, die ist sehr klug – sie hat auch alle Zeitungen der Welt gelesen und wieder vergessen, so klug ist sie.

Neulich saß sie auf dem Thron und das ist doch nicht so angenehm, wie man sagt; da fing sie an, ein Lied zu singen und das ging so:

»Weshalb sollt´ ich mich nicht verheiraten?«

Aber sie wollte einen Mann, der zu antworten verstünde, wenn man mit ihm spräche, einen, der nicht bloß dastehen und vornehm aussehen würde, denn das wäre zu langweilig.

Also ließ sie alle Hofdamen zusammenkommen und als die hörten, was sie wollte, wurden sie sehr vergnügt.

Ihr könnt glauben, dass jedes Wort wahr ist!“

Die Krähe krächzte einmal, ehe sie noch hinzufügte:

„Ich habe eine zahme Geliebte, die geht frei im Schlosse umher und sie hat mir alles erzählt!“
 

Dass die Geliebte der Krähe auch ein solcher Vogel war, war klar. So schwiegen die beiden und lauschte, was es weiter zu hören gab.
 

„Die Zeitungen kamen am Tage darauf mit Herzen am Rand und der Prinzessin Namenszug heraus. Man konnte darin lesen, dass es einem jungen Mann, der gut aussehe, freistehe ins Schloss zu kommen und mit der Prinzessin zu sprechen.

Derjenige, der so wortgewandt wäre, dass man hören könnte, er sei dort zu Hause, den wolle die Prinzessin zum Manne nehmen- ja, ja!“, sprach die Krähe.
 

„Ihr könnt es mir glauben, es ist so gewiss wahr, wie ich hier sitze! Junge Männer strömten her, es war ein Gedränge und ein Laufen - aber es gelang weder am ersten Tage, noch am zweiten. Alle konnten sie gut sprechen, wenn sie auf der Straße waren, aber wenn sie durch das Schlosstor traten und die Gardisten in Silber sahen und die Treppen hinauf die Lakaien in Gold und die großen erleuchteten Säle, dann wurden sie verwirrt.

Und wenn sie dann vor dem Thron standen, auf dem die Prinzessin saß, da wussten sie nichts mehr zu sagen! Außer vielleicht das letzte Wort, das sie gesagt hatte. Und das noch einmal zu hören, dazu hatte sie keine Lust.
 

Es war, als wären sie unter Zauber gestanden und wären in den Schlaf gefallen, bis sie wieder auf die Straße kamen. Dort konnten sie plötzlich wieder sprechen.

Und da war kein Ende in Sicht! Sie standen vom Stadttor bis zum Schloss – ich war selbst drinnen, um es zu sehen!“, versicherte die Krähe.

„Die wurden dann auch hungrig und durstig, aber sie bekamen nicht einmal ein Glas Wasser! Nur einige, die klüger waren, hatten ein Butterbrot bei. Aber sie teilten nicht, nein! Sie dachten, wenn der andere hungrig aussieht, nimmt die Prinzessin ihn nicht.“
 

„Aber, was ist mit Harry? Wann kam er und wieso?“, wollte Hermine wissen. Sie war noch nicht dahinter gekommen, was ihr bester Freund dort hätte wollen können?

Er konnte sprechen, klar, aber er war nicht gerade jemand, der herausragende Reden hielt oder Konversation führte.

„Warte, warte! Jetzt sind wir bei ihm! Also, es war am dritten Tag, da kam eine Person, ohne Pferd und Wagen, recht fröhlich auf das Schloss zu marschiert.

Seine Augen glänzten und er hatte schönes langes Haar. Aber sonst ärmliche Kleider...“
 


 

Wird es Harry sein?

Oder ein anderer, gutgelaunter Junge?

Vielleicht sogar Snape?

Fragen über Fragen

Bye, Mitani



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