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For always maybe

- den mein Leben kann doch einen Sinn haben -
von

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Vorwort und Prolog

Vorwort und Prolog
 

Vorwort

Dies ist meine erste FF mit Anlehnung an Meyer´s Romane Bis(s) zum Morgengrauen und Bis(s) zur Mittagsstunde.

Ich hatte beim Schreiben viel Spaß und hoffe natürlich, das die FF auch euch gefällt.

Ich würde mich über positive sowie auch über negative Kiritk sehr freuen, den sie zeigt mir, was ich gut geschrieben habe und woran ich noch arbeiten muss. =)
 

Alle Charaktere aus Bis(s) gehören selbstverständlich Stephanie Meyer, alle anderen Charaktere wurden frei von mir erfunden und haben mit der Realität nichts gemeinsam. Ich verdiene mit dieser Gesichte weder Geld noch sonst irgendetwas.
 

Prolog
 

Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde, das es Vampire gibt? Wahrscheinlich würdest du loslachen oder mir komisch Irritierte und amüsierte Blicke zuwerfen. „Du spinnst.“ oder „Du hast zuviel Fantasie.“ würdest du wohl zu mir sagen, habe ich nicht recht?

Das wäre wohl auch meine Reaktion vor einiger Zeit gewesen, hätte man mir so etwas gesagt. Doch mittlerweile weiß ich, was ich weder Irre bin noch zu viel Fantasie habe oder gar ins Irrenhaus gehöre, den es gibt sie wirklich – nur weiß keiner etwas davon, weil wir Menschen unter normalen Umständen nichts davon wissen dürfen.

Doch zunächst solltet ihr Wissen, wie alles begann:
 

Ich war von jeher immer Außenseiter gewesen, ein Mädchen, mit dem keiner etwas zu tun haben wollte, das jeder mied und das immer für sich alleine war. Mittlerweile war ich 18 Jahre alt und konnte behaupten, das ich in diesen 18 Jahren meines verdammten Lebens keine einzige Freundin geschweige den einen Freund gehabt habe. Schuld an dieses Situation: Ich war ein sogenanntes „Vergewaltigungskind.“ Darunter könnt ihr euch doch sicher etwas vorstellen oder? Meine Mutter arbeitete bevor sie mit mir Schwanger wurde in einer Recht angesehenen Bar. Ich denke, ich brauche nicht zu erwähnen, das meine Mutter äußerst hübsch und attraktiv war – sie hätte damals jeden haben können. Aber meiner Mutter lag mehr an ihrer persönlichen Freiheit, und so wies sie jeden ihrer Verehrer ab – bis es eines Nachts als sie von der Arbeit nach Hause lief passierte: Sie wurde abgefangen und in den nahen Stadtpark geschleppt, dort vergriff man sich übelst an ihr. Viele Prellungen und zwei Rippenbrüche trug sie damals davon – und sie wurde schwanger. Schwanger mit mir. Meine Mutter befand sie nach diesem Überfall in einem Zustand totaler Isolation und Deppresion – sie lies keinen an sich heran und wollte keinen sehen. Sie brachte mich alleine zur Welt und setzte mich kurze Zeit später aus. Was ihr jedoch zum Verhängnis wurde war die Tatsache, das sie dies nicht ungesehen tat – kurze Zeit später wanderte meine Mutter in eine Anstalt, da sie laut Richter „Geistig nicht mehr zurechnungsfähig“ war und ich zu Pflegeeltern. Von zu Hause aus bekam ich viel Liebe, jedoch wusste natürlich jeder in dem kleinen Dorf, in dem wir lebten, was für ein Kind ich war. Von klein auf gehörte das Getuschel der Leute hinter meinem Rücken zu meinem Alltag. Mit der Zeit lernte ich, nicht mehr hinzuhören, trotzdem verletzte es mich jedes Mal aufs Neue und brachte mich dazu, mich immer mehr zurückzuziehen. In der Schule wurde ich gehänselt und gequält, man schmiss Steine nach mir, verfolgte mich quer über den Schulhof, doch Hilfe von den Lehrern konnte ich nicht erwarten.

Jedoch hatten meine Mitschüler noch einen Grund, besonders gehässig zu mir zu sein – ich war sehr gut in der Schule. Da ich in meiner Freizeit nie mit Freunden weggehen konnte lernte ich jeden Tag mehr als die anderen, meine Zensuren waren dementsprechend. So war es nicht verwunderlich, das ich nach der vierten Klasse auf das Städtische Gymnasium wechselte. Ich hatte geglaubt, nach dem Schulwechsel würde sich vielleicht etwas ändern, jedoch hatte ich mich getäuscht. Die wenigen Schüler, die mit mir hierher gewechselt waren reichten aus, um mir auch hier das Leben zur Hölle zu machen und dafür zu sorgen, das keiner, aber wirklich keiner etwas mit mir zu tun haben wollte.

So vergingen die Jahre. Ich ging weiterhin zur Schule, schrieb erstklassige Zensuren. Zu Hause machte ich meinen Pflegeeltern nie irgendwelche Probleme – Ich ging nie aus, arbeitete Selbstständig mein Lernpensum ab und half gerne bei der Hausarbeit.

Doch dann kam der Tag, der alles verändern sollte. Vor einiger Zeit hatte mir meine Englisch-Lehrerin den Vorschlag gemacht, das sie es sich für mich sehr gut vorstellen könne, das ich ein Jahr ins Ausland – zum Beispiel Amerika, gehen könnte – das würde mich sprachlich enorm weiterbringen. Wir Recherchierten einige Zeit im Internet und fanden wenig später tatsächlich eine Seite, die solche Probejahre im Ausland anboten. Meine Lehrerin meldete mich dort an, sollte ich genommen werden würde ich ein High School Jahr dort absolvieren und konnte mir dann überlegen, ob ich zurück nach Deutschland kehren würde oder dort aufs College gehen wollte.

Es war an einem Dienstag, als meine Lehrerin mich aufforderte, nach dem Unterricht noch kurz im Saal zu bleiben. Gespannt wartete ich ab, bis alle den Saal verlassen hatten, dann ging ich nach vorne an das Pult und wartete ab. Meine Lehrerin lächelte mich nur an und zog einen Briefumschlag aus der Tasche und reichte ihn mir mit den Worten „Das kam gestern mit der Post an.“ Ohne groß zu überlegen nahm ich den Brief heraus, faltete ihn auseinander und begann zu lesen. Während des Lesens wurden meine Augen immer größer – da war sie, die zusage, auf die ich so gehofft hatte! Innerhalb einer Woche waren alle Formalitäten geklärt, ich hielt mein Abgangszeugnis in der Hand und drehte dem Gymnasium für immer den Rücken zu. Mein Direx, der nette Kerl hatte mir zwei Wochen früher frei gegeben „Du hast sicherlich noch viel zu erledigen.“ War sein Statement dazu, und tatsächlich verbrachte ich diese zwei Wochen in recht Hektischem Treiben. Ich ging mit meiner Pflegemutter einkaufen, anschließend wurde gepackt.

Nach diesen zwei Wochen ging es an das große Verabschieden. Irgendwie tat es mir nun doch weh, Deutschland den Rücken zu kehren, vor allem da ich damit auch meine Pflegeeltern, die immer gut für mich gesorgt hatten und überhaupt die einzigen Menschen waren, auf die ich mich auf dieser Welt verlassen konnte. Sätze wie „Sophia, pass auf dich auf.“ und „Lass dich nicht Unterkriegen, du schaffst das schon. Glaub an Dich!“ munterten mich am Airport zwar etwas auf, aber den groben Schmerz des Abschiedes konnten sie nicht vertreiben. Ich verkniff es mir, zu weinen und umarmte beide einfach fest, dann wandte ich mich ab und hastete durch die Absperrung. Ich hatte noch gut eine halbe Stunde, um mein Gate zu finden, jedoch stellte dies kein großes Problem dar, es war leicht zu finden. Eine Stunde später saß ich im Flieger, gerade hatte sich die Maschine in die Luft erhoben, und studierte noch einmal genau den Brief mit den Prospekten, die ich bekommen hatte. Am Airport in Seattle würde man mich abholen und zu meiner Wohnung bringen – ich hoffte wirklich, dass das klappen würde. Dann hatte ich noch gut eine Woche Zeit, mich in Forks, dem Örtchen wohin es mich verschlagen hatte, einzugewöhnen und umzusehen, bis die High School begann.

Viele Stunden später, die Maschine landete sicher und zum Glück ohne Absturz auf Amerikanischem Boden. Ich passierte die Kontrolle, wartete anschließend auf mein Gepäck und ging dann zur großen Empfangshalle, wo man mich abholen wollte. Schon von weitem konnte ich ein riesiges Schild auf dem „Welcome to America, Sophia Steinmann“ sehen – ich bemühte mich, NICHT rot anzulaufen und möglichst unauffällig auf den etwas älteren Mann zuzulaufen, welcher das Schild in der Hand hielt. „Bist du Sophia?“ war das erste, was er mich fragte als ich kurz vor ihm zum stehen kam. Ich nickte einfach, leicht schüchtern, während er meine Hand ergriff und sie kräftig schüttelte – unter Amerikaner offensichtlich normal, wie ich feststellte, als ich in die Runde schaute. Ohne auch nur irgendetwas zu sagen schnappte sich der Mann, der sich mir als Mr. Miller vorgestellt hatte, meinen Koffer und gemeinsam ging wir zu dessen Auto. Ich nahm auf dem Beifahrersitz platz, und so begann eine etwas längere Fahrt. Während der fahrt schwieg ich die meiste Zeit, während Mr. Miller mich auf Englisch die ganze Zeit zutextete – er erzählte mir einiges von Forks, einer offensichtlich sehr verregneten Kleinstadt und dessen High School. Er war überzeugt davon, das ich mich relativ schnell würde eingewöhnen können. Nichts desto trotz war ich froh, als wir endlich an einem kleinen, roten Häuschen, welches meiner Ansicht nach recht zentral lag, halt machen und Mr. Miller mir einen Schlüsselbund reichte, an dem mehrere Schlüssel hingen. „Haustürschlüssel, Garagenschlüssel, Autoschlüssel – der Schlüssel für den Briefkasten...“ Er zeigte mir, welcher Schlüssel für was zu gebrauchen war, lud anschließend meinen Koffer aus, während ich die Haustür des Häuschens aufmachte. Dann trug Miller den Koffer hinein und verabschiedete sich kurz darauf von mir – wahrscheinlich wollte er Taktvoll sein und mich erst einmal in Ruhe alles anschauen lassen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir allem gerechnet, nur nicht damit, ein eigenes Haus zu bekommen. Das Haus war einstöckig, verfüge über eine Küche und ein Badezimmer sowie über 4 Wohnzimmer, die ich mir selbst gestalten konnte – zumindest sahen die Möbel so aus, als könne man sie leicht verrücken. Einzig und alleine der große Eichenschrank im Wohnzimmer könnte Probleme darstellen – jedoch hatte ich nicht vor, irgendetwas zu verändern, die Einrichtung gefiel mir so, wie sie war. Im Garten, der sogar relativ groß war konnte ich sogar einen eigenen, kleinen Pool ausfindig machen – es war schlicht und einfach genial.

Die erste Woche in Forks war buchstäblich vorbei geflogen. Ich hatte mich gut eingelebt, die Menschen waren sehr freundlich zu mir, etwas, was ich bisher noch nicht gewohnt war und womit ich leichte Probleme hatte, jedoch keine ernstzunehmenden – ich hoffte, das ich hier das Misstrauen, das sich bei mir über die vielen Jahre gebildet hatte würde ablegen können. Innerhalb von nur zwei Tagen hatte ich meinen Führerschein gemacht – da ich bereits in Deutschland einen besessen hatte und das Thema Fahren in den Staaten wesentlich lockerer genommen wurde wie in Deutschland war dieser kein großes Problem gewesen. Ich hatte einen kleinen Ford zur Verfügung gestellt bekommen, ein recht gutes Auto. Außerdem kannte ich mich hier nun relativ gut aus – ich hatte lange Spatziergänge unternommen und die Kleinstadt sozusagen „erforscht“. Natürlich kannte ich noch nicht jeden Winkel, aber wer konnte das schon erwarten.

Und heute war es dann endlich soweit – erster Schultag an der High School. Obwohl ich es mir eigentlich nicht eingestehen wollte, ich war nervös. Sehr nervös sogar, um nicht zu sagen auch leicht ängstlich. Würden die Schüler hier genauso ablehnend auf mich reagieren wie ich es aus Deutschland gewohnt war? //Damit wirst du schon fertig, wäre ja nicht das erst mal// war alles, was ich dazu denken konnte, doch ich wusste selbst, das ich mir im Grund nichts sehnlicher Wünschte, als endlich akzeptiert zu werden und Freunde zu finden.

Und nun stand ich hier, auf dem Parkplatz. Rasch schloss ich meinen Ford ab und hastete auf das Verwaltungsgebäude zu, wo ich meinen Stundenplan abholen sollte.
 

Prolog Ende
 

Soo, ich denke fürs erste ist das genug. =) Wie schon oben erwähnt würde ich mich sehr über Kommis freuen!

The fate-like first meeting

Vorwort

An dieser Stelle möchte ich mich gleich mal für die lieben Kommis bedanken. =) Ich hoffe, das erste Kapitel hier gefällt euch so gut wie der Anfang!
 

Kapitel eins - The fate-like first meeting
 

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, das ich noch reichlich Zeit hatte, meinen Stundenplan abzuholen und anschließend den Saal zu suchen, in welchem der Unterricht stattfinden würde. Je näher ich dem Verwaltungsgebäude kam, desto mulmige wurde mir, und das, obwohl ich eigentlich gedacht hatte, das es mir nicht schlechter werden konnte als es eh schon war. In diesem Punkt also hatte ich mich getäuscht.

Dann hatte ich bereits das Vordach erreicht und hastete auf die Tür zu, die in das Gebäudeinnere führen würde – ich wusste nicht, woher meine plötzliche Eile kam – oder eher gesagt, eigentlich wusste ich es doch. Ich wollte es hinter mich bringen, so schnell wie irgendwie möglich und dann wieder nach Hause, wo ich mich gut verkriechen und das Alleinsein genießen konnte. Ich war nun mal wie es schien nicht dafür gemacht, unter Menschen zu sein.

Die neugierigen Blicke und das Getuschel, das eingesetzt war, sobald man mich erblickte ignorierte ich so gut es ging, bis sich mir plötzlich zwei Kerle in den Weg stellten. Ärgerlich sah ich zu dem einen auf, der mich grinsend abschätzig betrachtete. „Noch nie eine weibliche Person gesehen?“ fragte ich gleich giftig, in der Hoffnung, er würde mich anschließend in Ruhe lassen. Meine Hoffnung erfüllte sich. Kopfschüttelnd trat er mit den Worten „Wollte dich doch nur mal näher ansehen, hier gibt’s nicht oft neue.“ zur Seite, während der andere den Weg nicht so einfach freigab. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie er dazu ansetzte, mich festhalten zu wollen und drehte mich blitzschnell um meine eigene Achse um die Hand, die sich gefährlich nahe meiner Schulter genähert hatte, wegzuschlagen. Dann wirbelte ich erneut herum und lief weiter, das gegröhle hinter mir so gut es ging ignorierend.

Kurze Zeit später hielt ich meinen Stundenplan in den Händen. Die Sekretärin war äußerst freundlich, erklärte mir genau, wie ich ihn zu lesen hatte da er auf den ersten Blick eher aussah wie ein Zettel mit wildzusammengemischten Buchstaben. Als ich das System durchschaut hatte war es allerdings wirklich nicht schwer, den Plan so zu lesen wie er gelesen werden sollte – es war nur eben anderst wie in Deutschland.

Heute hatten wir, da erster Schultag nach den großen Ferien war, nur fünf Unterrichtsstunden, etwas, was ich zugegeben nun doch sehr begrüßte. In der ersten hatte ich gleich eine Doppelstunde Geschichte, anschließend noch Biologie, Mathematik und Englisch. Besonders auf Mathematik freute ich mich – Mathe war eines meiner Lieblingsfächer, schon immer gewesen.

Es war nicht wirklich schwer gewesen, das Haus und den Saal zu finden, indem ich die ersten zwei Stunden meiner High School Zeit verbringen sollte. Und, zu meiner großen Freude, war er sogar noch recht leer. Nur drei Personen waren anwesend, welche mich zunächst leicht erstaunt und auch neugierig beobachteten, mich aber ansonsten in Ruhe ließen. Ich wählte einen Platz am Fenster in der ersten Reihe aus – erstens konnte ich in der ersten Reihe besser aufpassen und zweitens, sollte mir mal allzu langweilig werden konnte ich immer noch aus dem Fenster sehen – auch wenn es von hier nicht mehr als den Innenhof zu sehen gab.

Langsam begann der Raum sich zu füllen, meine Uhr verriet mir, das der Unterricht in zehn Minuten beginnen sollte. Ich ignorierte weiterhin das Treiben und auch das Getuschel um mich herum, nahm mein Geschichtsbuch aus der Tasche und bereitete mich innerlich auf den Unterricht vor, als ich plötzlich von der Seite her angesprochen wurde. „Hallo, du musst die neue sein! Ich bin Emily.“ Doch leicht erstaunt sah ich auf, direkt in das Lachende Gesicht eines Mädchens, welches sich gerade neben mich gesetzt hatte. „Oh Hallo, ja stimmt. Ich bin Sophia Steinmann.“ stellte ich mich gleich mit vollem Namen vor. „Du kommst aus dem Ausland?“ Emily wirkte doch überrascht. „Ja – hat man euch das nicht gesagt? Ich komme aus Deutschland.“ Ich wusste selbst, das ich mich wohl gerade erstens total bescheuert und zweitens total reserviert verhielt, aber ich wusste nicht besser mit der Situation umzugehen. „Oh, das ist ja mal geil. Ich wollte schon immer mal nach Berlin! Wie ist es da?“ Emily war wirklich ausgesprochen freundlich und sichtlich auch sehr neugierig, aber irgendetwas an ihr lies mich meine sonst so intensiv ausgeprägte Menschenscheu und mein Misstrauen zumindest etwas vergessen. „In Berlin selbst war ich noch nie, tut mir Leid. Ich kann dir also nicht wirklich sagen, wie es da ist. Aber Deutschland ist wirklich schön, wenn auch längst nicht so weitläufig wie hier. Ich finde es toll, das hier nicht alle Häuser dicht an dicht stehen, wie das in Deutschland der Fall ist.“

Wir plauderten noch etwas weiter, bis schließlich unser Lehrer eintrat. Er stellte sich mir als Mr. Banner vor und sah äußerst sympathisch aus. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde – er hatte auch mich dazu gebracht, nach vorne zu gehen und mich kurz vorzustellen und mich anschließend für mein gutes Englisch gelobt – begann auch schon der Unterricht. Banners Unterricht, so stellte ich gleich am ersten Tag fest, war anspruchsvoller als mein früherer Geschichtsunterricht – es hieß also gut aufpassen und noch mehr arbeiten! Eine Tatsache, die mir eigentlich gut gefiel. Direkt im Anschluss an Geschichte hatten wir noch Biologie, ebenfalls bei Mr. Banner.

Ohne Eile schlenderten die Schüler zu einem anderen Gebäude hinüber, in welchem die Stunde stattfinden würde. Ich ging neben Emily her, und mittlerweile hatte sich auch ein anderes Mädchen zu uns gesellt – Jessica. Es war offensichtlich, das Jessica eine ziemliche Labertasche war – während des ganzen Weges quetschte sie mich aus, und es schien sie nicht sonderlich zu kümmern, das ich das ein oder andere mal abblockte. „Ach schade, das Bella heute nicht da ist. Die kommt erst heute Nachmittag aus dem Urlaub zurück und ich hoffe, sie kommt morgen. Du würdest ihr gefallen.!“ seufzte sie plötzlich neben mir – wer war diese Bella den nun bitte? Offensichtlich Jessicas Freundin, aber eigentlich interessierte mich das ganze herzlich wenig.

Zehn Minuten später, den Biosaal hatten wir auf anhieb gefunden – dank Emily und Jessica natürlich, die sich hier ja bereits auskannten, saßen wir wieder in den Bänken und Mr. Banner fing ohne Umschweife mit einem Vortrag an – etwas, wie Jessica leise neben mir tuschelte, vollkommen normales – in Biologie tat er das fast jede Stunde. Ich seufzte – das konnte ja heiter werden. Mir war es lieber, wenn der Lehrer Tafelbilder anmalte, sodass ich wusste, was ich abschreiben musste – selbst Notizen machen war bei uns in Deutschland eher ungewöhnlich. Aber wie dem auch sei – neues Land, neue Sitten – ich packte meinen Collegeblock aus und fing an, mir eifrig Notizen zu machen. Die Biologiestunde verging wie im Flug und so saßen wir kurze Zeit später auch in Mathematik und Englisch – beide Stunden flogen förmlich vorbei da den Lehrern zu meinem Leidwesen viel daran zu liegen schien, das ich mich ordentlich allen vorstellte.

Ich gebe ehrlich zu, ich war richtig erleichtert als die Schulglocke nach der fünften Läuteten und damit das Ende des heutigen Schultages ankündigte. Gemeinsam mit Jessica und Emily, die ich beide sehr gut leiden konnte, verlies ich das Schulhaus. Kurz vor dem Parkplatz trennten wir uns – Emily wohnte hier in der Nähe und hatte es nicht weit, und Jessicas Auto stand in der anderen Richtung. So ging ich alleine zu meinem Wagen und fuhr, richtig beschwingt, nach Hause.

Den Tag lies ich recht lässig ausklingen, allerdings telefonierte ich mindestens drei Stunden mit meiner Mutter – schließlich sollte sie up to date sein und wissen, wie es mir ergangen war.

Auch in der Nacht schlief ich wesentlich besser als die Nacht zuvor, sodass ich ausgesprochen frisch und ausgeschlafen am nächsten morgen aufwachte. Nach der üblichen Morgentoilette und Frühstück machte ich mich auch schon wieder auf den Weg zur High School – wenn auch nicht ganz so früh wie gestern morgen.

Am Rande des Parkplatzes konnte ich Emily ausmachen, nachdem ich meinen Wagen geparkt hatte. Schnellen Schrittes lief ich auf sie zu, und sie grinste mir schon entgegen. „Dachte ich es mir doch, das du so früh kommst! Guten Morgen.“ plaudernd, wie alte Freundinnen gingen wir nebeneinander her, und ausnahmsweise genoss ich das Gefühl, mal nicht alleine zu sein. Es war doch etwas völlig anderes, mit jemand anderem über etwas reden zu können, und Tratsch und Klatsch zu erfahren, selbst wenn man neu war. Auch meine anderen Mitschüler hatten mich relativ gut aufgenommen – zumindest wurde ich nicht mehr ganz so auffällig angestarrt, alleine das gab mir schon Mut.

In der ersten Stunde hatten wir wieder Biologie bei Mr. Banner, jedoch weder Emily noch ich verspürten sonderlich große Lust, gleich hinauf in den Saal zu gehen, und so standen wir noch eine ganze Weile auf dem Hof und unterhielten uns über alles mögliche. „Hey Sophia, guten Morgen Emily.“ ertönte da irgendwann plötzlich eine Stimme dicht neben meinem Ohr und lies mich herumfahren – da stand Jessica, grinsend, mit einem Mädchen untergehakt, welches ich gestern noch nicht gesehen hatte. „Sophia – Bella, Bella – Sophia.“ Jessica strahlte mich erwartungsvoll an – das war also diese Bella, von der Jessica gestern erzählt hatte. “Tut mir Leid das wir dich jetzt gleich so überfallen, aber Jess spinnt mal wieder rum.“ Sagte Bella einfach grinsend, während sie mir die Hand reichte. „Angenehm.“ Ich nickte ihr zu, wir unterhielten uns zu viert eine kurze Zeit, bis Bella Jessica in die Seite stieß. „Und, zufrieden? Kann ich jetzt gehen?“ Jessica grinste nur und nickte ihr zu. Daraufhin grinste Bella mich und Emily nochmals entschuldigend an und verschwand dann in einem der Gebäude. „War gar nicht zu einfach sie hierher zu kriegen.“ sagte Jessica strahlend, während wir uns langsam in Bewegung Richtung Biologiesaal machten. „Sie hat immer nur IHN im Kopf.“ „Aha.“ Sagte ich, mehr aus Höflichkeit als aus wirklichem Interesse – immerhin kannte ich diese Person keine zehn Minuten, und ich wusste, würde ich mich näher nach ihr erkundigen würde Jessica mir wahrscheinlich deren ganzen Lebensgeschichte erzählen – und das musste ich mir am frühen morgen wirklich nicht antun. „Du wirst ihn gleich kennen lernen, er und Bella sind auch in Bio.“ Offensichtlich also Bellas Freund, stellte ich bei weiteren Überlegungen fest. Nichts ungewöhnliches. Fast jedes Mädchen hatte in diesem Alter einen Freund – wie gesagt, FAST jedes. Ich war mal wieder die rühmliche Ausnahme der Regel.

Doch das, was ich zu sehen bekam als ich durch die Tür ging verschlug mir schlichtweg die Sprache. Vor lauter erstaunen blieb ich sogar kurz stehen, und wahrscheinlich würde ich immer noch dastehen und ihn anstarren, hätte mich Emily nicht bestimmt zu meinem Platz gedrängt.

Dieser Kerl, der da neben Bella saß, äußerst Blass, sah nicht einfach nur gut aus. Gut wäre wahrscheinlich sogar eine Beleidigung gewesen, die Untertreibung des Jahrhunderts. Er sah einfach genial aus. Perfekt. Bildhübsch. Und ich wusste selbst, das schon viel dazu gehörte, mich vom Hocker zu hauen.

Während Emily sich neben mich setzte, zwischenzeitlich hatte ich platzgenommen, versuchte ich fast schon verzweifelt meine Gedanken zu ordnen, sie wieder in den Griff zu bekommen. „So wie du reagieren alle Neuankömmlinge.“ Lachte neben mir leise Jessica – ich hatte gar nicht gemerkt, das auch sie Platz genommen hatte. „Hättest du mich nicht vorwarnen können? Mein Gott wie peinlich!“ japste ich neben ihr und tat so, als würde ich angestrengt mein Buch in meiner Tasche suchen. „Nee, konnte ich nicht. Schließlich wollte ich dein Gesicht sehen! Der Überraschungseffekt ist immer wieder genial.“ Haha, dachte ich nur. „Er heißt übrigens Edward. Edward Cullen, falls es dich interessiert.“ Kicherte Emily neben mir – offensichtlich genauso amüsiert wie Jessica. Interessierte es mich? „Nicht wirklich.“ zischte ich beiden zu, doch insgeheim wusste ich, dass das gelogen war. Schließlich hörten sowohl Jessica als auch Emily auf zu lachen, und gemeinsam mit den anderen warteten wir darauf, das Mr. Banner zur Stunde kam. Er kam ziemlich exat eine Viertelstunde zu spät – in Begleitung eines Jungen. Zunächst bemerkte ich nicht einmal, das Banner den Raum betreten hatte – bis mir auf einmal auffiel, das es unnatürlich leise im Raum geworden war. In der Tür stand Mr. Banner – und neben ihm, es Verschlug mir schon wieder die Sprache – ein Junger Mann, dessen Schönheit mir fast die Augen aus dem Kopf fallen liesen. „Das ist Matthew Cullen.“ Stellte Mr. Banner den Jungen gleich vor. „Er ist, wie der Name euch schon verraten dürfte, der Bruder von Edward und erst seit gestern in Forks. Nehmt ihn bitte gut auf.“ Mit diesen Worten deutete Banner auf den freien Platz neben Edward, zu welchem Matthew sich auch gleich begab.
 

