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Von Hunden, Hirschen, Wölfen und Ratten 2

Möge das zweite Jahr beginnen
von

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Eine Zugfahrt die ist lustig

Die Zugfahrt konnte endlich beginnen und mit einem schrillen Pfeifen setzte sich die mächtige rote Dampflok mit Zischen und Scheppern in Bewegung. Nach und nach ließ sie London mit seinen hohen Häusern, lautem Straßenverkehr und Tausenden von Einwohnern hinter sich zurück, um hinaus aufs freie Feld zu fahren. Ehe man sich versah war auch das letzte Haus verschwunden und durch grüne Wiesen, Menschen und friedlich grasende Schafe und Straßen durch kleine, kaum zu erkennende Landwege ersetzt worden. Still und ruhig.

Warum nur konnte es im Zug nicht genauso still und ruhig sein?

Das fragte sich ein kleiner 12jähriger Junge – traurig war das falsche Wort, aber auch genervt schien er nicht wirklich zu sein (es schien fast so, als könnten seine bernsteinfarbenen Augen gar nicht genervt gucken) – der jedenfalls aus dem Fenster starrte seinem eigenen Spiegelbild entgegen.

Nicht nur das fahle, stets etwas kränklich mutende Gesicht, das strohblonde fast schon hellbraune Haar, welches schlapp und gerade herunter fiel und die einen Tick zulange Nase spiegelten sich auf der Fensterscheibe, während die Landschaft stumm an seinen Augen vorbeizogen, ohne, dass er sie wirklich wahrnahm. Nein, auch konnte der Junge beobachten, wie James seinen Freund Sirius in den Schwitzkasten nahm und dieser vergebens versuchte ihn abzuschütteln.

„James LASS das!“ „Erst wenn du mir sagst, warum du nicht geantwortet hast!“ „James ich krieg keine Luft mehr!“, röchelte der am Boden liegende Sirius, versuchte den Angreifer an Kragen zu packen, um ihn so herum zu ziehen, was theoretisch ein guter Plan war, wäre James nicht in den Ferien gute 5 Zentimeter gewachsen und ohnehin wesentlich kräftiger als Sirius gewesen.

Remus seufzte und drehte den Kopf leicht zur Seite. „Leute...“ Hatte es überhaupt Sinn zu versuchen sie auseinander zu bringen? „Bitte, ihr kriegt nur wieder Ärger.“

Na ja, so war Remus nun einmal. Er mochte es nicht, wenn sich die Leute um in herum stritten, auch wenn es eigentlich mehr ein Freundeskampf in dem Abteil war. Na ja, abgesehen von seiner Gutmütigen Art konnte es vielleicht auch an der Größe des Abteils liegen. Aber auch so hatte Remus schon oft genug versucht James dann und wann auch Sirius, zu Besinnung zu bringen und von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten. Doch da er nicht unbedingt zu den stärksten Persönlichkeiten in Hogwarts gehörte erwies sich diese Aufgabe zunehmend als ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich für den schmächtigen Zweitklässler. Er war eher der stille und ruhige Typ, so war sein Hobby lesen, lernen machte ihm Spaß und die meiste Zeit seiner Freistunden verbrachte er in der Bibliothek. Er zog sich gerne mal zurück, andererseits half er auch immer gerne und konnte es nicht sehen, wenn es jemandem schlecht ging. Remus Lupin gehörte zu der Art von Personen, die sich gerne die Probleme anderer anhörten ohne jedoch selber je über die eigenen zu reden. Eben ein sehr introvertierter Mensch.

„Dieses Mal kommst du mir nicht so davon Siri!“

Tja, James war so ziemlich das genaue Gegenteil. Aufgewühlt, lebensfroh, immer gute gelaunt und mit neuen Flausen im Kopf. So zumindest hatte Remus ihn vom letztem Jahr in Erinnerung gehabt und das zeigte sich ja nun als korrekt. James sah diese Art von Aktion, wie er sie gerade bei Sirius abzog wirklich ähnlich. Er war sehr stürmisch und sehr von sich überzeigt. Nun man konnte das auch durchaus verstehen, denn sobald er einen Raum betrat lagen alle Augen auf ihm. Es war einfache eine gewisse Aura die ihn automatisch, wo er auch hin ging, Bewunderung einheimste. Vor Selbstbewusstsein und Tatendrang und Idealen strotzend, allerdings noch so jung und etwas naiv und vor allem rechthaberisch. Er neigte schnell dazu alles alleine entscheiden zu wollen und jedem seine Meinung aufzuzwingen. Er selber liebte zum Beispiel Sport über alles und so ist es nicht verwunderlich zu hören, dass er nicht selten einfach angestürmt kam und jemanden dazu überredete, oder es versuchte, bei einem Fußballspiel mit zu machen.

Remus erinnerte sich noch sehr genau daran, wie er für eine Prüfung hatte lernen wollen und plötzlich James aufgetaucht war und beschlossen hatte, dass er jetzt keine Lust zu lernen, sondern auf Fußball habe und auch nichts anderes hatte hören wollen.

Auch gab er wenig auf Schule und Zensuren, was man seinem Zeugnis auch anmerkte. Zwar war er in keinem Fach wirklich schlecht... aber da er regelmäßig zu spät kam, im Unterricht redete und keine Hausaufgaben anfertige bekam er in nicht wenigen Fächern gut eine Note schlechter, als er kriegen könnte. Er war ja ohnehin der Meinung, das Schule einem nichts bringe und er das eh könnte, was erstaunlicher Weise sogar stimmte.

Kombinierte man das alles noch mit seinem selbstsicheren Auftreten, welches ihn, sobald er einen Raum betrat in den Mittelpunkt schob und zum idealen Anführer machte, so ergab sich eine gefährliche Mischung aus Selbstbewusstsein und Überheblichkeit, der allerdings nur wenige Widerstehen konnten.

So zum Beispiel auch Peter. Er war direkt vor Remus der kleinste im Abteil. Etwas pummelig, plattes grau-braunes Haar, etwas pummelig, eine rundliches Gesicht und wurde schon etwas pummelig erwähnt? Die grauen Augen schienen etwas zu klein zu sein, die Nase dafür etwas zu lang und spitz, was in das ansonsten runde Gesicht nicht wirklich reinpassen wollte. Er war wirklich nicht unbedingt der Bestaussehendeste und erst recht nicht der Hellste.

