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Everytime we touch

RikuXSora
von

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Ein ganz besonderer Auftrag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein ganz besonderer Auftrag non-adult

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Hey für alle nicht volljährigen Leser hier das erste Kapi ohne Adult-Inhalt.
 

Viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 1: Ein ganz besonderer Auftrag non-adult
 

Sora´s POV
 

„Geld...... is auf´n Tisch.“ keucht mein Kunde, als ich endlich mit ihm fertig bin.

Wie immer, das sind fünf Schritte vom Bett aus. Langsam kenne ich alle Wege in dieser Wohnung auswendig.

Irgendwie auch klar wenn ich fast täglich hier sein muss.

Schließlich bin ich beim Tisch angekommen, nehme den Umschlag mit Geld und ertaste ob auch alles da ist.

Hmmmm sogar noch 50 Mäuse extra, die nehme ich aus dem Umschlag und stecke sie in meine Hosentasche.

Trinkgeld darf ich behalten, das is fest ausgemacht so.

„Unten...... is der Chauffeur.“ erklärt er mir dann. „Kannst du alleine?“ „Nur weil ich blind bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nichts kann.“ gebe ich schnippisch zurück.

Das is wirklich so, auch wenn ich blind bin, habe ich kein Problem damit mich in der Welt zurechtzufinden.

Ich merke mir einfach die Schritte, dann ist es ganz einfach, außerdem hab ich ja noch meine Ohren und Hände.

„War nur ´ne Frage.“ beschwert sich der Typ danach.

„Und ich hab nur geantwortet. Ich schaff´s alleine.“ versichere ich ihm. „Wann kommst du wieder?“ will er dann wissen.

„Morgen, selbe Zeit, wieder hier. Bis dann.“ antworte ich und verlasse das Schlafzimmer, danach die Wohnung.

Bis zum Aufzug sind es zehn Schritte, im Aufzug, der unterste Knopf rechts. Alles weiß ich, auch wenn ich nicht sehen kann.

Als ich unten bin, begrüßt mich der Chauffeur sogleich.

Ich mag ihn irgendwie, auch wenn ich glaube, dass er es nicht leiden kann wenn sein Chef mich jeden Tag braucht.

Denn dann muss er jedes Mal bis zum Bahnhofsviertel fahren und das is nichts für ihn.

So wie ich ihn einschätze ist er etwa dreißig, führt eine glückliche Ehe und hat mindestens zwei Kinder.

Aber ich weiß es nicht, ich hab ihn nie danach gefragt, warum auch?

Ich kenne ihn nicht und es wäre ganz schön unhöflich wenn ich als Stricher das Personal meiner Kunden ausfragen würde.

„Ich kann hier aussteigen, dann müssen Sie nicht so weit bis ins Bahnhofsviertel fahren.“ biete ich an,

als wir nach meiner Schätzung nicht mehr weit vom Bahnhofsviertel entfernt sind.

„Kennst du dich denn dann auch aus?“ fragt er.

Hmmmm er weiß auch das ich blind bin, wenn dieser Typ das auch jedem erzählen muss.

„Ja, keine Sorge. Sie müssten mir nur sagen wo genau wir sind.“ versichere ich ihm.

„Ja, na gut. Wir sind jetzt an der Bushaltestelle, soll ich dich hier rauslassen?“ fragt der Chauffeur.

„Ja, das ist sogar super.“ antworte ich. Von der Bushaltestelle ist es nicht mehr lang bis zum Bahnhof.

„Auf Wiedersehen.“ verabschiede ich mich als ich aussteige.

„Ja, wieder sehen.“ gibt der Chauffeur nur zurück, bevor er wieder weiterfährt.

Mhmmm frische Luft endlich, in dem Auto müffelt es auch immer nach Zigaretten.

Ich bin froh wenn ich wieder meine gewohnte Luft einatmen kann.

Nach einigen Momenten mache ich mich dann auf den Weg zum Bahnhof.

Hier bin ich eigentlich fast nie, nur wenn ich keine Aufträge mehr habe oder schnell jemand dazwischen schieben kann.

Die Aufträge bekomme ich immer vom Chef, ich werde geschickt wenn die Kunden mit keinem anderen zufrieden waren.

Ich bin der letzte Ausweg, der Beste weit und breit,

ich weiß nicht was die Kunden an mir finden, ich mache doch nichts anderes als die anderen auch, aber mit mir war noch jeder zufrieden.
 

„Hey, Sora.“ reißt mich da eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken.
 

Mittlerweile bin ich beim Bahnhof angekommen, also ist das Tidus. Er is auch Stricher und so alt wie ich.

18 Jahre, nie hätte ich gedacht dass ich mit 18 hier gelandet bin.
 

Ich komme aus einem reichen Elternhaus, wurde immer behütet wie ein Augapfel,

doch das ging mir tierisch auf die Nerven.

Nur weil ich blind war wurde ich in einen silbernen Käfig gesteckt,

ich bekam Privatunterricht,

durfte noch nicht mal auf die Blindenschule, auch wenn ich auch auf einer normalen gut zurecht gekommen wäre,

aber wenigstens wäre ich dann mal zu Hause raus gekommen.

So saß ich den ganzen Tag zu Hause, hatte keine Freunde und musste immer alleine oder mit unserem alten Butler spielen.

Aber wir spielten nichts was andere Kinder auch spielten.

Fangen oder so, nein niemals hab ich so was gespielt,

wenn dann waren unsere Spiele Brettspiele bei denen ich was ertasten konnte.

Ich habe das immer gehasst und als ich dann älter wurde durfte ich auch nicht auf Partys gehen.

Na gut okay ich hatte sowieso keine Freunde,

aber ich weiß noch das ich einmal eingeladen wurde.

Ein Junge in unserem Viertel gab jedes Jahr eine große Fete für alle Jugendlichen und wirklich für alle.

So kam es das auch ich mal irgendwohin eingeladen wurde, doch ich durfte nicht.

Ich könnte mich verletzen oder noch Schlimmeres waren die Argumente meiner Eltern.

Und genau das war der springende Punkt weshalb ich mit 15 von zu Hause weggelaufen bin.

Es war ne Schnapsidee,

aber trotzdem gefällt mir mein jetziges Leben besser als mein vorheriges.
 

„Ey, Sora, wo bist du grade?“ spricht mich Tidus noch mal an.

Er hat mich damals gefunden, ich war total durchgefroren und alles.

Er hat mich mit zu sich nach Hause genommen und mich wieder aufgepäppelt. Na ja und dann hat er mich ins Geschäft eingeführt,

ich weiß noch wie doof ich mich anfangs angestellt habe,

aber schließlich war das alles neu für mich, das ich trotz meiner Behinderung als vollwertig gelte.

Na gut auch wenn ich mir eine bessere Tätigkeit dafür gewünscht hätte, war ich trotzdem froh darüber.

„Ich hab nachgedacht.“ antworte ich Tidus schließlich.

„Das hab ich gemerkt. Wie war´s bei deinem Liebling?“ fragt er dann.
 

„Erinnere mich bloß nicht an den. Mich graut´s schon davor wenn ich morgen wieder hinmuss.“ antworte ich.

„Aber er hat gut bezahlt. 50 Mäuse Trinkgeld.“ füge ich lächelnd hinzu und hole sie aus meiner Tasche.

„Hmmmm dann könnten wir heute Mal wieder was trinken gehen. Was sagst du?“ will er wissen.

„Jaja mit meinem Geld. Verdien dir gefälligst selbst was.“ erwidere ich. „Ach komm bitte. Wir machen Fifty-fifty. 25 geben wir aus und 25 darfst du behalten.“ schlägt Tidus vor.

Hmmm 25 das sollte noch für ne neue Hose reichen und außerdem muss ich ja morgen wieder zu dem Typen und da bekomm ich bestimmt noch mal was extra.
 

„Na gut, aber nur 25 und wehe du kannst dich mal wieder nich beherrschen.“ warne ich ihn gleich vor.

Tidus und der Alkohol, das sind nicht gerade Dinge die sich vertragen. Tidus kann zwar viel trinken, aber eben auch nicht immer mehr.
 

„Jaja, Mama, ich bin ganz brav.“ entgegnet Tidus.

„Du bist ein Spinner.“ gebe ich zurück.

„Lieber ein Spinner als ein Dummkopf.“ scherzt Tidus.

„Bist du für heute fertig? Dann könnten wir gleich los.“

„Ja eigentlich schon, ich muss nur noch schnell mein Geld von heute abgeben.“ erkläre ich.

„Gut dann komm ich mit, dann kann ich meines auch gleich abgeben.“ erwidert Tidus und wir machen uns auf den Weg zum Chef.

Unterwegs muss mir Tidus ein paar Mal helfen Hindernissen auszuweichen wie Müllcontainer,

Betrunkenen oder anderen Dingen die ich mit meinem Abzählen nicht einschätzen kann.

Aber er darf das, er ist aber auch der Einzige, kein anderer darf mir irgendwie helfen, nur er, weil er mich als Erster ganz normal behandelt hat.

„Ahhhh Sora, Tidus tretet ein. Ich hab schon auf euch gewartet.“ begrüßt uns der Chef.

Ich mag ihn nicht besonders, auch wenn ich ihn nicht sehen kann, hab ich trotzdem ein ganz genaues Bild von ihm.

Er is ein schmieriger Typ, der alles tun würde um an sein Ziel zu kommen.
 

Aber mich behandelt er immer gut, schließlich bin ich auch sein bester Stricher

und mit dem will er es sich nicht verscherzen.

„Wieso gewartet?“ frage ich sofort.

Wenn so was kommt, hat er meistens noch was zu Arbeiten und meistens für mich.

„Na ja ich hätte noch ne kleine Aufgabe für dich.“ bestätigt er meine Gedankengänge.

„Noch ein Freier?? Aber eigentlich war ich doch für heute fertig.“ gebe ich zurück.

„Nur noch einer, dann bist du das auch. Und er gibt auch gut Trinkgeld.“ versichert mir der Chef.

„Hmmmm na gut. Wo muss ich hin?“ frage ich.

„In der zweiten Nebengasse von hier,

wartet eine Limo auf dich.

Sie wird dich zu ihm bringen. Seine Wohnung ist die ganze zweite Etage, der normale Stil,

zuerst Flur, erste Tür links Schlafzimmer, daneben Bad, Küche und Wohnzimmer,

ich glaube irgendwo is auch noch ein Fitnessraum oder so was, aber das brauchst du nicht zu wissen.

Die Schritte musst du selber abschätzen, der Typ, oder besser gesagt seine Eltern sind sehr reich also is seine Wohnung auch entsprechend groß.“ erklärt mir der Chef

die örtlichen Begebenheiten.

Das machen wir immer so, so habe ich Zeit mir ein Bild im Kopf zu machen.
 

„Okay, dann hast du hier erstmal das Geld von heute. Mein Trinkgeld hab ich schon raus genommen.“ gebe ich zurück und gebe ihm den Umschlag in dem ich alles Geld von heute gelagert habe.

So wie ich das höre, gibt nun Tidus auch sein Geld ab.

„Gute Arbeit ihr zwei.“ lobt uns der Chef.

„Wir sind ja auch unwiderstehlich.“ sagt Tidus.

Oh Mann der und seine Äußerungen immer, das is das einzige was mich an ihm nervt.

„Jaja, aber jetzt geht.“ schickt er uns dann hinaus.

„Und Sora, vermassel es nicht. Der Kunde is sehr wichtig.“

„Hab ich je was vermasselt?“ frage ich nur und gehe dann hinaus.

Zweite Nebenstraße hat er gesagt, also 50 Schritte nach links.
 

„Hey Sora, warte doch mal. Wann gehen wir dann was trinken?“ will Tidus wissen.

„Wenn ich fertig bin. Ich schätze Mal das das schon ne Stunde dauern wird. Wir treffen uns zu Hause.“ antworte ich und zähle weiter meine Schritte.
 

„Okay bis dann.“ verabschiedet sich Tidus noch, bevor ich ihn in die entgegengesetzte Richtung davon laufen höre.

Ich bin in der Zwischenzeit bei der zweiten Nebenstraße angekommen,

taste mich nun langsam mit meinen Händen an der Wand entlang,

bis ich beim Auto ankomme und ans Fenster klopfe. Natürlich ist abgeschlossen,

nie würde ein Chauffeur in einem solchen Viertel die Türen offen lassen.
 

„Hallo, Sie sollen mich zu Ihrem Chef fahren.“ erkläre ich, als ich höre dass der Fahrer langsam das Fenster herunterlässt.

„Steig ein.“ erwidert der nur und ich höre wie er die Zentralverriegelung aufmacht, so dass ich einsteigen kann.

Im Auto riecht es nach Leder, klar bei den Sitzen, aber kein anderer Geruch ist da,

keine Zigaretten, Alkohol oder sonst was, nur der Ledergeruch.

Die Sitze selber sind sehr bequem, daran könnte ich mich glatt gewöhnen. „Sind wir da?“ frage ich als wir anhalten.

„Ja.“ ist die knappe Antwort des Fahrers.

Danach steige ich aus, hmmm ich weiß nicht wohin,

stehen wir jetzt direkt vor der Tür oder muss ich erst noch irgendeinen Hof durchqueren?

Also das müssen wir das nächste Mal besser klären.

Schließlich habe ich durch Tasten irgendeine Tür gefunden.

Links ertaste ich zwei Klingeln, also zweite Etage, obere Klingel.

„Zu wem wollen sie?“ fragt mich jemand als die Tür geöffnet wurde.
 

„Zu......, demjenigen, der in der zweiten Etage wohnt.“ finde ich eine Möglichkeit, zu umschreiben was ich hier tue.

„Gut ich weiß Bescheid kommen Sie mit.“ antwortet er und lässt mich eintreten.

Ich muss mich echt anstrengen seinen Schritten zu folgen, dann kommen wir an die Treppe, fast wäre ich darüber gestolpert.

Scheiße ich weiß auch nicht wie viele Stufen das sind, also muss ich mich voll und ganz auf mein Gehör verlassen.

Nach der Treppe laufen wir noch 5 Schritte weiter geradeaus.

„Wir sind da, treten Sie ein.“ sagt der Mann plötzlich.

Er muss links von mir stehen, ich taste nach vorn ob er die Tür schon geöffnet hat.

Als ich auf keinen Widerstand stoße, laufe ich weiter.
 

Danach höre ich wie er die Tür wieder hinter mir zumacht. Na toll jetzt steh ich hier und weiß nicht wohin.

„Hallo, ist da wer?“ rufe ich.

„Klar und wer is da draußen?“ will jemand wissen. Die Stimme kam von ziemlich weit rechts, muss das Wohnzimmer gewesen sein.

„Ich bin hier um einen Unzufriedenen zufrieden zu machen.“ erkläre ich.

„Du bist der Stricher, sag´s doch gleich richtig.“ gibt der Typ zurück und ich höre wie er auf mich zukommt.

„Wie alt bist du? 15? Ich wollte kein Kind.“ beschwert er sich.
 

„Eyy, nur weil ich ein bisschen kleiner bin, bin ich doch kein Kind.

Ich bin 18 Jahre alt und wenn dir das nicht passt dann geh ich wieder.“ beschwere ich mich sofort und taste nach dem Türgriff.

Natürlich hab ich nicht vor zu gehen, aber beim ersten Mal geht´s mir immer so, die Leute trauen mir nichts zu,

wegen meiner geringen Größe und meiner Behinderung, aber danach zeig ich´s ihnen allen.

„Nee, warte.“ höre ich sofort und spüre wie sich eine Hand um meinen Arm schließt.

„Ich dachte nur dass der Beste auch ein bisschen größer ist.“

„Misst du das Können der Leute immer an ihrer Größe ab?“ frage ich.

„Nein, ich überzeuge mich von ihrem Können.“ entgegnet der Typ, als ich kurz darauf seine Lippen auf meinen spüre.

Ich bin total überrascht, sie sind so weich und tun mir gut.

Was geht da grade in meinem Kopf vor??

So was war noch nie mein erster Eindruck und jetzt?
 

„Hey, was soll das?“ will ich wissen, nachdem ich ihn weggeschubst habe. „Na bist du nicht hier um das zu tun?“ erwidert mein Freier.

Doch natürlich aber normalerweise fange ich an, nicht er.

„Doch, aber ich bestimme Zeit, Ort und Rollenverteilung.“ erkläre ich, das ist immer so.

„Vielleicht bei anderen aber nicht bei mir. Du bist ein Stricher also hast du zu tun was ich dir sage.“ gibt der andere zurück, zieht mich zu sich und küsst mich erneut.

„Das glaubst auch nur du.“ erwidere ich und er liegt mit ein paar schnellen Griffen am Boden, ich über ihm kniend.

„Hmmmm na gut. Deine Art gefällt mir, ich bin einverstanden mit deinen Forderungen.“ gibt der Typ schließlich nach.

„Wusste ich doch, dass du noch schlau wirst.“ entgegne ich und streiche über sein Gesicht um seinen Mund zu finden.

Schließlich habe ich ihn gefunden, lege nun meine Lippen darauf.

Mhmmmm diese Lippen sind echt der Hammer, ich möchte mich nie wieder von ihnen lösen.

Er erwidert ganz langsam den Kuss, streicht immer wieder sanft über meine Lippen,

nie bin ich bis jetzt so behandelt worden, so sanft, so zärtlich.

Als ich seine Zunge an meinen Lippen spüre, öffne ich sie sofort um ihn einzulassen.

Auch hier ist er so anders, erforscht meine Mundhöhle mit seiner Zunge, stupst sie schließlich an um sie in ein Spiel zu verwickeln das ich nur allzu gerne mit mache.

Es ist wirklich gespenstisch, was gerade zwischen uns abläuft, wie kann der mich so verwöhnen,

ich bin ein Stricher, noch dazu blind aber trotzdem verwöhnt dieser Typ mich so.

„Wie heißt du eigentlich?“ frage ich als wir uns wieder voneinander lösen. Ich muss einfach wissen wie der heißt, der mich gerade so beeindruckt hat. „Riku, und du?“ will er wissen.

Riku, das heißt Erde, ein schöner Name.

„Sora.“ antworte ich lächelnd und streiche über seine Wange um ihn danach erneut zu küssen.
 

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Inhalt des Adults: Sora merkt immer mehr wie sehr ihn Riku´s Körper anzieht, bis ihm ein Stöhnen entweicht.

Da er das eigentlich nicht darf ist er sehr aufgewühlt deshalb und möchte gehen.

Riku hält ihn jedoch zurück und bittet ihn hier zu bleiben und seine Gefühle zuzulassen. Sora tut das, zwar mit einem mulmigen Gefühl, aber er tut es.

Die beiden erleben eine schöne Nacht.
 

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„Sora.......... du bist toll.“ lobt mich Riku, als wir noch außer Atem auf dem Boden liegen und streichelt mir über den Arm bis zu meinem Hals und wieder zurück.

„Ich muss jetzt gehen.“ lehne ich seine Zärtlichkeiten klar ab.

„Bringt mich dein Fahrer wieder nach Hause?“

„Nein, der hat Feierabend. Außerdem ist er eigentlich ein Angestellter meiner Eltern. Aber ich kann dich nach Hause fahren.“ schlägt Riku vor.
 

Na toll, jetzt will der mich auch noch nach Hause fahren, aber alleine komme ich nie nach Hause,

also muss ich wohl oder übel sein Angebot annehmen.

„Na gut.“ stimme ich zu und suche mir meine Klamotten.

„Ähmmm, Sora, das is mein Hose, die du da gerade in der Hand hast.“ bemerkt Riku, nachdem ich mein Shirt und meine Shorts angezogen habe.

„Ohhh sorry. Keine Absicht.“ murmele ich nur und taste auf dem Boden nach meiner Hose.

„Hier.“ höre ich Riku plötzlich und er gibt mir die Hose.

„Warum nimmst du die blöde Sonnenbrille nicht mal ab??“ fügt er noch hinzu und greift an meine Brille.

„Nein, lass das. Das is meine Sache.“ erwidere ich sofort

und schlage seine Hand weg.

„Hey, immer mit der Ruhe.“ entgegnet Riku, als ich meine Hose anziehe. „Nein, da kann ich nicht ruhig bleiben. Können wir gehen?“ frage ich dann. „Ja, hier erstmal dein Geld.“ antwortet Riku dann und gibt mir das Geld.
 

„Und hier noch etwas extra für den besten.“ fügt er noch hinzu und steckt mir einen Schein in meine Hosentasche.

Ich greife danach, lasse die Finger darüber gleiten.

Wieder 50 Mäuse, toll.

Danach gehen wir hinaus, wieder die Treppen hinunter.

Vorhin hab ich 20 Stufen gezählt, hoffentlich passt das auch, sonst mache ich mich hier noch voll zum Affen.

Doch ich hatte wenigstens einmal Glück, die Treppe endet tatsächlich nach 20 Stufen.

Danach muss ich mich voll auf Riku´s Schritte konzentrieren um mich auch hier zurechtzufinden.

Also wir gehen auf jeden Fall nicht den Weg, auf den ich gekommen bin.

„So da wären wir, das is mein Auto.“ verkündet Riku plötzlich als wir durch ne Tür gelaufen sind,

anscheinend zur Garage.

„Ähhh schön.“ sage ich nur, taste mich dann am Auto entlang um herauszufinden,

in welche Richtung es steht und um die Beifahrertür zu finden.

Hmmm der Größe nach zu urteilen ist das Auto, ein Sportwagen,

ich würde sagen mit Faltdach, was ich gleich darauf auch fühlen kann. „Befingerst du die Autos anderer Leute immer so?“ fragt Riku.

„Was? Nein, ich muss nur....... ach nichts, passt schon.“ antworte ich, da ich ihm nicht verraten will das ich blind bin.

Schließlich finde ich die Beifahrertür und setze mich ins Auto, dann höre ich wie Riku sich auch ins Auto setzt und den Motor startet.

Wieder sind Ledersitze im Auto,

wieder riecht es so sauber ohne jeglichen ekligen Geruch in der Luft.
 

„Schnallst du dich bitte an, ich will keinen Ärger kriegen.“ reißt mich Riku aus meinen Gedanken.

„Ja, klar.“ stimme ich zu und suche den Gurt, um mich dann mit ihm anzuschnallen.

Riku schaltet das Radio an, doch anscheinend findet er keinen Sender der ihm gefällt weshalb er auch kurz danach auf CD umwechselt.

Linkin Park ist seine Wahl, gefällt mir zwar auch aber nicht gerade die Musik die ich jetzt hätte hören wollen.

„Bist du schon lange im Geschäft?“ will Riku später wissen.

„Geht dich das was an?“ gebe ich zurück. Ich werde ihm bestimmt jetzt nicht meine Lebensgeschichte erzählen.

„War ja nur ne Frage.

Wenn du´s mir nicht sagen willst musst du nicht.“ erklärt Riku.

„Sorry, aber ich bin ein bisschen gereizt auf diesem Gebiet.“ entgegne ich. Er hat ja Recht, es war nur ne Frage,

aber mich ihm zu öffnen, das bring ich jetzt echt nicht.

„Ist schon okay. Wo muss ich denn jetzt hin?“ will er dann wissen.

Hmmm ich bin mir nicht ganz sicher wo wir überhaupt sind,

habe auch auf keines der Zeichen geachtet, die mir das sonst verraten.
 

„Wo sind wir genau?“ muss ich schließlich fragen.

„Beim Bahnhof. Ohne Sonnenbrille is es eben trotzdem besser.“ antwortet Riku.

„Jaja, dann lass mich hier raus.“ sage ich,

damit ich endlich von ihm los komme.

„Okay.“ stimmt Riku zu und hält an.

„Kommst du wieder zu mir?“

„Mach das mit meinem Chef aus.

Ich hab nicht alle Termine im Kopf, aber für den Rest der Woche bin ich ziemlich ausgebucht.“ erkläre ich,

steige aus und mache mich so schnell wie möglich auf zu meiner und Tidus´ Wohnung.

Als ich dort ankomme, isst Tidus gerade etwas,

das merke ich schon an dem Duft der mir im kleinen Flur entgegen kommt.

Die Wohnung hat nur drei Zimmer,

ein Bad, eine kleine Küche und ein Wohnzimmer

in dem wir beide schlafen.

„Sora, bist du schon wieder da?“ ruft mir Tidus entgegen.

„Ja, aber ich glaube das mit dem Weggehen wird heute nichts mehr.

Ich bin viel zu kaputt.“ erzähle ich ihm.

„Was?“ wundert sich Tidus und kommt zu mir in den Flur. „Warum denn? War der Typ so anstrengend?“

„Erinnere mich bloß nicht daran.“ antworte ich und gehe ins Wohnzimmer um mich umzuziehen.

„Warum? Was hat der denn mit dir gemacht? Du bist ja vollkommen durch den Wind.“ stellt Tidus fest.

„Nicht er hat was mit mir gemacht sondern ich hab was gemacht was ich nicht hätte tun dürfen.“

erwidere ich und suche mir ein T-Shirt zum schlafen.
 

„Hast du ihn umgebracht?“ fragt Tidus.

„WAS?“ gebe ich sofort zurück.

„Na ja, is mir nur grad so eingefallen. Was ist dann passiert?“ will Tidus wissen.

Soll ich ihm das jetzt erzählen? Na ja wenigstens kann ich mir sicher sein, das er es nicht weitererzählen wird.

Tidus ist der Einzige dem ich vertraue.

„Ich hab gestöhnt.“ gebe ich schließlich zu und ziehe mir ein T-Shirt über. Von Tidus kommt nur ein kleines Kichern.

„Das ist nicht witzig sondern purer Ernst.“ verdeutliche ich.

„Ach Sora, jeder stöhnt mal. So schlimm ist das nicht, solange du dich nicht in den Typen verliebt hast ist alles in Ordnung.“ erklärt Tidus.

Na toll und was ist wenn ich mich verliebt habe?

„Du hast dich doch nicht verliebt oder?“

„Nein, niemals. Ich doch nicht und dann noch in so nen reichen Typen.“ wehre ich sofort ab.

„Na dann ist doch alles gut. Dann könnten wir doch vielleicht was Trinken gehen.“ bettelt Tidus fast.

„Pass auf, ich geb dir 15 Dollar und du gehst alleine, okay?“ frage ich. „Hmmmm aber alleine macht es doch keinen Spaß.“ versucht Tidus mich zu überreden.

„Du gehst heute alleine und Freitag können wir dann zusammen gehen, da hab ich fast keine Termine.“ erkläre ich und gebe ihm die 15 Mäuse.

„Na gut. Aber Freitag ist fest versprochen, klar?“ gibt Tidus zurück.

Ich nicke nur.

„Also dann bis morgen.“ verabschiedet sich Tidus, geht aus dem Zimmer und kurz darauf höre ich die Haustür ins Schloss fallen.

Sofort lasse ich mich auf das Sofa fallen auf dem ich immer schlafe.

Es ist also alles gar nicht so schlimm??

Aber wenn ich mich verliebt habe,

habe ich ernsthafte Probleme.

Na toll und woher weiß ich das ich mich nicht verliebt habe????
 

Kapi 1 Ende
 

Bitte um Kommis

Die Leiden des jungen Riku

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Also erstmal ein Riesendankeschön an meine Kommischreiber.

Ich hab euch lieb. ^^
 

Und nun kommen wir gleich zur Sache.

Viel Spaß beim Lesen
 

Eure Chibi_Isa
 

Kapitel 2: Die Leiden des jungen Riku ^^
 

Riku´s POV
 

Es ist zum Verrücktwerden, immer wieder muss ich an diesen Typen denken. Wie er mich gestern behandelt hat, so vorsichtig und sanft.

Wie konnte er je Stricher werden??

Alle anderen die ich bis jetzt hatte, waren nur auf ihren Profit aus, wollten es so schnell wie möglich hinter sich bringen,
 

aber er??
 

Nein er wollte das nicht, glaube ich jedenfalls. Und was ist wenn er mir das nur vorgespielt hat??

Und ich mir zu Unrecht Hoffnungen mache?? Dann stehe ich ziemlich als Trottel da.
 

„Hey Riku, ich hab dich was gefragt!“ reißt mich plötzlich jemand aus meinen Gedanken.

Es ist Roxas, mein Banknachbar in der Schule, mein Nachbar in unserem Viertel und mein bester Freund.

Wir haben gerade Bio, aber das Fach interessiert mich eh nicht und da wir in der letzten Reihe sitzen,

werde ich auch fast nie aufgerufen und kann so immer abschalten.

„Ähhhh was denn?“ frage ich.

„Oh Mann wo bist du mit deinen Gedanken?

Ich hab dich gefragt ob du Freitag mit mir und Axel weggehen willst.“ antwortet Roxas.

„Na klar, damit ihr euch wieder gegenseitig abknutscht und ich in der Ecke stehe. Nein danke.“ lehne ich ab.

Das ist immer so wenn wir drei zusammen weggehen,

die beiden haben sich und ich kann sehen wo ich bleibe.

„Ach komm schon. Ich verspreche dir auch, wir halten uns diesmal wirklich zurück.“ macht mir Roxas wiedermal ein Versprechen,

das die beiden bisher nie eingehalten haben.

„Das hast du mir schon immer versprochen und nie hast du dich irgendwie zurückgehalten und Axel auch nicht.“ gebe ich zurück.

„Aber diesmal machen wir das. Bitte Riku, ohne dich ist es doch nicht schön.“ bettelt Roxas mit einem Megadackelblick.

Ohhhh Mann, wenn der doch nicht immer solche Blicke drauf hätte,

er weiß doch, dass ich da nie widerstehen kann.

„Na gut. Aber ihr haltet euch wirklich zurück.“ stimme ich nun zu.

„Ja, ganz sicher.“ versichert mir Roxas,

doch ich weiß schon jetzt, dass er das nie einhalten wird.

„Was hast du eigentlich gestern gemacht?“ fragt Roxas dann.

„Hmmmm....... ich hatte Besuch.“ erkläre ich.
 

„Ein Neuer?“ will Roxas wissen.

Er weiß als einziger von den Strichern.

„Jaaah.“ seufze ich.

„Ohhhh das hört sich aber interessant an. Los erzähl.“ fordert mein bester Freund.

„Warum? Brauchst du neue Anregungen oder was?“ frage ich grinsend.

„Nee, bei uns is alles okay. Ich bin nur neugierig.“ antwortet Roxas.

„Na gut, ich glaub dir mal.

Also er war echt fantastisch. So anders als die anderen.

So sanft und toll und süß und......“ verfalle ich in eine Aufzählung.
 

„Okay, okay, okay ich hab schon kapiert. Er war der Beste bisher.“ vereinfacht Roxas meine Erzählung.

„Jaaah, der Beste und der Einzige den ich noch will.“ erkläre ich.

„Na, na, na das hört sich nicht gerade nach einer Zweckgemeinschaft an, hört sich eher so an als wärst du ganz schön verknallt in ihn.“ stellt Roxas eine These auf.

„Ach Quatsch. Du spinnst ja. Ich, verliebt in einen Stricher, nein, niemals.“ lehne ich sofort ab.

„Na ja, wie.....“ fängt Roxas an,

wird aber dann von unserem Lehrer unterbrochen.

„Roxas, Riku warum seid ihr eigentlich hier. Um zu quatschen oder um was zu lernen?“ fragt er.

„Tut uns Leid.“ entschuldigt sich diesmal Roxas für uns.

So läuft das fast jede Biostunde.

„Jaja, tut uns Leid habt ihr auch noch ne andere Platte. Nachsitzen für euch beide, würde ich mal sagen.

Heute Nachmittag nach der Schule.“ brummt uns der Lehrer auf.

Doch auch daran haben wir uns bereits gewöhnt, dass is auch jede Biostunde so.

„Ja, okay.“ stimmen wir beide zu.
 

Danach lässt uns der Lehrer wieder in Ruhe, wie immer, deshalb stimmen wir immer so schnell wie möglich zu.

„Was nehmen wir diesmal für ne Ausrede, weil wir zu spät nach Hause kommen?“ fragt Roxas.

Das ist dann immer die nächste Frage, auch wenn uns unsere Eltern viele Freiheiten lassen,

regen sie sich doch auf wenn wir zu spät nach Hause kommen.

Aber die dürfen auch nichts über unser Nachsitzen erfahren, denn das würde sie noch mehr aufregen.

„Also ich hab schon gesagt ich geh noch ins Einkaufszentrum. Du kannst ja in der Mittagspause anrufen und sagen das du mitkommst.“ schlage ich vor.
 

„Ja, okay.“ stimmt Roxas zu, als es zur Pause klingelt.
 

„Als Hausaufgabe lest ihr die Seiten 70 bis 88 und schreibt eine Zusammenfassung von min. 3 Seiten darüber.“ gibt uns der Lehrer auch noch ne Hausaufgabe.

„Roxas, Riku, ihr bleibt noch hier. Ich muss mal wieder mit euch reden.“ Ohhh Mann auch wieder dasselbe wie jede Stunde, wir bekommen immer ne Standpauke, nach jeder Stunde.

„Was ist es diesmal?“ frage ich als wir vor dem Pult des Lehrers stehen. „Lernt ihr denn eigentlich nie etwas dazu? Euch sollte doch langsam klar sein, dass ihr jedes Mal nachsitzen müsst.“ antwortet er.

„Na ja, wenn Sie schon so fragen. Es ist uns schon klar, aber es hält uns nicht davon ab wieder miteinander zu quatschen.“ erklärt Roxas.

„Euch ist wirklich nicht mehr zu helfen. Geht jetzt. Wir sehen uns heute nach dem Unterricht.“ schickt uns der Lehrer dann hinaus.
 

„Wow, diesmal ging´s aber schnell.“ wundert sich Axel,

der schon vor dem Biosaal auf uns gewartet hat.

Sofort drückt er Roxas einen Kuss auf die Wange, doch ich weiß, dass ihm das total peinlich ist in der Schule zumindest.

Aber er ist auch sonst sehr zurückhaltend, wenn wir abends zusammen weggehen,

ist es meistens Axel der die Initiative ergreift.

Die beiden haben auch noch nicht miteinander geschlafen, obwohl sie mittlerweile schon ein halbes Jahr zusammen sind,

aber Roxas will nicht, das hat er mir ganz offen erzählt, aber auch Axel weiß davon und er akzeptiert es.

„Vielleicht hatte der Alte nur keine Lust mehr auf uns.“ sucht Roxas nach einen Grund, warum uns der Lehrer so schnell hat gehen lassen.

„Oder er bekommt Besuch..........“ entgegnet Axel und deutet mit seinem Kopf in Richtung Lehrerzimmer das der nächste Raum neben dem Biosaal ist.
 

Aus diesem kommt eben grade unsere Englischlehrerin, sie ist zwar noch sehr jung, aber trotzdem traue ich ihr nicht zu, dass sie was mit unserem Biolehrer hat.
 

„Hallo ihr drei. Ist Herr Imamoto noch drin?“ fragt sie als sie bei uns angekommen ist.

„Ja, aber er hat schlechte Laune wegen uns.“ entgegne ich lächelnd.

„Habt ihr wieder gequatscht?“ will sie wissen.

Wir nicken beide zustimmend, bevor sie kopfschüttelnd in den Biosaal geht. Ich möchte ja nun echt zu gerne wissen, was die da drin machen.
 

„Können wir dann gehen? Ich hab Riesenhunger und wenn wir uns nicht beeilen dann ist die Pause aus.“ erklärt Roxas.

„Ja, kommt wir gehen.“ stimmt Axel zu,

nimmt Roxas´ Hand und wir gehen Richtung Aula, zum Schulkiosk.

Roxas kauft sich hier immer was zu essen und teilt sich das dann mit Axel, weil er nicht gerade der Reichste ist und meistens pleite.
 

Ich kaufe mir fast nie was, ich frühstücke ausgiebig und lasse deshalb meistens die Pause ausfallen,

wenn dann kauf ich mir nur was Süßes einen Schokoriegel oder so.
 

„Einmal Pommes mit Ketchup bitte.“ bestellt Roxas.

Nachdem er bezahlt hat, machen wir uns auf zu unseren Klassenzimmern.

Axel ist zwar in unserer Parallelklasse, aber sein Klassenzimmer ist genau neben unserem.

Sofort setzen sich die beiden auf den Boden und füttern sich gegenseitig, das is auch immer so.

Hier wird Roxas meistens ein bisschen mutiger und küsst Axel auch mal in der Schule.
 

„Du hast dich bekleckert.“ stellt Roxas kichernd fest und deutet auf den Ketchupfleck der nun auf Axel´s Schuluniform prangt.

„Na toll und meine Mum hat mein anderes Hemd noch nicht gewaschen. Was soll ich dann morgen anziehen?“ fragt Axel
 

„Ich geb dir eins von meinen.“ antworte ich.

Ich und Axel haben die gleiche Kleidergröße also kann ich ihm immer aushelfen wenn seine Mutter mal nicht hinterherkommt.

Immerhin hat Axel noch 3 weitere Geschwister die auch ihre Sachen brauchen.
 

„Danke, du bist echt meine Rettung.“ entgegnet Axel sofort.

„Und was bin ich?“ will Roxas wissen.

„Mein Schatz natürlich.“ versichert Axel und küsst Roxas kurz auf die Lippen, woraufhin dieser knallrot anläuft.

„Hmmmm jetzt siehst du so süß aus, das ich dich gleich noch mal küssen muss.“ erklärt der Rothaarige dann und küsst Roxas erneut auf die Lippen, diesmal etwas länger.

Ich bin echt erstaunt, dass er das heute alles zulässt, aber vielleicht is er endlich soweit.

„Du bist auch süß.“ erwidert Roxas und küsst nun Axel.

Ohhh Mann das wird immer seltsamer, Roxas scheint wirklich mutiger zu werden.

Als die beiden dann ihren Kuss beendet haben, füttern sie sich noch weiter gegenseitig bis die Pommesschale leer ist und dann auch ein Lehrer kommt und unser und Axel´s Klassenzimmer aufsperrt.

Auch als die beiden sich dann verabschieden dauert es länger als sonst, Roxas dreht heute echt auf.
 

„Sag mal, is was passiert zwischen dir und Axel?“ frage ich,

als wir im Klassenzimmer sitzen und auf die Englischlehrerin warten.
 

„Nein, ich hab dir doch schon erzählt, dass ich das noch nicht will.“ antwortet Roxas sofort.

„Ja schon, aber du bist ganz schön mutig heute, sonst hast du so was noch nie in der Schule gemacht.“ erkläre ich.

„Ach dir kann man auch nichts vormachen oder? Ich will mit ihm schlafen, am Freitag, nachdem wir weg waren.“ erzählt mir Roxas nun von seinem Plan.
 

„Wirklich?“ will ich wissen.

„Ja, aber ich hab noch ein bisschen Angst und so.......“ druckst Roxas herum.

„Sag einfach was du willst.“ nehme ich ihm die Frage ab.

Ich weiß wenn er so ist, dann soll ich irgendwas für ihn tun.

„Könntest du vielleicht mal mit Axel reden, ich weiß ja, dass er mir bestimmt nicht weh tut, aber wenn ich es von dir höre ist das noch mal was ganz anderes.“ erklärt Roxas.

„Klar, kann ich machen.“ stimme ich sofort zu.
 

„Danke, aber da wäre noch was. In dem Club in den wir immer gehen, da gibt es doch auch Hinterzimmer für du weißt schon was...... Meinst du wir könnten da, vielleicht.......“ druckst Roxas wieder herum.

„Du willst dort mit Axel schlafen? Aber die Zimmer sind nicht gerade einladend. Ich finde sie nicht angemessen für´s Erste Mal.“ antworte ich.
 

„Aber du weißt doch, mit zu mir kann ich Axel nicht nehmen, weil meine Eltern noch nichts von ihm wissen und zu Axel können wir wegen seiner kleinen Geschwister auch nicht.“ erklärt Roxas.

„Und du kennst doch den Besitzer von dem Club ganz gut, meinst du er könnte nicht ein Zimmer ein bisschen umgestalten?“

„Hmmmm, na gut, ich versteh dich. Ich werde mit dem Besitzer reden und sehen was sich machen lässt.“ versichere ich ihm.

„Daaaaaanke, du bist toll.“ freut sich Roxas sofort.
 

„Aber ich kann nichts versprechen.“ dämpfe ich seine Freude etwas.

Manchmal lässt sich ja mit dem Besitzer ganz gut reden, aber eben auch nicht immer.

„Ach du schaffst das schon.“ ist Roxas zuversichtlich,

als dann unsere Lehrerin kommt.

Sie sieht wirklich ein bisschen zerstreut aus, vielleicht ist an Axel´s Vermutung doch was dran und sie hat wirklich was mit dem Biolehrer.

Aber dazu habe ich nun keine Zeit mehr drüber nachzudenken, denn Englisch mögen wir beide und deshalb passen wir auch meistens auf und quatschen nicht.
 

Die beiden Stunden Englisch gehen schnell vorbei,

danach haben wir noch eine Stunde Mathe, die auch relativ schnell vorbei geht.

Nun haben wir Mittagspause und sitzen wie immer im Aufenthaltsraum, jetzt da wir in der Abschlussklasse sind dürfen wir den auch endlich benutzen.
 

Leider bin ich da immer ziemlich allein.

Roxas und Axel beschäftigen sich meistens mit sich selbst, so is es auch heute bis dann Kairi auftaucht.

Ich kann sie nicht leiden,

sie ist total zugekleistert mit Schminke und all so nem Zeug,

außerdem ist sie eine astreine Zicke und sie kann sehr gut Intrigen spinnen.

Und das Schlimmste kommt erst noch,

sie steht voll auf mich, weil ich der einzige Junge, mal abgesehen von Roxas, in unserer Stufe bin mit dem sie noch nichts hatte.
 

„Hey Riku.“ begrüßt sie mich und setzt sich so neben mich das ich auch nichts von ihrem „Prachtkörper“ verpasse.

„Was?“ frage ich sogleich genervt.

„Ich hab mich gefragt ob du mal mit mir weggehen willst.“ antwortet sie.
 

„Nein, was soll ich mit dir. Ich brauch kein doofes, kleines Mädchen.“ erkläre ich ihr,

woraufhin ich von Roxas sofort ein Kichern höre.

Ich weiß dass er so was immer genießt,

Kairi hat ihn früher immer geärgert und jetzt schlage ich für ihn zurück.
 

„Halt die Klappe, kleine Schwuchtel, nur weil du kein Mädchen abbekommst musst du nicht kichern.“ giftet Kairi sofort gegen Roxas.

Doch das lasse ich bestimmt nicht auf ihm sitzen,

ich weiß dass er sich nicht wehren wird, weshalb das ich auch für ihn übernehme.

„Hey, Mädchen, kommt mal.“ fordere ich ein paar Mädchen auf, die in unserer Nähe stehen.

Ich kenne zwar nicht alle, aber trotzdem weiß ich dass sie alle kommen werden.

„Hallo Riku. Was ist denn?“ fragt Selphie.

Sie kenne ich ganz gut, wir sind seit der Grundschule in einer Klasse.

„Ich wollt nur wissen wie ihr Roxas so findet. Würdet ihr mal mit ihm ausgehen?“ will ich wissen.

Seufzend lassen die Mädchen sofort den Kopf hängen.
 

„Klar, wenn er nicht mit Axel zusammen wäre, sofort. Er is echt süß.“ übernimmt Selphie erneut die Antwort.

„Danke, das wollt ich nur wissen. Ihr habt mir echt geholfen.“ bedanke ich mich bei den Mädchen.

„Für dich würden wir doch alles tun.“ gibt Selphie grinsend zurück und geht dann mit den anderen Mädchen wieder weg.

Ich liebe diese Bemerkung von ihr, denn bei ihr weiß ich, dass sie absolut nicht ernst gemeint ist.

„Also, Kairilein.“ fange ich an und setze mich dann neben Roxas.

„Wie du gerade selbst gehört hast, gibt es unheimlich viele Mädchen, die gerne mit Roxas ausgehen würden und ihn wirklich heiß finden.“ spreche ich weiter und lege meinen Arm um Roxas Schulter.

„Und deshalb würd ich sagen, verschwindest du jetzt ganz schnell, das nächste Mal wenn du so was über Roxas sagst kommst du nämlich nicht mehr so glimpflich davon.“ beende ich schließlich meine Drohung und schaue Kairi mit einem bösen Blick an.
 

Sie schaut noch einige Momente zurück, bevor sie versteht dass sie schon wieder verloren hat.

„Ach fickt euch doch.“ verabschiedet sie sich dann und rauscht davon. „Gerne, aber ohne dich.“ rufe ich ihr noch nach,

woraufhin sie mir ihren schönsten Finger zeigt.
 

Doch Roxas findet die ganze Sache total lustig, fängt wieder an zu kichern, bevor er mich kurz umarmt.

„Danke, du warst echt klasse.“ lobt er mich grinsend.
 

„Ja, aber jetzt kümmere dich mal um Axel. Er ist beleidigt weil ich dich verteidigt habe und nicht er.“ erkläre ich ihm flüsternd, bevor Roxas sich lächelnd Axel zu wendet.

Und wieder sind die beiden voll mit sich beschäftigt und ich bin wieder alleine,

ich kenne zwar fast alle Leute aus der Abschlussstufe aber irgendwie hab ich nie Lust auf die, ich bin auch mit keinen so eng befreundet wie mit Axel und Roxas.

Deshalb entschließe ich mich auch schon zum Klassenzimmer vorzugehen, in dem wir jetzt noch Geschichte und Erdkunde haben werden.

Als ich dort ankomme, bin ich der Erste,

ganz klar keiner würde früher aus der Pause gehen, seufzend setze ich mich vor den Klassenraum, warte gelangweilt dass noch jemand kommt mit dem ich mich wenigstens unterhalten kann.
 

Als ich dann so warte, höre ich nach einiger Zeit Stimmen aus dem Zimmer, es muss also trotzdem schon jemand da sein.

Verwundert öffne ich die Tür, sie ist nicht abgeschlossen,

doch als ich dann sehe wer im Klassenzimmer ist, fallen mir dann doch fast die Augen aus.

Unsere Englischlehrerin und unser Biolehrer, total miteinander beschäftigt, ich will schon erschreckt die Tür wieder zu machen, als sie mich dann doch bemerken.

„Riku!“ kommt es von beiden.

„Entschuldigung........... ich wollte nicht stören.“ erkläre ich mit glühheißen Wangen.

Wenn ich jemand bei so was erwische, is es mir immer total peinlich, einmal als ich meine Eltern erwischt habe,

hab ich kein Wort mehr heraus bekommen.
 

Aber ich glaube unsere Lehrer wissen im Moment auch nicht was sie machen sollen. Sie stehen nur wie angewurzelt da.

„Wirst du es jemandem erzählen?“ fragt Herr Imamoto schließlich.

„Nein, was hätte ich schon davon.“ antworte ich.

So was würde ich nie tun, was sollte es mir auch nützen.
 

„Aber was ich nicht verstehe warum machen Sie Ihre Beziehung nicht öffentlich??“

„Weil wir einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben der uns das verbietet.“ erklärt die Englischlehrerin.
 

Das ist Quatsch, solche Klauseln sind immer Quatsch, man kann doch die Liebe nicht kontrollieren.

„Das is schade, aber Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben, ich werde es keinem verraten.“ verspreche ich.
 

„Weißt du Riku, manchmal bist du ein echt passabler Junge, warum nur nie in meinem Unterricht?“ will unser Biolehrer wissen.

„Tja, also wissen Sie, Roxas is so verquatscht und er lenkt mich immer ab.“ schiebe ich mal die Schuld auf Roxas.

Ich kann schlecht sagen, dass der Unterricht stinklangweilig ist.
 

„Ja ja, der gute Roxas was? Aber weißt du dafür, dass du manchmal doch ganz passabel bist, lassen wir das Nachsitzen heute ausfallen. Das macht dir doch nichts aus oder?“ fragt mein Lehrer scheinheilig.
 

„Ach echt, ich hatte mich schon auf´s Nachsitzen gefreut.“ gebe ich ironisch zurück.

„Muss Roxas dann trotzdem kommen?“

„Nein, das wäre ja dann ungerecht.“ erklärt mein Lehrer.
 

„Gut, danke, dann lass ich Sie mal wieder alleine.“ verabschiede ich mich und verlasse unser Klassenzimmer wieder.

Oh Mann, die beiden sind tatsächlich zusammen, ich glaub´s nicht. Die Vermutung war ja schon lange da, aber das es dann trotzdem stimmt.

„Hallo Riku.“ reißt mich plötzlich Kairi´s Stimme aus meinen Gedanken. „Häh? Was willst du denn?“ frage ich total angenervt, kann mich die Zicke nicht einfach mal in Ruhe lassen?
 

„Hmmm ich bin dir gefolgt und ich weiß alles. Unsere Lehrer treiben´s miteinander im Klassenzimmer.“ erzählt sie mir.

„So ein Quatsch. Denkst du auch einmal nicht an Sex?“ will ich wissen.

Ich habe versprochen keinen von ihnen zu verraten und das will ich auch halten.

„Vielleicht, aber das hab ich ganz genau gehört, mein Lieber.“ entgegnet Kairi.

„Und ich hab auch gehört, dass das ein Geheimnis bleiben soll.“

„Ach ja?“ frage ich.
 

„Ja, Rikulein, aber weißt du Geheimnisse und ich das is so ne Sache. Mir rutscht öfters mal was raus......“ lullt sie und streicht,

vermutlich von ihr als erotisch eingestuft, über meine Brust.
 

„Was willst du, dafür, dass es ein Geheimnis bleibt??“ will ich wissen, obwohl ich mir schon vorstellen kann was sie will.

„Du könntest Mal was mit mir machen, im Bett am besten.“ verlangt sie das was ich von Anfang an vermutet habe.

„Ich soll mit dir schlafen?“ wiederhole ich ihre Forderung noch mal auf gut Deutsch.

„Wann und wo?? Aber ich sag dir ich nehm dich bestimmt nicht mit nach Hause.“

„Gut dann, Samstag bei mir um 3.“ verlangt Kairi.
 

„Ja, wenn´s sein muss.“ antworte ich.

„Ja es muss, sonst wird mir vielleicht was rausrutschen.“ erklärt Kairi und befummelt mich weiter.
 

„Aber erst Samstag und jetzt nimm deine Pfoten von mir.“ erwidere ich wütend und schlage ihre Hand weg.

Wenn sie mich noch mal so eklig anfasst, wird sie aber was zu hören kriegen.

Wütend gehe ich an ihr vorbei, als ich beim Aufenthaltsraum ankomme, verlassen ihn grade Axel und Roxas.

„Warum bist du vorhin einfach weg?“ fragt Axel.

„Na ja ich dachte ihr wollt allein sein.“ antworte ich. „Und außerdem musste ich noch was nachschauen in der Bibliothek.“
 

„Echt? Was denn?“ will Roxas neugierig wissen.

Warum muss der jetzt so neugierig sein, ich kann ihnen nicht erzählen was gerade war, nicht das mit unseren Lehrern und auch nicht das mit Kairi.
 

„Geht dich alles was an?“ gebe ich zurück.

„War ja nur ne Frage. Warum bist du gleich so?“ fragt Roxas etwas eingeschüchtert.

Ohhh Mann jetzt hab ich ihm auch noch Unrecht getan, obwohl er absolut nichts dafür kann.

„Ach tut mir Leid, ich bin ein bisschen durcheinander. Aber ich hab ne gute Nachricht für dich, wir müssen heute nicht nachsitzen.“ teile ich ihm lächelnd mit.

„Wirklich?? Wie hast du denn das geschafft?“ wundert Roxas sich.

„Tja ich hab eben meine Überredungskünste spielen lassen.“ lüge ich.

„Ja, ja sicher.“ erwidert Roxas grinsend.

„Freu dich doch, so haben wir genug Zeit, dein Vorhaben durchzusprechen.“ erkläre ich.

„Was hat Roxas denn vor?“ will Axel da wissen.

„Tja das ist ein Geheimnis zwischen besten Freunden.“ vertröste ich ihn. „Na danke, Roxas is mein Freund, ich will es wissen.“ verlangt Axel und sieht zu Roxas.

„Keine Chance. Du musst dich schon noch etwas gedulden, bis ich dir das sagen kann.“ entgegnet Roxas.

„Und wie lange??“ fragt Axel ungeduldig.

„Bis Freitag, da wirst du´s dann sehen.“ erklärt Roxas.

„Sehen? Is es wohl ne Überraschung für mich??“ versucht Axel weiter nach zu forschen.

„Mehr verrat ich nicht, das andere is ein Geheimnis.“ vertröstet ihn nun auch Roxas.

„Aber das is gemein.“ stellt Axel fest.

„Tja, Roxas kann eben auch gemein sein.“ erwidere ich.
 

„So ein Quatsch, ich bin immer lieb.“ verteidigt sich Roxas.

„Sicher, sicher.“ scherze ich, als wir beim Klassenzimmer ankommen.

Axel hat jetzt Englisch, wir Geschichte, das war wahrscheinlich auch unseren beiden Lehrern ganz recht.
 

„Ciao, Kleiner.“ verabschiedet sich Axel und küsst Roxas auf die Wange. „Ciao, Axel, sehen wir uns nachher noch?“ fragt Roxas und setzt wieder seinen unwiderstehlichen Dackelblick auf.

„Heute noch? Das is aber schlecht. Ich hab nach der Schule ja noch Basketballtraining und danach muss ich mich um die Kleinen kümmern, weil Mum und Dad im Restaurant arbeiten müssen.“ erklärt Axel und streicht Roxas über die Wange.

Axel hat fast nie nach der Schule Zeit für Roxas,

seinen Eltern gehört ein Restaurant, deshalb sind sie meist damit beschäftigt und haben nicht viel Zeit für ihre Kinder.
 

„Schade.“ erwidert Roxas traurig und zieht eine Schnute.

„Ach komm schon, Kleiner. Wir sehen uns doch morgen schon wieder.“ versucht Axel ihn gleich aufzumuntern.

„Und bis dahin pass ich auf ihn auf.“ werfe ich dazwischen.

„Na gut, okay.“ lässt sich Roxas schließlich trösten und verabschiedet sich noch mit einem Kuss von Axel bevor wir ins Klassenzimmer gehen.
 

Die nächsten Stunden vergehen nur schleppend, Geschichte und Erdkunde sind zwar Fächer,

aber diesmal ist Herr Imamoto wirklich etwas von der Rolle, anscheinend immer noch weil ich ihn mit der Englischlehrerin erwischt habe.
 

Am Schluss wäre ich sogar fast eingeschlafen, wenn Roxas mich nicht im letzten Moment angestupst hätte.

Schließlich klingelt es endlich und der Unterricht is für heute beendet. Schnell packen wir unser Zeugs zusammen und machen uns dann auf den Weg zum Parkplatz.

Wir fahren immer zusammen zur Schule, eine Woche ich, eine Woche Roxas.
 

„Willst du noch wohin oder können wir gleich zu dem Clubbesitzer gehen?“ frage ich als wir im Auto sitzen.

„Also von mir aus können wir gleich los.“ stimmt Roxas zu und ich starte den Wagen.

„Was hast du eigentlich wirklich mit unserem Lehrer gemacht?? Er lässt sich doch sonst nicht so leicht überreden.“ fragt Roxas als wir dann fahren.
 

„Ich hab´s eben geschafft. Einmal is immer das erste Mal. Nich wahr Roxaslein?“ gebe ich grinsend zurück.

„Reit doch bitte nich so drauf rum. Ich weiß selbst, das ich ziemlich uncool bin, weil ich´s noch nie gemacht habe.“ erwidert Roxas traurig.
 

„Quatsch mit Soße. Darauf kommt es doch nicht an. Du bist ein guter Freund und wenn Axel das nicht akzeptieren könnte, dann hätte er dich nie verdient.“ erkläre ich ihm ehrlich und das meine ich auch so.

Roxas hat so viel Charakter, er is nur zu schüchtern um das zu zeigen, aber ich mag ihn so wie er ist.

„Meinst du das Ernst?“ will Roxas wissen.

„Klar und wie. Du bist doch mein bester Freund. Denkst du ich lüge dich an?“ frage ich.

„Nein, natürlich nicht.“ antwortet Roxas als wir auf dem Parkplatz des Clubs ankommen.
 

„Wo is dein Chef?“ frage ich, als wir im Club nur einen Kellner antreffen.

„Im Büro, aber er hat schlecht Laune, das sag ich dir gleich.“ antwortet der Kellner.
 

„Die werde ich ihm schon austreiben.“ entgegne ich und gehe zusammen mit Roxas zum Büro.

Als ich anklopfe kommt ein wütendes „Ja“ von drinnen.

„Hallo.“ begrüße ich den Chef.

„Riku, dich hab ich aber lange nicht mehr gesehen. Und deinen kleinen Freund hast du ja auch mitgebracht. Roxas heißt er oder??“ fragt er, als er Roxas bemerkt, der etwas ängstlich hinter mir steht.

Ich weiß, das ihm solche Kreise nich behagen, aber schließlich is es sein Erstes Mal.

„Ja und wegen ihm bin ich auch hier. Roxas hat nämlich was ganz Besonderes vor.“ erkläre ich.

„Klingt interessant, setzt euch.“ fordert uns der Chef auf und wir setzen uns auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch,

wobei Roxas es kaum wagt sich umzuschauen.

„Also, Roxas hat ja einen Freund, aber sie haben noch nich.......“ fange ich an.

„Was sie haben noch nich?? Wird das nich bald schon ´n halbes Jahr?“ fragt der Chef gleich.

„Is das schlimm?“ meldet sich Roxas nun zum ersten Mal zu Wort.

Ich staune echt über ihn, dass er sich das auf einmal traut.
 

„Nein, Roxas, er is nur anderes gewohnt.“ erkläre ich ihm.

„Also sie haben noch nich, aber Roxas will jetzt, nur haben die beiden keinen Ort wo sie hin könnten.

Und da dachte Roxas, das er eventuell eines der Hinterzimmer benutzen könnte.“ spreche ich nun weiter meine Forderung aus.

„Wann?“ will der Chef wissen.

„Freitag.“ entgegne ich.

„Hmmmm......“ brummt er dann und blättert in nem Notizbuch, das auf dem Schreibtisch liegt.

„Ja, doch, sollte gehen.“

„Danke, aber da wäre noch was.

Also du weißt ja selber wie die Zimmer aussehen.

Ich finde sie nicht gerade angemessen für´s Erste Mal und ich hab mich gefragt ob du nicht vielleicht eines etwas romantischer gestalten könntest.“ versuche ich erneut mein Glück.
 

„Warum legst du dich so ins Zeug für den Kleinen?“ will der Chef daraufhin wissen.

„Na ja, weil er mein bester Freund is und weil er glücklich werden soll.“ erkläre ich.

„Na dann will ich das auch. Ich werde den 1. Raum, gleich links für euch umgestalten. Ich will ja deinem Liebesglück nicht im Weg stehen.“ gibt er dann zurück und schaut zu Roxas.

„Ähhh............ danke.“ bringt er schließlich mit knallroten Wangen heraus.
 

„Roxas, würdest du schon mal zum Auto gehen, ich muss noch was abklären.“ teile ich ihm mit, bevor er noch röter wird.

Aber ich muss echt noch was abklären, ich muss den Typen nämlich noch nach Informationen über Sora fragen.

„Aber du kommst gleich?“ will Roxas wissen.

„Ja, keine Sorge.“ versichere ich ihm, bevor er den Raum verlässt.

„Was musst du denn noch abklären?“ fragt der Chef dann.

„Ich brauche Informationen über nen Stricher. Genauer gesagt heißt er Sora.“ erzähle ich.

„Ohhh Klein-Riku hat nen neuen Liebling. Wie viel is er dir denn Wert?“ gibt er zurück.

„Ich hab nur 50 dabei. Reicht das?“ will ich wissen und halte ihm den Schein hin.

Ich wusste dass so was kommt, der Typ macht auch nichts ohne Gegenleistung, mal von dem Zimmer abgesehen.

„Hmmm für´s erste, wenn du noch mehr Infos willst, musst du eben noch mal kommen.“ stimmt der Typ zu und nimmt sich das Geld.
 

„Also dein Liebling is 18 und der Beste, den es weit und breit gibt, er is vor drei Jahren in der Stricher-Szene aufgetaucht,

am Anfang dachten alle er würde scheitern, aber er hat´s geschafft und is jetzt echt großartig.“

„Davon hab ich mich schon überzeugt. Ich will andere Infos. Wie is er hier gelandet und so.“ erkläre ich.
 

„Du fragst Sachen, so wie alle anderen, entweder werden sie hier geboren oder sie laufen von zu Hause weg oder man schmeißt sie raus.

Bei Sora würde ich mal auf´s zweite tippen, ich glaube nicht dass Eltern ihr blindes Kind rauswerfen.“ gibt er dann zurück.
 

Blind?
 

Er ist blind??
 

Langsam geht mir ein Licht auf,

deshalb trägt er ständig diese Sonnenbrille,

deshalb hat er so komisch reagiert als ich sagte „Siehst du das nicht?“ und deshalb berührt er seine Freier so oft,

weil er sich vortasten muss.
 

„Danke, du hast mir sehr geholfen.“ erwidere ich noch,

bevor ich nun ebenfalls den Raum verlasse und zu Roxas ins Auto steige.
 

„Hast du bekommen was du wolltest?“ fragt er sofort.

„Und wie.“ antworte ich völlig perplex, wegen der Antwort.
 

Blind, wie konnte ich das nicht bemerken,

dann hätte ich ihm doch nie im Leben solche Sachen gesagt.

Das hat ihm bestimmt wehgetan und ich dachte er is einfach nur ein bisschen langsam manchmal,

dabei sieht er die Dinge einfach nicht.
 

„Riku, die Ampel is grün.“ informiert mich Roxas, als schon einige Leute hinter uns hupen.

Ich fahre wie automatisch an,

kann Roxas´ Satz und das Hupen gar nicht verarbeiten.

Gott sei Dank passiert nichts mehr bis wir zu Hause sind und ich blamiere mich nicht noch mal.
 

„Kommst du noch mit zu mir?“ fragt Roxas als wir aussteigen.

„Roxas, sorry, aber kann ich ein bisschen alleine sein? Ich muss nachdenken.“ erkläre ich ihm.

„Ja, klar, das hast du denk ich auch dringend nötig, so wie du guckst.“ gibt Roxas zurück.

„Also bis morgen früh dann.“ verabschiedet sich Roxas und verlässt unsere Garage.
 

Ich gehe sofort auf mein Zimmer,

lehne das Essen ab das mir der Butler anbietet und lasse mich seufzend auf´s Bett fallen.
 

Blind.
 

Wie es wohl is nichts zu sehen, ich sollte das mal probieren.

Sofort stehe ich vom Bett auf,

mache die Augen zu und versuche die Tür zu finden.

Doch schon nach ein paar Schritten stoße ich fluchend gegen den Schrank.
 

Ich kapier´s echt nicht, ich schaffe es noch nicht mal aus meinem Zimmer, obwohl ich sehen kann

und er findet sich ganz alleine zurecht und is blind.

Ob er wohl schon immer blind war?

Das wäre noch schlimmer für mich jedenfalls,

nie zu sehen, das wäre schrecklich.

Immer nur schwarz,

schwarz muss die einzige Farbe sein, die er kennt.
 

Wie soll er auch von anderen wissen, er sieht nur schwarz Tag für Tag.

Ich würde verrückt werden,

immer nur schwarz,

nie helle Farben wie Gelb, Orange oder Weiß,

immer nur dunkel und kalt.

Wie hält er das aus?

Wie kann man überhaupt so was aushalten und dann noch so cool bleiben, wie er es ist?

Sora muss sehr stark sein,

wenn er so sein kann, viel stärker als ich.

Vielleicht nicht körperlich aber geistig is er viel stärker als ich.

Ich bewundere ihn immer mehr,

seine Art, sein ganzes Auftreten ist so faszinierend und geheimnisvoll.

Ich will ihn unbedingt wieder sehen.
 

Auf jeden Fall um mich für mein Verhalten zu entschuldigen und um mit ihm zu reden.

Ich muss mehr über ihn erfahren als ich schon weiß,

ich will alles über ihn wissen, wie er mit seiner Behinderung so cool umgehen kann,

warum er von zu Hause weggelaufen ist und Stricher geworden ist und natürlich wie er überhaupt blind geworden ist,

einfach alles.
 

Als ich so noch ein bisschen darüber nachgedacht habe, bin ich schon bald vollständig bekleidet eingeschlafen.
 

„Riku, guten Morgen, aufstehen.“ weckt mich die Stimme meiner Mutter am nächsten Morgen.

Sie weckt mich immer jeden Tag auf, auch wenn ich meinen Wecker stelle oder der Butler das auch übernehmen könnte,

will sie das selber machen, das gehört zu den Pflichten einer Mutter findet sie.
 

„Morgen, Mama.“ gebe ich noch etwas verschlafen zurück.

„Warum schläfst du mit deiner Kleidung?“ fragt sie dann.

„Ohhh, äh, ich wollte gestern ein bisschen nachdenken und da muss ich wohl eingeschlafen sein.“ erkläre ich ihr.
 

„Hmmm, dann zieh aber heute die andere Uniform an, die ist jetzt ziemlich zerknittert.“ entgegnet sie,

geht zum Schrank und hängt eine meiner anderen Uniformen heraus.

„Ich muss jetzt gleich weg, Papa ist auch schon gegangen. Dein Frühstück steht in deiner Küche.

Hast du heute was vor nach der Schule?“ will sie dann noch wissen.
 

„Nein, noch nicht, aber wenn ich was mache, sag ich Bescheid.“ antworte ich artig.

Ich mag meine Eltern und ich möchte ihnen niemals Sorgen bereiten,

obwohl sie wegen ihrer Arbeit kaum Zeit für mich haben,

versuchen sie sich trotzdem um mich zu kümmern und das hab ich schon immer an ihnen bewundert.

Ich kenne ja so ziemlich alle Jugendlichen hier in unserem Viertel und wenn ich mal bei einem von ihnen zu Besuch war,

dann waren die Eltern nie da,

aber meine Eltern haben sich immer Zeit genommen,

auch für mich da zu sein.

Genauso is es auch bei Roxas, seine Eltern sind auch immer für ihn und seine kleine Schwester da,

obwohl sie gut florierende Firma haben.
 

„Also dann Riku, viel Spaß in der Schule und bis heute Abend.“ verabschiedet sich Mama dann und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Ohhh Mann das is das einzige was ich hasse, immer dies Liebkosungen.
 

„Ihhhh.“ gebe ich zurück und reibe meine Wange.

„Danke, dass deine Mutter ihhhh ist.“ erwidert Mama.

„Nein bist du nicht. Aber diese Küsse müssen dann doch nicht mehr sein. Schließlich bin ich schon 19.“ erkläre ich.
 

„Jaja, ein großer Junge was. Morgen höre ich auf damit, versprochen.“ entgegnet Mama lächelnd.

Das sagt sie aber jeden Tag und nächsten Tag macht sie es wieder.

„Jaja, sicher.“ antworte ich.

„Also bis dann.“ verabschiede ich mich nun und Mama geht lächelnd aus meinem Zimmer.

Ich stehe gleich danach auf, erstmal ins Bad.

Als ich beim Duschen, meine Augen schließe und wieder das Schwarz sehe, muss ich sofort wieder an Sora denken.

Wie er wohl duscht??

Oder wie isst er eigentlich,

woher weiß er, dass zum Beispiel die Herdplatte heiß ist??
 

Seufzend verlasse ich die Dusche,

wenn ich weiter so viel an ihn denke, hilft mir das auch nicht,

ich muss ihn einfach wieder sehen.

Ich sollte mal seinen Chef anrufen und um einen neuen Termin bitten.
 

Nachdem ich mich abgetrocknet habe und meinen Bademantel anhabe, gehe ich in meine Küche,

genauso wie es Mama gesagt hat,

steht das Essen bereits auf dem Tisch.

Wurst, Käse, verschiedenste Marmeladensorten, Nutella, Eier und noch so alles Mögliche.

Obwohl ich nie alles esse, lässt Mama, den Butler trotzdem immer wieder so viel anräumen.
 

Nachdem ich dann gegessen habe, gehe ich in mein Zimmer um mich umzuziehen. Wie Sora das wohl macht,

woher weiß er was er da gerade anzieht??

Na gut, das könnte man ertasten denk ich und er ist ja sehr gut im Ertasten,

dass durfte ich ja schon am eigenen Leib erfahren.
 

Total lustlos, gehe ich dann, mit meinem Schulzeugs, runter in die Garage, als sich das Tor geöffnet hat,

kommt Roxas gerade unsere Einfahrt hoch gelaufen.
 

„Morgen Riku.“ begrüßt er mich fröhlich.

„Morgen.“ gebe ich nur grummelnd zurück.

Er hat´s gut, er hat nen Freund und ich verrenne mich grad in eine Situation die nie gut ausgehen kann.
 

„Immer noch so schlecht drauf?“ fragt er als wir im Auto sitzen.

„Geht schon.“ antworte ich knapp und starte den Wagen.

„Ach Riku, das stimmt doch gar nicht. Dein Nachdenken hat dich nicht weiter gebracht oder?“ will Roxas dann wissen.
 

„Nee, nich so.“ entgegne ich.

„Hast du an Sora gedacht?“ forscht mein bester Freund weiter nach.
 

„Ach Quatsch, warum sollte ich meine Gedanken an einen Stricher verschwenden, der noch dazu blind is.“ gebe ich leicht sauer zurück.

Warum muss er mich auch so gut kennen um sofort zu checken an wen ich denke.

„Er is blind, davon hast du mir aber nichts erzählt.“ bemerkt Roxas.
 

„Ich hab´s erst gestern erfahren als wir im Club waren.“ erkläre ich ihm. „Dann wolltest du Infos über Sora, von dem Chef?“ will Roxas wissen. „Hmmmm, ja.“ murmele ich.

„Was denkst du jetzt über ihn?“ fragt mein Nachbar dann.
 

„Ich will ihn wieder sehen, auf jeden Fall. Um mich bei ihm zu entschuldigen, ich hab ihm ein paar Sachen an den Kopf geworfen die wirklich nicht schön waren und die ihm auf Grund seiner Behinderung bestimmt wehgetan haben.

Außerdem muss ich mit ihm reden, ich will alles von ihm wissen, von seiner Behinderung angefangen bis zu dem Tag als er bei mir war.“ erzähle ich Roxas.
 

„Glaubst du wirklich das wird er dir erzählen??“ will er dann wissen.
 

„Na gleich zu Anfang nich, aber wir können uns ja noch besser kennen lernen.“ antworte ich, als wir bei der Schule ankomme und ich einen Parkplatz suche.
 

„Da is frei.“ teilt mir Roxas mit und deutet vorne links auf einen Parkplatz, den ich dann gleich benutze.

Roxas lässt mich nun wieder meinen Gedanken nach hängen, bis wir vor dem Klassenzimmer stehen.

„Sag mal, Riku, bist du eigentlich verliebt in ihn?“ fragt Roxas, als wir ein paar Minuten stumm nebeneinander gesessen haben.

„Nein, das hab ich dir schon mal gesagt. Er is ganz süß, aber trotzdem bin ich nicht verliebt in ihn.

Warum auch? Er is ein Stricher, er hat mir nichts zu bieten.“ antworte ich, obwohl ich stark zweifle ob ich gerade die Wahrheit gesagt habe.
 

„Hey, guten Morgen, Leute.“ hören wir auf einmal Axel´s Stimme, der freudig auf uns zu kommt und Roxas sofort auf die Wange küsst.
 

„Hey Axel.“ begrüßen wir ihn.

„Habt ihr gestern noch was gemacht, wenn ihr schon mal nicht nachsitzen musstet.“ will er wissen.
 

„Nein, Riku, war schlecht drauf, wir sind gleich nach Hause.“ lügt Roxas. „Du warst schlecht drauf? Weshalb denn?“ fragt Axel.

„Nur so, war nicht mein Tag gestern, ganz einfach.“ entgegne ich, ihn werde ich bestimmt nicht auch noch einweihen,

schon schlimm genug, dass Roxas mein Gefühlschaos mitbekommt.
 

„Ich geh mal schnell auf´s Klo, ihr könnte euch ja ein bisschen unterhalten.“ teilt uns dann Roxas mit,

ich weiß genau über was wir uns unterhalten sollen.

Zwar bin ich im Moment nicht in Stimmung dazu, aber ich hab´s Roxas ja versprochen.
 

„Axel, ich muss mal mit dir reden über Roxas.“ erzähle ich, als Roxas weg is.

„Hat er was angestellt?“ will Axel wissen.

„Quatsch, es is was ganz anderes. Also ich weiß ja, das er noch nicht will und so.

Aber ich glaube Roxas is jetzt bald so weit und deshalb soll ich noch mal mit dir reden.

Er hat ein bisschen Angst, dass du ihm wehtun könntest.“ erkläre ich.
 

„Hmmmm, warum kommt er damit nicht zu mir?“ will Axel wissen.
 

„Na ja, ich bin sein bester Freund, schon seit dem Kindergarten und deshalb meinte er, er wäre sich sicherer wenn er es noch mal von mir hören würde.

Das heißt nicht, das er dir nicht vertraut, er is echt verschossen in dich, es ist eben nur so das er mich schon sein Leben lang kennt und Roxas braucht normalerweise sehr lange bis er jemanden vertraut.

Ich weiß noch wie ich mich über ihn gewundert habe,

als ihr euch in der 9. Klasse kennen gelernt habt und er sofort aufgeschlossen gegenüber dir war.

Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er mir dann nach einigen Hin und her gestanden, das er total verliebt in dich is.“ versuche ich ihm Roxas´ innerstes deutlich zu machen.

Jaja, die 9.Klasse, damals hab ich mich total über Roxas gewundert, ich mein, ich fand es nicht schlimm,

dass er schwul ist, hab mich ja nach einigen Monaten dann selbst für Jungs interessiert,

aber dass er sich in Axel verliebt hat, das hat mich wirklich erstaunt.
 

Axel war so anders als wir beide,

er hatte viele Geschwister, nich viel Geld und hatte eben auch eine ganz andere Art,

welche mich anfangs ziemlich genervt hat.
 

Deshalb war ich auch zuerst dagegen, das Roxas in ihn verschossen is, aber mit der Zeit hab ich ihn wirklich besser kennen gelernt und

ich mag ihn auch jetzt wirklich gern, deshalb hab ich mich auch so gefreut, als mir Roxas eines Tages erzählte,

dass sie nun endlich zusammen seien.
 

„Was? Schon seit der 9. Klasse?? Wow, davon hat er nie was erzählt.“ bemerkt Axel.

„Genau das mein ich. Er braucht eben sehr lange und deshalb is er anscheinend auch beruhigter wenn er es von mir hört.“ gebe ich dann zurück.
 

„Na gut, dann sag ihm, das ich ihm niemals weh tun würde. Ich mache auch nichts was er nich will, wir machen es so wie er möchte.“ erklärt mir Axel dann.

„Danke, da is er bestimmt beruhigt.“ entgegne ich lächelnd,

als ich dann ein Lehrer kommt, unsere Klassenzimmer aufschließt und ich mich von Axel verabschiede.

10 Minuten später kommt auch Roxas ins Klassenzimmer, hmmm die Verabschiedung von Axel hat also wieder länger gedauert als sonst.
 

„Und was hat er gesagt?“ will Roxas wissen als er sich auf seinen Stuhl neben mich setzt.
 

„Er wird dich so hart ran nehmen, das du am nächsten Tag zum Arzt musst.“ antworte ich todernst.

„Wwwww.......was?“ fragt Roxas total zerstreut.

„Quatsch, Roxaslein, war doch nur ein Witz.“ bemerke ich grinsend.

„Ohhhh, du bist gemein, weißt du das?“ fragt er und stupst mich in die Seite.

„Ja ich weiß und weil ich so gemein bin, verrat ich dir auch nicht was dein Schatzi erzählt hat.“ gebe ich zurück.

„Nein....... ach komm schon. Bitte, es is wichtig für mich.“ bettelt Roxas und setzt wieder seinen Hundeblick auf.

„Ohhhh, der Blick bringt es eben immer.“ gebe ich schließlich nach und erzähle Roxas alles.

Er scheint danach wirklich sehr erleichtert, was mich echt freut.
 

Der heutige Unterricht vergeht nur schleppend, immer wieder muss ich an Sora denken, was er wohl jetzt macht,

früh haben doch die Stricher meistens nichts zu tun, da die ganzen Typen ja doch mal arbeiten müssen.

Hat er dann so lange Freizeit oder muss er irgendwas anderes machen??
 

Das werde ich wahrscheinlich erst erfahren, wenn ich ihn wieder sehe, weshalb ich mir auch gleich das Telefon schnappe als ich zu Hause ankommen. Leider ist er für diese Woche ausgebucht und ich kann ihn erst nächste Woche am Dienstag wieder sehen.
 

Darüber könnte ich mich tierisch ärgern, warum hab ich auch nicht früher angerufen, ich kann mich in dieser Woche über nichts mehr freuen,

wirklich nicht.

Nicht mal das wir Freitag weg gehen, ich denke sogar ernsthaft daran zu Hause zu bleiben,

schließlich muss ich auch Samstag noch zu Kairi.
 

„Hey Riku. Bist du schon fertig?“ fragt Roxas, als er Freitag Abend in mein Wohnzimmer kommt und ich gerade fernsehe.
 

„Huch, du bist ja noch gar nicht umgezogen? Was is los?“ wundert sich Roxas, als er meine Klamotten sieht.

Ich sitze hier in den ältesten Klamotten die ich habe, das mach ich immer gerne wenn ich alleine bin.

„Ich komme nich mit.“ antworte ich.
 

„WAS?! Aber Riku, warum denn?“ fragt Roxas sofort.
 

„Keinen Bock.“ entgegne ich nur knapp.

„Ach Quatsch, wenn du nicht gehst dann geh ich auch nicht.“ erklärt Roxas.
 

„Doch du wirst gehen, du willst doch Axel nicht enttäuschen.“ gebe ich zurück.

„Das is mir egal, ich will das du mitkommst.“ fordert Roxas und setzt sich auf meine Beine,

so dass er den Fernseher verdeckt und ich mich damit nicht mehr ablenken kann.

„Warum denn? Ihr werdet euch ins Hinterzimmer verziehen und ich bin wieder alleine.“ male ich mir jetzt schon den Abend aus.
 

„Ich möchte aber trotzdem das du mitkommst und hey, vielleicht ist Sora ja auch da.“ stellt Roxas eine These auf.

„Klar, der beste Stricher hat Freitag Abend nichts anderes zu tun als in so nem Club abzuhängen.

Der hat bestimmt tausend Aufträge heute.“ resigniere ich.

„Riku, bitte. Ich will nicht allein mit Axel dahin gehen. Du gehörst doch auch mit zu uns.“ versucht Roxas weiter sein Glück

und greift jetzt zu seiner letzten Waffe,

der Megasuperduperdackelblick.
 

„Na gut. Ich geh duschen, dann mach ich mich fertig.“ lasse ich mich überreden,

hebe Roxas von meinen Beinen und gehe ins Bad.
 

Danach greife ich mir irgendein Hemd und ne Hose und mach mich total lustlos fertig.

„Ich bin fertig. Wir können gehen.“ erkläre ich als ich wieder in mein Wohnzimmer komme,

wo Roxas die ganze Zeit ferngesehen hat.

Mir fällt jetzt erst auf wie gut er heute aussieht.

Er hat ein neues Hemd an, das wirklich sehr gut zu ihm passt und alles betont was er hat,

dazu eine lange, weite Jeans, die wie für ihn gemacht ist,

seine Haare hat er so wie immer nur hat er diesmal etwas mehr Gel genommen und sie sehen noch besser aus.
 

„Nein, können wir nicht.“ entgegnet Roxas, kommt zu mir und öffnet mir die beiden obersten Knöpfe meines Hemds.

So mache ich das sonst auch immer, aber heute hatte ich echt keinen Bock da drauf.
 

„Jetzt können wir gehen.“ erklärt Roxas lächelnd.

„Wenn du meinst.“ murmele ich nur, bevor wir nach unten gehen und in die Limo von Roxas´ Eltern steigen.

Zum Weggehen werden wir immer gefahren, da unsere Eltern auf keinen Fall wollen, dass wir alkoholisiert Auto fahren.

Als wir beim Club ankommen wartet Axel bereits davor auf uns.
 

Sofort als der Fahrer außer Sichtweite is, verfallen die beiden in einen Begrüßungskuss.

Wie immer stehe ich dann alleine da und gehe seufzend schon mal nach drinnen um mir was zu trinken zu bestellen,

so früh wie wir immer hier sind ist kaum was los und es sind noch nicht viele Leute da.
 

Auch auf der Tanzfläche is kein Junge der mir gefällt, weshalb ich auch an der Bar sitzen bleibe, bis die beiden Turteltäubchen von draußen reinkommen.

Doch sie kommen nicht zu mir, verziehen sich sofort auf die Tanzfläche um sich dort gegenseitig zu befummeln.

Ich weiß ja, was Roxas heute vorhat, aber muss er sich trotzdem so abfressen lassen??

Nach ewigen Momenten, bin ich ihnen dann anscheinend trotzdem wieder eingefallen und sie kommen mal zu mir an die Bar.
 

„Riku wasn los? Warum tanzt du nicht auch mal. Der eine Typ is doch ganz süß.“ bemerkt Axel und zeigt auf einen Typen.
 

„Dann tanz du doch mit ihm.“ gebe ich genervt zurück.

„Nein, Axel tanzt nur mit mir.“ mischt sich Roxas sofort ein und küsst Axel wieder.

Sofort bin ich wieder Luft für die beiden und bestelle mir erneut was um meine Langeweile zu ertränken.
 

Kapi 2 Ende
 

Hehe, das war´s dann auch schon wieder.

Freue mich auf die Kommis.
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Die Entdeckung

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Also natürlich wieder Danke sag für die lieben Kommis.

Fand ja toll, dass sich jeder Gedanken um Riku macht. ^^
 

Und nun kommen wir wieder zur Sache

Viel Spaß beim Lesen
 

Eure Chibi_Isa
 

Kapitel 3: Die Entdeckung
 

Sora´s POV
 

Endlich is es Freitag und ich habe nen Abend frei.

Gott sei Dank, die letzte Woche, war nach Riku echt schrecklich.

Immer wieder hat er sich in meine Gedanken eingeschlichen,

immer wieder hab ich mir gewünscht bei ihm zu sein und noch mal seine babyweiche Haut zu fühlen.

„Wie viel hattest du heute?“ fragt Tidus mich plötzlich, wir sind gerade in unserem Lieblingsclub.

Eigentlich hasse ich so was, weil hier alles zu laut is und ich danach immer Kopfschmerzen deshalb habe, aber manchmal brauche ich das einfach.
 

„Ähhh, ne Menge. Ich hab nich mitgezählt.“ antworte ich.

„Du bist unverbesserlich. Wollen wir tanzen?“ will Tidus dann wissen.

Argh, eigentlich hasse ich auch tanzen,

weil ich mich da überhaupt nicht zu Recht finden kann und ich immer eng mit Tidus tanzen muss.

„Hmmmm ja.“ stimme ich dann trotzdem zu, Tidus nimmt mich an der Hand und zieht mich mit sich.

Eng umschlungen sind wir dann auf der Tanzfläche,

Tidus lässt mich hier fast nie aus den Augen, er weiß, dass ich mich unsicher fühle wenn er mich alleine lässt.
 

„Darf ich ablösen?“ höre ich plötzlich eine Stimme Tidus fragen.

Er überlegt noch, bevor er mich kurz darauf los lässt und sich starke Arme von hinten um mich schlingen,

mein Kopf ruht auf der Brust des Unbekannten und obwohl er mir fremd erscheint, fühle ich mich wohl bei ihm.

Wir wippen ganz leicht im Rhythmus der Musik, verstehen uns anscheinend blind, stimmen unsere Bewegungen aufeinander ab.

Ein paar Augenblicke später fühle ich plötzlich seine Lippen auf meinem Hals und nun wird mir endlich klar mit wem ich da gerade tanze.
 

„Riku.“ presse ich hervor.

„Ja, so heiße ich.“ gibt er zurück.

Doch mir passt das überhaupt nicht, ich löse mich sofort von ihm,

doch nun stehe ich völlig alleine auf der Tanzfläche,

weiß nicht wohin ich muss

und bin ganz schön durcheinander,

als sich eine Hand um meine schließt und sich mit sich zieht.
 

„Riku bist du das? Lass mich los.“ bitte ich, als er meine Hand nicht mehr los lässt.

„Einen Moment noch.“ gibt er zurück und nun bemerke ich auch, das das nur Riku sein kann,

seine Stimme würde ich unter tausenden wieder erkennen.
 

„Was willst du von mir? Ich habe Feierabend.“ teile ich ihm mit, als er endlich angehalten hat.

„Ich weiß, ich weiß. Setzt du dich bitte. Hinter dir is das Bett.“ erklärt mir Riku.

„Nein, zuerst will ich wissen was das Ganze hier soll.“ verlange ich.

„Ich wollte mich entschuldigen.“ erklärt Riku schließlich.
 

Entschuldigen?

Bitte?

Ich glaub ich hör nicht richtig.

Kein Freier entschuldigt sich beim Stricher.
 

„Weswegen?“ will ich wissen.

„Ich hab dich beleidigt, oft genug. Ich wusste nicht, dass du blind bist, na ja es tut mir Leid.“ erklärt Riku.
 

Woher weiß er das jetzt auf einmal?

Aber er will sich doch auch nur entschuldigen, weil er Mitleid hat.

Wenn ich nur wüsste wo ich bin und von hier weg könnte.

Was hat er gesagt, ein Bett is hier??

Hmmm wir müssen immer noch im Club sein, mir wurde auf jeden Fall nie kälter, also waren wir nicht draußen.
 

Wir können nur in nem Hinterzimmer sein, und wenn ich direkt vor dem Bett stehe dann sind es 7 Schritte bis zur Tür.

Schnell gehe ich in diese Richtung, will nur noch weg von hier.
 

Doch schon nach wenigen Schritten spüre ich wie Riku mich aufhält.

„Warum willst du weglaufen?“ fragt er und hält mich fest.

Ich kann ganz deutlich riechen, dass er getrunken hat, ich hasse das.
 

„Warum sollte ich hier bleiben??

Du entschuldigst dich doch nur weil du Mitleid mit mir hast.

Der arme blinde Junge, das kenn ich schon, außerdem stinkst du nach Alkohol und jetzt lass mich los.“ entgegne ich wütend,

reiße mich los und suche dann schnellst möglichst die Tür.
 

Als ich draußen bin, weiß ich zuerst wieder nicht wo ich bin, als ich dann endlich los laufe,

habe ich wohl zu lange gezögert, denn wieder hält Riku mich fest.

Doch diesmal sagt er nichts zu mir, stattdessen spüre ich seine Lippen auf meinen.

Ich weiß nicht welcher Teufel mich in diesem Moment geritten hat,

doch ich erwidere tatsächlich,

bekämpfe sogar den Ekel vor dem Alkoholgeschmack.

Stürmisch küsse ich seine Lippen, kann gar nicht mehr von ihnen lassen, schubse ihn nach hinten,

bis ich schließlich eine Wand finde, an der ich meine Hände links und rechts von seinem Kopf abstütze und weiter im Kuss versinke.
 

Ich spüre seine Zunge an meinen Lippen,

öffne sie zwar, aber nur um ihn zurückzudrängen und in seiner Mundhöhle ein wildes Spiel zu entfachen.
 

Irgendwann fühle ich seine Hände,

wie sie über meinen Körper wandern, mich alles vergessen lassen und einfach nur wundervoll sind.

Doch irgendwie wird mir dann doch bewusst was ich gerade tue, ich fange was mit nem Kunden an!!

Und so was wollte ich nie zulassen.

So schnell wie möglich löse ich mich von Riku, lasse ihn dort stehen und gehe, meiner Meinung nach in die Richtung,

wo man wieder in den Club kommt.
 

Plötzlich stoße ich mit irgendjemand zusammen, falle nach hinten auf den Boden.

„Oh sorry, tut uns Leid. War keine Absicht.“ höre ich sofort eine helle, klare Stimme.

Doch es interessiert mich überhaupt nicht, ich will einfach nur weg von hier,

merke noch wie mir die Person wieder hoch hilft und auch dass sich meine Sonnenbrille bei dem Zusammenstoß verabschiedet hat.
 

„Du bist ja blind. Bist du etwa.......“ fängt mein Unfallpartner wieder an.
 

„Sora, da bist du ja, ich hab dich schon überall gesucht.“ wird er von Tidus´ Stimme unterbrochen.
 

„Du bist Sora?“ fragt wieder die helle Stimme.

Doch ich habe keine Ahnung woher der mich kennen könnte, hatte auf jeden Fall noch keinen Freier mit so ner Stimme.

Ich lasse ihn einfach stehen, gehe in die Richtung aus der Tidus´ Stimme kam.
 

„Tidus, bitte ich will hier weg. Hilf mir.“ bettele ich durcheinander. Sofort nimmt Tidus meine Hand, führt mich schnell weg, bald spüre ich die kühle Luft auf meiner Haut, wir sind also schon aus dem Club draußen.
 

„Sora, bitte warte doch.“ kann ich Riku´s Stimme rufen hören.

Doch ich hab genug von ihm, will für heute Abend nur noch nach Hause.

„Ich will nicht zu ihm. Bitte beeile dich, Tidus.“ bitte ich Tidus verzweifelt, dass wir schneller laufen.
 

„Jaja, ich bin auch kein Marathonläufer oder?“ gibt Tidus zurück, wird jedoch trotzdem viel schneller und schon bald kann ich Riku´s Rufe nicht mehr hören.

Tidus hat das anscheinend auch gemerkt und als wir dann in eine Seitenstraße,

zumindest glaube ich das, einbiegen, hält er an.
 

„So und jetzt Sora will ich ne Erklärung. Warum zum Teufel verfolgt dich dieser Typ?“ fragt Tidus außer Atem.

„Das is Riku, der neue Freier von Dienstag Abend, als wir eigentlich was trinken wollten.“ erkläre ich, ebenso nach Luft ringend.
 

„Und warum verfolgt er dich?? Was hattet ihr überhaupt in den hinteren Räumlichkeiten zu suchen gehabt?? Und wer waren diese anderen beiden Typen??“ überschüttet mich Tidus mit Fragen.

Ich sage gar nichts, was soll ich ihm erzählen. Was haben wir denn da hinten gemacht??
 

Zuerst haben wir geredet, dann bin ich weggelaufen und er hat mich geküsst. Doch ich Trottel wehre mich natürlich nicht dagegen, sondern bin gleich voll dabei.

Aber mir ist echt schleierhaft wen Tidus mit den beiden Typen meint.
 

„Welche Typen meinst du?“ frage ich ihn.

„Die bei denen du gestanden hast. Der eine war groß, schlank und hatte rote Haare und der andere eher klein und zierlich und hatte blonde Haare. Der hat mit dir geredet.“ erzählt Tidus.
 

„Keine Ahnung was der von mir wollte. Ich bin mit ihm zusammen gestoßen, dabei hab ich meine Sonnenbrille verloren und dann hat er gesehen, dass ich blind bin und hat gefragt ob ich Sora heiße.

Aber ich kenne ihn nicht.“ entgegne ich.
 

„Er sah auch nicht gerade aus, als würde er zu Strichern gehen. Aber was hast du denn jetzt eigentlich gemacht mit Riku?“ will Tidus erneut wissen.
 

Ich kann ihm das nicht erzählen, niemals, wie steh ich denn dann da?? Ich kann mich doch nicht einfach in einen Kunden verlieben, nein, das geht nicht, auf keinen Fall.
 

„Sora, was hast du gemacht mit ihm?? War er ein Job für zwischendurch?“ bohrt Tidus weiter nach.

Ich bleibe immer noch still, er war ja auch kein Job, er wollte ja zuerst nur reden, doch ich bin weggelaufen.
 

„Hast du´s ohne Geld gemacht?“ spricht Tidus dann weiter. Wieder bleibt mein Mund fest verschlossen,

ich lasse den Kopf hängen, bin so traurig und verzweifelt wie ich es noch nie war, seit ich von zu Hause weggelaufen bin, fange fast an zu weinen.
 

„Sora, das kannst du doch nicht machen!! Du bist verliebt in den Typen, ganz eindeutig.“ stellt Tidus nun fest.
 

„Nein, bin ich nicht. Ich will jetzt nach Hause.“ erwidere ich, bevor mir nun endgültig, die Tränen über die Wangen rennen.
 

Ich spüre Tidus Hand, wie sie die Tränen wieder wegwischt, wie er mich dann in seine Arme zieht.

„Hast du mir nicht versprochen, dass du nicht mehr weinst?“ fragt er und streichelt über meinen Rücken.

Ja, dass hatte ich, damals als ich im Geschäft neu war und nichts so lief wie ich es wollte, hab ich oft geweint,

Tidus war damals immer für mich da, hat mich in den Arm genommen und getröstet und dann hab ich ihm das Versprechen gegeben.
 

„Tut mir Leid.“ bringe ich weinend hervor.

„Macht nichts, komm wir gehen erstmal nach Hause.“ erfüllt Tidus nun meinen Wunsch und führt mich nach Hause.
 

Dort angekommen legt er mich auf´s Sofa, überlässt mir sogar beide Decken und kocht mir noch einen Tee.

Ich lasse es alles stumm geschehen, eigentlich hätte ich mich schon beschwert, als er mich geführt hat,

doch heute Nacht habe ich keine Kraft mehr dazu. Ich schlafe bereits ein, als ich erst zweimal von dem Tee getrunken habe.
 

Doch ich bin froh, dass ich überhaupt schlafen kann, nach solch einem Abend.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwache, hab ich erstmal keinen Plan wie viel Uhr jetzt is.

Meine Armbanduhr, die ich noch von zu Hause habe, habe ich gestern im Bad liegen lassen, weshalb ich auch gleich dorthin gehe.

„9:30 Uhr“ verkündet sie mir schließlich, mit der gewohnten Computerstimme. Ich hab diese Uhr eigentlich immer gehasst.

Zu Hause habe ich keine Uhr gebraucht, hatte feste Zeiten in denen ich dies und jenes machen musste,

so betrachtete ich die Uhr immer als überflüssig.
 

Doch als ich dann weggelaufen bin, ist sie mir echt ans Herz gewachsen, denn wenn ich arbeite, verliere ich jegliches Zeitgefühl und so hilft mir die Uhr immer aus der Patsche.
 

Als ich dann wieder ins Wohnzimmer komme, kann ich Tidus´ gleichmäßige Atemzüge hören, er scheint noch zu schlafen.

Hmmm ich sollte mich bei ihm bedanken für gestern, gehe in die Küche und mache Frühstück für ihn und mich.

Das geht ganz automatisch, in der Küche haben wir feste Plätze wo alles stehen muss und solange sich Tidus daran hält, habe ich keine Probleme mich dort zu Recht zu finden.

Gerade als ich dann den Tee mache, höre ich aus dem Wohnzimmer ein Gähnen,
 

Tidus scheint wach zu sein, was er mir auch bestätigt als er etwa zehn Minuten später durch die Küchentür kommt.

„Morgen Sora.“ begrüßt er mich. Ich bin froh, dass er mich nicht gleich auf gestern Abend anspricht.

„Morgen, ich hab Frühstück gemacht.“ bemerke ich.

„Mhmmm, ich kann es seh...... wahrnehmen. Scheint lecker zu sein.“ gibt er zurück.

Ich weiß, dass er es vermeidet das Wort sehen in meiner Gegenwart zu verwenden.

Anfangs hat mir das echt zugesetzt, wenn wir zum Beispiel weg waren und er gesagt, der und der sieht süß aus,

war ich immer traurig, weil ich sie nie sehen kann.
 

Mittlerweile weiß er auf was es bei mir ankommt, hauptsächlich auf die Stimme, was anderes kann ich ja auch kaum wahrnehmen.

Aber ich finde es echt toll von ihm, wenn er immer Typen anspricht, nur damit ich ihre Stimmen höre.
 

„Keine Ahnung. Vielleicht hab ich auch wieder Zucker und Salz verwechselt, dann ist es wahrscheinlich nicht so gut.“ gebe ich grinsend zurück.
 

„Ihhhh, das wäre schrecklich.“ stimmt Tidus zu.

Das hab ich einmal gemacht, aber eigentlich war Tidus Schuld,

er hat den Zucker und die falsche Stelle gestellt so dass ich Salz in den Tee getan habe.
 

„So hier bitte.“ ist der Tee nun fertig und ich setze mich zu Tidus an den kleinen Tisch.

„Danke, Kleiner.“ entgegnet er, nimmt mir die Kanne ab und ich kann hören das er, ihm und mir einschenkt.
 

„Vorsicht, er is noch relativ heiß.“ teilt er mir mit, als ich nach der Tasse greifen will.

Ich mag es ja eigentlich nicht wenn jemand mit mir so umsichtig umgeht, aber bei Tidus ist das was anderes,

er lässt es nämlich sein, wenn er merkt, dass ich auch ganz gut alleine zu Recht komme.
 

„Danke.“ sage ich nur und lasse die Tasse erstmal stehen. „Kannst du mir ne Scheibe Brot geben und die Butter?“
 

„Ja, klar, ich lege das Brot auf deinen Teller und die Butter stelle ich von dir aus links daneben.“ erklärt er mir.
 

„Brauchst du noch Marmelade?“ will er wissen, nachdem ich die beiden Dinge habe. „Ähhh ja, bitte.“ antworte ich.

„Hier, du bekommst den Rest, rechts neben deinem Teller.“ erklärt er.
 

„Aber du willst doch auch was.“ protestiere ich, greife rechts von mir zur Marmelade und halte sie zu Tidus.

„Quatsch, ich kann auch nur Butter essen, das macht mir nichts.“ wehrt Tidus ab, nimmt mir die Marmelade aus der Hand und stellt sie wieder rechts neben den Teller.

„Ich will aber, dass du sie bekommst, nach der Hilfe für gestern.“ erkläre ich, nehme sie wieder, halte sie Tidus hin und diesmal nimmt er sie tatsächlich.

„Sora wegen gestern.......... Ist es wahr was ich gesagt habe?? Hast du´s ohne Geld mit ihm gemacht?“ will er nun wissen.
 

„Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen.“ antworte ich wahrheitsgetreu.

„Was habt ihr dann dort hinten gemacht? Man geht nicht grade in ein Hinterzimmer um ein Schwätzchen zu halten.“ entgegnet Tidus.
 

„Ich weiß, dass das jetzt echt schwer zu begreifen ist, aber er wollte das. Er wusste nicht, dass ich blind bin, als ich meinen Job bei ihm hatte. Aber irgendwie muss er es rausbekommen haben und er wollte sich entschuldigen, weil er mir ein paar Dinge gesagt hatte, die mich, seiner Meinung nach, beleidigt haben.“ erzähle ich nun.
 

„Bitte??? Ein Freier will sich entschuldigen?? Davon hab ich noch nie gehört.“ wundert sich Tidus.

„Mir ging es genauso. Ich hab ihm gesagt, dass er das doch nur aus Mitleid tut und bin weggelaufen, na ja und dann........“ fange ich an, breche aber ab, als die Stelle kommt, an der wir uns dann geküsst haben.
 

„Was dann?? Was hast du gemacht?“ fragt Tidus.

„Wir....... ähhhhh, also wir......... wir haben uns geküsst.“ bringe ich drucksend heraus.

„BITTE?! SORA?! Sag, dass das nicht wahr ist.“ brüllt mich Tidus an. So habe ich ihn noch nie erlebt, er war sowieso nie wütend seit ich ihn kenne.
 

„Aber Tidus, was hast du?? Is das so schlimm?? Es war doch nur ein Kuss.“ versuche ich ihn zu beruhigen.

„Jaja, zuerst ist es ein Kuss und knall boom bang is es mehr.“ gibt Tidus wütend zurück.

Was is nur mit ihm los?? Ich dachte er würde mir helfen, aber er is jetzt ein ganz anderer, der mir total fremd erscheint.

„Tidus, was ist los? Es wird nicht mehr, das verspreche ich dir.“ entgegne ich ängstlich.

Und ich habe echt Angst, Angst Tidus könnte mir irgendwas tun.

„Sora, komm mal her. Ich will dir was zeigen.“ sagt Tidus plötzlich, wieder mit der ruhigen Stimme, die ich von ihm gewohnt bin.
 

Ich stehe auf, habe zwar immer noch Angst, doch gehe ich trotzdem zu ihm. Er nimmt meine Hand, führt sie zu seinem Bauch glaube ich und lässt mich darüber fühlen.
 

„Spürst du es?“ fragt er. Ja, ich spüre es,

er hat eine riesige Narbe am Bauch, sie zieht sich von der Brust bis zum Hosenbund, wenn nicht sogar noch weiter.
 

„Was...... Woher kommt diese Narbe?“ frage ich.
 

„Sora, vor ein paar Jahren, da hatte ich einen ganz netten Typen kennen gelernt, er war zwar kein Freier von mir, aber das is auch egal.

Auf jeden Fall, haben wir uns dann auch eines Tages geküsst, ich wusste das das nicht okay war, wegen meines Jobs, aber es war mir völlig Wurst, ich wollte nur noch ihn.

Anfangs hab ich mir noch geschworen, dass es nicht mehr wird, doch es wurde mehr und ich spielte mit dem Gedanken aus dem Geschäft auszusteigen, doch unserem Chef hat das überhaupt nicht gepasst, ich war immer noch einer der Jüngsten und ich hatte die meisten Freier.“ erzählt Tidus nun seine Geschichte.
 

„Und wie....... wie kam es dann zu der Narbe?“ frage ich leise.

„Seine Schläger haben mir eines Nachts aufgelauert, zuerst haben sie mich zusammengeschlagen, das fand ich gar nicht so schlimm,

ich war schon öfter geschlagen worden und hielt deshalb einiges aus.

Doch dann, dann haben sie mich vergewaltigt und ich sag dir, das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind.

Ich weiß nicht wie oft, habe nach dem fünften Mal das Zählen aufgehört. Doch ich wusste, dass ich mich nie mehr verlieben würde, bin am nächsten Tag sofort zu dem Jungen und hab Schluss gemacht.“ erzählt Tidus weiter.
 

Ich weiß nicht was ich sagen soll, bin so wütend darauf wie die Tidus behandelt haben, doch auch sehr traurig, dass Tidus seine Beziehung beenden musste.

Doch was mich am Meisten beschäftigt ist, was ich jetzt tun soll?

Ich will nicht so behandelt werden, aber ich kann Riku unmöglich von heute auf morgen vergessen.
 

„Ich geh baden. Ich muss alleine sein.“ erkläre ich Tidus knapp, flüchte mich aus der Küche ins Badezimmer.

Dort angekommen rutsche ich sofort an der Wand hinab und fange an zu weinen, ich bin in der auswegslosesten Situation,

die man sich nur denken kann.

Warum musste ich auch ihm begegnen??

Hätte nicht alles so bleiben können wie bisher??

Ich war glücklich wie es war.

Ich bin der Beste, bekomme das meiste Trinkgeld, wohne mit Tidus zusammen und Pasta.

Aber nein, es muss so ein reicher Schnösel kommen und mir den Kopf verdrehen.

„Sora, darf ich reinkommen?“ höre ich Tidus vor der Tür.

Ich habe nicht abgeschlossen, er könnte jederzeit reinkommen, doch er fragt mich erst, wieso ist er so nett zu mir?

Wieso hat er solche Angst um mich??
 

„Ja.“ stimme ich schließlich zu.

Ich merke wie die Tür geöffnet wird und wie er sich dann neben mich setzt. Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter fallen, brauche das jetzt, würde wahrscheinlich allein vor die Hunde gehen.

„Sora, ist es dir wirklich so Ernst mit diesem Riku?“ fragt Tidus nach ewigen Momenten.

„Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht.

Da ist etwas in mir das sagt, nimm ihn, er is deine große Chance.

Doch dann gibt es noch die Gegenseite, die sagt, lass alles so wie es is, du warst glücklich als der Beste und wirst es auch bleiben, ohne Riku.“ erzähle ich Tidus von meinen Gefühlen.

„Hmmm Engelchen und Teufelchen, was? Du kennst meine Meinung dazu, aber ich werde dich unterstützen, egal was du machst.

Ich bin immer für dich da.“ versichert er mir und streichelt über meine Haare.

„Danke, Tidus, du bist so nett zu mir. Warum nur?“ will ich wissen.

„Muss alles einen Grund haben?“ fragt Tidus.

Wieder so eine poetische Frage?? Ich habe doch keine Ahnung.
 

„Weiß nicht, sag du´s mir.“ bitte ich.
 

„Vielleicht muss nicht alles einen Grund haben, aber das ich mich um dich sorge, das hat einen.“ erklärt er.

„Und welchen?“ will ich nun endgültig wissen.
 

„Weißt du? Du hast mir zwar nie erzählt woher du kommst, aber ich kenne dich. Du bist der Sohn von Hiroshi Harakimi, dem reichsten Mann der Stadt.“ überrascht mich Tidus mit einer Aussage, die ich nie im Leben erwartet hätte.
 

„Woher weißt du das?“ frage ich total baff.

„Du weißt es zwar nicht, aber ich habe nebenan gewohnt.

Ich hab dich immer gesehen, als du mit dem Butler, diese ewig langweiligen Brettspiele machen musstest.

Du warst nie glücklich, das hat man dir deutlich angesehen.“ erzählt mir Tidus förmlich meine Gefühle von damals.
 

Wir waren also Nachbarn??

Wieso hat er das nie früher gesagt??
 

„Warum hast du das nie erzählt?“ frage ich.

„Ich weiß nicht. Ich dachte nur, dass das wenig zur Sache tut.“ antwortet Tidus. „Du hast mir doch auch nie erzählt woher du kommst.“

„Ja, das stimmt. Aber sag mal, wenn du reich warst und alles hattest, wieso bist du dann von zu Hause weggelaufen?“ will ich wissen.
 

„Ich weiß nicht, ob deine Eltern mit dir darüber je gesprochen haben, aber ich hatte noch einen Zwillingsbruder.

Wir waren echt unzertrennlich und haben alles immer zusammen gemacht. Wir wollten sogar mal zu dir und mit dir spielen, weil wir es immer traurig fanden, dass du niemanden hattest.

Aber dann is er entführt worden. Sie forderten 3 Mio. Lösegeld, dafür dass er wieder freikommt und keine Polizei.

Doch mein Vater schaltete weder die Polizei ein, noch bemühte er sich das Lösegeld zu bezahlen, erst nach Ablaufen der Frist hat er sich um meinen Bruder bemüht und war bei der Polizei.

Die haben nur noch die Leiche gefunden und das war für mich eindeutig zu viel, dass sich unsere Eltern so wenig um uns bemühen, das hielt ich nicht aus.

Ich bin mit 13 weggelaufen, erstmal um zu sehen ob meine Eltern etwas unternehmen würden,

doch auch bei mir taten sie nichts überließen mich einfach meinem Schicksal. So kam ich dann hier auf den Strich.“ erzählt er mir seine traurige Geschichte.
 

„Unsere Familien sind schon toll, die eine kümmert sich zu viel und die andere gar nicht.“ stelle ich nüchtern fest.

„Aber das erklärt immer noch nicht, dass du dich so um mich kümmerst.“
 

„Das is ganz einfach. Mein Zwillingsbruder, also wir waren nicht eineiige Zwillinge, ich habe blondes Haar, er hatte braunes und blaue Augen.

Genau wie du, aber nicht nur euer Aussehen war fast dasselbe, auch dein Verhalten in manchen Situationen hat mich stark an ihn erinnert.

Anfangs sah ich in dir meinen Bruder, doch ich wusste, dass du nicht er bist, dass du deinen eigenen Kopf hast.

Aber trotzdem hat es mir Spaß gemacht, mich um dich zu kümmern und dir alles zu zeigen.“ erklärt Tidus nun.
 

„Dann bin ich nur ein Ersatz für deinen Bruder.“ rege ich mich auf und löse mich von Tidus.

„Nein, Sora.“ entgegnet Tidus sofort und nimmt meine Hand.

„Du bist nicht mein Bruder, das weiß ich doch, du bist mein bester Freund und wirst es hoffentlich auch noch lange bleiben.“
 

„Das soll ich dir jetzt glauben?“ frage ich.

Er kann mir vieles erzählen, ich weiß doch nicht was er fühlt.

„Ich kann nicht mehr tun, als es dir zu sagen. Ich habe schon lange verstanden,

dass ich meinen Bruder nicht mit dir ersetzen kann, aber du bist langsam wie ein Bruder für mich.

Es macht mir Spaß, mit dir rumzualbern, mit dir abends wegzugehen und so. Das meine ich Ernst.“ beteuert er.
 

Hmmmm, ich bin zwar noch nicht überzeugt davon, aber für´s erste glaub ich ihm.
 

„Na gut, anscheinend sagst du die Wahrheit. Kann ich jetzt alleine sein. Ich muss nachdenken.“ teile ich ihm dann mit.
 

„Über Riku?“ fragt er. „Ja, über ihn, über deine Geschichte, einfach alles. Ich brauche jetzt Ruhe.“ antworte ich.

„Okay, soll ich dir dann beim Föhnen helfen?“ will er wissen.

„Ja, ich sag dir Bescheid.“ entgegne ich und höre wie Tidus das Bad verlässt.

Derweil gehe ich zur Badewanne, ich liebe diese Badewanne, sie ist wahrscheinlich, das Schönste und Sauberste in der ganzen Wohnung.

Die richtige Temperatur für das Wasser habe ich schnell gefunden, nehme mir danach das Schaumbad und mache fast die halbe Flasche, dem Gewicht nach zu urteilen, leer.

Doch das mache ich immer so, ich liebe den Schaum. Danach suche ich mir noch ein Handtuch, Shampoo und Duschgel, ehe ich seufzend in die Wanne steige und das Wasser abdrehe.
 

Mmmmmmmmh, tut das gut, ich liebe Baden, zu Hause, war das immer meine Lieblingsbeschäftigung,

weil ich dabei alleine sein durfte.

Kein Butler oder anderer Angestellter durfte mir dabei zu sehen, denn das war mir unangenehm,

erst beim Föhnen, haben sie mir dann geholfen.
 

Mittlerweile is das zwar anders und mir is so ziemlich egal, wer meinen Körper sieht,

aber Tidus nimmt trotzdem immer Rücksicht darauf und kommt erst ins Bad, wenn ich ihn rufe.
 

Ob Riku wohl auch gerne badet??

Das könnte ich mir richtig vorstellen, so gut wie der riecht, badet er bestimmt jeden Tag dreimal.

Hmmmm, vielleicht könnten wir mal zusammen............ nein, nein, nein, ganz bestimmt nicht.

Weg mit diesen Gedanken.

Ich darf es nicht noch schlimmer machen als es ohnehin schon ist. Ich darf ihn nicht wieder treffen, sonst tue ich was, was ich nicht darf, was mich noch tiefer in die Scheiße zieht.
 

Ich will nicht, dass diese Schlägertypen irgendwas mit mir machen, sie sollen mich nicht so zurichten, wie Tidus.

Ich will keine Narbe auf meinem Bauch.
 

Aber was ist wenn ich nicht anders kann, wenn ich einfach bei ihm sein will???
 

Dann hab ich wohl schlechte Karten, sehr schlechte sogar, denn wenn ich freiwillig bei ihm bin,

wird das der Chef sehr schnell mitkriegen, der hat doch überall Augen und Ohren.

Und dann lässt er mich zusammenschlagen und vergewaltigen, tolle Aussichten, wirklich toll.
 

Plötzlich habe ich gar keine Lust mehr nach zu denken.

Grummelnd greife ich mir das Shampoo, schäume meine Haare damit ein, danach das Duschgel. Warum muss das nur alles so kompliziert sein???

Wäre ich nur zu Hause geblieben, nein, so was darf ich nun mal gar nicht denken, dann würde ich jetzt immer noch Brettspiele spielen.
 

„Tidus, kommst du dann.“ rufe ich als ich mich abgeduscht habe und mit dem Handtuch um die Hüften da stehen.

„Schon fertig? Ging aber schnell heute.“ bemerkt er, als er herein kommt. „Ich hatte eben keine Lust mehr.“ erkläre ich.
 

Tidus sagt gar nichts mehr, erst als er mich warnt, das es jetzt heiß wird, doch das weiß ich längst alles,

das machen wir doch jedes Mal so und jedes Mal warnt er mich wieder.
 

„Soll ich dir ein paar Klamotten holen?“ fragt Tidus dann.

„Also nur wenn´s dir nichts ausmacht.“ antworte ich.

„Nee, macht mir nichts.“ entgegnet Tidus sofort und geht aus dem Bad.

Ein paar Minuten später kommt er wieder, gibt mir nacheinander Shorts, Socken, Hose und T-Shirt.

„Das sind doch meine besten Klamotten.“ bemerke ich, als ich die verschiedenen Stoffe gefühlt habe.

„Ich weiß.“ erwidert Tidus nur und lässt dann das Wasser aus der Wanne. „Ja, und warum hast du mir die ausgesucht?“ frage ich total verwundert.

Ich hab doch nichts vor, eigentlich wollte ich bis meine Jobs heute anfangen zu Hause bleiben.
 

„Ganz einfach, du wolltest dir doch was Neues kaufen von deinem Trinkgeld. Das machen wir jetzt, sonst kommst du nie auf andere Gedanken.“ erklärt er, nimmt meine Hand und führt mich aus dem Bad.
 

„Aber Tidus....... Nein!!“ verweigere ich, reiße meine Hand los und bleibe stehen. „Ich gehe nicht raus, nicht ohne meine Sonnenbrille.“
 

„Tja, Tiduslein, hat alles was Soraherzen höher schlagen lässt.“ scherzt Tidus und setzt mir eine Sonnenbrille auf.
 

„Was? Wo hast du die her?“ will ich wissen.

„Na ja, während Klein-Sora gestern gleich ins Land der Träume gewandert is, bin ich noch mal zurück in den Club und hab sie dir gesucht.“ erklärt Tidus.

„Wirklich?

Danke.“ freue ich mich, umarme Tidus und küsse ihn auf die Wange.
 

„Nicht der Rede wert, Kleiner. Können wir jetzt gehen?“ will Tidus wissen. „Klar.“ entgegne ich und wir machen uns auf den Weg zum Einkaufszentrum. Ich mag das eigentlich nicht,

dort sind immer sehr viele Menschen und ich muss mir auf jeden Fall auf Tidus verlassen können, sonst bin ich dort verloren.

Doch Tidus macht das an diesem Tag klasse, lässt mich nie aus den Augen und is immer da wenn ich ihn brauche.
 

„Was möchtest du jetzt noch machen?“ fragt Tidus als ich mir bereits eine Hose, ein Hemd und einen Pullover gekauft habe.
 

„Weißt du, du warst heute so gut zu mir. Such dir was aus.“ stelle ich ihm einen Wunsch in Aussicht.

„Aber Sora, das is dein Geld.“ protestiert Tidus sofort.

„Ach Quatsch wenn´s um Trinken geht, is es dir auch Recht.“ gebe ich zurück.

„Hmmmm, wo du Recht hast. Du könntest mir ein neues Buch kaufen. Was hältst du davon?“ will Tidus wissen.

„Okay, und danach gehen wir noch Eis essen.“ plane ich sofort weiter.

Tidus lässt sich schließlich auch dazu breit schlagen und nachdem ich ihm sein Buch gekauft habe,

sitzen wir nun bei der Eisdiele im Einkaufszentrum.
 

Tidus is denk ich ganz tief in seinem Buch versunken, wenn ich was sage antwortet er nur noch mit „Ja“ und „Nein“ und bringt nie nen ganzen Satz zustande.

Tidus und seine Bücher, das is schrecklich, er liest so viel, da würde mir längst der Kopf platzen,

ich muss ja schließlich auch noch Blindenschrift lesen und das finde ich total anstrengend,

weshalb ich immer jedes Buch, das mir mein Vater mitgebracht hat, gleich in ne Ecke geworfen habe und nie wieder angefasst habe.
 

„Guten Tag, was möchten Sie bestellen?“ fragt die Bedienung.

Ich mag sie nicht, sie hat so ne arrogante Stimme und auch sonst ihre ganze Art wie sie die Leute bedient geht mir ziemlich auf die Nerven,

deshalb bestellt auch immer Tidus, wenn sie zu uns kommt.
 

„Zweimal Spagetti-Eis.“ entgegnet er schließlich und die Bedienung verschwindet ohne ein weiteres Wort wieder.

„Dir is langweilig, wenn ich nur lese oder?“ fragt Tidus.
 

„Na ja, ein bisschen.“ antworte ich.

„Na gut, dann höre ich auf.“ erwidert Tidus und ich höre wie er das Buch zuklappt und wieder in die Tüte steckt.

„Aber das hättest du nicht ma.....“ fange ich an, werde aber von Tidus unterbrochen.

„Sora, dreh dich jetzt nicht um, sonst sieht er dich.“ warnt er mich.

„Was?“

„Wer soll mich sehen?“ will ich etwas durcheinander wissen.

„Dein Schatzi natürlich. Er quatscht grade mit deiner Lieblingsbedienung.“ erklärt mir Tidus.
 

„Was? Nein, Riku is hier. Ich muss weg.“ werde ich sofort nervös.

Wenn ich jetzt bleibe, dann wird er 100% ne Erklärung für gestern Abend haben wollen.

„Ganz ruhig Sora. Er setzt sich mit dem Rücken zu uns. Er wird weder dich noch mich sehen.“ beruhigt mich Tidus wieder einigermaßen.

„So zweimal Spagetti-Eis. Könnt ihr gleich bezahlen? Meine Schicht is nämlich jetzt zu Ende.“ erklärt die Bedienung und nennt uns den Preis.
 

Ich zähle ihr alles genauso hin, gebe keinen Cent Trinkgeld.

„Ohhh, wie nett. Danke für´s Trinkgeld.“ beschwert sich die Tussi auch noch.

„Wenn du Geld brauchst, dann geh Anschaffen.“ gibt Tidus zurück, woraufhin ich ihre Schritte von unserem Tisch weggehen höre.

Ich muss unweigerlich anfangen zu lachen, warum musste er ausgerechnet jetzt so was sagen.

„Sei ruhiger. Dein Schatzi guckt sich um.“ erzählt mir Tidus.
 

„Oh Scheiße, was macht er grade?“ frage ich. „Die Tussi geht zu ihm, OMG, sie setzt sich auf seine Beine. Das gibt´s ja nich. Der hat ne Freundin.“ staunt Tidus.

Doch mir geht es genauso, von Freundin war nie die Rede, na gut warum sollte er mir das auch erzählen.
 

„Halt warte, jetzt schubst er sie weg.

Ich glaub, er hat grad gar keinen Bock auf sie. Er macht sie gerade zur Schnecke. Jetzt geht sie nach hinten. Ich glaub die wollen gehen.“ vermutet Tidus.
 

„Was die wollen gehen? Los beeile dich mit dem Eis, ich muss ihnen nach. Ich will sehen wo die hingehen.“ erkläre ich und schaufle mein Eis so schnell wie möglich runter.
 

Tidus macht es anscheinend genauso.

„Is er noch da?“ frage ich, als ich fast fertig bin.

„Ja, er wartet auf die Tussi. Warte jetzt kommt sie. Oh Mann is die verkleistert, sie könnte echt ne gute Nutte abgeben.“ antwortet Tidus.
 

„Tidus, du sollst jetzt nicht Leute werben, iss lieber. Ich bin fertig.“ entgegne ich und greife nach der Tüte die unter unserem Tisch steht.

„Auch fertig. Los komm, die gehen grad los, Richtung Aufzug.“ teilt mir Tidus mit, steht auf und führt mich, damit wir schneller hinter den beiden herkommen.
 

„Scheiße die sind schon im Aufzug, los wir nehmen die Treppe.“ meldet sich Tidus wieder zu Wort als wir ein Stück gelaufen sind.

Sofort zerrt er mich nach links, ich habe keine Ahnung wie das ganze hier aussieht, lasse mich einfach ziehen.

„Oh nein, wo sind die hin? Ich glaub wir haben sie verloren.“ resigniert Tidus, als wir anscheinend im Erdgeschoss sind.
 

„Was? Wir haben sie verloren? Tidus, bitte schau dich noch mal um.“ bettele ich.

„Jaja, mach ich doch schon. Ohhh, da vorne sind sie.“ erspäht Tidus die beiden anscheinend doch noch und zerrt mich wieder mit.
 

Nach einigen Momenten spüre ich kalte Luft auf meiner Haut und kann den Verkehrslärm hören,

heißt also wir sind jetzt raus aus dem Einkaufszentrum.

Tidus ist mittlerweile auch langsamer geworden und wir gehen jetzt ganz normal.

„Wo sind wir jetzt? Und wo sind die?“ flüstere ich.

„Wir gehen in Richtung Neubausiedlung, die beiden sind etwa 50 Meter vor uns.“ erklärt mir Tidus.

„50?? Verlieren wir sie da nicht zu schnell aus den Augen?“ will ich wissen.

„Wir können schlecht gleich hinter ihnen laufen oder willst du dich verraten?“ fragt Tidus.

„Nein, natürlich nicht, aber ich will sie auch nicht verlieren.“ antworte ich.

„Wir werden sie nicht verlieren, keine Bange.“ erwidert Tidus, als wir rechts abbiegen.
 

„Oh scheint so, als wären die beiden an ihrem Ziel.“ teilt mir Tidus mit. Ich bleibe stehen, lehne mich an die Mauer hinter mir.
 

„Was machen sie?“ will ich wissen.

„Die Tussi knutscht ihn ab, oh Mann im Befummeln ist die echt Weltmeister, ich glaube die sind ziemlich heiß aufeinander. Jetzt sind sie im Haus.“ erzählt Tidus.
 

Doch das höre ich bereits nicht mehr, er hat also eine Freundin und so wie Tidus mir das geschildert hat sind die beiden nicht grade unglücklich.
 

„Gehen wir nach Hause.“ entgegne ich nüchtern, spüre erneut Tidus´ Hand, die mich sicher wieder in unsere Wohnung bringt.
 

Ende

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Freu mich wieder auf die Kommis
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Bad Day´s for Riku

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Also natürlich wieder Danke sag für die lieben Kommis und leider konnte ich diesmal nicht jedem persönlich „Danke“ schreiben, da mein Internet Probleme hatte. Dafür gibt’s jetzt auch zwei Kapitel auf einmal. ^^
 

Aber nun kommen wir wieder zur Sache

Viel Spaß beim Lesen
 

Eure Chibi_Isa
 

Kapitel 4: Bad Day´s for Riku
 

Riku´s POV
 

Kaum das wir im Haus sind, stoße ich Kairi weg.

„Was zum Teufel sollte das? Ich habe gesagt, ich mach das nötigste mit dir.“ beschwere ich mich.

„Hmmm, das gehört zum Nötigsten dazu.“ erklärt Kairi fies grinsend.

„Kleine Schlampe.“ gebe ich wütend zurück.

Ich könnte schon jetzt Herpes von ihren Lippen kriegen,

so ekelt sie mich an,

aber jetzt soll ich auch noch mit ihr schlafen.
 

„Komm mit. Wir gehen in mein Zimmer.“ entgegnet sie dann und geht voran. Ich folge ihr still,

schaue mich auf den Weg zu ihrem Zimmer ein wenig um.

Das Haus is echt schön, überall hängen Familiefotos, die Leute sehen sehr glücklich aus.

Auch Kairi ist auf den Bildern zu sehen, als Baby und Kind war sie echt süß,

nicht zu fassen, dass aus ihr so eine Schlampe geworden ist.

