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Der Schneekönig

ABGESCHLOSSEN
von

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Verschwunden

Der Schneekönig
 

1 ~ Verschwunden
 

Einst, vor vielen Jahrhunderten, hatte der Teufel beschlossen, einen magischen Spiegel zu erschaffen. Und als es vollbracht gewesen, war er als Geschenk an die vier Jahreszeiten gegangen.

Erfreut hatte sich erst der Frühling darin betrachtet und der Spiegel hatte die Welt gezeigt, wie sie neues Leben ausstrahlte.

Dann war der Sommer dran gewesen, hatte Wärme und volle Lebenskraft gezeigt.

Darauf hatte sich der Herbst gespiegelt und in der Welt waren die Früchte und das Gemüse gediehen.

Zu guter letzt war der Winter an der Reihe gewesen und eine weiße Schicht hatte die Welt bedeckt.

Nachdem er das gesehen hatte, hatte ihn nur noch ein einziger Wunsch erfüllt:

Nur seine Jahreszeit sollte auf der Erde herrschen, immerdar!
 

So hatte der Winter den Spiegel genommen und war mit ihm ans Ende der Welt entschwunden. Dort, versteckt in seinem eisigen Winterpalast, war sein Herz erfroren, das zuvor noch warm und freundlich gewesen.

Von da an hatte er die Welt nur noch kalt und triste gesehen, einsam und hässlich. Allein sein Schnee könnte dieser verlorenen Welt die Schönheit wiedergeben...
 

Keiner der vier Jahreszeiten hatte gewusst, dass der Teufel eine Intrige geplant und einen Fluch auf sein Geschenk gelegt hatte...
 

Nach einer Weile hatte sich der Winter dazu entschlossen mit dem Spiegel hinauf zum Mann im Himmel zu fliegen. Er hatte ihn bitten wollen, dass nur der Winter alleine herrschen sollte.

Doch je höher der Winter mit dem Spiegel gekommen war, desto mehr hatte der vibriert und am Ende war das Glas zerbrochen und tausende Stücke waren auf die Erde hernieder geregnet.
 

Hatte ein Mensch ein solches Glasstück in die Augen bekommen, hatte er das Interesse an allem und jedem verloren. Die Welt war langweilig und hässlich geworden und nichts hatte denjenigen mehr erreichen können.

Und der Winter, der so einen Teil seiner Macht verloren hatte, hatte sich auf die Suche nach diesen Splittern gemacht. Hatte er einmal einen Menschen mit solch einem Stück gefunden, hatte er ihn bezirzt und mit in seinen Winterpalast genommen.

Bisher war noch niemand zurückgekehrt.
 

Und noch heute fliegen vereinzelt Glassplitter dieses Spiegels umher, fallen einem Menschen in die Augen und machen ihn kalt für alles und jeden.

Nur die Wärme der Liebe alleine, könnte noch Rettung bringen...
 

---*---
 

Es waren Winterferien und Harry war wie jedes Jahr in Hogwarts geblieben. Dieses Mal waren aber auch seine besten Freunde hier. Ein Umstand, der ihm gut tat, denn seine Gedanken kreisten gerade in dieser Zeit besonders um seinen toten Paten.

Zwar war dessen Tod schon ein Jahr her, aber wer dachte gerade in der Weihnachtszeit nicht auch an Menschen, die tot waren, man aber sehr geliebt hatte?

Er tat es jedenfalls.
 

Harry saß mit Ron und Hermine auf einer Bank im Hof des Schlosses. Sie wollten etwas frische Luft schnappen, nachdem sie die letzten Stunden mit Hausaufgaben verbracht hatten.

Während das Paar mit sich beschäftigt war, starrte Harry in den Himmel. Ein paar Schneeflocken sanken leise gen Boden und sahen einfach nur schön aus.

Doch dazwischen blinkte etwas in der Wintersonne auf und ehe es sich der Dunkelhaarige versah, schrie er schmerzhaft auf und schlug die Hand auf das rechte Auge.
 

„Harry!“, rief das Mädchen besorgt und war sofort auf seiner freien Seite.

„Schon gut, geht wieder. Aber vielleicht sollte ich doch wieder eine Brille tragen, da kann mir nicht so einfach was ins Auge kommen.“

Ron klopfte ihm auf die Schulter und erhob sich dann.

„Gehen wir wieder rein. Außerdem solltest du dir das Auge auswaschen, vielleicht geht es dann raus?“

Zustimmend zog Hermine den anderen auf die Beine und zusammen betraten sie das Schloss.
 