Nicht selten war er kurz vor einem Examen in Tränen aufgelöst gewesen und wie oft hatte Remus sich dann mit ihm hingesetzt und gepaukt? Irgendwie hat er es dann auch immer hingekriegt keine 5 oder 6 im Zeugnis zukriegen, weswegen Peter sich Remus gegenüber auch immer dankbar zeigte.

Charakterlich schien er ziemlich einfach gestrickt zu sein. Schnell war er beeindruckt, oder dankbar und Gemeinheiten schien er keinem zu zutrauen. Diese Naivität, welche ihn zu einem recht herzlichen und netten Menschen machte, wurde leider nur allzu oft für irgendwelche Streiche missbraucht. Meistens stand er dann einfach da und lächelte über sich selbst und den Scherz, oftmals, ohne den Witz an der Sache wirklich verstanden zu haben.

Nie würde er es wagen sich gegen jemanden zu erheben und machte quasi alles, was man ihm sagte, ohne zu murren. Meistens sagte er sogar noch, es sei ihm eine Ehre...

Es verwundert einen also nicht zu hören, dass er, nun da sich seine zwei größten Vorbilder prügelten eher zurück hielt und versuchte in Luft aufzulösen (je mehr er es versuchte, umso weniger wollte es funktionieren) denn Partei ergreifen war außer Frage. Mit keinem wollte er es sich verscherzen.

„James, du weißt schon, dass es erbärmlich ist mich mit solchen Mitteln zum Reden bringen zu wollen und das ich schon aus Protest nichts sagen werde, oder?“ Dass Sirius überhaupt noch etwas sagen konnte rechnete Remus ihn irgendwie schon an. Er war sich nicht sicher, ob er das bei dem Griff von James auch geschafft hätte.

Sirius war ganz anders, als sein bester Freund (wobei man momentan nicht genau sagen konnte, ob diese Bezeichnung tatsächlich noch akkurat war) und das nicht nur vom Aussehen her. Beide hatten schwarzes Haar. Das war es auch schon mit den Simularitäten. James: Strubbelig, Sonne gebräunt, relativ groß und kräftig. Sirius: Normalerweise glattes, jedoch momentan kurz geschorenes Haar, blass und... na ja, Schwächlich wäre übertrieben, aber dass er keine Sportskanone war wie James konnte man durchaus erkennen.

James trug ein eher sportliches Outfit. Kurze Jeans, rotes T-Shirt und Turnschuhe. Sirius hingegen ein weißes glattgebügeltes Hemd (Ok, inzwischen nicht mehr ganz so glatt) eine schwarze Stoffhose und Lackschuhe. Nur das Cappie wollte wirklich nicht ins Bild hinein passen.

Sirius Black. Wie der Name schon sagt war er kein Sonnenschein, wie James. Vielleicht lag das auch an der Familie... Remus war sich nicht sicher, aber anscheinend waren die Blacks eine recht bekannte Familie und bei den Griffindors auch nicht unbedingt die beliebteste. Sirius war manchmal ein wenig launisch und verschwiegen, wobei das eine wohl aus dem anderen resultierte. Mal lachte er, machte Witze und spielte mit James zusammen Streiche, dann verzog er sich wieder stumm in eine Ecke und wollte nichts und niemanden sehen. Wirklich schlau wurde keiner aus ihm. Wie denn auch? Er redete ja nie.

Nun, er, Remus, war wohl der Letzte, der ihm das zum Vorwurf machen durfte.

Ansonsten war Sirius ganz in Ordnung, wie Remus fand. Er akzeptierte immerhin seine ruhige Art, manchmal redeten sie miteinander, manchmal ließen sie sich gegenseitig in Ruhe und irgendwie ging es so auch ganz gut. Sirius akzeptierte das.

Und auch wenn Sirius gut mit James befreundet war, er ließ sich nicht so leicht herum kommandieren, wie etwa Peter. Sirius hatte seinen eigenen Kopf, wenn er etwas wollte, so kriegte er es meistens auch und wenn er etwas nicht wollte, so konnte auch James ihn selten bis nie dazu bewegen es zu machen. Wahrscheinlich kamen die Zwei deswegen so gut miteinander aus.

Der letzte im Abteil war Eric. Groß, schlaksig, dunkles Haar und Locken. Er und James hatten sich gleich am ersten Tag gut befreundet, was in diesem Fall wohl vor allem an den ähnlichen Interessengebieten lag. Eric war Halbmuggel, liebte Quidditch genauso wie Fußball oder Hockey und war auch für James Fußball-Manie verantwortlich (auch wenn es noch immer nicht an Quidditch heran kam). Im Großen und Ganzen gaben sie ein recht passendes Gespann ab, nur dass Eric wesentlich mehr auf Schule gab und lernte und dennoch nur halb so gute Noten wie James bekam, was ihn ein wenig frustrierte.

„Hier sind noch andere im Abteil.“ Remus Stimme klang ruhig, wenn auch etwas genervt, wobei er versuchte das nicht doll zu zeigen, aber das Peter sich hinter ihm zu verstecken versuchte, um den Tritten Sirius’ der händeringend versuchte sich von James zu befreien um sich schlug, war dann doch etwas zu viel des Guten. Aber wie üblich wurde der ruhige Mitschüler ignoriert. Manchmal fragte er sich ernsthaft, warum er sich überhaupt noch die Mühe machte.

Es gab hinten im Zug sicher noch ein leeres Abteil... er könnte einfach aufstehen und raus gehen und sich dieses Abteil irgendwo am Ende des Zuges, weit ab von diesen Verrückten suchen. Und das Beste: Es würde nicht einmal jemandem auffallen!