In ihrem Zimmer sieht es nicht viel anders aus, ganz viel Rosa, Familienfotos,

einige Poster von solchen Schnulzensängern,

ganz eindeutig das Zimmer eines kleinen braven Mädchens.

Ich setze mich auf´s Bett, will das so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Kairi ist sofort zur Stelle, setzt sich stürmisch auf meine Beine und fängt an mich zu küssen.

Wieder is da nur Ekel, es tut sich auch nichts in meinem Körper,

nur das er eiskalt wird, aber sonst??

Nein, rein gar nichts.

Was Kairi wohl machen wird, wenn ich keinen hoch bekomme?

Wie besessen von mir öffnet sie die Knöpfe meines Hemds,

reißt es mir regelrecht vom Körper um dann meinen Oberkörper zu bearbeiten.
 

Doch auch hier tut sich nichts, mein Körper ist weiterhin eiskalt,

mein Blut bleibt da wo es sein soll.

Auch als Kairi mich erneut auf die Lippen küsst und dabei mit ihrer Hand in meine Hosen wandert

und an meinem Glied entlang streicht, passiert absolut gar nichts,

mein Ekel wird nur noch größer und ich muss mich wirklich zusammen nehmen, sie nicht weg zu schubsen und abzuhauen.
 

„Wasn los mit dir?“ will sie plötzlich wissen und nimmt ihre Hände von mir. „Ja, sorry, bei so ekligen Personen wie dir krieg ich eben keinen hoch.“ antworte ich.

„Hey, noch so ein Wort und ich erzähl das Geheimnis ein bisschen herum.“ entgegnet Kairi und öffnet nun ihre Bluse.

„Was hast du vor?“ will ich wissen, als sie im BH vor mir sitzt.

„Fass mich an.“ verlangt sie.
 

„Was?“ frage ich total von der Rolle.

Jetzt soll ich sie auch noch berühren, ihhhh wie eklig is das denn??
 

„Na los, wird´s bald.“ herrscht sie mich an.

OMG, igitt, ich kann so was echt nicht.

Mit geschlossenen Augen strecke ich meine Hand nach Kairi, kaum bin ich bei ihrem Körper angekommen,

nimmt sie meine Hand und lässt sie darüber wandern.
 

Ihre Hand wandert unterdessen wieder in meine Hose.

„Das gibt´s doch nicht!! Warum regt sich bei dir nichts?“ fragt Kairi,

nach einigen Momenten.
 

„Ganz einfach, weil ich dich total abstoßend finde.“ gebe ich wütend zurück,

nehme meine Hand von ihrem Körper,

schubse sie von meinen Beinen und stehe auf.

„Wo willst du hin?“ will sie wissen.

„Unsere Abmachung war das ich mit dir schlafe, aber wie du selber gemerkt hast ist das unmöglich. Also geh ich jetzt.“ erkläre ich, nehme mein Hemd und ziehe es wieder an.

„Nein, mein Lieber, das lässt du mal schön bleiben, so hatten wir nicht gewettet.

Du sollst zwar mit mir schlafen aber du musst ja dabei nicht unbedingt an mich denken.

Wenn´s dir hilft dann stell dir eben einen süßen Typen vor.“ versucht Kairi mich doch noch irgendwie zu kriegen.
 

Süßer Typ, da fällt mir gleich einer ein.

Aber daran darf ich jetzt nicht denken, sonst muss ich echt noch mit Kairi schlafen.

„Das geht nicht so, auf Knopfdruck.“ entgegne ich.
 

„Also bei Axel ging das.“ bemerkt sie scheinheilig.

„BITTE? Was hast du mit Axel gemacht?“ frage ich total baff.

Hatte Axel etwa was mit dieser kleinen Zicke???

„Na ja, er hatte sich Geld von mir geliehen und konnte es nicht zurückzahlen, da musste er eben anders bezahlen.“ erklärt mir Kairi ruhig.
 

„Du bist so ekelhaft, echt jetzt. Wie kann ein Mensch sich nur freiwillig mit dir einlassen?“ will ich wissen.

„Das fragst gerade du, welcher Kerl will sich denn mit dir einlassen? Du hast ja auch keinen Freund oder?

Du kannst nur immer traurig zu Axel und Roxas schielen.“ gibt sie giftig zurück.

„Hah, ich und keinen Freund, ich könnte jeden haben, aber ich will nur ihn.“ erwidere ich.

„Wen denn? Klein-Roxas?“ fragt Kairi.

„Quatsch, Roxas is mein bester Freund. Ich mach´s nicht mit jedem, so wie du.“ antworte ich.

„Und jetzt denk dir irgendwas anderes aus, damit dir nichts rausrutscht.“
 

„Hmmmm, wenn ich dich schon nicht kriegen kann,

dann spielst du ab Montag meinen Freund.

Du beleidigst mich nicht mehr vor den anderen und hast so wenig wie möglich mit Roxas und Axel zu tun.“ fordert sie.

„Bitte?? Spinnst du?“ frage ich perplex.

Ihren Freund spielen. Die Alte hat sie doch nicht mehr alle.

„Tja, dann wird mir wahrscheinlich mal bald was rausrutschen.“ gibt sie mit einem fiesen Grinsen zurück.

„Na gut, ich mach mit. Aber nur wenn Axel und Roxas weiterhin meine Freunde bleiben dürfen.“ stelle ich eine Bedingung.

„Okay, das werde ich verkraften.“ stimmt sie zu und kommt zu mir.

„Bis Montag, Schatz.“ verabschiedet sie sich und küsst mich auf die Wange.
 

OMG!!!! Ich muss endlich hier weg, gehe so schnell wie möglich aus dem Zimmer und laufe nach Hause.

Meine Eltern sind nicht da, Samstag machen sie immer was zusammen.
 

Ich sage dem Butler noch nicht mal „Guten Tag“, verschwinde wortlos in meiner Wohnung und lasse mich sofort auf´s Bett fallen.
 

Was hab ich nur wieder gemacht??

Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch tausendmal lieber mit ihr geschlafen.

Dann wäre es mit dem einen Mal fertig gewesen und ich hätte ihre Forderung erfüllt.

Aber nein, Riku hat natürlich keinen hochgekriegt, na gut, bei einer solchen Person auch kein Wunder.

Ich frage mich immer noch wie Axel das geschafft hat und wann das überhaupt war??

Warum hat er nichts zu mir gesagt oder zu Roxas, wir hätten ihm doch auch was geliehen und wir hätten doch gewartet bis er es zurückzahlen kann.
 

„Heeeeyyyyyy Riku!“ begrüßt mich plötzlich eine stürmische Stimme und jemand hüpft zu mir auf´s Bett.

„Roxas, hi.“ gebe ich lustlos zurück.

Ich habe jetzt echt keinen Nerv für seine fröhliche Art.

„Hey, warum so traurig. Du hast doch Sora gestern wieder gesehen.“ erwidert er sofort und legt sich neben mich.

Ich sage gar nichts, bleibe stumm liegen und starre an die Decke.
 

Ja ich habe ihn zwar wieder gesehen, aber er is abgehauen, mit seinem Freund.

„Hey, is die Decke, denn so interessant?“ fragt Roxas,

legt sich auf mich und stützt seine Ellenbogen auf meiner Brust ab.
 

„Geh runter von mir.“ gebe ich zurück, schubse Roxas zur Seite und setze mich auf.

„Riku, das war aber gar nicht nett.“ bemerkt er, als er in einer wirklich absurden Position neben mir liegt.

„Wasn los mit dir?“ will er wissen, als er sich neben mich setzt.
 

„Nichts, alles gut. Ich bin nur ein bisschen müde.“ lüge ich.

„Sicher und mein Opa is der Weihnachtsmann.“ gibt Roxas zurück.
 

„Echt?? Deshalb bekommst du immer so viele Geschenke.“ stelle ich ironisch fest.

„Haha, das war ein Witz. W-I-T-Z, weißt du, eigentlich sollte man da drüber lachen.“ erklärt mir Roxas.

„Mir is aber nicht nach Lachen zumute.“ entgegne ich.

„Und warum nich?? Erzähl mir doch was mit dir los is.

Vielleicht kann ich dir dann mal helfen, so wie du das immer tust.“ versucht mir Roxas erneut auf den Zahn zu fühlen.
 

„Ich möchte aber nicht darüber sprechen. Das is nix für dich.“ erwidere ich.

„Bitte? Nix für mich? Ich bin auch nur ein Jahr jünger als du.

Also erzähl jetzt. Is es wegen Sora?“ fragt Roxas.
 

„Hmmm, auch.“ antworte ich leise.

„Und wegen wem noch?“ will nun wissen.

„Das kann ich dir nicht erzählen, sonst würde ich ein Geheimnis verraten.“ erkläre ich.

„So wichtig?? Das muss aber wirklich was Geheimes sein.“ stellt Roxas fest.
 

Ich erwidere nichts mehr, weiß auch nicht was ich nun noch sagen soll.

Von Sora hab ich ihm gestern schon alles erzählt, nachdem ich die beiden in dem Club wieder gefunden hatte.

Na ja und von Kairi kann ich ihm absolut nicht erzählen.

Erstens weil ich meine Lehrer nicht verraten will und weil ich Angst hätte das mir das mit Axel rausrutschen könnte.

Roxas bleibt ebenfalls die ganze Zeit ungewöhnlich ruhig.

Ich wusste gar nicht, dass er so lange nichts mehr sagen kann.
 

„Riku, ich weiß was wir machen.“ meldet er sich da wieder zu Wort.

„Ach ja?? Wie willst du meine Probleme denn wegschaffen?“ frage ich.

„Nich wegschaffen, nur ein bisschen ablenken. Wir gehen ins Kino.“ schlägt Roxas total überzeugt vor.

Nee, ganz bestimmt nicht. Auf mehr Leute als Roxas hab ich jetzt echt keinen Bock.

„Keine Lust.“ lehne ich ab.

„Keine Lust, so was gibt´s nicht. Du kommst mit und Pasta.“ gibt Roxas frech zurück.

Der wenn jetzt immer so is, kann er bleiben wo der Pfeffer wächst.
 

„Heute bist du ganz schön frech, weißt du das?“ will ich wissen.

„Tja, ich hatte eben eine schöne Nacht.“ erklärt er grinsend.
 

„Was denn?? Ihr habt noch miteinander geschlafen?“ wundere ich mich. Ich bin gestern gleich nachdem ich Roxas die Story mit Sora erzählt hatte gegangen,

ich hätte nie gedacht, dass das die beiden noch fertig bringen.
 

„Mhmmm.“ murmelt Roxas mit roten Wangen.

„Och wie süß. Roxas so wie ich ihn kenne.“ entgegne ich grinsend.

Ich weiß nicht warum, aber das hat mir jetzt echt geholfen, Roxas weiß es zwar nicht,

aber er is der, der mir immer am meisten hilft.

Mit seiner fröhlichen Art hat er mir schon immer aus den Löchern geholfen, in die ich gefallen war.
 

„Erzähl mal wie war´s?“ frage ich.

„Fantastisch. Es war ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte. Und Axel war echt toll, er hat immer erst gewartet, bis ich bereit war, weiter zu gehen. Ich war danach so froh, dass mich niemand hätte runterziehen können oder sonst was.“ erzählt er lächelnd.

„Ach ja und danke für deine Hilfe.“
 

„Für meine? Ich hab doch gar nichts gemacht.“ stelle ich fest.

„Quatsch, ohne dich hätten wir nie einen Platz dafür gehabt. Aber auch die Gespräche mit dir haben mir wahnsinnig geholfen. Du bist eben ein echt guter Freund, der immer für mich da ist.“ erklärt Roxas ehrlich und umarmt mich.

Ich bin echt überwältigt von dieser Aussage, normalerweise tut sich Roxas immer total schwer seine Gefühle in Worte zu fassen.

Und jetzt sagt er so was?

„Danke, Roxas, du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann.“ versichere ich ihm, woraufhin er mich mit einem breiten Lächeln belohnt.
 

„Gehen wir jetzt ins Kino?“ greift er nun die Frage von vorhin wieder auf. „In welchen Film willst du denn? Aber keine Schnulzen, das sag ich dir gleich.“ warne ich ihn vor.

Roxas steht voll auf so was und auf Komödien, aber ich mag mehr Horror und Action, deshalb gehen wir fast nie zusammen ins Kino.

„Hmmm, wie wäre es dann mit Fluch der Karibik 3.“ schlägt er mit einem seine unwiderstehlichen Blicke vor.

Na gut, das is zwar nich unbedingt mein Lieblingsfilm, aber vielleicht is der ja trotzdem ganz in Ordnung.

„Okay, auf geht´s.“ erfülle ich Roxas seinen Wunsch und wir gehen zum Kino.
 

Der Film war zwar zum Einschlafen, aber Roxas war echt begeistert davon und ich konnte mich damit echt ein bisschen ablenken.

„Kommst du noch mit zu mir? Deine Eltern scheinen noch nicht da zu sein.“ bemerkt Roxas als wir wieder zu Hause sind.

„Hmmmm okay, ja, ich geh mit zu dir.“ stimme ich zu.

Roxas´ Gesicht kürt sofort ein Lächeln, ich weiß ich war schon lang nicht mehr bei ihm, obwohl er gleich nebenan wohnt.
 

„Hey Roxas, hi Riku.“ begrüßt uns Roxas´ kleine Schwester Asuka, nachdem wir geklingelt haben, da Roxas wieder mal seinen Schlüssel vergessen hatte.
 

„Hi, sind Mama und Papa da?“ fragt Roxas.

„Nee, die sind......... ich hab´s vergessen wo sie sind. Auf jeden Fall wollten sie um 8 zurück sein.“ erzählt seine Schwester.

Ich glaube die is genauso vergesslich wie Roxas und der Rest der Familie. „Hmmmm, okay, wir gehen dann mal nach oben.“ erklärt Roxas und wir machen uns auf den Weg zu seinem Zimmer.

Roxas´ Zimmer is das größte im Haus und das Schönste finde ich jedenfalls, es hat mir schon immer gefallen,

es strahlt total Gemütlichkeit aus, nur Roxas´ Kuscheltiere finde ich etwas kindisch,

die sitzen überall in den Regalen und du bekommst fast den Eindruck als würden sie dich beobachten.

Doch als wir dann in seinem Zimmer sind, staune ich nicht schlecht, kein einziges Kuscheltier ist mehr da.
 

„Roxas, ist das wirklich dein Zimmer?“ frage ich perplex.

„Mhmmm, ja.“ stimmt Roxas lächelnd zu.

„Wo sind deine ganzen Kuscheltiere hin?“ will ich wissen.

„Tja, weißt du, ich hatte Lust die zu verschenken und außerdem bin ich dann schon etwas zu alt um noch Kuscheltiere zu haben.“ erklärt Roxas.

„Hast du das auch wirklich freiwillig gemacht?“ forsche ich nach.

Ich weiß ja das Roxas sich sehr schnell beeinflussen lässt, wenn andere sagen die Sachen die er macht sind kindisch.
 

„Ja, wirklich. Ich kann sie doch nicht ewig behalten und die Kinder im Kinderheim haben bestimmt mehr Freude dran.“ erzählt Roxas weiter.

„Du hast also wirklich alle weggeben? Sogar Mr. Mango?“ will ich wissen. Mr. Mango war Roxas´ absoluter Favorit, ein Plüschaffe, ihn hatte er am Längsten, ich glaub schon seit Roxas ein Jahr alt war.
 

Mr. Mango war zwar total abgegriffen und alles, aber Roxas hat ihn geliebt.
 

„Na ja....... ganz so herzlos konnte ich dann trotzdem nicht sein. Mr. Mango is noch da und meine Bärenhausschuhe auch.“ verrät mir Roxas grinsend, geht zu seinem Sofa, setzt sich und zeigt mir die beiden Sachen.
 

„Wusste ich´s doch. Weißt du noch, welchen Quatsch wir immer mit Mr. Mango gemacht haben?“ frage ich.

Das war immer so cool, wir haben Roxas´ kleine Schwester immer damit auf die Palme gebracht,

wenn wir mit Mr. Mango und ihren Barbies, King Kong nachgespielt haben. Das konnten wir am Tag fünf oder- sechsmal machen und es wurde nicht langweilig.

„Ja, ich sag nur King Kong.“ antwortet Roxas lächelnd.

„Ich glaube das trägt sie mir heute noch nach.“

„Quatsch, Asuka ist doch nicht so nachtragend.“ versichere ich ihm.

Ich mag seine kleine Schwester echt gern, denn obwohl ich sie ein Mädchen ist, haben wir uns schon immer verstanden.

„Wenn du wüsstest.“ gibt Roxas zurück.

„Was sollte Riku denn wissen?“ fragt Asuka, die plötzlich mit einem Tablett in der Tür steht.

„Nix, nix.“ winkt Roxas ab.

„Ja, ja du hast ihm bestimmt wieder Horrorgeschichten über mich erzählt.“ vermutet Asuka, kommt zu uns,

stellt ihr Tablett auf den Tisch und setzt sich zwischen mich und Roxas. „Nee, hat er nich, glaub mir. Er war ganz lieb.“ versichere ich ihr.

„Wie immer eben. Roxas, der immer liebe Junge, den sich jede Mutter als Schwiegersohn wünschen würde, obwohl Klein-Roxas schon längst vergeben is.“ überrascht mich Asuka mit ihrer Aussage total.
 

Ich dachte, dass niemand von Roxas´ Familie über Axel Bescheid weiß.

„Sie weiß es? Weiß sie auch wer deine Wahl ist?“ frage ich.

„Klar, Axel aus seiner Parallelklasse. Euer bester Freund.“ entgegnet Asuka anstatt von Roxas.

„Wow, Roxas, du überrascht mich echt. Wieso hast du nicht erzählt das Asuka Bescheid weiß?“ will ich wissen.

„Na ja, keine Ahnung. Ich hatte eben Angst du bekommst das in den falschen Hals, weil du es nicht erzählen darfst.“ erklärt Roxas.

„Quatsch Roxas, Asuka ist doch ganz anders. Sie gehört zu deiner Familie.“ erwidere ich.

„Aber was ich auch nicht verstehe, wenn es schon Asuka weiß, warum erzählst du es nicht auch mal deinen Eltern?

Sie werden dir bestimmt nicht den Kopf abreißen.“ versichere ich ihm.
 

„Das hab ich ihm auch schon gesagt.“ pflichtet mir Asuka bei.

„Also warum sagst du es ihnen nicht?“

„Ich habe eben Angst. Was is wenn sie da total dagegen sind und ich Axel nicht mehr sehen darf??? Ich will ihn doch nicht verlieren.“ beteuert Roxas.

„Ach komm schon Roxas, deine Eltern sind doch nicht so. Sie haben dich bisher immer lieb gehabt und das werden sie auch weiterhin. Und wenn du Axel nicht mehr sehen dürftest, würde ich dir doch helfen.“ entgegne ich.
 

„Klar, dann hättet ihr immer geheime Treffen bei Riku. Och ist das romantisch.“ malt sich Asuka schönste Fantasien aus, bis sie durch uns beiden mit einem bösen Blick gestoppt wird.

Ich mag sie ja echt gerne aber sie und Romantik is etwas komisch, sie hat nicht gerade realistische Vorstellungen vom Liebesleben.

„Was denn?“ fragt sie etwas genervt.

„Du hast schon immer rosige Vorstellungen is dir das klar?? Im wahren Leben würde das nie so laufen.“ erklärt ihr Roxas.

„Quatsch, natürlich klappt so was. Stimmt´s Riku?“ will sie ausgerechnet von mir was über Liebe hören.

„Den brauchst du im Moment nicht danach zu fragen. Riku hat nich grade die beste Beziehung zu Romantik und Liebe.“ erzählst Roxas.
 

„Ach echt?? Wasn passiert?“ ist Asuka sofort neugierig.

„Hmmm, das is nix für dich. Ich will deine Meinung über mich nicht zerstören.“ entgegne ich.

Das will ich wirklich nicht, denn Asuka hält mich für einen netten Jungen, ähnlich wie Roxas.

„Dann bist du wohl in Wirklichkeit ein ganz böser Junge, was?“ spricht sie fast die Wahrheit aus.

„So in etwa.“ antworte ich.

„Das is doch Unsinn. Du hast meinen Bruder als Freund und Roxas hat doch nur liebe Freunde, wie er selber eben.

Er könnte sich nie mit einem bösen Jungen anfreunden.“ gibt Asuka zurück.
 

Ohohoh wenn die wüsste was Roxas alles kann.

„Da muss ich deine Illusionen leider zerstören, Roxas is auch nich immer so brav wie du denkst.“ erzähle ich ihr.

„Ach ja? Was macht er denn so?“ fragt Asuka.

„Riku, hör jetzt auf, dass is doch nichts für sie.“ mischt sich Roxas dazwischen.

„Meinst du? Also soll ich ihr nicht erzählen, was du gestern in dem Club getrieben hast?“ will ich grinsend wissen.

„Los erzähl ich will´s wissen.“ fordert Roxas´ kleine Schwester.

„Nee du. Das is nich jugendfrei.“ erkläre ich.

„Ach Mann, ich will auch mal mit in den Club.“ resigniert Asuka.
 

„Quatsch, sag so was nich. Da gibt´s nichts für dich zu sehen, klar?“ ist Roxas total ernst und streng zu seiner Schwester.

„Hmmm wenn du mich nicht mitnimmst, dann frag ich eben Riku. Riku?“ wendet sie sich dann mit demselben Dackelblick wie Roxas an mich.

„Nein, Roxas hat vollkommen Recht. Dieser Club is nun wirklich nichts für dich. Du würdest dir da nur fremd vorkommen.

Geh lieber weiter in die Disco im Jugendhaus.“ empfehle ich ihr.
 

„Und was soll ich da?? Da sind doch nur noch die kleinen Kids.“ erzählt Asuka genervt.

„Hey, du bist auch erst 15, außerdem gehen doch deine Freundinnen auch dort hin.“ entgegnet Roxas.

„Toll, die reden die ganze Zeit nur über Schminke und welcher Junge der Süßeste ist.“ gibt Asuka zurück.

„Und interessiert dich das nicht?“ frage ich.

„Schminke is doch wohl das langweiligste Thema der Welt, da könnt ich einschlafen.“ antwortet Asuka.

„Stell dir vor, ich auch.“ stimme ich ihr zu, woraufhin sie und Roxas kichern.

„Aber was is mit den Jungs?“ will ich schließlich noch von ihr wissen.

„Na ja, warum sollt ich denn über andere Jungs reden, ich weiß doch schon wer der süßeste ist.“ erklärt Asuka und wird langsam rot.
 

„Na, na, na, ist Klein-Asuka etwa verliebt?“ forsche ich nach.

„Quatsch meine Schwester is nich verliebt und wenn dann muss ich mir den Kerl erstmal anschauen.“ entgegnet Roxas fürsorglich.

„Roxas, sei jetzt mal ruhig. Deine Schwester wird sich nich grade den größten Trottel der Welt ausgesucht haben.“ versichere ich ihm und das glaube ich auch.

Asuka is kein leicht gläubiges Mädchen, dass auf das Rumgesülze solcher schleimiger Typen hereinfällt.

„Also wer is es denn jetzt?“

„........... B..... Ben.“ bringt Asuka stammelnd hervor.

BEN?!?!?! Ich glaube ich muss meine Meinung von Asuka noch mal überdenken. Ben ist der kleine Bruder von Kairi und nicht gerade der Freund den ich mir vorgestellt habe.

„Hast du den Verstand verloren?“ will Roxas wissen.

„Der lässt dich doch nach eurem ersten Mal wieder fallen. Hast du je gehört das der Typ seine Freundin länger als 2 Wochen hatte?“
 

„Aber....... aber.......“ will Asuka anfangen.

„Nichts aber. Mit dem Typen triffst du dich garantiert nicht.“ unterbricht Roxas hart seine Schwester und setzt einen Blick auf den ich von ihm überhaupt nicht kenne.

„Aber...... er ist doch.....“ bekommte sie noch heraus, ehe sie in Tränen ausbricht und aus dem Zimmer flüchtet.

„Asuka, warte doch.“ ruft ihr Roxas sofort nach und will ihr folgen, doch ich halte ihn zurück.

„Sie will jetzt bestimmt nicht mit dir sprechen.“ erkläre ich ihm als er mich anschaut.

„Da hast du wohl auch Recht.“ stimmt Roxas zu und setzt sich neben mich. „Ben!!! Wieso ausgerechnet so Einen?? Es laufen hunderte süße Jungs in dieser Stadt rum und sie muss den nehmen der am wenigsten passt.“
 

„Roxas, beruhige dich doch erstmal.“ rate ich ihm.

„BERUHIGEN??? Meine Schwester is in den Typen verliebt,

der wahrscheinlich schon jedes Mädchen in seiner Umgebung, dreimal durch hat. Aber ja, ich werde mich jetzt bestimmt beruhigen.“ erwidert Roxas.
 

„Hey, mich brauchst du deshalb nicht anzumachen. Ich kann doch auch nichts dafür.“ entgegne ich.

„Du hast ja Recht. Aber ich bin nur ziemlich durch den Wind. Ich hätte sie nicht so anmachen dürfen und dich auch nicht.

Das weiß ich ja, aber warum muss sie echt ausgerechnet so nen Typen nehmen?“ fragt Roxas.

„Das weiß ich auch nich. Aber ich kann noch mal mit ihr reden, wenn du möchtest.

Und das Essen das sie uns gemacht hat, is ja auch noch da, zu zweit werden wir das kaum schaffen.“ erkläre ich und schaue auf das Riesentablett mich ganz vielen Broten.
 

„Bitte, sprich mit ihr und versuch sie vernünftig werden zu lassen.“ bittet mich Roxas.

„ich werde es probieren.“ entgegne ich und gehe aus dem Zimmer.
 

Asuka´s Zimmer ist zwei Zimmer weiter, dazwischen liegt ein Gästezimmer. Als ich dort ankomme, höre ich schon von draußen ihr Schluchzen, sie weint also immer noch.

Leise klopfe ich an, als sie mir nicht antwortet gehe ich hinein.

Sie liegt auf ihrem Bett, den Kopf fest in die Kissen vergraben.

„Ich will dich nicht sehen, Roxas.“ teilt sie mir mit.

„Ich bin aber nicht Roxas.“ erkläre ich und setze mich zu ihr auf´s Bett. „Riku.“ stellt sie fest und dreht sich, sodass sie mich sehen kann.
 

„Hat dich Roxas geschickt?“
 

„Nein, das war meine Idee, ich wusste doch, dass du ihn jetzt nicht sehen willst.“ antworte ich.

„Und was willst du jetzt? Willst du mir Ben ausreden?“ frage sie.
 

„Nein, ich möchte dir nur etwas raten. Aber dazu musst du erstmal herkommen.“ erkläre ich ihr und breite meine Arme aus, in die sie dankbar kommt.

Das muss ich öfter machen, wenn ich mal wieder Streitschlichter zwischen den beiden spiele.

Aber mit ihr mache ich das gerne, sie ist für mich ja auch fast wie eine Schwester und deshalb finde ich es voll okay.
 

„Und was ist dein Rat?“ will sie nach einigen stillen Momenten wissen.
 

„Wenn du wirklich was von Ben willst, dann lass dir Zeit.

Wenn er sie dir gibt, wirst du sehen ob er es Ernst meint und wenn nicht dann tut es zwar weh, aber es ist besser als nach seinem Ersten Mal einfach fallen gelassen zu werden.“ erkläre ich ihr,

dass meine ich auch so.

Ich bin zwar nicht begeistert, dass sie sich in Ben verknallt hat, aber ich kann es dann auch nicht ändern,

deshalb will ich ihr wenigstens das Schlimmste ersparen.
 

„Aber was is mit Roxas? Er erlaubt mir das doch nie.“ resigniert Asuka. „Ach was willst du denn mit Roxas? Er is dein Bruder, nich dein Herrscher. Und wenn er irgendwas dagegen sagt, dann sperren wir ihn in den Wandschrank, is doch klar oder?“ frage ich,

woraufhin ich ein leises kümmerliches Kichern höre.
 

„Na, na, na, das ging auch schon mal besser.“ teile ich ihr mit und fange an sie zu kitzeln.

Sofort höre ich ihr fröhliches Lachen, es is wie das von Roxas und heitert mich immer wieder auf.
 

Ich könnte es stundenlang hören, wenn Asuka sich dann nicht langsam meinem Griff entziehen würde.

„Ich geh mal schnell ins Bad, okay?“ fragt sie, woraufhin ich nicke und mich langsam auf das Bett zurückfallen lasse.

Ohhh Mann, solche Pippifaxprobleme wie die möchte ich auch mal haben.

Doch ich stecke viel tiefer drin, spiele jetzt Kairi´s Freund für meine Lehrer,

obwohl ich doch nur Sora will, aber der mich anscheinend nicht oder doch?
 

Wieso hat er mich auch geküsst?

Warum hat er nicht einfach gesagt ich liebe dich nicht, ich will nichts von dir?

Nein, er muss mich küssen und wie noch dazu, doch damit hat er mich nur durcheinander gebracht.

Dann sind da auch noch Antworten die ich möchte.
 

Wer is zum Beispiel dieser blonde Junge, mit dem Sora getanzt hat und der ihm geholfen hat vor mir wegzulaufen?

Oder warum hat er so komisch reagiert als wir uns geküsst haben?
 

Ich muss das unbedingt noch herausfinden, wenn denn schon Dienstag wäre.
 

„Riku?“ holt mich da Asuka´s Stimme aus meinen Gedanken.

„Ja, was?“ frage ich etwas durcheinander und setze mich wieder auf.
 

„Wo warst du denn grade?? Ich hab dich schon drei oder- viermal angesprochen, aber du hast keine Reaktion gezeigt.“ erzählt Asuka.

„Passt schon.“ versichere ich ihr.

„Nein, passt es nicht. Ich hab dich jetzt auch mit meinen Problemen zugelabert und jetzt bist du dran.“ erklärt sie und setzt sich auf meine Beine.
 

„Aber ich habe nichts zu erzählen. Ich kann es dir auch nicht erzählen.“ entgegne ich.

„Und Roxas? Weiß er davon?“ will sie wissen.

Ich schüttle mit dem Kopf.

„Nein, ich spreche mit niemandem darüber.“ antworte ich.
 

„Aber Riku, das geht doch nicht. Du kannst dich doch nicht alleine mit deinen Problemen rumschlagen.“ regt sich Asuka auf.

„Doch das geht. Und jetzt komm. Wir gehen wieder zu Roxas, sonst verderben deine Brote noch.“ gebe ich zurück,

stelle eine verwunderte Asuka wieder auf die Beine und wir gehen zurück. Sofort als wir im Zimmer sind entschuldigt sich Roxas für sein Verhalten und Asuka erzählt ihm von unserer Abmachung.
 

Er scheint zwar nicht gerade begeistert, aber er akzeptiert es, hat er zumindest gesagt.

Danach essen wir dann endlich.

Es dauert ewig bis das Tablett leer is, was wohl auch daran liegt, dass wir immer wieder abschweifen und auf echt lustige Sachen kommen.

Als wir dann unser Essen beendet haben is es zehn Uhr, Roxas´ Eltern sind immer noch nicht da,

aber das is bei den beiden kein Wunder, sie verspäten sich immer.
 

„Riku, magst du heute hier schlafen?“ fällt Roxas plötzlich ein, als wir das Tablett wieder in die Küche bringen.
 

Argh, das gefällt mir eigentlich gar nicht, eigentlich wollte ich noch mal in den Club und sehen ob Sora da is, aber wenn ich ablehne wäre das schon sehr unhöflich meinem besten Freund gegenüber.
 

„Ja, klar. Ich geh nur kurz nach Hause und sage Bescheid, okay?“ frage ich. Roxas und Asuka nicken beide und ich verlasse die Küche, danach das Haus.
 

Als ich zu Hause ankomme, sind auch Mama und Papa noch nicht wieder da, weshalb ich auch nur dem Butler Bescheid sagen kann, mir danach meine Schlafsachen nehme und wieder zurück zu Roxas gehe,

wo gerade seine Eltern auch ankommen, die ich sogleich begrüße.
 

Roxas´ Eltern sind echt cool, ich mag sie, genauso wie meine.

Nachdem sie dann auch Roxas und Asuka begrüßt haben, wollten wir eigentlich in Bett.

Doch es dauert sehr lange bis wir an diesem Abend schlafen, um halb 11 hat Axel angerufen und die beiden haben über ne Stunde miteinander telefoniert, immer wieder dieses Liebesgesäusel, ich hätte Roxas erwürgen können.
 

Danach haben wir noch ewig geredet, dann kam Asuka auf die Idee, dass wir ja ein Spiel machen könnten,

hier is unsere Wahl dann auf Twister gefallen. Ich hasse dieses Spiel, denn ich verliere immer,

Asuka und Roxas haben es da schon leichter, sie sind viel leichter und gelenkiger als ich.

Nachdem dann keiner außer Roxas, der die ganze Zeit gewonnen hat, mehr Lust hat,

verabschiedet sich Asuka und Roxas und ich machen uns fertig für´s Bett.
 

Doch natürlich schlafen wir noch nicht, denn Roxas fängt wieder an zu quatschen.

Als er dann endlich müde wird ist es fast drei Uhr.
 

Ich weiß schon, dass ich ihn morgen umbringen werde, wenn ich nicht früh genug aufwache um mit Axel zu reden.

Das muss ich unbedingt noch machen, wegen Kairi und was da mit ihr gelaufen ist.
 

Am nächsten Morgen begrüßt mich Roxas mit einem stürmischen

„Guten Morgen“ und hüpft auf´s Sofa auf dem ich geschlafen habe.

„Morgen.“ murre ich.

Am Liebsten hätte ich noch 10 Stunden geschlafen, aber Roxas hat ganz klar andre Pläne.
 

„Wie spät is es?“ „10 Uhr, du Schlafmütze.“ antwortet Roxas.

„WAS? Schon zehn? Ich muss aufstehen und frühstücken.“ bin ich sofort aufgeregt.

Ich wollte doch vormittags noch mit Axel sprechen, nachmittags is doch Familie angesagt.
 

„Weißt du? Ich hab mir schon gedacht, dass du frühstücken willst, deshalb hab ich dir´s gemacht.“ entgegnet Roxas und zeigt auf den Tisch vor mir.
 

„Ohhhh Roxas, du bist ein Schatz, ich liebe dich.“ freue ich mich.

„Da muss ich dich leider enttäuschen, ich dich nich.“ gibt Roxas zurück und klettert von mir herunter damit ich aufstehen und frühstücken kann.
 

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich dann von Roxas, Asuka und ihren Eltern, gehe kurz nach Hause um meine Eltern zu begrüßen und mir andere Sachen anzuziehen, bevor ich mich auf den Weg zu Axel mache.

Als ich klingele macht mir seine Mutter auf.
 

„Hallo, ich wollte zu Axel. Ist er da?“ frage ich.

„Nein, Riku. Heute ist doch Sonntag, er hilft im Restaurant.“ antwortet seine Mutter.

„Oh stimmt, hatte ich ganz vergessen. Sie sind heute für die Kids da. Entschuldigen Sie bitte die Störung und noch viel Spaß mit den Kleinen.“ verabschiede ich mich wieder und schlage nun den Weg zum Restaurant ein.
 

Es ist in der Innenstadt, ganz in der Nähe vom Einkaufszentrum.

Dort angekommen, sehe ich durch eines der Fenster,

Axel richtet gerade die Tische für die Gäste her.

Sie öffnen immer um elf, also zur Mittagszeit, ich war mit meinen Eltern auch schon ein paar Mal hier.

Es schmeckt echt gut hier, aber auch die ganze Atmosphäre hier gefällt mir einfach.

Schließlich klopfe ich gegen die Fensterscheibe um Axel auf mich aufmerksam zu machen.
 

„Riku, hey.“ begrüßt er mich, als er öffnet und mich eintreten lässt.

„Hi.“ gebe ich zurück, trete ein, damit Axel die Tür wieder schließen kann.
 

„Was bringt mich zu der Ehre, dass du mich hier besuchst?“ fragt Axel, als ich auf nem Stuhl sitze und er sich wieder den Tisch widmet.
 

„Kairi.“ antworte ich.

„Kairi? Warum das denn?“ will Axel scheinheilig wissen.
 

„Ach komm tu doch nicht so doof.

Du hattest was mit ihr, weil du ihr Geld geschuldet hast, stimmt´s?“ werde ich nun konkreter.
 

„......Wo......Woher......Woher weißt du das?“ stammelt er.

„Von ihr. Aber sag mal, warum hast du nichts gesagt? Ich hätte dir Geld leihen können oder Roxas.“ gebe ich zurück.
 

„Ich.......ich.....hab mich eben geschämt.

Ich weiß ja dass ich nicht viel Geld habe, aber ich wollte wenn ich Roxas von meinen Gefühlen erzähle, auch was bieten,

dafür hab ich das Geld gebraucht.

Dich wollt ich nicht fragen, weil ich nicht wusste wie das bei dir ankommt, du bist zwar mein Freund und ich schätze dich wirklich,

aber ich wusste eben nicht wie du reagierst und ich wollte nicht wie der letzte Loser da stehen.“ erklärt Axel.
 

„Du wolltest kein Loser sein? Dafür schläfst du mit ihr?? Sie ist das größte Biest, das ich je kennen gelernt habe. Wie konntest du das tun?“ will ich wissen.

Ich kann ja verstehen, dass er Roxas schlecht fragen konnte, aber mich hätte er doch fragen können.

Egal wie es ankommt, ich hätte ihm doch was gegeben und besonders wenn es für Roxas ist.
 

„Es tut mir ja Leid. Aber du weißt doch nicht, wie das ist wenn du kein Geld hast, du hast ja genug davon.

Ich wusste eben nicht wohin.“ erzählt Axel verzweifelt.
 

Hmmm, na ja gut, vielleicht sollte ich das lieber auf sich beruhen lassen. Er hatte ja eigentlich schon triftige Gründe.

„Na gut, ich versteh deine Gründe. Aber das nächste Mal, fragst du mich.“ entgegne ich nun.

„Klar.“ stimmt Axel lächelnd zu und widmet sich einem weiteren Tisch.

„Soll ich dir helfen?“ frage ich.

„Kannst du machen. Immer zuerst ne weiße Tischdecke, dann die kleinen, quadratischen, roten darüber und dann in die Mitte vom Tisch so ein Tischschmuckdings da drüben.“ zeigt mir Axel die Reihenfolge.
 

„Klar, Chef.“ antworte ich und nehme mir eine weiße und eine rote Tischdecke und einen Tischschmuck und nehme mir einen Tisch vor.

„Ich war gestern bei Roxas. Es hat ihm echt gefallen mit dir.“ erzähle ich als wir zusammen die Tische herrichten.
 

„Freut mich für ihn. Es war auch echt toll mit ihm. Und du? Was ist mit dem blinden Jungen??“ fragt Axel.

„Wenn ich das wüsste.“ seufze ich.

„Bist du denn verliebt in ihn?“ will Axel dann wissen.
 

„Ich weiß es nicht. Ich finde ihn unheimlich süß und toll. Aber is das schon Liebe??“ erhoffe ich mir von Axel eine Antwort die mir weiterhilft.
 

„Das musst du wissen. Das is bei jedem unterschiedlich. Bei mir is es so, dass mein Herz total schnell schlägt wenn ich bei Roxas bin und ich bin dann glücklich.“ erzählt Axel.

„Geht es dir bei dem Jungen genauso?“
 

„Hmmm na ja. Ich hab immer ein ganz komisches Gefühl wenn ich ihn sehe und heiß wird es mir auch. Aber ob das dann wie bei euch is?

Keine Ahnung.“ gebe ich zurück.

„Das wirst du bestimmt noch herausfinden. Und der Kleine war echt süß.“ lobt Axel Sora, als wir mit allen Tisch fertig sind.
 

„Magst du was essen? Dann sag ich Papa Bescheid.“

„Ach nee, lass mal. Ich muss mal wieder nach Hause. Ich war seit gestern Nachmittag bei Roxas.“ erkläre ich.

„Na dann, sehen wir uns morgen in der Schule. Und viel Glück mit dem Jungen.“ wünscht mir Axel und schließt nun die Restauranttür auf, da es fast elf ist.
 

„Klar, danke.“ antworte ich, gehe hinaus und mache mich wieder auf den Weg nach Hause.

Der Rest des Sonntages vergeht wie immer, nachmittags sind wir alle zusammen, reden über die vergangene Woche,

wobei ich mich diesmal zurück halte und Mama und Papa lieber reden lasse. Abends sehe ich dann Axel wieder, weil wir in dem Restaurant essen gehen.
 

Es schmeckt fantastisch wie immer, danach schlendern wir noch durch den Park, bevor wir wieder nach Hause gehen.

Ich gehe an diesem Abend sofort ins Bett und bin schon um 9 eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen weckt mich wie immer meine Mum, am Liebsten würde ich heute zu Hause bleiben,

ab heute soll ich Kairi´s Freund spielen.

OMG, das wird so eklig.

Lustlos ziehe ich meine Schuluniform an und gehe diesmal ohne Frühstück zu Roxas, diese Woche is er mit Fahren dran.

Als ich jedoch das Haus verlassen will, erlebe ich eine herbe Überraschung, Kairi steht vor der Tür.
 

„Guten Morgen, Schatz.“ begrüßt sie mich und drückt mir sofort einen Kuss auf die Wange.

„Lass das, wir sind noch nich in der Schule.“ gebe ich zurück und wische mir über die Wange.

Absolut ekelhaft von dieser Person geküsst zu werden.
 

„Na und?“ fragt sie.

„Ach vergiss es.“ antworte ich und gehe an ihr vorbei um zu Roxas zu laufen.

„Wo willst du hin?“ ruft sie mir nach.

„Na zu Roxas, er fährt diese Woche.“ erkläre ich ihr.
 

„Was? Dann muss ich mit diesem kleinen Zwerg zur Schule fahren?“ resigniert sie.
 

„DU?“
 

wundere ich mich und bleibe abrupt stehen.

So war das aber nich abgemacht, ich werde sie auf keinen Fall schon vor der Schule so behandeln.
 

„Natürlich, ich wollte mit dir zur Schule fahren. Was denkst du warum ich hier bin?“ will sie wissen und kommt zu mir.

„Das is mir egal. Mit uns fährst du nicht.“ entgegne ich.

„Ach nein?“ lullt sie und streichelt wieder mal über meinen Körper.

„Dann kann ich unser kleines Geheimnis ja jedem erzählen oder?“
 

Diese kleine, dumme Göre, ich könnte sie auf der Stelle erwürgen.

„Komm mit.“ stimme ich schließlich zu und wir laufen zu Roxas.

Kaum is der in Sichtweite nimmt Kairi meine Hand. Ich sehe sie sofort böse an.

„Dein kleiner Wichtelfreund muss es schon auch glauben.“ erklärt sie und grinst fies.

Wieder steigt in mir die Wut bis zum Äußersten, fest drücke ich Kairi´s Hand um es irgendwie heimzuzahlen und es scheint auch zu klappen, denn sie löst fluchend ihre Hand von meiner.

„Was soll das?“ fragt sie.

„Tja, ich bin eben ein starker Junge.“ flüstere ich mit einem gemeinen Blick als wir bei Roxas ankommen.

„Was zum Teufel soll das? Was macht die bei dir?“ will er sofort ohne jegliche Begrüßung hören.

„Wir sind zusammen, du Zwerg. Sag nur ein Wort dagegen und ich mach dir dein Leben zur Hölle.“ droht Kairi Roxas sofort.
 

„Mit dir hab ich nicht gesprochen.“ antwortet Roxas und wendet sich an mich.

„Was is jetzt Riku? Was will die hier?“
 

Scheiße ey, ihn jetzt schon so durch den Wind zu sehen, geht mir ganz schön nahe, wie wird er dann erst reagieren,

wenn er erfährt, dass Kairi da grade die Wahrheit gesagt hat?

„Es stimmt was sie sagt.“ entgegne ich dann.

„Nein, das stimmt nicht. Sag das noch mal.“ verlangt Roxas.

„Es tut mir ja Leid für dich, aber es ist alles wahr.“ wiederhole ich nochmals.
 

„Nein, das kann nich sein, fahr selber zur Schule, die nehm ich nicht mit.“ herrscht Roxas mich an.

So was hat er noch nie gemacht, ich komme mir echt mies vor.

„Aber Roxas, das ist doch nicht.....“ fange ich an, werde aber sofort von Roxas unterbrochen.

„Ich will nichts hören. Du weißt, dass ich sie nicht ausstehen kann und eigentlich dachte ich, dass es bei dir genauso is, aber ich hab mich wohl geirrt. Und jetzt geht mir aus dem Weg, ich will zur Schule.“ erklärt er, geht in die Garage und fährt so schnell wie möglich weg.
 

„Na, der Kleine hat ja trotzdem Temperament, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.“ kommentiert Kairi, das Ganze.

„Ach, halt du doch die Klappe.“ gebe ich wütend zurück und laufe wieder zu meinem Haus.

Ohne Kairi auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, fahre ich ihr dann vor der Nase weg.

Ich bin echt furchtbar wütend auf sie, wieso musste sie denn jetzt zu mir kommen?

Na ja wenigstens konnte ich sie jetzt abschütteln.

Als ich beim Klassenzimmer ankomme, sind Roxas und Axel bereits dort.

Roxas muss ihm schon alles erzählt haben, denn er schaut mich wirklich komisch an,

sofort kommt er zu mir.
 

„Kann ich mal mit dir reden?“ fragt er.

„Nein, ich muss erst mit Roxas reden.“ antworte ich.

„Er will nicht mit dir reden, das solltest du jetzt eigentlich wissen.“ hält Axel mich zurück.

Doch ich will nicht auf ihn hören, gehe vorbei und spreche Roxas an.

Doch er reagiert nicht, schaut einfach weg.

Ich kann es nicht fassen, nur wegen dieser dummen Kuh will mein bester Freund nicht mehr mit mir reden.

„Komm mal mit.“ zieht mich Axel einfach mit sich.

„Was ist das mit dir und Kairi?“

„Ach das ist...... das ist...... kompliziert, sehr kompliziert.“ umschreibe ich das irgendwie.

„Kompliziert? Gestern kommst du zu mir und machst mich total runter, weil ich was mit ihr hatte und heute erzählt mir Roxas, dass ihr zusammen seid. Riku, was is los mit dir?“ will Axel wissen.
 

„Das kann ich dir nicht sagen.“ entgegne ich und schaue traurig zu Boden. „Warum?“ fragt Axel.

„Darum.“ antworte ich knapp.
 

„Gut, dann behalt es für dich. Aber dann heul nich rum, weil Roxas nicht mehr mit dir reden will.“ erwidert Axel wütend und geht wieder zu Roxas.
 

Ach Scheiße, was mach ich nur grade, ich bring mich total in Teufels Küche. Gott sei Dank, sehe ich Kairi nicht mehr vor dem Unterricht.

Aber im Unterricht is es heute auch nicht besonders schön,

wir haben Mathe und Ethik bis zur Pause, die beiden langweiligsten Fächer der Welt,

eigentlich habe ich da immer nur mit Roxas gequatscht oder wir haben irgendwelche Kritzeleien in unsere Blöcke gemalt.

Doch dieses Mal sieht mich Roxas kein einziges Mal an, jeden Versuch mit ihm zu reden blockt er ab.

Er gibt mir noch nicht mal ein Blatt, als ich feststelle, dass ich meinen Block zu Hause liegen gelassen habe.

Stattdessen muss ich mir von dem Streber Nummer 1 in unserer Klasse eines geben lassen.

Als es dann zur Pause klingelt, ist Roxas der Erste, der den Raum verlässt. Ich packe auch schnell meine Sachen ein und folge ihm dann, er steht mit Axel auf dem Flur,

ich will schon zu ihnen gehen und noch mal mein Glück versuchen, als mich jemand anstupst. Es ist mein absoluter Alptraum: Kairi.

„Das war heute aber nicht nett. Seine Freundin einfach stehen zu lassen.“ spricht sie so laut, dass es auch keiner auf dem Flur verpasst.
 

Sofort als Roxas das hört, verschwindet er in Richtung Toilette. Axel ruft ihm nach, doch Roxas läuft stur weiter, dreht sich noch nicht mal um.

„Hast du toll hinbekommen, echt.“ herrscht er mich an, bevor er Roxas nach läuft, der mittlerweile schon um die nächste Ecke verschwunden ist.
 

„Lass sie laufen.“ verlangt Kairi, als ich den beiden folgen will.

„Nein, ganz sicher nicht. Sie sind meine besten Freunde, wegen dir lass ich sie bestimmt nicht fallen.“ erwidere ich wütend und gehe nun ebenfalls in Richtung Toilette.

Als ich dort ankomme, sind jedoch alle Kabinen leer, nur eine is verschlossen, doch darunter sehe ich keine Schuhe und ich kann auch nichts hören,

also scheint diese von der Putzfrau oder irgendjemand anderen zugeschlossen zu sein.

Wo sind Axel und Roxas nur?
 

„Weißt du? So war das nicht abgemacht.“ reißt mich Kairi´s Stimme plötzlich aus meinen Gedanken.

Jetzt kommt sie mir schon bis auf´s Klo nach,

das Mädchen hat echt einen an der Waffel.
 

„Das is die Jungentoilette. Falls du nicht lesen kannst, es is auch ein Typ auf der Tür.“ erkläre ich ihr.

„Das is mir egal. Zuerst mal will ich wissen was das soll? Du sollst meinen Freund spielen und mich nich immer stehen lassen.“ gibt sie zurück.
 

„Ach Kairi, das mit dem Freund läuft nicht, das macht nur alles kaputt.“ entgegne ich.

„Du weißt aber was das bedeutet? Ich verplappere mich vielleicht mal und dann is das Geheimnis vom Imamoto und der Englischtussi futsch.

Dann wird es jeder wissen, es sei denn......“ lullt sie wieder einmal.
 

„Es sei denn was?“ frage ich mit einem misstrauischen Blick. „Es sei denn, du unsere erste Abmachung ein und schläfst mit mir. Jetzt sofort.“ verlangt sie todernst.
 

NEIN!!
 

NIEMALS!!!
 

schreit es sofort tief in mir.

Ich kann nicht mit ihr schlafen, auf keinen Fall.

Aber warum eigentlich nicht? Wenn ich an einen süßen Typen (auch Sora genannt) denken würde, wäre es kein Problem für mich.

Doch ich weiß nicht, irgendwas in mir sträubt sich dagegen, ganz fest und stark hält es mich zurück.
 

„Was is jetzt?“ will Kairi wissen und legt ihre Lippen auf meine.

Sofort schubse ich sie weg.

„Niemals. Vorher müsstest du mich erschießen.“ lehne ich drastisch ab.
 

„Tja dann, werden wir mal sehen wie lange unsere Lehrer noch hier an der Schule sind, nich?“ gibt sie zurück und verlässt die Toilette.
 

„Ach Scheiße.“ fluche ich und trete gegen die geschlossene Kabine, von der ich dachte sie war leer. Doch ich erlebe erneut eine Überraschung, als kurz danach Roxas herauskommt.

„Roxas, was? Wie? Die Kabine war doch leer.“ wundere ich mich.

„Nein, ich hatte meine Beine angewinkelt. Aber jetzt erzähl, was war das grade?“ fragt er.

„Was hat Kairi da von unseren Lehrern gefaselt?“
 

„Das kann ich dir nicht sagen.“ beharre ich stur auf meine Versprechen nichts zu verraten.

„Riku, spinnst du? Die Hälfte hab ich schon mitbekommen, da kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an.“ entgegnet Roxas.

Hmmm, vielleicht hat er Recht, aus dem was er gehört hat, kann er es sich ohnehin zusammen reimen.
 

„Na gut. Also wir hatten ja schon lange die Vermutung, das zwischen Herrn Imamoto und der Englischlehrerin was läuft.

Na ja und ich hab sie erwischt, letzte Woche am Dienstag, nach der Mittagspause. Ich hab versprochen nichts zu erzählen,

Imamoto hat uns deswegen das Nachsitzen nicht machen lassen. Aber leider hab ich nicht damit gerechnet, dass Kairi mir gefolgt ist und alles mit angehört hat.

Sie verlangte mehr für die Geheimhaltung, ich sollte mit ihr schlafen, am Samstag.

Aber ich war so angeekelt von ihr, dass sich absolut nichts an mir geregt hat, na ja und dann hat sie verlangt ich solle ihren Freund spielen. Den Rest kennst du ja.“ erzähle ich ihm nun alles.
 

„Oh mein Gott. Und ich mach dich auch noch heute Morgen so doof an, dabei hast du echt genug Probleme.“ stellt Roxas fest.

„Is schon okay. Wer will schon, dass sein bester Freund mit so ner Zicke zusammen is?“ frage ich.

„Na ich nich.“ antwortet Roxas sofort.
 

„Hmmm na ja, ich geh dann mal. Vielleicht kann ich ja noch was retten bei ihr.“ entgegne ich und will das Klo verlassen, als Roxas mich zurückhält.
 

„Willst du das wirklich machen? Dich für unsere Lehrer opfern und ihren Freund spielen?“ will er wissen.

„.......Ja, denn ich schätze beide Lehrer sehr. Der Unterricht bei Herrn Imamoto ist zwar nicht immer ganz so aufregend,

aber ich habe bei ihm mehr gelernt als bei jedem anderen. Und genauso is es bei der Englischlehrerin, obwohl sie noch sehr jung is, finde ich, dass sie ihre Aufgabe echt gut macht.“ erkläre ich und lasse dann einen etwas verwirrten Roxas im Klo stehen und mache mich auf die Suche nach Kairi.
 

Ich habe sie schnell gefunden, wie immer is sie bei ihren ebenfalls total zugekleisterten Freundinnen.

Ich hoffe nur sie hat noch nichts verraten.
 

„Hey, Schatz. Na wie geht´s?“ begrüße ich sie und schlinge meinen Ekel bekämpfend meine Arme von hinten um sie.

„Riku?!“ wundert sie sich und dreht sich zu mir um.

„Ja, kann ich mal kurz mit dir reden?“ frage ich und ziehe sie mit mir hinter die nächste Ecke.
 

„Was soll das?“ will sie wissen.

„Na du wolltest doch, dass ich deinen Freund spiele.“ antworte ich.
 

„Ja, das wollte ich, aber du hast mich wieder vor allen anderen bloß gestellt. Damit hast du unsere Abmachung verletzt, also kann ich es jetzt jedem verraten.“ gibt Kairi zurück.
 

„Und genau darüber wollte ich mit dir reden. Pass auf, ich spiele ab jetzt deinen Freund und diesmal mach ich es richtig, dafür verrätst du aber das Geheimnis nich, okay?“ will ich wissen.

„Ach ja? Ich glaub so geht das nicht.

Du musst schon noch was machen, dafür dass du mich heute Morgen hast stehen lassen und dass du einfach dem Kleinen hinterher gerannt bist.“ verlangt Kairi.

Dachte ich mir das so was kommt, sie macht auch nichts ohne Gegenleistung.
 

„Und was willst du?“ frage ich. „Du gehst mit mir shoppen, am Samstag und du bezahlst.“ fordert Kairi.

„Hmmmm, na gut, aber wir machen ne feste Summe aus.

So viel Geld bekomm ich dann auch nicht.“ stimme ich zu.

„Gut, so können wir das machen. Wie wär´s mit 200 Dollar?“ bietet sie mir an.

„WAS?! Spinnst du? Was willst du dir alles kaufen?“ frage ich.

„Tja, wenn´s dir das nicht wert ist, dann kann ich ja reden.“ antwortet sie. Scheiße ey, 200 Dollar?

Nur um meine Lehrer zu schützen?

Das ist mir dann doch etwas zu viel, aber wenn ich es nicht mache, dann wird es jeder erfahren und unsere Lehrer werden gefeuert.
 

„150, dann bin ich dabei.“ versuche ich zu handeln.

„Gut, 150, dafür gehen wir aber noch ein Eis essen.“ stimmt Kairi zu.
 

„Ich bin einverstanden.“ erkläre ich als es klingelt und wir ins Schulgebäude zurück müssen.

„Du machst heute in der Mittagspause was mit mir, klar?“ fordert Kairi, als wir wieder ins Schulgebäude gehen.

„Wenn´s sein muss.“ resigniere ich. „Was willst du machen?“
 

„Na ja wir könnten in den Aufenthaltsraum und du wirst allen demonstrieren, dass du mein Freund bist.“ fordert Kairi.

Ihhhh, wenn ich schon daran denke wird mir schlecht, aber wenn sie nicht reden soll, dann muss ich das wohl über mich ergehen lassen.

„Na gut, aber vorerst, keine Zungenküsse, da muss ich mich erst seelisch drauf vorbereiten.“ stimme ich zu und bringe schon meine schlimmste Befürchtung mit ein.

„Haha sehr witzig, aber ich bin einverstanden. Du holst mich ab.“ entgegnet sie noch,

bevor sich unsere Wege trennen, da sie in der nächsten Stunde Biologie hat.
 

Wir haben jetzt noch eine Stunde Ethik, dann zwei Stunden Sport.

Zu meinem Leidwesen vergehen, die nächsten drei Stunden so schnell wie lange nicht mehr und die Mittagspause rückt immer näher.
 

Bald klingelt es und die beiden Sportstunden sind um, jetzt ziehen wir uns gerade wieder um.

„Riku, kann ich mal mit dir reden?“ fragt Roxas, als wir nur noch zu zweit in der Kabine sind.

Das is fast immer so, wir trödeln eben zu lange.

„Klar, Kleiner, schieß los.“ antworte ich, obwohl ich schon vermute, dass es um Kairi geht.

„Was hast du jetzt gemacht? Mit der Schreckschraube mein ich.“ fängt er dann tatsächlich davon an.

„Ich konnte sie beruhigen, wenn ich ab jetzt richtig ihren Freund spiele und Samstag mit ihr shoppen gehe, dann hält sie dicht.“ erzähle ich.

„Und Sora? Was ist mit ihm?“ will Roxas dann wissen.
 

„Ich sehe ihn morgen Abend wieder, aber ich will nicht mit ihm schlafen. Wir müssen einfach mal reden, über alles was war.“ erkläre ich und das habe ich auch wirklich vor.

Wenn wir beide so weiter machen, gehen wir doch nur kaputt.
 

„Meinst du denn er...... na ja, er fühlt dasselbe wie du?“ fragt Roxas dann weiter.

„Ich hoffe es, aber ich weiß es nicht. Ich meine unser Kuss war echt schön und so, aber warum hat er auf einmal einfach aufgehört?“ will ich wissen.
 

„Na ja...... weißt du...... ich kenn mich da zwar nich so aus, aber es is nich grade üblich, wenn Stricher einen Freund haben oder?“ stellt Roxas eine Vermutung auf.

Oh daran hatte ich wirklich nicht gedacht.

Aber Roxas denkt nicht mal falsch, ich habe noch nie nen Stricher gesehen, der einen Freund hatte.

Aber hat er deshalb echt einen Rückzieher gemacht?

Ich meine es war doch nur ein Kuss, ein sehr schöner zwar aber eben immer noch nur ein Kuss.

„Nein, es is nich üblich. Aber ich weiß auch nicht ob Sora deshalb unseren Kuss abgebrochen hat. Deshalb muss ich unbedingt mit ihm reden.“ entgegne ich.

„Hmmm, dann wünsch ich dir viel Glück. Was machst du jetzt mit der Zicke?“ will Roxas wissen.

„Wir gehen in den Aufenthaltsraum und dann muss ich mich von ihr abknutschen lassen, aber zum Glück ohne Zunge.“ erzähle ich.
 

„IHHHH, das is ja schon ohne Zunge fies genug.“ stellt Roxas fest.

„Wo du Recht hast...“ antworte ich, als wir dann die Umkleide verlassen. „Ich muss sie abholen. Kommst du mit? Dann kannst du auch gleich zu Axel.“ schlage ich vor.
 

Schließlich ist er mit Kairi in derselben Klasse.

„Klar, kann ich machen.“ stimmt Roxas zu und wir machen uns auf den Weg zum Klassenzimmer unserer Parallelklasse.

Sofort als wir dort ankommen, drückt mir Kairi einen Kuss auf die Wange, oh Mann ich verfluche diese Pause schon jetzt.

Hand in Hand machen wir uns dann auf den Weg zum Aufenthaltsraum, Roxas und Axel hinter uns.

Kaum sitzen wir auf einem der Sofas schmiegt sie sich an mich,

OMG, ich will hier weg,

schlimm genug, dass es Roxas und Axel sehen müssen,

aber nein, fast der gesamte Abschlussjahrgang ist in dem Raum, da es draußen wie aus Eimern gießt.

Es kommt mir so vor, als wären alle Augen nur auf mich und Kairi gerichtet, nichts wird an diesem Tag geredet in diesem Raum,

es sehen nur alle her zu uns.

Von Roxas bekomme ich zwar immer ein aufheiterndes Lächeln, aber viel nützt mir das auch nicht,

trotzdem ist es immer noch Kairi die neben mir sitzt.
 

Nach kurzer Zeit wird ihr dann anscheinend langweilig, sie fängt an, über meinen Körper zu wandern, berührt alles was sie kann und küsst mich schließlich auf die Lippen.

In diesem Moment möchte ich am liebsten aufstehen und nach Hause gehen, ihre Lippen und ihr Gehabe beim Küssen sind echt das Schlimmste was ich je erlebt habe.

Jede andere Person küsst besser als diese dumme Kuh, plötzlich fühle ich ihre Zunge an meinen Lippen,

doch so hatten wir nicht gewettet.

Schnell löse ich den Kuss, wandere dann zu ihrem Ohr und flüstere: „Denk an meine Bedingung, klar?!“

„Ich weiß nicht, ob du in der Lage bist Bedingungen zu stellen.“ gibt sie flüsternd zurück und fängt an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern.
 

„Miese, kleine Schlampe.“ erwidere ich leise und löse mich dann von ihr. „Wie charmant.“ entgegnet sie grinsend.

„Riku, wir müssen dann. Du weißt schon in die Bibliothek. Infos über die Französische Revolution raussuchen für unser Referat.“ mischt sich Roxas plötzlich ein.
 

Referat?

Ehh?

Französische Revolution hatten wir doch schon vor Jahren.

Aber als Roxas mir dann noch mal zuzwinkert weiß ich wie er das meint.

Er will mir helfen.

„Ach ja. Sorry Kairi, das hatte ich ganz vergessen. Das muss Mittwoch fertig sein weißt du? Aber du kannst ja mitkommen wenn du willst.“ biete ich ihr an,

doch ich weiß schon jetzt, dass sie ablehnen wird.

Sie hasst doch alles was mit Schule zu tun hat.

„Nee, du geh mal alleine. Ich hab Besseres zu tun, als in der Mittagspause in der Bibliothek abzuhängen.“ gibt sie zurück und ich stehe auf.

„Okay, ciao dann.“ verabschiede ich mich und gehe mit Roxas und Axel hinaus.

Kaum sind wir um die nächste Ecke gebogen, falle ich Roxas um den Hals.
 

„Danke, Kleiner.“ bedanke ich mich.

„Keine Ursache, ich konnte doch nicht mit ansehen wie du dich quälst.“ erklärt Roxas.
 

„Ähhh stopp mal ihr zwei. Könntet ihr mir vielleicht erstmal erzählen was, dass alles soll. Wieso quält sich Riku?“ fragt Axel total verwirrt.

Roxas hat ihm also noch nichts erzählt, er ist echt ein guter Freund. „Weißt du, Riku ist nicht mit Kairi zusammen, weil er sie liebt. Sie erpresst ihn, deshalb muss er ihren Freund spielen.“ erklärt Roxas.
 

„WAS?! Das ist ja wieder mal Kairi live. Und wie erpresst sie dich?“ will Axel wissen.

„Ich würde jemand anderen verraten wenn ich dir das erzähle, also lass ich´s lieber.“ entgegne ich.

„Hmmmm, aber Roxas weiß davon?“ fragt Axel.

„Ja, aber er hat es wirklich nur aus Zufall erfahren. Er wusste es heute früh noch überhaupt nicht.“ antworte ich.

„Na gut. Dann lass es. Es müssen ja nicht alle Leute alles erfahren.“ gibt er dann, mit einem komischen Gesichtsausdruck, nach.
 

Ich glaube, ich weiß was der zu bedeuten hatte, Roxas soll nichts über seine Erfahrung mit Kairi wissen.

Aber ich hätte ihm das sowieso nicht erzählt.

Das hätte ihn nur belastet, Roxas hatte schon immer Probleme mit so was fertig zu werden.
 

„Also, wir haben jetzt noch 15 Minuten Pause, wo gehen wir hin?“ will Roxas wissen.

„Sagen wir mal so. Aus Sicherheit würde ich jetzt echt in die Bibliothek gehen. Wer weiß schon, ob Kairi es sich nicht anders überlegt.“ entgegne ich.

„Na ja, wo du Recht hast. Sie ist wirklich unberechenbar. Und was wollen wir dann dort machen?? Ich werde mir bestimmt keine Bücher angucken.“ lehnt Roxas sofort ab.

„Dann surfen wir ein bisschen im Internet. Du wolltest doch eh mal wegen Konzertkarten gucken.“ schlage ich vor.

Roxas will nämlich unbedingt auf das Linkin Park Konzert bei uns in der Stadt.
 

„Gut, hoffentlich gibt es noch Karten.“ entgegnet Roxas, als wir bei der Bibliothek angekommen sind.

Roxas und Axel verziehen sich sofort an den Computer, was mir Zeit gibt, mir ein neues Buch zu suchen,

denn ich lese echt gerne, auch wenn ich nicht unbedingt so ein Strebertyp bin, gefallen mir Bücher trotzdem total.

Ich liebe es wenn die Story so spannend is, das man darin versinken könnte.
 

Doch heute finde ich wirklich nichts, es ist wie verhext, alle guten Fantasybücher oder Krimis sind ausgeliehen.
 

Gerade als ich trotzdem ein Buch entdeckt habe, hält mir jemand von hinten die Augen zu.

„Wer bin ich?“ fragt Roxas fröhlich.

„Miss Piggy.“ antworte ich und nehme seine Hände von meinen Augen und drehe mich zu Roxas und Axel um.

So wie die aussehen, gab es noch Karten.
 

„Danke, dann erzähl ich dir eben nich von den guten Nachrichten.“ schmollt Roxas.

„Das errat ich eh, du hast noch Karten bekommen.“ entgegne ich.
 

„Jaaah, aber nicht nur für mich und Axel sondern auf für dich und......“ fängt Roxas an, doch ich unterbreche ihn.

Er will hundertprozentig, dass ich mit Sora dorthin gehe.

„Ich gehe nicht mit ihm dorthin.“ protestiere ich.

„Doch das wirst du, deinem Glück muss man mal auf die Sprünge helfen, sonst wird das doch nie was.“ erklärt Axel.

„Genau und ich will einen glücklichen besten Freund.“ pflichtet Roxas ihm bei.

„Ich bin glücklich, auch ohne ihn. Er will mich nicht, das hab ich doch Samstag gemerkt.“ gebe ich zurück.
 

„Ach Riku, so leicht gibst du sonst nie auf. Du wirst noch einmal mit ihm reden, klar?!“ erwidert Roxas befehlerisch.

So hab ich ihn noch nie erlebt, aber vielleicht hat er Recht, ich sollte noch einmal mit Sora reden, dazu hab ich ja morgen die beste Gelegenheit.
 

„Na gut, wenn ihr meint.“ stimme ich schließlich zu und wir gehen zum Klassenzimmer.

Der Rest des Nachmittags verläuft zum Glück ohne Kairi, ich sehe sie weder zum Stundenwechsel, noch nach dem Unterricht.

Auch am nächsten Morgen komme ich glimpflich davon, Kairi war nämlich beim Arzt und kam erst zur dritten Stunde,

sodass ich die morgendliche Schauspielerei sein lassen konnte.

Ich musste sie nur in der Mittagspause sehen, die ich aber mit Axel´s und Roxas´ Hilfe recht gut überstanden habe.
 

Jetzt bin ich zu Hause und warte auf Sora, ich bin so aufgeregt ihn endlich wieder zu treffen,

ihn endlich all das zu fragen was mir seit Freitag auf der Seele liegt.
 

Sofort als es um acht Uhr klingelt bin ich bei der Tür, bin sogar noch schneller als der Butler.

„Hey........Kairi.“ begrüße ich sie zuerst mir überschwänglicher Freude, bevor ich merke, das sie nicht Sora ist.
 

„Hallo, Schatz.“ antwortet Kairi, küsst mich auf die Wange und geht ohne zu zögern ins Haus.

„Hey, langsam. Was willst du? Die Schule is schon längst vorbei.“ entgegne ich energisch und halte sie am Arm fest,

sodass sie nicht weiter laufen kann. „Ich wollte dich gerne mal besuchen.“ erklärt sie.

„Ich will das aber nicht.

Sag warum du wirklich hier bist und dann verschwinde.“ gebe ich zurück.

„Na ja, ich wollte dich nur mal dran erinnern, dass du mich morgen mitnimmst, klar?!

Ich laufe nicht noch mal von hier bis zur Schule. Du holst mich zu Hause ab und fährst mich auch wieder dorthin.“ verlangt sie, als unsere Limousine die Einfahrt hochfährt.
 

„Ja, aber jetzt verschwinde, ich hab keine Zeit für dich.“ scheuche ich sie dann wieder nach draußen,

wo sie ganz langsam an der Limo vorbei läuft und jenen, der darin sitzt genau mustert.
 

Weiter geht´s mit dem nächsten Kapi ^^

Bitte um Kommis.
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Sora´s Gegenschlag

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Also natürlich wieder Danke sag für die lieben Kommis und leider konnte ich diesmal nicht jedem persönlich „Danke“ schreiben, da mein Internet Probleme hatte. Dafür gibt’s dieses Kapi auch gleich noch. ^^
 

Aber nun kommen wir wieder zur Sache

Viel Spaß beim Lesen
 

Eure Chibi_Isa
 

Kapitel 5: Sora´s Gegenschlag
 


 

Sora´s POV
 

Die Tage seit Samstag waren wirklich die Schlimmsten in meinem Leben, nie hab ich mich so betrogen gefühlt, wie in diesen paar Tagen.
 

Und jetzt muss ich wieder zu ihm. Ich hab mich zwar mit allen Mitteln dagegen gewährt,

aber der Chef hat weder zugelassen, dass ich Riku an jemand anderen abgebe, noch dass Tidus mitkommt,

weshalb ich jetzt alleine in der Limo von Riku´s Eltern sitze.
 

„Wir sind da, würden Sie bitte aussteigen?“ fragt der Fahrer, als wir angehalten haben und er mir die Tür geöffnet hat.
 

„Natürlich.“ antworte ich und steige aus und laufe genau wie letztes Mal einige Schritte geradeaus.

„Hallo, Sora.“ höre ich sofort Riku´s Stimme, danach spüre ich wie er meine Hand nimmt.

„Ich kann selber laufen.“ lehne ich dies energisch ab und reiße meine Hand von ihm los.

„Du Riku, sag mal. Was machst du mit diesem blinden Huhn?“ höre ich da eine andere Stimme,

es is die von der Bedienung aus dem Eiscafé, Riku´s Freundin.
 

„Halt die Klappe, du arrogante Schnepfe.“ motze ich sie an.

„Hey, Kleiner, lern erstmal sehen.“ gibt sie zurück.
 

„Lass Sora in Ruhe.“ herrscht Riku sie sofort an.

„Du brauchst mich nicht zu verteidigen, ich kann das genauso selbst. Und von so kleinen Mädchen,

die denken die müssen den großen Macker spielen lass ich mich nicht fertig machen.“ erwidere ich darauf.

„Und jetzt komm, ich hab noch andere Termine heute.“
 

„Was heißt hier kleine Mädchen?“ fragt Riku´s Freundin dann und reißt mich anscheinend zu sich herum.

„Das heißt du bist eine kleine, arrogante Zicke, nicht mehr und nicht weniger.“ erkläre ich ihr freundlich,

woraufhin sie einen wirklich astreinen Wutanfall bekommt.
 

Hätte Riku mich nicht mit sich ins Haus gezogen, hätte sie mir wahrscheinlich die Augen ausgekratzt.

„Das hast du echt toll gemacht. Ich hab sie noch nie so wütend gesehen.“ erzählt Riku fröhlich, als wir in seine Etage gehen.

„Ich hab´s nicht für dich getan.“ entgegne ich hart.

Das stimmt wirklich, warum sollte ich es auch für ihn tun?

Es ist seine Freundin, mich hat es gewundert, dass er sich nicht auf ihre Seite gestellt hat.

„Also hast du heute bestimmte Wünsche?“ frage ich, als wir dann in seinem Wohnzimmer sind.

„Ja, setz dich bitte.“ antwortet er, woraufhin ich das tue.

Irgendwie kommt mir das Ganze ziemlich spanisch vor, wieso kommt er nicht gleich zur Sache?
 

„Willst du was trinken? Cola? Limo? Saft?“ will er dann wissen.

„Ähhhh Cola meinetwegen, aber erst erzähl mir was das hier soll?“ verlange ich.

„Nun ja, ich möchte mit dir reden, über Freitagabend.“ erklärt Riku und setzt sich nachdem er mir ein Glas Cola in die Hand gedrückt hat,

neben mich.
 

„Du willst reden? Deshalb hast du mich hierher beordert?“ wundere ich mich. „Na ja, ich hatte dich ja schon vor Freitag bestellt,

da hatte ich noch anderes mit dir vor.

Aber jetzt will ich nur reden, ich geb dir auch das Geld, damit du keinen Ärger bekommst.“ antwortet er.

„Also können wir reden?“
 

„Ich wüsste nicht warum.“ erwidere ich hart.

„Ich weiß es aber. Warum bist du Freitag einfach weggelaufen?“ will Riku wissen.

Ich hab geahnt, dass das jetzt kommt, ich kann ihm schlecht sagen, dass ich total durch den Wind bin,

weil er mich echt verrückt macht, aber ich weiß, dass er ne Freundin hat.
 

Außerdem wie soll ich ihm erklären, dass ich keinen Freund haben darf? „Sora, bitte rede mit mir.“ bittet Riku ehrlich.

„Ich kann nicht.“ antworte ich leise.

Ich will nicht mit ihm darüber reden, ich kann nicht mit ihm darüber reden und ich werde es auch nicht.

„Gut, dann kannst mir sagen, wer der Typ war, der dich mitgenommen hat?“ stellt er mir dann die nächste Frage.
 

„Das war Tidus, mein bester Freund und ein Kollege von mir. Wir wohnen auch zusammen.“ antworte ich wenigstens diesmal.

„Und wer waren die beiden Typen mit denen ich zusammen gestoßen bin?“ will ich dann wissen.

„Roxas und Axel, meine besten Freunde.“ entgegnet Riku.

„Und die wissen von mir?“ frage ich.

„Klar, warum sollten sie es nicht wissen. Sie sind sehr gute Freunde.“ antwortet Riku sofort.
 

„Du hast großes Vertrauen in sie.“ stelle ich fest.

„Mhmmmm, und du? Wem vertraust du?“ will Riku wissen.
 

„Tidus, er ist aber der Einzige.“ erkläre ich ihm.

Ich habe noch nie mit jemanden über so was geredet, mit wem auch? Tidus ist zwar immer für mich da,

aber ich kann kaum mit Tidus über ihn reden.

Das wäre dann schon etwas doof.
 

„Dann musst du dich manchmal sehr einsam fühlen.“ entgegnet Riku sanft und streichelt mir über die Wange.

„Öfters, besonders wenn Tidus noch arbeitet und ich allein in unserer Wohnung bin.“ flüstere ich, ziehe meine Beine an und lege meinen Kopf aus sie.

„Vielleicht können wir ja mal was zusammen machen.“ schlägt Riku vor. „NEIN!“ lehne ich sofort ab und denke an Tidus´ Narbe.

„Hey, hey, immer langsam. Wenn du das nicht willst ist das okay.

Du musst doch nichts tun was du nicht möchtest.“ versichert Riku mir und streichelt erneut meine Wange.
 

Oh Mann, wenn er so verständnisvoll tut halte ich das kaum aus, ich muss hier weg und zwar schnell.

„Riku, ich möchte jetzt gehen, ist das okay?“ will ich wissen.

„Ja, ich geb dir noch dein Geld.“ antwortet er und ich merke, dass er aufsteht.

„Nein, das brauchst du nicht, ich mache einfach am Bahnhof noch ein paar Freier,

bis mein nächster Job anfängt, dann hab ich das Geld auch und du musstest nicht einfach für was bezahlen was du gar nicht bekommen hast.“ lehne ich ab.

„Aber...... na gut. Soll ich dich noch zum Bahnhof fahren?“ fragt Riku. „Ja, wäre nett.“ stimme ich zu und wir gehen nach unten in die Garage.
 

Etwa zehn Minuten später stehe ich dann beim Bahnhof.

Es ist wirklich lange her, dass ich hier war, in letzter Zeit hatte ich nur noch bestellte Jobs und bei denen werde ich meistens beim Chef abgeholt und wieder dorthin gebracht.

Schließlich habe ich das Geld, das ich von Riku bekommen hätte, beisammen und sogar noch bevor mein nächster Job anfängt.

An diesem Abend jedoch bin ich echt unkonzentriert,

ich mache einige echt dumme Anfängerfehler, doch irgendwie sind die Kunden doch zufrieden.
 

Als dann meine Schicht endlich zu Ende ist, treffe ich Tidus am Bahnhof wieder und wir machen uns auf den Weg zum Chef um unser Geld abzugeben. „Wie war´s bei Riku?“ fragt Tidus.

„Das erzähl ich dir später okay?“ vertröste ich ihn.

„Klar.“ antwortet Tidus, als wir beim Chef angekommen sind.
 

„Ahhh, da seid ihr ja endlich. Ich hab schon gewartet.“ begrüßt er uns wieder so schleimig wie immer.

Gewartet? Wehe er hat noch nen Job für mich, heute Abend bin ich echt fertig.

„Muss ich noch was arbeiten?“ frage ich sogleich.

„Nein, ich muss mit dir reden. Alleine. Also verabschiede dich, Tidus.“ fordert er.

Oh Scheiße, hört sich fast so an, als wüsste der Alte irgendwas.

„Nein, ich bleibe bei Sora.“ steht Tidus mir bei.

„Nein, Tidus, bitte geh.“ lehne ich ab.

Ich habe was falsch gemacht, also werde ich das jetzt auch ausbaden. „Aber....“ fängt er an.

„GEH!“ unterbreche ich ihn energisch, woraufhin er nachgibt und den Raum verlässt.
 

„Also was müssen wir reden?“ frage ich dann.

„Mir is da was zu Ohren gekommen. Du vergnügst dich mit Freiern nach Feierabend und ohne Geld.“ antwortet der Chef und spielt auf Riku an.
 

Ich wusste er muss das irgendwie mitbekommen haben.

„Das stimmt nicht. Es war nur ein Tanz.“ entgegne ich sofort.

„Ach ja, habt ihr im Hinterzimmer auch nur getanzt.“ redet der Alte dann weiter.

„Wir waren nie im Hinterzimmer, ich wollte nicht. Das ist die Wahrheit und wenn du mir das nicht glauben willst, bist du selber Schuld.“ gebe ich wütend zurück.
 

Was geht dem Typen mein Privatleben an? „Die Wahrheit......“ erwidert der Chef und plötzlich spüre wie er mich an die Wand drückt und

seine Hand um meinen Hals legt. „.....ich hoffe für dich, dass das die Wahrheit war,

denn sonst könnte dir so was passieren.“ spricht er weiter und drückt immer fester an meinem Hals.
 

„Aber...... es ist......wahr.“ bekomme ich röchelnd heraus.

„Ich will´s dir mal glauben. Aber als kleine Vorwarnung hab ich noch was für dich.“ erklärt er,

nimmt die Hand weg und schlägt mir stattdessen hart auf den Magen.

Keuchend gehe ich zu Boden, halte meinen Bauch, wie kann er mich nur so behandeln?
 

Ich bin der Beste? Aber dann wird mir das klar, ich bin der Beste.

Er muss mich unbedingt behalten, sonst läuft das Geschäft schlechter.
 

Vorsichtig stehe ich wieder auf, habe immer noch einen unerträglichen Schmerz im Bauch.

„Jetzt verschwinde.“ herrscht er mich dann noch an,

woraufhin ich langsam hinausgehe.

„Sora.“ höre ich sofort Tidus´ Stimme als ich draußen auf der Straße stehe. „Was hat er mit dir gemacht?“
 

„Nichts weiter.“ antworte ich.

„Nichts weiter? Was ist das an deinem Hals und wieso hältst du dir deinen Bauch? Also was war los?“ will Tidus wissen.

„Er wusste von Riku und das ich mit ihm in dem Club war. Deshalb hab ich ne Vorwarnung bekommen, falls ich mit Riku was anfange.“ erkläre ich.
 

„Ich wusste es. Ich hätte nie rausgehen sollen. Ich muss dich doch beschützen.“ beteuert Tidus.

„Nein, Tidus, das war meine Sache. Ich weiß jetzt, dass ich nichts mit Riku anfangen darf.“ entgegne ich und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
 

Dort angekommen, essen wir noch eine Fertigpizza, bevor wir auf unseren Sofas liegen.

„Sora? Schläfst du schon?“ will Tidus nach einiger Zeit wissen.

„Nö.“ antworte ich knapp.
 

„Erzählst du mir jetzt wie es bei Riku war?“ fragt er.

„Meinetwegen. Na ja, wir haben nicht miteinander geschlafen, nur geredet.“ entgegne ich.

„WAS? Woher hattest du dann das Geld?“ will Tidus wissen.
 

„Zuerst wollte er mir das geben, aber ich hab abgelehnt, stattdessen hab ich am Bahnhof ein paar Freier gemacht.“ erkläre ich.

„Und über was habt ihr geredet?“ erkundigt sich Tidus weiter.
 

„Über Freitag und über unsere besten Freunde.“ gebe ich zurück.

„Echt? Und was hat er so erzählt?“ fragt Tidus dann.

„Die beiden mit denen ich zusammen gestoßen bin, waren seine besten Freunde, Roxas und Axel. Er vertraut ihnen sehr. Sie wissen auch von mir.“ erzähle ich.

„Dann sind seine besten Freunde ein Paar?“ will Tidus wissen.

„Sind sie das? Riku hat es auf jeden Fall nicht erzählt.“ entgegne ich.
 

„Na ja, freitags sah es jedenfalls so aus.“ erklärt Tidus.

Hmmmm, die sind bestimmt glücklich, sie haben sich, einen tollen besten Freund und leben in einer heilen Welt.

„Sahen die beiden nett aus?“ frage ich.

„Ja, schon, besonders der Kleine war süß. Weißt du welcher wer war?“ will Tidus wissen.

„Nein, leider nicht. Darüber haben wir nicht geredet. Wer war der Kleine? Der, der mit mir gesprochen hat?“ entgegne ich.

„Mhmmm, genau.“ stimmt Tidus zu.

„Hmmm, dann werde ich wohl nie erfahren, welcher von den beiden, Roxas is und welcher Axel. Denn ich werde ihn nicht mehr treffen.“ erzähle ich Tidus dann.
 

„Was? Aber wie willst du das machen? Was ist wenn er dich wieder bestellt?“ will Tidus wissen.

„Das muss ich dann eben machen. Aber ich meinte ich werde ihn außerhalb der Arbeit nicht mehr treffen. Und ich würde dich bitten, aufzupassen, dass er nicht wieder im Club is, wenn wir Samstag dorthin gehen. Wenn ja, werde ich nach Hause gehen. Ich darf nichts mehr riskieren.“ erkläre ich.
 

„Aber Sora das is doch Wahnsinn. Wenn du verliebt in ihn bist, kannst du das nicht einfach so abstellen.“ gibt Tidus zurück.

„Ich weiß. Aber er ist doch gar nicht in mich verliebt, er hat eine Freundin. Sie war heute sogar bei ihm, als ich gekommen bin.“ entgegne ich.
 

„Echt? Und was hast du gemacht?“ fragt Tidus.

„Ich hab sie beleidigt, sie hat nen Wutanfall bekommen und wollte mir die Augen auskratzen, aber Riku hat mich vor ihr gerettet.“ antworte ich.

„ER hat dich gerettet? Vielleicht sind die beiden ja gar nicht, das für was ich sie gehalten habe.“ rätselt Tidus.

Daran hab ich ja auch schon gedacht, aber Tidus´ Erzählung nach, waren sie nicht gerade wie Bruder und Schwester zueinander.
 

„Wenn sie nicht seine Freundin is, wieso treiben sie es dann?“ erwidere ich.

„Du schläfst auch mit vielen Leuten, sie sind trotzdem nicht deine Freunde.“ entgegnet Tidus.
 

„Na klar und Riku is Callboy oder was?“ gebe ich zurück.

Es ist ja schön, das Tidus so an mir und Riku interessiert is, aber manchmal hat er echt abgedrehte Ideen.

„Hey, das wäre auch ne Möglichkeit. Aber das meinte ich nicht. Vielleicht hat Riku andere Gründe mit ihr zusammen zu sein, als wir denken.“ erklärt Tidus mir seine Aussage.
 

„Und die wären?“ will ich es genau wissen.

„Keine Ahnung, dazu müsstest du ihn fragen.“ gibt Tidus zurück.

Na toll, das werde ich kaum tun. Und selbst wenn er nur unter einem Vorwand mit der Tussi zusammen is, nützt mir das trotzdem nichts, denn ich kann unmöglich mit Riku zusammen sein.
 

„Sora? Was hast du?“ fragt Tidus nachdem ich nicht mehr geantwortet habe. „Ich....... na ja...... es is alles doof. Ich kann nich mit Riku zusammen sein, auch wenn die Trulla nur zum Schein mit ihm zusammen is.

Egal wie man es dreht und wendet, ich darf ihn, außer zur Arbeit, nicht mehr wieder sehen.“ erkläre ich.

„Vielleicht ist es ja besser so, bevor du so endest wie ich.“ versucht Tidus der Sache auch was Gutes abzugewinnen.

Hmmmm, na ja, das is wahrscheinlich auch das einzig Gute an der Sache, ich will nicht vermöbelt werden und vergewaltigt schon gar nicht.
 

Ich weiß nicht ob Tidus noch mal was dazu sagt, denn komischerweise bin ich kurz darauf schon eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen weckt Tidus mich sanft auf.

„Ich hab Frühstück gemacht. Kommst du?“ fragt er und streichelt über meine Wange.

„Jaaah, muss mich nur noch anziehen.“ antworte ich noch recht verschlafen, bevor ich höre wie Tidus das Zimmer verlässt.

Etwa ne viertel Stunde später kann ich mich dann trotzdem aufraffen, ziehe mir neue Klamotten an und gehe zu Tidus in die Küche.

„Schlafmütze.“ bemerkt er sofort als ich eintrete.

„Ja, ja.“ gebe ich nur zurück.

Ich weiß ja, dass ich beim Aufstehen nich grade der Beste bin, aber er muss es mir dann doch nicht so unter die Nase reiben.

„Haben wir eigentlich wieder Marmelade?“ will ich wissen, nachdem ich mich gesetzt habe.
 

„Ja, heute frisch eingekauft.“ entgegnet Tidus.

„Heute? Warst du etwa schon weg?“ frage ich.

„Ja.“ antwortet Tidus sofort.

„Wie spät ist es?“ fällt mir dann ein, wenn Tidus schon einkaufen war, kann es so früh nicht mehr sein.

„11:30 Uhr.“ erzählt Tidus.

„WAS?! So lange hab ich geschlafen? Ohhh Mann.“ bin ich sofort aus dem Häuschen. 11:30 Uhr, normalerweise wache ich schon um halb 9 auf.

„Sora, bleib locker, du hattest gestern einen anstrengenden Tag, da is es doch selbstverständlich, dass du ein bisschen länger schläfst.“ beruhigt mich Tidus sofort wieder.

„Was musst du heute alles machen?“
 

„Die üblichen Typen, nichts besonderes und nichts neues. Gott sei Dank.“ antworte ich.

„Wieso das denn?“ wundert Tidus sich.

„Gott sei Dank ist Riku heute nich schon wieder dran und Gott sei Dank kein Neuer, der mir auf die Nerven gehen kann.“ erkläre ich.
 

„Na gut, wenn du es so siehst hast du Recht.“ stimmt Tidus nun zu, bevor wir frühstücken.

„Wollen wir dann was machen?“ fragt Tidus nach dem Frühstück.

„Wenn´s dir nicht ausmacht, möchte ich gerne ein bisschen alleine sein.“ antworte ich.

Ich weiß Tidus würde gerne jeden Tag irgendwohin gehen, in den Park, ins Einkaufszentrum, einfach raus, aber ich bin nicht gerade der Mensch für so was.

„Klar, dann geh ich allein in den Park.“ entgegnet Tidus.

„Danke.“ erwidere ich.

„Passt schon.“ lehnt Tidus ab.

„Ich geh jetzt. Soll ich dir was mitbringen?“
 

„Nein, danke.“ verneine ich diesmal.

„Okay, also bis später.“ verabschiedet sich Tidus, kurz darauf höre ich die Küchentür, danach die Wohnungstür selbst.

Ich bleibe allein zurück, denke die ganze Zeit nach, über alles, hauptsächlich ja Riku,

aber ich muss auch immer wieder an Tidus und seinen Bruder denken.
 

So vergehen auch die restlichen Tage der Woche und bald schon ist es Samstag.

Ich habe Tidus unter der Woche versprochen, dass ich ihn Samstag mal in den Park begleite, weil er meinte es sei nicht gut wenn ich mich in der Wohnung verkrieche.

Schließlich ist es soweit und wir sitzen im Stadtpark auf einer Bank, Tidus kann hier stundenlang sitzen, er hat ja auch genug Sachen, die er beobachten kann.

Aber für mich wird es immer schon nach ein paar Minuten langweilig, ich höre nur das Geschreie von Kindern,

die auf dem nahe gelegenen Spielplatz Spaß haben und den Verkehreslärm von der Straße, die am Park vorbeiführt.
 

„Sora, ist dir langweilig?“ fragt Tidus, als wir geschlagene zwei Stunden auf dieser verdammten Bank sitzen.

„Nö, ich sehe ja soviel. Weißt du? Wie kann mir da langweilig sein?“ gebe ich patzig zur Antwort.

„Sorry, Sora. Dafür machen wir jetzt was, was du willst.“ entgegnet Tidus. „Gut, dann gehen wir nach Hause.“ äußere ich sofort meinen Wunsch.

„Nein, spinnst du? Heute is so ein schöner Tag, so was is doch total selten im Oktober, wir bleiben draußen, aber du darfst dir trotzdem was aussuchen.“ schränkt Tidus nun meine Möglichkeiten ein.
 

„Na klar, sehr schön. Spielen wir doch was. Wie wäre es mit „Ich sehe etwas, das du nicht siehst und das ist schwarz.“ erwidere ich nun echt sauer.

Was soll ich denn draußen? Ich sehe nichts, ich sehe nicht die Schönheit dieses Tages, ich sehe nicht was Tidus meint.
 

„Sora, das ist gemein. Nur weil du dich zu Hause verkriechen willst, musst du mich nicht so doof anmachen.

Wenn du Probleme hast, dann klär sie. Geh zu Riku und sprich mit ihm. Sag ihm warum du nicht sein Freund sein kannst und fertig.“ schlägt mir Tidus vor.

„Und warum sollte ich ihm das sagen? Dieser Trottel hat sowieso ne Freundin. Wahrscheinlich machen sie gerade Hand in Hand nen Stadtbummel und er verschwendet keinen Gedanken an mich.“ antworte ich traurig und stelle mir das im Geiste vor.

Denn hier habe ich selbstverständlich ein Bild von Riku, das konnte ich mir längst schon bilden, schließlich durfte ich ihn auch oft genug berühren.
 

Von seiner Freundin hab ich auch eins, sie ist ne aufgetakelte Tussi mit Superminirock und nem knappen Top. Eine richtige Schlampe eben.

„Ich glaub du hast Recht.“ stimmt Tidus plötzlich meiner Aussage zu.

WAS?! Zuerst macht er mich hier so zur Sau und dann gibt er mir Recht, da stimmt was nicht, ganz und gar nicht.
 

„Tidus, was siehst du?“ frage ich, aber die Antwort habe ich schon lange im Kopf.

„Bitte? Was willst du denn hören?“ will Tidus wissen.

„Du siehst ihn. Riku is hier irgendwo, mit seiner Freundin. Hab ich nicht Recht?“ gebe ich zurück.
 

„Ich ähhhhh...... ja, sie sind grade aus nem Laden drüben auf der Straße.“ bestätigt er meine Vermutung.

Verletzt beiße ich mir auf die Lippe, wie kann er das nur machen.

Nachts treibt er es mit Strichern und tagsüber ist er der nette Junge von nebenan, oder was?

Riku ist so ein Blödmann, wirklich, ich will ihn nur noch vergessen.

Ich merke, wie mir eine kleine Träne über die Wange kullert.
 

„Sora, nicht weinen. Er ist es nicht wert. Vergiss ihn.“ rät Tidus mir. „Will ich doch, aber wie soll das gehen, wenn er mich zu sich bestellt und dann plötzlich so verständnisvoll ist?“ frage ich, fest entschlossen nicht stärker zu weinen.

„So schwer das jetzt auch klingt, aber da musst du wohl deine Gefühle verbergen.“ erzählt mir Tidus, die bittere Wahrheit.

Toll, wirklich, meine Gefühle verbergen.

Wie soll das gehen, wo er mich so verrückt macht?
 

„Können wir jetzt nach Hause?“ will ich wissen.

„Ja, komm.“ stimmt Tidus nun zu und wir machen uns auf den Nachhauseweg. Dort angekommen verziehe ich mich sofort auf´s Sofa, Tidus lässt mich den restlichen Nachmittag auch in Ruhe und bleibt in der Küche.

Schließlich müssen schon etliche Stunden vergangen sein, ich konnte nur die ganze Zeit nachdenken, über ihn.
 

„Sora, gehen wir dann los?“ fragt Tidus als er ins Wohnzimmer zu mir kommt. „Ich gehe nicht mit.“ antworte ich.

Wir wollten heute wieder in den Club, aber nach diesem Nachmittag hab ich echt keinen Bock dazu.

„Doch kommst du, du wirst dich nicht hier verkriechen.“ gibt Tidus zurück und zerrt mich vom Sofa.

„Hier Klamotten, zieh dich um.“ spricht er dann weiter und drückt mir einige Kleidungsstücke in die Hand.

Hmmmm na ja ob ich jetzt zu Hause sitze oder im Club, der Unterschied ist dann auch nicht mehr der Größte.
 

Schweigend ziehe ich die Klamotten an und wir verlassen die Wohnung. Eine Viertel Stunde später sitzen wir dann an der Bar.

„So und jetzt trinkst du erstmal was. Zwei Tequila.“ bestellt Tidus.

„Hast du überhaupt Geld?“ frage ich.

„Na ja, ich dachte, du könntest bezahlen.“ antwortet Tidus kleinlaut.
 

„Ohhh Mann, was würdest du nur ohne mich machen. Hier.“ entgegne ich und gebe Tidus erstmal 10 Dollar.

„Du bist der Beste.“ freut er sich und bezahlt unsere Getränke.

Tequila.... eigentlich trinke ich nie Alkohol, aber jetzt brauche ich ihn, um zu vergessen was heute war.

Schnell kippe ich das Glas hinunter, mein Hals brennt sofort, jetzt weiß ich auch warum ich das Zeug so hasse.

Doch diesmal will ich es, es hilft mir darüber hinwegzukommen, vorerst auf jeden Fall.

Bald schon haben wir den nächsten bestellt, danach noch einen, das geht immer so weiter, bis dann plötzlich......
 

„Sora, er ist hier.“ informiert mich Tidus noch einigermaßen normal redend. „Ach ja, kommt er her?“ frage ich.

„Ja.“ bestätigt Tidus.

„Dann werde ich ihm jetzt mal was zeigen.“ antworte ich, stehe auf und zerre Tidus vom Barhocker herunter.

„Komm wir tanzen.“ teile ich ihm mit und ziehe ihn in Richtung Musik, also der Tanzfläche.

Eng schlinge ich meine Arme um Tidus, bin ihm so nah wie noch nie, nur um es Riku heimzuzahlen.

Doch Tidus ist genauso dabei wie ich, fummelt beim Tanzen unter meinem Shirt herum und spielt echt klasse mit.

Jetzt kann ich es Riku heimzahlen, ihm heimzahlen, dass er mich so belogen hat.

Von wegen ihm liegt was an mir, er brauchte doch nur jemanden für´s Bett. „Dein Schatzi lässt nicht locker. Er kommt zu uns.“ teilt mir Tidus mit. „Hmmmm, dann wird es wohl Zeit für die Geheimwaffe.“ erwidere ich abenteuerlustig und lege meine Lippen auf die von Tidus.
 

Sofort spüre ich seine, sie sind so anders als ich immer gedacht habe, ich dachte sie sind rau, doch sie sind wirklich so weich, dass man in ihnen versinken könnte.

Erfreut lechze ich nach mehr und lecke über sie.

Tidus ist auch bereit diesen Schritt zu tun, öffnet sofort und kommt mir mit seiner Zunge sogar schon entgegen und verwickelt mich sogleich in einen wilden Kampf.

Ich hätte nie gedacht, dass es so schön ist mit ihm, klar anfangs hatte ich es mir immer vorgestellt ihn mal zu küssen, damit ich lerne, aber jetzt tue ich das freiwillig und es ist wirklich atemberaubend.
 

„Verschwinden wir von hier?“ flüstert mir Tidus ins Ohr und knabbert dann an meinem Ohrläppchen.

„Hinterzimmer?“ frage ich doch tatsächlich.

Ich weiß nicht wo das jetzt so plötzlich herkommt, aber da ist der Wunsch mit Tidus zu schlafen, auf der Stelle.

„Wie du willst.“ antwortet er.

„Dann komm.“ entgegne ich, küsse ihn erneut und so torkeln wir von der Tanzfläche bis zu einem freien Hinterzimmer.
 

Ich lande schließlich auf Tidus, dieser im Bett.

Ausgiebig sauge ich an seinem Hals, lecke über ihn, beiße hinein.

Tidus streckt ihn keuchend, will nur mehr, erneut bearbeite ich seinen Hals, wobei ich diesmal unter sein Shirt taste und seinen Körper erfühle. Tidus ist gar nicht so schlecht gebaut,

seine Bauchmuskeln jedenfalls sind der Hammer, noch besser als die von Riku.

Schnell ziehe ich sein Shirt nach oben über seinen Kopf, löse mich deshalb von seinem Hals, als ich Tidus´ Hände an meinen Seiten spüre die mich nun zurück ins Bett drücken.

Ich fühle Tidus´ Lippen auf meiner Brust, wie sie sich küssend zu meinen Brustwarzen arbeiten.

Dort angekommen, fühle ich nun seine Zunge, die über die Warze leckt.

Mir wird unglaublich heiß dabei, ein Keuchen entkommt meinen Lippen, warum kann er das so gut?

Ich drücke ihm meinen Körper entgegen,

verlange nach mehr, was Tidus mir auch sofort gibt.

Hart knabbert er an meinen Brustwarzen, küsst sich dann weiter zu meinem Bauch, wieder drückt sich mein Körper seinen Berührungen entgegen, will nur noch ihn spüren.

Tidus drückt mich mit einem belustigten Laut wieder zurück auf das Bett, küsst dann über meinen Bauch und.......
 

Knall Boom Bang, das ist etwa das was ich in meinem Kopf fühle als ich am nächsten Morgen aufwache.

Stöhnend setze ich mich auf, als ich merke, dass da ein Arm auf mir ruht. Wer ist das?

Was zum Teufel hab ich gestern nur gemacht. Langsam lasse ich meine Hand über den fremden Körper wandern.

Hmmmm hässlich kann der Typ ja nich sein.
 

„Morgen, Sora.“ höre ich plötzlich Tidus´ verschlafene Stimme.

„Tidus? Du? Ich? Wir hier? Nackt?“ stammele ich.

„Du erinnerst dich wohl nicht mehr.“ stellt Tidus fest.

Nein, ich erinnere mich nicht mehr. Ich weiß noch vom Nachmittag, dann am Anfang des Abends haben wir ziemlich viel getrunken, von da an ist mein Gedächtnis wie ausradiert.
 

„Es war schön mit dir. Jetzt verstehe ich warum du der Beste bist.“ erklärt mir Tidus.

Bitte?? Dann haben wir wirklich miteinander geschlafen?

Ach Scheiße ey, was hab ich gemacht. Ich wollte das doch gar nicht, der Einzige den ich will ist Riku.
 

„Tidus........ stimmt das? Haben wir.....“ will ich es noch mal genauer wissen.

„Sora, warum solltest du sonst nackt mit mir im Bett liegen?“ fragt Tidus. „Weil uns heiß war?“ versuche ich etwas Witz in die Sache zu bringen. Obwohl ich mir nun ganz sicher bin, dass gestern tatsächlich was mit Tidus hatte.
 

„Na ja, das war uns auch, aber dir wurde es dann wohl wieder kalt. Denn du wolltest nicht mehr.“ erzählt mir Tidus nun die Wahrheit.

„Wirklich? Dann haben wir also nich?“ will ich wissen. „Nein, du warst dann echt schrecklich. Ich war so kurz davor und dann schwafelst du was von Riku und das du das nicht machen kannst.

An viel mehr kann ich mich dann auch nicht mehr erinnern.“ entgegnet Tidus.
 

„Tidus, du bist ein echtes Arschloch.“ sage ich ihm die Meinung.

„Danke, Süßer.“ gibt mein bester Freund zurück.

„Und du bist ein echter Angsthase.“

„Ja, ja, sag mal wo sind wir überhaupt?“ fällt mir dann ein.

„In einem Hinterzimmer. Wollen wir nach Hause gehen?“ fragt Tidus.

„Ja, ich brauch nen Tee.“ teile ich ihm mit.

„Kannst du mir meine Klamotten suchen? Ich kann nicht alle ertasten.“
 

„Ich such dir deine Sachen, die sind sowieso alle auf dem Boden verstreut.“ erzählt Tidus und ich merke wie er aufsteht.

Ein paar Momente später wirft er mir meine Kleidungsstücke auf´s Bett, die ich dann anziehe, bevor wir das Zimmer verlassen.

Oh Mann ich hoffe echt, der Clubbesitzer sieht uns jetzt nicht zusammen, so gut wie der mit dem Chef ist, wird er ihm gleich wieder stecken, dass ich jetzt was mit Tidus hatte.
 

„Is wohl spät geworden gestern bei euch?“ höre ich dann schon seine Stimme, als wir wieder in den Haupträumlichkeiten des Clubs sind.

„Kann man so sagen.“ gibt Tidus nur zurück, ehe wir den Club verlassen. Toll, dann kann ich mich heute auf die nächste Predigt freuen.
 

„Du sag mal, Tidus, wie sind wir eigentlich dazu gekommen, es fast zu treiben?“ frage ich als wir auf dem Heimweg sind.

„Weißt du das echt nicht mehr?“ will Tidus wissen.
 

„Nein, erzähl´s mir bitte.“ fordere ich.

„Dein Schatzi war da im Club und du wolltest ihn eifersüchtig machen, da hast du zuerst mit mir getanzt, etwas schmutzig, versteht sich.

Aber Rikulein, ließ sich dadurch nicht abschütteln, er kam zu uns auf die Tanzfläche und dann hast du mich geküsst und zwar richtig geil.

Riku is verschwunden, aber das war dir mittlerweile egal, du wolltest ins Hinterzimmer. Und da hatte ich dann das weltbeste Vorspiel. Den Rest kennst du ja schon.“ berichtet mir Tidus.
 

OMG, was hat mich da gestern nur geritten? Fast mit Tidus zu schlafen? Und dann geht auch noch alles von mir aus.

„Ohhh Mann, ich trink nichts mehr, das schwör ich dir.“ fällt mir dann der Grund für meine Gedächtnislücke wieder ein.

„Dann wirst du aber auf deinen heiß geliebten Tee verzichten müssen.“ informiert mich Tidus.

„Ich meinte Alkohol.“ erkläre ich.

„Weiß ich doch.“ schmunzelt Tidus, als wir zu Hause sind.
 

Sofort gehe ich in die Küche und setze Wasser auf, ich brauche jetzt unbedingt was zu trinken, sonst sterbe ich.

„Ich hätte dir auch den Tee gemacht.“ höre ich Tidus plötzlich, der mittlerweile auch in der Küche ist.

„Ich weiß, aber ich kann´s auch allein oder?“ frage ich.

Ich weiß ja, dass er es nur gut meint, aber manchmal geht mir das echt auf die Nerven.
 

„Ja schon, klar, du bist der Boss. Machst du mir auch einen mit?“ will Tidus wissen.

„Nein, weißt du, du bekommst keinen.“ antworte ich ironisch. Er weiß doch, dass ich immer für zwei denke.

„Also danke.“ entgegnet Tidus, als dann das Wasser kocht. Ein paar Momente später sitzen wir mit unserem heißen Tee am Tisch.
 

„Wie soll das jetzt eigentlich weiter gehen mit dir und Riku?“ will Tidus plötzlich wissen.

„Ich wüsste nicht, warum das noch weiter gehen sollte. Er hat ne Freundin und gestern hat er ja nach deiner Erzählung eindrucksvoll gesehen, dass ich ihn auch nicht brauche.

So und damit ist es gut. Es is gut, das ich ihm nie die Wahrheit sagen muss, nämlich, dass ich keinen Freund haben darf, sonst werde ich verprügelt und vergewaltigt.“ erwidere ich nüchtern.

Ich habe jetzt wirklich keinen Nerv für solche Debatten, mein Kopf brummt wie verrückt und mir tut alles weh, als hätte ich mit Tidus nicht rumgemacht sondern als hätte er mich total zusammen geschlagen.
 

„Na gut wenn du meinst.“ gibt Tidus etwas kleinlaut zurück.

Doch auch darum kann ich mich jetzt unmöglich kümmern, es tut mir ja Leid wenn er jetzt beleidigt ist, aber es geht eben nicht anders.
 

Schweigend trinken wir dann unseren Tee, danach geht Tidus wieder in den Park, ich bleibe alleine in der Wohnung.

Wieder fühle ich mich so einsam,

ich weiß, Tidus hätte mich mitgenommen,

aber im Park fühle ich mich nie wohl.
 

Dort sehen mich so viele Leute, das ertrage ich nicht, sie sehen mich, aber ich sehe sie nicht.

Bei der Arbeit oder im Club is mir das egal, da finde ich mich auch ohne Augen zurecht, aber der Park ist so groß, davon konnte ich mir nie eine Vorstellung machen.

Traurig sitze ich im Wohnzimmer auf einem unserer zwei Sofas.

Im Moment läuft echt alles schief,

warum musste ich auch mit Tidus rummachen,

warum muss Riku auch ne Freundin haben und

warum muss ich einen Chef haben, der mich halb umbringen lässt, wenn er herausfindet das ich was mit Riku hätte.
 

„Beschissen, alles ist beschissen.“ kommt mir über die Lippen.

Ich sitze noch lange, über alles nachdenkend auf dem Sofa, bis ich irgendwann, von meiner Müdigkeit übermannt einschlafe.
 

Obwohl die letzen Tage echt doof waren, träume ich wunderschön.

Ich und Riku allein,

ohne irgendwelche Probleme,

keine Freundin, kein Chef,

kein Stricherdasein mehr.
 

Niemals möchte ich mehr erwachen, doch diesmal macht mir die Klingel einen Strich durch die Rechnung.

Erschrocken wache ich auf, falle dabei fast vom Sofa.

Immer noch klingelt es, wer ist das nur, Tidus hat einen Schlüssel und sonst haben wir keine Freunde, die Sonntagnachmittag vorbei kommen würden.
 

Stumm bleibe ich auf dem Sofa sitzen, halte mir die Ohren zu, da ich das ständige Geklingel echt nicht mehr ertragen kann.
 

„Sora, bist du da? Ich bin Roxas, ein Freund von Riku. Wir sind uns schon mal begegnet im Club. Bitte wenn du da bist, mach auf, ich muss mit dir reden.“ höre ich da plötzlich wieder diese helle, klare Stimme.
 

Doch niemals im Leben würde ich jetzt die Tür öffnen, er will mit mir reden? Über was denn?
 

„Bitte mach doch auf.“ bettelt der Junge erneut, aber auch diesmal bleibe ich still auf dem Sofa sitzen und warte bis er weg ist.
 

So erstmal Ende, das nächste Kapi wird noch etwas dauern.

Ich bitte wieder um tolle Kommis ^^
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Fieber und andere Schwierigkeiten

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Also erstmal ein Riesensorry, das ihr solange warten musstet, aber mein Internet ging nicht und da ich Ferien hatte, hatte ich auch keine Möglichkeit in der Schule ins I-net zu gehen.
 

Schließlich habe ich es irgendwie geschafft, dass mein Net jetzt wieder funktioniert, deshalb bekommt ihr jetzt auch das neue Kapi.
 

!!!!ABER mir ist noch was aufgefallen, von den 18 Leuten die, die Story in ihrer Favoliste haben, haben mir nur zwei von ihnen, einen Kommi geschrieben. Deshalb möchte ich die anderen 16 Leute bitten, dass doch nachzuholen. Schließlich möchte ich doch wissen, warum ihr die Story so gut findet, dass ihr sie favorisiert!!!
 

So jetzt aber, viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 6: Fieber und andere Schwierigkeiten
 

Riku´s POV
 

Wieder Montag und wieder muss ich Kairi sehen.

Nur ein Tag Ruhe von ihr is mir geblieben, Samstag hatte ich ja das leidige Vergnügen mit ihr einzukaufen.

Es war wirklich schrecklich, was die für Fummel anprobiert hat. Fast durchsichtig und nicht mehr wie ein BH,

ich hasse so was bei Mädchen, so würde ich niemals meine Freundin rumlaufen lassen, falls ich eine hätte.

Da kann sie sich gleich zu Sora gesellen und jeden nehmen der ihm über den Weg läuft.

Ich konnte es kaum fassen, als er am Samstag diesen anderen Typen, Tidus, abgefressen hat.

Ich meine hat er nicht erzählt, er wäre sein bester Freund?

Vor so was hat man doch Respekt,

ich würde nie etwas mit Roxas anfangen.

Ich kann gar nicht sagen, wie wütend und verletzt ich in dem Moment war, als ich sie zusammen gesehen habe.

Ihr Körper beim Tanzen fast miteinander verschmolzen, ihre Lippen fest aufeinander.

Ich hätte ihm eine runterhauen können, dass er mich so angelogen hat.
 

Doch warum rege ich mich überhaupt so auf, wie konnte ich auch glauben, dass eine Beziehung mit nem Stricher überhaupt möglich ist?

Der hat doch immer andere, is ja klar.

Aber trotzdem hat es mir wehgetan ihn bei jemand anderen zu sehen.
 

Ich wollte so mit ihm Tanzen, ich wollte, dass er mich so küsst, ich wollte mit ihm nach hinten gehen.

Und? Was hab ich bekommen?

NICHTS, absolut nichts,

außer einer kleinen Zicke, die mir das Leben schwer macht.
 

„Hey Riku, bist du noch ganz bei dir?“ holt mich Roxas plötzlich aus meinen Gedanken und fuchtelt vor meinen Augen rum.

„Ja, ja, Roxas voll und ganz.“ antworte ich seufzend und stütze mein Kinn auf meinen angewinkelten Arm.

Wir haben gerade Sozialkunde, wieder so ein stinklangweiliges Fach, mit einem stinklangweiligen Lehrer, der schon vor Jahren hätte pensioniert werden sollen.

„Ach Riku, sei doch nicht so geknickt. Das mit Sora, das war sicher nur ein Missverständnis.“ versucht Roxas den Vorfall vom Samstag herunterzuspielen.
 

Ein Missverständnis? Dann steck ich Roxas auch mal meine Zunge in den Hals, mal sehen was es dann für ihn ist.

„Klar, sicher und mein Opa ist der Weihnachtsmann.“ entgegne ich resignierend.

„Echt? Das wusste ich noch gar nicht.“ erwidert Roxas kichernd.

Er weiß solche Scherze muntern mich sonst immer auf, doch diesmal nützt das überhaupt nichts.

Immer wieder sehe ich diese Bilder von den Zweien in meinem Kopf.
 

„Immer noch niedergeschlagen? Dann muss ich wohl zu härteren Mitteln greifen.“ sagt Roxas, als ich nichts erwidert habe.

Darauf reißt er von seinem Block eine kleine Ecke ab, knüllt sie zu einer Kugel und nimmt sich dann den Strohhalm von seinem Kakao.

OMG, will er das wirklich machen, er bekommt einen Verweis, wenn er den Lehrer trifft.

Das kann ich unmöglich zulassen, Roxas hatte noch nie irgendwas, weder einen Verweis noch eine Mitteilung.
 

„Roxas, hör auf. Wenn du den Alten triffst, dann bekommst du ne fette Abreibung in Form eines Verweises. Du musst mich nich mehr aufheitern, ich bin wieder fröhlich.“ versuche ich Roxas von seinem Plan abzubringen.

„Ach ja? Wirklich?“ will Roxas mit einem stechenden Blick wissen.

„Großes Rikuehrenwort.“ antworte ich und setze ein kleines Lächeln auf. Wenigstens soll es glaubhaft rüber kommen.

„Na gut, aber nur ein trübsinniger Gedanke und der Alte hat die Papierkugel am Kopf.“ erklärt mir Roxas sofort seine Forderungen.
 

Ich muss schon sagen, er ist manchmal ganz schön durchtrieben, das hätte ich ihm nie im Leben zugetraut.

„Kein Trübsal mehr, ich hab´s verstanden.“ gebe ich zurück.

„Das is schön. Was wollen wir heute in der Mittagspause machen? Hast du Kairi immer noch an der Backe?“ erkundigt sich Roxas nach meiner Tagesplanung.

„Ja und sie will zum Pizzastand um die Ecke.“ erzähle ich.

„Dann kommen ich und Axel auch mit. Die Pizza dort ist Eins A.“ lässt mich Roxas auch hier nicht allein.

Ich weiß er mag die Pizza dort eigentlich überhaupt nicht, aber er würde mich nie alleine mit dieser Tussi lassen.

„Du bist echt klasse.“ lobe ich Roxas.

„Ich weiß.“ antwortet er lächelnd als es bereits zur Mittagspause klingelt. „Axel kommt hierher, wo musst du Kairi abholen?“ will Roxas wissen, als wir unser Zeug zusammen packen.
 

„Sie kommt ebenfalls hierher.“ entgegne ich, danach nehmen wir unsere Sachen und warten vor dem Klassenzimmer auf die beiden.

Axel kommt als Erster, er und Roxas verfallen sofort in einen leidenschaftlichen Kuss.

Seufzend schaue ich den beiden dabei zu, Sora könnte das bestimmt genauso.
 

„Na hast du mich vermisst?“ begrüßt Kairi mich plötzlich und küsst mich ohne Umschweife auf die Lippen.

Sofort fühle ich wie ihre Zunge an meinen Lippen herumsabbert, wieder löse ich mich von ihr.

„Ich hab dir schon mal gesagt, behalt deine Zunge bei dir.“ wiederhole ich meine Bedingung.

„Meinst du nicht, dass es langsam Zeit wird, das abzuschaffen?“ flüstert sie mir ins Ohr und knabbert an meinem Ohrläppchen.

„NEIN!“ bin ich strikt dagegen.

„Von deiner Zunge bekomm ich noch nen Hautausschlag oder Schlimmeres.“

„So ungezogen heute? Hmmm, dann werde ich wohl meine Pause im Direktorat verbringen und dem guten Mann mal erzählen, was alles an seiner Schule vor sich geht.“ erwidert Kairi mit einem hinterhältigen Grinsen.
 

Oh Mann wie kann man nur so ein Kind in die Welt setzen, dass gleichzeitig, die liebe Tochter spielen kann und den Teufel in Person?

„Also was is jetzt? Entweder mit Zunge oder ich geh zum Direktor.“ droht sie mir weiter.

„Na gut, aber nicht allzu oft.“ gebe ich nach.
 

„Riku!“ mischt sich Axel plötzlich ein. „Das kannst du doch nicht machen. Du machst dich kaputt wegen ihr.“

„Riku liebt mich klar!“ entgegnet Kairi. Natürlich glaubt sie immer noch Axel und Roxas wissen von nichts.

„Pah Riku liebt dich? Da müsste er ja lebensmüde sein. Er hat uns alles erzählt, wir haben keine Geheimnisse voreinander.“ gibt Roxas mutig zurück. „Ach ja? Ihr habt keine Geheimnisse? Das denk ich nich, ich würde mal deinen Freund fragen, wie es mit mir war.“ spielt Kairi auf die Erpressung von Axel an.
 

„.....W...Wa...Was meinst du?“ stottert Roxas.

Na toll, wenn Roxas jetzt deshalb zerbricht, ist das mit Kairi Geschichte, mich konnte ich opfern,

aber nicht ihn, nicht meinen besten Freund.

Axel sagt dazu gar nichts, was auch?

Die Wahrheit kann er Roxas schlecht erzählen und wenn würde Roxas das ihm nie verzeihen.
 

„Tja, dein armer Schlucker war mal ein bisschen knapp bei Kasse, da musste ich ihm aushelfen. Leider konnte seine Schulden nicht zurückzahlen...“ fängt Kairi an, wird aber von mir unterbrochen.
 

„Hör auf und komm mit.“ fordere ich, greife nach ihrem Arm und zerre sie mit Gewalt hinter mir her.

„Hör zu, du wirst Roxas nichts erzählen. Er is für so was nicht gemacht. Er würde daran zerbrechen, wenn er erfährt, dass sein Freund ihn betrogen hat. Egal ob die beiden da schon zusammen waren oder nich.“ erkläre ich ihr.
 

„Und? Is doch mir egal.“ antwortet Kairi gleichgültig.

Na gut, dann is es jetzt wohl Zeit meinen Ekel zu überwinden.

Mit allem Feuer was ich in dem Moment und bei dieser Person empfinden kann küsse ich sie auf die Lippen, lasse meine Zunge darüber wandern und spiele schließlich mit ihrer.

Es ist schrecklich, seine Gefühle auf andere zu übertragen, so hätte ich sonst nur Sora geküsst.

„Geht doch.“ sagt Kairi als ich mich von ihr löse.

„Also erzählst du ihm nichts?“ frage ich.

„Riku, Riku, deine Liste mit Sachen die ich nicht erzähle wird langsam aber sicher länger und länger.“ antwortet Kairi.

„Ich werde nichts sagen, sofern du eine weitere Bedingung erfüllst. Du gehst Freitag mit mir ins Kino.“

„Freitag geht nicht, da bin ich schon verabredet.“ lehne ich ab.

Zwar haben wir noch nichts ausgemacht, aber wir sind eh freitags oder samstags im Club und bei Kairi zu schwindeln macht ja wohl nichts.
 

„Dann komm ich da mit.“ hat Kairi eine Idee. „Wohin gehst du da?“
 

„Ich muss mit meinen Eltern auf ne Party. Es wurden leider nur wir drei eingeladen, also wird das nichts.“ erfinde ich noch eine Lüge.

„Dann gehen wir Samstag.“ lässt Kairi sich breitschlagen.

„Na gut.“ gebe ich nun klein bei. Wenn ich nicht kann, denkt sie sich wahrscheinlich noch was aus.
 

„Und jetzt gehen wir Pizza essen.“ entgegnet Kairi, nimmt meine Hand und wir gehen wieder dorthin wo wir Roxas und Axel zurück gelassen haben.

Doch dort finden wir nur noch Roxas, der niedergeschlagen am Boden kauert. „Roxas......“ bin ich sofort in Sorge, knie mich zu ihm hinunter und streichle ihm über die Wange.

„......was ist los? Wo ist Axel?“
 

„Keine Ahnung.......ich.....er...... wir haben uns gestritten. Wegen dem was die Schnepfe gesagt hat.“ erklärt Roxas schluchzend.

„Seit wann hörst du auf Kairi? Wo ist Axel jetzt?“ will ich wissen.

„Er is weg......die Zicke hat ihn vertrieben.“ antwortet Roxas.
 

„Hey Kleiner, ich glaub du hast sie nicht mehr alle, mich in einer Tour zu beleidigen. Bei dir piepts wohl.“ regt Kairi sich auf und drückt Roxas gegen die Wand.

Gerade als ich eingreifen will, hat Roxas sich schon selber geholfen, in dem er Kairi geradewegs ins Gesicht gespuckt hat. „Fick dich.“ wünscht er Kairi noch.

OMG, Roxas benutzt nie solche Worte, was is nur grade in ihn gefahren? Kairi ist in dem Moment ebenfalls völlig durcheinander,

wischt sich nur langsam die Spucke aus dem Gesicht ehe sie um die nächste Ecke verschwindet.

Ich setze mich neben Roxas und nehme ihn in den Arm.
 

„So Roxas, jetzt stört uns niemand mehr. Jetzt erzählst du mir einfach was passiert ist. Aber ohne Spucke bitte.“ bitte ich.
 

„Dich würde ich doch nie anspucken, du bist mein bester Freund und anscheinend, der Einzige der immer ehrlich zu mir ist.“ erwidert Roxas.
 

Immer ehrlich?
 

Was wird Roxas wohl sagen, wenn er herausfindet, dass ich von der Axel-Kairi-Sache gewusst habe?

„Erzähl einfach was passiert ist.“ fordere ich ihn nochmals auf.

„Ich war misstrauisch, wegen dem was Kairi gesagt hat. Na ja und ich hab Axel dazu gedrängt mir zu erzählen was sie damit gemeint hat.“ fängt Roxas an.

„Er wollte nicht, er sagte er wolle mir nicht wehtun. Doch irgendwann hat er sich dann doch breitschlagen lassen und mir die Ganze Sache erzählt. Er hat sich von Kairi Geld geliehen, das konnte er nicht zurückzahlen, deshalb hat er mit ihr geschlafen. Nur wegen Geld, kennst du einen Grund, der lächerlicher ist, als der?“
 

„Vielleicht war Axel das Geld ja wichtig. Du weißt ja nicht für was er es verwendet hat.“ versuche ich Axel zu verteidigen.
 

„Nein, was kann denn so wichtig sein, dass er mich deshalb betrügen muss?“ will Roxas wissen und sieht mir fest in die Augen.

„Na ja, seine Gefühle für dich vielleicht.“ antworte ich, wobei ich genau weiß, dass es so war.

„Das is nich nur vielleicht, du wusstest es, stimmt´s?“ fragt Roxas aufgeregt und löst sich von mir.
 

„Ich.......nein.....doch.....ich wusste es.“ entgegne ich stammelnd.

„Toll, wirklich und willst mein bester Freund sein? Das is Geschichte, ich brauch dich nicht mehr.“ regt Roxas sich auf,

steht auf und will schon weiterlaufen als ich ihn am Arm festhalte. „Aber Roxas......“ fange ich mit zitternder Stimme an.

„......ich brauche dich.“
 

„Ach ja? Für was denn? Damit du mich wieder belügen kannst? Nein, das ist vorbei. Ich helfe dir auch garantiert niemals mehr, du kannst sehen wie du mit deinen Problemen zu Recht kommst.

Für dich bin ich extra ins Bahnhofsviertel gegangen um mit Sora zu reden, aber was machst du? Du belügst mich einfach.“ gibt Roxas zurück.
 

Was?
 

Bahnhofsviertel?
 

ER?
 

Roxas würde sich das doch nie im Leben trauen.
 

