Zum Inhalt der Seite

Geschichten aus Urû´baen

-Wie Murtagh zu einem Drachenreiter wurde-
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bruder gegen Bruder

Bruder gegen Bruder
 

„Murtagh du bist es wirk…..“

Doch weiter kam Eragon nicht, denn Murtagh grinste und zischte: „Thrysta Vindr“, woraufhin sich zwischen ihnen ein harter Luftball bildete, der Eragon einen heftigen Stoß gegen den Brustkorb versetzte und ihn zehn Meter weit über das Plateau schleuderte. Der Dunkelhaarige konnte die Drachendame knurren hören, doch sein Drache hielt sie davon ab, sich ihm entgegen zu stellen. Murtagh ließ das Schwert sinken und deutete mit der gepanzerten Hand auf Eragon. „Du würdest niemals aufgeben, nicht wahr?“ denn so kannte er seine ehemaligen Weggefährten. Er sah, wie sich Eragon aufrappelte und hustend sagte: „Murtagh…du lebst? Ich habe doch gesehen, wie die Urgals dich in den Tunneln hinabzerrten. Ich habe dich versucht mit der Traumsicht zu finden, aber bloß Dunkelheit gesehen.“ Der angesprochene hielt kurz inne und schaute den anderen an. Die Zwillinge schienen ganze Arbeit geleistet zu haben, wenn nicht mal Eragon ihn finden konnte. Ein heiseres und trauriges Lächeln kam von ihm und dachte an den Tag, an dem er selbst versucht hatte, seinen Bruder mit der Traumsicht zu finden, doch nur Dunkelheit sah.

„Auch ich habe nichts gesehen, außer Dunkelheit.“

„Aber du bist doch in den unterirdischen Gängen von Farthen Dûr gestorben! Arya hat deine blutigen Kleider im Tunnel gefunden.“ Kam es verwirrt von dem jüngeren, doch ein Schatten verdüsterte Murtaghs Züge. Damals in den Fängen der Zwillinge und unter Galbatorix Folter, hätte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als zu sterben. Doch nun war er hier und er hatte eine Aufgabe und ein neues Lebensziel, was er gemeinsam mit Dorn erreichen wollte…die Freiheit, irgendwann. Murtagh erzählte seinem kleinen Bruder, was wirklich geschehen war, dass die Zwillinge Schuld an seiner Entführung waren, nachdem sie sich ein paar Urgals gefügig gemacht hatten und ihn selbst mit einem Bann belegten, damit dieser nicht fliehen konnte. Eragon schüttelte nur mit dem Kopf, denn er schien das alles nicht so recht glauben zu können.

„Aber warum hast du dich auf Galbatorix Seite geschlagen? Du hast mir doch gesagt, du würdest ihn hassen. Du hast gesagt….“

“Ich habe mich nicht auf seine Seite geschlagen.“ Brüllte Murtagh mit einem Ton, der an Wahnsinn erinnerte. Er verstand nicht, was Murtagh durchgemacht hatte. Wahrscheinlich konnte sich der Braunhaarige sich die ausmaßen nicht einmal vorstellen. Dem einen Reiter blieb nichts anderes übrig, als dem anderen zu erklären, was der König mit ihm gemacht hatte, dass er bestraft wurde, für seinen Verrat und das er ihm nicht für damals dankte, als er sich um den kleinen Jungen gekümmert hatte. Bei den Worten spürte Murtagh die zurückgebliebenen Narben der Peitschenhiebe, die er neben den anderen Qualen erleiden musste, als er an das letzte dachte und es aussprach: „Anschließend hat er mir alles entlockt, was ich über dich, Saphira und den Varden wusste.“

“Du hast uns verraten? Ich habe um dich getrauert und du hast mich verraten?“ kam es entsetzt von Eragon. Dieser hatte genauso reagiert, wie Murtagh es sich in seinem Zimmer ausgemalt hat, nachdem er von Galbatorix zurückgekehrt war.