Soviel dazu. So hat damals alles begonnen. Den das war das erste mal, wo ich Matthew sah, überhaupt irgendjemand der Cullens sah. Könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe? Es war unbeschreiblich! Mit dem heutigen Wissen kann ich sagen, das es Schicksal war. Doch lest selbst.

Big confusion

Vorwort

Ab jetzt werde ich wahrscheinlich länger für die Kapitel brauchen - schonmal Sorry an der Stelle. ;)

Danke wieder für die Kommis!
 

Kaptitel zwei - Big confusion
 

Während der gesamten Biostunde versuchte ich, NICHT nach hinten zu schauen, und ich muss gestehen, es viel mir äußerst schwer. Nur mit äußerster Mühe konnte ich der Verlockung wiederstehen. An Unterricht war gar nicht zu denken, zwar versuchte ich, dem Unterrichtsgeschehen mit Interesse zu folgen, doch immer wieder rutschten meine Gedanken zu den Personen in den Bänken hinter mir – dieser Matthew hatte außer der extrem blassen Haut, die auch Edward hatte, eigentlich nichts gemeinsam. Außer der Tatsache, das er unheimlich schön war. Und das war bereits mehr, als mein kleines Hirn innerhalb kürzester Zeit verarbeiten konnte – beide, sowohl Edward als auch Matthew wirkten einfach perfekt. Und genau das war auch eigentlich mein Problem, der Grund, warum ich sie von einer Sekunde zur nächsten so anziehen gefunden hatte – solchen Menschen war ich noch nie begegnet, sie faszinierten mich, regten mein Interesse an – auch, wenn ich ein leicht ungutes Gefühl hatte, von dem ich nicht wusste, woher es kam.

Es war wirklich DIE Erlösung schlechthin, als es nach der Stunde endlich klingelte und ich aufstehen und aus dem Raum hasten konnte. Sowohl Jessica als auch Emily folgten mir, sichtlich verwirrt. Erst einmal draußen angekommen stürmte ich zur nächstbesten Mädchentoilette, nur, um mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen – zur Beruhigung versteht sich. Und auch, um wieder wach zu werden, mich nicht den Tagträumen, die gerade jetzt einsetzten wollten, hinzugeben. „Ähm.. Sophia? Alles in Ordnung mit dir?“ ertönte Emilys doch leicht besorgte Stimme von der Tür. „Ja klar, tut mir Leid.“ //Jetzt reiß dich zusammen verdammt!// Innerlich über mich selbst fluchend sah ich in den Spiegel, setzte mein strahlendstes Lächeln welches ich im Moment zustande brachte auf und ging zur Tür. „Tut mir Leid.“ sagte ich nochmals, als ich wenig später neben Jessica und Emily her zur Cafeteria ging, um dort etwas zu essen. „Kein Problem.“ sagte Jessica im Brustton der Überzeugung, während sie sich ein Tablett schnappte und anfing, essen darauf zu stapeln.

Auch ich nahm mir eine Kleinigkeit, dann ging ich mit Jessica und Emily zusammen zu einer Recht großen Tischgruppe – und kaum, das ich sah, wer da alles saß, wäre ich am liebsten wieder umgedreht. Nicht die fremden, die uns entgegen strahlten waren es, die mich verunsicherten, sondern eher die Tatsache, das einen Tisch weiter Bella saß – und wer dabei saß war nicht sonderlich schwer zu erraten oder? Genau! Edward, Matthew und noch zwei andere Mädchen und Jungen, die ich noch nicht kannte. Bella winkte uns im Vorbeigehen zu, ich lächelte sie kurz entschuldigend an, dann richtete ich den Blick wieder starr nach vorne, um keinen der Cullens ansehen zu müssen – den das auch die anderen vier zur Familie Cullen gehörte war nicht weiter schwer zu erraten – auch sie hatten diese unnatürlich blasse Haut wie auch Edward und Matthew sie hatten.

„Stimmt irgendetwas mit dir nicht? Du benimmst dich so komisch!“ kam flüsternd seitens Emily eine Frage zu mir. „Mit mir ist alles okay Emily, wirklich. Ich fühle mich nur etwas .. komisch. Kann sein das ich krank werde. Sorry! Normalerweise benehme ich mich nicht so ..“ Emily schenkte mir bloß ein bezauberndes Lächeln, dann deutete sie auf einen freien Platz am Tisch neben ihr und ich setzte mich.

Die Mittagspause verging wie im Flug. Ich lernte einige neue Leute kennen, unter anderem Eric und Mike, zwei Jungs, die recht sympathisch waren.

„Was hast du jetzt, Sophia?“ Schnell nahm ich meinen Stundenplan zur Hand, als Mike mich danach fragte. „Sport.“ war meine kurze Antwort, aber Mike war damit mehr als zufrieden. „Prima, ich auch! Wir können ja gemeinsam zur Halle gehen.“ Während Mike mich begeistert ansah merkte ich, wie Jessica ihm giftige Blicke zuwarf – oh weh, da war hoffentlich nicht jemand eifersüchtig! //Und am besten gehen wir gemeinsam in eine Umkleide ...// dachte ich verdrießlich, als Mikes Begeisterung immer noch nicht abnahm. Dann warf ich einen schnellen kurzen Blick zum Tisch der Cullens hinüber – und erstarrte für den Bruchteil von Sekunden. Den genau in dem Moment saß Edward grinsend zu mir rüber – fast so, als habe er gehört was Mike gesagt habe und mache sich jetzt seinen eigenen Reim darauf. Seine schwarzen Augen, in die ich nun sah, schienen mich nicht loslassen wollen, wie gebannt saß ich da, unfähig, den Blick zu lösen. Erst als Bella irgendetwas von sich gab und Edward auffordernd in die Seite stieß, damit dieser etwas dazu sagte wendete er den Blick hastig von mir ab.

Doch diese kurze Sekunden hatten gereicht, mich vollständig zu verwirren. Nicht, das ich nicht schon genug gut aussehende Jungs gesehen hatte – irgendetwas anderes war da, etwas, was mich faszinierte. Ich wollte mehr wissen, mehr über die Cullens.

Als das Läuten das Ende der Mittagspause ankündigte stand ich seufzend auf und ging ans ende der Cafeteria, um mein Tablette wegzubringen. Während des ganzen Weges überschlugen sich meine Gedanken noch immer, und ich wusste, langsam musste ich mich zusammenreißen sonst würde Sport eine riesengroße Blamage für mich werden. „Du bist als die Neue – Sophia heißt du, nicht wahr?“ Eine sanfte Stimme ließ mich herumfahren – hinter mir stand, blass und schwarzhaarig, eins der Mädchen, das am Tisch der Cullens gesessen hatte. „J..ja richtig, Sophia Steinmann.“ beeilte ich mich zu sagen, während ich aufpassen musste, nicht gegen den Pfosten zu laufen. Mein gegenüber fing leise an zu lachen, als sie bemerkte welches Missgeschick mit beinahe unterlaufen wäre. „Alice Cullen mein Name. Wenn ich richtig informiert sind, sind wir die beiden einzigen Mädchen, die im Psychologiekurs sind. Deswegen dachte ich, ich stelle mich gleich mal vor – man wird in nächster Zeit öfters miteinander zu tun haben, es sei den..“ – mit einer fließenden Bewegung drehte sie sich um und deutete mit der flachen Hand auf Mike & Co – „.. du willst mit einem den denen zusammenarbeiten.“ Diese Ansage verschlug mir schlichtweg die Sprache, während Alice ihrerseits wieder anfing, leicht zu grinsen und sich mühe gab, nicht loszulachen. „Alice, beeil dich endlich.“ Vo der Tür der Cafeteria stand das zweite Mädchen – eine bildschöne Blonde, hübscher als Alice, wie mir sogleich auffiel, und Alice war schon wirklich schön. „Rosalie wartet.“ sagte Alice, zu mir gewandt. „Bis morgen dann.“ So schnell sie aufgetaucht war, so schnell war die schöne Alice auch wieder verschwunden, jedoch hinterlies sie mir ein Gefühl nagender Unsicherheit. Rasch räumte ich mein Tablett weg und lief zu Mike zurück, an dessen Seite Bella – ganz alleine ohne einen der Cullens – stand. „So Ladys, können wir?“ Mike war sichtlich gut gelaunt als er in der Mitte zwischen Bella und mir zur Turnhalle lief. Bei den Umkleiden selbst trennte sich dann (ein Glück!) unser Weg, Mike ging nach oben zu den Jungs während Bella und ich uns zu den Mädchen unten gesellten.

Die Sportstunde an sich war einfacher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich hatte damit gerechnet, das der Sportlehrer erst einmal unsere Kondition testen würde, so, wie ich das von Deutschland her gewohnt war, doch Fehlanzeige. Er lies uns einige Runden locker laufen, dann überlies er es uns, was wir machen wollten – „Nur in Bewegung müsst ihr sein!“ war seine Einschränkung. Bella schien darüber in jeder Hinsicht sehr erleichtert. Schweigend liefen wir nebeneinander her, wahrscheinlich eher Zufall als beabsichtigt. Mike spielte mit den Jungs Fußball – wenn man vom Spielen reden konnte. In Deutschland hätte man sie für ihren Spielstil wohl ausgelacht. „Wie gefällt es dir hier bei uns, Sophia?“ fragte mich Bella nach einer ganzen Weile. Kurze Zeit schwieg ich noch, um mir eine gute Antwort zu überlegen. „Forks ist wunderschön.“ sagte ich dann endlich „Ich finde es toll, das es eher klein und nicht so groß ist – ich fühle mich hier eigentlich wohler als in der großen Stadt in Deutschland, wo ich herkomme.“ „Naja .. manchmal ist es ziemlich nervend.“ Bella grinste. „Hier kennt jeder jeden, und Gerüchte gehen dementsprechend sehr schnell rum, auch andere Sachen, die manche eigentlich gar nicht wissen sollen .. das ist mitunter der Nachteil an Forks.“ „Das ist normal, das passiert dir auch in großen Städten.“ erwiderte ich unbekümmert. „Nein, in Phoenix war das nie der Fall. Aber Forks ist schon klasse, trotz dieses Mankos. Das Wetter, die Leute ..“ Einen Moment war ich doch Recht erstaunt. „Das Wetter? Hier soll es ja ziemlich viel regnen...“ „Ja eben.“ Bella nickte nur und ging dann weiter, lies mich grübelnd zurück. Ob sie etwas gegen die Sonne hatte?

Ich kam nicht wirklich dazu, näher darüber nachzudenken, den schon hatten die Jungs ihr Spiel beendet und Mike forderte mich zu einer Partie Federball heraus, bei welcher ich ihn dreimal hintereinander schlug. Das Spiel machte mir Spaß, und so machte ich mit vollem Einsatz mit, sodass ich am Ende der Sportstunde sogar einige Lobende Worte des Lehrers bekam, eher uns in die Umkleiden schickte. Schnell zog ich mich dort um, wartete gar nicht ab, bis Bella fertig war und hastete hinaus – Schulaus. Ich wollte zu meinem kleinen Ford, nach Hause und mich einfach auf die Couch legen und etwas schlafen – auf einmal war ich Hundemüde. Doch ich sollte es bereuen, vor Bella rausgegangen zu sein. An der Mauer lehnte, als ich zur Tür herauskam, kein geringerer als Edward und sah mich aufmerksam an. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte ich, ob es wohl klug wäre, ihn anzusprechen, beschloss aber, das eher das Gegenteil der Fall wäre. Hoch erhobenen Hauptes stolzierte ich an Edward vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen und keine zwei Sekunden später hörte ich glucksendes Lachen von seiner Seite aus – ich rannte los, hinüber zum Parkplatz. Erst als ich in meinem Ford saß, wurde ich etwas ruhig. Wieder eine peinliche Situation, und wieder die gleiche Person – dieser Edward musste wirklich denken, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Falls es wirklich so war konnte ich ihm das nicht einmal verübeln, den er hatte ja Recht. Seufzend legte ich den Rückwärtsgang ein, parkte aus und scherte mich hinter einem roten BMW – der erste, den ich hier in Amerika sah wie ich voller Begeisterung feststellte – ein. Wieder ein Fehler. Als ich aufmerksam nach vorne Blickte, erkannte ich sofort den Fahrer – Alice. Alice Cullen saß am Steuer, hob jetzt leicht die Hand und winkte mir zu, dabei grinste sie. Verunsichert hob ich meine Hand, winkte leicht zurück. Sie schien auf irgendetwas zu warten, und kurz darauf wusste ich auch, auf was – von der anderen Seite kamen sowohl Rosalie als auch die beiden Jungen, deren Namen ich noch nicht kannte und stiegen ein – dann brauste Alice los. Ich folgte ihr in angemessenem Tempo und fuhr nach Hause, wo ich mich erst mal, wie zur Beruhigung, jedoch auch wegen der Sportstunde duschte und mich anschließend auf die Couch legte und den Fernseher anmachte. Dem Programm, irgendeine Amerikanische Talkshow, folgte ich eine ganze Zeitlang eher desinteressiert, bis ich das Fernsehgerät ganz ausschaltete – im Moment konnte ich mich sowieso nur auf eines Konzentrieren: Meine wirren Gedanken, die sich alle um die Familie Cullen drehte. Warum übten sie eine solche Anziehungskraft auf mich aus? Den anderen schienen sie eher egal zu sein, wie ich festgestellt hatte. Warum also kam ich nicht von ihnen los? Warum fragte ich mich, warum sie sich so merkwürdig verhielten? Eine Antwort drauf hatte ich nicht, doch ich hoffte, das die Zeit mich lehren würde, damit aufzuhören.
 

So ging mein Tag also weiter – irgendwie verwirrend oder? Ich weiß noch ganz genau, wie verwirrt ich damals war! Wenn ich heute daran denke, dann würde ich am liebsten darüber lachen – den das war im Vergleich zu dem, was noch kommen und von dem ich zur damaligen Zeit noch keine Ahnung hatte, nichts. Doch davon später mehr.

A little commonness

Kapitel drei - A little commonness
 

Am nächsten Morgen spielte ich das erstemal in meinem Leben wirklich ernsthaft mit dem Gedanken, zu Hause zu bleiben. Auf der einen Seite sagte mir mein Gewissen natürlich, dass das nicht machbar war, aber auf der anderen Seite spürte ich noch immer diese grenzenlose Verwirrung, die mich den gestrigen Tag und die ganze Nacht beschäftigt hatten – kurz um, ich befand mich in einem Zwiespalt, den mein Gewissen für heute jedoch für sich gewinnen konnte. Seufzend stand ich auf, erledigte meine Morgentoilette und fuhr zur High School.

Als ich dort ankam und geparkt hatte warf ich das erstemal für heute einen Blick auf meine Stundentafel, und direkt im Anschluss wäre ich am liebsten wieder nach Hause gefahren – in der ersten hatte ich Psychologie. Als ich das las waren schlagartig die Erinnerung an die Szene gestern in der Cafeteria gekommen - wollte ich wirklich mit Alice Cullen zusammen arbeiten? Nein, eher nicht.

Der Saal, in dem der Unterricht stattfand war noch abgeschlossen, und so kam es, das ich eine ganze Zeitlang alleine im Gang rumstand, bis Mike mit Eric um die Ecke kam – sobald er mich erblickte fing er an zu strahlen, während ich erneut nur an Flucht dachte – dieser Tag schien schlimm zu werden.

Eine Viertelstunde später war ich einfach nur noch genervt. Mike erzählte wie ein Wasserfall ohne Punkt und Komma Dinge, die ich eigentlich gar nicht wissen wollte – und das beste an dieser Sache war, das er sich nicht einmal dabei stören lies. Eric warf mir von Zeit zu Zeit sowohl entschuldigende als auch mitleidige Blicke zu, während er einfach schweigend neben Mike stand und so tat, als interessiere es ihn, was dieser erzählte. Ich selbst wurde immer verdrießlicher, bis ich es einfach nicht mehr aushielt und aufsprang, mit der Entschuldigung, kurz zur Toilette zu müssen. Mike guckte zwar recht verdutzt, aber es war mir einfach nur egal.

In der Toilette angekommen lehnte ich mich einfach nur schweigend gegen die Wand, froh, dem ganzen zumindest für eine Weile entkommen zu sein – Mike würde ohne zu Zweifeln weiter erzählen würde ich vor dem Klingeln erneut vor dem Saal auftauchen. Also verbrachte ich die letzten zehn Minuten in der Toilette, welche nicht unbedingt mein Lieblingsaufenthaltsort war aber in dem Fall meine einzige Rettung. Erst als es schellte stürmte ich hinaus und zum Saal, nur um an der Gangecke abrupt abzubremsen und stehen zu bleiben. Vor dem Saal war es nicht nur relativ voll – lauter Jungen standen herum und unterhielten sich leise – nein, da stand, rechts an der Wand und ganz alleine, wie konnte ich es nur vergessen – Alice Cullen.

Da stand ich nun, gerade erst vor zwei Sekunden aufgetaucht – und schon hatte sie mich bemerkt. Ihre schwarzen Augen fixierten mich, bis ich schließlich, ich wusste selbst nicht, warum ich es tat, verunsichert einen Schritt auf sie zumachte. „Hallo Sophia, ich dachte schon, du kommst nicht.“ grüßte sie mich doch recht freundlich, als ich schließlich nur wenige Meter von ihr entfernt zum stehen kam. „Ja, ich musste noch mal kurz weg, er“ ich deutete möglichst unauffällig auf Mike, der mich noch nicht bemerkt hatte „hat mich ziemlich .. genervt.“ Alice schenkte mir nur ein bezauberndes Lächeln, dann wandte sie sich um, um einer kleinen, zierlichen Frau „Guten Morgen Mrs. Collins“ zuzurufen. Mrs. Collins? Also unsere Psychologielehrerin – wenigstens sah sie ziemlich nett aus.

Die Plätze Verteilung in Psychologie war ziemlich ähnlich wie in Biologie – nur, das ich nicht mehr Emily und Jessica neben mir hatte sondern Alice. Die Jungs hatten es sich alle in den hinteren Reihen bequem gemacht und lauschten wie ich dem Vortrag von Mrs. Collins – Psychologie schien interessant zu werden. In meiner alten Schule hatte ich es nicht gehabt und so stellte dieses Fach einen guten Ausgleich zu den „normalen“ Fächern her, die ich bereits Jahrelang hatte und kannte – und mit Mrs. Collins schien es sehr witzig zu werden.

Neben mir kritzelte Alice eifrig Notizen auf ihr Blatt, und auch ich machte mich langsam aber sicher an das mitschreiben. Während der ganzen Psychologiestunde herrschte schweigen, und ich begann mich tatsächlich langsam zu entspannen. So schlimm, wie ich es mir insgeheim ausgemalt hatte war es gar nicht, neben Alice zu sitzen. Eher war eigentlich das Gegenteil der Fall – es war mehr als angenehm. Alice war einfach still und folgte dem Unterrichtsgeschehen und quatschte mich nicht die ganze Zeit zu, sowie Jessica und Emily es taten. Zwar sah sie von Zeit zu Zeit aufmerksam zu mir herüber, doch ich war bemüht, so zu tun als merke ich es gar nicht.

Als es klingelte trennten sich Alice und meine Wege wieder, oder eher, Alice war schweigend ohne noch etwas zu sagen aufgesprungen und aus dem Saal gegangen. Ich selbst beeilte mich, zu meiner Deutschstunde zu kommen, die erste seit ich hier war.

Deutsch fiel mit natürlich sehr einfach – während sie die anderen verzweifelt um eine einigermaßen korrekte Aussprache bemühten las ich munter Texte vor, froh, endlich mal wieder Deutsch reden zu können. Natürlich wurde ich auch von unserem Deutschlehrer, Mr. Williams hoch gelobt, doch ich nahm es nicht sonderlich ernst – immerhin war ich in Deutschland aufgewachsen – es wäre eine Schande gewesen, nicht gut Deutsch sprechen zu können oder?

In der Mittagspause saß ich dann, wie die Tage zuvor, bei Jessica, Emily, Mike & Co am Tisch, während die Cullens wieder am anderen Tisch saßen. Von Zeit zu Zeit schnappte ich Gesprächsfetzen auf, doch sie unterhielten sich, zumindest wie es schien nur über die Schule, und daran war ich dann doch nicht wirklich interessiert. Das einzige, was mir auffiel, war, das ich dieses mal nicht, wie gestern, die ganze Zeit von Edward beobachtete wurde, sondern von Matthew. Und das machte mich noch unsicherer, und das schlimme war, das man es mir deutlich anmerkte. Ich war sonst eigentlich nicht sonderlich ungeschickt, aber heute schien das Unglück mich nicht verlassen zu wollen – erst stolperte ich, als ich mein Tablett holte so böse, das ich beinahe hingefallen wäre, und direkt im Anschluss kippte ich sowohl mir als auch Emily, die neben mir saß, Mineralwasser über die Beine. Während Jessica und Mike beide gleich aufsprangen, um Tücher zu holen, meckerte Emily vor sich hin während ich mich zehnmal bei ihr entschuldigte.

Natürlich war Mineralwasser nicht wirklich schlimm, es würde ziemlich schnell trocknen und keine Spuren hinterlassen, aber trotzdem war mir das ganze mehr als peinlich. Und als ich dann auch noch das Gelächter, das vom Nebentisch kam, hörte, war es ganz aus.

Deprimiert stand ich auf, räumte mein Zeug weg und beschloss, bis zum Ende der Pause irgendwo hinzugehen, wo keiner war, um in aller Ruhe wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Natürlich war mein Verhalten dumm und wohl auch etwas kindisch, aber ich wollte jetzt einfach nicht wieder zu den anderen zurück gehen.

Ich setzte mich auf eine Bank in dem Gang, in dem meine nächste Stunde stattfinden würde – er war absolut leer, die meisten verbrachten ihre Zeit wohl in der Cafeteria, und die wenigen anderen waren wahrscheinlich draußen.

Die Ruhe tat mir gut und half mir, meine Gedanken wieder zu Ordnen. Und während ich so dasaß rutschten meine Gedanken wieder zurück nach Deutschland – so wie jetzt hatte ich dort jede Pause verbracht. Alleine und meist weit weg von den anderen. Den nur, wenn ich weit genug weg war war auch wirklich gesichert, das sie mich in Ruhe ließen.

Als es dann klingelte, kamen auch schon bald drauf die ersten Schüler herein und schon war es aus mit der Ruhe, die ich bis dahin genossen hatte. Seufzend stand ich auf und wanderte zu meinem Saal hin, bereits aus einiger Entfernung konnte ich hören, das zumindest Mike schon anwesend war – und wo Mike war, da waren die anderen auch nicht weit.

In der nächsten Stunde hatten wir Geschichte, und wenn ich ehrlich war, freute ich mich darauf. Geschichte hatte ich immer gemocht. Jessica und Emily warteten schon am Saal, jedoch nicht, wie ich zunächst erwartet hatte bei Mike, sondern sie standen alleine, mit Bella, an der Wand.

„Hey, da bist du ja. Du bist vorhin einfach verschwunden.“ Auf Jessicas Gesicht stand deutlich, was sie davon hielt. „Tut mir Leid.. ich hatte einfach das Bedürfnis, kurze Zeit etwas alleine zu sein.“ erwiderte ich nur entschuldigend, den eigentlich war es ganz allein meine Sache, wo ich war und was ich tat. So standen wir uns einfach schweigend gegenüber, eine ganze Zeitlang. Unser Lehrer kam und kam nicht, und Jessica neben mir konnte es nicht lassen, gemeinsam mit Emily Bella über dessen Bruder Matthew auszufragen, den ja noch keiner kannte. Zwar tat ich so, als interessiere mich das Gespräch nicht sonderlich, zuhören tat ich jedoch doch. Leider schnappte ich wegen des enormen Lärmpegels der Jungs nur hin und wieder einzelne Gesprächsfetzen auf, aber zumindest für den Anfang störte es mich nicht. Immerhin hatte ich heraus gefunden, das Mr. und Mrs. Cullen schon vor zwei Jahren adoptiert hatten, er jedoch bis vor kurzem in seiner alten Heimat weiter gelebt hatte. Matthew kam aus England, um genau zu sein aus einer Stadt nahe Londons – das war doch für den Anfang schon wirklich viel an Informationen.

Nach einer ganzen Weilen kam schließlich die Sekretärin um die Ecke, aber nur, um uns mitzuteilen, das unser Lehrer verhindert war und wir Schulaus hatten. Die einen freudestrahlend, die anderen murrend, verließen wir das Gebäude. Bella neben mir schimpfte leise vor sich hin, hätte sie das früher gewusst wäre sie mit einem der anderen zu deren Stunde gegangen.

Wirklich ziemlich spontan entschieden wir kurze Zeit später, das wir noch in ein Café gehen könnten – eine Idee, die mir Recht gut gefiel und bei der ich freudig zusagte. Bella unterdessen dachte, wie immer, wie ich leicht verärgert feststellte, nur an ihren Freund und dessen Geschwister und war eifrig mit SMS schreiben beschäftigt, während wir zu einem Café ganz in der Nähe liefen.

„Macht es euch was aus, wenn die anderen auch kommen?“ fragte Bella, als wir im Café saßen schließlich sowohl Jessica, Emily als auch mich. Jessica und Emily war ziemlich deutlich anzusehen, was sie eigentlich dachten, aber zustimmen taten sie trotzdem. Auch mir war es relativ egal.

Nachdem für uns ausreichend Kaffee und Kuchen bestellt worden war, begann wir uns gegenseitig etwas auszufragen – „Dann erfährt Sophia etwas mehr über uns und wir etwas mehr über Sophia.“ - so Jessica. Alleine diese halbe Stunde war Jessica damit beschäftigt, ihre gesamte Lebensgeschichte runterzurattern – ich wusste nicht warum, aber irgendwie faszinierte sie mich doch. Bella und Emily warfen mir beide Mitleidige Blicke zu, die ich mit einem leichten Zwinkern erwiderte.

Als dann die Tür aufging und Bella freudig aufsprang konnte ich mir schon denken, wer da kam. Trotzdem wendete ich den Blick zur Türe hin, und erneut war es, als schlug man mir eiskalt und hart in den Magen – da standen sie, alle Cullens. Rosalie schien zwar etwas verstimmt zu sein, aber dennoch schenkte sie Bella ein freundliches Lächeln, als diese auf die Familie zulief – oder eher, als diese auf Edward zulief. Alice und der Rest der Gruppe hingegen wirkten völlig entspannt und sahen so aus, als ob sich sie auf die Kaffeerunde freuen würde, während mir auf einmal Speiübel war.

