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Shinichi und Ran - Ewige Liebe?

Fortsetzung von "Shinichis Rückkehr" -> Kapitel 41 upload!
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Kaum hatten Shinichi, Gin und Vodka mit der bewusstlosen Ran sein Büro verlassen, hatte Sagerate eine kleine Fernbedienung zur Hand genommen, welche neben ihm in einer Schublade lag.

Er betätigte den blau-markierten Knopf und binnen weniger Sekunden fuhr ein mittelgroßer Fernseher aus der Zimmerdecke herab, und blieb mitten in der Luft stehen.
 

Mit Hilfe eines weiteren Knopfes schaltete er den Fernseher ein, wählte eine bestimmte Kamera aus und schon erschien genau der Raum, welcher für Ran und Shinichi vorgesehen war.

Sagerate hatte ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen. Seinen Augen und Ohren entging nichts, natürlich waren in diesem Raum auch versteckte Wanzen angebracht..
 

Ein paar Minuten später sah er, wie Vodka das bewusstlose Mädchen auf das vorbereitete Bett legte und Gin Shinichi regelrecht in den Raum schubste. „Denk daran, was ich gesagt habe!“, sagte der Blondhaarige bestimmt und schloss, nachdem Vodka den Raum verlassen hatte, die Tür.
 

„Das wird alles noch sehr~ interessant..“, murmelte Sagerate, während er den jungen Schülerdetektiv beobachtete.

Ein düsteres Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er war schon richtig gespannt darauf, was für ein „Test“ es wohl war, den Shinichi hier durch zu führen versuchte.

Etwas sonderlich Großartiges konnte es nicht sein, denn dessen Ausrede, es als einen Test abzutun, war sehr banal. Fast so, als hätte er in diesem Moment eine Ausrede gebraucht, um seine Haut zu retten.
 

