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Der schwarze Schatten der Seele

von

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Slytherins Medaillon

A/N: Wollt ihr wirklich Ausrede hören, warums nicht weiter ging? Aye: Mein Studium hat mit voller Wucht ausgeholt und versucht, mich zu erschlagen...
 

lg

NIX
 


 

31. Dezember 1997 (Ottery St. Catchpole, Grafschaft Devon, England)

„Slytherins Medaillon!“, keuchte Ron und seine Schwester ging mit ihrer Vermutung noch einen Schritt weiter: „Der Horkrux!“

Harry nickte verhalten.

Den Blick noch immer auf das Schmuckstück gerichtet fragte sie: „Hast du den Horkrux schon vernichtet?“

„Ich habe es versucht, aber ich habe es nicht geschafft, nein. Um ehrlich zu sein hatte ich gehofft, dass ihr eine Methode finden würdet.“

„Haben wir leider nicht. Aber du hast doch schon mal einen Horkrux vernichtet! Riddles Tagebuch! Damals hast du dem Ding doch mit einem Basiliskenzahn den Gar ausgemacht? Könnten wir das nicht wieder machen?“, fragte Ron und näherte sich mit dem Gesicht dem harmlos wirkenden aber doch schwarzmagischen Objekt.

„Das Problem ist nur, dass wir diesmal keinen Basiliskenzahn haben.“, erwiderte Harry trocken und legte das Medaillon außerhalb von Rons Reichweite auf den Nachtisch neben dem Bett, auf dem er saß. „Ich habe bereits versucht, es kaputt zu hexen, aber mir ist nicht einmal gelungen, ihm auch nur einen Kratzer zuzufügen, geschweige denn, es zu öffnen.“
 

1. Januar 1998 (Ottery St. Catchpole, Grafschaft Devon, England)

„Alohomora!“, donnerten nun schon zum wiederholten Male die Stimmen von Harry, Ron und Ginny, während sie um den Horkrux standen und ihre Zauberstäbe auf eben selbigen richteten. Natürlich brachte er auch dieses Mal nicht die geringste Wirkung.

„Es ist zum Verrücktwerden! Hermine, jetzt hilf uns doch endlich, vielleicht schaffen wir es zu viert!“

Zwar schnaufte sie missbilligend, doch sie sah nicht einmal von ihrem Buch auf.

Es war nahe Mittag. Seit Stunden - genauer seit Beendigung des Frühstücks - waren sie nun schon auf dieser zugeschneiten Wiese, die zu allen Seiten von Bäumen und Gebüsch verhüllt wurde. Während Harry, Ron und Ginny nun schon zum dreizehnten Mal alle Zauber und Flüche, die sie kannten und von denen sie sich irgendeine Wirkung erhofften, auf den Horkrux sprachen, saß sie seit Durchgang Nummer zwei, in mehrere Decken gehüllt, neben einem Baum, um dessen Stamm sie den Schnee weggeschmolzen hatte.

„Das hat es beim ersten Versuch auch schon nicht. Wieso sollte es dann jetzt funktionieren?“

„Musst du denn immer so pessimistisch sein? Mein Gefühl sagt mir...“

„...das du Hunger hast?“, fragte sie den Rothaarigen spöttisch.

Dieser verschränkte wütend die Arme vor der Brust. „Das auch. Aber ich glaube, dass wir es schaffen, wenn wir es nur lange genug versuchen!“

Erneut schnaubte sie und sah nun endlich auf. „Ron. Das Ding hat nicht einen Kratzer, obwohl ihr nun schon dreizehn Mal euer gesamtes Flucharsenal darauf abgefeuert habt.“

Rons Gesicht verfärbte sich rosa und er verstummte. Stattdessen ergriff nun Harry das Wort. „Was liest du da eigentlich?“

Tage der Nacht. Regulus Black hat durch dieses Buch herausgefunden, was ein Horkrux ist, vielleicht finde ich hier drin auch eine Methode, ihn zu vernichten.“

„Na dann such mal. Das ist doch genauso nutzlos, wie unsere Zauberei. ALOHOMORA!“, rief Ron erneut. Doch statt sich zu öffnen sprang das Medaillon zirka einen halben Meter in die Luft und fiel dann wie ein Stein zu Boden.

Mit einem missbilligenden Blick klappte sie das Buch zu, wickelte sich aus den Decken, welche sich sofort darauf in Luft auflösten, und ging davon.

„Was hat sie denn jetzt schon wieder? Es hat doch wenigstens mal einen Effekt!“, hörte sie Ron noch entrüstet stottern.