„Du warst im Bahnhofsviertel?“ frage ich ihn verwundert.

„Das is doch jetzt egal. Sora war nicht da.“ antwortet Roxas und will meine Hand abschütteln, doch ich halte ihn viel zu fest.

„Nein, das is nich egal, erzähl schon.“ bitte ich ihn.

„...... Na gut.“ stimmt Roxas zu nachdem er mir ewig in die Augen gesehen hat.

„Da mit dir echt nichts mehr anzufangen war musste ich einfach was tun. In der Schule musst du Kairi´s Freund spielen,

ich labere dich mit meinen Problemen zu und am Wochenende siehst du wie Sora mit anderen Typen ins Bett geht,

da musste ich einfach was tun.

Deshalb bin ich Sonntagnachmittag zum alten Bahnhof gefahren. Es war nicht schwer herauszufinden wo Sora wohnt, alle Stricher auf dem Bahnhof kannten seinen Namen, dann bin ich zu ihm gefahren.

Aber dort hat mir niemand aufgemacht.“ erzählt Roxas nun die Geschichte.
 

„Aber Roxas, das hast du für mich gemacht? Du bist ja verrückt, was dir alles hätte passieren können,

ganz alleine dort bei diesen Verbrechern.“ denke ich sofort an Roxas´ Wohlergehen.

„Ich wollte es tun. Für dich, damit du glücklich wirst mit Sora, damit sich dieses ganze verworrene Hin und Her zwischen euch endlich auflöst.

Und weil ich....... weil ich dich echt gern habe und du mein allerbester Freund bist.“ erwidert Roxas, wobei er den letzten Satz nur noch flüstert.
 

Allerbester Freund?

Hatte er mir nicht grad die Freundschaft gekündigt?
 

„Heißt das, du verzeihst mir?“ will ich wissen.

„Ja...... dir, aber Axel kann ich unmöglich verzeihen, egal welche Gründe er hatte.“ entgegnet Roxas kühl.

„Aber er hat das doch nur......“ fange ich an, werde jedoch schon bald von meinem besten Freund unterbrochen.

„Das ist egal, denkst du Axel würde mir einfach verzeihen, wenn ich mit dir schlafen würde?

Egal was der Grund dafür war, es ist einfach nicht richtig seinen Freund zu betrügen, deshalb kann ich ihm das nicht verzeihen.“ erwidert er hart.
 

Ich will noch etwas sagen, doch ich merke, dass dies im Moment nichts bringt, er würde eh nicht auf mich hören.

„Na gut, ich kann dich verstehen, mir ging es bei Sora nicht anders und dass obwohl wir gar nicht zusammen sind.“ stimme ich nun zu.
 

Roxas sagt nun gar nichts mehr, steht still vor mir und sieht mich mit traurigen Augen an.

Er tut mir wirklich unendlich Leid, ich konnte mich wenigstens verkriechen, als ich Sora mit diesem Tidus gesehen habe,

aber wir haben jetzt noch 4 Stunden Schule, die er mitmachen muss. Langsam stehe ich auf und streiche ihm durch die Haare.

„Roxas, meinst du nicht, es wäre besser die Schule für heute sein zu lassen? Du siehst echt fertig aus.“ teile ich ihm mit.
 

„Ich weiß nicht.“ antwortet er mit zitternder Stimme.

Ich bin mir fast sicher, dass er gleich anfangen wird zu heulen, Roxas ist nicht stark genug um so was zurückzuhalten.

„Komm wir gehen zu unserem Lehrer, wenn der dich so sieht lässt er dich 100 pro nach Hause gehen.“ versichere ich ihm.

Roxas bleibt erstmal stumm, bevor ihm eine Träne über die Wange kullert. „N.....na gut. Kannst du mich dann nach Hause bringen?“ fragt er mit weiteren Tränen in den Augen.

„Ja, das mach ich und ich bleib die ganze Zeit bei dir.“ verspreche ich ihm, nehme seine Hand und gehe mit ihm zum Lehrerzimmer.

Nachdem ich unserem Lehrer von Roxas Zustand erzählt habe und er sich Roxas angesehen hat, hat er uns sofort nach Hause geschickt.
 

Unserem Lehrer hab ich natürlich nicht erzählt was passiert ist, ihm hab ich gesagt Roxas hätte sich heute schon oft übergeben müssen und das er ziemlich starke Bauchschmerzen hat.

So kreidebleich und elend Roxas ausgesehen hat, hat das der Lehrer auch sofort geglaubt.

Zu Hause bei Roxas angekommen, ist niemand bis auf den Butler da, Roxas´ Eltern arbeiten und Asuka hat noch Schule.

Aber selbst der Butler ist sofort besorgt wegen Roxas und fragt ob er etwas tun kann.

Da Roxas nichts antwortet bitte ich den Butler Roxas einen Tee zu kochen und eine Schlaftablette mitzubringen.

Kaum sind wir in Roxas´ Zimmer legt er sich ins Bett und fängt an zu weinen, er hat wirklich lange durchgehalten.

Ich lege mich zu ihm, schlinge meine Arme um ihn und halte ihn fest.
 

„Warum passiert so was?“ fragt Roxas ohne mich anzuschauen.
 

Ich weiß in diesem Moment wirklich nicht was ich sagen soll, Roxas zu sagen, dass so was eben passiert ist doch auch doof. Aber ich kann ihm schlecht sagen, dass er es akzeptieren muss.

„Roxas, ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, warum man Leute wegen Geld betrügen muss, ich weiß nicht warum Leute mit ihrem besten Freund rummachen nur um einem irgendwas zu beweisen.

Ich bin wirklich völlig ratlos.“ gebe ich zu.

„Aber eines weiß ich, Axel liebt dich, auch wenn er das mit Kairi hatte, er liebt dich über alles und er würde das bestimmt nie wieder machen, wenn du ihm eine Chance geben würdest.“
 

„NEIN!“ erwidert Roxas energisch, steht schnell vom Bett auf und setzt sich auf das Sofa am Fenster.

„Scheiße, das ist doch alles beschissen.“ jammert er,

vergräbt sein Gesicht in seinen Händen und fängt wieder an zu weinen,

als es an der Tür klopft und der Butler den Tee bringt.

Schnell nehme ich ihn entgegen, um Roxas nicht ganz bloßzustellen.

„Was ist mit ihm los?“ flüstert der Butler als er mir das Tablett gibt. „Nur ein kleines Problem, ich krieg ihn schon wieder auf die Beine.“ versichere ich,

nehme das Tablett und der Butler geht wieder.

Ich stelle den Tee auf den Tisch vor das Sofa, nehme dann die Schlaftablette und setze mich neben Roxas.
 

„Roxy-chan...?“ frage ich.

Roxy-chan so was Blödes, das war Roxas´ Spitzname als wir noch Kinder waren, er hat ihn gehasst,

aber ich fand ihn unheimlich süß.
 

„Roxy-chan? Roxy-chan sollte es nie mehr geben, nicht nachdem ich den kennen gelernt habe, den ich liebe.

Er sollte nicht wieder sagen „Was soll ich mit einem kleinen Angsthasen?“, so wie alle anderen das immer gemacht haben.“ entgegnet Roxas ohne aufzublicken,

noch immer versteckt er sein Gesicht hinter seinen Händen.
 

„Weißt du, Roxy-chan, ich fand den Namen immer total toll. Denn er beschrieb genau das was du bist, ein fröhlicher, lebenslustiger Junge mit dem man Spaß ohne Ende haben kann.

Vielleicht bist du nicht der Mutigste, aber was zählt das du hast soviel andere Qualitäten, die machen das zehntausendfach wieder weg.“ erwidere ich und stelle den Tee vorerst zurück, ebenso wie die Tablette.
 

„Ach ja? Welche Qualitäten hab ich denn?“ will Roxas wissen.

„Du hast das süßeste Lächeln,

du bist jemand auf den ich mich immer verlassen kann,

du bist immer für einen da,

du bist witzig,

du kümmerst dich super um deine Mitmenschen.

Du bist eben ein echt guter Freund.“ versichere ich und dann schaut mich Roxas zum ersten Mal wieder an.
 

„Stimmt das? Stimmt das wirklich alles?“ fragt er unsicher.

„Natürlich, warum denkst du würde ich es erzählen.“ antworte ich.
 

„Ach Riku.“ seufzt er und fällt in meine Arme.

„Ich dachte ich hätte endlich jemanden gefunden, der mich mehr mag als nur einen Freund.

Und dann kommt so ne Schnepfe und nimmt ihn sich einfach. Das is doch nicht gerecht.“ jammert er weinend.
 

„Nein, is es nicht, da hast du Recht. Aber du kannst doch immer noch mit Axel zusammen sein. Seine Gefühle haben sich deshalb nicht geändert und so wie ich das mitbekommen habe deine auch nicht.“ beteuere ich.
 

Roxas bleibt nun wieder stumm, weint nur immer weiter.

„Roxas, komm trink mal ein bisschen Tee.“ sage ich nach einer Weile und halte ihm die Tasse hin.

Er setzt sich auf, nimmt einen großen Schluck.

„Pfefferminze.“ stellt er dann fest. „Ich hasse diesen Tee.“
 

„Was? Warum macht ihn euer Hausmädchen dann?“ will ich wissen.

„Axel schmeckt er und wenn er manchmal mit bei mir war, also als Freund, da hab ich den Tee ihm zuliebe getrunken.“ erklärt Roxas.

„Soll ich runter und sagen dass du anderen Tee willst?“ frage ich.
 

„Nein, bleib bei mir, ich will nicht alleine sein.“ hält Roxas mich zurück. „Das versteh ich. Nimmst du jetzt noch die Tablette?“ biete ich ihm an und nehme sie von dem Tablett.

„Was ist das für ne Tablette?“ erkundigt Roxas sich.

„Eine Schlaftablette, ich dachte es wäre gut, wenn du dich erstmal beruhigst und ein bisschen schläfst. Wenn du nicht willst musst du nicht.“ stelle ich ihm frei.

„Ich nehm die Tablette, aber wenn ich schlafe musst du bei mir bleiben, bitte lass mich nicht alleine.“ bittet Roxas.

„Nein, natürlich nicht.“ stimme ich ohne zu zögern zu und gebe Roxas die Tablette,

die er dann auch mit dem Tee nimmt.

Nachdem er wirklich die ganze Tasse leer getrunken hat, legt er seinen Kopf wieder auf meine Brust und wird ganz ruhig.

Ich hoffe er schläft auch wirklich ein, ich weiß kaum noch was ich auf seine ganzen Fragen antworten soll.

Doch schon bald höre ich seine gleichmäßigen Atemzüge, er scheint zu schlafen.
 

Langsam stehe ich auf, lege seinen Kopf in die Kissen und hole aus dem Schrank eine Decke, die ich ihm dann über seinen Körper lege.

Oh Mann und ich dachte meine Probleme könnten nicht noch größer werden, doch so wie es im Moment aussieht,

kann ich Sora vorerst vergessen, zuerst muss ich mich um Roxas kümmern.

Er ist gerade am Wichtigsten, sein Wohlergehen steht an erster Stelle.
 

Seufzend streiche ich mir meine Haare aus dem Gesicht und sehe zu Roxas. Armer Kerl, ich wollte nie das er das durchmachen muss, doch es kam eben anders als ich wollte, so wie es zurzeit überall in meinem Leben ist.
 

„Roxas!“ poltert plötzlich Asuka ins Zimmer.

„Shhhh, er is grade eingeschlafen.“ erkläre ich leise.

„Was is passiert? Der Butler hat gesagt, er war total am Boden zerstört.“ entgegnet Asuka flüsternd.

„Komm ich erzähl dir alles.“ antworte ich und wir setzen uns auf´s Bett. „Also na ja, er hat etwas herausgefunden, was eigentlich ein Geheimnis bleiben sollte.“ fange ich an.
 

„Riku, red nicht so um den heißen Brei herum. Ich bin keine 3 mehr, du kannst mir ruhig alles erzählen.“ fordert Asuka sofort.

Also wirklich, was Roxas an Selbstvertrauen zu wenig hat, hat sie zu viel.
 

„Na gut, es war so. Weißt du wie Axel Roxas seine Gefühle für ihn gebeichtet hat?“ will ich wissen.

„Ja, mit den ganzen Rosen und der Kette und dem ganzen Zeug, das hat mir Roxas alles erzählt.“ stimmt Asuka zu.

Ich weiß noch wie stolz Roxas darauf war, dass sich jemand für ihn so ins Zeug gelegt hat.

Axel hatte sein ganzes Zimmer mit Rosen und Kerzen dekoriert und er hat Roxas eine Kette mit einem Anhänger,

der Axel auf Arabisch oder so bedeutet,

Axel selbst hatte Roxas´ Namen auf Arabisch.
 

Ich wusste damals nicht woher er das Geld dafür hatte, aber es hat mich immer gewundert, dass er sich das leisten kann.

„Na ja und dir ist sicher klar, dass die Ketten und das Dekorationszeug nicht gerade billig waren.“ erzähle ich dann weiter.

„Ja, klar. Hat Axel Roxas oder dich bestohlen?“ kommt Asuka da auf eine Idee.

„Nein, hat er nicht. Er hat sich das Geld, das er gebraucht hat von Kairi geliehen.“ erwidere ich.

„Von Kairi, okay, und was is daran so schlimm?“ fragt Asuka.

„Na ja, Axel konnte das Geld nicht rechtzeitig zurückzahlen, da musste er Kairi anders zufrieden stellen. Sie haben miteinander geschlafen.“ rücke ich nun mit der Antwort heraus.

Asuka ist so baff, das sie kein einziges Wort herausbekommt, sie sitzt nur still mir gegenüber.

Nach einigen Momenten schaut sie zu Roxas.
 

„Kairi ist genauso wie ihr Bruder. Ein echtes Ekel.“ verurteilt Asuka Kairi. Häh? Ich dachte sie is in Ben verknallt?

„Ähhh klärst du mich mal kurz auf, hast du nicht erzählt du bist in Ben verknallt?“ bitte ich um Aufklärung.

„Nein, nicht mehr. Letzte Woche da haben wir uns geküsst, aber Ben wollte mehr. Seit ich das abgelehnt habe, spricht er kein Wort mehr mit mir. Vielleicht hätte ich gleich auf Roxas hören sollen, aber ich wollte es nicht wahrhaben.“ erzählt Asuka traurig.

„Is doch nich schlimm, so süß wie du bist findest du doch schon bald einen neuen Freund, der dich wirklich mag.

Und das du dich geirrt hast gehört vollkommen dazu, wenn jeder immer alles richtig machen würde, wäre doch langweilig oder?“ frage ich.
 

„Stimmt auch wieder. Danke Riku.“ antwortet Asuka mit einem zögerlichen Lächeln.

„Geh weg, ich will dich nicht mehr sehen.“ murmelt Roxas plötzlich im Schlaf.

Anscheinend träumt er auch noch von Axel, na toll.

Ich dachte im Schlaf würde er wenigstens ein bisschen Ruhe finde.
 

„Wie wird das jetzt weitergehen mit Roxas?“ will Asuka wissen. Ich schüttle nur den Kopf.

„In den nächsten Tagen wirst du nichts mit ihm anfangen können. Er muss sich erstmal darüber klar werden was er will.

Dass Axel ihn betrogen hat, hat ihn schon hart getroffen, aber er liebt ihn immer noch.

Doch verzeihen kann er Axel auch nicht. Er braucht einfach ein bisschen Zeit. Wäre toll, wenn du irgendeine Ausrede erfinden könntest, damit er die nächsten Tage nicht zur Schule muss.

Dort würde er nur unweigerlich auf Axel treffen und das kann er im Moment nicht gebrauchen.“ erkläre ich ihr.

„Gut, ich werde mir was ausdenken.“ ist Asuka sofort einverstanden. „Wenn du willst, kannst du dann nach Hause, ich werde mich um ihn kümmern.“
 

„Nein, ich hab ihm versprochen, ich bleibe heute hier, also mach ich das auch.“ entgegne ich.

„Riku, du bist echt toll, ich wünschte ich hätte einen Freund der so wäre wie du.“ äußert Asuka ihren Wunsch.

„Tja, wenn ich nicht so orientiert wäre wie Roxas, dann könnte ich mir das mit dir echt vorstellen.“ erzähle ich ihr.

Ich weiß ja Asuka ist echt süß und ich mag sie, aber eben nur als Freundin. „Versteh schon.“ gibt Asuka etwas niedergeschlagen zurück.

„Hey, wenn du willst, komm ich mal mit in deine Jugenddisco oder wie das heißt, dann such ich dir nen süßen Typen aus.

Von unserem Club hab ich im Moment eh genug.“ mache ich ihr ein Angebot. „Wirklich? Das würdest du machen?“ will Asuka aufgeregt wissen.
 

„Klar und Roxas nehmen wir auch mit, damit er auf andere Gedanken kommt. Am Freitag, okay?“ frage ich.

„Ja, gerne. Nochmal danke.“ stimmt Asuka freudig zu und umarmt mich.

„Soll ich uns dann was zu essen machen?“

„Wäre toll.“ antworte ich.

„Okay, ich rufe euch dann.“ verabschiedet sich Asuka und geht aus dem Zimmer.

Ich setze mich in den Sessel der neben dem Sofa steht, auf dem Roxas gerade schläft.

Seufzend streiche ich ihm die Haare aus dem Gesicht.

Armer Roxas, das hätte er nicht mitmachen dürfen.

Er is so lieb, er hat das nicht verdient.

Plötzlich fällt mir auf, dass Roxas´ Stirn ganz schön warm ist oder besser gesagt, sehr, sehr heiß.

Schnell suche ich Asuka um mir ein Fieberthermometer geben zu lassen.

Sie ist genauso besorgt wie ich, gibt mir das Thermometer und lässt dann zusätzlich eine Schüssel voll kaltem Wasser laufen.

Ich bin inzwischen wieder bei Roxas, wecke ihn langsam auf, damit ich ihm das Thermometer in den Mund stecken kann.

Asuka kommt wenige Augenblicke später mit der Schüssel und einem Waschlappen.

„Roxas, wie geht´s dir?“ will sie wissen.

„Gut, Riiku hot nur Panik getschoben.“ antwortet Roxas mit dem Thermometer im Mund.

„Du sollst ruhig sein, sonst wird das Ergebnis verfälscht.“ fahre ich ihn an.

Sonst sagt er doch auch nicht viel, muss er ausgerechnet jetzt seine Phase haben wo er viel spricht?

Schließlich schaffen ich und Asuka es, ihn davon zu überzeugen, dass er echt krank ist, bis das Fieberthermometer schließlich piepst.

Ich kann kaum fassen, was es mir verkündet.

„41,5° C, hol sofort nen Krankenwagen, er muss sofort ins Krankenhaus, das Fieber bekommen wir so nich runter.“ finde ich meine Sprache wieder.
 

„Was? Krankenhaus? Da will ich nicht hin.“ jammert Roxas sofort.

„Asuka, los ruf einen Krankenwagen.“ fordere ich sie noch mal auf, doch Asuka reagiert nicht mal,

steht nur leichenblass am Ende des Sofas.

Zitternd hält sie immer noch die Schüssel in der Hand.

Mir wird klar, dass sie viel zu geschockt ist um irgendwie zu reagieren, weshalb ich auch selber den Krankenwagen bestelle.
 

Danach schicke ich Asuka nach unten um den Rettungswagen einzuweisen, wenn er kommt.

„Aber ich will nicht ins Krankenhaus.“ schluchzt Roxas erneut, als ich angerufen habe.

„Roxas hör mir zu. Ich gehe mit dir, ich bleibe die ganze Zeit da, du bist nicht alleine.“ versuche ich ihn aufzumuntern, knie mich vor ihn und streiche über seine schweißnasse Stirn.

„Wirklich nicht?“ will er mit schwacher Stimme wissen.

„Nein, ich bleib bei dir, egal was passiert.“ versichere ich ihm und halte seine Hand.

Seine Erwiderung des Händedrucks ist echt ein Witz, total kraftlos.

Wenn es ihm weiter so schlecht geht, weiß ich nicht ob er noch lange bei Bewusstsein ist und wenn das passiert bin sogar ich ratlos.

Was hat die Frau vom Rettungsdienst gesagt, ich soll mit ihm reden.
 

„Roxas hör zu. Wir gehen Freitag mit Asuka weg und suchen ihr im Jugendclub einen süßen Typen. Hast du gehört?“ frage ich als Roxas schon eine ganze Weile seine Augen geschlossen hat.

„Echt? Was is mit Ben?“ will er wissen.

„Der ist Geschichte. Sie will nen süßen Typen mit meinem Charakter.“ erzähle ich.
 

„Da wird sie keinen finden. Dich gibt´s nur einmal.“ antwortet Roxas.
 

„Weiß ich doch. Aber ich kann schlecht mit ihr gehen. Deshalb sollen wir ihr einen süßen Typen suche. Meinst du wir schaffen das?“ frage ich.

„Weiß nicht, du vielleicht, aber ich nich. Ich bin da viel zu schüchtern.“ schätzt Roxas sich wieder einmal völlig unter seinen Möglichkeiten ein.
 

„So ein Quatsch, du bist perfekt so wie du bist.“ versichere ich ihm, als die Tür aufgeht und die Rettungsleute kommen.

Ich werde beiseite gedrängt, Roxas ruft sofort nach mir, ich merke wie sehr er Angst hat, versuche mich ihm irgendwie wieder zu nähern, doch immer wieder stoßen mich die Rettungsleute weg.

Ich verstehe ja, dass die nur ihren Job machen müssen, aber trotzdem müssen sie doch merken wie viel Angst Roxas hat.

Plötzlich kommt Asuka zu mir, umarmt mich weinend.

„Was passiert mir Roxas?“ will sie wissen.

„Shhhh Asuka, es ist gut. Er kommt jetzt ins Krankenhaus, da werden sie ihn behandeln, das Fieber geht dann schneller wieder runter, als du gucken kannst.“ beruhige ich sie.

„Was ist wenn nicht? Was ist wenn das Fieber so hoch bleibt? Dann stirbt er.“ schluchzt sie.
 

„Das wird nicht passieren.“ ist das einzige was ich herausbekomme. Schließlich haben sie Roxas auf der Trage.

Der Notarzt kommt nun zu uns.

„Sie sind seine Schwester, richtig?“ will er an Asuka gewandt wissen.

„Ja.“ antwortet sie immer noch weinend.

„Dann kommen Sie mit.“ fordert der Arzt sie auf.

„Nein, ich kann das nicht. Nehmen Sie Riku mit. Er ist Roxas´ bester Freund. Roxas braucht ihn mehr als mich.“ lehnt Asuka sofort ab.

„Das geht nicht, es dürfen nur direkte Verwandte mit.“ entgegnet der Arzt stur.

„Aber Sie haben doch gehört, dass Asuka, das nicht kann. Es nützt Roxas bestimmt nichts wenn seine heulende Schwester daneben sitzt.“ rege ich mich auf.

Deshalb hasse ich Ärzte, sie müssen sich immer an diese doofen Regeln halten.

„Riku, bist du da?“ ruft Roxas plötzlich im Fieberwahn.

„Na gut.“ gibt der Arzt nun nach und schaut zu Roxas.

„Er scheint Sie wirklich zu brauchen. Kommen Sie mit. Wir bringen ihn ins St. Mary Hospital.“ spricht der Arzt dann weiter und Roxas wird nach unten gebracht.

„Was machst du jetzt, Asuka?“ will ich wissen, als Roxas in den Krankenwagen befördert wird.

„Ich rufe Mama und Papa an. Wir kommen dann zum Krankenhaus.“ antwortet sie wieder einigermaßen gefangen.

„Okay, dann sehen wir uns da. Und mach dir keine Sorgen, Roxas kommt wieder auf die Beine.“ versichere ich ihr, bevor ich mit in den Rettungswagen steige.

Die ganze Fahrt lang, halte ich Roxas´ Hand.

Er spricht ein paar Mal mit mir, aber nur lauter wirres Zeug, von unserer Kindheit, dann auf einmal was er machen will, wenn er mit der Schule fertig ist und dann wieder von Axel.
 

„Was machen sie jetzt mit ihm?“ frage ich, als wir in der Notaufnahme sind. „Er bekommt Injektionen die das Fieber senken werden, da müssen Sie Ihren Freund jedoch alleine lassen. Er wird dann höchstwahrscheinlich auf die Intensivstation gebracht.

Erkundigen Sie sich einfach dort nochmals.“ entgegnet der Arzt
 

Intensivstation?
 

Steht es denn so schlimm um ihn?
 

„Riku, was machen die mit mir?“ hat Roxas plötzlich wieder einen klaren Moment.

„Sie helfen dir, Roxy-chan. Das verspreche ich dir.“ antworte ich noch ehe, die Sanitäter ihn durch eine Tür schieben, wo ich keinen Zutritt mehr habe.
 

Seufzend lasse ich mich auf einem der Stühle, die hier im Wartebereich stehen, nieder.

Roxas, was macht er nur?

Wieso passiert ihm das alles. Er muss unbedingt wieder gesund werden. Geschafft fahre ich mir durch die Haare, nie hätte ich gedacht, dass der Tag so enden würde.

Nach etwa einer Stunde gebe ich schließlich das Warten auf und frage an der Anmeldung nach ob Roxas schon irgendwohin verlegt wurde.

Doch ich werde enttäuscht, anscheinend, behandeln ihn die Ärzte immer noch. Was die wohl mit ihm machen?

Was kann man alles gegen Fieber tun?

Ich kenne nur solche Hausmittel wie Wadenwickel, nasser Lappen und so weiter,

aber Roxas bekommt hier bestimmt irgendwelche Infusionen oder so ein Zeug. Er wird furchtbar heulen,

wenn ich ihn wieder sehe, er hasst Nadeln und Spritzen jeglicher Art.
 

Nach einer weiteren dreiviertel Stunde, wird Roxas tatsächlich wieder durch die Tür gefahren. Sofort gehe ich zu dem Arzt der neben der Trage läuft.
 

„Was passiert jetzt mit Roxas?“ will ich wissen.

„Sind Sie sein Bruder?“ antwortet der Arzt mit einer Gegenfrage. „Nein, sein bester Freund.“ entgegne ich.

„Dann darf ich ihnen keine Informationen geben. Nur an Verwandte.“ wimmelt mich der Typ ab.

Doch ich werde bestimmt nicht so leicht aufgeben, ich will wissen was mit Roxas ist und zwar auf der Stelle, egal ob wir verwandt sind oder nicht.
 

„Ich möchte wissen wie es um ihn steht. Ich bin sein bester Freund, ich kenne seine Familie sehr gut und ihn auch, also könnten Sie doch eine Ausnahme machen.“ versuche ich den Arzt umzustimmen.

„Nein, entweder verwandt oder.......“ fängt der Arzt an, wird aber durch ein Rufen unterbrochen.

„RIKU.“ höre ich Asuka, die mir danach gleich in die Arme fällt. Einen Augenblick später kommen auch Roxas´ Eltern.

„Wie geht es ihm?“ will Asuka wissen und schaut hinunter auf Roxas.

Ich weiß nicht was sie jetzt denkt, aber Roxas sieht immer noch schrecklich aus, mittlerweile hat er zwar eine Infusion im Arm und es läuft irgendeine Flüssigkeit in seinen Körper aber noch immer ist er leichenblass, seine Augen sind blutunterlaufen und ziemlich viel Schweiß perlt ihm auf der Stirn.

„Ich weiß es nicht. Der Arzt will es mir nicht sagen.“ entgegne ich sogleich.
 

„Jetzt hören Sie mir mal zu. Der junge Mann hier hat uneingeschränktes Recht, Roxas´ Zustand zu erfragen.“ herrscht Roxas Vater den Doktor an, schon so laut, dass eine Schwester aus dem nahe gelegenen Zimmer kommt.
 

Dafür mag ich ihn, er weiß nämlich wie wichtig ich für Roxas bin und dass ich immer für ihn da bin.

„Schon in Ordnung.“ räumt der Arzt nun eingeschüchtert an.

„Sie sind der Vater nehme ich an?“

„Ja.“ schnauzt Roxas´ Vater.

„Ihr Sohn hat sehr starkes Fieber, immer noch. Er wird jetzt auf die Intensivstation gebracht, sodass er unter ständiger Überwachung ist. Das Fieber ist zwar bereits etwas gesunken, aber es sind immer noch 41°.“ erzählt der Arzt nun über Roxas´ Zustand.
 

„Nur ein halbes Grad? Nur ein halbes Grad, Roxas wird doch nicht sterben?“ flüstert Asuka verzweifelt und fängt wieder an zu weinen.

Sanft drücke ich sie an mich.

„Shhh, Roxas is doch stark er schafft das.“ versuche ich sie zu beruhigen. Doch es nützt diesmal gar nichts, Asuka weint immer weiter.
 

„Ich gehe mit ihr raus an die frische Luft.“ erkläre ich dann Roxas´ Eltern und führe Asuka hinaus in den Krankenhauspark,

dort lassen wir uns erstmal auf einer Bank nieder.

„Asuka, jetzt beruhig dich doch erstmal. Dein Bruder wird nicht sterben. Die Ärzte schaffen das.

Wir besuchen ihn jeden Tag nach der Schule und du kannst dann immer bei ihm sein.“ starte ich noch einen Versuch Asuka wieder ruhig zu bekommen.
 

„Aber Riku, sein Fieber ist in den letzten zwei Stunden nur um ein halbes Grad gesunken. Wenn es so langsam fällt, kann das nicht gut sein. Und was ist wenn es wieder steigt?“ fragt sie verzweifelt und klammert sich weinend an mich.

„Ein halbes Grad in zwei Stunden, das ist doch nicht schlecht, sondern ganz normal. Und steigen wird das Fieber sicher nicht mehr, das will Roxas bestimmt nicht, sonst erzählt er wieder Storys im Fieberwahn.“ entgegne ich um Asuka ein bisschen neugierig zu machen.

„Was hat er denn erzählt?“ springt Asuka darauf an.
 

„Von dir, mir und Mr. Mango, die Sanitäter dachten schon er is verrückt geworden.“ erzähle ich, woraufhin ich tatsächlich ein schüchternes Kichern von Asuka höre.

„Das waren schöne Zeiten früher.“ bemerkt sie.
 

„Jaaaah, Roxas hatte keinen Freund, der ihn betrügt, du wolltest noch keinen Freund und ich war nicht in nen blinden Stricher verliebt.“ rutscht mir doch tatsächlich mein kleines Problem heraus.

„WAS??? Blinder Stricher?? Riku wie kommst du denn zu dem?“ ist Asuka total aufgeregt und löst sich von mir.

„Ach Quatsch, er is gar kein Stricher, war nur ein Witz.“ lüge ich.
 

„Nein, das war kein Witz, du hast so ehrlich geklungen wie immer.“ lässt Asuka sich nicht beirren. „Also was ist jetzt los?“

„Ich.......das kann ich dir nicht erzählen.“ entgegne ich.

„Weiß Roxas davon?“ fragt sie. Ich nicke nur, so viel kann sie ja wissen. „Was sagt er dazu?“ forscht sie weiter nach.
 

„Er findet es okay, stell dir vor, er is sogar am Sonntag ins Bahnhofsviertel gefahren um mit Sora zu reden.“ kann ich meinen vorlautes Mundwerk auch hier nicht zurück halten.

„Sora?? So heißt er? Sora, das bedeutet Himmel und Riku Erde. Das passt ja. Ich wünsch dir viel Glück mit ihm.“ ist sie plötzlich ganz normal und legt ihren Kopf auf meine Schulter.

WAS???

Sie wünscht mir viel Glück??

Ich hätte eher gedacht, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben will.
 

„Warum wünscht du mir Glück?“ will ich wissen.

„Häh?“ fragt sie und schaut mich an. „Wieso sollte ich dir keines wünschen. Du hast das mit Ben doch auch ganz locker genommen. Ich weiß, er is kein Stricher, aber trotzdem sehr...... erfahren.“ antwortet sie.
 

„Ja, er könnte nen guten Stricher abgeben.“ gebe ich zurück. „Ganz süß is er ja.“

„RIKU!!“ herrscht sie mich an und schlägt gegen meine Brust. „Behalt deine perversen Gedanken für dich!!!“
 

„Meinst du? Ich könnte dir viel mehr erzählen.“ biete ich ihr im Spaß an. „RIKU!!!! Langsam glaube ich die Geschichte mit dem bösen Jungen.“ gibt sie zurück.

„Solltest du auch, denn es ist alles wahr.“ erwidere ich ehrlich. Was sollte ich ihr das auch verschweigen.

„Aber Roxas is kein böser Junge oder?“ will sie wissen.

„Nein, Roxy-chan doch nicht, er is meistens so schüchtern, dass er sich noch nicht mal von Axel küssen lassen will.“ erzähle ich.

„Na, das wird so schnell ja wohl nicht mehr passieren.“ bemerkt sie.

Nein, wird es nicht, selbst wenn Roxas schnell wieder gesund wird, wird er Axel noch nicht verzeihen.

„Wollen wir mal nach Roxas sehen?“ schlage ich dann vor.

„Ja, komm. Mama und Papa sind bestimmt bei ihm.“ antwortet Asuka, wir stehen auf und gehen wieder ins Krankenhaus.
 

Mit dem Aufzug fahren wir in den letzten Stock, hier befindet sich die Intensivstation.

Als wir dort nach Roxas fragen, werde ich wieder nicht mit Asuka eingelassen, sondern warte vor der Tür, bis Asuka ihrem Vater Bescheid geben kann.

Dieser kommt 5 Minuten später, herrscht die Krankenschwestern genauso an wie er es mit dem Arzt getan hat und schließlich darf ich endlich mitkommen.

Nachdem ich dann so einen blauen Krankenhausmantel und ne Mütze anhabe, wollten wir eigentlich zu Roxas, als sein Vater mich zurückhält.
 

„Ich muss mal kurz mit dir reden.“ erklärt er und zieht mich etwas abseits, auf den Gang.

„Ja, natürlich, über was möchten Sie denn reden?“ frage ich.
 

„Roxas, er ist nicht so wie du und ich, stimmt´s?“ gibt er zurück.

„Wie bitte? Ich weiß nicht was Sie meinen.“ antworte ich und ich habe echt keinen blassen Schimmer, was will Roxas´ Vater mir damit nur sagen??

„Na ja, du weißt schon, er ist anders in anderen Dingen, er ist......eben.......vom anderen Ufer.“ spricht Roxas´ Vater das Thema direkt an.

„Ja, das stimmt, aber ich bin nicht anders, als er.“ erzähle ich. Jetzt ist es wenigstens endlich raus, die ganze Geheimniskrämerei hat Roxas nur noch mehr zugesetzt.

„Du auch? Aber ihr seid nicht......ein Paar oder?“ will er wissen.
 

„Nein, nein, wir sind nur Freunde. Roxas hat seine Wahl schon getroffen.“ entgegne ich.

„Der Junge vom Restaurant, stimmt´s, das ist Roxas´ Freund?“ spricht Roxas´ Vater eine Vermutung aus.

„Sie meinen Axel nehme ich an und ich kann Ihnen sagen, Ihre Vermutung stimmt vollkommen.

Die beiden sind schon seit einem halben Jahr zusammen.“ erwidere ich.
 

„Ein halbes Jahr??? Und er hat mir nie was erzählt????“ wundert Asuka´s Vater sich.

„Das hatte auch oberste Geheimhaltungsstufe. Roxas hatte solche Angst, Sie und Ihre Frau würden ihn dann nicht mehr mögen oder rausschmeißen oder Schlimmeres.“ antworte ich.

Jetzt ist alles raus und Roxas´ Vater ist vollkommen ruhig, wusste ich doch, dass er nichts dagegen hat.

„Nein, Roxas ist mein Sohn, ich könnte ihn nie rausschmeißen oder sonst was.“ gibt er zurück. „Meinst du es würde Roxas helfen, wenn ihn dieser Axel besuchen könnte?“
 

OMG, das soll ich ihm beantworten, so wie Roxas heute wegen Axel drauf war, würde ich ja sagen nein, aber die beiden lieben sich doch immer noch.

Roxas braucht nur Zeit um sich über alles klar zu werden.
 

„Ja, sicher.“ stimme ich schließlich zu.

„Gut, dann werde ich das den Schwestern noch sagen. Geh ruhig schon vor.“ verabschiedet sich Roxas´ Vater dann und geht ins Schwesternzimmer, ich gehe zu Roxas ins Zimmer.

Als ich dort ankomme, sitzen Asuka und ihre Mutter neben Roxas´ Bett, Asuka hält Roxas´ Hand.

Die beiden sehen sehr angespannt aus, kein Wunder wenn es einem Verwandten von mir so schlecht gehen würde, wäre ich nicht anders.

„Riku.......“ murmelt Roxas plötzlich und öffnet seine Augen ein wenig. Ehh? Ich dachte eigentlich er schläft. „Bist du da?“
 

„Ja, Roxy-chan, ich bin da.“ antworte ich, trete ans Bett und streichle ihm sanft durch die Haare.

„Das schön.“ entgegnet er, bevor seine Augen wieder zu fallen.

„Ist das Fieber schon weiter gesunken?“ will ich wissen.

„Ja, ein bisschen. Die Schwester kommt jede halbe Stunde und misst.“ erklärt Roxas´ Mutter.

Danach sagt keiner mehr was, wir schauen Roxas nur alle stumm an. Er tut mir so Leid, wie konnte ihm das auch passieren?

Nach einige Momenten kommt Roxas´ Vater und geht mit seiner Frau hinaus um zu reden, wahrscheinlich über Axel und Roxas.
 

„Du hast es Papa gesagt oder?“ fragt Asuka als ihre Eltern nicht mehr da sind.

„Ja und sie sind nicht sauer.

Jetzt hat Roxas wenigstens eine Sorge weniger. Nun muss nur noch das mit Axel wieder in Ordnung kommen.“ antworte ich.
 

„Kannst du mal mit ihm reden?“ will sie wissen.

„Ja, natürlich, hatte ich eh vor. Ich wollte dann mal nach Hause um meinen Eltern Bescheid zu sagen, wo ich war, danach wollte ich zu Axel. Willst du mitkommen?“ biete ich ihr an.

Sie mitzunehmen wäre sicher besser, sie kennt Roxas noch ein bisschen besser als ich und dass sie erwachsen genug für solche Sachen ist, hat sie mir vorhin ja bewiesen.
 

„Darf ich?“ ist Asuka sofort etwas aufgeregt.

„Klar.“ stimme ich zu.

„Wir warten nur noch bis deine Eltern wieder da sind.“ Als diese einige Minuten später wieder kommen, erzähle ich ihnen von unserem Vorhaben, bevor wir zu mir nach Hause laufen.

Zu Hause treffe ich meine Mutter an, der ich erstmal vom heutigen Tag berichte, bevor ich mit Asuka in meine Etage gehe.

„So ich ziehe mich nur noch um, dann können wir los.“ teile ich ihr mit und beginne mein Hemd zu öffnen.
 

„...W..wa..was wird das?“ stottert sie und sieht auf meine Hände.

„Ich will mich umziehen, hab ich doch gesagt.“ entgegne ich und mache weiter.

„Aber doch nicht wenn ich daneben stehe.“ gibt sie energisch zurück.

„Ach Asuka, als hättest du mich noch nie so gesehen. Was machst du denn im Sommer wenn wir im Pool sind?“ will ich wissen und ziehe mir mein Hemd aus.
 

Sofort hält Asuka sich die Augen zu, was hat sie denn nur???

Vielleicht liegt es daran, das sie jetzt in dem Alter ist, wo man auf Jungs achtet, aber trotzdem so schlimm is es doch nicht.

„Ich bin fertig. Du kannst wieder gucken.“ teile ich ihr mit.

„Gut.“ murmelt sie nur mit hochrotem Kopf, bevor sie ihre Hände wieder wegnimmt.

„Willst du auch noch mal nach Hause?“ will ich wissen.

„Nein, wir können gleich gehen.“ entgegnet sie, danach gehen wir in die Garage und fahren zu Axel.

Als wir klingeln öffnet uns Matt, Axel´s jüngerer Bruder, er is so alt wie Asuka.

„Axel is in seinem Zimmer, er ist schlecht drauf.“ erzählt er uns und lässt uns eintreten.

Nachdem wir dann angeklopft haben öffnet uns Axel. „

Riku? Asuka? Was macht ihr denn hier?“ wundert er sich.

„Wir müssen reden, wegen Roxas.“ erkläre ich, woraufhin ich von ihm einen erstaunten Blick zurückbekomme.

„Weiß Asuka denn Bescheid?“ will er wissen und schaut sie an.

„Ja, sie weiß alles. Also los lass uns endlich rein.“ fordere ich, woraufhin er uns den Weg freimacht, sodass wir ins Zimmer können, dass Axel sofort danach abschließt.

„Ich nehme an es geht um die Sache mit Kairi.“ fängt Axel an, bevor einer von uns zweien etwas sagen kann.

„Auch, aber weißt du wo sich Roxas im Moment befindet?“ fragt Asuka.
 

„Is er weggelaufen? Sucht ihr ihn? Ich muss ihn finden, ihm kann doch was zustoßen.“ ist Axel sofort total aufgeregt.

„Axel, bleib ruhig. Roxas is nicht weggelaufen, er liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation.“ erzähle ich.

„WAS? Was is mit ihm passiert?“ wird er noch aufgeregter.

„Es ging ihm nicht gut, ich dachte eigentlich, dass is wegen eurem Streit, doch er hatte Fieber. 41,5 ° um genau zu sein. Das Fieber fällt nur sehr langsam, deshalb ist er auf der Intensivstation.“ erkläre ich.
 

„Nein, 41,5 °?? Das ist doch unendlich hoch. Wie geht es ihm denn?“ will Axel wissen.

„Besser, das Fieber is auf 41 ° gesunken und er hat manchmal auch wache Momente, aber die meiste Zeit schläft er.“ entgegnet Asuka.

„Ach das ist doch Scheiße.“ flucht Axel und lässt sich auf seinem Bett nieder. „Was muss Roxas denn noch alles durchmachen?“
 

„Weißt du deshalb sind wir eigentlich da.

Roxas´ Vater hat dir unbegrenztes Besuchsrecht eingeräumt, da ihn eigentlich nur Verwandte besuchen können.

Ich hab Roxas´ Vater gesagt es würde ihm helfen schneller gesund zu werden, also streng dich an.“ verlange ich.
 

„Warte mal, Roxas´ Vater?? Er weiß von mir?“ staunt Axel.

„Ja, genauso wie ich und Mama. Unsere Eltern hatten schon länger die Vermutung, dass Roxas vom anderen Ufer is, aber sie wollte ihn damit nie konfrontieren.

Ich bitte dich, hilf Roxas schnell wieder gesund zu werden.“ bettelt Asuka.
 

„Ich?? Seid ihr euch sicher, dass Roxas mich überhaupt sehen will.“ stellt Axel eine berechtigte Frage.

„Ja......... ja ich bin mir sicher. Denn er liebt dich, immer noch.

Er braucht nur Zeit um mit der ganzen Situation zu Recht zu kommen. Aber wenn du ihm alles erklärst und für ihn da bist, wird sich das schon bald wieder einrenken.“ versichere ich.

„Danke, für alles.“ entgegnet Axel nach einiger Zeit.

„Wenn du Zeit hast, kann ich dich gleich ins Krankenhaus fahren.“ schlage ich vor.

„Tut mir Leid, ich möchte Roxas echt gerne besuchen, aber Matt muss gleich zum Basketballtraining und dann is niemand da, der auf die anderen beiden aufpassen kann.“ erklärt Axel traurig.

„Wie wäre es wenn ich und Riku das übernehmen würden?“ fragt Asuka.
 

NEIN!!!
 

Bitte nicht, ich kann überhaupt nich mit Kindern und Axel´s Geschwister sind erst 5 und 3, also perfektes Kinderalter.
 

„Hättet ihr denn Zeit?“ will Axel wissen.

„Klar, oder Riku?“ wendet sich Asuka nun an mich.

Oh Mann, was man nicht alles für seinen besten Freund tun muss, jetzt hab ich auch noch zwei Kinder am Hals.
 

„Ja, haben wir.“ antworte ich, nicht gerade überzeugt davon.

„Siehst du, also kannst du gehen.“ versichert Asuka.

„Vielen Dank, wirklich, ihr seid echt klasse.“ ist Axel nun glücklich, steht vom Bett auf und umarmt Asuka.

„Ich will keine Umarmung.“ warne ich ihn gleich vor, als er vor mir steht. „Na gut, dann eben nicht. Kommt ihr mit, dann zeig ich euch alles.“ gibt er zurück und führt uns aus seinem Zimmer in die Küche.
 

„Die beiden essen immer um 6. Babybrei is hier, wisst ihr wie man den anrührt?“ fragt Axel.

„Ja, ich weiß es.“ antwortet Asuka.

„Gut, spätestens um halb 8 müssen sie dann im Bett sein. Aber ich werde eh bis 8 wieder da sein, weil da die Besuchszeit zu Ende ist, also wenn ihr es nicht schafft die beiden ins Bett zu kriegen, ist es nicht schlimm.

Matt kommt auch circa um halb bis dreiviertel 8 wieder. Er kann sich dann auch um die beiden kümmern.“ erklärt uns Axel alles im Schnelldurchlauf. „Alles verstanden?“
 

„Ja, geh ruhig.“ fordert Asuka ihn auf.

„Axel, ich geh jetzt zum Training.“ platzt Matt in die Küche.

„Okay, aber sei bitte pünktlich zurück. Ich geh auch noch mal weg. Riku und Asuka passen auf die Kleinen auf.“ erzählt Axel seinem Bruder.
 

„Ach echt? Na Asuka kann das sicher toll. Aber Riku?“ hat auch er Zweifel an meinen Fähigkeiten.

„Hey, Riku kann das, klar!!“ verteidigt Asuka mich.
 

„Jaja du kleine Zicke.“ erwidert Matt, woraufhin Asuka einen Wutanfall a la Kairi bekommt.

Bevor sie jedoch auf Matt losgehen konnte, hab ich sie grad noch zurück gehalten.

Die beiden sind echt süß zusammen, immer zu streiten sie sich und dann sind sie wieder ein Herz und eine Seele.

Sie würden gut zusammen passen, Matt wäre ein toller Freund für Asuka.
 

„Kommt ich mache euch noch bekannt mit den Kleinen.“ sagt Axel als Asuka sich wieder beruhigt hat und wir gehen ins Wohnzimmer, wo die beiden auf einem Teppich mit Bausteinen spielen.

„Nii-san.“ freuen sie sich sofort, laufen zu Axel und klammern sich an seine Beine.

„Lasst ihr mich mal los? Ich muss euch was ganz wichtiges erzählen.“ erklärt er den beiden.

„Was denn?“ fragt der Ältere der beiden.

„Ihr kennt doch Asuka und Riku, stimmt´s?“ will Axel wissen und zeigt auf uns.

„Klar, Roxas´ Schwester und dein Freund.“ antwortet wieder der Ältere. „Genau und wisst ihr Roxas geht es ganz schlecht, er ist im Krankenhaus und ich will ihn jetzt besuchen.“ spricht Axel dann weiter.

„Aber dann sind wir allein.“ meldet sich zum ersten Mal Finn, Axel´s jüngster Bruder zu Wort.

„Nein, seid ihr nicht. Riku und Asuka passen auf euch auf. Und Matt kommt dann ja auch wieder vom Training.“ entgegnet Axel. „Ist das okay?“
 

„Hmmmm, können Riku und Asuka denn mit uns bauen??“ will Phil, der Ältere der beiden wissen.

„Sicher können sie das.“ versichert Axel sofort.

„Dann kannst du gehen.“ sprudelt es aus den beiden Brüdern gleichzeitig heraus.

„Okay, also dann seid brav, ihr hört auf Asuka und Riku klar. Ich will nichts Schlechtes hören.“ warnt Axel die beiden.

„Nein, wir sind brav.“ stimmen sie zu, bevor Axel sich dann auch von uns verabschiedet und die Wohnung verlässt.

„Und ihr zwei, was wollt ihr machen?“ fragt Asuka.
 

„Bauen.“ antwortet Finn schüchtern.

„Ja, einen ganz großen Turm. Er muss so groß sein wie nii-san.“ ist Phil mutiger.

„Okay, dann legt mal los. Riku hilft euch bestimmt dabei.“ kommt Asuka auf mich zurück und lächelt mir freundlich zu.
 

Na toll, vielen Dank Roxas, na warte bis du wieder gesund bist, dann will ich aber ne Entschädigung für das.

„Machst du das?“ will Phil wissen.

Ich nicke nur mit einem total mulmigen Gefühl im Bauch.

Asuka verabschiedet sich um den Babybrei zu machen, da bald 6 ist.

Das Bauen mit den Jungs ist eigentlich ziemlich entspannt, mal bekommen sie sich ein bisschen in die Haare,

doch das war spätestens nach zwei Momenten wieder vorbei.

Schließlich haben sie es tatsächlich geschafft einen für ihre Körpergröße erstaunlichen Turm zu bauen.

„Der is toll oder?“ fragt Phil mich.

Wieso redet er nur soviel?

Finn hingegen ist ganz still, aber Phil plappert wie ein Wasserfall.
 

„Ja, ist er.“ entgegne ich und schaue zu Axel´s jüngstem Bruder, der plötzlich Tränen in den Augen hat.

„Hey, Finn, was ist denn los?“ will ich wissen und setze ihn auf meine Beine.

„Nix.“ murmelt er, als ihm erste Tränen über die Wangen laufen.
 

„Von nix, weint man aber nicht.“ erkläre ich.

„Also Kleiner, was hast du? Gefällt dir der Turm nicht?“
 

„Doch...... aber...... nii-san, er soll ihn doch auch sehen. Aber er ist nicht da.“ stellt der Kleine fest und fängt nun an zu weinen, wobei er seinen Kopf an meine Brust legt.

Na toll auch noch Tränen auf meinem Hemd.

„Aber dein nii-san ist doch bald wieder da und dann zeigst du ihm deinen Turm. Und solange Axel nicht da ist, kannst du ihn ja Asuka zeigen. Hmmmm was meinst du?“ will ich wissen und streichle ihm über die Haare.
 

„Jaaah, so machen wir das. Kannst du mitkommen, zu Asuka-chan?“ fragt Finn. „Natürlich und Phil, du kommst auch gleich mit. Dann können wir essen und danach zeigen wir Asuka euren Turm. Wollen wir das so machen?“ werfe ich die Frage in die Runde.

„Jaaah.“ freuen sich die beiden sofort.

Auch Finn ist wieder fröhlich, Gott sei Dank, ich hab mir schon Sorgen gemacht, er würde nich mehr aufhören.

Doch Laufen will er deshalb trotzdem nicht, hält sich eisern an mir fest, bis ich mich erbarme und ihn in die Küche trage.
 

„Ich wollte euch gerade holen.“ begrüßt uns Asuka.

„Waren wir wohl zu schnell für dich?“ necke ich sie.

„Schneller als du bin ich allemal.“ kontert Asuka, als ich mich auf einen Stuhl setze und Finn absetzen will,

doch noch immer umklammert er mich ohne Erbarmen.
 

„Na hast du einen neuen Freund gefunden?“ will Asuka wissen.

„Jaaaah, Riku-chan ist toll.“ lobt Finn mich.
 

Riku-chan???
 

Ich glaub ich hör nicht Recht was soll das denn?
 

„Riku-chan? Seid ihr schon bei Spitznamen? Ging aber schnell, Rikulein.“ erwidert Asuka grinsend,

als sie Finn und Phil ihren Brei hinstellt.
 

„Tja.“ gebe ich nur zurück und grinse sie ebenfalls an, bevor Phil anfängt zu essen.

„Du, Asuka, Riku ist der eigentlich dein Freund??? Habt ihr euch lieb?“ fragt Phil, beim Essen.

Sofort läuft Asuka knallrot an und sagt überhaupt nichts.

Was soll das denn jetzt?

Sonst sprudelt sie wie ein Wasserfall und jetzt bringt sie kein Wort heraus??
 

„Nein, ich muss dich enttäuschen. Asuka und ich haben uns nicht lieb.“ entgegne ich als Asuka immer noch stumm auf ihrem Stuhl sitzt.
 

„Fütterst du mich?“ will Finn wissen und schaut mich mit einem Hundeblick a la Roxas an.

„Ja, Kleiner.“ erfülle ich ihm seinen Wunsch und beginne ihn zu füttern.
 

Phil isst seinen Teller ganz alleine auf und Asuka ist immer noch verstummt.

Was hat sie bloß??

„Spielst du jetzt mit ihnen? Dann räum ich den Tisch ab.“ schlage ich vor, als die beiden fertig sind.

„Mhmmm.“ murmelt Asuka nur und geht mit den Kleinen in ihr Zimmer, wobei sie Finn förmlich von mir losreißen muss.
 

Der Kleine ist echt süß, langsam ändere ich meine Meinung gegenüber Kindern.

Nachdem ich dann den Tisch abgeräumt habe, gehe ich zu Asuka, Finn und Phil.

„Riku.“ freut Finn sich sofort und klammert sich an meine Beine. Lächelnd hebe ich ihn in meine Arme.

„Habt ihr wieder gebaut?“ frage ich.

„Nein, wir haben Memory gespielt.“ antwortet Phil, anstatt Finn.
 

Das geht mir schon die ganze Zeit auf die Nerven, der Kleine kann doch selber reden.

„Und Finn? Wer hat gewonnen?“ spreche ich ganz gezielt, den Jüngeren an. „I...ich.“ stottert er etwas verlegen herum.
 

„Stimmt gar nicht, wir haben dich nur gewinnen lassen.“ mischt Phil sich ein.

„Nein, ich hab gewonnen.“ erwidert Finn mutig.

„Sicher, so ein Baby......“ fängt Phil an.
 

„Ruhe jetzt, wenn Finn sagt er hat gewonnen, dann hat er gewonnen, klar!“ herrsche ich Axel´s Bruder an.

So ein Angeber, also bei ihm haben Axel´s Eltern irgendwas anders gemacht als bei Finn, er traut sich ja gar nichts und Phil ist total aufbrausend.
 

„Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Bruder oder meine Eltern.“ gibt Phil zurück.

Na warte, auch noch frech werden.

„Sei ruhig. Riku und Asuka sind für uns vera.....verant...verantworlich.“ erklärt Finn.

„Vielleicht für dich, Baby, aber ich bin schon groß. Ich kann auf mich aufpassen.“ erwidert Phil aufgebracht.

Na toll, jetzt haben wir nen Riesenstreit zwischen zwei Winzlingen.
 

„Hey Phil komm doch mal her.“ meldet sich plötzlich Asuka wieder zu Wort. Langsam geht Phil zu ihr, das alleine schon erstaunt mich, aber als sie ihn dann in ihre Arme zieht, wehrt er sich auch kein Stückchen.
 

„Meinst du deine Brüder oder deine Eltern finden es gut wenn ihr euch streitet?“ fragt sie.

„Nein, aber ich......ich..... ich will auch mal gewinnen.“ antwortet Phil fast schon etwas weinerlich.

„Dann spielen wir noch mal. Wie wäre das?“ will Asuka wissen.
 

„Toll.“ stimmt Axel´s Bruder zu, seine Wut ist nun wie weggeblasen.

Danach spielen wir endlos Memory und Gott sei Dank gewinnt Phil auch ein paar Mal, wobei es sich immer zwischen ihm und Finn entschieden hat.
 

Schließlich ist es viertel 8 und wir machen die beiden bettfertig.

„Liest du uns eine Geschichte vor?“ wollen beide von mir wissen, als sie in ihren Betten liegen.

Niedergeschlagen sehe ich zu Asuka, die neben mir in der Tür steht.

Was kommt denn heute noch alles?? Soll ich noch ein Clownskostüm anziehen und die beiden zum Lachen bringen??
 

„Jaah, welche denn?“ will ich wissen.

„Schneewittchen und die 7 Zwerge.“ sind sich die Brüder erneut einig. Danach nehme ich mir das Märchenbuch und beginne zu lesen.
 

Zum Glück durfte ich auf nem Stuhl sitzen bleiben und musste nicht noch mit den beiden kuscheln.

Als ich die Geschichte dann zum dritten Mal gelesen habe, schlafen beide endlich.

Fünf Minuten später kommen auch Axel und Matt wieder, anscheinend haben sie sich unterwegs getroffen.
 

„Wie is es gelaufen?“ will ich wissen.

„Na ja, Roxas hat die ganze Zeit geschlafen. Aber es hat gut getan ihn wieder zu sehen. Sein Fieber war bei 40° als ich gegangen bin.“ erzählt Axel.

„Wenn es bis morgen weiter gesunken ist, wird er auf ne normale Station verlegt.“
 

„Das is toll. Waren unsere Eltern noch da?“ fragt Asuka.

„Ja, und ich muss dir sagen, such dir nur nen guten Freund.

Die beiden haben mich erstmal ausgefragt und alles, bevor ich zu Roxas durfte.“ erklärt Axel, woraufhin Asuka kichern muss.
 

„Unsere Eltern sind immer so besorgt, das is völlig normal.“ entgegnet sie lächelnd. „Hast du ihren Test wenigstens bestanden?“

„Ja, sie halten mich für einen verantwortungsvollen, jungen Mann, dem man Roxas anvertrauen kann.“ entgegnet Axel grinsend.
 

„Dann hast du aber ganz schön gelogen.“ bemerke ich.

„Wollte ich auch grade sagen.“ meldet sich Matt zu Wort.

„Danke für die Blumen, ihr zwei.“ bedankt Axel sich.
 

„Gehen wir dann nach Hause, Riku?“ fragt Asuka.

„Wirst du müde?“ will Matt wissen.

„Du kannst auch gerne hier schlafen.“
 

„Klar, sicher, bei dir, oder was?“ gibt Asuka zurück.

„Na ja......“ fängt Matt an, als er von Axel einen harten Stups in die Rippen erhält.

„Beherrsch dich gefälligst. Roxas bringt mich um, wenn Asuka was passiert.“ erklärt Axel.
 

„Genau und deswegen gehen wir jetzt.“ schlage ich vor und wir verabschieden uns von den beiden und laufen zum Auto.

„Willst du noch was essen? Wir können zu McDonalds gehen. Was hältst du davon?“ will ich wissen als wir beim Auto ankommen.

„McDonalds? Aber das is nicht gut, hierfür.“ antwortet Asuka und deutet auf ihre Hüften.
 

„Ich weiß nicht was du meinst. Da ist doch gar nichts.“ gebe ich scheinheilig zurück und fange an sie zu kitzeln.

„Ahhhh, hör auf...... du weißt doch was ich meine.“ versucht Asuka sich meiner Kitzelattacke zu entziehen.

„Also wenn du meinst, dass du dann zu dick bist, hast du sie nich mehr alle. Bei deiner tollen Figur macht der eine Burger, den wir essen auch nichts. Also komm.“ erkläre ich, höre auf sie zu kitzeln und schließe das Auto auf.
 

Asuka jedoch bleibt wie hypnotisiert stehen.

„Hab ich wirklich ne gute Figur?“ fragt sie mit roten Wangen.

„Klar, dennoch gehen wir jetzt essen, ich hab Hunger.“ antworte ich bevor wir einsteigen und zum nächsten McDonalds - Restaurant fahren.

„Du hättest mir aber wirklich nich alles bezahlen müssen.“ beschwert Asuka sich, als wir mit unserem Essen an einem Tisch sitzen.
 

„Und was hätte ich dir nicht bezahlen sollen???

Du hast doch eh nur dieses eklige Grünzeug und ein Wasser, das wird meinen Geldbeutel wirklich nicht gerade strapazieren.“ gebe ich zurück.

Das hat mich schon gestört als wir bestellt haben, Asuka könnte locker 10 Burger essen und sie wäre immer noch schlank, doch anscheinend haben sich ihre Ansichten diesbezüglich geändert.
 

„Ich wollte eben......“ fängt Asuka an, als sie plötzlich von meiner Alptraumstimme unterbrochen wird.

„Wen haben wir denn da?? Rikulein und die kleine Schwester vom Giftzwerg. Seid ihr jetzt ein Paar?“ will Kairi wissen.
 

„Nein sind sie nicht. Asuka is in mich verschossen.“ erklärt Ben, der plötzlich hinter seiner Schwester auftaucht.

Asuka verstummt sofort, ist wie angenagelt auf ihrem Sitz.
 

„Aber anscheinend is sie genau so prüde, wie ihr wertes Brüderlein. Wie lange hat er gebraucht bis es endlich geklappt hat.

2 Monate?

3?

Nein es waren ganze 6 Monate.“ redet Ben dann munter weiter.
 

„Kann ja nich jeder so eine Matratze sein wie deine Schwester.“ mische ich mich ein.

Das geht mir entschieden zu weit.

Asuka und Roxas so zu beleidigen, das geht gar nich.
 

„Vielleicht nicht alle, aber du anscheinend schon. Man hört so einiges.“ gibt Ben zurück.

„Ich schlafe bestimmt nicht mit allem was mir vor die Nase kommt.“ entgegne ich wütend.

Mir so was von ihm sagen zu lassen, is ja schon armselig.
 

„Nein, du musst es dir ja bestellen. Es war schön mit deinem Soralein.“ antwortet Ben.

„WAS hast DU mit ihm gemacht?“ frage ich sofort, stehe auf und packe Ben am Kragen,

wobei ich Asuka ignoriere, die mich zurückhalten will.

Gut das wir in der hintersten Ecke sitzen.
 

„Na ja weißt du, ich wollte mal was anderes. Diese ganzen kleinen Mädchen haben es nich mehr gebracht.“ erklärt Ben gelassen.
 

„Aber das geht doch nicht. Du bist erst 17, du kannst ihn noch gar nicht bestellen.“ erwidere ich dann.

„Ich vielleicht nicht, aber...“ fängt Ben an.
 

„Ich. Ich hab über ihn nachgeforscht und ich hab herausgefunden was er ist.“ redet Kairi weiter.

Diese kleine, miese, doofe, hinterhältige Schlampe, jetzt musste sich Sora auch noch mit ihrem Bruder vergnügen.
 

„Du bist so was von dreckig und gemein. Mehr geht gar nicht.“ mischt sich plötzlich Asuka ins Geschehen, steht auf und gibt Kairi eine Ohrfeige, die sich gewaschen hat.

„DUU...... ich glaube du spinnst.“ stammelt Kairi und hält sich ihre Wange, als sie plötzlich auf Asuka losgehen will.

Doch hier bin ich schneller, schubse Ben in eine Ecke und halte Kairi sofort zurück.
 

„Krümm ihr ein Haar und ich mach dir das Leben zur Hölle.“ drohe ich Kairi und stoße sie zu ihrem Bruder.

Es dauert einige Momente, bis sie wieder etwas erwidern kann.
 

„Schön, wenn das so ist, hast du endgültig verspielt. Morgen geh ich zum Direktor.“ gibt sie zurück und verlässt dann, mit Ben im Schlepptau, das Lokal.
 

Wütend trete ich gegen unseren Tisch. Was ist das im Moment nur, dass alles schief läuft?

Hab ich irgendwas falsch gemacht??
 

„Riku? ...... ich ...... tut mir Leid wegen der Ohrfeige, aber ich konnte nicht anders.“ entschuldigt Asuka sich plötzlich und streichelt vorsichtig über meinen Arm.

„Quatsch, das war das Beste was du hättest machen können. Mir wäre es zwar lieber gewesen, du hättest sie richtig vermöbelt, aber die Ohrfeige war echt nicht von schlechten Eltern.“ lobe ich Asuka´s Leistung.
 

„Ddd.......Danke.“ stottert sie nur.

Als ich mich zu ihr drehe, bemerke ich wie fertig sie doch aussieht.

Klar, ihr Bruder ist im Krankenhaus, wir haben grade Babysitting hinter uns und jetzt kommen uns auch noch Kairi und Ben blöd.
 

„Komm mal her.“ bitte ich sie, nachdem ich mich wieder gesetzt habe und ziehe sie auf meinen Schoß.

„Tut mir Leid, das ich dich da mit hineingezogen habe. Du solltest, so was doch nie mitkriegen.“ erkläre ich und drücke ihren Kopf an meine Brust.
 

Asuka sagt gar nichts, schmiegt sich nur sanft an mich.

„Soll ich dich füttern?“ fällt mir plötzlich ein, dass wir ja noch immer nichts gegessen haben.
 

„Was? Nein, nein, ich kann schon selber essen.“ entgegnet sie, mit hochroten Wangen.

„Und?“ gebe ich nur zurück, bevor ich mir ihren Salat und die Gabel nehme und sie ihr hinhalte.

„Aber...“ fängt sie wieder an.

„Nichts aber, los iss, du musst noch groß werden. Stark genug bist du ja schon.“ versichere ich ihr, woraufhin sie lächelnd die Gabel isst.
 

Bald schon ziert sich Asuka gar nicht mehr und lässt sich gerne füttern. Als dann der Salat alle ist, knurrt Asuka´s Magen tatsächlich.

Peinlich berührt, fasst sie an ihren Bauch.
 

„Hast du noch Hunger? Dann iss meins und ich hol mir noch was.“ schlage ich vor, hebe sie von meinen Beinen herab und gehe ohne auf ihr Gerede, sie sei satt, zu hören zum Essen bestellen.
 

Als ich wieder zurückkomme, hat Asuka es sich anscheinend anders überlegt und schon fast alle meiner Pommes gegessen.

„Tut mir Leid, dass ich dich so ausnehme.“ entschuldigt sie sich, als ich mich zu ihr setze.

„Quatsch, das macht gar nichts. Iss ruhig so viel wie du möchtest.“ entgegne ich, als ich selbst anfange zu essen.

Trotz der bedrückten Stimmung, ist es doch noch ganz lustig mit Asuka zu essen.

Als ich sie dann nach Hause gefahren habe, hat sie sich noch einmal für´s Essen bedankt, bevor sie endlich ausgestiegen ist.
 

Zu Hause bei mir angekommen, falle ich sofort auf´s Bett und schlafe mit allen Klamotten ein.
 

Am nächsten Morgen fahre ich seit langem wieder alleine zur Schule.

Dort angekommen, gehe ich sofort zum Lehrerzimmer um mit unserem Lehrer und der Englischlehrerin zu reden.

Als ich umschreibe um was es geht, gehen sie mit mir sofort in ein leeres Klassenzimmer.
 

„Es tut mir wirklich Leid, aber ich konnte Ihr Geheimnis nicht bewahren. Damals als ich es herausgefunden habe,

da hat Kairi mitgehört und sie hat mich dann mit allem Möglichem erpresst, damit sie auch ihre Klappe hält.

Aber als sie Roxas dann so fertig gemacht hat, konnte ich nicht mehr anders und hab gesagt, dass ich nichts mehr für sie mache.

Ich konnte doch nichts dafür, aber sie hat Roxas immer mehr geärgert und das konnte ich nicht mit ansehen.“ sprudelt alles aus mir heraus.
 

„Riku, Riku, Riku, beruhig dich erstmal. Es ist völlig okay was du gemacht hast und um dich zufrieden zu stellen,

der Direktor weiß bereits Bescheid.

Ich wechsle nach euren Abschlussprüfungen die Schule und dann ist alles wieder okay.“ erklärt die Englischlehrerin.
 

„Was?? Echt jetzt?? Das gibt´s ja nicht. Das ist toll für Sie.“ freue ich mich. Gott sei Dank, hat sich das alles aufgeklärt.

„Danke.“ bedanken sich beide.

„Dann geh ich mal wieder. Bis gleich.“ verabschiede ich mich und gehe aus dem Klassenraum zu meinem Klassenzimmer.
 

Dort angekommen kommt Axel sofort zu mir.

„Stimmt das?“ fragt er.

„Was?“ will ich wissen.
 

„Das mit unseren Lehrern. Kairi erzählt allen, dass die Gerüchte wahr sind.“ erklärt er.

„Ja, es stimmt, aber die beiden haben das Einverständnis des Direktors, also mach dir keine Gedanken und lass sie reden.“ besänftige ich ihn.
 

„War das das Geheimnis, das ihr mir nicht erzählen konntet?“ kombiniert Axel.

„Ja, genau, damit hat sie mich erpresst.“ stimme ich zu.

„Aber jetzt is alles wieder gut.“
 

„Das is toll. Gehst du heute zu Roxas?“ will Axel wissen.

„Ja, nach der Schule zusammen mit Asuka.“ entgegne ich. Das hatten wir gestern gleich ausgemacht.

„Meinst du er ist mittlerweile wach?“ fragt Axel.

„Keine Ahnung, das werden wir dann sehen. Warum? Willst du mit?“ will ich wissen.
 

„Würde ich gerne. Aber ich habe Angst, wie Roxas reagiert. Gestern, da hat er ja die ganze Zeit geschlafen und nicht gemerkt dass ich da war, wenn er wach ist, wir er mich sicher wegschicken.“ mutmaßt Axel.

„Glaube ich nicht. Komm einfach mit, dann werden wir sehen.“ antworte ich. „Na gut, kannst du mich mitnehmen??“ will er dann wissen.

„Klar, warum auch nicht?“ gebe ich zurück, als unser Lehrer kommt und die Klassenzimmer aufschließt.
 

Doch der Unterricht ohne Roxas is wirklich totlangweilig, besonders wenn wir heute solche Hassfächer wie Mathe und Bio haben.

Ich hoffe nur er wird bald wieder gesund, lange halt ich das so nicht aus.
 

Kairi lässt mich Gott sei Dank auch den ganzen Tag in Ruhe, sodass die Schule zwar langsam aber ohne weitere Zwischenfälle vergeht.
 

„Kommt Axel auch mit?“ fragt Asuka, als wir sie bei ihrer Schule abholen. „Ja, du hast doch nix dagegen oder?“ will Axel wissen.

„Nein, ganz und gar nicht.“ antwortet Asuka, als sie ins Auto steigt.

Auf dem Weg zum Krankenhaus erzählt sie die ganze Zeit von ihrem Schultag,
 

ich bin froh zu hören, dass es ihr wenigstens so weit gut zu gehen scheint.

Schließlich sind wir im Krankenhaus.

Als wir an der Anmeldung nachfragen, erfahren wir, dass Roxas immer noch auf der Intensivstation liegt.
 

„Ihm geht´s aber sicher besser.“ versichere ich Asuka sofort, als ich ihren sorgenvollen Blick bemerke.

Sie sagt gar nichts, bis wir dann oben auf der Intensivstation sind.
 

„Wie geht es Roxas?“ platzt sie sofort heraus, als wir im Schwesternzimmer stehen, wo man diese Klamotten bekommt, wenn man jemanden besuchen will.
 

„Das Fieber deines Bruders ist gesunken,

mittlerweile sind es nur noch 39,5 °.

Morgen verlegen wir ihn auf eine normale Station, dann wird er wahrscheinlich noch ein, zwei Tage zur Beobachtung hier bleiben.“ erklärt uns eine Schwester.
 

„Können wir zu ihm?“ will Asuka dann wissen.

„Ja, aber bitte nicht alle drei auf einmal.“ bittet uns die Schwester. „Dann gehe ich mit dir und Axel soll alleine gehen.“ schlage ich vor.

Die beiden brauchen unbedingt Zeit für sich.
 

„Bin ich auch dafür.“ stimmt Asuka zu.

„Dann bin ich wohl überstimmt.“ gibt Axel sich geschlagen und wir lassen uns die Klamotten geben.

„Hallo Roxas.“ begrüßen wir ihn, als wir ins Zimmer treten.

„Asuka, Riku. Toll das ihr da seid.“ freut Roxas sich, als ihm plötzlich um den Hals fällt.

„Ich bin so froh, dass du wieder wach bist.“ erklärt sie den Tränen nahe. „Ich auch. Weißt du ich hab total doofes Zeugs geträumt.

Das muss ich dir mal erzählen wenn wir alleine sind.“ gibt Roxas zurück und streichelt Asuka durch die Haare.
 

„Ich kann auch gerne gehen.“ schlage ich vor.

„Nein, Riku, bleib da. Ich hab dich heute den ganzen Tag vermisst.“ erklärt Roxas, als Asuka sich wieder von ihm gelöst hat.

„Ich dich auch, du glaubst gar nicht, wie langweilig Schule ohne dich ist.“ entgegne ich.

„Jaaah, heute hast du aber auch nen Tag erwischt. Mathe und Bio, deine absoluten Lieblingsfächer was?“ neckt Roxas mich.
 

„Ja, toll, nich?“ erwidere ich.

„Also mein Tag war heute toll.“ mischt sich Asuka ein.

„Echt? War was Besonderes??“ fragt Roxas.

„Nö, war eben einfach toll.“ findet Asuka keine wirkliche Erklärung.

„Du bist lustig. Ich dachte schon du hast nen geilen Typen kennen gelernt.“ antwortet Roxas, woraufhin er sich sofort einen Klaps auf seine Schulter einfängt.
 

„Also echt Roxas, seit du mit Axel zusammen bist, denkst du auch nur noch an solche Sachen.“ sagt sie ihrem Bruder die Meinung.

Doch das war wohl ein Fehler, besonders weil das Wort Axel im Satz vorkam.
 

„Ich bin nicht mehr mit ihm zusammen.“ flüstert Roxas.

„Quatsch, du liebst ihn und er dich. Und damit ihr euch aussprechen könnt, haben wir ihn dir gleich mitgebracht.“ erkläre ich.

„WAS??? Axel is hier? Aber ich denke er mag mich nicht mehr.“ wundert Roxas sich.

„Stimmt doch gar nicht. Axel is total verschossen in dich, also rede mit ihm. Ich verlass mich auf dich.“ erzählt Asuka.

„Ich gehe jetzt mit Riku. Wir kommen morgen wieder.“
 

„Aber nein, was is wenn ich ihn nicht sehen will.“ versucht Roxas sich zu entziehen.

„Wirst du aber, sonst gehen wir nie wieder zusammen weg.

Also sprich mit ihm.“ gebe ich zurück bevor wir uns verabschieden und Axel zu Roxas schicken.
 

Nachdem wir dann auch noch was gegessen haben, fahre ich Asuka nach Hause und auch ich gehe dann heim.

Kaum das ich in meiner Etage bin klingelt das Telefon. Axel ruft an.

Ich kann es bis jetzt noch nicht fassen,

aber er hat mir wirklich 2 geschlagene Stunden von der Versöhnung von Roxas und ihm erzählt und das Roxas noch verlegt wurde.
 

Außerdem durfte er in zwei Tagen nach Hause, war aber noch eine Woche von der Schule befreit.

In dieser Zeit hab ich echt viel mit Asuka unternommen, wir waren total oft essen,

im Kino,

im Park,

shoppen

und ein paar Mal war ich mit ihr auch in diesem Jugendclub.
 

Ich verstehe jetzt auch was Asuka damit gemeint hat, dass es ihr dort nicht gefällt.

Dort sind nämlich wirklich nur Jüngere, 11 Jahre und aufwärts, von Asuka´s Altersgruppe jedoch ganz wenige.

Deshalb hab ich mir auch geschworen sie an ihrem 16. Geburtstag mal mit in einen guten Club zu nehmen,

nicht der in den ich immer mit Roxas gehe, aber auch ein guter.
 

Sora habe ich während der ganzen Zeit nicht gesehen und doch musste ich immer wieder an ihn denken.

Er ging mir nie ganz aus dem Kopf obwohl er doch einfach mit seinem Freund rumgemacht hat.

Ich verstehe es wirklich nicht, warum muss ich nur immer wieder an ihn denken??
 

Kapi 6 Ende
 

Bitte um Kommis
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Like a fairytale

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Hallo und danke für die vielen Kommis, aber es haben immer noch nicht alle, die die Story in ihrer Favo-Liste haben einen Kommi geschrieben, diese möchte ich doch bitten, das nachzuholen.
 

Mehr is es diesmal nicht.

So jetzt aber, viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 7: Like a fairytale
 

Sora´s POV
 

Riku scheint nun endgültig verstanden zu haben,

dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann und auch nicht will,

wenn er eine Freundin hat.
 

Ich habe ihn weder im Club gesehen, noch hat er mich bestellt.

Natürlich hat mich der Chef darauf angesprochen,

dass Riku solange keine Dienste in Anspruch nehme wäre unnormal und ob ich was damit zu tun hätte.
 

Da ich aber letztes Mal das Geld abgegeben hatte und Riku auch gesagt hat er is zufrieden gewesen,

hat er es wenigstens nicht auf mich geschoben.
 

Ein paar Tage später hab ich dann erfahren, dass Riku wegen privater Gründe erstmal nichts braucht.
 

Private Gründe?
 

Was das wohl für welche sind?
 

Vielleicht hat sich seine Freundin von ihm getrennt.

Das wäre ja das Beste überhaupt, dann hätte ich endlich eine Chance bei ihm.

Aber nein, was denke ich schon wieder, ich kann nicht mit ihm zusammen sein,

der Chef würde mir den Kopf abreißen.
 

Diese ganzen Probleme, der letzten Zeit verfolgen mich sogar bis in den Schlaf.

Keine Nacht hab ich in den letzten beiden Wochen durchgeschlafen, immer wieder bin ich aufgewacht

und musste an Riku denken und an alle Probleme, jedoch auch an die schönen Ereignisse mit ihm.
 

„Hey Sora, was wollen wir heute machen?“ will Tidus wissen. Wir sitzen gerade beim Abendessen.

Heute ist Samstag,

Tidus muss immer weg, das mag ich auch nicht unbedingt.
 

Wenn ich schon mal einen Abend frei habe, hätte ich Lust mich einfach mal auszuruhen.

„Keine Ahnung, aber nicht schon wieder tanzen. Langsam aber sicher, wird das ganz schön langweilig.“ bemerke ich.
 

„Weil dein Schatzi nich mehr kommt?“ will Tidus neckisch wissen.
 

„Nein, nicht deshalb und er ist auch nicht mein Schatzi.“ entgegne ich. Manchmal geht mir Tidus ja ganz schön auf die Nerven.

„Gut, dann gehen wir ins Kino, wie wäre das?“ fragt Tidus.

„Toll wirklich, ich sehe ja soviel.“ antworte ich hart.
 

Wie oft hab ich ihm schon gesagt, dass ich nicht ins Kino gehe.

„Dann mach du doch einen Vorschlag.“ bietet Tidus an.

„Ich bleibe zu Hause und du gehst alleine ins Kino oder in den Club.“ entgegne ich.

„Aber Sora, heute ist Samstag, du wirst mir nicht erzählen, dass du alleine zu Hause rum sitzen willst.“ erwidert Tidus.

„Doch will ich.

Bitte, Tidus, die letzten beiden Wochen waren echt anstrengend und ich muss mich endlich mal ausruhen.

Morgen machen wir dann was zusammen.“ verspreche ich ihm.

„Aber Sora, bitte, ich will heute was mit dir machen.“ bettelt Tidus. „Nein, tut mir Leid, ich bin echt müde. Ich muss endlich mal wieder durchschlafen.“ lehne ich ab.

„Na gut, aber morgen machen wir was.“ gibt Tidus schließlich nach.
 

„Ja, morgen.“ versichere ich.
 

„Also dann geh ich mal. Bye Bye.“ verabschiedet er sich dann, kurz darauf höre ich die Wohnungstür.

Meine Armbanduhr verkündet mir, dass es erst 8 ist.

Schlafen kann ich jetzt unmöglich, einschlafen würde ich eh nicht. Schließlich komme ich zu dem Schluss etwas zu lesen.

Als ich von zu Hause weggelaufen bin, hab ich mir zwei Bücher mitgenommen.
 

Sie sind einige der wenigen die ich gerne gelesen habe.

Die unendliche Geschichte und Huckleberry Finn,

meine beiden Lieblingsbücher,

denn sie handeln von Freiheit, dem Gefühl, dass ich früher nie hatte.
 

Heute fällt meine Wahl auf Huckleberry Finn.

So oft wie ich es gelesen habe,

fühle ich deutlich wie die Seiten und der Umschlag in Mitleidenschaft gezogen sind.

Geübt lasse ich meine Finger über die Ausstanzungen gleiten,

doch das bräuchte ich überhaupt nicht mehr,

ich kenne das Buch beinahe auswendig.
 

Ich weiß nicht wie lange ich so da gesessen habe, aber irgendwann finde ich tatsächlich Ruhe und schlafe ein.

Und diesmal träume ich wirklich schön,

ich und Riku wir sind glücklich,

ich bin wieder zu Hause bei meinen Eltern,

doch sie behandeln mich ganz normal, nicht wie einen Unfähigen.
 

Alles könnte so schön sein, wenn dieser Traum nicht durch ein plötzliches Türklingeln beendet werden würde.

Ich schrecke hoch,

dabei fällt das Buch von meinem Bauch auf den Boden.

Langsam bücke ich mich hinunter, hebe es hoch und lege es auf den Tisch, ehe ich aufstehe.

„22 Uhr“ verkündet mir meine Armbanduhr.
 

Erst 10?? Ich habe grad mal eine Stunde geschlafen, na toll.

Und wer ist das an der Tür? Vorsichtig öffne ich unsere Wohnungstür, löse jedoch die Kette nicht.

In dieser Gegend kann man nie sicher sein, wer vor der Tür steht. „Hallo, wer ist da?“ frage ich, als niemand was sagt.
 

„Ich bin es, Roxas, der Freund von Riku. Kann ich bitte mit dir reden?“ fragt mich wieder diese helle Stimme.

Ich überlege noch kurz, bevor ich die Kette löse.

„Komm rein.“ antworte ich und lasse den Jungen eintreten, bevor ich wieder abschließe.

„Folge mir, wir gehen in die Küche. Willst du einen Tee?“ will ich wissen. „Ähhh, kannst du das denn?“ fragt Roxas vorsichtig.
 

„Keine Sorge. Ich bin blind, nicht blöd.“ antworte ich sogar ein bisschen belustigt.

Dass er sich darüber überhaupt Gedanken macht?

Er kennt mich doch noch nicht mal.
 

„Dann nehme ich gerne einen.“ stimmt Roxas nun zu, als wir in die Küche kommen.

Ich stelle, den Wasserkocher an und nehme mir dann zwei Tassen und zwei Teebeutel aus dem Küchenschrank.

„Setz dich ruhig. Willst du Zucker?“ frage ich.
 

„Woher weißt du, dass ich noch stehe?“ fragt Roxas.
 

„Ich habe nicht gehört, dass du dich gesetzt hast, also is es nur logisch, dass du immer noch in der Tür stehst und dir unschlüssig bist, ob du dich einfach setzen darfst.“ erkläre ich ihm.

„Also mit Zucker?“
 

„Ähhh ja, einen Löffel.“ antwortet Roxas schließlich.

Bis das Wasser kocht sagen wir beide nichts mehr, schließlich sitzen wir immer noch stumm, mit dem Tee vor uns am Küchentisch.
 

„Ähhh also...ich wollte mit dir reden.“ fängt Roxas leise an.

„Dacht ich mir.“ entgegne ich.

„Du bist ziemlich ängstlich oder?“
 

„Na ja ein bisschen, ich war noch nie so lange hier in eurer Gegend und eigentlich sollte ich zu Hause sein.“ erklärt Roxas.

„Ähhm ich will ja nicht undiskret sein, aber du bist doch schon 18. Wieso solltest du dann an einem Samstag Abend um 10 zu Hause sein??“ frage ich.
 

„Eigentlich wäre ich auch nicht zu Hause. Aber ich war in letzter Zeit sehr krank. Ich hatte sehr hohes Fieber und so. Deshalb lag ich sogar im Krankenhaus und weil ich erst nächste Woche wieder in die Schule gehe, sollte ich heute noch zu Hause bleiben.“ erklärt Roxas und nimmt einen Schluck aus der Tasse.
 

„Ihhh, Pfefferminz.“ bemerkt er sofort.

„Ohh, magst du den nicht?? Sorry das wusste ich nicht.“ entschuldige ich mich.

„Na ja es ist so. Ich hab ihn mal gerne getrunken. Mein Freund kann Pfefferminz nicht widerstehen.“ entgegnet Roxas.

„Dein Freund? Ist das Axel?“ will ich wissen.

Wenn er schon mal da is, kann ich ihm das ja wenigstens mal fragen.
 

„Jaaah, wieder.“ bestätigt Roxas.

„Wieso wieder??? Hattet ihr Schwierigkeiten??“ frage ich.
 

„Mhmmm, er hat...er war...mir untreu.“ gibt Roxas drucksend zu.

Wie süß, dieser Junge doch ist.

„Glaubst du eine Beziehung hält ewig?“ gebe ich zurück.
 

„Nein, natürlich nicht. Aber ich hätte nie gedacht, dass er so was macht und dann auch noch mit Kairi, dieser Oberschlampe.“ erwidert Roxas ziemlich laut.

„Kairi?? Wer ist das?“ frage ich.

„Das is so ne doofe Pute, aus unserer Parallelklasse. Sie ist obergemein. Riku hat sie gezwungen ihren Freund zu spielen.

Er war deshalb am Ende und als er dich dann noch gesehen hat, als du mit deinem Freund rumgemacht hast, hat ihm das arg zugesetzt.“ erzählt Roxas.
 

Wie bitte?
 

Gezwungen??
 

Was soll das denn heißen??
 

Dann hatte Riku also nie eine Freundin??
 

„Wie konnte ein Mädchen Riku zu irgendwas zwingen?? So wie ich ihn bis jetzt kennen gelernt habe, ist er nicht gerade schwach.“ entgegne ich.
 

„Riku hat beobachtet, dass zwei unserer Lehrer ein Verhältnis haben.

Er hat versprochen nichts zu sagen, aber Kairi hatte das Gespräch belauscht und hat ihn so erpresst.“ erklärt Roxas.
 

Wie bitte??
 

Wie krank is die denn??

Jemanden zu erpressen, damit er ihr Freund ist, das is ganz schön armselig.
 

„Eigentlich sollte Riku zuerst mit ihr schlafen, aber er konnte nicht. Er konnte nicht, weil er dich liebt.“ spricht Roxas schließlich weiter.
 

„Sag das nicht. Er kann mich nicht lieben und ich ihn nicht.“ blocke ich sofort ab.
 

Ich darf mich jetzt vor ihm nicht bloß stellen, er wird doch alles Riku erzählen.

„Aber das ist doch Quatsch. Warum kannst du ihn nicht lieben??“ will Roxas wissen.

„Es geht eben nicht.

Richte ihm das ruhig aus.

Es tut mir Leid, dass er das mit Tidus so hart genommen hat,

damit wollte ich ihm eigentlich nur heimzahlen, dass er ne Freundin hat. Erzähl ihm ruhig auch, dass wir nicht miteinander geschlafen haben.

Aber weiter hab ich ihm nichts zu sagen.“ erwidere ich und nehme einen großen Schluck Tee,

wohl etwas zu viel, denn ich verschlucke mich fürchterlich.

Roxas muss schließlich auf meinen Rücken klopfen, damit es wieder einigermaßen geht.
 

„Umbringen musst du dich deswegen nich gleich.“ bemerkt Roxas.

„Haha, wirklich witzig. Ich war ernsthaft in Gefahr und du machst dich lustig.“ beschwere ich mich.

„Sorry Sora, aber es hat echt lustig ausgesehen.“ erklärt Roxas.
 

„Na danke. Vielleicht sollte ich Komiker werden.“ schlage ich vor.

Ich weiß nicht, wo diese Sympathie zwischen uns herkommt, aber ich mag Roxas einfach.

Auch wenn ich ihn erst kennen gelernt habe,

finde ich ihn unheimlich nett, ich verstehe warum Riku ihn zum Freund hat.
 

„Riku hat wirklich einen tollen Freund in dir.“ gestehe ich ihm.

„Findest du?? In der letzten Zeit habe ich das Gefühl, das Riku sich immer mehr zurückzieht.

Ich meine, wir sind schon noch oft zusammen, er hat sich auch echt toll um mich gekümmert als ich krank war

und er unternimmt auch viel mit meiner Schwester,

aber dann reden meistens ich oder meine Schwester.

Riku ist eigentlich immer still und beteiligt sich so wenig wie möglich am Gespräch.

Deshalb bin ich eigentlich zu dir gekommen.

Ich dachte du könntest dich mal mit Riku aussprechen.

So kann es doch zwischen euch nicht bleiben. Meinst du das könntest du machen??“ bittet mich Roxas.
 

Hmmmm, vielleicht sollten wir echt mal reden, aber das müssen wir irgendwo machen wo der Chef nichts davon mitkriegt,

sonst bekomm ich mehr als eine Vorwarnung.
 

Andererseits wieso soll ich eigentlich mit ihm reden??

Er hat mich ja auch im Dunkeln gelassen, dass er gezwungen wird, der Freund von dieser Schreckschraube zu sein.

Aber wenn ich mir das so überlege hab ich ihn auch nie nach ihr gefragt.
 

„Könntest du so was denn mit Riku ausmachen??

Ich meine will er mich überhaupt noch sehen, weil ich mit Tidus rumgemacht habe?“ frage ich.

„Klar, Riku is verrückt nach dir. Ich mache mit ihm einen Treffpunkt aus und dann sag ich dir Bescheid.“ antwortet Roxas.
 

„Aber es muss ein Ort sein, wo wir alleine sind und wo uns niemand beobachten kann. Ich hab von meinem Chef schon ne Vorwarnung bekommen.“ erzähle ich ihm.
 

„Eine Vorwarnung?“ fragt Roxas nach.

„Hmmm..., na ja in unserer Branche ist es nicht gerade üblich einen Freund zu haben.

Na ja und unser Chef hat so überall seine Spitzel, die uns überwachen und einer muss wohl gesehen haben, wie ich damals mit Riku ins Hinterzimmer gegangen bin.“ entgegne ich.
 

„Ohhhh, was isn das für ein Trottel. Seinen... ähhh...Mitarbeitern...“ fängt Roxas an.

„Sag ruhig Stricher, ich kann es kaum leugnen.“ mache ich es ihm leichter.
 

„Also dann eben Strichern Liebe zu verbieten. Is ja wohl die Höhe.“ regt Roxas sich auf.

Dabei muss er wild mit den Armen gestikulieren, soviel Wind wie er mir da zu wirbelt.

„Du bist lustig. Du willst doch bestimmt pausenlos mit deinem Freund zusammen sein oder?

Und du wirst auch nicht unbedingt wollen, dass er sich zum Arbeiten mit anderen vergnügen muss.

Also is es ganz einfach warum er uns das verbietet, er will keinen von uns verlieren und wenn einer so weit ist auszusteigen, dann hat er Mittel und Wege ihn hier zu behalten.“ erkläre ich ihm leise und muss wieder an das denken,

was der Chef Tidus angetan hat.
 

„Dann hast du kein schönes Leben, denn es ist ein Leben mit totaler Kontrolle und ohne Freiheiten.“ findet Roxas.

Zum ersten Mal wird mir schrecklich bewusst, dass er Recht hat.

Mein Leben an sich hat sich kaum geändert, noch immer werde ich überwacht, noch immer bin eingesperrt in einen Käfig.
 

Ich dachte immer mein jetziges Leben wäre so viel besser als das alte, aber es ist haargenau dasselbe.

An sich ist es im Moment sogar noch schlimmer,

denn hier befinde ich mich zusätzlich noch in einem Teufelskreis,

ich kann hier nicht weg,

will ich gehen, werde ich gezwungen zu bleiben.

So bin ich in ewig an dieses Leben gefesselt, egal was passiert.
 

Einsam kullert mir eine Träne über die Wange.

Was mach ich nur?

Ich kann doch jetzt nicht weinen, nicht vor Roxas, ich kenne ihn doch gar nicht.

Sanft spüre ich seine Finger an meiner Wange, wie sie die Träne einfach wegwischen.
 

„Nicht weinen, irgendwann kommst du sicher hier weg.“ versucht Roxas mich aufzuheitern.

„Was is zum Beispiel mit deinem altem zu Hause?? Kannst du nicht mehr zurück??“
 

Hah, da hat er ja was angesprochen.

Natürlich könnte ich zurück, meine Eltern würden mich bestimmt mit offenen Armen empfangen, aber ob es mir da besser geht??

Sie würden mich doch nur wieder wie ein Baby behandeln.
 

„Du wohnst doch in Riku´s Nähe oder?“ will ich wissen.

„Ja, ich bin sein direkter Nachbar.“ entgegnet Roxas. „Warum?“

„Ihr wohnt in dem Viertel wo nur die Reichen wohnen oder?“ erkundige ich mich weiter.

Das wollte ich schon immer wissen, denn wenn es wahr ist, war ich immer wenn ich bei Riku war, nicht weit von zu Hause entfernt.
 

„Ja, meine Eltern haben ne Firma, Riku´s Dad ist Anwalt und seine Mum leitet die Firma ihres verstorbenen Vaters,

deshalb können wir uns das auch leisten.“ erklärt Roxas. „Wieso willst du das jetzt alles wissen?“
 

„Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“ will ich wissen.

„Ja, kann ich.“ stimmt Roxas zu.

„Dann erzähle ich dir jetzt mal wo ich herkomme.

Du kennst doch sicher die Familie Harakimi, oder?“ frage ich.
 

„Ja, sie haben die größte Villa und sind die reichsten Leute der Stadt.“ antwortet Roxas.

„Tja und weißt du auch, dass sie einen Sohn in deinem Alter hatten?“ forsche ich nach.
 

„Was?? Nein, sie hatten doch keinen Sohn. Niemand weiß von einem Kind, deshalb sind die Leute ja alle gespannt wer das Harakimi Imperium...... warte mal, du bist ihr Sohn oder?“ kommt Roxas von alleine auf meine Vergangenheit.
 

Der Junge ist echt schlau, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

„Aber was? Wieso weiß niemand, dass sie einen Sohn haben?“ wundert Roxas sich.

„Und warum bist du von zu Hause weg?? Du musst doch dort wirklich alles gehabt haben.“

„Ich weiß nicht warum sie niemanden von mir erzählt haben.

Vielleicht wegen meiner Behinderung, keine Ahnung.

Aber was ich dir sagen kann, ist warum ich abgehauen bin.

Sie haben mich jahrelang in einen Käfig gesperrt,

ich durfte nicht in den Kindergarten oder die Schule.

Ich musste zu Hause Kind sein.

Doch ohne Freunde war das ziemlich schwer, deshalb musste ich wohl oder übel immer mit unserem alten Butler spielen.

Leider nur immer so doofe Spiele wie „Mensch ärgere dich nicht“ oder andere Brettspiele.

Na gut, die Spiele waren gut für meine Intelligenz und mein Tastvermögen. Ich konnte mit 3 schon bis 200 zählen und Rechenaufgaben für die erste Klasse.

Aber mir hat das nie gefallen,

ich wollte auch mal einfach Kind sein, wollte mich austoben und alles, aber das war zu Hause nicht möglich.

Als ich dann so alt war um in die Schule zu können, dachte ich, ich komme endlich mal von zu Hause weg.

Aber meine Eltern engagierten einen Privatlehrer und meine Hoffnungen waren wieder dahin.

Mit dem Lehrer lief es gut.

In Mathe war ich bald total weit, nur Lesen und Schreiben war total doof. Ich hatte keine Lust auf Blindenschrift.

Sie zu lernen wurmte mich am meisten.

Aber ich musste es machen.

Vater kaufte mir immer neue Bücher, die ich lesen musste.

Manchmal schaffte ich es, sie zu verschwinden lassen, aber die meisten musste ich lesen.

Es hat zwar etwas länger gedauert, aber mit der Zeit, ging das mit der Blindenschrift ganz gut.

Doch ich wurde älter und immer mehr voller Tatendrang, von zu Hause wegzugehen.

Dann als ich 15 war hat ein Junge,

aus dem Viertel eine Party gegeben, zu der jeder eingeladen wurde.

Sogar ich, ich dachte jetzt ist es endlich soweit, ich darf mal raus und was machen.

Aber meine Eltern haben es mir verboten und das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Ich bin noch in derselben Nacht von zu Hause weggelaufen.“ erzähle ich Roxas alles.
 

Das habe ich noch nie getan, mich einem Menschen so zu öffnen, noch nicht mal Tidus weiß, das alles so genau, wie ich es gerade erzählt habe.

Ich hoffe nur Roxas hält auch wirklich seine Klappe.
 

„Wenn ich dir jetzt erzähle, wer diese Party damals veranstaltet hat, dann wirst du wahrscheinlich vom Stuhl kippen.“ warnt Roxas mich vor.

In meinem Kopf spinnt sich gerade so einiges zusammen, es war doch nicht etwa Riku, der mich da eingeladen hat.
 

„Riku?“ flüstere ich.

„...Ja, Riku. Das ist Tradition in seiner Familie. Ich weiß noch, dass er mir damals erzählt hat, dass nur ein Junge wegen Krankheit abgesagt hat. Das musst wohl du gewesen sein.“ entgegnet Roxas.

Nein, das gibt´s doch gar nicht.
 

Riku hat mich eingeladen???
 

Was hat Roxas gesagt???
 

Wegen Krankheit??
 

Na das haben sich meine Eltern ja fein ausgedacht,

wahrscheinlich haben sie den wenigen Leuten die von mir wussten, dass ich krank bin

und sie mich deshalb in ne Spezialklinik oder so was verlegen mussten.

„Roxas, die nächste Frage ist wirklich unheimlich wichtig für mich, also sei ehrlich. Haben meine Eltern je versucht mich wieder zu finden?“ will ich wissen.

„Ich...ich...ich weiß nicht. Bei ihnen stand immer öfter ein Polizeiauto, die Leute haben sich das Maul darüber zerrissen was wohl bei den feinen Harakimis wohl passiert sei.

Aber es ist nie was an die Oberfläche gekommen.“ erklärt Roxas.
 

„Aber weißt du was? Ich kann unseren Butler mal fragen, er war früher bei euch beschäftigt und wenn ich ihm von dir erzähle...“ spricht Roxas weiter, wird aber sofort von mir unterbrochen.

„NEIN!!! Wenn du was erzählst, darfst du meinen Namen nicht nennen, du hast versprochen, dass es ein Geheimnis bleibt.“ herrsche ich ihn an.

So sehr mir mein Leben im Moment nicht gefällt, zurück in mein altes möchte ich noch nicht.

„Schon gut, schon gut. Ich versuche, dass irgendwie zu umschreiben.“ versichert Roxas.

„Ja, bitte tu das.“ bitte ich nochmals.

„Mal was anderes, warum haben meine Eltern keinen Butler mehr?“
 

„Keine Ahnung, seit damals haben sie sich sehr zurückgezogen.

Sie kommen nicht mehr zu Festen, nur wenn es unbedingt nötig ist. Man hört auch sonst nichts mehr von ihnen.

Früher, da hat dein Vater öfter was an wohltätige Zwecke gespendet, aber seit drei Jahren ist es völlig still um ihn geworden.“ erzählt Roxas.
 

„Und die Firma, wie läuft die?“ will ich wissen.

Auch wenn mir sonst nichts an dem Leben bei meinen Eltern gefallen hat, war mir das doch immer ein Trost.

Später eine große Firma leiten, das hat mich immer angespornt.

„Der Firma geht es meinem Wissen nach gut. Ich beschäftige mich aber auch nicht groß damit.“ antwortet Roxas.
 

„23 Uhr“ verkündet uns da meine Armbanduhr.

„WAS?? Schon so spät???“ ist Roxas plötzlich total aufgeregt.

„Warum? Was ist um 11??“ frage ich.
 

„Meine Eltern sind aus, aber sie wollten gegen halb 12 zurück sein. Und wenn ich wieder zurück laufen muss werde ich das kaum schaffen.“ erklärt Roxas unruhig.

„Was? Du bist gelaufen?“ will ich wissen.

„Ja, meine Eltern haben den Chauffeur in Beschlag genommen und alle Autoschlüssel versteckt, damit ich auch wirklich zu Hause bleibe.

Deshalb musste ich laufen. Und sich im Dunkeln hier zu Recht zu finden ist wirklich nicht gerade leicht.

Ich bin dreimal an deiner Wohnung vorbeigelaufen, bis ich sie wieder gefunden hatte.“ erzählt Roxas.
 

„Dir fällt es also schwer im Dunkeln. Mir nicht.

Komm, ich bring dich in einer viertel Stunde nach Hause.“ versichere ich Roxas,

stehe auf und ziehe ihn mit mir, heraus aus der Wohnung und auf die Straße.
 

„Sora, willst du dir nicht was anziehen? Mit einem T-Shirt erkältest du dich noch.“ bemerkt er plötzlich.

„Roxaslein, du bist echt zu gut für diese Welt.

Was denkst du denn was ich bei den Freiern anhabe?

Einen Pelzmantel?

Nein, ganz bestimmt nicht, also mach dir keine Sorgen um meine Gesundheit.“ beruhige ich ihn und ziehe ihn weiter hinter mir her.
 

„Weißt du denn wo wir gerade hingehen?“ fragt Roxas plötzlich, nachdem wir etwa 5 Minuten unterwegs sind.

„Klar, wir sind jetzt etwa 100 Meter von der Bushaltestelle entfernt, wo das Bahnhofsviertel zu Ende ist.“ antworte ich,

woraufhin Roxas nichts mehr sagt.

Anscheinend vertraut er mir nun.

Den Rest des Weges verbringen wir schweigend, ehrlich gesagt, ich hätte auch keine Ahnung über was wir jetzt noch reden sollten.
 

„Schaffst du den Rest alleine?“ will ich wissen, als wir schon ziemlich in der Nähe von Riku´s Haus sind.

Ich halte mich nicht allzu gern hier auf, nicht das mich meine Mutter oder mein Vater noch sieht.

„Ja, danke für alles. Ich sag dir dann wegen dem Treffen Bescheid.“ verabschiedet Roxas sich.

„Bitte und bis dann.“ gebe ich zurück und kann dann hören wie Roxas davon geht.

Ich tue es ihm gleich und laufe wieder zurück zu unserer Wohnung. In dieser Nacht finde ich zum ersten Mal seit langem wieder Schlaf.

Ich weiß nicht warum, aber wahrscheinlich, weil ich mich auf das Treffen mit Riku wie ein Kleinkind freue.

„Morgen.“ begrüße ich Tidus fröhlich, als er am nächsten Morgen stöhnend in die Küche kommt.

„Was ist denn mit dir passiert?? Hast du Sonnenschein gefrühstückt??“ fragt Tidus und setzt sich polternd auf einen Küchenstuhl.

„Nee, ich hatte ne schöne Nacht. Du anscheinend nicht.“ bemerke ich, als ich den Tee auf den Tisch stelle.

„Doch, die Nacht war schön. Nur der Morgen danach hat´s immer in sich.“ erklärt Tidus.

„Aber sag mal wieso war die Nacht so schön.“

„Ich hatte Besuch.“ entgegne ich.

„Sora, bitte sag nicht, das Riku hier war.“ ist Tidus plötzlich total Ernst.

„Nein, nein, sein Freund Roxas war hier.“ berichtige ich Tidus´ Vermutung. „Was wollte der denn?“ fragt der sofort.
 

„Mit mir reden und mir sagen, dass Riku immer noch an mir interessiert ist.“ erzähle ich Tidus.

„Bitte? Du hast dich doch nicht etwa auf irgendwas eingelassen.“ mutmaßt Tidus.

„Doch, ich treffe mich mit Riku. Egal was du sagst oder der Chef mit mir macht, ich will meine Freiheit.

Roxas hat mir nämlich gestern die Augen geöffnet.

Eigentlich unterscheidet sich mein jetziges Leben kaum von meinem alten. Noch immer stehe ich unter ständiger Kontrolle und bin eingesperrt.

Ich will endlich frei sein.“ erkläre ich, ohne mich von Tidus unterbrechen zu lassen.

„Weißt du?“ rede ich weiter und stehe auf. „Ich hab mir immer ein Leben in Freiheit gewünscht. Vielleicht bekomme ich es ja wenn ich mich endlich gegen die durchsetze, die mich unterdrücken.“

Lange sagt Tidus nichts, bis er mich plötzlich hart an den Armen packt und gegen den Küchenschrank drückt.
 

„Du wirst mir jetzt genau zu hören. Du gehst nicht zu Riku. Hast du vergessen, was mit mir passiert ist, als ich aussteigen wollte.“ erinnert er mich wieder.

„Nein, habe ich nicht, trotzdem werde ich zu ihm gehen.

Denn ich liebe ihn.

Jaah ich liebe ihn.

Es hat zwar lange gedauert bis ich mir das eingestehen wollte, aber es ist so und ich möchte gar nichts daran ändern.“ gebe ich entschlossen zurück.
 

„Aber Sora, er könnte dich zusammen schlagen lassen oder vergewaltigen, ist dir das so egal?“ fragt Tidus und lässt mich wieder los.

„Und? Seelisch hat uns der Chef doch eh schon in die Knie gezwungen. Und körperlich verkaufen wir uns bei jedem neuen Freier.

Was macht es da noch für einen Unterschied wenn man geschlagen wird.

Oder was unterscheidet eine Vergewaltigung von einem Auftrag??

Wir machen was der Kunde sagt und bei einer Vergewaltigung macht der Kerl mit dir was er will. Also sag mir bitte wo liegt der Unterschied.“ bitte ich ihn.

„Du weißt doch nicht wie das ist...... eine Vergewaltigung ist ganz anders als ein Auftrag.

Meinst du, die Typen waren damals sanft zu mir?“ will Tidus wissen.
 

„Nein, sicher nicht.

Trotzdem, wenn es sein muss, werde ich eben diese Qualen auf mich nehmen, wenn ich eine Chance sehe von hier weg zu kommen werde ich sie auch nutzen.“ gebe ich zurück.
 

„Eine Chance??

Wo siehst du bitte in ihm eine Chance??

Riku hat vielleicht reiche Eltern, aber er alleine kann dich niemals von hier weg holen.“ erwidert Tidus.

„Ich spreche auch nicht von ihm. Ich könnte wieder zurück. Zu meinen Eltern, ich bin mir sicher, sie würden mich wieder aufnehmen. Und ich bin mir auch sicher, dass sich deine Eltern auch freuen würden.“ erkläre ich.
 

„Tidus sieh doch mal die Möglichkeiten. Wenn wir wieder zu Hause sind. Wir müssen für nichts mehr sorgen.

Wir haben wieder Geld.

Dann machen wir die Schule fertig und suchen uns nen tollen Job.

Und damit meine ich einen der uns gefällt. Das wäre doch klasse.“ spinne ich weiter, als Tidus noch immer stumm geblieben ist.

„Jaaah...... es wäre klasse, wenn ich dir damals die Wahrheit über mich gesagt hätte. Dann könnte ich wahrscheinlich auch zurück.“ meldet sich Tidus nach Ewigkeiten wieder zu Wort.
 

„Was? Wie meinst du das?“ frage ich.

„Ich war niemals reich. Ich hab nur nebenan gewohnt, weil wir die Hausangestellten deiner Nachbarn waren.

Ich hatte auch keinen Zwillingsbruder, er war lediglich, der Sohn eurer Nachbarn.

Aber das ich dich immer gesehen habe, das stimmte, du sahst genauso traurig aus wie ich, warst eingesperrt in eine Gesellschaft die nicht für dich gemacht war.“ antwortet Tidus leise.
 

Bitte???

Das war alles gelogen??

Wie kann er so was machen??

Oder noch wichtiger warum hat er das gemacht??
 

„Wieso hast du mich angelogen?? Hast du geglaubt wenn ich weiß, dass du Angestellter warst, würde ich dich nicht mehr mögen??“ will ich wissen.
 

„So ungefähr. Ich hab das nie anders kennen gelernt. Eure Nachbarn waren ne Familie mit sehr antiken Ansichten.

Die Angestellten wurden wie Dreck behandelt.

Ich hab jede Nacht geheult, wenn ich die Erniedrigungen an meinen Eltern mitbekommen habe.

Und dann passierte das Schlimmste überhaupt, meine Eltern starben beide. Zuerst Papa, als er das Dach repariert hat und dann Mama bei einem Verkehrsunfall.

Ich war sicher jetzt ist das Leben für mich vorbei, jetzt würden sie mich genauso hart ran nehmen wie meine Eltern,

denn sonst hatte ich immer Schonfrist, da ich ja noch ein Kind war und zur Schule ging.

Aber als sie starben, musste ich alle ihre Pflichten übernehmen, die Familie, der wir dienten,

meldete mich schon bald von der Schule ab, mit der Begründung, ich würde Privatunterricht erhalten,

doch dabei musste ich Tag und Nacht schuften.

Irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin abgehauen. So bin ich dann eigentlich hier gelandet.“ erzählt mir Tidus nun die Wahrheit.
 

Das is ja wohl die Höhe, einen Jungen so zu tyrannisieren, die haben sie doch nich mehr alle.

Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das ist, schließlich bin ich immer verwöhnt worden,

wenn auch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte, aber verwöhnt wurde ich trotzdem.

Und Tidus??

Er tut mir echt Leid, da is er bei einer Familie angestellt, bei der er sich fast tot geschuftet hätte

und dann hat er endlich Mut daraus auszubrechen und landet hier.

Dann lernt er einen netten Jungen kennen, der ihm hätte helfen können von hier weg zu kommen,

aber nein auch das klappt nicht.
 

Wie ungerecht kann das Leben denn sein??
 

„Weißt du was? Du kommst einfach mit zu mir. Dann machen wir unserer Schule fertig und dann leiten wir zusammen die Firma von meinem Dad.“ biete ich ihm an.

„Ach Sora...weißt du wie süß du bist?“ will Tidus wissen.

„Aber dein Angebot kann ich unmöglich annehmen. Du gehörst nämlich im Gegensatz zu mir nicht hierher.“

Quatsch mit Soße, keiner gehört hierher, der so einen Charakter hat wie Tidus.

„Das ist Unsinn. Du gehörst genauso wenig in dieses Branche wie ich und wenn ich Papa das alles erkläre, nimmt er dich bestimmt auf.

So umsichtig wie er sich immer um mich gekümmert hat, ist er bestimmt froh, dass ich einen Freund gefunden habe,

der immer super auf mich aufgepasst hat.“ erkläre ich.
 

„Und wie willst du deinem Vater das eigentlich erklären.

Hey Dad, ich war die letzten drei Jahre Stricher, jetzt hab ich nen Jungen kennen gelernt,

den ich liebe und ich will jetzt wieder zurück zu dir und Mama?“ mutmaßt Tidus.
 

„So ähnlich. Auf jeden Fall werde ich ihm die Wahrheit erzählen, auch über dich. Denn Lügen bringt nichts, das hab ich gemerkt in den letzten Wochen, in denen ich mir meine Gefühle nicht eingestehen wollte.“ entgegne ich.
 

Nun ist Tidus wieder still, vielleicht überlegt er jetzt ernsthaft, dass er mitkommt.

„Aber Sora, wie willst du hier weg kommen?? Wie schon gesagt, hat unser werter Chef Mittel und Wege, dich an ihn zu binden.“ sagt Tidus nach einer Weile.

„Das...ähhh...hab ich mir noch nicht so überlegt.“ gebe ich zu.

„Zuerst muss ich mit Riku reden und sehen ob das wirklich stimmt, was mir Roxas erzählt hat. Und wenn es stimmt, dann will ich hier weg, dann will ich bei ihm sein, dann will ich zurück zu meinen Eltern.

Denn auch wenn sie mir damals meine Freiheiten genommen haben, so haben sie mich doch geliebt,

das ist mir mittlerweile klar geworden.
 

Sie haben das nicht getan um mir eins auszuwischen, sie hatten nur Angst um mich, das war alles.“
 

„Gut, wenn du wirklich aussteigen willst, dann helfe ich dir.

Ich decke dich beim Chef, wenn du zu Riku gehst. Wann wollte Roxas denn wieder kommen?“ will Tidus wissen.

„Keine Ahnung. Er hat gesagt, er muss erst mit Riku drüber reden. Aber ich denke, das nächste Mal wird er tagsüber kommen, er hat Schwierigkeiten mit der Dunkelheit.“ erkläre ich.

„Häh?? Wie meinst du das??“ fragt Tidus irritiert.
 

„Er is wohl ziemlich lange hier herum geirrt, bis er unsere Wohnung wieder gefunden hat.

Deshalb denke ich, das er das kein zweites Mal macht.“ antworte ich, woraufhin ich von Tidus ein Lachen höre.

„Tja, man muss sich eben hier auskennen, das haben die reichen Schnösel wohl nich drauf.“ ist Tidus leicht gehässig.
 

„Ach Tidus, manchmal bist du schon gemein, weißt du das?“ frage ich. „Jaaaah, ich weiß, aber das gehört eben zu mir.“ entgegnet Tidus.

„Hey, weißt du was? Roxas is tatsächlich mit diesem anderen Typen zusammen.“ erzähle ich dann.

„Hah, hab ich´s doch gewusst. Die sind bestimmt glücklich.“ vermutet Tidus. „Also Roxas hat erzählt, sie hatten ziemlich Schwierigkeiten, weil Axel ihn betrogen hat, mit dem Mädchen von dem wir dachten, dass es Riku´s Freundin ist.“ erwidere ich.

„Was?? Dann hatte Riku gar keine Freundin?“ wundert Tidus sich.
 

„Nein und ja. Also das Mädchen, Kairi heißt sie, hat Riku gezwungen ihren Freund zu spielen, weil Riku von einem Geheimnis seiner Lehrer wusste und Kairi das mitgehört hatte und damit erpresst hat.“ erzähle ich alles in der Kurzfassung.

„Und jetzt?? Was ist jetzt mit diesem Mädchen zwingt sie Riku immer noch dazu?“ will Tidus wissen.

Ohh, das hab ich gar nicht gefragt.

„Keine Ahnung, hab ich vergessen zu fragen.“ gebe ich zu.
 

„Du bist lustig. Da kommt der beste Freund, deines Auserkorenem zu dir und sagt dir dass ein Mädchen ihn zwingt,

ihren Freund zu spielen und du fragst noch nicht mal ob das immer noch der Fall ist.“ hält mir Tidus meine Dummheit vor Augen.
 

„Ja, schon gut, ich weiß, dass das nicht unbedingt das Schlauste war, aber ich war so abgelenkt.

Weißt du zum ersten Mal hatte ich einen Menschen dem ich alles erzählen konnte.

Nichts gegen dich, aber bei dir hatte ich immer Angst du nimmst das zu locker.

Aber bei Roxas, ihm konnte ich mich öffnen, ihm habe ich sofort vertraut. Vielleicht verstehst du jetzt nicht was ich meine, aber er hat so eine wunderbar kindliche Art, die dir sofort, dass Herz öffnet.“ versuche ich meine Gefühle, die ich gegenüber Roxas habe zu beschreiben.
 

„Roxas scheint dich ganz schön beeindruckt zu haben.“ stellt Tidus fest. „Nein, nicht beeindruckt, eher verwundert.

Ich meine er is 18, aber seine Sätze und seine Wortwahl is noch so unschuldig und rein,

das ich das kaum glauben konnte.

Ich bin mir sicher, er sieht auch noch nicht sehr alt aus.

Ich hatte leider keine Zeit mehr ihn zu fragen ob ich sein Gesicht berühren darf um mir ein Bild von ihm zu machen.

Aber auch das will ich unbedingt nachholen.“ entgegne ich.
 

„Dann sag es ihm aber anders als mir. Ich dachte damals, du bist leicht übergeschnappt als du gefragt hast ob du mich anfassen darfst.“ gibt Tidus zurück.

Ich muss fast lachen, wenn ich daran denke, obwohl Tidus Stricher ist, hat er sich so geziert als ich ihn gefragt habe.

Ich hoffe Roxas ist anders.
 

„Jaja, mach ich. Ich hab schon gestern gemerkt, dass man mit Roxas anders reden muss. Er war anfangs so ängstlich als er hier war. Aber auch nur weil er nicht hier sein durfte.“ erkläre ich.
 

„Warum durfte er das nicht? Mal davon abgesehen, dass wir uns im schlimmsten Viertel der Stadt befinden.“ antwortet Tidus.

„Er war sehr krank, deshalb lag er im Krankenhaus.

Na ja und weil er erst nächste Woche wieder zur Schule geht, sollte er zu Hause bleiben.“ erzähle ich.

„Hat Riku dich deshalb nicht gebraucht?? Weil er sich um seinen kranken Freund gekümmert hat?“ mutmaßt Tidus dann.

Oh, das hab ich auch nicht gefragt, aber das wären private Gründe.
 

„Kann sein, hab ich nich nachgefragt.“ gebe ich wieder zu.

„Mann Sora über was habt ihr überhaupt geredet??“ fragt Tidus. „Na ja über Riku und über meine Vergangenheit und anfangs haben wir Tee getrunken.

Aber er musste dann um 11 nach Hause, weil seine Eltern um halb 12 wieder gekommen sind und weil er sich hier nicht auskennt hab ich ihn nach Hause gebracht.“ entgegne ich.
 

„Du hast ihn nach Hause gebracht?? Dann warst du ziemlich nah bei Riku oder?“ will Tidus wissen.

„Nein, ich habe mich kurz vor dem Wohngebiet der Reichen verabschiedet, damit mich da keiner erkennt.“ erkläre ich.

„Puh, dann hattest du gestern Abend trotzdem ganz schön viel Aktion.“ bemerkt Tidus.
 

„Könnte man so sagen. Aber weißt du was? Ich hab wunderschön geschlafen und wunderschön geträumt.“ antworte ich.

„Von Riku?“ will er wissen.

„Jaaah.“ seufze ich und lehne mich leicht zurück.
 

„Du bist echt hoffnungslos verknallt, weißt du das?“ fragt Tidus.

„Jaaah, seit gestern schon.“ entgegne ich als es klingelt.

„Vielleicht dein Liebesbote?“ scherzt Tidus und geht zur Tür.
 

„Morgen, Sora.“ begrüßt mich ein paar Momente später Roxas´ helle Stimme. Tidus hatte also Recht mit seiner Vermutung.
 

„Morgen, willst du Tee, wir haben auch Früchtetee, wenn du den lieber trinkst als Pfefferminze.“ entgegne ich und will aufstehen.

„Du bleibst jetzt erstmal sitzen. Ich mache euch einen Tee und ihr könnt in Ruhe reden.“ hält Tidus mich zurück und drückt mich zurück auf den Stuhl. „Setz dich Roxas, welchen Tee nimmst du?“ wendet er sich dann an Riku´s besten Freund.

„Früchtetee.“ antwortet er.
 

„Und willst du was frühstücken? Wir haben noch...eine Scheibe Toastbrot...einen Jogurt...Butter und Marmelade.“ bietet Tidus ihm unsere letzten Vorräte an.

„Nein, danke, der Tee reicht. Ich hab schon zu Hause gegessen.“ erklärt Roxas mit einem ängstlichem Unterton in der Stimme.

„Warum hast du Angst?“ will ich sogleich wissen.
 

„Ich...na ja...es ist eben einfach dieses Viertel hier, das mir absolut nicht behagt. Tut mir Leid, aber ich könnte nie hier leben.“ erklärt Roxas.
 

„Musst du auch nicht, aber jetzt erzähl, was hat Riku gesagt?“ frage ich aufgeregt.

„Also nach einer Tortur mit meinen Überredungskünsten ist er zu einem Gespräch bereit.

Du sollst Freitagabend zu ihm kommen. Er wird dich aber bestellen, damit du keinen Ärger mit deinem Chef bekommst.

Riku hat auch gesagt, er bezahlt dich, damit du keine schmutzigen Typen am Bahnhof machen musst.“ erzählt Roxas.
 

Ach Riku...Er denkt auch an alles.

Aber dafür bezahlen muss er nicht, ich spare einfach mein Trinkgeld, das ich in dieser Woche bekomme, dann sollte es reichen.
 

„Dann hab ich noch mit eurem früheren Butler gesprochen.

Also hör zu, das wird dich von den Socken hauen.

Deine Eltern haben eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben und auch im Radio Suchmeldungen herausgegeben,

natürlich anonym, damit nicht herauskommt, dass sie es sind.

Doch als die Polizei, den Fall dann nach einem Jahr zu den Akten gelegt hat,

weil sie sich sicher waren, dass du weggelaufen warst, haben deine Eltern sogar noch einen Privatdetektiv beauftragt, der dich suchen soll.

Als der dich aber nach einem Jahr auch nicht gefunden hatte, hat er aufgegeben und gesagt,

dass die Wahrscheinlichkeit dich jetzt noch lebend zu finden gleich Null ist.

Deshalb haben sich deine Eltern auch so zurückgezogen, sie trauern um dich und der Butler hat außerdem erzählt,

dass dein Vater sich wohl die Schuld an dem Ganzen gibt, da er dich ja sozusagen in einen goldenen Käfig geschlossen hat.“ erzählst Roxas.
 

Was??
 

Das alles haben sie getan??
 

Nur um mich wieder zu finden??
 

Und jetzt denken sie ich bin tot.
 

Nein, das darf nicht sein.
 

Wie konnte ich ihnen das antun???
 

Wie konnte ich sie so verletzten??
 

Sie haben sich solche Sorgen um mich gemacht und ich habe, das alles ignoriert, nur um ein bisschen Freiheit zu kriegen.

„Ich muss hier weg.“ ist das Einzige was ich herausbekomme, bevor ich mich ins Bad flüchte und schrecklich anfange zu weinen.

Ich hab alles kaputt gemacht, warum bin ich nicht bei ihnen geblieben und hab ihnen einfach mal gesagt, dass ich ein bisschen Freiheit brauche??
 

Nein, ich musste weglaufen und hier landen, hier wo der Abschaum, der Stadt haust.

„Sora, dürfen wir reinkommen?“ fragt Tidus, vor der unverschlossenen Tür. Warum fragt er das??

Ich weiß es doch nicht.

Soll Roxas mich wirklich so sehen???
 

„Meinetwegen.“ gebe ich schließlich wimmernd zurück und lasse mich langsam an der Wand hinab gleiten.

„Sora, es tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass du so reagierst, dann hätte ich dir das doch nie erzählt.“ ist Roxas sofort besorgt um mich.
 

„Nein....... Roxas, du hast alles richtig gemacht.

Ich habe falsch gehandelt.

Ich hätte nie von zu Hause weglaufen sollen, dann wäre ich nie hier gelandet, wo mich ein brutaler Zuhälter total unterdrückt.“ gebe ich zurück.

„Das darfst du nicht sagen. Stell dir mal vor, du wärst zu Hause geblieben, dann hättest du weder Tidus, noch mich, noch Riku kennen gelernt.“ tröstet mich Roxas und nimmt mich in den Arm.
 

„Genau, zu Hause hattest du doch keine Freiheit.

Du kannst jetzt zurück, jetzt hast du deine Eltern wach gerüttelt.

Du hast ihnen gezeigt,

dass du ganz viel alleine schaffen kannst, dass du dich durchsetzen kannst, dass du Willensstärke hast und

dass du nicht so hilflos bist wie sie geglaubt haben. Wenn du jetzt zurückgehst, werden sie dir das auch glauben.“ versichert Tidus mir, kniet sich hinter mich und streichelt mir durch die Haare.
 

Mir wird ganz wunderbar warum, zwischen den beiden.

Sie geben mir Halt, Halt, den ich zu Hause umsonst gesucht habe. Vielleicht war es trotzdem nicht so falsch wegzulaufen,

denn sowohl Roxas´ als auch Tidus´ Argumente stimmen.

Ich weine noch etwas weiter bis, es mir wieder gut geht und ich mich beruhigt habe.
 

„Danke, euch beiden.“ flüstere ich bevor ich mich wieder aufrichte.

„Nichts zu danken und jetzt putzt du dir die Nase, wäscht dir das Gesicht und dann gehen wir essen.

Ich lad euch ein, bei dem bisschen was ihr noch habt verhungert ihr ja.“ erklärt Roxas und gibt mir ein Taschentuch in die Hand.
 