Was sie nicht wussten war, dass Draco Malfoy, Eisprinz von Hogwarts, alles beobachtet hatte und nun ein schmales, kaltes Lächeln trug.
 

---
 

Die drei Freunde waren auf dem Weg zum Turm, unterwegs kamen sie an den schön geschmückten Bäumen und anderen Dekorationen vorbei.

„Hmm... Ich finde es immer wieder schön, wie das Schloss zu Weihnachten geschmückt wird!“

Das Mädchen war glücklich mit sich und der momentanen Stimmung, doch als auch Harry einen Blick auf das Reisig und die bunten Schleifen warf, verzog er das Gesicht.

„Also, ich weiß ja nicht, was du willst, aber das ist doch nicht schön! Widerlich, ja, aber das ist auch alles!“
 

Empört sah Hermine ihn an und auch der Rothaarige konnte nicht fassen, was der andere da sagte. Sonst war ihr bester Freund doch auch immer beeindruckt gewesen und hatte es gemocht, wenn Hogwarts so geschmückt war.

„Wieso sagst du so etwas?! Du solltest dich freuen, dass sich die Lehrer die Mühe machen, alles schön herzurichten!“, schimpfte die Braunhaarige mit dem Gryffindor, den das nicht interessierte.

Das alles hier war doch sowieso nur dumm! Es gab nichts Schönes auf der Welt und auch nichts, das es wert war, angesehen zu werden.

Halt! Doch, es gab etwas: Der Schnee!
 

Die Freunde wollten Harry am Arm fassen und mit sich ziehen, doch der wehrte sich und lief wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

Verwirrt hasteten sie ihm nach und mussten schließlich feststellen, dass der andere mitten im Hof stand und den Schnee bewunderte.

„Komm schon, es ist kalt!“, jammerte Ron, dem die Knie schlotterten. Die Temperaturen waren nicht gerade die höchsten!

„Lasst mich, ihr seid hässlich! Ich will nur den Schnee, der ist schön und rein!!“, maulte Harry sie an und traf seine Freunde damit unvorbereitet wie ein Blitz.
 

---
 

Die Zeit verging, der Winter wechselte in Frühling und das Verhalten Harry Potters hatte sich nicht gebessert. Im Gegenteil, er war viel frecher geworden.

Er widersprach den Professoren, besonders gerne dem Tränkemeister und ahmte sie nach, wenn sie ihm den Rücken zudrehten.

Witze und Parodien über Lehrer und Schüler waren an der Tagesordnung und er wusste jeder schlechte Eigenschaft der Bewohner des Schlosses zu imitieren.
 

Während es der eine mit Wohlgefallen beobachtete, begriff der Rest der Belegschaft nicht, was mit ihrem Wunderjungen vor sich ging.

Niemand kam an ihn heran, alles und jeder war ihm egal. Selbst, als er im Sommer bei den Muggel gewesen war, hatte er es nicht sein gelassen und provoziert, was das Zeug hielt.

Er entfernte sich von seinen Freunden, verbrachte die Zeit alleine mit sich und seinen Scherzen gegen die anderen.
 

---
 

So kam der nächste Winter und wieder war es so, dass Harry draußen stand und immerzu den Schnee bewunderte.

„Komm schon, Harry, wir wollen nach Hogsmeade!“, versuchte es Ron. Die beiden hatten nicht aufgegeben, auch nachdem Harry sie schon so oft vor den Kopf gestoßen hatte. Sie hatten mit der Zeit den Verdacht gehegt, dass irgendetwas mit ihm passiert war und es nun herauszufinden galt, was das gewesen.
 

„Hm...? Ja, gehen wir!“, stimmte der Dunkelhaarige zu und rannte los. Erleichtert folgten die beiden ihm und so erreichten sie schon bald den Anfang des kleinen Zauberdorfes.

Am Rand des Ortes spielten Kinder auf ihren Schlitten, bauten Schneemänner und veranstalteten Schneeballschlachten.

Harrys Augen funkelten vor Tatendrang. Dort war ein weißer Schlitten, der fort vom Schloss fuhr und in dem eine Person saß, die komplett in weißem Pelz gekleidet war. Ein Gespannt mit zwei weißen Pferden lief vorher und lenkte in die Richtung der kleinen Gruppe.
 

„Oh ja...“, murmelte Harry und beschwor sich einen Schlitten. Er wusste, was er nun tun würde. Eiligst rannte er dem Schlitten nach und band seinen an, setzte sich schnell darauf und ließ sich mitziehen.

Ron und Hermine, die das sahen, schrieen ihm panisch hinterher, dass er doch zurückkommen solle. Aber ihr bester Freund reagierte nicht darauf, ignorierte oder hörte sie einfach nicht. Außerdem war das Schneetreiben heftiger geworden und bald verloren sie den weißen Schlitten mit seinem blinden Passagier aus den Augen.
 

