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Kurzgeschichten Bella und Edward

wir haben doch alle unsere Träume
von

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Erwartungen2 Pain

Anscheinend waren Edward und ich beim Erfahrungen machen nicht gerade leise gewesen, denn als ich wenig später Emmett im Flur begegnete, grinste dieser mich so unverhohlen an, das mir das Blut wie eine Ladung heißes Wasser ins Gesicht schoss. Das brachte ihn auch noch dazu albern zu kichern „Na Bella Schatz, schönen Nachmittag gehabt, oder hast du versucht meinen Bruder zu erwürgen?“ Ich biss knirschend die Zähne zusammen. Warum mussten die Bewohner dieses Hauses auch Ohren wie Luchse haben? Doch wenn ich ehrlich darüber nach dachte, hatte sie die wahrscheinlich gar nicht gebraucht um uns zu hören, was das Rot in meinen Wangen noch eine Spur tiefer werden ließ. Plötzlich verschwand Emmetts Heiterkeit schlagartig und bevor ich wusste was er tat, hatte er mich schon an den Hüften gepackt und wir standen auf der Treppe vor dem Haus. Vollkommen verdattert, kämpfte ich noch mit meinem Gleichgewicht, als Edward mit todernstem Gesicht durch die Tür fegte, mich ohne ein weiteres Wort an die Hand nahm und mich zu meinem Transporter zehrte. Hinter uns hörte ich Emmett noch leise fluchen, dann schubste mich Edward schon auf den Beifahrersitz und schlug die Tür hinter mir zu. Fast im gleichen Moment startete er auch schon den Motor und der Transporter verließ dröhnend die Auffahrt. „Sagst du mir jetzt endlich mal was los ist?“ Fragte ich mindestens drei mal, aber erst als wir die Hauptstraße erreicht hatten, bekam ich eine Antwort. „Jasper,“ sagte Edward knapp und starrte mit verkniffener Miene auf die Straße. „Oh,“ war alles was ich erwidern konnte, denn ich überlegte schon, was ich falsch gemacht hatte oder womit ich seine noch nicht ganz gefestigte Selbstbeherrschung ins Wanken gebracht haben könnte. Ich hatte nicht geblutet oder zu dicht neben ihm gestanden. Ich war nur rot geworden.

Ich spürte Edwards Blick auf mir ruhen und auf einmal verwandelte sich der verbitterte Ausdruck in ein engelsgleiches Lachen. Ich musste ziemlich verwirrt drein schauen, aber wie sollte ich seine plötzlichen Stimmungsschwankungen auch begreifen? Zum Glück ließ er mich dieses mal nicht so lange auf eine Erklärung warten. Vorher griff er allerdings nach meiner Hand um sie liebevoll zu küssen, erst dann sagte er leise„Du hast keine Ahnung, wie unglaublich menschliches Blut für uns riecht, wenn Leidenschaft es in Wallungen versetzt.“ Jetzt küsste er mein Handgelenk und wie zum Beweis, meinte ich die Kälte seiner Lippen an der Stelle, wo die Adern deutlich unter der Haut hervortraten noch stärker zu spüren als sonst. Der Blick unter seinen langen schwarzen Wimpern stand im krassen Gegensatz zu seiner Stimme, die warm und weich war. „ alles was ich mit dir erleben darf, lässt alles was ich in meinem bisherigen Dasein erfahren habe so lächerlich und bedeutungslos erscheinen. So nichtig und klein.“ Die nächsten Sätze sprach mehr zu sich selbst als zu mir, dabei flüsterte er so leise, dass ich ihn kaum noch verstand. „Dieser Duft und dieses Verlangen danach und nach dir nach deinem Körper. Einerseits hasse ich das Monster in mir dafür, anderseits wünsche ich mir so sehr das es niemals aufhört und gleichzeitig schäme ich mich für so viel Egoismus, weil ich doch weiß das ich dein Leben damit aufs Spiel setzte.“ Seine Worte drangen in mein Ohr um von dort direkt in meinen Kopf zu stoßen, wo sie mein Gehirn zum schmelzen brachten. Wir standen mittlerweile vor Charlys Haus aus dessen Küchenfester Licht zu uns heraus strahlte. Edward sah wehmütig in die Dunkelheit hinaus. Ich musste mich erst räuspern, damit ich überhaupt was sagen konnte. Ich wollte nicht, das er sich so mit Selbstzweifeln quälte, das war nicht fair, weil ich selbst nicht weniger egoistisch war, wo ich doch unbedingt wollte, das wir gewissen Dinge machten, bevor er mich verwandelte. Genau das sagte ich ihm auch. Er lächelte darauf hin sein schiefes Lächeln und zog mich an sich. Sanft wie ein Schmetterling berührten seine Lippen mein Haar. „Du bestehst also weiter hin darauf es zu versuchen, auch wenn du nun ungefair eine Ahnung davon hast wie gefährlich es für dich ist?“ Meine Gedanken kehrten in sein Bett zurück, zu seinen Berührungen, zu seinen Küssen auf meiner nackten Haut. Mein Herz begann darauf hin wieder verräterisch an zu rasen. Meine Gedanken brauchte er so gar nicht lesen zu können um zu wissen, was in mir vorging Er lachte leise und öffnete dann die Tür um auszusteigen. „Unverbesserlich“ meinte ich noch zu hören, dann war er schon an meiner Seite und half mir vom Sitz.