“Ich hatte keine andere Wahl. Du kennst den König nicht so wie ich, du hast noch nie seine Magie und Kraft am eigenen Leib gespürt. Ich habe versucht mich zu währen, doch dass war alles vergebens. Und nachdem Dorn bei mir geschlüpft ist, hat Galbatorix uns beide gezwungen, ihm in der alten Sprache Treue zu schwören. Wir müssen ihm gehorchen, ob wir wollen oder nicht. Meinst du, ich habe es mir so ausgesucht?“ brüllte Murtagh, gegen seine Gefühle ankämpfend, denn er wollte dies hier alles doch gar nicht. Doch Eragon überhörte den letzen Punkt und sprach weiter.

“Du bist geworden wie dein Vater.“

Ein eigenartiger Glanz trat in Murtaghs Augen. „Nein, nicht wie mein Vater. Ich bin stärker, als Morzan es je war. Galbatorix hat mir Dinge beigebracht, von denen du nicht einmal zu träumen wagst. Geheimnisse, furchtbare Geheimnisse.“

Stimmt, er hatte Zauber gelernt, die die Elfen nicht mal auszusprechen wagen, Worte in der alten Sprache, die vergessen waren.

“Dinge, die Geheimnisse bleiben sollten.“ Kam es nur knapp zur Antwort von dem jüngeren.

“Wenn sie dir bekannt wären, würdest du nicht so reden. Die Elfen verstecken sich doch bloß in ihrem Wald und Brom war genauso ein Schwächling.“

Bevor Murtagh noch etwas sagen konnte, spürte er eine starke Magie, die ihn stirnrunzelnd gen Osten schauen ließ, auch Eragon folgte seinem Blick und beide sahen nun die Zwillinge, die an der Spitze der Armee des Imperiums standen und ihre Gegner und ehemaligen Vertrauten mit Energiestößen bombardierten. Wie Murtagh sie kannte, hatten sie sicherlich viel Spaß, doch merkten sie nicht, dass sich ihnen jemand näherte. Nur die beiden Reiter sahen den jungen Mann. Der Braunhaarige erhob seine Hand und wollte ihn gerade mit einem Zauber retten, doch Murtgah, der dies aus dem Augenwinkel sah, hielt ihn auf und ein verbittertes Lächeln umspielte seine Lippen.

“Warte! Ich will sehen, was er anstellt. Die Zwillinge haben mich bestialisch gefoltert, als ich ihr Gefangener war.“ Nur zu gerne würde er sie selber dafür büssen lassen, doch vielleicht konnte dieser Mann es mit dem Hammer in der Hand für ihn erledigen.

“Und du wirst ihm nichts tun und die Zwillinge nicht warnen?“ kam es zweifelnd von seinem kleinen Bruder, doch Murtagh versprach es ihm in der alten Sprache: „Vel Einradhin iet ai Shur´tugal“

Somit beobachteten beide das Geschehen, was ihnen wie eine Ewigkeit vorkam. Am Ende siegte Roran, in dem er den beiden Zwillingen die Schädel spaltete und diese tot zusammensackten und liegen blieben. Dies war eine kleine Genugtuung für den Dunkelhaarigen, als er sich von dem Schlachtfeld wieder abwandte und Eragon ansah, der sich ebenfalls wieder auf seine eigene Lage konzentrierte und Murtagh fragte: „Und was nun? Wirst du mich umbringen?“

Überrascht sah der gefragte den jüngeren an.

“Natürlich nicht. Galbatorix will dich lebend oder besser gesagt er braucht den letzten weiblichen Drachen um seine Vision zu erfülle. Eine Vision, in dem Alagaësia unter einem Banner vereint ist und in dem die Drachenreiter zu neuem Ruhm erlangen werden. Ein Neubeginn für uns alle.“

Murtagh überraschten seine eigenen Worte. Hatte er diese wirklich gesagt? Er selber war doch immer dagegen, allerdings war die Idee wirklich gut, doch seine Methoden waren grausam. Als ob Eragon seine Gedanken lesen konnte wanderte er nun wütend auf dem Plateau hin und her und deutete auf das Schlachtfeld unter ihnen, ob dies wirklich der richtige Weg sei.