„Aber du musst nicht, wir wären ganz gut ohne Essen ausgekommen.“ lehnt Tidus ab, während ich mir die Nase putze.

„So ein Quatsch. Jeder muss was essen, ihr wollt doch gut bei euren Kunden ankommen. Die wollen bestimmt keine Hungerhacken.“ entgegnet Roxas.

Ohhh Roxas denkt ans Geschäft, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
 

„Stimmt auch wieder, wir kommen gerne mit.“ stimmt Tidus nun zu.

„Wusste ich doch. Aber eins noch, habt ihr was zum Anziehen für mich. Sora hat mich voll geheult.“ bemerkt Roxas.

„Klar, Sora, gibt dir was. So wie ich das sehe, müsstet ihr dieselbe Größe haben.“ antwortet Tidus. Ich habe inzwischen mein Gesicht gewaschen und gehe dann mit Roxas ins Wohnzimmer.
 

„Schlaft ihr beide hier?“ will er plötzlich wissen.

„Nein, eigentlich schlafe ich immer in der Badewanne und Tidus im Küchenschrank.

Natürlich schlafen wir hier. Was hast du denn gedacht?“ frage ich.
 

„Tut mir Leid, dass ich gefragt habe. Ich bin es nur gewohnt ein eigenes Zimmer zu haben.“ antwortet Roxas,

während ich ihm einen Pullover von mir gebe.

„Tja, das können wir uns leider nicht leisten. Passt der Pullover?“ will ich wissen, als Roxas ihn anscheinend an hat.
 

„Ja, wie für mich gemacht.“ gibt Roxas zurück. „Wollen wir dann gehen?“ „Warte noch. Ich muss dich was fragen. Darf ich, dein Gesicht abtasten um mir ein Bild von dir zu machen?“ frage ich.

„Ähhh, aber nur das Gesicht, oder?“ erkundigt Roxas sich.

„Jaaa, keine Angst ich werde dich schon nich befummeln.“ erwidere ich.
 

„Na gut, dann is es okay.“ erklärt sich Roxas bereit, stellt sich vor mich und legt meine Hände an sein Gesicht.

Wow, das er das dann so bereitwillig macht,

hätte ich auch nicht gedacht.
 

„Du hast so weiche Haut, wie Riku.“ ist das Erste was mir auffällt.

„Kleine Augen und eine Stupsnase.“ arbeite ich mich weiter vor.

„Und einen süßen, kleinen Mund.“ teile ich ihm mit und streiche sanft darüber.

„Die Haare noch, okay??“ frage ich.

Ich merke wie er nickt, weshalb ich auch vorsichtig nach seinen Haaren greife.

Ohhh Mann sie sind so wunderbar weich,

ich fass es nicht, ich könnte den ganzen Tag darin herum wuscheln.
 

„Hey, meine Frisur.“ wehrt sich Roxas schließlich gegen meine Hände und zieht seinen Kopf zurück.

„Sorry, aber deine Haare sind ne Wucht. So weich und einfach nur schön.“ erkläre ich ihm.

„Danke.“ entgegnet er mit einem Kichern. „Gehen wir jetzt?“
 

„Ja, komm. Tidus wartet bestimmt schon an der Tür.“ gebe ich zurück und laufe mit Roxas zur Tür, wo Tidus tatsächlich schon wartet.
 

„Wohin gehen wir jetzt?“ fragt Tidus.

„Zu dem Restaurant, das Axel´s Eltern gehört.“ erklärt Roxas.

„Axel ist dein Freund, ja?“ will Tidus wissen.

„Mhmmm, ja.“ stimmt Riku´s bester Freund zu.
 

„Stimmt es, dass dieses Mädchen Riku erpresst hat?“ kommt Tidus plötzlich auf ein ganz anderes Thema.

„Ja, weil er etwas gesehen hat...“ fängt Roxas an, wird aber von mir unterbrochen.

„Bitte, das möchte ich lieber von Riku persönlich hören. Nicht dass ich dir nicht vertraue, aber ich möchte, dass aus seinem Mund hören.“ erkläre ich. „Schon okay, ich dachte nur weil Tidus gefragt hat.“ entgegnet Roxas.

„Is in Ordnung Roxas, du brauchst dich deshalb nicht zu rechtfertigen. Wenn Sora, es dann weiß, erzählt er es mir auch.“ gibt Tidus zurück.

„Hmmmm.“ brummt Roxas nur.
 

Ich glaube jetzt is er leicht beleidigt, aber was kann ich dazu wenn ich mir die Story lieber von Riku selbst erzählen lassen will?

„Hey Roxas, sei doch nicht eingeschnappt.

Ich vertraue dir echt, aber die Geschichte, betrifft eben die Beziehung zwischen mir und Riku,

deshalb möchte ich sie nicht aus dem Mund eines Dritten hören.“ begründe ich meine Entscheidung.
 

„Ja, das verstehe ich. Ich habe nur ziemlich Probleme, wenn mich jemand ablehnt.

Wisst ihr früher als ich und Riku noch Kinder waren, da hat mich keiner von den anderen Kindern gemocht.

Sie haben mich immer abgelehnt,

nur Riku war mein Freund und deshalb setze ich mich auch so für ihn ein, denn er war immer für mich da.“ klärt Roxas uns auf.
 

Ehh??

Er und keine Freunde??

Das gibt’s doch gar nicht.

Er is so nett, freundlich und aufgeschlossen, na gut etwas ängstlich, aber sonst hat er einen echt tollen Charakter.
 

„Wieso hattest du keine Freunde?? Du bist doch supernett.“ forsche ich genauer nach.

„Superschüchtern trifft es wohl eher.

Ich war zu feige, die anderen anzusprechen und die anderen wollten mich nicht ansprechen, nur Riku, er war der Einzige.“ öffnet sich Roxas weiter.
 

Hmmmm, dann hatte Roxas wohl auch nicht die optimale Kindheit.

„Dann sieh es doch mal so. Du hattest den besten Freund der Welt, dafür eben nur einen.

Aber stell dir mal vor, eines von den anderen Kindern hätte mit dir gespielt nur weil es Mitleid oder so was hatte, das wäre doch auch nicht toll, oder?“ frage ich.
 

„Nein, wäre es nicht. Außerdem hat sich das ja mittlerweile geändert. Riku und Axel finden ich bin jetzt viel mutiger.“ antwortet Roxas.

„Siehst du. Und wir finden das auch.

Wärst du nämlich so, wie du dich als Kind beschrieben hast, hättest du dich nie zu uns getraut.“ spricht ihm auch noch Tidus Mut zu.
 

Wow, das hätte ich nun nicht gedacht.

Ich dachte Tidus mag keine reichen, verwöhnten Schnösel, aber anscheinend empfindet er Roxas nicht so.

„So wir sind da.“ verkündet Roxas plötzlich und ich höre wie er eine Tür aufmacht.

Sofort kommt mir typischer Restaurantlärm entgegen.

Menschen die sich unterhalten, Besteck klappern und die Fragen der Bedienungen.

„Vorsicht, da kommt gleich ne Stufe.“ informiert mich Roxas, nimmt meine Hand und führt mich sicher darüber.
 

„Was ist das für ein Restaurant?? Ich meine welche Richtung, Italienisch, Griechisch oder was anderes?“ fragt Tidus als wir an einem Tisch sitzen. Ich muss sagen mir gefällt es hier.

Auch wenn ich nichts sehen kann, habe ich doch Merkmale an denen ich das festsetzen kann.

Der Lärmpegel hält sich in Grenzen, die Stühle sind wunderbar weich und die Musik gefällt mir auch.

„Ähhh Italienisch.“ antwortet Roxas schließlich.

„Ist Axel Italiener?“ will ich dann wissen.

„Nein, seine Urururoma oder so kommt aus Italien. Aber es schmeckt wirklich total gut hier.“ versichert Roxas mir,

als ich merke, dass jemand ganz nah an mir vorbei geht.

Irgendjemand kommt an unseren Tisch, ganz klar.

„Hallo Roxy-chan.“ wird Roxas auch schon begrüßt und kurz danach höre ich wie ihn diese Person küsst.
 

„Hey Axel. Guck mal ich hab Sora und Tidus mitgebracht.“ macht Roxas sofort auf uns aufmerksam.

Das ist also Axel, hmmm, seiner Stimme nach würde ich ihn in die Kategorie Draufgänger und Abenteurer stecken,

auf jeden Fall is er keinesfalls so ängstlich wie Roxas.
 

„Ich sehe es.“ entgegnet Axel und stellt sich uns noch mal vor.

Toll, er sieht es,

super Satz, er hat mich echt aufgebaut.

Aber ich darf mich jetzt nicht so runterziehen lassen, schließlich sehe ich Riku bald wieder und dann kann ich auch vielleicht wieder zurück.
 

„Und was wollt ihr trinken?“ fragt uns Axel dann. „Cola.“ kommt es von Tidus und Roxas gleichzeitig.

„Und du, Sora?“ wendet er sich dann an mich.

Jetzt hätte ich fast Tee gesagt, aber ich muss nun wohl oder übel auch mal was anderes trinken.

„Ähhh O-Saft.“ nenne ich ihm schließlich mein zweites Lieblingsgetränk. „Kommt sofort.“ verabschiedet Axel sich dann.
 

„Du hast gar nicht erzählt, das dein Freund hier bedient.“ fällt Tidus auf. „Hmmm ja, hatte ich vergessen. Ich wollte ihn nicht unbedingt treffen.“ entgegnet Roxas.

„Warum das denn? Ich denke ihr habt euch vertragen.“ mische ich mich ein. „Ja, schon. Und ich bin ja auch glücklich mit ihm. Aber ich hasse es wenn er mich in aller Öffentlichkeit küsst und so.“ erklärt Roxas.
 

„Nur deshalb?? Dann sag ihm das doch mal. Er wird dir bestimmt nicht den Kopf abreißen.“ versichere ich ihm.

„Ja, kann ich mal machen. Aber jetzt sucht euch doch eure Pizzas raus.“ lenkt Roxas ab.

Na gut, wenn er nicht will, dann lasse ich ihn in Ruhe, zwingen kann man schließlich niemanden.
 

„Ja, wäre nur das kleine Problem, das ich so nicht lesen kann.“ erkläre ich.

„Einer von euch muss es mir vorlesen.“

„Wenn du nichts dagegen hast mach ich das. Ich kenne Sora´s Vorlieben und so kann ich die Pizzas die er niemals nehmen würde weglassen.“ schlägt Tidus vor.
 

„Klar, mach das.“ stimmt Roxas zu.

Dann liest mir Tidus alles Mögliche vor, im Laufe seiner Vorlesung kommen auch unsere Getränke.

„Soll ich heute bei dir schlafen??? Papa hat mir extra frei gegeben. Wir könnten dann mal was neues machen.“ flüstert Axel Roxas zu,

als er die Getränke gebracht hat und Tidus immer noch vorliest.
 

Ich weiß Tidus hat es nicht gehört, aber ich.

Mein Gehör ist schließlich viel ausgeprägter als bei sehenden Menschen. „Aber es tut nich weh?“ fragt Roxas ängstlich.

„Nein, keine Sorge, Roxy-chan. Ich würde dir nie weh tun.“ antwortet Axel und küsst Roxas.

Diesmal wohl auf den Mund und länger als vorhin.
 

„Also was wollt ihr essen?“ will er schließlich wissen.

Na toll, jetzt hat Tidus mir die Speisekarte schon dreimal vorgelesen, aber ausgewählt hab ich immer noch nicht.

„Ich nehm ne Lasagne.“ wählt Tidus schließlich aus.

„Ich auch.“ schließe ich mich an, ehe Axel wieder geht. Anscheinend weiß er schon was Roxas isst.
 

„Was denkst du, will Axel mit dir ausprobieren?“ frage ich Roxas.

„Was? Das hast du gehört?“ wundert sich Roxas.

„Ja, aber is doch egal. Es muss dir nich peinlich sein oder so. Es interessiert mich nur.“ erkläre ich.
 

„Ich weiß nicht, was er machen will. Wir haben seit unserem Streit nicht mehr miteinander geschlafen.“ erzählt Roxas.

„Und davor?“ fragt Tidus.

„Einmal.“ gibt Roxas leise zu.
 

Wenn ich Roxas nicht so gut leiden könnte würde ich ja jetzt lachen, aber so was hab ich mir schon gedacht.

Er ist so jemand der sich erst absolut sicher sein muss, ehe er den nächsten Schritt geht.

„Und? Is doch nicht schlimm. Lass es lieber langsam angehen, als wenn es dir zu schnell geht und nicht schön ist.“ pflichte ich ihm bei.

„Glaub mir, es war schön, aber wir haben seit diesem doofen Streit kaum Zeit gehabt.

Wisst ihr, unter der Woche muss sich Axel meistens um seine kleinen Geschwister kümmern und da kann ich nicht zu ihm kommen und am Wochenende haben wir nur Freitag und Samstag wo wir was machen können, weil Axel jeden Sonntag hier mithilft.“ erzählt Roxas.
 

Hmmm, dann ist ihre Beziehung gar nicht so rosig wie ich gedacht habe. Ich dachte die beiden sind glücklich und haben Zeit für einander, aber so wie sich das anhört ist Roxas gar nicht glücklich,

dass er Axel nicht so oft sehen kann.

„Kann nich mal jemand anders auf seine Geschwister aufpassen?“ schlage ich vor.

„Manchmal macht das sein Bruder Matt.

Aber Axel´s Eltern haben es lieber wenn Axel das selber macht. Matt ist nich grade vernünftig, er denkt im Moment nur an Spaß.“ entgegnet Roxas.
 

„Hmmm und ein Babysitter?“ hat Tidus eine weitere Idee.

„Dafür haben sie kein Geld.

Das Restaurant muss noch abbezahlt werden und die Sachen für die Kids kosten auch ganz schön viel,

dann noch die Schulkosten von Matt und Axel, das geht eben einfach nicht.“ antwortet Roxas traurig.

Ich bin mir sicher, Roxas würde Axel´s Familie gerne Geld geben, damit es ihnen besser geht.
 

„Du würdest ihnen gerne helfen oder?“ erkundige ich mich schließlich bei ihm.

„Ja, aber ich weiß nicht wie. Das Einzige was ich ihnen geben könnte, wäre Geld. Aber ob das so super ist.“ mutmaßt Roxas.

„Glaub mir, was immer du ihnen geben willst, nimm kein Geld.

So etwas kommt nicht gut an.

Die Eltern deines Freundes sind rechtschaffene Leute, sie arbeiten hart für ihr Geld, aber sie sind dann auch entsprechend stolz darauf was sie geschafft haben.

Deshalb würden sie nie von anderen Geld annehmen.“ erklärt Tidus ihm.
 

„Hmmm vielleicht.“ ist Roxas sich weiterhin unschlüssig.

Aber ich glaube Tidus, so wie er das erzählt hat, hat sich das angehört als spräche er aus Erfahrung und davon hat er bestimmt mehr als ich und Roxas. „So zweimal Lasagne für euch.“ holt mich kurz darauf Axel´s Stimme aus meinen Gedanken.

„Und für dich mein Kleiner, eine Thunfischpizza ohne Zwiebeln.“ bringt Axel auch noch das Essen für Roxas.

„Guten Appetit.“ wünscht er uns noch bevor er wieder geht.

„Vorsichtig ist noch ziemlich heiß.“ teilt mir Tidus sofort mit.

„Danke.“ entgegne ich, da ich kurz davor war zu essen.

„Ich denke jetzt sollte es gehen.“ informiert Tidus mich einige Momente später, bevor ich anfange zu essen.
 

Ich muss sagen, es tut echt gut, mal wieder was Richtiges zu essen, nicht immer diese improvisierten Gerichte von Tidus.

Ich meine ja nicht, dass sie nicht schmecken, aber satt werden wir fast nie davon.

„Wie schmetts eu?“ fragt Roxas mit vollem Mund.

„Also ich muss sagen für jemanden aus reichem Hause isst du nicht gerade vornehm.“ findet Tidus.

„Ach so ein Quatsch, meinst du ich esse anders nur weil wir Geld haben. Wenn es schmeckt soll man essen, wie es einem gefällt, also mach ich das auch.“ erklärt Roxas, nachdem er geschluckt hat, woraufhin ich und Tidus lachen müssen.
 

Roxas benimmt sich echt nicht vornehm, das hätte ich nie von ihm gedacht. Ich hätte eher gedacht er isst seine Pizza mit Messer und Gabel, aber da ich kein Besteckt klappern gehört habe muss er sie mit den Händen essen. „Was is so witzig daran?“ regt er sich auf.

„Nichts, nichts.“ reden wir uns heraus.

„Ich will das jetzt wissen, sonst spieß ich euch mit meiner Gabel auf.“ droht Roxas uns.

„Es ist wirklich nichts.“ versichere ich lachend.

„Ach ja? Und warum lacht ihr dann?“ lässt Roxas sich nicht beirren und piekst mich leicht in die Seite,

doch das lässt mich nur noch mehr lachen.
 

„Bitte, Gnade.“ hoffe ich auf Roxas´ gutmütige Art.

„Na gut, aber nur weil es du bist.“ lässt er schließlich von mir ab.

Es ist wirklich gespenstisch, es kommt mir so vor, als wären wir schon ewig Freunde, hätten jede Phase des Lebens gemeinsam gemeistert, dabei kennen wir uns erst seit gestern.

Der Rest des Essens verläuft genauso lustig, wobei ich Roxas und Tidus echt loben muss, sie beziehen mich klasse in alle Vorgänge mit ein, obwohl ich nicht sehen kann was sie meinen.
 

„Es war echt toll mit dir.“ bemerke ich als wir vor dem Restaurant stehen und uns verabschieden.

„Mit euch auch. Ich wünsch dir viel Glück mit Riku am Freitag.“ entgegnet Roxas.

„Danke. Geht ihr Samstag wieder aus?? Vielleicht treffen wir uns dann im Club.“ suche ich schon eine Möglichkeit, meinen Tag wieder so unbeschwert wie diesen zu verbringen.

„Langsam, langsam Sora, ich will ja deine Träume von einem unbeschwerten Leben nicht zerstören,

ich weiß wie viel Spaß dir das heute gemacht hat, mit Freunden einfach mal was essen, sich um nichts Sorgen zu machen,

aber du bist immer noch ein Stricher, ob dir das im Moment gefällt oder nicht.“ holt Tidus mich auf den Boden der Tatsachen zurück.

Das weiß ich doch, ich hatte nur gehofft es für ein paar Stunden vergessen zu können.

„Ich weiß.“ flüstere ich traurig.
 

„Hey, Kopf hoch. Bereinige das mit Riku am Freitag und dann redest du mit deinen Eltern und vielleicht können wir dann schon bald zu fünft ausgehen.“ bindet Roxas auch Tidus mit in seine Zukunftswünsche ein.

„Vielleicht, aber jetzt gehen wir erstmal nach Hause. Wir haben heute Nacht noch Aufträge.“ erkläre ich Roxas und wir verabschieden uns.

Ich weiß, Tidus wollte mich nur an die Realität erinnern, aber so hat er mich unendlich traurig gemacht.
 

Doch was wäre Tidus, wenn er mich nicht kaum das wir zu Hause sind mit seinen dummen Witzen wieder aufmuntern würde?? So bringe ich auch meine Schicht zufrieden stellend zu Ende.
 

Auch die darauf folgende Woche ist eine der besten seit ich hier bin. Bei jedem Freier muss ich nur noch an Riku denken, was mich zu Höchstleistungen auflaufen lässt und ich fast das Doppelte an Trinkgeld bekomme.

Auch der Chef scheint keinerlei Verdacht geschöpft zu haben, was den Termin am Freitag mit Riku betrifft. Riku ist der Letzte, das ist perfekt, so können wir uns Zeit lassen.
 

Und dann endlich ist der große Tag gekommen.

Ich sitze wieder in der Limousine von Riku´s Eltern, wieder klingele ich und wieder führt mich der Butler hinauf in die zweite Etage.

„Riku?? Wo bist du??“ frage ich als ich in seiner Wohnung stehe.

„Im Bad, warte ich komme zu dir.“ antwortet Riku und schon höre ich eine Tür aufgehen.

„Komm wir gehen ins Wohnzimmer.“ erklärt Riku und will meine Hand nehmen. „Ich kann´s alleine.“ entgegne ich nur und lehne seine Führung ab.

Als er nichts mehr erwidert, sondern weiterläuft, gehe ich ihm nach.
 

„Willst du was trinken?“ will Riku wissen, als ich auf dem Sofa sitze. „Cola, wenn du das hast.“ wünsche ich mir.

„Klar.“ stimmt Riku sofort zu und stellt mir einen Moment ein Glas auf den Tisch, bevor er sich neben mich setzt.
 

„Bevor wir über uns reden, kann ich dich zu deiner Arbeit was fragen?“ erkundigt sich Riku.
 

Häh??
 

Was soll das denn jetzt??
 

Was will er denn über meine Arbeit wissen??
 

Stricher wird er bestimmt nicht werden wollen, aber na gut, was soll´s?
 

„Schieß los.“ fordere ich ihn auf.

„Hattest du in der letzten Zeit einen Freier namens Ben?“ fragt Riku nach meinem Lieblingskunden in der letzten Zeit.

Ich muss fast lachen wenn ich an den Knirps denke.

„Oh ja, den hatte ich. So viel Spaß wie mit ihm, hatte ich schon lange nicht mehr.“ erkläre ich grinsend.

„Danke, dass du mich so schnell vergessen hast.“ ist Riku sofort beleidigt.

Darüber muss ich aber jetzt echt lachen, nie im Leben würde ich Riku wegen diesem Typen vergessen.
 

„Nein, nein, so war das nicht gemeint. Du musst wissen, Benilein war nicht sehr erfahren und ängstlich obendrein.“ erzähle ich.

„Häh?? Das will ich aber jetzt genau erfahren.“ fordert Riku.

Hmmm eigentlich rede ich ja mit niemandem über so was, aber bei einem so doofen Vorfall kann ich mich einfach nicht zurück halten.
 

„Also, Benilein, hat mich insgesamt viermal bestellt aber nur einmal mit mir geschlafen.

Beim ersten Mal sind wir über´s Küssen nicht hinausgekommen,

beim zweiten Mal wollte er nicht,

beim dritten Mal war ich kurz davor ihn zu nehmen und dann macht er nen Rückzieher.

Aber er musste jedes Mal den vollen Preis bezahlen.

Na ja und weil es mir dann gereicht hat, bin ich zum Chef und hab mir die Erlaubnis geholt ihn richtig hart ran zunehmen,

egal was er sagt oder tut. Das hab ich dann beim vierten Mal gemacht und weißt du was??

Benilein hat geheult wie ein kleiner Junge, aber bezahlen musste er trotzdem.“ bin ich schadenfroh, doch auch Riku scheint die Geschichte zu gefallen, er lacht total laut.
 

„Und ich dachte er hätte dir irgendwas getan.“ bemerkt er plötzlich. „Kennst du ihn?“ will ich wissen.

„Ja, leider. Er ist Kairi´s Bruder, womit wir wohl auch beim Thema wären. Kairi, von der du anscheinend gedacht hast, sie ist meine Freundin.“ entgegnet Riku.

„Ja, das dachte ich. Wir, also ich und Tidus, haben euch zweimal gesehen. Einmal in der Eisdiele,

da sind wir euch bis zu ihr nach Hause gefolgt und dann noch mal beim Einkaufen.

Also bitte erklär mir jetzt von Anfang an wie es dazu kam.“ will ich es nun endlich von Riku hören.
 

„An einem Tag in der Schule, da saßen ich, Axel und Roxas im Aufenthaltsraum.

Kairi, die wir alle auf den Tod nicht leiden können, kam dazu und hat mich angegraben, aber ich hab alles abgelehnt.

Sie ist dann wütend von dannen gezogen, danach haben Axel und Roxas angefangen rumzumachen,

na ja und da wollte ich sie nicht unbedingt stören und bin schon mal vor zum Klassenzimmer gegangen.

Ich hab mich noch gewundert als ich von innen Stimmen gehört hab, eigentlich sind die Zimmer immer abgeschlossen.

Na ja auf jeden Fall bin ich dann rein und da hab ich zwei unserer Lehrer in einer eindeutigen Pose überrascht.

Ich mag beide gerne, deshalb war ich auch bereit nichts zu verraten, leider hatte ich nicht damit gerechnet,

dass ausgerechnet Kairi, das mit angehört hatte und dann fing das Ganze mit ihr an.

Ich sollte mit ihr schlafen, das war an dem Samstag wo ihr mich in der Eisdiele gesehen habt.

Da ich nicht wusste wo sie wohnt, haben wir uns dort verabredet und wollten dann zu ihr.

Als sie mich dann aber anmachen wollte, da hat sich nichts an mir geregt, absolut gar nichts.

Sie hat wirklich alles versucht, aber alles blieb so wie es sein sollte. Daraufhin wollte ich gehen,

aber sie hat mir eine neue Aufgabe gegeben, nämlich dass ich ihren Freund spielen sollte.

Weil ich das am Anfang nicht richtig mitgemacht habe, musste ich mit ihr Shoppen gehen, da habt ihr mich ein weiteres Mal mit ihr gesehen.

Na ja, das war´s dann auch schon.

Kairi hat Roxas eines Tages dann so niedergemacht, dass ich unmöglich weiter ihren Freund spielen konnte, an dem Tag wurde Roxas dann auch krank. Ich war nicht mehr Kairi´s Freund,

aber dich konnte ich auch nicht sehen, weil ich mich um Roxas und besonders um Roxas´ kleine Schwester Asuka gekümmert habe.“ erzählt Riku wirklich alles.
 

Wow, endlich die Erklärung, nach der ich und Tidus umsonst gesucht haben. Wie krank kann ein Mensch wohl sein, einen anderen zu zwingen ihren Freund zu spielen??

Kairi muss echt einen an der Waffel haben, aber was mich echt wundert ist, dass Riku das so einfach mitgemacht hat.

Was hat er gesagt??

Er mag die beiden Lehrer sehr??

Hmmm ich weiß nicht ob man deshalb so was auf sich nimmt.
 

„Waren dir deine Lehrer wirklich so wichtig?“ frage ich schließlich nach. „Ja, das waren sie. Unseren Klassenlehrer haben wir schon seit der 7. Klasse und wir haben wirklich viel bei ihm gelernt und die Englischlehrerin finde ich auch total klasse.

Aber glaub mir, alles was ich je mit Kairi gemacht habe, war nicht echt, das war alles nur gespielt.

Bei dir jedoch war alles echt, alles was ich je für dich empfunden habe und auch jetzt noch empfinde war wahr.“ erklärt Riku.
 

Na toll, was soll ich jetzt sagen??

Wenn ich ihm sage, dass ich ihn verdammt noch mal,

mehr liebe als alles andere auf der Welt,

dann muss ich aufhören mit dem Stricherdasein, dann muss ich aber auch zu meinen Eltern zurück und von alle dem darf mein Chef nichts mitkriegen.
 

„Erzählst du mir jetzt, warum du mit Tidus geschlafen hast?“ will Riku wissen, ehe ich etwas sagen kann.

„Stimmt nicht, wir haben nicht miteinander geschlafen.“ antworte ich sofort.

Roxas hat das wohl nicht erzählt.

„Nicht?“ fragt Riku.

„Nein, also pass auf, das war so. Ich war total sauer auf dich, weil du eine Freundin hattest und

mich anscheinend nur angelogen hattest, das ich dir wichtig bin und so.

Na ja deshalb hab ich mich ziemlich betrunken und dann hat Tidus gesagt, dass du da bist.

Ich war so sehr wütend, wohl auch etwas benebelt von dem vielen Alkohol, auf jeden Fall hab ich Tidus deshalb,

auf die Tanzfläche gezerrt und ihn geküsst.

Du hast dich daraufhin wohl verzogen, aber mir war das in dem Moment egal. Da war plötzlich der Wunsch mit Tidus zu schlafen,

ich weiß nicht woher er kam. Doch auf jeden Fall ging er so schnell wie er gekommen ist, nach dem Vorspiel hab ich die ganze Sache abgebrochen. Tidus sagt, ich hätte das damit begründet,

dass ich dich nicht betrügen wolle. Und das will ich auch nicht, ich will nur mit dir zusammen sein, weil ich......“ breche ich ab.
 

Verdammt, warum kann ich das nicht einfach sagen????
 

Ist das so schwer???

Ich liebe dich,
 

in Gedanken klappt das doch auch, nur über die Lippen will mir dieser doofe Satz nicht kommen.
 

Alles nur weil so viel an diesem einen Satz hängt??
 

Wenn ich ihn jetzt ausspreche kann ich es nicht mehr zurücknehmen und wenn ich ihn nicht ausspreche, dann lebe ich mein Leben weiter wie bisher.
 

Aber will ich das???
 

NEIN!!!
 

Ganz eindeutig nicht, ich will nicht weiter mit absolut ekelhaften Typen schlafen müssen nur um ein bisschen Geld zu bekommen.
 

Nein, ich will wieder zurück in mein altes Leben, zu meinen Eltern und in meine gewohnte Umgebung.
 

„Sora, denk ruhig nach. Sprich erst weiter wenn du dir auch wirklich sicher bist.“ ist Riku sofort verständnisvoll.

Ich bin mir sicher wirklich,

ich will endlich mit Riku zusammen sein und nur mit ihm,

am liebsten 24 Stunden am Tag und

dann holen wir alles nach was ich in meinem Leben versäumt habe und

Tidus nehmen wir auch überall hin mit, er soll auch endlich glücklich werden.
 

„Ich bin mir sicher, glaub mir......“ fange ich wieder an.

„...ich liebe dich.“ spreche ich flüsternd weiter.

„Ich liebe dich so sehr, will nicht mehr ohne die sein.

Ab jetzt soll es uns nur noch im Doppelpack geben und keiner wird uns da rein reden.“ werde ich plötzlich mutiger und beende damit meinen Satz.
 

Egal wie peinlich das jetzt war, aber ich musste es ihm sagen, sonst hätte ich es ewig mit mir herumgetragen.

„Sora, das will ich auch. Schon seit unserem ersten Treffen gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf.

Alles an dir hat mich fasziniert, dein Körper, aber vor allem, das Geheimnisvolle das dich umgab.

Du hast dir von mir nichts sagen lassen, obwohl du wirklich schwächer bist als ich.

Doch du hast dich durchgesetzt, noch dazu kam, dieses wunderbare Gefühl in deiner Nähe.

Glück, Zufriedenheit, Liebe, das alles fühle ich immer wenn ich dich sehe. Und weißt du auch warum?? Weil ich dich so sehr liebe.“ flüstert Riku mit wirklich komischer Stimme,

anscheinend ging es ihm nicht anders als mir. Aber was er gesagt hat war wirklich wunderschön.

Langsam rutsche ich zu ihm, taste nach seiner Wange, um dann über sie zu streicheln.
 

„Du bist so toll.“ hauche ich ihm entgegen und lege meinen Kopf an seine Halsbeuge.

„Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe.“
 

Ich merke wie Riku mich auf seine Beine zieht, zum ersten Mal, habe ich nichts dagegen, den anderen führen zu lassen.

Riku vertraue ich, dieses Vertrauen war schon von Anfang an da, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, es war da.

„Was denkst du wie froh ich bin.

Jetzt komme ich mir nicht mehr so allein vor, jetzt habe ich dich und zwar für mich allein. Ist doch so, oder?“ fragt Riku und erinnert mich wieder an mein Stricherdasein.

Wenn das so sein soll, dann sollte ich möglichst bald mit meinem Vater reden.

„Ich weiß nicht. Meine Eltern müssen das alles erstmal erfahren.

Ehrlich gesagt war ich viel zu feige, jetzt schon zu ihnen zu gehen. Ich hatte Angst du weißt mich wegen der Geschichte mit Tidus zurück.“ erkläre ich, woraufhin ich ein leises Lachen höre.
 

„Nein, das könnte ich gar nicht. Ich musste so oft an dich denken, immer und immer wieder,

langsam wurde mir es echt egal, was du da mit deinem Freund gemacht hast.“ entgegnet Riku.

„Danke, Riku. Ich verspreche dir ich werde so schnell wie möglich mit ihnen reden.“ versichere ich lächelnd und lasse meinen Kopf weiterhin bei seinem Hals liegen.

Riku erwidert nichts mehr, fängt dafür an wunderbar über meinen Körper zu streicheln.

Ich könnte hier einschlafen, so gemütlich geht Riku mit mir um.

Umspielt mit seinen Fingern meinen Körper, streicht über meinen Bauch, meine Brust,

meinen Hals und mein Gesicht, bis er bei meiner Sonnenbrille ankommt.
 

„Sora, bitte, darf ich deine Augen sehen?“ will er plötzlich wissen. „Ich...aa...aber sie sind nicht schön.“ entgegne ich stotternd.

Ich weiß zwar nicht wie sie aussehen, aber ich kann es mir vorstellen, ausdruckslos und leer.

„Macht nichts.“ flüstert Riku und nimmt mir vorsichtig die Brille ab.

„Aber Sora...“ kommt es erschrocken von ihm.

„Ich hab doch gesagt, sie sind nicht schön, du musst es mir nicht unter die Nase reiben.“ wehre ich ab.
 

Ich bin mir sicher, er hat sich wegen meinen Augen erschrocken.

„Quatsch, deine Augen sind wunderschön. Sie sehen aus wie glänzende Saphire.“ spricht Riku das schönste Kompliment aus,

das ich bis jetzt gehört habe. Glänzende Saphire?? So sehen meine Augen also aus??

Ich kann gar nicht sagen wie glücklich mich das alles macht.
 

„Danke, Riku.“ krächze ich, etwas überrumpelt doch wunderbar zufrieden. „Nichts zu danken.“ erwidert Riku hebt mein Kinn etwas an und vereinigt unsere Lippen zu einem, von meiner Seite überraschenden Kuss.
 

Aber ich genieße ihn, lasse mich richtig fallen in diese babyweichen Lippen, genieße Riku´s Streicheleinheiten dabei und seine Wärme.
 

„Sorry, aber ich konnte nicht mehr anders.“ erklärt Riku, als wir uns wieder von einander lösen.

Doch ich will das gar nicht hören, wie lange habe ich mich nach seinen Lippen gesehnt,

wie lange musste ich mich damit abfinden, dass ich sie niemals mehr spüren kann.

„Glaub mir, das war wunderschön.“ versichere ich ihm und lege meinen Kopf an seinen Hals zurück.

Wieder fühle ich seine Hände die so sanft über meinen Körper streicheln und mich ganz und gar entspannen lassen.

Ein gehauchter Kuss auf meine Haare, lässt mich kurz kichern, Riku´s Nase hat mich dabei einfach zu viel gekitzelt.
 

„Kichererbse.“ bemerkt Riku flüsternd, als die Tür zum Wohnzimmer aufgerissen wird und ich total erschrecke.

Wer auch immer das war, bekommt jetzt was zu hören, ich hätte fast nen Herzinfarkt bekommen.
 

„Sorry, aber ich hab die Spannung zu Hause nicht mehr ausgehalten.“ erklärt Roxas kleinlaut.
 

„ROXAS!!!!!!

Spinnst du???

DU hast die Spannung nicht mehr ausgehalten und jagst mir so einen Schrecken ein???“ rege ich mich auf,

als ich bemerke, das noch jemand im Raum ist.
 

Die Schritte dieser Person sind jedoch ganz anders, als die von Roxas, sie ist eindeutig ein Mädchen.

„Tut mir...“ fängt Roxas an, doch wird von mir unterbrochen.

„Wer ist da noch?? Da ist noch jemand im Raum, ein Mädchen.“ erkläre ich. „Ja, Roxas´ Schwester ist auch mitgekommen.“ entgegnet Riku mit einem echt freundlichem Ton in der Stimme.
 

Er scheint, das Mädchen gern zu haben.

Ich krame in meinem Kopf wie sie wohl heißt, ich bin sicher Roxas oder Riku haben sie erwähnt, aber ich muss echt lange suchen, bis mir ihr Name wieder einfällt.

„Du heißt Asuka, richtig?“ will ich von ihr persönlich wissen.

Erstens muss ich endlich ihre Stimme hören und zweitens will ich verstehen warum Riku sie so gern hat.

„Ähhh ja, das stimmt. Woher weißt du das?“ will sie wissen. Sie hat ne echt freundliche und helle Stimme, ähnlich wie Roxas, aber trotzdem anders. Ein richtiger Begriff für sie fällt mir aber nicht ein.
 

„Dein Bruder und Riku haben schon von dir erzählt.“ erkläre ich.

„Hmmm ach so.“ antwortet sie schüchtern. Ich weiß nicht, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie irgendwas verbirgt.

Sicher kommt ihre Schüchternheit auch daher, dass sie noch nie mit jemanden wie mir gesprochen hat,

aber da ist noch was anderes, ein Geheimnis schwingt in ihrer Stimme mit.
 

„Warum bist du so schüchtern?“ frage ich schließlich so direkt wie bei Roxas.

„Ich...ähhh...ich bin nur müde.“ redet sie immer noch um den heißen Brei herum.

„Müde?? Aber es kann höchstens halb 11 sein, da kommst du aber nicht nach deinem Bruder und Riku, die würden jetzt noch weggehen.“ gebe ich zurück um sie aus der Reserve zu locken.
 

„Ich bin aber nicht wie die beiden. Ich hab keinen Freund und jetzt lass mich in Ruhe.“ blockt sie ab. Daher weht also der Wind, sie ist eifersüchtig.

„Asuka, was hast du denn?? Sora hat dir doch nichts getan.“ mischt Riku sich ein.

„Nein, hat er nicht.“ entgegnet sie nur und läuft aus dem Zimmer.
 

„Nich schon wieder. Seit sie gehört hat, dass ihr euch aussprechen wollt, is sie die ganze Zeit so drauf.

Ich glaube ich geh ihr mal lieber nach.“ erklärt Roxas seufzend.
 

„Kann ich mitkommen, ich glaub ich weiß was deine Schwester bedrückt.“ teile ich den anderen beiden mit.

„Ach ja?? Was bedrückt sie denn?“ fragt Roxas neugierig.

„Das soll sie dir selber sagen, wenn sie soweit ist. Ich verrat´s dir bestimmt nicht, wenn Asuka es nicht sagen will.“ antworte ich. „Kann ich jetzt mitkommen?“

„Sicher.“ stimmt Roxas zu und ich setze noch meine Brille wieder auf, bevor wir drei laufen zu ihm.

Roxas wohnt wirklich gleich nebenan, das finde ich toll, wenn ich hierher zurückkehre hab ich dann schon zwei Freunde in meiner Nähe.

„Sie is sicher in ihrem Zimmer.“ vermutet Roxas als wir einige Stufen hinauf gehen, die anscheinend in den zweiten Stock führen.
 

Ein wirklich wundervoller Klavierklang durchzieht das Haus, ist das Asuka die da spielt??

Ich habe selber Klavier gespielt, als ich noch zu Hause war, aber so toll wie sich das anhört,

konnte ich es nie.

„Willst du allein zu ihr?“ will Roxas wissen.

Ich nicke nur, ehe Roxas meine Hand zu einem Türknauf führt. „Viel Glück.“ wünschen mir er und Riku noch ehe ich vorsichtig eintrete.
 

„Hallo Asuka.“ begrüße ich sie.

„Was willst du? Lass mich alleine.“ fordert sie mit weinerlicher Stimme. Ist es denn wirklich so schlimm??

„Ich hab mich gefragt ob du mich vielleicht mitspielen lässt.“ entgegne ich und komme vorerst vom eigentlichen Thema an.

Darauf höre ich wie sie sich anscheinend die Tränen aus dem Gesicht wischt.
 

„Kannst du das denn?“ will sie neugierig wissen. Jetzt erkenne ich klar Roxas in ihr wieder, diese vorsichtig-freundliche Art,

die mir so gefällt.
 

„Klar, ich hab früher selber gespielt.“ antworte ich.

„Dann komm.“ stimmt sie zu, steht auf und zieht mich mit sich zum Klavier. „Spielst du mir was vor?“ fragt Asuka schüchtern.
 

„Mit Vergnügen.“ bejahe ich und fange an zu spielen. Anfangs mache ich noch viele Fehler, ich habe auch seit über drei Jahren nicht mehr gespielt, aber bald klappt es ganz gut und auch Asuka gefällt es.
 

Sie legt seufzend ihren Kopf an meine Schulter.

„Du spielst toll.“ lobt sie mich.

„Du auch.“ gebe ich lächelnd zurück.

„Riku mag das bestimmt auch.“ mutmaßt sie.

„Das weiß ich nicht. Ich glaube klassische Musik is nich seine Stärke.

Aber ich weiß was er mag und das bist du.

Er mag dich als sehr gute Freundin und er is gerne mit dir zusammen.“ erzähle ich.
 

„Aber er liebt dich.“ sieht sie selbst ein. „Ja und ich ihn. Es tut mir wirklich Leid für dich.

Ich bin überzeugt davon, dass du ein klasse Mädchen bist, aber Riku steht nun mal auf Jungs.“ erkläre ich ihr die für sie traurige Wahrheit.
 

Danach sagt sie lange nichts mehr, kuschelt sich nur echt süß an mich. „Weißt du, ich bin froh, dass Riku sich in dich verknallt hat und nicht in irgend so nen doofen Trottel, wie Ben.“ teilt sie mir schließlich mit.
 

Ich muss unweigerlich darüber lachen, Riku und Benilein??? Das wäre schon was, Riku müsste wahrscheinlich noch jeden zweiten Tag zu nem Stricher so prüde wie Ben ist.

„Glaub mir, in so nen doofen Trottel, kann sich kein Mensch verlieben.“ entgegne ich, woraufhin sich Asuka von mir löst.

„Danke für die Blumen.“ resigniert sie.

War sie wohl vorher in ihn verknallt?? Ach nein, ich muss auch wieder das Dümmste überhaupt sagen.
 

„Tut mir Leid, aber Ben ist doch keiner für dich. Er ist oberflächlich, doof und prüde.“ versuche ich sie zu trösten.

„Ich weiß.“ antwortet sie lachend.

„Mit dem hab ich schon lange kurzen Prozess gemacht.“
 

Gott sei Dank.

„Ohh Mann und ich dachte, ich hab dir schon wieder was getan was dich traurig macht.“ entgegne ich seufzend.

„Nein, hast du nicht und das Riku dich liebt, dafür kannst du nichts, das habe ich auch verstanden. Weißt du was?“ fragt Asuka und klammert sich an meinen Arm.

Ich schüttle ratlos den Kopf.

Was kommt denn jetzt??
 

„Du bist echt toll.“ erklärt sie und küsst mich kurz auf die Wange.

„Danke, du auch.“ kann ich gerade noch erwidern ehe Riku und Roxas ins Zimmer platzen.

„Asuka was machst du da mit Sora?“ will Roxas wissen.

„Sie hat gar nichts gemacht. Außerdem hab ich euch nicht gesagt ihr sollt nicht lauschen?“ frage ich.
 

Das hatte ich ihnen deutlich eingeschärft als wir zu Roxas gelaufen sind, aber die zwei halten sich natürlich nicht dran war ja klar.

Eigentlich wollte ich Asuka das ersparen, dass jeder weiß, warum sie so traurig und aufbrausend war.

„Na ja, wir haben uns eben Sorgen gemacht. Asuka is doch meine Schwester und Riku´s beste Freundin. Sorry.“ nuschelt Roxas kleinlaut.
 

„Und du? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ frage ich Riku.

„Na ja, du kannst echt toll Klavier spielen. Warum hast du das nie erzählt?“ will Riku wissen.

„Du wirst mir bestimmt nicht erzählen, dass du auf klassische Musik stehst.“ gebe ich zurück.

„Manchmal. Früher hab ich Geige spielen gelernt.“ gesteht Riku.
 

„WAS?!?!“
 

sind wir alle drei perplex.

„Na ja, das hat mir eben Spaß gemacht und ich war richtig gut darin. Ich hab das nie erzählt, weil es mir immer ein bisschen peinlich war.

Alle hielten mich immer für nen coolen Typen und das wollte ich nich verlieren.“ erklärt Riku.
 

Ich weiß nicht, aber darüber muss ich irgendwie lachen.

Dass Riku über so was überhaupt nachdenkt hätte ich nie gedacht.

Kurze Zeit später höre ich auch Roxas und Asuka lachen.

In diesem Moment fühle ich mich so losgelöst von allen, hauptsächlich von meinen Problemen, wenn ich mit Riku und seinen Freunden zusammen bin, fühle ich nur Glück.

Wie selten dieses Gefühl doch ist.
 

„Is ja wieder gut, so lustig is es auch nicht.“ beschwert Riku sich, als wir immer noch lachen.

„Es ist auch nicht lustig, dass du Geige spielst.

Es ist nur lustig, dass du denkst wir würden dich deshalb nicht mehr mögen.“ klärt Asuka ihn auf, als wir uns langsam wieder beruhigen.
 

„Echt Riku, wir mögen dich doch egal was du machst. Sora sollte dafür das beste Beispiel sein.“ erklärt Roxas.

Er hat es wahrscheinlich nicht so gemeint, aber dieser Satz bringt mich schlagartig wieder in die Wirklichkeit zurück und

sagt mir was ich bin und warum ich eigentlich zu Riku gegangen bin.

Langsam senke ich meinen Kopf, bevor mir leise Tränen über die Wangen rennen.

Asuka, Roxas und Riku, sie sind alle glücklich hier, und ich???

Ich bin so unzufrieden mit meinem Leben, was musste ich auch alles falsch machen.

„Sora?? Was is mit dir?? Hab ich was Falsches gesagt???“ ist Roxas sofort bei mir und streichelt mir durch die Haare.

„Nein, nur die Wahrheit.“ gebe ich zurück.
 

„Aber Sora, das is doch nicht schlimm. Du kommst doch bald wieder zu uns und selbst jetzt mögen wir dich, also hör bitte auf zu weinen.“ versucht auch Asuka mich zu beruhigen.

„Genau, wir mögen dich, so wie du bist. Egal mit was du dein Geld verdienen musst. Und glaub mir, einen solch netten, süßen, tollen, einfach super Menschen hab ich noch nicht kennen gelernt.“ teilt Riku mir mit.

Seine Worte lassen mich aufhorchen, ich dachte schon er sagt gar nichts.
 

Aber auch die anderen, ihre Worte trösten mich, genauso wie die von Riku. Doch irgendwie scheint mir mein Körper überhaupt nicht zu gehorchen, noch immer rennen dicke Tränen über meine Wangen.

„Komm mal her.“ flüstert Riku plötzlich und zieht mich von der Klavierbank in seine Arme.

Sofort werden meine Wangen warm, solche Zärtlichkeiten einfach zu zulassen, das muss ich wohl noch lernen.

„Was ist los mit dir? Na los erzähl. Ich hör dir zu und ich werde dir helfen für deine Probleme eine Lösung zu finden.“ versichert Riku mir und wischt einige meiner Tränen weg.
 

Soll ich ihm jetzt wirklich alles sagen was mir Sorgen bereitet???

Ich meine, wir sind ja jetzt zusammen und da erzählt man sich das, oder??? Aber ob Riku das auch wirklich versteht, es wäre mir lieber mit Tidus zu reden, er kennt die Problematik und auch sonst kann ich mich auf ihn verlassen,

bei Riku ist diese Sicherheit einfach noch nicht da, besonders wenn auch noch Roxas und Asuka dabei sind.
 

„Sora?? Willst du mir das alleine sagen?? Sollen wir wieder zu mir?“ fragt Riku, fast so als hätte er meine Gedanken gelesen.

„Ich...ähhhh...“ fange ich an, werde aber von Asuka unterbrochen.
 

„Komm, Bruderherz, wir gehen. Und diesmal wird nicht gelauscht, KLAR?!?!“ fragt Asuka befehlerisch.

„Nein, ich bin ganz brav.“ gibt Roxas klein bei und ich höre wie die beiden hinausgehen.

Riku zieht mich unterdessen mit sich, ich bin mir total unsicher was ich jetzt machen soll.

Ich bin in dem Zimmer eines für mich noch relativ fremden Mädchens und bin total hilflos,

wenn ich jetzt weg will, dann habe ich keinen Plan wohin ich muss.

Riku zieht mich immer weiter mit, bis wir anscheinend bei einem Sofa oder so was sind,

sofort legt sich Riku darauf, ich auf ihm.
 

Zugegeben, jetzt fühle ich mich fast wohl,

mein Kopf ruht auf seiner Brust,

sein warmer Körper unter mir,

seine sanften Berührungen überall auf meinem Körper.
 

„Erzählst du mir jetzt was los ist?“ will Riku wissen. „Hat es etwas mit deinen Eltern zu tun?“

„Ich...weiß nich...ja und nein. Ich hab einfach Angst. Was is wenn sie mich nicht mehr wollen, wenn ich ihnen sage, was ich in den letzten drei Jahren gemacht habe??? Was is wenn sie mich dann ekelhaft finden.“ teile ich Riku alles mit was mir auf der Seele liegt.

„Und wenn sie mich dann nicht aufnehmen, wo geh ich dann hin??? Ich möchte doch unbedingt bei dir sein.“
 

Riku ist nun sehr lange still, ich bin kurz davor aufzustehen und wegzugehen.

Wenn er damit nicht zu Recht kommt, wie soll das dann später werden??
 

„Weißt du Sora, deine Zweifel sind wirklich verständlich.

Aber ich bin mir sicher, deine Eltern werden dich aufnehmen, egal was du getan hast.

Und ich glaube fest daran, dass sie dich lieben, sonst hätten sie sich nie so um dich gesorgt und die ganzen Suchaktionen gemacht.“ erklärt Riku zuversichtlich.
 

Wow, jetzt bin ich aber echt überrascht, dass er dann so aufbauende Reden schwingt hätte ich nie gedacht.

Aber es stimmt was er sagt und wenn ich ehrlich bin, habe ich das schon lange gewusst,

ich wollte es mir nur nicht eingestehen.
 

„Du, Riku, könntest du...weißt du...na ja...“ stottere ich, zu feige meine Bitte in Worte zu fassen.

„Sora, was willst du?? Sag es einfach, ich lache nicht und ich sage bestimmt auch nicht nein.“ versichert mir Riku.
 

„Aber du weißt doch gar nicht was ich will, wie kannst du sagen, du verneinst bestimmt nicht?“ frage ich überrascht.

„Weil ich jetzt immer für dich da sein will und ich werde dich überall unterstützen und dir helfen. Denn du bist das Wichtigste für mich und ich will dich nie wieder verlieren.“ erzählt Riku ehrlich.
 

Jedes seiner Worte trifft mich so sehr, noch nie hat jemand so was zu mir gesagt, noch nie war jemand so ehrlich zu mir und hat mir freiweg erzählt was er fühlt.

„Na gut, kannst du mit zu meinen Eltern?“ will ich schließlich wissen.

„Das ist alles??“ ist Riku etwas perplex.

Ich nicke nur.
 

„Klar, komme ich mit.“ stimmt Riku freudig zu, zieht mich zu sich hinauf und küsst mich.

Voller Freude und Zufriedenheit erwidere ich den Kuss, streichle seine Lippen sanft und mit aller Wärme die ich habe.
 

Ob ich wohl einen Schritt weiter gehen sollte??
 

Unsicher lasse ich vorsichtig meine Zunge über seine Lippen wandern, doch ich werde immer sicherer, dass das die richtig Entscheidung war, Riku öffnet seine Lippen ein Stück,

lässt mich bereitwillig seine Mundhöhle erkunden. Über jeden Zentimeter lecke ich, fühle dabei erneut Riku´s Streicheleinheiten,

diesmal so wunderschön auf meinem Rücken. Vorsichtig fährt er an meiner Wirbelsäule hinab, ist schließlich bei meinem Po angekommen, über welchen er ebenfalls streichelt.
 

Ein zufriedenes Seufzen fließt in den immer noch anhaltenden Kuss mit ein, als Riku´s Zunge sich an meiner reibt und

langsam ein Spiel zwischen uns entfacht, was ich am Ende für mich entscheide.
 

„Ich liebe dich.“ flüstert Riku, greift nach meiner Brille und nimmt sie mir erneut ab um mir danach einen Kuss auf die Stirn zu hauchen.

„Ich glaub...ich dich auch.“ gebe ich unsicher und sehr leise zurück.

Das laut auszusprechen, bereitet mir immer noch die größte Angst.

Ich weiß ja, dass ich hier bei Riku bin, das mich wirklich niemand, der mir was Böses will belauschen kann.

Aber die Angst, dass mein Chef der wirklichen Beziehung zu Riku auf die Sprünge kommt wächst mit jedem Moment mit dem ich hier bin.
 

„Riku?? Meinst du, ich kann dann nach Hause?“ will ich vorsichtig wissen. Ich will ihn keinesfalls verärgern, er soll wissen, dass ich auch noch hier bleibe wenn er es möchte.

„Nach Hause??? Nein, auf keinen Fall. Wir gehen jetzt aus.“ erklärt er. „WAS?!?!?! Aber du weißt doch wie es um dich und mich steht. Wenn mein Chef das herausfindet, köpft er mich.“ entgegne ich aufgeregt.
 

Was denkt er eigentlich???
 

Dass mein Chef mich mit Samthandschuhen anfasst, nur weil ich blind und sein bester Stricher bin???
 

NEIN, ganz BESTIMMT nicht.
 

„Tja, Sora, ich hab mir da was überlegt.

Da dein Chef es nicht gerne sieht, wenn du das ohne Bezahlung machst, werde ich dir Geld dafür geben.

Du kannst dann erzählen, dass ich das noch gewollt hätte und der Kunde ist schließlich König oder?“ fragt er und richtet sich langsam auf, mich mitziehend.

Eigentlich hat er ja Recht, wenn nur dieses böse Gefühl in mir nicht da wäre.

In mir schreit es geradezu, geh nicht mit, geh nach Hause, das wird böse enden,

aber ich möchte doch so gern bei ihm sein, möchte ganz normal mit ihm ausgehen und mich mit ihm amüsieren.
 

Tanzen, Kuscheln, Trinken, Schmusen, das möchte ich alles mit ihm zusammen machen, aber kann ich das wirklich?

Diese Story die Riku sich für mich ausgedacht hat wäre plausibel genug um es dem Chef zu erklären, aber wird das wirklich so einfach gehen???
 

„Ich weiß nicht, Riku.“ gebe ich schließlich zurück.

„Was weißt du nicht?“ will Riku wissen.

„Ob mir das der Chef so abkauft. Er hat mich ja nach dem einen Kuss mit dir, schon verwarnt und glaube mir das war nicht gerade schön. Ich möchte das deshalb nicht nochmal mit machen.“ erkläre ich.

„Bitte Sora, glaub mir, meine Erklärung is gut und dein Chef wird sie dir bestimmt auch abnehmen. Bitte nur heute Abend und das nächste Mal wenn wir ausgehen, da bist du kein Stricher mehr.“ flüstert Riku in mein Ohr und beginnt an meinem Ohrläppchen zu knabbern.
 

Mhmmmm er kann das echt gut, vielleicht sollte ich es einfach machen, ich meine das Gefühl in mir kann ja auch lügen,

also warum soll ich nich mal ein bisschen Spaß haben, mit dem Menschen, der mir so sehr gefällt.

„Also gut, gehen wir.“ stimme ich zu.

„WIRKLICH?“ strahlt Riku mich mit seiner aufgeregten Stimme an.
 

Ich nicke lächelnd, woraufhin er mich von sich hebt und auf den Boden stellt.

Einen Moment später fühle ich schon, wie er meine Hand nimmt.

Schüchtern und vorsichtig drücke ich sie kurz, ehe ich mich von ihm führen lasse.

Wir gehen etwa zehn Schritte nach links, dann durch eine Tür, anscheinend in Roxas´ Zimmer.

„Hallo ihr zwei. Wir wollten uns nur... Was hast du denn vor?“ bricht Riku plötzlich seinen eigentlichen Satz ab.

Wir sind wohl wirklich in Roxas´ Zimmer.

„Ich gehe jetzt aus, was denkst du denn???“ will Roxas mit verwunderter Stimme wissen.

„Alleine?“ fragt Riku.

„Nö, Axel hat gerade angerufen. Roxas hat echt einen an der Waffel wenn die zwei telefonieren.

Schmalz pur, sag ich nur.“ regt Asuka auf.

Sie ist also auch da.
 

„Ach halt die Klappe.“ herrscht Roxas sie an. Wow, so hab ich ihn noch nie gehört, dass er so was auch kann überrascht mich.

„Wo wollt ihr hin?“ will er schließlich von uns beiden wissen.

„Wo wollt ihr hin?“ gibt Riku die Frage zurück.

„In den Club.“ erklärt Roxas.
 

„Gut, dann nehmt ihr uns doch sicher mit oder?“ schlägt Riku vor.

„Hmmmm, wenn ihr brav seid, schon.“ spielt Roxas ein bisschen mit uns.

„Du kennst mich doch, ich kann kein Wässerchen trüben.“ scherzt Riku.

„Und Sora erst recht nicht.“ fügt er noch hinzu und zieht mich zu ihm.
 

Sofort werden meine Wangen wieder warm, was is nur mit mir los???

Solche Berührungen sollte ich als Stricher doch gewohnt sein, aber jedes Mal wenn Riku mich so zärtlich berührt,

jegliche Wärme in dieses Berührungen steckt,

fühle ich mich so gut, wie lange nicht mehr.
 

„Also gut, wir nehmen euch mit. Aber ihr haltet euch wirklich zurück.“ verlangt Roxas.

„Müssen wir auch.“ stimme ich zu.

„Müssen wir das?“ will Riku wissen.

„Ja, wenn mir mein Chef die Story abnehmen soll.

Keinerlei Zärtlichkeiten gegenüber mir, keine Streicheleinheiten, Küsse oder sonst was.

Das muss alles von mir ausgehen, dann wird es so aussehen, als würde ich machen was du willst.“ erkläre ich.

„Meinst du ich will das nich?“ fragt Riku unbekümmert.
 

Also langsam reicht es mir, er nimmt das Ganze meiner Meinung nach viel zu locker.

„Ach Riku, du weißt genau wie ich das meine.

Wenn du so ganz ohne Verstand auf die Sache zugehst, dann geh ich nach Hause.

Du musst dir überlegen, was es für mich bedeutet, wenn wir auffliegen.“ gebe ich hart zurück um Riku auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Noch habe ich nicht mit meinen Eltern gesprochen,

noch bin ich zu 100% Stricher und wenn Riku sich nicht zusammen nimmt, wird das wohl auf ewig so bleiben.
 

„Tut mir Leid, ich hab mich nur so gefreut, dass wir zusammen weggehen.“ erwidert Riku reumütig.

„Darfst du ja auch, nur solltest du dir bewusst sein, was ich im Moment bin.“ erkläre ich.

„Mein Freund und leider auch Stricher. Aber sobald das vorbei ist, darf ich mich richtig freuen, wenn wir weggehen.“ stellt Riku fest.
 

Dieser Typ ist echt eine Klasse für sich, wie kann er nur denken, dass alles so einfach geht??

Aber irgendwie freue ich mich darüber, dass er schon so weit in die hoffentlich gute Zukunft schaut.

„Ja, dann darfst du dich freuen.“ antworte ich schließlich lächelnd, woraufhin ich von Riku ein fieses Lachen höre.

„Da wirst du was erleben, das sag ich dir.“ verspricht er.

„Wir werden sehen, wer was erleben wird.“ erwidere ich grinsend.

„Seid ihr dann fertig mit euren Debatten?“ will Roxas wissen.
 

„Ja, ich muss nur noch drüben meine Jacke holen. Bin gleich wieder bei euch.“ erklärt Riku, küsst mich kurz auf die Wange und geht dann aus dem Raum.

Ohhh, eine Jacke, wie gerne hätte ich auch eine, in den letzten Tagen sind die Temperaturen so stark gesunken,

aber eine Jacke ist im Moment wirklich nicht drin.

„Willst du dir was anderes anziehen?“ fragt Roxas plötzlich.

„Ich...na ja...die besten Klamotten hab ich nicht an.“ druckse ich ein bisschen herum.

Von ihm so einfach was anzunehmen ist auch nicht gerade meine Stärke.

Nach dem Essen, das er uns spendiert hat, musste ich immer wieder an den Preis denken, den Roxas da für uns bezahlt hat.
 

„Ich such dir was aus.“ ist Asuka sofort dabei und ich höre ihre zarten, leisen Schritte,

die anscheinend zum Kleiderschrank ihres Bruders laufen.

Kurze Zeit später haben mich Roxas und seine Schwester schon angezogen.
 

Ein Hemd mit langen Ärmeln, darunter ein T-Shirt und eine lange, wie sie mir gesagt haben, schwarze Hose.

Aber das Beste war die Jacke, die Roxas mir gegeben hat, außen eindeutig Cord, aber innen so kuschelig weich und warm.

„Die Jacke ist toll.“ lobe ich sie.
 

„Wirklich?? Wenn du willst, kannst du sie behalten. Die hab ich noch vom letzten Jahr.“ erklärt Roxas.

„Aber das kann ich nicht annehmen.“ protestiere ich.

Ich kann ihm doch nicht einfach seine Jacke wegnehmen.
 

„Doch kannst du. Das Riku jetzt so glücklich ist, das ist allein dein Verdienst und da ist die alte Jacke wohl nur ein geringer Preis dafür. Also nimm sie ruhig.“ fordert Roxas.

„Aber ich weiß nicht. Brauchst du sie echt nicht mehr?“ will ich wissen. Ich meine Ausleihen ist ja okay, aber Behalten???

„Nein, fühl doch mal, ich hab ne neue.“ entgegnet Roxas, nimmt meine Hände und legt sie auf seinen Oberkörper.

Ich lasse sie darüber schweifen, er hat wirklich ne Jacke an, die ist auch toll glaube ich jedenfalls.

„Na gut, okay.“ stimme ich zu.
 

„Dann gehen wir schon mal nach unten.“ erklärt Roxas und will mich führen. „Ich weiß es allein, bis zu eurer Treppe sind es noch etwa 7 Schritte und sie hat 15 Stufen.

Außerdem ist dort ein Treppengeländer an dem ich mich festhalten kann.“ lehne ich seine Hilfe ab.

„Aber eine Sache noch, du musst darauf achten, dass mich euer Butler nicht sieht.“

„Der hat ab heute Urlaub, sonst hätte ich dich nie hierher gebracht.“ antwortet Roxas und läuft dann vor mir, aus dem Zimmer und die Treppe hinab, hinter mir Asuka.
 

Riku kommt einige Momente später und nachdem er erstmal mein Outfit bewundert hat und wir uns von Asuka verabschiedet haben fahren wir in der Limo von Roxas´ Eltern zu Axel.

Hier in diesem Auto, ist der Geruch ein ganz anderer,

als bei dem von Riku´s Eltern oder seinem, hier riecht es eindeutig nach Orangen.

„Esst ihr hier immer Orangen oder warum riecht das so stark danach?“ will ich wissen.

„Mama steht voll auf den Geruch, deshalb hat sie einen Duftbaum hier aufgehängt.“ erklärt Roxas.

„Eigentlich ist der Geruch gar nicht mehr stark, es wundert mich, dass du ihn überhaupt riechst.“

„Ich habe wohl ne bessere Nase als du, schließlich sehe ich nichts. Apropos, Riku, wo is meine Brille?“ will ich plötzlich wissen.

Er hat sie mir vorhin abgenommen, also muss er sie auch noch haben.
 

„Die liegt bei Asuka, warum?“ fragt Riku.

„Ohne Brille, gehe ich nicht mit. Niemand soll wissen, dass ich blind bin.“ antworte ich.

„Tut mir Leid, aber nochmal zurück geht nicht. Du wirst wohl oder übel ohne Brille gehen müssen.“ entgegnet Riku.

„NEIN, werde ich nicht. Ohne Brille, gehe ich nach Hause.“ vertrete ich stur meine Meinung.

„Hier, hast du sie.“ gibt Riku plötzlich klein bei und drückt mir die Brille in die Hand.

Er hatte sie also die ganze Zeit und wollte, dass ich ohne gehe??? Der spinnt doch.
 

„WAS sollte DAS?“ will ich sauer wissen.
 

„Na ja, ich dachte einfach, dass jeder diese schönen Augen sehen sollte, nicht nur ich, Roxas und Asuka.“ erklärt Riku leise.

„Sie sind nicht schön.

Auch wenn du sagst sie sehen aus wie glänzende Saphire, nicht alle Leute empfinden so und wenn sie mich anstarren kann ich das fast fühlen. Ich hasse es so angestarrt zu werden.“ erkläre ich wieder ruhig.
 

Riku hat es anscheinend nur gut gemeint, dass soll ich ihm schon verzeihen. „Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor.“ entschuldigt sich Riku leise. „Passt schon, Riku.“ versichere ich und kuschle mich an ihn.

Wie automatisch, schließen mich Riku´s Arme ein, streicheln sanft über meinen Körper und machen mich mit jedem Moment glücklicher.

Wenig später halten wir an, anscheinend sind wir bei Axel angekommen.
 

Dies bestätigt sich, als einen Moment später die Tür geöffnet wird und Axel uns überschwänglich begrüßt, danach Roxas einen Kuss entweder auf die Wange oder auf die Lippen gibt.

„Dann seid ihr also jetzt ein Paar?“ fragt Axel während der weiteren Fahrt. „Ja, aber das is noch geheim. Sora muss was regeln, bevor wir es an die große Glocke hängen können.“ erklärt Riku ohne zu erwähnen was ich bin.
 

Dafür bin ich ihm dankbar, so wie das bis jetzt mitbekommen habe, wissen nur Roxas und Asuka was ich eigentlich bin und das ist auch gut so.

„Is ja auch eure Sache, wann ihr es bekannt machen wollt.“ gibt Axel verständnisvoll zurück.

Anscheinend kennt er das, Roxas und er hatten wahrscheinlich auch gewisse Schwierigkeiten.

Schließlich kommen wir an.
 

„Du, Roxy-chan, könntest du mir was leihen. Meine Eltern waren noch nicht da um mir mein Taschengeld zu geben.“ erklärt Axel leise.

„Kommt mit, ich bringe euch gratis rein.“ beende ich das.

„Überlasst mir das Reden und ihr dürft euch nicht wie ein Paar verhalten, kein Händchen halten oder so.

Dasselbe gilt für uns.“ spreche ich weiter und löse meine Hand von Riku´s.
 

Danach gehen wir zum Türsteher.

Der begrüßt mich natürlich sofort, so oft wie ich und Tidus hier sind, kennt er mich schon persönlich.

Außerdem haben wir hier freien Eintritt um neue Kunden anzuwerben, dafür beobachtet uns der Clubbesitzer aber auch auf Schritt und Tritt.

„Ich hab hier drei neue Kunden. Meinst du, die könntest du reinschmuggeln?“ will ich vorsichtig wissen.

Drei Leute hatte ich noch nie dabei, wenn überhaupt dann einen oder zwei.
 

„Was hast du heute noch vor, dass du dir gleich drei angelacht hast?“ will der Türsteher wissen.

„Tja, viel natürlich, sonst hätte ich ja nur einen mitgenommen.“ erkläre ich grinsend.

Oh Mann dieses Theater geht mir jetzt schon auf die Nerven, aber ich muss es jetzt noch mitspielen, sonst ist der Abend ruiniert.
 

„Dann geht mal rein. Viel Spaß mit deinen Eroberungen.“ lässt er uns schließlich passieren, bevor wir dann von dem Kassierer unsre Stempel bekommen.

„Was war das eben??“ will Axel wissen.

„Woher kennst du den Typen und was meintest du mit drei neuen Kunden?“ Jetzt ist es wohl doch an der Zeit,

den Jungen mal aufzuklären, eine Ausrede fällt mir jedenfalls nicht ein. „Ich bin Stricher und als solcher habe ich hier freien Eintritt um neue Kunden zu finden oder die Beziehungen mit den alten zu vertiefen.

Damit ihr gratis reinkommt, habe ich euch eben als Kunden ausgegeben.“ erkläre ich gelassen.
 

„Du bist was?“ wundert Axel sich. „Roxy-chan, hast du das gewusst?“

„Ja, aber ich fand es absolut nicht wichtig. Sora ist genauso ein Mensch wie du und ich.

Er ist deswegen für mich nicht anders und langsam aber sicher wird er einer meiner besten Freunde. Ohne ihn wärst du Sonntag nich auf deine Kosten gekommen.“ antwortet Roxas.

„WAS?“ wollen ich und Axel gleichzeitig wissen.

„Na ja, Sonntag wo wir essen waren, da haben wir über meine Beziehung zu dir geredet und Sora hat mich darin bestärkt,

dir in nächtlichen Dingen zu vertrauen.“ erklärt Roxas gelassen.
 

„Ich weiß trotzdem nicht was ich davon halten soll. Dass ihr beide Kontakt zu einem solchen Milieu habt, hätte ich nie gedacht.“ staunt Axel.

„Was heißt hier solches Milieu, sie versuchen nur Geld zu verdienen um über die Runden zu kommen. Das müsstest du doch genau kennen.“ regt Riku sich auf.

„Riku, hör auf. Ihr müsst euch jetzt nicht streiten. Ich erwarte nicht, dass Axel mich mag,

jetzt nachdem er weiß was ich bin.

Ich erwarte auch nicht, dass er versteht warum ich das machen muss.

Aber ich erwarte, dass ihr euch deshalb nicht streitet, schließlich ist es allein meine Sache,

nicht eure und ihr solltet euch deshalb keine Sorgen darüber machen.“ mische ich mich ein.

Über so was zu streiten ist doch wirklich doof.

Jeder Mensch hat eben eine andere Auffassung zu unserem Berufsstand und das kann ich keinem verübeln.

Schließlich finde ich es mittlerweile auch ganz schön ekelhaft, mit was ich alles schlafen muss.

„Tut mir Leid.“ kommt es schließlich leise von beiden.

„Wir streiten nicht mehr. Schließlich wollen wir alle einen schönen Abend haben.“ fügt Riku hinzu.

„Genau und wenn Roxas dir so vertraut, dann tue ich das auch. Mein Roxy-chan täuscht sich nie in Menschen.“ erklärt Axel mit freundlicher Stimme.
 

„Dann sollte ich Roxy-chan wohl danken. Komm, ich geb dir was aus.“ entgegne ich.

„Danke, aber lass das Roxy-chan weg. Ich kann das nicht leiden, nur Axel darf das ab und an mal sagen.“ antwortet Roxas und nachdem wir unsere Jacken an der Garderobe abgegeben haben,

setzen wir uns an die Bar.
 

„4 Wodka Lemon.“ bestelle ich, als mir eine Stimme antwortet, die ich so gar nicht erwartet hätte.

„Soralein, dich sieht man auch mal wieder.

Diesmal sogar mit Begleitung.“ gibt der Clubbesitzer selbst zurück.

Was macht der hier???

Sonst ist er nie hier an der Bar und hilft mit, er hat ja schließlich genug Angestellte, die das für ihn machen.

„Seit wann stehst du hier hinter der Bar?“ will ich wissen.
 

„Seit zwei dieser Würmchen einfach gekündigt haben. Was die sich denken ist mir immer noch schleierhaft.

Aber wie ich sehe geht das Geschäft bei dir ganz gut. Rikulein hast du ja auch dabei.“ bemerkt er.

Was?? Woher kennen die sich jetzt.
 

„Ja, ich bin auch dabei...“ fängt Riku an.

„Können wir bitte unserer Getränke bekommen, wir sind hier nicht zum Reden.“ unterbreche ich ihn, aus Angst er würde irgendwas falsches sagen. Schließlich weiß er nicht,

dass mich der Typ eh schon auf dem Kicker hat und mich jedes Mal beim Chef verpfeift.

Ich bin mir sicher, Riku und er schauen mich nun verwundert an, wieso musste ich mich auch einmischen??

„Sicher, Sora.“ höre ich den Clubbesitzer schließlich sagen.

„Können wir uns irgendwo anders hinsetzen?? Der Typ ist ein Spion vom Chef.“ flüstere ich Riku zu während unsere Getränke eingeschenkt werden.
 

„Wirklich?“ staunt Riku.

„Ja, bitte, wir müssen irgendwo anders hin. Ich habe Angst, dass sich irgendjemand verplappert.“ erkläre ich ehrlich.

„Dann komm.“ entgegnet Riku, als wir nun endlich unserer Getränke haben und uns von der Bar an einen der Tische verziehen können.

Ich bleibe dabei so gut es geht im Hintergrund.

„Können wir wissen, warum wir so schnell von ihm wegmussten?“ fragt Roxas. „Der Typ ist der „Geschäftspartner“ und gleichzeitig ein Spion von meinem Chef.

Er hat schon, das erste Mal, als ich mit Riku hier war, dafür gesorgt, dass ich eine Verwarnung bekomme.“ antworte ich.
 

„Eine Verwarnung?“ wundert Axel sich.

„Wenn du es genau wissen willst, hat er mich geschlagen. Das nächste Mal werde ich garantiert nicht mehr damit wegkommen, da will er mehr.“ erzähle ich.

„Mehr, ...ist das eine...“ fängt Roxas stockend an.

„Ja, dann blüht mir das und zwar nicht zu knapp.“ nehme ich es ihm ab, das Wort auszusprechen.
 

Wieder wird mir bewusst in was für einer beknackten Situation ich bin.
 

Es war eine bescheuerte Idee hier her zu kommen, wo ich doch genau weiß, wem dieser Club gehört.

Doch gleichzeitig bemerke ich auch die bedrückte Stimmung, die ich da gerade verursache. Das passt mir wieder nicht.

„Aber jetzt reden wir nicht mehr darüber. Schließlich seid ihr und wir hierher gekommen um zu feiern oder??“ spiele ich ein bisschen Fröhlichkeit vor.

Ich hoffe das reicht für Roxas und Axel, dass Riku mich durchschaut, dass kann ich fast riechen.

„Schon.“ entgegnen beide etwas zurückhaltend.

„Also dann Prost.“ gebe ich zurück und halte mein Glas in Richtung Roxas und Axel.

„Prost.“ kommt es als erstes von Axel zurück und er stößt mein Glas an. Danach Roxas, wobei er viel zurückhaltender ist,

als letztes dann Riku, er sagt gar nichts, ich höre nur wie er danach, sein Glas austrinkt, genau wie ich.
 

„Schmeckt gut. Wollt ihr noch einen?“ will Roxas wissen.

Ich verneine, wie schon bei der Aktion mit Tidus bewiesen ist Alkohol nicht gerade meine Stärke.

Doch auch alle anderen verneinen, irgendwie ist die Stimmung gerade auf dem Nullpunkt angekommen,

vielleicht hätte ich trotzdem noch was trinken sollen, dann wäre ich auf jeden Fall mehr in Feierlaune als jetzt.
 

„Wollen wir vielleicht ein bisschen tanzen, Roxy-chan?“ will Axel wissen. „Ich...ähhh ja, komm.“ lassen uns die beiden alleine.

Lange sagen wir gar nichts,

Riku sieht eventuell Roxas und Axel beim Tanzen zu.

Er hätte sicherlich auch gerne mit mir getanzt und ich mit ihm.
 

„Sora, willst du woanders hin? Es gibt ja schließlich mehr Clubs als diesen.“ kommt Riku, wie schon vermutet meiner Angst auf die Spur.

„Nein, komm wir tanzen auch.“ gebe ich zurück und fasse dorthin wo ich Riku´s Hand vermute.

Meine Vermutung war zwar richtig, leider zieht Riku seine Hand weg.
 

„Willst du nicht?“ frage ich erstaunt.

„Doch“ antwortet er und atmet tief ein.

„Aber wenn es so aussieht, als wäre ich Kunde, sollte ich lieber deine Hand nehmen.“ fügt er mit einem Lachen in seiner Stimme hinzu und nimmt meine Hand.

„Natürlich.“ erwidere ich grinsend und lasse mich von ihm zur Tanzfläche führen.
 

Hier finde ich meine Entscheidung hierher zu kommen wieder völlig richtig. Riku ist so fantastisch,

ich könnte ewig hier auf dieser Tanzfläche bleiben und mich an ihn schmiegen.

„Bekomm ich auch was, wenn ich schon zahle?“ will Riku wissen.

„Klar.“ hauche ich verführerisch in sein Ohr und knabbere an seinem Ohrläppchen.

Er lässt seine Hände über meinen Körper wandern, fährt immer wieder im Takt der Musik an meinen Seiten hinab.

Währenddessen ist mir Riku´s Ohr viel zu langweilig,

küssend arbeite ich mich zu seinem Hals vor, sauge an diesem und fahre mit der Zunge entlang.

Schließlich knabbere ich daran, woraufhin ich von Riku ein überraschtes Keuchen höre.
 

„Du hast einen gesunden Appetit.“ teilt er mir mit.

„Heißhunger auf den der vor mir steht, wäre passender.“ informiere ich ihn, als ich spüre wie Riku von meinen Seiten zu meinem Po wandert und

diesen leicht mit seinen Händen bearbeitet, immer wieder wandert er darüber und kneift leicht hinein.

Jetzt ein Keuchen zurückzuhalten, fällt mir so schwer wie nie im Leben.
 

„Hör auf, keine Zärtlichkeiten von dir.“ dränge ich Riku schließlich damit aufzuhören, bevor es zu spät ist.

„Schon gut.“ gibt er reumütig zurück und verfrachtet seine Hände wieder auf meine Seiten, als wir plötzlich voneinander getrennt werden.
 

„Sag mal, kannst du mir verraten was du hier machst??“ will Tidus aufgebracht wissen. Er ist auch hier, das wusste ich gar nicht.

„Entspann dich, wir haben uns schon ne Story ausgedacht.“ erklärt Riku. „Halt die Klappe, reicher Pinkel, das will ich von Sora selber hören.“ fährt Tidus ihn an.

Was hat der denn??

War doch klar, dass ich wenn das Gespräch mit Riku gut laufen würde, auch was mit ihm mache.

Eigentlich hatte ich gedacht, wir kuscheln bei ihm zu Hause ein bisschen, aber hier is es auch ganz schön.

„Hör auf Riku so zu nennen. Es stimmt was er sagt, wir haben ne Ausrede, bist du zufrieden?“ will ich wissen.

„Nein. Was habt ihr euch denn ausgedacht?“ erkundigt Tidus sich, immer noch mit aufgeregter Stimme.
 

Jetzt endlich wird mir bewusst, was er wohl gemacht hat, er hat getrunken und das nicht zu knapp.

„Riku?? Tidus ist betrunken, oder?“ wende ich mich an Riku, jetzt mit Tidus zu sprechen hat doch keinen Zweck.

„Sieht so aus, ja.“ entgegnet Riku unschlüssig.

Na toll, was soll ich denn jetzt machen, wenn Tidus in dem Zustand ist, kann ich mich unmöglich auf Riku konzentrieren.
 

„Was soll ich jetzt machen?“ will ich von Riku wissen.

„Sperr ihn in eines der Hinterzimmer, damit er wieder nüchtern wird, bis du nach Hause gehst.“ hat Riku sofort eine Idee.

„Gut, so machen wir das.“ bin ich einverstanden und

überlasse es Riku, Tidus irgendwie mitzuschleifen.
 

Bei den Hinterzimmern angekommen, sind fast alle belegt, war ja klar. Schließlich finden wir ein leeres und legen Tidus dort ins Bett.

„Hör zu, ich komme dich wieder abholen, wenn ich nach Hause gehe. Schlaf ein bisschen.“ fordere ich Tidus auf und streichle ihm über die Wange.
 

„Tut mir Leid für das reiche Pinkel, war nich so gemeint.“ erklärt Tidus plötzlich.

„Is okay.“ tut Riku die Sache ab und nachdem wir uns verabschiedet haben, schließen wir das Zimmer ab und gehen wieder in den Flur.

Bei dem ganzen Gestöhne was da zu hören ist, wird mir echt schlecht.
 

„Weißt du, wo wir schon mal hier hinten sind, könnten wir doch etwas kuscheln oder?“ hat Riku plötzlich eine Idee und

zieht mich in seine Arme.

Sofort bin ich abgelenkt von alledem was um uns herum geschieht.

„Is denn noch ein Zimmer frei?“ will ich wissen.

„Hmmm, gleich neben dem von Tidus.“ antwortet Riku und fängt plötzlich stürmisch an mich zu küssen.

Etwas überrascht, erwidere ich, als Riku mir etwas zuflüstert.
 

„Der Besitzer is hier im Flur. Gib mir die Handschellen in deiner Tasche, es soll ja möglichst echt aussehen.“

Oh Scheiße auch das noch, gut das ich die Handschellen noch von dem Typ vor Riku in der Tasche hatte.

„Hier.“ flüstere ich nur zurück, bevor Riku die Handschellen nimmt und einen Arm von mir damit gefangen nimmt.

„Und jetzt du blinder Hund, rein da.“ herrscht er mich laut an und schubst mich durch eine Tür.

Kaum sind wir drin will Riku die Handschellen wieder abmachen, als mir was einfällt.

„Warte, der Typ lauscht bestimmt, oder er guckt durchs Schlüsselloch.“ flüstere ich, als ich vor der Tür bereits Geräusche höre.
 

Ich wusste doch, dass der das nicht so einfach glauben wird.

„Bitte, das werde ich zu verhindern wissen.

Zieh mir mein Hemd aus.“ befiehlt Riku, wobei er nur den letzten Satz laut sagt.

Ich tue was er verlangt, lasse mir aber genüsslich viel Zeit,

vielleicht ist der Typ dann weg,

andererseits ist Riku so toll, dass ich mir gerne etwas länger brauche.
 

Schließlich muss ich auch über seine babyweiche Haut streicheln und sie genießen.

Nach angemessener Zeit wie ich finde, steht Riku nun ohne Hemd vor mir.

Ich höre wie er sich einige Schritte von mir entfernt und das Hemd irgendwo hin hängt,

so wie ich vermute an den Türgriff, sodass wir endlich ungestört sind.
 

„So und jetzt ab ins Bett.“ fordert Riku und nimmt mir noch die Handschellen ab,

bevor er mich zum Bett zieht.

Seufzend lasse ich meine Hände über seinen Körper wandern, ich habe echt einen Glücksgriff mit ihm gelandet,

er is verständnisvoll und wird immer für mich da sein, es ist wie im Märchen.

Langsam fange ich an Riku´s Hals zu küssen, möchte ihn so gerne für immer fühlen und ihn bearbeiten.
 

„Du bist toll.“ flüstert Riku plötzlich und haucht mir einen Kuss auf die Haare.

Ich merke wie meine Wangen langsam warm werden,

ich sollte wirklich lernen, dass bei Riku abzustellen.

„Und wenn du rot wirst, bist du noch viel süßer.“ erklärt Riku, was meine Wangen nochmal heißer werden lässt.

„Wirklich?“ frage ich und stütze meine Arme rechts und links von seinem Kopf ab um seinem Gesicht ganz nah zu sein.

„Wirklich und ohne Brille erst.“ antwortet Riku und nimmt mir meine Brille ein weiteres Mal ab.
 

Ich protestiere nicht, wenn Riku meine Augen sieht macht mir das nichts aus, ihm scheinen sie nämlich echt zu gefallen.

„Und weißt du was jetzt kommt?“ will Riku wissen, nachdem er die Brille weggelegt hat.

Ich schüttle etwas ratlos den Kopf, als ich Riku´s Arme um mich fühle, die uns um 180° drehen und mich nach unten in die Kissen befördern.

„Das Riku – verwöhnt – Sora - Programm.“ erklärt Riku und küsst mich. Wieder fühle ich seine sanften Lippen an meinen, wie sie sie streicheln, sich an ihnen reiben und schließlich auch Riku´s Zunge an meinen Lippen.
 

Soll ich ihn jetzt wirklich führen lassen???

Wenn ich das tue verliere ich die Kontrolle,

aber wenn ich Riku vertraue, dann sollte ich ihm, das auch erlauben. Unsicher und auch unschlüssig ob das jetzt richtig war, öffne ich meine Lippen um Riku Einlass zu gewähren.

Genauso sanft fühle ich nun seine Zunge in meiner Mundhöhle, wie sie jeden Zentimeter abtastet,

über alles leckt, was sie erwischen kann und mich schließlich ein wunderschönes Spiel verwickelt.
 

Jetzt endlich bin ich mir auch sicher, dass es richtig war, die Kontrolle auch mal abzugeben.

Riku wandert unterdessen über meinen Körper, richtet mich ein bisschen auf um mir Roxas´ Hemd abzustreifen und dann unter das T-Shirt zu wandern. Zärtlich fühle ich seine Hand auf meinem Bauch,

wie sie alles dort streichelt und dabei das Shirt immer weiter nach oben zieht und ich schließlich genauso oben ohne bin, wie Riku.
 

Ich will schon anfangen ihn zu küssen, so bin ich das nun mal gewohnt, ich führe, nicht der andere.

Doch Riku drückt mich mit sanfter Gewalt wieder zurück in die Kissen.
 

„Du hast heute Urlaub, lass dich verwöhnen.“ haucht er mir entgegen, wobei ich bei dem Anflug von Erotik in seiner Stimme, fast lachen muss.

So was passt überhaupt nicht zu ihm.
 

Doch ich muss zugeben, dass seine weitere Behandlung echt klasse ist, wie er da meinen Hals immer wieder küsst, an ihm saugt und knabbert,

ist es mit meiner Beherrschung endgültig zu Ende und ich keuche laut auf.
 

Riku scheint, dass mehr als zu gefallen,

langsam und genüsslich wandert er weiter zu meiner Brust, küsst auch sie, bevor er sich meinen Brustwarzen widmet.

Ein kleiner Kuss ist der einzige Vorbote von Riku´s nächsten Aktivitäten, seine Zunge umspielt zärtlich meine Brustwarze,

bevor er anfängt, daran zu knabbern und auch darüber zu lecken.
 

Ein weiteres Keuchen verlässt meine Lippen, was Riku nur dazu anspornt weiter zu machen.

Ich fühle wie er, dasselbe mit der anderen Warze macht, ehe er zu meinem Bauch wandert und

diesen mit seinen weichen, warmen Lippen förmlich abtastet,

ich fühle sie einfach überall.
 

Zärtlich knabbert Riku um meinen Bauchnabel herum, ehe ich auch dort seine Zunge fühle, wie sie mich fast schon zum Stöhnen bringt.

Schließlich findet Riku, das das genügen soll und fängt an meine Hose zu öffnen.

Aber irgendetwas in mir sträubt sich dagegen,

so verliere ich die Kontrolle über alles,

Riku kann dann mit mir machen was er will, er muss nicht mehr auf mich hören und wehren kann ich mich dann auch nicht mehr.
 

„Bitte, Riku, hör auf. Ich kann das so noch nicht.“ halte ich Riku zurück und suche seine Hände,

die an meinem Hosenbund beschäftigt sind. Riku hält sofort inne und kommt wieder hoch zu mir.
 

„Was ist Sora, was kannst du nicht?“ will er wissen.

„Uke sein, das geht einfach noch nicht. Ich vertraue dir, wirklich, aber noch nicht so,

dass ich dir die volle Kontrolle über mich geben könnte.“ erkläre ich ihm ehrlich.

„Hmmmm, na gut, dann kuscheln, wir eben noch ein bisschen.“ ist Riku auch hier verständnisvoll,

dreht mich auf die Seite und schlingt seine Arme von hinten um mich. Hier seine nackte Haut auf meiner zu spüren, dass alleine macht mich schon glücklich.
 

„Ich liebe dich.“ flüstere ich so leise, dass ich es kaum höre.

„Ich dich auch.“ versichert Riku und haucht mir einen Kuss auf die Wange.
 

Ich weiß nicht wie lange wir so daliegen und uns gegenseitig streicheln, küssen und einfach nur berühren,

aber auf jeden Fall verkündet uns meine Armbanduhr irgendwann, dass es schon 4 Uhr morgens ist.

„Vielleicht sollten wir langsam nach Hause gehen.“ finde ich.

„Ja, wäre nicht schlecht. Ich ruf mal Roxas an ob sie noch hier sind.“ erklärt Riku und tut dies.

Roxas und Axel sind tatsächlich auch noch hier.

Sie warten auf uns am Ausgang, hat Riku gesagt.

Mittlerweile habe ich mich wieder angezogen und Riku´s Hemd von der Tür genommen.

„Gehen wir?“ fragt er, als er auch wieder vollkommen bekleidet ist.
 

„Warte, da is noch was. 1. ich brauche dein Geld und 2. müsste ich eigentlich wegen, der Handschellen irgendwelche Wunden haben.“ erkläre ich Riku etwas verlegen.

Das sind zwei Dinge die total unangenehm sind.

„Wie viel brauchst du?“ will Riku wissen und raschelt neben mir. Anscheinend nimmt er seinen Geldbeutel aus seiner Hosentasche.
 

„Also na ja, eigentlich hast du 2-mal mit mir geschlafen, außerdem noch, das Weggehen, da kommt schon einiges zusammen.

Aber wenn ich mein Trinkgeld von der letzten Woche dazu gebe, dann kommen wir etwa auf 50 Dollar.“ rechne ich schnell zusammen.
 

So wird zwar mein ganzes Trinkgeld, von dieser Woche drauf gehen, aber das war es mir wert und Riku deswegen auszunehmen, das liegt mir gar nicht. „Hier.“ entgegnet Riku schließlich und gibt mir 100 Dollar.

„Aber...“ will ich mich beschweren.

„Nichts aber, du musst nicht dein ganzes Trinkgeld für mich ausgeben.“ unterbricht Riku mich.

„Danke.“ gebe ich klein bei und nehme das Geld an mich um es in einen Umschlag mit dem anderen Geld, des heutigen Tages zu stecken.
 

„Wäre immer noch das Problem mit den Wunden, ich werde dich bestimmt nicht verletzen.“ spricht sich Riku sofort dagegen aus.

„Dann hol Tidus, er macht das.“ bin ich mir sicher.

Er weiß im Gegensatz zu Riku, wie es ist, ohne Beweise vor dem Chef zu stehen.

Als Riku schließlich nichts mehr erwidert, sondern nach draußen geht, bin ich froh.

Er hätte ja auch sagen können, er lässt das nicht zu, aber vielleicht, denkt er trotzdem was es heißt wenn ich keine Wunden habe.
 

„Also was soll ich machen?“ lässt mir Tidus´ Stimme aufschrecken.

„Nimm dir ein Messer aus dem Spielzeugschrank und schürf mir damit, den linken Arm ab bis etwa zur Hälfte des Unterarms.“ erkläre ich.
 

„Spielzeugschrank?“ wundert Riku sich.

„So nennt man den Schrank da, da sind alle Spielzeuge drin, die man für richtige Aufträge braucht.

Ihr wollt Fesselspielchen vortäuschen, hab ich Recht?“ will Tidus wissen. „Ja.“ kommt es nur von Riku.
 

Ich glaube, der is im Moment echt perplex, was es hier alles gibt.

„Setz dich auf´s Bett und hier beißt du rein, denn wehtun wird es sicher.“ erklärt mir Tidus, führt mich zum Bett

und gibt mir irgendeinen alten Lappen, den ich in den Mund nehme.
 

Ein lauter Schrei entkommt mir,

trotz des Lappens noch, als Tidus damit anfängt, das kalte Metall immer und immer wieder, an meinem Arm auf und abgleiten zu lassen.

Meine Hände ballen sich mittlerweile zu Fäusten, so weh tut es, doch schon fühle ich Riku´s Hände,

wie sie sich mit meinen verflechten und mich etwas beruhigen.
 

„Ich glaube, so sollte es reichen. Ich verbinde sie dir noch.“ erklärt Tidus und ich höre wie er sich von mir entfernt.

Ich weiß genau wo er hingeht, zum Spielzeugschrank.

Riku nimmt mir unterdessen, den Lappen aus dem Mund.

„Bist du okay?“ will er wissen.

„Jaaah, alles klar. Ich bin nur erschöpft.“ entgegne ich und lehne mich an Riku.

„Gibst du mir mal die linke Hand?“ fragt Tidus und Riku lässt meine Hand los.

Daraufhin spüre ich wie Tidus meine Hand nimmt, langsam den Verband um meinen Arm wickelt.
 

„Wir sind fertig.“ teilt er uns dann mit.

„Dann gehen wir. Unser Chauffeur wird euch nach Hause bringen.“ erklärt Riku.

„Danke.“ antworte ich, bevor Tidus etwas sagen kann, stehe auf und nehme vorsichtig Riku´s Hand.

„Willst du wirklich so rausgehen?“ fragt Riku sofort. Ich nicke nur und wir verlassen den Raum.

„Aber wenn der Besitzer kommt, dann lass so schnell wie es geht los.“ teile ich Riku mit.
 

Doch diesmal scheinen wir Glück zu haben, weder Riku noch Tidus warnen mich und so schaffen wir es ohne von dem Typ gesehen zu werden zur Garderobe und auch schließlich zum Ausgang.

„Hey ihr, alles klar?“ begrüßt uns Axel, als wir bei ihm und Roxas ankommen.

Anscheinend sind beide jetzt wieder besser drauf.

„Ja, total klar.“ stimmt Riku zu, zieht mich zu sich und küsst mich auf die Wange.

Doch um etwas zu erwidern, bin ich einfach zu müde und die Wunde an meinem Arm gibt mir den Rest.
 

„Ist das Auto schon da?“ will ich wissen.

„Nein, aber gleich.“ versichert Roxas mir, als ich auch schon ein Auto höre.

Hier überlasse ich es Riku mich zum Auto zu führen und lasse mir von ihm sogar beim Einsteigen helfen.

Schließlich sitze ich ganz nah an ihn gekuschelt im Wagen und wir fahren los.

Da meine und Tidus´ Wohnung, die erste auf dem Weg ist, werde ich mich schon bald von Riku verabschieden müssen.

„Du sag mal, wann willst du eigentlich mit deinen Eltern reden?“ will Riku plötzlich wissen.

Hmmmm, ganz schlechte Frage, denn obwohl mich Riku so bestärkt hat, habe ich immer noch Angst.

„Vielleicht Freitag??? Da hab ich frei.“ erkläre ich vorsichtig.
 

„Freitag ist toll. Wo soll ich dich abholen?“ fragt Riku aufgeregt.

„Zu Hause bei mir?“ schlage ich vor.

„Du wirst ja gleich sehen, wo ich wohne und wenn du es nicht findest, dann frag einfach Roxas, mittlerweile müsste er sich hier auskennen.“ antworte ich.

„Klar, dann bin ich Freitagnachmittag bei dir.“ entgegnet Riku.

Auch noch Nachmittag, ich dachte wir würden erst am Abend gehen.

„Ja, klar okay.“ stimme ich zu, ohne meine Einwände zu bringen.
 

„Was machst du morgen?“ will Riku dann wissen.

„Da hab ich Schicht, genauso wie Sonntag und den Rest der Woche, sorry.“ entschuldige ich mich.

Ich hätte doch selber gerne noch was mit ihm gemacht, aber ich muss mein Spiel jetzt zu Ende spielen.

„Macht nichts, dann bleib ich eben mal zu Hause oder ich mach was mit Asuka.“ tröstet Riku sich selbst.
 

„Du kannst auch mit uns weggehen.“ teilt Roxas da mit.

„Mit euch?? Dann kann ich genauso alleine gehen. Nach 5 Minuten fangt ihr an rumzumachen und ich bin Geschichte.“ erklärt Riku gelassen.

„Wir wissen nicht was du meinst.“ stellen sich beide dumm.

„Jaja, sicher.“ gibt Riku zurück, als der Wagen hält. „Muss ich schon aussteigen?“ frage ich traurig.

„Tut mir Leid, dafür, dass wir hier wohnen.“ erwidert Tidus hart und steigt ohne auf mich zu warten.

Irgendwas stimmt nicht mit ihm, das hab ich schon die ganze Zeit gemerkt, ihn so ungewohnt still zu erleben ist fast unheimlich.
 

„Was hat er nur?“ murmele ich.

„Dein Freund wird sich sicher wieder beruhigen. Jetzt bekommst du erstmal etwas, was du dir wirklich verdient hast. Einen dicken Schmatzer.“ erklärt Riku und zieht mich zu ihm,

um unsere Lippen ein weiteres Mal zu vereinen.

Ein leises Seufzen fließt in den Kuss mit ein, Riku weiß echt, wie er mich ablenken kann.

Seine weichen Lippen auf meinen, sein Gesicht so nah bei meinem.

Fast wäre es so als könnte ich ihn sehen, meine Vorstellung von ihm, hat sich in den letzten Stunden fest verankert,

wenn wir uns so nah sind.
 

„Bye, bis Freitag.“ verabschiede ich mich schließlich, wobei es Riku sich nehmen lässt, meine Lippen nochmals kurz einzufangen.

„Bye bye.“ erwidert er schließlich die Verabschiedung und

lässt mich dann aussteigen.
 

Total happy, gehe ich meinen Weg zu unserer Wohnung, die beiden Treppen nehme ich so schnell wie lange nicht mehr und stehe schon bald vor unserer Tür.

„Hast du deinen Schlüssel dabei?“ lässt Tidus´ Stimme mich erschrecken. „Ja, klar, hast du deinen vergessen?“ will ich wissen und schließe auf. „Nee, verloren.“ entgegnet er und geht ohne ein weiteres Wort an mir vorbei und ins Wohnzimmer.
 

Nachdem ich die Tür wieder zugeschlossen habe folge ich ihm, er muss schon auf seiner Couch liegen,

jedenfalls vernehme ich nur seine Atemzüge.

„Sag mal, was ist eigentlich los mit dir?“ frage ich.

„Das fragst du mich?“ wundert Tidus sich.

„Ich sollte dich fragen. Du lässt dir einfach Klamotten von diesen reichen Schnöseln schenken,

dann tanzt du ganz selbstverständlich mit diesem Angeber und dann fummelt ihr auch noch rum.

Mich würde es nicht wundern, wenn ihr es nebenan getrieben habt. Dazu sag ich nur eins, du spielst mit dem Feuer, weißt du das Sora?“
 

Ach Scheiße, was muss er mich jetzt so da stehen lassen, eigentlich dachte ich er kann Roxas doch ganz gut leiden und gegen Riku hat er noch nie was gesagt,

was soll ich denn machen, ich kann doch nichts dafür, dass er reich ist und Tidus eben nur ein Angestellter war.
 

„Was ist jetzt Sora?? Wird dir bewusst, was du getan hast, denn deinen Verstand hattest du heute ganz sicher nicht dabei.“ reizt Tidus mich weiter.

„Sei ruhig. Kannst du mich nicht verstehen??? Ich hab so was noch nie gefühlt, ich will auch leben und zwar mit Riku an meiner Seite.

Ich dachte du kannst das nachvollziehen, aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ erwidere ich und verlasse das Wohnzimmer.
 

„SORA!! Warte!!“ ruft Tidus mir nach und einem Moment später fühle ich seine Hand an meiner Schulter.

„Es war nicht gerecht was ich gesagt habe.

Ich verstehe, dass du mit Riku zusammen sein willst, aber könntest du damit warten, bis DU kein Stricher mehr bist.“
 

Ich lausche stumm seinen Worten, warum betont er dieses DU nur so, er kommt doch auch mit.

Weg von hier, von dem Abschaum, den wir befriedigen müssen.
 

„DU willst nicht mit oder?? DU willst weiter Stricher bleiben?“ frage ich schließlich.

„Ich...“ fängt Tidus an, redet jedoch nicht weiter.
 

„Erklär es mir. Warum willst du weiterhin hier leben???

Jeder betatscht dich, du musst mit allem schlafen was dir der Typ vorsetzt, du hast keine Freiheit.

Erklär mir, warum du das weiterhin ertragen willst.“ fordere ich, woraufhin ich von Tidus ein verrücktes Lachen höre.
 

„Du weißt doch nicht wie das ist. Was denkst du wird passieren wenn ich mit dir zu deinen Eltern gehe???

Bist du wirklich so naiv und glaubst, dass sie einen Angestelltenjungen, der mit 13 abgehauen ist auch noch willkommen heißen werden?“ fragt Tidus.
 

„Nein, ganz sicher nicht.

Wahrscheinlich würden sie mich ebenso anstellen, niemals würden sie sich um mich sorgen oder mich mit dir gemeinsam lernen lassen.

Ich wäre der arme Junge und du der Reiche,

der mit den tollen reichen Freunden, die alle keine Sorgen haben.“
 

Ich kann nicht anders, hole aus und haue Tidus eine runter.

„Denkst du wirklich ich würde, das jemals zu lassen??? Denkst du ich würde dann bei ihnen bleiben???

Wir gehören doch zusammen, wir sind ein Team, beste Freunde, schon vergessen?“ will ich wissen.
 

„Ich...nein...ich muss nachdenken.“ erklärt Tidus, geht an mir vorbei und verlässt unsere Wohnung wieder.

Was war das nur???

Musste das jetzt wirklich so enden???

Der Tag war so schön und dann das. Ich verstehe Tidus ja bis zu einem gewissen Grad,

sicher er ist eifersüchtig weil Riku und Roxas beide Geld haben und glücklich zu sein scheinen, aber dass er denkt meine Familie und ich würden ihn so einfach abschieben???

Das ist wirklich ein starkes Stück.
 

Seufzend gehe ich ins Wohnzimmer und streife mir meine Klamotten vom Körper,

eigentlich bräuchte ich jetzt einen Tee, aber sogar dazu bin ich viel zu faul.

Ich muss endlich schlafen, schließlich muss ich morgen oder besser gesagt heute arbeiten.

Müde fallen mir schon bald die Augen zu und ich erreiche das Reich meiner Träume.
 

Meine Schicht an diesem Tag bringe ich nur schweren Herzens über die Bühne, bei jedem Freier kommt es mir vor,

als würde ich Riku betrügen.
 

Deshalb läuft auch die darauf folgende Woche, mehr als mies, was noch dazu kommt ist,

das Tidus seit Freitag nicht mehr mit mir redet, egal was ich versucht habe.
 

Kapi 7 Ende
 

Bitte um Kommis.
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Fairytale gone bad

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fairytale gone bad non-adult

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Hier das achte Kapi ohne Adult.
 

viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 8: Fairytale gone bad non-adult
 

Sora´s POV
 

Schließlich ist der nächste Freitag gekommen,

wir haben gerade, wie in der letzten Woche üblich, wortlos gefrühstückt oder besser zu Mittag gegessen,

als ich mich von Tidus verabschiede um unserem Chef, mein Geld von Donnerstag zu bringen.
 

Im Treppenhaus rempelt mich jemand an, doch das ist mir im Moment ziemlich egal.

Ein genuscheltes Sorry bringe ich noch heraus, als bestimmt 6 Leute an mir vorbei gehen.

Wo die wohl hin wollen??

Langsam und unsicher setze ich meinen Weg fort,

jetzt ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich vor dem Typen stehe und dann endlich weg von hier.
 

Dass Tidus nicht mitkommen will, damit hab ich mich immer noch nicht abgefunden,

irgendwie muss ich ihn dazu bringen.

Wie automatisch klopfe ich an die Tür, bis mich ein geknurrtes „Herein“ eintreten lässt.
 

„Hier dein Geld.“ erkläre ich monoton und werfe den Umschlag auf den Schreibtisch.

„Einen Moment noch, Sora.“ entgegnet er, als ich schon wieder gehen will, läuft um mich herum und schließt die Tür zu.
 

Was???
 

Was wird das jetzt???
 

Hat er wohl was mitbekommen???
 

Bitte nicht, bitte, der letzte Freitag war so schön, lass mich einmal davon kommen.
 

We can't cry the pain away

We can't find a need to stay

I slowly realize there's nothing on our side
 

„Es ist an der Zeit, dass du mir einiges erklärst.“ fordert er.

„Ich??

Was soll ich erklären??“ stelle ich mich dumm.

Was soll ich ihm auch sagen???

Die Wahrheit??

Dann wäre ich wohl sehr schnell weg vom Fenster.
 

„Zum Beispiel könntest du mir erklären, warum du mit Kunden weggehst.“ fordert mich der Chef auf.

„Er hat dafür bezahlt, dass hab ich doch schon gesagt.“ antworte ich, wohl darauf bedacht, dass er mir meine Nervosität nicht anmerkt.
 

„Ach ja??? Warum nur hast du dann kein zweites Mal mit ihm geschlafen???“ will er dann wissen und schleicht um mich herum.

Ohh Mann, wenn er das noch weiter macht drehe ich noch durch.

Die vielen Schritte die auf dem Boden widerhallen,

ich habe keine Ahnung wo genau er jetzt steht, heißt ich kann mich auch nicht wehren, wenn er mir irgendwas tun will.
 

„Hab ich doch. Das Geld dafür hast du auch bekommen.“ erwidere ich.

„Dass ich nicht lache, Sora, meinst du ich bin dumm?“ fragt er und drückt mich urplötzlich gegen die nächste Wand.
 

Seine Finger schließen sich immer fester um meine Kehle.

Ich muss hier raus, sonst bringt er mich um.

Größte Angst steigt in mir auf, was soll ich nur machen.

„Ich hab seit deinem letzten Ungehorsam nicht geschlafen und in jedes Hinterzimmer und den Flur eine Überwachungskamera einbauen lassen.
 

Das war niemals ein Auftrag für dich, ihr habt weder einmal noch zweimal miteinander geschlafen.

Aber glaub mir, dafür bekommst du jetzt Strafe genug. Wenn du glaubst mich so einfach hintergehen zu können.“ droht er mir und drückt nochmal fester zu.

Ich kann gleich nicht mehr, bin schon bereit aufzugeben, als mir das einfällt was mir Tidus als erstes beigebracht hat.
 

„Wenn dir ein Typ zu nahe kommt, dann nutz auch seine männliche Schwachstelle“ dieser Satz hallt in meinem Kopf gerade tausendfach wider. Wenn ich das jetzt mache,

gehört schon eine große Portion Glück dazu,

ihn dort auch zu treffen, aber einen Versuch ist es wert.
 

Schnell und fest, trete ich nach ihm, habe dieses eine Mal wirklich Glück und treffe anscheinend tatsächlich zwischen seine Beine.

Ein Aufschrei von ihm und die Hände um meinen Hals lösen sich, ich gleite langsam an der Wand hinunter.
 

Doch mir bleibt kaum Zeit zum Durchatmen, er wird bestimmt nicht ewig brauchen, bis er sich wieder gefangen hat.

Schnell stehe ich auf, taste mich an der Wand entlang bis zur Tür, schließe diese schnell auf und

renne mit einem stechenden Schmerz in der Brust den geraden Flur entlang.
 

Eigentlich sollte ich hier auf keinerlei Hindernisse stoßen.

„Ihr Volltrottel, haltet ihn gefälligst auf.“ höre ich des Chefs wütenden Schrei.

Ich höre wie sich hinter mir mindestens zwei Menschen in Bewegung setzen und mir folgen.
 

Scheiße, ich muss hier raus und zwar schnell, draußen auf der Straße kann ich mich irgendwo verstecken aber hier???

Es müssen nur noch ein paar Schritte sein, denke ich als, mein Fuß gegen einen Widerstand stößt und ich vor Schmerz stöhnend zu Boden falle.
 

„Tja, du kleines Würmchen, dachtest wohl du entkommst so einfach.“ höre ich die Stimme des Clubbesitzers,

der mich ohne auf mich Rücksicht zu nehmen wieder hochzieht und auf die Beine stellt.
 

„Lass mich los.“ wimmere ich.

Ich will hier weg, habe wirklich Todesangst, was sie jetzt mit mir machen werden.

„Darauf kannst du lange warten. Du bekommst jetzt was du für deinen Ungehorsam verdienst.“ teilt mir der Chef mit, anscheinend hat er sich wieder erholt.

Er muss ganz nah bei mir sein, sein röchelnder Atem lässt meine Angst nur noch mehr zu nehmen.

Ich will gerade was sagen, als mich unvorbereitet eine Faust am Bauch trifft.

Sofort wollen meine Hände dorthin wandern und den schmerzenden Bauch schützen doch,

sie werden von irgendjemandem hart auf meinen Rücken gepresst.
 

Immer und immer wieder schlägt er mich, in den Bauch, die Brust, das Gesicht,

meine Brille ist schon lange kaputt gegangen.
 

Ich habe kaum noch die Kraft mich auf den Beinen zu halten, irgendjemand hält mich aber fest, sodass er mich weiter schlagen kann.

Nach etlichen Stunden, so wie es mir scheint, lassen sie endlich von mir ab und ich gleite auf den Boden.

Mein ganzer Körper fühlt sich an wie ein einziger blauer Fleck, überall fühle ich noch die Schläge die er mir verpasst hat.
 

„Jetzt bringt ihn in den Keller. Lasst ihn ne halbe Stunde ausruhen, dann dürft ihr ran.“ höre ich die Stimme vom Chef.
 

NEIN!! schreit mein ganzer Körper, denn ich weiß genau was sie dann mit mir machen werden.

„Lasst mich endlich gehen.“ jammere ich.
 

„Du gehst nirgendwo hin, Soralein. Dachtest du wirklich, du kannst wieder zurück zu deinen Eltern?“ will der Chef wissen und hält mein Gesicht sodass er mir in die Augen sehen kann.
 

„Woher weißt du das?“ will ich wissen. Davon wussten doch nur Roxas, Riku, Axel und Tidus.

„Tja, dein lieber Freund Tidus musste reden.

Hat zwar ziemlich lange gedauert bis wir alles aus ihm herausgequetscht hatten,

aber dafür hat er auch seine gerechte Strafe bekommen. Wiedersehen wirst du ihn wohl nicht mehr, dafür hat er wohl zuviel Blut verloren.“ erklärt der Clubbesitzer und lacht auch noch dabei.
 

Ich glaube ich höre nicht richtig, Tidus???
 

Er soll tot sein???
 

We can't cry the pain away,

We can't find a need to stay,

There're no more rabbits in my hat, to make things right.
 

Nein, nicht er, er hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun.

Er war doch immer dagegen, dass ich das mache.

Jetzt soll er deswegen tot sein.

Sofort sammeln sich Tränen in meinen Augen, rennen einen Moment später schon über meine Wangen.

„Ihr Schweine.“ beleidige ich sie in meiner Verzweiflung.
 

„Schweine?? So würde ich uns nicht nennen. Dafür hast du dir gleich nochmal eine Abreibung verdient.“ erklärt mir der Chef,

woraufhin er anfängt mich immer wieder in den Bauch zu treten.
 

Ich weiß nicht wie lange ich diese Qual noch ertragen habe, habe irgendwann das Bewusstsein verloren.
 

Riku´s POV
 

Endlich ist wieder Freitag, die letzte Woche in der ich Sora kein einziges Mal gesehen habe, war echt schrecklich.

Ich will endlich wieder bei ihm sein, so wie letzten Freitag, ihn endlich wieder in den Armen halten und ihn einfach bei mir haben.
 

„Riku, du sollst die Frage beantworten.“ holt Roxas´ Stimme mich plötzlich aus meinen Gedanken.

Wir haben wieder Sozialkunde bei diesem steinalten Opa.
 

„WAS?“ will ich aufgeregt wissen, dass der Lehrer mit mir gesprochen hat, hab ich gar nicht mitbekommen.
 

„Was heißt hier was??? Hast du die Frage gehört?“ fragt der Lehrer. „Ähhhh...“ stottere ich und schaue hilflos zu Roxas.

Er flüstert mir zwar was zu, aber so leise, dass ich es unmöglich hören kann.
 

„Nein, Entschuldigung, ich war leicht abgelenkt.“ erkläre ich.
 

„Dann wirst du mir bis zur nächsten Stunde, Seite 75 bis 85 aus dem Lehrbuch abschreiben. Danach wirst du dich sicher mit dem Thema auskennen.“ brummt mir der Typ auch ne Strafarbeit auf.
 

Doch nicht mal die kann heute meine Laune trüben, schließlich treffe ich ihn gleich nach der Schule wieder.

„Ja, klar wird gemacht.“ antworte ich gut gelaunt.
 

„Schön, ich will es nächste Stunde sehen, klar?“ will er noch wissen. „Glasklar.“ stimme ich lächelnd zu, woraufhin sich der Lehrer kopfschüttelnd abwendet.
 

„Oh Mann, Riku, was drehst du nur für Dinger?“ flüstert Roxas mir zu.

„Was denn?? Hat doch alles geklappt.“ entgegne ich nur.

„Jaja.“ erwidert Roxas, als es dann tatsächlich, zum Ende der Stunde und zum Ende der Schule an dem Tag, klingelt.
 

„Endlich.“ freue ich mich und packe schnell meine Sachen zusammen.

„Komm beeil dich.“ dränge ich Roxas zur Eile.

„Is ja schon gut, Sora läuft dir nicht weg.“ gibt Roxas etwas genervt zurück.

Ich kann ihn ja verstehen, ich habe in der ganzen Woche nur von Sora gesprochen, aber er war doch genauso als er mit Axel zusammengekommen ist.
 

Schließlich ist Roxas fertig und wir stoßen zu Axel, der vor der Tür auf uns gewartet hat, ihn muss ich heute noch nach Hause fahren.
 

„Heute hast du´s aber eilig.“ spricht mich plötzlich jemand an, den ich am liebsten versauern ließe.

„Ja, und??? Ich wette, du würdest nur zu gern wissen wohin ich gehe.“ erwidere ich.

„Pah, warum sollte ich das wissen wollen???“ gibt Kairi zurück.
 

„Weil du es nicht ertragen hast, dass dein Plan nich aufgegangen ist.“ entgegne ich.

Seit Kairi herausgefunden hat, dass unsere Lehrer die Erlaubnis vom Direktor hatten, ist sie total stinkig zu mir.

„Wer will auch dich zum Freund haben?“ antwortet sie wütend.
 

„Ich kenne da jemanden.“ schwärme ich.

„Jemand ganz tolles, weißt du, dein Bruder hatte ja auch schon das Vergnügen.“

„Und er hat´s ihm so richtig gegeben.“ findet Kairi.
 

„Du träumst Kairilein, frag mal deinen Bruder nach der Wahrheit.“ entgegne ich nur, tätschle ihren Kopf, bevor ich mit Roxas und Axel zum Auto laufe.
 

Kairi muss sich in dem Moment echt doof vorkommen, aber das geschieht ihr Recht, ich muss sie eh nochmal so richtig blamieren.

Schließlich fahren wir los, Axel´s und Roxas´ Verabschiedung fällt diesmal recht kurz aus,

weil ich sie immer wieder dazu dränge doch endlich mal fertig zu werden.
 

„Stopp, Riku, hier wohnt Sora.“ teilt mir Roxas plötzlich mit.

Gut, dass ich ihn mitgenommen habe, ich wäre glatt dran vorbeigefahren. „Bist du dir sicher??? Dass es so heruntergekommen aussieht ist mir im Dunkeln gar nicht aufgefallen.“ erkläre ich, als ich anhalte.
 

„Ich bin mir sicher, schließlich war ich schon öfter hier und so schlimm is es ja auch nicht.“ entgegnet Roxas und steigt aus.

Ich tue es ihm gleich und wir laufen in den zweiten Stock um zu klingeln, doch irgendwie öffnet niemand.
 

Wir probieren es zwar noch zwei und dreimal aber niemand öffnet. Das ist echt seltsam, was is nur los?
 

„Komisch, er weiß doch dass du kommst.“ wundert Roxas sich.

„Sei mal leise.“ entgegne ich und drücke meinen Kopf gegen die Tür, irgendjemand wimmert da ganz erbärmlich.

Ist Sora etwa etwas passiert, wenn, dann ist dieser Zuhälter Geschichte, wenn er Sora verprügelt oder Schlimmeres hat,

dann kann er sein blaues Wunder erleben.
 

„Riku was ist los? Was hörst du?“ will Roxas wissen und presst ebenfalls sein Ohr an die Tür.

„Wimmern??? Aber da is was passiert.“ stellt Roxas eigentlich überflüssig fest.
 

„Ja, geh mal weg. Die Tür muss auf.“ erkläre ich, warte noch bis Roxas in Sicherheit ist und werfe mich dann gegen die Tür.

Diese zittert in ihren Angeln, benötigt noch einen weitern Schlag bevor wir endlich in die Wohnung können.
 

„Tidus!!!“ presst Roxas schockiert heraus.

Ich kann gar nichts sagen.

Hier sieht es schrecklich aus, überall Blut, Tidus mittendrin, seine Hautfarbe hebt sich jedoch kaum von der des Bodens ab.
 

Rot, überall, was haben die nur mit ihm gemacht.
 

„Los, ruf einen Krankenwagen, bevor du noch ohnmächtig wirst.“ herrsche ich Roxas etwas schärfer an als ich eigentlich wollte,

aber die Wut steigt immer mehr in mir hoch.
 

Roxas ist sofort aus der Wohnung draußen.
 

„Ri...ku...komm...her...“ höre ich plötzlich Tidus´ Stimme.

Wie schafft er das nur, bei so hohem Blutverlust noch wach zu bleiben, normalerweise müsste er doch schon lange Sterne sehen.
 

„Du solltest nicht reden, ein Krankenwagen kommt gleich, dann kommst du wieder auf die Beine.“ erkläre ich und knie mich neben ihn.
 

„Ne...in...hör...zu...Sora...Gefahr...“ bringt er nach Luft ringend heraus. „...die...wis...sen...den...Plan...sorry...“ sind die letzten Worte, die ich höre, bevor Tidus´ Augen zu fallen und er das Bewusstsein verliert.
 

NEIN!!!
 

Was soll das???
 

Was musste das passieren???

Tidus, er kann doch gar nichts dafür.

Wieso haben die ihn geschlagen???
 

Aber das wichtigste wo ist Sora????
 

Ich muss ihn unbedingt suchen.

„Der Krankenwagen kommt in 5 Minuten.“ teilt mir Roxas plötzlich mit. „Riku??? Tidus, er ist doch nicht tot oder?“ will Roxas wissen, als ich nichts erwidert habe.
 

„Nein, bewusstlos. Hör zu, ich muss weg, die haben Sora. Kann ich dich mit ihm alleine lassen?“ frage ich, da mir Roxas´ Gesichtsfarbe überhaupt nicht gefällt.
 

„Was??? Die haben Sora, dann geh. Na los, mach dass du wegkommst.“ scheucht Roxas mich förmlich weg.

Schnell gehe ich aus der Wohnung, springe die Treppen hinab und fahre ohne auf jegliche Verkehrszeichen zu achten zum Büro von Sora´s Chef.
 

„Ist er da?“ will ich von einem der beiden Gorillas wissen, die vor der Tür stehen.

„Ja, aber er will nicht gestört werden.“ antwortet der.
 

„Ich muss ihn aber sprechen.“ gebe ich zurück und will durch die Tür gehen, als mich der Typ am Arm festhält.
 

„Ich sagte, er will nicht gestört werden.“ wiederholt er.

„Und ich sagte, ich muss ihn sprechen.“ wiederhole auch ich und reiße meinen Arm los um den Typen danach hart in den Magen zu schlagen.
 

Kaum ist er danach zu Boden gegangen greift mich der andere an, doch auch hier weiche ich aus,

schlage auch ihn nieder, bevor ich nun wirklich vor Wut kochend das Büro dieses Ekels betrete.
 

Doch der Kerl sieht nicht mal auf, als ich eintrete, schreibt nur immer weiter irgendwas auf ein Blatt Papier.

Der ganze Schreibtisch ist mit Ordnern und Papieren voll beladen.
 

Ich merke wie der Hass in mir hoch steigt, er hat Sora, da bin ich mir sicher.

„Wir müssen reden.“ erkläre ich hart.

„Riku, siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?“ will er ganz unschuldig wissen.

Das gibt´s ja nicht, jetzt kommt er mir auch noch auf die Tour,

aber wenn er zu viel zu tun hat, dann werde ich ihm mal was abnehmen.
 

Sauer laufe ich zum Schreibtisch, bringe all meine Kraft auf um ihn im hohen Bogen umzuwerfen und alle Dokumente und Ordner auf dem Boden zu verteilen.
 

„Jetzt bist du nicht mehr beschäftigt oder?“ frage ich und stütze mich auf die Armlehnen seines Bürostuhls.
 

„RIKU, was soll das?“ regt er sich auf und will aufstehen, doch auch hier verschaffe ich ihm Abhilfe und drücke ihn wieder zurück.
 

„WO IST SORA?“ frage ich, jedes einzelne Wort genau betonend.
 

„Sora??? Keine Ahnung, der hat heute frei.“ antwortet er ganz normal.
 

Ich koch gleich über, echt ey, was denkt der eigentlich was ich bin??? Strohdoof???

„Dann wäre er ja auch zu Hause und dort würde nicht ein halbtoter Tidus liegen.“ erwidere ich.

„Tidus ist halbtot, dann sollte ich ihn gleich aus meiner Liste streichen.“ bemerkt er beiläufig und mit einer Gleichgültigkeit, die mir den Magen umdreht.
 

„Sag mal, was bist du eigentlich???

Ein Roboter, der kein Gewissen hat.

Tidus liegt blutüberströmt in seiner Wohnung, von dir veranlasst,

Sora hast du auch irgendwo, da bin ich mir sicher und du zeigst kein bisschen Reue??“ will ich wissen.
 

„Reue??? Warum sollte ich Reue zeigen, ich war den ganzen Tag hier.

Von Tidus oder Sora weiß ich nichts. Also lässt du mich jetzt wieder weiter arbeiten?“ fragt er und nutzt einen kleinen Augenblick Unachtsamkeit meinerseits um sich von dem Stuhl zu erheben und seine Gorillas zu rufen.
 

„Spar´s dir, die liegen bewusstlos vor der Tür. Ich gehe eh, mit dir zu reden bringt nichts.“ erkläre ich und gehe zur Tür.
 

„Aber eines muss ich dir noch sagen.“ fange ich wieder an, als ich bei der Tür bin.

„Passiert Sora irgendwas, bist du schneller im Gefängnis als dir lieb ist und glaub mir,

das Gefängnis ist ein Spaziergang zum Unterschied was ich mit dir machen würde.“ warne ich ihn vor,

ehe ich über die zwei Typen steige und zu meinem Wagen zurückgehe.
 

Dort angekommen, sehe ich, dass Roxas mir eine SMS geschrieben hat.
 

‚Tidus is im Krankenhaus. Ich bin dabei, aber sie behandeln ihn grade. Wo bist du?? Was ist los mit Sora?’ lautet die Textnachricht.

Am Besten ich rufe ihn mal an, dass alles in einer SMS zu erklären, ist mir zu viel.
 

„Hör zu Roxas, ich hab keine Ahnung wo Sora ist, der Typ tut so als wüsste er von nichts.

Wenn du Tidus besuchen kannst, dann frag ihn unbedingt, ob er ein Versteck oder so was kennt, wo die einen gefangen halten können.“ kommt alles aus mir hervor als Roxas abnimmt.

„Scheiße ey, die Ärzte haben mir gesagt, dass Tidus bei einem solchen Blutverlust nicht gerade schnell wieder zu sich kommen wird. Wenn es ganz schlimm kommt, dann fällt er ins Koma.“ erzählt mir Roxas auch noch schlechte Nachrichten.
 

Na toll, aber ich muss jetzt endlich das tun, was mir schon die ganze Zeit in den Sinn gekommen ist.

„Hmmm, na ja, wir werden sehen, was kommt.

Ich fahre jetzt zu Sora´s Eltern, ich erzähle ihnen alles.

Sein Vater ist immerhin, der Reichste und Einflussreichste in der Stadt, er kann sicher mehr bei der Polizei erreichen als ich.“ teile ich Roxas meinen Plan mit.
 

„Gut, tu das. Ich bleibe hier, vielleicht ist Tidus´ Zustand ja doch nicht so schlimm.“ hofft Roxas und legt auf.

Ich will ihm seine Hoffnung ja nicht nehmen, aber so wie Tidus ausgesehen hat,

glaube ich kaum er kommt nochmal auf die Beine.
 