Bevor ich den Weg zur Haustür einschlug, schlang ich noch mal meine Arme um seinen Hals und zwang ihn so sich zu mir herunter zu beugen. „Bleibst du?“ Es sollte eigentlich nicht so flehend klingen, wie es sich meiner Meinung nach anhörte, wahrscheinlich noch eine Nachwehe von gerade eben. Zu meiner Überraschung schüttelte er den Kopf. „Ich habe den Jungs versprochen, das wir die alten Traditionen von Hochzeitsveranstaltungen pflegen. Vor allem Emmett besteht darauf, weil er dieses mal nicht die Hauptperson ist.“ Ich brauchte eine Sekunde, bevor ich wusste, wo von er sprach. „Ihr veranstaltet einen Jungeselenabschied?“ rief ich entsetzt. Vielleicht war ich in dieser Hinsicht ein Bisschen konservativ, aber die Vorstellung Edward zu Füßen einer Stripteasetänzerin zu sehen, die wahrscheinlich alle ihre Künste einsetzten würde um seine Aufmerksamkeit zu erlangen machte mich ehrlich gesagt mehr als wütend. Mein heftiger Gefühlsausbruch überraschte ihn. „Na ja ich dachte du würdest so was nicht mögen und habe Alice deshalb streng verboten dich mit so was zu belästigen, aber wenn du willst.“ „Nein!“ Unterbrach ich ihn bissig, er verstand mich komplett falsch. „Ich hasse so einen Kram, aber das du bei so einem Mist mit machst! Also ehrlich so ein niedriges Niveau hätte ich dir nicht zu getraut, aber bitte schön amüsiert euch nur mit diesen nackten Hupfdollen!“ Damit drehte ich mich schnaubend um, um davon zu stampfen, als er mich von hinten packte und fest hielt. Gegen den Klammergriff dieser Arme brauchte ich gar nicht erst ankämpfen, also presste ich nur böse die Lippsen zusammen als er mir seinen kalten Atem ins Ohr blies. „Bella, wo von redest du denn da bloß? Wo meinst du gehen wir denn hin?“ Er klang ehrlich aufgebracht. Ich holte ein paar mal tief Luft, erst dann war ich mir sicher, das meine Stimme den nötigen, scheidenden Klang hatte. „Na wo werden Jungeselen den ihren letzten freien Abend verbringen, wenn nicht in einem billigen Striplokal?“