Aber er tat es nicht stattdessen wandte er sich an Eric, den das Ganze mehr zu amüsieren schien. „Ok, Ok. Bereiten wir dem ein Ende.“ Er stand auf und schnappte sich James. Er musste das machen schließlich war er der einzige im Abteil der stark genug war den Sportler irgendwie unter Kontrolle zu halten und das auch nur mit Mühe und Not. Remus half Sirius, welcher sich eine aufgeplatzte Lippe rieb auf. Nichts ernstes und es war auch keine Absicht von James gewesen, aber irgendwie in der Rangelei unter Jungs passierte das nun mal und er schien er es James auch nicht übel zu nehmen, wenn Remus den Blick richtig deutete, den der junge Black kurz James zuwarf.

„Also?“, fragte James ein weiteres Mal provokativ, streifte sich zwar Erics ihn an den Schultern haltenden Arme ab entspannte jedoch gleichzeitig die Muskeln. Eric blieb auf Bereitschaft, jedoch etwas entspannter.

Sirius bückte sich, setzte sich das herunter gefallene Cappie auf, richtete es mit übertriebener Sorgfalt zurecht und setzte sich wieder auf seinen Platz neben Remus, ohne aufzublicken. Das Thema war ihm sichtbar unangenehm und Remus verstand nicht, warum James es nicht dabei belassen wollte. Jeder hatte doch seine Geheimnisse, sicher auch er und sicher hatte Sirius seine Gründe nichts zu sagen. Da war Remus sich ziemlich sicher. Aber eigentlich ging ihn das ganze ja auch nicht an. Und es war auch unhöflich sich da einzumischen und zu zuhören, schließlich war das eine Sache zwischen James und Sirius. Er holte also sein Buch heraus und las weiter.

James jedenfalls schien der Meinung zu sein, dass was auch immer seinen Freund dazu bewogen haben mochte ihm nicht zu antworten, ihn eine ganze Menge anging und er schien es auch nicht bei einem ‚ich konnte halt nicht’ bewenden lassen zu wollen. Die Arme vor der Brust verschränkt und sein Gegenüber mit einem Blick der nur überdeutlich ausdrückte, wie er nach einer Antwort verlangte und dass er auf keinen Fall vorher aufgeben würde, sah er Sirius an.

„Meine Güte! Und das nur wegen einpaar Briefen.“, murmelte Sirius, „Wenn du endlich aufhörst zu nerven...“

Alle Augenpaare, sogar ganz kurz, wenn auch ungewollt Remus’, wanderten gespannt zu Sirius und dann zu James. „Klar.“, sagte dieser Achsel zuckend. „Keine weiteren Fragen über die Sommerferien.“ „Was soll das denn jetzt werden?“ „Versprichst du’s, oder lässt du’s bleiben?“ James rollte resignierend mit den Augen „Na, meinetwegen und jetzt raus mit der Sprache!“ „Du musst es versprechen!“, beharrte Sirius. „Indianerehrenwort und jetzt spann mich nicht länger auf die Folter!“ „Und nicht sauer werden...“ „Dir ist schon klar, dass du es immer schlimmer machst, oder Siri?“ James klang halb belustig, halb gespannt aber auch ein wenig genervt und als Sirius erst mal für einpaar Sekunden nichts sagte fügte er ein weiteres Mal „Raus mit der Sprache.“ hinzu.

Konnte Sirius es denn nicht endlich sagen? So konnte man sich gar nicht auf sein Buch konzentrieren... und der Stimmung im Abteil tat es auch nicht sonderlich gut.

Schließlich seufzte Sirius und begann zu erzählen: „Also... mir wurde verboten dich im Ferienlager zu treffen ich wollte ausbüchsen, wurde erwischt und durfte nicht schreiben. Meine Eltern halten soviel von deiner Familie wie deine von meiner und nachdem sie das erfahren haben wurde das Verbot aufrecht erhalten.“

Remus fühlte sich fast schon schlecht dabei, aber er lugte über den Rand seines Buches um James’ Reaktion zu sehen. Bis die Sache geklärt war konnte er ohnehin nicht weiter lesen...

Nur allzu deutlich konnte man sehen, wie die Fragen auf James’ Lippen brannten. Doch er hielt sich zurück, hielt sein Versprechen und setzte sich, seinen Freund stumm anstarrend. Für einen Augenblick war nur das Rattern und Poltern des Zuges zu vernehmen.

„Wow...“, sagte James schließlich „Deine Eltern sind echt so streng wie man munkelt, was?“ Sirius sah noch immer nicht auf „Noch viel schlimmer.“, murmelte er kaum hörbar und Remus war sich tatsächlich nicht sicher, ob James das überhaupt gehört hatte denn ehe jemand darauf hätte reagieren können wurde die Tür aufgerissen und ein braun-roter Schopf schaute ganz aufgeregt herein. „James, Eric, Sirius, da SEID ihr ja, ich hab euch schon überall gesucht!!!“ Die drei Angesprochenen sahen sich verblüfft an, Remus drückte sich noch etwas weiter in den Sitz und hielt das Buch vor sein Gesicht. Natürlich hatte man nach James, Eric und Sirius gefragt. Warum sollte man auch nach ihm fragen?

„Was ist denn Mark?“, fragten Eric und James wie aus der Pistole geschossen und die Diskussion von zuvor schien vergangen zu sein. „Die Avery und Black die Jüngere Prügeln sich auf den Korridor!“ „Narzissa?“, fragte Sirius ungläubig. „Na ja, Amea hat wohl angefangen und lässt sie nicht mehr gehen, oder so.“, erwiderte Mark Schultern zuckend „Jedenfalls solltet ihr euch beeilen, sonst ist es vorbei!“ Und es wurde auch nicht lange gefackelt und die Vier (Peter hatte sich auch ohne Einladung angeschlossen) liefen hinaus in den Gang.

Remus' Griff um das Buch war etwas fester geworden und lesen tat er auch nicht. Man war er dämlich. Als interessiere ihn so etwas überhaupt! Er konnte doch dankbar sein endlich seine Ruhe zu haben! Ja genau, eigentlich war das das Beste was ihm passiert war!

„Ähm Remus?“ Er zuckte leicht zusammen, als er James' Stimme vernahm „Kommst du nicht mit?“ Etwas verwirrt sah Remus auf und schlug in seiner Verwirrung sogar das Buch zu, ohne sein Lesezeichen herein zulegen.