Sollten die drei sich doch die Finger wund hexen! Damit würden sie den Horkrux auch nicht öffnen können. Sie hingegen hatte bereits eine Idee, wie es gelingen könnte, doch vorher brauchte sie noch etwas aus dem Inventar von Fred und George, einen Trank aus der Weasleyschen Hausapotheke und ein Messer.
 

Eine geschlagene halbe Stunde und zehn Zauberhafte Zauberscherze der Weasleyzwillinge später verließ sie schließlich, noch immer entnervt, den Fuchsbau und stapfte durch den Schnee zurück zur Koppel. Mittlerweile hatte es erneut zu schneien begonnen, heftiger als noch am Morgen, und es schien nicht so auszusehen, als würde sich das Wetter in nächster Zeit umstimmen lassen. Als sie die zugeschneite Wiese schließlich erreichte, musste sie feststellen, dass zumindest Ron und Harry es noch nicht müde waren, Flüche auf das Medaillon zu sprechen.

„Kein Kratzer. Aber ich glaube, langsam vergeht ihnen die Lust.“, berichtete Ginny, die sich, nun ebenfalls in Decken gehüllt, an einen der Bäume gelehnt hatte.

„Nichts, was ich nicht erwartet hätte.“, flüsterte sie der Rothaarigen zu und setzte dann ihren Weg fort.

„Alohomora!“, befahl Ron erneut, doch seine Stimme klang recht kratzig, als würde sie ihm bei Zeiten den Dienst versagen.

Der Schwarzhaarige hingegen bemerkte sie und hielt inne. „Irgendwas Brauchbares entdeckt?“

„Könnte man so sagen ja.“

Nun sah auch Ron auf, anscheinend leicht verdattert über ihr plötzliches Erscheinen. „Genug dein zartes Gesäß gewärmt und endlich Zeit, uns zu helfen?“, krächzte er.

Ohne auf seinen Kommentar zu reagieren kniete sie neben dem Medaillon nieder und griff zu dem Messer. Bevor einer der Drei - Ginny war dazu gekommen - etwas sagen, ja nur einen Laut von sich geben konnte, schnitt die Klinge auch schon in ihr Fleisch. Sie biss die Zähne zusammen, während sie die Schneide über ihren Unterarm zog. Sofort quoll Blut aus der frischen Wunde, welches sie auf das Schmuckstück tropfen ließ.

Einen Moment geschah nichts.

Dann, plötzlich, sickerte der Lebenssaft in den Gegenstand, als sei dieser ein Schwamm und einen weiteren Augenblick später klappte er wie von selbst lautlos auf.

Dem Laut nach zu urteilen, den Ron von sich gab, war er schwer beeindruckt und auch Harry und Ginny - einmal öfter seltsam nah beieinander stehend - schienen verblüfft. Der Schwarzhaarige beugte sich zu dem Horkrux hinunter und griff nach der Kette. Sie flog ihm nahezu in die Hand. Für den Bruchteil einer Sekunde, als Harry das Metall berührte, schien die Zeit kurz still zu stehen und in einem dunklen Dämmerlicht zu versinken, doch dann erhob sich der Junge, als sei nichts gewesen und betrachte fasziniert das Bild in dem aufgeklappten Medaillon, welches er auf Augenhöhe baumeln ließ. Fast schien es, als sei alles Böse aus dem Schmuckstück gewichen.

„Ist es... War es das? Ist der Horkrux zerstört?“, keuchte Ron, noch immer erstaunt.

„Vielleicht.“, antwortete Harry, ohne den Blick von dem Anhänger zu nehmen.

Der Rothaarige atmete laut aus, bevor sein Blick auf die beiden anderen Gegenstände in ihrer Hand fiel. „Was wolltest du damit?“

„Ein Heiltrank für meine Wunde und ...“

Weiter kam sie nicht.

„Vielleicht aber auch nicht! EXPELLIARMUS!“, rief Harry.

Sein Zauber traf sie hart und schleuderte sie einige Meter in den Schnee. Sowohl Zauberstab als auch Heiltrank fielen ihr aus der Hand. Entfernt hörte sie, wie Ginny erschrocken aufschrie und dann ebenfalls entwaffnet wurde.