Zu erst war da nur Schweigen, doch dann hörte ich ein leises Glucksen. Ich war fassungslos. Er lachte tatsächlich über mich. Das setzte dem Fass die Krone auf und ich versuchte doch mich aus seiner Umarmung zu befreien. „Keine Ahnung was du daran witzig findest, aber ich für meinen Teil habe genug, schönen Abend noch.“ Seine Arme blieben ungerührt um meine Rippen geschlungen. „Bella Liebes hör mir bitte zu, bitte!“ Vielleicht war es die Aussichtsloselage, vielleicht auch sein flehender Ton, die mich regungslos machten. Seine kalte Wange schmiegte sich an meine „Menschen mögen sich vielleicht so amüsieren, Vampire bevorzugen eine andere Art der Unterhaltung.“ Raunte er mir dunkel zu und plötzlich rieselte es mir eiskalt den Rücken runter, da war irgendwas in seiner Tonlage, dass das auslöste. Schnell riss ich mich wieder zusammen. „Und die sieht wie aus?“ fragte ich mit leider zitternder Stimme. Egal wie sehr ich meine Phantasie auch anstrengte, es wollte mir nicht gelingen mir das Passende vorzustellen. Edward ließ mich zappeln, bevor er mich in seinen Armen rotieren ließ. Er sah mich kurz durchdringend an, dann packten seine Finger nach meinen Unterkiefer und drehten ihn nach oben, damit sein Mund an meinen Hals konnte. Ich schnappte keuchend nach Luft, warum wusste er immer was er tun musste um mich zu kriegen? Als er jeden Zentimeter meiner Haut mit seinen Lippen berührt hatte, richtete er sich mit kohlrabenschwarzen Augen wieder auf. „Unglaublich einfältig, albern und dumm, aber wenn du es unbedingt wissen willst. Ich muss so eine Art Parcours absolvieren, bei dem ich Aufgaben lösen muss.“ „Was für Aufgaben?“ Er zuckte halbherzig mit den Achseln. „Keine Ahnung, dass bestimmen die anderen, aber wie ich Emmett kenne, muss ich mindestens einmal mit ihm kämpfen und einen Bären erlegen und das alles in so einer Art Kostüm.“ Jetzt war ich es der gluckste. „Macht ihr Fotos?“ „Darauf kannst du wetten“ brummte er grimmig und ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen langen versöhnlichen Kuss zu geben. „ Hauptsache du kommst so wieder, dass ich mich auf der Feier mit dir sehen lassen kann, anderen Falls muss ich jemanden anderen heiraten.“ Er erstarrte mit einem mal. „Das würde Charly mehr als nur gefallen, zu mal er gerade überlegt ob er mich nicht doch noch erschießen soll.“ Mir klappte der Mund auf. Edward strich mir beruhigend über die Wange. „Keine Angst, das ist nur so ein Gedanke von ihm, weil er uns schon die ganze Zeit hinter dem Vorhang steht und uns beobachtet.“ Noch einmal nahm er mich ganz vorsichtig in die Arme um mir dann fast schon theatralisch anmutend den letzten Kuss in dieser Nacht zu geben.“ Mit schwindeligen Beinen stakste ich kurz danach ins Haus um mir meinen, wie ich fand unverschämten Vater vor zu nehmen, der mit Unschuldsmiene in der Küche saß und so tat, als wenn er Zeitung laß. Ich ging zu erst zum Kühlschrank um mir eine Cola zu holen, mit der ich mich ihm gegenüber an den Tisch setzte. Charly schwieg dabei, das einzige was er tat, war die Seiten umzublättern. Außer dem Rascheln des Papiers war kein Laut zu hören und vermutlich wäre das auch so geblieben, bis ich mir endlich überlegt hätte, wie ich am besten sagen konnte wie verletzend ich sein Verhalten mir gegenüber fand, als plötzlich das Telefon anfing zu schrillen. Charly hob nur kurz missbilligend den Blick, streifte mich damit und verschwand dann im Flur. Ich hörte ihn kurz darauf in die Muschel sprechen. „Hey Tim was gibt es?“ Wieder Stille und dann „Das darf doch nicht war sein! Was haben die gemacht? Sind die noch bei Trost oder was? Ja natürlich komme ich sofort. Hör zu leite schon mal alles ein was nötig ist, ich bin in fünfzehn Minuten bei euch!“ Damit knallte der Hörer auf die Gabel und danach erklang das dunkle Poltern seiner schweren Arbeitsstiefeln auf den Dielen. Neugierig über diesen merkwürdigen Anruf ging ich ebenfalls in den Flur, wo ich gerade noch mitbekam wie er sich seine Dienstwaffe umschnallte und die Jacke anzog. „Ist was passiert?“ Anscheinend war das was er gehört hatte wirklich beunruhigend, denn er vergaß, dass er eigentlich kein Wort mit mir sprach „Drüben in La Push scheinen einige den Verstand zu verlieren!“ Er zog so heftig an seinem Reißverschluss, dass dieser fast abriss. Dann sah er mich verdrießlich an „Anscheinend versucht jemand seine Probleme damit zu lösen, in dem er andere Leute Eigentum zerstört!“ Das war alles, bevor er durch die Tür verschwand und mich sprachlos zurück ließ.
 