Völlig durch den Wind fahre ich schließlich los, so unkonzentriert wie ich bin mache ich auch noch die totalen Anfängerfehler,

zum Glück hat das niemand gesehen,

die würden ja denken ich wäre ein kompletter Volltrottel.

Schließlich stehe ich vor der Tür der Harakimis,

sehe nochmal an mir hinab, ob ich ihnen so auch entgegentreten kann, bevor ich klingele.
 

„Ja, zu wem möchten Sie?“ begrüßt mich eine Stimme aus der Sprechanlage. Eindeutig eine Frau, etwa Sora´s Mutter.

Wenn Roxas´ Erzählungen alle stimmen, dann haben sie ja keine Angestellten mehr, also kann nur es eigentlich nur sie sein.
 

„Zu Frau und Herrn Harakimi. Es geht um ihren Sohn.“ antworte ich. Danach höre ich nichts mehr,

langsam aber sicher wächst meine Verzweiflung, ich klopfe gegen die Tür, doch niemand rührt sich,

auch auf mein Klingeln antwortet niemand mehr.
 

Irgendwann verstehe ich, dass das wohl nichts bringt, anscheinend wollen sie ihren Sohn nicht mehr,

traurig und völlig am Boden drehe ich mich um, um wieder zu meinem Auto zu laufen, als mich plötzlich die Stimme der Frau zurückruft.
 

„Woher wissen Sie von unserem Sohn?“ fragt sie.

Als ich zu ihr sehe, blickt mir eine kleine Frau entgegen, ihre Haare genauso Schokoladenbraun wie die von Sora,

aber ihre Augen sind ganz klar anders, keine glänzenden Saphire mehr, sondern pure Traurigkeit spricht aus ihnen,

vielleicht auch ein Schimmer Hoffnung wegen meiner Worte.
 

„Ich kenne ihn. Er ist nicht tot. Bitte glauben Sie mir.“ bettele ich förmlich.

„Woher soll ich wissen, dass Sie nicht lügen?“ fragt sie.
 

„Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass Sora in Gefahr ist und dass er sterben kann wenn wir nicht bald was unternehmen.“ gebe ich zurück.
 

Ich weiß ja, dass sie bestimmt denkt, dass das ein weiterer Fehlschlag ist und die Spur sich wieder verliert, aber ich habe keinerlei Beweise um sie davon zu überzeugen.
 

„Sora ist in Gefahr?? Wo ist er?“ will ein Mann wissen, der plötzlich hinter Sora´s Mutter auftaucht.

Ihn kenne ich, er ist Herr Harakimi, ihn habe ich schon ein paar Mal auf solchen Reichenpartys gesehen,

zu denen mich meine Eltern mitgeschleift haben.
 

„Das ist es ja grade, ich habe keinen blassen Schimmer wo er ist oder sein könnte.

Bitte, lassen Sie mich meine Geschichte erzählen. Danach können Sie immer noch entscheiden ob Sie mir helfen wollen.“ biete ich an.
 

„Du bist der Sohn von Kazuya oder?“ will Herr Harakimi wissen. Ich nicke nur.

„Dann komm rein, dein Vater ist ein ehrlicher Mann, hoffen wir, dass es auf dich abgefärbt hat.“ entgegnet Sora´s Vater dann und ich darf mit ins Haus.
 

Wer hätte das gedacht, dass mir ausgerechnet mein Vater hilft Sora´s Eltern davon zu überzeugen, dass ich die Wahrheit sage.

„Also, ich kann das jetzt nur in der Schnellfassung erzählen, Sora läuft die Zeit davon.“ erkläre ich und fange an zu erzählen.
 

Alles aber wirklich alles, von Sora, warum er weggelaufen ist, wo er all die Jahre war,

wie wir uns kennen gelernt haben, was danach alles passierte und schließlich von letzten Freitag und von heute.

Danach ist alles still, keiner von uns sagt mehr ein Wort, Herr Harakimi und seine Frau scheinen ihre Sprache verloren zu haben. Verständlich, angesichts einer solchen Story.
 

„Und du meinst ernsthaft wir sollen dir das glauben??? Mein kleiner Sora ein solcher..., nein Sora könnte das nicht,

er ist blind, man muss ihm helfen, er kann sich doch nicht im Leben zu Recht finden.“ kommt es plötzlich von Sora´s Vater.
 

„Glauben Sie mir, Sora kann das.

Ich dachte das auch am Anfang, aber er hat mir bewiesen, dass er trotz seiner Behinderung ein ganz normaler Mensch ist,

die Wege und Entfernungen kennt er besser als jeder andere. Wissen Sie, es ist eigentlich ganz einfach.

Er merkt sich überall die Schritte die er gehen muss und deshalb findet er sich auch zu Recht und wenn nicht, hat Tidus ihm immer geholfen.“ erkläre ich.
 

Innerlich hoffe ich so darauf, dass sie Tidus dann in ein gutes Krankenhaus verlegen.

Ich glaube nicht grade, dass ein Stricher in das beste Krankenhaus der Stadt kommt.
 

„Siehst du, ich habe immer gesagt, dass er sich auch ganz gut alleine zu Recht findet. Er ist stärker als wir alle denken.

Und ich finde es ist höchste Zeit, dass du zur Polizei gehst und ihnen gehörig die Hölle heiß machst.“ spricht Frau Harakimi mit ihrem Mann.
 

Hier erkenne ich ganz klar Sora wieder, wenn er ein bisschen sauer ist, ich muss wirklich etwas lächeln darüber.

„Du glaubst ihm also?“ will Sora´s Vater wissen.

„Ja, du musst ihm nur in die Augen sehen um zu wissen, welche Sorgen er sich um Sora macht.“ erklärt Sora´s Mutter.
 

Wieder verfällt Herr Harakimi in Schweigen, ich hoffe wirklich er glaubt mir auch.

„Riku, komm, wir gehen zur Polizei.

Du kennst Sora und seine Umgebung mittlerweile besser als ich.“ teilt er mir schließlich mit.
 

„Gott sei Dank.“ seufze ich.

„Gott solltest du erst danken, wenn sie Sora gefunden haben.“ schränkt Sora´s Papa meine Freude ein,

steht auf und gibt mir ein Zeichen ihm zu folgen.
 

Ich nicke Sora´s Mutter nochmal kurz zu, ehe ich ihm nachlaufe. Wir gehen in die Garage.

Wow hier stehen wirklich nur Luxusschlitten, so viele unterschiedliche Autos haben wir nicht zu Hause.

Sora´s Vater entscheidet sich schließlich für einen Sportwagen, meinem nicht unähnlich.

Die Fahrt zum Polizeirevier gestaltet sich sehr abenteuerlich, ich will ja mich nicht in den Himmel loben,

aber bei der Fahrweise von Herrn Harakimi hatte ich echt Angst um mein Leben.
 

Zum Glück sind wir endlich da und ich kann aussteigen, im Polizeirevier steuert Sora´s Vater gleich auf eine bestimmte Tür zu.

Polizeichef steht an der Tür, wow, der hat sich mit Sora´s Verschwinden beschäftigt???

Doch beim Sohn von Herrn Harakimi ist das ja kein Wunder.
 

„Auflegen.“ herrscht er den Polizeichef an, der mit dem Hörer am Ohr hinter einem Schreibtisch sitzt, bei dem Unordnung wirklich untertrieben ist.
 

„Hiroshi was soll das?“ will der Polizeichef wissen, als Herr Harakimi einfach auf die Auflegtaste gedrückt hat.
 

„Der Junge hier weiß wo Sora ist, also hör ihm zu und finde meinen Sohn, ist das klar?!?!“ fragt Sora´s Vater befehlerisch und zieht mich vor den Schreibtisch.
 

„Los erzähl ihm, dass was du uns erzählt hast.“ Wieder erzähle ich alles, langsam werde ich darin echt gut.

„Dann ist Sora jetzt erst seit Mittag verschwunden?“ will der Polizeichef wissen.

„Ja, macht das was?“ frage ich zurück, während ich schon merke, wie Herr Harakimi neben mir ganz schön unruhig wird.
 

„Wir können mit der Suche erst nach 24 Stunden beginnen.“ erklärt er. „NEIN!!! Es wird jetzt auf der Stelle begonnen.“ lässt mich die laute Stimme von Sora´s Vater zusammen zucken.

„Das geht nicht, es gibt Verordnungen an die ich mich halten muss.“ gibt der Polizeichef zurück.
 

„Scheiß auf die Verordnungen. Das hast du das letzte Mal auch gesagt und dann hab ich Sora drei Jahre nicht mehr gesehen.

Hättest du schneller mit der Suche begonnen wäre er nie in ein solches Umfeld gekommen.

Wegen deiner Schlamperei konnte ich meinen Sohn drei Jahre nicht sehen.“ macht Herr Harakimi den Polizeichef nieder.
 

Diesmal hat der wohl auch verstanden um was es geht, nimmt den Hörer und schickt einen Wagen zu Sora´s Chef um ihn festzunehmen,

schließlich war er es, der die Schläger zu Tidus geschickt hat.
 

„Ich gehe auch dorthin. Ich nehme an, du willst mitkommen?“ fragt der Polizeichef dann Sora´s Vater.

„Ja und Riku auch.“ entgegnet Herr Harakimi und schaut zu mir.

Ich kann nur nicken, mein Hals ist so zugeschnürt.

Wir folgen dem Polizeichef zu einem Wagen, er bringt sofort, das Blaulicht auf dem Wagen an,

fährt so schnell wie möglich, zum Bahnhofsviertel.
 

Dort angekommen, warten wir noch auf den Streifenwagen, ehe der Polizeichef mit den anderen beiden Polizisten ins Haus geht.

Hier dürfen wir nicht mit, ehrlich gesagt möchte ich auch gar nicht, möchte die Lügen gar nicht hören,

die der Typ der Polizei versucht aufzutischen.
 

Es dauert etwa zehn Minuten, ehe die beiden Polizisten Sora´s Chef abführen und in den Streifenwagen bringen.

Ich weiß nicht, was der Blick bedeuten soll, den er mir zuwirft, aber ich hoffe, ich habe Sora so nicht in noch mehr Schwierigkeiten gebracht.
 

Der Polizeichef kommt wieder zu uns.

„Was macht ihr jetzt mit dem?“ will Herr Harakimi wissen.

„Er wird verhört. Hiroshi, glaub mir, ich werde alles tun um deinen Sohn wieder zu finden.

Mit deinen Worten hast du mir den Kopf gewaschen, ich hätte wirklich früher anfangen sollen Sora zu suchen.“ gibt der Polizeichef zu, als wir wieder zum Revier zurückfahren.
 

„Herr Harakimi, kann ich nochmal mit ihnen reden?“ will ich wissen, als wir reingehen wollen.

„Was ist, Riku?? Weißt du noch etwas??“ fragt er.

„Nein, ich dachte nur. Tidus, er liegt nicht grade im besten Krankenhaus und die medizinische Versorgung ist nicht die beste.

Daher hab ich mich gefragt ob Sie nicht dafür sorgen können, dass er in ein besseres Krankenhaus verlegt wird, vielleicht weiß er ja wo der Typ Sora festhält.“ erkläre ich.
 

Herr Harakimi scheint wieder zu überlegen, kein Wunder schließlich kennt er Tidus noch nicht mal.

„Dann gehen wir ins Krankenhaus und holen den Jungen da raus.“ stimmt Sora´s Vater zu und gibt noch dem Polizeichef Bescheid, ehe wir wieder mit einem Affenzahn zum Krankenhaus fahren.
 

„Riku!?!?! Was machst du hier?“ wundert Roxas sich, als wir beim Wartebereich ankommen.

„Roxas, wo ist Tidus?“ will ich wissen. „Immer noch im OP, sie warten auf ne Blutspende.“ entgegnet Roxas, als er wohl Herr Harakimi bemerkt.
 

„Sind Sie Sora´s Vater?“

„Ja, der bin ich. Du bist Roxas, nehme ich an?“ fragt er.

„Mhmmm, der bin ich.“ antwortet Roxas.

„Roxas welche Blutgruppe hat Tidus? Und von woher kommt diese Blutspende?“ erkundigt sich Herr Harakimi weiter.
 

„Ich weiß es nicht, keine Ahnung. Ich darf da nicht rein und das das letzte Mal jemand raus gekommen ist, ist schon ne Weile her.“ erzählt Roxas.
 

„Dann schauen wir wohl mal nach.“ gibt Sora´s Vater zurück und geht ohne auf das Schild „Zutritt verboten“ zu achten einfach durch die Schwingtür.
 

Wir werfen uns noch einen kurzen Blick zu, ehe wir ihm nachgehen.

Ich kann kaum glauben was sich mir für ein Bild bietet.
 

Die Räume hier sind mehr als baufällig, überall sieht man die Mauer hinter dem Putz hervortreten,

Schimmel an der Decke, aus den Angel gesprungen oder kaputte Türen.
 

Doch das Schlimmste ist, die Ärzte sitzen tatsächlich im Schwesternzimmer und spielen Karten.
 

„Sind Sie noch ganz bei Trost?“ will Herr Harakimi wissen.

„Sie spielen hier Karten und im OP liegt ein schwer verletzter Junge.“
 

„Der kommt eh nicht durch, also was sollen wir uns ne große Mühe bei ihm geben.“ entgegnet der eine Arzt.

Ehe ich und Roxas es uns versehen,

hat Herr Harakimi ihm beim Kragen gepackt und liest ihm gehörig die Leviten.
 

„Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie rufen sofort einen Krankenwagen, der den Jungen ins St. Mary Hospital bringt. Na los, wird´s bald.“ herrscht er den anderen Arzt an.

Dieser geht ohne sich zu wundern und ruft den Wagen.

Herr Harakimi lässt unterdessen, den einen Arzt wieder sinken, ziemlich unsanft zwar,

aber wenigstens lässt er ihn wieder los.
 

„Kommt ihr zwei, ihr müsst den Rettungsleuten sagen, was mit Tidus passiert ist.“ fordert uns Sora´s Vater auf,

als wir von draußen die Sirenen hören.
 

„Ja, natürlich.“ antworten wir und gehen mit Herrn Harakimi nach draußen. Nachdem wir den Rettungsleuten dann alles erzählt haben, fährt Roxas im Krankenwagen mit und ich und Sora´s Vater gehen wieder zu seinem Wagen.
 

„Riku, seit wann suchst du Sora schon?“ will er plötzlich wissen.

„Ähhh, seit 2, also nach der Schule.“ erkläre ich etwas durcheinander. Warum will er das jetzt wissen.
 

„Dann fahr ich dich jetzt nach Hause.“ entgegnet er.

„Was?? Nein, ich will Sora suchen. Ich will auch was machen.“ protestiere ich.

„Für heute hast du genug getan. Geh nach Hause, ruh dich aus und morgen früh kommst du zu uns und wir erzählen dir dann ob es was Neues gibt.

Wenn du dich so kaputt machst,

wirst du Sora nicht mehr helfen können, wenn wir ihn wieder gefunden haben.“ begründet Herr Harakimi.
 

„Hmmmm, na gut.“ stimme ich etwas geknickt zu.

Er hat ja Recht, ich bin nicht hellwach und werde langsam immer angespannter,

aber es hätte mir schon gefallen noch etwas zu tun.
 

„Und Roxas holen wir auch im Krankenhaus ab. Er sah nicht besser aus als du.“ fügt Sora´s Vater noch hinzu.

Ich nicke nur, irgendwas dagegen zu sagen, wäre doch sinnlos.
 

Roxas muss auf jeden Fall mal nach Hause, so viel Blut wie er heute gesehen hat, mich hat es echt gewundert, dass er nicht gleich umgekippt ist.
 

Beim St. Mary Hospital angekommen, finde ich Roxas im Warteraum wieder und erzähle ihm erstmal alles was Herr Harakimi mir gesagt hat, bevor er schweren Herzens mitgeht.
 

Tidus scheint ihm ja echt wichtig zu sein.

„Fahren Sie ruhig zu sich nach Hause, dann kann ich meinen Wagen gleich mit nach Hause nehmen.“ erkläre ich als wir im Auto sitzen.
 

Sora´s Vater stimmt zu und etwas später fahren ich und Roxas nach Hause.

Es wird ein komischer Abschied, als Roxas bei sich aussteigt und ich das kleine Stück weiter zu mir fahre.
 

„RIKU!! Gott sei Dank. Wo warst du denn?“ will meine Mutter wissen, als ich ins Haus eintrete.

Das hatte ich ganz vergessen, sie hatte ja keinen blassen Schimmer wo ich bin.
 

„Ich...ich glaube es ist an der Zeit, dir einiges zu erklären. Ist Papa auch da?“ frage ich.

„Ja, im Wohnzimmer, er hat schon bei Roxas angerufen, aber da warst du auch nicht und Roxas war auch nicht zu Hause.“ erklärt Mama.
 

„Ja, wir waren zusammen. Komm, ich erzähl euch alles.“ versichere ich und gehe mit Mama ins Wohnzimmer.

Von Papa bekomme ich dieselbe Begrüßung, wo ich denn war und was ich mir überhaupt denke und all das,

aber dafür hab ich grad gar keinen Nerv, beschwichtige meine Eltern mit meiner Erzählung,

bevor ich sie einfach im Wohnzimmer stehen lasse und todmüde in meine Etage gehe.
 

Obwohl ich so müde bin, finde ich keinen Schlaf muss immer wieder an Sora denken, wo ist er nur???
 

Geht es ihm gut???
 

Wird ihn die Polizei wieder finden???

Ich hoffe es, ich hoffe es so sehr.
 

Doch wie es scheint, wird meine Hoffnung bitter enttäuscht, es vergeht eine Woche und eine weitere ohne auch nur eine Spur von Sora.
 

Out of my head, Out of my bed,

Out of the dreams we had, they're bad,

Tell them it's me who made you sad,

Tell them the fairytale gone bad,

Sora´s POV
 

Der beißende Gestank hier ist wirklich unerträglich.

Blut, Urin, Schweiß, Alkohol und mein eigenes Erbrochenes, das ist alles was ich rieche.

Dazu noch dieses ununterbrochene Wasser tropfen.
 

All das lässt mich fast verrückt werden.

Genauso diese nicht auszuhaltende Kälte, das einzige Kleidungsstück was ich noch gefunden habe,

nachdem sie das mit mir gemacht haben,

war Roxas´ Jacke, sie ist auch das einzige, was mir ein bisschen Wärme gibt, wenn ich zusammengekauert an den Rohren angekettet bin.
 

Wo ist nur Riku???
 

Ob er mich überhaupt sucht???
 

Ob Tidus noch am Leben ist??
 

Ich hoffe es so sehr, ich hoffe, dass das nur eine Lüge war, die die mir da erzählt haben.

Ich hoffe so sehr, dass Riku bald kommt und mich hier rausholt.
 

Hoffnung, das ist wohl auch das einzige was mich hier unten noch am Leben erhält.

Etwas zu essen habe ich noch nie bekommen, nur Wasser und das alle drei Tage ein Becher.

Geschlafen habe ich auch schon lange nicht mehr,

aus Angst sie könnten mir dann was antun und auch wegen der Alpträume, die mich seit ich hier bin verfolgen.
 

Mittlerweile bin ich schon über zwei Wochen hier eingesperrt,

Gott sei Dank haben sie mir meine Uhr gelassen,

sonst hätte ich jegliches Zeitgefühl schon längst verloren.
 

Sie verkündet mir jedes Mal wenn ich wieder eine Stunde geschafft habe und dann auch einen ganzen Tag.

Wie froh bin ich jetzt, diese Uhr zu haben.
 

„16:00 Uhr“ höre ich da die gewohnte Computerstimme.

16:00 Uhr, hmmm, dann habe ich schon über einen halben Tag geschafft, ist doch toll.
 

Das Krachen der Tür lässt mich hoch schrecken, das heißt sie sind wieder da, sie tun es wieder mit mir.
 

„Na wie geht´s uns denn heute?“ will der eine wissen.

Ich kenne seinen Namen nicht, auch seine Stimme kenne ich nicht, ich kann nur vermuten,

dass er einer von den Handlangern vom Chef ist.
 

Auf seine Frage jedoch erwidere ich nichts, anfangs hatte ich noch Kraft genug,

doch mittlerweile öffne ich meine Lippen nur noch um zu schreien,

dass allein tut schon so weh, da sie überall aufgeplatzt sind.
 

„Wieder Schweigen, na wie heißt es so schön, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ witzelt der andere.
 

Auch ihn kenne ich nicht, ich weiß nur, dass er den übelsten Alkohol- und Rasierwassergeruch an sich hat,

dem ich jemals begegnet bin.
 

„Auf geht´s Kleiner.“ fordert der Erste und macht mich von den Handschellen los.

Jetzt sollte ich eigentlich zum Bett gehen, aber auch dazu bin ich mittlerweile schon zu schwach,

auch kriechen will mir nicht mehr gelingen, nach ein paar Metern klappe ich zusammen und bleibe auf dem Boden liegen.
 

„Na na, so war das aber nicht ausgemacht.“ erklärt der Zweite, kommt zu mir und zieht meinen Kopf an den Haaren hoch.
 

„Ich...kann...nicht...mehr...“ kommt es röchelnd aus meinem Mund.

„Du kannst nicht mehr??? Was brauchst du denn, damit du wieder kannst?“ will der Erste wissen.
 

„Was...ser.“ erkläre ich durstig.

„Hmmm, Wasser??? Ist wohl etwas zu viel verlangt, wir können dir aber was anderes geben.“ entgegnet wieder der Zweite und plötzlich fühle ich Flüssigkeit an meinem Mund,

doch es ist kein Wasser.
 

Angeekelt spucke ich alles aus, spüre schon den Würgereiz, der mich kurz darauf erbrechen lässt.

Nur noch Galle gemischt mit Blut entweicht meinem Mund.

Wie können die mir nur so was antun???

Wo ist ihr Gewissen oder ihr Mitgefühl???
 

„So jetzt hattest du was zu trinken und spuckst es aus?“ will der Erste wissen.
 

„Wasser...nicht Urin.“ antworte ich.

„Wenn dir das nicht genug ist, solltest du bestraft werden. Los auf jetzt.“ befiehlt der andere und rammt mir seinen Fuß in den Bauch.

Sofort kommt weitere Galle und Blut aus meinem Mund.
 

„Oh Mann, du bist ein ganz schöner Schlappschwanz weißt du das???“ fragt der Erste,

als ich plötzlich Hände an meinen Füßen und an meinen Handgelenken spüre. Sie tragen mich also.
 

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Inhalt des Adults: Sora wird von den Handlangern seines Chefs brutal vergewaltigt. Ihm geht es aufgrund dieser unschönen Behandlung immer schlechter und am Ende wird er ohnmächtig.
 

adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult*
 

Als ich aufwache, bin ich wieder angekettet, doch Roxas´ Jacke ist verschwunden,

mit den Füßen taste ich danach, doch ich finde sie nicht, sie ist weg, jetzt bin ich ohne jeglichen Schutz vor der Kälte,

ich werde erfrieren, bitterlich erfrieren, wenn sie mich nicht bald finden.
 

Wieder kullern dicke Tränen über meine Wangen. Riku muss mich endlich finden, ich will wieder bei ihm sein,

in seinen Armen liegen.
 

Ich will nicht hier sein, in einem stinkenden, kalten und einfach abstoßendem Raum.
 

„Riku, bitte finde mich.“ flüstere ich hoffnungsvoll.
 

This is the end, you know,

Boy , the plans we had went all wrong,

We ain't nothing but fight and shout and tears
 

Kapi 8 Ende
 

So wieder mal zu Ende.
 

Bitte um Kommis
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Freiheit

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Wollte mich wieder für die Kommis bedanken, die waren diesmal echt so toll.

Auf jeden Fall hab ich mich riesig gefreut.
 

Aber jetzt geht´s los
 

Viel Spaß beim Kapi
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 9: Freiheit
 

Riku´s POV
 

Ich drehe fast durch, seit drei Wochen schon ist Sora verschwunden und die haben noch keine Spur von ihm und ich soll mich auch noch in die Schule setzen und brav lernen.

Was denken die eigentlich??

Ich will Sora endlich wieder finden, habe solche Angst, dass er tot ist.
 

Auch Tidus geht es nicht besser, er liegt seit dem Überfall auf ihn im Koma.

Es geht so viel schief im Moment, das ist schon fast gespenstisch.

Bei der Polizei gibt es einen Maulwurf, der Sora´s Chef mit den nötigen Infos über ihn versorgt.

Das haben sie gemerkt, als sie ihm die Lüge aufbinden wollten, sie hätten Sora gefunden.

Davon hatten sie sich erhofft heraus zu finden wo er ist, doch Sora´s Chef war felsenfest davon überzeugt,

dass er noch immer gefangen gehalten wird.
 

„Riku, weißt du die Antwort?“ will unsere Englischlehrerin plötzlich wissen.

Ich weiß ich sollte aufpassen, immerhin bereiten wir uns nun schon auf´s Abi vor,

aber ich kann mich absolut nicht auf den Unterricht konzentrieren.
 

„Nein.“ entgegne ich. Zwar sehe ich die Verwunderung auf ihrem Gesicht, doch lässt sie mich dann in Ruhe und fragt Roxas,

doch auch der weiß nicht die richtige Antwort und erneut bemerke ich pure Verwunderung.
 

Ich weiß, wir sind eigentlich gut in Englisch, schließlich haben wir beide ne 1, aber weder ich noch Roxas haben gerade die nötigen Nerven um aufzupassen.

„Ich möchte mit euch beiden nach dem Unterricht sprechen.“ erklärt sie, bevor sie einen weiteren Schüler fragt,

der nun endlich die Antwort parat hat.
 

Im weiteren Unterricht lässt sie uns in Ruhe, Gott sei Dank.

„Was ist denn los mit euch beiden??? Seit ein paar Wochen seid ihr wie ausgewechselt.

Ihr macht nicht mehr mit und wenn ich euch frage, wisst ihr die Antwort nicht oder sagt irgendetwas falsches.“ sorgt sie sich um uns.
 


 

„Wir...unser Freund ist verschwunden.“ erklärt Roxas ehrlich.

„Der Harakimi-Junge?“ will sie wissen.
 

Wir nicken nur, woher kennt sie ihn denn??? Na gut, es war in den Nachrichten und auch im Radio,

aber niemand hat gesagt, dass es der Sohn von Herrn Harakimi ist, der da verschwunden ist.

Aus Angst Trittbrettfahrer könnten deshalb Lösegeld verlangen.
 

„Woher wissen Sie das?“ frage ich schließlich.

„Weil Herr Harakimi mein Onkel ist.“ erklärt sie uns.
 

„Wirklich?!?! Dann kennen Sie Sora?“ will Roxas wissen.

„Leider nein. Nur als er noch ein Baby war hab ich ihn ein paar Mal gesehen.

Aber mein Onkel hat ihn nicht zu Familienfeiern mitgebracht, da er zu große Angst hatte,

er könnte sich verletzen.“ erklärt sie.

Danach sagt keiner mehr ein Wort, was sollen wir auch sagen??
 

„Die Polizei hat noch keine Spur oder?“ erkundigt sie sich schließlich. „Nein, leider nicht, aber sie finden ihn, da bin ich mir sicher.“ erkläre ich entschlossen.

„Und ihr?? Ihr sucht ihn auch??? Ward ihr denn schon an seinen Lieblingsplätzen?? Vielleicht gibt es dort irgendeinen Anhaltspunkt.“ hat sie eine Idee.
 

Lieblingsplätze???

Hmmmm ob Sora so was überhaupt hatte??

Schließlich kann er nicht sehen, woher soll ich wissen, dass genau das sein Lieblingsplatz war.
 

„Geht jetzt zum Unterricht, sagt ruhig, dass ich euch aufgehalten habe und ihr deshalb zu spät seid.“ schickt unsere Lehrerin uns dann wieder weiter. Automatisch gehe ich mit, bin in Gedanken jedoch immer noch bei den Lieblingsplätzen.

Wo Sora wohl gerne war???

Hmmm, bei mir, zu Hause, mit Tidus war er einmal im Park, dass hat er auch gesagt aber ob dass sein Lieblingsplatz war???
 

Mittlerweile sitzen wir wieder im Unterricht, ich habe es Roxas überlassen alles zu erklären.

Er scheint genauso in Gedanken zu schweben wie ich.

Wir müssen Sora endlich finden, er darf nicht tot sein.
 

„Riku, ist dir irgendwas eingefallen?“ will Roxas plötzlich wissen.

„Nein, leider nicht.“ gebe ich zu.
 

„Ich habe nachgedacht, wo Sora wohl gerne war, aber mir ist kaum was eingefallen.

Nur bei dir, Tidus und im Club.“ erzählt mir Roxas von seinen Überlegungen.
 

Der Club???

Aber dass ist es doch, den Club haben wir in unseren Überlegungen immer vergessen,

schließlich sind wir schon seit Wochen nicht mehr da gewesen.
 

„Roxas, das ist es. Der Clubbesitzer, ist der Geschäftspartner von dem Zuhälter,

sicher hält er Sora für ihn gefangen. Wir müssen sofort dorthin.“ bin ich auf der Stelle bereit und packe auch schon mein Zeug zusammen.
 

„Aber Riku, wir haben doch...ach scheiß auf den Unterricht,

gehen wir dorthin.“ verwirft Roxas den Gedanken wieder und packt ebenfalls ein.
 

Doch auch dem Lehrer bleibt unser Verhalten nicht verborgen, wir sind bereits an der Tür, als er uns fragt was wir zwei wohl vorhaben.
 

„Tut uns Leid, is ein Notfall.“ teile ich ihm mit, bevor wir aus dem Raum eilen und zu meinem Auto gehen.
 

„Riku, wäre es nicht besser, wir würden zur Polizei gehen?? Ich meine, du kannst den Typen doch kaum überwältigen und du weißt nicht wer noch alles dort ist.“ macht sich Roxas Sorgen.
 

„Wir gehen zur Polizei, aber erst will ich mit dem Typen reden.“ erkläre ich.

„Wenn ich mir danach absolut sicher bin, dass Sora bei ihm ist, gehen wir zum Polizeichef und sagen ihm alles. In Ordnung?“
 

„Na ja, meinetwegen. Mir wäre es zwar lieber wir würden gleich zur Polizei gehen,

aber wenn du es so willst machen wir es so.“ stimmt Roxas zu, als wir beim Club ankommen.
 

Ich hoffe so, dass ich dort endlich die Spur erhalte, wo Sora ist.

Alles in mir schreit, danach, dass das nun der Hinweis sein könnte auf den ich schon so lange warten musste.
 

Schnellen Schrittes gehen wir in den Club, natürlich ist jetzt noch niemand hier, der Typ muss also in seinem Büro sein.
 

Ohne zu klopfen trete ich ein. Er is tatsächlich hier, sitzt am Schreibtisch und zählt sein Geld.
 

„Frohes Schaffen.“ begrüße ich ihn.

„Riku, Roxas, welch seltener Besuch, ihr seid lange nicht mehr hier gewesen.“ grüßt er zurück und sieht zu uns auf.

„Wollt ihr was Bestimmtes?“
 

„Na ja, eigentlich wollten wir nur wissen ob Sora in der letzten Zeit hier war. Weißt du wir haben ihn nämlich nicht mehr gesehen.“ erkläre ich scheinheilig.
 

Ihn gerade raus zu fragen wo Sora ist, würde ja eh nichts bringen.
 

„Sora??“ fragt er und schaut sich etwas unruhig im Raum um. Ich spüre förmlich wie ihm der Schweiß auf die Stirn steigt.

Nun bin ich mir absolut sicher, er hat Sora.
 

„Nein, Sora war schon lange nicht mehr da. Habt ihr nicht gehört was passiert ist?“

„Nein, was denn?“ will ich wissen. „Sein Chef wurde verhaftet, die wollen ihm irgendwas anhängen.“ erklärt der Clubbesitzer.

„Echt?? Na ja, dann war´s das. Bis bald mal wieder.“ entgegne ich, als ich plötzlich ein Wimmern höre.
 

Sora???
 

Er muss ganz in der Nähe sein.

Er hört sich schrecklich weinerlich und verzweifelt an, was haben die nur mit ihm gemacht.
 

Ich sehe ein ärgerliches Blitzen in den Augen, des Clubbesitzers, er hat es sicher auch gehört.

„Bis dann.“ gibt er noch zurück ehe, ich mit Roxas wieder zum Auto gehe.
 

„Das war doch Sora, oder??? Dieses leise Wimmern.“ stellt auch Roxas fest. „Ja, das war er, deshalb, rufen wir jetzt auch den Polizeichef an und Sora´s Eltern.“ erkläre ich.

„Wen übernimmst du?“
 

„Herrn Harakimi.“ entscheidet sich Roxas und zieht sein Handy aus der Tasche.

Unsere Telefonate haben wir schnell erledigt,

ebenso schnell, hören wir dann Sora´s Vater heran rasen, er muss echt mal seinen Fahrstil verbessern.
 

„Hallo Jungs.“ begrüßt er uns. „Ihr seid sicher, Sora ist hier?“
 

„Ja, ich bin felsenfest davon überzeugt, wir haben ihn wimmern gehört.“ erkläre ich, als wir das Blaulicht und die Sirenen, der Polizeifahrzeuge vernehmen.
 

Einige Minuten später trifft auch der Polizeichef ein und fragt uns erstmal über unseren Verdacht aus, ehe er uns erklärt wie das Ganze jetzt vor sich geht.
 

„Ihr wartet hier draußen, bis wir die Sicherheit haben, dass der Typ nicht bewaffnet ist.“ erklärt uns der Polizeichef.
 

„Nein!!“ kommt es von uns dreien laut.

„Sora ist mein Sohn, Riku´s und Roxas´ Freund, also lass die beiden und mich mitkommen.“ fordert Herr Harakimi.

Ich bin ihm wirklich dankbar, hier zu warten und dann vielleicht zu erfahren,

dass das gar nicht Sora war, hätte mich kaputt gemacht.
 

Es dauert noch einige Momente, bis der Polizeichef entscheidet, dass einer von uns mit kann.

Mir ist schon klar, dass ich hier Sora´s Vater, den Vortritt lassen muss, schließlich hat er seinen Sohn drei Jahre lang nicht mehr gesehen und er freut sich wohl am meisten auf ihn.
 

„Geh schon mit.“ murmelt mir plötzlich Herr Harakimi zu.
 

„Was?? Wirklich?“ staune ich. Das hätte ich nie gedacht, dass er mir den Vortritt lässt.
 

„Ja, Sora, freut sich wohl am meisten auf dich. Ich wäre auch gerne dabei, aber das würde ihn sicherlich etwas überfordern.

Er weiß ja noch gar nicht, dass du mir alles über ihn erzählt hast.“ erklärt Sora´s Vater.
 

„Danke.“ freue ich mich. Danach weißt mich der Polizeichef ein, dass ich ganz hinten bleiben soll

und so ein Zeug.
 

Und dann beginnt auch schon, der Polizeieinsatz und der Club wird gestürmt. Doch als wir dann drinnen sind, ist niemand mehr da, weder im Büro noch in den anderen Räumen.

Das gibt’s doch nicht, der Typ war doch noch da und raus gegangen is er auch nicht,

schließlich standen wir die ganze Zeit vor dem Eingang.
 

„Saubere Leistung. Hier ist niemand.“ herrscht mich der Polizeichef an, als ich wieder dieses Wimmern höre.
 

„Nein, Sora ist hier, ich bin mir sicher.“ gebe ich unbeirrt zurück.
 

„SORA!!!“ rufe ich ganz laut.
 

„Riiiiiikuuuuu, hilf mir.“ höre ich einen Schrei. Jetzt endlich glaubt mir auch die Polizei, ich bin so froh.
 

„Der Schrei kam von da hinten.“ stellt der Polizeichef fest und geht hinter den Schreibtisch,

dort ist ein Vorhang, eigentlich dachte ich immer, da ist ein Fenster, aber meine Vermutung war falsch,

statt einem Fenster befindet sich dort eine Tür.
 

Nachdem sie durch ein paar Polizeikräfte eingetreten ist, können wir weiter vor stoßen,

die Kellertreppe hinab und vor eine neuerliche Tür, die die Polizisten wieder eintreten.
 

Der Anblick, der sich mir dann bietet, ist nicht zu ertragen, dieser eklige Typ schlägt Sora gerade zusammen,

doch das ist schnell zu Ende, die Polizisten nehmen ihn fest und führen ihn ab.
 

Doch noch immer sitzt der Schock tief, Sora sieht schrecklich aus, er ist noch dünner,

als sonst, sein Körper ist übersäht mit Wunden, seine Lippen schrecklich aufgeplatzt,

das Blut klebt noch an ihnen und überall im Raum, Dreck und Ungeziefer, Sora mittendrin.
 

„Sora.“ flüstere ich nur bevor ich mich zu ihm hinunter knie und ihn in die Arme nehme.

„Riku??“ höre ich seine wacklige Stimme.
 

Sofort fühlt er an mein Gesicht, lässt seine Hände darüber wandern.
 

„RIKU. Du bist es. Ich wusste du findest mich.“ freut er sich.
 

„Ja, ich bin da. Ich bleibe jetzt immer bei dir und beschütze dich.“ erkläre ich, als ich merke wie sehr er zittert.
 

„Hier nimm meinen Mantel.“ sage ich, ziehe ihn aus und lege ihn Sora über. „Schön warm.“ murmelt er noch, ehe er ohnmächtig wird.
 

Sora´s POV
 

Wo bin ich nur??

Ich liege in einem Bett, doch es ist nicht das, wo sie mir die schrecklichen Sachen angetan haben,

dieses ist weich und eine kuschelige und warme Bettdecke liegt über mir.
 

Außerdem hab ich was an,

eine lange Hose, Unterwäsche, ein T-Shirt und darauf eine Sweatjacke oder so was.
 

Ich versuche mich zu erinnern, doch da in meinem Kopf ist alles so verschwommen.

Riku war da, er hat mich im Arm gehalten und die Polizei hat den Clubbesitzer weggebracht.

Aber das war doch nur wieder ein Traum.

Ob ich tot bin??

Nein, dann würde ich bestimmt nicht das Bett und die Kleidung fühlen, nein ich muss noch am Leben sein, aber wo bin ich??
 

Wenn ich doch nur was sehen könnte, zaghaft öffne ich meine Augen, doch alles ist genauso dunkel wie eh und je.
 

„Sora...?“ höre ich da jemanden flüstern.

Das war doch Riku, oder?? Aber wenn er das ist, dann war das gar kein Traum, ich bin wieder frei.
 

„Riku, bist du das?“ will ich wissen.

Meine Stimme ist immer noch jämmerlich, doch meine Lippen brennen lange nicht mehr so,

irgendwas ist auf ihnen, könnte Salbe oder so was sein.
 

„Ja, ich bin es. Ohhh Sora, ich bin so froh, dass du wieder aufgewacht bist.“ freut Riku sich,

richtet mich stürmisch auf und umarmt mich.
 

Ich kann gar nichts sagen, verstehe noch immer nicht was eigentlich passiert ist, ich bin frei, aber wo bin ich???
 

„Riku, lässt du mich wieder los??? Es tut weh, wenn du so fest drückst.“ erkläre ich.

„Entschuldige.“ murmelt Riku etwas verlegen.
 

„Macht nichts, aber kannst du mir sagen wo ich überhaupt bin?“ frage ich nun nach.
 

„Im Krankenhaus, seit wir dich befreit haben, hast du eine Woche durchgeschlafen.“ antwortet mir eine andere Stimme.
 

Aber das war nicht Riku, das war doch...
 

„Papa?“ frage ich mit zitternder Stimme.

Ist das wirklich mein Vater, aber woher weiß er von mir??
 

„Ja, Sora.“ bestätigt mir die Stimme.

„Aber Papa, woher??? Wie???“ bin ich jetzt total durcheinander.
 

„Beruhig dich Sora, Riku wird dir die ganze Geschichte erzählen.“ erklärt Papa.

„Dann fang mal an.“ fordere ich immer noch perplex.
 

„Also an dem Freitag, an dem wir zu deinen Eltern gehen wollten, da warst du nicht zu Hause.

Mir war klar, dass irgendwas faul daran war, deshalb bin ich zu deinem Chef und habe gefragt wo du bist.

Er hat sich dumm gestellt und ich habe nichts aus ihm heraus bekommen. Na ja, dann bin ich zu deinen Eltern gefahren und habe ihnen alles erzählt.“ lausche ich Riku´s Stimme.
 

„Alles?? Wirklich alles?“ will ich wissen.

„Ja, Sora, alles.“ stimmt Papa zu.
 

„Was sagst du?“ frage ich unsicher.

Ob er wohl versteht, warum ich das Ganze gemacht habe??
 

„Na ja, ich weiß jetzt, du beißt dich durch, auch wenn du blind bist. Aber jetzt hör dir die Geschichte ruhig zu Ende an.“ verzeiht er mir.
 

„Also dein Vater ist dann zum Polizeichef und dann haben sie deinen Chef verhaftet und dann begann eine harte Zeit des Wartens.

Es vergingen Wochen ohne jegliche Spur von dir, wir sind alle fast durchgedreht.

Aber dann eines Tages in der Schule, hat uns unsere Englischlehrerin auf etwas gebracht was ich und Roxas bisher immer vergessen hatten.
 

Deine Lieblingsplätze, mir fiel bei mir zu Hause ein, bei dir zu Hause und im Park, aber keines davon hat mich überzeugt.

Bis Roxas mir dann seine Überlegungen erzählt hat, nämlich, bei mir, bei dir zu Hause und im Club.

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
 

Der Clubbesitzer, du hattest mir erzählt, dass er und dein Chef Geschäftspartner sind und dann war mir irgendwie klar,

er hält dich gefangen. Dann ging eigentlich alles ganz schnell, die Polizei hat den Club gestürmt und dich befreit.“ erzählt Riku zu Ende.
 

Aha, nun endlich weiß ich alles.

Ich muss mich unbedingt bei Roxas bedanken und bei Riku sowieso, hätte er nicht meinen Eltern alles erzählt,

hätte man doch nie nach mir gesucht,

wäre Riku zur Polizei und hätte gesagt dass verschwunden bin, hätte mich doch niemand gesucht, einen Stricher??
 

Wer sucht den schon, da verschwinden täglich welche, die meisten liegen tot unter ner Brücke, die Spritze noch im Arm.
 

„Danke, Riku.“ flüstere ich leise und taste nach Riku´s Hand über die ich schwach streichle.

Riku erwidert nichts, streichelt nur sanft über meine Hand.
 

„Herr Harakimi, kann ich Sie sprechen?“ will plötzlich eine fremde Stimme wissen.

Eindeutig ein Mann, vielleicht ein Arzt oder so??

„Was ist denn?? Sehen Sie nicht, dass mein Sohn gerade wieder aufgewacht ist?“ fährt Papa, den anderen an.

Dafür hab ich meinen Papa immer gemocht, er gibt den anderen Leute zu verstehen wenn sie stören.
 

„Das sehe ich und es freut mich für Sie, ich untersuche ihn gleich, aber es geht um den anderen Jungen, Tidus, es geht ihm schlechter.“ erklärt die fremde Stimme.
 

„Tidus?? Er lebt?? Wo ist er?“ bin ich sofort aufgeregt, vergesse jeglichen Schmerz, der meinen Körper noch immer durchzieht.
 

„Dein Freund, liegt auf der Intensivstation im Koma. Tut mir Leid, Sora, aber es sieht nicht gut für ihn aus.“ entgegnet mein Vater.
 

Nein, aber das gibt´s doch nicht. Er darf nicht sterben, nicht nachdem sie sogar mich retten konnten, dann darf er jetzt nicht tot sein.
 

„Kkk...kann... iii...ich zu ihm?“ frage ich stotternd.

„Meinst du denn, du kannst aufstehen?“ will Papa wissen.
 

Ich nicke nur, ziehe die Bettdecke weg und will schon aufstehen, als mir bewusst wird, dass ich mich hier überhaupt nicht auskenne.

„Führst du mich bitte zu ihm?“ bitte ich Riku.
 

„Natürlich.“ stimmt er zu und ich höre wie er den Stuhl, auf den er wohl gesessen hat zurück ruckt und zu mir kommt.

„Hier Hausschuhe.“ zieht er mir erstmal Schuhe an, ehe Riku meine Hand nimmt und mich wirklich toll einweißt.
 

Seine Abschätzungen der Schritte sind wirklich gut und auch seine Anweisungen,

wenn ein Hindernis oder eine Tür kommt sind super.
 

Auch die paar Pausen, die wir einlegen müssen, weil mir mein Körper doch noch nicht so gut gehorchen will, versteht Riku vollkommen.
 

Doch ich bin mit meinen Gedanken schon längst bei Tidus, er darf einfach nicht sterben.
 

„Kannst du bitte auch mit zu Tidus kommen? Ich weiß du magst ihn nicht besonders, aber es ist mir sehr wichtig.“ erkläre ich,

nachdem Riku mir gesagt hat, dass wir nun auf der Intensivstation sind.
 

„Ich habe nie gesagt, dass ich ihn nicht mag. Wir haben uns nur in komischen Bedingungen kennen gelernt,

wenn ich betrunken bin, bin ich auch anders als jetzt. Deshalb macht es mir auch gar nichts aus mitzukommen.“ entgegnet Riku.
 

„Komm, wir müssen noch solche Mäntel und Mützen anziehen.“ fügt Riku noch hinzu und hilft mir dann beim Anziehen,

danach können wir endlich zu Tidus.
 

Schon als wir eintreten, merke ich dass sein Zustand nicht besonders sein muss,

es piept unablässig so eine Maschine, die die Herzfrequenz misst.
 

Anscheinend wird er auch beatmet, denn auch das Pumpen einer solchen Maschine höre ich.
 

„Wir stehen jetzt rechts von seinem Bett. Willst du einen Stuhl?“ fragt Riku, nachdem er mich ins Zimmer geführt hat.
 

„Ja, bitte.“ antworte ich, da sich meine Beine verdächtig weich anfühlen. Einen Moment später sitze ich bereits und halte Tidus Hand.
 

In ihr steckt eine Nadel, also bekommt er auch noch Infusionen.

„Tidus??? Falls du mich irgendwie hören kannst, dann wach bitte auf, hörst du??

Ich bin es Sora, ich bin bei dir, Riku hat mich wieder gefunden.

Ich bin wieder frei und ich bin dir auch überhaupt nicht böse, wenn du weiter Stricher bleiben willst.
 

Aber weißt du, das wird jetzt schwierig unseren Chef haben sie nämlich festgenommen und wenn unser Geschäft dann so ganz ohne Führung zu wild wird,

kannst du doch auch mit zu mir.

Meine Eltern sind ganz toll, glaub mir, sie werden dich auch aufnehmen, aber du musst jetzt kämpfen und wieder gesund werden.

Versprichst du mir das?“ will ich wissen.

Ich weiß, es ist sehr unwahrscheinlich, dass er mich hört, aber ich musste ihm das unbedingt noch sagen,

er sollte wissen, dass ich da bin.
 

Eine Träne sucht sich langsam den Weg aus meinem Auge, über meine Wange, bis sie auf meine Hand kullert.
 

Ich fühle Riku´s Hand auf meiner Schulter, wie sie sanft auf und ab streichelt.
 

„Wie lange liegt Tidus schon im Koma?“ will ich leise wissen.

„Seit du verschwunden bist, wir haben ihn gefunden. Dein Vater bezahlt die ganze medizinische Versorgung,

deshalb ist er auch hier in diesem Krankenhaus untergebracht.“ erklärt Riku mir.
 

„In welchem Krankenhaus sind wir?“ frage ich.

„Im St. Mary Hospital, es ist das beste in der Stadt.“ antwortet Riku.
 

„Das ist doch krank. Warum gibt es bessere und schlechtere Krankenhäuser??? Die medizinische Versorgung sollte überall gleich sein,

überall gibt es diese doofe Trennung, Reich und Arm, so was Unsinniges. Warum kann man nicht jeden gleich behandeln??

Wieso können einige Personen andere einfach zu ihrem Vergnügen benutzen?? Warum gibt es so was?“ bricht alles aus mir heraus und ich fange bitterlich an zu weinen.
 

„Sora, ich weiß, dass das schwer zu verstehen ist, aber das wird es wahrscheinlich immer geben. Es tut mir Leid.“ entschuldigt Riku sich.
 

Aber er kann doch gar nichts dafür, warum tut er das?

„Riku, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, du kannst doch auch nichts dafür.“ entgegne ich und lege meine Hand an seine,

die immer noch auf meiner Schulter ruht.
 

Doch er zieht sie weg, tritt einige Schritte zurück.

„Riku?? Aber was ist denn los?“ will ich wissen, seine Reaktion verstehe ich nun gar nicht.

„Du sagst ich bin nicht Schuld, aber du lügst. Hätte ich nicht darauf bestanden, dass wir in den Club gehen,

wärst du nie aufgeflogen.

Dann hätten du und Tidus nicht leiden müssen, dann wäre alles gut ausgegangen.

Ich bin daran schuld, dass dein bester Freund jetzt dem Tod nahe ist und die dich auch fast umgebracht hätten.“ erklärt Riku.
 

Ich sollte mich echt selbst dafür schelten, dass ich im ersten Moment gedacht habe, er hat Recht.

Aber das stimmt nicht, Riku trifft keinerlei Schuld, er hat nur den Club vorgeschlagen,

ich hätte genauso gut ablehnen können, oder ich hätte nicht mit ihm ins Hinterzimmer gehen müssen, also ist es niemals seine Schuld.
 

„Riku, komm bitte her.“ bitte ich. Nach ein paar Momenten höre ich seine langsamen Schritte.
 

„Hör mir zu.“ rede ich dann weiter und taste nach seiner Hand, die er mich diesmal auch ganz normal ergreifen lässt.
 

„Du bist nicht Schuld, niemand hat Schuld. Ich hätte doch nicht mitgehen müssen in den Club,

aber ich hab´s getan, weil ich niemals damit gerechnet hätte, dass sie mich erwischen.

Ich meine wir haben so viel, dafür getan, dass es geheim bleibt.

Es war eben einfach Pech und das sollten wir beide akzeptieren, sonst machen wir uns nur kaputt.“ erkläre ich ihm und streichle dabei immer wieder über seine Hand.
 

Riku´s Antwort ist ein langes Schweigen.

Ich verstehe, was ihm gerade durch den Kopf gehen muss, er denkt nach ob ich wohl Recht habe.
 

„Danke, Sora.“ flüstert er plötzlich und streichelt auch über meine Hand, bis er zu meinem Gesicht wandert und über meine Wange streichelt.
 

Ich lehne mich dagegen, kuschele meine Wange wunderbar an seine Hand. „Meinst du Tidus wacht wieder auf?“ will ich irgendwann wissen.
 

„Ich weiß es nicht, Sora, ich weiß es nicht. Ich hoffe es aber, für dich.“ entgegnet Riku, als sich die Zimmertür öffnet.
 

„Sora, kommst du dann bitte, in dein Zimmer. Der Arzt will dich untersuchen.“ erklärt mir Papa.

„Ja, ich komme.“ antworte ich und erhebe mich.
 

„Hilfst du mir wieder?“ frage ich Riku.

„Wenn du mir es erlaubst, dann gerne.“ stimmt Riku zu und nimmt meine Hand um mich zurück in mein Zimmer zu führen.

Wieder lausche ich seiner Stimme, die mir die Schrittzahl vorgibt und mich vor Hindernissen warnt.
 

Die Untersuchung beim Arzt muss ich ganz allein über mich ergehen lassen, weder Papa, noch Riku dürfen mit im Zimmer bleiben.

Hier erzählt mir der Arzt erstmal was ich alles hatte, Erfrierungen an Füßen und Händen,

Flüssigkeitsmangel, weshalb sie mich auch künstlich ernähren mussten, dann die ganzen Wunden an meinem Körper,

über die Herkunft schweige ich, darüber mit jemanden zu reden wird mir noch lange schwer fallen.
 

Zum Glück, stellt der Arzt fest, dass alle Wunden gut verheilen und dass mein körperlicher Zustand bald wieder okay ist,

deshalb sind wir auch ziemlich schnell fertig.
 

„Herr Doktor, kann ich noch was fragen?“ will ich wissen.

„Nur zu.“ fordert er mich auf.
 

„Kann ich vielleicht nachts bei Tidus bleiben???“ frage ich. „Vielleicht hilft ihm das.“

„Hmmm, du bist dir darüber im Klaren, dass dein Freund, dem Tod näher ist als dem Leben und willst ihn trotzdem nicht aufgeben?“ will der Arzt wissen.
 

„Ja, denn Tidus hätte mich auch nie aufgegeben.

Er hat mir so oft geholfen und deshalb ist es für mich klar, dass ich jetzt auch für ihn da sein muss.“ erkläre ich.
 

„Dann werde ich sehen was sich machen lässt.“ lässt sich der Arzt breit schlagen und verlässt daraufhin wieder mein Zimmer, dafür kommen Riku, Papa und ich kann es fast nicht fassen auch Mama.
 

„Sora, mein kleiner Junge, ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ freut sie sich und knuddelt mich ordentlich durch.

Ich freue mich auch sie wieder zu „sehen“, Mama hat das mit der Blindheit nie so genau genommen und wenn ich mit ihr alleine war durfte ich immer viel mehr.
 

Sie erzählt mir dann schier endlos was alles in den letzten drei Jahren zu Hause passiert ist, dass kann sie echt gut, ihr unaufhörlicher Redestrom reißt keine einziges Mal ab.
 

Doch ich bin in Gedanken überhaupt nicht da, in Gedanken bin ich immer noch bei Tidus.

Er muss wieder aufwachen, ich muss mich unbedingt bei ihm entschuldigen, dafür, dass ich nicht nachvoll ziehen konnte, dass er Stricher bleiben will.
 

Deshalb hat er doch auch die ganze Woche nich mit mir geredet, er darf so nicht sterben.

„Sora?? Möchtest du einen Tee?“ fragt mich plötzlich jemand, Riku ganz klar.

Wenigstens mal eine andere Stimme als die meiner Mutter, langsam aber sicher könnte sie mit ihren Erzählungen mal wieder aufhören.
 

„Ähhh, ja bitte.“ stimme ich zu.

„Und ich will aufstehen und ein bisschen rumlaufen.“ füge ich noch hinzu um endlich mal mit Riku alleine zu sein.

Ich meine ich freue mich wirklich, dass meine Eltern sich so um mich kümmern,

aber mit Riku kann ich besser reden, als mit ihnen, er scheint langsam aber sicher zu verstehen, was in mir vorgeht.
 

„Dann geh doch mit.“ schlägt Vater vor.

Vielleicht hat er auch erraten, was ich eigentlich damit sagen wollte, schließlich hat er sich auch ein paar Mal darüber geäußert,

was Mama alles zu erzählen hatte.
 

„Na los komm.“ fordert Riku mich auf, zieht mir die Bettdecke weg und hilft mir mich aufzurichten.

Als ich dann auch noch meine Hausschuhe anhabe gehen wir aus dem Zimmer.
 

„Riku können wir uns irgendwo hinsetzen?“ frage ich, als wir ein wenig im Gang entlang gelaufen sind.

Vielleicht sollte ich mich im Moment nicht so überschätzen, wir sind wenn ich raten müsste gerade mal 5 Minuten hin und her gelaufen und ich bin schon total erschöpft.
 

„Hmmm, magst du vielleicht runter ins Krankenhauscafé?? Dort kannst du auch nen Tee trinken.“ schlägt Riku vor.
 

Ins Café??? Aber da sind so viele Leute, dass würde ich nie machen, ohne Sonnenbrille.

„Ich hab auch was für dich.“ spricht Riku weiter, als ich nichts erwidert habe und setzt mir eine Brille auf.
 

„Aber Riku...woher wusstest du?“ bin ich etwas durcheinander.

„Hey, ich weiß doch, dass du nie ohne deine Brille unter Menschen gehst und da deine Alte ziemlich im Eimer war,

haben ich und Roxas für dich eine neue ausgesucht.“ erzählt Riku.
 

„Danke.“ entgegne ich lächelnd.

Ich hätte ihn gerne geküsst, aber irgendwas in mir hält mich zurück, kein Wunder wenn man so was hinter sich hat wie ich.
 

Zärtlichkeiten zulassen wird mir wohl jetzt noch schwerer fallen.

„Passt schon Sora. Aber willst du jetzt ins Café?“ fragt Riku nochmal nach. „Mhmmm, jetzt schon.“ antworte ich und lasse mich von Riku durch das Krankenhaus führen.
 

Er erzählt mir total viel von Roxas, Axel und Asuka, dass Asuka jetzt bald Geburtstag hat und er dann mit ihr in einen tollen Club gehen will und ihr einen Freund aussuchen will.

Natürlich soll ich auch mitkommen, schließlich bin ich für alle visuellen Details des Typen zuständig.
 

Dann erzählt Riku weiter, das er schon mitten in den Abiturvorbereitungen sein sollte, aber noch kaum was gelernt hat.

Ich lausche wirklich gerne seiner Stimme, ihr Klang ist wie Musik in meinen Ohren.
 

„Achtung Stufe.“ warnt Riku mich als wir durch eine Tür gehen.

Sofort kommt mir typischer Restaurantlärm entgegen, Geschirr und- Besteckklappern,

Bedienungen die fragen, was sie bringen sollen,

lachende, fröhliche Leute, Kinder die anscheinend ihren Opa oder ihre Oma besuchen.
 

Ich vergesse fast, dass ich in einem Krankenhaus bin, so fröhlich wie diese Atmosphäre ist.

„Setz dich.“ fordert Riku etwas später und rückt mir einen Stuhl zu Recht. „Danke.“ entgegne ich lächelnd.
 

„Und was möchtest du?“ will Riku wissen.
 

„Ähhh Riku, ist dir schon mal eingefallen, dass ich die Karte gar nicht lesen kann?“ frage ich verwundert, das muss doch sogar ihm aufgefallen sein, auch wenn er noch nicht mit mir essen war.
 

„Doch kannst du, weißt du das Krankenhaus gehört zu großen Teilen deinem Vater und nachdem du verschwunden warst hat er hier eine Station für Augenkranke einrichten lassen.

Deshalb gibt es auch Speisekarten in Blindenschrift. Hier.“ erklärt Riku und gibt mir eine Speisekarte.
 

Ich nehme sie entgegen, tatsächlich fühle ich sofort die Stanzungen, die auch mir das Lesen ermöglichen.

Dass Papa das gemacht hat, wusste ich gar nicht, er muss echt fertig gewesen sein, als ich weggelaufen war.
 

„Liege ich auch auf dieser Station?“ frage ich. „Nein, nein, auf der Station werden Kinder und Erwachsene behandelt, deren Augen man eventuell noch retten kann

oder die lernen müssen mit ihrer Behinderung umzugehen und das kannst du ja schon super oder?“ antwortet Riku.
 

Ich weiß er erwartet keine Antwort auf diese Frage, schließlich weiß er dass ich gut zu Recht komme.

Aber trotzdem, hätte es die Station vielleicht schon früher gegeben, wäre ich nie weggelaufen,

dann hätte ich hier lernen können wie ich zu Recht komme und Papa wäre zufrieden gewesen und

ich hätte vielleicht auf eine Schule gekonnt und ausgehen dürfen.
 

Aber wahrscheinlich muss immer erst was passieren, damit sich etwas ändert.
 

„Also was magst du?“ erkundigt er sich kurz darauf nochmal.

„Einen Früchtetee.“ entscheide ich mich, obwohl ich das schon von Anfang an gewusst hatte.
 

„Okay und ich nehme ein Eis.“ erklärt Riku und steht auf. „Ich bestelle kurz, dann komme ich wieder.“
 

„Okay.“ stimme ich zu und lasse ihn gehen.

Wieder verfalle ich in Gedanken, an Tidus, an Vater und an Riku.
 

Riku, er tut so, als wäre wieder alles okay, aber er muss doch wissen wollen, was ich alles durchgemacht habe, will er mich nicht mal fragen???

Interessiert es ihn denn gar nicht was ich alles über mich ergehen lassen musste???

Ein Kinderlachen hinter mir lässt mich aufschrecken, es kommt schnell auf mich zu, das heißt,

das Kind muss rennen, plötzlich fühle ich wie mein Stuhl etwas ruckelt, danach landet etwas auf dem Boden,

sofort höre ich Kinderweinen.
 

Ich stehe auf, bücke mich zu dem Kind hinunter.

„Hey, nicht weinen, es tut bestimmt gleich nicht mehr weh.“ erkläre ich ihm und strecke ihm meine Hand entgegen, die sogleich ergriffen wird.
 

„Deshalb weine ich nicht.“ gibt das Kind zurück, der Stimme nach zu urteilen ist es ein Junge.

„Warum denn dann?“ will ich wissen, dass verstehe ich nun gar nicht, eigentlich ist es doch verständlich,

dass er weint, weil es weh tut.
 

„Ich weine, weil ich wieder nicht auf den Weg geachtet habe und deshalb hingefallen bin.

Weißt du ich lerne grade wie ich meine Umgebung wahrnehme auch ohne Augen. Weißt du ich bin nämlich blind.“ erzählt mir der Junge.
 

„Wie ich.“ bemerke ich mehr für mich, als für den Jungen.

„Echt?? Du bist blind, du kennst dich aber gut in deiner Umgebung aus. Liegst du auch auf der Augenstation und wie heißt du?“ fragt mich der Junge.
 

„Sora, mein Name ist Sora, auf welcher Station ich liege weiß ich nicht, aber nicht auf deiner.

Ich bin erst heute aufgewacht, aber mein Freund kommt gleich, der kann dir sagen wo ich liege.

Setz dich doch so lange auf den Stuhl, von dir aus links.“ erkläre ich.
 

„Ich heiße Kim und bin 5. Ist es schwer sich so gut wie du zu Recht zu finden?“ fragt mich der Kleine weiter aus, als er den Stuhl gefunden hat
 

„Es erfordert vor allem Training, aber davon hatte ich in den letzten drei Jahren genug.“ antworte ich.

„Was hast du da gemacht?“ will Kim wissen.
 

„Vieles, aber das tut nichts zur Sache, jetzt bin ich wieder zu Hause bei meinem Vater und meiner Mutter.“ entgegne ich.

„Wie heißt dein Papa und deine Mama?“ will der Kleine wissen. „Hiroshi...“ fange ich an, werde aber sogleich von Kim unterbrochen.
 

„Harakimi?? Dann bist du der Sohn von Onkel Harakimi?“ ist er plötzlich total aufgeregt. „Onkel Harakimi? Er ist doch nicht wirklich dein Onkel?“ frage ich.
 

Mit einem potentiellen Verwandten zu reden, der auch blind ist, kommt mir ganz schön komisch vor.

„Nein, nein, Onkel Harakimi kommt jedes Wochenende zu uns blinden Kindern auf die Station und spielt mit uns oder liest uns was vor.“ erzählt er.
 

Toll, Papa scheint echt viel für die blinden Kinder zu tun, es freut mich, dass er seine Einstellung geändert hat.
 

„Wie alt bist du?“ fragt Kim plötzlich.

„18.“ antworte ich nur.

„Und?? Hast du eine Freundin? Ich hab nämlich eine. Sie heißt San und ist auch auf der Station.“ erwidert er fröhlich.

Darüber muss ich echt schmunzeln, der Kleine ist so süß.

„Nein, ne Freundin hab ich nicht...“ ...aber einen echt tollen Freund, füge ich in Gedanken noch hinzu.
 

„Schade, aber du findest bestimmt eine, vielleicht auch ein Mädchen, dass was sieht.“ spricht er mir Mut zu.

„Ja, klar.“ stimme ich lächelnd zu, als ich Riku´s Schritte höre.
 

„Hey, hast du nen neuen Freund, Kim?“ fragt er.

Was er kennt den Kleinen, eigentlich dachte ich die Frage ist an mich gerichtet.
 

„Riku?? Dann bist du auch Sora´s Freund?“ will er wissen.

„Ja, natürlich, was denkst du denn? Und jetzt steh doch mal auf, ich will wieder auf meinen Platz.“ erklärt er Kim.
 

„Ja, ich muss eh weiter, sagst du mir noch auf welchem Zimmer Sora liegt. Ich will ihn nämlich mal besuchen.“ erklärt Kim,

als ich höre wie er seinen Stuhl zurückrückt.
 

„Im dritten Stock, Station 2, Zimmer 5.“ entgegnet Riku sogleich und setzt sich.

„Okay, danke und bis bald. Tschüß Sora.“ verabschiedet er sich dann und läuft von unserem Tisch weg.

„Tschüß, Kleiner.“ gebe ich noch zurück.
 

„Na was sagst du zu ihm?“ will Riku wissen.

„Erstmal sagst du mir woher du ihn kennst.“ verlange ich.
 

„Eifersüchtig?“ witzelt Riku.

„Klar, auf einen Dreikäsehoch? Ich weiß doch, dass du meinem Charme nie wieder stehen kannst.“ gebe ich zurück.
 

„Stimmt auch wieder. Ich kenne ihn, weil ich mit deinem Vater ein paar Mal auf der Augenstation war. Weißt du, er liest...“ fängt Riku an.
 

„Ich weiß, er spielt mit den Kindern und liest ihnen was vor.“ fahre ich ihm scharf ins Wort.

Danach kehrt Stille ein. Ich weiß Riku muss sich über mein Verhalten wundern, aber was soll ich denn anders machen,

wenn Vater sich so um die anderen Kinder bemüht und er sie mit ihrer Krankheit unterstützt,

mich jedoch immer in einen Käfig gesperrt hat.
 

„Aber Sora, versteh doch, das alles konnte nur entstehen, weil du den Mut dazu hattest, deinem Vater zu zeigen was du alles kannst.
 

Du hast ihm bewiesen, dass man blinde Leute nicht einfach abschreiben soll und sie beschützen muss,

du hast ihm gezeigt, wie gut sie sich in der Welt zu Recht finden können und darauf solltest du mehr als stolz sein.“ findet Riku.
 

Natürlich stimmt das alles, aber wohin hat mein Mut letztendlich geführt, dahin,

dass ich fast gestorben wäre, dass ich so viele Schmerzen über mich ergehen lassen musste, dass Tidus fast tot auf der Intensivstation liegt???
 

Nein, dass darf mein Mut nicht gefordert haben, das war kein Mut, nur Egoismus.

Ich war egoistisch als ich von zu Hause weggelaufen bin, habe meinen Eltern soviel Kummer bereitet.

Ich war egoistisch als Tidus nicht mitkommen wollte, musste darauf beharren ihn mitzunehmen,

weil ich ihn brauche.

Ich war sogar egoistisch als ich Stricher war,

immer musste ich die Kontrolle haben, musste sicher sein, dass ich es bin, der führt.
 

Niemand durfte mir zu Nahe kommen, niemand durfte hinter meine Maske schauen, die ich tagtäglich spielen musste.

Tränen sammeln sich in meinen Augen, gut dass Riku sie nicht sehen kann.
 

„Sora, wein bitte nicht. Denn dazu hast du keinen Grund.

Du kannst dich doch freuen, durch dich hat die Polizei, die größten Verbrecher der Stadt endlich dingfest machen.“ versucht Riku mich zu trösten.
 

„Riku, das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe. Ich habe nicht dazu beigetragen.

Ich war eingeschlossen, die haben mich geschlagen, die haben mich...willst du das überhaupt wissen???

Du denkst doch es ist alles in Ordnung jetzt wo ich wieder wach bin. Tidus wird eh sterben, also hast du freie Bahn bei mir.“ herrsche ich ihn an.
 

Riku sagt jetzt gar nichts mehr, ich bin drauf und dran zu gehen, als die Bedienung unsere Sachen bringt.

„Einen Früchtetee und einen Eisbecher für zwei.“ bringt sie unsere Sachen.
 

Das gibt´s ja nicht, er denkt echt, es sei alles wieder okay.

Was soll ich mit diesem dummen Eisbecher???

Soll ich ihn wohl auch noch mit Riku essen???
 

Er spinnt doch, in mir ist gar nichts in Ordnung, auch wenn ich das ziemlich gut verbergen kann,

aber wenigstens er sollte es merken, ich dachte er kennt mich.
 

Wütend stehe ich auf und verlasse das Café,

zum Glück hab ich vorhin etwas aufgepasst und finde den Weg recht schnell.
 

Wenn ich nur nicht so schwach werde, alles tut mir weh, ich kann nicht mehr, ich merke schon wie ich langsam ohnmächtig werde, breche kurz darauf zusammen.
 

Wieder fühle ich dieses weiche Bett unter mir, ich muss wieder in meinem Zimmer sein. Ob Riku wohl hier ist??
 

Ganz gerecht war ich vorhin ja nicht zu ihm, ich sollte mich entschuldigen. Ich meine, er wünscht sich bestimmt nicht,

dass Tidus sterben wird und ich bin mir auch sicher, dass er wissen will was mit mir los war.
 

Vielleicht wollte er warten bis ich selber etwas sage, wer weiß?? Ich muss ihn einfach fragen.

„Hallo?? Wer ist alles hier?“ will ich wissen und richte mich langsam auf. „Mama und Papa.“ antwortet Papa mir.

„Und Riku?“ erkundige ich mich.
 

Daraufhin sagt niemand mehr was, was ist denn los???

Ist er verärgert über das was ich gesagt habe???
 

Es tut mir doch Leid, er muss nur herkommen und ich entschuldige mich.
 

„Willst du ihn denn sehen? Er hat gesagt du warst ganz schön sauer.“ entgegnet Papa.

„Ich war nicht sauer, sondern saublöd.

Ich hab ihm Sachen an den Kopf geworfen, die überhaupt nicht stimmen.

Ich war so durcheinander, wegen Tidus und meinen Erlebnissen, deshalb hab ich ihn viel zu ungerecht behandelt.

Er hat immer an mich geglaubt, er hat versucht die Missverständnisse zwischen uns zu klären und ich mache jetzt so was, es war nicht richtig. Kannst du ihn bitte herholen?“ bitte ich.
 

„Sora, bevor wir deinen Freund herholen, will dein Vater erst mal mit dir sprechen.“ erklärt mir meine Mutter und verlässt dann den Raum.
 

Was wird das denn jetzt??

Hat Papa etwa was gegen Riku??

Nein, das glaube ich kaum, so wie die beiden sich verhalten.

Aber über was will Papa nur reden?
 

„Erzählst du mir deine Geschichte, hm Sora?“ fragt Vater und setzt sich in einen Stuhl.

„Meine Geschichte?“ wiederhole ich etwas durcheinander.

Das ist alles??

Das will er wissen.
 

„Ja, deine Geschichte. Vom Weglaufen bis zum Ende.“ erklärt Papa.

„Muss ich alles erzählen?“ will ich wissen und denke dabei an die weniger angenehmen Sachen.
 

„Nein, wenn du nicht willst, dann lass ruhig was aus.“ stimmt Papa zu.

„Na gut, also es hat eigentlich alles damit angefangen, dass ich nicht zur Party durfte.

Ich hatte mir das so sehr gewünscht, wo ich doch nicht in eine Schule gehen durfte und keine Freunde hatte.

Deshalb war ich immer total traurig und die Party war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Ich hab ein paar Sachen eingepackt und bin in die Nacht davon gelaufen.

Zum ersten Mal fühlte ich mich richtig frei, ich konnte zum ersten Mal die kühle Nachtluft fühlen ohne,

dass irgendjemand gesagt hatte du musst jetzt dies oder jenes machen.
 

Doch genauso wusste ich dass ich in der Nacht irgendwohin musste und zwar weg von unserem Haus, sonst hättet ihr mich viel zu schnell wieder gefunden.

Dann bin ich mit der U-Bahn etwas herumgefahren, doch ich wusste nicht wohin, ein paar Tage hab ich einfach auf der Straße geschlafen.

Doch das alles machte nichts, denn ich war ja frei, immer noch.
 

Ich weiß nicht mehr genau wie, aber ich bin in das Bahnhofsviertel gekommen,

da war ich schon über 3 Monate von zu Hause weg.

Ich hab sofort gemerkt, dass das Viertel anders war als die anderen in denen ich davor war.

Es roch nicht besonders gut und es war so kalt, ich hörte auf den Straßen kein Kinderlachen oder üblichen Straßenlärm,

nein stattdessen wurde man an allen Ecken und Enden angeredet ob man was kaufen wollte.
 

Es war die Zeit in der ich mir gewünscht hätte wieder zu Hause zu sein,

ich hatte kaum noch Geld und auch mein Essen was ich gekauft hatte,

war fast aufgebraucht.
 

Nachts schlief ich auf der Straße oder auf Bänken. Das ging noch Wochen so weiter, bis ich Tidus kennen lernte.

Ich weiß noch wie er mich einfach gefragt hat, was ich für einer bin, läge einfach auf der Straße rum,

wo es doch so viel zu arbeiten gibt.
 

Ich hab ihm erzählt ich könnte nicht arbeiten, weil ich blind bin, aber er hat nur gelacht und hat gesagt

ob sich alle von ihrer Krankheit aufhielten ließen.
 

Ich wusste nicht was ich antworten sollte,

schließlich hat er mir angeboten, dass ich bei ihm schlafen kann und dass er mir auch was zu essen gibt.

Ich war irgendwie glücklich endlich einen Menschen zu treffen, der mich so akzeptierte wie ich bin.
 

Ich ging mit ihm mit, fand mich auch ziemlich schnell in der Wohnung zu Recht, schließlich hatte sie nur 3 Zimmer.

Am Anfang da habe ich Tidus bewundert,

er war so alt wie ich und war doch ganz unabhängig, wo er wirklich herkam hab ich erst viel später erfahren.
 

Nach ein paar schönen Wochen in denen ich unbeschwert bei ihm zu Hause war, da hat er mich dann gefragt wie ich denn mein Geld verdienen wolle.

Ich hab gefragt wie verdienst du denn deins, doch da hat er wieder gelacht und gesagt,

dass ich das gar nicht wissen wolle.
 

Aber ich wollte es wissen, ich bestand darauf, dass er es mir erzählt.

Doch die Wahrheit war wirklich ein Schock für mich, ich meine er war nicht älter als ich und musste sich mit so was sein Geld verdienen.
 

Aber ich lernte schon bald, dass man in diesem Viertel kaum andere Möglichkeiten hatte,

entweder Stricher oder Dealer.

Mir war Stricher damals lieber, schließlich würde ich so wenigstens keine Drogen nehmen und außerdem hätte ich Tidus der mir helfen könnte, wenn ich Probleme habe.
 

Ich hab Tidus soweit gedrängt bis er mich mit seinem Chef bekannt gemacht hat, der war begeistert,

ein blinder Stricher würde die Leute nur so anziehen.
 

Dann bekam ich erste Aufträge, meistens schmierige Typen, die ich mir am Bahnhof suchen musste.

Der Anfang war ziemlich schwer, aber mit der Zeit entwickelte ich mich und wurde immer besser.“ erzähle ich ohne auch nur einmal zu stoppen.
 

„Du erzählst das so als wäre es ein ganz normaler Job, Sora, hast du nicht gemerkt was du damit tust?“ will Papa wissen.
 

„Ehrlich gesagt nein, ich war so geblendet von meiner neuen Freiheit.

Aber spätestens als ich Riku kennen lernte und mir eine Beziehung mit ihm verboten wurde,

habe ich begriffen, dass es keine Freiheit war, sondern ein weiteres Gefängnis in das ich geraten war.
 

Riku, Roxas und auch Tidus haben mir das langsam klar gemacht, deshalb wollte ich wieder nach Hause.

Um bei euch zu sein, bei Riku und bei meinen neuen Freunden.

Denn ihr seid die Menschen, die mir so verdammt wichtig sind, die ich mit allem beschützen würde was ich aufbringen könnte.

Das hab ich kapiert, als ich mit Riku zusammen kam, na ja, dann sind wir weggegangen und hatten echt schöne Stunden zusammen.

Für den nächsten Freitag hatten wir uns dann wieder verabredet um mit dir und Mama zu reden.
 

Riku musste ich einfach mitnehmen ohne ihn hätte ich mir das nie getraut. Bevor ich mich jedoch mit ihm treffen wollte, ging ich noch um mein Geld beim Chef abzugeben, doch der hatte Wind von der Sache bekommen und na ja den Rest kennst du wohl genauso wie ich.“ beende ich meine Erzählung.
 

Danach ist Papa wirklich lange still, so habe ich ihn noch nie erlebt, entweder er hat mir alles was ich getan habe nochmal an den Kopf geworfen oder ich musste auf mein Zimmer,

aber so still wie jetzt war er noch nie.
 

„Sora, mein Junge, was hast du dir nur dabei gedacht, du hättest umkommen können.“ wimmert er plötzlich.
 

Was???
 

Papa weint doch nicht etwa??
 

Hat es ihn denn so traurig gemacht.
 

„Papa?? Weinst du?“ frage ich vorsichtig.

„Quatsch.“ gibt er nur zurück.

Doch ich weiß genau, dass das nicht stimmt.
 

Er weint und zwar nicht gerade so als würde er es verbergen wollen.

„Papa, kannst du mal herkommen zu mir?“ will ich wissen.
 

Papa kommt meiner Bitte nach, ich höre wie er von seinem Stuhl aufsteht und sich zu mir runter beugt.

Ich schlinge schnell meine Arme um ihn, bevor mich mein Mut wieder verlässt.

„Ich hab dich lieb, Papa und ich laufe auch nie wieder weg.“ verspreche ich ihm.

Papa sagt wieder nichts, erwidert stattdessen meine Umarmung. Es dauert ewig bis mich mein Vater wieder los lässt.
 

„Kannst du Riku jetzt holen?“ frage ich.
 

Kapi 9 Ende
 

Bitte um Kommis
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Zu Hause

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Also wieder mal danke für die tollen Kommis, freu mich, dass ihr euch alle so um Tidus bemüht.
 

ABER mir is mal wieder aufgefallen, dass die Favo-Liste erheblich gewachsen ist und ich diejenigen, die noch nie nen Kommi geschrieben haben, bitten möchte das nachzuholen.
 

Aber jetzt geht´s los
 

Viel Spaß beim Kapi
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 10: Zu Hause
 

Riku´s POV
 

„Du hast es nicht vergeigt. Sora war sicher nur noch ein bisschen durcheinander.“ macht mir Roxas Mut.

Ich bin gleich nach dem Krankenhaus zu ihm.

Ob er wohl Recht hat und das mit Sora nur ein Missverständnis war??
 

„Riku komm schon, du hast doch nicht fast vier Wochen nach ihm gesucht nur um ihn dann aufzugeben.

Er will mit dir zusammen sein und du mit ihm. Wo ist das Problem?“ will Roxas wissen.

„Das Problem?? Ich weiß es nicht.

Sora hat wohl einiges falsch verstanden. Schließlich war die Bedienung am Tisch neben uns und

nicht an unserem und auch meine Zurückhaltung in Bezug auf das was sich in dem Keller alles zugetragen haben muss,

hat er in den falschen Hals gekriegt.

Ich wollte doch nur warten, bis er mir es von selber erzählt, ich wollte ihn zu nichts drängen.

Er sollte es mir erst sagen wenn er bereit dazu ist.“ erkläre ich.
 

Außerdem hat es mich auch stark gewundert, dass Sora so sauer auf seinen Vater war,

als er von der Augenstation erfahren hat.

Ich meine, er muss doch stolz sein, dass sein Vater so was nur wegen ihm auf die Beine gestellt hat und

stattdessen ist er so wütend und neidisch.
 

Ich verstehe es echt nicht und auch dass er denkt ich hätte was gegen Tidus finde ich total kindisch.
 

„Deshalb solltest du nochmal mit ihm reden.“ schlägt Roxas vor.

„Wie denn? Herr Harakimi hat gesagt, es wäre besser wenn ich mich erstmal zurück halte und das will ich auch befolgen,

schließlich hat er seinen Sohn drei Jahre nicht gesehen und muss bestimmt auch erstmal einiges mit ihm klären.“ entgegne ich.
 

„Riku, Riku, ich muss mich schon schwer wundern.

DU lässt dir was von anderen vorschreiben??“ fragt Roxas neckisch.
 

„Wenn der andere nicht Hiroshi Harakimi heißen würde, wäre das auch kein Problem.“ antworte ich niedergeschlagen,

woraufhin ich Roxas lachen höre.
 

„Nur weil er mächtiger ist als du??? Wenn Sora sich davon hätte beeindrucken lassen, wäre er wohl nie dein Freund.

Du bist schließlich viel stärker als er und er hat sich davon nicht unterkriegen lassen.“ gibt Roxas zurück.
 

„Das ist was anderes. Ich bin ja auch nicht der mächtigste Mann der Stadt und dass man sich gegen mich wehren kann ist doch klar.“ entgegne ich.
 

„Du bist echt doof heute. Los komm, wir gehen ins Krankenhaus und besuchen Sora.“ schlägt Roxas plötzlich vor.

„Roxas, hast du nicht gehört was ich dir die ganze Zeit erzählt habe??? Sora will mich vorerst nicht mehr sehen.“ erwidere ich.

„Na und?? Er ist blind und wenn ich zu ihm gehe und du dabei bist, merkt er das wohl nicht.“ antwortet Roxas.

„Hey, du spielst ganz schön mit seiner Krankheit, das wird ihm gar nicht gefallen.“ beschwere ich mich.
 

„Wenn es euch zwei Trotteln hilft endlich mal glücklich zu sein, werde ich das in Kauf nehmen. Und jetzt komm endlich.“ erklärt Roxas und zieht mich ohne Gnade hinter ihm her.

„Roxas, wo geht ihr hin?“ hält uns Asuka´s Stimme auf als wir an der Treppe sind.

„Ins Krankenhaus, Sora ist heute aufgewacht.“ erklärt Roxas.

„Echt?? Nehmt ihr mein Geschenk für ihn mit? Ich muss nämlich gleich weg.“ will Asuka wissen.

„Du hast ein Geschenk für ihn?“ erkundigt sich Roxas.
 

„Klar, dass ihr an so was nicht denkt, ist mir schon klar. Aber ich als Mädchen hab schon ein Geschenk für ihn gekauft als ihr ihn endlich gefunden hattet.“ antwortet Asuka.
 

„Jaja, wir nehmen es mit. Na los hol es.“ stimmt Roxas zu.

„Zu Sora sagen wir es ist von uns dreien.“ murmelt er mir danach zu.
 

„Das hab ich gehört!!!“ regt Asuka sich auf, die anscheinend noch nicht aus Hörweite war.

„Hier und wenn ich irgendwie mitbekomme, dass du Lügen sagst von wem es ist, dann ist was los, klar!!!“ fragt Asuka befehlerisch und gibt Roxas einen Korb mit den verschiedensten Teesorten.
 

Ich muss darüber fast lachen, Sora und sein Tee, das sind zwei Dinge die wohl niemand trennen kann.

„Ja, klar.“ stimmt Roxas zu.

„Oder auch nicht?“ fügt er an mich gewandt hinzu und geht die Treppen runter.

„ROXAS!!!! Ich bin nicht taub. Na warte.“ gibt Asuka zurück und rennt hinter Roxas her, der sich mittlerweile in die Garage geflüchtet hat.
 

Ohh Mann, die beiden haben aber auch immer gute Laune, wie können die nur so gelassen sein,

wenn Sora drei Wochen verschwunden war und eine Woche lang geschlafen hat. Ich frage mich echt was in ihren Köpfen manchmal vorgeht.
 

Als ich Roxas und seine Schwester in der Garage antreffe ist Asuka gerade dabei ihrem Bruder eine Predigt zu halten.

Da hat sie wirklich Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, ich weiß noch was sie Roxas alles vorgehalten hat,

als er zum ersten Mal betrunken war.
 

„Seid ihr dann mal fertig?“ will ich etwas genervt wissen, als Asuka auch nach zehn Minuten keine Ruhe gibt.

„Jaja, nur eins noch. Warum kommst du eigentlich nicht mit?? Du hast doch heute gar keinen Klavierunterricht.“ bemerkt Roxas.
 

„Tja, Brüderchen, du musst nicht alles wissen.“ gibt Asuka nur zurück, bevor sie die Garage verlässt.

„Was heißt das??? Wo gehst du hin?? Triffst du dich mit jemandem?“ will Roxas ihr nach laufen, wird aber von mir zurück gehalten.
 

„Lass sie doch mal in Ruhe. Asuka ist erwachsen genug um sich ihre Freunde selber auszusuchen.“ erkläre ich, als Roxas mich fragend ansieht.

„Ja, sicher.“ entgegnet Roxas nur, ehe wir endlich ins Auto steigen und Roxas zum Krankenhaus fährt.
 

Wieder fahre ich in den dritten Stock, Station 2, Zimmer 5, diese Zahlen hab ich seit letzter Woche immer im Kopf.

Jedes Mal nach der Schule war ich sofort hier, bin nie nach Hause gegangen, war immer bei Sora und jetzt??

Jetzt haben wir uns gestritten, so was Doofes.
 

„Herein.“ kommt Sora´s Stimme aus dem Zimmer, als Roxas angeklopft hat. „Heeeyyy, Sora-Schatz, hier ist Roxy-chan, dein Liebesbote.“ begrüßt Roxas Sora wirklich oberpeinlich.
 

Ich kann mir das Lachen kaum verkneifen, wie kommt Roxas auf so was???

Ich sehe mich im Zimmer um, weder Sora´s Mutter noch sein Vater sind hier. Leise laufe ich zum Fenster und lehne mich dort gegen das Fensterbrett.
 

„Roxy-chan!!!“ freut Sora sich lächelnd und lässt sich von Roxas erstmal umarmen.

„Ich hab dir was mitgebracht von Asuka, aber ich hab´s mit ausgesucht.“ erklärt Roxas dann und stellt Sora den Korb auf´s Bett.

Sofort lässt Sora seine Hände darüber wandern um zu sehen was es ist.
 

„Hmmmm da is Folie drüber, aber es ist ein Korb. Was is drin?“ will Sora wissen.

„Massen an Tee, ich glaub, der reicht dir für die nächsten drei Jahre.“ entgegnet Roxas.

Sogleich breitet sich ein Lächeln auf Sora´s Gesicht aus, er ist so süß wenn er lächelt.
 

„Sag Asuka von mir danke. Wollte sie nicht mitkommen?“ fragt Sora.

„Sie wollte schon, aber sie konnte nicht. Sie hat irgendwas vor.“ erklärt Roxas.

„Und weißt du wo Riku ist?“ will Sora dann wissen und dreht seinen Kopf verdächtig in meine Richtung.

Er hat mich doch nicht etwa bemerkt.
 

„Nein, was ist los?? Habt ihr euch gestritten?“ erkundigt sich Roxas scheinheilig.

„Ja, nein. Ich war einfach blöd. Ich hab ihm dumme Sachen an den Kopf geworfen.

Papa ist gerade los um ihn zu suchen. Ich muss mich unbedingt bei ihm entschuldigen, er ist bestimmt sauer auf mich.“ mutmaßt Sora und lässt seinen Kopf weiterhin in meiner Richtung.

„Es tut mir alles so Leid, was ich gesagt habe. Ich war einfach durcheinander,

weil du nichts von mir wissen wolltest und dass mit Tidus war auch Quatsch, das weiß ich jetzt.

Glaub mir, es tut mir echt Leid. Nimmst du die Entschuldigung an?“ fragt Sora nun sich direkt an mich gewandt.
 

„Aber Sora, woher weißt du dass ich hier bin?“ will ich etwas durcheinander wissen.

Dann wusste er es die ganze Zeit???

Er wusste, dass ich hier bin und hat Roxas trotzdem reden lassen.
 

„Tja, ihr zwei, eure Idee war ja ganz einfallsreich.

Aber ich merke, wenn jemand hinter Roxas leichten Schritten herstapft.

Tut mir Leid Riku, aber du machst nun mal andere Geräusche beim Laufen als Roxas.“ erklärt Sora gelassen.
 

„Aber sag mir doch bitte, ob du die Entschuldigung annimmst.“
 

Ich kann nur lächeln,

dass Sora denkt, er müsse sich bei mir entschuldigen ist schon komisch.
 

Langsam laufe ich zum Bett, lehne mich ganz nah zu Sora hinunter.
 

„Natürlich nehme ich an.“ flüstere ich in sein Ohr und beginne an seinem Ohrläppchen zu knabbern.

„NEIN!! Hör auf.“ stößt Sora mich sofort weg.

Ich bin etwas irritiert von dieser Reaktion, aber kann mir schon vorstellen woher sie kommt.
 

„Tut mir Leid, so was geht noch nicht. Es weckt zu viele böse Erinnerungen.“ erklärt Sora leise und senkt seinen Kopf.
 

Ich sehe das Schimmern in seinen Augen, es muss wirklich schrecklich gewesen sein so etwas zu erleben.

Sofort setze ich mich zu ihm auf´s Bett, nehme ihn vorsichtig in den Arm.
 

„Es ist okay, Sora. Lass dir soviel Zeit bis du es erzählen kannst. Deshalb hab ich dich auch nicht danach gefragt. Ich dachte, es schmerzt dich zu sehr.“ erkläre ich ihm nun mein Verhalten.
 

„Danke.“ flüstert er und kuschelt sich etwas an mich, als plötzlich die Tür aufgeht.

„Tut mir Leid, Sora, Riku hab ich...“ fängt Sora´s Vater an, verstummt jedoch als er mich sieht.

Natürlich wird es ihm jetzt nicht gefallen mich hier zu sehen,

schließlich hat er mich vor ein paar Stunden weggeschickt, aber trotzdem werde ich nicht gehen.
 

„Na gut, Riku hat anscheinend dich gefunden und Roxas auch. Aber ich muss dir was sagen, es geht um Tidus.“ spricht Herr Harakimi irgendwann weiter.
 

„W...ww...was ist mit ihm?“ fragt Sora stotternd und klammert sich noch mehr an mich.

„Sein Zustand hat sich stark verschlechtert, deshalb war ich auch so lange weg.

Die Chance, dass er überhaupt nochmal aufwacht ist jetzt am Minimalisten.“ erklärt er.
 

Danach ist Sora ganz still, es vergehen bestimmt zehn Minuten bis er wieder was sagt.

Es muss schlimm für ihn sein, wenn sein bester Freund dem Tod so nahe ist.
 

Ich könnte mir nicht vorstellen wie es für mich wäre, wenn Roxas mit solchen Verletzungen und Überlebenschancen auf der Intensivstation liegen würde.

Ich meine als er das Fieber hatte, da war ich mit meinen Nerven ja fast schon am Ende und Roxas war dem Tod nie so nahe wie Tidus jetzt.
 

„Ich will zu ihm gehen.“ teilt Sora schließlich mit. „Riku und Roxas sollen mitkommen.“
 

„Dann geht.“ fordert uns Herr Harakimi auf.

Wieder helfe ich Sora, sich hier im Krankenhaus zurecht zu finden, mittlerweile jedoch,

kennt er viele Schritte schon alleine und braucht meine Hilfe nur noch bei unvorhersehbaren Hindernissen.
 

Schließlich sind wir auf der Intensivstation und ziehen uns wieder diese Mäntel an, bevor wir zu Tidus ins Zimmer gehen.

Er sieht wirklich noch schlechter aus, sein Gesichtsfarbe ist mehr als aschfahl,

fast schon grau,

seine Verletzungen sehen auch von Tag zu Tag schlimmer aus, obwohl die Ärzte oder Schwestern sie doch jedes Mal neu verbinden.
 

Ich kann mir gut vorstellen warum, Tidus hat seinen Lebenswillen einfach verloren.

Roxas hat ihm immer alles erzählt, was Sora und die Suche nach ihm betrifft und falls er das wirklich gehört hat,

kann ich nachvollziehen warum er nicht mehr leben will.
 

Jeden Tag zu hören, dass sein bester und einziger Freund immer noch verschwunden ist, würde mich wohl auch dazu bringen.

Aber jetzt ist Sora wieder da, das muss Tidus irgendwie begreifen, sonst wird er sterben, da bin ich mir sicher.
 

„Sora, rede mit ihm, bitte, er muss verstehen, dass du wieder da bist.“ versuche ich auch Sora die Situation begreiflich zu machen.

„Habt ihr mit ihm geredet, als ich weg war?“ will Sora wissen.
 

„Ja, wir haben ihm alles erzählt, auch dass du wieder da bist, aber darauf hat er auch keine Reaktion gezeigt.“ antwortet Roxas.

Wieder verstummt Sora, er tut mir jetzt wirklich Leid, kann ein Mensch denn so viel Negatives in seinem Leben haben, als er???
 

„Hör zu Roxas, kannst du zu meiner Wohnung fahren??? Dort ist in meiner Seite des Schranks ein Schlüsselanhänger,

den Tidus mir geschenkt hat. Kannst du den holen?“ fragt Sora.
 

Hoffentlich findet er ihn, Sora´s Wohnung hat Herr Harakimi längst ausräumen lassen und alles zu ihm nach Hause schaffen lassen.
 

„Ähhh ja. Bin gleich wieder da.“ versichert Roxas und geht aus dem Zimmer. „Hat es etwas Bestimmtes mit dem Schlüsselanhänger auf sich???“ will ich wissen.
 

„Ja, Tidus hat ihn mir geschenkt als ich im Geschäft angefangen habe. Eigentlich hat er ihn von seinen Eltern bekommen, es war das einzige was er noch hatte von ihnen,

aber trotzdem hat er es mir geschenkt.

Weißt du es sollte mich beschützen,

wenn ich mit einem Typen nicht zurecht komme und er gröber wird.

Es ist ein Heiliger, ein Schutzpatron, aber ich weiß nicht welcher.
 

Für Tidus jedoch war es immer wichtig, dass ich ihn bei jedem Job bei mir habe.“ erklärt Sora mir.
 

Wow, Tidus hat sich echt toll um Sora gekümmert.

Den letzten Gegenstand seiner Eltern wegzuschenken um einen Freund zu beschützen,

ich weiß nicht ob ich das auch gemacht hätte.

Ich muss mich bei ihm bedanken, falls er wieder aufwacht.
 

„Das war echt nett von ihm.“ entgegne ich.

„Ich weiß und jetzt siehst du auch, dass Tidus anders ist, als du ihn kennen gelernt hast.“ erwidert Sora.

Ich nicke nur, bis ich begreife, dass Sora es gar nicht sehen kann.
 

„Ja, du hast Recht, aber das wusste ich schon lange. Schließlich hat mir Roxas auch von eurem Essen erzählt.“ erkläre ich.
 

„Aber jetzt solltest du unbedingt mit Tidus reden. Erzähl ihm alles was dir einfällt, er muss nur begreifen, dass du noch am Leben bist.“
 

Sora nickt, bevor er Tidus´ Hand nimmt und ihm alles Mögliche erzählt, natürlich wie er frei kam,

dann als er aufgewacht ist und auch dass wir uns gestritten haben.
 

Dann fängt er an, dass Roxas´ Schwester bald Geburtstag hat und er auch mitkommen soll.

„Hier, ich glaube, das ist es was du wolltest.“ lässt uns Roxas plötzlich hoch schrecken und gibt Sora eine kleine Nachbildung eines Heiligen an einem Schlüsselring.
 

Auch ich weiß nicht was es für einer ist, aber ich hoffe, dass er Tidus helfen wird.
 

„Hey, Tidus. Fühl mal. Dein Schlüsselanhänger. Du weißt schon, den, den du mir geschenkt hast. Die Heiligenfigur.“ erklärt Sora und legt Tidus den Schlüsselanhänger in die Hand.
 

Doch auch hier zeigt er keinerlei Reaktion, liegt immer noch reglos im Bett.

Sora merkt wohl auch, dass sich nichts geändert hat, ihm laufen bald dicke Tränen über die Wangen.

„Bitte, bitte wach auf. Ich brauch dich doch. Mit wem soll ich denn reden, wenn Riku mich ärgert??“ will Sora wissen.
 

Unter anderen Umständen, hätte ich ja irgendwas Dummes erwidert, aber ich weiß, dass das hier gar nicht angebracht ist,

stattdessen nehme ich Sora in den Arm, drücke ihn fest an mich.

Er vergräbt sein Gesicht sofort an meiner Brust,

weint jämmerlich weiter, als plötzlich irgendeine, der Maschinen ihr Geräusch verändert.
 

Ich hab keine Ahnung was hier los ist, hoffentlich heißt, das nicht, dass es schlimmer geworden ist.

„Riku, was ist das?“ will Sora wissen.

„Keine Ahnung.“ antworte ich, als der Arzt ins Zimmer kommt und sich ohne uns zu beachten, die Maschinen ansieht.

„Wie habt ihr das geschafft?? Seine Gehirnaktivitäten haben sich grundlegend verändert, es steht besser um ihn, als je zuvor.“ erklärt uns der Arzt, kurz darauf.
 

Sora, klammert sich sofort fester an mich und weint immer noch,

doch diesmal weint er vor lauter Freude,

keine Trauermiene ist mehr auf seinem Gesicht, sonder pure Freude.
 

„Heißt das auch er wacht wieder auf?“ fragt Roxas.

„Das kann ich nicht garantieren, aber es sieht besser für ihn aus.“ entgegnet der Arzt.

„Hast du das gehört Sora?? Tidus wacht bald wieder auf.“ flüstere ich Sora zu.

„Aber nur vielleicht.“ antwortet Sora leicht traurig.
 

„Kann ich bei ihm bleiben?“ will er dann plötzlich vom Arzt wissen.

„Ja, ich habe, dass bereits mit deinem Vater abgesprochen. Wir stellen dein Bett hier ins Zimmer.“ erklärt der Arzt.

„Danke.“ bekommt Sora nur heraus, bevor der Arzt wieder geht.
 

Nun vergehen Stunden, in denen Sora wirklich nur Tidus´ Hand hält und mit ihm redet,

aber das macht mir nichts aus, schließlich erfahre ich so ganz viel von Sora´s Leben.
 

Schließlich ist es Abend geworden, Sora´s Bett steht mittlerweile im Zimmer, auch Sora´s Vater war mal hier und Roxas hat sich etwas eher verabschiedet weil er noch zu Axel wollte.

„Du, Sora, ich geh dann.“ erkläre ich, als es mittlerweile halb 9 ist. „Morgen komm ich wieder zu dir.“
 

„Aber, dann bin ich jetzt allein.“ bemerkt Sora.

„Nein, Tidus ist doch da. Er braucht dich mehr als ich.“ entgegne ich. „Das meinte ich nicht. Ich...“ fängt Sora an und senkt langsam seinen Kopf.

Was hat er denn jetzt?? Hat er Angst?
 

„Was ist los Sora?“ will ich wissen. „Ich...weißt du...ich fürchte mich davor einzuschlafen.

Dort unten in dem Keller da hatte ich immer Alpträume, von dem was die mit mir anstellen.“ erklärt Sora leise und mit weinerlicher Stimme.
 

„Möchtest du mir die Träume erzählen?“ frage ich.

„Nein, bitte, noch nicht. Ich...kannst du nicht hier bleiben?“ bittet Sora. Hmmm eigentlich ist das wohl nich so erlaubt, aber ich kann Sora, so doch nicht allein lassen.

„Klar, ich bleib bei dir.“ stimme ich zu. „Aber wie willst du das den Schwestern oder dem Arzt erklären?“
 

„Tja, du vergisst, wem das Krankenhaus gehört.“ antwortet Sora mit einem leichten Grinsen.

Wie hinterhältig diese Macht auszunutzen, aber warum auch nicht???

Wenn es Sora nachts schlecht geht, ist Herr Harakimi bestimmt nicht glücklich.

Später kommt der dann nochmal vorbei und Sora schafft es tatsächlich, dass ich ganz legal hier bleiben darf.
 

Nachts als wir dann im Bett liegen, hält Sora immer noch Tidus´ Hand, während ich ihn im Arm halte.

Mein armer Kleiner, ich wollte doch nie, dass er so um seinen besten Freund fürchten muss, ich wollte nur glücklich sein.
 

Aber ich habe nun gelernt, zurückzustecken, wenn es auch eine schmerzliche Erfahrung für uns beide war,

aber ich weiß jetzt was es heißt zu verzichten.
 

Ich kann überhaupt nicht einschlafen, muss immer wieder daran denken, was Sora sonst noch hätte passieren können.

Plötzlich fängt er an sich in meinen Armen zu winden und zu schwitzen, immer wieder wiederholt er die gleichen Worte.
 

„Aufhören!“ „Geht weg!“ immer wieder dringen diese Worte an mein Ohr, bis ich begreife, dass er einen Alptraum hat.
 

Vorsichtig wecke ich ihn, doch wohl nicht vorsichtig genug, Sora schreckt im Bett hoch, wäre fast raus gefallen.

Seine Atmung geht schnell, sehr schnell, seine Haare sind schweißnass und auch seine Kleidung sieht nicht besser aus.
 

„Sora, hey, ganz ruhig ich bin bei dir.“ teile ich ihm mit und streichle langsam über seinen Rücken.

„Riku? Ich...das war nur ein Traum?“ will Sora völlig durcheinander wissen. „Ja, nur ein Traum.

Du bist im Krankenhaus, bei mir und Tidus.“ erkläre ich ihm.
 

„Nur ein Traum?? Es hat sich alles so echt angefühlt, alles war wieder da, die Gerüche, die Stimmen einfach alles.“ ist Sora immer noch perplex.
 

Oh Mann, wenn er denkt es wäre Wirklichkeit, muss es echt schlimm gewesen sein. Er tut mir so Leid.

„Shhh, Sora, es ist gut. Komm her. Ich halt dich fest, dann weißt du, das ich da bin.“ erkläre ich und ziehe Sora zu mir um ihn diesmal wirklich fest im Arm zu halten.
 

„Danke.“ flüstert Sora noch um dann wieder einzuschlafen.

Doch weder er noch ich finden in dieser Nacht noch Schlaf,

Sora versichert sich alle paar Minuten, dass ich noch da bin und ich muss immer wieder an das denken,

was die wohl in dem Keller mit Sora angestellt haben.
 

Am nächsten Morgen lässt Sora sein Frühstück unbeachtet, ist wieder nur mit Tidus beschäftigt.

Später kommt sein Vater und schickt mich erstmal nach Hause, ich sehe wirklich fertig aus, hat er gesagt.
 

Jetzt wo ich zu Hause in den Spiegel schaue, weiß ich dass er Recht hatte.
 

Sora´s POV
 

Jetzt ist es schon drei Wochen her,

seit ich aufgewacht bin und Tidus´ Zustand sich gebessert hat.
 

Riku war jede Nacht mit im Krankenhaus, sogar als er am nächsten Tag Schule hatte, so sind meine Alpträume leicht besser geworden,

aber Papa findet ich solle zu einer Therapie gehen um die Ereignisse zu verarbeiten.

Ob ich das wirklich machen soll, weiß ich nicht??

Wird es mir denn auch helfen??

Aber das kann ich alles zu Hause überlegen, denn heute werde ich offiziell entlassen.

Mein körperlicher Zustand ist sehr gut geworden in den letzten Wochen,

nach ein paar Tagen habe ich selbstständig gegessen und getrunken, sodass sich mein Gewicht wieder weitestgehend normalisiert hat.
 

Ich war auch ein paar Mal auf der Augenstation und habe mit Kim geredet, wenn Riku in der Schule war.

Asuka, Roxas und sogar Axel haben mich auch ein paar Mal besucht, das fand ich echt nett.
 

„Hey, kein Trübsal heute, klar. Du kommst heute nach Hause, also ein Lächeln auf deinem Gesicht will ich schon sehen.“ fordert Asuka.
 

Sie, Riku und Roxas sind vor 5 Minuten gekommen um mich nach Hause zu begleiten, weil Mama und Papa Verhandlungen mit Geschäftspartnern haben.
 

„Ja, ja.“ antworte ich nur.

„Ja, ja??? Ja, ja??? Das muss heißen klar, natürlich.“ gibt sie zurück. „Ach lass Sora doch, nicht jeder kann deine Befehle befolgen.“ mischt Roxas sich ein.

Bei den beiden ist irgendwas passiert, das hab ich schon gemerkt.
 

Wahrscheinlich haben sie sich gestritten, aber ich hatte noch keine Gelegenheit mit Riku darüber zu reden.

„Is schon okay, ich sollte ja wirklich froh sein, dass ich endlich nach Hause komme. Wenn Tidus dann nur nicht so alleine wäre.“ bin ich leicht traurig.
 

„Ist er doch nicht. Ich hol dich jeden Tag nach der Schule ab und dann besuchen wir ihn.“ schlägt Riku vor.

„Musst du nicht mal lernen???“ will ich wissen.
 

Dass er meinetwegen ein schlechtes Abi schreibt will ich nun auch nicht. „Nee, wir haben nur noch diese Woche Schule, dann Weihnachtsferien.“ erklärt Riku gelassen.

„Und danach hab ich noch genug Zeit zum Lernen.“
 

„Na ja, dann bin ich einverstanden.“ stimme ich nun zu.

„Schön, wenn du dann fertig bist, können wir gehen.“ teilt Riku mir mit. „Mhmmm, ich muss mich nur noch von Tidus verabschieden.“ entgegne ich. „Könnt ihr draußen warten?“
 

„Klar, los, Kommando raus.“ dirigiert Asuka sofort alle nach draußen. Ich setze mich lächelnd auf den Stuhl neben Tidus´ Bett.

Die Kleine hat´s wirklich drauf.
 

„Hey Tidus, hörst du mich?“ will ich zuerst wissen, doch die Frage hab ich in den letzten drei Wochen so oft gestellt und er hat nie reagiert.
 

„Na ja, falls du mich hörst. Du weißt ja heute ist Freitag, heut werde ich entlassen.

Ich gehe wieder nach Hause und wenn du aufwachst, dann kommst du zu uns. Papa hat dir schon ein Zimmer eingerichtet und auch alles geklärt, dass du bei uns wohnen kannst.

Hörst du?? Dein Traum wird wahr, du bekommst ein ganz normales Leben, ist das nicht toll?“ spreche ich weiter, bekomme jedoch wieder keine Reaktion.
 

„Hmmm, ich geh jetzt. Aber morgen besuche ich dich wieder.“ versichere ich, bevor ich aufstehe und zu den anderen gehe.
 

Zurückhaltend suche ich nach Riku´s Hand, ich merke förmlich wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet,

als ich sie gefunden habe. Danach laufen wir Hand in Hand und in Begleitung von Asuka und Roxas zu Riku´s Wagen.
 

„WOW, das is dein Zimmer?“ höre ich sofort Asuka´s Stimme, als ich wieder in meinem alten Zimmer stehe.

Ich weiß was sie meint, das Zimmer ist riesig, mein Flügel steht hier und auch die ganzen Bücher die ich von Vater bekommen habe,

die allein füllen schon zwei Wände aus.

Dazu kommen noch mein wirklich riesiges Bett, damit ich nicht raus falle und natürlich die total weiche Couch,

der Sprachcomputer und etliche Regale mit Geschenken von meinen Eltern, wenn sie auf Auslandsreisen waren.
 

„Ja klar, was denkst du denn?“ will ich wissen.

„Es ist zweimal so groß wie das von Roxas und er hat das größte Zimmer in unserem Haus.“ erklärt Asuka.
 

„Tja, ich bin eben ein Einzelkind und nebenbei ist mein Vater der reichste Mann in der Stadt.“ bemerke ich.
 

„Ich will auch ein Einzelkind sein.“ seufzt Asuka.
 

„Danke für die Blumen. Ich brauch dich auch nicht.“ gibt Roxas gleich darauf zurück.

Bei den beiden muss echt irgendwas sein, so reden sie doch sonst nie miteinander.

Aber ich weiß, dass es sicher keiner von ihnen so meint, wie er es sagt, die mögen sich doch viel zu sehr.
 

„Meinst du ich brauche dich? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich hab selber Freunde.“ erwidert sie wütend.
 

„Ja, Freunde, die du mir nicht mal vorstellen kannst.“ entgegnet Roxas.

„Du würdest nur wieder sagen, dass sie nichts für mich sind, dass ich was Besseres verdient habe.“ erklärt Asuka.
 

„Stopp jetzt!!! Wenn ihr streiten wollt, dann geht nach Hause.“ rege ich mich auf.

Langsam aber sicher geht´s mir auf die Nerven, ich dachte sie sind da um mir Gesellschaft zu leisten, nicht um sich gegenseitig anzugiften.

Beide murmeln leise etwas, dass sich anhört wie „Sorry“,

ehe Riku mir was zuflüstert: „Mach langsam mit den beiden. In letzter Zeit haben sie immer Streit.“
 

„Aber jetzt nicht!“ gebe ich patzig zurück, ehe ich meine Tasche nehme, in der Riku meine wenigen Sachen verstaut hat,

die ich im Krankenhaus hatte und gehe zum Schrank. Ich bin schon fast da, als mein Fuß gegen einen Widerstand stößt und ich polternd mit dem Kopf gegen den Schrank stoße.
 

„Ohhh Mann, welcher Trottel stellt einfach meine Sachen um.“ bin ich mittlerweile auf 180°.

„Das is die Kiste mit deinen Habseligkeiten aus deiner Wohnung.“ erklärt Riku, kommt zu mir und führt mich zu der Kiste.

„Das sind fast nur Klamotten und ne Tasse.“ spricht er dann weiter.

Was? Und wo sind meine Bücher??

„Dein Vater wusste nicht, was er damit machen soll.“
 

„Die Klamotten können weg, bis auf den Kapuzenpulli und das kurzärmelige Hemd. Die Tasse hat mir Tidus zu meinem 18. Geburtstag geschenkt, die kommt unten in die Küche.“ gebe ich Riku klare Anweisungen.
 

Die Klamotten müssen unbedingt weg, wie oft habe ich sie bei Freiern getragen, ich muss damit abschließen.

Das ist mir in den letzten Wochen klar geworden.
 

Aber meine beiden Lieblingsklamotten müssen bleiben, sie hatte ich nur zu Hause an.

„In Ordnung, aber willst du wirklich alle Klamotten weg geben?? Ich meine da sind echt coole Teile dabei.“ teilt Riku mir mit.
 

„Nein, sie müssen weg.“ beharre ich auf meiner Aussage.

„Dann bringe ich sie zu nem Altkleidercontainer und Roxas kann die Tasse nach unten bringen.“ schlägt Riku vor, ehe er mir noch einen Kuss auf die Wange gibt,

die Klamotten nimmt und Roxas die Tasse gibt.
 

Dann bin ich mit Asuka alleine, endlich eine Möglichkeit mit ihr zu sprechen.
 

„Asuka wo bist du, genau?“ frage ich.

„Ich sitze an deinem Flügel.“ antwortet sie und ich setze mich neben sie. „Und jetzt raus mit der Sprache. Was ist mit dir und Roxas?“ spreche ich direkt das Thema an.
 

Sie darauf vorzubereiten, darauf habe ich jetzt echt keinen Nerv.

„Aber es is nichts, nur gewöhnlicher Geschwisterstreit.“ lehnt sie meine Frage ab.

„Nein, is es nicht, Roxas und du, ihr ward ein Herz und eine Seele, jetzt seid ihr mehr wie Feuer und Eis.

Immer darauf aus, den anderen zu reizen.“ erkläre ich ihr.

„Also los. Rede mit mir darüber. Ich werde sehen was ich machen kann.“ „Na gut.

In meiner Klasse ist ne Neue und ich hab mich mit ihr angefreundet, aber sie ist ziemlich arm und sieht dementsprechend aus.

Ihre Schuluniform ist aus zweiter Hand, ihre Bücher genauso und sie wohnt im Sozialviertel der Stadt.

Wenn ich sie dann zu Hause besuche um mit ihr Hausaufgaben zu machen und so,

muss ich ja in das Viertel und Roxas kann ich das nicht erzählen, da er sich deswegen nur wieder aufregen würde und mich beschützen will.

Aber ich kann doch alleine auf mich aufpassen, ich brauche ihn nicht mehr als Beschützer,

nur noch als Freund und das will er nicht verstehen. Deshalb haben wir uns verkracht.“ erzählt mir Asuka nun die ganze Story.
 

Das ist alles??? Also wirklich sollte Asuka nicht wissen, dass sie mit so was über Roxas reden kann.

„Ist das wirklich alles?“ will ich wissen.

„Na ja, nicht so ganz. Die anderen Mädchen in meiner Klasse, können das neue Mädchen nicht leiden,

eben weil sie aus diesem Viertel kommt.

Deshalb haben sie sich alle gegen uns verschworen und machen uns das Leben schwer.

Der einzige der noch zu mir hält ist Matt, Axel´s Bruder. Er kennt es schließlich auch arm zu sein.“ rückt Asuka dann mit der Wahrheit heraus.
 

„Dann solltest du diesen Mädchen mal gehörig in den Hintern treten. Ich dachte sie sind deine Freundinnen.“ ist Roxas plötzlich hier.

Er muss vor dem Zimmer gelauscht haben.

„Roxas.“ gibt Asuka erschrocken von sich.

„Ich kann mich doch nicht wehren. Weißt du wie viele Mädchen wir in der Klasse haben und wie die, die Jungs gegen uns aufhetzen?“
 

„Nein, weiß ich nicht, aber was du nicht mit Muskelkraft wettmachen kannst, musst du eben mit Verstand ausgleichen.

Du bist schließlich hoch begabt, also mach deinem Ruf alle Ehre.“ ist Roxas plötzlich überhaupt nicht mehr sauer auf seine Schwester.
 

Ich höre wie sich seine Schritte, der Klavierbank nähern auf der wir sitzen und dass Asuka aufsteht und ihm entgegen geht.

„Du bist nicht sauer?“ fragt sie, als beide stehen geblieben sind.
 

„Warum sollte ich? Die Sache für die du dich einsetzt ist doch toll. Aber kämpf auch darum.“ fordert Roxas.

„Ach Roxas.“ kommt es von Asuka und ich höre wie sie anfängt zu weinen und Roxas sie zu sich zieht.
 

„Du weißt nicht wie schwer die Schule im Moment ist. Ich will da nicht mehr hin.

Matt versucht zwar uns zu beschützen, aber er kann doch auch nicht immer bei uns sein.

Er bezieht jeden Tag Schläge von den anderen Jungs, nur um uns zu beschützen.“ erzählt sie weinend.
 

„Deshalb sieht er jetzt immer so aus. Was denkst du welche Vermutungen Axel angestellt hat?

Aber wieso redet ihr auch nicht mit uns drüber?“ will Roxas wissen. „Riku...und du...ihr habt euch solche Sorgen gemacht um Sora und Tidus, da kann ich doch nicht mit meinen Problemen kommen.“ antwortet sie.
 

„Quatsch, wenn du mir was erzählt hättest, dann hätte ich sofort was unternommen. Sora geht es doch soweit wieder gut und Tidus kommt auch wieder auf die Beine und außerdem bist du meine Schwester.

Du stehst an erster Stelle bei mir.“ erklärt Roxas ruhig.
 

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das berührt, die beiden sind wirklich ein super Team.

Ich möchte ihnen so gerne helfen, wenn ich nur wüsste was ich tun könnte.
 

„Danke, Roxas.“ gibt Asuka weinend zurück, als die Tür aufgeht,

schon an den Schritten merke ich, dass es nur Riku sein kann, der da kommt.
 

„Was is hier los?“ flüstert er mir zu, als er sich zu mir gesetzt hat. „Asuka und Roxas haben sich wieder versöhnt.“ antworte ich.

„Du weißt warum sie sich gestritten haben?“ will Riku wissen.
 

„Ja, Asuka hat eine Freundin im Sozialviertel und alle anderen Mädchen in ihrer Klasse können sie nicht leiden und Asuka auch nicht mehr.

Deshalb machen die Mädchen sie fertig, nur Matt hält noch zu ihnen.

Aber trotzdem ist Schule hart genug für sie und Asuka will nicht mehr hinzugehen.“ erzähle ich ihm die Kurzfassung.
 

„Aber Asuka, warum hast du das nie erzählt?“ fragt Riku laut. Doch Roxas hält Asuka mit ihrer Antwort zurück.
 

„Lass Riku, sie ist fertig genug.“ antwortet er.

„Ich glaube, wir gehen erstmal nach Hause. Tschüß ihr zwei.“ verabschieden sie etwas später, weil mit Asuka wirklich nichts mehr anzufangen war.
 

Ein leises „Danke“ kommt noch über Asuka´s Lippen, ehe sie mit Roxas aus dem Zimmer geht.

„Oh Mann, was is nur los??? Irgendwie läuft alles schief im Moment.“ resigniert Riku seufzend.

Ich muss fast ein bisschen lächeln, dass so jemand wie er noch keine Schwierigkeiten im Leben hatte war ja klar.
 

„Komm schon Riku, jemand wie du gibt doch nicht etwa auf, oder? Wenn ja, wärst du ein ziemlicher Schlappschwanz.“ teile ich ihm mit und knuffe ihm in die Seite.
 

„Pah ich ein Schlappschwanz?? Du erlaubst dir ziemlich viel. Weißt du das?“ fragt er.

„Ich bin Sora Harakimi, ich darf das.“ antworte ich grinsend.

Ich weiß ja dass Papa viel Macht über die Stadt hat, aber solche Sätze sind nur Spaß von mir.

Ich würde nie Papas Macht missbrauchen.
 

„Quatsch du bist nicht Sora Harakimi. Du gehörst ganz allein mir.“ erklärt Riku und zieht mich auf seinen Schoß.

Ich kann seine Lippen fast schon auf meinen fühlen. Soll ich das jetzt wirklich zu lassen??

Wir haben uns noch nicht wieder geküsst seit sie mich gefunden hatten.
 

Ich habe einfach zu viel Angst vor den Erinnerungen, die dabei wieder kommen.

Mit Riku in einem Bett aneinandergekuschelt zu schlafen, das geht grade noch,

aber Küsse und Zärtlichkeiten, das alles haben wir seit diesem Freitag im Club nicht mehr gemacht.
 

„Bitte, Riku, noch nicht.“ lehne ich ab, bevor Riku einen Kuss entfachen kann und stehe auf.

Ich merke förmlich wie Riku auf der Klavierbank vor Enttäuschung zusammen sinkt.
 

„Es tut mir Leid.“ flüstere ich. „Schon okay.“ antwortet er traurig.

Er tut mir so Leid, ich möchte es doch, wenn nur diese Erinnerungen nicht wieder hochkommen würden.

Diese Gerüche,

die Stimmen,

die rauen Hände auf meiner Haut,

die Luftnot wenn sie mich zu Zungenküssen gezwungen haben,

dass alles kommt wieder hoch.

„Sora, kann ich dich was fragen?“ will Riku wissen und nimmt vorsichtig meine Hand.

Ich nicke nur leicht.

Ich hoffe, es ist nicht die Frage, die ich so oft in den letzten Wochen verneint habe.
 

„Erzählst du mir von deinen Alpträumen?“ fragt Riku schließlich, genau diese eine Frage, die ich nicht hören wollte.

Traurig senkt sich mein Kopf zu Boden, ich kann es nicht, ich kann es echt nicht.

Irgendwas sträubt sich in mir dagegen, ich vertraue Riku, aber es geht einfach nicht.

„Bitte, hör mir zu. Letzte Nacht, da hattest du wieder einen.

Ich konnte deine Schreie nicht mehr hören,

musste mich deshalb wirklich übergeben, so sehr hat es mir zugesetzt, dich so schreien zu hören.

Kannst du es mir nicht endlich erzählen?“ wiederholt er nochmal seine Frage.
 

Was??

Er hat sich deshalb übergeben??

So sehr schlaucht es ihn???
 

Oh Mann wie mir das alles Leid tut, es muss schrecklich sein, seinen Freund jede Nacht vor Angst Schreien zu hören.

Ich sollte es ihm wirklich erzählen, nur versuchen, das würde ihm bestimmt auch schon reichen.
 

„Ich probiere es.“ verkünde ich schließlich und setze mich wieder neben ihm, meine Hand immer noch fest mit meiner verflochten. Vorsichtig kuschele ich mich an ihn.

„Ich...wenn ich nicht mehr will, muss ich nicht weiter reden oder?“ will ich noch wissen, bevor ich anfange.
 

„Natürlich nicht, sag soviel wie es geht. Ich kann auch noch warten, wenn du überhaupt nichts sagen willst.“ entgegnet Riku verständnisvoll und streichelt durch meine Haare.
 

Nein, ich will es ihm erzählen, ich muss es ihm erzählen, damit er mich endlich verstehen kann.

„Nein, ich erzähle es dir.

Jede Berührung von dir, jeder Kussversuch, einfach jede kleine Zärtlichkeit erinnert mich daran.

An ihren Geruch, an ihre raue Haut auf meiner und ihre gehässige Art wenn sie es wieder mal gemacht hatten.

Jedes Mal hab ich dabei geweint, wenn ich die Kraft dazu noch hatte mich auch gewehrt und geschrieen,

aber selbst dass konnte ich bald nicht mehr.
 

Ich habe es über mich ergehen lassen, immer und immer wieder.

Jedes Mal nur mit dem Gedanken, dass du mich findest, dass wir dann zusammen sein können,

dass ich ein glückliches Leben bekomme.

Einzig dieser Gedanke hat mich alles ertragen lassen, die Schläge und die...die...“ fange ich an,

doch es widerstrebt mir, dieses Wort zu sagen.

Dann ist es so endgültig. So oft haben sie es getan, so oft musste ich leiden und trotzdem will mir das Wort nicht über die Lippen kommen.
 

„Die haben dich...vergewaltigt, das ist es doch was du sagen willst, oder?“ fragt Riku behutsam.
 

Er hat es also schon geahnt, kein Wunder, wenn er mich jede Nacht Schreien hört und immer wieder meine Angst fühlt.
 

Ich nicke schwach, kann das Wort noch immer nicht aussprechen. Vergewaltigung...ich finde das Wort schrecklich, genauso schrecklich wie die eigentlich Tat.
 

„Elende Schweinehunde.“ flucht Riku wütend und seine Hand schließt meine immer fester ein.

Er scheint wirklich wütend zu sein, so eine Seite kenne ich gar nicht an ihm.
 

„Riku...ich...bitte...das tut weh...“ teile ich unsicher mit.

Ich hoffe nur er tut nichts Unüberlegtes wenn er wütend ist.

Doch sofort löst sich der Druck um meine Hand und nur ein sanftes Streicheln bleibt zurück.
 

„Tut mir Leid...aber ich hab das schon lange vermutet und die Polizei hat auch gesagt, dass vieles darauf hin deutet,

aber es von dir persönlich zu hören ist noch viel schlimmer.“ erklärt er.
 

Es nimmt ihn wirklich mit, so sehr, das kann ich gar nicht glauben.

Es ist fast so als wäre er auch mit da unten gewesen und hätte meinen Schmerz geteilt.

Aber es stimmt nicht, ich war ganz alleine, musste alleine all diese Schmerzen aushalten.
 

„Es war auch schlimm...schlimmer als alles andere was ich erlebt habe.

Es waren immer zwei Leute, immer dieselben und immer wieder haben sie mich berührt, geküsst und all das.

Am Schlimmsten war es als sie mich zu Zungenküssen gezwungen haben, sie haben einfach meine Nase zugehalten.

Ich konnte kaum noch atmen, bis ich aus lauter Verzweiflung meinen Mund geöffnet habe.

Doch viel grausiger war wirklich die Vergewaltigung an sich,

einen oder beide gleichzeitig in mir und meinem Mund zu spüren, hat mich so fertig gemacht, ich konnte nicht mehr.
 

Ich habe Tidus nie geglaubt, dass eine Vergewaltigung so schlimm ist, aber jetzt würde ich nie wieder dagegen reden.

Es tat alles so weh...“ kommt plötzlich alles aus mir heraus, dass sich so sehr angestaut hatte.
 

