Zum Inhalt der Seite

Alles wird gut

"Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vergangenes

Moinsen Folks!

Bei dem tollen Feedback fühlte ich mich natürlich gleich mehr angespornt, das nächste Kapitel zu texten! Wahnsinn, danke! In meinem Prüfungsstress im Augenblick ist das echt die Gute-Laune-Nahrung schlechthin! :)

Also, da die Mehrheit sich nicht gegen die längeren Kapitel ausgesprochen hat, habe ich das Kapitel nicht richtig geteilt, sondern einen „Trennstrich“ (verzeiht mir einen Zwischenkommentar) eingefügt, bei dem ich das Kapitel geteilt hätte. Dort kann man, wenn einem danach ist, natürlich Pause machen und ein andermal weiterlesen. Ich denke, so sollte für jeden Geschmack was dabei sein.

Anmerkung: Mir gefiel der Gedanke, Genma noch ein wenig mehr in diese Anfangsgeschichte zu integrieren, ich hab ihn einfach zu gern. Außerdem hatte ich den Teil irgendwann schon mal geschrieben, da dacht ich, ich bau ihn einfach ein.^^

Warnung: Ne emotionale Achterbahn wenn’s klappt, und natürlich Kakashi-Gaiden-SPOILER-Gefahr! Heckspoiler, Seitenspoiler,…
 

Kapitel 5
 

-Vergangenes-
 

Als Kakashi an diesem Morgen auf dem Sofa seiner Aushilfswohnung aufwachte, wehte ihm der Duft von frischem Kaffe um die Nase. Er öffnete träge ein Auge und sah Genma in der Einbauküche stehen und leise summend Frühstück zubereiten – geschätzt handelte es sich dabei um Rührei. Als hätte er gemerkt dass er wach war, drehte sich Genma mit einem verboten gutgelaunten Grinsen trotz der frühen Uhrzeit zu ihm um. „Und?“, fragte er langgezogen. „War der Abend gut?“

Kakashi ignorierte ihn, stand auf und fuhr sich mit einer Hand durch das wilde Haar -…schon war es gekämmt. Er nahm sich eine Tasse Kaffe und lehnte sich entspannt gegen die Küchenablage. Genma las Kakashis gelungenen Abend auch ohne Worte und trotz unter der Maske verdeckter Gesichtszüge an der ganzen Ausstrahlung des Kopierninjas ab. Genmas Lächeln wurde noch breiter, er drehte Kakashi den Rücken zu und schlug für den anderen noch zwei Eier genüsslich und symbolträchtig in die Pfanne.
 

Ino staunte nicht schlecht, als ihr Sakura den Abend erzählte.

„Heißt das, ihr seid jetzt zusammen?“

„Unsinn! Ein Kuss heißt noch lange nicht, dass wir auch zusammen sind. Es war eher…situationsbedingt… Aber eine Situation, die ich jederzeit wiederholen würde.“

Ino lachte mit Sakura und freute sich aufrichtig. Ihr eigener Abend war auch sehr positiv geendet, was ihre Laune noch mehr steigerte. Aber etwas fehlte ihr noch in Sakuras Bericht. „Wenn ich das also richtig sehe, habt ihr den gestrigen Abend im Prinzip nur über dich geredet.“

Sakura stutzte und nickte dann. Auch wenn sie das Gefühl gehabt hatte, gestern vieles über Kakashi erfahren zu haben, hatte er doch kein einziges Mal erwähnt, wie es ihm eigentlich ging.

„Wieder eine Chance vertan.“, bemerkte Ino. „Na ja, was nicht ist kann ja noch werden. Ich wollte Asuma gestern ein bisschen ausfragen und ihm mit Hilfe etwas Sake die Zunge lockern, mein Vater versicherte, das würde Wunder wirken, aber Asuma hat mir nur sein ganzes eigenes Leben ausgeschüttet… Herrje, ich weiß noch gar nicht wie ich ihm mit dem Wissen jemals wieder in die Augen schauen soll…“
 

Eines der ersten Dinge die ein Shinobi lernt, ist die Kunst des Anschleichens. Taktisches Verhalten und Voraussicht, perfekte Körperbeherrschung. Dies angewandt auf die jeweilige Situation, und der Ninja war in seinem Element. Auch schauspielerisches Talent konnte in mancher Notlage das entscheidende Zünglein auf der Waage sein.

Ino studierte scheinbar völlig absorbiert die Unterlagen auf dem Block in ihrer Hand. Es sollte ganz nach pflichtgetreuem, hartem Denksport aussehen. Aus den Augenwinkeln nahm sie Kakashi wahr, wie er gerade hinter einer weiteren Gangecke verschwand. Schnell ließ sie den Block sinken und schlich ihm hinterher, fest entschlossen, herauszufinden warum Kakashi so oft das Krankenhaus besuchte. Dabei war sie ihm an diesem Vormittag bereits über drei Etagen nachgeschlichen, angefangen von der Eingangshalle. Die Verfolgung endete in dem Zimmer, in dem Aoba laut quengelnd ein Bett besetzte und sich über seine Probleme beschwerte. Darunter fielen auch im selben Atemzug die Infusion in seinem Arm, die ihm einen nervigen ständigen Harndrang verursachte, und Anko. Nachdem er Kakashi die komplette Geschichte über Nebenwirkungen sinnloser Medikamente aufgetischt hatte, wünschte ihm dieser noch „Durchhaltevermögen“ und verließ beinahe fluchtartig das Zimmer. Nicht, dass er nicht nach den ersten Sätzen Aobas ohnehin auf Durchzug gestellt und darauf vertraut hatte, mit hin und wieder eingeworfenen zwei Buchstaben („Ja“) Aoba begnügen zu können. Aber irgendwann hatte alles seine Schmerzgrenze erreicht.

Ino hatte sich schleunigst wieder um die Ecke versteckt und presste sich fest an die Wand, als der Jonin aus dem Zimmer eilte. Ob er sie gesehen hatte? Nein. Sie schielte noch einmal um die Ecke, doch er war nicht mehr zu sehen. Sie sammelte allen Mut, atmete einmal kräftig ein und nahm ihre Verfolgung wieder auf. Sie war gerade den ersten Schritt gegangen und um die Ecke, als Kakashi plötzlich genau vor ihr stand und sie freundlich grüßte. „Einen wunderschönen guten Morgen, Ino-chan.“

Ino hätte vor Schreck fast ihre Unterlagen fallen gelassen. Er hatte sie also die ganze Zeit über bemerkt. Aber anstatt sie auf ihr verdächtiges Verhalten anzusprechen, winkte er nur lächelnd und ging dann an ihr vorbei. Er musste sie nicht darauf ansprechen, dies war eine ganz eindeutige Geste seinerseits gewesen, ihre Verfolgung zu unterlassen. Ino schluckte. Jonins konnte man so leicht nicht hinters Licht führen… Sie erinnerte sich aber, dass es hier nicht um sie ging sondern um Sakura. Also beschloss sie noch eine letzte Mühung auf sich zu nehmen und heftete sich auf Samtpfötchen wieder an seine Fersen, wirklich ein letzter Versuch, doch da versperrte ihr Shizune unerwartet den Zutritt. „Du wirst unten gebraucht, Ino, ich kümmer mich schon um diesen Bereich. Geh wieder auf deine Station zurück.“

Shizune ließ Ino nicht einmal die Zeit sich eine Ausrede von den Lippen zu stammeln, sondern schob sie mit sanftem Druck wieder in die Richtung, aus der sie gekommen war. Bevor sie um die Ecke zu dem, vor einer Woche von einem Kindergarten bunt bemaltem Treppenhaus angelangt war, erblickte Ino noch Kakashi, der ihr vergnügt zuwinkte und auf Shizune wartete.

