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Wenn Dämonenblut fließt...

...werden aus Todfeinden Verbündete
von

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Flucht und Ausgeliefertheit

Waaah, Hirnzwurbel beseitigt! (hoffe ich) Also kanns weitergehen!
 

Es hatte wieder zu regnen begonnen. Seneca und die beiden Halbdämonen hatten Schutz unter dem dichten Blätterdach des Waldes gesucht. Ihre Gegner waren fort, abgeschüttelt im Dickicht des Unterholzes. Sie waren weg. Und mit ihnen Dante. Seneca sah zu Vergil hinüber. Das Gesicht des zurückgelassenen Zwillings drückte in keinster Weise aus, was er über den Verlust seines Bruders empfand. Unwillkürlich fragte sich Seneca, ob es Vergil etwa egal war, dass Dante in Gefangenschaft geraten war. In ebendiesem Moment entlud ein großes Blatt seine Last und das Wasser klatschte dem Halbdämon mit dem blauen Mantel über Kopf und Schultern. Vergil fluchte und Nero konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seneca schüttelte missbilligend den Kopf und schniefte demonstrativ. Es reichte, wenn einer von ihnen krank war!

Nero ging voraus und spähte eventuelle Verfolger aus. Da meinte er plötzlich: "Ich glaube, da vorne ist jemand! Ich sehe und höre zwar nichts, aber das fühlt sich so komisch an..." Vergils Augenbrauen sanken herab. "Wenns weiter nichts ist als ein Gefühl, dass dich was in die Zehen zwickt!" Er ging weiter und ließ Nero einfach stehen. "Ich hab ein schlechtes Gefühl bei der Sache!", murmelte der Halbdämon mit der Teufelsklaue leise und folgte Vergil langsam. Seneca bildete weiterhin das Schlusslicht der kleinen Gruppe.
 

Plötzlich schien der Wald vor ihnen zu explodieren. Grau gekleidete Männer spritzten aus allen Gebüschen, ein paar sprangen sogar aus den Bäumen. "Haben wir euch! Jetzt gehts euch an den Kragen!", lächelte einer von ihnen, ein älterer Mann mit einer langen Narbe quer über das Gesicht. Neros Lippen verzogen sich, offenbar kannte er den Ordensritter. "Auf sie!", kam der Befehl.

Alle drei zogen ihre Waffen. Vergils beschworene Schwerter töteten erst einmal eine ganze Reihe der Ritter, ehe sie ihren Schock über die geistigen Fähigkeiten des Halbdämonen überwinden konnten und zum Angriff übergingen. Nero und Vergil mähten sich eine Schneise in die Angreifer, Seneca stand zwischen ihnen und tat, was er konnte, um keinen der Ordensritter in den Rücken der beiden kommen zu lassen. Wieder floss das Blut der Menschen in Strömen.

Da schrie einer: "Hey, dich kenne ich doch!" Entsetzt sah sich Seneca nach dem Rufer um und erkannte in ihm den Soldaten, den er im Dorf getroffen hatte. Panisch langte er nach seinem Gewehr und legte auf den Mann an. Wenn er herausposaunte, dass er, Seneca, im Dorf gewesen war, würden sie ihre letzte Chance verspielen, noch an frische Informationen zu kommen! Seneca schluckte, dann schoss er die Waffe ab. Nero neben ihm schien genauso zu leiden wie er. Beiden fiel es schwer, weitere Menschen zu töten. Zumindest, dachte Seneca, hat Vergil keine Hemmungen, alles zu töten, was sich uns in den Weg stellt...

Wenig später stand keiner der Menschen mehr. Das Trio machte sich wieder auf den Weg, auch wenn es Seneca hart ankam, dass sie die Toten nicht einmal begraben konnten. Doch es stand zu befürchten, dass Verstärkung in der Nähe war und so wagten die Drei es nicht, sich allzu lange auf dem Schlachtfeld aufzuhalten, sondern schlugen sich wieder in die Wälder.
 