„Nein, nein. Ich... bleib lieber hier.“, sagte er schließlich, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Wirklich überzeugt schien James nicht zu sein „Schade, aber ist ja deine Entscheidung.“ Die Tür glitt wieder zu und im Abteil blieb ein verwirrter Remus.

Warum war er denn nicht mitgegangen?

Für einen kurzen Moment spielte er tatsächlich mit dem Gedanken aufzustehen und noch hinterher zu rennen. Doch er ließ es, stellte mit einem leisen ‚ach verdammt’ fest, dass er seine Seite zugeschlagen hatte und las weiter.

Endlich konnte er sich in Ruhe seinem Buch widmen und das sogar erstaunlich lange. Wahrscheinlich unterhielten sich die anderen noch mit anderen Freunden aus Griffindor, denn sicher würde die Zugaufseherin nicht dulden, dass sich die beiden Mädchen solange in den Haaren hatten. Doch leider sollte auch dieser Moment des Friedens nicht ewig währen.

„Hey Remi“ – Es war scheinbar eine von James' Vorlieben allem und jedem Spitznamen zu verpassen – „Du hast echt was verpasst!“

Innerlich seufzte Remus, klappte das Buch wieder zu, dieses Mal jedoch darauf bedacht den Finger in die richtige Seite zu stecken, sodass er diese nicht ein weiteres Mal verlor und sah zu den anderen auf. Theoretisch hätte er einfach weiterlesen können, doch Theopraktisch erschien ihm das einfach zu unhöflich und er wollte doch niemanden vor den Kopf stoßen.

„Amea hat die kleine Black mit ’nem Beinklammerspruch belegt und...“ so ging es noch eine ganze Zeit lang weiter. Sirius überraschenderweise Vorneweg, wenn es darum ging Narzissa zu veralbern. Jedenfalls empfand Remus das als ziemlich befremdend, zumal es sich bei ihr um die jüngste Cousine Sirius' handelte.

„Schade das Bello“ – gemeint hatte James Bellatrix Black, die ältere Schwester Narzissas – „gekommen ist!“ „Die beiden sind eben unzertrennlich. Richtige Geschwister eben. Und wenn was mit der ‚lieben kleinen Sissy’ ist, so dauert es nicht lange, bis Bella auch da ist.“, merkte Sirius an und holte sich ein Brot aus seiner Tasche. „Anders, als du und dein Bruder, wa?“, grinste James nun selber im Rucksack (in welchem allerlei Krimskrams war) nach etwas Essbarem wühlend. Er kramte und kramte, holte einpaar Feuerwerkskracher und Stinkbomben und weiß der Kuckuck was alles heraus, bis er sein Erdnusbutter-Marmeladen-Sandwich (alle im Zug fragten sich, wie er das mit grinsendem Gesicht herunter würgen konnte, oder sogar so tat, als schmecke es ihm. Dass irgendwem so etwas wirklich schmeckt wurde einfach mal nicht angenommen ;) endlich gefunden hatte und auch gleich herzhaft hinein biss.

Nun, da alle in ihren Taschen nach irgendwas Essbarem zusuchen begannen fiel auch Remus auf wie der Hunger sich unauffällig herangeschlichen hatte. Aber mit seinem Käse-Brot ließ es sich ja auch aushalten.

Nach weiteren Stunden jedoch meldete sich der Magen wieder und man war froh festzustellen, dass das Ziel der Reise bald schon erreicht war. Die ersten Häuser Hogsmeads waren schon zu erkennen und die Vorfreude auf die Auslese-Zeremonie wuchs mit jeder verstreichenden Minute. Ja, auch Remus freute sich schon wahnsinnig darauf, auch wenn er dies nicht so offen kundtat und zeigte, wie etwa Eric, oder James, welche schon mal die Hogwarts Schulhymne anstimmten, egal wie schief es klang und wie wenig die misslungene Opern Imitation zu dem Rock Lied passte. Peter für seinen Teil schien sich vor allem auf das Essen zu freuen und schwärmte noch immer von dem ‚göttlich Hackbraten wie ihn nur seine Oma besser hinbekam’.

Gegen 10 Uhr am Abend, die Sonne hatte sich schon zu einem loderndem Feuerball verwandelt und hüllte das näherkommende Schloss in ein Meer aus Rottönen ein, sodass man meinen mochte, es stünde in Flammen, kamen sie endlich am Bahnsteig des kleinen Magier-Dorfes an.

Dieses Jahr war es jedoch anders, als im letzten. Dieses Jahr war keiner von ihnen besonders Nervös, oder aufgeregt. Dieses Jahr wussten sie, was sie erwartet und sie standen nicht, wie die neuen Erstklässler, vor dem Bärtigen Riesen, ohne zuwissen, was auf sie zukam.

„Erstklässler hier her!“ dröhnte die tiefe Bariton-Stimme des Wildhüters über den überfüllten Bahngleis. Dieses Mal mussten sie nicht reagieren und würden nicht als letzte ankommen und noch hechelnd ‚da sind wir schon’ hervorbringen, nur Weil James meinte sich mit einem Mädchen anlegen zu müssen. Dieses Jahr war es das erste Mal, dass sie auf die Erstklässler herunter blicken konnten und sie belächeln konnten und sagen konnten ‚ach sind die Kleinen putzig’, so, als wäre man selber nie in der Situation gewesen (und das, obwohl einige dieser ‚Kleinen’ Erstklässler durchaus größer waren, als manche der selbst ernannten ‚großen’ Zweitklässler...).

„Wie die Zeit doch vergeht... kaum zu glauben, dass wir auch mal so klein waren...“, richtig nostalgisch klang James' Stimme, aber er erntete nur belustigte Blicke. „Was denn?“ Sirius gab ihn scherzhaft einen leichten Schlag auf den Hinterkopf „Ich glaub er kriegt schon Alzheimer, weiß nicht mal, dass es erst ein Jahr her ist, dass er hier war!“ „Klopf noch mal drauf, ich meine ich hätte Stroh rascheln gehört!“, lachte Eric.