Eingeschnappt trat Ino den Rückzug an und gab auf. Jeder wusste irgendwie ein bisschen über Kakashi. Asuma wusste etwas, Shizune wusste etwas anderes… Aber keiner wollte zulassen, dass sie das Puzzle zusammenfügte. Wie entnervend.
 

~~~
 

Sakura und Kakashi trafen sich in den folgenden drei Tagen öfters um etwas zu unternehmen. Sei es nun zu einem wirklichen Training, zu einer erneuten Runde unverhofften Angelns, zum Ramen-Essen zusammen mit Naruto (und das sogar in Begleitung von Hinata), oder auch einfach mal so. Nie sehr lange, und des Öfteren musste Sakura sogar absagen, da die Arbeit im Krankenhaus dazwischen kam.

Oft hatte Kakashi hatte sie überrascht damit, wie groß seine Menschenkenntnis und seine Intelligenz waren. Sie selbst kam sich manchmal vor wie ein offenes Buch. Kakashi schien bald alles über sie zu wissen, angefangen von ihrem Lieblingsgetränk bis zur Farbe ihrer Socken. Aber jedes mal wenn sie versuchte, etwas über ihn in Erfahrung zu bringen, spulte er nur aussagelose Floskeln ab, wie damals, als sie sich bei ihrem ersten Treffen als Genin-Team vorstellen sollten. Oder er lenkte das Gespräch so geschickt um, dass sie sich plötzlich in einem tiefsinnigen Gespräch über das Wetter befanden. Das war ihr irgendwie unheimlich. Und auf Dauer auch ein wenig entnervend.

„Das ist irgendwie nicht ganz fair, er kennt mich bald besser als ich mich selbst, aber er lässt mich überhaupt nicht an sich ran.“, bekannte Sakura, als sie mit ihrer Freundin Ino und auch in Chojis Gesellschaft, bei Ichirakus saßen und Ramen schlürften.

Sakura erinnerte sich daran, wie sie Kakashi am Vortag bei helllichtem Tage hatte küssen wollen, und nervös wie ein kleines Kind seine Maske hatte hinabstreifen wollen. Doch im gleichen Atemzug mit dem sie das tat, hatte er lächelnd ihr Hitai-Ite vor die Augen gezogen, sodass sie völlig blind gewesen war, und sie dann geküsst. Das hatte auch etwas abstrakt besonderes, wie so vieles, was mit dem Jonin zusammenhing, und nach wie vor blieb das Geheimnis seines Aussehens unter der Maske erhalten. Aber das war wohl die geringste Sache, die sie nicht über ihn in Erfahrung bringen konnte.

„Ich würde unsere Beziehung gerne auf einen … anderen Level bringen. Wie soll ich mit jemandem zusammen sein, über den ich gar nichts weiß? Ich würde ihn gerne richtig kennen lernen, aber Kakashi gibt mir überhaupt nicht die Chance dazu.“

„Du bist also jetzt in einer Beziehung mit Kakashi?“, erklang hinter ihnen eine Stimme, und Sakura rutschte unangenehm auf ihrem Stuhl herum. „Tschuldige, hab beim Vorbeigehen n bisschen was mit angehört.“, erklärte Anko in undefinierbarer Miene. Sie schien wegen etwas verärgert zu sein, ihre Wangen waren noch gerötet. Sie hatte eben von der Hokage eine ziemliche Standpauke gehalten bekommen und auch eine Moralpredigt über ihr Verhalten auf der letzten Mission in Suna. „Merk dir meine Worte, Haruno Sakura:“, sagte sie dann bitter. „Mit Hatake Kakashi kann man auf Dauer nicht glücklich werden. Und schon gar nicht in einer Beziehung. Das war schon immer so.“ Anko biss sich auf die Lippen. Ino, Sakura und Choji verfolgten überrascht ihr brüskes Fortgehen über die Straße und warfen sich anschließend verwirrte und irritierte Blick zu.

„Was sie wohl damit gemeint hat?“, fragte sich Sakura unwohl.

„Wieso ist diese Frau so unzufrieden?“, fragte Choji und schielte voller Liebe in seine Nudelsuppe. Wie sehr träumte er doch davon, er könnte in ihr seine Chips tauchen, aber es vertrug sich nach wie vor geschmacklich einfach nicht – wie schade.

„Asuma hat erzählt, dass sie auf Kakashi aufgepasst hat seit sie sich bei den ANBU kennen gelernt haben. Kakashi hat wohl einige schwere Missionen gehabt und Anko war danach immer an seiner Seite und war für ihn da. Hab gehört, seit dem haben die sporadisch auch was miteinander gehabt. Na ja, bis vor ein paar Tagen jedenfalls.“

So ist das also, dachte Sakura.

„Was hast du jetzt vor?“, fragte Ino an ihre Freundin gewandt.

„Ich weiß zwar nicht, ob es so gesund für mich wäre, aber es sieht so aus, als käme ich an einem Gespräch mit Anko nicht vorbei. Wenn sie auf ihn aufgepasst hat…“

Ino schaute zweifelnd. „Da habens wirs: Liebe macht aus jedem einen Narr. Jetzt ist sie lebensmüde.“
 

~~~
 

Kakashi war den restlichen Tag mit ein paar anderen Shinobis trainieren (oder in seiner Lektüre am lesen), und Sakura beschloss, am Abend Anko Mitarashi ausfindig zu machen. Sie hatte nie eine freundschaftliche Beziehung zu dieser Frau gepflegt, dazu kannten sie sich zu wenig, aber Shizune hatte ihr versichert, Anko habe noch niemanden gefressen… jedenfalls nicht mit Haut und Haaren. Das beruhigte Sakura insofern, wie das sie sich damit sicher sein konnte, im Nachhinein noch identifizierbar zu sein.

‚Gib ihr erst mal einen Sake aus.’, hatte Shizune als diplomatisches Friedensangebot vorgeschlagen. Shizune, die glaubte zu wissen warum Sakura mit Anko reden wollte, half ihr sehr gerne weiter und verriet ihr sogar, wo sie die temperamentvolle Kunoichi an diesem Abend am wahrscheinlichsten antreffen würde. ‚Es ist Mittwoch und ihre nächsten Aufträge belaufen sich erst einmal allesamt auf den Wachdienst an der Stadtmauer, da sie ihren letzten Auftrag sprichwörtlich in den Sand gesetzt hat. Da ist sie bestimmt in der Shuriken-Bar.’

Sakura hatte sich extra den Abend frei genommen, was schwer genug gewesen war. Sie fand die Kunoichi tatsächlich in der besagten Bar, in Begleitung von einer ganzen Meute anderer Shinobi. Als sie Sakura jedoch erblickte und bemerkte, dass sie zu ihr wollte, besaß Anko tatsächlich den Nerv, alle anderen ihrer Begleiter und Begleiterinnen an einen anderen Tisch zu schicken, damit sie sich mit Sakura an „ihrem“ Tisch allein unterhalten konnte.

Anko lehnte bequem auf der Bank vor Sakura und beäugte sie mit ihren scharfen Augen genau. Schnell hatte die jüngere Kunoichi sich an Shizunes Ratschlag erinnert und erst einmal einen Krug Sake bestellt. Auch wenn sie selbst dieses Zeug verabscheute und nur vorsichtig an ihrem Becher nippen würde, hatte sie Ankos Herz damit anscheinend im Sturm erobert.

„Hast ja anscheinend doch Mumm in den Knochen.“, bemerkte Anko, deren Laune sich von jetzt auf gleich schlagartig verändert hatte, als Sakuras Bestellung in sekundenschnelle auf dem Tisch stand. Glückselig schenkte sie sich etwas ein und begann gleich zu reden. „Also Schätzchen, dann fang mal an zu fragen. Du willst bestimmt nicht mit mir über mich und meine schmutzigen Geheimnisse reden. Also, was schickt dich ausgerechnet zu mir?“

„Ich… dachte es sei vielleicht eine gute Idee dich um Rat zu fragen wegen Kakashi.“

Ankos Augenbraue rutschte nach oben. „Grad mal n paar Tage inner Beziehung und schon die weiße Flagge gehisst? Er ist ein Jonin, was erwartest du?“

Sakura druckste kurz herum, und versuchte unter Ankos scharfen Augen zu ihrer gewohnten Stärke zu finden. Innerlich wunderte sie sich immer noch über sich selbst… Ausgerechnet mit Anko in einer Bar zu sitzen und sich über Kakashi zu unterhalten… Was hatte sie da nur geritten? War es pure Verzweiflung?

„Ich wollte fragen, ob du mir vielleicht ein paar Dinge über…“

Die Spezial-Jonin hob die Hand und unterbrach Sakura schlicht. „Sprich es nicht aus, könnte Unglück bringen mich so was zu fragen. Wenn du etwas über Kakashi herausfinden möchtest, solltest du ihn selber fragen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass er dir etwas erzählt, er erzählt so gut wie nie jemandem etwas. Aber es gibt Gerüchte. Viele Gerüchte. Jeder weiß ein bisschen über Kakashis Vergangenheit, nicht alles ist ein Geheimnis, weißt du, wird ja immer viel gemunkelt, thaha. Aber fast niemand kennt die ganze Geschichte, ist auch bitter genug, da könnte bei einem Vöglein wie dir der Schreck das ganze Federkleidchen abwerfen. Ich selbst weiß auch nur das, was man sich erzählt und was er mir erzählt hat. Ich denke, es wäre nicht fair, wenn du diese Dinge von mir erfährst, und sie würden das Bild von Hatake Kakashi am Ende auch nur unvollständig lassen. Aber… Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder, du schaffst das was noch keiner geschafft hat und kriegst es selbst aus Kakashi heraus, oder… du fragst einfach Genma.“

„Genma?“

„Shiranui Genma, ja. Du kennst ihn. Im Augenblick wohnt Kakashi sogar bei ihm, steht nämlich auf ewig in Kakashis Schuld, weißt du. Er hat mal etwas getan…. Man kann ihn damit erpressen, weißt du. Klappt echt gut. Wenn die Hokage erfahren würde, was er mal aus Jux und Tollerei getan hat, würde sie ihn wahrscheinlich zum Chuunin oder sogar zum Genin degradieren… Oder gleich ganz rausschmeißen. Oder vielleicht sogar noch schlimmeres, tharhar…“

Sakura schaute irritiert und nippte vorsichtshalber an ihrem Sakebecher. Ihr war nicht ganz wohl bei der Sache und sie spürte plötzlich Beklommenheit in ihrem Bauch aufkommen. Sie wusste, ihr würde nicht gefallen, was Anko ihr jetzt mit einer beinahe sadistischen Freude mitteilte.