Benommen richtete sie sich auf und sah gerade noch, wie Harry Rons kläglichen Fluch blockte. Der Zauber des Rothaarigen prallte von einem unsichtbaren Schild ab und traf ihn selbst, woraufhin auch er zu Boden ging. Verzweifelt sah sie sich um, doch ihr Zauberstab lag zu weit entfernt. Kurzentschlossen griff sie nach dem nächstbesten Gegenstand und warf ihn auf ihren Freund, der gerade einen weiteren Fluch über den Weasley aussprechen wollte. Mehr zufällig als wirklich berechnet - der Schmerz in ihrem Arm störte sie beim Zielen - traf sie den Schwarzhaarigen. Eigentlich hatte sie versucht, den Gegenstand so zu werfen, dass er den Fluch blocken würde, doch auch so verrichtete er seine Arbeit gut. Ein feiner weißer Nebel stieg aus dem Würfel, den sie sich von Fred geliehen hatte. Es schien fast so, als würde er sich von selbst auf Harry stürzen und ihn vollends umschließen. Wie von weitem hörte sie ihren Freund erstickt aufschreien, dann erlosch der Zauber. Einen Moment stand der Junge reglos, dann glitt das Medaillon aus seiner Hand und er klappte wie in Zeitlupe zur Seite und fiel bewusstlos in den Schnee.

„Was zum Teufel ist denn in ihn gefahren?!“, keuchte Ron entsetzt und rappelte sich wieder auf.

„Ich wette zehn Galleonen, dass es der Seelenteil von Voldemort war, der im Anhänger eingeschlossen war. Durch das Öffnen müssen wir ihn befreit haben.“, erwiderte Ginny und warf einen Blick auf ihren reglosen Geliebten, bevor sie ihren Zauberstab aufhob und unverwandt auf den Horkrux richtete.

„Einer eine Idee, wie wir ihn vernichten sollen?“

Auch Ron hatte sich nun seinen Zauberstab zurückerobert und sah zwischen seiner Schwester und der Gefahr hin und her. „Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, Magie anzuwenden? DIFFINDO!“

Der Zauber verfehlte seine Wirkung nicht, doch statt das Medaillon zu zerstören, ließ es lediglich Rons Umhang zerreißen.

Entsetzt schrie dieser auf und sah an sich hinunter.

„Der Zauber ist nicht stark genug. Es muss weiße Magie sein!“

„Und was stellst du dir darunter vor?!“, fauchte der Rothaarige, während er noch immer den Riss in seinem Kleidungsstück begutachtete.

Hermine seufzte leise und nahm ihren Zauberstab, den Ginny ihr reichte. Im Augenwinkel sah sie, wie Harry sich wieder aufrichtete, das Medaillon erneut in der Hand und anscheinend nicht ganz bei Sinnen. Ohne zu zögern sprach sie den Zauber: „EXPECTO PATRONUM!“

Erneut bildete sich feiner, silberner Nebel, doch diesmal kam er aus der Spitze ihres Zauberstabes und formte sich zu einem Otter, der auf das Medaillon in Harrys Hand zustürzte. Der Junge reagierte schneller, als sie erwartet hätte. Binnen eines Wimpernschlages hatte er erneut einen Zauber gesprochen - genauer nicht gesprochen sondern nur gedacht - und seinen Zauberstab auf die Angreiferin gerichtet. Sein Fluch riss sie einmal öfter zu Boden. Einem Moment war ihr schwarz vor Augen. Wie von fern hörte sie einen Aufschrei, vielleicht hatte ihr Patronus doch noch sein Ziel erreicht. Als nächsten merkte sie, wie sie zitternd, mit dem Gesicht nach unten, im Schnee lag. Vorsichtig richtete sie sich auf. Während ihrer kurzen Ohnmacht hatte Ron sich auf Harry gestürzt und raufte sich nun auf dem Boden mit ihm. Mehr oder minder blind schlug er auf seinen Freund ein und tatsächlich gelang es ihm, ihm das Medaillon aus der Hand zu schlagen. Es fiel einige Meter entfernt in den Schnee. Doch diesmal hatte Harry, oder viel mehr Voldemort selbst, anscheinend nicht vor, sich geschlagen zu geben. Es gelang ihm, den Rothaarigen von sich zu stoßen und seinen Zauberstab wiederzuerlangen.

Bevor er jedoch einen Fluch sprechen konnte, schien die Welt einmal öfter still zu stehen und in einem Dämmerlicht zu versinken. Wie in Zeitlupe blickte Hermine zu dem Medaillon. Ginny hielt es in der Hand und schien fest zuzudrücken. Auch die Blicke von Ron und Voldemorts Seelenrest wandten sich dem Mädchen zu.