„Hey Sorry, aber bei dem öden Unterricht ist mir das Eine Jahr wie 10 Vorgekommen!“, verteidigte James sich tapfer. „Was daran liegen könnte, dass du etwa solange im Klassenraum gesessen hast, jedenfalls wenn man das Nachsitzen mitrechnet.“, konterte Sirius geschickt. „Ach... ach..." James suchte anscheinend nach einer passenden Antwort endete aber mit „Ihr seid ja alle doof!“ Was seine Freunde eindeutig als einen Sieg werteten was sie mit einem Einschlagen kundtaten.

Remus war noch immer in sein Buch vertieft und schenkte dem Ganzen eher wenig Beachtung. Er konnte da eh nicht wirklich mit reden und er wollte auch nicht und sicher wollten die anderen das auch nicht. Er passte da einfach nicht rein und das Buch war eh gerade so spannend.

"Pferdelose Kutschen?“, staunte James und grinste nach der ersten Verwunderung. Remus blickte von seinem Buch auf, ohne etwas großartiges zu erwarten. Dann blieb er stehen.

„Was für einen Zauber die Wohl verwenden?“, überlegte Eric und besah sich das Gefährt „Vielleicht auch ein unsichtbares Tier?“, warf Peter unbeholfen, jedoch scheinbar gewillt sich in die Konversation einzuklinken ein und alle zuckten nur mit den Schultern.

Gut gelaunt, jedoch ein klitzekleines Bisschen genervt öffnete Sirius die Tür. „Ihr seid MAGIER! So was sollte euch nicht mehr schockieren. Oder?“ Er jedenfalls schien es völlig unbeeindruckt hinzunehmen. James zuckte trotzig mit den Schultern „Lass mich doch!“ Er und Eric folgten Sirius in die gemütliche kleine Kutsche in der Platz für maximal 6 Personen war. Gerade, als man die Tür schließen wollte fiel es den Insassen auf: Remus stand noch immer da und noch erstaunlicher: Ihm war sein Buch aus der Hand gefallen. Wie angewurzelt stand er da und starrte mit weit geöffneten Augen die Kutsche, oder fiel mehr etwas kurz davor an.

„Ja Remus, wir wissen dass das spannend ist, aber wenn du nicht bald kommst fahren wir nicht nur ohne Pferde, sondern auch ohne dich.“, witzelte James ihm noch die Tür aufhaltend, „Ist da etwas?“, fragte Sirius James über die Schultern guckend und Remus fragend musternd. Endlich erwachte Remus aus seiner Starre und schüttelte auch gleich hastig den Kopf. "Nein nein. Nichts.“ Schnell bückte er sich sein Buch vom Boden aufzuheben und wich damit den leicht irritierten Blicken der anderen aus. Schnell, ohne noch einmal zur Seite zu sehen rannte er zu den anderen und sprang in die Kutsche, wo endlich die Plätze eingenommen werden konnten und man sich in Ruhe zurück lehnte, bis die Kutsche anfuhr.

Unruhig sah Remus auf den Boden, dann aus dem Fenster, dann gerade aus. „Und... ihr habt nichts gesehen?“ Fragend sahen ihn die anderen an. „Sicher, dass es dir gut geht Remus?“, fragte Sirius und zog überlegend eine Augenbraue nach unten. „Ja, ja... muss mich geirrt haben...“

Sein Blick stahl sich durch die kleine Luke durch welche er nach Vorne heraus schauen konnte.

Diese schwarzen Wesen... Knochig, fast wie ein schwarzes Gerippe erschienen sie und doch konnte man die Form eines Pferdes deutlich erkennen. Schwarze lederne Flügel prangten auf dem dünnen knochigen Rücken doch was am meisten erschreckte war der Kopf. Es war nicht der eines Pferdes sondern... etwas Echsischem und die leeren weißen Augen schienen einfach durch einen hindurch zu sehen. Es wirkte... wie aus einer anderen Welt... Sie ließen Remus einen leichten Schauer über den Rücken laufen.

Aber er sagte nichts. Die anderen schienen diese... Dinger nicht sehen zu können und wenn er etwas sagte, so hielten sie ihn sicher verrückt... Er sah auf und noch immer musterte man ihn kritisch, weswegen er sofort errötete und wieder aus dem Fenster sah und bitter ‚für NOCH verrückter’ in Gedanken hinzufügte.

Nachdem er nichts mehr dazu sagte dauerte es nicht lange und wieder ging eine fröhliche Unterhaltung los. Dieses mal ging es um die Lehrer und ihre besten Sprüche vor allem der arme Professor Flittwick hatte kein leichtes los. Wie oft sein Bücherturm schon, aus welchen Gründen auch immer, ins Wanken gekommen war konnte man gar nicht zählen. Oder Bins...

„Also.. Ääääähm... das war ... Ähhhhmmmm... 17 ähm 82. Genau 1783 als... äaaaaahm.... der Zauberer ähhhhm...“, äffte Eric den alten Geist nach und die Kutsch brüllte vor Lachen. „Oder die Schreckschraube! Die hat auch immer Sprüche das ist schon nicht mehr nett. Zum Beispiel IMMER wenn jemand zu spät kommt: ‚Ich sollte sie einfach in eine Uhr verwandeln’“ „Oder wie sie guckt wenn sie sauer wird!“ James versuchte den Blick nachzumachen in dem er die Lippen zusammen zog, sodass sein Mund irgendwann wie der eines Fisches Aussah.