„Er und ein paar andere Ninjas haben sich vor Jahren mal betrunken – kommt ja mal vor bei Shinobis- und über Kakashi geredet. Er ist ein Enigma, und sie stellten allerlei Vermutungen an, was nun der Grund war, dass Kakashi sich in seinem Alter so …merkwürdig verhielt. Damals war er noch ein ganz anderer als der Kakashi, den du heute kennst, wir reden hier von einem Kakashi mit 13 Jahren. Aber zurück zur Geschichte. Da Genma frisch zum Spezial-Jonin aufgestiegen war, schlugen die anderen eine Wette vor, um zu testen, wie gut Genmas Fähigkeiten waren. Männer eben… Müssen immer ihre Schwanzlänge messen!“, sagte Anko mit einer Frustration, die Sakura unwillkürlich ein dünnes Grinsen ins Gesicht zauberte. „Also haben sie gewettet. Du musst wissen, Sakura, es gibt in Konoha einen gut geschützten Raum, in dem die Informationen von jedem Ninja, Klan, und bürgerlichen Familien Konohas von den ANBU aufgelistet worden sind, die sich durch irgendetwas hervorhoben und hervorheben. Die ANBU ist für die Sicherheit zuständig und weiß natürlich genau bescheid über das was in Konoha so illegales oder auch großartiges passiert. Alle Informationen stehen da in den Büchern. Über Geschichte, Fähigkeiten… eben alles, was die ANBU an Informationen sammeln konnten und als sammelswert erachten. Früher mehr, heute sammeln sie kaum noch, ist nicht mehr so wichtig und von wegen Privatsphäre und persönliches Entwicklungsrecht und so. Die persönlichen Akten über jeden Ninja in Konoha standen damals in diesem Raum. Und zwar die ausführlichere Variante. In diesen Raum einzubrechen, der immerhin im ANBU-Hauptquartier zu finden ist und verdammt gut geschützt ist, ist nur höheren Ninjas möglich, da brauch son kleiner Genin oder Chunin gar nicht erst ankommen. Es ist möglich wenn man also gut ist, klar, aber man macht es einfach nicht. Ich habe von Leuten gehört, die ihre eigene Vergangenheit dort gesucht haben, und ich habe von Leuten gehört, die versucht haben diese Vergangenheit zu verändern, aber Genma war der einzige von dem zumindest ich gehört habe, der in diesem Raum unbefugt Informationen über einen anderen Ninja herausgefunden hat.“ Anko nahm noch einen Schluck und schlug den Becher dann zufrieden auf den Tisch. „Man kann ihm zugute halten, dass er betrunken war und jung, du weißt ja, Dummheit der Jugend und so… wobei ihm das Alter da inzwischen auch nicht rausgeholfen hat- nichts desto trotz hat er die Grenze überschritten. Er hat alles über die Vergangenheit von Hatake Sakumo und Hatake Kakashi herausgefunden, das ist sicher, aber er hat es niemandem erzählt. Sakumo ist übrigens der Name von Kakashis Vater, du weißt ja, Charakterbildung beginnt in der Familie.

Genma hat ein paar Gerüchte bestätigt, aber sonst hat er niemandem erzählt, was er sonst so alles erfahren hat. Gott allein weiß, was er da alles gesehen hat.“ Anko wischte sich mit dem Ärmel etwas Sake vom Mundwinkel.

„Aoba, einer, der bei der Wette damals dabei war, war leider ziemlich angepisst von der Tatsache, dass Genma sich plötzlich entschieden hatte, die Klappe zu halten. Also hat er es Kakashi erzählt.“

Sakura spürte, wie sich ihr plötzlich die Kehle zuschnürte. Sie starrte Anko an, ohne es zu merken und beugte sich vor. Ihr selbst würde es nicht gefallen, wenn jemand anderes aus Neugierde einfach ihre Unterlagen lesen würde… auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, dass etwas über sie aufgeschrieben worden war, das Gegenteil war eine zu unangenehme Vorstellung, und es war einfach …auch Privatsphäre. Sie hatte nicht gewusst, dass früher so viele Informationen gesammelt worden waren. Ob einmal irgendetwas passiert war, um dieses Vorgehen zu rechtfertigen? … Orochimaru, das Uchiha-Massaker vielleicht, und die Gründung der ANBU…

„Tja, und wenn Aoba sein Plappermaul erst einmal aufgemacht hat, kommt immer eins zum andern“, fuhr Anko fort und unterstrich alles mit wilden Gesten. „und eigentlich endet es immer in Scheiße …Nun, wie ich hörte, nahm Kakashi Genmas Entschuldigung nicht an.“
 

Vierzehn Jahre zuvor:

Genma wurde brutal gegen die Wand gepresst, er schloss die Augen und biss die Zähne zusammen als er die Faust auf sich zukommen sah. Es lag so viel Kraft und Chakra in dem Schlag, das der Spezial-Jonin den Luftzug deutlich in seinem Gesicht spürte und wusste, das es aus war. Wenige Millimeter vor seiner Wange stoppte die Faust plötzlich.

Mit eiskalten, funkelnden Augen stand Hatake Kakashi vor ihm, mit dem einen Arm presste er ihn gegen die Wand, die andere war drohend erhoben und nur geradeso zurückgehalten.

Genma verspürte Angst. Das, was der junge Kopier-Ninja von seinem ganzen Körper ausstrahlte, war mehr als Wut. Es war die ganze Gefährlichkeit und Tödlichkeit, die jemand haben konnte, der schon seit seinem sechsten Lebensjahr ein herausragender Ninja war. Genma blickte in das dunkle, sichtbare Auge, und was er darin sah, ließ ihn plötzlich begreifen, was er angerichtet hatte. Er war ungefragt in jemandes Vergangenheit eingedrungen, bloß um sich in einer Wette zu beweisen. Es ging ihn nichts an. Es ging niemanden etwas an was Hatake Kakashi in seiner Vergangenheit alles hatte durchmachen müssen. Und schon gar nicht wegen einer Wette.

Jeder Shinobi und jede Kunoichi hatten ihre dunklen Geheimnisse. Das wusste jeder, und man beließ es wohlweislich dabei, nicht danach zu fragen. Es war ein Tabu, ungefragt in diese Geheimnisse zu tauchen. Eine Ehrensache. Etwas, was man einfach nicht machte. Und Genma hatte diese ungeschriebene Regel übertreten.

Dass Kakashi ihn jetzt nicht einfach umbrachte, erschien ihm fast unwirklich.

„Wag. Es. Nie. Wieder.“, war alles, was Kakashi zwischen zusammengepressten Zähnen hervorbrachte. Seine Faust zitterte vor Anspannung. Es verging noch ein weiterer Moment, in dem sich keiner der beiden rührte, dann schließlich ließ Kakashi von dem Älteren ab und sein Blick fiel zu Boden. Er stopfte seine Hände in die Hosentaschen und ging den Gang des Hokageturmes weiter nach draußen.

Genma lockerte den Kragen seiner Shinobi-Uniform um besser atmen zu können.

„Das nächste Mal frag einfach.“, drang Kakashis Stimme zu ihm, bevor der Jonin um die Ecke verschwand.

Genma blickte ihm nach ohne ein Wort des Abschieds. Jedes Wort von ihm wäre jetzt zu viel gewesen, schlicht fehl am Platz. Also schwieg er. Er wusste, dass er das Vertrauen des jüngeren Jonins verloren hatte. Vielleicht für immer. Er bereute es jetzt schon, dass es soweit gekommen war. Außerdem war ihm klar, dass wenn er Kakashi einfach fragen würde, er es ihm ohnehin nicht erzählt hätte…Was sein gutes Recht war. Genma fasste den Entschluss, auch weiterhin niemandem von den ganzen Entdeckungen die er über Kakashis Vergangenheit gemacht hatte, zu erzählen. Wahrscheinlich wusste nicht einmal Kakashi selbst so viel über den Hatake-Klan wie Genma jetzt.

Und genau dies war der Grund, aus dem Kakashi eines Tages doch wieder mit ihm sprechen sollte.
 