Der ältere Herr strich mit seiner Zunge genüsslich über seine Oberlippe. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er diesem nervigen Jungen und deren Freundin das Lebenslicht auslöschen würde.
 

~~~
 

Ran ließ sich an die kalte Wand dieses engen, kleinen Raumes drängen. Sie hatte keine andere Wahl, als ihn gewähren zu lassen. Ihre Augen starrten an Shinichi vorbei, als der Junge zu sprechen begann. Sie fühlte sich wie eine leblose Puppe.

„Ich weiß, wie wir hier rauskommen..“, Shinichis Lippen waren ganz nah an ihrem Ohr. Ran konnte seinen Atem und seine Nähe ganz deutlich spüren.

Ihr Herz schlug wie verrückt, sie war aufgeregt und neugierig, aber dennoch war da diese Schattenseite, welche ihr Herz verdunkelte. „..Aber dafür musst du mir noch einmal vertrauen...“
 

Ran presste ihre Lippen fest aufeinander und hielt den Atem an. Ihre Gedanken überschlugen sich, ihr war schwindlig. Das war alles zu viel für sie.

Ihr zerbrechliches Herz klopfte so stark, dass sie glaubte, es würde ihr gleich aus der Brust springen.

Warum sollte sie das tun? Shinichi hatte sie hintergangen, sie angelogen und schlussendlich in diese Gefahr gebracht.

Außerdem wollte sie doch gar nicht mehr leben, oder doch..?

Sie war verwirrt und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
 

„Ran, bitte..ich..“, Shinichi meldete sich nach einer kurzen Schweigeminute wieder zu Wort. „Ich hab... dir versprochen, alles zu erzählen..“

Sein warmer Atem strich noch immer deutlich über ihre Ohrmuschel.

„..und das werde ich... Aber dafür ist jetzt nicht genügend Zeit..“, man konnte an seiner Stimme erkennen, dass die Zeit drängte.
 

Das Mädchen spürte, wie Shinichis Stimme, sowie auch sein Körper zitterten.

War es ihm wirklich ernst, was er sagte..? Sprach er die Wahrheit und würde ihr alles erklären..?

Doch was würde es ihr bringen?

Die Fakten sprachen eindeutig dafür, dass ihre Eltern und viele Freunde von ihr getötet wurden bzw. noch immer in Gefahr schwebten.. und Shinichi wollte ihr später alles erklären?
 

„...Warum nicht jetzt..?“, flüsterte Ran. Endlich hatte sie ihre Sprache wieder gefunden. „Ich soll immer nur warten... Hast du eine Ahnung, wie es mir geht..?“

Das Mädchen spürte, wie ein dicker Knoten in ihrer Kehle steckte, welcher es ihr fast unmöglich machte, zu sprechen.

Sie sniffte kurz. „Ich verstehe gar nichts von dem, was hier vor sich geht...“
 

Shinichi hatte sich nicht mehr bewegt, seit Ran das Wort ergriffen hatte. Er hatte ihr aufmerksam zugehört und konnte sie auch sehr gut verstehen.

Dennoch hatte er dieses Gefühl im Herzen, welches ihm versicherte, dass es einen Ausweg gab..
 

Und vielleicht..
 

„...Lass es uns noch einmal versuchen, Ran..“, gab Shinichi leise von sich. Seine Stimme war noch immer gedämpft und zögerlich, fast so, als hätte er Angst, seine Gedanken auszusprechen. „..ohne dich schaff ich das nicht..“
 

Shinichis Stimme bebte, ebenso wie sein Körper, welcher noch immer leicht an Ran gelehnt war. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich eine Verbündete zu haben, um diese ganze Situation zu ertragen.

Er presste fest die Lippen aufeinander, so stark, dass es schmerzte. Ein gequältes Lächeln schlich sich in sein Gesicht.

Es war doch wirklich dreist, anzunehmen, dass Ran ihm noch eine Chance geben würde.

Schließlich hatte er ihr so viele schreckliche Dinge angetan, welche nie wieder gutzumachen waren..
 

Ein leises: „...Ich weiß nicht, ob ich das kann..“, war plötzlich zu vernehmen. Rans Stimme war erstickt und kaum wahrzunehmen. Nie hätte sie es gewagt, nur daran zu denken, dass Shinichi so etwas zu ihr sagen könnte.

Er brauchte sie? Ran konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern, solche Worte je aus seinem Mund gehört zu haben. Entweder versuchte er sie um den Finger zu wickeln, oder er meinte es wirklich ernst. Tief in ihrem Inneren spürte sie, wie sich ihr Herz über diese Worte freute. Jedoch wusste sie nicht, ob sie ihm vertrauen konnte oder ob diese Worte eine reine Lüge waren.

Ihre Gedanken waren zerstreut, so stark, dass sie es mit ihrem Herzen und Verstand nicht vereinen konnte..
 

Shinichi hielt den Atem an, er hatte Angst zu atmen. Die erlösenden Worte Rans waren zwar nicht die, die er hören wollte, dennoch war er zufrieden.