„Oder Professor Hartmann (Verteidigung gegen die dunklen Künste) mit seinen Examen.“, warf Peter ein. Wie aufs Stichwort rückte James seine Brille zurecht und sah ernst in die Runde „So ihr habt alle das Blatt vor euch liegen und wenn ich jetzt sage,“, setzte der Junge mit verstellter Stimme an, „aber ich sage ja noch nicht ‚Jetzt’“ schob er schnell zwischen rein und alle begannen schon zu grinsen, „Dann dürft ihr das Blatt umdrehen. Und wenn das Blatt umgedreht ist dann guckt ihr nur noch auf dieses Blatt, oder an die Tafel, oder in meine WUNDERschönen blauen Augen.“ – „Die sind so klein ich weiß nicht mal, ob die echt blau sind.“, warf Eric amüsiert ein. – „Oder ihr seid:“ und die ganze Kutsche (Remus ausgeschlossen) sagte im Chor „ADW“ „Und ihr wisst ja,“ fuhr James unermüdlich fort „Das ADW Aus Der Wertung bedeutet. Aber ihr würdet mit einen RIESEN Gefallen damit tun, denn ich bin von Natur aus ein sehr fauler Mensch und da ich das letzte mal 5 erwischt habe wird heute mein höchstes Bestreben sein 6 zu erwischen.“ Endlich war die Ansprache vorbei und James erntete Applaus von den meisten beteiligten, sprich Eric und Peter. Sirius beschränkte sich auf ein zustimmendes Grinsen. „Mal ernsthaft, bis der mit der Rede durch ist, ist die Stunde schon vorbei, ohne dass wir mit der Arbeit begonnen haben.“ Alle nickten zustimmend.

An sich dachte Remus nicht gerne schlecht über Lehrer... Ok, die Rede stimmte schon.. irgendwie aber... na ja, ihm lag so was nicht so. Es war recht lustig zu zuhören, aber er selber konnte so etwas einfach nicht. Hinterher lachte man doch eher über ihn, als über den betreffenden Lehrer. Außerdem wollte er auch gar nicht mehr. Es reichte ihm doch hier zu sitzen und zu schmunzeln und dabei sein zudürfen.

Gerade wollte James ansetzen Slughorn zu imitieren („Also ich kenne da jemanden, der ist die Nichte des Schwagers, der Tante des Freundes des Schwippschwagers 5ten Grades der Oma von dem Friseur von...“), als die Kutsche endlich zum Stehen kam und die jungen Schüler zurück an die frische Luft direkt vor die Tore Hogwarts entließ.

Jetzt galt es also wieder an diesen komischen knochigen Pferde vorbei zu kommen... beunruhigt warf Remus einen Blick zur Seite, schluckte, konzentrierte sich dann auf seine alten braunen Schuhe und ging, ohne noch einmal aufzusehen, bis zu der großen Pforte, welche schon von den ersten Schülern aufgestoßen worden war. Beinahe hätte man vergessen, wie viele Schüler eigentlich auf diese Schule gingen und nun versuchten alle gleichzeitig sich durch die Tür zu quetschen, was auch nicht so einfach ging...

„Ich wette Peeves hat die andere Tür verriegelt.“, murmelte Sirius, was Remus nur halb verstand, aber so in etwa musste er es gesagt haben... auf jedenfalls waren die Worte ‚wette’ ‚Peeves’ und ‚verriegelt’ vorgekommen, aber es war so laut, dass Remus kaum etwas hatte verstehen können.

Aber endlich fächerte sich die Masse und man suchte sich gute Plätze an den jeweiligen Haustischen. Beeidruckend wie eh und je präsentierte sich die geschmückte Große Halle den Schülern. Die Wenigsten schenkten den hohen runden Säulen, oder dem dunkelblauem Himmel große Beachtung. James etwa hoffte nur, dass die Auswahl zügig voran gehen würde, damit er etwas zwischen die Zähne bekam.

Remus jedoch war immer aufs Neue überwältigt. Nie betrat man den selben Raum zweimal. Nie war das Licht das selbe, denn manchmal waren da Wolken, dann wieder Sonne, oder Regen, oder Schnee. Alles war im ewigen Wandel, denn immer saßen die Schüler anders, schwebten die Kerzen an einem andere Fleck. Und doch schien immer alles gleich zu bleiben... und das hatte etwas sehr Faszinierendes. Jedes Mal musste Remus an seinen Vater denken und wie sehr ihn dieser Raum doch inspiriert und fasziniert hätte und dass es doch ein Jammer war, dass es ihm nie vergönnt gewesen war hier her zu kommen.

Während Remus’ Blick durch die Menge schweifte blieb er kurz an einem Mädchen haften, welches einfach stehen geblieben war und sich staunend umsah, als wäre es ihr erster Tag hier, dabei war auch sie im zweitem Jahr. „Lexi komm schon! Träum nicht wieder, sonst gibt es keine drei Plätze nebeneinander mehr!“ Es war Lillys Stimme die das Mädchen dazu bewegte sich wieder der Realität zu widmen und in Richtung der Tische zu gucken wobei sie, wie zufällig, einmal kurz Remus' Blick begegnete.

Sofort wurde dieser rot und sah zur Seite, doch als er wieder auf sah schaute sie noch immer in seine Richtung ein breites Grinsen auf den Lippen. Etwas irritiert und schüchtern lächelte auch er zurück. „LEXI!“, rief Lilly noch einmal und winkte ihr zu. "Komme schon, komme schon.“

Der Moment war verflogen und vergessen und Remus fragte sich nur, was das eigentlich gewesen war. Nun ja, immerhin eine, die diese Schönheit zu würdigen wusste und irgendwie freute ihn das auch.

„Komm Remus.“ Er wurde am Ärmel gepackt und mit gezogen, jedoch weder von James noch von Sirius, dafür von einem recht mürrisch aussehendem Eric. Ohne, dass er es bemerkt hatte war James schon zum Tisch und hatte sich zwischen die Quidditchmannschaft gesetzt und Sirius gleich neben ihm und sonst war in der Nähe auch kein Platz mehr frei.

Er selbst nahm das eher gelassen, aber Eric schien das einigermaßen zu ärgern, auch wenn er nichts weiter dazu sagte. Allerdings schaute er immer von Zeit zu Zeit zu den anderen hinüber und jedes Lachen von James, oder jeder Witz den er, wo er saß, nicht hören konnte führte zu einem leisen Grummeln, dessen genauen Innhalt Remus allerdings nicht verstand.

„Wann gibt’s endlich essen?“, fragte er genervt und schob Remus auf einen Stuhl. „Nach der Aufteilung...“ erwiderte dieser kleinlaut und fragte sich, warum Eric bloß so mürrisch war. James hatte halt eben viele Freunde und alle wollten neben ihm sitzen und Eric hatte schließlich den ganzen Tag mit ihm verbracht.