Während sie sich setzten fragte ich mich mindestens zehnmal, wie ich mich am besten auf und davon machen konnte, aber mir fiel nichts einigermaßen gutes ein, was nicht bescheuert ausgesehen hätte. Was mir am meisten zusetzte war nicht die Tatsache, das ich mit lauter Gutaussehenden Leuten an einem Tisch saß, von denen ich einen – nämlich Matthew – ganz besonders anziehen fand, sondern eher die Übelkeit, die hartnäckig an mir festhielt und einfach nicht verschwinden wollte. Als ich es nicht länger aushielt sprang ich auf, raunte Jessica einige Entschuldigenden Worte zu, die die anderen bei dieser Lautstärke ganz sicher ebenfalls gehört hatten und stürzt zur Toilette, in der Hoffnung mich nicht vor dem erreichen dieser Übergeben zu müssen.

Bewildering facts

Vorwort
 

Hallo. =) Wie schon einmal möchte ich mich an dieser Stelle gleich für die netten Kommis bedanken - es ist klasse wenn man feedback bekommt, das ermuntert einem ungemein zum weiterschreiebn. *g*

Auch möchte ich hier gleich die Sache mit der High School und Emett und Rosalie klären: Ja, normalerweise wären sie wirklich nicht mehr dort, aber da ich beide in meine FF einbauen wollte, ist es in meiner FF so, das beide noch da sind um später mit ihren Geschwistern aufs College zu gehen. ^^ Ich hoffe diese verdrehung macht euch nicht allzuviel aus. =)
 


 

Kapitel vier - Bewildering facts
 


 

Rückblick:

Während die Cullens sich setzten fragte ich mich mindestens zehnmal, wie ich mich am besten auf und davon machen konnte, aber mir fiel nichts einigermaßen gutes ein, was nicht bescheuert ausgesehen hätte. Was mir am meisten zusetzte war nicht die Tatsache, das ich mit lauter Gutaussehenden Leuten an einem Tisch saß, von denen ich einen – nämlich Matthew – ganz besonders anziehen fand, sondern eher die Übelkeit, die hartnäckig an mir festhielt und einfach nicht verschwinden wollte. Als ich es nicht länger aushielt sprang ich auf, raunte Jessica einige Entschuldigenden Worte zu, die die anderen bei dieser Lautstärke ganz sicher ebenfalls gehört hatten und stürzt zur Toilette, in der Hoffnung mich nicht vor dem erreichen dieser Übergeben zu müssen.

Rückblick Ende
 

Kaum das ich in der Toilette war, stürzte ich auch gleich zum Waschbecken. Das erste, was ich tat war, mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen und einfach ruhig davon zustehen und zu versuchen, ruhig zu atmen, was unter den gegebenen Umständen nicht einfach war. //Verdammt, warum passiert so etwas eigentlich immer nur mir?// Hätte ich gekonnt, hätte ich wohl angefangen zu fluchen, so jedoch gab ich mich einfach nur meinen wüsten Gedanken hin. Lag es einfach daran, das ich nicht mehr am Tisch saß oder daran, das ich hier alleine war, nicht beobachtet werden konnte – ich wurde kaum merklich ruhiger, meine Spannung fiel von mir ab und mit ihr verging langsam aber sicher auch diese unerträglich Übelkeit. Ein Gefühl, ähnlich der Erleichterung, durchfuhr mich – zumindest hatte ich mich nicht übergeben müssen. //Ich wusste, das dieser Tag mies werden würde.//

Ich blieb einfach vor dem Spiegel stehen und tupfte mir mit einem feuchten Papiertaschentuch gerade die Stirn noch einmal ab, als die Tür aufging und Emily mit besorgtem Gesichtsausdruck herein kam. „Alles in Ordnung mit dir?“ In ihrer Stimme schwang echte Besorgnis mit, was mich richtig rührte. „Mit mir ist alles okay .. ich weiß auch nicht. Mir wurde auf einmal so schlecht .. tut mir Leid!“ „Also dafür brauchst du dich ja wohl wirklich nicht zu entschuldigen, Sophia!“ Emily sah richtig gehen erleichtert aus – ich hatte keine Ahnung, was sie in der Toilette wohl erwartet hatte – aber es war ihr anzusehen, das ihre schlimmste Befürchtung nicht eingetroffen war. „Fühlst du dich wieder gut genug um zu den anderen zu gehen? Sie machen sich sorgen weißt du! Jessica hat sich gleich die nächst beste Bedienung geschnappt und gefragt, ob sie sicher wäre, das der Kuchen auch noch gut ist!“ Das war typisch – Jessica übertrieb mal wieder. Maßlos. „Klar, gehen wir raus. Am Schluss denken sie noch, du wärst über meine Leiche gestolpert und kämst deswegen nicht mehr raus.“ Ich schenkte Emily den Anflug eines Lächelns, zu mehr fühlte ich mich – noch nicht – im Stande. Das eben ausgestandene war noch nicht vergessen. Emily lächelte zurück und zusammen verließen wir die Toilette – und kaum das ich aus der Tür heraus war, wäre ich am liebsten wieder hinein gegangen oder in ein Mauseloch gekrochen.

Fünf Köpfe waren nämlich Augenblicklich, kaum das die Tür aufgegangen und wir darin erschienen waren, herumgefahren – die von Jessica, Alice, Bella, Rosalie – und, was mir am peinlichsten war – der von Matthew. Ich schaute auf den Boden, ernsthaft, fast so, als gäbe es dort etwas interessantes zu sehen, während ich mich an Emilys Seite Meter für Meter zu unserem Tisch vorkämpfte, wo ich mich, ziemlich verkrampft und möglichst kleinmachend, hinsetze. „Alles wieder okay mit dir? Du sahst eben ziemlich übel aus.“ posaunte Jessica auch schon herum, kaum das ich mich gesetzt hatte und lies mich rot werden. //Dumme Kuh.// Meine Gedanken waren nicht gerade freundlicher Natur, das wusste ich auch, aber in diesem Moment hätte ich Jessica gerne entweder gegen die nächste Wand geklatscht oder irgendwohin entführt, wo sie nie wieder ihre Klappe so weit aufreißen konnte. „Du warst weiß wie ein Leinentuch.“ bestätigte Alice gleich darauf mit aufgesetzt freundlicher Stimme, was mich wiederum um einige Zentimeter schrumpfen lies.

Würde dieser für mich grausame, von einer Peinlichkeit zu nächsten treibende Tag jemals enden? Ich hoffte, das er bald enden würde, noch mehr Peinlichkeiten würde ich heute wirklich nicht aushalten. Eine ganze Weile herrschte Schweigen an unserem Tisch, bis Bella schließlich ein Gespräch mit den Cullens anfing und uns ganz geschickt mit einband. Schule war ein sehr gutes Thema zum Diskutieren, und hier kam es mir sehr zu gute, eine andere Schulform als die Amerikanische zu kennen. Immer wieder warf ich Dinge ein, die man an unserer High School besser machen könnte, die in Deutschland einfach selbstverständlich waren. Irgendwann forderte Emily mich schließlich auf, einfach einmal etwas von meiner Schule zu erzählen, was ich mit Freuden Tat.

Zwar war es mir am Anfang doch recht unangenehm, als einzige vor mich hinzureden, aber als Edward anfing, fragen zu stellen und die anderen kurz darauf mitmachten wurde aus meinen Erzählungen wieder eine kleine Diskussionsrunde. Wie schnell die Zeit doch vergehen konnte! Erschrocken stellte Jessica, als sie auf ihre Uhr sah fest, das wir schon fast zwei Stunden hier zusammen saßen und drängte zum Aufbruch. Also zahlten wir, und dann trennten sich unsere Wege – zumindest vorläufig.
 

Zu Hause angekommen lies ich es erst einmal ruhig angehen – in aller Ruhe zog ich mich um und ging erst mal eine Runde schwimmen. Dann duschte ich mich und rief direkt im Anschluss meine Eltern an, um ihnen lang und breit meine bisherigen Erfahrungen mitzuteilen und ein Lebenszeichen von mir zu geben. Kurz gesagt – wahrscheinlich genau das, was jeder in meiner Lage getan hätte. Meine „Mutter“ war natürlich begeistert, als sie hörte, das ich in der neuen Schule gleich Anschluss gefunden hatte und nicht wieder die total Außenseiterin war, wie sie zunächst befürchtet hatte. „Doch Mom, sie sind alle sehr nett.“ erklärte ich nun wohl gerade zum zehnten mal, als meine Mutter mir immer noch gute Ratschläge zum Umgang mit anderen machen wollte. „Und den Rest krieg ich schon hin, mach dir mal keine Sorgen.“ Einige mehr oder weniger Hilfreiche Ratschläge später konnte ich endlich das Telefonat beenden – gegen Ende hin hatte ich dazu immer mehr gedrängt, weil es langsam zum einen peinlich und zum anderen lästig wurde, die ganze zeit banale Fragen zu beantworten. Ich war richtig gehend erleichtert, als ich endlich den Hörer auf die Gabel und meine Ohren schonen konnte.

Kurze Zeit später jedoch zeigt mir ein kurze Blick in den Kühlschrank mehr als deutlich, das es Zeit war, einzukaufen – ich hatte fast nichts mehr im Haus, und wenn ich nicht verhungern wollte, sollte ich mich schleunigst auf den Weg machen. Ich schrieb mir also rasch eine Liste mit Lebensmitteln, die ich brauchen würde und fuhr dann mit meinem kleinen Ford zum Supermarkt, wo ich ziemlich am Eingang parkte.

Im Geschäft selbst kannte ich mich noch nicht wirklich aus, und es gab viele Dinge, die ich noch nie gesehen hatte und deren Namen mir rein aus gar nichts sagten. So passiert es dann, das mein Einkaufswagen voller als ursprünglich geplant wurde und ich, wieder äußerst gut gelaunt, pfeifend den Supermarkt verlies. Konzentriert machte ich mich ans einräumen, bis mir jemand von hinten an die Schulter griff und ich, fast panikartig, herumfuhr. Hinter mir stand – das Gesicht aus einer Mischung von Grinsen und Schrecken verzogen – Bella, ebenfalls mit Tütenbeladen, und neben ihr, wie konnte es anders sein – Edward. „Ach hallo. Man hast du mich erschrecken gemacht.“ Verlegen über meine etwas Blamable Reaktion stand ich nun einfach da und musterte die beiden. „Na, wart ihr auch einkaufen?“ //Blöde Frage – sieht man doch.// erneut schimpfe ich innerlich mit mir selbst, die Frage ausgesprochen zu haben – so dämliche Fragen stellte doch kein normaler Mensch – außer mir eben. „Klar, von irgendetwas muss man ja leben.“ sagte Bella lakonisch, während sie mir erneut ein Lächeln schenkte. „Hast du den Aufsatz für Deutsch schon fertig? Ich muss mich heute Abend unbedingt noch hinsetzen und ihn schreiben, vorausgesetzt-“ Bella machte eine kurze Pause und grinste zu Edward hinüber „- ich komme dazu.“ „Keine Sorge, ich werde dir schon genug Zeit lassen, deinen Pflichten nachzukommen.“ Edwards Stimme klang freundlich und doch zugleich so unheimlich distanziert – ich wusste genau, in dem Moment störte ich einfach. Und wenn man störte, war es besser einfach zu verschwinden. „Na ja – angefangen habe ich schon, aber fertig ist er noch lange nicht. Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt gleich fahre – ich musst noch Psychologie machen.“ Bella nickte mir ernsthaft zu, während sie ein „Alice hat gesagt das Mrs. Collins euch eine Menge aufgedrückt hat.“ vor sich hinmurmelte. Wir verabschiedeten uns voneinander. Edwards blieb weiterhin freundlich jedoch Distanziert, und ich hatte eine dunkle Vorahnung, das es an mir lag. Na ja, was heißt Vorahnung – es musste ja schließlich an mir liegen. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel zeigt mir nämlich, das er, kaum das ich eingestiegen und losgefahren war, schon wieder angefangen hatte, über irgendetwas zu lachen, was Bella wohl gesagt hatte – so genau lies sich das aus einem vorwärtsrollenden Auto nicht zurückverfolgen.

Zu Hause angekommen war ich erst einmal damit beschäftigt, meine Einkäufe einzuräumen. Ich hatte mehr Stauraum als erwartet zur Verfügung, sodass ich meinen Großangriff auf den Supermarkt tatsächlich unterbrachte. Danach setzte ich mich wirklich über eine Stunde hin, um sowohl meinen Deutsch Aufsatz fertig zu stellen als auch an der Psychologie Hausarbeit anzufangen, die sich jedoch also nicht so einfach entpuppte – bereits auf den ersten Blick erkannte ich, das ich hiervor wohl länger sitzen würde, da ich meine Begründete Meinung zu verschiedenen Behauptungen aufschreiben sollte – etwas, wofür ich grundsätzlich etwas länger brauchte, da ich mir nicht immer leicht damit tat, meine Gedanken auf Papier niederzuschreiben – und schließlich musste auch die Formulierung wohl gewählt sein. Also Entschloss ich mich erst einmal, etwas zu kochen, was mir jedoch leicht und fix von der Hand ging, sodass ich bereits eine halbe Stunde später wieder vor meiner Hausarbeit saß – ja, bis ich irgendwie das Gefühl bekam, das irgendetwas, und ich wusste nicht wirklich was, ganz und gar nicht in Ordnung war. Es war mehr so ein Gefühl der Unruhe – jedoch wusste ich, das mich meine Sinne für gewöhnlich nicht täuschten. Ich war keiner dieser Spinner die, nur weil sie alleine lebte auf einmal Dinge sahen oder fühlen konnten, die eigentlich gar nicht vorhanden waren. Aus einem Inneren Impuls heraus drehte ich mich blitzschnell um und sah zum Fenster hinaus – gerade rechtzeitig, um zwei leuchtend braune Augenpaare verschwinden zu sehen. Ich sprang auf, lief zum Fenster – hinter dem Grundstück erstreckte sich eine große Wiese, wer auch immer da war konnte nicht so schnell laufen, um nicht gesehen zu werden – in diesem Fall täuschte ich mich. Es war niemand zu sehen, absolut nichts. Verunsichert lief ich kurz auf und ab, dann schnappte ich mir die Metallstange vom Kamin – Frau musste ja schließlich bewaffnet sein – und ging um mein Haus herum, um zu sehen, ob der Spanner noch immer da war – in Luft aufgelöst haben konnte er sich schließlich nicht. Jedoch ergab auch diese Suche nichts, sodass ich, total verunsichert und verwirrt kurze Zeit später wieder in mein Haus zurückkehrte. Das erste, was ich tat, war die Haustür abzuschließen, und direkt im Anschluss lies ich alle Fensterläden herunter. So würde hier keiner reinkommen!

Nichts desto trotz verlies mich die nagende Unsicherheit, die ich seit diesem Vorfall verspürte, den ganzen Abend nicht los. Ich empfand kein Vergnügen beim Fernsehen schauen, und als ich mich ins Bett legte wälzte ich mich eine ganze Weile noch von einer Seite zur anderen, und so war es nicht verwunderlich, das ich erst weit nach Mitternacht in einen tiefen Schlaf fiel. Während ich schlief hatte ich immer diese unheimlichen und zugleich faszinierenden Augen im Kopf, was dazu führte, das ich mehrmals aufwachte. Immer und immer wieder fragte ich mich, was der fremde wohl gewollt hatte – wahrscheinlich hatte ich einfach überreagiert und es war irgend ein Anwohner gewesen, dem ich noch nicht begegnet war und der neugierig war – ein kurzer Blick durch die Fensterscheibe war ja nicht wirklich verboten. Nur hatte derjenige nicht an die Folgen gedacht, welche dieser Besuch in mir auslöste. Ich wusste, das diese Angstzustände, wie ich sie gerade empfand, wahrscheinlich nicht normal waren, aber ich war auch zu schwach, einfach meine Mutter anzurufen, die mittlerweile schon wieder wach und auf den Beinen war. Oder eher, ich war nicht zu schwach sondern zu stolz.

Und dieser Stolz brockte mir eine völlig unruhige, absolut nicht erholende Nacht ein, sodass ich mich am nächsten Morgen fühlte, als wäre ich die ganze Nacht aufgewesen.

Unlucky person

Vorwort
 

So, hier also das fünte Kapitel. =) Ich hoffe, das es euch gefällt und würd mich wie immer über Kommentare freuen. *mit dem Zaunfahl wink*
 

Falls jemand möchte kann ich gerne ne ENS verschicken wenn neue Kapitel online sind. =) Schreibts mir einfach!

Jetzt viel Spaß beim lesen. ^^
 


 

Kapitel fünf - Unlucky person
 

Rückblick

Nur hatte derjenige, der durch die Fensterscheibe geschaut hatte, nicht an die Folgen gedacht, welche dieser Besuch in mir auslöste. Ich wusste, das diese Angstzustände, wie ich sie gerade empfand, wahrscheinlich nicht normal waren, aber ich war auch zu schwach, einfach meine Mutter anzurufen, die mittlerweile schon wieder wach und auf den Beinen war. Oder eher, ich war nicht zu schwach sondern zu stolz.

Und dieser Stolz brockte mir eine völlig unruhige, absolut nicht erholende Nacht ein, sodass ich mich am nächsten Morgen fühlte, als wäre ich die ganze Nacht aufgewesen.

Rückblick Ende
 


 

Ein Blick in den Spiegel zeigte mir: Ich sah einfach schrecklich aus! Tiefe Augenringe zierten mein Gesicht und meine sonst eher normale Hautfarbe sah dadurch unnatürlich blass aus – kurz gesagt, ungeschminkt konnte ich das Haus unmöglich verlassen.

So machte ich mich dran, einiges aufzutragen, achtete jedoch auf Dezente Farben und darauf, das ich es nicht übertrieb. Ich fühlte mich richtig elend, zum einen war der Schlafentzug daran schuld, zum anderen Plagten mich Kopfschmerzen, die trotz Schmerzmittel nicht verschwinden wollten.
 

Ich entschied, das ich zu Deutsch und Geschichte gehen würde, mich für Sport aber entschuldigen lassen würde – das würde mein Körper heute wohl nicht auch noch ertragen können. Also schnappte ich mir schnell meine Umhängetasche mit den Büchern und den Schlüssel für den Ford und war zur Tür heraus. Die Fahrt war recht angenehm, ich hatte alle Fenster geöffnet und wurde von allen Seiten mit frischer Luft umgeben, wodurch meine Kopfschmerzen zumindest etwas gelindert wurden. Ich parkte den Ford möglichst nahe am ersten Gebäude, wo ich meine heutigen Stunden auch verbringen würde. Jessica und Emily warteten schon auf mich, und so gingen wir gemeinsam zur ersten Stunde. Ausnahmsweise verschonte Jessica mich mit ihren Geschichten sondern erzählte sie Emily, die eine wesentlich dankbarere Zuhörerin war als ich.
 

In der Schule lief eigentlich fast alles wie immer – bis auf die Tatsache, das ich dermaßen unaufmerksam war, das es sogar Jessica auffiel. Ich schwieg und starrte die erste Zeit vor mich hin. Dementsprechend wurde ich in der Pause auch so lange genervt, bis ich schließlich sauer aufsprang und aus der Cafeteria hastete – wieder einmal musste man wohl sagen. Essen wollte ich sowieso nichts und da ich mir auch nichts geholt hatte gab es auch keine Probleme mit dem wegräumen des Tabletts. Ich lief den langen Gang entlang, setzte mich auf eine Treppe und starrte einfach vor mich hin – endlich hatte ich dass, was ich wollte: Meine Ruhe und eine ruhige Umgebung, die meine Kopfschmerzen nicht noch weiterförderte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, das ich noch fast zwanzig Minuten Zeit hatte, also Zeit genug, um wenigstens noch etwas zu entspannen – so jedenfalls sah mein ursprünglicher Plan aus. Doch meist kommt es anders als man denkt.
 

„Ist alles okay mit dir?“ Die Stimme kam von hinten, und so drehte ich meinen Kopf in diese Richtung – und erstarrte. An der Treppe standen Rosalie und Matthew, erstere eher gelangweilt und letzterer musterte mich mit unübersehbarem Interesse. „Ja, geht schon. Danke.“ Meine Stimme klang reserviert und ablehnend, das wusste ich selbst und eigentlich tat es mir auch Leid – das es Matthew war, der mich gerade eben allen ernstes angesprochen und gefragt hatte, ob mit mir alles okay war und damit gezeigt hatte, das ihm mein Befinden wohl doch nicht so egal war oder er einfach nur höflich war, realisierte ich zuerst gar nicht – aber in dem Moment spürte ich just wieder dieses unheimlich Schmerzhafte Pochen in meinem Kopf und wäre am liebsten an die nächste Wand gesprungen, was unter gegebenen Umständen wohl doch äußerst peinlich gewesen wäre. Außerdem wäre ich ja nicht ich, wenn ich nicht über genügend Selbstbeherrschung verfügen würden – viele Jahre auf sich allein sein im Umgang mit anderen Menschen verhalf zu einer unheimlichen Selbstbeherrschung! „Du siehst wirklich nicht gut aus, du bist weiß wie ein Laken!“ erneut diese Stimme, so sanft und besorgt, das ich ihm am liebsten in die Arme gesprungen wäre – wie mir der Gedanke plötzlich kam – doch ich blieb lieber weiter auf Distanz. „Wie gesagt, geht schon Matthew. Ich komm schon klar.“ Ich sah nur noch, wie Matthew Rosalie einen fragenden Blick zuwarf, diese den Kopf schüttelte und beide dann weiter gingen. //Na super, das hast du jetzt wieder einmal fein hingekriegt. Jetzt spricht er dich endlich an und du versaust dir alles wieder.// Wieder einmal war ich sauer auf mich, langsam aber sicher begann ich an mir selbst zu zweifeln – soviel Mist hatte ich früher nie verzapft, wieso also gerade jetzt? Ich beschloss, sollte sich die Möglichkeit ergeben, mich bei Matthew zu entschuldigen oder zumindest mein ungehöriges Verhalten irgendwie wieder gut zu machen.
 

Nachdem Gong ging ich wieder zur Klasse zurück und musste feststellen, das Jessica und die anderen anscheinend sauer auf mich waren – nun gut, ich war selbst Schuld. Jessica drehte mir demonstrativ ihren Rücken zu, sodass ich mich gar nicht erst zu der Gruppe gesellte sondern mich gleich an die Wand gegenüber stellte. Dort blieb ich, mit dem Rücken zur Wand stehen und starrte auf das Poster auf der Gegenüberliegenden Seite an, bis Emily sich schließlich doch noch zu mir gesellt – sie war einfach nur das, was man in meiner Heimat als „gute Seele“ bezeichnet worden wäre. „Ist wieder alles okay mit dir? Du hast vorhin überhaupt nicht gut ausgesehen!“ „Mir geht’s gut, alles okay. Ich hab nur unheimliche Kopfschmerzen .. und heute Nacht nicht sonderlich gut geschlafen. Tut mir echt Leid, das ich euch so angefahren habe.“ Emily zuckte kurz mit den Schultern um anzuzeigen, das es okay war, dann schwiegen wir wieder. Unser Lehrer kam und der Unterricht begann wieder. Jessica ignorierte mich, soweit wie möglich, und Emily war ruhig, sodass diese Stunden wesentlich angenehmer wurden als die ersten.
 

Direkt nach Geschichte verabschiedete ich mich von allen und ging Richtung Verwaltungsgebäude, um die Sekretärin zu bitten, mich für Sport zu entschuldigen. Dort stieß ich dann, zu meiner Überraschung, auf Alice und Rosalie, die gerade dabei waren irgendetwas mit Mrs. Cope zu klären. Wenig später verließen sie den Raum, Alice nicht ohne mich anzulächeln, während Rosalie mich gekonnt ignorierte und keines Blickes würdigte.
 

Es war weitaus schwieriger, mich für Sport entschuldigen zu lassen, als angenommen, doch nach einer kleinen Diskussionsrunde, bei welcher Mrs. Cope festgestellt hatte, das es mir wirklich nicht gut ging da ich beinahe umgekippt wäre, war ich endlich auf dem Weg zum Parkplatz, wo ich einfach nur noch in mein Auto steigen und Heim fahren wollte. Oder was hieß, nach Hause: Der Gedanke an den unheimlichen Spanner hatte mich immer noch nicht losgelassen. Was würde mich zu Hause wohl erwarten? In Gedanken daran versunken merkte ich nicht, wie ich auf den unebenen Teil des Weges gekommen war, stolperte dementsprechend und flog in hohem Boden auf den harten Asphalt. Dort blieb ich erst einmal, zu benommen um Schmerzen zu empfinden liegen und versuchte, mein Gehirn welches gerade einen Aussetzer durchlitt, wieder in Gang zu bekommen. Gerade als ich mich aufrappeln wollte packten mich zwei Hände von hinten und zogen mich hoch. „Du machst Sachen! Alles okay mit dir, bist du verletzt?“ Die Stimme erkannte ich sofort – Alice. „Alles okay.“ tat ich den stolperer ab – wieder einmal war mir etwas peinliches wiederfahren – „Ich hab nicht auf den Weg geachtet, ich bin selbst Schuld.“ „Das sieht böse auf, die Platzwunde solltest du dringend im Krankenhaus nähen lassen!“ Fassungslos drehte ich mich zu ihr um – „Platzwunde?“ „Ja, da auf deiner Stirn!“ Alice sah mich kopfschüttelnd an, hatte jedoch einen kaum merklich angespannten Gesichtsausdruck.. „Das erinnert mich gerade irgendwie an Bella – die kann auch kein Stück weit laufen ohne zu stolpern oder ähnlichen Unfug zu treiben!“ Ich zog es vor, zu schweigen, während ich überlegte, woher Alice gewusst haben könnte, das ich ein Platzwunde hatte – sie war von hinten gekommen, hatte mein Gesicht nicht gesehen – wie war das möglich? Ich tat die Gedanken in diese Richtung erst einmal ab – hinter Alice war jetzt Rosalie aufgetaucht, die mich das erste mal mit einem wirklich sonderbaren Blick musterte, mit dem Blick kurz an meiner Stirn inne hielt und sich dann abwandte. „Alice, wir müssen los.“ Rosalies Stimme klang schneidend, während sie an Alice vorbei ging und zum Wagen gehen wollte. „Rose, wir können Sophia jetzt nicht einfach hier lassen! Am Schluss baut sie noch einen Unfall oder so.“ „Mir geht’s gut, ich kann alleine fahren wirklich.“ murmelte ich vor mich hin, während ich Rosalie vorne leise vor sich hin schimpfen hörte, was genau sie sagte war fast nicht zu verstehen, ich schnappte nur einzelne Wortfetzen wie „nicht zu glauben“ und „unnötig Ärger“ auf.
 