Was war nur passiert? Wen hatte er mit seinen Worten nur gemeint? All das ging mir durch den Kopf als ich die Treppe hoch lief um in meinem Zimmer meine Duschsachen zusammen zu sammeln. Während ich nach frischer Unterwäsche im Schrank wühlte, fiel mir eigentlich nur ein Name dazu ein Jacob! Aber das konnte doch einfach nicht sein. Jake würde niemals irgendeinen Unsinn anstellen, warum sollte er das tun? Gut nach allem was passiert war, war es bestimmt immer noch schwer für ihn, genauso wie für mich, denn es brannte immer noch in meiner Kehle, wenn ich an ihn dachte, aber wir hatten uns doch ausgesprochen, alles geklärt. Jeder von uns musste es akzeptieren das es ein Leben mit dem anderen nicht mehr geben konnte, wenn ich die Seiten wechseln würde.

Mittlerweile stand ich unter der heißen Dusche und ließ das Wasser auf meinen Nacken prasseln. In meiner Brust pochte der leise Schmerz des Verlustes den diese Entscheidung bedeutete, aber damit musste ich leben. Wie mit allen Verlusten die mir bevorstanden. Um mich selbst wieder zu sammeln und den Schmerz zu verdrängen, holte ich einmal tief Luft und konzentrierte mich auf die Ereignisse die in den nächsten Tagen auf mich zu kommen würden. Meine Mutter würde morgen mit Phil landen um hoffentlich anders als Charly mit freudestrahlendem Gesicht der Feier bei zu wohnen und dann war da noch die letzte Anprobe für das Kleid. Die Vorstellung ließ mich allerdings erneut aufseufzen, weil ich genau wusste das ich wieder viele Stunden mit Alice verbringen würde, die wie ein aufgeregtes Huhn um mich herum flatterte um mir einen Haufen Nadeln in den Hintern zu stecken.