Na ja, war ja nicht sein Bier. Und als dann endlich die Türen erneut geöffnet wurden waren die Gedanken auch wie weggeblasen, genauso wie das alles einnehmende Gemurmel der Schüler.

Gebannt waren alle Augenpaar auf die neuen Erstklässler gerichtet.

Einige, nun ja, die meisten Schüler wirkten sehr nervös. Einpaar sahen sich mit großen Augen um und schienen gar nicht zu bemerken, dass hunderte von Augenpaaren auf ihnen lagen. Andere waren eher so wie Remus vor einem Jahr und schauten stur zu Boden, knallrot im Gesicht. Doch zwei Schülerinnen sprangen sofort durch ihr sicheres und auch elegantes Auftreten ins Auge.

Blond war die eine. Hellblond, mir gelocktem Haar und leuchtend blauen Augen. Ruhig sah sie dem Lehrertisch entgegen, mit ihren schwarzen Schleifchen, welches das volle Haare zusammen hielten und dem ebenso schwarzen Kleid unter dem schwarzen Umhang.

Sie sah süß aus und irgendwie wie ein richtiges Mädchen.

Die andere war etwas größer, schien jetzt schon eine frauliche Figur zu bekommen, obwohl sie doch gerade mal 11 war. Ihre Haare waren ebenfalls Blond, jedoch dunkler und glatt, ihre Augen funkelten grün und ihre Haut war Sonnegebräunt. Elegant in ihren Schuhen welche sogar schon leichte Hacken vorwiesen und einem kurzen blauem Rock ging sie hinter der Anderen her.

Ein dumpfes ‚Klong’ lenkte die Aufmerksamkeit der Schüler auf den Lehrertisch, beziehungsweise ein Stück davor, wo Professor Sprout gerade den Stuhl auf dem der Sprechende-Hut gelegt wurde hinstellte.

Gebannte lagen alle Blicke auf ihm und für einige schreckliche Sekunden herrschte eine Totenstille bis...
 

„Ich bin der Hut der sprechen kann

Und sage euch nun, jedermann

Was wohl am besten zu ihm passw

Wo er hat den meisten Spaß.
 

Ihr könntet sein wie Salazar

Ein guter Freund ganz wunderbar

Ein schlauer Fuchs, wie ich ihn kannt’

So ist euch Slyterin Garant.
 

Doch zieht euch Abenteuer an

Und schreckt euch weder Tier noch Mann

So seid ihr mehr wie Godric war

Und werdet Griffendor, ganz klar.
 

Revina war klug und gescheit

In ihrem Hause bringt ihr’s weit

Und ist euch wirklich nichts zu schwer

Ist Ravenclaw nun eure Mähr.
 

Ne Gute Frau die Helga war

Seid ihr wie sie so ist mir klar:

Euch treuen, freundlich lieben Leute

Hufflepuff empfängt euch heute.
 

Kommt, kommt her kommt zu mir her

Ich bitt euch ziert euch nicht mehr

Ich will nun euch sagen hier

In welches ihr kommt der Häuser vier.
 

Wie immer herrschte nach der Ansprache des Sprechenden-Hutes eine gebannte Stille, ehe alle in Jubelrufe ausbrachen. Slughorn, welcher dieses Jahr die Kinder hinein geführt hatte stellte sich neben den Stuhl und räusperte sich, was, nur an diesem speziellen Tag, tatsächlich zu einem abrupten Verstummen des Applauses führte und wieder Stille einkehren ließ.

„Ich werde nun in alphabetischer Reihenfolge eure Namen aufrufen. Der, oder die dessen Name ich rufe kommt nach Vorne und setzt sich den Hut auf, welcher euch einteilen wird. Dann geht ihr zu euren Tischen.“, erklärte der Lehrer recht gut gelaunt und lächelte die aufgeregt dreinschauenden Erstklässler aufmunternd an (einige ließen den Kopf hängen und fragten sich, warum ihre Eltern einen Nachnamen wie Zeplinger haben?) und begann mit seiner lauten tiefen Stimmen die Namen vorzulesen.

‚Alison Maurica’ Griffindor; ‚Apiarci Ronaldo’ ; Ravenclaw; ‚Black Nazissa’ Das junge hübsche, ja gerade zu niedliche Mädchen mit den blond gelockten Haaren entpuppte sich zu Remus Überraschung als Sirius' Cousine. So wenig Gemeinsamkeiten waren zu finden, sie mit ihrem Püppchen aussehen, den gelockten blonden Haaren und den blauen Augen... zwar hatten anscheinend alle Mitglieder der Familie Black blaue Augen, aber blonde Haare schienen durchaus etwas besonderes zu sein. Und anscheinend hatte sie sich von der kleinen Rauferei mit Amea inzwischen wieder zurecht gemacht und ging nun erhobenen Hauptes zum Stuhl. Mit einem leicht angewiderten Blick nahm sie den Hut auf und brauchte den alten Stoff auch zu ihrem Glück nicht auf das geschmeidige Haar zu setzen, den kaum war der Haut auch nur in der Nähe des Kopfes rief er auch sofort ‚SLYTHERIN’ und sie wurde Jubelnd von ihrem Haus empfangen. Aus den Augen winkeln konnte Remus sehen, wie Sirius sich zurück lehnte, ein seltsames, nicht wirklich freundlich aussehendes Grinsen auf den schmalen Lippen.

Warum war er wohl als einziger nicht nach Slytherin gekommen? Meistens war es so dass, wenn alle aus einer Familie in ein Haus kamen der jenige auch in dieses Haus kam. Remus hatte von seinem Vater erfahren, dass auch seine Mutter in Griffindor gewesen war und Remus hatte sich sehr gefreut zu hören, dass auch er dieses Haus besuchen durfte. Auch James, durfte man seinen Worten trauen, war nach Familien Tradition hier her gekommen. Aber Sirius...

Nun, er sollte sich nicht die Gedanken deswegen zerbrechen. Sirius war ja nicht der einzige seltsame Fall, bedachte Man Ameas Abstammung. Aber anscheinend hatte es der gute Sirius nicht leicht mit seiner Familie, zumindest soweit Remus das beurteilen konnte. Er erinnerte sich da nur an den letzten Geburtstag Sirius’ und wie einsam und traurig er gewirkt hatte...