Wieder bei Anko und Sakura:

„Es liegt nun an dir, Sakura. Du solltest wissen, was es mit Kakashi auf sich hat, es ist zwischen euch anscheinend etwas Besonderes, blabla. Entweder, du fragst Genma, und keine Sorge, er wird es dir erzählen wenn du ihm sagst, du verpfeifst ihn sonst an die Hokage, oder du fragst Kakashi selbst. Oder du lässt es einfach ganz sein.“ Ankos dunkle Augen ruhten lange auf der jüngeren Kunoichi, als hielte sie mit sich selbst einen innerlichen Monolog. Anscheinend war es demnach noch nicht genug, und Anko seufzte und legte zögerlich ihre Hand auf Sakuras Arm, auch wenn sie sie sofort danach wieder an den Sakekrug legte. „Ich weiß, jemanden zu erpressen ist nicht jedermanns Art, aber ich wollte dir von dieser Möglichkeit erzählen. Und vielleicht hast du dann jemanden, der Kakashi versteht, wenn du verstehst, was ich meine. Finde deinen eigenen Weg, dass Kakashi dir genug vertraut. Gewinn sein Vertrauen, und vielleicht gelingt es dir ja, seine Schale zu knacken und den Menschen darunter kennen zu lernen. Aber das ist kein einfacher Weg, kleine Sakura, und ich rate dir, pass auf dich auf. Du bist vielleicht noch nicht dazu bereit, alles zu erfahren.“ Anko lehnte sich zurück und wedelte unwirsch mit der Hand Richtung Ausgang.

Das Gespräch war damit beendet, und unsicherer als zuvor erhob sich Sakura von Tisch.

Bevor sie gehen konnte, fügte Anko noch etwas hinzu. „Ach, und Sakura?“

„Hm?“

„Was auch immer du tust, wag es nicht ihm weh zu tun! Niemals. Oder du bekommst es mit mir zu tun, verstanden!“
 

~~~
 

Er legte die Hand auf den Türrahmen, das alte Holz fühlte sich kühl und rau an.

Die Frau saß in einem schweren, verblichenen Sessel vor dem Fenster und ihre marmorweißen, schlanken Hände ruhten auf den Armlehnen. Sie hatte ihm den Rücken zugedreht.

Beim Näherkommen holte er eine Schachtel Pralinen hervor und legte sie auf die weiße Spitzendecke des gedeckten Tischs. Es war zum Tee gedeckt. Um acht Uhr abends.

Als er neben ihr stehen blieb, schaute sie nicht auf, sie schien ganz in Gedanken versunken.

„Ich habe dir deine Lieblingspralinen mitgebracht.“

Mit unveränderter Miene starrte sie auf die blassen, dünnen Gardinen des Fensters, die einen Blick nach draußen verhinderten, wo im Augenblick ohnehin nichts als Schwärze zu sehen gewesen wäre. Kakashi nahm in einem der Sessel platz und schenkte ihr und sich eine Tasse der roten, dampfenden Flüssigkeit ein.

„Was willst du noch hier?“, fragte sie plötzlich in unfreundlichem und bitterem Ton.

In so einer Stimmung ist sie also. Kakashi öffnete die Pralinenschachtel und schob sie in ihre Nähe, sodass sie, wenn sie wollte, ganz leicht welche greifen konnte. „Ich habe ihm versprochen, mich um dich zu kümmern. Und das tue ich.“

Sie drehte ihm das hagere, eingefallene Gesicht zu. „Ich wünschte du lägst in dem Grab, und nicht er.“

Kakashi lächelte und deutete auf den Tee. „Trink deinen Tee, bevor er kalt wird.“

Das tat sie tatsächlich. Auf ihn hörte sie. Dann führte sie ihr friedliches Tun von Beginn fort und verfiel wieder in das starre, gedankenverlorene Anblicken der hellen Gardinen vor dem Fenster.

Als Kakashi seine Tasse abstellte, blickte sie bei dem leisen Klacken des Porzellans auf, als sehe sie ihn zum ersten Mal, und Panik schien von ihr Besitz zu ergreifen. „Was willst du hier? Warum… Wo ist…?“

„Es ist alles in Ordnung. Wir trinken nur unseren Tee zusammen, wie fast jeden Tag. Und besonders dann, wenn ich bald wieder auf eine längere Reise gehe.“

„Du machst eine Reise?“

„Ja. In einer Woche. Weit weg von hier.“

„Kakashi?“

„Hm?“

„Bist du verliebt?“

„Ich weiß nicht.“

„Du schaust wie jemand. Dann bist du ein Narr. Wenn man verliebt ist, wird man zum Narr. Du verdienst es, von jemandem geliebt zu werden, Kakashi Hatake. Ich liebe dich. Auch. Aber nicht so wie ihn. Nicht so wie er mich. Niemals so.“

„Ich weiß.“

Ihr Blick glitt in die Ferne, und ihr schönes Gesicht bekam einen hilflosen Gesichtsausdruck, als ihre verwirrten Gedanken wieder zu einem neuen Thema sprangen. „Er ist so lange schon tot. Er ist immer noch tot, ich muss immer noch weinen.“ Ihre Lippen bebten, und sie presste ihre dürren Finger auf ihr Gesicht, um ihre hervorbrechenden Tränen und Schluchzer zu stoppten. „Er ist tot! Und du… Hast du ihn umgebracht? Du hast ihn umgebracht. Ich weiß es nicht mehr…“

„Nein,…“ Kakashi ging zu ihr, kniete sich vor sie und nahm ihren von Schluchzern durchgeschüttelten Körper in die Arme und hielt sie fest. Er streichelte ihr trostspendend über den Hinterkopf, doch plötzlich drückten ihre schwachen, dürren Arme gegen seine Brust und wollten ihn fort stoßen. „Nein, lass mich! Du hast ihn doch umgebracht!“, wollte sie aufbegehren und schlug gegen seine Brust. Ihre Schreie wurden schrill und hoch, und Kakashi ließ sie los. Ihre Fingernägel krallten sich in ihre Oberarme und hinterließen Kratzspuren. Zwei Schwestern rannten ins Zimmer, und packten ihre Arme. „Sie hat einen Anfall! Das ist für heute schon der zweite!“

„So beruhigen Sie sich doch! Lassen Sie das!“

„Du hast ihn umgebracht! Du bist schuld! Er wars! Er wars!“ Nachdem eine Schwester ihr eine Spritze in den Arm gegeben hatte, beruhigte sich die Frau nach ein paar Momenten tatsächlich wieder, weinte aber leise weiter. „Er wars doch. Ich …hasse dich, Kakashi. Du bringst mich immer zum weinen wenn ich dich sehe.“ Sie hatte sich wieder im Griff und mit tränenfeuchten Augen und Verbitterung blickte die ehemals stolze Frau, der auch Auszehrung und Verwirrung nicht alles von ihrer tiefen Schönheit hatten nehmen können, den Jonin an. „Er ist tot, du liebst mich, aber bekommst meine Liebe nicht mehr. Bekommst sie einfach nicht. Weil du ihn doch umgebracht hast, …nicht wahr? Das ist doch logisch…so…nicht wahr? ...“

Mit Hilfe der Schwestern ließ sie sich schwach in den Sessel zurückgleiten und setzte die Tasse an den Mund, ihre zittrigen Finger krallten sich um den zarten Porzellanhenkel, als sei er das wichtigste im Leben. Verwundert schmeckte sie Salz auf dem Porzellan. Das Salz ihrer eigenen Tränen auf den Lippen, das sich mit dem Geschmack des Tees auf ihrer Zunge verband. Eine Erinnerung. Und ihr Blick wurde klar und in die hellen Augen trat ehrliche Trauer. „Es tut mir Leid, Kakashi. Ich wollte nicht gemein zu dir sein. Zu dir am allerwenigsten.“

Er nahm ihr gegenüber wieder platz und schenkte ihr ein vergnügtes Lächeln. „Trink deinen Tee, Rin. Bevor er kalt wird.“

Rins dürre Finger schlossen sich fester um die Tasse. „Bin ich verrückt, Kakashi?“

„Nicht mehr als wir alle.“

Sie lächelte zart. „Passt du auf mich auf, Kakashi?“

Wieder ein Lächeln. „Das weißt du doch.“
 

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Hier könnte man das Kapitel teilen. Ich erlaube mir sogar, eine kleine Zwischenüberschrift (ohoh, auf englisch) zu geben, von einem Song, der mich inspiriert hat.
 

~~~Two Fools in Love~~~
 

Anko hatte nicht unbedingt die beste Laune, als sie am nächsten Tag verkatert aus dem Bett gefallen war und sich den Kopf an einem bemalten Stein gestoßen hatte. Wie war sie gleich an das Teil gekommen? Richtig, sie war in der Nacht einem zwielichtigen Händler in die Hände gefallen, der sie zu einem Wettspiel überredet hatte. Der hässliche Steinklotz war der erste und einzige Preis gewesen… Großartig. In ihrer Wohnung staute sich bereits wieder jeglicher Müll. Das Einzige, was ihr heute einen wunderbaren Tag zu versprechen schien, war Aoba, den sie im Jonin-Aufenthaltsraum auftat, wie gut das es diesen Raum gab. Sie hatte Aoba die ganze Woche schon gepiesackt wegen seiner Allergien, und nun schien es, als sei er wieder auf dem Damm… Dennoch reichte das nicht aus, um nicht Ziel Ankos gezielter Sticheleien zu werden, ihre verzerrte Idee von Frühsport am Mittag.

Den Stein hatte sie übrigens mitgenommen und auf den Tresen der Bar gelegt, um ihn dort zu „vergessen“.