Nur mit dem einem Handtuch um Kopf und Körper gewickelt, marschierte ich nach weiteren fünf Minuten wieder in mein Zimmer, wo mich allerdings fast der Schlag traf. Weil mir der Frotteturban über die Augen gerutscht war, bemerkte ich ihn nicht gleich, doch dann „Hallo Bella“ krächzte ein ziemlich dümmlich drein schauender Jakob Black, der mitten in meinem Zimmer stand. Die Übereste seiner Jeans hing ihm in Fetzen um die nackten Beine, genauso wie die letzten Streifen seines ehemaligen T-Shirts, was keinen Zweifel aufkommen ließ, das er auf allen Vieren hier her gekommen war. Ich musste ihn ziemlich entsetzt anstarren. „Was machst du hier?“ war alles was ich über die Lippen brachte, dann erinnerte ich mich an das Handtuch, das einzige Stück Stoff was mich bedeckte und das mir plötzlich sehr klein vorkam. Mein Kopf fing an zu kochen und ich wollte wieder rücklings durch die Tür verschwinden um mir in Charlys Zimmer irgendetwas über zu werfen, als Jacob plötzlich einen unheilvollen Glanz in die immer noch gelben Augen bekam. Wieder rauschte mir ein Schauer über den nackten Rücken nur bestand dieser aus purer Angst. Warum guckte er so komisch? So fremd, so unheimlich? „Jacob?“ Er antwortete mir nicht, dafür handelte er.

Bevor ich mich auch nur umdrehen konnte, hatte er mich schon gepackt und aufs Bett geschleudert. Schreiend und zappelnd versuchte ich mich aufzurichten ohne dabei das Handtuch zu verlieren, doch Jacob packte mich an den Handgelenken und drückte mich mit seinem ganzen Gewicht zurück auf die Matratze. Keuchend schwebte sein verzehrtes Gesicht dicht über meinem. Eine Welle aus Alkohol stieg mir in die Nase, während er versuchte meinen hin und herschlagenden Kopf zu bändigen. „Hör auf damit! Lass mich los! Jake!“ Er war genauso geschickt wie Edward darin meine Handgelenke mit einer Hand zu fixieren. Mit der Freien hielt er mir den Mund zu, so dass ich ihn nur aus weit aufgerissenen Augen ansehen konnte. Sein sonst so freundliches, liebevolles Gesicht war eine einzige böse feixende Maske. „Nicht schreien Liebling.“ Flüsterte er mit schwerer Zunge und strich mir mit seiner Nase über die Wange. Alles in mir fing an sich zusammen zu ziehen, als er mich zu küssen begann. „Ich bin ganz vorsichtig.“ Ich spürte wie er versuchte eins seiner Beine zwischen meine zu schieben. Noch einmal versuchte ich mich aufzubäumen, vergeblich. Er lachte nur dreckig. „Ich schwör dir Bella ich bin viel besser darin als der verdammte Blutsauger, außerdem wenn er dich schon bekommt, dann will ich wenigstens der erste sein.“ Damit biss er in das Handtuch in der Absicht es weg zu ziehen und ich schrie gegen seine prankenartige Handfläche, als es plötzlich ohrenbetäubend knallte. Glassplitter schossen durchs Zimmer gefolgt von Holzstücken die um mich herum nieder regneten und ein bestialisches Knurren und Fauchen erfüllte die Luft. Jacobs schwerer Körper wurde wie eine Strohpuppe von mir fortgerissen und nach hinten geschleudert. Ich sah wie er mit dem Kopf zu erst gegen die Schranktürkante knallte um danach regungslos liegen zu bleiben, dann war plötzlich Alice neben mir auf dem Bett. „Um Himmels Willen Bella!“ Ihr schneeweißes Elfengesicht vor Entsetzen und Angst verzehrt, riss sie mich schützend an sich. Die Kälte ihres Körpers hüllte mich, wie eine eisige Wolke ein, doch ich krallte mich an sie, als wenn ich zu ertrinken drohte, dann fing ich an zu weinen. Ich weinte und weinte und sie redete beruhigend auf mich ein . „Schon gut, schon gut es ist vorbei. Er wird dir nichts mehr tun hörst du. Das werden wir nicht zu lassen.“ Erst nach diesen Worten und nach dem der Schleier aus Tränen endlich wieder durchsichtiger wurde, sah ich das sowohl Esme, als auch Rosalie im Zimmer standen. Beide beugten sich sprungbereit über Jacob, der immer noch ausgestreckt auf dem Boden lag.