Die Verteilung war weiter gegangen, während Remus noch seinen Gedanken nach hing und inzwischen war man bei F angekommen.

‚Fleur de Lys Leila’ wurde aufgerufen und das andere Mädchen welches schon zuvor durch ihr graziles und selbstbewusstes Auftreten aufgefallen war kam nun mit leichtem Schritt und wehendem Haar auf den Stuhl zu, ließ sich mit einer unglaublich eleganten Bewegung darauf nieder und setzte den Hut auf. „Ravenclaw“ ließ der Hut sich vernehmen und sofort war sie aufgesprungen und rannte mit einem hinreißendem Lächeln, welches nicht wenigen Jungs jetzt schon den Kopf verdrehte auf ihren Tisch zu, welcher sie jubelnd begrüßte. ‚Gerald Gerald’ Hufflepuff,.... und so weiter und sofort, bis alle verteilt waren und die alljährliche Ansprache Dmbledores über die Regeln und Vorschriften, zum Beispiel den Verbotenen Wald, oder dergleichen erklärte und alle Schüler zurück, oder erstmals, in Hogwarts begrüßte. Dann kam endlich das, worauf alle gewartet hatten!

„Ich dachte schon ich sterbe vor Hunger.“, lies sich Eric vernehmen und füllte gleich seinen Teller. „Was kein sehr schöner Tod ist, das versichere ich Ihnen.“ Mit einem leichten schreck fuhr Erics Hand wieder vom Braten zurück, durch welchen der Fast Kopflose Nick geflogen kam. Der etwas eigene Hausgeist Griffindors und Hobby mäßige Geschichtenerzähler. „Wissen sie eine gute Bekannte von mir, Spukt in einem alten Schloss in Wales Momentan noch, die ist am Hungerstod gestorben. War eingesperrt worden und man hat einfach vergessen. Und das obwohl sie nur etwas Brot gestohlen hatte. Eigentlich hätte sie ja nur 2 Monate im Gefängnis Sitzen sollen und dann wurden darauf 2 Jahre!“ „Aber, wenn sie doch vergessen wurde, wie konnte sie dann 2 Jahre überleben?“, fragte Peter und nahm sich noch etwas Kartoffelauflauf. Eric rollte nur mit den Augen und aß in Ruhe weiter und Remus, der wie immer höflich sein wollte hörte Nick zwar zu, aß jedoch ebenfalls weiter, ehe es ihm wie der Freundin des freundlichen Geistes erging.

„Na dumme Frage.“, antwortete dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue auf die scheinbar dumme Frage Peters „Von Ratten und Spinnen und Kellerasseln, wovon denn sonst?“ „Aber warum IST sie dann verhungert?“, fragte Peter unermüdlich weiter. Etwas irritiert sah der Geist ihn an „Na weil... weil... weil die irgendwann alle waren. Ja irgendwann gab es einfach keine mehr. Es hatte sich unter dem Ungeziefer wohl rumgesprochen dass sie dort besser nicht hinging und dann verhungerte sie halt.“ Peter machte große Augen und nickte verstehend. Eric lachte nur und Remus lächelte vor sich hin. Manchmal war das doch ein wenig kindliche Gemüt Peters wirklich erfrischend.

Nachdem die Teller geleert und einige scheinbar schon am Platz einschiefen wurden alle noch mal durch die Hogwartshymne geweckt, ehe man sich zu Bett begab. Die Vertrauensschüler führten ihre Schützlinge durch die Korridore zu den Gemeinschaftsräumen der jeweiligen Häuser, was für die Griffindors Treppensteigen bedeutete. Es hatte wirklich einen entschiedenen Nachteil in Griffindor zu landen... immer diese vielen Stufen bis hinauf in den Turm...

„Bottlebees“, sagte der Vertrauensschüler und das wohl bekannte Portrait der Dame in Rosa schwang zur Seite. Wirklich glücklich schien sie dabei aber nicht auszusehen, wahrscheinlich mochte sie die Ferien in welchen sie ihre Ruhe hatte auch wesentlich lieber, als diese lauten ‚Bälger’, wie sie die Schüler von Zeit zu Zeit gerne bezeichnete. Nun galt es nur noch seinen Koffer zu finden und ein Bett und dann endlich und vollkommen geschafft in dieses zu fallen und zu schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-10-22T23:10:44+00:00 23.10.2008 01:10
gut geschrieben, aber das weißt du wohl, nicht?
remus ist niedlich, irgendwie^^

Die Testrahle kann er wegen seiner Mutter seh oder? *im gedächniss fühl*



Von:  lexi16
2007-07-18T21:19:45+00:00 18.07.2007 23:19
Och wie süß.
Remus wird aber ganz schön oft rot.
Naja. wer kanns ihm verdenken.
aer einmla ist aus remus wieder mla sirius geworden.
Bei der stelle wo er an seinen vater denkt.
*remi knuddl*
ach gott ich mag ihn. ><
Von:  Swuena
2007-07-16T21:06:02+00:00 16.07.2007 23:06
Jetzt komm ich auch endlich mal zum schreiben....
Aber eine Zugfahrt die ist lustig... XDD Das kann man auch von dieser sagen.
Es ist aber wirklich erstaunlich das Remus Thestrale sehen kann...
Ich hoffe es geht bald weiter!
LG Swuena
Von:  angel-sama
2007-07-06T23:21:02+00:00 07.07.2007 01:21
Ein klasse Kapi!^^
Ich finds auch klasse, dass Remus die Thestrale sehen kann. Die Viecher sind voll interessant. Dein Schreibstil ist echt super.

Freu mich wenns weitergeht.

*knuddel* angel-sama
Von: abgemeldet
2007-07-06T13:52:15+00:00 06.07.2007 15:52
Ein lustiges Kapitel!!
Ich wusst gar nicht, dass Remus die Thestrale auch sehen kann. Du hast seine Gefühle und Gedanken wirklich gut zum Ausdruck gebracht!!


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