Ich beschloss Alice, die vor mir stand und Rosalie zu ignorieren und ging so würdevoll wie möglich weiter auf mein Auto zu, bis ich sah, das Alice munter neben mir herlief. „Keine Chance Sophia. Ich lass dich in dem zustand nicht fahren – eine Tote mehr ist die Sache nicht Wert, findest du nicht?“ „Alice, ich kann das schon.“ schnaufte ich, während ich die Schlüssel meines Fords aus meiner Tasche suchte. Um genau zu sein wusste ich nicht, ob ich mich wirklich hinters Steuer setzen sollte – mir war elend und etwas schwindelig und ich fühlte mich einfach nur krank und schlapp. Aber ich stellte mich stur, gab nicht nach – ich war bisher immer alleine ausgekommen, musste immer alleine auskommen und es fiel mir schwer, die Hilfe die Alice mir so bereitwillig anbot, anzunehmen. Alice ihrerseits war nicht weniger stur wie ich und so hörte ich nur noch wie sie sagte „Rosalie holt den Wagen.“ ehe sie mir meine Wagenschlüssel, die ich gerade eben aus der Tasche gefischt hatte, aus der Hand nahm und außer Reichweite verstaute. „Alice, was soll der Mist. Ich will jetzt sofort meine Schlüssel wieder haben!!!“ Meine Stimme klang ziemlich genervt, und das war ich auch – mir ging das ganze Theater, das Alice gerade abzog einfach nur tierisch auf die Nerven und ich war absolut nicht im Stimmung, ein solches Spiel mitzuspielen. Da hielt neben uns auch schon Rosalies BMW Cabrio. Rosalie selbst sah immer noch verärgert aus, sagte aber nichts als Alice mich Rücksichtslos auf den Rücksitz schubste und daraufhin selbst einstieg.
 

Schweigend fuhr Rosalie los und schlug den Weg zum Krankenhaus ein – während ich hinten leise vor mich hinmeckerte. „Jetzt krieg dich mal wieder ein, Sophia. Jetzt mal im ernst – du sieht nicht gut aus und ich könnte Wetten, das du dich genauso fühlst wie du aussiehst – nämlich schlecht! Warum kannst du unsere Hilfe nicht einfach annehmen?“ Ich sah stur aus dem linken Fenster und überlegte eine ganze Weile, was ich sagen sollte, ehe mir schließlich doch ein „Das bin ich nun mal nicht gewohnt.“ entruschte. Alice drehte sich zu mir um, grinste mich an und meinte nur, daran solle ich mich ganz schnell gewöhnen, das wäre in Forks nun mal so üblich. Rosalie hatte während der ganzen Fahrt geschwiegen und schwieg auch, als sie ihr Cabrio auf dem Parkplatz des Krankenhauses parkte und ausstieg. Mit den Worten „Ich geh schnell Carlisle suchen und ihm Bescheid sagen.“ verschwand sie kurz darauf um die nächste Ecke, während ich mit Alice wesentlich langsamer zur Notaufnahme ging, wo ich erst einmal meine ganzen Personalien rausrücken musste, nur, um mich wenig später in einen großen, freundlichen Raum zu bringen, der nach Desinfektionsmittel stank. Rosalie war schon da und saß auf einem Stuhl der am Schreibtisch stand. „Carlisle wird gleich hier sein.“ sagte sie Schulterzuckend mit Blick auf mich, während ich mich immer noch fragte, wer dieser Carlisle war. „Carlisle ist unser Vater.“ sagte Alice feierlich, als sie meinen fragenden Blick sah, und ich verstand.
 

Kurz darauf betrat ein gut aussehender, hübscher junger Mann den Raum, von dem ich eher Gedacht hätte er wäre Assistent oder sonst etwas, aber für einen Arzt hätte ich ihn nicht gehalten. Erst, als Rosalie aufstand, den Mann anlächelte und Alice „Hallo Carlisle“ sagte, wurde mir bewusst, das dies hier eben jener Carlisle war. „Heute haben wir Bella ausnahmsweise mal zu Hause gelassen und dir stattdessen Sophia mitgebracht.“ scherzte Alice ausgelassen, während Carlisle sich mir als Dr. Cullen vorstellte und gleich anfing, an meinem Kopf herumzutasten. „Wie ist das passiert?“ die Stimme klang freundlich und sehr ruhig, und ich wollte gerade zur Antwort ansetzen als Rosalie mir zuvorkam. „Sie ist gestolpert und abgeschmiert.“ sagte sie, jedoch sagte sie dies nicht irgendwie böse oder sonst irgendwie wie ich zunächst angenommen hatte. Sie sagte es in normalem Tonfall. „Die Wunde muss auf jedenfall genährt werden.“ stellte Dr. Cullen nach einiger Zeit fest und verpasste mir ein leichtes Schmerzmittel, dann fing er an, mit Nadel und Faden zu hantieren,nachdem er die Wunde gereinigt hatte, während ich mir einfach nur Mühe gab, still zu sitzen und vor allem nicht hinzuschauen – sonst hätte ich Panik bekommen. Das ganze hatte alles in allem nicht länger als eine halbe Stunde gedauert, aber ich war froh, als ich endlich aus diesem Zimmer rauskam und draußen an der frischen Luft war. Ich hatte mich noch freundlichst von Dr. Cullen verabschiedet und mich für seine Hilfe bedankt, dann hatte mich Alice auch schon rausgeführt. „So, wir setzten dich bei dir zu Hause ab.“ Ich kam gar nicht erst dazu, zu protestieren, den Alice war schneller als ich „.. und holen dich morgen früh ab! Ruh dich heute aus.“ Vor mich hin grummelnd nannte ich Alice schließlich meine Adresse, und wenig später hielt das Rote Cabrio vor der Garagen Einfahrt. Ich stieg aus und Alice hatte sogar die Güte, mir meine Schlüssel wieder zu geben. „Also, halt dich morgen früh gegen halb acht bereit, okay?“ Ich kam nur noch dazu, zu nicken, dann parkten Rosalie auch schon in einem enormen Tempo aus und raste davon – wahrscheinlich hatte sie die Schnauze einfach nur voll. Seufzend schloss ich die Haustür auf und trat ein, und fand alles so vor, wie ich es morgens verlassen hatte. Das beruhigt mich sehr, jedoch legte ich mich aufgrund meiner Kopfschmerzen nachdem ich eine Schmerztablette genommen hatte ins Bett und verschlief den ganzen Tag und die halbe Nacht.

Night Attack

Vorwort
 

Hier also mal wieder ein neues Kapitel, ich hoffe, das es allen, die es lesen gefällt. Es kommt ein kleiner Zeitsprung drinne vor, ich hoffe er wird nicht als allzu groß empfunden, ich wollte es nur wie ein paar Tage wirken lassen - ich hoffe das ist mir gelungen. :)
 

Jetzt erstmal wieder viel Spaß beim Lesen! (Und lasst ein Kommi da, bitte =D)
 


 

Kapitel sechs - Night Attack
 


 

Rückblick

„Also, halt dich morgen früh gegen halb acht bereit, okay?“ sagte Alice Cullen, während ich nur noch dazu kam zu nicken, dann parkten Rosalie auch schon in einem enormen Tempo aus und raste davon – wahrscheinlich hatte sie die Schnauze einfach nur voll. Seufzend schloss ich die Haustür auf und trat ein, und fand alles so vor, wie ich es morgens verlassen hatte. Das beruhigt mich sehr, jedoch legte ich mich aufgrund meiner Kopfschmerzen nachdem ich eine Schmerztablette genommen hatte ins Bett und verschlief den ganzen Tag und die halbe Nacht.

Rückblick Ende
 

Als ich am nächsten Morgen gegen vier Uhr erwachte fühlte ich mich ungewöhnlich gut – ausgeruht und voller Energie. Nach einem Blick in den Spiegel wusste sie zwar wieder, was gestern passiert war, aber da Ich weder Kopfschmerzen hatte noch sich anderswie unwohl fühlte tat ich sämtliche Gedanken in diese Richtung einfach ab. Schwungvoll begann ich mich für den heutigen Tag fertig zu machen, sprich Duschen, Frühstücken – und die Hausarbeiten! Gestern war ich einfach so eingeschlafen, aber ich musste jetzt zumindest die Arbeiten für heute erledigen, damit ich im Unterricht nicht mir leeren Händen dastand und den Ärger der Lehrer auf mich zog. Ungewöhnlich motiviert machte ich mich an die Arbeit, löste Mathe und Englisch innerhalb einer halben Stunde und auch meine Psychologiearbeit war schneller als erwartet fertig geschrieben. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, das es bereits auf sieben Uhr dreißig zuging, und so begann ich, wenn auch mit leicht ungutem Gefühl von Zeit zu Zeit aus dem Fenster zu sehen – ich wäre zwar lieber gelaufen, aber ich hatte die Befürchtung das der Weg zu Fuß wesentlich länger dauerte als ich vermutete und das würde bedeuten, das ich zu spät zum Unterricht kam – nachdem, was gestern gewesen war etwas, was ich mir nicht leisten konnte. Ich hatte schon Sport geschwänzt.
 

Pünktlich um 7.30 Uhr dann rollte gemächlich Edwards silberner Volvo in meine Einfahrt und blieb vor dem Garagentor stehen. Schnell kontrollierte ich nochmals, ob alle Gerätschaften wie TV und Radio ausgeschaltet waren, nahm meinen Schlüssel vom Schlüsselbrett und verließ das Haus. Ich war eigentlich Recht unsicher – in diesem Moment wünschte ich mir einfach meinen kleinen Ford herbei – leider konnte ich nicht Zaubern. „Guten Morgen Sophia.“ Edward lehnt sich aus dem Fenster seines Wagens. „Steig ein damit wir loskönnen, ich denke nicht das du zu spät kommen willst oder?“ Er sagte es halb im Scherz und mir schoss, wie so oft wenn ich Kontakt zu einem der Cullens hatte, die Schamesröte ins Gesicht. „Sorry.“ murmelte ich also leise, während ich auf die offene Tür auf der rechten Seite zuging. Alice, die auf der linken Seite saß, strahlte mich wie immer an, während ich mich hinsetzte, die Tür schloss und mich anschnallte. „Guten Morgen!“ Ich fragte mich wirklich, wie man am frühen Morgen dermaßen gute Laune haben konnte. „Morgen.“ erwiderte ich, während ich keine zwei Sekunden später entsetzt aufkeuchte, als Edward höchst Stilvoll in rasantem Tempo nach hinten aufparkte. Zunächst sagte ich nichts, aber als Edward gar nicht daran dachte, langsam zu werden fragte ich, ob er immer so schnell fahren würde. „Der Horror oder? Zumindest war es für mich am Anfang so.“ Bella beugte sich vom Beifahrersitz her nach hinten. „Ich finde es immer noch unglaublich, das er bisher weder einen Strafzettel bekommen noch einen Unfall gebaut hat – aber irgendwann gewöhnt man sich daran. Ich selbst würde zwar nie so rasant fahren, aber mit meinem Transporter ist das auch nicht möglich.“ Ich nickte Bella nur zu – sie hatte recht. Edward Cullen hatte einen Horrormäßigen Fahrstil, und im Moment wünschte ich mir nichts mehr, als dass das Auto endlich auf dem Parkplatz der High School hielt und ich aussteigen konnte. „Meinen Volvo kannst du mit deinem Transporter ja kaum vergleichen.“ Begann Edward vorne ein Gespräch mit Bella – offensichtlich ein Thema, welches beide des öfteren einmal ausdiskutierten und bei dem im Endeffekt nichts heraus kam – ein sinnlose Diskussion also, scheinbar nur zum Zeitvertreib.
 

Keine zehn Minuten nach der Abfahrt von meinem Häuschen parkte Edward seinen Volvo auf dem Parkplatz der High School. Ich war einfach nur froh, das ganze überlebt zu haben, während ich ausstieg und Richtung Ford lief – natürlich nicht ohne mich für das Abholen zu bedanken – auf ein zweites Mal würde ich es nicht drauf anlassen kommen. Mein kleiner Wagen stand noch genauso da, wie ich ihn gestern verlassen hatte – anscheinend musste man sich in Forks wirklich keine Gedanken um Autodiebstahl oder eingeschlagene Scheiben machen. Oder aber ich übertrieb es mit der Sorge mal wieder, das konnte auch gut möglich sein. Schnell zog ich meine Bücher die ich Gestern nicht gebraucht aber dennoch im Auto gelassen hatte vom Rücksitz und stopfte sie in meine Taschen, während ich überlegte, was ich in der ersten Stunde hatte – Psychologie bei Mrs. Collins. Also wieder eine Stunde, in der ich mit Alice zusammen war – mit Alice verstand ich mich von allen Cullens am besten, und sie war es auch, die sich darum bemühte, mich etwas mehr zu integrieren – zumindest fiel mir das gerade eben auf. Alleine für die Sache von gestern musste ich mich noch irgendwie erkenntlich zeigen – auch wenn es, wie Alice gesagt hatte, für sie eine „Selbstverständlichkeit“ gewesen war – für Rosalie, die ja gefahren war, was das nicht so gewesen. Überhaupt hatte ich das Gefühl, das Rosalie mich absolut nicht leiden konnte – die komischen Blicke, die sie mir immer wieder zuwarf und den sichtlichen Unmut mich ins Krankenhaus zu fahren von gestern bestätigten meine Vermutung.
 

Das etwas ganz anderes dahinter stecken konnte, was ich bald erfahren würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und, wenn ich ganz ehrlich bin: Hätte ich damals die Wahl gehabt, ich hätte auf dieses Wissen verzichtet, den es hätte mir einiges erspart, um nicht zu sagen es hätte mein Leben gerettet. Doch wie es das Schicksal nun mal wollte hatte es kein erbarmen mit mir. Mit meinem Auftauchen in Forks hatte ich, von mir unbemerkt, etwas ins Rollen gebracht, etwas, das ich nicht einschätzen konnte, von dem ich nichts wusste und von dem ich besser nie etwas hätte Erfahren sollen.
 

Die Unterrichtsstunden an diesem Tag vergingen erstaunlich schnell. Ich erzählte in Psychologie die ganze Zeit ausgelassen mit Alice, mit der ich mich immer besser Verstand – und ich fand sie längst nicht mehr so seltsam wie am Anfang. Mit Jessica, Mike und den anderen schloss ich während Mathematik Frieden – sie waren wegen gestern noch immer sauer auf mich gewesen, aber als sie das riesen Pflaster, das auf meiner Stirn prangte sahen, waren die Streitigkeiten von gestern sozusagen gleich wieder vergessen. Ausgelassen brach ich an diesem Morgen jede Regel des normalen Unterrichts, und das beste dabei war, ich fühlte mich dabei nicht einmal unwohl – in Deutschland hätte ich so etwas niemals getan.
 

Auch mit Bella verstand ich mich immer besser, sie war vom Charakter her recht ähnlich wie ich – freundlich und aufgeschlossen aber doch mit einer gewissen Grunddistanz, die keinem Schadete sie aber etwas schützte. In Edwards nähe hingegen fühlte ich mich noch immer leicht unwohl, was aber höchst wahrscheinlich daran lag, das ich bisher noch nie mit einem gut aussehenden jungen Mann konfrontiert worden war, der auch über ein sehr gutes Benehmen verfügte.

Überhaupt, so war mir aufgefallen, verfügten alle Cullens über weit aus mehr Benehmen wie alle Jugendlich in Forks zusammen – mich und Bella natürlich ausgeschlossen. Ihre Mutter schien hervorragende Erziehungsarbeit geleistet zu haben, und an der Art, wie sie miteinander umgingen konnte man auch deutlich sehen, das sie ein sehr harmonisches Familienleben führten, in dem keiner benachteiligt war – zumindest vermutete ich das, den alle scherzten miteinander und benahmen sich so, als wäre jeder mit jedem „best Friend.“
 

Mit Emmett, Jasper und Rosalie hatte ich noch keinen wirklich näheren Kontakt gehabt – außer das ich einmal in Rosalies schickem Roten Cabrio mitgefahren war zumindest. Und, so wie Rosalie aussah wenn ich auch nur in ihre Nähe kam verzichtete sie auf weiteren Kontakt und mied mich, so gut es ging. Oder sie warf mir giftige Blicke zu, bei welchen mir ganz Angst und Bange wurde. Alles in allem also hatte ich kein Grund, unzufrieden zu sein, den mir war klar, das mich nicht jeder mögen musste – verglichen zu Deutschland mochten mich hier sogar sehr viele.
 

Auch mit Matthew hatte ich diese Woche mehr Kontakt gehabt – jedoch immer nur dann, wenn einer der anderen Cullens dabei gewesen war, wie ich leicht verärgert feststellte. Die Chance, einmal mit Matthew alleine zu Reden hatte sich bisher noch nicht ergeben und das enttäuschte mich etwas – hatte ich mir doch vorgenommen, nun etwas mehr aus mir heraus zu gehen, Außerdem wollte ich so viel wie nur möglich über ihn wissen – wo war er Geboren worden, wo hatte er früher gelebt? – alles Fragen, die mich brennend interessierten und ich erhoffte mir antworten von ihm, Es war natürlich gut möglich, das ich mir nur einbildete, das er zu mir besonders nett war, aber ich hatte einfach das Gefühl, das es so war. Ich war also in diese, für mein Alter typische Jungen-Anschwärmphase getrudelt, über die ich früher nur gelacht hatte.
 

Doch dann sollte der Abend kommen, an welchem ich das Geheimnis, welches die Familie Cullen zu umgeben schien, lüften sollte. Es war ein Abend wie jeder Andere – die Schule war gut gewesen, wir waren alle gut gelaunt – kurz gesagt, man verabredete sich, um etwas gemeinsam zu Unternehmen, und da Bella unbedingt dabei sein wollte ließen auch Edward, Alice und Matthew es sich nicht nehmen, ebenfalls dabei zu sein. Es wurde viel gelacht und gescherzt, und nach und nach verabschiedeten sich Jessica, Emily und die anderen. Wir hatten bei einer Waldwanderung, an der die Cullens nicht teilgenommen hatten, einen kleinen Waldsee entdeckt, der nicht sehr tief im Wald lag, jedoch trotzdem unberührt war – anscheinend wurde hier nicht wirklich viel gewandert, sodass noch keiner ihn entdeckt hatte. Oder aber man hatte ihn entdeckt, sagte es den anderen aber nicht.
 

So hielten wir eben an diesem kleinen See unsere Party ab und hatten mächtig viel Spaß dabei. Ich will nicht unbedingt sagen, das viel Alkohol im Spiel war, aber etwas hatte wohl jeder Intus und so wurde die Stimmung natürlich immer besser, bis eben gegen Mitternacht sogar Jessica, die von allen anderen am längsten Durchgehalten hatte, sich verabschiedete und nunmehr nur noch Alice, Bella, Edward, Matthew und ich da waren. Sorgsam räumten wir unseren Müll und alles andere, was für uns nicht mehr brauchbar war in Plastiktüten und waren anschließend, während Edward und Matthew, beide ganz Kavalier-Like die Plastiktüten zum Wagen trugen, beschäftigt damit das Feuer, über welchem wir Würstchen und dergleichen gebraten hatte (Ich denke nicht, das ich zu erwähnen brauche das die Cullens die Finger davon ließen oder?) zu löschen, als auf einmal aus dem Gebüsch, ganz in meiner Nähe ein lautes Knacken kam. Ehe ich auch nur die Chance hatte, mich umzudrehen, packten mich zwei unnachgiebige Hände von hinten und ein hässliches Lachen erklang.

Ich sah nur mit vor schreckgeweiteten Augen nach vorne und sah Alices geschocktes Gesicht, während sie Bella, die das Gesicht zu einer vor Angst erstarrten Maske verzogen hatte hinter sich schob. Das Irre Lachen jagte mir eine dermaßige Angst ein, das ich um mich schlug und versuchte, loszukommen. Zwecklos. Stahlharte Hände hielten mich an Ort und Stelle, gaben nicht einen Zentimeter nach, während mich diese komische Person einige Schritte nach vorne schob, immer noch lachend. „Die kleine hier für die andere, und glaubt ja nicht, das ihr mir mit irgendwelchen Tricks kommen könnt. Ich töte die kleine hier sofort sollte auch nur einer von euch nur die kleinste Attacke auf mich ausführen!“
 

Ich sah, wie Bella einen Schritt auf uns zu kommen wollte, aber da war auch schon Edward zur Stelle und stellte sich vor Alice und sie, während Alice Bella festhielt. Ich hörte die Person hinter mir, eindeutig eine Frau wie ich anhand der Stimme feststellen konnte obwohl ich in Panik war, wieder los lachen. „DU bist ja auch da, war ja klar. Also, wie sieht es jetzt aus? Die eine für die andere ..“ Ich hatte es mittlerweile aufgegeben, mich zu währen und versuchte die Panik, die nun gänzlich von mir Besitz zu ergreifen drohte unter Kontrolle zu bringen, damit sie mich nicht überwältigen konnte, jedoch war das alles andere als einfach.
 

Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Die Frau hinter mir stieß mich auf einmal mit einer solch Kräftigen Bewegung nach vorne, das ich Meter weit geflogen wäre, wäre da nicht Alice gewesen, die mich aufgefangen hätte. Da ich mich während des Falls drehte, sah ich nur noch, wie eine Frau mit Roten Haaren auf Matthew, der hinter ihr stand, losging. Ich lag einfach nur in Alices Armen und zitterte vor mich hin, die Augen vor schreck weit aufgerissen und unfähig zu verstehen, was da gerade vor meinen Augen vor sich ging. Nicht die Tatsache, das Edward und Matthew gegen eine Frau kämpften die ihnen Kräftemäßig offenbar gewachsen schien und zudem schneller war, als meine Augen ihre Bewegungen verfolgen konnten. Was mich eher schockte war das Knurren und Fauchen, welches ich hörte, und welches ganz und gar nicht menschlich klang. Irgendetwas war hier falsch, sehr falsch sogar, und in diesem Moment war ich nicht sonderlich erpicht darauf, herauszufinden was genau falsch war. Ich hatte einfach nur Angst, verspürte eine Panik wie ich sie in meinem ganzen bisherigen Leben noch nie empfunden hatte und welche mich zu überwältigen drohte, während Alice mich weiterhin im Arm hielt und meine Augen mit ihren Händen bedeckte, damit ich von alledem hier nicht mehr allzu viel mitbekam.
 

Könnt ihr euch vorstellen, wie sich ein Mensch fühlt, der gerade etwas gesehen hat, was es eigentlich gar nicht gibt? Oder eher, was es eigentlich gar nicht geben dürfte? Ich weiß heute, wie es sich anfühlt, genau in dieser Situation zu stecken, die Verzweiflung und den Unglauben zu fühlen, der dich festhält, dich nicht mehr loslässt. Doch lest selbst, wie die Geschichte weiter geht.

Uncovered

Vorwort
 

Als ich angefangen habe, diese FanFic zu schreiben hätte ich eigentlich nie gedacht, das sie wirklich einigermaßen gut ankommt. Umso mehr freue ich mich natürlich, das sie einigen gefällt.

Diese FanFic wird wohl auf etwa 15-16 Kapitel kommen, es wird also noch einiges Passieren!
 

Schon jetzt sorry, das dieses Kapitel hier etwas kurz geraten ist. =)
 


 


 

Kapitel sieben - Uncovered
 


 

Rückblick

Die Frau hinter mir stieß mich auf einmal mit einer solch Kräftigen Bewegung nach vorne, das ich Meter weit geflogen wäre, wäre da nicht Alice gewesen, die mich aufgefangen hätte. Da ich mich während des Falls drehte, sah ich nur noch, wie eine Frau mit Roten Haaren auf Matthew, der hinter ihr stand, losging. Ich lag einfach nur in Alices Armen und zitterte vor mich hin, die Augen vor schreck weit aufgerissen und unfähig zu verstehen, was da gerade vor meinen Augen vor sich ging. Nicht die Tatsache, das Edward und Matthew gegen eine Frau kämpften die ihnen Kräftemäßig offenbar gewachsen schien und zudem schneller war, als meine Augen ihre Bewegungen verfolgen konnten. Was mich eher schockte war das Knurren und Fauchen, welches ich hörte, und welches ganz und gar nicht menschlich klang. Irgendetwas war hier falsch, sehr falsch sogar, und in diesem Moment war ich nicht sonderlich erpicht darauf, herauszufinden was genau falsch war. Ich hatte einfach nur Angst, verspürte eine Panik wie ich sie in meinem ganzen bisherigen Leben noch nie empfunden hatte und welche mich zu überwältigen drohte, während Alice mich weiterhin im Arm hielt und meine Augen mit ihren Händen bedeckte, damit ich von alledem hier nicht mehr allzu viel mitbekam.

Rückblick Ende
 

Alices Hände vor meinen Augen macht das ganze nicht unbedingt besser, im Gegenteil. Meine Panik schaukelte sich noch mehr hoch, je lauter und heftiger die Geräusche um mich wurden, sodass ich schließlich in meiner Panik sogar begann, gegen Alice zu schlagen, die schließlich meine Hände mit ihren Umfasste, sodass ich zwar sehen, mich aber nicht mehr währen konnte.
 

Und was ich sah, verschlug mir schlichtweg die Sprache. Oder eher, das, was ich nicht sah, den ich sah nichts oder nur selten etwas. Verschwommene Bewegungen, sodass ich kaum etwas erkennen konnte. In diesem Fall jedoch kam es wohl eher darauf an, was ich hörte – und am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten, was aber nicht ging da Alice meine Hände weiterhin umfasst hielt und irgendetwas vor sich hinmurmelte. Schließlich lies sie mich los, schubste mich zu Bella, die Neben ihr stand und verschwand im Wald, dorthin, wo die komischen Geräusche herkamen, die mir soviel Angst einjagten. Mit weit aufgerissenen Augen stand ich einfach nur da, bis meine Beine zunächst unter mir nachgaben und ich anfing zu zittern und zu schluchzen. Auch Bella neben mir war wie erstarrt, rührte sich zunächst nicht, bis sie sich neben mich setzte und ihre Arme um mich schlang. „Es kommt alles wieder in Ordnung Sophia.“ murmelte sie vor sich hin, immer und immer wieder, während mein Verstand sich weigerte, die Wort zu verstehen.
 

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, ich hatte mich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Ich sprang auf und rannte einfach los, ich floh regelrecht vor dem, was dort hinten vor sich ging. Ich wusste gar nicht, wohin ich lief und was mich antrieb, so schnell zu laufen das ich fast keine Luft mehr bekam, aber es war wohl immer noch die Panik, die sich weiterhin hartnäckig weigerte, meinen Verstand freizulassen. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung durchströmte mich, als ich den Wald hinter mir lies, und die ersten Straßenlaternen auftauchten. Keuchend rannte ich weiter, versessen darauf, endlich zu Hause anzukommen und mich in meinem Bett zu verkriechen – ich wünschte mich weit weg von alledem hier, irgendwohin, wo ich in Sicherheit war und mir keine Gedanken machen musste. Aber das würde wohl ein Wunsch bleiben.
 

Ich näherte mich meinem Häuschen immer mehr, von mir selbst überrascht, wie schnell ich laufen konnte. Natürlich lag das in erster Linie an meiner Panik und dem natürlichen Instinkt, wegzulaufen, aber ich hatte immer noch genug Kondition um auch die letzten Meter zurückzulegen – wenn ich auch kaum noch Luft bekam, so außer Atem war ich.
 

Als ich auf meine Haustür zurannte, sah ich etwas, was mich sofort abrupt anhalten und rumdrehen lies. Erneut wollte ich flüchten – ich kannte dieses rote Auto, welches dort in meiner Einfahrt stand, ich war sogar einmal damit gefahren. Und ich wusste, das ich genau das jetzt nicht wollte. Und vor allem wollte ich keinen der Familie sehen, zu welcher es gehörte.
 

