Zum Inhalt der Seite

Johnny

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Was hast du dir dabei gedacht, Johanna! Du bist erst 15! Ich werde dir jeglichen Umgang mit diesen Punks verbieten!“

„Mama, ich bin Punk! Du musst mich schon umbringen, wenn du nicht willst, das ich meine Freunde treffe!“, schrie sie ihre Mutter an.

„So redest du nicht mit mir! Du hast Zimmerarrest!“, schrie diese zurück, als sie vor ihrem Haus hielt.

Vor Wut heulend riss Johnny die Wagentür auf und rannte die Straße entlang. Sie wollte weg von ihrer Mutter, die nichts verstand, weg von ihrem Alltag, der sie wieder einzuholen drohte. Und zurück zu Kai, den sie zwar kaum kannte aber doch vertraute. Sie schaffte es tatsächlich ihre Mutter abzuhängen indem sie in die nächste Straßenbahn einstieg, die glücklicherweise auch sofort losfuhr und ihre Mutter an der Haltestelle zurückließ. Schwer atmend setzte sie sich auf einen Platz und fing an nachzudenken: Zurück wollte sie auf keinen Fall, also konnte sie nicht in der Stadt bleiben, aber Geld hatte sie auch nicht sehr viel, nur 50 Euro, weil sie ja mit Kati einkaufen gewesen war. Einen Ort an dem sie wohnen konnte gab es auch nicht und das Geld würde auch nicht für das Mieten eines Zimmers reichen. Sie könnte sich von dem Geld eine Gitarre kaufen und ihren Unterhalt als Straßenmusikerin verdienen, aber selbst dafür reichte das Geld nicht. Sie beschloss erst einmal zu der Haltestelle zu fahren an der sie mit Kai und Kati war und die beiden um Rat zu fragen. Ihre Mutter würde vermutlich denken, dass sie gegen Abend sowieso zurück käme und sich entschuldigen würde, aber damit lag sie komplett falsch! Tatsächlich schaffte sie die Fahrt ohne kontrolliert zu werden oder ihrer Mutter zu begegnen. Und an der Haltestelle saßen tatsächlich noch ihre Freundin und der Punk. Sie setzte sich neben sie und fiel sofort mit der Tür ins Haus:

„Ihr müsst mir helfen! Ich will nicht nach Hause zurück, also brauche ich eine Wohnung!“

Kati starrte sie entgeistert an und meinte zögernd: „Johnny, du bist 15. Du kannst nirgendwo alleine leben und zur Schule musst du auch noch!“

„In zwei Monaten werde ich 16! Das geht schon! Außerdem macht mir jetzt niemand mehr Vorschriften!“

„Ähm...“, meldete sich Kai zu Wort „Ich weiß, du kennst mich kaum, aber du könntest erst mal in der WG von mir und meinem Bruder wohnen… allerdings hat Kati Recht und du solltest das schon mit deiner Mutter klären, sonst heißt es noch ich hätte dich entführt. Wenn du weiterhin zur Schule gehst wird deine Mutter das mitkriegen und dich zurückholen, wenn sie dich nicht gehen lässt wird das nie was.“

„Mann bist du regeltreu für einen Punk! Sie wird mich nie lassen… das kann ich vergessen“

Traurig schwieg sie.

„Nagut. Komm erst mal mit zu mir. Morgen kannst du deine Mutter anrufen, vielleicht habt ihr euch bis dahin beide beruhigt.“ Zu Kati gewandt fuhr er fort: „ Kommst du noch mit? Du weißt sicher besser als ich, wie man sie wieder beruhigen kann.“

„Ich weiß nicht… Wie gesagt, wir kennen dich kaum und …“

„Hey! Es geht hier immerhin um mich, oder? Also liegt die Entscheidung, was ich tue bei mir und ich sage: ich gehe mit zu Kai; bei dir, Kati, wird mich meine Mutter eh suchen, also ist es besser, wenn ich woanders bin. Ich übernachte bei dir, Kai, aber morgen werde ich mich in den nächsten Zug setzen und weg fahren.“

„Wohin willst denn fahren, du kennst doch niemanden außerhalb dieser Stadt.“, versuchte Katharina ihre Freundin zur Vernunft zu bringen. Johnny war zwar berüchtigt für ihre rebellischen Anfälle, bei denen sie eine strikte Anti-Haltung gegen alles einnahm und mit allen möglichen Mitteln protestierte (ihre Dreadlocks waren auch ein Produkt eines solchen Anfalls), doch so weit, dass sie sogar ihre Freunde verlassen würde, nur um ihre ersehnte Freiheit zu bekommen, war es noch nie gekommen.

Kai stand auf, und deutete auf die nächste Straßenbahn.

„Mit der kommen wir zu mir.“ Leise an Kati gewandt fügte er hinzu: „Keine Angst, mir könnt ihr vertrauen, auch, wenn ich nicht so aussehe.“

„Ja, das sagen sie alle.“

„Stimmt. Habt ihr eigentlich ne Monatskarte oder so was, oder müssen wir noch Karten kaufen?“

„Wir haben Monatskarten“, schaltete sich Johnny ins Gespräch ein.

Und mit diesen Worten stiegen sie in die Bahn ein. Zuerst Johnny, selbstbewusst wie immer, dann Kai und zuletzt Kati, die noch schnell ihre Mutter auf ihrem Handy anrief um ihr zu sagen, dass sie bei „einer Freundin“ übernachten werde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-05-06T17:25:43+00:00 06.05.2007 19:25
sry, dass ich jetzt ein kommentar zu meiner eigenen fanfic schreibe, aber ist jemandem aufgefallen, dass johnny einmal froh ist nicht kontrolliert zu werden und später behauptet eine monatskarte zu haben?? tja... das ist wohl eindeutig ein fehler...
Von: abgemeldet
2007-05-05T13:52:17+00:00 05.05.2007 15:52
is echt cool geworden! johnny tut einem schon leid, aber man kann sie auch verstehen! bin gespannt wie sich das noch alles entwickelt und ob sie ihre freiheit bekommt!^^
thx für die ens!

bis denne

lg =)


Zurück