Kapitel I - Der Anfang
Da saß ich. In einem überfüllten Café mitten in der Stadt Tokyo. In diesem großen Gedränge versuchte ich, einen hübschen Jungen wie mich zu erblicken. Doch Fehlanzeige! Es waren fast nur alte Leute zu sehen. Ich kam mir vor, als wäre ich in einem ‚Senioren-Treff’ hineingeraten. Nachdem ich also kein Glück hatte und meine Mittagspause nun vorbei war, eilte ich zurück zur Arbeit. Ich arbeite als Kellner in einem gewöhnlichen Restaurant, in dem es nun sicherlich auch sehr voll sein wird, überlegte ich. So war es dann auch. Im Restaurant war die Hölle los! >Was ist heute nur los? Überall ist es so überfüllt. Sind etwa die Verbrecher aus dem Knast geflohen und suchen nun richtiges Essen!?< In großer Hektik nahm ich die Bestellungen der Gäste auf und teilte ihnen die gewünschten Speisen und Getränke aus. Nachdem ich einige Male hin und hergelaufen war, stieß schon wieder ein neuer Kunde dazu. Dieser setzte sich ans Fenster und wartete darauf, dass ich seine Bestellung aufnahm. Schnell eilte ich zu ihm. Während ich auf ihn zukam, dachte ich: >Wahnsinn! Der Junge sieht total schnuckelig aus! Hoffentlich ist er nicht vergeben!< -„Guten Tag junger Mann, was darf ich Ihnen bringen?“ Sofort gab er Antwort: „Ich will bitte einen Cappuccino mit extra viel Sahne!“ ?„Bringe ich Ihnen sofort!“ Hastig gab ich den Auftrag weiter, damit ich gleich wieder zu diesem hübschen jungen Herrn konnte. Als der Cappuccino fertig war, eilte ich schnell zum Gast. –„Bitte schön mein Herr!“ „Oh, vielen Dank! Das ging aber schnell!“ –„Man lässt so hübsche Kunden wie Sie doch nicht lange warten!“ „Danke!“ Stumm stand ich da. Eigentlich müsste ich weitere Speisen und Getränke austeilen, doch ich wollte noch kurz ein paar Sätze mit diesem jungen Gast reden. ?„Schmeckt es Ihnen?“ Er trank einen Schluck. „Mh! Ausgezeichnet!“ ?„Das freut mich! Sagen Sie...“ „Toshiya, wo bleibst du?“ Rief plötzlich mein Chef. „Die Gäste warten auf Ihre Bestellungen!“ Entgeistert stolzierte ich zur Küche. ?„Ich komm ja!“ >So ein Mist! Ich wollte mich doch noch mit dem Jungen unterhalten!< Auf Befehl meines Bosses lieferte ich also das bestellte Essen und Trinken zu den jeweiligen Tischen ab.
Nachdem ich beinahe alles verteilt hatte, rief dieser wunderschöne junge Mann, der nur einen Cappuccino trank, dass er zahlen wolle. Sofort eilte ich zu ihm. "Wie viel kostes es?" Fragte er sogleich. -"Ach, wissen Sie... der gehts aufs Haus!" Schleimte ich. -"Für so hübsche junge Männer wie Sie, lass ich das Geld ruhig sausen!" Verwirrt sah er mich mit seinen funkelnden Augen an. Dann erwiderte er. "Nein, ich möchte bitte zahlen!" -"LAssen Sie's stecken! Dafür gehen Sie mal mit mir aus!" "Sind Sie irre?" Er wurde wütend. -"Ach kommen Sie, geben Sie mir eine Chance!" "Ich bin nicht hergekommen um mich von jemandem anbagern zu lassen. Sondern um gemütlich während meiner Mittagspause einen Cappuccino zu trinken. Also, wie viel macht das jetzt?" -"Mittagspause? so? Was arbeiten Sie denn?" Ich war neugierig. "Das geht Sie gar nichts an!" -"Vielleicht als Pornostar?" Diese Aussage von mir brachte ihn zur Weißglut. "Jetzt reicht es!!!" Schrie er mich an. "Hier sind 400 Yen!" Er knallte das Geld auf den Tisch und stand auf. "Behalten Sie den Rest!" Aufgebraust stampfte er aus dem Restaurant und rief: "Auf nimmer wiedersehen!!!" Ich lächelte nur. "Er hat einen starken Charakter. Nun... ich werde mich ranhalten. Ich krieg dich schon noch!" Dann packte ich die leere Tasse und das Geld vom Esstisch und brachte es in die Küche. Danach arbeitete ich normal weiter, in Gedanken bei diesem süßen Kerl. Nach diesem anstrengenden Tag fiel ich völlig erschöpft ins Bett und schlief bis zum Vormittag, da ich die kommenden zwei Tage frei hatte.