Als sie am Abend rasteten und Seneca Wache halten sollte, ließ er seinen Blick über das kleine Lager und seine Begleiter wandern. Neben dem noch schwach glimmenden Feuer lagen die Reste des Abendessens, eine Tüte mit Brot und Schinken, dazu ein bisschen Wurst und ein Schluck Wasser. Nicht gerade luxuriös, dachte sich Seneca, aber zumindest Essen. Er zog seine Decke fester um seine schmalen Schultern und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus den Augen. Er sah zu Nero hinüber. Der jüngste Halbdämon hatte sich zusammengekauert und lag auf der Seite nahe dem Feuer. Seine Linke umfasste in Höhe des Handgelenks die Teufelsklaue. Er zuckte immer wieder zusammen, murmelte lautlos irgendwelche Wörter. Seneca schüttelte den Kopf. Wieso schlief Nero nur so unruhig? Hatte er Schmerzen? Sorgte er sich um Dante? Seine Kralle öffnete und schloss sich langsam. Vielleicht, überlegte Seneca, hatte er sich überanstrengt und jetzt tat ihm die Klaue weh...

Dann glitt sein Blick in Richtung Vergil. Der andere Halbdämon saß an einen Stamm gelehnt und hatte die Rechte noch immer auf Yamato liegen. Sein Atem ging ebenso unruhig wie der von Nero. Immer wieder hielt er inne, so, als lausche er auf etwas. Seneca runzelte die Stirn, als sich die Finger Vergils fester um die Schwertscheide schlossen. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Sohn Spardas. Doch er traute sich nicht, ihn zu fragen. Vergil war derjenige, der ihm noch immer relativ unbekannt war. Seine Reaktionen auf Senecas Versuche, ein Gespräch anzufangen, reichten von einfachem ignorieren bis hin zu offener Feindseligkeit. Seneca seufzte und lehnte sich zurück. Was brachte es? Er sollte den beiden Dämonen ihren Schlaf lassen. Ein paar Stunden noch, dann würde er Nero wecken und den Dämon bitten, den Rest der Nacht zu wachen...
 

Kälte. Eisiger Stahl, der in seine Handgelenke biss. Müdigkeit. Mehr nahm er zunächst nicht wahr. Mühsam gelang es ihm, die Lider zu heben. Eine steinerne Decke. Er befand sich in einer Höhle, der Beschaffenheit des Steines über ihm nach zu urteilen. Wasser rann von den nicht ganz rechtwinkligen Wänden, auf denen Moose wuchsen. Dante versuchte sich aufzurichten, stieß aber nach nur wenigen Zentimetern an einen stählernen Ring, der seinen Kopf auf seinem Lager hielt.

"Lager" war eigentlich das falsche Wort. Es war ein bloßer Steinklotz, wenn Dante die Kälte unter seinem Rücken richtig deutete.Er versuchte, die Hand zu heben und begriff, dass auch an seinen Handgelenken Stahlbänder lagen, die ihn banden. Auch an seiner Hüfte und seinen Fußknöcheln verhinderten Fesseln, dass er sich zu viel bewegen konnte. Man hatte ihm den Mantel abgenommen. Dante seufzte. Was glaubten sie, wen sie vor sich hatten?

Er sammelte Kraft, dann stemmte er sich gegen den Stahl, in der Erwartung, dass das Metall nachgeben würde. Doch nichts passierte. Da sagte eine leise Stimme: "Vergiss es. Dieser Stahl würde nicht einmal nachgeben, wenn dein Vater daran zerren würde." Dantes Kopf ruckte herum. "Was meinst du damit?", fragte er in den Raum hinein, als er feststellte, dass niemand hier war. "Dass diese Fesseln für dich nicht zu zerbrechen sind.", antwortete die Stimme, die geisterhaft aus dem Nichts zu kommen schien. "Für wen hältst du dich? Für Gott?", stieß Dante zornig hervor und riss noch einmal an den Bändern, die ihn hielten - ohne Erfolg natürlich. "Was habt ihr mit mir vor?", wollte Dante wissen. Die Stimme lachte. "Das wirst du gleich sehen!"