Was hatte er sich überhaupt erhofft?

Das sie ihm freudestrahlend in die Arme fiel, ihm ihre Liebe gestand und es so war, wie damals? Als alles noch unbeschwert und problemlos über die Bühne ging?

Nein, dass war es nicht. Er hätte es auch nicht gewollt. Er wollte eine Ran, die wusste, was sie wollte.

Ein Mädchen, dass selbstbewusst war, eigensinnig...aber auch liebenswert und ihn ein klein wenig verstand...
 

Je mehr sich Shinichi bewusst wurde, dass er genau dieses Mädchen hatte fallen lassen, spürte er, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Es fiel ihm unglaublich schwer seine Gedanken zu ordnen. Seit er Ran in Sagerates Büro gesehen hatte, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war, als wären seine Fähigkeiten als Detektiv, seine Wortgewandtheit und seine Schauspielkünste verschwunden und nicht mehr aufzufinden. Er fühlte sich wie gelähmt. Nie hatte er sich zu träumen gewagt, dass sein Leben so verlaufen würde...
 

Doch dann geschah es..
 

..eine kleine Träne glitt langsam über Shinichis Wangen..
 

Er bemerkte es nicht gleich, doch er spürte, wie die Anspannung in seinem Körper nachließ und er ein wenig nach vorn kippte, so dass er mit dem Kopf leicht gegen die Wand stieß..
 

Doch selbst das verspürte er nicht mehr. Es schien sich eine beißende Kälte in ihm auszubreiten, wobei er nicht verstand, woher diese plötzlich kam...

Vielleicht, weil er damals die Gefühle zu Ran nur verdrängt und hinter einer dicken Eiswand versteckt hatte?

Vielleicht, weil er sicher war, dass Ran zu ihm halten würde, ganz gleich, was geschah?

Vielleicht aber auch, weil ihm jetzt die harte Realität zeigte, wie es um den Menschen stand, der ihm am wichtigsten war?
 

Shinichi hatte erschöpft die Augen geschlossen und lehnte mit seiner Stirn an der Wand. Er fühlte sich plötzlich ganz seltsam.

Seine Gedanken fuhren Achterbahn in seinem Kopf. Es drehte sich alles um Ran, um sich selbst, um die Taten, die er in der letzten Zeit begangen hatte...

Shinichi wurde bewusst, dass er sich die ganzen Wochen und Monate selbst an der Nase herumgeführt hatte, indem er sich eingeredet hatte, dass die Liebe zwischen ihnen, noch immer vorhanden war. Er konnte sich zwar nicht zu hundert Prozent sicher sein, dennoch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben. Vielleicht hatte ihm dieses bisschen Hoffnung, die Kraft gegeben, sich dem ganzen zu stellen?

Als er jetzt mit der harten Realität konfrontiert wurde, wurde ihm jedoch klar, dass man sich sehr täuschen konnte.

Man durfte man sich nicht auf andere Menschen verlassen. Er selbst war das beste Beispiel dafür.
 

~
 

Auch in Ran gingen viele Dinge vor sich. Sie hatte sich fest auf die Lippen gebissen, als Shinichi ihr diesen Vorschlag machte.

Dennoch konnte sie nicht entscheiden, ob sie es konnte oder nicht.

Immerhin war vieles vorgefallen. Dinge, die sie vielleicht vergessen konnte – aber auch welche, die sie Shinichi oder sich selbst niemals verzeihen konnte...
 

Dennoch spürte sie, dass etwas in ihm vorging. Sie wusste nicht was, schließlich hieß es immer, er würde sie aufklären. Eines Tages würde sie alles erfahren.

Das ging schon die ganze Zeit so, auch, als er noch der kleine Conan war... und jetzt, wo er wieder zum alten Shinichi geworden war, ging das Spiel weiter. Es schien nicht aufzuhören..
 

Ran hatte die Augen geschlossen, ihr war noch immer schwindlig von dem Chloroform, welches man ihr verabreicht hatte.

„...eh..?“, schwach öffnete sie ihre müden Augen, als sie merkte, dass Shinichi schwächer wurde und sie noch mehr gegen die Wand drückte. Es tat nicht weh, doch sie vernahm zeitgleich ein leises Geräusch, als würde sein Kopf an die kalte Mauer stoßen.

Ran versuchte ihren Mund zu öffnen und etwas zu sagen, doch als sie das starke Zittern spürte, welches von Shinichis Körper ausging, hatte sie plötzlich Angst um ihn..
 

Sie konnte sich gut an dieses Zittern erinnern. Es war wie damals, als Shinichi bei manchen Fallauflösungen auftauchte. Kurz bevor er verschwand, krümmte er sich auch öfter vor Schmerzen.

Hatte sie etwa schon wieder Angst, ihn zu verlieren...?
 

Das Mädchen war zerrissen und rang im Inneren mit sich selbst, bis sie schließlich die Arme ausbreitete und sie sanft um Shinichi legte.

