Du liebst mich...
Rod rannte die Straße entlag und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Die Leute die ihn entsetzt nach schauten waren ihm egal. Ihm war alles egal. Nach einiger Zeit hörte er auf zu rennen und blieb vor einem Haus stehen. Unbewusst war er hier her gelaufen. Er atmete tief durch und wischte sich mit seinen Pullover die Tränen weg. Ihm war kalt. Furchtbar kalt. Und dann musste er wieder an Farin denken. Er war genauso kalt. Ihm stiegen wieder Tränen in die Augen und seine Brust verkrampfte sich. Es tat weh. Rod sank an der Wand runter, kauerte sich zusammen und schluchzte in seine Hände, die er sich vor Gesicht gehalten hatte. Er bemerkte nicht einmal wie die Tür aufging...
„Rod?!“
Rod schrak hoch und sah mit verweinten Augen in Belas entsetztes Gesicht.
Bela kniete sich vor Rod. Es war schockierend den Chilenen so zu sehn.
„Hey.... Rod?....“
Der Chilene sah Bela kurz an und warf sich dann in dessen Arme. Er weinte wie noch nie zuvor. Bela hingegen strich ihn beruhigend über den Kopf.
“Schhh...“
Doch wieder sank Rod in sich zusammen, neben dem Schluchzen vernahm Bela nur einzelne Wortfetzen die immer wieder in einem schluchzen unterging.
Seufzend zog der Drummer den Chilenen nach oben und zog ihn mit in seine Wohnung.
Es kam Farin schon wie eine halbe Ewigkeit vor, seit Rod aus seiner Wohnung gerannt war.
Er fühlte sich schlecht bei dem Gedanken, dass er Rod verletzt hatte, aber was hätte er den tun sollen?
Langsam zog Farin sich an dem hölzernen Küchenschrank nach oben.
Seine Beine fühlten sich weich an und schnell strich er die wieder aufkommenden Tränen mit seinem Handrücken weg.
Langsam tapste er in Richtung Flur, wo sein Blick auf die Garderobe fiel.
Gezielt nahm er eine der Jacken herunter, die augenscheinlich nicht seine war, da diese ihm um ein paar Nummern zu klein war.
Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen und Farin drückte die Jacke fest an seinen Körper.
Mit festem Blick beobachtete der Drummer das Häufchen Elend was auf seinem Sofa saß und schon seit einiger Zeit auf seine Hände sah.
Er hatte ihm erzählt was passiert war, was Rods Gefühle so durcheinander geworfen hatte, und er selbst kann sich nicht erklären wieso Farin so reagiert hatte.
Er seufzte kurz um die Stille im Raum zu unterbrechen, doch dieser Versuch ging nach hinten los, den auch nach der Aktion machte Rodrigo nicht mal Anstalten irgendwas von sich zu geben, geschweige denn sich zu rühren.
"Du solltest mit ihm reden ...."
Nun hatte er Rods Aufmerksamkeit, der ihn erschrocken in die Augen sah.
"Aber ....." mehr brachte er nicht raus ... ihm war ja klar das er mit Farin reden musste, aber er hatte keinen Grund noch mal zu ihm zu gehen, und auch ansonsten glaubte er nicht das Farin ihm überhaupt die Tür öffnen würde.
Er seufzte kurz und sah dann wieder in Belas giftgrüne Augen.
"Ich würde ja aber ...."
Es war fast ein hauchen, aber der Drummer hatte es trotzdem gehört und wusste worauf er hinaus wollte.
"Du weißt nicht wie anfangen sollst, du glaubst Farin wird nicht mit dir reden"
Ein kurzes nicken von Rods Seite bestätigte ihn in seiner Vermutung.
"sag mal Rod ...." er musterte den Jüngeren kurz "Wo hast du eigentlich deine Jacke gelassen? Und jetz komm nicht an du hattest keine als du durch die Straßen gerannt bist"
Der Chilene schüttelte nur den Kopf "bei Farin ....."
Ein Grinsen zierte das Gesicht des Älteren "Na siehst und schon haste n Grund hinzugehen ^^"
Erschrocken musterte der Chilene den Drummer "Aber ..."
"Nichts aber!" und so zog er Rod hoch und dirigierte ihn in Richtung Tür "Du gehst jetz zu ihm, holst deine Jacke und nebenbei klärst du dit noch mit ihm ja?"
Wie angewurzelt stand Rod in dem kleinen Vorgarten.
Bela beobachtete ihm von der Tür aus.
Ein lächeln huschte Rod über die Lippen während er sich zu Bela umdrehte "Bela .... danke ..." und so trottete er wieder in Richtung von Farins Wohnung.
Lachend drehte der Drummer sich wieder in Richtung Tür und verschwand mit einem "Ich hab doch gar nix gemacht" in seiner Wohnung.
Rod ging die Straße lang Richtung Farins Wohnung. Es tat gut so einen Freund wie Bela zuhaben. Aber umso näher er Farins Wohnung kam. Umso stärker wurde das komische Gefühl in seiner Magengegend. Ihm war gar nicht wohl. Er hatte Angst. Angst vor Farin. Wie würde er reagieren? Würde er überhaupt aufmachen? Der Chilene hatte das Gefühl er musste sich übergeben, als er vor Farins Tür stand. Ihm war übel, er hatte Angst und wollte einfach nur ihr weg. Plötzlich ging vor Rod die Tür auf, wo ihn ein überraschter Farin ansah
„Rod?!“
“Äh..ich...ähm...“
stotterte Rod. Er war so unsicher, er wusste nich was er sagen sollte und alles in seinen inneren zog sich zusammen. Der Chilene schluckte und brachte ein kaum hörbares „Meine Jacke...“ hervor.
Farin sah ihn an und trat ein Schritt zur Seite.
“Komm rein“
Rod war unschlüssig. Sollte er? Er seufze und ging dann in die Wohnung. Der Blonde hinter ihn schloss die Tür leise.
„Du Farin-„
„Rod hör ma es tut mir leid. Ich weiß nich was in mich gefahrn is. Ich wollte dir nich wehtun. Es klingt jetz vielleicht nich sehr überzeugend, aber ich lieb dich auch. Ehrlich. Würdest du mir verzeihn? Es tut mir wahnsinnig Leid...“
Rod stand da und hörte sich an was Farin sagte. Seine Gefühle spielten verrückt und sein Magen sowieso. Sollte er Farin verzeihn? Er wusste es nicht. Er hatte gesagt das er ihn liebt. Rod liebte Farin auch. Aber er hatte Angst. Der Große beobachte Rod, wie dieser auf den Boden starrte. Er ging ein Schritt auf den Chilenen zu, legte seine Hände an dessen Wangen und zwang Rod dann dazu ihn anzusehen. Er lächelte sanft und wischte mit dem Daumen die Tränen, die über Rods Wangen flossen, weg.
Er lächelte sanft und gab rod einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
“Verzeihst du mir?“
Rod lächelte leicht und drückte sich an Farin.
“Ja.“
Ein lächeln huschte über Farins Lippen.
Er war glücklich das Rod ihm verzieh und küsste ihn abermals, was Rod nur zu gerne erlaubte.
Doch im Inneren von Farin machte sich ein seltsames Gefühl breit was ihn drohte auszufressen, eine Kälte, die auch durch die Küsse nicht verschwand...