„Galbatorix hat nichts anderes als Tod und Verderben gebracht. Er lügt. Er mordet. Er manipuliert. Das ist der falsche Weg und das weißt du doch genau, deshalb hast du ihn doch immer verabscheust und bist geflohen.“ Eragon atmete hörbar ein und sprach dann mit sanfterer stimme weiter, immer auf Murtagh achtend, der auf sein Schwert schaute.

„Ich weiß, das hier tust du gegen deinen Willen. Aber du könntest auch versuchen zu fliehen. Arya und ich, wir könnten versuchen deine Zauberfesseln zu lösen, die dir Galbatorix auferlegt hat. Bitte komm zurück, lass uns wieder Freunde sein wie damals auf unserer gemeinsamen Reise.“

Der Dunkelhaarige hielt den Kopf noch immer gesenkt und ließ sich Eragons Worte durch den Kopf gehen. Wie gerne würde er dies tun. Einfach davonlaufen, wie damals und wieder gemeinsam mit Eragon herumwandern. Doch für ihn gab es keine Hoffnung mehr, dem König zu entkommen, außer er würde getötet werden.

Murtagh erhob leise seine Stimme. „Du kannst mir nicht helfen, Eragon. Niemand außer Galbatorix kann uns von unserem Schwur befreien und das wird er nie tun. Denn er kennt unsere wahren Namen. Wir sind für alle Zeit seiner Sklaven, solange er lebt werden wir unter seinem Dienst stehen.“

Eragons Miene veränderte sich ebenfalls und mit todernster Stimme sagte er: „Dann lass mich euch beide töten. So könnte ich euch von den Fesseln befreien.“

Murtagh erhob nun seinen Kopf und schüttelte diesen, mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck. Wenn Dorn nicht wäre, hätte er sogar ja gesagt, doch er wollte für seinen Drachen weiterleben. Er hatte es ihm versprochen und daran würde er sich halten.

“Nein, so einfach ist das nicht. Denn mein Drache kann nichts dafür und warum soll er für etwas büssen, in was er unbewusst reingeboren wurde. Dafür ist das Leben noch viel zu süß und niemand liegt mir mehr am Herzen als Dorn oder ich selbst. Würdest du an meiner Stelle den Tot wählen und deinen Drachen somit ebenfalls dem Schicksal überlassen?“ Murtagh konnte sich die Antwort denken, auch wenn Eragon nichts darauf erwiderte. Der Dunkelhaarige spürte Dorn in seinem Geist. Als wollte er sagen, dass er genauso dachte und dass er richtig entschieden hatte. Doch bevor er noch etwas erwidern konnte, griff der jüngere den Geist des älteren an und sprang vorwärts, mit seinem gezückten Schwert auf Murtaghs Herz gerichtet.

“Letta!“ konterte Murtagh, in dem er Eragon mit diesem Wort auf den Boden fesselte und bewegungsunfähig machte. Er hätte sich denken können, dass der Drachenreiter nicht so leicht aufgeben würde. Mit schwerem Herzen blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als seinen kleinen Bruder nun als richtigen Feind anzusehen, denn dieser würde ihn nicht laufen lassen. Rechts von ihm stieß Saphira einen Feuerball aus und sprang auf ihn zu wie eine Katze, nachdem sie Dorn überwältigt hatte. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten und ließ erneut einen Zauber wirken, in dem er seine Hand ausstreckte und so tat als würde er Saphira fangen wollen und rief dann: „Risa“

Die Drachendame jaulte überrascht auf, als Murtaghs Zauber sie mitten in der Luft festhielt. Nun waren beide in den Händen des neuen Feindes, doch wusste Murtagh, dass keiner von ihnen aufgeben würde. Es dauerte nicht lange, bis Eragon einen Gegenangriff startete und rief: „Brakka du Vanyali sem huildar Saphira un eka.!“ Doch Murtagh hielt dagegen und ließ seinen Zauber weiter wirken und er spürte die Anstrengung seines Bruders, wie er versuchte den Zauber zulösen. Doch die Minuten verstrichen und der Griff des Dunkelhaarigen löste sich nicht, dafür schwanden die Kräfte von Eragon, eher dieser Bewusstlos wurde löste er den Zauber und es war keine Gegenwehr mehr zu spüren.

