Prolog
Ziemlich kurzes Kapitel, aber die anderen werden auch nicht viel länger werden. Bis demnächst und viel Spaß beim Lesen =)
Im verblassenden Licht des Abends lief Eleasar durch die Straßen seines kleinen Heimatdorfes. Er kam gerade von seiner besten Freundin Silja und war nun auf dem Weg nach Hause. Mit der hereinbrechenden Dämmerung leerten sich die Straßen langsam. Er hatte noch einen längeren Weg vor sich und würde nicht mehr vor Einbruch der Nacht zu Hause sein. Es war gefährlich des Nachts unterwegs zu sein, trotz allem wollte Eleasar heute Nacht nicht bei Silja übernachten. Bald hörte er nur noch seine eigenen Schritte. Die Nacht war klar und die Sterne leuchteten hell, schimmernd strahlte der Mond. Der Jugendliche legte den Kopf in den Nacken, um diese Pracht zu genießen, denn so etwas gab es selten.
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er blieb stehen und drehte sich um. Nichts. Hatte er sich die Schritte eingebildet? Um diese Zeit war normalerweise niemand mehr unterwegs, wahrscheinlich hatten ihm seine Sinne einen Streich gespielt. Beunruhigt ging er weiter. Wieder hörte er Schritte. Er konnte es sich nicht eingebildet haben. Schließlich hörte er sie doch ganz genau! Mehrmals wechselte er die Straßenseite, aber die Schritte schienen ihm unaufhaltsam zu folgen. Er bekam Angst und es erinnerte ihn daran, dass es gefährlich war. Er spürte es selbst. Panik machte sich in ihm breit und er fing an zu rennen. Es war nicht mehr weit bis zu seinem Haus, nur noch ein paar Meter. Unvermittelt tauchte eine durchsichtig schimmernde Gestalt vor ihm auf. Erschrocken blieb er stehen und wusste sofort, dass es ein Fehler war.
Zu spät. Die rot glühenden Augen der Gestalt hatten ihn bereits in ihren Bann gezogen. Eleasar konnte sich nicht mehr bewegen, er war vollkommen erstarrt. Die Gestalt tastete sich immer weiter in Eleasars Bewusstsein vor und es verursachte ihm ungeheure Schmerzen in seiner linken Brust, aber er konnte nur tonlos schreien. Es fühlte sich an, als ob dieser schummrige Geist immer mehr verschlossene Türen in Eleasars Seele öffnete und etwas aus ihm herauszuzerren versuchte.
Unerwartet war der Schmerz verschwunden und die Gestalt war aus seinem Inneren heraus, stand aber immer noch vor ihm. Eleasar sah, wie der Mund des Wesens ein Wort formte und gleichzeitig war dieser unerträgliche Schmerz zurück. Etwas wurde durch das Wort aus ihm herausgesogen, er hatte es gewusst. Er hätte doch bei Silja bleiben sollen!
Nach ein paar Herzschlägen wurde seine Seele aus seinem Körper gerissen und er sank in eine tiefe Schwärze.
Kapitel 1
Ja das nächste ^^ Ich hoffe es gefällt euch, viel Spaß beim Lesen!
I
Mitten in der Nacht schreckte Silja aus dem Schlaf hoch. Aufrecht saß sie im Bett, sich an die Stirn fassend. Unaufhörlich pochte es hinter ihrer Stirn. Langsam stand sie auf und ging zum Fenster. Der Mond schimmerte hell. Für einen Moment hielt sie sich an der Fensterbank fest, dann öffnete sie es und sog die frische und kühle Nachtluft ein. Aber es half nichts, die Kopfschmerzen gingen nicht weg. Nachdem der Schwindel einigermaßen verschwunden war, ging sie in die Küche, um etwas zu trinken. Als sie von der Toilette zurückkam, legte sie sich wieder in ihr Bett. Sie wollte noch etwas schlafen, doch es fiel ihr nicht leicht, da ihr Kopf immer noch heftig pochte. Irgendwann fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
Alles um sie herum war dunkel. So dunkel, dass sie rein gar nichts erkennen konnte. Auf einmal fielen Lichtstrahlen aus dem Nichts auf sie herab. Ihre Augen waren von dem plötzlichen Licht geblendet. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie Eleasar. Silja lief auf ihn zu und rief immer wieder seinen Namen. In Eleasars Augen funkelte es beim Klang der vertrauten Stimme kurz auf, aber sofort kehrte die spiegelnde Leere zurück. Sie rannte weiter, aber kam nicht an. Es schien als würde Eleasar immer weiter weg sein und sie müsste endlos laufen, um ihn zu erreichen. Sie rannte und rannte, aber Eleasar entfernte sich nur immer weiter, bis er ganz verschwand. Silja blieb stehen und die Dunkelheit holte sie wieder ein.
