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Metera

Die Stadt aus Eisen
von

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Verrat

Es war Sommer und eine unerträgliche Hitze kroch durch die Straßen Meteras. Dazu nahm alles Schlechte, was die Stadt zu bieten hatte, in allen Dingen zu.

Gähnend saß Black in seinem eigens für ihn eingerichteten Zimmer, dass im Anwesen des Grafen Schwarztau vorzufinden war und genoss die Kühle, die immerhin hier herrschte. Es war wunderbar für jemanden zu arbeiten, der in der Rangliste weit oben stand, somit hatte man selber gute Chance hier zu überleben und sich ein schönes Leben zu machen. Doch leider war das alles für den jungen Mann nicht ganz umsonst. Tag für Tag machte er sich nachts die Hände mit fremden Blut schmutzig, um meist Informationen herauszufinden, die meist nicht von Wert waren. Ständig verließ er diesen grauenvollen Keller mit dem Gestank des Todes und im Sommer war es dort kaum aufzuhalten. In diesen Kellergewölben stand meist die Luft, man meinte oft sie einfach mit dem Messer teilen zu können. Aber zum einen war das auch ein Vorteil. Da die meisten Gefangenen allein durch die Hitze begannen zu reden.

Gelassen lehnte sich Black in seinem Sessel zurück und wollte für einen Moment die Augen schließen, als plötzlich jemand an seine Tür klopfte. Es vergingen einige Minuten, da er es nicht für nötig hielt den Diener oder was auch immer geklopft hatte, hereinzubitten. Aber so ging das schon von Anfang an und somit trat Kalidan, der Hausbote, ein und verbeugte sich knapp zum Gruß. „Der Herr schickt nach Euch!“, sagte dieser ruhig und knapp und trat mit dem Rücken zur Wand zur Seite und machte dem Foltermeister platz. Ächzend stand dieser aus seiner gemütlichen Sitzgelegenheit auf und schritt mit schnellem Schritt zum Empfangszimmer. Als BlackFog schließlich ankam wollte er gerade an die Tür klopfen, doch hielt er inne, da er eine rege Diskussion aus dem Zimmer vernehmen konnte: „Aber Vater!“, rief eine Mädchenstimme aus und wurde sofort durch das Gebrüll von Schwarztau unterbrochen: „Ich sagte nein und das bleibt dabei! Du wirst NICHT auf diese verdammte Akademie gehen und nun verschwinde aus meinen Augen!“ Einige Sekunden der Stille hielten Einzug und plötzlich wurde die Tür, vor der Black stand, aufgerissen und Kaila, die Tochter des Hauses stand den Tränen nahe vor ihm. Im ersten Moment hatte sie sich ziemlich erschreckt und starrte ihr Gegenüber mit großen Augen an. Wieder lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Sie mochte Black nicht. Er strahlte eine seltsame Aura aus, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. „En... Entschuldigt mich!“, kam es schließlich stotternd aus ihrem Hals und sie verschwand hastig, beinahe fluchtartig, im nächst besten Gang.