„Wir müssen zum Schulleiter!“, entkam es dem Mädchen und so machten sie sich auf den Weg zurück nach Hogwarts.
 

---
 

Harry unterdessen hing noch immer am weißen Schlitten. Er war schon ein großes Stück mitgefahren, doch nun wollte er zurück. Der Schneesturm war stärker geworden, so dass er seine Hand kaum erkennen konnte. Er tastete nach dem Seil, versuchte es zu lösen, aber es tat sich nichts.

Es war, als würde alles nur noch schneller gehen und plötzlich ging ein seltsamer Ruck durch seinen Schlitten. Er spürte eine Veränderung der Umgebung, wusste jedoch nicht, was es war.

Seine Gedanken suchten verzweifelt nach einem Halt, der ihm Hilfe versprach, aber er konnte sich an nichts erinnern, das etwas dergleichen nahe kam.
 

Die Schneeflocken waren noch größer geworden. Groß wie Eulen! Plötzlich aber verschwanden sie wie von Geisterhand. Der weiße Schlitten hatte angehalten und eine Person stieg aus. Es schien, als wären der Mantel und die Mütze aus Schnee gemacht.

Ein Junger Mann stand dort vor Harry:

Groß, schlank und weiß glänzend.

Es war der Schneekönig!
 

Der Gryffindor wusste, dass er ihn kannte, konnte sich aber nicht recht entsinnen.

Aber dieses Gesicht...

In seinen Erinnerungen kreiste alles und ein Bild aus der Schule tauchte vor seinen Augen auf: Slytherins Eisprinz!
 

„Die Fahrt war gut, aber du frierst wohl, nicht?“, meinte der junge Mann vor ihm und sagte dann:

„Komm her und unter meinen Pelz!“

Harry trat heran, ließ sich von dem anderen in den Schlitten setzen und in den Mantel wickeln. Ja, es war, als würde er in einem Schneetreiben versinken.

„Frierst du noch?“, fragte der Schneekönig und strich einige der schwarzen Strähnen aus Harrys Gesicht, ehe er einen kleinen Kuss auf seine Stirn platzierte.
 

Diese Lippen, sie waren kühler als Eis, berührten ihn sogar am Herzen, das schon zur Hälfte eingefroren war. Aber dieses Gefühl hielt nur Sekunden, dann war es vorbei und Harry fühlte sich wohl, nahm nichts mehr von der Kälte ringsherum wahr.

Aus seinen grünen Augen schaute der Dunkelhaarige den anderen an und sein Mund öffnete sich:

„Draco...?“

Angesprochener lächelte und küsste ihm die Stirn und darauf hatte er Ron und Hermine und all die anderen vergessen.
 

„Jetzt bekommst du aber keine Küsse mehr“, erklärte der Schneekönig. Unverständlich wurde er angesehen.

„Sonst töte ich dich...“, sagte Draco daraufhin sanft und setzte den Schlitten wieder in Bewegung.

Harry sah ihn an. Draco war so schön. Er hatte noch niemals jemanden gesehen, der schöner, klüger und ein lieblicheres Antlitz gehabt hatte, als er.

Er schien nicht länger aus Eis zu sein, so wie er ihn immer gekannt hatte.
 

Diese wunderbaren eisblauen Augen, das helle, fast weiße Haar und die makellose Haut!

Nein, Harry hatte keine Angst. Egal was passieren würde, solange Draco da war, war alles in Ordnung.

Und so erzählte er dem Schneekönig von sich. Erklärte, was er konnte, welche Fähigkeiten er hatte, worin er nicht so begabt war... Und immer lächelte er.

Da kam sich der Gryffindor, der gar nicht mehr wusste, dass er einer war, dumm vor. Vielleicht wusste er doch nicht genug?
 

Sein Blick richtete sich in den Himmel und der Schneekönig flog mit ihm hinauf zu den Wolken. Der Sturm um sie herum summte, brauste und toste. Es klang, als sänge er alte Lieder.

Sie überflogen Wälder, Seen, Meere und Länder. Unter ihnen heulten Wölfe, knisterte der Schnee und jammerte der scharfe Winterwind. Über ihnen flatterten die schwarzen Krähen und noch weiter darüber leuchtete der klare Mond.

Und so betrachtete er die lange Winternacht und am Tage schlief er zu Füßen des Winterkönigs.
 