Ich kam exakt drei Schritte, ehe sich ein Arm von hinten um mich schlang während die Hand des zweiten Armes meinen Mund verschlossen hielt. Ich wollte vor entsetzen aufschreien, jedoch hörte man von mir nicht mehr als ein entsetztes, dumpfes Keuchen, während mich dir Person, die ich noch nicht identifiziert hatte zu dem roten Auto schleppte und mich auf den Rücksitz warf. Ehe ich auch nur irgendetwas dagegen tun konnte quietschten die Reifen von Rosalies Cabriolet schon auf und wir brausten mit einem derart hohen Tempo los, das ich zunächst alles andere vergaß.
 

Die Aussetzende Erinnerung lies nicht lange auf sich warten und so kam es keine Minute später dazu, das ich mich ängstlich in die Rechte Ecke des Cabriolets drückte, während ich verzweifelt um mich sah – notfalls wäre ich wahrscheinlich auch rausgesprungen, hätte Rosalie nicht „Vergiss es, du kannst nicht fliehen.“ Gesagt. Dies wieder rum versetzte mich noch mehr in Panik – was bitteschön sollte ich von alledem hier sagen? „Was .. was wollt ihr?“ Meine Stimme war leiser als ein flüstern, man hörte meine Angst heraus. „Nur mit dir Reden.“ war die einzige, schlichte Antwort, die ich bekam.
 

Die Minuten verstrichen und kamen mir endlos vor. Da es dunkel war konnte ich nicht wirklich gut sehen, wie die Bäume an uns vorbeirauschten, aber ich wusste oder eher spürte es, das Rosalie viel zu schnell fuhr. Kurz nachdem wir Forks hinter uns gelassen hatten bogen wir irgendwann ab, fuhren über einen ungeteerten Weg – das merkte man einfach – und irgendwann kurz darauf kam ein Weißes, großes und beleuchtetes Haus in Sicht – wohnten hier etwa die Cullens?
 

Rosalie parkte ihr Auto dicht vor der Eingangstür des Hauses und sprang aus dem Wagen, schneller als ich gucken konnte. Auch die Person vor mir, die mich vorhin in das Auto gezerrt hatte konnte ich jetzt erkennen – es war Emmett, Rosalies Freund. Auch er sprang aus dem Wagen, packte jedoch mein Handgelenk und zog mich ebenfalls heraus, etwas, was ich nicht hatte kommen sehen. Ich wäre am liebsten einfach sitzen geblieben, bis sich eine erneute Möglichkeit zur Flucht ergab. „Na komm schon Sophia, wir wollen nur mit dir Reden. Wenn wir dir etwas würden tun wollen hätten wir es längst getan.“ mit diesen Worten zog er mich zurm Eingangsbereich, und ich währte mich nicht mehr sondern ließ mich einfach ziehen – viel schlimmer konnte es doch eigentlich nicht mehr kommen.
 


 

Immer, wenn man glaubt, es würde nicht schlimmer werden, kommt es schlimmer. Ich habe genug Erfahrungen damit gemacht! Damals war ich noch recht Naiv – meine Weltanschauung – einfach alles. Ich habe in meiner kleinen, heilen Welt gelebt, fernab von allem bösen. Doch ich habe mich verändert, gerade nach diesem Gespräch.
 

Das Haus der Cullens hätte mich wahrscheinlich beeindruckt, wäre ich einfach unter normalen Umständen zu Besuch gewesen. Jetzt jedoch verspürte ich einfach immer noch diese Angst, die an mir nagte, während Emmett mich quer durch den Eingangsbereich in das Wohnzimmer – zumindest dachte ich, dass es das Wohnzimmer war, zog. Und dort standen sie alle – Rosalie, Jasper, Edward und Bella, Alice und Matthew. Dr. Cullen und eine wunderschöne Frau, die mich mit besorgten Augen musterte, nicht zu vergessen. Und alle starrten mich an.
 

„Sophia? Wie geht es dir?“ Dr. Cullens Stimme klang sanft, während er mich betrachtete und Emmett seinen Griff löste, nachdem er mich auf dem Sofa abgesetzt hatte. Ich starrte den Arzt einfach nur an – sollte das jetzt witzig sein? „Sophia?“ Bellas Stimme, ebenfalls besorgt. „Sag doch was!“ „Wie solls mir schon gehen?“ meine Stimme klang leicht hysterisch, aber ich nahm es kaum war. „Ich denke einmal in meinem Leben es ist alles okay und dann schlittere ich von einer verrückten Situation in die nächste rein. Ich....“ „Ich glaube, wir müssen dir einiges erklären.“ Matthews Stimme, ebenfalls besorgt. Auf seine Worte hin jedoch sah ich aus den Augenwinkeln, wie Rosalie ihm einen wütenden Blick zuwarf. „Das glaube ich auch.. was .. war das? Was ist los? Was spielt ihr hier eigentlich für ein abgedrehtes Spiel?“
 

Schweigen. Zunächst herrschte einfach nur schweigen, während ich Anfing zu zittern und mich mühsam beherrschen musste, nicht loszuweinen. Und ich war verdamm nahe dran, näher als je zuvor. Ich hatte ihnen vertraut, hatte vor allem Alice vertraut, die dort im Kreise ihrer Familie stand und mich einfach nur ansah. Mitleidig ansah. Was verdammt noch mal hatte ich getan, das ich ihr Mitleid brauchte? Ich brauchte kein Mitleid, von niemandem, und von verrückten am allerwenigstens.
 

„Was genau hast du gesehen, Sophia?“ Edwards Stimme war leise, eine Frage, mit der sich mein Verstand sehr lange befasste. Was hatte ich gesehen? Viel und doch nichts. Es war nicht wichtig, was ich gesehen hatte. Wichtig war, was ich gehört hatte. Und das was ich gehört hatte hatte mir mehr Angst gemacht wie das, was ich gesehen hatte. „Verstehe.“ sagte Edward nur. Er verstand? Was verstand er? Ich war sicher, keinen Ton von mir gegeben zu haben, oder war ich jetzt komplett Irre, was ich nicht mal mehr wusste, was ich tat uns was nicht.

„Bist du nicht.“ erneut Edwards sanfte, aber bestimmte Stimme. „Was.. was redest du da?“
 

„Kannst du dir das nicht denken? Sophia, ich will dich wirklich nicht ängstigen. Keiner hier will das. Du hättest von dem ganzen hier nie etwas erfahren sollen. Es tut mir Leid, das wir dich nicht davor bewahren konnten.“ Ich schüttelte einfach abwartend den Kopf gespannt darauf, was er als nächstes sagen würde.
 

Das ganze kam mir nur vor wie ein Alptraum, der nicht mehr aufhören wollte. Ich versuchte vergeblich, meine Gedanken zusammen zu halten und meinen Verstand langsam wieder anzukurbeln – erfolglos.
 

Während der nächsten halben Stunde schwieg ich einfach nur und hörte stumm zu, was Carlisle zu erzählen hatte. Er war ein guter Erzähler, und seine Geschichte war ebenfalls sehr gut. Vampire. Sie waren Vampire. Hätte mir das jemand zu einer anderen Zeit gesagt hätte ich das ganze Zweifelsfrei für einen guten Witz gehalten. Nicht so jetzt. Ich spürte intuitiv, das Carlisle die Wahrheit sagte. Er hatte es nicht nötig, mich anzulügen. Außerdem erklärte seine Geschichte das, was ich gesehen hatte.
 

In jener Nacht also erfuhr ich, was die Cullens wirklich waren – Vampire. Mystische Wesen von denen jeder Mensch glaubt, sie existieren nicht. Doch ich wusste, man log mich nicht an, und heute, wo ich alles weiß bin ich fast dankbar, das ich damals schon von Anfang an an die Geschichte geglaubt habe. Wer weiß, was mit mir passiert wäre, hätte ich es nicht?

Little story ...

Vorwort
 

An dieser Stelle hier gleichmal sorry, dass das neue Kapitel

a) zu lange gedauert hat und

b) so kurz ist. =)
 

Ich werde mich bemühen, das nächste Kapitel wieder etwas länger zu gestalten, auch wenn es wieder länger dauern wird, bis es kommt, da ich mich derzeit im Urlaub befinde und nur ab und zu zum schreiben komme - wenn überhaupt. ;-)
 

Jetzt viel Spaß beim lesen. ^^

Vorwort Ende
 

Kapitel acht - Little story ...
 

Rückblick

Während der nächsten halben Stunde schwieg ich einfach nur und hörte stumm zu, was Carlisle zu erzählen hatte. Er war ein guter Erzähler, und seine Geschichte war ebenfalls sehr gut. Vampire. Sie waren Vampire. Hätte mir das jemand zu einer anderen Zeit gesagt hätte ich das ganze Zweifelsfrei für einen guten Witz gehalten. Nicht so jetzt. Ich spürte intuitiv, das Carlisle die Wahrheit sagte. Er hatte es nicht nötig, mich anzulügen. Außerdem erklärte seine Geschichte das, was ich gesehen hatte.
 

Schweigen. Da saß ich nun, im Wohnzimmer der Cullens, auf dem Sofa, starrte zum Fenster hinaus und versuchte fast schon verzweifelt, mein Hirn, das gerade wieder einmal streikte, wieder in Gang zu bekommen. Vampire. Sollte das wirklich das Geheimnis der Familie Cullen sein? Sollte das wirklich ihr gesamtes, komisches Verhalten erklären? Ich kannte die Antwort. Ja, sie waren Vampire, ja, ich glaubte die Geschichte. Doch ich wollte es nicht glauben, ich sträubte mich dagegen, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
 

Vampire – jene mystischen Wesen, von denen ich so oft in Büchern gelesen hatte. Von denen ich gedacht hatte, das es nicht gäbe, das sie einfach der Menschlichen Fantasie entsprungen waren. Was das wirklich die Wahrheit? Waren Menschen derart vergesslich, das sie ein solches Wissen einfach vergessen konnten? Dass das, was früher einmal Wahrheit bedeutet hatte nunmehr nur noch als „Ammenmärchen“ abgestempelt wurde? Menschen waren so vergesslich, das wurde mir auf einmal schlagartig klar. Menschen vergaßen schnell – kein Wunder, das eine solche Geschichte über die Jahrhunderte hinweg einfach aus den Gedanken der Menschen gelöscht wurden.
 

„Sophia?“ Bellas leise, besorgte Stimme drang von dem anderen Sofa, auf welchem sie mit Alice und Edward saß, zu mir herüber. Bis jetzt hatte ich seit Carlisles Eröffnung nur aus dem Fenster gesehen – wobei ich mich sowieso fragte, weshalb ich so unglaublich ruhig blieb, nicht in Panik ausbrach. Dass das an Jasper lag, der ganz in meiner Nähe an der Tür lehnte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
 

„Ich bin .. überrascht.“ Das traf den Punkt. Ich war wirklich überrascht. Nicht verwirrt und auch nicht ängstlich – ich war vollkommen ruhig. „Das .. war ich damals auch .. weißt du.“ Bella sah zu mir herüber, Mitleid lag ihn ihrem Blick. Ich brauchte ihr Mitleid nicht! Für was auch? Was interessierte es mich den im Grund, wer oder was die Cullens waren? Ich hatte nicht einmal viel mit ihnen zu tun. Das war eine Lüge, das wusste ich selbst. Ich log mich selbst an, und das aus Trotz. Es kümmerte mich nicht, was sie waren. Ich wollte es nicht wissen. Und jetzt wollte ich endlich nach Hause, von wo man mich entführt hatte. Außerdem wollte ich nicht länger den Blicken dieser gestörten auf mir wissen – und in Zukunft, so nahm ich mir vor, würde ich sie meiden.
 

„Das kannst du gerne tun. Das wäre sogar besser für dich, weit aus weniger gefährlich.“ Edwards Stimme. Überrascht sah ich ihn an – was genau redete er da gerade? „Ich meine deinen Vorsatz, das du uns in Zukunft meiden möchtest.“ „Woher ..?“ Edward sah mich nur an, während Alice ihm einen Blick zu warf und den Kopfschüttelte. „Sie weiß doch sowieso schon fast alles. Warum sollen wir ihr es noch verheimlichen? Sie ist aufmerksamer als andere, sie würde es früher oder später doch herausfinden.“
 

Wieder einmal verstand ich nur Bahnhof. Von genau redeten die da gerade? Bella sah nur von einem zum anderen, ab und an zu mir und dann wieder herum. Kein Laut war mehr zu hören, aber ich war mir sicher, das weder Edward noch Alice schwiegen – bestimmt redeten sie miteinander, nur ich konnte es nicht hören. Jetzt jedoch hörte ich Alice aufseufzen und ein „Na gut“ sagen, während Carlisle Edward zunickte.
 

„Bei uns ist es ähnlich wie bei den Menschen. Manche haben besondere Talente, andere nicht. Bei den Menschen ist es so, das die einen besonders gute Sportler sind oder Sprachlich sehr begabt – du weißt was ich meine oder?“ Ich nickte nur, ich verstand durchaus, auf was Edward hinaus wollte. „Genauso ist es bei uns Vampiren .. die einen haben besondere Talente, die anderen gar keine. Ich kann Gedanken lesen, aber nur das, was du gerade in diesem Moment denkst. Ich kenne noch einen Vampiren, der alle Gedanken lesen kann, die du jemals gedacht hast .. es ist äußerst komplex. Jasper kann Gefühle beeinflussen, für uns ein äußerst praktisches Talent. So wie jetzt zum Beispiel.“ Edward machte sich keinen Hehl daraus, mir das zu verschweigen. Jasper nutzte seine Vampirischen Talente gerade mit mir als Versuchskaninchen – und das auch noch mit Erfolg. „Und Alice kann in die Zukunft schauen.“ endete Edward seinen Vortrag, während er mich kritisch im Auge behielt.
 

„Wow.“ war alles, was ich in dem Moment dachte. Jemand der in die Zukunft sah, jemand der Menschen beeinflussen konnte und jemand, der Gedanken lesen konnte – etwas, womit ich jeden Tag konfrontiert war. Das war doch nichts ungewöhnliches, oder? Schön wärs! Wie ich meine ironischen Gedanken manchmal liebte .. „Sophia? Es gibt da eine Sache, um die wir dich bitten müssten.“ Carisles Stimme. „Was?“ war meine einfach Frage darauf, den im Grund wusste ich, um was er mich bitten wollte. Um Gehheimhaltung. Um was sonst sollte er mich wohl bitten? „Du verstehst sicherlich das wir.. uns sehr darum bemühen, unser Geheimnis geheim zu halten und uns den Menschen nicht als das zu offenbaren, was wir sind.“ „Schon klar.“ Ich wusste selbst nicht woher ich auf einmal den Mut nahm, doch frei zu sprechen, wo ich am Anfang doch so feige gewesen war. „Ich werde es keinem verraten.“
 

Die Cullens wirkten allesamt erleichtert, wenn Rosalie mich auch weiterhin mit wütenden Blicken traktierte, das ich mir wünschte, ihr niemals zu begegnen, wenn sie und ich alleine waren. Das könnte für mich, wenn ich Rosalies Blicke richtig deutete, sehr unschön ausgehen.
 

Wenig später sah ich auf dem Rücksitz von Edwards Volvo, Bella neben mir, und wir fuhren zurück nach Forks. Ich war immer noch erstaunt über mich selbst, das ich so erstaunlich ruhig blieb – ich hatte gerade etwas ungeheueres Erfahren und nahm es hin, als wäre es etwas, was mir tagtäglich passierte! Das war irgendwie krank, aber vermutlich lag es daran, das ich meine Probleme bisher immer alleine lösen musste und mit der Zeit gelernt hatte, Dinge erfolgreich zu verdrängen. Ich verdrängte einfach das, was ich in Wahrheit wohl empfunden hätte.
 

Vor meinem Haus parkte Edward den Volvo, die Fahrt hatte keine zehn Minuten gedauert, und lies mich aussteigen. Unsicher musterte ich ihn, bis er mir schließlich freundlich zunickte. „Du .. solltest dich wohl am besten gleich hinlegen.“ Er sprach gewählt, wohlüberlegt. „Wenn irgendetwas ist“ – er reichte mir ein kleines Kärtchen „wenn du die Nummer hier wählst wirst du mit unserem Telefon verbunden. Carlisle ist jederzeit für dich da.“ Zunächst wusste ich nicht wirklich was er meinte, bis bei mir der Groschen fiel – Carlisle war ja Arzt. Sollte ich einen Schock oder ähnliches haben - .. den Gedanken wollte ich nicht zu Ende denken, außerdem bezweifelte ich, das ich in dieser Situation noch in der Lage gewesen wäre, einen Arzt anzurufen – und dann auch noch Carlisle.
 

Edward lächelte mich noch einmal an, während er und Bella mir eine Gute Nacht wünschten, dann fuhr er davon. //Gute Nacht ist relativ..// waren meine Gedanken hierzu. Rasch lief ich auf meine Haustür zu, schloss sie auf und verriegelte die Tür hinter mir. Dann lies ich sämtliche Rollläden herunter, und erst da, aber auch wirklich erst da, begann sich wieder ein leichtes Gefühl von Sicherheit einzustellen. Ich war zu Hause, in Sicherheit. Hier konnte mir keiner etwas tun, hier kamen keine Vampire rein – oder etwa doch? Ich wusste es nicht, aber ich wollte es auch nicht auf einen Versuch ankommen lassen.
 

Das Geheimnis der Familie Cullen war also gelüftet – zumindest für mich. Viele andere hatten immer noch keine Ahnung, und sie würden es sie erfahren. In jenem Moment, als ich die einst für mich so sicheren Mauern meines Hauses durchschritten war, hatte sich bei mir nur ein leichtes Gefühl der Sicherheit eingestellt – und es würde nie mehr so werden, wie es einmal gewesen war, doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das gelüftete Geheimnis brachte mich total durcheinander, warf mich aus der Bahn und schaffte Platz für die Unsicherheit, die ich mir all die Jahre nicht hatte anmerken lassen.

The Truth always catches you up

Vorwort
 

Da das letzte Kapitel ziemlich kurz war, hab ich mich mal hingesetzt und ein etwas längeres geschrieben - ich hoffe es ist besser als das achte.

Vorwort Ende
 


 

Kapitel neun - The Truth always catches you up
 


 

Rückblick

Ich war zu Hause, in Sicherheit. Hier konnte mir keiner etwas tun, hier kamen keine Vampire rein – oder etwa doch? Ich wusste es nicht, aber ich wollte es auch nicht auf einen Versuch ankommen lassen.

Rückblick Ende
 


 

Es vergingen drei lange Tage, Tage, in denen ich mich weder in die Schule noch aus dem Haus traute. Überall, wo ich hinging konnte ich IHNEN begegnen, etwas, das ich zum derzeitigen Zeitpunkt vermeiden wollte. Ich wollte nicht mit ihnen zusammen treffen, wollte sie nicht sehen, wollte nicht, das Edward meine Gedanken las und damit automatisch wusste, was ich verzweifelt vor ihnen Geheimzuhalten versuchte. Meine Welt war, wie so oft, wieder vollkommen aus ihren Fugen geraten und ich wollte einfach alleine sein. Alleine sein, um besser Leiden zu können.
 

In diesen drei Tagen klingelte es exakt zwölfmal an meiner Tür – und jedes mal tat ich so, als sei ich nicht zu Hause, wobei ich mir sicher war, das die anderen wussten, das ich zu Hause war. Die Rollläden waren allesamt herunter gelassen, so dass auch wirklich keiner sehen konnte, das einige Zimmer meines kleinen Hauses von Schwachem Lichtschein erleuchtet wurden.
 

Ich brauchte Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Leiden und Zeit, um Entscheidungen zu fällen, die ich immer mehr hinauszögerte, weil ich im Grund zu feige war, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Oder eher, die Wahrheit hatte ich akzeptiert, nicht aber, das es nicht mehr so werden konnte wie es war, bevor ich die Wahrheit kannte. Ich mochte die Cullens, und ganz besonders Alice, und nach der Sache im Wald konnten sie mich nicht mehr mögen – ich stellte eine Gefahr für sie dar.
 

Aber, wie ich ganz klar erkannt hatte, nicht nur ich stellte eine Gefahr für die Cullens dar – sie stellten auch eine Gefahr für mich dar. Vampire, seien sie auch noch so gut waren meiner Ansicht nach Gefährlich. Ich brauchte mich in ihrer Gegenwart bloß zu schneiden oder sonst etwas zu tun, damit mein Blut floss, und schon würden sie über mich herfallen – oder auch nicht, wie mir plötzlich einfiel. Die Szene vom Parkplatz! Rosalies komischer Gesichtsausdruck ... und Alice hatte gewusst, dass ich eine Wunde an der Stirn hatte, bevor ich selbst es gewusst hatte – Zweifelsfrei hatten sie mein Blut gerochen. Die Fahrt zum Krankenhaus über hatten sie geschwiegen, und Rosalie hatte einen verbissenen Ausdruck auf dem Gesicht gehabt – das sie ein Vampir war, der sich zurückhalten musste um nicht über mich, einen Schwachen Menschen der so einfach aus dem Weg zu räumen war, herzufallen, erklärte die Situation ausreichend.
 

Wenn ich nicht nachgrübelte schlief ich oder sah Fern – ich tat irgendetwas, um mich abzulenken. Natürlich wäre es mutiger gewesen, mein Leben so weiter zu leben, wie ich es eigentlich hätte tun müssen, doch ich war nicht mutig – im Gegenteil, ich war feige. Außerdem sah ich noch immer den wütenden Blick von Rosalie vor mir, der mir sagte, dass es besser war, das Haus nicht zu verlassen – anderweitig könnte ich das sehr bereuen. Es mochte vielleicht sein, das ich in dieser Situation übertrieb – immerhin war ich schließlich hierher gekommen, um zu lernen, nicht, um mich in meinem Haus zu verkriechen nur weil wieder einmal scheinbar unlösbare Probleme in meinem Leben aufgetaucht waren, die ich nicht aus der Welt schaffen konnte – oder eher wollte?
 

Eigentlich, so sagte ich mir in Gedanken, wusste ich gar nicht, was ich eigentlich wollte oder nicht. Auf der einen Seite wollte ich mit den Cullens weiterhin befreundet sein, auf der anderen Seite wollte ich mein Leben nicht unnötig in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite war ich, seit ich, seit ich ihn das erste Mal in der Schule gesehen hatte, heimlich in Matthew verliebt, aber dieser war ja, wie sich jetzt herausgestellt hatte ein Vampir. Und ich war nicht so unerschrocken wie Bella – ich hatte an jenem Abend im Haus der Cullens einen guten Einblick in ihr Verhältnis mit dieser Familie bekommen – und ich muss sagen, ich gönnte es ihr, das sie so Glücklich war. Es war nur allzu offensichtlich, das die Cullens Bella nicht als außen stehende Person betrachteten, die zufällig ebenfalls ihr Geheimnis kannte und mit einem der Familiemitglieder zusammen war – nein, Bella gehörte dazu, und sie war gewollt.
 

Bella hatte sich in diesem unheimlichen Haus so sicher bewegt, als wäre es ihr zu Hause. Sie war sichtlich auch ohne nur den leisesten Anflug von Angst zu haben zwischen den Vampiren herumgelaufen, als wären es normale Menschen. //Wahrscheinlich übertreibe ich es mal wieder.// waren meine Gedanken hierzu. Und das tat ich wahrscheinlich wirklich – wenn selbst Bella keine Angst hatte, die ja wirklich über einige besonders Negative Talente verfügte, sich öfters Mal Wunden zuzog oder stolperte, wo ihr Blut floss und keiner sich über sie hermachte – wieso sollte dann ausgerechnet ich, wo ich nicht mit diesen negativen Talenten ausgestattet war und mich fast nie verletzte so eine Angst haben?
 

Aber wie das nun einmal war, der Mensch war in solch einer Situation immer misstrauisch – reiner Selbsterhaltungstrieb. Und so igelte ich mich weiterhin ein, blieb in meiner Wohnung und öffnete keinem die Tür – wen wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Spielchen weiter gespielt – wie gesagt. hätte.
 

Ich lag, wie in den letzten Tagen auch, auf der Couch und schlief mit laufendem Fernseher – die Stille hatte mich bereits nach kurzer Zeit fast Irre gemacht, weil ich in meiner Angst in jeder Ecke etwas Bedrohliches gehört hatte, wo im Endeffekt beim nachsehen dann nichts gewesen war. Icb bekam nicht mit, wie jemand es mit Leichtigkeit schaffte, meinen Rollladen an der Terrassentür leise hochzuschieben und ins Haus zu kommen – ich erwachte erst, als ich Stimmen dicht neben mir hörte, die miteinander flüsterten. Ich wollte schon auffahren und los schreien, als mir jemand just in diesem Moment eine Hand auf die Schulter und eine andere auf den Mund legte – eine kalte Hand. Eine eisigkalte Hand. Ich schauderte. während ich mit meinen Händen versuchte, die Hände wegzubekommen und um mich schlug. „Sophia, jetzt beruhig dich erst mal. Es ist alles okay. Wir haben uns Sorgen gemacht.“

Eine Stimme, die ich kannte. Edwards. Diese Stimme war einfach unverwechselbar, den sie löste in mir eine neue Welle der Panik aus. Bilder tauchten wieder vor meinem geistigen Auge auf – der Angriff im Wald, anschließend meine „Entführung“, die eigentlich keine gewesen war, und dann die Heimfahrt.
 

Als Edward sich sicher war, das ich nicht auf einmal los schreien würde, lies er mich los und ich setzte mich auf, nur um mir wenige Sekunden später zu wünschen, ich hätte es nicht getan – in meinem Wohnzimmer standen vier Vampire, und alle starrten sie mich an. Alice sah mich, wie Carlisle und Edward, eher besorgt an, während Emmett mich mit unverholender Neugierde betrachtete – einen Blick, bei welchem ich gleich wieder erschauerte. „Du siehst…nicht gut aus.“ Ich starrte zu Carlisle hinüber, der die Worte ausgesprochen hatte und fragte mich, ob ich das jetzt witzig finden sollte oder nicht. Ich entschied mich für letzteres.
 

„Das ist ja wohl kein Wunder wenn man…auf einmal so etwas erfährt.“ Ich dachte nach – sollte ich noch etwas hinzufügen? Wahrscheinlich sollte ich es wohl eher lassen, niemanden reizen wenn ich am Leben bleiben wollte. „Es gehört nicht gerade zu meinem Alltag, müssen Sie wissen, dass ich mal eben das Geheimnis einer siebenköpfige Familie aufdecke, die sich als Menschen tarnen und in Wahrheit Vampire sind.“ Carlisle lächelte mich an. „Das kann ich mir vorstellen, und es tut mir Leid, das du unseretwegen so viel Angst verspürst – allerdings muss ich hinzufügen, das es auch für uns das erste mal ist, das jemand hinter unser Geheimnis gekommen ist, Bella ausgeschlossen.“ Ich fragte mich zwar einen kurzen Moment, warum Carlisle Bella ausgeschlossen hatte, obwohl diese doch auch nur ein Mensch war, verkniff mir aber die Frage danach. „Weil Bella ... es unter anderen Umständen herausgefunden hat.“

Ich starrte zu Edward hinüber und hätte fast aufgestöhnt – wie hatte ich nur kurzzeitig seine Gabe vergessen können? Dieser Kerl hörte meine Gedanken so wie ich Radio hörte – eine Tatsache, die mich jetzt wieder Nervös machte. Er konnte hören, was ich über ihn und seine Familie und die ganze Welt überhaupt dachte. Edward nickte mir nur zu, bestätige das, was ich dachte das er es konnte. Verdammt! Warum lief mein Leben eigentlich immer so schief?
 