Mit einem desinteressierten Blick sah Fog dem Mädchen kurz nach, zuckte nur mit den Schultern und trat dann in das Zimmer ein. „Ihr habt nach mir rufen lassen“, meldete er sich beim Grafen und wartete bis dieser sich beruhigt hatte. „Dieses undankbare Gör“, schnaubte Schwarztau erbost und sah dann zu seinem Foltermeister. „Es ist einiges schiefgelaufen mein werter BlackFog“, begann er schließlich, aber keines Wegs ruhiger, nein er schien wirklich wütend zu sein und Kaila war nicht der einzige Grund dafür gewesen. „Gestern Nacht wurde eine äußerst wichtige Lieferung für diese Stadt von den Rebellen gestohlen. Natürlich, das kommt öfters vor, ABER mein lieber Freund“, das Freund hatte Schwarztau sarkastisch betont und fuhr sich nervös durch die Haare, „nur konnte keiner der Rebellen davon wissen, es waren ausgewählte Individuen bei den Besprechungen und dennoch... DENNOCH haben uns die Rebellen wieder überfallen!? Wie erklärt Ihr euch das? Eure verdammte Aufgabe ist so etwas zu verhindern. Aber gestern kam keine Nachricht über diesen Angriff...!“ Gelassen ließ BlackFog all die Wut von sich abprallen und behielt seine kalte Ruhe und schien dabei ein wenig zu überlegen. Was sogar ein guter Schachzug war, denn während der Stille beruhigte sich der Graf ein wenig und setzte sich in seinen äußerst prunkvollen Ohrensessel. Dann sah Black schließlich auf und fixierte seinen Herrn mit seinem katzenartigen Auge. „So wie Ihr es beschreibt, mein Herr, scheint es, dass es unter diesen Individuen vielleicht einen Verräter gibt... oder“, dabei sah er zur Tür und wieder zurück, „war es gar Eure Tochter.“ Als Kaila zur Sprache kam sah Schwarztau auf, hob die Hand schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe sie gestern Nacht überwachen lassen und all die Wochen in denen die Lieferung besprochen wurde“, gab er ruhiger als vorher zur Antwort, stütze seinen Ellbogen von der Lehne des Sessels und legte seinen Kopf in die Hand und legte die Stirn in Falten. Er überlegte sich, wer als Verräter in Frage kommen könnte, doch wollte dem Grafen kein Name einfallen. Seufzend sah er zu Black und lehnte sich dabei zurück. „Heute Abend wird es ein Essen geben, wo alle da sein werden, die an diesem Unterfangen beteiligt waren. Schaut zu, dass Ihr mir bis heute Abend einen Namen liefert und nun...“, bevor Schwarztau den Satz beenden konnte, stürmte ein ziemlich dürrer Soldat mit einem kleinen Schnauzer ins Zimmer und hatte ein kleines Packet in den Händen. „Mein Herr“, keuchte dieser und kniete zum Gruße nieder, um sich dann stramm aufzurichten. „Wir haben einen Rebellen fangen können, der einen Teil der Lieferung bei sich hatte. Er wurde bereits in die Kellergewölbe gebracht!“, gab er Auskunft und streckte die Arme mit dem Päckchen in den Händen von sich. Nicht gerade begeistert von der plötzlichen Unterbrechung deutete Graf Schwarztau mit seiner Hand an, dass Black doch bitte ihm den Gegenstand übergeben solle. Wie er es doch hasste, manchmal das Schoßhündchen für diesen Schnösel zu sein, aber was sollte er sonst tun? Würde er sich schlecht benehmen, wäre seine Foltermeisterlaufbahn ein für alle mal beendet und er würde sich auf der Straße wiederfinden. Leicht die Augen verdrehend nahm er das Geforderte entgegen und gab es umgehen weiter. Gründlich wurde das Packte vom Grafen betrachtet und auch der Inhalt wurde überprüft, woraufhin er zu Black und dem Soldaten aufsah. „Ich erwarte bis zum Bankett einen Namen, dann wird die Falle für den Verräter zuschnappen. Wird sich jedoch gar nichts tun, so werdet Ihr“, dabei nickte er Fog entgegen, „dafür den Kopf hinhalten müssen!“ Sein Foltermeister nickte verstehend und wollte bereits das Zimmer verlassen, als Schwarztau ihn nochmals zurückhielt: „Noch etwas... Holt mit zwei Soldaten meine Tochter und nehmt sie mit zur Folterung. Sie soll sehen, was mit Rebellen passiert und das ich nichts dergleichen hier dulde!“ Zustimmend wurde der Befehl entgegen genommen und sofort in die Tat umgesetzt. Mit zwei schwer bewaffneten Soldaten begab sich Fog in die Gemächer der Familie und öffnete ohne Ankündigung die Tür zu Kailas Zimmer.