Aber es musste raus, irgendwer musste endlich erfahren, was sie mir angetan haben, wie ich leiden musste und

ich weiß wenn ich es Riku erzähle, bekomme ich Trost, er wird für mich da sein und mich unterstützen.
 

„Sora, shhh, komm her.“ flüstert er ganz leise und zieht mich in seine Arme.

„Es ist gut, es ist alles gut.

Du bist nicht mehr dort unten in diesem Loch. Die Typen sind auch nicht mehr da.

Es ist alles wieder gut.“ redet er auf mich ein und streichelt durch meine Haare.

Stimmt das wirklich??

Ist denn alles wieder gut??

NEIN, nichts ist gut.

Tidus liegt noch immer im Koma.

Ich werde das Ganze wahrscheinlich nie verarbeiten.

Asuka´s Freundeskreis liegt in Trümmern.

Riku kümmert sich nicht mehr viel um seine Schule, nur noch um mich.

Das darf einfach nicht sein.
 

Wir wollten doch alle glücklich werden.

Warum ist nur so vieles schief gelaufen??? Ich will das alles wieder in Ordnung, ich will dass wir alle glücklich sind.
 

„Riku, weißt du was ich gerne möchte?“ frage ich traurig.

„Nein, aber wenn du es mir sagst, dann werde ich versuchen es dir zu erfüllen.“ antwortet Riku mutig.
 

Dass so was kommt wusste ich, er versucht immer mir alles Recht zu machen. „Ich will, dass wir alle glücklich sind, dass Tidus wieder aufwacht, dass ich wieder lachen kann,

dass du ein gutes Abitur schaffst und dass Asuka´s Freundeskreis wieder in Ordnung kommt.“ erzähle ich ihm.
 

Diesmal scheint noch nicht mal er ne Antwort zu wissen, er drückt mich nur still an sich.

„Ich glaube, dass schaffst noch nicht mal du.“ stelle ich fest, als er nichts mehr gesagt hat.

„Doch, das schaff ich. Vielleicht nicht alles auf einmal, aber ich schaff das.“ erklärt er bestimmt.

Er spinnt ja, das kann kein Mensch schaffen.

Wie will er es anstellen, dass Tidus wieder aufwacht,

wie will er mich wieder zum Lachen bringen und wie will er Asuka´s Freundeskreis wieder aufbauen???
 

„Weißt du, dass ist echt lieb von dir. Aber ich möchte nicht, dass du dich darin verrennst. Ich weiß warum du es tun willst.“ erkläre ich.
 

„Und warum, Sora? Sag mir warum ich dir, Tidus und Asuka nicht helfen soll?“ fordert er mich heraus.
 

„Weil du Schuldgefühle hast. Du hast Schuldgefühle weil du es warst, der vorgeschlagen hat in den Club zu gehen.

Du hast Schuldgefühle, weil ich deshalb aufgeflogen bin und deshalb willst du das alles für mich tun.“ entgegne ich.
 

Das glaube ich wirklich, warum würde er sich sonst so für mich ins Zeug legen.

Doch von Riku kommt keine Antwort nur ein komisches Lachen, danach zieht er mich noch näher zu sich und streichelt über meine Wange.
 

„Denkst du das wirklich??? Dann bin ich echt ein bisschen enttäuscht von dir. Ich dachte du kennst den Grund.“ flüstert er mir zu.

Diese Nähe zu ihm lässt mich fast wahnsinnig werden, ich bin ihm genauso nah wie den beiden Typen.

Wenn er nicht bald aufhört muss ich hier weg.
 

„Weißt du, ich will das alles tun, weil ich dich liebe, nicht weil ich mich schuldig für die Geschehnisse fühle.

Nur aus Liebe zu dir, will ich es tun.“ spricht er dann weiter und gibt mir einen überraschenden Kuss auf die Stirn.

Der Kuss lässt mich zurückschrecken.
 

Jetzt ist wieder Abstand zwischen uns.

Was??

Liebe??

Er liebt mich immer noch, auch jetzt noch, wo er doch weiß, was ich alles durchgemacht habe??

Obwohl er weiß, dass sie mich vergewaltigt haben???
 

„Stimmt das?“ krächze ich.

Ich hätte nie gedacht, dass er immer noch so stark für mich empfindet.
 

„Habe ich einen Grund zu lügen?“ antwortet er mit einer Gegenfrage. Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, kommen keinerlei Zweifel auf, dass Riku´s Aussage wahr ist.
 

Es ist wahr, er liebt mich immer noch so sehr, wie ich ihn. Immer noch, obwohl die alle möglichen, schrecklichen Dinge mit mir angestellt haben.
 

„Nein.“ flüstere ich leise und suche Riku´s Hand über die ich zaghaft streichle.

„Ich...ich liebe dich auch...immer noch so sehr...dass es fast weh tut...“
 

„Danke...Sora...weißt du wie lange ich das schon von dir hören wollte?? So offen hast du noch nie über deine Gefühle gesprochen.“ fällt Riku auf.
 

Ein leichtes Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht.

„Das gefällt dir, nicht wahr? Wenn ich so offen bin.“ bemerke ich eher beiläufig,

doch für Riku scheint diese Feststellung enorm wichtig zu sein.
 

„Ja, es gefällt mir und weißt du auch warum? Weil ich dann endlich weiß, was in deinem hübschen Köpfchen so alles vor sich geht.“ erklärt er.

Hmmm, wenn ihm dass so sehr gefällt, dann will ich ihm noch viel mehr sagen.

Alles was in meinem Kopf über ihn rumspukt.
 

„Dann will ich dir noch was sagen.“ teile ich ihm mit, stehe auf und stelle mich vor ihn um auch seine andere Hand ergreifen zu können.
 

„Ich liebe dich, so sehr. Jede Nacht als wir noch nicht zusammen waren, hab ich von dir geträumt.

Von einer glücklichen Beziehung, nur mit dir.

Wir haben ein Picknick gemacht, waren im Kino, haben zusammen gefeiert.

All das hat mich dich nie vergessen lassen. Selbst als ich da unten in dem Keller war, wusste ich du würdest mich finden,

irgendwie und irgendwann, aber ich wusste du würdest kommen, weil du mich liebst und ich dich.

Ich liebe dich so sehr,

ich liebe deine Stimme,

deinen ganzen Charakter,

deine tolle, babyweiche Haut,

dein Auftreten,

deine unerschöpfliche Hilfsbereitschaft deinen Freunden gegenüber.

Ich liebe dich einfach über alles.“ sprudelt es nur so wie ein Wasserfall aus mir hervor, bevor ich Riku stürmisch umarme.
 

Leider wohl etwas zu stürmisch, Riku verliert das Gleichgewicht, auf der Klavierbank und landet auf dem Boden, ich auf ihm.
 

„Sora, alles in Ordnung? Sorry, aber das kam so plötzlich.“ erklärt er durcheinander.

Doch ich finde die ganze Situation einfach nur urkomisch, rolle mich von Riku herunter und

fange wirklich an zu lachen.
 

Ich lache und zwar richtig ausgelassen, seit wie vielen Jahren hab ich wohl nicht mehr so gelacht???

6? 7? 8?

Ich kann mich einfach nicht erinnern, je so gelacht zu haben wie jetzt.
 

Riku´s Verwirrtheit scheint sich langsam auch gelöst zu haben und er lacht mit mir,

wahrscheinlich wird er meinen Grund nicht ganz verstehen, aber ich finde es schön wenn er über die Situation auch lachen kann.

Nach einer wirklich langen Zeit verklingt unser Lachen schließlich, doch keiner von uns macht auch nur Anstalten aufzustehen, so liegen wir noch immer auf dem Boden.
 

Riku regt sich neben mir, er wird doch wohl nicht aufstehen??

Aber diesmal bewahrheitet sich mein Verdacht nicht, stattdessen streicht mir Riku meine Ponysträhnen aus dem Gesicht immer und immer wieder.
 

„Sora, weißt du wie glücklich du mich im Moment machst?“ will er wissen. Ich sage, gar nichts,

lasse Riku jedoch gewähren, als seine Hand tiefer wandert und über meine Wange streichelt.

„So glücklich war ich noch nie.“ flüstert er und ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht fühlen.
 

Er ist mir so nah, aber keinerlei böse Erinnerungen kommen auf, nur der Wunsch, Riku´s Zärtlichkeiten endlich zuzulassen.

Plötzlich fühle ich Riku´s Lippen auf meinen, ich schrecke zwar etwas zusammen,

aber ich lasse ihn machen, was er möchte.
 

Zärtlich streicht er immer wieder mit seinen Lippen über meine, immer wieder ziehen ihn meine Lippen wie ein Magnet an,

nur um sich kurz darauf wieder zu lösen und erneut aufeinander zu fallen.
 

Riku´s Hand ruht noch immer so sanft auf meiner Wange, ich lasse nun ebenfalls meine Hand wandern,

über Riku´s Gesicht, taste jeden Zentimeter davon ab,

ehe ich zu seinem Nacken wandere und ihn noch näher zu mir ziehe.
 

Vorsichtig lecke ich über Riku´s Lippen, werde aber nicht enttäuscht, als er mir gleich darauf Einlass gewährt.

Ein vorsichtiges Spiel beginnt zwischen uns,

Riku versucht immer wieder mich zurückzudrängen, aber das will ich nicht, noch nicht jedenfalls,

irgendwann scheint er das zu verstehen, leckt nur noch an meiner Zunge entlang und reibt sich an ihr.
 

„SORA???“ hallt plötzlich Papas Ruf an unsere Ohren.

Langsam, um auch diesen letzten Moment der Zweisamkeit noch auszunutzen, lösen wir uns voneinander.

„Sora...danke.“ flüstert mir Riku zu.

„Wofür denn?“ frage ich leicht durcheinander.
 

„Dafür, dass du deine Angst abgelegt hast.“ antwortet Riku leise, als wir Papa erneut rufen hören.

„Jetzt komm aber, dein Papa wird sonst noch ungeduldig.“ tut Riku grade so, als hätte er Vaters Rufen jetzt erst mitbekommen und steht auf.
 

„Ja...“ murmele ich nur,

bevor auch ich aufstehe und wir nach unten gehen.
 

„Ohhh Sora, meine Junge komm her.“ begrüßt mich Mama und zieht mich sofort in ihre Arme.

Ich weiß nicht ganz was das soll, aber ich merke bald schon, dass Mama sich nicht freut, sondern weint.

„Mama, was ist los?“ will ich wissen.

„Du hast gelacht. Ich hab dich seit du ein Baby warst nicht mehr lachen hören.“ erklärt sich schluchzend.
 

Oh Mann, das ist alles, ich dachte schon es wäre irgendwas passiert.

„Weißt du, Riku war so lustig, da konnte ich nicht anders.“ entgegne ich lächelnd.

„Du und dein Riku, du solltest wirklich dankbar sein, ihn kennen gelernt zu haben.“ flüstert mir Mama ins Ohr und lässt mich langsam wieder los.
 

„Das bin ich, für mehr als alles andere.“ antworte ich und suche Riku´s Hand um sie kurz darauf festzuhalten.
 

„Sora, wir möchten gerne mit dir reden. Es ist sehr wichtig.“ schaltet sich Papa plötzlich ins Gespräch ein.

Er klingt wirklich ernst, diesmal muss es wichtig sein.

„Ist was passiert? Geht es Tidus schlechter?“ bin ich sofort total aufgeregt.

„Nein, es geht nicht um Tidus. Sein Zustand hat sich nicht verändert. Bitte setzt euch.“ fordert uns Papa auf.
 

„Du weißt sicher, dass der Besitzer des Clubs und dein ehemaliger Chef in Haft sind. Nun und wie das nun mal so ist, wird es eine Verhandlung geben um die beiden für ihre Verbrechen zu bestrafen.“ fängt Papa an.
 

Eine Verhandlung?? Aber das heißt ich werde die beiden wieder treffen,

ich werde sie zwar nicht sehen, aber ich kenne all ihre Gerüche, Stimmen und ihr dummes Getue.

„Ich kann da nicht hin.“ kommt es sofort von mir.

„Genau, das dachte ich mir. Aber es tut mir Leid, es geht nicht anders. Ich habe mit dem Polizeichef gesprochen und er sagt, du wirst wohl nicht drum rum kommen.“ erklärt Papa.
 

„Aber Papa, weißt du was sie mir alles angetan haben??

Weißt du es?? Ich kann da nicht hin, alles wäre wieder da, diese schrecklichen Gerüche, die Stimmen, die ganze Umgebung.

Es geht nicht.“ wehre ich mich entschlossen dagegen.
 

Wie kann er so was von mir verlangen, es war grauenvoll, dass was ich den beiden Typen zu verdanken habe und jetzt soll ich sie nochmal wieder treffen??

NEIN, das geht nicht, auf keinen Fall.

„Sora, kann ich dich um was bitten?“ will Riku plötzlich wissen.
 

„Was? Wie kommst du jetzt darauf?“ bin ich verwirrt.
 

„Ich bitte dich, geh zur Verhandlung und sage gegen diese, Herr und Frau Harakimi, Entschuldigung jetzt für das Wort,

verdammten Hurensöhne aus.

Sie sollen eine gerechte Strafe dafür bekommen, was sie mit dir gemacht haben.

Sie sollen merken wie es ist auf engstem Raum eingesperrt zu sein.“ gibt Riku stocksauer zurück.
 

Was?? So wütend macht ihn das?? Diese Wut in seinen Worten erschreckt mich immer mehr, vielleicht sollte ich es trotzdem wagen und hingehen.
 

„Kommst du mit?“ will ich leise wissen.

„Riku wird ohnehin mitkommen müssen. Er ist genauso Zeuge wie ich.“ erklärt mir Papa.

„Siehst du, ich komme mit. Ich lass dich nicht allein.“ versichert Riku mir.
 

„Dann werde ich es versuchen.“ lasse ich mich schließlich erweichen.

„Super Sora, aber hab keine Angst, du hast noch genug Zeit dich darauf vorzubereiten, die Verhandlung ist erst in zwei Monaten.“ erzählt Vater.
 

„Und danach entscheiden wir auf welche Schule du gehen willst.“ fügt er noch hinzu.

Was?? Er lässt mich echt zur Schule gehen.

„Ich darf auf eine Schule?“ will ich aufgeregt wissen.
 

„Ja und du darfst dir aussuchen welche. Egal ob Blindenschule oder nicht.“ entgegnet Mama.

„Cool.“ ist das Einzige was ich rausbekomme.
 

Natürlich geh ich nich auf ne Blindenschule, ich hab da schon eine im Kopf, wo ich gerne mal hingehen würde.

„Schade, dass wir nicht mehr zusammen zur Schule gehen können.“ resigniert Riku plötzlich.

Stimmt, wenn Riku Abitur hat, wird er sicher studieren.
 

„Ich wollte eh nicht auf deine Schule.“ erkläre ich frech. „Wohin denn dann?“ will Riku wissen.

„Musst du alles wissen?“ frage ich.

„Nee, nicht alles, aber das.“ antwortet Riku.
 

„Wir möchten es bitte auch wissen.“ teilen uns meine Eltern mit, als mich ein Handyklingeln erschrecken lässt.

Von Riku höre ich ein kurzes Kichern, ehe er abnimmt.
 

Wie es sich herausstellt ist es seine Mutter, die fragt und das ist jetzt wortwörtlich,

ob er sich dazu erbarmen könnte wenigstens heute mal mit ihr und seinem Vater zu essen.

Sie möchten ihren Sohn gerne mal wieder sehen. Ich muss darüber fast lachen,

Papa geht es anscheinend nicht anders, er lacht sofort und fordert Riku auf ihm mal das Telefon zu geben.
 

Ich kann gar nicht glauben, als Papa Riku´s Eltern zum Essen einlädt, aber ich kann fast spüren wir Riku mich anstrahlt.
 

Ich bin Riku´s Eltern noch nie begegnet, aber wenn sie Freunde meiner Eltern sind können sie eigentlich nur nett sein.

Schließlich legt mein Vater auf und ich gehe mit Riku nach oben um mich für das Essen umzuziehen.
 

Wir werden in dem Restaurant von Axel´s Eltern essen, darauf freue ich mich jetzt schon.

Wieder diese gute Lasagne, mmmmmmh, lecker, aber es weckt auch Erinnerungen, das letzte Mal war ich mit Tidus dort.
 

„Wow, die gehören alle dir.“ staunt Riku als er den Kleiderschrank aufmacht.

Ich weiß ich habe viele Klamotten und Papa hat erzählt, dass er mir alles neu gekauft hat, als ich noch geschlafen habe.
 

Ich freue mich darüber, ich freue mich wirklich, aber trotzdem fühle ich mich etwas unwohl,

so einfach Sachen anzunehmen, war in den letzten drei Jahren nicht üblich.
 

„Ja, such mir was auch wenn du willst.“ stelle ich Riku frei mich einzukleiden.

„Dann nimm die Hose, und das Hemd und hey sieh mal. Dein Vater hat dir so ne Jacke wie Roxas sie hatte gekauft.“ stellt Riku fest, als er in meinem Schrank kramt.
 

„Echt? Das is toll.“ freue ich mich und nehme die von Riku ausgesuchten Klamotten entgegen.
 

Ich weiß ich sollte mich jetzt umziehen und ich weiß es sollte mir nichts ausmachen, dass Riku dabei ist,

aber es macht mir was aus und zwar gewaltig.
 

Ich habe keine Ahnung warum, er hat mich schon nackt gesehen,

ich musste mich in den letzten drei Jahren so oft nackt vor Typen zeigen,

ich hab echt keinen blassen Schimmer warum mir das jetzt so sehr zusetzt.
 

„Ich geh mal auf´s Klo.“ teilt mir Riku plötzlich mit.

Ich bin mir fast sicher er hat Lunte gerochen, aber ich sage nichts, warte stattdessen bis er draußen ist und ziehe mich dann schnell um.
 

„Sieht klasse aus. Willst du vor dem Essen mit zu mir?? Dann kann ich dich schon mal vorstellen und mich auch umziehen.“ erklärt Riku,

als er wieder kommt.

„Mhmmm, ja, ich muss nur Papa Bescheid sagen, dass ich mit dir fahre.

Bei ihm halt ich das wahrscheinlich eh nicht aus.“ teile ich ihm mit.
 

Ich finde Vaters Fahrstil schrecklich, als ich das erste Mal mitgefahren bin hab ich mich hinterher übergeben müssen.
 

„Ja, da hast du Recht. Nichts gegen deinen Vater, aber er hat nen saumäßigen Fahrstil.“ pflichtet Riku mir bei.

„Ich weiß, ich weiß.“ murmele ich nur, bevor wir wieder nach unten gehe und ich Bescheid sage.
 

Bei Riku zu Hause, nehme ich sofort wunderbare Gerüche war, bis jetzt war ich ja nur in Riku´s Etage und in der Garage,

aber jetzt sind wir im Wohnzimmer und hier duftet wirklich alles nach Pflanzen,

mir kommt es fast vor, als wäre ich draußen im Garten oder so.
 

Riku´s Eltern begrüßen mich wirklich herzlich, ich freue mich darüber so nett aufgenommen zu werden,

schließlich hätten sie mich genauso gut ablehnen können.
 

Nachdem Riku sich dann umgezogen hat, fahren wir los.

Gott sei Dank fährt Riku, er hat mir nämlich erzählt, dass sein Vater nicht besser fährt als meiner und ich will mich nicht nochmal übergeben.
 

Im Restaurant werden wir von Axel begrüßt, ich wundere mich schon, was er an einem Samstag hier macht, als er erklärt,

dass er für seine Mutter einspringen musste und Asuka hilft Matt zu Hause mit den Kleinen und seiner Mutter,

dafür ist Roxas hier in der Küche und hilft mit.
 

Die beiden sind echt klasse, solche Hilfsbereitschaft und solches Mitgefühl,

war mir in den letzten Jahren so fremd, ich bin froh, dass es so was überhaupt noch auf der Welt gibt.
 

„Na lässt du Roxy-chan schön Zwiebel schneiden?“ fragt Riku fast kichernd. Ich kann mir schon vorstellen, dass er dabei Rotz und Wasser heult.
 

„Na ja, wenn man davon absieht, dass er keine Erfahrung im Kochen hat, ist irgendwas Schneiden wohl das einzige was er kann.

Aber Roxas hält sich tapfer, er hat noch keine Tränen vergossen.“ erklärt Axel und nimmt dann unsere Getränke auf.
 

Wieder trinke ich einen Orangensaft, lasse mir diesmal jedoch nicht die Karte vorlesen, da ich eh eine Lasagne will.
 

„Sora! Riku!“ werden wir plötzlich freudig von Roxas begrüßt.

„Ich freu mich so dass ihr da seid, Axel lässt mich total ackern.“ beschwert er sich und stellt mir etwas auf den Tisch, danach Riku.

„Eure Bestellungen sind die einzigen, die ich machen durfte. Axel meint, mich kann man auf die anderen Gäste nicht loslassen.“ redet er dann weiter.
 

„Das stimmt auch, wenn du jeden so zu quatscht fangen, die Leute an zu essen, wenn´s kalt ist.“ erklärt Axel und bringt das Essen für unsere Eltern.
 

„Ja, ja.“ murmelt Roxas nur, als ich Riku lachen höre.

„Euch beide kann man echt nicht zusammen arbeiten lassen. Ihr vergrault alle Gäste wenn ihr euch so anmault.“ sagt Riku belustigt.
 

„Deshalb verschwindet Roxas jetzt auch wieder. Papa hat Zwiebeln für dich.“ entgegnet Axel und ich kann die Schadenfreude aus seiner Stimme heraushören.
 

„Bääähhh.“ hören wir nur noch von Roxas ehe er von dannen zieht.
 

„Ich wünsche allen einen guten Appetit.“ verabschiedet sich auch Axel kurz darauf.

„Sora, ich muss sagen, du hast dir schon zwei lustige Kerlchen als Freunde ausgesucht.

Gegensätzlicher könnten die beiden nicht sein.“ spricht mich Papa auf Axel und Roxas an.
 

„Tja, wie heißt das immer. Gegensätze ziehen sich an.“ erkläre ich.

„...und aus.“ fügt Riku noch hinzu.
 

„Riku, zügle dich, klar!“ weist ihn sein Vater in die Schranken.

„Das brauchst du ihm nicht zu sagen Kazuya, Riku weiß was wichtig ist im Leben, das wusstest du noch nicht als du so alt warst.

Als du in Riku´s Alter warst hast du lauter Unsinn angestellt.“ erzählt Papa.
 

„Als wärst du daran so unschuldig gewesen.“ bemerkt Riku´s Vater. „Wer hatte denn immer die Ideen?“

„Ich weiß nicht was du meinst.“ gibt Papa unschuldig zurück.
 

„Ach ja?? Muss ich dich erst an diese eine Aktion erinnern oder soll dein Sohn zuerst davon erfahren?“ will Riku´s Vater wissen.
 

„Also wenn Sora, dass wissen darf, dann will ich es auch wissen.“ meldet Riku sich zu Wort.

Eigentlich will ich es gar nicht wissen, Papa hat bestimmt nie so viel durchgemacht wie ich und die Sünden eines reichen Bengels anzuhören ist nicht mein Gebiet.
 

Nach weiterem Hin und her und nachdem wir alle gegessen haben, fangen die beiden dann aus ihrer Jugend zu erzählen.
 

Dass sie sich nachts, als sie noch nicht volljährig waren immer von zu Hause weggeschlichen haben und in die Clubs wollten,

aber damit kann ich echt nichts anfangen, schließlich durfte ich so etwas nie erleben.
 

Später kommen auch noch Roxas´ Eltern in das Lokal und setzten sich zu uns, hören ebenfalls die Geschichten mit an.

Um uns herum wird es immer leerer, während mein Vater und Riku´s Vater miteinander sprechen.
 

Riku hört wirklich gespannt zu, ich verstehe ihn, er dreht bestimmt auch gern solche Dinger.

Als wir die letzten Gäste sind setzen sich auch noch Roxas, Axel und sein Vater zu uns.

Nun fängt der auch noch an über seine Jugendsünden zu plaudern. Ich merke schon, dass wird noch Ewigkeiten dauern.
 

„Riku?“ frage ich und stupse ihn vorsichtig an.

„Ja.“ antwortet er und streichelt über meine Hand.

„Kannst du mich nach Hause bringen??? Ich bin müde.“ erkläre ich.
 

„Wenn du möchtest, natürlich.“ entgegnet Riku. „Dann kannst du uns doch bestimmt mitnehmen.“ schlägt Axel vor.

„Schläft Axel bei dir?“ will ich wissen.
 

„Ja.“ stimmt Roxas zu und diesmal merke ich dass er glücklich damit ist, zwischen den beiden scheint wieder alles in Ordnung zu sein.
 

„Ach ja? Und morgen seid ihr zwei pünktlich um halb zehn hier?“ fragt Axel´s Vater.
 

„Sicher und hast du nicht grad gesagt, Amoré, amoré, sie ist das wichtigste im Leben.“ wiederholt Axel den Satz seines Vaters.

Den hat er in den letzten fünf Minuten wirklich tausendmal gesagt.

„Ich wusste, es würde Unglück bringen, diese ganzen Sachen vor dir zu erzählen.“ resigniert Axel´s Vater.
 

„Also ich finde ich habe Glück.“ antwortet Axel. „Dann geht mal ihr beiden.“ schickt Roxas´ Vater sie weg und wir verlassen zu viert das Lokal.
 

Im Auto setze ich mich auf den Beifahrersitz,

Axel und Roxas nehmen auf der Rückbank Platz, wobei sie heute kaum voneinander lassen können.
 

Ihr Lachen und Geknutsche ist wirklich kaum auszuhalten, aber ich gönne es den beiden, sie verdienen es auch glücklich zu sein.

Nachdem wir sie bei Roxas abgesetzt haben, fahren wir weiter zu mir.
 

„Ich bring dich noch zur Tür.“ teilt Riku mir mit, als ich wir aussteigen und ich den kühlen Nachtwind auf meinem Gesicht fühle.

Wie bitte?

Er bringt mich noch zur Tür?? Er muss bei mir schlafen, sonst kann ich unmöglich einschlafen,

er allein, hat mir die Ruhe dazu gegeben.
 

„Bitte Riku bleib bei mir.“ bettele ich fast.

„Wenn du das möchtest, natürlich. Ich dachte nur du willst nach einem so anstrengenden Tag auch mal deine Ruhe haben.“ erklärt mir Riku und nimmt meine Hand.
 

„Nein, ich brauche dich unbedingt, sonst kann ich gar nicht einschlafen.“ entgegne ich und drücke seine Hand,

bevor wir ins Haus gehen und kurze Zeit später eng aneinandergekuschelt einschlafen.
 

Diese Nacht ist die erste, in der ich nur einmal aufwache, aber nicht wegen Alpträumen sondern weil ich auf die Toilette muss.
 

Immer wenn der Alptraum in dieser Nacht beginnen wollte, war da Riku, der mich beschützt hat.

Es war ein schönes Gefühl, ihn so in der Nähe zu haben, es hat mich sogar im Schlaf glücklich gemacht.
 

Kapi 10 Ende
 

Bitte um Kommis.
 

See-ya
 

Chibi_Isa

Weihnachten

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Dankeschön für die vielen netten Kommis ^^
 

Passend zur Weihnachtszeit gibt’s diesmal ein Weihnachtskapitel. ^^
 

Nun wünsch ich euch viel Spaß beim Kapi
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 11: Weihnachten
 

Riku´s POV
 

Die nächsten beiden Wochen vergehen wirklich im Flug.

Die erste Woche gehe ich jeden Tag nach der Schule mit Sora zu Tidus. Dessen Zustand sich fast wieder normalisiert hat, er muss nicht mehr beatmet werden und auch seine Herzfrequenzen sind wieder völlig normal,

aber trotzdem will er nicht aufwachen.

In der zweiten Woche bin ich fast pausenlos bei Sora oder er ist bei mir, schließlich hab ich Ferien,

die wirklich besten seit langem.

Mit Sora machen sie nämlich viel mehr Spaß, als mit Roxas und Axel.

Asuka hat leider noch immer keine Lösung für ihr Problem gefunden, aber da jetzt sowieso Ferien sind,

hat sie Zeit darüber nachzudenken.

Wir haben auch ihre Freundin kennen gelernt, Sarah, sie ist eigentlich ziemlich okay, aber man sieht ihr arg an,

dass sie arm ist.
 

Sie war ziemlich schüchtern am Anfang, wahrscheinlich weil sie ihr Leben lang nur auf Ablehnung gestoßen ist,

aber der Kontakt zu Asuka und besonders zu Sora hat sie immer mutiger werden lassen.

Sora hat irgendwas an sich, dass die Leute echt aus sich raus gehen lässt, genauso war es doch mit Roxas.

Ich erkenne ihn kaum wieder seit er Sora kennt.

Er knutscht mit Axel völlig schamlos und ausgelassen in der Öffentlichkeit, erzählt mir fast jeden Tag was sie am Abend davor so alles gemacht haben und dass er jetzt gerne im Restaurant arbeitet,

da Axel ihm nun auch erlaubt Gäste zu bedienen.
 

Seit diesem Abendessen arbeitet Roxas nämlich regelmäßig mit und Asuka hilft Matt mit den Kleinen,

ich freue mich echt, dass sich das alles so geregelt hat.

Ich weiß doch, dass Roxas immer traurig war, dass er Axel´s Familie nicht helfen kann,

aber jetzt hat er eben doch ne Möglichkeit gefunden und die lässt ihn auch noch mit Axel zusammen sein.
 

Man könnte die letzten beiden Wochen wirklich als Friede, Freude, Eierkuchen bezeichnen,

wenn Sora nicht immer noch jeden Tag traurig an Tidus´ Bett sitzen würde und ihm alles erzählt was er erlebt.

Dagegen jedoch sind Sora´s Alpträume wirklich sehr viel besser geworden. Wenn überhaupt wacht er nur noch einmal pro Nacht auf.
 

Ein Klopfen an meiner Tür, lässt mich hochschrecken, ich sehe gerade fern. „Herein.“ antworte ich.

„Hey.“ begrüßt Sora mich lächelnd.

„Hey...Engelchen.“ grüße ich zurück, mache die Glotze aus und gehe zu Sora.
 

Den Spitznamen konnte ich mir kaum verkneifen, seit Sora weiß, dass er Weihnachten mit uns allen zusammen feiert,

lächelt er immer so wie ein Engel.
 

„Engelchen?“ fragt Sora verwundert.

„Tja, du siehst eben aus wie ein Engel, wenn du so süß lächelst.“ antworte ich, ziehe ihn zu mir und küsse ihn auf die Wange.

„Danke.“ flüstert Sora überrumpelt.
 

Ich liebe es, wenn er so überrascht ist. Zärtlichkeiten treiben ihm nämlich noch immer die Röte auf die Wangen und dann ist er noch süßer.

„Was willst du machen? Los such dir was aus. Wir machen jetzt was du willst.“ habe ich plötzlich eine Idee.

Sora schweigt nun sehr lange, bleibt aber in meinen Armen.

„Können wir in den Park?“ will Sora wissen.

„In den Park??? Jetzt im Winter?“ wundere ich mich.
 

„Na ja, weißt du, das is Tidus´ Lieblingsplatz und wir waren Weihnachten immer dort.“ erklärt Sora leise und traurig.

Ich habe fast geahnt, dass das irgendwas mit Tidus zu tun hat.
 

„Klar, gehen wir in den Park und danach bringst du Tidus unser Weihnachtsgeschenk ins Krankenhaus, okay?“ frage ich.

„Jaaah.“ freut Sora sich und küsst mich auf die Wange.
 

Weil Sora die Geräusche des Winters mehr liebt als alles andere, so hat er mir das jedenfalls gesagt, laufen wir schließlich zum Park.

Ich wäre ja lieber gefahren, aber wenn es Sora so möchte machen wir es so. Hand in Hand laufen wir die Straßen entlang, ich frage mich was Sora wohl für Geräusche meint,

schließe für einen Moment die Augen.
 

Ich höre Schneeknirschen, Autos die im Matsch auf den Straßen fahren, spielende Kinder,

die vielleicht eine Schneeballschlacht machen oder Schlitten fahren.
 

Zusätzlich kommen noch die ganzen Gerüche dazu als wir an den Geschäften vorbeigehen,

Plätzchen, Tee, Zimt, nach allem Möglichen riecht es hier, jetzt weiß ich was Sora daran so liebt.

Der Winter ist wohl, das Ereignisreichste an Geräuschen und Gerüchen.
 

Schließlich sind wir im Park, hier ist wirklich alles weiß, die Wege, die Bäume,

der Spielplatz und die Bänke,

wirklich alles ist mit einer dicken Schneeschicht überzogen.
 

„Wir sind jetzt da. Wo willst du hin?“ frage ich.

„Zum See.“ antwortet Sora nur und drückt meine Hand, die in einem dicken Wollhandschuh steckt.
 

Sora trägt so wunderbar, flauschige Ohrenschützer,

oh Mann, wie süß er damit aussieht, dazu noch seinen dunkelbraunen Parka und genau solche Wollhandschuhe wie ich.
 

Am See angekommen, kuschelt sich Sora sofort an mich, ich schließe ihn fast ein mit meinem Armen,

halte ihn ganz fest, ganz so als hätte ich Angst er könnte weglaufen.
 

„Weißt du letztes Weihnachten, da hatte Tidus ne fiese Grippe, aber wir sind trotzdem hier her gekommen,

weil Tidus den Platz geliebt hat und ich ihm einen Gefallen tun wollte. Danach hatte er eine Woche Fieber und konnte kaum arbeiten, schließlich musste ich auch seine Schichten übernehmen,

damals dachte ich schlimmer kann es nicht mehr werden, doch heute weiß ich, dass es noch viel schlimmer kommen kann.“ erzählt Sora traurig.
 

„Ach Sora, bitte blas doch heute keinen Trübsal. Tidus geht es doch fast wieder gut,

er muss nur noch aufwachen und das passiert bestimmt bald und heute Abend feiern wir alle zusammen Weihnachten und nächstes Jahr ist Tidus auch dabei.“ versichere ich ihm.
 

Wieder ist Sora still, klammert sich nur an mich.

„Ja, Riku, daran glaube ich auch.“ stimmt er schließlich zu, als ich eine Stimme höre, die mir ziemlich vertraut vorkommt.

Ich sehe mich kurz um und dabei entdecke ich sie,

Kairi gefolgt von einem Jungen, den ich nicht kenne.
 

Wow sie redet sogar mal mit dem Typen und zieht ihn nicht gleich aus, doch kaum sind sie stehen geblieben,

fängt sie an ihn abzufressen.
 

Oh mein Gott, ist das abstoßend.

Und ihre Klamotten erst, einen Supermegaminirock und das ist wahrscheinlich noch untertrieben,

dazu lange Stiefel und zwar richtig lange bis zu ihren Oberschenkeln.

Ihre wirklich kurze Jacke trägt sie offen, darunter sehe ich einen Hauch von rotem Stoff blitzen.
 

Ihr Gesicht ist wie immer von einer dicken Schicht Make-up verdeckt.

Wie kann man sie nur so rumlaufen lassen und die Jungs fallen auch noch alle reihenweise auf sie herein.
 

„Hey Riku, ich hab dich was gefragt.“ beschwert Sora sich in meinem Armen. „Was?“ bin ich vollkommen desorientiert.
 

„Was ist los?“ will Sora wissen.

„Kairi is hier, mit nem Typen.“ erkläre ich kurz, als die beiden weiter laufen und zwar genau auf uns zu,

anscheinend hat sie mich auch bemerkt.
 

„Wenn das nicht Riku ist und sein blindes Huhn hat er ja auch mitgebracht. Na hast du Spaß mit ihm?“ fragt sie.

Ich weiß natürlich genau was damit gemeint ist.

Sie hat doch nur Spaß wenn sie sich flach legen lässt.
 

„Bevor du das uns fragst. Solltest du lieber mal deinem Bruder etwas mehr Spaß beibringen. Er is ne ziemlich Niete.“ gebe nicht ich sondern Sora zurück.

„Ach ja?? Mein Bruder hat da was anderes erzählt. Er hat gesagt du hast gewinselt wie ein Hund.“ erwidert sie.
 

Ich kann es kaum glauben, aber Sora fängt einfach an zu lachen.

„Du solltest Komiker werden. Benilein, hat drei Anläufe gebraucht bis wir es endlich mal machen konnten und zwar war ich führend nicht er.

Also bevor du das nächste Mal so ne große Klappe hast, solltest du dir darüber im Klaren sein was du da alles von dir gibst.“ entgegnet Sora mutig, bevor er sich an mich wendet.
 

„Hast du das gehört?? Also könnte so ein Schlappschwanz wie Benilein mich nehmen.“ macht er sich weiter lustig.

Ich weiß, dass Kairi das nicht einfach hinnehmen wird,

aber ich muss trotzdem darüber lachen.
 

Sie steht da wie ein begossener Pudel, ich kann es kaum glauben.

„Na warte, dafüüüühr...“ fängt sie an und will die paar Schritte zwischen uns und ihr überwinden,

leider übersieht sie dabei, dass hier ne ziemlich große Eisplatte ist und da sie eh hohe Schuhe an hat ist es völlig voraussehbar,

dass sie mit einem großen Plumps auf den Boden fällt.
 

Ich kann nicht anders, jedem andern Menschen würde ich wieder aufhelfen, aber bei Kairi muss ich einfach nur lachen.

Sora kann sich wohl auch denken was dieses Plumpsen zu bedeuten hatte und lacht laut mit.
 

„Hilf mir gefälligst.“ herrscht sie den Typen an mit dem sie gekommen ist. „Warum sollte ich? Von so einem Tollpatsch wie dir, erhoff ich mir nicht mehr viel. Tschüß.“ antwortet der Typ und läuft Kairi einfach davon.
 

Ich muss nur noch mehr lachen, Kairi am Boden, der Typ läuft ihr weg und Sora, der sie lauthals auslacht.
 

„Wir verabschieden uns dann auch mal, du prima Ballerina.“ erklärt ich Kairi, als sie versucht aufzustehen und gleich nochmal hinfällt.

Ich und Sora ziehen lachend von dannen.
 

„Sora, das hast du klasse gemacht.“ finde ich, als wir den Park verlassen. „Klar und jetzt gehen wir ins Krankenhaus. Vielleicht sehen wir dort ja auch Kairi wieder, weil sie auf der Eisplatte festgefroren war.“ gibt Sora grinsend zurück.
 

Ahhh, dieser kleine, traurige Junge vor mir, verwandelt sich langsam echt zu einem Sonnenschein.

„Ach Sora, du bist spitze. Ich liebe dich.“ kann ich meine Freude nicht mehr zurück halten,

hebe Sora hoch und wirble ihn um mich herum.
 

Sora fängt sofort an zu kichern, wie ein kleiner Junge, ich freue mich echt riesig ihn so fröhlich zu sehen.

„Riiiiikkkuuuu, ich dich auch.“ gibt er zurück,

als ich ihn langsam wieder loslasse und behutsam auf dem Boden setze.
 

„Jetzt musst du mir aber helfen, ich hab vollkommen die Orientierung verloren.“ erklärt Sora und nimmt meine Hand.

„Klar, helfe ich dir.“ stimme ich zu und wir laufen Hand in Hand zum Krankenhaus.

Den Weg bis dahin vertreiben wir uns damit über Kairi Witze zu machen.

Sora hat wirklich ein paar echt gemeine Sprüche drauf, ich muss schon sagen.
 

„Was hast du Tidus eigentlich gekauft?“ will ich schließlich wissen, als wir in Tidus´ Zimmer sind.

„Eine CD, von Simple Plan. Das ist seine Lieblingsband und ich glaube er hat noch nie auch nur irgendeine CD besessen.

Tidus hat die paar CDs die ich von zu Hause mitgebracht hatte immer so bewundert, leider mussten wir die irgendwann verkaufen,

weil das Geschäft echt schlecht lief.

Wir haben uns dann immer im Einkaufscenter in diesem CD-Laden neue CDs angehört.

Tidus war danach immer so glücklich wie ein kleines Kind, wenn es einen Lutscher bekommt.“ erklärt Sora ruhig und kramt in seiner Jackentasche, bis er ein kleines Geschenk herauszieht.
 

„Das ist toll von dir.“ pflichte ich ihm bei, als Sora sich auf den Stuhl neben Tidus´ Bett setzt.

„Hey Tidus. Weißt du was heute ist??

Heute ist Weihnachten.

Ich war grade mit Riku im Park und wir haben diese dumme Pute Kairi getroffen.

Sie hat versucht uns zu ärgern, aber ich hab sie fertig gemacht. Und jetzt bin ich hier, aber heute ist das kein normaler Besuch, heute bring ich dir nämlich dein Weihnachtsgeschenk.“ erklärt Sora und legt Tidus das Geschenk in die Hand.
 

„Und heute Abend da feiern wir Weihnachten. Riku´s Eltern, Roxas´ Eltern, Axel´s Eltern und Geschwister und natürlich Asuka, Axel, Roxas, Riku. Sie kommen alle zu mir und meinen Eltern und dann gibt es ein ganz großes Buffet und dann Glühwein,

Lebkuchen und Plätzchen und natürlich Geschenke. Und weißt du was nächstes Jahr, da bist du auch dabei.

Papa und ich, wir richten dir gerade ein Zimmer ein, direkt neben meinem. Dann sind wir Zimmernachbarn und du lebst wieder zusammen mit mir und Papa sagt du kannst dann auch ein Instrument lernen und wir können zusammen spielen.“ redet Sora weiter, als mir Tidus´ Hand ins Auge fällt.
 

Sie bewegt sich, sie bewegt sich wirklich. Ich kann es nicht glauben, Tidus wacht auf.

„Eine CD?“ höre ich kurz darauf Tidus´ Stimme, sehr leise zwar, aber er spricht.

„Tidus?“ fragt Sora leicht durcheinander.

„Wer denkst du denn?? Der Weihnachtsmann?“ will Tidus wissen und macht langsam die Augen auf.
 

„Hallo Sora, hallo Riku.“ begrüßt uns Tidus mit schwacher Stimme. „TIDUS!!!“ scheint Sora endlich zu begreifen was passiert ist und fällt Tidus um den Hals.
 

Ich kann es selbst kaum glauben, fünf Wochen waren wir jeden Tag hier und jetzt wacht er endlich auf.

Ich freue mich für Sora und ich freue mich Sora´s besten Freund endlich näher kennen lernen zu dürfen.
 

„Du erdrückst mich.“ beschwert sich Sora´s Freund plötzlich, als Sora noch immer halb auf ihm liegt.

„Sorry, ich freu mich nur so sehr.“ erklärt Sora und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.
 

„Wie geht´s dir?“ will Tidus dann wissen.

„Gut, super, fantastisch.“ sprudelt es aus Sora heraus.

Doch ich bemerke sofort, dass das überhaupt nicht stimmt.

Jetzt geht es ihm vielleicht super aber spätestens heute Nacht im Bett werden seine Alpträume wieder kommen.
 

„Du lügst. Die haben dich vergewaltigt.“ stellt Tidus ebenso wie ich fest. „Und wenn schon. Riku hat mir geholfen und jetzt ist alles wieder gut.“ gibt Sora zurück, als Tidus anfängt zu husten.
 

„Tut mir Leid.“ entschuldigt er sich danach.

„Warum?“ frage ich.

„Wenn ich denen nicht euren Plan verraten hätte, dann wäre es nie dazu gekommen, dass Sora so leiden muss. Aber bitte verzeiht mir, ich konnte nicht anders, es tat alles so weh.“ jammert Tidus.
 

„Tidus, mach dir keine Vorwürfe, bitte, von dem Dampfer musst ich schon Riku abbringen.“ erzählt Sora.

„Packst du jetzt dein Weihnachtsgeschenk aus.“
 

„Wenn du willst.“ entgegnet Tidus.

Sora nickt nur total fröhlich. Gott sei Dank, hat er jetzt wenigstens Weihnachtsstimmung.

„Aber das is ja...Simple Plan. Danke Sora, so was hab ich noch nie bekommen.“ zaubert die CD ein Lächeln auf Tidus´ Gesicht. Um Sora zu umarmen, ist er wohl noch zu schwach.

„Ich hab auch was für dich, in unserer Wohnung unter dem losen Brett in der Küche.“

„Wirklich, du hast aber schon früh eingekauft.“ bemerkt Sora.
 

„Ich hatte Angst, dass du weggehst und ich es dir nicht mehr geben kann. Deshalb hab ich es schon vor Wochen gekauft und dort versteckt.“ erklärt Tidus.

„Riku kannst du dann heute Abend vorbei fahren und es mir holen?“ will Sora mit einem Lächeln wissen.

„Klar, willst du nicht mit?“ frage ich.

Doch mir wird schnell klar, dass die Frage total doof war. Warum sollte Sora dorthin mitkommen wollen??

Doch diesmal lässt Sora sich noch nicht mal von dieser Frage traurig machen, redet einfach weiter mit Tidus,

über alles was er mit mir in den letzten Wochen erlebt hat,

über Roxas und Axel und unsere Eltern, die mittlerweile, die dicksten Freunde sind.
 

Öfters bezieht er mich mit ein, aber ich merke schnell, dass er mehr für Tidus erzählt,

is ja auch verständlich jetzt da er endlich wieder wach ist.
 

„Magst du nen Tee?“ frage ich als die beiden mal eine kurze Pause einlegen. „Ja, gerne.“ antwortet Sora.

„Dann hol ich dir einen. Willst du auch was Tidus?“ wende ich mich danach an Sora´s Freund.

„Nein, danke, aber ich möchte dich um was bitten. Ich muss mit Sora kurz alleine sprechen, könntest du solange vor der Tür warten?“ will er wissen.
 

Es kommt mir zwar leicht komisch vor, aber vielleicht ist das irgendetwas aus ihrer Vergangenheit über das die beiden nicht gerne reden.

„Ja, klar. Bis gleich.“ entgegne ich und bin schon auf dem Weg zur Tür.
 

„Warte Riku, ich muss dir noch was geben.“ fällt Sora ein und er geht zu mir.

„Was d...“ fange ich an, werde aber durch Sora´s Lippen gestoppt die sich wunderschön auf meine legen.

Immer wieder lässt er unsere Lippen aufeinander fallen, verwöhnt mich so wunderbar dabei, bis er langsam den Kuss wieder löst.
 

„Danke.“ flüstert er noch, ehe er sicher zu Tidus´ Bett zurückgeht.

Mir ist zwar nicht ganz klar, warum er sich jetzt bedankt hat, aber es war viel zu schön um jetzt noch genauer nach zu fragen.

Fröhlich mache ich mich auf den Weg zum Schwesternzimmer um nach Tee zu fragen, als mein Handy klingelt.

Hier is Telefonieren verboten, wohl oder übel muss ich nach unten vor´s Krankenhaus.
 

Als ich mein Handy aus der Tasche ziehe, sehe ich dass Roxas mich anruft. „Roxas, warte nen Moment, ich muss erst aus dem Krankenhaus raus.“ erkläre ich, gehe dann nach unten bis ich vor dem Eingang des Krankenhauses stehe und Roxas zurückrufe.
 

„Hey, ich wollte nur wissen, ob ihr mit ins Kino kommt. Weil ich gleich mit Axel, Asuka und Matt dorthin gehe.“ erklärt Roxas als er abgenommen hat. „Nee, glaub nich. Weißt du, Tidus is grade aufgewacht und Sora und er quatschen.“ entgegne ich.
 

„WAS?? Tidus is wach? Dann komm ich ihn besuchen.“ disponiert Roxas sofort um.

„Aber...na ja is egal, komm her wenn du willst.“ lasse ich meinen Zweifel, dass es ein bisschen viel für Tidus ist, jetzt auch noch Roxas fröhliches Getue um sich zu haben, weg.
 

„Klar, ich bin gleich bei euch. Muss nur das Kino noch absagen. Bye.“ legt er auf, ohne auf meinen Abschiedsgruß zu warten.

Ein Seufzer entkommt meinen Lippen, Roxas´ Art sich um alle zu sorgen und zu kümmern ist manchmal echt anstrengend.

Doch es freut mich auch, dass er Tidus bereits als Freund akzeptiert.

So gesehen ist er nämlich, der der gar nichts mehr hat, keine Familie, keine Arbeit, kein Geld, einfach nichts.

Aber ich bin sicher, er wird bei den Harakimis glücklich werden, ich fand es echt großzügig,

von Sora´s Vater auch Tidus aufnehmen zu wollen.
 

Glücklich schlendere ich dann noch ein bisschen im Café herum, vielleicht will Tidus ja was lesen, ich könnte ihm ne Zeitschrift mitbringen, aber welche nur?? Er wird sich wohl kaum für Politik, Gartenarbeit oder Pferde interessieren.
 

Schließlich fällt meine Wahl auf eine Musikzeitschrift, denn Musik scheint er zu mögen.

Nachdem ich die dann bezahlt habe, gehe ich wieder nach oben und besorge noch den Tee, ehe ich zu Tidus´ Zimmer zurückgehe.

Komisch Sora wartet davor, ist wohl irgendwas passiert??
 

Meiner Meinung nach, sieht er auch nicht besonders gut aus, ziemlich angespannt und fassungslos.
 

„Hey, Sora, was ist los?“ will ich wissen, als ich bei ihm bin.

„Der Arzt ist bei Tidus, aber is nur ne Routineuntersuchung.“ klärt er mich auf.

„Hmmm und sonst? Wie is euer Gespräch verlaufen?“ frage ich. Doch Sora sagt nun gar nichts,

irgendwas muss doch passiert sein, sonst wäre er nie so seltsam.
 

„Hallo?? Erde an Sora?? Ich hab was gefragt.“ erinnere ich ihn und wedle mit der Zeitschrift vor seinem Gesicht herum.

Selbst wenn er sie nicht sehen kann, den Luftstrom wird er spüren. „Ich...ja, war schon gut.“ entgegnet Sora stockend.
 

„Über was habt ihr geredet?“ erkundige ich mich weiter.

„Über dies und jenes.“ gibt Sora nur zurück, als der Arzt aus dem Zimmer kommt und wir eigentlich wieder eintreten dürften.
 

„Ich möchte jetzt gehen.“ teilt Sora mir mit.

„Aber dein Tee und ich hab Tidus ne Zeitschrift mitgebracht.“ erkläre ich. „Gib den Tee her, den trink ich solange du Tidus die Zeitschrift bringst.“ entgegnet Sora.

„Aber willst du gar nich mehr mit rein?“ bin ich etwas verwundert.
 

„Nein, ich habe alles gesagt was nötig war.“ spricht Sora weiterhin in Rätseln.

Doch ich begreife, dass ich jetzt so gut wie gar nichts aus ihm rausbekomme, weshalb ich ihm auch den Tee gebe und allein zu Tidus gehe. „Hey, ich hab dir ne Zeitschrift mitgebracht. Ich wusste nicht genau welche, aber ich hoffe ich hab deinen Geschmack getroffen.“ begrüße ich Tidus und gebe ihm die Zeitung.
 

„Hmmm, klar, danke. Ich les sie nachher gleich.“ scheint wenigstens Tidus noch einigermaßen normal zu sein.

„Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen.

Tidus nickt nur.
 

„Was habt ihr besprochen? Sora is so was von durch den Wind, so hab ich ihn noch nicht mal erlebt, als du im Koma gelegen hast.“ erkläre ich. Tidus bleibt nun still,

atmet tief durch, bevor er wieder anfängt zu sprechen.
 

„Ich hab ihm nur die Wahrheit gesagt, über alles was in den letzten drei Jahren vorgefallen ist.

Das ist alles was ich sagen kann, den Rest muss dir Sora selber erzählen.“ entgegnet Tidus.

Wie bitte??

Was soll das heißen??
 

„Riku bist du fertig?“ hallt Sora´s Stimme von der Tür an meine Ohren. „Ähhh ja.“ bekomme ich nach einigen Momenten zustande.
 

„Tschüss und danke, auch wenn mich deine Worte mehr verwirrt als aufgeklärt haben.“ verabschiede ich mich von Tidus und will zu Sora gehen, als sein bester Freund mich nochmals zurückhält.

„Riku, ich habe eine Bitte. Mach Sora glücklich, er hat´s verdient.“ erklärt er mir.

Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll, nicke nur trocken.

Das alles wird immer komischer.

Sora schweigt weiterhin, als ich ihn nach dem Gespräch frage.
 

Was is nur die Wahrheit, von der Tidus gesprochen hat??

Hat er Sora irgendwas getan??

Nein, das glaub ich kaum, dafür ist er ein viel zu guter Freund.

Aber was is es dann???

Und warum bittet er mich so Sora glücklich zu machen, hört sich fast an, als hätte er ihn unglücklich gemacht.
 

Schließlich sind wir zu Hause bei mir angekommen, eigentlich wollte ich jetzt ein bisschen mit Sora kuscheln,

aber in seiner Verfassung wird er sich kaum zu so was hinreißen lassen.
 

„Was magst du jetzt machen?“ will ich wissen, als wir in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen.

„Vielleicht könnten wir kuscheln? Bitte Riku, halt mich ganz fest.“ überrascht Sora mich und fällt mir um die Arme.

Ich falle überrumpelt zurück auf´s Sofa,

Sora auf mir.
 

Was hat er jetzt nur??

Langsam fange ich an über seinen Rücken zu streicheln, dann weiter über seine Haare und wieder zurück.

„Weißt du was los ist? Hat Tidus es dir gesagt?“ will Sora plötzlich wissen.

WAS??

Er will´s mir doch nicht etwa erzählen.
 

„Nein, aber ich möchte es gerne wissen. Du bist so durcheinander, seit diesem Gespräch.“ entgegne ich.

„Dazu hab ich auch allen Grund.

Tidus hat gesagt, er liebt mich, schon seit er mich damals gefunden und aufgenommen hat.

Er hat gesagt, er möchte mir das sagen, bevor er dem Tod nochmal so nahe ist, wie in den letzten Wochen.

Irgendwie kann ich es ja auch verstehen, aber warum sagt er mir dass, wenn er doch weiß, dass wir zusammen sind??

Dass ich nur dich liebe.“ rückt Sora tatsächlich mit der Wahrheit heraus.
 

Das ist es??

Tidus is in Sora verknallt??

Aber das is doch nicht schlimm, darauf wäre ich aber auch nie gekommen. „Sora, ich glaube, dass man wenn man so etwas wie Tidus durchgemacht hat einfach anders denkt.

Die Wochen im Koma und so, dass man da einfach anders über das Leben denkt, als wir.

Vielleicht wurde ihm das auch nur alles zu viel und er musste es loswerden. Er wird sicher nicht versuchen,

uns auseinander zu bringen. Dazu mag er dich viel zu sehr.“ erzähle ich Sora.
 

Das glaube ich wirklich, man liest doch immer wieder, dass Komapatienten ganz anders vom Leben denken,

als solche die noch keine waren.
 

„Kann ich dich um was bitten?“ will Sora plötzlich wissen.

„Klar, alles was du willst.“ entgegne ich.

„Können wir zu meiner alten Wohnung fahren und das Geschenk holen?“ fragt Sora leise.

WAS??

Will er denn wirklich mitkommen??

„Ist das auch okay für dich, wenn du mitkommst?“ erkundige ich mich lieber nochmal.

„Ja, ich möchte selber das Geschenk holen.“ ist sich Sora sicher uns steht langsam auf.

„Aber diesmal möchte ich lieber fahren.“
 

„In Ordnung.“ stimme ich zu, wir gehen nach unten, ziehen Jacke und Schuhe an und fahren dann in Sora´s altes Viertel.
 

Sora´s POV
 

Ich kann es immer noch nicht glauben.

Tidus, er war die ganzen Jahre in mich verknallt??

Aber was ich noch seltsamer finde ist, dass er es mir jetzt erzählt.

Gut Riku´s Erklärung dazu ist logisch, aber ganz zufrieden stellt sie mich auch nicht.

Dann fiel mir das Geschenk wieder ein, vielleicht finde ich dort einen Hinweis.
 

„Wir sind da.“ teilt Riku mir mit, als er mir die Autotür öffnet.

Ich steige mit einem wirklich komischen Gefühl aus.

Wieder hier zu sein ist wirklich bizarr,

ich wollte eigentlich nie wieder herkommen.

Viel zu viele Erinnerungen, die ich lieber vergessen würde, sind hier.

Riku lässt mich in meinen Gedanken ganz alleine,

ist wahrscheinlich besser so.
 

„So und wo ist dieses lose Brett nun?“ will Riku wissen, als wir anscheinend in der Küche stehen.

Es kommt mir vor als wäre niemand in der Wohnung, doch ich bin mir fast sicher, dass nachts Obdachlose hier hausen,

eine leer stehende Wohnung mit Heizung,

is für die, doch gefundenes Fressen.
 

„In der zweiten Tür des Küchenschranks is die hintere Holzplatte locker, dahinter ist unser Geheimfach.“ erkläre ich,

während Riku sich daran macht, die Platte zu entfernen.
 

„Sora, hier ist Geld. Wem gehört das?“ will Riku wissen, als er das Geheimfach entdeckt hat.

„Das is unsere Notreserve, jeder hat von seinem Trinkgeld was dazu gelegt, falls das Geschäft mal schlecht laufen sollte.“ erzähle ich.
 

„Hmmm, ach so, hier ist dein Geschenk.“ entgegnet Riku schließlich und drückt mir einen Karton in die Hände.

Er ist wirklich groß, was hat Tidus nur gekauft??

Als ich meine Finger darüber wandern lasse, merke ich das Geschenkpapier daran ist und eine Schleife.
 

„Nimm das Geld mal mit, das können wir irgendwie aufteilen aber mein Geschenk will ich zu Hause auspacken.“ äußere ich den indirekten Wunsch endlich wieder von hier wegzugehen.
 

„Klar, komm.“ ist Riku sofort bereit mich wieder nach Hause zu bringen.
 

„Sora, Riku, schön, dass ihr da seid.“ begrüßt uns Mama, als wir bei mir zu Hause sind.

„Sorry, Mama, ich hab grad keine Zeit, wir kommen später wieder runter.“ erkläre ich Mama,

warte jedoch nicht, bis sie etwas erwidern kann, sondern ziehe Riku hinter mir die Treppen zu meinem Zimmer hinauf.
 

Kurze Zeit später sitzen wir in meinem Zimmer auf dem Sofa, das Geschenk steht auf dem Tisch vor uns.

Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich größte Angst, das Geschenk auszupacken.

Was mache ich wenn irgendwas drin ist, dass Tidus´ Liebe zu mir nur noch mehr zeigt.

Wie wird Riku sich dann wohl vorkommen??

Ich meine die Situation allein schon, muss für ihn komisch sein, aber wenn es jetzt noch so ein super Geschenk ist wird es langsam unangenehm.
 

„Sora, wenn du nicht auspacken willst, mach ich es. Geschenke auszupacken ist nämlich mein Hobby.“ heitert mich Riku mit diesem dummen Satz wirklich wieder auf.

„Ach echt? Bekommst du so viele?“ will ich wissen.

„Jaaa, von den Mädchen.“ erzählt Riku.

„Die wissen doch, dass du schwul bist.“ stelle ich fest.

„Ja, aber man kann einen Menschen vielleicht auch umpolen.“ entgegnet Riku. „Was ist nun? Willst du auspacken oder ich?“
 

„Ich mach das.“ nehme ich allen meinen Mut zusammen und nehme mir das Geschenk.

Langsam löse ich die Schleife, nehme dann das Geschenkpapier ab und öffne den Karton.

Ich kann mein Herzklopfen so laut wie lange nicht mehr hören, als ich hineingreife und ein Buch herausziehe.

WAS?? Ein Buch?? Langsam lasse ich die Finger darüber gleiten.
 

„Huckleberry Finn.“ flüstere ich, greife erneut in die Schachtel und ziehe noch ein Buch heraus.

Doch eigentlich brauche ich die Ausstanzungen gar nicht mehr zu fühlen, ich bin mir sicher, dass es „Die Unendliche Geschichte“ ist,

was mir auch kurz darauf bestätigt wird.
 

Das gibst ja nicht er hatte meine Bücher und er hat sie neu binden lassen, nachdem sie schon so abgegriffen waren.

Was soll ich jetzt nur sagen???

Ich freue mich wirklich über das Geschenk, aber ich bin auch total ratlos ob ich Tidus deswegen danken soll oder ob er mich so rumkriegen wollte.
 

Aber würde Tidus so was überhaupt machen??

Er ist mein bester Freund und er hatte in den letzten drei Jahren wirklich genug Möglichkeiten mich ins Bett zu kriegen,

aber er hat es nicht getan.
 

Selbst als wir das Vorspiel schon hinter uns hatten, hat er es noch verhindert.

Nein, er wollte mich damit bestimmt nicht rumkriegen, ich werde mich bei ihm bedanken und zwar gleich morgen.
 

„Sora, da ist noch ein Zettel in der Schachtel. Ich kann ihn nicht lesen, es ist Blindenschrift.“ erklärt mir Riku plötzlich und gibt mir einen Zettel.
 

Blindenschrift?? Wo hat er das nur machen lassen?? Langsam fahre ich über die Ausstanzungen.
 

„Hallo Sora,
 

weißt du ich konnte diese abgegriffenen Bücher einfach nicht mehr sehen, deshalb hab ich all mein Trinkgeld, weder für Alkohol,

Weggehen oder irgendwas anderes ausgegeben,

ich hab alles gespart um sie dir neu binden zu lassen.
 

Ich hoffe du freust dich auch, sonst gibt´s nächstes Jahr nichts mehr zu Weihnachten.

Aber nächstes Jahr bist du ja eh nicht mehr bei mir, dann bist du endlich mit Riku zusammen.

Dafür hab ich in den letzten Wochen immer gebetet, dass du glücklich wirst mit ihm und dass du weg kannst von hier.

Leider muss ich dir sagen, dass ich nicht mitkommen werde. Weißt du, auch wenn du das vielleicht nicht verstehst,

aber ich kann einfach nicht akzeptieren, dass mir deine Eltern alles schenken würden.

Ich bin es gewohnt für meine Ziele zu arbeiten und dass werde ich auch jetzt tun.

Wenn ich genug Geld zusammen gespart habe, dann fahre ich zu meiner Tante Maria auf´s Land, sie ist meine einzige noch lebende Verwandte und sie wird mich aufnehmen.

Dann kann ich einen Neuanfang machen und wir können uns trotzdem noch sehen.
 

Ich hoffe, du wirst das akzeptieren, denn es ist mein Weg, den ich gehen will und den ich auch gehen werde.
 

Ich wünsche dir frohe Weihnachten und viel Spaß mit Riku
 

Ciao
 

dein Tidus
 

PS: Als ich die Bücher binden lassen habe, habe ich herausgefunden, dass der Buchbinder blind ist, vielleicht besuchst du ihn mal. Ich hab ihm von dir erzählt und er möchte dich gerne mal kennen lernen.“
 

ertaste ich mir Tidus´ Botschaft.
 

Ich weiß nicht was ich sagen soll, merke schon wie Tränen in meine Augen steigen.

Schon rennt mir die erste über die Wange.

Wie kann er nur so was machen??

Alles nur für mich???

Und weg wollte er auch und ich dachte er will ernsthaft Stricher bleiben. Ich spüre wie Riku vorsichtig seinen Arm um mich legt.
 

Ich brauche ihn jetzt so sehr, doch er scheint sich vollkommen unsicher zu sein.

„Halt mich fest.“ flüstere ich und schlinge meine Arme um ihn, heule an seiner Brust weiter.

Immer wieder gehen mir die gleichen Gedanken durch den Kopf.
 

Wenn Tidus eher weg gekonnt hätte, hätten ihn die Typen vielleicht nicht überfallen.

Er wäre nicht ins Koma gefallen und hätte mir nie erzählt, dass er in mich verknallt ist. Ich wäre so glücklich, hätte nie um Tidus bangen müssen.

Und jetzt??

Jetzt bin ich total durch den Wind, er macht mir ein super Geschenk, schreibt mir einen total tollen Brief und sagt mir dass er mich liebt. Was soll ich nur machen??
 

„Sora, erzählst du mir was in dem Brief steht?“ will Riku nach einer Weile wissen.

Ich will es ihm erzählen, wenn da nicht so ein Kloß in meinem Hals wäre, der mich zu absoluten Schweigen zwingt.

„Also du musst nicht, schließlich ist Tidus dein bester Freund.“ fügt Riku noch hinzu.
 

Nein, Riku, das ist doch egal, ich will dir doch alles erzählen.

Ich wische mir kurz über die Wangen, ehe ich den Kloß in meinem Hals hinunterschlucke.

„Er hat...er hat mir geschrieben, ob mir das Geschenk gefällt und das ich glücklich werden soll mit dir.

Außerdem...wollte er...er wollte zu seiner Tante auf´s Land ziehen und kein Stricher mehr sein.“ erzähle ich an einigen Stellen stockend.
 

„Riku, warum hab ich ihn nur so dumm angemacht, als er gesagt hat, er kommt nicht mit zu mir nach Hause?“

Riku habe ich mittlerweile alles erzählt und zwar richtig ausführlich.
 

Es hat mich Kraft gekostet alles so zu erzählen wie es war, aber Riku hat mir so dabei geholfen, dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.

„Sora, das is doch nicht so schlimm.

Die Situation war für euch beide nicht leicht und außerdem hast du ja auch nichts von Tidus´ Plan gewusst.

Er wird es dir sicher nicht nachtragen. Auch wenn ich ihn noch nicht gut kenne, aber ich bin mir sicher, er ist ein guter Freund für dich.“ entgegnet Riku ruhig und streichelt über meinen Körper.
 

Sofort wird mir wohlig warm, bei ihm genieße ich diese Berührungen so sehr, bei ihm sind sie so entspannend.

„Danke, Riku.“ flüstere ich und taste über sein Gesicht bis ich seine Lippen finde und mit meinen vereine.

Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander, fangen sich gegenseitig ein nur um ein paar Momente später wieder loszulassen und das Spiel zu wiederholen.

Zum ersten Mal seit der Gefangenschaft im Keller habe ich noch nie so gerne Zärtlichkeiten zugelassen wie jetzt.

Irgendwas ist heute einfach besonders.
 

Plötzlich fühle ich Riku´s Zunge an meinen Lippen, wie sie förmlich um Einlass bettelt.

Ich kann ihn verstehen, in den letzten Wochen, waren unsere Zungenküsse nicht gerade sehr lang oder haben überhaupt nicht statt gefunden.
 

Aber heute fühle ich mich wirklich im Stande mal wieder einen zuzulassen. Langsam öffne ich meine Lippen, nur ein ganz kleines Stück, aber schon höre ich von Riku einen wohligen Seufzer und merke,

wie er seine Zunge vorsichtig in meinen Mund schiebt.
 

Hier wartet er, macht erst weiter, als ich seine Zunge anstupse, stupst wirklich sachte zurück,

während er mich mit seiner Hand etwas nach hinten auf´s Sofa schubst.
 

Ich weiß nicht warum, aber heute ist meine Angst wie weggeblasen, nur zu gerne lege ich mich unter Riku während er sich über mich kniet und wir unseren Kuss auf dem Sofa fort setzen.

Langsam werde ich auch wieder mutiger, fange Riku´s Zunge immer wieder mit meiner ein und will ihn nicht mehr von mir lassen.
 

Aber Riku sieht das wohl anders, löst den Kuss und haucht mir ins Ohr: „Ich liebe dich.“

Diese einfachen drei Worte jagen mir einen Schauer über den Rücken, der mich hätte kerzengerade vom Sofa aufspringen lassen,

doch Riku´s folgende Behandlungen sind viel zu schön um sie irgendwie zu unterbrechen.
 

Total sanft knabbert er an meinem Ohrläppchen, wandert küssend über meinen Hals, immer weiter nach unten zum Bund meines Pullovers.

„Sora, Riku, seid ihr da?“ hören wir plötzlich Roxas´ Stimme vor der Tür.
 

„Nein.“ flüstere ich nur.

Oh Mann, warum muss der jetzt kommen??? Jetzt wo ich bereit gewesen wäre, Riku als seme zu akzeptieren,

aber nein Roxas muss uns stören.
 

„Oh Scheiße.“ flucht er als, er einfach ins Zimmer gestürmt ist und uns wahrscheinlich gesehen hat.

„Ihr seid auch scheiße wisst ihr das?“ will Riku wissen, nachdem er sich endlich von meinem Hals gelöst hat,

von mir herunter steigt und wir uns wieder normal auf´s Sofa setzen.
 

Ihr?? Dann muss entweder Axel oder Asuka mit hier sein. Ich tippe eher auf Axel, Asuka´s federleichte Schritte hätte ich schon längst erkannt.

„Wir können nichts dafür. Sora´s Mutter hat uns geschickt. Sie meinte Sora wäre sauer gewesen,

aber ihr sollt die Weihnachtsdekoration mit aufhängen und den Baum schmücken, deshalb sollten wir euch holen.“ erklärt uns Axel und bestätigt meine Vermutung.
 

Wow, ich darf was mitmachen, das finde ich echt toll und mit Riku zusammen wird es sowieso noch besser.

„Au ja, ich liebe diese Deko. Komm Riku.“ bin ich sofort dabei und stehe auf.

Ich glaube Riku kommt sich in diesem Moment echt doof vor, wie ich mich da freue ein bisschen Dekoration mitmachen zu dürfen.

„Na klar.“ stimmt Riku jedoch ohne nachzufragen zu, steht ebenfalls auf und nimmt meine Hand.

„Kannst du die Bücher mitnehmen?“ will ich wissen. Schließlich sind sie auch ein Geschenk und sie müssen einfach mit unter den Weihnachtsbaum.
 

„Natürlich.“ antwortet Riku, lässt meine Hand wieder los und nimmt stattdessen, die Bücher.

„Woher hast du die?“ fragt Roxas.

„Das waren eigentlich meine, aber Tidus hat sie als Geschenk für mich neu binden lassen.“ entgegne ich.

„Warst du bei ihm?“
 

„Ja, aber irgendwie war er komisch. Aber is auch egal, Hauptsache ist doch er ist wieder wach.“ gibt Roxas zurück.

Ich könnte ihm ja jetzt sagen, warum er so komisch war, aber das lasse ich lieber.

„Stimmt und jetzt feiern wir Weihnachten.“ bin ich trotz allem total freudig.
 

Schließlich gehen wir alle wieder nach unten, Roxas´ Eltern sind auch schon da, Axel´s kommen später und Riku´s auch.

Auch Matt und Asuka fehlen noch, bin mal gespannt wo die sind, so langsam glaub ich ja, dass sie was miteinander haben,

so oft kann sie doch nicht mit einem Jungen mitgehen, der nur ein „Freund“ ist.

Als wir im Wohnzimmer ankommen, gibt uns Mama sofort klare Anweisungen, darin war sie schon immer gut.

Zum Glück darf ich mit Riku, den Weihnachtsbaum anhängen, das war nämlich auch das was ich unbedingt machen wollte.
 

„Wenn du mir die Kugeln gibst, häng ich sie ran. Oder willst du was anderes machen?“ will Riku wissen.

„Nein, wie auch. Ich sehe die Zweige ja nich und anfassen will ich sie nicht unbedingt. Du kannst dir ruhig die Finger zerstechen.“ bin ich nicht so recht besorgt um Riku.
 

„Danke.“ antwortet er resignierend.

„Hier.“ gebe ich ihn ohne auf seine Antwort zu achten, die erste Kugel. Riku nimmt sie wortlos entgegen,

hängt sie an den Baum und kurz darauf gleich die nächste und die nächste.
 

Ich wusste gar nicht, dass es so schnell gehen kann einen Weihnachtsbaum anzuhängen, meine Mutter und mein Vater haben immer Stunden dafür gebraucht,

weil sie sich nie einigen konnten wie sie die Kugeln verteilen wollen.
 

„So nur noch die Spitze.“ bemerke ich und nehme sie aus ihrer Verpackung. Sie liebe ich, denn sie leuchtet ganz bunt, hat mir Mama erzählt und auch wenn ich nicht sehen kann,

stelle ich mir doch immer wieder vor wie sie wohl leuchtet.
 

„Die darfst du machen.“ schlägt Riku vor,

wartet jedoch nicht, bis ich antworte, sondern nimmt mich einfach auf seine Schultern, damit ich groß genug bin.
 

„Aber...Riku...ich weiß doch gar nicht...“ stottere ich, so ein komisches Gefühl wie jetzt hatte ich noch nie,

Riku schwankt einfach so wild hin und her.
 

„Ich sag´s dir doch. Außerdem konnte ich dir an der Nasenspitze ansehen, dass du das Teil liebst.“ erwidert Riku und lotst mich zu der Spitze des Weihnachtsbaumes.

Ich kann es nicht glauben, aber es is wirklich kein Problem, das Schmuckstück an den Baum zu machen, dank Riku´s tollen Kommentaren.
 

„Geschafft, Sora, super.“ lobt er mich, als wir fertig sind und setzt mich wieder ab.

„Dank dir.“ entgegne ich und küsse ihn auf die Wange.

„Quatsch, das hast du alleine gemacht. Ich war nur Hilfestellung, wegen deiner Größe.“ stellt Riku sein Licht unter den Scheffel.
 

„Na wenn du meinst. Was machen wir jetzt?“ will ich wissen.

„Die Kartons müssen wir noch aufräumen. Hier.“ antwortet Riku und gibt mir drei leere Kartons in denen vorher die Weihnachtskugeln waren.
 

Nachdem wir dann alle Schachteln in einen Nebenraum gebracht haben, gehen wir in die Küche zu Mama, Roxas und Axel sind auch hier. Ihre lauten Stimmen, haben wir schon von draußen gehört.
 

„Hallo, was macht ihr?“ frage ich.

„Plätzchen verzieren, aber Axel meint, er kann das besser als ich.“ antwortet Roxas leicht wütend.

„Kann ich auch, schließlich muss ich zu Hause so was auch immer machen. Die Kleinen lieben meine Plätzchen.“ erklärt Axel stolz.

„Ohh nein, daran hab ich gar nich gedacht. Finn und Phil kommen heute ja auch.“ stellt Riku fest.

Das müssen wohl Axel´s andere Geschwister sein. Riku hat mir schon erzählt, dass sie noch kleiner sind.

„Natürlich, Finn muss doch mal seinen besten Freund wieder sehen.“ scherzt Axel. Was soll das denn heißen?
 

„Häh?? Wer is sein bester Freund?“ will ich wissen.

„Riku. Seit Riku und Asuka mal auf die zwei aufgepasst haben, ist Finn hin und weg von Riku.“ entgegnet Roxas.
 

Ich muss fast lachen, Riku und Babysitting, das passt nun gar nicht.

„Du warst Babysitter?“ frage ich nach.

„Ja, aber einmal und nie wieder. Kinder sind so anstrengend.“ antwortet Riku genervt.

„Also den beiden hat´s gefallen.“ bemerkt Axel.
 

„Hallo meine Herren, wie wäre es wenn ihr die Plätzchen mal fertig machen würdet?“ herrscht Mama plötzlich Axel und Roxas an.

Jetzt muss ich aber echt lachen, sie versteht es andere herum zu kommandieren.
 

„Du brauchst gar nicht so zu lachen. Eure nächste Aufgabe ist, die Bäder zu putzen und zwar alle.“ erklärt sie. Sofort verstummt mein Lachen.

Das is doch nicht wahr?

„Das ist nicht dein Ernst. Da sind wir in zehn Jahren noch nicht fertig.“ resigniere ich.

„Doch natürlich, das ist mein voller Ernst. Hier Eimer und Putzlappen.“ gibt sie zurück und gibt mir was in die Hand, es ist jedoch weder ein Eimer noch ein Putzlappen, sondern ein Schlüssel, für eines unserer Autos.
 

„Damit kann ich nicht putzen.“ erkläre ich.

„Na los geht schon, holt das Essen beim Partyservice ab.“ schickt uns Mama dann weg.

Ich weiß gar nicht wie mein Herz jetzt jubelt, kein Putzen, keine zehn Jahre, stattdessen mit Riku ganz entspannt Auto fahren.
 

„Unterwegs müsst ihr Asuka und Matt beim Kino mitnehmen und seit pünktlich bis 8 wieder da. Und Riku, wage es nicht mit meinem Auto einen Unfall zu bauen.“ warnt sie Riku noch vor.
 

„Alles klar, ich bring Ihnen dann das Lenkrad mit.“ scherzt Riku, bevor er meine Hand nimmt und wir in die Garage gehen.

Draußen sind anscheinend Papa und Roxas´ Vater beschäftigt um das Haus auch von außen zu schmücken.

Roxas´ Mutter war anscheinend mit in der Küche, doch bei dem ganzen Tumult hab ich sie kaum bemerkt.

„Und wie gefällt dir dein Weihnachten bis jetzt?“ will Riku wissen.
 

„Es ist einfach toll. Weißt du früher, da hab ich mich immer in meinem Zimmer eingeschlossen, weil ich es gehasst habe, dass Mama und Papa mich nie was haben machen lassen.

Ich durfte weder Plätzchen mitbacken oder den Weihnachtsbaum schmücken. Aber dieses Jahr ist alles anders.

Es ist so vieles anders geworden in den letzten Wochen. Ich werde jetzt akzeptiert, hab Freunde und ich hab dich. Den größten Menschen für mich, den es auf der Welt gibt.“ lobe ich Riku.
 

Ich finde, dass is nun wirklich mal nötig. Riku hat mir so sehr geholfen in den letzten Wochen, er war immer da, hat sogar bei mir übernachtet als er Schule hatte und war einfach jedes Mal bei mir.

„Danke, Sora. Würd ich nicht fahren, würd ich dich jetzt küssen.“ gibt Riku zurück und ich kann förmlich, das Grinsen aus seinen Worten heraushören.
 

„Grinsekatze.“ bemerke ich.

„Woher...aber ich frag erst gar nicht. Ich weiß, dass du es weißt, also is egal.“ bricht Riku seinen Satz ab und hält an.

„Sind wir schon da?“ will ich wissen.
 

„Ja, bleibst du hier oder willst du mit?“ fragt Riku. „Na ich komm mit.“ antworte ich und steige aus.

Riku kommt gleich darauf nach und wir holen das Essen. Es gibt heute nen Gänsebraten und da Mama nicht die beste Köchin ist hat sie ihn bestellt. Nachdem wir die Wärmebox dann im Auto verstaut haben fahren wir weiter zum Kino.
 

„Oh lala, wen haben wir denn da?“ fragt Riku als wir ein Stück gefahren sind.

Ich kann kaum abschätzen wo wir jetzt gerade sind, dafür kenn ich die Straßen noch nicht so gut.

„Was is los?“ will ich wissen.

„Matt und Asuka, unser neues Traumpaar, steht knutschend vor dem Kino.“ entgegnet Riku. Hab ich´s doch gewusst, das konnte ja nicht anders sein.
 

„Na endlich.“ gebe ich zurück, woraufhin sich Riku anscheinend wundert. „Warum endlich? Weißt du wieder was, was ich nicht weiß?“ fragt er.

„Nein, aber dass Asuka und Matt ineinander verschossen sind, war so offensichtlich, dazu muss man gar nicht sehen können.

Ihre freundlichen Worte, ein paar kleine Anstachelungen dazwischen und einfach diese Atmosphäre zwischen den beiden war so klar.

Also echt Riku, dass du das nicht gesehen hast, schließlich kennst du die beiden viel länger als ich.“ stelle ich fest.
 

„Ich bin nich so gut in diesen Dingen. Tut mir Leid.“ entgegnet Riku.

„Aber weißt du was? So wie es aussieht haben die beiden uns noch nicht bemerkt, heißt also wir können sie schön erschrecken.“ freut Riku sich wie ein kleines Kind.
 

„Was willst du machen?“ will ich wissen.

„Steig aus, aber mach die Tür leise zu und dann führ ich dich.“ entgegnet Riku.

Na toll, dann muss ich mich auf ihn verlassen, aber mein Vertrauen zu Riku ist mittlerweile so groß um es ohne Probleme zu zulassen.

So lasse ich mich von ihm führen, bis wir anscheinend bei Asuka und Matt angekommen sind.
 

„Und ihr zwei? Dürfen wir mitmachen?“ will Riku wissen, woraufhin wir von Asuka einen erschreckten Laut hören,

Matt ist im Gegensatz dazu ganz ruhig.
 

Ihm scheint es nichts auszumachen, dass Riku und ich jetzt Bescheid wissen. „Riku, Sora, was macht ihr denn hier?“ will Asuka schließlich wissen.
 

„Hmmm eigentlich sollen wir eine gewisse Asuka und einen gewissen Matt mitnehmen, aber wenn ihr hier bleiben wollt, könnt ihr das gerne tun und auch noch etwas rummachen.“ gebe ich zurück.
 

„Dann bleiben wir hier.“ stimmt Matt sofort zu, woraufhin ich und Riku anfangen zu lachen.

Dasselbe hätte Axel wahrscheinlich auch gesagt.
 

„Quatsch, wir gehen mit.“ ist Asuka dagegen.

„Hmmmm, dann schuldest du mir aber noch was.“ fällt Matt ein und ich höre wie er sie ganz nah zu sich zieht.

Die Spannung zwischen den beiden kann man fast riechen.
 

„W...www...was denn?“ will Asuka leise wissen.

„Einen Kuss natürlich.“ antwortet Matt ganz ungeniert und kurze Zeit später höre ich deutlich ihr Geknutsche.
 

„Muss Liebe schön sein.“ vernehme ich dann aber eine Stimme, die ich auf den Teufel nicht ausstehen kann.
 

Kairi.
 

„Natürlich is sie das, aber das kannst du ja nicht wissen.“ erwidert Matt sofort.

„Ben?? Wa...was ist mit dir passiert?“ will Asuka auf einmal wissen.

Er ist also auch hier, es fühlt sich ganz schön komisch an, dass ein ehemaliger Freier hier ist,

auch wenn er nicht gerade zutraulich war.
 

„Nichts.“ entgegnet Ben.

„Und von nichts bekommst du ein blaues Auge? Dieses nichts möchte ich gerne mal sehen.“ antwortet Riku.

Ein blaues Auge?? Woher er das wohl hat, ist das wohl die Strafe von Kairi, weil er mich nicht richtig ran genommen hat??
 

„Was schert ihr euch alle um ihn?? Er is nur ein unbedeutender, kleiner Trottel.“ bemerkt Kairi, woraufhin Asuka fast rasend wird.

„Jetzt hörst du mir mal zu, du dreckige, miese Schlampe. Egal wie Ben ist, er ist dein Bruder und man spricht nicht so über Familienmitglieder.“ herrscht Asuka sie an und gibt ihr eine schallende und laute Ohrfeige.
 

„Na warte du...“ fängt Kairi an und will anscheinend auf Asuka losgehen, doch irgendwer hält sie zurück.

„Das reicht jetzt Kairi.“ höre ich Bens Stimme.
 

„Genau, wenn du Asuka nämlich auch nur ein Haar krümmst, landest du im Krankenhaus. Ist mir egal ob du ein Mädchen bist.“ droht Matt ihr.

„Und jetzt verschwinde.“
 

Ich weiß nicht, was gerade passiert, aber dem Stöckeln, was ich höre zu urteilen, scheint Kairi tatsächlich abzuziehen, Ben im Schlepptau.
 

„Bevor jetzt irgendwer was sagt, klärt mich erstmal auf was jetzt alles war, denn alles kann ich dann trotzdem nicht hören.“ bitte ich um Aufklärung.

„Ben und Kairi kamen, na ja was sie gesagt hat hast du ja gehört. Ben sah ziemlich schlecht aus, er hatte ein blaues Auge und auch sonst machte er keinen guten Eindruck.

Deshalb hat Asuka danach gefragt, die Antwort hast du wiederum gehört und auch Kairi´s Einwand.

Asuka is sehr wütend geworden und hat Kairi eine gescheuert, dann wollte Kairi auf sie losgehen, aber Ben hat sie zurückgehalten und Matt hat Asuka beschützt.

Na ja und als Matt sie aufgefordert hat zu verschwinden ist sie abgezogen, jedoch nicht ohne uns alle mit einem bitterbösen Blick zu bedenken.“ erzählt Riku mir.
 

„Können wir jetzt nach Hause?“ will Asuka wissen.

„Nach Hause?? Eigentlich solltet ihr gleich mit zu mir kommen.“ erkläre ich.

„Wir müssen uns beide noch umziehen.“ entgegnet Matt ruhig. Ihm scheint, das Ganze weniger zuzusetzen als Asuka.

Ich kann immer noch deutlich ihre Beunruhigung spüren.
 

„Dann fahren wir zuerst zu dir und dann zu Asuka, danach fahren wir zu Sora.“ disponiert Riku leicht um und wir gehen alle zum Auto.

Nachdem wir dann bei Matt und Asuka zu Hause waren kommen wir wieder bei mir daheim an und sogar noch vor acht.
 

Mittlerweile sind alle da, Riku´s Eltern, Axel´s Eltern und die beiden kleinen Geschwister auch.

„RIKU-CHAN.“ wird Riku freudig begrüßt, als wir ins Wohnzimmer kommen, wo alle beisammen sitzen.

„Hey, Finn.“ antwortet er.

„Hallo, wer bist du denn?“ will er dann wissen. Ich hoffe er meint jetzt mich, sonst is ja niemand da, den er nicht kennt.
 

„Ich bin Sora.“ entgegne ich, knie mich auf den Boden und taste nach dem Kleinen.

„Was machst du da?“ fragt er, als ich ihn immer noch nicht gefunden habe. Ich hab vorhin echt nicht gut aufgepasst, Finn steht in der entgegengesetzten Richtung.
 

„Finn, weißt du? Sora, ist blind, er kann dich nicht sehen.“ erklärt Riku ruhig.

„Ach ja, Axel-nii-san hat mir das erzählt. Ich wollte es auch ausprobieren und bin gegen einen Schrank gelaufen.“ erzählt Finn.
 

„Das is mir auch schon passiert, besonders wenn jemand einfach eine Kiste in mein Zimmer stellt und ich direkt darüber stolpere und gegen den Schrank donnere.“ entgegne ich, woraufhin Finn anfängt zu lachen.
 

Ich kann es ihm nicht verübeln, muss ein paar Momente später selbst über meine Blödheit lachen.

„Mama, was machen wir jetzt?“ will Finn wissen, als er aufhört zu lachen. „Essen.“ kommt es sofort von Roxas und Riku.

Die beiden Vielfraße, die könnten sich doch pausenlos voll fressen.
 

„Na dann auf ins Speisezimmer, ehe ihr zwei noch verhungert.“ stimmt meine Mutter zu und ich lasse mich von Riku ins Speisezimmer führen.
 

Im Gegensatz zu Roxas und Axel, die sich jetzt ganz normal benehmen müssen, weil die beiden Kleinen mit da sind, können wir wenigstens Händchen halten, schließlich können wir das ganz einfach erklären.

Beim Essen habe ich so viel Spaß wie lange nicht mehr,

schließlich kann ich mich hier auch von Riku bedienen lassen und mich total toll von ihm füttern lassen, auch wenn das bei Gänsebraten mit Salat etwas schwierig ist.
 

Aber ich genieße es, ich genieße es so sehr wie noch nichts in meinem Leben.

Einfach mal glücklich sein, Freunde zu haben, tolle Eltern zu haben und einen super Freund, das hatte ich mir schon immer gewünscht.
 

Aber auch alle scheinen Spaß zu haben, Roxas und Axel machen die ganze Zeit nur Unsinn und ärgern Asuka und Matt, Papa erzählt wieder von seiner Jugend, genauso wie Axel´s Vater,

wobei wieder einiges ans Licht kommt, dass wir gegen unsere Eltern verwenden können.
 

„Mama, wann kommt der Weihnachtsmann?“ fragt eine kindliche Stimme, als wir mit dem Essen fertig sind, das muss Finn´s Bruder sein.
 

„Hmmm, meinst du denn, der kommt zu dir? Warst du auch artig?“ will seine Mutter wissen.

„Ja.“ kommt es sofort.

„Wirklich? Na ja, ihr könnt ja mal nachsehen, ob schon die Geschenke da sind.“ entgegnet Axel´s Vater, woraufhin sofort Jubel bei den Kleinen ausbricht und sie ins Wohnzimmer stürmen.

„Und freust du dich schon auf dein Geschenk?“ will Riku wissen, als auch wir ins Wohnzimmer gehen.

„Klar, von dir kann ja nur was tolles kommen.“ antworte ich lächelnd.
 

„Wir werden sehen.“ spricht Riku leicht in Rätseln.

Als wir ins Wohnzimmer kommen, sind Finn und Phil schon fleißig am Auspacken.

Beide haben von ihren Eltern ein Bilderbuch und ein Hörspiel bekommen, von Axel und Matt jeweils einen Pulli und eine Hose.

Axel hat irgendeine DVD bekommen, ich hab leider vergessen wie sie heißt. Matt einen neuen Basketball.

Von Roxas hat Axel ein Armband bekommen und Axel hat Roxas ebenfalls ein Armband geschenkt, jeweils mit dem Anfangsbuchstaben, des anderen.
 

Roxas´ und Axel´s Eltern haben von den beiden jeweils einen Essensgutschein bekommen, genauso wie von Asuka und Matt.

Matt hat Asuka ein kleines Klavier geschenkt, mit dem Satz ein größeres kann er sich nicht leisten und Asuka hat ihm eine kleine Figur eines Basketballspielers geschenkt,

mit dem Satz, dass die Größe keine Rolle spielt.
 

Riku´s und meine Eltern haben von uns beiden ebenfalls einen Essensgutschein bekommen,

ich weiß wir sind ziemlich einfallslos aber was besseres ist uns wirklich nicht eingefallen.
 

Riku hat von seinen Eltern tatsächlich eine Geige geschenkt bekommen, weil er gemeint hat er will wieder spielen und von mir hat Riku ein Foto geschenkt bekommen,

da er noch immer keins von mir hatte und immer darum gebettelt hat.
 

Ich habe von meinen Eltern eine neue Ausgabe von „Huckleberry Finn“ und der „Unendlichen Geschichte“ bekommen,

die durch Tidus´ Geschenk eigentlich überflüssig wären, aber gefreut habe ich mich trotzdem.

Von Riku´s Eltern habe ich einige Blindenfilme bekommen, damit ich auch verstehe, was in den Filmen so alles vor sich geht.
 

Von Asuka und Matt hab ich eine CD bekommen und von Roxas und Axel eine neue Sonnebrille und ganz viel Tee bekommen.

Und nun kommt endlich Riku´s Geschenk, ich bin schon so gespannt als ich den Umschlag öffne, den er mir in die Hand gedrückt hat. Langsam ziehe ich den Inhalt heraus und taste darüber.
 

„Tickets?“ will ich wissen.

„Mhmmm, aber nicht nur irgendwelche Tickets.“ bemerkt Riku.

„Und für was sind die?“ frage ich neugierig.

„Da is ein Zettel dabei, in Blindenschrift, extra für dich.“ entgegnet Riku.

„Blindenschrift?? Wo hast du eine Blindenschreibmaschine aufgetrieben?“ wundere ich mich.
 

„Von meinem Großvater, er war auch blind.“ erzählt Roxas. Aha, das wusste ich ja noch gar nicht.

„Aber es war nich grade leicht, so zu schreiben, wenn man einen Computer gewohnt ist.“ erklärt Riku.
 

„Ich weiß, siehst du mal, wie ich mich anstrengen muss.“ gebe ich zurück. „Ja, ja sicher, du hast einen Sprachcomputer und die Tasten sind genauso wie bei einem normalen. Also wo strengst du dich an?“ will Riku wissen.
 

Schade, dass er mein Zimmer mittlerweile in und auswendig kennt und ich ihm auch nicht sagen kann, dass der Computer nicht funktioniert.

„Jetzt lies doch endlich.“ fordert Riku mich dann auf, woraufhin ich auch den Zettel aus dem Umschlag nehme und meine Finger darüber gleiten lasse.
 

„Hallo Sora,
 

und fröhliche Weihnachten. Ich weiß, für dich wird es kein so schönes Fest sein, schließlich liegt Tidus immer noch im Koma, aber ich bin mir auch sicher, er wird bald aufwachen. Und wenn es dann soweit ist, möchte ich ihn unbedingt kennen lernen,

schließlich hat er dir so oft geholfen und war immer für dich da. Ich hoffe, ich konnte dir in den letzten Wochen, auch das Gefühl geben, dass ich für dich da bin.
 

Mein Weihnachtsgeschenk sind übrigens zwei Tickets für das Linkin Park Konzert hier in unserer Stadt.

Du kannst mitnehmen wen du willst, ich verstehe auch wenn du Tidus mitnehmen möchtest und ich akzeptiere es. Außerdem hoffe ich, dass du dich über dein Geschenk freust.
 

Fröhliche Weihnachten
 

dein Riku“
 

Konzertkarten??

Für Linkin Park??

Aber das is ja toll und natürlich werde ich mit Riku hingehen, immerhin hab ich sie von ihm bekommen und er ist mir im Moment wichtiger als Tidus.

Aber ich freue mich, dass er sich so viele Gedanken macht.
 

„Danke, Riku, die Karten sind cool.“ teile ich Riku mit und umarme ihn kurz, ich hoffe, das geht bei den Kleinen noch durch.

„Natürlich nehm ich dich mit.“ füge ich noch hinzu, als wir uns voneinander gelöst haben.
 

„Au ja.“ freut sich Roxas. Die beiden kommen wohl auch mit.

„Ihr habt auch Karten?“ will ich wissen.

„Na klar, wir müssen schließlich auf euch aufpassen.“ entgegnet Axel.
 

„Wohl eher umgekehrt. Euch zwei, kann man keine zwei Minuten aus den Augen lassen.“ gibt Riku zurück.

„Deshalb kommen wir ja auch noch mit, dann können wir auf alle aufpassen.“ schaltet sich Asuka plötzlich ein.
 

„WAS? Ihr kommt auch mit???“ wundert Roxas sich, anscheinend hat noch nicht mal er das gewusst.

„Natürlich.“ antwortet Matt sofort.
 

„Aber Asuka, das is nix für dich.“ ist Roxas schon wieder besorgt.

„Ach Roxas, wie oft sollen wir dir noch sagen, dass Asuka alt genug ist um auch ohne dich klar zu kommen und

außerdem hat sie einen Freund, der auf sie aufpasst.“ rutscht Riku, Asuka´s Geheimnis heraus.
 

Eigentlich sollten wir hoch und heilig versprechen es nicht weiter zu sagen.

„Gratuliere, Matt.“ weiß Axel sofort Bescheid. Immerhin Matt scheint es seinem Bruder erzählt zu haben.

„WAS? Du wusstest davon?? Wieso hast du mir das nie erzählt?“ will Roxas wissen.
 

„Weil du reagierst wie eine Glucke, die Angst hat eins ihrer Kücken zu verlieren.“ erwidert Axel. Ich muss fast darüber lachen, der Vergleich war echt gut.

„Tu ich gar nicht. I...ii...ich freue mich für euch.“ würgt seine Worte förmlich Roxas heraus.
 

„Ach mein Sohn, pass auf, dass du uns mit deiner Freude nicht ansteckst. Deine Schwester hatte wenigstens so viel Mut es uns auch zu erzählen.“ schaltet sich plötzlich Roxas´ Vater ein.
 

„Bitte? Unsere Eltern haben es auch gewusst?“ kommt Roxas aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

„Aber warum ich nicht?“
 

„Roxas, Axel hat es dir doch schon gesagt und ich bin voll seiner Meinung. Du denkst immer mir könnte überall was passieren, aber ich bin nicht mehr, so klein wie du denkst.“ erklärt Asuka nochmal ruhig.
 

Roxas bleibt solange still, das ich mich schon frage, ob er überhaupt noch anwesend ist.

„Aber du bist immer noch kleiner als ich.“ bemerkt Roxas plötzlich mit lachender Stimme.

Ich kann gar nicht fassen, dass er auf einmal so fröhlich sein kann.
 

„Dann akzeptierst du es?“ will Asuka wissen.

„Ja, ja, ich kann dich nicht ewig vor den Jungs verstecken.“ erklärt Roxas mit einer Gelassenheit, die für mich völlig neu ist.
 

„Das ist schön und wer will jetzt Plätzchen und Lebkuchen?“ fragt Mama in die Runde.

„Ich will nen Schokolebkuchen und Kinderpunsch.“ bin ich sofort dabei.

Ich liebe Lebkuchen, aber nur die mit Schoko, ich liebe auch Punsch, aber nur den für Kinder.
 

Als dann auch noch Axel´s Geschwister lauthals was wollen, bricht langsam das Eis wieder und wir sitzen in einer fröhlichen Runde zusammen und reden über dies und jenes.

Einfach alles was uns einfällt.
 

Am liebsten wäre es wenn ich jetzt mit Riku vor dem Kamin kuscheln könnte, aber solange die Kleinen noch da sind, besteht dazu wohl kaum eine Möglichkeit.

Der Rest des Abends läuft wirklich total schön ab. Wir reden viel oder spielen mit den Kleinen.
 

Unsere Eltern verfallen schon wieder in Gespräche über ihre Jugend. Schließlich ist es fast 12.

Axel´s Geschwister sind schon lange eingeschlafen und so langsam herrscht Aufbruchstimmung.
 

Ich freu mich so, jetzt wird gekuschelt.

Nach einem wirklich langem Abschied von Roxas, Axel, Asuka, Matt, ihren und Riku´s Eltern bin ich schließlich mit Riku alleine.
 

Meine Eltern sind gleich zu Bett gegangen.
 

„Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?“ will Riku wissen.

„Komm her.“ antworte ich nur, hole ne Decke aus dem Aufklapphocker und setze mich damit vor den Kamin.
 

Ich liebe das, die Wärme zu spüren und das Holz knacken zu hören. Riku ist unterdessen

bei mir zieht mich sofort eng an sich und legt die Decke über uns.

Mit ihm hier so zu sitzen, erfüllt wirklich alles was ich mir je gewünscht habe.

Allein dass ist das schönste Geschenk, dass er mir machen konnte.
 

„Ich liebe dich.“ flüstert er und streichelt an meinem Hals entlang, ehe er einen federleichten Kuss darauf haucht.
 

„Ich dich auch.“ flüstere ich zurück, drehe mich zu ihm und küsse ihn ganz sanft auf die Lippen. Wieder seine Lippen so zärtlich zu spüren,

jagt mir heiße und kalte Schauer gleichzeitig über den Rücken.
 

Doch Riku löst bereits langsam den Kuss, wandert mit seinen Lippen über meinen Hals und küsst, liebkost und saugt ausgiebig daran.
 

Ich weiß nicht wie lange wir gegenseitig noch Zärtlichkeiten austauschen, ehe wir beide völlig kaputt einschlafen.
 

Kapi 11 Ende
 

Bitte um Kommis ^^

The day after christmas

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Dankeschön für die vielen netten Kommis ^^
 

Diesmal hab ich nix zum Kapi zu sagen, nur dass es wohl viele überraschen wird.
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 10: The day after christmas
 

Riku´s POV
 

Das Telefonklingeln lässt mich am nächsten Morgen stöhnend aufwachen, mit Sora in den Armen auf dem Boden zu schlafen,

war wohl nicht die beste Idee.
 

„Telefon.“ bemerke ich, als ich von Sora ein verschlafenes „Guten Morgen“ höre.

„Hmmm, ich geh schon.“ entgegnet er und läuft zum Wohnzimmertisch wo das Telefon liegt.

„Ha...“ fängt Sora an, stoppt jedoch plötzlich.

Vielleicht hat schon sein Vater oder seine Mutter abgenommen.

Doch als Sora dann einfach den Hörer fallen lässt, wird mir klar, dass irgendetwas passiert ist.
 

„Sora? Was ist los?“ will ich wissen, als er wie apathisch vor mir steht. Sein Mund steht weit offen, doch kein einziger Ton entweicht ihm, seine Augen traurig und angefüllt mit Tränen,

die sich langsam ihren Weg in die Freiheit suchen.
 

„Sora? Bitte, sag doch was.“ bettele ich verzweifelt.

„Er is tot.“ flüstert Sora so leise, dass ich es kaum verstehe, ehe er sich in meine Arme wirft und hoffnungslos in Tränen ausbricht.
 

Was??

Er is tot?

Doch nicht etwa Tidus??

Nein, das kann nicht sein, gestern war er doch noch putzmunter und heute soll er tot sein??

Nein, das geht nicht, Sora wäre am Ende.

Doch ich begreife schnell dass es absolut nichts bringt mir was vor zu machen.

Sora IST am Ende, schluchzt verzweifelt an meiner Brust und klammert sich an mich.

„Sora, shhh, beruhige dich bitte.“ bitte ich.

Aber es wird nichts bringen.

Tidus war Sora´s bester Freund, mir würde es nicht anders gehen, wenn Roxas plötzlich tot wäre.
 

„Wie soll ich mich beruhigen?? Er war mein einziger Freund von früher.“ weint Sora weiter und klammert sich noch fester an mich.

„Sora, wir...“ kommen Sora´s Eltern plötzlich herein, doch ich winke ab. Ich weiß genau was sie ihm sagen wollen, sie waren wahrscheinlich wirklich am Telefon und Sora hat nur mitgehört.
 

Sora´s Mutter kommt sofort zu uns, umarmt Sora noch zusätzlich, wenig später kommt auch sein Vater und streichelt ihm über den Rücken.

„Sora, es wird alles gut. Wein dich aus.“ versucht Herr Harakimi seinen Sohn zu trösten. „

Alles wird gut??“ fragt Sora aufgebracht und reißt sich von uns allen los. Nicht mal mich lässt er an sich heran kommen.
 

„Wie soll alles gut werden wenn mein bester Freund tot ist??“ will Sora wissen, bevor er aus dem Zimmer rennt und die Treppen zu seinem Zimmer hinauf.

„Scheiße.“ seufze ich, lasse mich auf´s Sofa fallen und streiche meine Haare zurück.

Wie kann so was nur passieren??

Hat Sora nicht schon genug durch gemacht??

Nein, er muss auch noch seinen besten Freund verlieren.
 

„Riku, woher weiß Sora, dass Tidus tot ist?“ will Herr Harakimi wissen. „Wir waren hier eingeschlafen und das Telefon hat uns geweckt. Er hat abgenommen, aber da waren Sie anscheinend schneller.“ entgegne ich. „Scheiße.“ wiederholt Sora´s Vater und lässt sich neben mich fallen.
 

Darüber muss ich dann doch fast lachen, dass er so jugendliche Verhaltensweisen hat, wusste ich gar nicht.

Doch der Schmerz und die Trauer über den Verlust von Tidus und die Traurigkeit von Sora holen mich dann doch in die Wirklichkeit zurück.
 

„Ich gehe zu Sora.“ teile ich seinen Eltern schließlich mit und laufe ohne auf ihre Widerworte, Sora müsse sich erst beruhigen die Treppen hinauf.
 

Vorsichtig klopfe ich an, von innen höre ich nur Klavierspiel und Weinen. Sora reagiert sich also ab.

Nachdem ich weder ein „Herein“ noch ein „Ja“ gehört habe, trete ich ohne Sora´s Erlaubnis ein.

Doch Sora scheint mich gar nicht gehört zu haben, haut wie ein Besessener auf die Tasten ein.
 

„Sora?“ frage ich und lege meine Hand auf seine Schulter, woraufhin er furchtbar hochschreckt.

Er hat mich also wirklich nicht gehört.
 

„Was?“ will er dann wissen.

„Ich wollte dir Gesellschaft leisten. Dir geht´s doch dreckig.“ entgegne ich.

„Ach echt? Dir kann es doch nur Recht sein, dass Tidus tot ist. Dann gibt es keinen mehr außer dir, der in mich verknallt ist. Du musst dir nie Sorgen machen, dass ich dich betrüge.“ gibt er wütend zurück ohne sich zu mir umzudrehen.
 

Stimmt das wirklich??

Bin ich froh, dass Tidus tot ist??

Ich meine, ich finde es eher traurig für Sora.

Warum sollte ich es auch traurig finden??

Ich kannte Tidus kaum, er war fast fremd für mich.
 

Die paar Worte die wir gewechselt haben, kann man wohl kaum als Freundschaft bezeichnen.

Trotzdem bin ich nicht glücklich, dass er tot ist, denn Sora geht es deshalb so mies wie lange nicht mehr.
 

„Sora, das ist Quatsch.“ teile ich ihm mit, als er schon wieder anfangen wollte zu spielen.

„Ich bin nicht froh, dass er tot ist. Es macht dich tieftraurig.“ erkläre ich in der Hoffnung, Sora wird sich endlich zu mir umdrehen.
 

„Und dich?“ flüstert er und dreht sich tatsächlich zu mir. Doch ich erschrecke wirklich.

Seine Augen sind so rot und geschwollen, dass man denkt er hätte tagelang geweint, anstatt nur der paar Minuten, die er alleine hier oben war.
 

„Ich weiß es nicht.

Ich meine wir waren nicht so befreundet wie ihr, aber trotzdem finde ich es so schade, dass er nicht tot ist.

Selbst wenn er in dich verknallt war, ich wollte ihn deshalb doch noch kennen lernen.

Denn ich vertraue dir, du würdest nie etwas mit ihm anfangen.

Du liebst ihn nämlich so sehr als Freund, dass du nie versuchen würdest, dass zu zerstören.“ entgegne ich ehrlich und trete näher zu Sora, der wieder anfängt zu weinen.
 

Es dauert nicht lange, da klammert er sich wieder an mich.

„Riku, was soll ich denn jetzt machen??

Für mich ist es fast so, als wäre ein Teil von mir gestorben. Er war in den letzten Jahren immer für mich da,

hat mich beschützt wo er nur konnte und jetzt soll das alles dahin sein?? So was geht doch gar nicht, oder?“ will Sora wissen.
 

Ich bin echt am Verzweifeln, was soll ich denn Sora sagen?? Ich bin doch kein Spezialist in Trauerfragen, ich musste noch nie damit umgehen.
 

„Sora, ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich weiß, dass du es nicht verdient hast.

Ich weiß nicht wer bestimmt, wer lebt und wer stirbt, aber er muss echt einen schlechten Tag gehabt haben,

wenn er dir einfach so den wichtigsten Menschen in deinem Leben nimmt.“ erkläre ich.
 

Ich weiß nicht, wie lange Sora danach noch weint, bis er plötzlich seinen Kopf erhebt und leise flüstert: „Danke Riku, dass du da bist.“
 

„Is doch klar.“ antworte ich und streichle ihm durch die Haare.

„Komm mal her.“ fordere ich ihn auf, warte jedoch nicht, bis er was sagt, sondern hebe ihn einfach hoch und trage ihn zu seinem Bett.
 

„Schlaf ein bisschen.“ erkläre ich, als Sora dann darin liegt.

„Aber du bleibst da. Bitte.“ bettelt er förmlich und klammert sich an mich, doch ich würde ihn jetzt sowieso nicht alleine lassen.
 

„Ja, natürlich.“ entgegne ich und lasse Sora sich an mich kuscheln. Ich streiche ihm die ganze Zeit über den Rücken, hoffe er beruhigt sich soweit, dass er einschlafen kann.

Doch schon nach wenigen Momenten höre ich seine gleichmäßigen Atemzüge und Sora scheint eingeschlafen.
 

Doch ich finde keinen Schlaf, muss immer wieder daran denken, wie Sora, jetzt auch noch den Tot seines besten Freundes verarbeiten soll.

Ihm ist schon so viel Schlimmes passiert,

hätte nicht auch mal was glatt laufen können? Nein, wieder werden Sora Steine in den Weg gelegt und das sind keine Kieselsteine, eher Felsbrocken.
 

„Psst, er schläft.“ teile ich Sora´s Mutter mit, als sie leise zur Tür herein kommt.

„Hat er sich beruhigt?“ will sie wissen, während ich mich langsam aufrichte.

„Ein bisschen. Sora wird hart daran zu knabbern haben, auch noch den Tod eines nahe stehenden Menschen verarbeiten zu müssen.“ entgegne ich.
 

„Du musst ihm unbedingt helfen. Seit Sora wieder da ist und mit dir zusammen ist, war er so fröhlich und lebenslustig wie nie.“ gesteht seine Mutter mir.

Na toll, jetzt soll ich das auch noch machen.

Natürlich werde ich versuchen Sora zu helfen, aber ob ich es schaffe seine Trauer zu lindern ist wieder was anderes.

„Ich werde es versuchen.“ antworte ich nur.
 

„Hiroshi ist in die Klinik gefahren um die Formalitäten zu klären.“ entgegnet Sora´s Mutter.

Das war zwar jetzt etwas daneben, aber schließlich muss auch das gemacht werden.

Und Sora´s Vater braucht irgendwas zu tun, wo er weiß, dass es seinem Sohn schlecht geht, dass war mir schon klar.
 

„Wo...wo wird Tidus eigentlich beerdigt?“ will ich wissen.

„In unserem Familiengrab, wenn es Sora Recht ist.“ antwortet Frau Harakimi. „Schließlich hat er ja keine Verwandten mehr.“ fügt sie hinzu.
 

Doch hat er, ich sollte sie vielleicht mal aufklären.

„Doch er hat eine Tante, namens Maria. Zu ihr wollte er, nachdem er aus dem Geschäft ausgestiegen wäre. Sie wohnt auf dem Land, hat er geschrieben.“ erzähle ich nun.
 

„Dann sollten wir sie informieren, schließlich wird sie wissen wollen, was mit Tidus passiert ist.“ erwidert Sora´s Mutter traurig.

„Tidus...bleib da...“ murmelt Sora plötzlich und schreckt aus dem Bett hoch.

Jetzt hat er auch noch Albträume, er tut mir so sehr Leid, doch was kann ich nur tun?

„Sora, ich bin da.“ erkläre ich und streichle über seine Hand.

„Riku...?“ fragt Sora leise.

„Ja.“ antworte ich nur.

„Warum ist Tidus tot?“ will Sora wissen.
 

WAS?? Was soll ich denn jetzt bitte antworten??

„Ich weiß...“ fange ich an.

„Nein, ich weiß, dass es nicht schön ist. Ich will die medizinische Ursache wissen.“ unterbricht mich Sora bestimmt.
 

Was ist jetzt plötzlich los? Vorhin bricht er vor Trauer zusammen und jetzt ist er so kalt.

„Ähhh, das weiß ich auch nicht.“ gebe ich zu.

„Dann gehen wir jetzt ins Krankenhaus, ich will´s wissen.“ erklärt er und steht auf, ohne eine Reaktion von mir abzuwarten.
 

„Aber Sora...“ setzt seine Mutter an, doch auch sie unterbricht er einfach. „Nichts aber, ich will das jetzt wissen.

Dass Tidus stirbt, damit hatte ich mich in den letzten Wochen abgefunden, dass er gestern aufgewacht ist war ne Hoffnung wert, nichts weiter.

Er ist tot und fertig.“ wehrt Sora hastig ab, nimmt zielsicher meine Hand und zieht mich hinter sich aus dem Zimmer.
 

Was geht nur in ihm vor??

Er kann doch seine Trauer nicht einfach runterschlucken so als wäre sie nicht da.

Sie ist da, da bin ich mir so sicher.

Er soll sie doch ganz einfach zu lassen, was ist so schlimm daran?
 

„Sora, mach doch mal langsam.“ versuche ich ihn zu stoppen, als wir auf dem Weg zum Krankenhaus sind und er mich immer noch gnadenlos hinter sich herzieht.

„Du hast ja Recht, es bringt eh nichts. Ich hab mich vollkommen verirrt.“ gibt Sora zurück, bleibt stehen und lässt auch meine Hand los.
 

„Nein, hast du nicht. Du sollst nur langsamer laufen, die Richtung stimmt.“ erkläre ich.

„Das meinte ich auch nicht. In meinem Kopf ist alles durcheinander.“ seine Eisenmaske ist also wieder weg,

er spricht mit mir über seine Gefühle.
 

„Tidus ist nicht mehr da. Riku, das stimmt doch nicht, oder?“ will Sora mit einem bettelnden Ausdruck wissen.

Am liebsten würde ich sagen, es stimmt nicht, aber es ihm zu verschweigen, wäre wohl das Dümmste was ich jetzt machen könnte.

Was würde es auch bringen?? Er würde an eine Lüge glauben.
 

„Doch Sora, es stimmt. Tidus ist, so Leid es mir tut, gestorben.“ gebe ich zurück und streichle über seinen Rücken.

Am Liebsten würde ich ihm jetzt alle Trauer abnehmen und mir aufhalsen, aber es geht nicht, er muss da selber durch. Wieso passiert sowas auch?
 

„Riku...“ flüstert Sora geistesabwesend.

„Halt mich fest...bitte...“ höre ich mehr den Wind säuseln, als Sora´s Stimme.

Doch ich bin sofort bereit ihm seinen Wunsch zu erfüllen, ziehe ihn sanft an mich und lasse ihn seinen Kopf an meiner Brust vergraben.
 

Es wundert mich wirklich, dass er nicht weint, keiner würde doch irgendwas sagen, er könnte so laut heulen,

dass ihn die ganze Stadt hört und ich wäre immer noch da und würde ihn festhalten.
 

Beruhigend streichle ich durch seine Haare und über seinen Rücken, lasse ihn sich ganz eng an mich kuscheln,

sodass keine Luft mehr zwischen uns ist.
 

Nach einer kleinen Ewigkeit, hebt sich Sora´s Kopf leicht an, wenn er sehen könnte, dann würde er jetzt genau in meine Augen blicken.
 

„Können wir im Krankenhaus nach der Ursache für Tidus´...Tod fragen?“ will er dann leise wissen.

„Ja.“ gebe ich monoton zurück, irgendwas anderes kann ich jetzt auch nicht sagen.

Dass Sora das Wort „Tod“ aussprechen konnte, hat mich so sehr erstaunt.

Ich meine, „Tod“ das ist wohl das hässlichste Wort von allen.

„Tod“ klingt so endgültig, dann kehrt eine Person nie mehr zurück.
 

„Sora, was machst du denn hier? Du sollst dich doch ausruhen.“ begrüßt uns Herr Harakimi,

als wir auf Tidus´ Station ankommen.
 

Ich dachte mir schon, dass wir ihn hier treffen.

„Ich will mich über Tidus informieren.“ erklärt Sora mutig.

Es muss viel Kraft kosten, seine Trauer in Schach zu halten, so angespannt habe ich Sora nämlich noch nie gesehen.
 

„Komm mit.“ gibt sein Vater nur zurück, ehe wir ihm zum Chefarzt folgen. Dieser klärt uns fachlich darüber auf, dass Tidus einen angeborenen Herzfehler hatte,

von dem die Ärzte und vielleicht auch Tidus selber nichts wussten.
 

Auf jeden Fall ist er an diesem letztendlich gestorben.

„Die Ereignisse...vor Tidus´ Koma...haben die den Herzfehler noch verschlimmert?“ will Sora stockend wissen.

Ihm geht es wohl nicht darum wer an Tidus´ Tod Schuld hat, oder?
 

„Ich kann das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber besonders gut, war es nicht für ihn.“ entgegnet der Arzt.

Sora fällt fast in sich zusammen, als er das hört. Er wird sich doch wohl nicht schuldig fühlen??

Er konnte doch überhaupt nichts dafür.
 

„Danke, für die Info.“ würgt Sora schließlich heraus, ehe er aufsteht und das Zimmer verlässt.

Ich gehe ihm sofort nach, die Widerworte seines Vaters, er brauche Zeit für sich außer Acht lassend.

„Sora, bitte warte.“ rufe ich ihm nach, als er schnellen Schrittes vor mir herläuft. Ich will ihn schon am Arm festhalten, als er mit Kim zusammen stößt, der gerade den Gang entlang kommt.
 

„Entschuldigung.“ kommt es sofort von dem Kleinen, doch Sora sagt gar nichts, will schon weiterlaufen,

als ich dann doch mal seine Hand zu fassen kriege.
 

„Sora, was ist los?“ will ich wissen.

„Sora? Riku?“ fragt Kim.

„Ja, aber bitte, geh jetzt, wir müssen reden.“ erkläre ich ihm, woraufhin, er zwar sehr beleidigt ist,

aber trotzdem geht.
 

„Was los ist??“ spricht Sora in einem verrückten Ton.

„Was los ist?? Ich hab Tidus umgebracht, dass ist los.“ spricht Sora tatsächlich, dass aus, was ich schon vermutet habe.
 

„Das ist Quatsch, Sora.

Er hatte einen Herzfehler, niemand kann was dafür. Das war ein ganz natürlicher Tod.“ gebe ich zurück.
 

„Ach ja?? Wird man bei einem natürlichen Tod, von sechs Leuten zusammengeschlagen, nur weil ein Freund aus dem Geschäft aussteigen will?? Diesen natürlich Tod musst du mir erst mal zeigen.“ fordert Sora wütend und traurig zugleich.
 

Ich weiß ja selber, dass diese Umstände Tidus´ Wohlbefinden nicht grad gebessert haben, aber trotzdem war Sora nicht daran Schuld.

Woher sollte er wissen, dass diese Schweine Tidus so zurichten??

Und woher sollte er wissen, dass Tidus einen Herzfehler hat??
 

„Sora, hör zu. Du darfst dich nicht schuldig fühlen.

Du kannst nichts dafür, dass diese Ratten, Tidus so zugerichtet haben. Wenn, dann ist es meine Schuld,

ich wollte, dass du aussteigst, ich hab dich ja fast zu dem Gespräch am Freitag genötigt.

Also bitte gib dir nicht die Schuld, gib sie mir.“ erwidere ich.
 

Ich hoffe nur, Sora ist überzeugt von dem was ich da gesagt habe. Ich habe mittlerweile akzeptiert,

dass ich nicht Schuld war.
 

Niemand konnte etwas dafür, aber das Sora in der jetzigen Situation beizubringen ist viel zu schwer.
 

„Du redest Unsinn. Ich hab dir schon gesagt, dass du dafür nichts konntest. Es ist ein...fach...passiert.“ wird Sora wohl bewusst, dass er nicht Schuld ist.
 

Sein Kopf senkt sich nun nach unten und er wird furchtbar still. Ich würde ihn nur allzu gern in den Arm nehmen,

aber ob das klappt, weiß ich nicht.

Es würde mich auch nicht wundern, wenn er mich wegstoßen würde und allein mit seiner Trauer umgehen will.
 

„Riku...sind die, die Tidus...schon festgenommen?“ fragt er nach einer Ewigkeit.

Na toll, was wird das jetzt??

Natürlich sind die schon festgenommen, man hat sie nach dem Clubbesitzer festgenommen.

Der Einzige, den die Polizei bisher nicht entlarven konnte, war der, der Sora´s Chef, die Informationen zukommen ließ.

„Ja.“ antworte ich schließlich.

„Und die, die mich...?“ will er noch wissen.

„Einen davon.“ wiederhole ich.

Den Einen hat man schnell gefunden, aber der Andere war wie vom Erdboden verschluckt.
 

„Dann werde ich dafür sorgen, dass sie die Welt bald nur noch durch Gitterstäbe betrachten können.“ ist Sora plötzlich total Ernst, sucht meine Hand und drückt sie fest.

„Das ist gut, Sora.“ kommt mir nur über die Lippen, ehe ich ihn zu mir ziehe und er sich erneut an mich kuschelt.
 

„Sie werden merken, was es heißt einen Menschen so verachtend zu behandeln.“ spricht Sora wütend weiter.

Nein, er soll doch nicht wütend sein.

Meinetwegen soll er heulen, soll er furchtbar traurig sein oder sonst was, aber Wut wird ihn nicht weiterbringen.
 

„Sora, was wird das jetzt?“ will ich wissen. „Willst du deine Trauer mit Wut überspielen?“
 

„WAS?? Willst du mir sagen, dass ich nicht wütend sein darf??

Die haben Tidus umgebracht und mich beinahe, also sag mir warum ich nicht wütend sein darf??“ fragt Sora aufgebracht und löst sich von mir.
 

Seine ablehnende Haltung mir gegenüber halte ich kaum aus.

„Natürlich darfst du wütend sein, aber du willst, doch damit nur deine Trauer vergessen.“ gebe ich zurück.

„Ach ja?? Dann kennst du mich aber schlecht und jetzt lass mich in Ruhe.“ fordert er, geht an mir vorbei, ins Büro des Arztes zurück um seinem Vater zu sagen, dass er jetzt nach Hause gebracht werden will.
 

Herr Harakimi sieht mir wirklich komisch entgegen, als Sora einfach an mir vorbeiläuft.

Aber er ahnt irgendwas, bedeutet mir später mal bei ihm anzurufen.
 

Nachdem ich noch etwas dumm in der Gegend herumgestanden habe, beschließe ich, Roxas erstmal zu erzählen, was passiert ist.

Für ihn wird es ein großer Schock sein, soviel ist schon mal klar.
 

„Heeeyyy Riku.“ begrüßt er mich stürmisch, als ich ihn anrufe um heraus zu bekommen wo er ist.

„Hallo Roxas.“ gebe geknickt zurück.

„Ach Riiikkuuu.“ keucht er mir entgegen.

Na toll, dann ist er grade mit Axel beschäftigt.

„Axel jetzt hör mal auf.“ fordert er dann und ich vernehme für einige Momente nur Geknutsche.
 

So hat das doch keinen Sinn, beleidigt lege ich auf und schalte mein Mobiltelefon aus.

Ich habe jetzt wirklich keine Lust, auf Fragen von Roxas.

Er ist so gut drauf, da kann ich ihm doch jetzt nicht erzählen, dass Tidus tot ist.
 

Etwas desorientiert laufe ich in der Stadt umher. Es tut alles so weh, ich hätte nie gedacht, dass Tod so schmerzt.

Wenn es für mich schon so schwer ist, wie ist es dann wohl für Sora??

Er muss ihn doch innerlich zerreißen, so sehr muss es wehtun.
 

„Dein Schuh ist offen.“ bemerkt plötzlich jemand neben mir.

„WAS!?“ will ich wissen, als ich mich umdrehe und Ben neben mir steht. Na toll, der hat mir grade noch gefehlt.

Auf seine Anstachelungen kann ich jetzt aber voll verzichten.

„Was willst du?? Wo hast du deine werte Schwester gelassen?“ frage ich. „Kairi hat doch einen an der Waffel.“ gibt er zurück.

Was??

Wie bitte?

Hat er das grade wirklich gesagt, oder träume ich??

Ben beleidigt seine Schwester??

Wunder geschehen auch immer wieder.
 

„Hast du irgendwas eingeworfen, dass du es wagst so über sie zu reden?“ erkundige ich mich nun. Doch Ben schüttelt nur den Kopf.

„Sie hat sich einfach viel zu sehr verändert. Ich weiß, es hat gedauert, bis ich das begriffen habe, aber ich hab´s spätestens seit sie mir von ihrem Plan erzählt hat, geschnallt.“ erklärt er.

„Plan?“ wiederhole ich fragend.

Seufzend lässt Ben sich auf einer der Bänke nieder, die bei uns überall verstreut auf den Gehwegen stehen.
 

„Weißt du, dass die anderen Mädchen aus unserer Klasse, Asuka im Moment echt mies behandeln?“ will Ben wissen.

Ich nicke nur, nachdem ich ebenfalls auf der Bank Platz genommen habe.
 

„Daran ist Kairi Schuld. Sie hat Asuka´s Freundinnen, allen möglichen Quatsch erzählt, damit sie Asuka nicht mehr mögen.

Mittlerweile ist für Asuka die Schule ein Spießrutenlauf.

Sie wird dauernd irgendwie geärgert oder veräppelt. Die Einzigen die zu ihr halten, sind Matt und das neue Mädchen aus unserer Klasse.“ erzählt mir Ben,

nochmal was ich schon von Asuka weiß.
 