„Ginny! Bist du verrückt? Das Ding ist gefährlich!!!“

Das Mädchen antwortete nicht. Stattdessen sah sie weiter zu Harrys Körper und beachtete den Gegenstand in ihrer Hand gar nicht. Dann, genauso plötzlich, wie die Zeit innegehalten hatte, trat eine weitere Veränderung ein. Das Dämmerlicht schwand und ganz langsam stieg dunkler Rauch aus dem Schmuckstück auf. Ein Zischen erfüllte die Luft. Harry schrie abermals auf. Sein Schrei klang furchtbar unwirklich in ihren Ohren und sie bekam nur im Augenwinkel mit, wie er in die Knie ging.

Plötzlich hörte der Spuk auf. Ginny sackte leicht zusammen und wandte ihren Blick wieder dem Medaillon in ihrer Hand zu, das nun einen seltsamen, dumpfen Farbton angenommen hatte.

„Was hast du...?“ Bevor sie weiter sprechen konnte, fiel ihr das kleine Fläschchen in Ginnys anderer Hand auf.

„Du hast ihn darüber gegossen?“, fragte Hermine ungläubig.

Die Rothaarige nickte leicht. „Nachdem ich meine Hände damit eingerieben hatte, ja. Ich dachte, wenn man das Medaillon mit Blut öffnen konnte, könnte man ihm vielleicht auch Schaden, indem man die gerissene Wunde »heilt«. Schätze, ich hatte Recht.“

„Das heißt, der Horkrux ist... zerstört?“

Erneut nickte die Rothaarige und sah dabei zu ihrem Bruder. Dann schien ihr Blick auf Freund zu fallen, der bewusstlos im Schnee lag.

„Harry!“

Alle drei waren sofort bei ihm. Nach einer Schrecksekunde stellten sie erleichtert fest, dass er noch am Leben war und das Medaillon auch sonst keine Spuren hinterlassen zu haben schien.

„Was machen wir jetzt mit ihm?“, frage Ginny ratlos, Harrys rechte Hand umklammernd.

Hermine hielt seine Linke. „Wir müssen ihn warmhalten, denke ich. Vielleicht kommt er von allein zu sich. Bringen wir ihn hoch in sein Zimmer.“

„Hoch in sein Zimmer? Mum bringt uns um, wenn sie ihn so sieht!“, keuchte Ron und blickte entsetzt in die Runde. Seine Schwester nickte nach kurzem Zögern bedächtig.

Doch da erklang auch schon die Stimme der Weasleymutter und einen Moment später stand sie, in eine sehr modischen Küchenschürze gekleidet und mit einem Kochlöffel bewaffnet zwischen dem Gebüsch und schrie auf, als sie den reglosen Körper des Schwarzhaarigen erblickte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sitamun
2008-08-05T10:16:27+00:00 05.08.2008 12:16
Ich dachte bisher eigentlich immer, dass, wenn man Zaubertränke verwendet, sie sofort wirken. Also, auch sofort einziehen ((das klingt seltsam und erinnert eher an eine Creme -.-)) und Ginny sich deswegen auch nicht die Hände damit einreiben könnte Öö.
Aber gut.
Jedem seine Vorstellung^^'.

Und pöööö~se.
Da wird der Harry einfach so von dem kleinen Seelenstückchen im Medaillon übernommen.
(Er kann da zwar nicht wirklich was für, sieht man mal von seiner Unvorsichtigkeit ab, aber) ich bin gespannt, was Klein Harry zu seiner Verteidigung zu sagen hat xD'.
Aber vielleicht erinnert er sich auch nicht dran ... so wie Ginny *grübel* ....
Möglich wär's auf jeden Fall *weitergrübelt* ...

((Ich philosophier einfach mal vor mich hin ... hier steht ja unverständlicherweise so oder so kein anderer Kommentar, da kann ich auch einen etwas längeren schreiben *nodnod*.))

Mmmh~ ... wenn Harrylein von dem Seelenstück kontrolliert wird, scheint er ein besserer Zauberer zu sein als vorher .....
Und außerdem frage ich mich, wofür Hermine den Würfel von Fred/George brauchte *grübel* ... sie konnte ja schießlich nicht wissen, wofür er schließlich gebraucht wurde ...

Davon mal abgesehen ist dir der kleine Kampf eigentlich ziemlich gut gelungen von wegen Spannungsaufbau - er klingt zumindest für die Verhältnisse einer Fantasiewelt seeee~hr realistisch^^.

Und apropos Kampf - ich freu mich schon auf die folgende Explosion von Molly. ^^


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