Als Kurenai kurze Zeit später den Raum betrat, standen sich Anko und Aoba bereits in der Mitte des Raumes gegenüber und beschimpften sich. Kurenai verdrehte die Augen, registrierte aber bald, dass das Gespräch unauffällig eine gefährliche Richtung eingeschlagen hatte.

„Du bist so ein Miststück, Anko!“

„Und du immer noch das Weichei, das ich damals bei der Chunin-Prüfung vor einem kleinen Mädchen mit blonden Zöpfchen beschützen musste, ist es nicht so?“

„Wenigstens bin ich nicht so eine ignorante Tussi mit ungezügeltem Temperament geworden, und wenigstens laufen meine Partner nicht irgendwann schreiend davon!“

„Besser arrogant als stumpf!“

„Hör mir mal zu, Anko, ich hab keine Ahnung warum du unbedingt meinst mich fertig machen zu müssen, aber das kannst du dir echt sparen! Ich hab es nicht nötig mich von so einer wie dir lächerlich machen zu müssen!“

„Da merkt man mal dein Talent, du kleiner Pinselstrich: Du kannst es einfach nicht. Du bist immer noch stumpf. Stumpf, stumpf, stumpf.“

Erbost beugte sich Aoba vor. „Wenigstens habe ich nicht solche sozialen Mängel wie du aufzuweisen! Du bist genauso eine sadistische, verlogene und verdorbene Schmutznatter wie dein verkorkster Ex-Sensei! Kein Wunder, dass selbst Orochimaru dich rausgeschmissen hat und es nie jemand länger mit dir aushält!“

Man hätte plötzlich eine Stecknadel fallen hören können. Es wurde totenstill, und man sah Aoba an, dass er seine Worte schon irgendwie bereute, wenn auch zu verletzt in seinem Stolz war, um dies offen zuzugeben. Im Gegensatz aller Erwartungen riss Anko ihm nicht auf der Stelle die Eingeweide aus dem Leib und röstete sie über einem kleinen, bemalten Steingrill, sondern sie senkte stumm den Kopf und biss sich auf die Lippen, was Kurenai als viel schlimmer empfand als die Sache mit dem Steingrill. Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte türeschlagend aus dem Raum.

Unglücklich schaute Kurenai auf die Stelle, an der Anko noch wenige Augenblicke zuvor gestanden hatte. „Das war wirklich nicht fair Aoba.“

„Ich fürchte, das wirst du noch schwer bereuen.“, fügte Kotetsu bedauernd hinzu, der sich mit Izumo hinter der Theke versteckt hatte bevor Anko den Raum betreten hatte, und sie hatten sich nach den ersten Wortfetzen auch nicht mehr hervor getraut.
 

Sakura studierte in ihrer Mittagspause ein paar Bücher, die sie aus Tsunades Regal geliehen hatte. Eben hatte Shizune sie noch in die Aufgaben über Station 3 eingeführt. Sakura hatte diese Station schon einmal einen Abend lang beaufsichtigt und es als schrecklich empfunden, und nun musste Shizune mit ein paar ANBUs zu einer Mission unbekannter Länge nach Iwa aufbrechen. Inzwischen war Sakura weit genug, dass sie mit der Verantwortung über diese schwierigen Patienten beauftragt werden konnte. „Diese eine hier liegt mir besonders am Herzen.“, hatte Shizune gesagt und auf eine wunderschöne Frau zu deuten, die wie strahlendstes und zerbrechlichstes Porzellan in einem weichen Sessel saß und aus dem Fenster starrte. „Sie war eine Kollegin von mir, wir kennen uns schon seit unserer Kindheit.“

„Was ist mit ihr passiert?“, hatte Sakura gefragt, und Shizune hatte geseufzt. „Manchmal ist es schlimmer, ein Justu mitten in der Ausführung zu unterbrechen, als es hinterher aufzulösen. Sie wurde mit einem missglückten Genjutsu belegt und ihr Geist konnte sich nie wieder recht davon erholen. Manchmal hat sie klare Momente, aber meistens nicht. Ihr Chakra ist versiegelt, damit sie niemandem Schaden zufügen kann. Ihr Name ist Rin.“ Shizune hatte sich bald darauf auf den Weg gemacht, um sich noch von Iruka zu verabschieden und dann aufzubrechen.

Um diese Nachrichten zu verdauen, hatte sich Sakura in ihrer Pause nach einem starken Kaffe erst einmal in Tsunades Bibliothek umgesehen um ein paar Dinge in Erfahrung zu bringen, die sie seit einer Weile bereits beschäftigen. Sie band sich das kurze Haar zu einem Zopf zurück und machte sich emsig Notizen. Sakura beugte sich tiefer über das alte vergilbte Buch, und erschrak im nächsten Augenblick fast zu Tode.

„Was machst du denn da?“

„Ah, Kakashi, du bist es. Du meine Güte hast du mich erschreckt.“ Japste sie atemlos und spürte, wie ihre Wangen rot anliefen. Es war ihr unangenehm dass er sie dabei erwischte, wie sie gerade dabei war Bücher wie „Ursprünge des Kekkei-Genkei.“ und „Geheimnisse des Doujutsu – Eine wissenschaftliche Betrachtung“ zu lesen, und nervös strich sie sich übers Haar.

Kakashi lächelte und tat, als würden ihn die Büchertitel nicht interessieren. „War gerade auf einem Sprung im Krankenhaus und dachte ich schau mal was du so treibst in deiner Pause.“

Sakura sah ihre Chance. „Wen hast du denn besucht?“, fragte sie direkt, versuchte aber dabei ziemlich uninteressiert zu klingen und kramte ihre Notizen zusammen. Nicht einmal Shizune hatte ihr die Antwort auf diese Frage geben wollen. Warum waren nur alle so verschwiegen wenn es um Kakashi ging?

Kakashi grinste. Das war seine Antwort. Und sie war es immer.

„Nun sag schon, was treibst du immer im Krankenhaus?“

„Ich will dich natürlich sehen, jetzt wo ich gerade eine Weile lang nicht auf Mission muss.“

Sakura gab sich geschlagen, auf die subtile Art kam sie einfach nicht ran an ihn. „Kakashi, warum machst du es mir nur so verdammt schwer dich kennen zu lernen?“

Kakashi schwieg einen Moment, als hätte er diesen Moment lange Zeit erwartet, aber nicht gehofft, dass er eintrat. „Du kennst mich doch, du weißt genug über mich, um zu wissen wer ich bin.“

„Ich weiß genau genommen nichts über dich. Ich habe Angst, ich könnte dich vielleicht nicht verstehen und dich verlieren, wenn ich nicht weiß wer du bist… wie dein Leben verlaufen ist, bevor wir uns damals nach meiner Akademiezeit kennen lernten.“

„Es würde keinen Unterschied machen ob du meine Vergangenheit kennst oder nicht, sie ändert nichts an dem, was ich jetzt bin.“, sagte er leichthin.

„Aber… Versteh doch, ich dachte immer ich würde dich kennen, ich könnte dich verstehen…“

„Ich glaube nicht, dass du mich verstehst.“

„Ja, das hast du Recht! Es fällt mir verdammt schwer dich zu verstehen! Und warum ist das so? Weil ich überhaupt keine Ahnung habe was in dir vorgeht. Ich dachte ich kenne dich, das hab ich als Genin immer gedacht, aber ich musste feststellen, dass ich nicht das Geringste über dich weiß. Ich meine… Versteh doch, du weißt so vieles über mich. Du weißt wo ich wohne und wer ich bin, du weißt was ich durchgemacht habe und du weißt sogar an wen ich als erstes mein Herz verloren habe und wer mein erster Held war. Aber… Über dich weiß ich nichts von all dem. Ich weiß gerade mal ungefähr wo du wohnst. Ich weiß deinen Namen, dein Geburtsdatum, aber sonst weiß ich nichts, ich kenne nicht einmal deine Lieblingsfarbe, weiß nicht, ob du Kaffe oder Tee magst… Ich… Es ist so unglaublich schwer dich kennen zu lernen! Ich weiß nicht einmal, wer in deinem Genin-Team war. Du verschließt dich mir, sobald ich das Gefühl habe, dich etwas besser kennen gelernt zu haben, knallst du immer gleich die Türe zu, aber das möchte ich nicht. Ich möchte wissen wer du bist, wer du wirklich bist. Ich will den Kakashi kennen lernen, den du vor mir verbirgst! Ich will wissen warum du ständig zu spät kommst und wo du ständig hin gehst. Sag es mir. Sag es mir, Kakashi!“

Kakashis ruhige Art war verschwunden. Sein dunkles Auge funkelte, er war regelrecht aufgebracht und wütend. So hatte ihn Sakura noch nie erlebt, und erschreckt wollte sie einen Schritt zurückweichen. „Du willst wissen wer ich wirklich bin? Du möchtest mich kennen lernen?“ Ohne ein weiteres Wort packte er sie hart am Handgelenk und zog sie hinter sich her.
 