„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Ich meine, es ist schon klar das du ziemlich geschockt warst, als Edward dich zu Hause abgeliefert hat, aber wir hätten nie gedacht, das es dich so mitnimmt.“ Alice Stimme. Sie war ja auch hier, und sie kam langsam auf mich zu. „Wir hätten dich nicht alleine lassen sollen, es ja eigentlich klar, das so etwas passieren würde.“ Ich schüttelte den Kopf, versuchte weiterhin klar zu denken. „Ich bin für mich selbst verantwortlich, Alice, und ich komme schon damit klar. Ich brauche bloß meine Zeit, um damit fertig zu werden.“ „Die würde jeder brauchen, aber du siehst schrecklich aus. Ich glaube nicht, das es eine gute Idee wäre, dich hier weiterhin alleine zu lassen.“ Alice lies nicht locker, während ich schon wieder Fluchtgedanken hatte – ich würde es nicht aushalten, wenn auch nur einer von ihnen, und sei es Alice, in meinem Haus bleiben würde. Dies hier war mein Haus, und ich war, wie ich zu Alice schon gesagt hatte, für mich selbst verantwortlich. Ich würde klar kommen, irgendwie. Ich würde es akzeptieren und später würde es vielleicht sogar doch wieder so werden, wie es war, bevor ich gewusst hatte, was sie waren. Alles, was ich jetzt brauchte, war Zeit. Zeit zum Nachdenken, und Zeit, um einige Dinge abzuwägen.
 

Doch, wie es aussah, sollte mir diese Zeit nicht vergönnt sein. „Die Lehrer und unsere Mitschüler,“ – beim Betonen des Wortes „Mitschüler“ verzog Alice ihren Mund zu einem komischen Grinsen - „machen sich Sorgen, Mike und Jessica waren wohl schon hier während du nicht aufgemacht hast, und ich fürchte, sie stürmen morgen dein Haus wenn du nicht endlich wieder zur Schule kommst.“
 

Ich gab es ehrlich zu – ich hatte mir keine wirklichen Gedanken darum gemacht, dass dort draußen eventuell Leute sein könnten, die sich Sorgen um mich machen würden. Nicht, das es mir egal war, aber bisher hatte es einfach nie jemanden gegeben, der sich Sorgen um mich machte, mit Ausnahme von meinen Eltern natürlich. Freunde, wirkliche Freunde hatte ich bisher noch nicht gehabt, und es war ein recht komisches Gefühl das sich plötzlich in mir breit machte, als ich erkannte, das ich dieses Mal nicht an Leute geraten war, die freundlich taten weil sie etwas von mir wollten. Sie waren freundlich zu mir, weil sie mich mochten, so wie ich war. Sie sahen in mir nicht das, was andere aus Deutschland gesehen hatten.
 

„Wir ... möchten echt nicht aufdringlich sein Sophia, und ich denke, du wirst uns jetzt für vollkommen verrückt halten, aber in letzter Zeit passieren hier erstaunlich viele .. „Unfälle“.“. Ich wusste nicht wirklich worauf Alice hinaus wollte, aber ich konnte es mir denken ... und alles in mir sträubte sich dagegen, den Gedanken zu Ende zu denken. „Du wohnst hier in einer…etwas komischen Gegend. Und schließlich hattest du auch schon Besuch ..“ Zunächst einmal war ich erstens einfach nur überrascht – was für eine komische Gegend? Forks war meiner Ansicht nach überall gleich ruhig, eine nette Kleinstadt eben. Und dann fragte ich mich, wie sie von meinem „Besuch“, der schon etwas länger her war, Wind bekommen hatte – hatte ich es doch keinem erzählt weil ich die Sache als Lapalie abtat.
 

„Der Typ am Fenster.“ half mir Alice auf die Sprünge als ich sie mit verwirrter Mine ansah. „Woher..?“ Ich brauchte meine Frage nicht zu stellen, Alice wusste auch so, was ich Fragen wollte. „Man bekommt alles mit, wenn man einen Bruder hat, der Gedanken lesen kann.“ Ich warf Edward nur einen leicht wütenden Blick zu – konnte er den gar nichts für sich behalten? Etwas mehr Privatsphäre wünschte ich mir dann doch – dann zuckte ich mit den Schultern. „Das war bestimmt nur ein neugieriger Nachbar oder so, nicht der Rede wert. Außerdem ist seitdem niemand mehr aufgetaucht.“

Edward schüttelte nur den Kopf, während Alice sich jedes Kommentar verkniff – und ich wieder rum fragte mich, ob ich irgendetwas verpasst hatte – anscheinend schon, wie es aussah. Allerdings gingen die Cullens nicht weiter auf das Thema ein, ließen es einfach fallen.
 

„Naja ... wie schon gesagt, wir wollen nicht aufdringlich sein, aber mir wäre wohler, wenn du nicht .. hier weiterhin alleine Wohnen würdest. Noch besser wäre es natürlich, wenn du gleich hier ausziehen würdest.“ Alice fackelte nicht lange, mir ihre Meinung zu sagen, und dafür war ich sogar dankbar.

„Ich mag das Haus hier aber, und außerdem glaube ich nicht, das ich hier irgendwie in Gefahr bin Alice, sorry. Ich bin absolut zufrieden so, wie es jetzt läuft. Ich werde morgen wieder zur Schule kommen, falls es dich beruhigt, aber mehr auch nicht.“
 

„Was hälst du von dem Vorschlag, zu uns oder Bella zu ziehen?“ Ich schaute nur schweigend von einem zum anderen, während sich meine Gedanken überschlugen und ich überlegte, wie ich Alice am leichtesten UND höflichsten am schnellsten wieder loswurde. „Um ehrlich zu sein – ich halte von beiden Vorschlägen absolut gar nichts! Ich ziehe hier nicht aus, weder zu euch noch zu Bella, und, solltest du mir als nächstes Vorschlagen wollen das jemand von euch zu mir ziehen könnte – abgelehnt.“ Alice verzog ärgerlich die Augenbrauen, während sie ein „Dazu wollte ich gerade kommen“ murmelte.
 

„Wir ihr seht, mir geht´s ganz ausgezeichnet, und ich brauch weder eure Hilfe noch die von anderen. Das einzige, was ich zurzeit brauche, ist einfach meine Ruhe um nachdenken zu können, aber anscheinend versteht das keiner. Lasst mich einfach in Frieden, okay? Ich fand euch ja ganz nett, und ich will nicht schlecht über euch Reden, aber Alice, ihr nervt mich echt. Ich will euch nicht mehr sehen.“
 

Darauf hin herrschte erst einmal schweigen, während ich, Peinlich berührt, an die Decke sah. Die letzten Sätze hatte ich eigentlich nie aussprechen wollen, sie waren mir herausgerutscht. Aber im Grund waren sie wahr – ich wollte sie nicht sehen, wollte nicht enger mit ihnen befreundet sein, weil ich mich vor ihnen fürchtete. Himmel, sie waren Vampire, Bluttrinker! Ein Missgeschick und mein Leben wäre beendet. Nicht, dass das schlecht war, aber auf diese Art wollte ich dann doch nicht sterben.
 

„Okay, ich hätte wissen müssen, das du so denkst ... jeder andere würde das auch tun. Es tut mir Leid, das wir dich belästigt haben. Ich verspreche dir, das wir uns in Zukunft von dir fern halten werden – wie alle.“ Alice Stimme klang nicht irgendwie als wäre sie böse obwohl sie eigentlich hätte sein sollen. Ganz im Gegenteil, sie klang, als ob sie mich verstand. Als ich den kopf hob sah ich gerade noch, wie Emmett und die anderen beiden durch die Tür verschwanden – Alice stand am Rahmen, sah noch einmal zu mir herüber. „Trotzdem solltest du wieder zur Schule gehen. Alles Gute.“ Dann war auch sie verschwunden, während ich mich stöhnend in die Kissen der Couch sinken lies.
 

Ich hatte es wieder einmal geschafft, genau das Gegenteil von dem zu tun, was ich eigentlich tun wollte. Ich hatte die einzigen Menschen, oder in diesem Fall Vampire, die mich wirklich interessieren eiskalt abserviert – es wäre ein Wunder, wenn sie jemals wieder mit mir Reden würden.
 

Den Rest der Nacht verbrachte ich unruhig, allerdings zwang ich mich am nächsten morgen wirklich nach einer Ausgiebigen Dusche in die Schule – und als ich Mittags heim kam, stellte ich fest, das es besser gewesen wäre, zu Hause zu bleiben. Mike und Jessica hatten sich diebisch gefreut, als sie mich sahen, während ich ihnen erzählte, ich hätte eine leichte Grippe gehabt und wäre deswegen nicht zur Schule gekommen.

Die Schule an sich war eigentlich wie immer – die Lehrer freuten sich ebenfalls, mich wieder zu sehen und ich kam ohne Probleme im Stoff mit, Mike hatte, nett wie er war, für mich im Unterricht mitgeschrieben, sodass ich keine Lücken im Stoff fürchten musste, und auch ansonsten gab es jede Menge News, die man mir unbedingt erzählen musste.
 

Das Schlimmste am ganzen Tag war die Mittagspause. Sonst hatten die Cullens in letzter Zeit, wahrscheinlich Bella zuliebe, mit am großen Tisch wo wir alle saßen gesessen, heute jedoch hatten sie sich einen Tisch weit weg von dem unseren gesucht, saßen da und unterhielten sich angeregt – während ich vollkommen ignoriert wurde. //Selber schuld.// sagte ich mir, jedoch konnte ich nicht verhindern, das es mich innerlich doch schmerzte, wenn ich sah, was ich angerichtet hatte.
 

Dies war also schon mal ein Zustand, der, wie ich hoffte, nicht lange anhalten würde obwohl ich diejenige war, die ihn verschuldet hatte. Jedoch, wie schon oft gesagt, wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen – es wird schlimmer kommen. Wie oft kann ein Mensch seelisch zerbrechen, bis das er stirbt? Eine Frage, die ich mir früher oft gestellt und nie beantwortet bekommen habe. Wichtig ist das hier und jetzt, das Heute. Doch zu Weisheit gelangt man nicht, indem man sich gegen Fakten und Tatsachen wehrt sondern sie hinnimmt, wie sie sind und versucht, es besser zu machen. Doch Menschen sind in ihrer Reaktion fast alle gleich, wenn ihnen etwas widerfährt, das ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht. Auch ich habe so eine Situation durchlebt, den Schmerz gefühlt, der mich fast gänzlich zerstörte.. – doch ich will an dieser Stelle noch nicht allzu viel verraten.
 

Als ich nach Hause kam parkte ich erst einmal, wie immer, meinen kleinen Ford vor der Tür und begann mit den Hausarbeiten, Jene jedoch waren nicht sonderlich viele, heute hatte ich zum ersten mal gemerkt, das krank sein seine Vorteile haben konnte – bis auf in Englisch hatten alle Lehrer mich von der Hausarbeitenpflicht befreit, damit ich mich noch etwas Erholen konnte – als ob ich das eigentlich nötig hatte.
 

Danach ging ich, als ich den Wagen der die Post brachte gehört hatte, zu meinem Briefkasten, wie immer mit der Hoffnung einen Brief von meinen Eltern darin vorzufinden – ich hatte sie schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr Gesprochen, aber auch nur, weil sie jedes Mal,. wenn ich zu Hause anrief nicht zu Hause gewesen waren. Heute war tatsächlich ein Brief aus Deutschland dabei – jedoch nicht von meinen Eltern, wie ich gleich erkannte, als ich den Brief in Händen hielt. Auf dem Umschlag klebte auf der Rückseite ein Adresssticker einer Kanzlei.
 

Ich war ziemlich überrascht und neugierig, was es mit dem Brief aus sich hatte, sodass ich gar nicht erst abwartete, bis ich wieder ganz im Haus war sondern den Brief ungeduldig aufriss und während ich weiterlief aus dem Umschlag zerrte, auseinander faltete und anfing zu lesen. Im Türbogen der Haustür schließlich blieb ich stehen, ungläubig auf die ersten Zeilen starrend.
 


 

Sehr geehrte Frau Steinmann,
 

wie sie sicherlich schon Erfahren haben, sind ihre Eltern, Paul und Andrea Steinmann, vor zwei Wochen bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Auf diesem Wege möchten wir ihnen unser aufrichtiges Beileid schicken.
 

Aus dem Testament ihres Vater, Paul Steinmann, geht hervor, das er sie als Alleinerbin eingesetzt hat. Ich bitte sie, mir die beigefügten Unterlagen schnellstmöglich per Fax oder Eilpost Unterschrieben zurück zu schicken. Bei Fragen oder ähnlichem können Sie sich selbstverständlich jederzeit erreichen.
 

Sollten sie wiedererwarten ihr Erbe nicht antreten wollen so brauchen sie nichts weiter zu tun.
 

Noch einmal unser aufrichtiges Beileid.
 


 

Mit freundlichen Grüßen
 

xxxxxxx


 

Da war er, der eiskalte Schlag in die Magengrube, welcher mich dem Tode näher brachte als dem Leben. Vor lauter Tränen in den Augen, unfähig, irgendetwas zu denken stolperte ich in die Wohnung, warf mich auf die Couch und brach dort in wildes Geheule aus. Die einzigen Menschen, die auf dieser Welt immer zu mir gehalten hatten, die einzigen Menschen, die ich mehr als alles auf dieser Welt liebte, die meine vertrauten gewesen waren, die mich immer unterstützt hatten weilten seit zwei Wochen nicht mehr unter den Lebenden, und ich hatte es nicht einmal gewusst. Ich hatte mir nicht einmal Sorgen gemacht, als niemand ans Telefon ging. Ich hatte es auf mein unpassendes Timing geschoben ... ich war verloren. Verloren in dieser großen, grausamen Welt, die mir wieder einmal zeigte, das mir nicht einmal ein kleines bisschen Glück vergönnt war.
 

Wollte ich in einer solchen Welt überhaupt noch leben, oder war es nicht sogar besser, den geliebten Menschen nachzufolgen, die mir mehr bedeuteten als mein Leben. Ein Leben, welches ich bereitwillig Opfern würde, wenn sie dadurch die Chance hätten, ihr Leben weiterzuleben. Etwas, das unmöglich war, das wusste ich.
 

Viele Stunden lag ich auf der Couch im Wohnzimmer und weinte einfach. Ich verkroch mich endgültig wieder in mich selbst, wenn es klingelte öffnete ich nicht die Tür. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, nichts war mehr wichtig bis auf den Schmerz, der mich innerlich aufzufressen schien.
 

Ihr seht also, meine kleinen heile Welt war schon wieder in tausend Scherben zersprungen, während ich damals überlegte, was der beste nächste Schritt wäre. Menschen sind berechenbar, so ist es nicht verwunderlich, das ich damals wirklich Selbstmordgedanken hegte. Eine Welt ohne meine Eltern, ohne die Personen, die ich liebte konnte ich mir nicht vorstellen und ich wollte es auch nicht. Ich wollte nur noch eins: Erlöst werden von den Seelischen Schmerzen, die mich von Mal zu Mal mehr quälten und die mich nie in Ruhe ließen.

Misfortune

Vorwort
 

Das zehnte Kapitel hier ist für mich das bisher am schwierigsten zu schreibende gewesen. =) Dass das Kapitel jetzt so ist, wie es ist habt ihr Draculea zu verdanken, ich hätte einige Details weggelassen, weil ich es zunächst nicht für wichtig erachtete, diese aufzuschreiben. =) Nachdem ich darauf aufmerksam gemacht wurde habe ich das Kapitel noch mal um etwa zwei Seiten im Word verlängert - das hier ist das Ergebnis. :)
 

Dieses Kapitel widme ich Draculea, die mich immer Unterstüzt und auch antreibt, diese Geschichte weiter zuschreiben, auch wenn ich mal so gar keine Lust zum schreiben habe. =) Außerdem danke für die guten Einfälle, die du immer für mich aus dem FF parat hast, wenn ich wieder mal einen kreativen Engpass habe und nicht weiter weiß.
 

Jetzt aber viel Spaß mit dem Kapitel, ich hoffe es gefällt. =)

Vorwort Ende
 


 

Kapitel zehn - Misfortune
 


 

Rückblick

Viele Stunden lag ich auf der Couch im Wohnzimmer und weinte einfach. Ich verkroch mich endgültig wieder in mich selbst, wenn es klingelte öffnete ich nicht die Tür. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, nichts war mehr wichtig bis auf den Schmerz, der mich innerlich aufzufressen schien.

Rückblick Ende
 

Ich lebte fortan nur noch in einem einzigen Alptraum. Ich weiß nicht, wie ich es schaffte, die Woche nachdem der Brief ankam zu überleben, und wenn ich ehrlich war fehlte mir jede Erinnerung daran. Ich fing an, mir selbst wehzutun, den das, so hatte ich festgestellt, linderte die Seelischen Schmerzen um einiges. Anfangs waren es nur kleine, zarte Schnitte mit dem Messer meines Rasieres, jedoch häufte sich deren Anzahl von Tag zu Tag mehr, und auch die Tiefe der Schnitte. Selbstmordgedanken hatte ich längst aufgegeben, nach einem gescheiterten Versuch – ich war viel zu feige dazu.
 

Ich magerte ab, wurde Apathisch und lebte nur noch für diesen süßen Schmerz und das Gefühl der befriedigung, wenn ich wieder einmal mein Blut laufen sah. Ich wusste, es war erbärmlich wie ich mich benahm, aber ich konnte einfach nicht anderst. Ich hasste mich, Gott und die Welt, weil er mir das einzigste was er hatte genommen hatte.
 

So saß ich auch heute wieder auf meiner Couch, starrte stundenlang mit starrem Blick auf die Wand bis ich es schließlich nicht mehr aushielt und ins Badezimmer ging, wo auf dem kleinen Badezimmerschränkchen einsatzbereit die kleine flache klinge lag. Metalisch glänzte sie im schwachen Lichtschein, und ich konnte nicht anderst als sie andächtig in die Finger zu nehmen und sie noch einmal zu betrachten, ehe ich mich auf den Wannenrand der Badewanne setzte.
 

Alles schien zu laufen wie immer, die vielen Male zuvor. Langsam, Millimeter für Millimeter schob sie die Klinge nahe meines Handgelenks über meinen Arm, bis ich auf einmal abrutschte und der Schnitt tiefer ging, als eigentlich geplant. Wesentlich tiefer. Tötlich Tiefer. Vor Schreck sprang ich auf, rutschte jedoch just in diesem Moment durch die heftige Bewegung auf dem Badvorleger aus und knallte mit dem Kopf gegen die Badewanne, sodass ich ohnmächtig in mir zusammensank, mich dem Tod preisgab ohne etwas tun zu können.
 

Szenenwechsel – Krankenhaus, aus der Sicht von Carlisle
 

Ein Arzt behält generell in allen Situationen immer einen kühlen Kopf, und ich mit meiner Jahrhunderte langen Erfahrung auf diesem Gebiet bildete da keine Ausnahme. Was mich jedoch wirklich in aufregung versetzte war der Anruf, der vor zwei Sekunden zu mir in mein Büro weiter geleitet worden war. Alice hatte wieder einmal eine Vision gehabt, allerdings hing es nun von ihm und seinem Team ab, ob sich diese Vision bewahrheitete oder ob es ihnen noch möglich war, das Mädchen aus Deutschland, welches Alice gesehen hatte, zu retten.
 

Der Anruf ihrerseits war ganz plötzlich gekommen. „Carlisle, ich hatte gerade eine Vision von Sophia, dem Mädchen aus Deutschland, du weißt schon. Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Aufjedenfall, ihr müsst schnell mit einem Einsatzwagen dahinfahren, sonst verblutet sie. Ich habe gesehen, wie sie sich selbst eine Pulsader aufgeschnitten hat und anschließend gestolpert ist. Keine Ahnung ob sie noch ohnmächtig ist oder inzwischen wieder bei Bewusstsein, aber beeilt euch. Ich schick einen anonymen Anruf an eure Notzentrale raus und sage darin, das sie dich schicken sollen weil du sie gut kennst.“ .... PIEP PIEP PIEP ... Noch ehe ich eine Chance hatte, zu antworten, hatte sie aufgelegt.
 

Alice würde also einen anonymer Anruf starten, sodass zumindest hier keine Probleme auftreten würden. Tatsächlich wurde keine zwanzig Sekunden später die Tür aufgerißen und mir mitgeteilt, das ich umgehend mit einigen Rettungssanitätern ausrücken sollte, zu einem Selbstmordversuch mit aufgeschnittener Pulsader.
 

So schnell war noch nie eine Rettungssanitätereinheit ausgerückt, zumindest kam es mir so vor. Auf dem Weg zum Haus des Mädchens wurden noch einmal kurz die Zentral wichtigen Punkte durchgesprochen, dann konzentrierten wir uns jediglich auf unsere Aufgabe. In das Haus zu kommen war ein leichtes – die Tür war sehr leicht einzutreten, wenn man bedachte, über welche Kräfte ich verfügte.
 

Da lag sie nun, Sophia. Leichenblass, atmete unregelmäßig und hatte viel Blut verloren. Überall, auf dem Boden, am Rand der Wanne .. Blutspritzer. Sie hatte viel Blut verloren, fast schon zuviel. Die Rasierklinge, wohl das „Tatwerkzeug“ lag ebenfalls auf dem Boden – ganz in reichweite der Hand des Mädchens, das immernoch ohnmächtig war. Die nötigen Handgriffe, die jetzt folgen mussten beherrschte er ohne nachdenken zu müssen. Die Blutung zu stoppen war alles andere als einfach, und auch sonst machte das Mädchen keinen sonderlich gesunden Eindruck. Sie war unnatürlich blass, ein sicheres Zeichen von hohem Blutverlust, und ihre Augenlider flackerten mittlerweile. Die anderen beiden, die zu meiner Unterstützung mitgekommen waren standen erst einmal mit Schreckgeweiteten Augen da, ein Anblick vor sich sehend, welcher sie heute wahrscheinlich das erste mal sahen. „Steht nicht dumm herum, holt die Barre, während ich weiterhin versuche die Blutung unter Kontrolle zu bekommen. Hier zählt jede Minute.“
 

Die Fahrt zum Krankenhaus über verlief schweigend, jeder wusste, was er zu tun hatte, und am Herzschlag des Mädchens hörte ich, das sie sich langsam wieder stabilisierte. Sie hatte, dank Alices Vision nicht ganz so viel Blut verloren wie zunächst angenommen, befand sich allerdings noch immer in Kritischem Zustand, sodass sie zunächst auf die Intensivstation verlegt wurde.
 

Innerhalb der nächsten drei Stunden wurde Sophia einer Bluttransfusion unterzogen, die absolut problemlos ablief. Ihr Zustand besserte sich von Stunde zu Stunde mehr, soadss sie noch am Ende dieses Tages auf die reguläre Station verlegt wurde, jedoch stand sie weiterhin unter starkem Beruhigungsmittel und war noch nicht aufgewacht.
 


 

Szenenwechsel – Krankenhaus, aus der Sicht von Sophia
 

Als ich das nächste mal zu mir kam, war das erste was ich dachte, das ich tot war. Ich blinzelte, doch außer einem unntürlich weißen Licht war nichts zu sehen. Ich schloß meine Augen wieder, nahm nach wenigen Sekunden einen erneuten Anlauf, und jetzt sah ich immerhin schon etwas – ich lag in einem weißen Zimmer, in einem Bett, neben mir piepsten Geräte und ich sah direkt in das Gesicht von Dr. Carlisle Cullen, der mir ein nettes Lächeln schenkte.
 

Sofort fiel es mir wieder ein – das Badezimmer, das Schnitt am Handgelenk. Tausend Emotionen durchströmten mich in diesem Moment, und ich wünschte mir tatsächlich, einfach nur Tot zu sein – man hatte sie grerettet statt sie sterben zu lassen. Die Cullens benahmen sich wie Götter, die über leben und tot entschieden.
 

Ich hörte, das Carlilse etwas sagte, jedoch verstand ich den Sinn seiner Worte nicht. Ich starrte einfach vor mich hin, nahm nichts war, lies alles mit mir machen. Auf Fragen, wenn den endlich etwas zu mir durchsickerte Antwortete ich nicht und auch ansonsten lief ich nichts von mir hören.
 

Szenenwechsel – Krankenhaus, aus der Sicht von Carlisle
 

Mehrmals hatte ich nun versucht, ein Gespräch mit dieser Sophia anzufangen, um herzufinen, was der Grund für diesen doch relativ plötzlichen Sinneswandel war – laut Alice hatte man sie einen Tag sehr munter in der Schule gesehen, jedoch war an Sophia kein herankommen. Das Mädchen war richtig apathisch, redete nicht, bewegte sich nicht und lies alles mit sich machen ohne auch nur auf irgendetwas zu reagieren, sodass mittlerweile selbst ich mit meiner Jahrhundertelangen Erfahrung als Arzt mit meinem Latein am Ende war.
 

Ich hatte nun zwei möglichkeiten. Möglichkeit eins: Ich würde das Mädchen einfach in Ruhe lassen und hoffen, das es sich mit der Zeit wieder fing und anfing, sein Leben wieder zu leben.

Möglichkeit zwei: Ich rief Edward an, um zumindest herauszufinden, was für Probleme das Mädchen quälten, um eine geeignete Therapie zu finden.
 

Letzendlich entschied ich mich nach kurzer überlegung, das Möglichkeit zwei die bessere war, da ich wusste, das Alice ziemlich viel an dem Mädchen lag und es nicht ertragen hätte, wenn ich jetzt einfach nichts tat. Also rief ich eben auf Edwards Mobiltelefon an und bat ihn ins Krankenhaus, einen Wunsch, dem er schnell nachkam.
 

Szenenwechsel – Krankenhaus, aus der Sicht von Edward
 

Nach Carlisles Anruf auf meinem Handy hatte ich dem starken drängen von Alice und Bella schnell nachgegeben und war mit meinem Volvo ins Krankenhaus gebraust. Bella, die eigentlich hatte mitkommen wollen war nach meiner überzeugungsarbeit bei Alice geblieben – ich hoffte, sie musste unter Alice´s Spielchen nicht allzu sehr Leiden – Alice neigte, was Bella anging, leicht zum übertreiben und letztere würde wieder schmollen, wenn ich zurück kam.
 

Die Fahrt ins Krankenhaus dauerte nicht einmal annährend fünfzehn Minuten, was natürlich an meiner von Bella so hochgelobten Fahrweise lag. Aussteigen – Auto abschließen – Carlisle suchen. Ich hatte nicht vor, länger als nötig im Krankenhaus zu bleiben, der Grund saß natürlich gerade zu Hause in Alices Zimmer und litt Höllenqualen – Alices Gedanken zufolge zumindest.

Carlisle aufzutreiben war nicht sonderlich schwer, und sah stand ich kurze Zeit später in dem kleinen Einzimmer räumchen, in dem Sophia lag. Sie war immernoch recht blass, wie er sah, aber ansonsten schien es ihr einigermaßen gut zu gehen – zumindest körperlich.
 