Lange war sie allein in der völligen Dunkelheit. Plötzlich fand sie sich auf einem sandigen und steinigen Planeten wieder. Weit und breit war kein Wasser, nirgends wuchs Gras oder gar ein Baum. Silja wanderte umher, nicht wissend, wohin sie lief. Irgendwann traf sie auf Eleasar. Sie rief ihm zu, aber er zuckte nur kurz zusammen. Es kam kein Leben in ihn zurück. Silja sah noch mehr Menschen auf diesem Planeten umher laufen. Sie waren alle so wie Eleasar: stumm, mit leeren Augen und ohne Ziel.
Sie wandte sich wieder Eleasar zu.
„Elea… Ich bin es doch! Silja!“
Eine ganze Weile lang, schien das Leben in ihn zurückkehren zu wollen, aber das Glänzen in seinen Augen wurde von der spiegelnden Leere übermahnt. Ein Licht ließ Eleasar und die anderen Menschen verschwinden, und auch der Planet verschwand. Es wurde immer heller und heller, bis Silja gar nichts mehr erkennen konnte.
Kapitel 2
Ich hoffe es gefällt euhc, obwohl es so kurz ist. Bis das nächste Kapitel kommt, wird es etwas länger dauern, denn ich möchte zuerst "Vielleicht ist es falsch..." abschließen.
II
Schweißgebadet schlug Silja zum zweiten Mal in dieser Nacht die Augen auf. Sie warf die Bettdecke zurück und stand auf. Unschlüssig sah sie sich um. Die große Standuhr im Wohnzimmer schlug sechs Uhr. Silja bemerkte, dass ihr Fenster immer noch offen stand. Schnell schloss sie es. Ein offenes Fenster des Nachts war nicht ungefährlich. Sie dachte, sie wäre jetzt sicher, aber dann spürte sie bohrende Blicke im Rücken. Langsam drehte sie sich um und sah in zwei paar rotglühende Augen. Sie erschrak, fasste sich aber schnell wieder.
„Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?“ fragte sie die Wesen.
„Was wollt ihr in unserem Dorf? Was habt ihr mit Eleasar gemacht?!“
Silja erhielt keine Antwort. Die durchsichtig schimmernden Gestalten kamen immer weiter auf sie zu und deren Augen glühten immer feuriger und stärker. Sie wollte einen Schritt zurückgehen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Sie spürte wie die Gestalten versuchten geheime Türen in ihr zu öffnen. Die Augen der Wesen hatten Silja in ihren Bann gezogen. Krampfhaft versuchte sie, ihre Augen zu schließen. Sie hatte Schmerzen in der Brust und die Gestalten machten ihr Angst. War das auch Eleasar passiert? Was passierte mit ihr, falls diese Kreaturen tatsächlich diesen Kampf auf der anderen Ebene gewinnen würden? Silja fragte sich all dies, während sie weiterhin versuchte, ihre Augen zu schließen. Endlich gelang es ihr. Die Schmerzen in ihrer Brust lösten sich und sie konnte sich wieder bewegen. Sie spürte die Gestalten immer noch in ihrem Zimmer, aber was sollte sie tun, damit diese verschwinden würden? Sie tastete sich zu ihrem Bett. Langsam setzte sie sich hin und tastete an ihrem Regal entlang. Endlich erfasste sie das Kabel ihrer Nachtischlampe. Bald darauf fand sie auch den Schalter. Sie schaltete das Licht an und vernahm daraufhin einen krächzenden Schrei. Vorsichtig öffnete sie die Augen einen Spalt weit und sah die Gestalten reglos am Boden liegen. Sie ging etwas näher an die Wesen heran, nachdem sie die Augen ganz geöffnet hatte und stellte fest, dass sie sich langsam auflösten. Es kamen acht leuchtende Kugeln aus den Körpern der Wesen. Schnell öffnete Silja das Fenster, damit sie raus fliegen konnten. Eine der Seifenblasen ähnlichen Kugeln zerplatzte. Silja fühlte sich nicht gut dabei, denn irgendwie erschienen ihr die Kugeln wichtig. Sie wusste nicht genau, was passierte wenn eine der Kugeln platze; sie wusste ja nicht einmal, was die Kugeln waren! Unschlüssig sah sie den Kugeln nach. Sie fragte sich, wohin sie fliegen würden …
Kapitel 3
Wieder sehr kurz, hat aber lang genug gedauert. ^^ Ich hoffe die kurze Weiterführung gefällt euch, und vor allen Dingen wird es nicht mehr pro Kapitel werden! Viel Spaß beim Lesen.