Ich konnte Esmes Gesicht nur im Profil sehen, doch ich hätte niemals geahnt, dass sie so eine Miene aufsetzten konnte. Da war keine Spur mehr von Liebe und Führsorge, nur purer Hass. „Wie kann er es wagen das zu tun!“ zischte sie, es klang wie eine spuckende Schlange. Rosalie kniete sich hin. „Er ist nur ohnmächtig, aber wenn Edward eintrifft.“ Ihre formvollendeten Lippen entblößten ihre gefletschten Zähne „warum sollten wir darauf eigentlich warten?“ Sie stieß plötzlich nach vorne. „Nein!“ schrie ich auf. Die zwei Vampire sahen mich aus schwarzen, wilden Augen an. Es war klar was sie wollten. Jacob sollte für das was er getan hatte büßen, doch das durften sie nicht. „Bitte lasst ihn, lasst ihn einfach nur hier liegen und ich,“ Alice zog mir bereits eine Bluse über die zitternden Schultern „ich will nur noch weg hier!“
 

Die Reise auf Alice schmalen Rücken war nur halb so bequem, wie auf Edwards doch ich bekam sie eh nicht richtig mit. Während wir durch den Wald preschten kämpfte ich immer wieder mit den Tränen. Nicht weil ich körperliche Schmerzen hatte, außer ein paar blauen Flecken an Armen und Beinen würde ich keine sichtbaren Verletzungen davon tragen. Ich weinte weil Jacob tatsächlich vorgehabt hatte mir weh zu tun. Mir so weh zu tun.

Alice musste meine Arme von sich lösen, weil ich einfach nicht los lassen wollte, obwohl wir längst auf der Veranda des Hauses standen. Rosalie seufzte tief, aus ihrer Brust war immer noch ein Grollen zu hören.„Wir bringen sie am besten ins Bett. Die Jungs sind in ein paar Minuten hier.“ Esme nahm mich an die Hand und fuhr mir während wir nach oben gingen immer wieder streichelnd über den Kopf. Ich ging neben ihr her wie eine Marionette, die jemand an unsichtbaren Fäden führte. Keine Ahnung was sich in meinem Gesicht abspielte, aber es schien Esme, die mir immer wieder beunruhigte Blicke zu warf nicht zu gefallen „Es wird alles wieder gut Bella, versprochen, Edward ist gleich bei dir.“ Allein diese Worte waren der Trost den ich brauchte. Außer ihm, wollte ich niemanden mehr sehen. Ich wollte mich einfach nur in seinen Armen vergraben und am liebsten für immer dort bleiben und ich wollte endlich wieder richtig Luft kriegen. Seit Jacobs grauenhaften Versuch hatte ich das Gefühl langsam zu ersticken, weil sein Geruch an mir klebte. Als wir an Alice Zimmer vorbei kamen fiel mir dann noch etwas ein. „Esme, darf ich noch mal bei euch duschen? Ich fühl mich so,“ meine Kehle fing erneut an zu brennen „schmutzig“ Ihre weichen Lippen berührten meine Stirn. „Natürlich Liebling, ich hole dir rasch ein paar Sachen von mir zum Anziehen, dann bin ich wieder bei dir ja?“ Ich nickte nur und stolperte so schnell ich konnte in das weiße Bad, dessen blank geputzte Fließen plötzlich so unglaublich tröstend rein wirkten. So schnell ich konnte riss ich mir Hose und die Bluse vom Leib um sie weit von mir zu schleudern. Sauber, ich wollte nur so schnell wie möglich sauber sein.