Eine Tür öffnete sich. Dante glaubte, dass sich der Eingang zu der Kammer, in der er lag, bei seinem Kopf befand, denn er sah keine Öffnung im Fels. Dann traten zwei Männer in langen weißen Kitteln auf ihn zu. "Das ist er also. Hätte nicht gedacht, dass er so menschlich wirkt!", meinte der eine, ein großgewachsener, kräftiger Bursche. Sein Begleiter, kleiner und schmächtiger, mit fettigen dunklen Haaren grinste: "Gut gebaut ist er ja schon! Aber vergiss nicht, er ist eine Bestie!" Dantes Augenbrauen sanken herab. "Hey, hört mir jetzt mal zu: ich weiß, dass ich gut aussehe, aber würdet ihr die Güte besitzen, mich vielleicht erst mal von diesem Stein loszubinden? Hier wirds allmählich kalt!" Der Große lachte. "Hör dir ihn an! Glaubt, er wäre zum Vergnügen hier! Na, das werden wir ihm austreiben, was?" Der Dünne nickte und zog etwas aus seinem Kittel hervor, irgendetwas plastikartiges mit einem Haufen Schläuchen. Dante konnte sich nicht vorstellen, was das sein sollte. "Hast du sie?", fragte der Schmächtige und der Große nickte. "Hier! Fein säuberlich verpackt und steril!" Er zog irgendetwas hervor, das Dante wegen der großen Pranken des Mannes nicht sehen konnte. Der Dünne strich über Dantes Ellenbeuge. Dann drückte er auf eine bestimmte Stelle. "Gib schon her!", entriss er seinem kräftigen Begleiter den Gegenstand.

Dante zuckte zurück, als er es erkannte. Es war eine Kanüle, und zwar eine ziemlich große! Unfähig, sich zu wehren, musste er mit ansehen, wie der Dünne die Kanüle mit einem der Schläuche des Plastikdinges verband und dann die Nadel senkte, um sie in Dantes Armbeuge zu versenken. "He, äh, glaubt ihr wirklich, dass das eine gute Idee ist? Ich meine..." Weiter kam Dante nicht, als ihm der Große einen kräftigen Schlag über den Mund verpasste. "Halt dein vorlautes Maul und sei still!", fauchte der Dünne. "Sonst stech ich noch daneben und muss nochmal anfangen!" Dante verdrehte die Augen, um sehen zu können, was der Schmächtige gerade machte, denn der Kräftige hielt seinen Kopf auf dem Stein. Er sah, wie die Kanüle angesetzt wurde und spürte den Stich, fühlte, wie das kalte Metall unter seine Haut drang und in seine Ader stach. "Na also, geht doch!", lobte ihn der Dünne und fixierte die Kanüle mit einem Klebepflaster. "Jetzt müssen wir nur noch warten!"
 

Dante spürte, wie ihm flau im Magen wurde. Immer mehr und mehr Blut rann aus dem angestochenen Arm in den Plastikbeutel. Um ihn drehte sich alles. Seltsam. Normalerweise, wenn er im Kampf verletzt wurde, spürte er den Blutverlust gar nicht. Warum dann hier? Festgepinnt auf einem Steinblock, umgeben von zwei absolut hässlichen Menschen...

Wieviel Blut man ihm bereits abgezapft hatte? Er sah hinauf zu den beiden Männern, die gebannt auf den Beutel starrten, der sich langsam mit Dantes Blut füllte. Dante schloss die Augen und drehte den Kopf mühsam zur Seite - was sich mit der Hand des Kräftigen auf der Stirn als nicht gerade einfach herausstellte. Der Mann wurde aufmerksam auf seinen Zustand. "Na? Übelkeit?" Dante stöhnte leise, als ihn eine Welle der Übelkeit überspülte und er Mühe hatte, nicht zu würgen. "Hey, siehst du das? Unserem kleinen Halbdämonen geht es nicht gut!", lachte der Dünne hämisch. "Er ist schon ganz blass!"