Das einzige, was sie permanent dachte war „Tot.“ Irgendwer war also gestorben, anscheind jemand, der ihr sehr nahe stand, sonst würde sie sich das ganze nicht so zu Herzen nehmen. „Sophia?“ Ich sprach sie an, leise, um sie nicht unnötig zu erschrecken. Vielleicht hatte ich bei einem eventuellen Gespräch mehr Erfolg wie Carlisle, außerdem brachte mir der Gedanke “Tot” nicht sonderlich viel. Tatsächlich drehte Sophia den Kopf leicht in meine Richtung, ihr Blick wirkte seltsam leer. „Sophia, was ist passiert?“ Traurige, leere Augen schlossen sich, als ich die Frage stellte, während ihr die Gedanken gerade so durch den Kopf schossen. „Eltern tot“ „einzig lebende Verwandte“ und ähnlich durchflutete Sophia regelrecht in diesem Moment und mir tat es Leid, die Frage gestellt zu haben.
 

Einen kurzen Moment blieb ich noch stehen, aber als die Augen des Mädchens nicht mehr auf gingen verlies ich leise den Raum, nur um kurze Zeit später Carlisle davon zu erzählen, der bedauernd den Kopf schüttelte. „Das arme Kind. Kein Wunder das sie so durch den Wind ist, wenn ihre Eltern ihre einzigen noch Lebenden Verwandten waren .. und sie ist auch erst siebzehn .. ich werde Esme bitten, etwas mehr über ihre Eltern und die Umstände herauszufinden.“ Carlisle meinte ernst was er sagte, das sah ich und hörte es aufgrund seiner Gedanken auch. Nachdem er sich bei mir bedankt hatte, obwohl das eigentlich nicht nötig gewesen wäre verlies ich das Krankenhaus, um wieder zurück zu Bella zu fahren, die mir hoffentlich nicht allzuböse war.
 

Szenenwechsel -Esmes Sicht , Sophias Haus
 

Carlisle´s Anruf war für mich nicht einmal überraschend gekommen – bereits nachdem Edward weggefahren war hatte ich mir gedacht, das er mich spärer hinzuziehen wollte, und ich machte mich fast schon mit Vergnügen auf zum Haus des Mädchens, das ich vor einigen Tagen das erste mal gesehen hatte. Das total verängstigt auf der Couch gesesssen hatte. Die kleine konnte einem wirklich Leid tun.
 

Das Haus zu finden und hineinzu kommen war nicht wirklich schwer - die Terrassentür besaß eine einfache verriegelung die sehr leicht aufzuschieben war wenn man wusste, wie man vorzugehen hatte. Im Haus selbst traf mich dann erst mal kurz der Schlag – ich achtete immer sehr darauf, unser Haus tip top sauber zu halten, es war mein Hobby .. und diesem Haus hier sah man an, das seine Bewohnerin eine nicht gerade glückliche Zeit durch gemacht hatte.“ //Bevor sie wieder hier her zieht werde ich alles gründlich für sie putzen und umstellen damit sie sich nicht daran erinnert.“ nahm ich mir vor, während ich meiner eigentlichen Tätigkeit nachging – anhaltspunkte über die Ursache des Todes von Sophias Eltern und weitere Documente.
 

In der Küche auf dem Boden dann fand ich nach langer Suchen einen Dickeren Umschlag, hinten drauf ein Adressschild aus einer Kanzlei in Deutschland – wahrscheinlich genau das, was ich suchte. Direkt neben dran lag ein achtlos zu Boden geworfener Zettel – ich brauchte bloß den Satz „Sehr geehrte Frau Steinmann, wie sie sicherlich schon wissen...“ zu lesen, um zu wissen, das ich einen Volltreffer gelandet hatte.
 

Ich schnappte mir den Umschlag und den Zetterl, lies meinen Blick noch ein letztes Mal im Haus umherschweifen und verlies es dann ebenso leise, wie ich herein gekommen war. Im Krankenhaus wurde ich dann auch gleich von Carlisle empfangen, der schon auf mich gewartet hatte. Gemeinsam gingen wir zu seinem Büro, wo ich die Papiere hervorzog und sie ihm reichte. „Das ist alles, was ich gefunden habe, aber ganz sicher das, was das Mädchen so aus der Bahn geworfen hatte. Carlisle nickte mir zu und küsste mich leicht auf den Mund, dann wandte er seine Aufmerksamkeit den Dokumenten zu. Mit einem „Ich störe dich dann mal nicht weiter, wir sehen uns später.“ veranschiedete ich mich von ihm und trat den Heimweg an.
 

Szenenwechsel - Carlisles Sicht , Krankenhaus
 

Nur eine Stunde später lag der Verhängnisvolle Brief, den Sophia fast das Leben gekostet hatte, auf meinem Schreibtisch – Esme hatte ihn geholt, genau wie die anderen Unterlagen, die der Notar dem Schreiben beigefügt hatte. Zwar wusste ich nicht wirklich, was ich mit den anderen Unterlagen anfangen sollte da diese Sache Sophia eigentlich ganz alleine betraf (sie musste entscheiden ob sie ihr Erbe antrat oder nich) damit sollte.
 

Heraus zu lesen war gleich, wie die Eltern von Sophia gestorben waren – bei einem Autounfall, und anhand eines anderen Zettels, den der Notar beigefügt hatte ging hervor, das es keinen Zweifel daran gab, das es wirklich ein Unfall gewesen war.
 

Blieb nur zur klären, was jetzt mit dem Mädchen geschah – er würde sich diesbezüglich wohl zuerst an Bellas Vater wenden, um Rat zu bekommen, immerhin brauchte eine siebzehnjährige zumindest einen Vormund. Aber nun galt es erst einmal, dafür zu sorgen, das sich Sophias Zustand möglichst bald besserte. Mit dem Wissen, das ich jetzt hatte beschloss ich einen erneuten Versuch zu unternehmen, mit dem Mädchen ins Gespräch zu kommen.
 

Die Dokumente verstaute ich sicher in meinem Schreibtisch, dann machte ich mich auf den Weg.
 

Szenenwechsel, Krankenhaus, Sophias Sicht
 

Erneut sah ich wieder, wie jemand sich neben mich setzte, jedoch schenkte ich diesem jemand keine beachtung – ich wusste, wer es war. Carlisle Cullen. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen, so wie Edward es getan hatte? Was hatten sie überhaupt hier zu suchen? Das Carlisle Arzt war, wusste ich, aber hatte er deswegen auch das Recht, mich dermaßen zu drangsalieren?
 

Wieder sah ich, wie seine Lippen sich bewegten, wieder einmal dachte ich, ich würde den Sinn seiner Worte nicht verstehen können. Diesesmal jedoch war es anderst. Zumindest zwei Sätze schnappte meine Bewusstsein auf, zwei Sätze, die es verarbeiten konnte, die es an mein Hirn weiter leiten konnte, damit ich verstand. „Sophia, ich verstehe dich sehr gut, aber irgendwann beginnt eine Zeit, in der man wieder anfangen muss zu leben. Verstehst du, was ich sage?“
 

Ich brauchte eine Weile, um die Sätze zu verarbeiten, um zu verstehen, was Carlisle meinte aber am Ende verstand ich den Sinn, der hinter seinen Worten stand. Ich sollte wieder Anfangen zu leben. „Wie soll ... ich leben in einer Welt, in der sie nicht sind?“ Meine Stimme bracht, ich Schluchzte auf –aber die Blöße, vor einem Vampiren zu weinen würde ich mir nicht geben.
 

„Es wird nicht leicht, aber das behauptet niemand. Aber du kannst nicht dein Leben beenden wollen, nur weil sie gestorben sind. Du liebst sie, das ist klar. Und sie waren deine Eltern, sie haben dich geliebt. Sie würden ganz bestimmt nicht wollen, das du dein Leben wegen ihres ablebens verschenkst. Das klingt jetzt furchtbar einfach daher geredet, ich weiß.“
 

Carlisle lächelte mich an, während ich über seine Worte nachdachte. Zumindest in zwei Punkten hatte er Recht: Es war nicht einfach, und meine Eltern hätten nicht gewollt, das ich mein Leben wegwarf. Aber woher wusste er überhaupt, was passiert war? Das konnte niemand wissen es sei den ... jemand hatte in meiner Wohnung herumgeschnüffelt.
 

„Woher wissen sie davon?“ Es war komisch, meine Stimme so dermaßen leise zu hören, aber ich wusste, das Carlisle mich verstand. „Alice hatte eine Vision, und kurz darauf habe ich Esme gebeten sich etwas bei dir Umzusehen, da ich es für wichtig halte, das die Ärzte hier wissen, was mit dir los ist. Du brauchst Therapeutische Hilfe, Sophia. Niemand schneidet sich einfach so die Pulsader auf.“
 

Wieder brauchte ich eine Weile, um den Sinn seiner Worte zu verstehen – es war komisch, aufeinmal so langsam zu denken, es fühlte sich unnatürlich an. Aber irgendwie begann ich gerade in diesen Minuten mich wieder wie ein Mensch zu fülen. „Vermutlich .. haben sie Recht. Allerdings habe ich mir nicht .. mutwillig die Pulsader aufgeschnitten es war eher .. ein versehen.“ Ich mochte mich noch so sehr dagegen wehren, Carlisle zu mögen, ich tat es trotzdem. Er war ein falbelhafter Arzt, der seinen Beruf mit viel Freude und Leidenschaft ausübte.
 

Carlisle lächelte mich warm an. „Um so besser, das Alice dieser Vision hatte und mir postwendend Bescheid gesagt hat. Wären wir etwas später gekommen hätte es schon zu spät sein können, du hast sehr viel Blut verloren. Und du wirst eine ganze Zeit lang hier bleiben müssen fürchte ich, zumindest solange, wie ich es für wichtig erachte.“
 

Ich nickte nur, was blieb mir auch anderes übrig. Carlisle saß in dieser Situation am längeren Hebel, außerdem tat mir der Wechsel vielleicht ganz gut – natürlich würde ich nicht vergessen, aber hier liefen so viele Leute herum das ich vielleicht nicht allzuviel Zeit zum grübeln hatte. Das ich mich in diese Hinsicht doch täuscht erfuhr ich gleich am nächsten Tag. Die drauffolgende Woche war nicht sonderlich angenehm.
 


 

Die nächsten Tage vergingen wie im Traum. Zwar zog ich mich oft genug in meine eigene Welt zurück, aber Carlisle schaffte es immer wieder, mich hierraus hervor zu holen. In diesen wenigen Minuten am Tag fühlte ich mich verstanden, während ich mich die anderen Stunen einfach nur furchtbar missverstanden fühlte. Keinem, außer Carlisle, schien wirklich bewusst zu sein, wie viel mir meine Eltern bedeutet hatten.
 

Nun lag ich bereits etwa eine Woche hier, die Schnitte an meinem Arm verheilten langsam, ich würde, glücklicherweise keine Narben davon tragen. Der Verlust meiner Eltern machte mir noch immer zu schaffen, aber dank des Threapeuten, mit dem ich reden konnte ging es mir wirklich um einiges besser. Was mich jedoch in helle aufregung versetzte war die Tatsache, das die Krankenschwester heute morgen zu mir gesagt hatte „Ab heute dürfen sie auch Besuch empfangen.“ – ich hoffte sehr, das Alice kommen würde, damit ich mich zumindest anständig bei ihr bedanken und mich entschuldigen und bedanken konnte.

11 Kapitel Part I: Decisions

Vorwort
 

Hier ist also das elfte Kapitel, oder zumindest ein Teil davon. =) Das elfte Kapitel ist das bisher größte, es ist sehr umfangreich, weswegen ich mich beschlossen hatte, es zu teilen, was ich auch umgesetzt habe.
 

Wieder einmal danke, an alle Kommischreiber, die mich mit ihren Kommentaren ermutigen, weiterzumachen, auch, wenn ich manchmal das Gefühl habe, das die Geschichte mehr schlecht als Recht ist.
 

An Schwarzleser bleibt mir nur noch zu sagen, das ich es sehr schade finde, das ihr es nicht einmal für nötig haltet, euch eine Minute (den mehr braucht man für einen kleinen Kommentara alá "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht" nicht!) Zeit zu nehmen .. wenn man bedenkt wie lange ich teilweise an meinen Kapiteln sitze ist das ein Witz dagegen. ;)
 

Jetzt aber viel Spaß beim lesen! Gewidmet ist dieses Kapitel allen RPG Spielern auf Mexx, mit denen ich playe und Draculea, weil sie diejenige ist, die mich mit dieser FanFic am besten Unterstützt! Danke für deine ständige Hilfe. =)
 

Vorwort Ende
 


 


 

Kapitel elf Part 1 - Decisions
 

Es mag vielleicht, wenn man bedenkt in was für einer Situation ich mich befinde, dumm klingen - aber ich wartete wirklich. Wartete, hoffte, betete und am Ende flehte ich sogar Gedankentlich darum, das Alice kam, um mit mir zu reden. Auf der einen Seite wusste ich, das es zuviel Verlangt war - hatte ich sie doch erst Eiskalt abblitzen lassen. Aber nichts desto trotz hatte sie mir das Leben gerettet, also musste sie doch noch irgendwelche Freundschaftlichen Gefühle für mich hegen oder?
 

Gefrustet lies ich mich in mein Kissen sinken, nachdem ich einen Blick auf die Uhr riskiert hatte - 17.30 Uhr, Besuchszeit war vorbei. Das war wieder einmal ein typischer Tritt in den Hintern. Aber was hatte ich auch erwartet? Zuviel.

Die Zimmertuer öffnete sich kurz darauf, und Dr. Stone, der seit gestern für mich zuständige Arzt (keine Ahnung, wieso er auf einmal zuständig war - lag wahrscheinlich daran, das ich nicht mehr auf der Intensiv Station lag.) kam herein. Natürlich - die Allabendliche Visite. Wenn man im Krankenhaus lag, gewöhnte man sich zu schnell daran, eine tägliche Routine zu haben - ich wusste, wenn ich erst einmal hier heraus kam, würde das Chaos wieder über mich hereinbrechen.
 

Dr. Stone untersuchte mich kurz - oder eher meinen Arm - und lies wieder einmal verlauten, wie gut er es fand, das ich mich so schnell erholte und das ich ganz sicher bald entlassen werden würde - BENG. Nach Hause bedeutete wieder zu viel nachdenken, Einsamkeit und Trauer, die mich einholen würde, wenn ich erst einmal wieder alleine wäre - tolle Vorstellung. Ich selbst schloss nicht aus, dass genau das gleich noch einmal passieren würde, wenn ich mich zu sehr meiner Trauer hingab. Ich war schon im Krankenhaus meiner Ansicht nach zuviel alleine (ich hatte ein Einzelzimmer - leider. Die Ärzte liesen nicht mit sich reden, mich in ein normales Zimmer zu verlegen.), und das bei dem täglichen Trubel - wie würde es mir dann erst zu Hause gehen? Ich war erst einmal eine sehr lange Zeit krankgeschrieben - zuflucht Schule ade. Die Lehrer würden mich, wenn ich dort auftauchen würde, auf direktem Weg wieder nach Hause schicken.
 

Dr. Stone verlies nach einigen aufmunternden Worten das Zimmer, und ich war wieder einmal alleine. Das bedeutete im Klartext für mich: Wieder einmal zu viel Zeit für unnötige Gedanken zu haben und für Gedanken, die mich runterzogen. Das war also schon mal schlecht, aber sonst viel mir nichts besseres ein, was ich machen könnte - was kann man auch groß in einem 24qm Zimmer und ans Bett gefesselt tun? Genau - Nichts.
 

Es ging auf die 19 Uhr zu, ich war gerade dabei, aus dem Fenster zu sehen, als meine Tür erneut aufging - Abendessen hatte ich schon hinter mir, also konnte es sich hierbei nur um eine Krankenschwester oder einen Arzt handeln - nach kurzem Blick zur Tür stellte ich letzteres fest. Carlisle Cullen war herein getreten, an seiner Seite ein uniformierter Mann den ich nicht kannte, aber anhand der Uniform konnte ich ihn ganz gut zuordnen. Der Mann war Polizist, und, wenn man den Beschreibungen der anderen glauben schenken durfte, mit 90%iger Sicherheit Bellas Vater. Schief Swan. Verwirrt blickte ich von einem zum anderen - was bitte wollte ein Polizist von mir? .. ein verbrechen hatte ich schließlich nicht begangen.
 

"Sophia, ich hoffen wir stören nicht?" Carlisles angenehme, sanfte Stimme - ich mochte sie einfach. "Nein, mir ist gerade ziemlich .. fad. Hier bekommt man nicht gerade etwas geboten, aber was soll’s. Ist schließlich Krankenhaus." Carlisle lächelte, während er zwei Stühle an mein Bett zog. "Sophia, das ist Mr. Swan, der Vater von Bella. Er möchte mit dir über zukünftiges Reden, aber ich denke er soll es dir selbst erklären." Verwirrt warf ich Mr. Swan einen Blick zu - über zukünftiges? Was sollte das jetzt schon wieder heißen?
 

"Hallo Sophia, wie geht es dir?" Ich deutete ein vages Nicken an, während ich leise "Danke, gut, und ihnen?" murmelte - irgendwie schüchterte mich der Mann in der Polizeiuniform mehr ein, wenn er mich ansprach als wenn er mich nur ansah - Chief Swan hatte eine kräftige Stimme. "Gut, danke. Wie ich hörte, befindest du dich bereits auf dem Weg der Besserung, das ist gut. Ich wollte schon eher mit dir reden, aber Dr. Cullen meinte, es wäre besser zu warten, bis es dir wieder gut geht." Okay, das hatte ich schon mal verstanden. Abwartend sah ich Bellas Vater an, der sich auch nicht lange bitten lies und neben Dr. Cullen platz nahm.
 

"Also, wie du dir sicherlich schon denken kannst möchte ich mit dir .. über deine Zukunft reden." Meine Zukunft? Was ging diesen Wildfremden Mann meine Zukunft an? "Du weißt sicherlich, das für dich jetzt ein geeigneter .. Vormund gefunden werden muss. Auch, wenn du schon siebzehn Jahre alt bist, du bist noch nicht volljährig und brauchst dementsprechend jemand, der für dich entscheidet, wenn wichtige Entscheidungen anstehen." Ich saß da wie erschlagen - wollte mir Chief Swan gerade tatsächlich auf diese Art mitteilen, das man mich bald in eine andere Familie stecken würde? In eine völlig Fremde Familie, mit völlig fremden Leuten, ein fremdes Haus ... in diesem Moment war ich einem Anfall nahe. "Ich denke, sie sollten Sophia diese Nachricht erst einmal verdauen lassen, Charlie." drang Carlisles Sanfte Stimme zu mir durch, wahrend meine Gedanken Slalom tanzten.
 

Chief Swan stand auf, und reichte mir die Hand, um sich zu verabschieden. "Hab ich .. eigentlich Mitspracherecht?" wollte ich schließlich noch wissen - und ich erwartete eine Antwort, die ich mir wünschte. "Nun ja, das Gericht wird schon auf deine Wünsche eingehen, aber du kannst dir sicher sein, das ich keinen schlechten Platz aussuchen werde. Mach dir keine Kummer, okay?" Der Mann hatte gut reden, das musste man ihm lassen.
 

An diesem Abend fiel es mir schwer, einzuschlafen. Meine Gedanken drehten sich immer noch um das bevorstehende. War ich wirklich so naiv gewesen? Wie hatte ich mir einbilden können, als siebzenjährige jetzt alleine über mein Leben entscheiden zu dürfen? Wäre es nicht noch fast ein Jahr zu meinem nächsten Geburtstag, wäre es vielleicht änderst gewesen, aber so? Ich schlief irgendwann gegen drei Uhr nachts übermüdet ein, zu erschöpft, um noch weiter zu grübeln.
 

Krankenhaus, Gespräch zwischen Carlisle und Charlie (Carlisles Sicht)
 

Sophia machte auf mich alles andere als einen Begeisterten Eindruck nach Charlies Eröffnung, weswegen ich es für sinnvoller hielt, das Gespräch an dieser Stelle vorerst abzubrechen und auf einen anderen Tag zu vertagen. Gemeinsam mit Charlie verlies ich das Zimmer. Was Sophia jetzt wohl braucht war Zeit zum Nachdenken, Zeit, die ihr gewährt werden sollte. "Wenn du mit mir weiterreden willst und noch Informationen über das Mädchen brauchst - das können wir gerne in meinem Büro tun, dort habe ich auch die Dokumente des Notars verstaut." Charlie nickte sein Einverständnis, und wenig später saßen wir uns in meinem Büro gegenüber.
 

"Die Kleine wirkt noch ziemlich angeschlagen ..." fing Charlie das Gespräch an, was ich nur bestätigen konnte. "Sie sollte auf jedenfall die nächste Zeit, auch nach der Entlassung, noch unter ärztlicher Aufsicht sein. Ich denke, der Wechsel in eine Familie wird ihr gut tun, alleine schon, weil sie nicht mehr alleine wäre. Dann könnten solche Sachen" - ich spielte natürlich auf Sophias verhängnisvollen Rasiermesserschnitt an - "nicht so leicht passieren und es wäre auch gleich jemandem aufgefallen, was mit ihr los ist. Wenn sie von Anfang an den nötigen Rückhalt gehabt hätte wäre das nicht passiert." Charlie nickte - er selbst hatte schon mit Bella ähnliche Erfahrungen gemacht. (Na, auf was spiel ich an? Wer weiß es? D:) Ich öffne die oberste Schublade meines Schreibtisches und zog den Stapel Dokumente hervor, den Esme mir damals gebracht hatte. "Das hier sind die Dokumente, die vom Notar aus Deutschland kamen. Ich denke, du solltest dafür sorgen, dass das Mädchen sein Erbe bekommt. Sophia selbst ist nicht in der Verfassung, sich darum zu kümmern. Das beste wäre, wenn sie erst einmal soviel Abstand wie nur möglich bekäme von der ganzen Sache hier."
 

Ich merkte, das Charlie mich komisch musterte, aber da ich nicht der Gedankenleser in der Familie war, musste ich mich gedulden, bis das er seine Blicke in Worte umgeformt hatte. "Carlisle, dir liegt viel an der Kleinen oder?" Mit dieser Frage hätte ich dann jedoch doch nicht gerechnet. "Sie ist .. ein gute Freundin von Alice und Edward." - Charlie sah mich ungläubig an, als ich auch Edward erwaehnt - "gute Freundin Charlie. Nicht mehr." Charlie nickte - wahrscheinlich hatte er wieder anfangen wollen, sich Sorgen um Bella zu machen. "Edward liebt Bella mehr als alles andere, in dieser Hinsicht brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Er sieht Sophia jediglich als gute Freundin. Und als Arzt leidet man natürlich mit, wenn man erfährt, wieso es einem Patienten so schlecht geht. Für Sophia ist sozusagen eine Welt untergegangen, weil ihre Eltern der einzige Halt waren, die sie hatte. Dieser Halt ist jetzt weg. So etwas kann ein Menschen sehr fertig machen .. man sieht es ja an ihr."
 

Charlie nickte nachdenklich und schien sich das von mir gesagte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. "Mir kam da gerade ein Gedanken Carlisle." sagte er schließlich, während er mich erwartungsvoll ansah. "Wenn deine Familie das Mädchen so sehr mag .. ihr könnten sie doch adoptieren, deine Frau und du? Dann stände sie, wie du gesagt hast was gut für sie wäre, unter ständiger Ärztlicher Beobachtung. Und bei sechs Kindern wäre sie wahrscheinlich auch nie alleine. Und zur Schule gehen sie ja sowieso jetzt schon zusammen, das heißt das Sophia ihre Kinder breits kennt. Sie käme also nicht zu ganz fremden, was für Sophia sicherlich erleichternd wäre, zumal sie sie auch schon kennt."
 

Ok - der Gedanke war, wenn man ihn aus Charlies Sicht dachte, gar nicht so abwegig, das gab ich zu. Sah man das ganze jedoch mit meinen Augen, sah die Sache schon änderst aus. Punkt eins: Sophia war ein Mensch. Und wir waren keine. Natürlich war das kein wirkliches Problem in dem Sinne, den wir alle ernährten uns von Tierblut und kamen gut mit der Gesellschaft von Menschen klar. Sogar Jasper konnte sich mittlerweile gut unter Kontrolle halten. Aber ich bezweifelte, das Sophia in eine Familie voller Vampire ziehen würde. Punkt 2: Das Mädchen hatte am Anfang einfach nur nackte Panik verspürt, wenn ich in der Nähe gewesen war. Das hatte sich zwar mittlerweile gelegt, aber wie würde sie sich Verhalten, wenn sie plötzlich mit uns allen Tag für Tag konfrontiert war? - Die würde sich wahrscheinlich legen ...
 

Charlie sah mich immer noch erwartungsvoll an, während ich nachdachte. "Sagen wir es mal so Charlie: vom Prinzip her ist das eine gute Idee, und ich werde auch sicherlich weiter darüber nachdenken. Allerdings kann ich dir keine Versprechungen machen. So eine Entscheidung trage nicht ich alleine sondern meine ganze Familie. Genügend Platz hätten wir, und auch alles andere wäre kein Problem. Ich werde heute Abend nach Schichtende mit Esme und dem Rest darüber reden, allerdings kann ich dir keine Versprechungen machen. Meine Familie ist - wie ja weißt - dieses Jahr schon um ein Mitglied reicher geworden. Ich weiß nicht, ob die Kinder auf die schnell noch jemanden ertragen würde." Charlie nickte, wahrscheinlich hatte er mit diese Ansage schon gerechnet. "Melde dich auf jedenfall bei mir. Ich muss den Fall bald weiterleiten und es wäre natürlich von Vorteil, wenn bis dahin eine Entscheidung gefallen wäre, aber lasst euch ruhig Zeit. So etwas ist ja auch etwas, das man nicht einfach so mal nebenbei entscheidet." "Eben Charlie." erwiderte ich freundlich. Charlie stand auf und verabschiedete sich, und ich hatte eine Stunde danach auch Arbeitsende.
 

Charlie hatte mir einen richtigen Floh ins Hirn gesetzt - der Gedanke an das Mädchen lies mich nicht mehr los. Eigentlich war das so gar nicht meine Art - natürlich machte es mir Freude, anderen zu helfen, deswegen hatte ich das auch zu meinem Beruf gemacht, aber diese Geschichte hier stieg über das normale hinaus, und das nicht nur, weil Alice die kleine ins Herz geschlossen hatte. Noch immer sah ich sie vor meinem geistigen Auge auf der Couch vor mir sitzen, damals, als wir aufgeflogen waren. Und ohne es zu Wissen hatte sich dieses Bild in meinem Gedächtnis abgespeichert - und ich hatte Schuldgefühle. Durch uns, durch dass, was wir waren hatte ihr ganzer Schlamassel erst angefangen.
 