Mit zitternden Händen drehte ich wie wild an den Hähnen, damit endlich das Wasser aus der Brause schießen konnte um diesen verdammten Geruch weg zu spülen. Diesen ekelhaften Gestank nach Alkohol, Schweiß und heißem Atem der über all zu sein schien. Ich hatte die Augen fest zusammen gepresst und merkte erst nach einer Weile, das ich wieder weinte, doch es tat gut, denn das Wasser nahm auch sie mit und hoffentlich auch den Schmerz den sie in sich trugen und hoffentlich auch die Erinnerungen, aber dann kehrte Jacobs hässliche Maske zurück.

Gurgeln vor Panik riss ich die Augen auf und dann hielt mich Edward in seinen Armen. Er hielt mich fest an sich gepresst, während das Wasser der Dusche sein Hemd, seine Hose und seine Schuhe durchweichte. Wiegte mich hin und her, blies mir seinen süßen Atem ins Gesicht, der so viel stärker war als das Wasser und endlich konnte ich fühlen wie ich wieder Luft bekam. Luft die mir half zu schreien, die mir half mich endlich von der Angst und Hilflosigkeit zu befreien.

Während das alles passierte stand Edward regungslos da, bis ich mich so weit beruhigt hatte, dass ich ihn wieder ansehen konnte. Wenn es ein Spiegelbild meiner Qualen gab, dann sah ich ihm gerade direkt ins Gesicht. Mein Schmerz war sein Schmerz. Ohne ein weiteres Wort nahm er mich hoch, wickelte mich wie ein Baby in ein Handtuch um mich dann vorsichtig in sein Zimmer zu tragen. Sanft legte er mich auf dem Bett ab. „Lass mich nicht allein“ flehte ich leise. „Nie wieder“ antwortete er dumpf und ich wusste im gleichen Moment, wo er es aussprach, dass es kein leeres Versprechen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  SamanthaGallin
2009-02-01T14:35:52+00:00 01.02.2009 15:35
Oh Gott ich fand den Gedanken an diese Version von Junggessellenabschied einfach nur Genial Edward im Kostüm - sowas kann wirklich nur Emett einfallen
Der Zweite teil hat mich einfach nur Schockiert, bin ja so Froh Das Rosalie, Esme und Alice da waren
heftig, aber gut, verdamt gut geschrieben
bin immer noch in heller Panik und total entsetzt
lg Sam
Von: abgemeldet
2008-02-18T16:52:49+00:00 18.02.2008 17:52
Nachdem ich den zweiten teil gelesen hatte fand ich Jacob nur doof ^^ .... deshalb fand ich die geschichte die du dir überlegt hast echt klasse .... ich hab mir einige andere fanfics angesehen, aber bis jetz find ich die hier eindeutig am besten^^ .... noch ma zurück zu jacob .... also nach dem dritten teil find ich ihn nicht mehr gar so doof .... aber trotzdem ich find diese geschichte immer noch super ^^
Von: abgemeldet
2008-01-30T13:17:11+00:00 30.01.2008 14:17
Jacob wir hassen dich! *träller*
Du hast meinen Abneigungen gegen Jacob mit diesem Kapitel eine echte Begründung geliefert! Dankeschön! ;)
Aber jetzt mal im ernst, der Junge muss wirklich hacke voll gewesen sein um Bella, jaaaah seiner Bella (okay das bildet er sich ja immer ein… aber er liebt sie doch!!) das antun zu wollen! Unglaublich, Jacob gehört standrechtlich erschossen!
Oder sonst iwie gemeuchelt, ich hoffe er läuft zufällig Edward über den Weg, der dann gerne auch mal hacke sein darf und seine Aggressionen an Jacob auslässt!
>.< waaaah wenn ich bloß daran denke, was passiert wäre wenn Alice, Rose & Esme nicht aufgetaucht wären! *schauder* Dann hätten wir mal wieder eine total leblose und apathische Bella gehabt! Schrecklich!!
Edward wäre wahrscheinlich Amok gelaufen >> Zielort: La Push!
Der Vertrag hätte ihn da wahrscheinlich herzlich wenig interessiert – mich an seiner Stelle auch nicht! Würde mich ja interessieren was Jacobs Rudel von dieser Aktion hält. Sam ist wahrscheinlich begeistert! Ich hoffe mal das das nen riesen Anschiss für Jacob bedeutet! So ein widerliches, hässliches, bescheuertes… *hust* ich möchte das jetzt nicht fortsetzen… zum Wohle meines eigenen Rufes xDD
Nya gut geschrieben – gutes Ende! Bis jetzt… perfekt wäre noch der Mord an Jacob!^^