Erschrocken sah Kaila, die auf dem Bett saß, mit verweinten Blick zu den ungebetenen Gästen. „Was erlaubt ihr Euch?“, schluchzte sie und stieg hastig aus dem Bett. Ihre schwarze Schminke war von den Tränen völlig verlaufen, doch das war im Moment jedem ziemlich egal. „Befehl Eures Vaters“, gab BlackFog knapp zur Antwort, wandte ihr den Rücken zu und befahl den Soldaten, dass sie sich das Mädchen schnappen sollten. Doch anstatt voran zu schreiten wurden sie alle durch einen starken Windstoß zurück gedrängt. „Ich habe nichts getan!“, rief das Mädchen schließlich aus und wollte in ihren Salon laufen. Aber leider hatte sie nicht mit Black gerechnet. Knurrend drehte er sich hastig um, sprach einen kleinen Zauber auf sich und verschwand plötzlich und tauchte im gleichen Moment vor Kaila, die ihm genau in die Arme lief. „Ihr werdet mitkommen, egal ob Ihr wollt oder nicht und wenn ihr nicht sputet, dann werde ich euch weh tun“, fauchte er ihr entgegen und wartete gar nicht auf eine Antwort. Ohne jegliche Mühe hob er das Mädchen hoch und legte sie sich auf die Schulter und ignorierte das Gebrüll und das Getrommel auf seinem Rücken. Ihr Weg führte weit hinab unter das Anwesen, in die Kellergewölbe, das schon seit langem als Verließ diente.

Unsanft ließ er Kaila auf den Boden schmutzigen und nassen Steinboden fallen und wandte sich gleich an die Zelle, die gegenüber von ihnen war. „Haltet sie fest, sie soll alles sehen!“, gab BlackFog den Befehl und schloss das Gitter auf und trat hinein. Fest wurde währenddessen die Tochter des Grafen an den Armen gepackt und aufgerichtet, dabei fiel ihr Blick nun unwillkürlich in die Zelle. Noch war es dunkel, doch dann wurde eine Öllampe entzündet und Kaila rang mit der Übelkeit, die in ihr aufstieg. Vor ihr saß ein junger Mann auf einem unbequem wirkenden ‚Holzthron’, an dem bereits getrocknetes Blut klebte und war mit Ketten und Seilen festgebunden, die sich zum Teil bereits ins Fleisch geschnitten hatten. Er selber war, bis auf einen Lendenschurz, nackt und noch unversehrt. Erst jetzt fiel Kaila der Gestank auf, sie wollte gar nicht daran denken was das alles sein musste, damit es so roch.

„Nun denn mein Junge. Wir haben nicht viel Zeit. Gerade mal ein paar Stunden und ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich das zu hören bekomme, was ich hören will! Ansonsten wird es für dich sehr schmerzhaft und qualvoll“, begann BlackFog lachend und umkreiste den Gefangenen und holte dabei von einem Tisch ein verrostetes Messer, packte ihn an den Haaren und strich langsam und noch vorsichtig mit der Klinge den Hals entlang. „Ich will einen Namen hören... einen einzigen“, hauchte er dann leise und fuhr den restlichen Hals mit einem schnellen Ruck hinunter. Es war eine Tortur für den Gefangenen und zugleich auch für Kaila. Sie war doch erst 15 und musste alles mit ansehen. Knochen wurden gebrochen und Gelenke ausgerenkt. Entweder man hörte das Knacken oder die Schreie des Mannes. Alles wurde verwendet. Heißes Öl, Brandeisen und es wurde dem Rebellen sogar die Haut an den Armen abgezogen. „Verdammt noch mal spuck den Namen aus! Du weißt genau wer hier der Spitzel ist!“, brüllte Fog und verpasste dem Gefangenen eine Ohrfeige nach der anderen. Kaila war währenddessen wieder in Tränen ausgebrochen. Sie konnte das nicht mehr mit ansehen, den Gestank und die Schreie nicht mehr ertragen. Langsam wurde es ihr schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein. Fog bemerkte nichts davon und drosch weiter auf sein Oper ein, um dann sich von ihm abzuwenden und Salz zu holen, das er großzügig auf die Wunden rieb. Einige Stunden später und ein paar Schnittwunden mehr hatte das Bankett längst begonnen und Black war immer noch nicht weiter gekommen. Langsam wurde er nervös und seine Geduld war längst ausgeschöpft. „Muss ich dir die Augen ausstechen damit du redest?“, schrie er den Rebellen an und blickte in seine vor Angst weit aufgerissenen Augen, die voller Tränen waren. „Gut... ich sehe schon“, begann Fog leise und wandte sich ab. Sein Blick fiel auf den Tisch, auf dem alle Folterinstrumente lagen. Besonders stach eine lange spitze Stange mit Wiederhaken hervor, die er grinsend in die Hand nahm und einen Moment lang betrachtete. ‚Jetzt weiß ich, wie ich ihn zum Reden bringe’ dachte er und lachte boshaft auf. „Verreck du Bastard!“ Mit einem Ausfallschritt nach vorne rammte BlackFog die Stange in die Seite des Mannes. Ein Schrei ging durch die Gänge des Kellergewölbes. Er hatte ziemlich gut getroffen. Denn wie es schien hatte der Foltermeister kein lebenswichtiges Organ getroffen und somit würde der Gefangene langsam verbluten. „Das wars... ich warte so lange, bis du mir sagst wen ich suche. Ich schwöre dir, wenn ich nichts zu hören bekomme, dann werde ich jeden deiner Familie wie ein Schwein abschlachten und glaube mir, ich werde sie finden!“, zischte er beinahe wahnsinnig und drückte die Stange noch weiter in den Körper. Der Atem des Mannes ging immer schneller und dieser schüttelte im ersten Moment den Kopf. Black grinste nur gehässig und zog plötzlich an der Stange. Die Wiederhaken blieben im Fleisch hängen und rissen nur noch mehr auf. Dann lies er sie los und trat einige Schritte zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete. Langsam aber stetig verließen den Gefangenen die Lebensgeister und war bereits im Dämmerzustand als er plötzlich leise etwas flüsterte. Sofort horchte BlackFog auf und kam ihm näher. Hoffentlich wiederholte der Mann, was er gesagt hatte und ja er tat es: „Ma... Mari-a v... va!” Zu mehr war der Gefangene nicht mehr im Stande, da er kurz darauf starb. Mit einem siegessicheren Grinsen wandte sich Fog schließlich ab und sah zu den Soldaten, die sich um die in Ohnmacht gefallene Tochter des Grafen kümmerten. Endlich hatte er den Namen und es war noch nicht zu spät Maria van Arvis gefangen zu nehmen. Zum Glück hatte er sich die Namen der Verdächtigen gemerkt. Schnellen Fußes verließ er die Kellergewölbe und bahnte sich seinen Weg zum Ballsaal.