Na gut, dass Kairi ihre Finger im Spiel hat war mir neu, aber ehrlich gesagt,

hab ich mich immer gefragt, wieso Asuka´s Freundinnen sich plötzlich gegen sie wenden.
 

„Und was ist jetzt der Plan?“ will ich wissen. „Der Plan ist, dass Kairi Asuka zu einer Mutprobe auffordern will, sodass sie alle ihre Freundinnen zurückgewinnt.“ entgegnet Ben.
 

„Was für ne Mutprobe? Kann sich Asuka dabei verletzen?“ bin ich sofort in Sorge um Roxas´ Schwester.

„Riku, ich weiß es nicht, aber so wie Kairi im Moment drauf ist, glaube ich, dass Asuka dabei etwas zustoßen könnte.

Ich bin grade auf dem Weg zu ihr um ihr alles zu erzählen und mich bei ihr zu entschuldigen.“ erklärt er, steht auf und läuft bereits los.
 

Wie bitte??

Asuka kann sich ernsthaft verletzen??

Ben will sich entschuldigen??

Oh mein Gott, was is nur los??
 

„Warte, ich komme mit. Wenn du alleine gehst, wird sie dir kaum glauben.“ rufe ich ihm nach und wir machen uns zusammen auf den Weg zu Asuka.

Ich kann gar nicht glauben, wie anders Ben jetzt sein kann.
 

Er erzählt mir fast alles über Kairi, ihre Kindheit, ihre Veränderung und auch sonst alles.

Ich höre gerne zu, es lenkt mich wenigstens von Tidus´ Tod ab.
 

„Riku?? BEN?? Was will der denn hier?“ will Roxas wissen, als er uns überschwänglich und zusammen mit Axel die Tür öffnet.
 

„Ben will zu Asuka und du wirst ihn auch zu ihr lassen. Und ich muss mit dir reden, dringend.“ erkläre ich und trete zusammen mit Ben ein.

„Asuka is oben, mit Matt.“ schaltet sich Axel dann ein. „Ich zeig´s dir.“ fügt er noch hinzu und geht mit Ben nach oben.
 

„Über was willst du reden?? Und wieso hast du vorhin einfach aufgelegt?“ will Roxas wissen, als wir im Wohnzimmer sind.

„Setz dich.“ fordere ich, woraufhin er mich zwar komisch ansieht, aber trotzdem Platz nimmt.
 

„Ich weiß, es wird dich schocken. Aber Tidus ist tot.“ habe ich einfach keine Kraft mehr, es irgendwie schön zu umschreiben.

Aus Roxas´ Gesicht weicht sofort dieses schöne Lächeln, stattdessen ist dort jetzt große Trauer zu lesen.
 

„Tot?? Aber das geht nicht. Du machst nen Witz. Er ist doch gestern aufgewacht.“ bemerkt er nach vielen stillen Momenten.

Es dauert keine Sekunde und Roxas bricht hoffnungslos in Tränen aus.
 

Ich nehme ihn sanft in den Arm, streiche über seinen Rücken, doch keine beruhigenden Worte wollen aus meinem Mund kommen.

Es ist einfach so schwer, dass nochmal durchzumachen.
 

„Was...warum weint Roxas?“ reißt Axel mich aus meinen Gedanken, als er zu uns ins Wohnzimmer kommt.

„Tidus ist tot.“ weint Roxas und wirft sich in Axel´s Arme, wo er etliche Minuten weiter heult.

Axel selbst scheint weniger betroffen zu sein, er kannte Tidus schließlich genauso wenig wie ich.
 

Aber er wird Roxas helfen, seine Trauer zu verarbeiten und Roxas wird sich helfen lassen, da bin ich mir sicher.

Ich kann das echt nicht länger mit ansehen, ich muss hier weg.
 

Zuerst ist Sora tieftraurig, dann eiskalt, dann wieder traurig und dann stocksauer.

Und jetzt ist da Roxas, der einfach nur heult.

Mit einem genuschelten Tschüß, verlasse ich schnell das Haus und laufe weiter zu mir nach Hause um mich sofort auf meine Etage zu verziehen.
 

Ich muss jetzt nachdenken und zwar dringend.

Am besten geht das bei ´nem Bad, weshalb ich auch sogleich ins Bad eile und mir angenehm warmes Wasser einlasse.

Einige Minuten später steige ich dann in die Wanne, sofort breitet sich in meinem Körper die Wärme des Wassers aus.

Hier über die Sachen nachzudenken ist um so vieles leichter, als im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer zu sitzen.
 

Ob Sora sich mittlerweile etwas beruhigt hat??

Ich hoffe es wirklich, denn ihn so abweisend zu sehen, gefällt mir überhaupt nicht.

Er soll meinetwegen so heulen wie Roxas, aber Wut wird ihm nicht weiterhelfen.

Ich möchte so gerne jetzt bei ihm sein.

Ihn trösten, in den Arm nehmen und was weiß ich noch alles, aber er sperrt sich ja dagegen.
 

Ich hätte nie gedacht, dass so etwas zwischen uns stehen könnte und jetzt tut es das.

Waren wir nicht gestern noch glücklich??

Unbekümmert, dass jetzt wo Tidus aufgewacht war, alles klappen würde??
 

Aber nein, es musste wieder so etwas passieren, dass Sora das Herz bricht. Das ist doch alles total bescheuert.

Wütend auf alles und jeden beende ich schließlich mein Bad, ziehe mich um und gehe etwas orientierungslos in meiner Etage umher,

bis meine Mutter plötzlich zu mir kommt.
 

„Riku, du bist hier oben. Was machst du hier?? Bist du nicht bei Sora?“ will sie wissen. Ja, ich wäre gerne bei ihm.

„Wäre ich gerne.“ entgegne ich seufzend.

„Wärst du gerne?? Was ist denn passiert??“ fragt sie.
 

„Tidus ist gestorben. Sora war traurig, eiskalt und am Schluss wütend. Er will mich jetzt nicht mehr sehen.“ erkläre ich in der Kurzfassung und ohne es irgendwie zu verschönigen.
 

„Riku, was tust du noch hier?? Geh zu Sora, sei für ihn da.“ herrscht mich meine Mutter nach Minuten völliger Stille an.

„Er will mich nicht sehen.“ gebe ich nur zurück.

„Na und?? Geh zu ihm. Er braucht dich jetzt.“ erwidert Mama hartnäckig, als mein Handy klingelt.
 

„Was?“ fauche ich denjenigen an, der mich anruft. Ich hab jetzt wirklich keinen Nerv, mit mehr Menschen als meiner Mutter zu reden.

„Was ist mit euch passiert?? Wieso seid ihr so wütend?“ will Herr Harakimi wissen.

Na einwandfrei, jetzt muss ich ihm auch noch alles erzählen.
 

„Sora ist wütend auf die, die Tidus zusammengeschlagen haben.

Ich hab ihm gesagt, dass er so doch nur seine Trauer überspielen will, deshalb ist er wütend auf mich und ich bin wütend auf mich selbst.

Alles klar?“ gebe ich zurück.
 

„Trotz allem, wirst du jetzt herkommen und dich um Sora kümmern, er lässt weder mich noch meine Frau in sein Zimmer und spielt wie ein Besessener Klavier.“ erklärt mir Sora´s Vater.
 

„Er will mich nicht sehen.“ entgegne ich. „Ist mir egal. Komm her, sonst spielt er sich noch zu Tode.“ ist Herr Harakimi bald auch noch wütend.
 

Na gut, wenn er unbedingt will, dass ich mich noch mehr mit Sora streite, komme ich eben.

„Ich bin in 5 Minuten da.“ verabschiede ich mich und lege auf.

„Wer war´s?“ will Mama wissen.
 

„Herr Harakimi. Er will, dass ich zu Sora gehe.“ erkläre ich, woraufhin mich Mama mit ein paar aufmunternden Worten und einem Lächeln alleine lässt.
 

Ein paar Momente später bin ich dann unterwegs zu den Harakimis.

„Komm rein. Du weißt ja wo du ihn findest.“ begrüßt mich Sora´s Vater monoton und ich gehe ohne Antwort an ihm vorbei in die obere Etage.
 

Ich höre sofort Sora´s Klavierspiel und mir wird schnell klar was er da spielt.

Einen Titel von Simple Plan, immer und immer wieder ist es derselbe.
 

„Sora, darf ich reinkommen?“ rufe ich gegen die lauten Töne an und klopfe gegen die Tür.

Ein paar Momente später verstummt das Klavier, dafür höre ich Sora´s Stimme: „Was willst du?“
 

„Mit dir reden.“ erkläre ich.

Einige Minuten tut sich gar nichts, bis ich Sora´s Schritte höre und er mir die Tür aufschließt.

Ohne ein Wort an mich zu richten, setzt sich Sora wieder an die Klavierbank und fängt an zu spielen, diesmal jedoch nicht wütend und aufgebracht sondern traurig und kraftlos.
 

„Sora, ich...bist du immer noch wütend?“ will ich wissen und setze mich vorsichtig zu ihm.

„Ja...“ gibt er zurück.

„Aber auch traurig. Ich will das Tidus wieder da ist.“ fügt er leise hinzu und stimmt ein wirklich trauriges Lied an,

das ich nicht kenne.
 

„Wie heißt das Lied?“ frage ich um ihn irgendwie abzulenken.

„Das hab ich selber komponiert.“ antwortet Sora.

„Aber das vorhin war „me against the world“ von Simple Plan. Tidus´ Lieblingslied.“
 

Ein Brummeln ist das Einzige was mir entkommt, was soll ich auch dazu sagen??

„Weißt du, ich hab nie verstanden warum es sein Lieblingslied war. Er hat immer gesagt, damit kann er sich identifizieren.

Aber ich hab es nicht verstanden.

Er hatte ein scheinbar glückliches Leben, auch wenn er nicht soviel wie ich verdient hat,

es hat doch gereicht um einigermaßen gut über die Runden zu kommen.

Er war glücklich, jedes Mal wenn er mit mir ausgegangen ist war er die Fröhlichkeit in Person.

Trotzdem mochte er dieses Lied und mir wird langsam klar warum.

Jeder war gegen ihn, seine Familie ist gestorben, seine Arbeitgeber waren grausam zu ihm,

genauso wie unser Chef und die Kunden, denen es nur auf ihren Spaß ankam. Deshalb konnte er dieses Lied so gut leiden, damit hat er all seinen Schmerz und all seine Trauer, die er im Leben gehabt hat, verarbeitet.“ erzählt Sora ohne auch nur einmal vom Klavier abzusetzen.
 

Oh Mann, ich heul gleich, Sora so traurig zu sehen, zerreißt mir das Herz. Ich könnte ihn jetzt in den Arm nehmen, doch ob er das zulässt??

Vorhin noch hat er mich weggeschickt und war furchtbar wütend, doch das scheint sich gelegt zu haben.

Seine Traurigkeit hat am Ende doch gesiegt.
 

„Kommt rein.“ bittet Sora plötzlich, als ich immer noch in Gedanken bin. Ich verstehe nicht ganz was er meint, bis Roxas, Asuka, Matt und Axel ins Zimmer kommen.

Na toll, sollen wir jetzt ein Kaffeekränzchen halten.
 

„Sora...es tut mir so Leid.“ fängt Roxas an, kommt zur Klavierbank und legt Sora eine Hand auf die Schulter.

„Mmm...mir auch.“ schließt Asuka sich an und legt ihre Hand auf Sora´s freie Schulter.

Sora jedoch hört keinen Moment auf Klavier zu spielen.

Auch als Asuka und Roxas anfangen zu weinen und Matt und Axel sie in den Arm nehmen, spielt er noch weiter.
 

Wieder seine Eigenkomposition, die so traurig und schön zugleich ist.

Nach endlosen Momenten scheint das Lied endlich zu Ende zu sein, die Klaviertöne klingen langsam aus,

während Sora anfängt zu weinen und sich in meine Arme wirft.
 

Ich streichle ihm wirklich dankbar über die Haare, dass er diese Zärtlichkeiten zulässt, macht mich ein bisschen glücklicher.

„Meinst du Tidus kommt in den Himmel?“ will Sora leise wissen.

WAS??

Er glaubt doch nicht an so etwas, oder??

„Glaubst du an Himmel und Hölle?“ frage ich.

„Nein, schon lange nicht mehr, aber Tidus hat daran geglaubt. Er hat vielleicht gedacht ich bekomme es nicht mit,

aber er hat jeden Abend bevor er eingeschlafen ist gebetet und mindestens einmal im Monat ist er in die Kirche gegangen.“ erzählt Sora mir.
 

„Na dann, kommt er bestimmt in den Himmel.“ versichere ich.

„Obwohl er seinen Körper verkauft hat?“ ist sich Sora nicht so sicher. „Unser Gott wird ihm das bestimmt verzeihen. Er hatte doch kaum eine andere Wahl.“ erkläre nicht ich sondern Axel.
 

Ach ja, dass hatte ich vergessen, seine Familie ist auch sehr religiös. „Das ist schön. Dann sehen wir uns bestimmt irgendwann wieder.“ schleicht sich sogar ein kleines Lächeln auf sein Gesicht,

bevor wieder der gleiche traurige Gesichtsausdruck darauf wandert und er seinen Kopf an meiner Brust vergräbt.
 

Es dauert etliche Minuten, bis wir uns alle wieder voneinander lösen und zu meiner Überraschung war es Sora selbst, der die Gemeinschaft aufgelöst hat. „Wir sollten Tidus´ Tante sagen, was passiert ist.“ fällt ihm plötzlich ein.

„Ich glaube, dass hat deine Mutter schon. Ich weiß nur nicht ob sie Tidus´ Tante schon gefunden hat.“ erkläre ich.
 

„Ich will sie fragen. Ihr kommt alle mit, ja?“ will Sora wissen. Von allen Anwesenden kommt nur ein zustimmendes „Ja“, ehe wir nach unten ins Wohnzimmer gehen, wo Frau Harakimi, am Telefon sitzt.
 

„Vielen Dank. Auf Wiedersehen.“ verabschiedet sie sich gerade als wir eintreten.

„War das Tidus´ Tante?“ will Sora sofort wissen.
 

„Nein, weißt du es ist so. Tidus´ Tante ist Schwester in einem Kloster. Ich habe am Telefon gerade mit der Klostervorsteherin gesprochen.

Tidus´ Tante war außer Haus, aber sie wird zurückrufen.“ erklärt Frau Harakimi.

WAS??

Wie bitte?

Hatte Tidus deshalb einen so starken Glauben?

Weil seine Tante Nonne ist?
 

„Aber du hast nicht gesagt um was es geht, oder?“ fragt Sora dann.

„Nein.“ entgegnet Sora´s Mutter.

„Gut, das will ich ihr sagen. Ich möchte mich gerne mit ihr treffen und ihr alles erzählen.“ spricht Sora einen Wunsch aus, der mich fast zusammenbrechen lässt.
 

Das will er durchziehen??

Aber er hat doch keine Ahnung wie Tidus´ Tante darauf reagiert und trotzdem will er es tun??
 

„Wenn du das willst, werde ich ein Treffen mit ihr vereinbaren, wenn sie zurückruft.“ stimmt Frau Harakimi zu.

Na gut, wenn sie zustimmt, kann ich Sora nur vertrauen. Er wird das Richtige tun, da bin ich mir sicher.

„Gut...können wir vielleicht was essen? Ich habe Hunger.“ wechselt Sora so schnell es geht, das Thema.
 

„Sicher, ihr könnt entweder ein Gericht von mir essen oder eine Pizza bestellen.“ stellt uns Frau Harakimi vor die Wahl.

„Wir nehmen Pizza.“ kommt es von mir und Sora gleichzeitig.

Ich habe nur einmal was von Sora´s Mutter probiert, aber einmal reichte vollkommen.

„Hab ich mir gedacht. Die Karte ist an ihrem üblichen Platz.“ teilt uns Frau Harakimi mit, woraufhin Sora kurz in die Küche geht um die Karte zu holen.
 

„Wird er wieder?“ fragt Sora´s Mutter an mich gewandt.

„Seine Trauer sitzt tief, aber ich denke er ist stark genug um sie zu überwinden.“ erkläre ich, als Sora gerade wieder zu uns stößt.
 

Er gibt sich zwar den ganzen Abend über fröhlich und auch beim Essen macht er einige Scherze, aber ich weiß, dass es unmöglich so schnell gehen kann, bis er Tidus´ Tod verarbeitet hat.
 

Das zeigt sich mir sofort, als ich nach Hause gehen will und Sora sich krampfhaft an mich klammert,

bis ich bei ihm schlafe.
 

Auch im Bett kuschelt er sich so eng an mich, wie nur möglich, doch er fällt in einen unruhigen und ich in gar keinen Schlaf.
 

Ich liege jede Minute der Nacht wach, weil mich die Sorgen um Sora fast erschlagen.
 

Kapi 12 Ende
 

Bitte um Kommis

Von Tod, Gerechtigkeit und Liebe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Von Tod, Gerechtigkeit und Liebe non-adult

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Und Kapi 13 ohne Adult
 

Viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 13: Von Tod, Gerechtigkeit und Liebe non-adult
 

Sora´s POV
 

Am nächsten Morgen wünsche ich mir sofort, der gestrige Tag wäre ein schrecklicher Alptraum gewesen,

doch ich werde spätestens, als Riku mich fragt, ob ich Schlaf finden konnte in die Realität zurückkatapultiert.
 

„Es ging, besonders gut hab ich nicht geschlafen.“ entgegne ich traurig. Egal was gerade passiert,

ich muss immer an Tidus denken.

Selbst gestern, als wir miteinander zu Abend gegessen haben und es eigentlich eine lustige Runde war,

waren meine Gedanken immer noch bei Tidus.

Ich kann kaum glauben, dass ich ihn nie wieder hören und spüren werde. Er ist tot, er kommt nie mehr zurück, das klingt alles so endgültig.
 

„Magst du frühstücken?“ will Riku vorsichtig wissen.

Er tut mir wirklich Leid, dass ich ihn gestern so zurückgewiesen habe, wo er mir doch nur helfen wollte, war wirklich dumm.
 

„Hmmm, aber nur mit dir.“ antworte ich, zwinge mich zu einem Lächeln und wir stehen auf.

Unten in der Küche begrüßen uns meine Eltern, die anscheinend schon länger wach sind.

„Sora, Tidus´ Tante hat gestern Abend, als du schon im Bett warst noch angerufen.

Ich hab ihr gesagt, dass du dich mit ihr treffen willst.

Sie wird morgen zu uns kommen. Ich hoffe das ist okay für dich.“ erzählt Mama, als wir mit frühstücken beschäftigt sind.

Na toll, da weiß ich auch nicht, was mich gestern für ein Teufel geritten hat, als ich sagte, ich will Tidus´ Tante alles erzählen.
 

Aber jetzt muss ich´s durchziehen, egal was kommt.

Außerdem finde ich, dass sie ein Recht darauf hat zu erfahren was mit Tidus passiert ist.
 

„Ja, völlig in Ordnung. Aber ich möchte wirklich alleine mit ihr sprechen.“ erkläre ich nochmal.

„Ganz alleine?? Auch ohne Riku?“ fragt Vater.

Ich spüre förmlich Riku´s Blick, der auf mir liegt. Ich hoffe er ist nicht allzu enttäuscht über das was ich jetzt sage.
 

„Ja, auch ohne Riku.“ entgegne ich.

„Tut mir Leid.“ füge ich noch leise hinzu.
 

„Schon okay. Tidus ist dein bester Freund, nicht meiner.“ tut Riku zwar verständnisvoll, aber ich glaube kaum, dass er es nachvollziehen kann.
 

Immerhin wird er nie in eine solche Situation kommen. Er kennt ja alle nahen Verwandten von Roxas und er wird ihnen bestimmt nicht sein Leben erzählen müssen.
 

Der Rest des Frühstücks verläuft ziemlich kalt und einfach nur mechanisch. Ich habe keinen Hunger, doch Mama zuliebe esse ich dann doch ein Brötchen und trinke meinen Tee.
 

Wenn nicht würde sie mich wahrscheinlich für krank befinden und das möchte ich nicht, ich muss jetzt stark sein, für das was morgen kommt.

Papa verabschiedet sich nach dem Frühstück um in der Firma nach dem Rechten zu sehen, da ja morgen die Weihnachtsfeiertage wieder zu Ende sind und die Arbeit wieder aufgenommen wird.
 

Ich kann ihm nicht verübeln, dass er einfach so zum Alltag übergeht. Ich weiß wie er ist, wenn er nichts zu tun hat, nämlich unausstehlich, daher lasse ich ihn lieber gehen.

Doch auch Mama geht nachdem wir fertig gefrühstückt haben. Sie sagt zwar, sie würde ne Freundin besuchen, doch ich bin mir sicher, sie geht nur, damit ich mit Riku alleine bin.
 

„Du Sora, spielst du nochmal dieses traurige Lied?“ will Riku wissen, als wir auf dem Weg zu meinem Zimmer sind.

WAS?? Hat ihm das etwa gefallen??

Diese Lied kam gestern nur so von alleine über meine Finger, es drückt alle Trauer und allen Schmerz über Tidus´ Tod aus.
 

„Warum?“ will ich wissen.

„Na ja, ich dachte, wenn Tidus´ Tante Nonne ist und auch er gläubig war, dann wird sie sicher auch ein solches Begräbnis haben wollen.

Und du könntest doch vielleicht das Lied auf der Orgel spielen. Also nur wenn du willst und kein anderer was dagegen hat.

Weißt du ich finde nämlich, dass das Lied sehr gut deine Gefühle ausdrückt, die du wegen Tidus hast.“ erklärt Riku langsam.
 

Hmmm, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.

Aber die Idee ist nicht schlecht, vielleicht sollte ich das mit Tidus´ Tante bereden.

Sie ist schließlich seine letzte lebende Verwandte und sie wird entscheiden wo, wie und wann er beerdigt wird.

Das habe ich mir fest geschworen, ich werde da nicht reinreden, auch wenn ich nicht unbedingt eine nach einer Glaubensrichtung ausgelegte Beerdigung wollte.
 

„Das ist ne tolle Idee, Riku. Ich sag das morgen alles zu Tidus´ Tante.“ versichere ich,

als wir in meinem Zimmer stehen und gehe zum Klavier um mein Lied anzustimmen.
 

Riku spüre ich sofort, wie er sich neben mich setzt und scheinbar gebannt meinen Tönen lauscht.

Ich weiß nicht warum, aber wenn ich sie höre, fühle ich mich noch so schrecklich mit Tidus verbunden,

obwohl er doch nie mehr wiederkommen wird.
 

Trotzdem lässt es mich für einige Minuten mein Leid vergessen und nur an all die glücklichen Momente mit Tidus denken.
 

Als wir uns kennen gelernt haben,

als wir zum ersten Mal zusammen weggegangen sind,

als wir jedes Weihnachten im Park waren und den Vögeln unsere letzten Nahrungsreserven verfüttert haben und

auch dann als ich Riku kennen gelernt habe und Tidus zu mir gehalten hat und mich decken wollte.
 

Besonders aber als er wieder aufgewacht ist und ich für einen kurzen Moment meinen besten Freund wieder hatte.

Damit enden meine Erinnerung und auch mein Lied, mit einer fröhlichen Erinnerung,

an unbeschwerte Tage mit meinem besten Freund.
 

An diesem Tag bleibt Riku die ganze Zeit bei mir, wir sprechen viel über Tidus und ich erzähle Riku alles von ihm,

was wir je gemacht und erlebt haben.
 

Ich bin froh, dass er mich einfach erzählen lässt und nicht nachfragt, warum ich ihm das alles erzähle.

Aber ich komme mir tausendfach leichter vor, nachdem Riku auch von Tidus´ Leben erfahren hat.
 

„Das ist sie bestimmt.“ ist das Einzige was ich heraus bekomme, als es am nächsten Morgen bei uns klingelt.

Riku ist mittlerweile zu Hause, nur meine Eltern sind da, aber die werden mich mit Tidus´ Tante auch alleine lassen.
 

Tatsächlich höre ich einen Moment später fremde Schritte, auf jeden Fall hat sie nen ganz schön schnellen Gang.
 

„Hallo, du musst Sora sein.“ begrüßt mich eine freundliche Stimme.

Oh Mann es wird so schwer ihr zu sagen, was passiert ist, wenn sie mir sympathisch ist und das wird sie durch ihre Stimme immer mehr.
 

„Ja, der bin ich und Sie sind Tidus´ Tante.“ entgegne ich ruhig.

„Ich heiße Maria, mein Junge und du musst mich auch nicht Siezen.“ erklärt sie.

Auch noch so aufgeschlossen, die Last Tidus´ Geschichte zu erzählen wird immer größer.
 

„Danke, bitte setz dich doch. Möchtest du einen Tee? Lebkuchen? Plätzchen?“ frage ich.

„Ein Tee, wäre nett.“ nimmt sie an und ich mache mich erstmal daran eine kleine Kanne Tee für uns zu kochen.

Früchtetee, den hat Tidus immer am liebsten getrunken, nachdem ich ihn mit meiner Teesucht angesteckt hatte.
 

„Ihr habt ein sehr schönes Haus.“ bemerkt Maria plötzlich.

„Danke, ich bin mir sicher es sieht alles schön aus. Mama kann sowas gut.“ erkläre ich.

„Das ist schön, Sora.“ antwortet sie, als ich die Kanne und zwei Tassen auf den Küchentisch stelle und ihr und mir einschenke.
 

„Also jetzt schieß mal los, warum habt ihr mich eingeladen?“ will sie wissen, als ich gerade den ersten Schluck Tee getrunken habe.

„Ich möchte dir was erzählen.

Es ist wichtig. Es geht um Tidus.“ antworte ich.

Ihr jetzt eine Lüge aufzutischen nur um ihr die Enttäuschung und Trauer zu ersparen kann ich einfach nicht.
 

„Was ist mit ihm? Läuft das Geschäft schlecht? Will er gleich mitkommen?“ fragt sie.

WAS??

Läuft das Geschäft schlecht???

Sie weiß doch nicht etwa als was wir gearbeitet haben.
 

„Weißt du was Tidus gemacht hat? Beruflich meine ich.“ will ich mich vergewissern.

„Ja, ich weiß es, ich weiß auch, dass du dabei warst.“ bestätigt sie meinen Verdacht.

„Und du nimmst das einfach so hin? Ich dachte bei euch...ddd...da bestraft Gott sowas.“ gebe ich verunsichert zurück.
 

„Nein, Sora, du musst unterscheiden. Gott bestraft nicht, nur diejenigen, die nicht ihre Sünden eingestehen und

Tidus hat mehr als einmal gebeichtet, dass hat er mir geschrieben und das glaube ich ihm.

Gott hat ihm vergeben verstehst du?“ will sie wissen.

Ja, ich verstehe, aber jetzt wird es noch schwerer ihr zu sagen was eigentlich los ist.

„Weißt du, Gott ist zu jedem gnädig,

jeder kann um seine Gnade bitten.

Was Tidus getan hat um zu überleben, war vielleicht nicht das Beste, aber er hat es auch eingesehen und so die Gnade Gottes erfahren.“
 

Gnade Gottes??

Gnade Gottes??

Ich glaub das ist ein Witz.

Welche Gnade Gottes ist das, die Tidus einfach sterben lässt??

Sofort fühle ich wieder den Schmerz über den Verlust meines besten Freundes,

all die Trauer ist wieder da, sowie vor zwei Tagen.
 

Tränen steigen mir in die Augen, rennen kurze Zeit später über meine Wangen und fallen in meinen Schoß.

„Was ist das für ein Gott, der Tidus einfach sterben lässt?“ frage ich laut und fange noch stärker an zu weinen.
 

Wenn ihr Gott so gnädig ist, wieso hat er Tidus dann sterben lassen. Es wird immer schwieriger die ganze Sache zu begreifen.

Wenn Tidus eh am nächsten Tag gestorben ist, wieso ist er dann nochmal aufgewacht.

Nur um mit mir zu reden, ein letztes Mal??
 

Und mir dann die Wahrheit zu erzählen, die ihn all die Jahre gequält hat?? „Du lügst. Tidus ist doch nicht tot.“ kann es seine Tante auch nicht fassen.

„Doch, er ist gestorben, vor zwei Tagen.“ kommt es mir wie von selbst über die Lippen.

Ich hatte fast vergessen, dass Tidus´ Tante mir noch immer gegenüber sitzt, hatte vergessen, dass ihre Trauer und ihr Schmerz noch größer sein muss als meiner.

Immerhin hat sie einen Verwandten verloren.
 

„Es tut mir Leid.“ füge ich noch hinzu, bevor erneute Tränen sich ihren Weg über mein Gesicht suchen.

„Aber es geht doch nicht. Er hat mir noch vor ein paar Wochen geschrieben, dass er Anfang nächsten Jahres zu mir kommen will.“ erklärt Maria.
 

„Er...er lag im Koma...an Heilig Abend ist er aufgewacht...wir haben geredet...am nächsten Tag hat das Krankenhaus angerufen, dass er tot ist...es tut mir so Leid...“ kommen die Wörter nur stoßweise aus meinem Mund.
 

„Im Koma? Sora was ist mit ihm passiert?“ ist es wohl nun an der Zeit die ganze Geschichte zu erzählen.

„Ich...ich bin Schuld...ich wollte aussteigen...Tidus hat davon gewusst...die Schläger von unserem Chef haben ihn fertig gemacht...er is ins Koma gefallen...und mich haben sie wochenlang in nen Keller gesperrt...und schreckliches angetan...aber ich bin Schuld...wegen mir ist Tidus ins Koma gefallen...und dann an seinem Herzfehler gestorben...“ will mir auch meine Erzählung nicht ohne Weinen und Stocken gelingen.
 

Doch ich fühle mich wirklich so verantwortlich für seinen Tod, all die Schuldgefühle, die Riku mir genommen hatte, sind plötzlich wieder da.
 

Jetzt wo ich Tidus´ letzter lebender Verwandter gegenüber sitze, konnte ich sie nicht einfach zurück halten.

Vielleicht hat Riku Recht, für den Herzfehler konnte ich nichts, aber ich war es für den Tidus sich geopfert hat und ins Koma gefallen ist.
 

Plötzlich vernehme ich Stühle rücken und dass jemand zu mir herüber geht. Tidus´ Tante wird mich jetzt wahrscheinlich anschreien,

alles bestätigen was ich gesagt habe und von Tidus´ Beerdigung verstoßen.
 

„Sora, lieber Junge. Für den Tod gibt es keinen Schuldigen. Die Seelen gehen, wenn ihre Zeit gekommen ist.“ erklärt sie leise,

mit belegter Stimme und streichelt sanft durch meine Haare.
 

„Aber...ich...Tidus ist doch nur ins Koma gefallen wegen mir...“ beteuere ich und klammere mich an den Körper neben mir.

Mir ist jetzt vollkommen egal, was sie von mir halten muss.
 

Ich dachte eh sie wird das alles bestätigen, ich dachte sie gibt mir die Schuld, stattdessen ist sie ganz ruhig.
 

„Wusstest du, dass die Ärzte als Tidus geboren wurde, ihm nur 15 Jahre gaben, bis er sterben würde?“ spricht Maria etwas aus,

was mir einen tiefen Stich versetzt.
 

Wie bitte?? Tidus sollte nur 15 Jahre leben?? 15 Jahre?? Er sollte noch nicht mal erwachsen werden.
 

„Nnn...nein.“ kommt es stotternd über meine Lippen.

„Es ist aber so. Und weißt du auch was das bedeutet?? Du hast ihm drei weitere glückliche Jahre geschenkt.

Und in diesen Jahren war er wirklich glücklich. Er hat so viel von dir geschrieben und man konnte seinen Worten

förmlich ansehen, dass ihm sein Leben im Moment wirklich Spaß macht.“ erzählt mir Maria.

Sein Leben hat ihm Spaß gemacht??

Wirklich??

Letztendlich ist er für dieses Leben gestorben.

Aber hätte er nicht eigentlich viel früher sterben sollen??
 

Eigentlich hätten wir uns gar nicht begegnen sollen.

Hab ich ihm wirklich drei Jahre, voller Vergnügen geschenkt.
 

Seine Tante sagt das, dann muss das doch auch stimmen. Sie ist gläubig, sie weiß sowas.

Genauso wie Tidus immer alles gewusst hat, wenn ich mich ihm über was reden musste.
 

„Kkk...kommt er denn wenigstens in den Himmel?“ will ich noch wissen und löse mich wieder von ihr.

„Ganz sicher, sogar. Und eines Tages werdet ihr euch dort wieder sehen.“ versichert sie mir.
 

Ich bin wirklich froh, als sie mir das bestätigt. Es gestern von Riku zu hören, hat mich schon aufgebaut, aber es jetzt nochmal aus dem Mund einer „Fachfrau“ zu hören, war wirklich toll.
 

„Das ist schön.“ finde ich und trinke einen Schluck Tee, als Tidus´ Tante sich wieder setzt.

Ich kann kaum glauben, als sie mich über alles genau ausfragt, aber ich bin froh ihr irgendwas über Tidus erzählen zu können, so verbringen wir den Rest des Vormittags und einen Teil des Nachmittags,
 

bis meine Mutter wieder kommt und Maria etwas zu essen anbietet.

Diese möchte jetzt jedoch alleine mit meiner Mutter reden, das hat sie mir schon gesagt.

Sie will Tidus noch einmal sehen und außerdem auch die Beerdigung planen.
 

Als ich ihr das mit dem Lied erzählt habe, war sie auch einverstanden, sodass ich alles Weitere meiner Mutter überlassen kann und mich in mein Zimmer verziehen kann um mein Lied ein bisschen zu üben.
 

Die nächsten beiden Tage vergehen schnell. Riku habe ich noch am Besuchstag von Tidus´ Tante angerufen und ihm tapfer und ohne Weinen von dem Gespräch berichtet.
 

Ich glaube er war echt stolz auf mich und auch ein bisschen froh, dass ich mich langsam damit abgefunden habe,

dass niemand was für Tidus´ Tod kann. Heute nun ist Tidus´ Beerdigung, Maria war damit einverstanden ihn hier in der Stadt und nicht auf dem Klosterfriedhof zu beerdigen.
 

Und auch sonst scheint sie das Begräbnis nicht unbedingt nach ihrem christlichen Glauben ausgelegt zu haben.

Da außer mir, Axel und Matt von den anderen niemand getauft ist bin ich auch froh darüber.
 

Auch wenn mir diese Religionserziehung immer auf die Nerven ging, finde ich es trotzdem seltsam, dass Riku´s und Roxas´ Familie so wenig damit am Hut haben.

Ich meine, sollte man im Leben nicht doch an irgendetwas glauben??

Ich sollte mit Riku mal drüber reden.
 

„Das ist sie oder?“ will Riku plötzlich wissen. Wir sind gerade bei der Kirche angekommen.

Ich weiß, wen er meint.

Tidus´ Tante, schließlich hat er sie noch nicht kennen gelernt.
 

„Wenn sie aussieht wie ne Nonne, dann ja.“ antworte ich nur. Wie sollte ich es ihm auch sonst bestätigen.

„Guten Tag, Sora. Und du bist Riku?“ begrüßt uns da schon Marias Stimme. „Ja, bin ich. Freut mich Sie kennen zu lernen.“ entgegnet Riku freundlich. „Mein herzliches Beileid.“ fügt er noch hinzu.
 

„Danke und Sieze mich nicht, sonst komm ich mir alt vor.“ erklärt sie mit ihrer ewig warmen Stimme.

Ich kann sowas nicht verstehen, sie hat vor ein paar Tagen ihren Neffen verloren und ist trotzdem so tapfer.
 

Dafür bewundere ich sie, ich könnte meine Gefühle nie so im Zaun halten, weine immer noch um Tidus.

Wenn auch jetzt still und heimlich, um Riku nicht zu große Sorgen zu bereiten.
 

Nach einem kurzen Gespräch über den Ablauf der Beerdigung gehen wir dann in die Kirche und setzen uns meinem Wunsch entsprechend in die erste Reihe.
 

Tidus´ Beerdigung wird eh nicht gerade viel besucht sein, außer mir und meinen Freunden, kannten ihn nur noch seine Freier

und die sollen es nur nicht wagen hier auf zu tauchen, sonst setzt es was.
 

„Hallo Sora.“ begrüßt mich da Roxas´ Stimme.

„Wir sind alle hier.“ Doch das braucht er mir nicht zu sagen.
 

Asuka´s leichte Schritte habe ich sofort erkannt und auch Roxas´, Matt´s und Axel´s Schritte waren deutlich zu hören.
 

„Das ist schön. Danke.“ gebe ich nur zurück.

Ich bekomme jetzt einfach nicht hin, so ne hirnlose Konversation anzufangen.

Erschrocken zucke ich zusammen, als sich schließlich die Kirchentür schließt und die Orgelmusik einsetzt.
 

Es ist ein trauriges Lied, aber es berührt mich nicht so, wie mein eigenes. Ich höre wie sich Tidus´ Tante neben uns setzt.

Ich bin sicher ihr Blick ruht auf mir, doch ich kann nichts sagen, meine Kehle scheint wie zugeschnürt.
 

Doch als dann der Pfarrer anfängt zu reden, versetzt es mir einen tiefen Stich.

Ich kann kaum glauben, wessen Stimme ich da höre.
 

Sie gehört zu Tidus´ Stammfreier.

Mir wird kotzübel, wenn ich mir vorstelle, welches Tabu der Typ mit Tidus gebrochen hat

und jetzt hat er auch noch die Ehre Tidus zu beerdigen.
 

Das ist schrecklich, wirklich schrecklich, aber mir fehlt die Kraft irgendetwas dagegen zu unternehmen.
 

„Sora, was ist?“ will Riku leise wissen. Wenn er nur nicht immer jegliche Veränderung an mir so schnell bemerken würde.

„Der Priester ist Tidus´ Stammfreier.

Aber bitte sag das nicht weiter.

Ich will das Tidus jetzt ein friedliches Begräbnis hat.“ entgegne ich mit Nachdruck in der Stimme.
 

Riku erwidert nun nichts mehr. Ich bin sicher er ist sprachlos, dass sich unser Geschäft in solche Kreise zieht.

Aber wenn ich so überlege, waren es immer Freier, von denen man es sonst am wenigsten vermuten würde.
 

Natürlich waren auch typische Leute dabei, aber die meisten waren unscheinbar.

Der Priester beginnt nun aus dem Leben von Tidus zu erzählen.
 

Diese Rede stammt von Tidus´ Tante und mir, wir haben sie in den letzten Tagen zusammen geschrieben und ich war wirklich stolz darauf,

dass Tidus trotz seines weniger rühmlichen Berufes, dann doch eine so schöne Rede bekommen hat.
 

Sie berichtet über die vielen guten Taten die er vollbracht hat, zum Beispiel, dass wir die Vögel im Park gefüttert haben

oder dass er den Obdachlosen in unserem Viertel immer wieder seine abgetragenen Klamotten gegeben hat und dem Waisenhaus seine ganzen alten Bücher geschenkt hat.
 

Auch dass er mir so oft es nur ging geholfen hat. Aber am liebsten höre ich den Satz:
 

Er war einer der Ärmsten, doch opferte er sich für noch ärmere auf.

Es war mein Wunsch,

dass er mit in die Rede kommt und er wird auch auf Tidus´ Grabstein graviert werden.

Als der Pfarrer ihn vorliest, sucht meine Hand, die von Riku und verflechtet sich mit ihr, als wären wir zusammen gewachsen.
 

Ich weiß nicht ob ihm bewusst ist, wie viel mir dieser eine Satz bedeutet, aber ich hoffe er versteht im Moment,

besser denn je, dass Tidus mein bester Freund war.
 

Er war der freundlichste Mensch auf Erden, man konnte sich immer auf ihn verlassen, er war total hilfreich und schenkte anderen Leuten immer das was sie gerade benötigten.
 

Egal ob materielle Dinge oder einfach nur sein Dasein, wenn ich ihn gebraucht habe, machten ihn zu dem Freund,

den keiner ersetzen kann und den ich ewig in Erinnerung behalten werde, als den Menschen,

der mich nie als benachteiligt ansah weil ich nichts sehen kann.
 

Schließlich bin ich dran mein Lied zu spielen. Riku wird mich hier begleiten, da ich mich in der Kirche nicht auskenne.

Vorsichtig und bedacht wie immer führt er mich zur Orgel.
 

„Macht´s dir was aus wenn ich mitspiele?“ will er plötzlich wissen.

„Was?“ bin ich etwas durcheinander.
 

„Mit der Geige, ich hab geübt, in den letzten Tagen, immer nur dein Lied.“ erklärt mir Riku.

Das war es also warum er mir heute anders vorkam, er hatte seinen Geigenkoffer dabei.
 

Ich bin total erstaunt, dass er sich so für Tidus ins Zeug legt, obwohl er ihn doch so wenig kannte, aber es freut mich, es freut mich wirklich.

„Na klar, spiel mit.“ fordere ich ihn dann auf, als ich höre wie er schon seine Geige auspackt.
 

„Eins, zwei, drei, vier.“ zähle ich noch, bevor wir beide anfangen zu spielen.

Es ist wirklich gespenstisch welche Atmosphäre unser Spiel schafft.

Meine Gedanken sind nun vollends bei Tidus, sie verabschieden sich ein letztes Mal und endgültig von ihm,

während meine Finger wie von alleine über die Tasten huschen, begleitet von Riku´s tollen Geigentönen.

Ich denke ein letztes Mal zurück, an all die super Momente in meinem und Tidus´ Leben, es ist ein fröhlicher Rückblick,

wenn auch unser Lied traurig ist, sehe ich doch nur alle glücklichen Momente.
 

Die paar dummen Augenblicke die ich mit Tidus hatte, lassen sich auch an einer Hand abzählen.

Schließlich waren wir fast immer ein Herz und eine Seele und nach der Arbeit oder manchmal auch bei der Arbeit, gab es uns nur im Doppelpack.
 

Einer unserer Kollegen hat mal gesagt ob wir nicht Zwillinge seien, die bei der Geburt in unterschiedliche Familien gekommen sind.

Ich weiß, es stimmt nicht, wir waren nie verwandt, aber Tidus war für mich wie ein Bruder,

den ich nie hatte.
 

Eine Person, die für mich da ist, die mir vertraut und der ich vertraue. Ich höre wie Riku´s Geige langsam ausklingt und auch meine Töne werden immer leise,

bis sie schließlich ganz weg sind und es wieder still in der Kirche ist.
 

Der Priester dankt uns für unser Lied, wobei ich mir ein abwertendes

„Das war allein für Tidus.“ nicht verkneifen kann.
 

Riku führt mich wieder zurück, setzt sich jedoch nicht mehr, da der Leichnam jetzt eh auf den Friedhof getragen wird.
 

Dies übernehmen er, Axel, Matt und auch Roxas.

Ich bin vor allem Matt und Axel dankbar, da sie Tidus kaum oder überhaupt nicht gekannt haben und trotzdem so tatkräftig mithelfen.
 

Draußen auf dem Friedhof spricht der Pfarrer zum letzten Mal einige Worte, bis der Sarg ins Grab hinab gelassen wird und jeder sich persönlich am Grab verabschieden kann.

Ich lasse allen anderen den Vortritt, bis ich gemeinsam mit Riku ans Grab trete und mich nun voll und ganz von dem wichtigsten Menschen in meinem Leben verabschiede.
 

„Leb wohl. Ich hab dich lieb.“ flüstere ich leise, kaum hörbar, bevor ich eine weiße Rose, Tidus´ Lieblingsblume,

ins Grab werfe und dann mit Riku zurück vor die Kirche gehe, wo wir von Maria und den anderen schon erwartet werden.
 

Jetzt sollte eigentlich Leichenschmaus sein, doch ich habe das so entschieden abgelehnt,

dass selbst Tidus´ Tante nachgegeben hat und wir deshalb „nur“ einen Tee bei mir zu Hause trinken.
 

„Du warst echt tapfer.“ findet Riku, als wir zu mir nach Hause fahren. Ich würde jetzt gerne mit ihm darüber reden,

was ich wirklich gefühlt habe, aber da wir auch Maria mitgenommen haben, fällt mir das zu schwer.
 

„Danke.“ ist das Einzige was ich erwidere und das auch erst nach etlichen Minuten, als wir schon fast wieder bei mir zu Hause sind.
 

Dort angekommen, hat Mama schon Tee gemacht und auch Plätzchen und Lebkuchen auf den Tisch gestellt.

Als wir dann alle beieinander sitzen ist es ziemlich still, bis Tidus´ Tante sich dann mit Roxas, Axel und den anderen beiden unterhält,

ich und Riku jedoch ganz still bleiben.
 

Ich weiß was mit ihm los ist, er macht sich Sorgen um mich. Er macht sich Sorgen,

dass die Beerdigung dann doch etwas zu viel für mich war.
 

Aber das muss er nicht, er hat mir schon so geholfen, in dem er mir einfach nur zugehört hat,

als ich ihm vom Leben mit Tidus erzählt habe.
 

Er hilft mir immer noch, in dem er einfach da ist, meine Hand hält und ich mich an ihn kuscheln kann.

Ich kann es so besser ertragen, dass sich die anderen munter unterhalten, obwohl sie gerade von einem Begräbnis kommen.
 

„Sora, ich werde mich dann jetzt verabschieden. Wenn du möchtest kannst du mich gerne mal besuchen.“ spricht mich Maria völlig überrascht an.
 

„Du willst schon gehen?? Wirklich ganz abreisen?? Aber ich dachte...“ fange ich etwas durcheinander an.

Ich dachte, sie bleibt noch etwas. Wenigstens bis Tidus´ Grabstein steht und sie das Grab richtig besuchen kann.
 

„Es tut mir Leid, mein lieber Junge, aber ich habe im Kloster Verpflichtungen. Ich weiß nicht ob es ein Zufall ist, aber sowie Tidus sich um ärmere Menschen gekümmert hat,

so mache ich das auch und besonders jetzt im Winter sind viel mehr Leute da als sonst.

Weißt du, die möchten auch was essen und eine Decke haben.“ erzählt Tidus´ Tante.
 

„Ich weiß...mir ging´s schließlich mal genauso.“ bemerke ich nur.

„Dann wirst du es sicher auch verstehen. Was willst du mit Tidus´ Sachen machen?“ kommt sie plötzlich auf ein Thema über das ich noch gar nicht nachgedacht habe.
 

Tidus´ Sachen stehen noch immer in Kartons in meinem Zimmer.

Das meiste davon sind Bücher, die ich eh nicht lesen kann und Klamotten.
 

„Ich...du kannst sie mitnehmen. Ich möchte nur die CD und den Anhänger mit der Figur dieses Heiligen.“ entgegne ich bestimmt.
 

Das sind die beiden Dinge, die ich am meisten mit Tidus verbinde, deshalb müssen sie unbedingt bleiben.

„Gut, dann lass ich dir die beiden Dinge da und den Rest packt mir dein Vater sicherlich in mein Auto.“ gibt sie Papa auch noch eine Aufgabe. Dieser geht sofort aus dem Zimmer und die Treppen hoch.
 

„Dann wird es wohl Zeit sich zu verabschieden.“ teilt uns Maria dann mit und wir gehen alle mit nach draußen.

„Auf Wiedersehen und danke für alles.“ verabschiede ich mich und umarme Tidus´ Tante.

„Ich habe zu danken.“ gibt sie nur zurück, ehe wir uns voneinander lösen und sie sich Riku zuwendet.
 

„Pass gut auf Sora auf. Er ist was ganz besonderes.“ erklärt sie ihm bevor sie vermutlich seine Hand schüttelt.

„Ich weiß.“ entgegnet Riku freundlich.

Dann sagt Maria noch „Tschüß“ zu Matt, Axel, Asuka und Roxas, wobei Roxas wütend bemerkt, dass er nicht klein ist.
 

Dann startet sie auch schon ihr Auto und kurze Zeit später ist das Geräusch eines sich entfernenden Fahrzeugs schon verschwunden.
 

„Sora, wir gehen dann auch. Unsere Oma kommt heute zu Besuch.“ erklärt Axel mir.

„Ja, natürlich...“ fange ich an, als ich von einem neugierigen Riku unterbrochen werde.

„Die Oma, die es nicht weiß?“ fragt er.
 

Danach höre ich nichts, vielleicht nicken sie oder schütteln den Kopf. „Denkt ihr nicht sie wird es verkraften, dass sie von dir keine Enkel bekommt?? Immerhin seit ihr beinahe schon ein Jahr zusammen.“ bemerkt Riku.
 

„Ach Riku, das verstehst du nicht. Oma ist streng gläubig, wirklich streng. Matt wird ihr auch nicht sagen, dass er mit Asuka zusammen ist, sonst wird sie ihm einschärfen,

er soll sich trennen, weil Sex vor der Ehe verboten ist.“ erklärt Axel.
 

„Aber ihr habt doch...“ ist Roxas sofort wieder in heller Sorge um seine Schwester.

Nein, sie haben noch nicht, dass hat mir Asuka gesagt. Sie redet eh viel mehr mit mir über solche Dinge, als mit irgendjemand anderem.
 

„Nein, Roxas, es ist alles okay und selbst wenn, ich bin nicht schwanger.“ gibt Asuka genervt zurück.

„Denkst du nicht, du solltest deiner Schwester endlich mal vertrauen, Kleiner?“ zieht Matt Roxas auch noch auf.
 

„Ich bin nicht klein...“ wehrt sich Roxas, doch ich habe wirklich keinen Nerv mehr, mir das länger anzuhören.

Es ist mir klar, dass es keinen so schwer getroffen hat wie mich, was Tidus´ Tod betrifft, doch ich wäre ihnen dankbar wenn sie nicht so alltäglich in meiner Gegenwart wären.

„Nichts für ungut, aber ich geh ins Haus, mir ist kalt.“ erkläre ich.
 

„Ja, also tschüß.“ verabschieden sich alle, wohl etwas überrascht über mein Weggehen.

Doch Riku versteht es, da bin ich mir sicher.

Ich ziehe ihn mit mir durch´s Haus, finde schließlich meinen Weg ins Wohnzimmer,

nehme wieder meine Lieblingsdecke und breite sie vor dem Kamin aus. Das letzte Mal habe ich das gemacht, als Heilig Abend war, der Tag bevor Tidus starb.
 

„Und ist die Beerdigung Tidus gerecht geworden?“ fragt Riku, als wir eng aneinander gekuschelt vor dem warmen Kamin sitzen.

Ja, das ist sie und das war auch meine größte Sorge in den letzten Tagen. Das Begräbnis sollte etwas Besonderes werden für Tidus.
 

„Ja, Riku, das ist sie. Besonders mein, nein unser Lied war das Schönste was wir Tidus noch schenken konnten.“ entgegne ich leise und kuschele mich noch fester.
 

Ich weiß nicht, welcher Teil in mir grade, nach Riku verlangt. Aber ich möchte mehr von ihm spüren, als nur seinen warmen Körper.

Langsam und bedächtig öffne ich die Knöpfe seines Hemds, streife mit meinen Fingern über seinen Körper,

bin wie eine Schlange, die sich über den Boden schlängelt.
 

Ein leises Seufzen ist von Riku zu hören, was mir nur noch mehr Kraft gibt, etwas weiter zu gehen.

Vorsichtig und doch bestimmt hauche ich ihm zarte Küsse auf seinen Hals, wandere weiter über seine Brust und seinen Bauch.
 

Es ist einfach schön, das jetzt zu machen, auch wenn manchmal schreckliche Erinnerungen hoch kommen.

Wieder der Keller, die beiden, die mir die schrecklichen Dinge angetan haben, Tidus´ Tod und sein Begräbnis,

das alles ist noch so frisch und spukt in meinem Bewusstsein herum, doch da ist gleichzeitig dieses Verlangen,

nach Riku, nach seiner babyweichen Haut, seiner zarten Stimme und seinem Zusammensein mit mir.
 

Gemächlich drücke ich Riku nach unten auf den Boden und kuschele mich wieder so nah an ihn,

wie es geht, streichle nun nur noch über seinen Bauch, bis ich irgendwann total schläfrig werde und einschlafe,

mein Arm noch immer fest auf Riku.
 

In dieser Nacht träume ich zum ersten Mal nicht schlecht von Tidus, diesmal träume ich, dass ich ihm viel geschenkt habe in den drei Jahren, die wir beste Freunde waren.

Er hatte sowas nie und ich auch nicht und ich akzeptiere nun, dass weder ich noch irgendwer anders etwas für seinen Tod konnten.
 

Ganz im Gegenteil, Tidus war sicher dankbar dafür, dass seine letzten Lebensjahre so gut verlaufen sind.
 

Die nächsten Wochen ziehen sich nur schleppend dahin. Die paar Tage bis Silvester haben ich und Riku zusammen verbracht, fest aneinander geschweißt,

wie es Riku´s Vater ausgedrückt hat.
 

Aber ich habe es genossen, ich habe genossen, dass da jemand ist, der für mich da ist, der mir vertraut und der mich allmählich in und auswendig kennt.

Silvester selber konnte Riku es sich nicht nehmen auf Roxas´ Silvesterparty zu gehen, ich weiß ich sollte nicht so kurz nach dem Tod meines besten Freundes einfach feiern gehen,

aber ich wollte Riku den Wunsch erfüllen.
 

Er musste so oft zurückstecken, da ich mit ihm alleine sein wollte und keine Lust auf die Gesellschaft von Roxas und Axel oder Asuka und Matt hatte.

Wenigstens dieses eine Mal, wollte ich dass er mit seinen liebsten Menschen vereint ist und feiern kann.

Und es hat ihm gefallen, mir nach ein paar Drinks, die mir irgendjemand zugespielt haben muss auch.

Eigentlich wollte ich nur Cola trinken, doch ein Unbekannter, der bis jetzt noch nicht ans Tageslicht getreten ist,

fand wahrscheinlich, dass ich durch ein bisschen Schuss in meinem Getränk besser drauf käme,

als ich es war.
 

Gut letztendlich war es wirklich so und ich war dem Übeltäter dankbar, dass ich feiern konnte ohne groß an Tidus zu denken.

Die Wochen danach sind wirklich total langweilig.

Riku hat wieder Schule und Papa hat mich dazu verdonnert zu nem Psychologen zu gehen,

der mir hilft mit allem, der Gefangenschaft im Keller und Tidus´ Tod besser fertig zu werden.
 

Ich wollte es anfangs nicht, aber mit der Zeit wurde es wirklich besser, ich träume nicht mehr von Tidus und auch nicht von den schrecklichen Gerüchen und Stimmen im Keller und auch mein ganzer Zustand hat sich gebessert.

Ich blicke auf die bevorstehende Verhandlung nicht mehr mit Furcht, sondern Vergeltung, Vergeltung für den einen Menschen, den ich wie einen Bruder geliebt habe.
 

Doch die Therapie half mir nicht nur dieses Blockade zu überwinden auch mit Riku läuft es besser, ich bin nun fast soweit ihm die Kontrolle zu überlassen,

da bin ich sicher.
 

Ich möchte sie ihm sogar geben, nur leider sehen wir uns im Moment kaum, er ist bis Nachmittag in der Schule und danach lernt er für sein Abitur und ich bin in der Therapie.
 

Aber das Wochenende gehört vollends uns,

da holen wir alles nach was wir unter der Woche verpasst haben, machen Ausflüge, kuscheln miteinander, sind einfach zusammen.
 

Und heute ist er nun gekommen, der Tag der Verhandlung.

Ich werde zum ersten Mal wieder mit ihnen in einem Raum, mit den Menschen, die mir so viel angetan haben.

Aber ich werde es schaffen, ganz sicher, ich wäre zwar beruhigter wenn ich wüsste, dass sie den anderen der mich vergewaltigt hat auch festgenommen haben, aber es muss einfach gehen.
 

„Ich muss dann jetzt.“ erklärt mir Riku plötzlich. Wir sind schon bei Gericht, ich warte vor dem Saal, Riku wurde gerade aufgerufen, was mich noch mehr nervös macht,

denn jetzt werde ich ganz alleine vor dem Saal herum sitzen, weil Papa und alle anderen Zeugen schon im Saal sind.
 

„Ja, okay.“ gebe ich nur mit belegter Stimme zurück.

Auch wenn ich mich wochenlang hierauf vorbereitet habe, kommt es mir trotzdem so unwirklich vor.

Meine Hände werden schwitzig und auch auf die Stirn steigt mir kalter Schweiß.

Ich brauche Wasser, unbedingt.
 

Schnell und ohne weiter zu überlegen, oder auf die Schritte zu achten, die sich mir nähern gehe ich zur Toilette.
 

Sofort lasse ich kaltes Wasser über meine Hände laufen, wasche damit mein Gesicht, ehe ich wieder vor den Gerichtssaal gehen will,

als mir dieser beißende Gestank in die Nase steigt.

Ich kenne ihn, ich weiß genau von wem er kommt, ich weiß genau wo ich ihn zuletzt gerochen habe.

Die Furcht kriecht in mir hoch, breitet sich aus wie Nebel im Herbst und versteift mich ganz und gar.
 

Ich kann mich kaum noch rühren, als ich seine Stimme vernehme:

„Na hast wohl gedacht, wir würden dich in Ruhe lassen. Jetzt wo sich herausgestellt hat, dass du der Sohn von so nem reichen Pinkel bist.“
 

Schwere Hände schließen sich um meinen Arm, ziehen mich vor, eine Hand drückt auf meinen Mund,

nimmt mir fast die Luft zum Atmen, drückt so fest zu, dass ich meine Sterne zu sehen.

Es ist alles wieder da, die Gerüche, die Stimmen, die Geräusche, einfach die ganze Umgebung aus dem Keller ist wieder da.
 

Wir sind bereits auf dem Gerichtsflur, ich bin nicht in der Lage auch nur irgendwas zu tun, viel zu schmerzhaft sind diese Erinnerungen, trotz Riku und der Therapie.
 

Ich lasse mich einfach stumm mitschleifen, was kann ich auch tun?? Ich bin blind,

gezeichnet für mein Leben lang mit einer Bürde die ich niemanden wünschen würde.

Doch was denke ich da??

Bürde??

Gezeichnet??
 

Ich habe noch nie so gedacht, mir hat es nie etwas ausgemacht nichts zu sehen und Tidus auch nicht.

Er ist bestimmt nicht gestorben, damit ich mich ein paar Wochen nach seinem Tod von meinem Peiniger entführen lasse.
 

NEIN, so läuft das nicht ganz und gar nicht. Meine Kraft wieder findend, beiße ich dem Typen in die Hand.

Er löst sich schreiend und fluchend von meinem Mund,

doch noch immer hält er meinen Arm fest umklammert.
 

„Lass mich los, verdammt.“ bin ich nun wütend und schlage mit meinem freien Arm einfach um mich,

in der Hoffnung irgendwas von ihm zu treffen.
 

Ich scheine Glück zu haben, habe zwar nicht getroffen, aber den Leuten im Gerichtssaal ist wohl der Lärm aufgefallen,

den wir hier veranstalten und ich höre wie der Polizeichef spricht und keinen Moment später der Typ von mir weggezerrt wird.
 

„Sora, was war hier los?“ will er von mir wissen.

„Er ist es...er ist der zweite Mann, der... er hat versucht mich hier rauszuschaffen.“ antworte ich stockend und doch glücklich, dass der Typ endlich weg ist.
 

„Dann ist er unser Maulwurf. Aber geht´s dir gut?? Willst du morgen aussagen?“ entgegnet er.

Dann war dieser Typ auch noch bei der Polizei, na einwandfrei, echt jetzt.
 

Aber nein, ich werde das jetzt durchziehen,

ich will dass alle hinter Gittern kommen. Alle die mich und Tidus so mies behandelt haben.
 

„Nein, ich werde heute aussagen. Ich werde es heute zu Ende bringen.“ teile ich schließlich auf dem Polizeichef mit.
 

„Dann komm, du wurdest schon zweimal aufgerufen, aber du bist nicht gekommen. Deshalb war ich auf der Suche nach dir.“ erklärt er mir und führt mich auf meinen Bitten hin,

in den Gerichtssaal und hilft mir den Stuhl zu finden, auf dem ich sitzen muss.

Ich merke sofort, dass der Chef und sein schmieriger Partner hier drin sind.
 

Ich weiß, ich sehe sie nicht, aber ich spüre sie, ich rieche sie und ich höre ihre nervösen Atemgeräusche,

jetzt immer schneller werdend, da ihr Plan mich verschwinden zu lassen, wohl nach hinten losging.
 

Riku fragt mich etwas, doch der Richter verordnet ihm Stummschweigen und befasst sich dann mit mir.

Anfangs, da ist es ganz leicht, ich bestätige meine Personalien und fange an vom Tag zu erzählen, wo sie mich gefangen genommen haben.

Ich erzähle, von der Gefangenschaft im Keller, dass ich nur ganz selten Nahrung und Wasser bekommen habe,

dass es eiskalt war und ich nichts zum Zudecken hatte, dass ich immer schlimmer wurde, aber dass die nicht aufgehört haben.
 

„Mit was haben sie nicht aufgehört?“ lautet dann die Frage des Richters. Und hier dauert es wirklich endlose Momente bis ich erzählen kann.

Doch irgendwann da fange ich mich, denke an Tidus,

den ich durch die Hand dieser Verbrecher verloren habe und dass ich es wenigstens so gut machen will,

damit sie ins Gefängnis wandern.
 

Ich erzähle alles, wie sie es gemacht haben, wie lange, wie oft und dass es immer dieselben beiden waren.

Der mit dem schrecklichen Gestank, den sie jetzt festgenommen haben und der andere mit der sehr tiefen Stimme,

die ich sofort, als genau dieser Mann mir ins Wort fällt,

erkannt habe.
 

Es kostet Kraft, alles genau zu schildern, doch ich will nichts auslassen, sie sollen bestraft werden, für das was sie getan haben.
 

Als mich der Richter dann entlässt, ist mir als hätte ich innerhalb der letzten Minuten etlich viele Kilos verloren, doch es war nur die Angst, die so sehr in mir rumorte.

Nach meiner Aussage, zieht sich die Kammer zur Beratung zurück und wir haben so genug Zeit um zu reden.
 

„Sora, alles in Ordnung?“ ist Papa als erster, noch vor Riku bei mir.

„Ja, alles okay. Ich hab´s jetzt überstanden und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.“ entgegne ich,

als jemand meine Hand nimmt.
 

„Ich entführe Sora mal ganz kurz.“ höre ich Riku´s Stimme, ganz nah an meinem Ohr und merke wie er mich mit sich zieht.

„Seid rechtzeitig wieder da.“ ruft uns Papa noch nach, doch Riku läuft einfach weiter.

„Na du, da hast du mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ eröffnet Riku ein Gespräch über das er wohl schon die ganze Zeit nachgedacht hat.
 

„Ja, hab ich das?“ will ich scheinheilig wissen.

„Ja, das hast du. Ich dachte, ich müsste wieder ohne dich sein, ich dachte ich müsste wieder um dein Leben bangen und nicht wissen wo du bist.

Ich dachte es ist wieder alles aus zwischen uns.“ entgegnet Riku mit fast weinerlicher Stimme.
 

So hab ich ihn noch nie gehört, er kommt mir total fremd vor, aber ich freue mich über diese neue Seite an ihm.

„Hör zu.“ fordere ich, nehme seine Hände und stelle mich ihm gegenüber. „Ich würde dich nie wieder alleine lassen und das was da mittlerweile zwischen uns ist,

das kann niemand zerstören und das wird auch niemand tun, sonst hetz ich ihnen nämlich ein paar Leute aus der Vergangenheit auf den Hals.“ erkläre ich und strecke mein Gesicht dem von Riku entgegen.
 

„Ich liebe dich.“ hauche ich noch, bevor unsere Lippen aufeinander liegen. Ich spüre Riku´s Überraschung, doch gleichzeitig fühle ich wie das Glück ihn durchströmt und das macht mich wiederum glücklich.
 

Eiskalte Schauer wandern über meinen Rücken, so intensiv wie jetzt habe ich mich schon lange nicht mehr auf einen Kuss konzentriert,

ich weiß in diesem Moment,

dass die Magie zwischen uns heute um einiges stärker geworden ist und wir das meiner Meinung nach heute Nacht vertiefen werden.
 

„Ich glaube wir müssen wieder reingehen.“ flüstert Riku plötzlich in den Kuss.

„Zwei Momente noch.“ bettele ich und knabbere an seinen Lippen. „Meinetwegen könnten es hundert sein.“ wispert er zurück und leckt über meine Lippen.
 

Ich öffne sie, erfülle ihm einen Wunsch, der schon lange in ihm loderte und jetzt zu brennen begonnen hat,

da bin ich mir so sicher.
 

Ich fühle seine Zunge wie sie alles abtastet, dass in meiner Mundhöhle ist und schließlich meine Zunge anstupst und zu einem Spiel herausfordert.

Seit langem gehe ich wieder mit Freuden drauf ein, lasse mich nur so fallen in diesen Tanz unserer Zungen,

als ich die Stimme meines Vaters vernehme, die uns leider zum Aufhören zwingt und in den Saal zurück dirigiert.
 

Als wir wieder auf unseren Stühlen sitzen, raunt Riku mir noch ein „Phänomenal“ zu, bevor die Kammer wieder kommt.
 

Ich bin gar nicht gespannt darauf was die für ne Strafe kriegen, denn Gefängnis wird es sicher,

wenn ich aussage, hat der Polizeichef gesagt.
 

Tatsächlich werden der Chef und der Clubbesitzer zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, ihre Handlanger bekommen 10 oder 8 Jahre, je nachdem was genau sie gemacht haben und ob sie geständig waren.
 

Ich höre wie ein Raunen durch ihre Reihen geht, doch es hält mich nicht davon ab hämisch zu grinsen.
 

Jetzt werden die mal kennen lernen was sie mir angetan haben.

„Klasse gemacht.“ lobt Vater mich. „Und jetzt gehen wir alle was essen und feiern deinen Sieg.“
 

Ach nee, das passt mir gar nicht, ganz und gar nicht, ich hatte längst was anderes vor.

„Ach Papa weißt du? Ich hatte eigentlich was vor, mit Riku...aber...na ja...wäre toll wenn ich sturmfrei hätte.“ flüstere ich ihm ins Ohr.
 

„Hmmm na ja, dann werden ich und deine Mutter wohl nur was essen gehen. Wenn du so wichtige Dinge mit Riku erledigen musst.“ entgegnet Vater.
 

„Wir haben wichtige Dinge zu erledigen?? Ach ja?“ ist Riku total überrascht.

„Ja, haben wir. Wir besuchen erst Tidus´ Grab, ich muss ihm erzählen, was heute passiert ist und dann, dann hab ich was ganz tolles mit dir vor.“ erkläre ich,

nehme seine Hand und ziehe diesmal ihn hinter mir her. Riku sagt gar nichts, bis wir am Friedhof angekommen sind.
 

„Soll ich mitkommen oder willst du alleine?“ fragt er höflich.
 

„Nur mit dir.“ entgegne ich, steige aus und wir laufen Hand in Hand zu Tidus´ Grab.

Es ist wie immer, wenn ich da bin, überall riecht es nach Frühling, von den ganzen geschmückten Gräbern,

aber auch sonst ist es wunderbar, das letzte bisschen Schnee schmilzt und der Geruch von Gras kommt langsam an meine Nase,

erste Vögel zwitschern wieder ihre Lieder und die Kälte weicht langsam einer angenehmen Wärme.
 

Am Grab selbst, bin ich diesmal zum ersten Mal nicht traurig, sondern froh Tidus etwas erzählen zu können,

was uns beide wirklich glücklich gemacht hätte. Doch ich erzähle nicht nur davon,

auch was ich und Riku gleich machen werden, auch wenn ich das nur flüstere, aber Tidus soll das wissen.

Zum Glück, stellt sich Riku immer etwas abseits, damit ich auch alleine mit Tidus sein kann.
 

„Du, Sora?“ fragt Riku plötzlich als wir auf dem Weg zu mir sind. Ich nicke nur.

„Na ja...meinst du... meinst du Tidus hört wirklich das was du sagst?“ will er vorsichtig wissen.

Ja, er hört es, irgendwie und ich höre seine Antwort irgendwie.
 

Es ist mehr ein Traum, als Realität, aber es hilft mir doch, besser mit meinem Leben umzugehen.

„Ja, ich glaube daran und Tidus, der würde auch dran glauben.“ gebe ich lächelnd zurück.

„Aber wie kannst du...ich meine...er ist tot...unter der Erde...“ stammelt Riku zusammen.

Ich weiß was er meint, aber trotzdem glaube ich, dass es Tidus einfach hört.
 

„Ja, Riku, das ist alles richtig und er wird es sicher nicht mit Ohren hören, aber ich bin überzeugt davon, dass es ihn irgendwie erreicht.“ versuche ich mein Empfinden in Worte zu fassen.
 

„Dann ist gut.“ gibt Riku nur zurück, als er anhält. 5 Minuten später sind wir bereits oben in meinem Zimmer.

„Ohhh, endlich ein weiches Bett.“ stöhnt Riku ungehalten und lässt sich auf mein Bett fallen.
 

„Als ob du keines hättest.“ bemerke ich grinsend.

„Doch natürlich hab ich eins, aber ich hab in der letzten Zeit so wenig geschlafen, dass ich froh bin heute mal einen Tag frei zu haben.

Diese ganze Lernerei geht mir gewaltig auf die Nuss und auf´s Kreuz.
 

Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und lernen ist wohl auch nicht so das wahre.“ seufzt Riku, als mir eine Idee kommt.
 

„Los, zieh dein Hemd aus, ich massier dich.“ erkläre ich lächelnd.

Mein Riku hat jetzt wirklich mal Entspannung verdient, jetzt wo er so etwas Großes hinter sich hat.
 

„Das find ich super.“ entgegnet er und ich höre, wie er sich seines Oberteils entledigt und sich auf den Bauch dreht.

Ich setze mich stumm auf ihn, lasse meine Hände seine Schultern suchen und knete sie ganz sanft durch.
 

„Ahhhh, das is gut.“ haucht Riku.

„Du, wie war es eigentlich? Mit den zwei Typen wieder in einem Raum zu sein?“ fügt er leise hinzu.

Hmmm, wie war es? Ihre Gegenwart alleine war nicht schlimm, vielmehr die Tatsache, dass ich alles sagen musste, was sie mit mir angestellt haben.
 

„Es...war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Vielleicht hab ich das auch so empfunden, wegen deiner Hilfe und der Therapie, aber ihre Gegenwart alleine war nicht schlimm.
 

Ich wusste ja, dass da Polizisten sind und ein Richter sitzt und natürlich du, die mich alle beschützen und mit dieser Gewissheit konnte ich ruhig aussagen.“ erzähle ich und wandere mit meinen Händen etwas tiefer.
 

„Ich bin stolz auf dich.“ teilt mir Riku müde mit.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er is kurz davor einzuschlafen.

Aber es steht ihm auch zu, er hat soviel Stress in letzter Zeit, dass ich froh bin, dass er wenigstens am Wochenende was mit mir unternimmt.
 

Ich wandere weiterhin über Riku´s Rücken, knete jeden Zenitmeter davon durch und versüße meine Arbeit an manchen Stellen mit Küssen. Riku wird immer schläfriger,

bis ich dann tatsächlich einen zufriedenen Schnarcher von ihm vernehme und etwas belustigt von ihm herunter klettere.
 

Na ja, eigentlich hatte ich ja was anderes vor, als ich sturmfrei verlangt habe, aber Riku´s Müdigkeit ist mir wohl ganz schön in die Quere gekommen.
 

Vorsichtig, drehe ich ihn auf den Rücken und ziehe ihn bis auf die Shorts aus, ehe ich meine Bettdecke über ihn ausbreite und mich dann zu ihm kuschle.
 

Es dauert nicht lange, da hat mich auch die Müdigkeit übermannt und ich schlafe zufrieden, mit mir selbst und dem Tag ein.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist Riku schon weg, ich hatte ganz vergessen, dass er heute, am Freitag ja auch noch Schule hat, zum Glück aber nur nen halben Tag.

Das Frühstück ohne ihn und auch der Vormittag sind zum Abwinken langweilig, bis mir eine Idee kommt.

Eigentlich könnte ich ihn ja von der Schule abholen, da Roxas diese Woche mit Fahren dran ist,

kann er auch mit mir laufen, is eh viel schöner als Auto fahren.
 

„Mama, fährst du mich zu Riku´s Schule? Ich will ihn gerne abholen.“ erkläre ich, als mir meine Uhr verkündet,

dass schon 12:30 Uhr ist.
 

„Hmmm, weiß er denn davon?“ will Mama wissen.

„Nein, natürlich nicht. Wo wär da die Überraschung?“ frage ich.
 

„Na dann, komm.“ stimmt Mama auf einmal zu und sie fährt mich zu Riku´s Schule.

Nachdem ich ihr dann 500.000-mal versichert habe, dass ich mich alleine in der Schule zurecht finden fährt sie wieder weg und ich gehe in die Schule.
 

Es ist so typische, dieser Lärm, Türen die auf und zu gehen, Lehrer, die den Schülern ihre Vorträge halten, das Läuten des Gongs und das Stöhnen der Schüler wenn endlich Unterrichtsschluss ist.
 

Ich gehe unterdessen weiter zum Sekretariat, erfrage dort die Nummer von Riku´s Klassenzimmer,

ehe ich mich nach einer eindringlichen Wegbeschreibung, der Sekretärin auf den Weg mache.
 

War ja klar, dass er wieder im letzten Stock Unterricht hat.

Diese ganzen Stufen bringen mich fast um, immer wieder dieselben Schritte und Abfolgen, fast zum Verzweifeln.

Endlich bin ich anscheinend ganz oben und laufe wieder auf geradem Boden.
 

Gut, jetzt links, die fünfte Tür hat die Sekretärin gesagt, ich hoffe nur ich finde auch die fünfte Tür und vergesse nicht eine zwischen drin.

Als ich dann vor der gewünschten, stelle ich mich an die gegenüberliegende Wand,

ich will ja nich von den Massen überrannt werden.
 

Nur ein paar Momente später läutet es und ich höre wie wirklich Massen von Schülern an mir vorbeigehen,

vielleicht beachten die mich gar nicht oder sie bemerken mich noch nicht einmal.
 

„Sora, hey.“ höre ich plötzlich Riku´s Stimme und finde mich sofort in seinen Armen wieder.

„Was machst du denn hier?“
 

„Dich Abholen. Zu Hause, war´s so langweilig.“ erkläre ich.

„Ohhhh Mann, der hätte uns auch nicht weniger Zeugs aufgeben können, als hätten wir nicht schon genug zu tun.“ regt sich Roxas auf.
 

„Roxas, bleib doch locker, in ein paar Monaten ist das alles vorbei und dann is Abschlussball.

Tanzen, Spaß haben, Kuscheln, Abschluss feiern, darauf hast du dich schon immer gefreut.“ entgegnet Riku.
 

Abschlussball, wie toll, das wird bestimmt super.

„Ja, besonders auf´s Tanzen. Mal sehen ob sich unser Tanzkurs gelohnt hat.“ gibt Roxas zurück.
 

„Tanzkurs??? Wie bitte?“ bin ich total verwundert. Riku und ein Tanzkurs, das kann ich mir gar nicht vorstellen.

„Ja, ich und Roxas haben nen Tanzkurs belegt, is schon etwas Jahre her, aber es war total lustig.

Wir können dir ja was vortanzen.“ schlägt Riku vor und wendet sich dann Roxas zu.

„Darf ich bitten, Mr?“ fragt er gespielt.

„Natürlich dürfen Sie.“ erwidert Roxas.
 

Danach höre ich nur noch ihre Schritte auf dem Boden, es ist ein schöner Takt,

aber mir ihre Bewegungen dazu vorzustellen, übersteigt im Moment meine Fantasie.

Aber ich höre gerne zu, besonders als Riku und Roxas anfangen zu lachen.
 

Denn Riku´s Lachen ist die schönste Melodie, die ich je gehört habe.
 

„Was is so lustig?“ will ich dann doch wissen, als 5 Minuten vergangen sind und die beiden noch immer lauthals lachen.

„Riku, er tanzt wie im Kindergarten.“ erklärt Roxas, als mir auffällt, dass sich der Rhythmus ihrer Schritte tatsächlich verändert hat.
 

„Ich weiß nicht wie das geht.“ entgegne ich. Wie auch? Ich war ja nie im Kindergarten.

„Dann zeigen wir es dir.“ bestimmt Riku, nimmt eine Hand von mir, um die andere schließt sich die von Roxas.
 

„Und jetzt links herum.“ erklärt Riku und wir laufen alle links im Kreis.
 

„Und rechts.“ fordert Roxas und wir ändern blitzschnell unsere Richtung.
 

„Und jetzt in die Mitte und Arme hoch.“ ist Riku nun wieder an der Reihe und wir machen auch dies.
 

„Und jetzt das Schönste. Einfach hüpfen.“ höre ich Roxas´ Stimme mit einem freudigen Unterton.

Danach merke ich sofort wie er und Riku anfangen zu hüpfen. Ich mache schließlich nach einigem Zögern auch mit.

Irgendwie muss es doch blöd aussehen, wenn drei Jugendliche auf dem Gang einer Schule nen Tanz vom Kindergarten machen,

aber was kaum zu begreifen ist:
 

Es macht unheimlich Spaß, so dass ein paar Momente später, tatsächlich ein Lachen über meine Lippen kommt.

Ein fröhliches, ehrliches und schon lange nicht mehr gehörtes Lachen, es ist das erste seit Tidus´ Tod, es ist das erste Mal, dass ich mich wieder richtig gut fühle.
 

„Was macht ihr denn da?“ unterbricht Axel´s Stimme unser Tun.

„Tanzen. Was denn sonst?“ fragt Riku und wir hören langsam auf zu hüpfen. Roxas lässt meine Hand los,

geht wahrscheinlich zu Axel.
 

„Sorry, dass ich dich nicht abgeholt habe. Wir haben Sora gezeigt, wie man tanzt. Für den Abschlussball.“ erzählt er.
 

„Abschlussball? Du meinst wohl eher Abschlussfest im Kindergarten.“ ist auch ihm aufgefallen, dass das nicht gerade der kulturell wertvollste Tanz war.
 

„Damit hat Riku angefangen und da Sora nie im Kindergarten war, haben wir ihm den auch noch gezeigt.“ entgegnet Roxas.
 

„Na dann, bist du ja jetzt gerüstet. Wenn ich dir nen Tipp geben darf.

Tanz nie mit Roxas, er ist schrecklich und tritt jedem auf die Füße.“ flüstert mir Axel zu.
 

„Hey, ich hab das gehört und du bist mir immer auf die Füße getreten, nicht ich dir.“ regt sich Roxas auf.
 

„Warst du auch mit bei diesem Tanzkurs?“ frage ich. „Ja, das ging von der Schule aus. Du konntest, wenn du wolltest und nachdem Roxas raus gefunden hatte, dass Axel auch mitmacht,

war er natürlich sofort dabei und ich bin von ihm mitgeschleift worden.
 

Dann hatte er ja auch noch das Glück, dass nicht genug Mädchen da waren und er mit Axel tanzen durfte,

was leider nich sehr gut lief, da Axel ihm fast immer auf die Füße getreten ist.“ erzählt mir Riku.
 

„Ich war ja auch abgelenkt. Wenn Roxas so nah bei mir ist, werde ich mich kaum auf meine oder seine Füße konzentrieren können.“ entgegnet Axel.
 

„Warte mal, dann warst du damals schon in mich verknallt?“ will Roxas nun wissen.

„Eventuell.“ gibt Axel etwas ertappt zurück.
 

„Aber du warst danach doch mit so nem anderen Typen zusammen.“ fällt Riku ein.

„Ja, schon, aber nur weil ich dachte Roxas wäre nicht interessiert. Ich meine,

er war jeden Tag so nah bei mir und hat nicht die geringsten Anzeichen dafür gezeigt,

dass er irgendwie in mich verknallt ist oder sonst was. Er war ganz normal, so still und in sich gekehrt wie ich ihn vom Sportunterricht her kannte.“ klärt uns Axel auf.
 

„Das war doch nur, weil du mich andauernd so angeguckt hast.

Immer wieder hast du mir solche komischen Blicke zugeworfen.“ gibt Roxas zurück.
 

„Ja, weil ich testen wollte, wie du reagierst. Aber du hast nie was dazu gesagt.

Du hast eh fast kein Wort mit mir gesprochen.

Was denkst du wie überrascht ich war, als du mich dann einige Monate später, nach dem Sport in der Umkleide geküsst hast.“ erzählt Axel.
 

„Das war toll, stimmt´s?“ will Riku wissen.

„Oh ja.“ stimmt Axel sofort zu. „Tja, alles mein Verdienst.“ lobt Riku sich selbst.

„Hmmm, könnte stimmen.“ gibt Roxas mit einem Grinsen in der Stimme zurück. „Was soll das nun wieder heißen?“ ist Axel nun total verwirrt.
 

„Ich hab Roxas solange gedrängt bis er zugestimmt hat,

dann hab ich dich solange aufgehalten bis alle aus der Kabine waren und nur noch du,

ich und Roxas da waren,

dann hab ich mir vom Lehrer den Schlüssel geholt und euch beide eingeschlossen und

gehofft Roxas würde endlich über seinen Schatten springen und es dir erzählen.“ antwortet Riku.
 

Wow, dass das so war wusste ich gar nicht,

Riku hat mir schon erzählt,

dass er Roxas geholfen hat, aber dann doch so radikal und die beiden in einen Raum zu schließen bis irgendwas passiert,

dass wusste ich nicht.
 

„Ey, gut, dass du das gemacht hast. Ich hab mich so schlapp gelacht, als Roxas versucht hat,

durch eines dieser kleinen Fenster zu klettern um nach draußen zu kommen.“ ist Axel nun total belustigt.
 

Wenn ich mir das so ein wenig vorstelle, muss ich auch grinsen.
 

„Oh Mann, wusste ich, dass ich dann doch etwas zu groß für diese Fenster bin. Das letzte Mal,

als mich die anderen in der Umkleide eingeschlossen hatten, bin ich da noch durch gekommen.“ erklärt Roxas.
 

„Was? Wer hat dich denn eingeschlossen?“ kommt es von Riku und Axel gleichzeitig.

„Das war in der 8. Klasse,

Riku war krank, wir hatten Sport und die anderen fanden es wohl total lustig, den kleinen Roxas einzuschließen,

wo sein Beschützer doch krank ist.“ entgegnet Roxas leicht traurig.
 

„Wieso hast du das nie erzählt? Ich hätte, das doch nie im Leben auf dir sitzen lassen.“ ist Riku sofort in Sorge um Roxas.
 

„Genau deswegen.

Weißt du, damals hatte ich es so satt, dass ich immer auf dich angewiesen war. Ich wollte mich endlich selber wehren und

nicht darauf warten, dass du den Leuten mal die Meinung sagst.

Und ich denke, das ist mir bei allen bis auf Kairi gut gelungen oder nich?“ will Roxas wissen.
 

Seine Stimme ist ein totaler Mischmasch, traurig, fröhlich und noch etwas komisches,

das ich nicht deuten kann.
 

„Hmmm, stimmt schon.“ ist Riku einverstanden.

„Also ich bin froh, dass du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, sonst wärst du vielleicht nie mein kleiner, frecher Roxas geworden.“ erklärt Axel und ich höre, wie er Roxas in seine Arme zieht und küsst.
 

„Gehen wir? Das wird jetzt eh ewig dauern.“ wendet sich Riku nun mir zu. Ich nicke nur, ich weiß dass sich die beiden, seit Weihnachten kaum mehr voneinander lösen lassen.
 

„Ich gehe mit Sora nach Hause. Du musst mich nicht mitnehmen. Hast du gehört?“ will Riku noch wissen.
 

„Ja, geh schon.“ ist das Einzige was aus Roxas´ Mund kommt, als die Knutschgeräusche mal kurz aussetzen.
 

Riku nimmt nun meine Hand, führt mich die ganzen Treppen wieder hinunter bis mir die schon warme Luft des Frühlings entgegen kommt und wir draußen auf dem Schulhof sind.
 

„Kommst du heute mal mit zu mir?“ will Riku wissen, als wir den Fußgängerweg entlang gehen.

„Hmmm, was gibt’s zu essen?“ frage ich ganz ungeniert.
 

„Spagetti Bolognese, wie jeden zweiten Freitag.“ antwortet Riku.

„Dann komm ich mit.“ stimme ich freudig zu. Das Essen von der Köchin von Riku´s Familie ist nämlich der Hammer.
 

„Sind deine Eltern auch zu Hause?“

„Ähhh, nee, ich denke nur Mama ist da. Papa ist bei Gericht.“ erklärt Riku. „Hmmm, dann sagt er wenigstens nicht, dass wir zusammengeschweißt sind.“ bemerke ich.
 

„Wäre ja nicht schlimm oder?“ will Riku wissen.

„Nee, überhaupt nich.“ entgegne ich lächelnd und küsse Riku auf die Wange, als wir meiner Meinung nach,

bei seinem Haus angekommen sind.

Tatsächlich stimmt es und wir treten kurze Zeit später ein.
 

„Bin zu Hause.“ ruft Riku laut ins Haus hinein.

Keinen Moment später werden wir vom Butler begrüßt und etwas später von Riku´s Mutter,

die uns sagt, dass wir gleich mit essen kommen sollen.

Es gibt tatsächlich Spagetti Bolognese.
 

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das freut.

Meine Eltern haben nämlich noch immer keinen Koch eingestellt, deshalb musste ich in letzter Zeit immer die Gerichte meiner Mutter essen

oder sie hat mir irgendwas vom Chinesen, Japaner oder Italiener mitgebracht.
 

„Mhmmmm das is so gut. Ich wünschte meine Mutter könnte auch so kochen.“ ist das erste was aus meinem Mund kommt, als ich die erste Gabel gegessen habe.

„Soll ich dir was verraten, Sora?“ fragt mich Riku´s Mutter plötzlich. „Ähhh was denn?“ bin ich leicht durcheinander.

Was kommt denn jetzt?
 

„Deine Mutter besucht seit letzter Woche einen Kochkurs um dir auch mal was kochen zu können was dir schmeckt.“ erzählt sie.

WAS? Wirklich? Das is ja cool.
 

„Toll, ich freu mich schon wenn sie mir zum ersten Mal was Essbares kocht.“ entgegne ich.

„Da komm ich auch. Das lass ich mir nich entgehen.“ ist Riku sofort dabei. „Nee, das macht meine Mama für mich, nicht für dich.

Du kannst die Reste essen.“ bin ich etwas gemein, aber es is eh alles nur gespielt.
 

„Ohhh Gemeinheit. Jetzt kannst du dein Valentinsgeschenk vergessen.“ gibt Riku zurück.

Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, in zwei Tagen is Valentinstag.

Aber mein Geschenk für Riku ist schon längst fertig. Mama hat mir die ganze Zeit geholfen.

Ich bin ja mal gespannt was Riku für mich hat.
 

„Quatsch, war doch nur ein Witz. Klar darfst du mitessen.“ besänftige ich Riku.

„Ich weiß.“ gibt Riku zurück und stiehlt mir einen kleinen Kuss, bevor wir wieder weiter essen.
 

Kurze Zeit später sitzen wir oben in Riku´s Wohnzimmer,

Riku packt seine Hausaufgaben aus, doch ich merke schon, dass er keinerlei Lust dazu hat.

Ich hätte auch keine, aber ich habe da so meine Mittel und Wege Riku dazu zu zwingen.
 

„Weißt du Riku? Wenn du schnell mit deinen Hausaufgaben fertig bist, dann könnten wir ja was machen?

Wie wär´s mit Baden?“ schlage ich vor.
 

Das wollte ich eh schon lange mit Riku machen und da ich so langsam meine Angst die Kontrolle zu verlieren überwinde,

macht es bestimmt Spaß und ist keine Qual für mich.
 

„Baden? Mit dir? Warte, fünf Minuten und ich bin fertig.“ ist Riku total begeistert.

„Überstürz nichts. Ich kann warten.“ bremse ich ihn ein bisschen.

Er soll lieber jetzt seine Schulaufgaben richtig und gewissenhaft machen, schließlich will er ja auch ein gutes Abitur schreiben.
 

„Okay, dann werden´s wohl doch ein paar Minuten mehr.“ ist Riku einverstanden und fängt an.

Zwischendrin fragt er mich immer Dinge, die er nicht weiß.
 

Besonders in Deutsch, wenn ihm Ausdrücke ausgehen oder er irgendwelche Autoren nicht weiß.

Wenigstens kann ich ihm da weiterhelfen, in meinem Kopf ist so viel Wissen über Bücher gespeichert,

dass ich mich manchmal frage wie der das überhaupt aushält.
 

Aus zehn Minuten werden schließlich 60, bis Riku erschöpft und seufzend zusammensinkt.

„Ich lass schon mal Wasser ein, du Arbeitstier.“ erkläre ich und stehe mit Vorfreude auf das anstehende Bad auf.

In Riku´s Bad angekommen, stelle ich das Wasser auf eine angenehme Temperatur an und hole mir das Schaumbad aus dem Schrank.
 

Ich weiß längst wo alles steht,

war schon so oft hier und hab Riku beim Baden zugehört oder hab auf ihn gewartet wenn er sich fertig gemacht hat.
 

Mhmmmm, sofort steigt mir dieser schöne Rosenduft vom Schaumbad in die Nase,

Riku hat da echt Geschmack, ich könnte diesen Geruch ewig riechen.
 

Als er jedoch immer noch auf sich warten lässt, nehme ich meine Sonnenbrille ab,

ziehe mich aus und steige schon mal in die Wanne. Ein wohliger Seufzer entkommt meinen Lippen.
 

Ahhhh, so könnte ich den ganzen Tag verbringen. Das schöne, warme Wasser, das meinen Körper umspielt, dazu dieser Duft, oh mein Gott ist das gut, fehlt nur noch Riku.
 

„Na du kleine Wasserratte.“ begrüßt er mich ein paar Minuten später und stiehlt mir einen Kuss,

ehe er sich ebenfalls seiner Kleidung entledigt und sich mir gegenüber in die Wanne setzt.
 

„Ist das absichtlich so warm?“ will Riku wissen.

„Das is angenehm so, finde ich jedenfalls. Wir werden sicher noch öfter baden,

dann können wir das Wasser ja auf uns beide abstimmen.“ entgegne ich.
 

„Hmmm, sicher, aber weißt du was? Die Hauptsache ist doch, das wir zusammen baden oder?“ will Riku wissen.

Ja, das stimmt, wie lange habe ich mir das schon gewünscht.
 

„Au ja, das seh ich auch so.“ stimme ich zu und rutsche etwas näher zu Riku.

Gut, das die Badewanne so groß ist, denn so kann ich mich sogar noch bequem neben Riku setzen und mich an ihn kuscheln.
 

„Ich liebe dich.“ hauche ich ihm ins Ohr, ehe ich daran knabbere und es mit meiner Zunge nachfahre.
 

Ich weiß nicht, was da gerade wieder in mir entfacht wird, aber ich verspüre seit Monaten wieder den Drang mit Riku zu schlafen.
 

Nach der Gefangenschaft im Keller waren Zärtlichkeiten für mich ein Fremdwort,

ich habe sie kaum zu gelassen ohne erinnert zu werden.
 

Und dann nach Tidus´ Tod und in der Vorbereitungszeit auf den Prozess, hatte ich auch keinen Nerv dafür,

aber jetzt, jetzt ist dieser unstillbare Wunsch, nach Riku´s Körper da, den ich auf jedem Fall nachgeben will.
 

Küssend wandere ich nun von Riku´s Ohr, zu seinen Lippen,

höre dabei immer wieder einen wohligen Laut von ihm, bis dann meine und seine Lippen zu einem Kuss verschmelzen und

ich mich auf seine Beine setze.
 

Ein noch nie, seit wir zusammen sind, da gewesenes Feuer brennt in mir. Ich will Riku berühren,

schmecken, spüren, einfach alles und am besten gleichzeitig und sofort.
 

„Lässt du uns erst baden oder kommst du gleich zur Sache?“ will Riku, in den Kuss hinein gefragt, wissen.

„Erst baden.“ halte ich mich noch zurück und küsse Riku nochmal auf die Wange,

ehe ich mich wieder neben ihn setze und an ihn kuschele.
 

Seine Haut ist so weich, so weich wie noch nie, als ich sie gespürt habe, doch trotzdem liegt eine Gänsehaut auf ihr.

„Frierst du?“ will ich aufgrund dessen wissen.

„Nein, das is die Vorfreude auf die Aktivitäten nach dem Bad.“ erklärt Riku mit einem Grinsen in der Stimme.
 

„Was denkst du wie lange ich darauf schon warte?“

„Lange genug.“ finde ich und grinse ebenfalls.

Dass Riku nun endlich das bekommt was er will, daran soll er ja nicht glauben, ich werde ihn nämlich nicht sein lassen, was er gerne wäre.
 

„Weißt du, um so länger man wartet um so schöner wird es.“ teilt mir Riku mit, als er hinter mich greift und irgendwas aus dem Schrank holt.
 

Danach höre ich ein Klacken, dann ein komisches Geräusch, ehe ich eiskaltes Duschgel auf meiner Brust fühle.

Erschrocken weiche ich zurück.

„RIKU!! Das war gemein.“ bin ich leicht eingeschnappt und bleibe von Riku weg.

„Ich wollte dich nur waschen.“ entgegnet er total süß und streichelt über meine Wange,

bevor er weiter das Duschgel auf meinem Körper verteilt und ich dann dasselbe bei ihm mache.
 

Kurze Zeit später stehen wir schon abgetrocknet im Bad.

Riku will sich gerade anziehen, als mir die Sinnlosigkeit seines Tuns auffällt.

„Weißt du, warum willst du die überhaupt wieder anziehen. Ich zieh dich eh gleich wieder aus und die paar Meter zu deinem Zimmer, können wir so auch gehen.“ erkläre ich und schlinge meine Arme um ihn.
 

„Ich wollte mich ja auch nicht umziehen. Ich hab nur was gesucht.“ antwortet Riku.

„Und was?“ bin ich neugierig.
 

„Gleitcreme.“ nuschelt Riku völlig unverständlich für Leute mit normalem Gehör.

Ich muss fast lachen, der ach so erwachsene Riku hat Angst das Wort zu sagen, wirklich oberkomisch.

„Du bist süß, wenn du dich schämst, weißt du das?“ frage ich lächelnd. „Hmmm, ich dachte ich bin immer süß.“ bemerkt Riku etwas enttäuscht.
 

„Bist du auch.“ stimme ich zu, als jemand an Riku´s Wohnungstür klopft.

„Oh Mann, nicht jetzt.“ ruft Riku.
 

„Bitte, ich will dir nur was bringen, dann bin ich wieder weg.“ hören wir Asuka´s Stimme.

„Na komm. Wir ziehen uns schnell an und sehen was sie will.“ wende ich mich an Riku,

ehe ich meine Sachen zusammensuche.
 

Riku grummelt zwar und murmelt irgendwas vor sich hin, was ich nicht verstehe, doch trotzdem sucht er dann auch seine Sachen.

„Hey, ich wollte euch nur meine Einladung für meine Geburtstagparty bringen. Ihr kommt doch, ja?“ begrüßt uns Asuka überschwänglich.
 

„Hmmm, Sora...25. Februar...da haben wir schon was vor, oder?“ will Riku wissen.

„Ja, stimmt, da haben wir schon was vor.“ stimme ich schadenfroh zu. Dass Riku die Leute auch immer verarschen muss.
 

„Was? Aber das ist mein 16. Geburtstag, da dürft ihr nichts vorhaben.“ ist Asuka diesmal total konsequent.

„Ach Asuka, siehst du nicht, dass sie dich veräppeln?“ will Matt plötzlich wissen.

Oh er is auch da, ihn hatte ich gar nicht bemerkt.
 

„Ohhhhh, stimmt das?“ fragt Asuka leicht sauer.

„Na klar, Kleine, meinst du wir würden deinen 16. Geburtstag verpassen?“ will Riku wissen und macht irgendwas bei Asuka,

auf jeden Fall löst er sich kurzfristig von mir.
 

„Also kommt ihr?“ erkundigt sich Asuka nochmals.

„Ja und jetzt tschüß, wir haben noch was vor.“ bin ich nun doch etwas ungeduldig, mache die Tür zu und küsse Riku.
 

Unsere Lippen lösen sich kaum noch voneinander,

nur kurz um Luft zu holen, immer und immer wieder fallen sie aufeinander, als wären sie zusammenklebt.
 

Ich schlinge meine Arme um Riku, springe auf seine Arme, als er mit der Zunge in meinen Mund eindringt und begierig meine Mundhöhle fast auseinander nimmt.
 

Schließlich lasse ich ihm doch nicht den ganzen Spaß,

sondern reibe mich an seiner Zunge, schiebe sie wieder aus meiner Mundhöhle hinaus,

jedoch machen wir uns nicht erst die Mühe, unsere Zungen wieder in das Gefängnis Mund einzusperren,

sondern lassen sie ganz ungeniert miteinander spielen,

während Riku mich in sein Zimmer trägt und wir einen kurzen Augenblick später im Bett sind,

Riku über mir kniend.
 


 

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Inhalt des Adults: Riku und Sora schlafen nach langer Zeit miteinander (Wie sich vielleicht jeder denken kann).

Sora ist aber immer noch seme.
 

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Das mit Riku, war wohl das Intensivste an Gefühlen, was ich je in meinem Leben hatte.

Bei ihm bin ich mir so sicher, ich vertraue ihm, wie ich noch keinem, außer Tidus vielleicht, vertraut habe.
 

Ich weiß einfach, dass er mich nie enttäuschen würde, er ist immer da, wenn ich ihn brauche, er weiß immer was mit mir los ist,

ehe ich etwas gesagt habe. Ich finde das so schön, wie nichts anderes.
 

„Magst du nochmal baden? Deine Haare sind voller Schweiß.“ kommt mir eine Idee.

Vorhin konnte ich mich kaum auf´s Baden konzentrieren, war immer nur auf das danach fixiert,

aber jetzt, jetzt könnte ich stundenlang mit Riku in der Wanne sitzen und einfach nur kuscheln.
 

„Gerne.“ flüstert Riku, wir stehen langsam auf und machen uns auf den Weg zum Bad.
 

Kapitel 13 Ende
 

Bitte um Kommis

Valentinstag und andere Pläne

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Dankeschön für die vielen netten Kommis ^^
 

Diesmal muss ich wieder was loswerden. Das wird jetzt vorläufig, das letzte Kapitel vor dem 15.3. (LBM) sein, da ich einfach nicht richtig zum Schreiben komme.

Danach kommen noch 2 Kapitel, bis ich mich von dieser FF auch verabschieden muss.

ABER keine Sorge, 2 andere Fics stehen schon in den Startlöchern.
 

Viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 14: Valentinstag und andere Pläne
 

Riku´s POV
 

Durch etwas Feuchtes an meinem Ohr werde ich am Valentinsmorgen geweckt. Ich fühle Sora´s Zunge, wie sie sanft mein Ohr nachfährt und schließlich wie er anfängt an meinem Ohrläppchen zu knabbern.
 

„Aufwachen, du Murmeltier.“ haucht er mir leise ins Ohr.

Doch ich habe keine Lust, dass jetzt schon diese schöne Behandlung vorbei sein soll, stelle mich weiter schlafend.
 

„Hey Riku...guten Morgen.“ spricht Sora weiter und küsst jetzt sachte meinen Hals.

Mhmmm, daran könnte ich mich gewöhnen, nicht wie wenn ich in die Schule muss und mich nur Mama weckt mit ihrem unbrechbarem Optimismus,

dass Schule ja so schön ist.
 

Plötzlich hört Sora auf, dafür raschelt es kurz, bevor ich wie ein Blitz aus dem Bett hochschrecke.
 

„SORA!! Das war gemein.“ rege ich mich auf und nehme den Eiswürfel, den Sora mir auf die Brust getan hat, wieder herunter.
 

„Gemein? Ich würde eher sagen brillant, denn wach bist du ja nun.“ entgegnet Sora grinsend,

als mein Augenmerk, auf das fällt, was hinter Sora steht.
 

„Frühstück?“ will ich wissen.

„Ja, Alles Gute zum Valentinstag.“ wünscht er mir fröhlich und küsst mich auf die Wange.

„Danke, dir auch Alles Gute.“ entgegne ich und stehle ihm einen kleinen Kuss.
 

„Erstmal gibt´s Frühstück. Dein Geschenk bekommst du dann am Abend.“ erklärt mir Sora, als sich unsere Lippen wieder lösen, nimmt das Tablett vom Tisch und stellt es zwischen uns ins Bett.
 

„Hmmm Frühstück im Bett, auch was an das ich mich gewöhnen könnte.“ bemerke ich grinsend.

„Wenn ich früh in die Schule gehe, muss ich ja leider immer alleine frühstücken.“
 

„Selbst Schuld. Ich würde ja bei dir schlafen. Du sagst doch dass du dann nie pünktlich zum Unterricht erscheinen würdest.“ gibt Sora gespielt beleidigt zurück und nimmt sich eine schon geschmiertes Marmeladenbrötchen.
 

„Is ja auch so.

Unsere Verabschiedungen dauern ewig und wenn du mich so sanft weckst wie grade eben,

schlaf ich eher nochmal ein, als das ich aufwache.“ erkläre ich und nehme mir auch ein Brötchen.
 

„Aber es is schöner.“ beteuert Sora.

„Jaaah, viel schöner. Wenn nur diese doofe Schule bald rum wäre.“ wünsche ich mir.

Doch damit werde ich noch warten müssen, wir haben immer noch 4 Monate Schule.

„Ach komm schon, so schlimm wird´s doch auch nicht sein.

Noch 4 Monate, dann hast du dein Abitur und studierst und übernimmst mal die Firma von deiner Mum.“ entgegnet Sora.

Da wäre ich mir dann doch nicht so sicher. Bisher habe ich ihm noch nicht gesagt was ich eigentlich vorhabe zu machen.
 

„Weißt du? Ich glaube nicht dass ich studieren werde und so ein Chefsessel passt doch gar nicht zu mir.“ lasse ich das Thema leicht anklingen.

„Was willst du dann machen? Ne Ausbildung?“ fragt Sora.
 

„Ja, könnte man so sagen. Ich will zur Polizeischule. Ich hab da schon ne Zusage.“ rücke ich endlich mit der Wahrheit raus.
 

„Polizeischule? Aber Riku, das is ja cool.“ freut sich Sora unerwartet. Ich dachte eigentlich er hat dann Angst um mich, deshalb hab ich ihm das auch die ganze Zeit verschwiegen.

„Hast du keine Angst?“ will ich wissen.
 

„Doch natürlich, große sogar, aber ich denke du wirst das schaffen. Du bist mein starker Riku, der muss das sogar schaffen, ohne dass ihm irgendwas passiert.“ erklärt Sora lächelnd.

„Aber wie bist du überhaupt drauf gekommen?“
 

„Durch dich. Als wir dich damals da rausgeholt haben, war mir klar, dass ich den Leuten helfen will.

Ich wusste nur noch nicht wie, bis mich dein Vater auf die Idee mit der Polizeischule gebracht hat.“ erzähle ich.
 

Das war schon vor Monaten, als Sora noch geschlafen hat.

„Mein Vater hat dir das also schmackhaft gemacht?“ erkundigt sich Sora nochmals, als er sein Brötchen gegessen hat.
 

„Ja, aber wie gesagt, ich wollte es selbst auch. Also deinen Vater trifft keinerlei Schuld.“ antworte ich.

„Das hab ich auch nicht gemeint. Weißt du, mein Vater wollte eigentlich auch Polizist werden,

aber durch seine Herkunft, wurde ihm dann aufgezwungen die Firma zu übernehmen.

Ich glaube in dir sieht er sowas, wie sich selbst als er noch jung war.“ klärt Sora mich auf.
 

„Macht dir das nix aus?“ frage ich.

Eigentlich passt mir das gar nicht, dass ich anderen grade als Zusatzsohn diene und Sora fast die Show damit stehle.
 

„Quatsch, ich freue mich wenn Papa dich gerne hat. Stell dir mal vor, er könnte dich nicht leiden.“ gibt Sora fast lachend zurück.
 

„Was is daran so witzig?“ verstehe ich ihn nicht ganz.

„Na ja, wer sollte dich schon nicht leiden können?“ will Sora grinsend wissen und legt seine Lippen auf meine.
 

Das Erste was ich schmecke ist Marmelade,

danach Sora´s einfach atemberaubende Lippen, die mich wieder mal ganz einfangen.

Unsere Lippen treffen immer wieder aufeinander, vereinigen sich zu einem, nur um sich gleich darauf wieder zu lösen.
 

Der Rest des Frühstücks verläuft genauso romantisch, wie Sora es geplant hatte.

„Und jetzt gehen wir spazieren.“ teile ich ihm mit, als wir fertig sind und alles aufgeräumt haben.

„Gerne.“ stimmt Sora zu und küsst mich auf die Wange, ehe er sich seine Jacke nimmt und Schuhe anzieht.
 

Ich tue es ihm gleich und keine fünf Minuten später, laufen wir bereits den Bürgersteig entlang.

Ich weiß genau wo ich hin will, nämlich zum Park, mittlerweile ist er unser Lieblingsplatz.
 

Doch schon der Weg dahin ist echt toll,

überall singen die ersten Vögel, die schon wieder zurück sind, die Schneedecke weicht einem sanften Grün und man sieht sogar die ersten Blumen.
 

In dem Moment wünsche ich mir das Sora das alles sehen könnte, er soll die Pracht des Frühlings genauso genießen können wie ich.

„Frühling ist ne schöne Jahreszeit.“ spricht Sora plötzlich das aus, was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging.

„Es gibt zwar nicht so viel zu hören wie im Winter, aber trotzdem ne ganze Menge.“
 

Ne ganze Menge? Also mir würden auf Anhieb nur die Vögel einfallen, was hört er denn noch?

„Sora, sagst du mir was du alles hörst?“ will ich wissen.

„Ja, gleich, wenn wir im Park sind, mach ich was Tolles mit dir.“ entgegnet Sora lächelnd.
 

Was Tolles? Bin mal gespannt was er machen will.

„So, wir sind da stimmt´s?“ fragt Sora, als wir beim See angekommen sind. Er stellt sich vor mich, nimmt meine beiden Hände in seine.

„Ja.“ antworte ich nur.
 

„Dann schließ mal deine Augen.“ fordert Sora mich auf, was ich auch gleich darauf tue.

„Und jetzt horche, Riku.

Hörst du das viele Tropfen? Das sind die Eiszapfen die schmelzen. Hörst du die Vögel die singen?

Das sind die Frühlingsboten, die ich am eindringlichsten vernehme.

Oder hörst du auch das Eichhörnchen,

das auf dem Baum gleich links von uns von Ast zu Ast hüpft oder die paar Kinder die sich jetzt schon wieder auf den Spielplatz trauen.
 

Es gibt noch so viele Sachen mehr, die ich höre. Deshalb ist der Frühling fast genauso schön wie der Winter.“ erklärt mir Sora und macht mich auf Dinge aufmerksam,

die ich sonst nie bemerkt hätte.
 

„Weißt du was auch noch ein Zeichen für den Frühling ist?“ fragt Sora plötzlich noch.

„Nein, sagst du es mir?“ will ich wissen und halte weiterhin meine Augen geschlossen um mich auf die Geräusche zu konzentrieren.
 

„Ja, noch ein Zeichen ist, dass sich viele Tiere nach einem Partner umsehen. Nach einem Partner, den sie kurzzeitig oder auch auf längere Zeit lieben.“ flüstert Sora mir zu,

bevor ich seine Lippen auf meinen spüre,

so unerwartet und doch so toll.
 

Sora muss es jedes Mal so gehen, oder hat er auch hier Merkmale die ihn erahnen lassen,

wann ich ihn küsse?
 

Ich muss ihn irgendwann mal danach fragen, im Moment bin ich viel zu sehr von seinen Lippen abgelenkt, die zuckersüß an meinen knabbern und mich damit nur necken.

Langsam suchen sich seine Hände einen Weg über meinen Körper, streicheln über meinen Rücken, bevor sie auf meinen Seiten liegen bleiben, genauso wie meine auf Sora´s Rücken liegen.
 

Sora leckt auffordernd über meine Lippen, ich lasse ihn nur zu gerne ein, spiele sogleich mit seiner Zunge,

was sich nach einigen Momenten zu einem regelrechten Krieg ausweitet, den

Sora letztendlich für sich entscheidet.

Als wir uns voneinander gelöst haben, setzen wir uns auf eine Bank und kuscheln so innig miteinander wie lange nicht mehr.

Ich genieße es, das Sora anscheinend wirklich alles aus seinem früheren Leben einigermaßen verarbeitet hat und

wieder Spaß haben kann.

Der restliche Vormittag verrinnt wegen des Kuschelns total schnell.
 

„Wohin gehen wir eigentlich essen?“ will Sora wissen, als wir auf dem Weg zu einem Restaurant sind.

Mittagessen war mein Part und ich habe hoffentlich Sora´s Geschmack getroffen.

„Zu nem ganz besonderen Restaurant.“ entgegne ich.

„Was is so besonders daran?“ fragt Sora.

„Das ist ein Geheimnis, bis wir da sind.“ antworte ich.

„Aber Riku, das ist gemein. Bitte sag´s mir doch.“ quengelt Sora wie ein kleines Baby.
 

„Nee du Baby, du wirst es bald selber erleben.“ erkläre ich und ziehe Sora ohne Widerrede weiter mit mir.

Ich hoffe wirklich,

er fühlt sich nicht überrumpelt wenn wir in dem Restaurant sind, aber warum auch nicht?

Eigentlich sollte es ihm nur noch mehr helfen ohne Augen auszukommen.
 

„Wir sind da.“ verkünde ich und gehe ins Lokal.

Sofort kommt ein Mann auf uns zu und begrüßt uns: „Hallo, herzlich willkommen im Dunkelrestaurant. Sie haben reserviert richtig?“ Ich nicke nur,

bis mir bewusst wird, dass der Mann ebenso wenig sieht wie Sora, doch auch hier werde ich überrascht.
 

Der Mann weiß auch ohne, dass ich etwas sage, dass ich genickt habe und führt uns zu unserem Tisch.
 

Jetzt merke ich zum ersten Mal wie schwer es ist sich blind zurecht zu finden,

denn das ganze Restaurant liegt im Dunkeln und ich kann kaum die Hand vor Augen sehen.

„Was ist ein Dunkelrestaurant, Riku?“ spricht mich Sora endlich darauf an, als wir am Tisch sitzen.
 

„Hier ist es stockdunkel, also so wie bei dir.

Ich sehe jetzt genauso wenig wie du. Und die Bedienungen sind ebenfalls blind oder haben sehr starke Sehschwächen.“ erkläre ich.
 

Ich habe mich davor viel über das Lokal informiert, war auch schon ein paar Mal hier, als ich Sora gesagt habe ich müsse lernen,

aber es war ja schließlich für nen guten Zweck.
 

„Dann geht es dir jetzt wie mir?“ will Sora leise wissen.

„Ja.“ antworte ich nur.

„Wie ist es?“ fragt er vorsichtig.

Schrecklich, war mein erster Gedanke.

Mein Augenlicht zu verlieren wäre für mich wohl das Schlimmste, immer nur dieses Schwarz zu sehen würde mich total runterziehen.

Doch ich merke was Sora meint, wenn er immer von den schönen Seiten redet. Man beurteilt die Personen dann nicht nach dem Aussehen,

man hört auf den Klang ihrer Stimme, auf ihren Umgang und was weiß ich noch alles.
 

„Es ist anders. Man hört viel intensiver auf seine Umwelt, aber es ist auch schwer alles mitzubekommen.

Ich würde sagen, du bist ganz schön stark und mutig, wenn du das jeden Tag aushalten musst.“ entgegne ich schließlich nach langem Überlegen.
 

„Danke.“ flüstert Sora und sucht meine Hand, die auf dem Tisch liegt.

Er findet sie auf Anhieb, doch darüber wundere ich mich schon gar nicht mehr.
 

„Guten Tag, haben sie bereits Getränke gewählt?“ ist plötzlich eine Bedienung am Tisch.

Ich habe sie gar nicht bemerkt, habe mich viel zu sehr auf Sora konzentriert,

doch er selbst scheint schon lange gewusst zu haben, dass sie jetzt kommt.
 

„Ja, sicher. Wir nehmen einen Orangensaft und eine Cola.“ bestellt Sora für uns beide, wir trinken eh immer dasselbe.

„Und hätten sie eventuell eine Speisekarte mit Blindenschrift?“
 

„Ja, sicher.“ wundert sich die Bedienung gar nicht über Sora´s Frage, sondern geht einfach wieder.

„Jetzt kann ich dir endlich mal die Speisekarte vorlesen.“ freut Sora sich, keinen Moment später spüre ich seine Lippen auf meiner Wange.
 

Wieder bin ich überrascht zusammen gezuckt, ich kann kaum glauben, dass Sora diese Spannung jedes Mal aushält.
 

Ein paar Momente später bringt uns die Bedienung die Getränke und die Speisekarte.

Ich spüre förmlich wie Sora sich darüber freut, die Karte vorlesen zu dürfen,

jetzt weiß ich auch immer was er meint, er spürt Sachen.
 

„Also willst du italienische, griechische oder heimatliche Küche?“ fragt er. Ich bin mir sicher er lächelt dabei, wie gerne würde ich ihn sehen.
 

„Italienische.“ antworte ich.

„Gut, es gibt Spagetti, Lasagne, Gnocchi, Rigatoni und Pizzas. Welches soll ich dir vorlesen?“ fragt er dann.

„Hmmm, was nimmst du?“ will ich wissen. „Lasagne, wie immer.“ entgegnet Sora, jetzt bin ich mir sicher, dass er grinst.

Mir wird wieder bewusst wie schwer es ist blind zu sein.
 

Sora weiß sicher auch, wann ich lächle, grinse oder sonst was mache, er muss sich doch jedes Mal wünschen mich zu sehen.

Ich verstehe gar nicht wie er das aushält.
 

„Lies mal die Spagettisorten vor.“ fordere ich ihn dann auf.

„Spagetti Carbonara, Spagetti Bolognese, Spagetti mit Tomatensoße und Spagettiteller für zwei.

Was meinst du? Nehmen wir den Spagettiteller für zwei?“ will Sora plötzlich wissen.
 

Wow, dass er das fragt, ich wollte es gerade vorschlagen,

doch dann musste ich wieder daran denken,

als wir im Krankenhauscafé waren und Sora schon ausgeflippt ist, weil der Tisch neben uns einen Eisbecher für zwei bekam.

„Wenn es...“ fange ich an, werde aber durch Sora´s Finger an meinen Lippen gestoppt.

„Mir macht es nichts aus, Riku, nicht mehr.

Das woran du denkst ist schon längst Vergangenheit.“ erklärt Sora auch noch über meine Gedanken Bescheid wissend.
 

„Dann nehmen wir die Spagetti.“ freue ich mich und bestelle sogleich.

„Hey, weißt du was es noch für nen Vorteil hat blind zu sein?“ fragt Sora plötzlich, als wir auf unser Essen warten.

„Was denn?“ bin ich neugierig.

So offen hat er noch nie darüber gesprochen.

„Du siehst nicht, wenn das Essen Schimmel ansetzt.“ gibt Sora lachend zurück.

Ich muss echt auch lachen, dass er es dann doch so locker sieht hätte ich nie gedacht.
 

„Und es gibt sogar noch einen.“ bemerkt Sora dann.

„Noch einen? Schieß los.“ verlange ich.
 

„Du zuckst immer so schön zusammen wenn ich dich küsse.“ flüstert Sora mir zu, ehe ich seine Lippen auf meinen spüre.

Es ist diesmal viel intensiver und schöner als jemals zuvor.

Vielleicht weil ich mich nur auf Sora´s Berührungen konzentrieren kann und ihn nicht sehe.

Jede neue Bewegung ist eine neue Überraschung und macht mich glücklich. Sora hat sich unterdessen einen neuen Platz auf meinem Schoß gesucht, doch noch immer hält unser Kuss an,

wird noch besser, als Sora´s Zunge in meine Mundhöhle eindringt und dort nach jeder einzelnen Stelle tigert,

bevor er meine Zunge anstupst, viel stärker als sonst, doch auch mehr erwartungsvoll über mein nächstes Handeln.

Unser Kuss endet erst, als die Bedienung unser Essen bringt.
 

„Na findest du das Besteck?“ will Sora neckisch wissen.

„Sicher.“ antworte ich, um keine Blöße zu zeigen, obwohl ich doch keine Ahnung habe, wo das ganze Zeugs liegt.

Vorsichtig taste ich danach, doch das erste in was ich fasse sind die Spagetti.
 

„Ehhh.“ entkommt mir ein angeekelter Laut. Jetzt ist meine Hand voller Hackfleischsauce.

„Hier ne Serviette.“ ist Sora sofort zur Stelle und drückt mir eine Papierserviette in die Hand.
 

„Ich wusste, dass du das Besteck niemals finden würdest. Du hast dich mit den Örtlichkeiten nicht vertraut gemacht.

Doch ich habe, während du dir gewünscht hast mich sehen zu können, den Tisch untersucht.

Ich weiß genau wo alles ist.“ erklärt mir Sora und bewegt sich auf meinen Beinen,

während ich mir die Sauce von den Händen wische.
 

„Und jetzt Mund auf.“ fordert er, als ich verstehe, dass er wohl die Spagetti um die Gabel gewickelt hat.
 

Ich mochte es zwar nicht, dass er mich jetzt so vorgeführt hat,

aber irgendwie ist es auch verständlich,

schließlich hat er noch nie was gesehen und kann sich so natürlich besser zurecht finden als ich.
 

Aber dass er mich jetzt deswegen füttert ist wahrscheinlich die positive Seite daran.

Ich lasse mich zu gerne bedienen und Sora scheint es nichts auszumachen, dass ich mich hier nicht revanchieren kann.
 

Bald haben wir alles gegessen, Sora kuschelt sich zufrieden an mich und seufzt leise gegen meine Brust.
 

„Weißt du, ich habe grade zwei Vorteile von diesem Lokal erkannt.“ flüstert er mir zu.

„Echt? Na dann erzähl.“ entgegne ich.

„Du kannst essen wie ein Schwein und keiner sieht es.

Außerdem kannst du so viel Kuscheln wie du willst, ohne dass sich andere Leute darüber aufregen.“ erklärt er mir,

mit einer mehr als strahlenden Stimme und küsst mich auf die Wange.
 

„Wer sollte sich denn aufregen?“ will ich etwas durcheinander wissen. „Keine Ahnung. Alte Leute, die sowas als sie jung waren nie gemacht hätten. Leute die eifersüchtig sind,

Leute die dir dein Glück nicht gönnen, Leute die sauer auf dich sind, weil du sie in letzter Zeit öfters bloß stellst.“ entgegnet Sora leise.
 

„Du sprichst jetzt von Kairi oder?“ verstehe ich sofort. Ich merke nur wie sich Sora´s Kopf an meiner Brust auf und ab bewegt.

„Hat sie was zu dir gesagt?“ frage ich.

„Nein, aber sie ist mir einfach unheimlich. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie irgendetwas plant.“ antwortet Sora.
 

Na toll, sogar er ahnt etwas. Ich bin mir auch sicher, dass sie nicht alles so einfach vorbei gehen lässt.

Besonders nicht nach Asuka´s Party.

Ich weiß Asuka will sie dort bloß stellen, ich weiß nur nicht wie und ob das so gut ist.
 

„Keine Sorge. Wenn sie dir irgendwas tun will, bin ich doch da.“ versuche ich Sora zu beruhigen.

„Um mich mach ich mir keine Sorgen. Vielmehr um Asuka und ihren Plan für Kairi.“ gibt Sora zurück.

Weiß er etwa, was Asuka da plant?
 

„Weißt du was Asuka vorhat?“ will ich wissen.

„Ja, Ben will ein peinliches Kinderfoto von Kairi bearbeiten und es mit ner Überschrift versehen.

Dann wollen sie es bei euch und bei Asuka in der Schule aufhängen.

Bei euch weil Kairi dort eh jeden niedermacht und bei Asuka,

damit Asuka´s Freundinnen, dass Kairi nicht immer so „perfekt“ war, wie sie sich gibt.“ erzählt mir Sora alles.

Also ich muss sagen, dass dieser Plan echt viel Arbeit gemacht haben muss.
 

Ich ihn jedoch total kindisch finde.

Was hat Asuka von diesem dummen Foto? Die anderen werden über Kairi lachen, doch verstehen,

dass sie ne dumme Ziege ist werden sie nicht.

Und Kairi selbst wird Asuka danach wahrscheinlich umbringen.
 

„Weißt du was? Der Plan ist Schwachsinn. Ich werde mit Asuka darüber reden, gleich morgen. Aber heute genießen wir unseren Tag, ja?“ frage ich. „Jaaah.“ ist Sora einverstanden und kuschelt sich noch näher an mich.
 

„Wollen wir noch ein Eis essen?“ fällt ihm dann ein. „Ja, schieß los. Was gibt´s für welche?“ will ich wissen.

„Spagettieis, Früchtebecher, Erdbeerbecher, dann einzelne Kugeln Eis und wieder unsere Spezialität Eisbecher für zwei.“ liest mir Sora vor.
 

„Was dagegen wenn wir den letzten nehmen?“ erkundige ich mich lieber nochmal.

„Ganz und gar nicht.“ stimmt Sora fröhlich zu.

Nachdem ich bestellt habe, dauert es keine 5 Minuten bis wir unser Eis haben.

Es stecken wunderschöne Wunderkerzen darin, Gott sei Dank kann ich nur sagen,

denn nun sehe ich Sora zum ersten Mal seit wir hier sind.
 

Er lehnt immer noch an meiner Brust, macht einen so zufriedenen Eindruck wie lange nicht mehr und scheint alles zu genießen.

„Was ist das?“ will er plötzlich wissen.

„Was denn?“ ist mir nicht ganz klar, was er meint.
 

„Das Geräusch. Dieses komische Zischen.“ entgegnet er ein bisschen aufgeregt.

„Ach so, das sind nur Sternenwerfer.“ erkläre ich gelassen. „Sternenwerfer?? Was sind das für Dinger?“ ist Sora noch immer verwirrt. „Kennst du die nicht? Das sind solche Stangen und wenn du sie anzündest, dann sieht es aus als würden kleine Sternchen herunterfallen.

Deshalb Sternenwerfer oder Wunderkerzen.

Roxas hat immer, als er noch klein war, Glitzerdinger dazu gesagt.“ erzähle ich.
 

Nun ist Sora einfach still, die Wunderkerzen brennen langsam ab und ich kann bald nicht mehr sehen, was sich in seinem Gesicht regt.

„Riku, wie sehen Sterne aus?“ will er nach einiger Zeit wissen.

Oh nein, er ist doch deswegen nicht beleidigt, hätte ich doch nur nichts gesagt.
 

„Hmmm Sterne, na ja sie sind hell und leuchten ganz schön.

In Büchern werden sie meistens Gelb gezeichnet, aber eigentlich sind sie sehr Hellgelb bis Weiß.“ entgegne ich etwas überrumpelt,

bis mir einfällt, dass Sora keinen Plan hat wie diese Farben aussehen.
 

„Sorry, das war Quatsch was ich gesagt habe. Du kennst ja die Farben nicht.“ füge ich leise hinzu.
 

„Doch, ich kenne sie. Weißt du, es gibt sowas, dass hat mir mein Papa mal geschenkt als ich noch kleiner war.