Obwohl sie Todesängste verspürte, verzweifelt und verärgert über Shinichis Handeln war, hatte sie das Gefühl, seinen Hilfeschrei in ihrem Herzen zu hören.

Niemals würde er diese Schwäche zugeben. Niemals würde er sagen, was er wirklich fühlte oder was er dachte.

Doch sie konnte es spüren, ganz deutlich.

„...Shinichi..“, flüsterte das junge Mädchen. Sie hatte so eine schreckliche Vermutung, als würde er für immer verschwinden. Tief in ihrem Inneren wollte sie das verhindern, obwohl ihr Kopf gerade etwas ganz anderes sagte.
 

Shinichi öffnete schwach die Augen. Er hörte eine leise Stimme, welche ihm so vertraut schien.. fast wie ein Balsam, der seine Seele streichelte..

Sein Körper schien in einer regelrechten Ohnmacht zu stecken, so dass er die zierlichen Arme, welche ihn festhielten nur zögernd wahrnahm..
 

„Shinichi..“, wiederholte Ran sanft, festigte ihre Umarmung und zog ihn nun etwas mutiger an sich. Sie merkte eine kleine Regung Shinichis..Was war nur los mit ihm?

So kannte sie ihn gar nicht..

„...Bitte, erklär es mir Shinichi..“, ihre Stimme war ein leises Wispern. Sie hatte das Gefühl, als könne sie ihm nur helfen, wenn sie die Wahrheit wusste.. wenn sie wusste, warum er so zitterte.. warum er so verschlossen war..
 

„..Ich kann nicht..“
 

Ran spürte, wie sich ihr Herz wieder einmal schmerzhaft zusammenzog. Sie fühlte sich vor den Kopf gestoßen, als wolle Shinichi ihre Hilfe nicht annehmen..

„...nicht jetzt..“, gab er weiter von sich. „..nicht hier..“
 

Ran blickte hilflos vor sich hin. Sie hatte das Gefühl, eine leblose Puppe in ihren Armen zu halten.

„..Aber so kann ich dir nicht helfen..“, sie gluckste, war dabei ihre Tränen zurück zu halten. Verstand er es denn nicht..? War er noch immer der Sturkopf, der sich nichts sagen ließ?
 

Shinichi schloss erneut die Augen, biss sich ein wenig auf die Lippen. „Es ist..zu gefährlich..“, seine Stimme schien wieder an Kraft zu gewinnen.

Der Junge richtete sich ein bisschen auf, stützte eine Hand an der Mauer ab, so dass er Ran in die Augen sehen konnte.
 

Rans Herz schlug wie wild gegen ihre Brust, als Shinichi sich nun etwas aufrichtete und sie ansah.

Sie spürte, wie diese altbekannte Nervosität in ihr aufstieg und ihre Wangen sich mit einem blassen rot bedeckten.

Noch immer hatte sie ihre Arme um den andren gelegt. „..eh..t-tut mir leid..“, stammelte sie augenblicklich und wollte sie gerade zurückziehen, als Shinichi sich vorbeugte und sie einfach küsste..
 

Das Mädchen blickte überrascht auf, als Shinichi ihre Lippen miteinander versiegelte. Sie wusste nicht, wie ihr geschah.

Einerseits wollte sie ihn von sich stoßen und anschreien, jedoch gehorchte ihr Körper nicht.

Es war merkwürdig, trotz allem was geschehen war, konnte sie ihn nicht eiskalt von sich stoßen. Tief in ihrem Inneren, hinter einer dicken Mauer, waren die Gefühle verborgen.
 

Das Mädchen schloss die Augen, zog ihren Freund ein Stück näher an sich heran und erwiderte den Kuss.

Sie wusste nicht, ob es die Verzweiflung, die Angst, oder einfach die gesamte Situation war, welche sie so handeln ließ.

Aber es tat gut, diesen Kuss zu spüren. Vielleicht hatte Shinichi Recht. Sie hatte ihm früher viel Kraft geschenkt. Die Zeit als Conan durchzustehen war nicht einfach, doch sie hatten es geschafft.

Vielleicht war es an der Zeit, ihm noch einmal zu vertrauen?

Vielleicht konnten sie es gemeinsam schaffen?

Vielleicht gab es eine gemeinsame Zukunft für sie?

Doch um diese gemeinsame Zukunft zu erleben, mussten sie zuerst hier raus.
 

Ran hatte sich entschieden. Sie würde Shinichi noch einmal vertrauen und zur Seite stehen...
 

TBC.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desiree92
2018-08-01T20:32:54+00:00 01.08.2018 22:32
Wie schön ... endlich ein neues Kapitel. Hatte schon Angst, dass du nicht mehr weiter schreibst. Das freut mich sehr, dass du sie doch nicht fortsetzt.
Sehr schönes Kapitel, ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und was noch alles zwischen Ran und Shinichi abläuft und entwickeln wird... ich hoffe ja auf ein Happy End. Hoffe, dass es den alten Shinichi noch tief in ihm drin gibt und er durch Ran wieder zu seinem alten ich findet.

Ich glaube, ich werde die FF nochmal von vorne lesen, weiß gar nicht mehr so genau was alles so passiert ist.


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