Donnernd schwangen die Türflügel auf und die Musik sowie die Gespräche verstummten auf einen Schlag. Mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen stand Black vor all den Gästen und hinterließ nicht den besten Eindruck, da er sich nicht einmal die Hände gewaschen hatte und an denen das Blut seines Opfers klebte. „Was soll die Störung?“, brachte Schwarztau nun aufgebracht von sich und sah seinen Foltermeister mit großen Augen an. Wie konnte dieser Bauer es nur wagen hier so aufzutauchen. Während alle Blicke auf den ungebetenen Gast gerichtet waren, begann jemand unauffällig sich seinen Weg zur nächsten Tür zu bahnen. „Nichts da, hier geblieben“, rief Black plötzlich aus, streckte seinen Arm auf und deutete mit dem Zeigefinger auf eine junge Frau, deren langes braunes Haar weich über die Schultern fiel. Natürlich folgte die Gäste dem Finger und starrten alle auf Maria van Arvis. Es blieb nur noch eins... die Flucht. Panisch hob sie den Saum ihres Kleides und stürmte zur nächst besten Tür, öffnete sie und versuchte zu fliehen. „Wachen! Nehmt sie fest!“, befahl währenddessen der Graf, doch irgendwie waren die Soldaten noch so perplex von der ganzen Aktion, dass sie sich gegenseitig verwunderte Blicke zuwarfen. Alles muss man selber machen! dachte sich BlackFog, sprach wieder seinen Windzauber und setzte zum Lauf an. Dabei nahm er den direkten Weg, der über den reich gedeckten Tisch führte. Schnell war er auf dem Gang, den Maria als Fluchtweg benutze. Sie hatte keine Chance in einem Abendkleid zu entkommen. Er kam ihr immer näher. Schließlich schlang er seine Arme um ihren Bauch und hielt sie mit einem Ruck fest. Ziemlich schroff drehte er sie schließlich um und blickte in ihre grünen Augen, die vor Angst zu schreien schienen. „Jetzt, gehörst du mir...“, flüsterte BlackFog leise mit einem unheilvollen Unterton und im nächsten Moment traf seine blanke Hand ihre Wange und sie ging zu Boden und alles um sie wurde schwarz.



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