III
In vollkommener Dunkelheit lag die Halle der Seelen da. Keine einzige Ritze im Gestein ließ einen Lichtstrahl hinein, der die Größe der Halle erahnen ließe. Nichts und niemand störte die vollkommene Ruhe der schlafenden Seelen, die die Halle beherbergte, denn kein einziges Geräusch von außen drang durch die dicken Felswände.
Lange schon war niemand mehr hier gewesen, um neue Seelen zu bringen. Die Fänger schienen nicht sehr gut voranzukommen, stellte Fiore fest. Er stand vor dem großen steinernen Tor, das in die Halle führte; ehrfürchtig das Höllentor genannt. Für ihn war es wahrlich eine Hölle. Kein menschliches Wesen kam wieder als solches heraus, sondern als Seelenfänger. Widerwärtig rümpfte er die Nase bei dem Gedanken an diese unheimlich durchsichtig schimmernden Kreaturen. Früher oder später würde sein Glück ihn verlassen und er würde selbst zu einem dieser schrecklichen Wesen werden. Als Wächter des Höllentores musste Fiore menschlich bleiben, dennoch war es nicht ausgeschlossen, dass ein Seelenfänger ihn seiner Seele beraubte, wenn er ihnen zu nahe trat. Schließlich war es vor ihm auch schon anderen Wärtern passiert.
Seufzend richtete Fiore seine Aufmerksamkeit wieder dem Weg vor ihm zu. Seine Augen konnten den dichten Nebel nicht durchdringen und so musste er immerzu wachsam sein, dass er nicht plötzlich von einem Seelenfänger überrascht wurde. Das Leben als menschliches Wesen war ihm lieb und teuer genug.
Keinen Augenblick zu früh, stellte er fest, dass sich in den Nebeln etwas bewegte. Er huschte zur rechten des Höllentores in eine kleine Nische in der Wand und wartete geduldig. Als er einen Seelenfänger erkannte, ging er in die Verbeugung und verharrte unbeweglich.
Die durchsichtig schimmernde Gestalt bewegte sich träge auf das Tor zu, begleitet von leuchtenden Kugeln. Neue Seelen! , dachte Fiore. Er zählte die Seifenblasen ähnlichen Gebilde, es waren acht. Acht Menschen hatte der Seelenfänger wieder auf dem Gewissen, dachte er, seinen Zorn runterschluckend. Genau das war der Grund, warum er diese Wesen so verabscheute. Sie brachten nur den Tod.
Inzwischen hatte der Seelenfänger das Höllentor erreicht und blieb davor stehen. Fiore spürte die aufsteigende Kälte und sah wie sich die großen Türflügel des Tores langsam unter grässlich schabendem Geräusch öffneten. Kälteschwaden stiegen auf und es wurde noch eisiger um das Tor. Fiore fror erbärmlich unter diesem Temperaturen, wagte aber nicht sich zu bewegen. Er spürte den eisigen Luftzug auf seiner Haut und sah wie die Kugeln in die Halle der Seelen gezogen wurden. Dann war es still. Kein Windhauch war mehr zu spüren oder zu hören, es schien wie die Ruhe vor dem Sturm…