Dante spürte, wie schwer sein Herz schlug. Alles drehte sich um ihn, selbst mit geschlossenen Augen ging es ihm nicht besser. Sein Atem ging tief und angestrengt. Er fühlte, wie seine Finger langsam kalt wurden. Mühsam fragte er: "Wieviel Blut wollt ihr mir noch abnehmen?" Seine Lippen wollten ihm fast nicht gehorchen, als er die Worte formte. "Tja, so viel, wie wir eben brauchen!" Dante lag schon eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, aber er hatte nicht die Kraft, sie auszusprechen. Sein Körper war so schwer, so müde...

Dann fühlte er, wie die Kanüle abgeklemmt und herausgezogen wurde. "So, ein bisschen was über eineinhalb Liter müsste reichen, sonst bringen wir ihn noch um!" Eineinhalb Liter? So viel Blut? Dante schluckte mühsam.

"Willst du was zu trinken?", fragte der Große und dem Weißhaarigen gelang es mit knapper Not, den Kopf zu senken und wieder zu heben. "Warte." Er spürte, wie das Stahlband an seinem Hals abgenommen wurde und wie sein Kopf von der großen Hand des Mannes gestützt wurde. Schwach öffnete er die Augen. Eine Flaschenöffnung wurde an seine Lippen gesetzt. Dante trank gehorsam, obwohl er die Flüssigkeit kaum spürte, als sie ihm die Kehle hinunterrann. "Bist ganz schön geschwächt. Hattest wohl eine harte Zeit, ehe sie dich gefunden haben?", meinte der Mensch leise.

Dante konnte nicht mehr antworten. Alles in ihm schrie danach, sich auszuruhen. "Noch nicht einschlafen! Zähl erst bis hundert. Damit sich dein Kreislauf zumindest einigermaßen wieder fangen kann!" Dante seufzte leise und gehorchte. Sein Kopf wurde wieder abgesetzt und das Band wieder um seinen Hals gelegt. Dann, er wusste nicht einmal, ob er tatsächlich bis hundert gekommen war, sank er in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Vielleicht war es auch Bewusstlosigkeit...
 

Armer Dante. Er kann einem ja wirklich leid tun, so festgenagelt und ausgesaugt... nicht mal seine Sprüche kann er mehr bringen, so fertig ist er...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Katja12133
2009-03-09T14:51:45+00:00 09.03.2009 15:51
armer dante
warum hilft ihm nur keiner?
was haben sie nur mit ihm vor?
Von:  Rooro
2008-05-24T11:43:26+00:00 24.05.2008 13:43
also ich seh da immer genauestens zu, wenn mir Blut abgenommen wird, ich find das interessant *g* aber 1 1/2 Liter ist ne Menge! jetzt bin ich auch gespannt, was die mit seinem Blut anfangen wollen. hab da zwar ein paar schwachsinnige Ideen, aber ich les mal lieber weiter ^^
Von: abgemeldet
2008-03-04T23:19:12+00:00 05.03.2008 00:19
woah, ich hasse blutabnehmen, okay, in der arbeit ist das ganz okay- aber bei mir selbst das machen zu lassen-.- das letzte mal ich war 2 tage schwach und elend-.- ich kann das bei dante nur zu gut nachvollziehen...
Von:  KeksFrosch
2007-08-01T16:29:37+00:00 01.08.2007 18:29
"Hey, hört mir jetzt mal zu: ich weiß, dass ich gut aussehe..." XD jaja unser Dante^^ Du hast ihn ja doch ganz ordentlich behandelt... bisher.
Bin gespannt, was sie mit seinem Blut wollen...
LG deine Latishja


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