Lg Katja

Von: abgemeldet
2008-01-15T18:39:07+00:00 15.01.2008 19:39
WoaH Jake dieser kleine gottverdammte...<_<
Ich frag mich was Eddie jezz mit dem macht xDD
Soll er verrecken!! >o<
Mitsköter!!!
Hm naja war aber wie immer ein richtig gutes Chap. ^-^

Mach weiter so!

LG meloO x3!
Von: abgemeldet
2008-01-14T14:06:02+00:00 14.01.2008 15:06
tja, den anderen kommis ist nicht mehr viel hinzuzufügen. aber ich war echt geschockt! Mistkerl. Arme bella. Omg Jake is sowas von tot^^
glg
cora
Von:  Emily
2008-01-13T17:21:21+00:00 13.01.2008 18:21
ich hasssssseee jake Ö.Ö
*smile*
süßes kapi^^
Von:  Haine_Togu
2008-01-12T22:03:14+00:00 12.01.2008 23:03
Boah, ich hab ja Jacob schon vorher nicht sonderlich gemocht, aber jetzt, arg dieser blöde Köter! -.-
Wie kann der nur, der soll bloß froh sein, dass Edward nicht in der Nähe war, sonst hätte der sein blaues Wunder erleben können, dass steht fest. Würde ja zu gern wissen, wie er noch nach Hause kommt,wenn er jetzt Edward treffen würde!
Ein Glück, dass Rosalie, Alice und Esme noch rechtzeitig gekommen sind! v.v
Auch toll rübergekommen, wie sich Bella danach gefühlt hat, und wie sie erst dann atmen konnte, als Edward wieder bei ihr war!!! ^^
Wirklich ein super Kap!!! ^o^
Ich freu mich schon auf neue Kaps von dir! ^^
Grüßle
Haine-chan <3
Von: abgemeldet
2008-01-10T13:54:08+00:00 10.01.2008 14:54
also ich denke auch mal, dass wenn edward jake erwischt, er wohl nicht mehr so heile sein wird...
das kapitel war echt der hammer, hätte ja nie gedacht, das jake zu sowas fähig ist...
schreib auf jedenfall bitte bitte noch ein kapi dazu!!!
lg katja
Von: abgemeldet
2008-01-08T23:33:18+00:00 09.01.2008 00:33
OMG!! Wie kann er es auch nur wagen sie anzufassen?????? Dieser Drecksköter!!! Oh wenn Edward ihn in die Finger bekommt dann...!!! Ich hoffe das du davon noch ne fortsetzung schreibst!!! Ich will wissen was Edward mit Jake macht!! Er soll ihn leiden lassen *fieß grins*! Aber ma zu ner anderen stelle: das sie ausgerechnet Emmet in die arme gelaufen is *schlapplach* Das war klasse!! *lachtränen wegwisch*. Also dickes Lob für dieses Kapi un cih hoffe das du schnell weiter schreibst! Ich will lesen wie Edward Jake in der Luft zerreißt!^^ bye bye
Josi
Von:  Raviel
2008-01-07T19:44:41+00:00 07.01.2008 20:44
wenn edward jake erwischt, ist er tot. sowas von tot.
arme bella, aber ansonsten: wie immer, super kapi, erstklassig geschrieben und kaum schreibfehler, toll!
freu mich aufs nächste kapi.
gruß
phoenix


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