„Du willst also wissen, wer ich wirklich bin? Unter die Maske schauen? Na gut, ich werde dir zeigen, wer ich wirklich bin!“ Eigentlich hatte es Kakashi niemals zu dieser Situation kommen lassen wollen. Aber nun hatte sie vor ihm gestanden, die Frau, die er hatte aufwachsen sehen, Schülerin, Freundin, und vielleicht sogar mehr. Er hatte ihr vertraut und vor allem auch darauf vertraut, dass sie ihn so nahm wie er war. Mit all seinen Allüren und Makeln, über die andere hinter hervor gehaltener Hand kicherten. Er hatte geglaubt, ausgerechnet sie würde nicht danach suchen, doch er hatte sich getäuscht. Und jetzt musste er fürchten, dass sie mit seiner Vergangenheit ebenso wenig klar kam, wie er selbst.

Härter als nötig packte er sie am Handgelenk und zerrte sie zum Denkmalfelsen, wo sie auf die Knie sackte. Warum nicht dort beginnen, wo sein Leben begann?

Unwirsch zeigte er ihr den fein eingemeißelten Namen. Obito. „Mein Team. Ich stelle dich meinem Team vor, das wolltest du doch.“ Seine Stimme klang ungewohnt hart und rau, und Sakura fühlte sich elendig, dass sie dies alles überhaupt angefangen hatte. Aber nun schien es kein Zurück mehr zu geben, und seine Art machte ihr Angst.

„Ich bin mit sechs Jahren Chunin geworden, mit 13 Jonin und war mit 15 Jahren Captain bei der ANBU. Mein Sensei war der vierte Hokage, und der erste Mensch, der mir das Herz gebrochen hat auf seine Weise war Obito Uchiha,“

Uchiha?

„…der mir sein Auge geschenkt hat.“ Kakashi deutete auf sein Sharingan, und Sakura traten ohne es zu wollen die Tränen in die Augen- denn alle Menschen deren Name im Denkmalfelsen verewigt standen, waren für Konoha gestorben. Obito Uchiha, Kakashis Genin-Team-Mitglied, war seit langer Zeit tot.

„Obito war der erste, den ich wirklich hasste, und mein erster Held.“

Sakura dachte eigentlich, es wäre damit genug, mehr könne sie nicht verkraften, es sei schon zuviel, doch wieder packte er sie am Handgelenk und zog sie mit sich, diesmal wieder vors Krankenhaus zurück, zu der Station, in der sie vor einer Stunde noch mit Shizune gestanden hatte… Kakashi zeigte ihr von außen das Zimmer von Rin, die verträumt am Fenster im Sessel vor den zugezogenen Gardinen saß und in ihre eigene Welt schaute.

„Das ist der Rest meines Teams. Yondaime ist tot, Obito ist tot, mein Vater hat Selbstmord begangen und meine Mutter ist daran zerbrochen und ist ihm gefolgt. Und die einzige Person die aus meiner Vergangenheit noch da ist, habe ich zerstört, weil ich nicht ein zweites Mal zulassen wollte, dass jemand sie mit einem Genjutsu quält. Ich habe den Ninja aufgehalten und getötet während er das komplizierte Jutsu gesponnen hatte, das einzige Jutsu was mein Sharingan unvollständig gespeichert hat, und nun ist Rin das, was du dort vor dir siehst: Nur noch ein Schatten ihrer selbst, nicht mehr in der Lage klar zu denken oder jemanden wahrzunehmen. Und dabei war sie immer die charakterstärkste in unserem Team. Manchmal weiß sie nicht einmal, wer ich überhaupt bin. Und sie hasst mich dafür, dass sie in meinem Gesicht unter der Maske immer das Auge desjenigen sieht, den sie mehr als alles auf der Welt geliebt hat.“
 

Zitternd stand Sakura Kakashis alter Wohnung, wo er sie zum Abschluss hingeführt hatte, damit sie auch wirklich alles von ihm wüsste, aber sie nahm das Apartment kaum wahr. Die Fensterläden aus dem dunklen Eichenholz waren geschlossen, und nur eine kleine Lampe verbreitete aus ihrer Ecke spärliches, orangefarbenes Licht. Zitternd und mit hängendem Kopf stand sie vor ihm in der Mitte des Raumes und versuchte Worte zu stammeln, die sich nicht bilden wollten. Es schien keine passenden Worte zu geben. Und sie hatte große Angst. Sie hatte sich ihm nie so fern gefühlt und doch gleichzeitig so nah wie in diesem Moment, und das Mitleid für alles, was er hatte durchleiden müssen und stets vor ihr verborgen hatte, schien viel zu viel in diesem Moment.

Er schien selbst eine Weile zu brauchen, um seine Erregung zu unterdrücken. So durcheinander und aufgebracht hatte er sich schon lange nicht gefühlt… Eigentlich wusste er überhaupt nicht, wann er sich jemals so gefühlt hatte, und warum er Sakura dies alles gezeigt hatte. Sein Atem beruhigte sich langsam wieder, und er ließ sich kraftlos auf sein Bett nieder. Es war stickig und viel zu warm in dem Raum, da im ganzen Gebäude Apparaturen liefen, um mit Wärme die Feuchtigkeit aus den Mauern zu ziehen, und überall die Fenster deswegen geschlossen waren.

Sie stand vor ihm mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern, und schluchzte leise.

„Verzeih mir.“, sagte er kaum hörbar, ein Versuch, die lastende, schwere Atmosphäre zu entspannen. „Ich hätte dir all dies nicht zeigen sollen. Das war nicht fair von mir.“

Sakura schüttelte zaghaft den Kopf. „Nein, mir muss es Leid tun. Ich hatte nicht das Recht… wirklich nicht das Recht…“

Er verschränkte seine Finger auf den Knien. „Jetzt weißt du es. Jetzt weißt du genau so viel über mich wie ich über dich. Meine erste große Liebe, mein erster Held,…“

Sakura rannen die Tränen haltlos die Wangen hinunter. Sie hatte sich nie zuvor in ihrem Leben so schrecklich und so dumm gefühlt wie jetzt.

„Wie siehst du mich jetzt, Sakura? Siehst du mich jetzt anders, wo du weißt wer ich sonst noch bin? Warum ich zu spät komme und wohin ich gehe wenn ich ins Krankenhaus gerufen werde?“ Seine Stimme klang leise, beinahe so zart wie der zerbrechliche Moment, in dem sie sich nun befanden. Er schaute sie aus seinem einen, eigenen Auge an.

Ihr Kopfschütteln war kaum zu bemerken. „Nein… Aber bitte… bitte gib mir noch einen Moment…“

„Du kannst es ebenso wenig verkraften wie die anderen vor dir.“ Kakashi wirkte enttäuscht, aber auch so, als hätte er damit gerechnet.

Wieder schüttelte Sakura den Kopf, diesmal kräftiger. „Ich brauche einen Moment um das alles verkraften zu können… Du hast mir all diese Dinge an einem einzigen Nachmittag gezeigt… Du musst verstehen, dass ich das nicht einfach so …verarbeiten kann. Aber… es hat sich für mich nichts geändert. Ich… schätze nach wie vor die Zeit in deiner Gegenwart und schätze sie sehr… Ich …bin nach wie vor in dich verliebt.“

Bei diesem Geständnis schaute Kakashi auf. Das hatte sie bisher noch nicht gesagt. Kakashi erhob sich vom Bett und ging zu ihr. Er zog sie fest in seine Arme und ließ sie sich ausheulen.

„Verzeih mir, Kakashi. Ich bin so ein Narr.“ Ein verliebter Narr.

Er lehnte seinen Kopf an ihren. „Dann sind wir schon zwei.“

Sakura hielt den Atem an.

Dann hielt er sie auf Armeslänge vor sich und verfiel unwillkürlich dem tiefen, warmen Zauber ihrer Jadeaugen. Seine Hand wanderte an seine Maske… Sie wollte schon die Augen schließen, aber er schüttelte den Kopf und zog den Stoff weiter hinab.

Das letzte seiner Geheimnisse fiel, und Sakura weinte, übermannt von der Schwere ihrer Gefühle, von der Angst, ihm großes Unrecht getan zu haben an diesem Tag. Ihr dies alles zu offenbaren… Sie hatte nicht das Recht dazu gehabt, und er wandte sich dennoch nicht ab von ihr. Verzweifelt warf sie sich in seine Arme und küsste ihn mit all dem Verlangen das sie spürte, mit all der Trauer und Verzweiflung, die er all die Jahre über mit sich hatte rumtragen müssen. Und er erwiederte ihren Kuss mit gleicher Intensität. Er war so nah, er war so schonungslos offen zu ihr gewesen, ...und das machte es so intim... Nichts stand mehr zwischen ihnen in diesem Moment - keine Grenzen, niemand der sie beobachtete oder veruteilte.

Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie in dem warmen Raum schwitzte, und noch mehr, als seine behandschuhten Hände über ihre glühenden Arme zu ihren Seiten glitten. Sakura schmerzte inzwischen der Magen, und sie schloss ihre brennenden Augen, als seine Finger unter ihr Oberteil glitten und den engen Stoff langsam anhoben. Die Atmosphäre war so intensiv und schwer und gleichzeitig so schwindelerregend heiß und leicht, dass Sakura kaum atmen konnte, als sie Kakashi auf die Matratze drückte, sich an seinen warmen Körper presste und verzweifelt versuchte, alles wieder gut zu machen und die untilgbaren Schmerzen der Vergangenheit wenigstens für einen Augenblick lang vergessen zu machen.
 

~~~
 

Der Abend war gerade erst angebrochen, und Sakura schlüpfte heimlich unter Kakashis Arm hervor aus dem Bett und aus der Wohnung, um im nahe gelegenen Supermarkt eine Kleinigkeit zu Essen und zu trinken aufzutreiben… und sich vorher schnell zu duschen. Also sie wieder auf der Eingangsschwelle zum verlassenen Wohngebäude stand, öffnete sich überraschend die Tür von innen und Anko stand vor ihr. Sakura war perplex, wohingegen ein Schatten über das Gesicht der Älteren huschte.

Sie weiß es, schoss es Sakura durch den Kopf. Panisch versuchte Sakura etwas Passendes zu sagen, aber wie schon am Vorabend hob Anko einfach ihre Hand und unterbrach sie.

„Anko, ich…“

„Ich will es gar nicht wissen.“ Sakura hatte die starke Kunoichi noch nie so verletzlich und traurig wie in diesem Moment gesehen. „Er hat es dir von alleine gesagt… Alles, was er mir nicht mal nach acht Jahren gesagt hat… Wir beide sind keine Freundinnen, Sakura, aber bevor du jetzt was sagst was es mir schwer machen könnte, dich die nächsten Tage zu hassen, hör mir erst mal zu, ja. Das was Kakashi und ich hatten, das war nicht einfach nur eine einseitige Sache, ich war nicht bloß für seine Seelsorge da, sondern er auch für meine!“

„Ja, aber ich… Das ist doch…Ich dachte, er wäre…eher wie… Aber es gibt doch noch ander…“-

„Glaubst du etwa ich gehe mit jedem ins Bett?“

„Nein! Natürlich nicht. So war das doch nicht ge…“-

„Ich lass mich nicht mit jedem ein, und ich vertraue auch nicht jedem, hat man das dir etwa über mich erzählt? Das was Kakashi und ich hatten hat sich über Jahre hinweg entwickelt. Es war etwas verlässliches, etwas Besonderes!“

„Das wusste ich nicht. Ich dachte, …“-

„Hör mal zu, Schätzchen. Ich bin keine Heilige. Ich bin gerne arrogant, selbstsüchtig und mach auch gerne mal was kaputt. Hauptsächlich will ich, dass es mir selbst gut geht. Mir ist egal was du und Kakashi haben, ich hatte auch etwas Besonderes mit ihm. Es war seine Entscheidung, und er hat sich für dich entschieden. Also lass mich jetzt gefälligst mit meinem letzten Rest Stolz gehen und sprich mich nicht an.“

Hilflos blickte Sakura der stolzen Kunoichi hinterher, die aufrecht und allein die leere Straße hinab ging. Sakura fühlte sich, als hätte sie schon wieder einen Fehler begangen unter dem jetzt ein anderer leiden musste. Wieso war das Leben nur so unendlich kompliziert?

Um nicht den nächsten Fehler gleich anzuschließen, beeilte sie sich, zu Kakashi zu kommen, dem es nicht besser ging als Anko nach ihrem Gespräch. Mit starrer Miene und bloßem Oberkörper saß er auf dem Bett, die Decke über seine Beine gezogen und den Blick aufs Bettende gerichtet. Shinobis, auch die erwachsenen, waren auch nur Menschen, die ganz genau wie sie selbst, gerne mal vom Leben überfordert waren. Sie drückte Kakashi an ihre Brust und streichelte über sein widerspenstiges Haar. „Jemand hat mal zu mir gesagt, das, egal was auch passiert, die Zeit alle Wunden heilt und am Ende sich alles irgendwie zum Guten wendet. Ich glaube fest an diese Worte, die mir mein erster Held gesagt hat.“ Sie küsste ihn auf die Stirn. „Alles wird gut. Egal wie.“
 

~~~ Ende Kapitel 5 ~~~
 

Das nächste Kapitel heißt: „Erwartungen“
 

Anm: Mir persönlich hat es sehr gefallen, Rin als Kakashis erste große Liebe anzusehen, und Obito als seinen ersten Hass, Verlust, und Held. Da bin ich wohl etwas melancholisch geworden. ;(

Und Sakuras erster Held war ihr Sensei.

Die letzten beiden Absätze sind mir zu dem Lied von Inara George eingefallen, wo es im Refrain heißt: „Fools in love.“

Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen und ist euch ein Review wert.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (20)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  june-flower
2008-04-06T13:22:20+00:00 06.04.2008 15:22
Es ist - zuallererst einmal - ein Verbrechen, dass es sogar schon ZWEI neue Kapitel geibt und ich noch nicht einmal dazu gekommen bin, das erste davon zu lesen!
Aber ich habe mir heldenhaft das Hoheitsrecht über den PC zurückerkämpft, den bösen, feuerspeienden Drachen namens INternet-WLAN-Verbindung mit seinen eigenen Waffen geschlagen, zwei Total-abstürze heute klaglos ertragen und werde weiterkämpfen, bis der Feind am Boden liegt! Und hab sogar vor, so langsam zu tippen, dass ich nicht mehr als 10 Rechtschreibfehler pro Sekunde einbauen kann... Das wird kompliziert...

Aber als Zweites wieder herzlichen Dank für die ENS - und ich kann das Kompliment zur zurückgeben, Beluga, du bist klasse!^^ Wenn ich schon das Härteste bin... ich dachte eigentlich, ich sei die Verrückteste... (Klar, ich muss noch sämtliche HAs machen und hab noch nicht einmal angefangen, wenn das nicht verrückt ist...)

Zu dem Kapitel. "Vergangenes".

Mir ist gerade zum ersten Mal aufgefallen, dass ich Kakashis Vergangenheit - oder zumindest einen teil von ihr - ja schon kenne... Durch die Geschichte vom Shinobi-Krieg, die in einem der letzten naruto-Bände erzählt wurde (das war der letzte, den ich mir geholt habe)...
Und mir gefällt deine Sichtweise sehr! Obito war Kakashis erster Freund, der ihn verstanden hat (nachdem er die Geschichte von seinem Vater erfahren hatte), sein erster Feind, den er gehasst hat, weil er etwas besaß, das Kakashi nicht bekommen konnte... Zwar steht in der Geschichte, dass Rin Kakashi geliebt hat, aber es war vermutlich nur eine Schwärmerei... Wenn man es so sieht, hat Kakashi wirklich alles verloren. Und es ist kein Wunder, dass er niemandem erzählen will, wie seine Vergangenheit aussieht... verdammt, er tut mir so leid.

Was ich noch einfach traumhft fand, war die Verwicklung der anderen Shinobi in die Geschichte... Der Abschnitt, indem du übers Anschleichen dozierst und Ino sich dann -für Sakura- an Kakashi anschleicht, der Abschnitt, in dem mit einer meisterhaften Rückblende erzählt wird, was zwischen Genma und Kakashi passiert ist, nachdem der alles über Kakashis Vergangenheit ausspioniert hatte, Ankos Auftrag, der "buchstäblich im Sande verlaufen ist" - was ein absolut genialer Ausspruch ist, der mir niemals eingefallen wäre... *heul*
Dein Stil ist einfach unglaublich! So toll zu lesen, nie langweilig, nie übertrieben... Absolut realistisch.
Anko, die sich mit Aoba streitet, und zugegeben, ihre Reaktin war verständlich, aber tatsächlich furchteinflössend... Dass sie laute, herrische Frau schweigend und mit gesenktem Kopf den Raum verlässt... Das Gespräch von Sakura mit Anko - Genial, diese Lache! *lach*
Die Beziehung zwischen Anko und Kakashi, die wirklich nicht einfach auf schnellen Sex basierte, sondern auch darauf, dass Kakashi Anko Halt geben konnte... Es ist toll, dass sie nicht so oberflächlich ist, wie sie manchmal wirkt. Ich schätze, sie leidet sehr unter dem, was ihr "verkorkster Ex-Sensei" so anstellt... Dieses ******!

Am aller-allerbesten fand ich, dass Rin vorkommt. Ich hab sie in der Geschichte im Manga sehr liebgewonnen und fand es schade, dass niemand sie auftreten lässt... und siehe da, du hast meine Gedanken gelesen! Ihr ist ein trauriges Schicksal auferlegt... Wie muss sich Kakashi fühlen? Er hat sie einmal im Stich gelassen, und die große Liebe seiner großen Liebe ist gestorben. Jedes Mal, wenn sie ihn ansieht, sieht sie Obitos Auge... Und dann wollte er tun, was Obito ihn gelehrt hat - seine Kameraden nie im Stich lassen - wollte sie schützen, weil er es selbst wollte und weil er es Obito versprochen hat - und er hat ihren Geist zerstört. Das ist hart, das ist wirklich hart... Aber dachte er, Sakura würde ihn ablehnen, wenn sie das alles erfährt? Sakura ist stark...