Da sind viele verschiedene Lichter und jedes hat ne andere Farbe und wenn du deine Hand darunter hältst merkst du auch,

dass alle Lichter und somit auch alle Farben unterschiedlich warm oder kalt sind.“ ist Sora plötzlich wieder so stark wie immer.
 

„Und jetzt gibt’s was kaltes. Unser Eis.“ bemerkt er fröhlich, beugt sich vor und kurz darauf spüre ich schon den Löffel an meinen Lippen.

Beim Eis essen ist Sora wieder ganz der Alte,

niemand würde vermuten, dass er sich manchmal auch schwer mit seiner Behinderung tut.

Schließlich sind wir fertig, als wir dann wieder draußen auf der Straße stehen, müssen sich meine Augen erstmal an die Helligkeit gewöhnen.
 

Ich kann kaum glauben, dass wir fast zwei Stunden in völliger Dunkelheit waren.

„Riku, weißt du was? Meine Eltern kommen ja erst Morgen wieder. Kuscheln wir ein bisschen vor dem Kamin?“ will Sora wissen, als ich immer noch mit meinen Augen zu kämpfen habe.

„Ja, sicher. Wenn meine Augen wieder in Ordnung sind.“ entgegne ich.
 

„Tja, solche Probleme hab ich nicht.“ bemerkt Sora grinsend, bevor ich noch einige Momente meine Augen reibe und wir dann wieder zu Sora nach Hause laufen.

Unterwegs hole ich noch mein Geschenk für Sora und meine Klamotten für morgen bei mir ab,

da ich heute bei Sora schlafe.
 

Den restlichen Nachmittag verbringen wir tatsächlich mit Kuscheln vor dem Kamin.

Und da Sora´s Eltern über´s Wochenende weg sind, lässt sich Sora zu manchem Kuss hinreißen, den er sich sonst nicht getraut hätte.
 

Es ist wirklich alles total schön, bis uns unser Magenknurren auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

„Wollen wir was essen?“ will Sora wissen.

„Na ja, wäre wohl nicht verkehrt.“ entgegne ich. „Was gibt´s?“
 

„Lass dich überraschen.“ gibt Sora zurück, ehe er mir einen Kuss auf die Wange gibt und dann aus dem Zimmer geht.

Abendessen war sein Part, bin mal gespannt was er sich ausgedacht hat. „Damit du groß und stark wirst, hab ich mir gedacht wir essen heute mal Obst.“ erklärt Sora, als er mit einer großen Platte, voller Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Weintrauben, Ananas und Kiwis hereinkommt.
 

Es ist zwar alles schön geschnitten und angerichtet, aber das ist doch nicht sein Ernst.

Ich esse sowas doch nicht zum Abendessen, sowas ist was für zwischendurch. „Das ist ein Scherz oder?“ will ich wissen.
 

„Bitte? Warum das denn?“ wundert Sora sich, als er die Platte zwischen uns auf den Boden stellt.

„Weil ich kein Obst zum Abendessen esse.“ bin ich fest entschlossen. „Wirklich? Hmmm, dann mach ich wohl, das Schokofondue wieder aus.“ bemerkt Sora.

WAS?

Schokofondue?

Wo?

Nur her damit, dann esse ich auch Obst.
 

„Schokofondue? Her damit.“ fordere ich.

„Sei nich so gierig. Sonst esse ich alles alleine.“ bremst Sora mich. „Nein, ich bin gar nicht gierig, nur hungrig auf tolles Essen mit einem noch tolleren Freund.“ entgegne ich lächelnd.
 

„Dann hol ich wohl mal die tolle, geschmolzene Schokolade.“ führt Sora meinen Satz fort und verschwindet wieder kurz aus dem Wohnzimmer,

bevor er mit einem Schokofondue zurückkommt.
 

„Hier, beiß ab.“ bin ich schneller als er und halte ihm eine mit Schokolade überzogene Erdbeere hin.
 

Sora kommt sofort zu der Gabel, isst die Erdbeere mit einem Mal und grinst mich dann an wie ein Honigkuchenpferd.

„Mhmm Zartbitter, die mag ich am liebsten.“ bemerkt er.

Nein, Zartbitter?? Das is nicht sein Ernst, ich hasse Zartbitter.
 

„Jetzt ich dich.“ fällt ihm dann ein, er pickst eine Weintraube an, taucht sie tief in die Schokolade und hält sie mir dann vor den Mund.
 

„Und bevor du dich jetzt quälst, es ist natürlich Vollmilchschokolade.“ teilt er mir lächelnd mit.

„Du bist gemein.“ entgegne ich noch, bevor ich die Weintraube esse.

„Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern.“ gibt Sora zu.

„Hier für dich.“ hält er mir noch ein Schokoapfelstücken entgegen, welches ich sogleich verschlinge.

„Ich muss deine freche Art noch in den Griff kriegen, dann is alles gut.“ gebe ich nur zurück und füttere Sora mit einem Ananasstückchen.

„Freche Art ja? Hmmm, dann will ich das gleich mal ausweiten.

Ich bin mal so frech, dir zu sagen, dass du dein Essen holen musst wenn du was willst.“ erwidert er dann und lässt eine Erdbeere halb in seinem Mund verschwinden.
 

„Diese freche Art liebe ich.“ bemerke ich noch, ehe ich ein Stückchen abbeiße und Sora so einen kurzen Kuss stehle.

Der Rest des Fondues verschwindet so schnell, dass ich gar nicht hinterherkomme.
 

Später hatte Sora dann auch noch die glorreiche Idee von meinem Bauch zu essen,

aber es hat echt Spaß gemacht.

Und auch ich habe mich überreden lassen, von seinem Bauch zu essen.
 

Als Sora, das ganze Zeugs dann weggeräumt hatte, hätte ich mir noch viel mehr Obst gewünscht.

Auch wenn es ein ziemlich ungewöhnliches Abendessen, hier im Wohnzimmer auf dem Boden war,

so war es doch das Schönste das ich bis jetzt hatte.
 

„Mein Geschenk ist oben, kommst du mit rauf?“ will Sora wissen, als er wieder zu mir kommt.

„Na klar.“ entgegne ich, nehme mein Geschenk mit und wir gehen nach oben in Sora´s Zimmer.
 

Dort angekommen, setzen wir uns auf die gemütliche Couch, Sora hatte das wohl so geplant, denn er ist gleich drauf zugesteuert.
 

„Also Riku, ich habe echt lange überlegt, was ich dir schenken soll. Zuerst dachte ich an etwas supertolles, was Teures.

Aber darauf kommt es am Valentinstag ja gar nicht an und du kannst dir mindestens soviel leisten wie ich selbst, also war das ne Schnapsidee.

Dann dachte ich, ich schenke dir was, was für mich wichtig ist. Da kam ich auf die Idee dir den Schlüsselanhänger von Tidus zu schenken,

aber als ich dann darüber nachgedacht habe, hab ich die Idee auch wieder fallen gelassen.
 

Was solltest du auch mit nem Schlüsselanhänger, von nem Typen, der in mich verknallt war??

Aber dann ist mir etwas wirklich Tolles eingefallen, meine Gefühle. Ich schenke dir meine Gefühle, in einem selbst komponierten Lied. Hier, alles Gute zum Valentinstag.“ kramt er unter der Couch eine CD hervor,

gibt sie mir in die Hand und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
 

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, dagegen ist mein Geschenk doch ein Witz.

Sora hat sich soviel Mühe gegeben, er hat ein eigenes Lied geschrieben und was habe ich??
 

„Danke, Sora...aber mein Geschenk ist nicht so toll. Ich hab auch wirklich lange überlegt. Ich wollte dir auch erst was kaufen, doch da war ich genauso doof wie du.

Dann hab ich ewig drüber nachgedacht.

Na ja und irgendwann ist mir eingefallen, dass dein größter Wunsch wahrscheinlich ist,

sehen zu können. Deshalb hab ich hier das Bild für dich gemacht. Alles Gute zum Valentinstag.“ gebe ich ihm nun mein Geschenk.
 

Sora fasst sofort darüber, nimmt das Papier ab und lässt seine Finger über das Bild wandern.

„Aber Riku..., das bist du, richtig?“ will er wissen, als er die Erhebungen fühlt, die mein Bild ein Halbrelief werden lassen.
 

„Und ich...ich bin auch dabei...das ist toll, so toll, Riku.“ freut sich Sora und umarmt mich.

„Ich sag Papa gleich morgen, wenn meine Eltern wieder da sind, er soll´s aufhängen.

Neben mein Bett, dann kann ich es immer abtasten.“
 

Ich kann zuerst gar nichts sagen, dass es Sora dann doch so gefällt hätte ich nie gedacht.

Ich meine, es hat mich schon einiges an Nerven gekostet, wirklich alles genauso zu formen wie es ist,

aber es hat Spaß gemacht und ich habe es gerne gemacht.

Und dass er sich jetzt so freut ist mein wohl der größte Lohn dafür.
 

„Danke, Sora.“ entgegne ich schließlich und packe nun die CD aus.

„Darf ich sie mir anhören?“

„Sicher, ich bestehe sogar darauf. Du weißt ja wie alles funktioniert.“ gibt Sora so souverän wie lange nicht mehr zurück.
 

Ich gehe unterdessen zum CD-Player, lege das Geschenk ein und setze mich dann wieder zu Sora, der sich sofort an mich kuschelt.

„Hallo Riku, alles Gute zum Valentinstag.“ kommt nun Sora´s Stimme aus den Boxen.

Dann fängt sein Lied an, ich finde es echt schön.

Es drückt alles aus, was wir erleben wenn wir zusammen sind. Freude, Liebe, Freundschaft, Miteinander, einfach alles.
 

Jeder Akkord, jeder Ton ist so genau platziert, dass man nur so empfinden kann.

Ich genieße dieses Geschenk, mehr als alles andere an diesem Tag, sogar mehr als das Schokofondue.
 

Ewig könnte ich dieser sanften und doch so ausdrucksstarken Melodie lauschen, wenn die Töne nicht allmählich verklingen würden.
 

„Ich hoffe das Lied hat dir gefallen. Denn darin liegt alles, was ich dir am liebsten selber sagen würde,

aber immer viel zu feige dafür bin.

Ich liebe dich, mehr als alles andere auf der Welt. Du bist mir so wichtig, fast wichtiger als ich mir selbst bin.

Ich will nie wieder ohne dich sein, nie wieder.
 

Du warst das Einzige, was mir Hoffnung gab, als es mir nicht gut ging. Denn du bist der Erste, dem ich mein Herz schenke.“ höre ich dann erneut Sora´s Stimme, ehe die CD stoppt.
 

Nun bin ich total baff, eine solche Liebeserklärung hatte ich dann doch nicht erwartet.

Ich glaube ich bin sogar rot geworden, als ich das alles gehört habe.
 

Ich bin ihm der wichtigste Mensch, er mir doch auch. Ich liebe ihn genauso sehr wie er mich.

„Und...hat´s dir...hat´s dir gefallen?“ will Sora jetzt nun wieder vorsichtig wissen.

„Sora, ich liebe dich. Genauso sehr wie du mich.“ entgegne ich immer noch furchtbar geistesabwesend und küsse Sora sanft auf die Lippen. Ich hoffe ich beantworte die Frage damit.
 

„Das ist echt schön.“ freut Sora sich, als wir unseren Kuss lösen.

Kaum einen Moment später hat er sich schon wieder an mich gekuschelt und streicht zärtlich über meinen Körper.

Ich tue es ihm gleich, tausche noch endlos Zärtlichkeiten mit ihm aus, bis wir beide bald schon eingeschlafen sind.
 

Da ich am nächsten Tag Schule hatte, hab ich Sora schlafen lassen und mich leise raus geschlichen. Er schläft immer so süß, wie ein Engelchen, wenn ich weggehe.

Die Schule verlief an diesem Tag so schleppend wie lange nicht mehr. Ich wollte eigentlich nur noch zu Asuka und danach zu Sora.
 

Das Geplapper der Lehrer ging in ein Ohr rein und vom anderen wieder raus, noch nicht mal Roxas konnte ich richtig zuhören,

als er mir von seinen Valentinserlebnissen mit Axel erzählt hat.
 

„Willst du gleich zu Sora?“ will der plötzlich wissen, als wir Schule aushaben. „Dann setz ich dich nämlich dort ab.“

„Nein, ich will mit zu dir. Ich muss mit Asuka sprechen.“ erkläre ich, als wir beim Auto sind.

„Warum das denn?“ fragt Axel.

„Ihr braucht gar nicht so scheinheilig zu tun.

Ihr wisst doch längst was sie gegen Kairi machen will.“ entgegne ich leicht gereizt,

dass mir keiner von Asuka´s Plan erzählt hat, hat mich schon ein bisschen geärgert.
 

„Na und? Meinst du nicht es ist Zeit sich an ihr zu rächen.

Uns hätte sie fast auseinander gebracht, Roxas macht sie nur runter und dich hat sie gezwungen ihren Freund zu spielen,

sodass Sora schon was Falsches von dir gedacht hat.

Sogar ihren Bruder macht sie jetzt fertig. Also willst du dich nicht mal gegen diese Schlampe wehren??“ ist Axel etwas aufgebracht.
 

„Doch natürlich. Aber nicht mit einer solch kindischen Aktion.

Das wird nichts bringen. Die Leute werden sich ein bisschen über Kairi lustig machen und dann??

Das hält ein paar Wochen, vielleicht auch ein, zwei Monate, aber dann ist alles wieder beim alten.

Kairi is wieder die Queen der Schule und das war´s mit eurer fixen Idee.“ gebe ich zurück.

Ich hasse es wenn er so naiv ist.

Zu glauben, dass Kairi sich wegen so etwas unterkriegen lässt ist doch wirklich sowas von doof.
 

„Dann schlag du doch mal was vor.

Du hast Asuka in den letzten Wochen fast nie besucht.

Du warst eh fast nie mit uns zusammen. Was weißt du schon was sie jeden Tag durchmacht?“ ist Roxas plötzlich total aufbrausend.
 

So habe ich ihn lange nicht mehr erlebt.

Ich weiß doch selbst, dass ich in der letzten Zeit nicht viel Zeit für meine Freunde hatte.

Entweder hab ich gelernt oder ich war bei Sora, habe mich mit ihm auf die Verhandlung vorbereitet oder

ich habe ihn getröstet wenn er traurig wegen Tidus war.
 

Aber das kann er mir doch jetzt nicht vorwerfen, er hätte dasselbe getan wenn es Axel schlecht gegangen wäre.

„Ich weiß es nicht,

aber du weißt ganz genau, warum ich so wenig Zeit hatte.

Sora hat mich gebraucht.“ entgegne ich.
 

„Sora, Sora, Sora. Immer nur Sora. Ich mag ihn, aber Riku, ich vermisse meinen besten Freund.

Wir reden nur noch in der Schule miteinander.

Am Wochenende gehst du nicht mehr mit uns weg, wir sehen uns kaum noch. Ich will das es so wird wie früher.“ ist Roxas nun wirklich wütend.
 

Aber Roxas, OMG, wenn ich gewusst hätte, dass ich ihm dann doch so wichtig bin,

hätte ich mich doch anders verhalten.
 

Ich dachte, er freut sich weil er auch mal mit Axel alleine weggehen kann und die beiden Zeit haben für sich.

Aber anscheinend ging das gewaltig nach hinten los.
 

„Das wird es werden, Roxas, ich verspreche es dir.

Aber jetzt will ich zu Asuka und ihr diese bescheuerte Idee ausreden. Findest du sie denn so gut?“ will ich wissen, um die Situation zu entschärfen.
 

„Ehrlich gesagt...“ fängt Roxas an und wirft Axel einen kurzen Blick zu. „Ich finde sie total kindisch und unter Asuka´s Würde.“

Ich wusste es, ich wusste, dass Roxas so denkt wie ich.

Natürlich wenn alle anderen für die Idee sind, dann stimmt er zu.

Aber jetzt wo wir alleine mit Axel sind, da kann er das sagen.
 

„Aber Roxas, was?“ ist Axel nun total irritiert.

„Ach Axel, es ist einfach so.

Asuka ist so schlau, da sollte ihr doch echt was Besseres einfallen, als so ne dämliche Fotoaktion.“ entgegnet Roxas etwas leise.
 

„Und das wird ihr auch. Aber jetzt kümmern wir uns erstmal um den alten Plan, okay?“ frage ich.

„Ja, gerne.“ antwortet Roxas, ehe wir alle einsteigen.

Axel grummelt zwar und murmelt irgendetwas vor sich hin, aber ich bin sicher er ist nich allzu sauer.

Er kennt Roxas inzwischen so gut, dass er weiß, dass Roxas einfach so ist. Wenn er nicht will, dann traut er sich auch nicht.
 

„Riku, hey. Das ist aber schön.“ freut Asuka, als wir in ihr Zimmer kommen. Sie macht anscheinend gerade mit Sarah Hausaufgaben.

Sofort bittet sie mich und Roxas herein und wir setzen uns zu ihr und Sarah auf´s Sofa.

„Ja. Tut mir auch Leid, dass ich dich ein wenig vernachlässigt habe,

aber du weißt ja, Sora, die Verhandlung, Tidus´ Tod und so weiter.“ entschuldige ich mich erstmal.
 

„Ist schon okay. Ich war manchmal bei Sora zu Hause. Wir haben viel geredet.“ entgegnet Asuka.

Ja, das hat mir Sora immer erzählt, nur worüber sie geredet haben, hat er mir verschwiegen, bis gestern jedenfalls.
 

„Das ist schön, aber ich möchte dich um was bitten. Lass diese doofe Fotoaktion mit Kairi.“ rücke ich dann mit der Sprache raus.

Asuka sagt erst gar nichts, bis sie nach unten auf den Boden schaut.
 

„Aber Riku, das geht nicht. Ich muss sie endlich schlagen. Schule ist der blanke Horror. Das einzig schöne ist das Trainieren der Cheerleader.“ erklärt sie traurig.

Das Trainieren der Cheerleader??

Ist sie wohl immer noch Chef dort?? Das is ja wohl oberdoof.
 

Ihre ganze Freundinnen sind doch Cheerleader und sonst machen sie sie wohl fertig?? Wie blöd können Menschen sein??

„Tritt zurück.“ fällt mir da ein. „Tritt von deinem Posten bei den Cheerleadern zurück.“

„WAS? Das kann sie nicht machen. Ohne Asuka sind die nämlich gar nichts.“ mischt sich Sarah ein.

„Genau deswegen. Tritt zurück. Sie werden dann sehen was sie an dir haben. Wenn sie merken, wie sehr sie dich brauchen, werden sie sicherlich aufhören, dich zu ärgern. Egal was Kairi sagt.“ erwidere ich.
 

„Genau und Asuka, wenn nicht, dann hau ich Kairi mal eine runter.“ wird mir Roxas langsam unheimlich.

Zuerst hat er so nen Wutausbruch wegen mir und dann will er sich auch noch an Kairi betätigen.

Roxy-chan verändert sich eben trotzdem.
 

„Hey, wenn, dann mach ich das selbst.“ meldet sich Asuka nach einem minutenlangen Schweigen wieder zu Wort.

„Morgen sag ich denen, dass sie sich nen neuen Kapitän suchen können.“
 

„Das ist meine Asuka, die ich kenne.“ bin ich froh, dass Asuka den Plan über Bord geworfen hat.

„Danke.“ grinst Asuka über beide Ohren.
 

„Du, Riku...ich hab da mal ne Frage...“ fängt sie plötzlich an rumzudrucksen.

Na toll, das letzte Mal hat sie das gemacht, als sie in mich verknallt war. Was kommt wohl jetzt?
 

„Was denn?“ frage ich, bevor sie sich zu mir beugt und mir ins Ohr flüstert: „Hilfst du mir bei den Hausaufgaben?“
 

Häh??

Asuka helfen??

Bei den Hausaufgaben??

Geht ihre Begabung wohl zurück???
 

„Ähhh wieso das denn?“ will ich total irritiert wissen.

„Wir sollen in Musik ein Referat zu einem Musikinstrument halten. Die Art, die Bauweise, welche großen Bauer es gibt und so weiter.

Matt und Ben haben das Klavier genommen, weil sie mich dann um Rat fragen können.

Und Sarah und ich mussten dann die Geige nehmen.

Na ja und du, du spielst ja Geige und du weißt sicherlich was, oder??“ erklärt sie dann.
 

Ich muss fast lachen, dass sie deshalb so rumdruckst. Natürlich helfe ich ihr.

„Sicher, wenn ihr mögt, dann machen wir das gleich.

Ihr könnt auch meine Geige mitnehmen, wenn ihr vortragen müsst.“ entgegne ich lächelnd.

Danach verbringen wir wirklich den ganzen restlichen Nachmittag und Abend damit,

dieses Referat zu schreiben.
 

Ich meine, ich weiß zwar so ziemlich alles, aber es dann so in Worte zu fassen,

dass es ein Unwissender auch versteht, ist schon ziemlich schwer.
 

Als ich dann endlich nach Hause komme ist es halb neun.

Doch statt zu lernen, dusche ich erst und haue mich dann vor den Fernseher.
 

Jetzt noch anzufangen wäre doch Quatsch. Ich bin schon halb eingeschlafen, als mein Telefon klingelt.

„Hey Riku, na wie war Schule heute?“ begrüßt Sora mich fröhlich.

„Na ja, langweilig wie immer. Aber ich war nachmittags bei Asuka.“ erzähle ich.

„Und hast du es ihr ausgeredet?“ will er dann wissen.

„Ja, wir haben uns darauf geeinigt, dass sie bei den Cheerleadern austritt, damit die merken, was sie an ihr haben.

Für Kairi finden wir bestimmt was anderes.“ entgegne ich.
 

„Ja, sicher. Aber weshalb ich eigentlich anrufe ist, weil ich fragen wollte, ob wir Samstag mal alle zusammen weggehen.

Du, ich, Roxas und Axel. Und Asuka und so, weiß ich nicht, wegen ihres Alters.“ ist sich Sora wohl etwas unsicher,

wie ich darauf reagiere.
 

Aber ich finde die Idee echt klasse, sonst wollte Sora immer noch nicht. Anscheinend hat er seine Meinung nun geändert, genau zum richtigen Zeitpunkt,

so kann ich wieder öfter mit Roxas zusammen sein und bin trotzdem auch bei Sora.
 

„Sora, das wäre sowas von klasse. Asuka und Co. können wir sicher durch unsere Eltern reinbringen. Du besonders, Herr Harakimi.“ gebe ich freudig zurück.

„Zieh mich damit nicht auf, sonst kannst du alleine gehen.

Ich hasse das wenn ich deshalb bevorzugt werde.“ erklärt Sora wieder so selbstsicher wie immer.
 

„Möchten Sie gerne zwei Löffel Zucker in ihrem Tee, Herr Harakimi?“ frage ich, wie unser Butler auch eigentlich mich anreden müsste.

„Hör auf mit dem Quatsch. Ich mag das echt nicht.“ wird Sora langsam aber sicher wütend.
 

„Ich bin ja schon still. Kommst du Freitagnachmittag wieder zu mir?? Du könntest mich ja wieder von der Schule abholen.“ schlage ich vor.
 

„Ja, könnte ich, ich könnte auch jetzt grade vor deiner Tür stehen und du würdest es noch nicht mal merken.“ kommt Sora zur Tür herein und steckt ein Handy in seine Hosentasche.
 

Ich bin in diesem Moment total durch den Wind.

Seit wann Sora wohl im Haus ist??

Und wie kann er sich so leise rein schleichen, dass ich absolut nix davon mitbekomme???
 

„Sora!!“ bekomme ich irgendwann heraus.

„Ja, also Riku, ich glaube wir müssen mal ernsthaft an deinem Gehör arbeiten.“ erklärt Sora grinsend,

ehe er sich sicher und ohne irgendwo anzustoßen auf meine Beine setzt.
 

„Weißt du ich kenn, da so ne Methode.“ redet er dann weiter und zieht ein Halstuch hervor.

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, lasse ihn einfach machen, als er mir das Tuch um die Augen bindet und ich genauso blind werde wie er.
 

„Jetzt seh ich gar nichts mehr.“ mache ich wohl die unsinnigste Bemerkung des Jahrtausends.

„Das ist ja der Sinn der Sache. Du musst dich viel mehr auf die Ohren und Hände verlassen.“ erklärt Sora, ehe ich seine Lippen schon auf meinen spüre.
 

Kapi 14 Ende
 

Bitte um Kommis ^^

Glückliches Ende für Ben

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

LaLiHo XDDD

Na alles fit bei euch?

Dankeschön für die vielen netten Kommis ^^
 

*heul* Das ist das vorletzte Kapi von Everytime we touch, irgendwie schwer davon Abschied zu nehmen.
 

Aber trotzdem: Viel Spaß beim Lesen
 

Chibi_Isa
 

Kapitel 15: Glückliches Ende für Ben
 

Sora´s POV
 

Ich muss schon sagen, die Idee mit dem Tuch hat sich noch mehr übertroffen, als ich gedacht hatte. Riku war noch viel sanfter und vorsichtiger als sonst. Einfach himmlisch.

Die Tage danach sind wirklich sehr schnell vergangen, sodass heute schon Freitag ist.

Heute gehen wir zum ersten Mal alle gemeinsam weg. Roxas, Axel, Asuka, Matt, Ben, Sarah, Riku und ich.

Es wird zwar nicht schön Ben gegenüber zu treten, ich hab immer noch Gewissensbisse, wenn ich weiß dass er da ist und was ich damals mit ihm gemacht habe.

Aber er scheint es anscheinend echt gut verarbeitet zu haben.

Er ist immer total nett zu mir, auch wenn wir nicht viel miteinander reden, aber irgendwie habe ich das Gefühl,

er denkt er müsse sich für alles revanchieren, was er mit Kairi falsch gemacht hat.
 

„Hey Sora. Los steig ein.“ begrüßt mich Roxas, als plötzlich ein Auto neben mir hält.

Roxas´ Eltern haben uns freundlicherweise ihre Limo zu Verfügung gestellt. Aber mich erinnert die Situation echt an früher,

die Limousinen anderer Leute habe ich in den letzten drei Jahren auswendig gekannt.

Immer wieder dasselbe, schneller Sex für zwischendurch. Ich habe das gehasst.
 

„Na freust du dich schon?“ reißt Riku mich aus meinen Gedanken, als ich neben ihm Platz genommen habe.

„Na klar.“ lüge ich. In Wahrheit hab ich so Angst, auf Leute aus der Vergangenheit zu treffen.

Freunde, Kollegen, Freier, mit keinem möchte ich mehr was zu tun haben.
 

„Wird ja auch mal Zeit, dass ihr beide mitkommt. Sonst war es immer stinklangweilig. Axel wollte immer nur knutschen.“ erzählt Roxas.
 

„Ja, sicher, du warst völlig unschuldig.“ gebe ich zurück, als wir erneut anhalten. Axel, Matt und Ben steigen nun zu, fehlt nur noch Sarah.

Es muss komisch sein, wenn man so reich ist, wie Asuka und eigentlich nur „arme“ Freunde hat.

Für Asuka muss es ungewöhnlich sein, aber für ihre Freunde, doch mehr als quälend.

Jedes Mal wenn sie bei ihr sind, müssen sie sich doch wünschen, das auch zu besitzen.

Unterdessen begrüßen uns die drei, Ben setzt sich auch noch ausgerechnet neben mich, musste das jetzt sein?

Schließlich sammeln wir auch noch Sarah ein.
 

Sie ist zwar sehr schüchtern, aber ich mag sie echt gerne und ich weiß wie es ist, wenn man nicht viel Geld hat.

„Also jetzt erzählt mal, wie wollt ihr uns jetzt eigentlich da reinbringen?“ will Asuka plötzlich wissen.

„Na Sora sagt einfach seinen Namen, das müsste doch reichen.“ findet Riku. „Sicher, Harakimi wirkt immer oder was? Riku, spinnst du?

Nur weil die meinen Namen hören, werden sie nicht vier Minderjährige da rein lassen.“ bin ich sofort auf 180.
 

Wenn er sowas macht könnte ich ihn killen, ich hasse diese Bevorzugung. „War ja nur ein Vorschlag. Dann machen wir es wie immer. Wir bezahlen einfach was mehr.“ gibt Riku nun zurück.

„Was heißt hier was mehr?“ fragt Asuka.

„Frag deinen Bruder, der weiß was ich meine.“ entgegnet Riku.

„Roxas, was meint er?“ will Matt es nun auch wissen.

„Ach Mann, Riku, wir gehen nie wieder zusammen weg, da kommen lauter Sachen hervor, die hätten geheim bleiben sollen.“ ist Roxas ein bisschen beleidigt.
 

„Hey, red dich nich raus. Sag deiner Schwester doch dass der immer brave Roxas sich immer illegal in den Clubs aufgehalten hat, nur weil Axel auch da war.“ erzählt Riku nun.

„Was hast du gemacht?“ ist Axel nun hellhörig.
 

„Müsst ihr alle auf mir rumhacken. Ich wollte dich eben sehen. Was ist so schlimm daran? Schließlich warst du da auch noch nich volljährig.“ schnauzt Roxas nun Axel an.
 

„Ja, ja, Roxy-chan, was du nicht alles getan hast. Weißt du noch bei unserem allerers...“ will Axel anfangen.
 

„AXEL!! Verschon uns.“ fallen wir ihm jedoch alle ins Wort.

Zum Glück sind wir dann da und Axel findet keine neue Möglichkeit uns was zu erzählen.
 

„Wie is der Club so?“ will ich wissen, da ich noch nie hier war.

„Schön, es gibt gemütliche Sitzecken und die Musik ist auch gut. Und es gibt keine Szene, mit du weißt schon was.“ erzählt Riku.
 

Ich weiß, wie sehr er es vermeidet das Wort Stricher zu sagen. Aber er soll es doch ruhig machen, ich war nun mal einer,

ändern kann ich es jetzt nicht mehr. Ich sage nichts dazu,

lasse mich einfach von Riku führen.
 

Was ich wieder nicht glauben kann, aber es ist einfach so.

Die Türsteher lassen sich total schmieren, als Riku ihnen was extra für Asuka und Co. zu steckt.
 

„Magst du was trinken?“ fragt Riku, als wir schließlich zu acht in ner Ecke sitzen.

„Ja, ne Cola für´s Erste.“ antworte ich.

„Ich auch.“ „Ach ich nehm auch eine.“ „Holst du mir auch was mit?“ fangen die anderen dann an.

„Na sicher, bin ich euer Dienstmädchen? Holt euch selber was.“ ist Riku total genervt.
 

„Ach komm schon Riku, ich komm mit und helfe dir tragen.“ will ich den Anderen Mal was Gutes tun.

„Hmmm, dann hol ich was.“ ist Riku nun einverstanden, nimmt meine Hand und wir holen die Getränke.
 

Als wir zurückkommen, sind Axel und Roxas in einer richtigen Knutschorgie verfallen, ich kann das langsam aber sicher nicht mehr ab. Ist ja schön wenn sie glücklich sind, aber irgendwann reicht es einfach.
 

„Roxas, wenn du mir zeigen willst, wie gut du Axel küssen kannst, hättest du mich zum Weggehen nicht gebraucht.“ regt sich auch Riku auf.

„Tut mir Leid. Er is halt einfach unwiderstehlich.“ gibt Roxas fröhlich zurück, bevor er seine Cola nimmt.

„Ja, ja, sicher.“ entgegnet Riku und setzt sich dann wieder neben mich. Es dauert nicht lange,

bis wir alle zusammen ein Gesprächsthema gefunden haben, nämlich Valentinstag.

Außer Ben und Sarah, erzählt jeder ausschweifend von seinen Unternehmungen. Wenn ich mir jedoch die anderen so anhöre, bin ich mir sicher, Riku und ich hatten den schönsten Valentinstag.
 

Einige Zeit später hat Riku es tatsächlich geschafft mich mit auf die Tanzfläche zu schleppen und kuschelt sich jetzt ganz nah an mich. Eigentlich kuschelt er sich die ganze Zeit nur an mich und tanzt kaum.
 

Es scheint ihm egal zu sein, dass er die anderen Leute behindert, die wirklich am Tanzen interessiert sind.

Aber mir is es im Moment auch schnuppe, ich genieße jede Minute mit Riku.
 

„Wartest du kurz hier? Ich hol uns noch was zu trinken.“ teilt Riku mir mit und führt mich zu einer Säule.

Er weiß wenn er weggeht brauche ich einen Orientierungspunkt.

„Klar, bis gleich.“ antworte ich und küsse ihn noch auf die Wange ehe er an die Bar geht.
 

„Sora...hallo. Wir haben uns aber lange nicht mehr gesehen.“ werde ich schlagartig von meiner Vergangenheit eingeholt.

Die Stimme gehört zu einem meiner Stammfreier, der von dessen Bett es immer 5 Schritte zum Bett waren, dann 10 Schritte zum Aufzug und im Aufzug der unterste Knopf rechts.

Ich weiß alles noch so genau, es spielt sich alles in meinem Kopf ab, gerade eben.
 

„Zeit für einen schnellen Job?“ will er wissen.

„Nein, ich bin schon lange raus aus dem Geschäft.“ erkläre ich noch ruhig. Ihm jetzt noch meine Unruhe zu zeigen,

wäre wohl mein größtes Verderben.

„Ach komm schon. Ich zahle dir was Gutes.“ versucht er es weiter und stellt sich ganz nah zu mir.
 

„Ich sagte bereits ich habe nichts mehr mit dem Milieu am Hut und jetzt verschwinde.“ fordere ich wütend.

„Verschwinden?? Dann kommst du mit.“ gibt der Typ zurück, grapscht nach meiner Hand und zieht mich mit sich.
 

Ich wehre mich, will seine Hand losschlagen, doch es scheint nichts zu nützen, er hält mich eisern fest.

Plötzlich spüre ich, wie sich sein Griff lockert, irgendwer steht da neben uns und er hat dafür gesorgt, dass der Typ mich loslässt.
 

Ich hoffe nur es ist ein Freund und nicht noch einer, der mich einfach flachlegen will.

„Was soll das?“ will der Typ wissen.

„Haben Sie nicht gehört? Sora hat abgeschlossen mit dem was sie brauchen, also gehen Sie.“ höre ich tatsächlich Ben´s Stimme.
 

Ben??

Er hat mir geholfen??

OMG, ich glaube ich werde nicht mehr.

Von dem Typen höre ich nur noch ein Grummeln, ehe er abzieht.
 

„Danke, Ben.“ spreche ich ihn zum ersten Mal direkt an.

„Ich wüsste nicht was ich ohne dich gemacht hätte.“
 

„Ehrensache, ich konnte dich doch nicht mit dem mitgehen lassen. Riku hätte mich gekillt.“ entgegnet Ben freundlich.

„Was hätte ich?“ höre ich da Riku´s Stimme.

Sofort laufe ich zu ihm, schlinge meine Arme um ihn und kuschele mich an seine Brust.
 

„Schön dass du da bist.“ freue ich mich.

„Www...was ist passiert? Wieso bist du so durch den Wind? Hat Ben...“ will Riku anfangen, doch ich halte ihn auf.
 

Ohne Ben hätte mich der Typ doch schon längst vergewaltigt.

„Nein, nein, Ben hat mir geholfen.

Da war so ein Typ, ein früherer Kunde von mir. Er hat nicht verstanden, dass ich das nicht mehr mache,

deshalb wollte er mich zwingen mit ihm mitzugehen. Ben hat mich von ihm befreit.“ erkläre ich ruhig.
 

„Danke Ben. Wollen wir dem Typ mal ein paar Regeln beibringen?“ will Riku wissen und ich merke wie er sich seine Ärmel hochkrempelt.

„Nein, hör zu Riku. Ich hab Sora geholfen, aber ich wende Gewalt nur noch an, wenn es unvermeidbar ist.“ erklärt Ben,

bevor er von dannen zieht.
 

„Ja, und Riku, das solltest du auch tun. Der Typ ist weg, alles ist wieder gut und fertig. Du musst ihn nicht schlagen.“ pflichte ich Ben bei.

„Aber Sora, er wollte...er wollte, dass du mit ihm das machst.

Es kann doch nicht jeder deiner Kunden kommen und mal nachfragen ob du´s mal schnell mit ihm machst.“ ist Riku ganz schön hart.
 

„Sicher nicht. Aber ich weiß wie ich reagieren muss und jetzt bleibst du einfach bei mir und lässt mich nicht mehr allein.“ gebe ich zurück und kuschele mich an ihn.
 

Ich muss ihn jetzt einfach rumkriegen, er soll sich nicht meinetwegen prügeln, er soll lieber für mich da sein.

„Klar.“ flüstert er nach einigen Momenten und erwidert mein Kuscheln.

Der Rest des Abends verläuft wirklich noch toll, auch wenn Riku noch ein bisschen aufgewühlt ist und in jedem Typen einen früheren Kunden von mir sieht, aber er bleibt ruhig.
 

Die nächsten Wochen verlaufen ohne Probleme, wir waren auf dem Konzert von Linkin Park und es war echt super,

auch wenn meine Ohren danach gedröhnt haben wie wer weiß was.
 

Für Riku läuft die Abivorbereitung, so wie er mir seine Noten erzählt, scheint er gute Chancen auf ein Superabi zu haben.

Auch Asuka´s Situation in der Schule scheint sich immer mehr zu normalisieren,

auch ohne, dass sie Kairi eins ausgewischt hat.

Dafür dreht die jetzt was Riku, Axel, Roxas und Ben angeht richtig auf. Ich meine bei Riku, Axel und Roxas kann ich es ja verstehen, sie waren noch nie Kairi´s Freunde, aber Ben?
 

Das ist ihr eigener Bruder und doch macht sie ihn so runter? Ich bin froh, dass er gecheckt hat, was sie für ein Biest ist und sich mit uns angefreundet hat.

Und man glaubt es kaum, aber ich verstehe mich immer besser mit ihm.

Ich bin jetzt unter der Woche öfters bei Asuka, da Riku lernen muss und häufig sind Matt, Sarah und Ben dann auch da.
 

Matt, Sarah und Asuka sind meistens mit Hausaufgaben beschäftigt, aber Ben scheint in letzter Zeit irgendwie zu träumen,

er hört den dreien gar nicht zu und redet viel lieber mit mir. Ich meine, ich finde es nicht schlimm,

aber er sollte doch eigentlich was für die Schule tun, schließlich ist er schon einmal sitzen geblieben.
 

Heute ist es genauso, Asuka, Matt und Sarah machen Hausaufgaben, ich höre auch mit einem Ohr zu, schließlich will ich nächstes Jahr auf Asuka´s Schule gehen,

aber Ben träumt wieder vor sich hin. Er schreibt einfach von Matt ab als er fertig ist.

„Meinst du nicht, es wäre besser deine Aufgaben selbst zu machen?“ frage ich.

„Ja, ja, mach ich ab morgen.“ antwortet Ben nur und ich höre weiter seinen Füller übers Papier kratzen.

Das sagt er jedes Mal, langsam aber sicher werde ich sauer.

Er kann sich doch nicht so gehen lassen,

Asuka hat mir erzählt, dass er seit ein paar Wochen auch in den Arbeiten in der Schule immer schlechter wird. Irgendwas scheint passiert zu sein, wovon er keinem von uns erzählen will.

„Aber so wirst du wieder sitzen bleiben.“ fällt mir was ein, was ihn vielleicht stört.
 

„Lass ihn doch mal in Ruhe.“ schaltet sich auf einmal Sarah ein.

Sie scheint irgendwas zu wissen, doch sie erzählt es auch niemandem, sodass wir ziemlich im Dunkeln tappen.
 

Daraufhin sind wir alle erstmal still, als Ben dann fertig ist mit abschreiben, meint er, er muss nach Hause gehen.

Doch das kommt mir gerade Recht, irgendjemand muss mich zu Riku bringen und wenn er eh gehen will,

dann kann er mich gleich dahin bringen und ich kann unterwegs mit ihm reden.
 

„Dann kannst du mich doch bestimmt mit zu Riku bringen. Alleine bin ich mir noch nich so sicher.“ mache ich auf Mitleid.

Ich würde wahrscheinlich zehntausendmal alleine hinkommen, schließlich wohnt er gleich nebenan,

aber ich muss jetzt mal mit ihm reden.
 

Wenn die anderen dabei sind, scheint er nichts erzählen zu wollen.

Ich spüre deutlich wie Ben zögert, vielleicht vermutet er, dass ich nicht nur aus Eigennutz handle.
 

„Ja, dann komm. Is ja nich weit.“ stimmt er dann doch irgendwann zu.

„Ach mir fällt grad ein, ich hab was zu Hause vergessen und es is für Riku. Kannst du mich kurz zu mir bringen?“ kommt mir eine Idee wie ich ihn länger bei mir behalten kann, als eigentlich nötig.
 

„Also nur wenn’s nich zu lange dauert.“ räumt Ben ein.

„Geht ganz schnell.“ versichere ich, woraufhin wir uns auf den Weg zu mir nach Hause machen.

„Kann ich dich mal was fragen?“ will ich wissen.

„Was denn?“ reagiert er leicht gereizt.
 

„Warum zum Teufel lässt du dich so gehen?? Du schreibst die Hausaufgaben nur noch ab, bist in der Schule schlecht geworden und bist bei allen total gereizt. Also was is los?“ kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
 

„Das geht dich nichts an.“ gibt er zurück. „Aber Sarah?“ frage ich.

„Ja, sie kann es nachvollziehen, im Gegensatz zu dir. Du hast noch beide Eltern.“ antwortet er einigermaßen ruhig.
 

Häh? Heißt das einer von seinen Elternteilen ist gestorben? „Ist...ist...jemand gestorben?“ taste ich mich vorsichtig vor.

Ich weiß wie sensibel das Thema Tod ist, ich musste es ja am eigenen Leib erfahren.
 

„Was? Quatsch, meine Eltern lassen sich scheiden.“ rückt er wohl mehr als unbeabsichtigt mit der Wahrheit raus.

Das ist es also, seine Eltern lassen sich scheiden.

„Ist das so schlimm für dich?“ erkundige ich mich.

Ich meine er ist doch fast erwachsen.

Er kann beide Eltern besuchen, auch wenn sie nicht mehr zusammen sind.

„Die Scheidung an sich nicht. Aber Papa will uns beide mit in eine andere Stadt nehmen, mit zu seiner neuen Freundin.

Sie is so wie Kairi. Hübsch, aber ein Biest,

sie weiß wie man Männer um den Finger wickelt und das hab ich Papa gesagt. Seitdem sind wir nur noch auf Kriegsfuß.

Ich will nicht hier weg. Zum ersten Mal hab ich viele Freunde.

Matt, Asuka, Sarah, Riku, Roxas, Axel und dich.

So glücklich war ich noch nie. Ich will nich mit Kairi zu Papa und Kairi 2, ich will bei Mama bleiben.“ höre ich ihn mehr reden,

als in den letzten Wochen zusammen.
 

Oh Mann, warum redet er nich mal mit einem von uns darüber, musste er es solange mit sich herum tragen.

„Und deine Mutter? Was sagt die dazu?“ frage ich.

„Mama möchte am Liebsten, dass ich und Kairi bei ihr bleiben.

Aber Kairi will nicht, sie hat mit der Stadt hier abgeschlossen und genießt die letzten Wochen hier.

Dir is sicher aufgefallen, dass sie Riku und die anderen stärker terrorisiert als sonst.

Denn sie weiß, nach dem Abi geht sie weg.

Mir macht das nichts aus, ich meine ich weiß wie Kairi wirklich is und ich will sie nich unbedingt bei mir haben.

Aber Mama sie wünscht sich so sehr, dass wenigstens einer von uns hier bleibt und ich möchte ja auch, aber Papa will mich einfach mitnehmen. Er sagt,

er nimmt sich Anwälte, die bestimmen wo ich zu leben habe.“ entgegnet Ben, als ich höre wie er sich irgendwo hinsetzt.
 

Ich taste mich zu ihm vor, bemerke die Bank unter meinen Fingern und nehme neben ihm Platz.

„Dann muss sich deine Mutter auch Anwälte nehmen, außerdem können die nich einfach gegen deinen Willen bestimmen.

Du bist siebzehn, du hast ein Recht darauf mitzubestimmen wo du leben willst.

Frag Riku´s Vater, er ist doch Familienanwalt, er wird es dir auch sagen.“ versuche ich ihn aufzubauen.
 

„Du meinst also, wenn ich nich zu Papa will, muss ich auch nicht.“ erwidert Ben.

„Ja, geh doch mal mit deiner Mutter zu Riku´s Papa. Er findet bestimmt eine Lösung, dass du nich zu deinem Vater musst. Außerdem will eh keiner, dass du gehst.“ entgegne ich.
 

„Danke Sora. Ich dachte eigentlich wenn ich das jemandem von euch reichen Leuten erzähle, würdet ihr nicht verstehen, dass es mir so wichtig is.“ gibt er zurück.

„Quatsch, auch wenn wir reich sind, haben wir doch auch Probleme und wir sind für unsere Freunde da.

Und für einen so guten wie dich auf jeden Fall.“ versichere ich, woraufhin

Ben erstmal ganz lange still ist.
 

„Weißt du wie blöd ich dich anfangs immer fand? Ich hab es nie verstanden warum du von hier weglaufen konntest.

Du hast soviel. Ein großes Zimmer, viele Sachen, ein eigenes Klavier, doch ich weiß jetzt wie du dich damals vielleicht gefühlt hast.
 

Jeder wollte über dich bestimmen, wollte bestimmen wo und wie du lebst, doch keiner ist auf dich eingegangen.

Es muss noch schlimmer gewesen sein, als bei mir jetzt.“ drückt er genau meine Gefühle von vor 3 Jahren aus.
 

„Das war es, Ben, das war es. Aber wie du weißt, hat sich alles wieder eingerenkt und bevor du Stricher wirst,

geh lieber mit deiner Mutter zusammen zu Riku´s Vater.“ empfehle ich ihm grinsend.
 

„Werde ich machen, so ein Stricherleben is dann auch nich grad meins.“ scherzt Ben.

„Soll ich dich jetzt nach Hause bringen?“

„Nee, ich kann es schon alleine. Ich wollte eigentlich nur mit dir reden, deshalb hab ich irgendeinen Grund gesucht mit dir alleine zu sein.“ erkläre ich.
 

„Wusste ich’s doch. Du weißt die Wege hier schon auswendig.

Es is mir schon sehr spanisch vorgekommen, als du mich gebeten hast dich zu Riku zu bringen.“ gibt Ben zurück.
 

„Na ja, der Zweck heiligt eben doch manchmal die Mittel. Wie spät is es jetzt?“ frage ich, da ich immer noch auf eine neue Uhr warte.

Die Alte hat nach der Zeit im Keller irgendwann den Geist aufgegeben.
 

„Kurz vor 6.“ teilt er mir mit.

Super um 6 gibt’s bei Riku Essen und ich darf dann zu ihm.

Er lernt nämlich jeden Tag von 2 bis 6. Mich würde das ja umbringen, aber er zieht es eisern durch.
 

„Gut, dann musst du mir mal sagen, in welcher Richtung Riku´s Haus ist und vielleicht gehst du doch ein Stück mit.

Die Anzahl der Bänke hab ich nämlich noch nicht im Kopf.“ gebe ich mir die Blöße.
 

Was müssen die auch alle 5 Meter hier ne Bank hinstellen, setzt sich doch eh nur alle Schaltjahre mal jemand drauf.

„Komm ich bring dich hin. Wir sind doch füreinander da.“ greift Ben meinen Satz von vorhin auf.
 

„Ja, sind wir.“ stimme ich lächelnd zu, ehe wir aufstehen und er mich zu Riku bringt.
 

„Sora, Ben? Ist was passiert?“ ist Riku leicht verwirrt, als er uns die Tür aufmacht.

„Nein, Ben hat mich nur hergebracht, ich hab ein bisschen die Orientierung verloren.“ erkläre ich, bevor ich mich von Ben verabschiede und mit ins Haus gehe.
 

„Na warst du fleißig?“ will ich wissen, als wir ins Esszimmer gehen, wo es schon so toll duftet.

„Oh ja, wenn das Abi nich bald kommt sterbe ich noch, vor lauter Lernerei.“ malt er den Teufel an die Wand.
 

„Hey, das will ich dann mal gar nich. Wie lange is es eigentlich noch?“ frage ich.

Das kann ich mir nie so genau merken. Er sagt es mir zwar fast jeden Tag, aber ich vergesse es immer wieder.
 

„Es sind jetzt noch zwei Wochen, dann wird endlich geschrieben was das Zeug hält.“ antwortet er, als seine Mutter ins Zimmer kommt und mich begrüßt.
 

Heute gibt es Fischfilet mit Kartoffeln. Mhmmmm, wie gut, ich liebe Fisch. Super, dass es bei Riku abends immer was Warmes gibt, da keiner beim Mittagessen zu Hause is.
 

„Und nach den Abiprüfungen musst du gar nich mehr in die Schule?“ will ich wissen.

„Doch, wir haben danach noch die Abschlussfahrt und dann die Notenverkündung und mögliche mündliche Prüfung, wenn wir ein schlechtes Abi hatten. Und dann natürlich der Abschlussball.“ entgegnet Riku.
 

Oh Mann, diese Abschlussfahrt, darüber bin ich schon jetzt traurig. Ich sehe Riku eine ganze Woche nicht, wir können nur telefonieren.
 

„Komm schon, es is nur eine Woche und es gibt Telefon.“ weiß er genau an was ich gerade denke.

„Und danach haben wir ganz viel Zeit, die Polizeischule geht erst im September los und deine auch, wir können Urlaub zusammen machen.“
 

„Echt? Fahrt ihr denn weg?“ frage ich. Davon hat er noch nie was erzählt. „Ja, Sora und wenn du magst, dann kannst du mit. Wir fahren ans Meer.“ spricht Riku´s Mutter weiter.

„Also ich muss zu Hause erstmal fragen, aber meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen.

Wie ist das Meer? Wie sieht es aus? Wie fühlt es sich an?“ überschütte ich sie mit Fragen.
 

Aber ich muss sowas wissen, ich war noch nie am Meer, ich kenne es nur aus meinen Büchern.

„Am Meer is es immer cool.

Du kannst dich am Strand sonnen und der Sand kitzelt an deinen Füßen. Das Wasser selber sieht halt so aus wie der Himmel,

hat der Himmel ein warmes Blau, dann hat es das Meer auch, denn es spiegelt nur.

Und das Wasser is wunderbar warm, also wenn die Sonne scheint und dann kannst du dich sonnen und du wirst wunderbar braun.“ schwärmt Riku sofort. Das hört sich alles so toll an, ich hoffe nur ich darf mit.
 

„Klingt großartig.“ gebe ich zurück.

„Weißt du, was man noch Tolles am Strand machen kann?“ fragt Riku dann. Ich schüttle den Kopf.
 

„Wir können uns gegenseitig im Sand einbuddeln und Sandburgen bauen und Muscheln suchen.“ hört er sich gerade an wie ein kleiner Junge.

„Aber Riku, das is doch was für Kinder.“ finde ich.
 

„Oh, oh, Sora jetzt hast du was gesagt. Riku baut für sein Leben gerne Sandburgen, das is schon so seit er 4 ist.“ erzählt seine Mutter.
 

„Nein, jetzt echt?“ kann ich es kaum fassen. Riku baut gerne Sandburgen?? Das passt nun so gar nicht zu ihm.

„Ja und Papa baut auch immer mit.“ antwortet Riku.

„Und wenn du mit willst, musst du auf jeden Fall mitbauen sonst setzen wir dich an ner Raststätte aus.“ droht Riku mir.
 

„Danke, wie freundlich, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ stimme ich schließlich zu, als wir anfangen zu essen.

Das Essen verläuft wie immer total lustig.
 

Ich freue mich wirklich jedes Mal wieder wenn ich hier bin. Es wird mir mit Riku nie langweilig.

Nach dem Essen gehen wir hoch in seine Etage, machen es uns im Wohnzimmer gemütlich.

„Hast du eigentlich nochmal mit Ben geredet?“ will Riku wissen, als wir ein bisschen kuscheln.

Ich nicke.

„Und? Was sagt er?“ fragt er.
 

„Ben hat mir alles erzählt. Seine Eltern lassen sich scheiden. Die neue Freundin seines Vaters ist wie Kairi und sein Papa will, dass Kairi und er bei ihm leben. Kairi will, Ben nich.

Er wusste sich nich so Recht zu helfen, seine Mutter auch nicht. Er weiß nur, dass er nicht zu seinem Vater will. Ich hab ihm empfohlen mit seiner Mutter zu deinem Vater zu gehen.

Schließlich kann nich über Ben´s Kopf hinweg entschieden werden.“ erzähle ich Riku alles.
 

„Hmmm, soll ich ihm sagen, dass er den beiden nen guten Preis machen soll.“ scherzt Riku. Doch ich finde es überhaupt nicht komisch.

„Das is nich witzig, Riku. Er war so verzweifelt.

Ich bin mir sicher, er hat schon überlegt von zu Hause wegzulaufen.“ entgegne ich energisch.
 

„Das war kein Witz, Sora. Ben´s Eltern und insbesondere seine Mutter hat es nich so dicke.

Asuka hat mir mal erzählt, dass auf das Konto von Ben´s Vater das Geld kommt, seine Mutter bekommt nur das von ihm,

was sie für nen Monat ausgeben darf.“ erklärt Riku.
 

Oh Mann, wie doof ist das denn? Sowas habe ich noch nie verstanden. Eigentlich vertraut man dem Menschen den man liebt doch oder?

Bei mir und allen meinen Freuden jedenfalls ist das so, aber bei Ben´s Eltern scheint wohl einiges schief gelaufen zu sein.
 

„Dann sag das deinem Vater trotzdem. Vielleicht können wir Ben ja auch irgendwie helfen.“ schlage ich vor.

„Geld wird der auf keinen Fall von uns wollen. Ich glaube wir helfen ihm am Besten wenn wir für ihn da sind.“ gibt Riku zurück.
 

„Du hast Recht.“ flüstere ich noch, bevor keiner von uns ein Wort sagt und wir uns stumm in den Schlaf kuscheln.
 

Die nächsten Tage vergehen schnell, Riku´s Papa hat Ben und seiner Mutter

den nächstmöglichen freien Termin am Donnerstagnachmittag gegeben. Irgendwie wünschte ich, es wäre mit dem einen Termin getan, aber auf den Termin wird ein weiterer folgen,

auf den weiteren noch einer und schlussendlich kommt es zu einer Verhandlung, durch die sich insbesondere Ben quälen muss.
 

Es ist jetzt halb 6 eigentlich müssten Ben und seine Mutter schon zu Hause sein, doch ich habe schon zweimal angerufen und es hat sich niemand gemeldet.

„Sora, Besuch für dich.“ lässt Mama mich aus meinen Gedanken hoch schrecken und lässt Riku in mein Zimmer.

„Riku, hey, du bist aber früh dran.“ freue ich mich, ich dachte er würde erst später kommen.
 

„Ja, das Lernen ging mir auf die Nerven und ich musste eh die ganze Zeit an den Termin bei meinem Vater denken.“ erklärt er, kommt zu mir und setzt sich neben mich aufs Bett.

„Hmmm, ich auch. Ich hab schon zweimal angerufen, aber da is niemand ran gegangen.“ erzähle ich.
 

„Echt?... Wie wärs wenn wir einfach mal vorbei fahren würden.“ schlägt Riku vor.

„Würdest du das machen?“ frage ich und suche seine Hand.

Ich hatte eigentlich nie den Eindruck, dass Riku Ben als einen seiner wichtigsten Freunde ansieht,

aber ich scheine mich geirrt zu haben.
 

„Sicher, komm wir fahren gleich los.“ gibt Riku zurück und zieht mich sofort hinter sich her.

Ein paar Minuten später sind wir bei Riku zu Hause und ich sitze auf dem Beifahrersitz seines Autos.

„Du, Sora, sag mal, was wäre denn wenn Ben mit seinem Vater gehen müsste?“ will Riku wissen, als wir fahren.
 

Hmmm, ich wäre traurig sicher, Ben ist mir echt ans Herz gewachsen, aber er kann uns besuchen und

wir können telefonieren und wir können uns Emails schreiben.

Der Kontakt wäre sicher noch da, nur nicht so eng wie jetzt.
 

„Na ja, es wäre nicht schön. Wir könnten uns sicher noch über Telefon und so verständigen,

aber so wie jetzt wäre es nicht mehr.

Immerhin sehe ich ihn jetzt fast jeden Tag und wenn er da bleibt dann is er auch mit in meiner Klasse.“ entgegne ich.
 

„Hmmmm klar, sicher.“ verstehe ich Riku´s Reaktion im Moment gar nicht.

Er ist doch nicht etwa eifersüchtig? Nein, das wäre Quatsch, worauf auch?? Ich liebe ihn und Ben ist nur ein Freund und er is garantiert nicht schwul. Ich muss heute noch daran denken wie er sich gequält hat.
 

„Eifersüchtig bist du nich oder?“ frage ich schließlich nach.

„Na ja also...“ fängt er an und ich spüre förmlich wie er rot anläuft. „Riku, Ben ist doch nur ein Freund, er is nie im Leben schwul und ich liebe dich.

Du musst dir keine Sorgen machen. Wenn deine Lernerei vorbei ist haben wir ja auch wieder mehr Zeit füreinander und dann werden wir so einiges nach holen.“ verspreche ich.
 

Wenn er jetzt nicht mit Auto fahren beschäftigt wäre, würde ich seine Hand nehmen, aber so muss ich mich mit einem Lächeln begnügen.

„Ja, das machen wir.“ freut er sich und hält an.

Wir steigen aus, ich nehme sofort Riku´s Hand und wir gehen zur Tür.

Riku klingelt, es vergehen einige Minuten bis uns jemand öffnet.
 

„Was wollt ihr denn hier?“ hören wir Kairi´s Stimme. Na toll, die hat grade noch gefehlt.

„Ist Ben da?“ fragt Riku.
 

„Ja, der Loser is...“ beginnt sie, doch da vernehme ich schon Schritte und kurz darauf auch Ben´s Stimme.

„Sora, Riku, was macht ihr denn hier?“ will er wissen.

„Na die wollen zu dir. Meinst du zu mir?“ muss Kairi wieder ihren Senf dazu geben.
 

„Ich weiß auch, dass sie nich zu dir wollen. Wer will das schon? Kommt erstmal rein.“ lässt er dann seine Schwester stehen und ich folge seinen Schritten und Riku´s Kommandos.

„Wollt ihr was trinken?“ bietet er an, als wir in seinem Zimmer auf dem Bett sitzen.

Es muss nicht sehr groß sein, hat mir Riku zugeflüstert.

Ich kann es leider nicht einschätzen, auf dem Teppichboden hallen meine Schritte nicht wieder.
 

„Ähhh also Tee wäre nicht schlecht.“ antworte ich.

„Gibst du dich auch mit Orangensaft zufrieden?“ fragt Ben.
 

„Klar, is mein zweitliebstes Getränk.“ verrate ich, woraufhin sich Ben kurz verabschiedet.

„Was meinst du? Is es gut gelaufen?“ will Riku meine Einschätzung hören. „Hmmm, na ja, wäre es super gelaufen hätte uns Ben sicher sofort alles erzählt.

Ich glaube eher, dass es schon gut gelaufen ist aber auch irgendein Hacken aufgetaucht ist.“ vermute ich.
 

„So, bin wieder da.“ teilt uns Ben plötzlich mit. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er wieder gekommen ist.

Hoffentlich hat er nicht mitgekriegt über was wir geredet haben.
 

Es vergehen jetzt einige Minuten in denen jeder nur von seinem Glas trinkt. Wir trauen uns anscheinend nichts zu sagen und Ben will uns nichts sagen. „Du, Ben... sag mal... wie war es denn bei Riku´s Papa?“ raffe ich mich schließlich auf.

„Wisst ihr das noch gar nicht? Ich dachte dein Vater hätte es erzählt.“ ist Ben völlig unbekümmert.
 

„Darf er nicht, das is doch Mandantengeheimnis oder wie das heißt.“ erklärt Riku.

„Aber jetzt erzähl, wie es gelaufen?“

„Gut, dein Vater wird Mama vertreten und er hat gesagt wenn ich nicht will, muss ich nicht mitgehen.

Er findet auf jeden Fall einen Weg, dass ich hier bei Mama bleiben kann.“ entgegnet Ben fröhlich.
 

„Hmmmm denkst du denn dein Vater gibt sich so leicht geschlagen?“ ist Riku noch immer skeptisch.

„Also dein Vater meinte, es wird schwer wenn Vater darauf beharrt, dass ich mitgehe, aber es gibt immer eine Lösung und er wird sie finden. Weißt du, dass dein Vater ganz schön große Reden schwingen kann?“ fragt Ben.
 

„Oh ja, das weiß ich. Besonders wenn so eine Predigt kommt. „Riku, wenn du noch öfter bei Sora bist kannst du gleich zu ihm ziehen.

Kümmere dich mal um dein Abi.“ oder

„Riku, wann bist du gestern nach Hause gekommen? Ich gehe zur Arbeit und du kommst? So geht das nicht weiter.“

Oh Mann, ich vermisse das sogar manchmal.“ gibt Riku zu.
 

„Weißt du, sein Vater hält sich nämlich immer zurück wenn ich dabei bin.“ erkläre ich.

„Jaaaah, dann gibt’s kein Riku tu das, tu das nicht und so weiter.

Deshalb nehm ich Sora auch immer mit nach Hause.“ fügt er noch hinzu.
 

„Ach ja? Nur deshalb? Dann schlaf ich heute Nacht zu Hause, dass kann ich dir sagen.“ beschwere ich mich künstlich.

„Na ja, es gibt da noch nen anderen Grund.“ räumt Riku dann ein.
 

„Der wäre?“ will ich wissen.

„Du kannst gut massieren und sowas brauch ich nach einem Tag Lernen.“ antwortet Riku mit dem reinsten Grinsen in der Stimme.

„Also jetzt aber. Du schläfst heute Nacht ohne mich.“ beharre ich darauf und versuche ein ernstes Gesicht zu machen.
 

„Quatsch Sora, ich liebe dich, deshalb brauch ich dich, nich weil du gut massieren kannst und Papa mich dann nich verschimpft.

Ich brauch dich einfach.“ macht Riku mir wieder mal Komplimente ohne Ende.
 

„Ich weiß doch Riku, war alles nur ein Witz.“ erkläre ich grinsend. „Ohhhhhh Gemeinheit und ich dachte schon ich bin heute Nacht einsam.“ will Riku sich jetzt auch noch aufregen und fängt an mich zu kitzeln.

Ich muss sofort lachen, ein viel zu seltene Sache von mir, wie die anderen finden.
 

Aber auch Riku lacht und irgendwann auch Ben.

„Wasn das für ein Kindergarten hier?“ platzt Kairi dann plötzlich ins Zimmer.

„Du musst ja nich herkommen und außerdem gibt’s ne Tür an der man klopfen kann.“ informiert Ben sie.
 

„Was soll ich bei dir klopfen, die zwei sind eh schon zusammen und ne Freundin haste ja wohl nich.“ gibt Kairi zurück.
 

„Was willst du überhaupt?? Wir sind ganz normal bei einem Freund zu Besuch und mit seinem Besuch ist man eben gerne alleine und hat nich so ein nerviges Ding wie dich am Bein kleben.“ kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
 

„Pass auf was du sagst, Blindschleiche.“ erwidert sie.

„Halt einfach die Klappe und geh. Keiner will hier was mit dir zu tun haben.“ pflichtet Riku mir bei.

„Wie tief bist du nur gesunken, dass die anderen für dich reden müssen, Beni, Beni, Beni.

Ich muss sagen ich bin ganz schön enttäuscht, wird Zeit, dass ich dir in der neuen Stadt was Anständiges beibringe.“ quatscht Kairi ungehalten weiter.
 

„Jetzt werde ich dir mal was sagen. Erstens: die Beiden reden nicht für mich, sie helfen mir,

wie man das unter Freunden eben tut, aber davon verstehst du eh nichts.

Und zweitens: werde ich nicht mitgehen, Mama wird vor Gericht gehen und wir werden einmal meinen Willen durchsetzen.

Nicht nur immer deinen. Und jetzt sieh zu dass du wegkommst.“ steht Ben auf und macht irgendwas,

ich höre eine Tür zuschlagen.

Kairi scheint nun draußen zu sein.
 

„Was...?“ fange ich an.

„Ben hat Kairi in den Flur gezogen, die Tür zugemacht und abgeschlossen.“ erklärt Riku mir schon.

„Ja, jetzt haben wir Ruhe.“ stimmt Ben zu.
 

„Das ist gut, ich hab nämlich noch eine ganz wichtige Frage. Hast du Hausaufgaben gemacht?“ will ich wissen.

Er soll es jetzt ja nicht schleifen lassen, sonst gibt’s mal ordentlich was hinter die Ohren.
 

„Ähhhh, ja, Englisch muss ich noch machen, aber das brauchen wir erst Montag.“ erzählt Ben.

„Gut und streng dich an. Du musst das Jahr bestehen, ich will im September neben dich, klar?!“ schärfe ich ihm ein.
 

„Wirklich?“ ist er ungläubig.

„Sicher, was denkst du denn?“ will ich wissen.
 

„Na ja, weiß nicht, ich dachte eher du willst neben Asuka oder Matt, eben jemanden den du schon länger kennst.“ erklärt er.

„Quatsch, Asuka sitzt neben Sarah und Matt neben dem, von dem ich mir nie den Namen merken kann und du,

du sitzt alleine.

Ich will die anderen nich durcheinander bringen und ich wollte schon länger neben dich.

Irgendjemand brauch ich doch zum Schwätzen.“ entgegne ich grinsend.
 

„Hey, nix da. Du musst ein guter Schüler werden.“ findet Ben.

„Genau, sonst geht’s dir wie mir.“ fügt Riku hinzu.
 

„Häh? Wie dir?“ wunderen sich ich und Ben zusammen.

„Ja, Roxas und ich mussten fast jeden Tag vom Biolehrer aus,

nachsitzen, weil wir zuviel gequatscht haben.“ berichtet Riku.
 

„Aha und sowas erfahre ich erst jetzt.“ entgegne ich.

„Na du musst auch nich alles wissen.

Meine dunklen Geheimnisse bleiben meine dunklen Geheimnisse.“ lässt Riku sich nicht weich kriegen.

„Aja? Ich glaube da is mal ein ausführliches Interview von Roxas fällig.“ finde ich.
 

„Nein... bitte nich. Du denkst sonst noch ich bin doof oder so.“ ist Riku tatsächlich alles andere als begeistert.

Was könnte denn so schlimm sein?
 

„Is es dir so wichtig?“ kann ich es nich fassen.

„Ja, also bitte.“ bettelt er und schmiegt sich an mich.

„Schon gut. Ich werde nicht fragen.“ versichere ich, wobei ich Riku seufzen höre.

„Aber Ben kann das ja machen.“ füge ich noch grinsend hinzu.

„Nee mach ich nich.“ hilft Ben nicht zu mir.

„Aber...“ fange ich an.
 

„Ohhh Ben, ich glaube ich liebe dich.“ unterbricht mich Riku.

„Ihhhhh ich dich aber nich, verschwinde.“ höre ich als nächstes Ben.

„RIKU, WAS WOLLTEST DU GERADE TUN?“ will ich hart wissen. Was soll das? „Heyyyy, war nur ein Witz. Ich weiß, dass Ben nich schwul ist und ich liebe dich.“ erklärt Riku und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
 

Doch ich habe jetzt Lust auf mehr.

„Wollen wir uns verabschieden?“ flüstere ich und knabbere ein Bisschen an Riku´s Ohrläppchen.

„Mmmmmmmh, klar.“ stimmt er zu, woraufhin wir das Ben mitteilen.
 

Er kommt noch mit zur Tür und wir sagen „Tschüß“. Der Abend danach verläuft in allen Bereichen sehr schön.
 

Die nächsten Tage und Wochen wird Ben wieder ganz normal, er macht wieder Hausaufgaben,

schreibt seine üblichen Noten und Asuka hat mir erzählt, er meldet sich öfter als sonst im Unterricht.
 

Anscheinend glaubt er, dass alles gut werden wird, ich hoffe es auch, aber ich vertraue diesem Glück einfach noch nicht.

Sicher Riku´s Vater ist ein guter Anwalt, aber das alles so glatt gehen wird wie Ben immer tut, denke ich einfach nicht.
 

Jetzt besonders nicht, da Ben´s Vater tatsächlich auf einer Verhandlung beharrt hat und ihn noch immer mitnehmen will,

obwohl er weiß, dass Ben keinen Bock hat.

Wie kann man nur so stur sein?

Was bringt es seinem Papa wenn Ben dann unglücklich ist, weil er von hier weg muss?

Das frage ich mich schon von Anfang an, welcher Vater will denn dass sein Sohn unglücklich ist?

Ich hab keine Ahnung, eigentlich hat er immer einen netten Eindruck gemacht,

jedenfalls soviel ich mitbekommen habe.

Ich hätte nie gedacht, dass er Ben zu irgendetwas zwingen will.
 

„Hey Sora, wo bist du gerade?“ holt Riku mich aus meinen Gedanken.

Er ist gerade bei mir, heute ist die Verhandlung und er hat seine erste Abiturprüfung geschrieben.

Ich weiß eigentlich müsste ich jetzt für ihn da sein, aber der Ausgang der Verhandlung interessiert mich viel mehr.
 

„Entschuldige, ich hab an die Verhandlung gedacht.“ entgegne ich und kuschele mich an ihn.

„Hmmmm, aber es sollte wirklich alles klappen, wenn Kairi nich irgendeine Horrorstory auffährt.“ antwortet Riku.
 

Wow, kein Vorwurf, nichts.

Ich hätte nicht gedacht, dass er einfach nur was dazu sagt.

„Genau das befürchte ich.“ erkläre ich.

„Ach Sora, es wird schon klappen. Denk einfach positiv.“ versucht er mich aufzuheitern.

„Ruft er dich an, wenn die Verhandlung vorbei ist?“
 

„Ja, wie spät ist es jetzt?“ frage ich.

„Halb Eins.“ teilt er mir mit.

„Dann muss es bald soweit sein.“ gebe ich zurück als prompt das Telefon klingelt. Ich springe sofort auf und gehe ran.
 

„Hey und wie is es gelaufen?“ will ich wissen.

Es dauert wirklich sehr lange bis Ben antwortet, ich glaube er weint sogar. „Nich gut... Kairi hat gesagt Mama habe sie runter gemacht und so... der Richter meinte, dass sei noch kein Grund...

dann hat sie gesagt Mama hat sie geschlagen... ich hab versucht es zu richten...

hab gesagt Mama hätte nie was getan... aber du weißt doch wie Kairi ist... sie kann ihre Rollen perfekt spielen...

sie hat dort rumgeheult wie wer weiß was... Riku´s Papa hat auch versucht, dass der Richter das nicht glaubt...

aber er hat es geglaubt... ich muss mit zu Papa...“ erzählt er mir stockend und leise.
 

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, irgendwann rutscht mir der Hörer aus der Hand, landet mit einem Knall auf dem Boden.

Er soll nicht weggehen, nicht jetzt wo wir uns so gut verstehen, wo ich ihn lieb gewonnen habe.
 

„Ben? Es war schlecht oder?“ hebt Riku den Hörer auf und führt mich zum Sofa.

„Quatsch, jetzt mach dich nich verrückt.

Man kann da immer noch in Revision gehen und es nochmal verhandeln.

Bis dahin musst du einfach Kairi ruhig stellen. Rede doch nochmal mit deinem Vater,

sag ihm alle Gründe warum du hier bleiben willst.“ rät ihm Riku bevor er auflegt.
 

„Sora... komm schon. Ben redet nochmal mit seinem Vater und Papa wird versuchen es nochmal neu zu verhandeln.“ ist er dann sofort für mich da. Ich weiß, es sollte mich aufmuntern, aber es macht mich mehr wütend.
 

Wütend auf Kairi, dieses kleine Miststück, weil sie wirklich mit allem durchkommt.

Wie konnte sie einfach lügen?

Hat sie denn gar keine Skrupel?

Sogar das Gericht hat sie beschissen.

„Wir sollten Kairi mal gehörig den Marsch blasen.“ finde ich.

„Lass Ben erstmal mit seinem Vater reden. Er ist wichtig, weil er dann über Ben bestimmen kann.“ erklärt Riku mir.
 

„Aber wenn Ben es nicht schafft werde ich mal mit ihm reden. Ich werde ihn überzeugen.“ versichere ich.

„Das glaub ich auch, du kannst sowas.“ stimmt er zu und nimmt mich in den Arm.
 

Am darauf folgenden Tag bin ich Nachmittag wieder bei Asuka, aber Ben is komischerweise nich hier.

Ich will schon fragen, als mir Matt erzählt, dass er auch nicht in der Schule war.

Ich hoffe bloß sein Vater wird ihn nich schon mitgenommen haben.
 

„Hmmm, wenn er krank is, besuchen wir ihn mal?“ schlage ich vor.

Ich muss jetzt wissen was los ist, sonst werde ich noch krank.

„Also weißt du, wir...“ fängt Asuka an, wird aber von Sarah unterbrochen. „Ich gehe mit dir zu ihm, die zwei haben was vor.“ erklärt sie und wir verabschieden uns.

Die haben also was vor?

Ich kann mir schon denken was, irgendwann muss es ja mal soweit sein.
 

„Hat Ben den Anderen eigentlich jetzt auch von der Scheidung erzählt?“ will ich wissen, als wir zu ihm laufen.

„Nein, nur du, Riku und ich wissen Bescheid.“ entgegnet sie.

„Hmmmm.“ murmele ich nur.
 

„Hey, Sora, es wird schon alles gut, keine Sorge. Lügen kommen immer raus und bei Kairi sollten sie ihr schon aus den Ohren quellen.“ versucht sie mich aufzuheitern.

Ich weiß nicht warum, aber ich muss echt drüber lachen. Wenn ich mir das so vorstellen.
 

„Du, bist du eigentlich verknallt in Ben?“ fällt mir da was ein, was ich mir schon lange überlegt hatte.

„Ich... nein. Is er in mich?“ fragt sie.

„Keine Ahnung, ich hab ihn noch nich gefragt.“ entgegne ich, wobei ich ihr kein Wort glaube. Wieso interessiert es sie in wen er verknallt is, wenn sie ihn selber nicht will?
 

Schließlich sind wir bei Ben angekommen, ich höre schon von weitem Geschrei und laute Stimmen.

„Du wirst mit mir mitkommen.“ höre ich.

„Nie im Leben, ich will hier bleiben.“ ist Ben´s Widerrede.

„Vielleicht sollten wir wieder gehen.“ zweifelt Sarah an der Richtigkeit unseres Besuches.
 

„Nein, wir werden da jetzt reingehen und Ben´s Vater gehörig die Meinung geigen.

Er kann ihn zu nichts zwingen.“ gebe ich mutig zurück, ehe Sarah klingelt.
 

„Oh schon wieder Besuch für Klein-Ben, er is gerade voll beschäftigt.“ begrüßt Kairi uns.

„Genau deshalb sind wir da.“ gebe ich zurück und gehe an Kairi vorbei den Stimmen nach, Sarah hinter mir. Ich weiß zwar nicht wo wir sind, aber Ben und sein Vater sind auf jeden Fall hier,

denn kaum sind wir hier höre ich keinen Mucks mehr sondern: „Hey Sora, hi Sarah, tut mir Leid.

Is grade ganz schlecht, wir sehen uns ein andermal.“
 

Ich spüre Ben neben mir, wie er meinen Arm nimmt und mich wegziehen will, doch ich lasse das jetzt nicht so einfach auf mir sitzen. Irgendwann muss doch mal was passieren.
 

„NEIN, Ben ich werde nicht gehen, nicht bevor dein Vater sagt, dass du hier bleiben darfst.“ wehre ich mich entschlossen.

„Aber Sora...“ fängt Ben an.
 

„Nein, nichts aber. Ich will dass du hier bleibst.

Asuka, Matt, Sarah, Riku, Roxas und Axel wollen es auch, also kämpf doch darum und lass dich nich hängen, verdammt nochmal.“ halte ich ihm eine Standpauke.

Ich glaube er ist davon ganz schön erschlagen.

Sowas ist er wohl von mir nicht gewöhnt.
 

„Ben? Wer ist dein vorlauter Freund?“ höre ich die Stimme seines Vaters. „Was?“ will Ben wissen.

„Na, wie heißt er?“ fragt sein Vater.

„Ach so, Sora, Sora heißt er und er ist nicht vorlaut, er sagt nur die Wahrheit.

Keiner will hier, dass ich gehe, nur du.

Aber Papa ich will hier bleiben, bei meinen Freunden, bei Mama und in dieser Stadt.“ wird Ben mutiger.

„Verstehst du, es war so schwer hier richtig gute Freunde zu finden, aber jetzt hab ich sie und soll sie schon wieder verlieren. Bitte tu mir das nicht an.“
 

„Aber... Ben... magst du mich denn überhaupt nicht?“ will sein Vater wissen.

„Sicher, sogar sehr und ich besuche dich auch gerne, aber hier geht es nicht um mögen und nicht mögen.

Ich bin hier einfach zu Hause und das soll auch so bleiben.“ erklärt Ben.
 

„Bitte lassen Sie ihn doch bleiben. Wir würden ihn alle schrecklich vermissen.“ meldet sich auch Sarah zu Wort.

„Ist sie deine Freundin?“ will Ben´s Vater wissen.

„Nein, aber eine gute Freundin, so wie Asuka.“ entgegnet Ben.
 

„Hmmm und du kommst mich auch besuchen?“ fragt sein Vater dann.

„Ja, sicher... aber warte mal... heißt das... heißt das ich darf bleiben??“ kann Ben seine Freude kaum noch zurückhalten.
 

„Na ja, wenn ich dich mitnehme und du bist unglücklich, dann hab ich doch auch nichts davon,

dann bleib lieber hier und genieß dein Leben.“ stimmt sein Vater tatsächlich zu.
 

„Hey? Hast du das gehört?“ will ich wissen, da Ben überhaupt nicht reagiert.

„Ich... darf ich echt hier bleiben?“ kann er es immer noch nicht glauben. „Also wenn du dich jetzt nicht freust, nehm ich es wieder zurück.“ droht ihm sein Vater.
 

Doch Ben scheint es ganz genau verstanden zu haben, umarmt seinen Vater und

sagt wirklich tausendmal „Danke.“
 

„Das war cool von dir.“ flüstert mir Sarah zu, als Ben mich plötzlich auch umarmt.

„Das vergesse ich dir nie.“ versichert er,

bevor er auch noch Sarah umarmt.
 

„Hmmm aber Papa, was is mit Kairi, ihre Aussage...“ fällt Ben dann etwas ein, was seine Freude trübt.

„Keine Sorge, lass mich mal machen, ich kenne ja die Wahrheit und es war schon ziemlich unfair Mama einfach zu beschuldigen.“ gibt sein Vater zu.
 

„Finde ich auch, aber Unfairness ist mein zweiter Vorname.“ ist Kairi plötzlich auch hier.

Wenn die sich nich immer so anschleichen würde.
 

„Das werden wir aber auch noch ändern Fräulein, komm zieh dir was Anständiges an,

du wirst jetzt mit mir zum Gericht fahren und deine Aussage berichtigen.“ verlangt Kairi´s Vater.
 

„Aber Papa, wieso kriegt Ben was er will?“ fragt sie wie ein kleines Mädchen.

Ich glaube, das ist sie auch innerlich noch.
 

„Als würdest du es nicht bekommen.

Du willst schon ewig von hier weg, weil du es dir mit allen verdorben hast und alle die hassen.“ erwidert Ben.
 

„Halt die Klappe, kleiner Trottel.“ ist Kairi so unwirsch wie immer. „SCHLUSS, ALLE BEIDE.

Kairi zieh dich um und Ben du auch, du wirst auch mitkommen.“ beendet der Vater der Beiden den Streit schnell.
 

Kairi scheint vor ihm Respekt zu haben, denn ihre Schritte entfernen sich ohne weitere Widerrede, auch Ben führt uns zur Tür und wir verabschieden uns.

Ich hoffe jetzt wird endlich mal alles gut.
 

Zu Hause angekommen, rufe ich bei Riku an und erkundige mich über seine heutige Abiturprüfung,

ehe ich ihm die Neuigkeiten erzähle. Er scheint sich wirklich sehr darüber zu freuen, auch seine Prüfung scheint super gelaufen zu sein.
 

Ende der Woche ist es dann offiziell, Ben bleibt hier und Kairi geht.

Nach einer weiteren Woche ist Riku mit seinen Prüfungen fertig, leider sehen wir uns jetzt aber auch nicht,

da er bereits seit Samstag auf Abschlussfahrt ist.
 

Ich kann kaum glauben, wie sehr ich ihn vermisse, er ruft zwar jeden Tag an, aber trotzdem verbringe ich keinen Tag ohne zu weinen.

Asuka ist zwar echt super für mich da, aber sie ist eben auch nur Asuka und kein Riku.

Ich will endlich dass er wieder kommt, aber es sind immer noch drei Tage.
 

Heute bin ich bei Ben, aber auch hier kann ich nicht über seine Witze lachen und bin in meinen Gedanken eh nur bei Riku.

Genauso vergehen die restlichen Tage, die Anderen haben Spaß und versuchen mich auch einzubinden, aber es funktioniert nichts.
 

Schließlich ist der nächste Samstag gekommen, Riku wird heute wieder ankommen und am Montag seine Noten erfahren,

die restliche Woche laufen mündliche Prüfungen und dann am Freitag der große Abschlussball.
 

Es scheint das Ereignis für Riku zu sein, er spricht schon so lange davon. „Mama, ich geh dann.“ verabschiede ich mich von Mama um zu Asuka zu laufen und mit ihr Riku und Roxas abzuholen.

„Ja, tschüß Sora.“ gibt sie zurück und ich verlasse das Haus.
 

Bei Asuka bin ich diesmal so schnell wie noch nie, genauso schnell sind wir dann bei der Schule,

bei der in fünf Minuten der Bus kommen wird.
 

„Gott sei Dank kommt er heute wieder.“ seufzt Asuka. „Dein Geheul war kaum noch zu ertragen.“

„Danke für die Blumen.“ entgegne ich, als ich schon einen Bus höre.
 

„Ist er das?“ will ich wissen, als das Geräusch näher kommt. „Ja und ich sehe Riku.“ teilt sie mir mit, als das Gebrumm aufhört und der Bus anhält.
 

Kapi 15 Ende
 

Bitte um Kommis

Everytime we touch

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Everytime we touch (non-adult)

Everytime we touch von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Laliho xD

Na wie geht’s?
 

Also mit Tränen in den Augen verkünde ich nun, dass das das letzte Kapitel von Everytime we touch ist. Ich will mich nochmal für all die tollen Kommis bedanken, so viele hatte ich noch nie. ^^ *g*
 

Aber jetzt, genießt und schweigt

Viel Spaß ein letztes Mal
 

Chibi_Isa
 


 

Kapitel 16: Everytime we touch (non-adult)
 

Riku´s POV
 

Ich bin todmüde, als ich aus dem Bus aussteige, wer kam auch auf die Idee einen Ort auszusuchen,

der zehn Stunden entfernt ist.
 

Doch als ich sehe, wer da auf mich wartet, bin ich zumindest ein bisschen getröstet.

Die Woche ohne Sora war schrecklich, wir haben zwar ein paar Mal telefoniert,

aber auf die Dauer wurde das dann auch zu teuer und ich musste fast alle Tage ohne Sora´s Stimme auskommen.
 

„Hey, Kleiner.“ begrüße ich ihn lächelnd und küsse ihn auf die Wange. „Riku? Oh mein Gott, Riku, ich freu mich so.“ ist er kaum noch zu bremsen, umarmt mich stürmisch und küsst mich dann genauso.
 

Endlich spüre ich wieder seine Lippen, die mich jedes Mal neu in einen Bann ziehen.

Wie lange musste ich darauf verzichten?

Ich hab sogar von ihnen geträumt, na gut, auch von anderen Dingen, aber hauptsächlich von den Zärtlichkeiten mit Sora, denen ich mich eine ganze Woche entziehen musste.
 

„Gott sei Dank sind die Zwei wieder vereint.“ höre ich dann die Stimme von Roxas. Er hat gut reden, er hatte ja Axel auch dabei und natürlich sind sie auch ganz zufällig aufs gleiche Zimmer gekommen,

mit mir und einem anderen Jungen aus unserer Klasse.
 

Ich hätte mich ohrfeigen können, als ich zugestimmt haben Axel mit in unser Zimmer zu lassen.

Immer nur Gekuschel und Fröhlichkeit während ich Sora mehr als alles andere vermisst habe.
 

„Du hattest deinen Axel ja auch die ganze Zeit und musstest nicht auf ihn verzichten. Also lass uns.“ fordere ich, als ich mich von Sora löse.
 

„Schon gut, war ja nur ein kleiner Scherz.“ erklärt Roxas. „Wir sehen uns dann um sieben ja?“

„Ja, wir werden da sein.“ versichere ich.

„Wo werden wir sein?“ fragt Sora.
 

„Bei Axel im Restaurant, er hat heute nochmal frei,

also können wir dir alles von der Klassenfahrt erzählen und einfach mal wieder einen Abend zu viert verbringen.“ entgegne ich, als Roxas mit Asuka und Axel schon geht.
 

„Und was machen wir bis dahin?“ will Sora wissen.

Ich grinse nur, ehe ich „Kuscheln“ sage, meine Reisetasche und Sora´s Hand nehme und wir zu mir nach Hause laufen.
 

Nachdem ich dann meinen Eltern kurz von der Fahrt erzählt habe, verziehe ich mich mit Sora in meine Etage und wir kuscheln wirklich bis kurz vor sieben.

Nach einer Dusche machen wir uns dann auf den Weg zu dem Restaurant von Axel´s Eltern.

Da wir beim Schmusen die Zeit vergessen hatten, sind Axel und Roxas schon da und warten auf uns.
 

„Endlich, wir dachten schon, das Bett hätte euch verschluckt.“ begrüßt uns Roxas.

„Wir waren gar nicht im Bett, sondern auf dem Sofa und wir haben gekuschelt.“ wehrt Sora sich.

„Ja, ja, schon gut.“ ist Roxas das anscheinend gar nicht gewöhnt.

Sora reagiert sonst auch nicht so, ich weiß aber auch nicht warum er das jetzt macht.
 

Nachdem wir dann unsere Getränke bestellt und auch bekommen haben, fängt Roxas an zu erzählen.

Von dem absolut tollen Wetter an der Küste, das er jetzt total braun ist und ich ihn und Axel dazu verdonnert habe mit mir eine Sandburg zu bauen.
 

„Das hätte ich gerne seh... hören mögen.“ ist Sora´s Kommentar dazu. „Kannst du, unser Lehrer war so begeistert von dem Werk, dass er uns beim Bauen mit der Videokamera aufgenommen hat.“ entgegnet Axel.
 

„Leider steht sie schon nicht mehr. Kairi hat sie kaputt gemacht. Dafür ist sie mit ihrer ach so empfindlichen Haut und ihren weichen Haaren, dann aber auch im Meer gelandet.“ füge ich hinzu, woraufhin Sora anfängt zu lachen.
 

„Genial, sie hat sich bestimmt furchtbar aufgeregt.“ vermutet Sora. „Furchtbar ist noch untertrieben.

Sie hat gekreischt, ich glaube, der ganze Strand hat sie gehört und sie hat uns beim Lehrer verpetzt,

aber er hat so freundlich wie er ist, die ganze Sache als Unfall abgetan.“ berichtet Roxas.
 

„Ganz schön freundlich.“ bemerkt Sora.

„Hmmm, wohl eher ist es so,

dass kein Lehrer Kairi mehr leiden kann. Seit sie wissen, dass sie andere so ausnutzt und erpresst.“ gibt Axel zurück.
 

„Selbst Schuld, wenn die blöde Kuh sich ihr Leben so versaut. Geschieht ihr sowas von Recht.“ findet Sora gehässig.
 

„Da kann ich dir nur beipflichten.“ kommt von jedem von uns, als uns die Vertretung von Axel unser Essen bringt.

Mhmmmm eine ganze Pizza nur mit Champignons, wie ich das vermisst habe. „Gibt’s denn auch ein Beweisvideo von Kairi´s Tauchgang?“ will Sora beim Essen wissen.
 

„Tja... ja natürlich. Roxas konnte sich nicht zurückhalten und hat es mit seinem Handy aufgenommen.“ gebe ich zu.

„Ich möchte es gerne hören.“ bittet Sora.
 

„Hmmm lieber nich hier, sonst bekommen die Gäste noch nen Infarkt wegen dem ganzen Gekreische.“ vertröstet Roxas ihn.

„Aber wenn wir nach Hause laufen.“ sucht Sora nach einer Möglichkeit. „Einverstanden.“ stimmt er zu.

„Ward ihr eigentlich auch in einem Museum oder so ähnlich?“ erkundigt sich Sora weiter.
 

„Hmmm eigentlich ja, aber wir haben uns an dem Tag alle drei krank gestellt so konnten wir den Tag am Hotelpool verbringen.“ antworte ich ungeniert. Was interessieren mich Museen, wenn ich stattdessen auch faul in der Sonne liegen kann?

Einen feuchten Dreck möchte ich meinen.
 

„Ihr seid alle drei so durchtrieben, wisst ihr das?“ fragt Sora.

„Das war die Idee von Roxas und Riku. Sie haben mich gezwungen mit zu machen.“ versucht Axel sich aus der Affäre zu ziehen.
 

„Ha, ha, wirklich witzig, wer wollte es denn endlich mit Roxas treiben und deshalb sturmfrei haben?

Ich bestimmt nich.“ erwidere ich.

„Wenn Sora dabei gewesen wäre, hättest du genauso reagiert.“ gibt Axel zurück.

„Hmmmm, kann sein, aber Sora war zu Hause. Also gib endlich zu, dass es allein deine Idee war.“ fordere ich.
 

„Na gut, ich bekenne mich schuldig.

Ich kann Roxas doch nicht eine Woche widerstehen wenn wir auf demselben Zimmer wohnen.“ spricht Axel nun die Wahrheit und die Beiden fangen an zu knutschen.
 

Ich seufze auf, die haben es wohl mal wieder nötig.

Sora sucht meine Hand, legt schließlich seine darauf und drückt sie. Ich bin so froh wieder bei ihm zu sein.
 

„Wollen wir noch nen Nachtisch essen?“ fragt Roxas, als wir alle fertig gegessen haben.

„Wisst ihr, wir essen den Nachtisch einfach jeder zu Hause und gehen jetzt.“ schlägt Sora vor.

Was hat denn der vor?
 

„Haste noch was zu tun, was?“ vermutet Axel gleich.

„Vielleicht, ich werde es dir erzählen, wenn es so war.“ versichert Sora und kramt Geld aus seiner Börse.

„Lass es, ich lad dich ein.“ wendet er sich an mich, als auch ich mein Portmonee aus meiner Hosentasche gezogen habe.
 

„Danke.“ gebe ich zurück und Sora zählt weiter stumm und völlig konzentriert sein Geld ab.

Schließlich hat er genug Geld draußen und auch die Bedienung ist hier.
 

Axel und Roxas bleiben wohl noch und essen ihren Nachtisch, denn sie bezahlen nicht mit uns.

Kaum sind wir draußen auf der Straße, nimmt Sora meine Hand und lächelt mir zu.

„Gehen wir zu dir?“ will er wissen.

„Wie du willst.“ entgegne ich.
 

„Gut, dann gehen wir zu dir, dein Bett ist größer als meins.“ gibt er zurück und zieht mich eisern hinter ihm her.

Ich muss mich schon echt wundern, vor ein paar Wochen noch hätte ich Sora nicht so gekannt.

Er scheint seine alte Stärke wieder gefunden zu haben und ein paar Monate nach Tidus Tod wieder der Alte zu sein.

Ich freue mich echt darüber, auch dass er die Sachen im Keller so gut verarbeitet hat.
 

Ich freue mich auch, dass er mich gerade küsst und zum Bett zieht. Seine weichen Lippen fangen meine immer wieder ein, küssen sie und warten auf meine Reaktion.
 

Ich lecke darüber, verlange um Einlass, der mir diesmal ohne jegliche Sträubung gewährt wird.

Ich bin überrascht, sonst hat er immer versucht mich wieder hinaus zu drängen, aber heute lässt er alles in seiner Mundhöhle geschehen.
 

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Inhalt des Adults: Sora lässt Riku zum ersten Mal seme sein, denn ihm ist klar geworden, dass Riku eigentlich schon lange die Führung in ihrer Beziehung übernommen hat. Sora macht das jedoch nichts mehr aus.

Sie erleben eine schöne Nacht, bei der er jedoch Rikus Bett leicht eingesaut hat, weshalb dieser es jetzt neu beziehen muss und Sora sich in der Zeit umzieht.
 

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Sora hat seitdem er öfter hier ist auch immer ein paar Schlafsachen hier, weil ihm meine hoffnungslos zu groß sind.

„Okay.“ stimmt er zu und quält sich aus dem Bett, ich bin sicher er hätte lieber kuscheln mögen,

aber ich kann nich in einem schmutzigen Bett kuscheln.

Sora, geht zu meinem Schrank holt zielsicher seine Sachen, während ich aus dem Bettkasten ein neues Lacken nehme und das Alte abziehe.
 

Als Sora sich dann umgezogen hat, bin auch ich fertig,

ziehe mir kurz noch Shorts und eine lange Hose an,

bevor ich mich mit Sora ins Bett lege und die Decke über uns ziehe.
 

Sora´s Kopf ruht sofort an meiner Brust und kuschelt sich dagegen.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ flüstert er mir zu.

„Ich auch, ich auch, Sora.“ antworte ich und gähne.

„Na so schlapp, ich glaube ich muss trotzdem wieder führen.“ witzelt er und sieht auf.
 

„Nee, nee, das bleibt jetzt mein Gebiet.“ lehne ich ab und gebe ihm einen Kuss.

Er scheint überrascht, lächelt aber trotzdem und legt seinen Kopf zurück. Ich bekomme nur noch ein paar Sachen mit von denen er spricht, ehe ich zufrieden einschlummere.
 

Den nächsten Tag verbringen wir eigentlich die meiste Zeit kuschelnd im Bett,

wären da nicht meine Eltern, die mich gezwungen haben ihnen noch etwas mehr von der Reise zu erzählen.

Wir mussten uns geschlagene zwei Stunden mit zum Abendessen setzen und ich musste die ganze Zeit erzählen.

Oh Mann, wie langweilig, das für Sora hat sein müssen.
 

Als sie dann auch noch die Fotos sehen wollten hab ich ihnen die Speicherkarte von der Digicam in die Hand gedrückt und bin mit Sora nach oben verschwunden.
 

„Eltern können ja so nerven.“ war Sora´s einziger Kommentar dazu, ehe wir uns gegenseitig in den Schlaf gekuschelt haben.

Am nächsten Tag haben wir dann unsere Noten bekommen, ich war echt überrascht.

Ich hab einen Schnitt von 1,8 geschafft, viel besser als ich dachte.

Roxas das kleine Streberchen hat natürlich 1,2. Aber es ist nur gut für ihn, wenn er dann wirklich Jura studiert, die wollen doch eh nur so Überschlaue wie ihn.
 

Axel hat 2,5, auch noch gut, wenn man betrachtet, dass er mit seinen Geschwistern lernen muss und auch noch im Restaurant mithilft.

Aber am meisten gefreut hab ich mich bei Kairi, ihr Schnitt ist 4,5, heißt also Madam muss auf jeden Fall in die mündlichen Prüfungen während wir drei diese Woche ausspannen können.

Sora hat sich so gefreut als ich ihm das erzählt habe.
 

Er hat sofort all unsere Freizeit verplant. Am Montag selbst waren wir nur zu Hause bei ihm und haben uns einen seiner Blindenfilme angeguckt.

Sowas hatte ich auch noch nie gesehen, die ganzen Beschreibungen für Blinde, total detailliert,

sogar ich habs verstanden wenn ich manchmal die Augen zu hatte. Trotzdem sehe ich es mir lieber an.
 

Dienstag waren wir dann im Park und an Tidus´ Grab, Sora hat wieder die ganze Zeit geschwafelt.

Ich bin ja froh, dass er daran glaubt, Tidus würde ihn hören, jedoch kann ich mir kaum vorstellen, das er da oben hockt und Sora jedes Mal zu hört.
 

Mittwochs waren wir dann essen und Sora hat wieder Schokofrüchte gemacht und

Donnerstag waren wir im Kino und ich habe danach bei Sora geschlafen.
 

Und heute? Heute ist endlich der Abschlussball. Darauf freue ich mich seit uns immer die „Großen“ erzählt haben wie toll es dort ist und das es das Beste überhaupt in ihrem Leben war.

Ich mache mich gerade fertig.
 

Papa hat mir extra für den Anlass sogar einen Anzug gesponsert. Er ist schwarz,

die Hosen sind etwas weiter als normale, so wie ich das halt mag.

Das Jackett passt sich dafür genau meinen Körperkonturen an, genauso wie das weiße Hemd darunter.
 

Dazu trage ich noch eine schwarze Krawatte, ich glaube so förmlich war ich seit Tidus´ Beerdigung nicht mehr angezogen.
 

Schließlich bin ich fertig, schaue nochmal kurz in den Spiegel und gehe dann nach unten, als es auch schon an der Tür klingelt.
 

„Riku, sexy, sexy, das wird Sora sicher auch gefallen.“ begrüßt mich Roxas, als ich die Tür öffne.

Er hat einen weißen Anzug an, ich würde sowas nie machen, das passt einfach nicht zu mir,

aber Roxas steht er echt gut und es passt auch zu Axel´s dunklem Anzug.
 

„Ha, ha wirklich witzig. Als könnte er das sehen.“ seufze ich. Manchmal da wünschte ich echt, er könnte es.

„Ach er kann es doch spüren, so ungefähr.“ gibt Roxas zurück und fummelt an meinem Bauch rum.

„Mensch Riku, hast du trainiert? So stramme Muskeln hat Axel nich.“ fällt ihm auf.

„Jetzt hör auf damit.“ beschwere ich mich, im gleichen Moment gibt Axel Roxas eine Kopfnuss und wirft ihm ein

„Danke für die Blumen“ an den Kopf.
 

„Hey, war doch nur Spaß, dass ihr alles immer so Ernst nehmt.“ tut Roxas die ganze Sache ab. „Guck mal, da kommt dein Schatzi.“
 

„Hat der heute was Besonderes gegessen?“ frage ich noch, ehe ich zwischen den Beiden durch gehe und Sora begrüße.

Er sieht echt gut aus und das ist jetzt nicht so dahin gesagt, der ebenfalls schwarze Anzug den er anhat unterstreicht seinen Körper fast noch mehr als meinen.
 

Seine Haare sind heute extra strubbelig, ich bin mir sicher seine Mum hat ihm geholfen.

„Hallo, Kleiner.“ sage ich und küsse ihn auf die Wange. „Hey.“ gibt er lächelnd zurück.

„Fahren wir gleich los?“
 

„Nix da, erst werden noch Fotos gemacht.“ hält uns Mama auf, die mit ihrer Kamera aus dem Haus kommt und Axel und Roxas dabei fast umrennt.

Sie stellt uns beide sofort in eine absolut schmalzige Pose, aber ich lasse es geschehen,

nachdem sie ihre Fotos hat, darf ich die Posen bestimmen.
 

Schließlich ist sie nach tausenden Fotos zu zweit und einem Bild zu viert zufrieden und ich darf auswählen.

Zuerst ziehe ich Sora ganz nah an mich, dann hauche ich ihm einen Kuss auf die Wange und dann auf den Mund.

Ich will schon sagen, dass ich fertig bin, als Sora mich am Ärmel zieht.

„Ich möchte ein ganz besonderes Foto machen. Für dich.“ erklärt er, nimmt seine Brille ab und küsst mich auf den Mund.
 

Ich bin so überrascht, dass ich erst wieder reagieren kann, als ich den Blitz von der Kamera sehe.

„Sora.“ flüstere ich.

„Alles klar.“ gibt er nur zurück und setzt die Brille wieder auf. Schade, ich dachte er wird sie unten lassen.
 

„Fahren wir? Der Chauffeur wartet auch nicht ewig.“ drängt Roxas dann zum Weggehen.

Ich nehme schließlich Sora´s Hand, gehe mit ihm zu Roxas und ein paar Momente später sitzen wir in der Limo.
 

In der Schulturnhalle angekommen ist alles noch ziemlich ruhig, die richtige Party steigt erst wenn auch die Musiker da sind.

Aber die bauen im Moment noch auf, deshalb sitzen die meisten Schüler an ihren Tischen.

Oft werde ich begrüßt, wenn wir an ihnen vorbei gehen, auch Selphie winkt mir zu.

Auch wenn es mir nie so richtig bewusst war, ich war schon ziemlich beliebt in der Schule.

Wahrscheinlich auch, weil eigentlich zu jedem nett bin und trotz meiner Herkunft auf dem Boden geblieben bin.
 

„Willst du ne Bowle?“ frage ich Sora, als wir eine Weile sitzen. „Gerne.“ stimmt er zu.

„Ich auch.“

„Ach wenn du schon dabei bist ich auch.“ verlangen Roxas und Axel auch eine.
 

Das ist das Einzige was mir auf die Nerven geht wenn wir zu viert weggehen, die beiden können sich nie selbst was holen.

Immer muss ich es machen.
 

„Das ist das letzte Mal, dass ich euer Hausmädchen spiele.“ gebe ich zurück und gehe dann zur Bowle.

Dort treffe ich Selphie. „Hey Riku.“ begrüßt sie mich freundlich wie immer. Sie sieht auch gut aus,

ihr cremefarbenes Kleid schmeichelt ihr wirklich und auch der Ausschnitt ist nicht zu tief, genau richtig, damit man nicht allzu viel sieht.
 

Selphie eben, wie immer brav und züchtig. „Hi, na auch Durst?“ will ich wissen.

„Hmmm, eigentlich nicht, die Anderen zerreißen sich nur grade wieder das Maul über Kairi und ihr Outfit, mir geht’s langsam aber sicher auf die Nerven.“ erklärt sie.
 

Kairi´s Outfit? Ich hab sie noch gar nicht gesehen, ich dachte auch nicht, dass sie sich hier her traut,

jetzt wo ich weiß, dass sie auch durch sämtliche mündliche Prüfungen gefallen ist.
 

„Was hat sie denn an?“ frage ich.

„Ach Riku, komm schon, wie immer halt.

Oben herum knapp und viel zu eng für ihre Oberweite und unten kurz, ultrakurz und hohe Stiefel,

dazu noch eine kleine Jacke, aber die verdeckt auch nix mehr.“ entgegnet Selphie.
 

„Oh Mann, dass sie aber auch nichts auslässt um sich zu blamieren.“ seufze ich.

„Du kennst sie doch Riku, sie würde nie irgendwas anziehen, was normal lang oder normal weit geschnitten ist.

Sie liebt es einfach sich so in Szene zu setzen.“ gibt Selphie zurück.
 

„Du nicht und du siehst trotzdem klasse aus.“ lobe ich sie.

„Danke, du auch. Aber ich denke jetzt solltest du mal wieder zu Sora gehen.“ will sie mich wegschicken.

„Woher weißt du wie er heißt?“ frage ich verdattert.

„Weißt du, Kairi ist nicht das Einzige worüber sich die Mädchen den Mund zerreißen.“ gibt sie zu.
 

„Aja? Was sagen die denn so?“ bin ich neugierig, was wohl für Gerüchte im Umlauf sind.

„’Wie kann der heißeste Typ der Schule nur mit einem kleinen Würstchen wie dem gehen’, das is ungefähr der Wortlaut wenn sie über dich und Sora sprechen.“ erzählt sie mir.
 

Ich muss fast lachen, dass die so eifersüchtig sind wusste ich gar nicht. Hey, aber dass ich der heißeste Typ der Schule bin gefällt mir.
 

„Und du? Sagst du auch was dazu?“ will ich wissen.

„Ich sage nur immer, dass ihr gut zusammen passt und ich denke, dass ihr euch echt gern habt.“ entgegnet sie.
 

Das mag ich auch an ihr,

sie urteilt nicht über andere sondern sieht, das Gute daran.
 

„Danke, das war echt süß von dir. Ich werde den anderen dann die Möglichkeit geben noch mehr eifersüchtig zu werden.“ versichere ich ihr. „Gut so.“ gibt sie zurück.

„Ach Riku, ich wollte dich noch was fragen.“ fügt sie hinzu, als ich gerade gehen wollte.

„Ich möchte gerne mit dir in Kontakt bleiben, gibst du mir deine neue Adresse, dann kann ich dir mal schreiben.“
 

„Wieso neue Adresse?“ bin ich verwundert.

„Na du gehst doch sicher studieren mit so nem super Abi.“ gibt sie zurück. „Quatsch, nein, ich gehe auf die Polizeischule.“ erzähle ich ihr.
 

„Nein, echt jetzt?“ fragt sie aufgeregt.

„Ja, schon.“ antworte ich.

„Dann bleiben wir ja Klassenkameraden.“ freut sie sich und umarmt mich.
 

„Du gehst zur Polizeischule?“ bin ich jetzt völlig durcheinander.

„Ja, ich hab meine Zusage schon Anfang des Jahres bekommen.“ entgegnet sie. „Du, Riku, Roxas und Axel beschweren sich, wo du mit der Bowle bleibst.“ steht Sora plötzlich neben mir.

Ich hab ihn gar nicht bemerkt.
 

„Ach so, tut mir Leid. Ich hab eine Freundin getroffen. Sora, das genau vor dir ist Selphie, Selphie das ist Sora.“ stelle ich die Beiden einander vor. „Hallo, Sora.“ begrüßt sie ihn und nimmt seine Hand.

„Hi, Selphie.“ entgegnet Sora und hält sich dabei ein Ohr zu.
 

„Hast du Schmerzen?“ will ich wissen.

„Nein, die ganzen neuen Geräusche, das Gebrummel, die Gläser, das laute Lachen, die Leute, die ihre Musikinstrumente aufbauen.

Das ist nur grad alles ein bisschen viel.“ erklärt er mir.
 

„Warte mal... kannst du gar nicht sehen?“ fragt Selphie da.

„Nein, ich bin total blind. Schau.“ gibt er zurück, nimmt tatsächlich seine Brille ab und steckt sie in die Jacketttasche.

Ich hoffe die bleibt heute da.

„Tatsächlich, aber wie, wie bist du von eurem Tisch bis hier her gekommen?“ ist Selphie völlig durcheinander.

„Ganz einfach. Ich merke mir die Schritte und Abfolgen. Als wir vorhin hier rein gekommen sind,

meinte Riku ganz beiläufig, dass wir jetzt am Bowlentisch sind. Für euch sind es nur Bemerkungen,

aber für mich sind es wichtig Anhaltspunkte.“ erklärt Sora.
 

„Wow, du bist ganz schön cool.“ staunt Selphie. „Danke, aber jetzt gehen wir wohl mal wieder zurück.

Die Beiden werden langsam aber sicher ungeduldig.“ entgegnet er und nimmt mir gleich drei Gläser aus der Hand.
 

Ich hätte sie auch getragen, aber wenn er es will lasse ich ihn, mir ist schon längst klar, dass ich Sora lassen muss wenn er was will.

Wir laufen also nach einer Verabschiedung von Selphie zurück zu unserem Tisch, Sora voraus.
 

Wir sind schon fast da, als mir jemand auffällt, der auf unserem Weg sitzt. Kairi, Selphie hat wirklich nicht gelogen,

als sie ihr Outfit beschrieben hat.
 

Ich weiß einen Moment nicht was passiert, als sie ihren Fuß vorstreckt und Sora genau darüber stolpert.

„Pass auf, blindes Huhn.“ witzelt sie noch. Aber den Gefallen werde ich ihr nicht tun,

Sora vor allen zu blamieren, die hat sie doch nicht alle.

Ich stelle mein Glas auf den Tisch und halte Sora fest, leider zu spät, als dass er noch seine Gläser festhalten kann und jegliche Bowle landet auf Kairi´s Kleid.
 

OMG, ich muss sofort lachen, jetzt hat ihr eigentlich blütenweißes Kleid eine riesigen, orangenen Fleck.

Sie selbst weiß wohl auch einen Moment nicht so richtig was passiert ist, doch spätestens nach dreißig Sekunden bekommen wir was zu hören.
 

„Ihr kleinen miesen Ratten, dass bekommt ihr zurück.“ versichert sie uns, doch das geht unter in dem ganzen Gelächter rund um uns rum.

Sora´s Aktion hat nicht gerade wenige Leute auf Kairi aufmerksam gemacht. Jetzt lachen fast alle die anwesend sind.
 

„Was isn los?“ will Sora mit roten Wangen wissen, ich bin sicher, er denkt sie würden alle wegen ihm lachen.

„Deine Bowle ist auf Kairi gelandet und sie ist jetzt wütend abgezogen.“ erkläre ich ihm,

woraufhin auch er ein gehässiges Lachen anstimmt.
 

Als die Leute sich dann beruhigt haben, gehen wir nochmal und holen neue Bowle, wobei Sora jetzt dauernd auf die Schulter geklopft wird und ein Lob für seine tolle Tat ausgesprochen wird.
 

„Das war mal was, Sora, Hut ab.“ lobt auch Axel ihn, als wir dann endlich mit Bowle an unserem Tisch sitzen.

„Tja, wie sagt man so schön: „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.“ zieht er das Ganze noch mehr ins Lächerliche und wir verfallen erneut in Lachen.
 

Nach ein paar weiteren Gläsern Bowle sind wir bereits ein bisschen angeheitert,

aber nun geht auch endlich die Musik los.

Axel und Roxas sind sofort weg, wie immer wenn’s ums Tanzen geht, nur Sora sitzt etwas unschlüssig auf seinem Stuhl.
 

„Tanzt du mit mir?“ frage ich schließlich und nehme seine Hand. Ein scheues Nicken ist seine Antwort und

er lässt sich von mir auf die Tanzfläche ziehen.

Anfangs tut er sich noch schwer, bei den ganzen Leuten und den lauten Geräuschen aber spätestens nach ein paar Liedern ist er so wie immer.
 

Wir tanzen fast ganz bis zur ersten Pause durch.

Jetzt gehen die Wahlzettel um Ballkönig und Ballkönigin rum.

Ehrlich gesagt, weiß ich kaum wen ich wählen soll.
 

Ich schreibe irgendwann Roxas auf meinen Zettel, er ist der Einzige der mir wirklich in seinem Outfit gefällt und bei uns zur Schule geht.

Danach geht es mit einer zweiten Runde Tanzen, Sora wird immer ausgelassener und

jetzt haben die Mädchen wohl einen echten Grund eifersüchtig zu sein, denn gerade spielt unsere Schulband „Angels“ von Robbie Williams, die absolute Schmalznummer.
 

Sora jedoch scheint sie zu gefallen, er kuschelt sich nah an mich, lässt keinen Zentimeter zwischen mir und ihm Platz und bewegt sich ganz langsam im Takt der Musik.
 

„Ich liebe dich.“ flüstert er mir zu und küsst mich auf die Wange. „Ich dich auch.“ gebe ich zurück und küsse ihn auf den Mund,

knabbere an seinen Lippen und bald schon tragen wir einen Zungenkampf in seiner Mundhöhle aus.

Das geht wirklich für den Rest des Liedes so weiter.
 

Schließlich ist auch die zweite Runde beendet und der Ballkönig und seine Königin werden bekannt gegeben.

Ich verschlucke mich fast an meiner Bowle als die tatsächlich meinen Namen sagen.

Ich?? Ballkönig?? So ein Quatsch.
 

„Riku, los beweg deinen Arsch schon auf die Bühne, die warten nicht ewig. schickt Roxas mich weg.

Ich kann´s noch immer nich glauben. Ballkönig? Das passt überhaupt nicht zu mir. Schließlich bin ich oben auf der Bühne und die setzen mir die Krone auf.
 

„Und Ballkönigin ist... oh ich bekomme gerade den Hinweis, dass es dieses Jahr wohl zwei Ballkönige gibt.

Zweiter Ballkönig ist...“ fängt er an. Wenn er jetzt Sora sagt kippe ich um.

Er geht noch nicht mal hier zur Schule, eigentlich sollte ihn niemand kennen.
 

„...Sora. Kommst du bitte zur Bühne?“ fragt der Ansager. Ich sehe zu Sora, doch der sträubt sich mit allen Mitteln.
 

„Wir bringen ihn.“ ruft Roxas und er und Axel zerren Sora regelrecht zur Bühne.

„Jetzt hört doch auf, ich kann gar nicht Ballkönig sein. Ich gehe doch gar nicht auf eure Schule.“ hat er es auch bemerkt.
 

„Egal, du wurdest gewählt, also geh schon. Riku freut sich sicher.“ ist es Selphie, die Sora zum Gehen bewegt.

Jetzt wird mir auch klar wer die Werbetrommel für ihn angeworfen hat.
 

Ich sehe zu ihr, sie zwinkert mir zu, so als könnte sie meine Gedanken lesen.

„Aber... ich kenn den Weg zur Bühne nich.“ gibt er dann zu.

Doch da kann ich ihm helfen, ich springe von der Bühne herunter und bin keinen Moment später auch schon bei ihm.

Er hat immer noch seine Brille in der Jacketttasche, es sieht echt so gut aus,

langsam aber sicher kommt in mir die Hoffnung, dass das jetzt auch immer so bleibt.

Ohne Brille ist er nämlich noch süßer.
 

„Komm mein König auf geht’s, du brauchst noch dein Krönchen.“ witzele ich und ziehe ihn sanft mit mir.

„Hmmm willst du wirklich die Krone für Frauen?“ will der Ansager wissen, als wir dann endlich zusammen auf der Bühne stehen.
 

„Nee, die könnt ihr Riku geben. Ich bin der Mann in der Beziehung.“ gibt Sora frech zurück.

„Hey was solln das heißen?“ frage ich.
 

„Wer braucht denn früh zwei Stunden im Bad, weil er erst noch seine Haare glätten muss. Ich wache schon so auf.“ erwidert er, nimmt mir die Krone vom Kopf und setzt sie sich selber auf.

Hmmm, das war wohl jetzt etwas was nicht grade alle erfahren sollten, aber jetzt is es eh zu spät.
 

„Und du? Willst du...?“ fängt der Ansager erneut an.

„Komm, her das Ding jetzt. Sonst plappert Sora noch mehr Geheimnisse aus.“ schnappe ich ihm

das Diadem weg und setzte es mir auf.

Alle lachen darüber aber ich nehme es mit Humor und lache auch mit, sogar Sora lacht.
 

Schließlich machen wir noch ein Foto, ehe wir die Bühne wieder verlassen und die dritte und letzte Runde beginnt.

Es wird noch eine ausgelassene und fröhliche Nacht, ehe wir zu Hause bei mir im Bett liegen und kuscheln.

Ich denke noch einmal an das Jahr zurück.
 

Es war wohl das Beste bisher. Ich hab Sora kennen gelernt, wir haben zusammen Höhen und Tiefen gemeistert und sind trotzdem noch glücklich.

Ich bin glücklich wenn ich jedes Mal wenn ich ihn berühre, bekomme ich dieses Gefühl.

Jedes Mal wenn ich ihn küsse, könnte ich schwören ich fliege. Ob er fühlt, dass mein Herz dann schneller schlägt? Ich hoffe es, denn ich brauche ihn für immer an meiner Seite.

'Cause everytime we touch

I get this feeling

And everytime we kiss

I swear I could fly

Can't you feel my heart beat fast

I want this to last

Need you by my side
 

Und jedes Mal wenn ich ihn berühre fühle ich auch diese Spannung zwischen uns, die unsere Beziehung nur noch schöner werden lässt.

Und jedes Mal wenn ich ihn küsse, erreiche ich den Himmel, mein Herz schlägt so intensiv wie nirgends.

Ich könnte dich nie wieder gehen lassen, brauche die für immer an meiner Seite.
 

'Cause everytime we touch

I feel this static

And everytime we kiss

I reach for the sky

Can't you hear my heart beat so

I can't let you go

Want you in my life
 

All diese Empfindungen gehen mir jedes Mal wieder durch den Kopf, ich möchte sie nie wieder missen,

möchte jede freie Minute mit Sora verbringen.

Ich hoffe, dass dieser Wunsch immer wahr sein wird.
 

„Du, Riku, du bist so still. An was denkst du gerade?“ will Sora dann auf einmal wissen.

„An dich natürlich.“ gebe ich lächelnd zurück und verwickle ihn in einen langen, innigen Kuss.
 

Everytime we touch Ende
 

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Bitte um Kommis

und bis bald



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Von:  Pepper-Potts
2010-05-13T16:24:23+00:00 13.05.2010 18:24
Habe nun alles durchgelesen an 2 tagen *seufts*
es ist so toll *sabber*
ich mag deinen schreib style wirklich:
er ist vorallem schön ruhig und fließent als hättest du alles in einer nacht locker weg geschrieben
Und mein persönlicher liebling Riku hat mir natürlich totall gefallen *smile*
Von:  Reaper
2010-03-17T11:03:08+00:00 17.03.2010 12:03
Ja was soll ich sagen. Im Prinzip würd ich den Roman hier fast schon als deinen dunklen Turm bezeichnen, aber ich glaube in dir ruht noch etwas weitaus größeres.
Die Geschichte hat mich 2 Nächte lang wach gehalten und als ich sie schlussendlich fertig hatte bin ich am 3. Tag dann ins Bett gefallen und erstmal nicht wieder auf gestanden.
Ich weiß nicht wie dus machst, dass man immer weiter lesen will, aber verlier es bloß nicht.


gez.: Dante-Citgo van Torchwood
Von:  AyshaMaySezaki
2009-09-07T16:19:36+00:00 07.09.2009 18:19
also, du ganz schön auf meine kommis warten musstest, fange ich nu langsam an dir die kommis zu geben ^^

also das erste kapitel finde ich echt klasse. aber ich musste ganz schön schwer schlucken bei dem was mit sora ist. nicht das er nur blind ist, nein sein job ist ja auch nciht gerade der schönste. mich hat das ganz schön mit genommen, aber ins gesammt fand ich das kapitel echt gut. du kannst es richtig gut schreiben, so das es unter di ehaut geht. so empfinde ich das.

mfg
tsukiko-chan
Von:  Dize
2009-03-11T16:37:32+00:00 11.03.2009 17:37
ich bin ja gespannt wie die story jz weitergeht o.o....eigentlich wär das ja jz schon fast ein happy end XD
Von:  Azazel_Il_Teatrino
2009-03-08T02:26:44+00:00 08.03.2009 03:26
okayyy... nach stunden des 'vor-dem-laptop-bildschirm-klebens' um ja nicht ein wort deiner FF zu verpassen, hab ich nun fürchterliche rückenschmerzen und leider keine ahnung wo ich anfangen soll, dich für deine super tolle, so schöne und traurige, humorvolle und doch ernste story, charakterbeschreibung, situationsdarstellung und vieles mehr zu loben...^^°°

ganz ehrlich... ich habe ewigkeiten keine FF mehr gelesen, bei der man zugleich lachen und weinen muss... die einem so nahe geht...

du hast sora's sichtweise so verdammt realistisch dargestellt... also mehr das blinde als das stricher-dasein...xD das ich echt dauernd überlegt hab, wie furchtbar es wäre nicht sehen zu können... und riku natürlich... der immer für sora da ist, obwohl er nicht wissen kann, wie es ist so schlimme erfahrungen zu machen...

aber auch alle anderen charas sind einfach so geschrieben, dass man sie lieben muss... (kairi mal ausgenommen...*hust*)

ich könnte noch öfter sagen wie toll ichs fand, aber dann wirds zu lang... ich kann nur sagen, dass ich nicht aufhören konnte mit lesen und dass ich auch nich aufhören konnte zu heulen... unterbrochen von kleineren lachern, wenn du es geschafft hast neben traurigen elemente doch wieder irgendeine art witz einzuflechten...
also...


großes kompliment!!!!

glg

mei^^
Von:  Kachina
2009-03-05T21:55:13+00:00 05.03.2009 22:55
*seufz*
*den Haufen an verheulten Taschentüchern wegschaff*
Ich weiß gar nicht was ich alles schreiben soll.
Ich glaub, das ist mit eine der besten Fanfictions, die ich bisher gelesen habe.
Bei kaum einer FF schaff ich es, so oft nur noch den Bildschirm verschwommen zu sehen, weil mir wieder die Tränen in breiten Strömen über die Wangen laufen.
Und das ist jetzt keines Falls übertrieben, falls du das denken solltest.
Ich hab wirklich vor meinem Laptop gesessen und geheult.
Und gleichzeitig immer wieder zwischendurch gelacht, weil du es einfach schaffst so zu formulieren, dass ein geniale Situationskomik vorliegt.
Ich weiß auch gar nicht, worauf ich alles eingehen soll jetzt.
Es gibt viel zu viele gute Sachen, die alle erwähnenswert sind.
Man kann so schön mit den einzelnen Charakteren mitleiden, sich mit ihnen freuen, mit ihnen Angst haben...
Das ist alles so unglaublich bewegend geschrieben.
Und immer, wenn die Kapitel aus Soras Sicht geschrieben waren, hatte ich nicht mal ein wirkliches Bild von der Szene vor Augen.
Als ob ich mit ihm blind wäre.
Einfach genial.
Was mich etwas gewundert hat, ist die Ausdauer der Lehrer.
Innerhalb einer einzigen Woche alle Abiturklausuren zu korrigieren und die Noten festzulegen.
Holla die Waldfee.
Ich weiß noch genau, dass wir im April mit den Klausuren begonnen haben und im Juni gabs dann die Ergebnisse.
Und ab April hatten wir auch keine Schule mehr.
Die schönste Zeit im Leben.
Aber ich beneide Riku, Roxas, Axel und all die anderen.
Keine mündliche Abiprüfung?
Wär das schön gewesen.
Dann hätt ich meinen 2,3 Schnitt wahrscheinlich erreicht.
Naya.
Ich will mich jetzt nicht über mein tolles Zentralabi auslassen >>
Ich liebe diese FF.
Das wollt ich dir eigentlich nur sagen.
Sie hat mich total bewegt und mitgerissen.
Mach immer weiter so.
LG, Momo
Von: abgemeldet
2008-08-20T20:43:02+00:00 20.08.2008 22:43
oooh soooo süüß *endlich fertig ist* ich liebe es XD ... jetzt will ich auch ff schreiben *in stimmung ist*
Von:  XxXWraithXxX
2008-06-15T18:23:10+00:00 15.06.2008 20:23
Ein tolles ende ich bin richtig begeistert gewesen, aber warum hat noch keiner hier ein Kommi hinterlassen. Es war doch das wahre und super tolle Ende.
Naja bin ich die erste hier auf dem letzten Kapi, die schreibt.

*bussi*
Draco
Von: abgemeldet
2008-06-12T18:34:20+00:00 12.06.2008 20:34
wow habe um gut 16 uhr angefangen zu lesen und bis jetzt durch xDDD
die geschichte ist echt super *__* kann mich kaum davon lösen, doch ich habe nun schon seit 5 versuchen immer die gleiche zeile gelesen xD ich glaube es reicht dann xD
aber am wochenende werde ich weiterlesen ~(*_*~)(~*_*)~
Von:  Chou
2008-06-04T13:04:36+00:00 04.06.2008 15:04
ist das ein schönes Kapitel X3~
wirklich schön geworden ^.^~
nur schade das es wirklich jetzt abgeschlossen ist ._.
machst du wirklich nicht mehr weiter mit dem? ö_ö

Greez


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