Es war ungewöhnlich, dass die ganze Familie bereits anwesend und versammelt war, als ich nach Hause kam - so etwas kam nicht oft vor, nahm man es genau, so kam es nie vor. Da saßen sie alle auf der Couch - Alice und Jasper mit Rosalie und Emmett, und auf der anderen Seite Edward mit Bella, Matthew und Esme. Alice grinste mich an, als ich durch die Tür kam - natürlich hatte sie alles schon vorhergesehen und wahrscheinlich schon die ganze Familie informiert - den Gesichtern nach zu urteilen jedenfalls schon. "Wir sind alle dafür wenn du dafür bist." rief Alice aufgeregt, während ich mich neben Esme auf das Sofa setzte. "Alle" mochte nicht wirklich richtig sein, Rosalies und Jaspers Gesichtsausdruck zufolge. "Es reicht doch schon, das sie unser Geheimnis kennt" lies erstere dann auch gleich verlauten. "Sie muss nicht auch noch bei uns wohnen." Alice warf ihr einen vor Zorn sprühenden Blick zu, den Rosalie aber genauso zornig erwiderte und mit den Schultern zuckte. "Nur, weil du immer auf alle Menschen dieses Planeten eifersüchtig sein musst, heißt das nicht, dass wir keinem helfen, der in Not ist." "Ich bin NICHT eifersüchtig verdammt!" Wenn das so weiterlief, würde die Situation eskalieren. "Alice, Rose .. immer mit der Ruhe. Alice hat in dem Punkt vollkommen Recht - wenn jemand unsere Hilfe braucht, dann helfen wir, in dem Punkt waren wir uns bisher doch immer einig." Beleidigt stand Rosalie auf und stolzierte aus dem Zimmer - wahrscheinlich würde gleich im oberen Stockwerk irgendetwas zu Bruch gehen.
 

"Findest du es nicht etwas gefährlich, sie hier aufzunehmen?" Edwards Stimme, der immer noch Bella im Arm hielt, die obgleich Alice und Rosalies Streit etwas erschrocken schien - sie hatte anscheinend noch nie eine Auseinandersetzung auf Alices und Rosalies Art mitbekommen. "Wesentlich ungefährlicher, als wenn sie wieder alleine nach Hause zurückkehrt. Sie wird in zwei Tagen entlassen werden, Dr. Stone hat es mir heute mitgeteilt. Natürlich gehen wir ein gewisses Risiko ein, aber ich würde es nicht eingehen, wenn ich nicht wüsste, dass es klappen wird. Sophias Blut wirkt auf uns längst nicht so faszinierend wie Bellas, und ich zweifele nicht daran, dass jeder in diesem Haus genügend Selbstkontrolle hat, sich im Falle eines Falles zurückzuhalten."
 

Japser starrte mich zwar Skeptisch an, nickte aber schließlich. Gerade im letzten Halben Jahr hatte Jaspers Selbstkontrolle erheblich zugenommen - er musste sich nicht mehr zur Enthaltsamkeit zwingen und war im Umgang mit Menschen nun wesentlich lockerer drauf. Emmett sah so aus, als wäre ihm alles egal, er schien sich nur Gedanken um die Einrichtung seines und Rosalies Zimmer zu machen - von oben ertönte gerade ein ohrenbetäubender Knall - "..das war die Stereoanlage .." Schließlich schien er es nicht mehr auszuhalten und sprang auf, hastete nach oben um Rosalie zu beruhigen - mit mehr oder minder gutem Erfolg, den gleich darauf hörte man, wie zwei Gegenstände zerbrachen.
 

Alice strahlte immer noch von einem zum anderen - sie hatte natürlich schon gewusst, worauf das ganze hinauslaufen würde. Sie hatte gewusst, was passieren würde, noch ehe wir alle es gewusst hatten und hatte diesbezüglich wahrscheinlich schon ihre Pläne. "Sie kann das Zimmer zwischen meinem und Matthews bekommen. Das steht zwar noch leer, aber das einzurichten ist ja nicht sonderlich schwer." zwitscherte sie vergnügt, während sie aufstand, um die ersten Kataloge der Moebelhäuser heraus zu suchen.
 

"Was hälst du davon?" wandte ich mich nun an Esme, die bisher geschwiegen hatte. "Ich bin genauso skeptisch wie die anderen auch, aber ich weiß, dass du kein unnötiges Risiko eingehen würde. Und die kleine ist so ein nettes Ding .. es wäre ein Jammer wenn man dem Kind nicht helfen könnte." Ich sah sie erleichtert und Dankbar an - Esme auf meiner Seite zu wissen war befreiend. "Dann ist es also beschlossene Sache?" fragte ich noch einmal in die Runde und bekam zustimmendes Nicken von allen Seiten - sogar Jasper hatte sich dazu durchgerungen und war über seinen Schatten gesprungen.
 

"Ich bringe Bella dann nach Hause, es ist schon recht spät." Edward erhob sich vom Sofa, und auch Bella stand auf. "Habt ihr beiden etwas dagegen, wenn ich euch begleite? Ich muss noch einmal mit Charlie reden." Weder Edward noch Bella hatten etwas dagegen, und so fuhren wir wenig später in meinem Mercedes zum Haus der Swans. Charlie wirkte recht überrascht, als er mich sah, aber umso mehr erfreut, als ich ihm den Grund meines Besuches mitteilte. "Sie haben sich aber schnell entschieden." sagte er erfreut, während wir im Wohnzimmer der Swans Platz nahmen - Bella und Edward waren nach oben gegangen. "Meine ganze Familie" - okay, nicht die ganze .. aber immerhin fast - "war begeistert von der Idee, deswegen der schnelle Entschluss. Aber da du sagtest, du müssest das so schnell wie möglich weiterleiten, dachte ich mir, ich sage dir gleich Bescheid, damit du deinen Papierkram endlich loswirst." "Das ist nett, danke. Vor allem für die kleine freut es mich."
 

Ich nickte. "Kann sie in zwei Tagen wenn sie entlassen wird gleich mit zu uns, oder soll sie erst einmal wieder zurück in ihr altes Haus? Das halte ich persönlich für keine gute Idee." "Nein, nein, sie kann gleich zu euch ziehen. Ich glaube nicht, das es von Seiten des Staates irgendetwas gegen die Adoption einzuwenden gibt - ihr habt ein großes Haus, verbringt viel Zeit mit euren Kindern und habt zudem noch genügend Geld und seit noch Jung - ideale Vorraussetzungen."
 

Wenig später fuhren Edward und ich nach Hause, oder eher, ich nahm Edward bis wir außer Sichtweite des Hauses mit und lies ihn dann wieder raus - er würde wie jede Nacht die Nacht bei Bella verbringen.
 


 

Jetzt kamen die Dinge also langsam ins Rollen wir ihr seht - und ich wusste zu dieser Zeit noch nichts, würde es aber früh genug erfahren. Manchmal ist das Leben doch komisch, oder? In einem Moment verlierst du alles, im nächsten bekommst du umso mehr zurück geschenkt. Das klingt komisch, entspricht aber der Wahrheit. Man muss manchmal leiden, um sein glück zu finden, und unglücklich sein, um später umso glücklicher werden zu können. Nur wenn man nachgibt beleibt man im Tunnel Selbstmitleid gefangen und fristet ein Leben, welches ich keinem wünsche.

Doch meine Geschichte geht noch weiter - um genau zu sein, ist das hier erst der Anfang. Nicht der Anfang vom Ende, sondern der Anfang von etwas viel schönerem, schöner, als ich es mir je erträumt hatte.

11 Kapitel Part II: Decisions

Vorwort
 

So, hier ist also der 2te Teil des 11ten Kapitels.

Kommentare sind wie immer erwünscht!
 

Vorwort Ende
 


 

Kapitel 11 Part II - Decisions
 

Ich selbst ahnte zu dieser Zeit noch nichts von den Entscheidungen, die hinter meinem Rücken getroffen worden waren. Mittlerweile war der nächste Morgen angebrochen, und mir war gerade mitgeteilt worden, das ich morgen Abend entlassen werden würde – konkret für mich hieß was, zurück in mein altes Leben – zumindest dachte ich das.
 

Das Gespräch mit Bellas Vater hatte mich zwar, zugegeben, etwas beunruhigt, aber allzu viele Gedanken darum machte ich mir – noch – nicht. Immerhin kam so eine Adoption nicht von heute auf morgen zustande, es musste jemand gefunden werden, der alle nötigen Vorraussetzungen erfüllt und zudem noch Willens ist, eine siebzehnjährige Pubertierende aufzunehmen – die Chancen, eventuell einer Adoption doch zu entgehen standen meiner Meinung nach Recht gut.

Ich hatte, dadurch, dass ich von meinen verstorbenen Eltern adoptiert worden bin, einen recht guten Einblick in die Vorraussetzungen bekommen, und vor allem die Auflagen hatten es in sich. Das es sich hierbei um Deutsche Bestimmungen und Auflagen ging, vergaß ich dabei völlig – anderes Land, andere Regelwerke, andere Bestimmungen.
 

Um es konkret auf den Punkt zu bringen: Ich versuchte, mir keine Gedanken um meine Zukunft zu machen, und hatte mittelmäßigen Erfolg damit. Jetzt hieß es erst einmal, versäumten Schulstoff nachzuarbeiten und mein Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, etwas, das ich irgendwie meistern würde. Bisher hatte ich schließlich alles geschafft, also würde auch diese Hürde zu überwinden sein, ich musste nur herausfinden, wie.
 

Der morgen des Tages schlich in eintönigem Alltagstrott dahin. Hier eine Untersuchung, da ein Gespräch mit dem Psychologen – alles Routine, Alltag. Nichts ungewöhnliches, absolut normal. Und genau deswegen, eben weil es mittlerweile so normal war, war der Tag bisher schlichtweg einfach nur langweilig. Nicht, das ich ein Mensch war, der große Ansprüche stellte – zudem war ich nicht in der Position, Ansprüche zu stellen und ich wusste das – aber etwas mehr Abwechselung hätte ich doch sehr begrüßt.
 

Umso erstaunter und erfreuter war ich, als gegen 15 Uhr tatsächlich Alice – ja, die Alice, auf die ich gestern so verzweifelt gewartet hatte! – fröhlich wie eh und je zur Zimmertür herein gestürmt kam und zuerst einmal ihre Tasche auf mein Bett fallen lies. „Dacht ich’s mir doch, das du hier Langeweile hast.“ Sagte sie selbstgefällig, als sie meine erfreute Mine bemerkte, lachte aber gleich los.
 

Noch gestern hätte ich Alice unheimlich viel zu sagen gehabt – jetzt jedoch schwieg ich nur verlegen, wusste nicht, was ich sagen sollte. „Und, freust du dich auf morgen?“ half mir Alice aus der Klemme. „Klar, Krankenhaus ist nicht gerade mein Lieblingsaufenthaltsort .. aber woher weißt du davon?“ Alice überraschte mich doch immer wieder! „Beziehungen.“ Sagte sie, mit einem Grinsen auf den Lippen. „Carlisle arbeitet reinzufällig hier und ist, auch reinzufällig, sehr gut mit Dr. Stone befreundet, der es ihm erzählt hat.“ Alles weitere plapperte sie – vorerst – nicht aus, das würde Carilsle heute Abend in Begleitung von Chief Swan tun. „Reinzufällig, alles klar.“ Meinte ich, jetzt doch zumindest den Anflug eines Grinsens auf dem Gesicht.
 

Mit Alice war es leicht, ins reine zu kommen, um nicht zu sagen, Alice tat so, als wäre nie etwas gewesen, was für mich unheimlich erleichternd war. Innerhalb kürzester Zeit befanden wir uns in einer Diskussion über Unterrichtsstoff aus Psychologie, den Alice mir mitgebracht hatte, und ich kam nicht Drumherum zu sagen, das Alice erstklassig Denken konnte. Manche Faktoren, die sie einbrachte wären mir im Leben nicht eingefallen.
 

Und noch etwas fiel mir auf: Es war gar nicht schwer, mit der Vampirin im Gespräch zu bleiben, auch nicht, als ich für sie völlig unerwartet nach ihrem Alter fragte – im Laufe des Gespräches war mir klar geworden, das Alice nie und nimmer so jung sein konnte wie sie aussah – dazu drückte sie sich erstens zu gewählt aus und zweitens sprach einer dermaßige Lebenserfahrung aus ihr, das ich sie einfach nicht mehr für siebzehn halten konnte. Daraufhin erzählte mir Alice etwas über ihre Vergangenheit – sie hatte Mary Alice Brandon geheißen, bevor sie zu Alice Cullen geworden war. Sie war von einem alten Vampiren verwandelt worden – zu ihrem Schutz – welcher wenig später von einem Tracker (Was auch immer das war, ich wusste es nicht.) James getötet worden war.
 

Alice erzählte mir noch so einiges – ihre Geschichten aus ihrem Leben und dem Leben ihrer Familie waren interessant, vor allem waren sie eben durch die Vampirische Tatsache alles andere als normal. Nichts desto trotz hatte ich einen guten Einblick in ihr Familienleben, als Alice plötzlich abbrach und sagte, Dr. Stone würde gleich herein kommen, um mich ein letztes Mal zu untersuchen .Ich fragte mich zwar, woher sie das wusste, aber ich hatte keine Zeit, jetzt danach zu fragen. Alice sprang auf, schnappte sich ihre Tasche und verabschiedete sich mit einem fröhlichen „Bis morgen dann.“ Eigentlich hätte es mir da schon auffallen müssen, das heute Samstag war und man mir gesagt hatte, das ich erst morgen Abend entlassen werden würde – aber ich dachte mir nichts näheres dabei und vermutete eher, Alice meine die Schule.
 

Alice bliebt kurz vor der Tür stehen, an welche auch keine Sekunde später angeklopft wurde, Die Tür schwang auf, Alice begrüßte Dr. Stone, der wirklich in der Tür stand und verschwand dann. Dr. Stone selbst erkundigte sich noch einmal nach meinem Befinden und wünschte mir, da dies heute die letzte Untersuchung von seiner Seite aus war, alles Gute für die Zukunft.
 

Direkt im Anschluss gab es Abendessen, und dann war erst einmal – für mich vollkommen unnötig – eine Stunde Ruhepause vorgesehen. Mir war eigentlich klar, das Bellas Vater heute noch einmal vorbei kommen würde, um das gestern unvollendete Gespräch fortzusetzen, wo ich doch schon morgen entlassen wurde.
 

Natürlich war mir bewusst, oder zumindest dachte ich das bisher noch, da ich von allem andere bisher noch keine Ahnung hatte. das Chief Swan mir nur sagen konnte, das ich ab morgen zunächst einmal wieder alleine wohnen würde und erst, nachdem passende Adoptiveltern gefunden worden waren umziehen würden.
 

Ihr seht also, ich hatte wirklich absolut keine Ahnung, was noch kommen würde. Und wieder einmal kann ich sagen: aus meiner damaligen Sichtweise hätte ich darauf verzichten können! Heute wiederum kann ich sagen, das es das beste war oder vielmehr ist, was mir je passieren konnte. Die Familie Cullen mag nicht dem klassischen Familieprofil für eine normal sterbliche Unterliegen, aber alles in allem geht es bei uns nicht anderst zu, als bei allen anderen Familien auch. Allerdings war es für mich ein harte, steiniger Weg.

Doch ich schweife mal wieder zu weit aus, ich bin mir sicher, ihr könnt mir derzeit nicht folgen, habe ich nicht Recht? Alles zu seiner Zeit, schon bald werdet ihr verstehen.
 

Am nächsten morgen dann bekam ich tatsächlich – wie von mir Gefühllich vorrausgesagt – besuch von Bellas Vater, erneut in Begleitung von Carlisle Cullen. Eigentlich hätte mir alleine diese Tatsache wieder einmal zu denken geben müssen, aber naiv wie ich war dachte ich mir nichts dabei. Der übliche Smalltalk war harmlos wie immer, es fielen bezüglich Adoption keinerlei Anmerkungen oder ähnliches, so das ich bereits kurze Zeit später sehr entspannt und zuversichtlich war – was sich jedoch nach einem Satz von Chief Swan sofort wieder verflüchtigte.
 

„Ja Sophia, der Grund, warum ich dich heute noch einmal hier besuche ist der, das du heute nicht, wie ursprünglich vorgesehen in das Haus zurückkehrst, in dem du bisher gewohnt hast, sondern gleich in das Haus deiner neuen Familie ziehst.“ Dieser Mann hatte ungefähr soviel diplomatisches Geschick wie Michael Jackson singen konnte – meiner Meinung nach gar keins. (Anmerkung: Ja, ich mag Jackson nicht. xD) Alleine das klang ja schon mal toll. Chief Swan hatte mir das in einem Ton rüber gebracht, als wären wir gerade dabei, Kaffee und Kuchen zu essen und er mir nebenbei etwas total unwichtiges mitteilen musste.
 

„Das kommt .. überraschend.“ Brachte ich, immer noch staunend heraus. Mein Gesichtsausdruck musste Bände sprechen, den Mr. Swan wurde leicht rot und entschuldigte sich für diese plumpe Eröffnung. „Nein, nein, das ist schon okay. Mir ist es lieber, wenn die Leute Klartext mit mir reden, als zu meinen sie müssten alles vor mir geheim halten um mich zu schützen.“
 

Die eigentliche Frage, die mich in diesem Moment interessierte – zu wem ich den jetzt kommen würde – traute ich mich nicht zu fragen sondern schwieg einfach. Es entstand eine kurze Zeit des Schweigens, bis Chief Swan sich räusperte und weiterredete. „Wie es der Zufall will hat es deutlich .. weniger Zeit gekostet, eine geeignete Familie zu finden, als ich annahm, um nicht zu sagen es hat so gesehen eigentlich gar keine Zeit gekostet. Ich denke, du wirst mit meiner Wahl recht zufrieden sein, den soweit ich das beurteilen kann, basierend auf dem, was ich gesehen habe verstehst du dich ja ganz gut mit ihnen und ...“ „Ich kenne die Familie also schon?“ unterbrach ich den Sheriff abrupt, wohlwissend, dass das unhöflich war, aber in meiner derzeitigen Situation konnte ich nicht anderst.
 

„Sicherlich.“ Chief Swan nickte eifrig, während mein Hirn wieder einmal auf Hochtouren arbeitete – ich hatte mittlerweile viele Familien in Forks kennen gelernt. Mikes Familie, Jessicas .. auf Anhieb fielen mir einige ein. Das ich den tatsächlichen Punkt nicht einmal annährend traf wusste ich schließlich nicht, immerhin rechnete ich damit, in eine normale Familie zu kommen. „Ich schätze, lange um den heißen Brei herumreden bringt es auch nicht, wie ihr jungen Leute es sagen würdet. Carlisle hier wird dich heute Abend mit zu sich nach Hause nehmen, und du wirst mit anderen deines Alters bei ihm ab sofort zu Hause sein. Das ist, denke ich mal, auch in deinem Sinne.“
 

Ich gebe, zu in diesem Moment hätte eine Bombe einschlagen können, es hätte mich nicht gekümmert. Ich starrte bloß den Sheriff mit weit aufgerissenen Augen an, unfähig irgendetwas zu sagen. Das ganze konnte nur ein schlechter Scherz sein. Carlisle würde niemals ein einfaches Menschenmädchen in ein Haus voller Blutsauger stecken, die jeden Moment zuschlagen und meinem Leben ein Ende setzen konnten. Nein, das würde er ganz bestimmt nicht tun, beruhigte ich mich selbst in Gedanken, während ich ein „Das ist ein äußerst schlechter Scherz, Mr. Swan“ herausbrachte.
 

„Ein Scherz?“ Chief Swan sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, und just in diesem Moment wurde mir klar, das es sich hier nicht um einen Scherz handelte. Verdammte Scheisse! Dieser Kerl, der da vor mir stand und mich nun abwartend ansah meinte das auch noch ernst. Ich brachte kein Wort mehr heraus, diese Nuss musste ich erst einmal verarbeiten. Ich bekam mit, wie Charlie sich verabschiedete und das Zimmer verlies, aber reagierte nicht darauf. Ich wollte kurz – und wirklich nur kurz, um das ganze Missverständnis hier zu klären – mit Carlisle alleine sein.
 

„Sagen Sie mir, das Mr. Swan nur einen dummen, geschmacklosen Scherz gemacht hat.“ Forderte ich den Arzt auch gleich auf, sobald die Tür hinter Charlie ins Schloss gefallen war und wir alleine waren. „Wie kommst du darauf, dass das, was Charlie erzählt nicht der Wahrheit entspricht?“ Dr. Cullens Stimme war sanft und beruhigend wie immer, aber in diesem Moment wollte ich mich nicht beruhigen. „Was soll das ganze?“ fragte ich aufgebracht, während ich mich Carlisle zuwandte. „Reicht es den nicht, das ich euer nettes kleines Geheimnis kenne und in der Schule schon von Alice & Co umgeben bin? Muss ich euch jetzt etwa auch noch als meine „Familie“ ansehen und mit euch unter einem Dach wohnen und schlafen? Bitte sag mir, das es nicht das ist, was du von mir verlangst!“
 

Carlisle schien von meinem kleinen Wutausbruch nicht im mindesten überrascht. „Tut mir Leid .. ich wollte nicht in diesem Tonfall mit ihnen reden.“ Sagte ich gleich darauf zerknirscht – das hier war wirklich nicht meine Art. „Aber ich verstehe nicht .. wieso. Und vor allem ...“ „Es ist schon alles beschlossen.“ Carlisle schien entgegen meinen Erwartungen in diesem Punkt nicht mit sich reden lassen zu wollen. „Und was unsere .. nicht menschliche Seite betrifft brauchst du dir keinerlei Sorgen zu machen. Wie du schon gemerkt haben dürftest, haben wir uns unter Kontrolle. Und alles andere wirst du selbstverständlich nicht mitbekommen. Du brauchst dir also darum wirklich keine Sorgen zu machen. Alice ist schon ganz begeistert, ich fürchte, sie wäre sehr enttäuscht wenn du dich allzu quer stellen würdest. Und jetzt schau nicht so, als wärst du ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank.“ Sagte er freundlich. „Du wirst schon sehen, die gewöhnst dich schnell ein und bald wird es für dich absolut normal sein.“
 

Wie leicht dieser Mann – ähm, Vampir – doch reden konnte. Ihm stand ja nicht eine komplette Änderung seines bisherigen Seins bevor. Halten wir also noch mal fürs Protokoll fest: Sophia der Mensch zog zur Familie Cullen, den Vampiren. Etwas, das also ganz und gar nicht zueinander passte und so gegensätzlich im Grund war, wie etwas gegensätzlich sein konnte.
 

Als Dr. Cullen den Raum verließ, wünschte ich mir nur noch, dieser Mittag möge niemals enden. Die Zeit sollte einfach stehen bleiben, das wäre es doch! Dann bräuchte ich mir nicht so unheimlich viele Gedanken um heute Abend zu machen. Ob es etwas bringen würde, wenn ich mich selbst noch einmal – reinzufällig natürlich – verletzen würde? Nicht wirklich, den außer etwas Zeit würde ich nichts gewinnen, und Zeit brauchte ich im Grunde nicht. Ich würde vielleicht etwas später Entlassen werden, aber der Abend würde kommen, an dem ich in das unheimliche Haus am Fluss ziehen würde.
 

Im Grund wäre ich gar nicht so abgeneigt gewesen, zu den Cullens zu ziehen – sie alle, ließ man Rosalie mal außer acht, waren sehr freundlich zu mir gewesen, und außerdem war der Gedanke, mit McSexy aka Matthew unter einem Dach zu leben äußerst verlockend, wäre da nicht ihre Vampirische Seite gewesen.
 

Ich hatte also auch endlich Wind von der Sache bekommen – und es hat mich damals sprichwörtlich wirklich vom Hocker gehauen! Naja, zugegeben, so etwas passiert nun mal nicht tagtäglich. Aber alles in allem gesehen hatte ich damals noch keine Ahnung, wie viel Glück ich mit dieser Entscheidung haben würde. Wie sagt man so schön, Erfahrung macht schlau. Ich will nicht unbedingt sagen, das ich nicht denke, das mir nicht hätte etwas noch besseres wiederfahren können (was man nicht weiß macht einem nicht heiß, oder?) aber mich hat es auch so mehr als gut getroffen. Doch ich Schweife wieder einmal zu sehr aus. Dies hier ist noch nicht das Ende, es ist der Anfang. Dementsprechend werdet ihr noch einiges lesen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Von: abgemeldet
2009-03-15T18:42:30+00:00 15.03.2009 19:42
GZ!!
ein super gute Geschichte und echt super spannend...
dein Schreibstill ist auch sehr gut.
ich freu mich sehr darauf wenn es wieter geht.
am anfang war ich etwas sauer auf dich ( nur am anfang) weil ich dachte sophie steht auf edward ( böse kuck*)
aber dann zum glück auf Matthew ein auge geworfen. bin gespannt wie es da weiter geht... *freu*

Von:  starwater
2007-09-05T18:43:03+00:00 05.09.2007 20:43
Jaja, dass ist jetzt ne super Wendung...endlich kann das Mädel Matthew ein bisschen näher kommen ;)).
Ich freu mich schon auf´s nächste Chap!!^^
starwater
Von: abgemeldet
2007-09-05T17:48:37+00:00 05.09.2007 19:48
wieder ein schönes kapitel! hat mir gut gefallen, ich hoffe das du gannnnnnnzzzzzzz schnellllll weiter schreibst! BITTE!!!!!!
lg enie
Von: abgemeldet
2007-09-05T09:55:40+00:00 05.09.2007 11:55
Ha! Erste!
Tolles Kappi mach weiter so. Ich persönlich hatte erst angenommen dass sie vielleicht zu Bella und ihrem Vater sieht aber das passt perfekt. Und dieses McSexy hast du aus einer sehr bekannten amerikanischen Arztserie, oder? Gefällt mir auf alle Fälle sehr gut fehlt nur noch ein McDreamy *grins*
Mach weiter so
LG Cat

Von:  starwater
2007-09-04T23:22:40+00:00 05.09.2007 01:22
Hab grad erst entdeckt, dass es für "Bis(s) zum Morgengrauen" bei Animexx Fanfics, Fanarts ect. gibt o.o
Bin seit kurzem ein totaler Fan davon und hab gleich mal reingeschnuppert und so deine Geschichte gefunden.
Gefällt mir bis jetzt echt gut!!!^^
Ich freu mich schon auf das nächste Chap!
Grüßle
starwater
Von:  BLVCKMORAL
2007-09-04T19:45:58+00:00 04.09.2007 21:45
Tolles Kapi. sry für kleinen Kommi will zwar keiner wissen aber bin grad etwas down x,x
Von: abgemeldet
2007-08-26T11:26:33+00:00 26.08.2007 13:26
hey coole idee, anfangs dachte ich ja noch sie würde zu charlie und bella ziehen aber zu den cullens ist ja noch tausendmal besser, allein wegen mathew ^^
mach weiter so!
lg cat
Von: abgemeldet
2007-08-22T15:04:51+00:00 22.08.2007 17:04
ja stimmt, aber mir gefällt das total gut^^!! ich bin gespannt wie es weitergeht und ich muss sagen das mir die geschichte richtig gut gefällt, am anfang war ich noch etwas skeptisch ob ich die geschichte lesen sollte, aber ich bin froh das ich es gemacht habe, denn sie ist richtig gut! ich hoffe du schreibst schnell weiter!
Von:  BLVCKMORAL
2007-08-22T14:03:04+00:00 22.08.2007 16:03
Nochn Familienmitglied eh xD
man die Familie wird ja neuerdings in allen FFs größer xD
echt geil xDD

Von: abgemeldet
2007-07-19T06:25:14+00:00 19.07.2007 08:25
wow hast du toll gemacht weiter so!


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