Der Ausspruch, den ihr erster Held gesagt hat... War der in Wirklichkeit von Kakashi? Ich konnte ihn nicht zuordnen, denke mir das aber mal frei heraus.

Nicht zum ersten Mal denke ich gerade, dass ich es lieber sehen würde, wenn die Nebenpersonen glücklich würden... Komische Sache, das mit den Nebenpersonen. Besteht irgendwie die geringste Chance, dass Obito nicht wirklich gestorben ist, sondern nur von den Bösen lange Jahre lang gefangen gehalten wurde und nun nach Konoha zurückkehrt? Rin könnte wieder glücklich werden, und Kakashi würde seinen allerbesten Freund wiedersehen... und ich wünsche Rin so sehr, dass sie glücklich wird!
Nun ja, wohl leider ziemlich unmöglich. Wie wäre es mit einem gedächtnisverlust von Obito? Hach...

ZU viel geredet. Ich gehe weiter zum nächsten Kap!
Aber:
- dieses Kapitel war genial
- diese Geschichte ist toll
- dein Stil ist einfach nur schön
- und ich bin wieder gespannt darauf, wie es weitergeht!^^ Und vor allem, die der prolog reinpasst, der geht mir nämlich nicht aus dem Kopf...

Also bis dann!
june
Von:  leChat
2008-03-27T21:50:17+00:00 27.03.2008 22:50
Ich finde deine Geschichte echt richtig schön.
Sie lässt sich flüssig lesen und is sehr gut durchdacht ^^ Das gefällt mir.
Du kannst so gefühlvoll schreiben und im anderen Moment kann man sich schon wieder schlapp lachen. Eine ziemlich gute Mischung.
Ich hoffe das nächste Kapitel lässt nicht zu lange auf sich warten ^.^ Auch wenn Kapitel in solchem Umfang sicher eine Menge Arbeit machen. Aber ich find die Länge okay.
Dieses Kapitel finde ich persönlich am schönsten. Du hast Kakashis Vergangenheit wirklich sehr gut rüber gebracht und die ganzen Situationen sehr emotional beschrieben ohne dabei übertrieben zu wirken ^___^
Ich weis gar nicht wie ich dich noch loben soll...
Ich bin einfach begeistert von dieser Story.
Mach weiter so und du hast einen neuen Fan =^.^=
Ich würde mich übrigends sehr darüber freune, wenn du mir bei einem neuen Kapitel auch eine ENS schicken könntest ^,^
Ich will diese tollte Story ja nicht aus den Augen verlieren ^-^
Von:  BreakFree
2008-03-17T12:01:54+00:00 17.03.2008 13:01
wow das war ja mal echt genial xD
das war richtig süß, was zwischen ihr und kakashi abging...
und anko naja i.wie find ich hat sie es nich anders verdient oder?!
das geilste kappi von allen...omg..ich liebe es..ich liebe dich! xDD *lach*
Mein gott das war echt supii, echt jetzt...
das mit rin war auch echt gefühlvoll und sooo extrem traurig *schnief*
kakashi muss sich echt sch**** gefühlt haben, als sie ihm die schuld gegeben hat...
was zwischen kakashi und sakura abläuft ist was besonderes und das kann keienr kapputt machen
nicht mal der werte Uchiha...der erst recht nicht
der hat seine chance gehabt und wehe sakura bleibt nicht standhaft bei ihm
schliesslich ist kakashi um längen besser und er hats auch mehr verdient ^^
also freu mich aufs nächste kap ;) mach weiter so...

Viele liebe grüße BreakFree <33
Von:  BreakFree
2008-03-17T12:00:55+00:00 17.03.2008 13:00
wow das war ja mal echt genial xD
das war richtig süß, was zwischen ihr und kakashi abging...
und anko naja i.wie find ich hat sie es nich anders verdient oder?!
das geilste kappi von allen...omg..ich liebe es..ich liebe dich! xDD *lach*
Mein gott das war echt supii, echt jetzt...
das mit rin war auch echt gefühlvoll und sooo extrem traurig *schnief*
kakashi muss sich echt sch**** gefühlt haben, als sie ihm die schuld gegeben hat...
was zwischen kakashi und sakura abläuft ist was besonderes und das kann keienr kapputt machen
nicht mal der werte Uchiha...der erst recht nicht
der hat seine chance gehabt und wehe sakura bleibt nicht standhaft bei ihm
schliesslich ist kakashi um längen besser und er hats auch mehr verdient ^^
also freu mich aufs nächste kap ;) mach weiter so...

Viele liebe grüße BreakFree <33
Von:  jd
2008-03-13T16:25:33+00:00 13.03.2008 17:25
Haha, ich finde die Vorstellung von abgehärteten Jo-Nin am Herd, am besten mit einer zierlichen Schürze, immer sehr amüsant. Besonders wenn sie dabei summen. Und tiefsinnige Gespräche übers Wetter funktionieren wirklich, ich bin erschrocken als ich feststellte, dass ich mit meinem Freund geschlagene 50min. über das internationale Wetter gesprochen habe, danach habe ich mir Gedanken über den Sinn unserer Beziehung gemacht…
Ein Gespräch mit Anko hätte ich mich nicht getraut, das wäre mir eine Nummer zu „riskant“, Sakura hat meinen vollen Respekt! Ich dachte allerdings zuerst, Kakashis Reaktion ist etwas übertrieben aber dennoch nachvollziehbar. Er ist überfordert mit sich und seiner Vergangenheit. Hast du echt gut rübergebracht. Das mit Rin ist auch genial, hoffe, das wird wieder mit ihr. Und wehe, Kakashi macht nach dem Gespräch mit Anko einen Rückzieher, dann gibt’s Ärger! Aber ich würde schon gern wissen, was genau die gesprochen haben…
Also Fazit des Kapitels: es ist schön, sehr gefühlsvoll, traurig, zum Weinen und zum Schmunzeln, sowie einen super Schreibstil. Ich liebe es. Und behalte ruhig die Länge bei, ich bin immer ganz hibbelig, wenn ein Kapitel zu ende geht und ich warten muss!
Von: abgemeldet
2008-03-12T01:00:34+00:00 12.03.2008 02:00
maaaan
ich hätt fast geheult als kakashi sie "angemeckert" hat und alles erzählt hat *schnüff*
super kapitel
schreib schnell weiter, ja?

lg aus Japan^^/
arkansaw
Von:  CassieSandsmark
2008-03-09T10:34:59+00:00 09.03.2008 11:34
und wie das kapiiiiiiiiiiii...da slange kapi^^ einen kommentar wert ist, lol....ich hab ja richtig mtleid mit sakura ich meine sie wollte das alls doch nicht und trotzdem ist es passiert.....
ich hoffe nur kakashi entscheidet sich jetzt ankos wegen doch nicht anders, und ich finde es voll gut, das sakura kakashi direkt gefragt hat, und super fand ich das kakashi gleich voll damit rausgerückt ist. Ich wäre jetzt für urlaub..also vll nicht wirklich urlaub, aber irgendwie muss es doch gehen können, das beide mal eine wirklich schöne zeit miteinander verbringen...ohne dies ganzen probleme zu haben....naja ich freu mich auf jeden fall schon voll auf das nächste und behalte ruhig die länge diener kapi..bei kurzen kapis ist das so:
sobald man richtig in der geschichte drin ist(gefühlsmäßig) ist es auch schon wieder vorbei, bei langen kapis kann man sich da wesendlich besser reinversetzten....also schnell weiterschreiben und danke fürs bescheid sagen....

lgl Cassie
Von:  Kuschelwuschel88
2008-03-08T13:46:43+00:00 08.03.2008 14:46
WOW!!! total genial geschríeben ! echt, der absolute hammer!!!
Hab angefnagen mit lesen und konnt nicht mehr aufhören!!!
Schreib schnell weiter! und midestens genauso gut!!!!

ICh freu mich schon auf das Nächste Kapitel!!!
Von: abgemeldet
2008-03-08T13:46:23+00:00 08.03.2008 14:46
Wie toooolll *~*
Und der Trennstrich war auch ne gute Idee!
Ein Tee und dann ging es weiter ^^

Ihc musste schon wieder heulen! Y.Y
Das war soooo schön!
Und Rin war toll dargestellt!
Ich hätte für soetwas nichteinmal die Fantasie T.T

Du bist grandios und begabt bis zum Abwinken!!!
Mach bloß schnell weiter!!! ò.o

Lg <3
Von:  hide_85
2008-03-08T13:43:33+00:00 08.03.2008 14:43
das kapitel ist echt grandios,...und so schön lang.
ich finde die idee mit rin und obito toll und sie erklärt sein verhalten so schön.
haste toll gemacht, mach weiter so freu mich schon aufs nächste kapitel


Zurück