---
 

Hermine und Ron waren beim Schulleiter gewesen und nun, da sie im Gemeinschaftsraum saßen, ließen sie das Gespräch mit dem alten Zauberer noch einmal in ihre Gedanken zurückkehren:
 

„Er hat seinen Schlitten an einen großen weißen gebunden und ist mit dem davon gefahren?“, fragte Dumbledore verwirrt.

„Ja, so ist es! Wir haben ihn gerufen, aber er hat nicht reagiert. Vielleicht hat er uns auch nicht hören können? Der Schnee war so heftig!“, erklärte das Mädchen und ihr standen schon die Tränen der Verzweiflung in den Augen.

„Verstehe... Es ist schon seltsam, was vor sich geht. Harry hat sich im letzten Jahr sehr verändert. Niemand weiß, weshalb und nun fehlen zwei Schüler...“
 

„Zwei, Professor?“, erklang die Frage von dem Rothaarigen.

„Ja, Mr. Malfoy ist auch nicht aufzufinden. Aber zuerst einmal müssen wir uns um Harry kümmern. Nicht auszudenken, was passiert, wenn er in Voldemorts Hände gerät!“

Die Jugendlichen nickten lediglich.

„Dann erzählt mir, was euch aufgefallen ist und seit wann ihr glaubt, dass Harry sich anders verhält.“

„Das ist seit letztem Winter. Ich glaube, das war sogar zwei Tage vor Weihnachten? Das könnte hinkommen...“, überlegte Hermine laut.

„Ja, genau. Wir waren draußen gesessen und Harry hatte etwas ins Auge bekommen. Wir sind darauf rein gegangen, doch unterwegs hatte er plötzlich diese Anwandlung und schimpfte über die Weihnachtsdekoration! Dann war er wieder nach draußen gerannt und hatte den Schnee angestarrt...“

Ron nickte bekräftigend zu seiner Aussage, während ihm noch nicht aufgefallen war, dass der Schulleiter einen sehr ernsten Gesichtsausdruck trug.
 

„Ich fürchte, meine Lieben, dass Harry in den Fängen des Winters ist...“

„Was soll das heißen?“

„Das bedeutet, dass ihn sich der Schneekönig geholt hat.“

Ron sah reichlich verwirrt aus:

„Und wer ist das?“

„Der Winter, eine der vier Jahreszeiten. Es heißt, dass der Winter die Welt für alle Zeit mit Eis und Schnee bedecken will. Doch als er mit dem Spiegel in den Himmel steigen wollte, zerbrach er und die Splitter verteilten sich auf der Erde. Und wenn jemand einen solchen Splitter ins Auge bekommt, verändert sich das Wesen. Mir scheint, dass es unseren Harry getroffen hat...“
 

Hermine und Ron hatten an diesem Abend beschlossen, dass sie nach ihrem besten Freund suchen wollten. Der Schulleiter hatte gesagt, dass der Schneekönig am Ende der Welt wohnte, soweit die Legenden es besagten und dorthin wollten sie nun gehen.

So waren sie aufgebrochen und standen nun an einem Fluss, zu dem sie ein Zentaur geschickt hatte. Ein kleines Boot lag am Ufer und sie bestiegen es. Vielleicht würde der Fluss sie zu ihrem Freund bringen?

Sie saßen schon eine Weile und ließen sich treiben, da hielt Hermine ihre Hand ins Wasser und sagte:

„Führe uns an einen Ort, der uns weiterbringt. Wir müssen doch unseren besten Freund wieder finden!“

Und nach einer weiteren Zeit schliefen die beiden ein.
 


 

So, das war der Anfang. Eigentlich wollte ich das als Oneshot posten, aber ich glaube, es ist zu lang.

Der Schreibstil ist ein anderer als sonst, was auch daran liegt, dass ich Teile des Märchens versucht habe in etwa zu übernehmen. Also nicht wundern!^^

Was sagt ihr?

Bye, Mitani



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-08-05T14:36:34+00:00 05.08.2007 16:36
suuuuuuuuuuuuuuuuupi klasse
schreib ganz hscnell weiter
Von:  Buchi
2007-07-31T20:21:16+00:00 31.07.2007 22:21
also ich find Harry Letum besser
aba das is au ok xD
draco als winter is eine komische aba dennoch geile idee
Von: abgemeldet
2007-07-29T13:52:37+00:00 29.07.2007 15:52
hallo
ich finde es sehr gut geschrieben und es ist auch gut geschrieben mit dem märchen nebenbei
super kapitel schreib schnell weiter

PS: schreibst du mir wieder eins ens wenn es weitergeht
Von:  Shereon
2007-07-28T12:18:56+00:00 28.07.2007 14:18
Lässt sich sehr gut lesen!

^.^


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