„Du kannst dich nicht mit mir messen, Eragon. Keiner kann das, außer Galbatorix.“

Er trat auf Eragon zu und drückte ihm die Schwertspitze an die Kehle, doch der unter ihm liegende rührte sich nicht.

„Es wäre einfach, dich nach Urû´baen zu bringen.“ Doch wollte er dies ja selber nicht so recht, aber nun hatte er die Oberhand. Was sollte er tun? Würde er dies mit seinem Gewissen vereinbaren können?

Diese Gedanken wurden unterbrochen, als Eragon das Wort ergriff.

„Tu das nicht! Lass mich gehen.“ Wie gerne würde er dies tun. Doch wenn er ihn jetzt los ließ, würde Eragon ihn sicherlich wieder angreifen.

„Wir waren einmal Freunde. Wir haben gemeinsam gekämpft. Galbatorix kann deinen Geist nicht so sehr vergiftet haben, dass du das alles vergessen hast. Wenn du das tust, Murtagh, dann bist du für alle Zeit verloren.“

Diese Worte musste er ihm nicht sagen, denn nur weil sie einmal Freunde waren und sie noch etwas anderes verband, zögerte er. Doch verloren war er schon lange, oder etwa nicht? Eine lange Minute verstrich und Blut sickerte aus der Stelle, wo seine Schwertspitze seinem ehemaligen Freund die Haut aufgeritzt hatte. Doch dann fällte er eine Entscheidung und sah seinem kleinen Bruder tief in die Augen. „Ich sollte versuchen, dich zu fangen, so lautet mein Auftrag. Nun, ich habe es versucht. Sieh zu, dass wir uns nie wieder über den Weg laufen. Galbatorix wird mich zusätzlich Schwüre in der alten Sprache ablegen lassen.“ Er ließ das Schwert sinken und beugte sich zu dem jungen Mann hinunter, als dieser nur kurz sagte: „Du tust das richtige.“ Bevor Murtagh darauf antwortete nahm er Zar´roc aus dessen Hand und nahm es an sich.

„Vielleicht. Aber bevor ich dich gehen lasse, nehme ich dies an mich. Mein Drache heißt Dorn. Und genau das wird er all unseren Feinden sein, ein Dorn im Auge. Da ist es nur recht, dass ich auch das Schwert Kummer trage. Außerdem hätte Zar´roc von vornherein an Morzans ältesten Sohn gehen sollen und nicht an dessen jüngeren Bruder. Es ist mein rechtmäßiges Eigentum.“

Murtagh beobachtete seinen Bruder genau und ihm entgingen nicht dessen Gesichtszüge.

„Ja, auch ich war überrascht als die Zwillinge gemeinsam mit Galbatorix herausgefunden hatten, dass wir die gleichen Eltern haben. Das haben sie herausgefunden, als sie in deinem und meinem Geist eingedrungen waren. Selena und Morzan sind unsere Leiblichen Eltern.“ Auf einer Art war er damals froh gewesen. Denn damit hatte er erfahren, dass er nicht alleine war. Er hatte noch Verwandte, einen Bruder und einen Cousin, der die Zwillinge für ihn bestraft hatte. Doch damit war seine Aufgabe noch schlimmer geworden. Wie oft ging ihm die Frage im Kopf herum, wie er dies wohl Eragon beibringen sollte. Nun war es von ganz alleine gekommen.

„Glaube es, oder glaube es nicht. Doch wir können nicht abstreiten, wer unsere Eltern waren. Wir beide haben das Bluterbe unseres Vaters geerbt. Denn wir sind ebenfalls Drachenreiter geworden, so wie Morzan unser Vater einst einer war.“

Eragon rührte sich nicht, wahrscheinlich musste er diese Neuigkeit erstmal verdauen und verstehen lernen. Die Miene des jüngeren sprachen Bände und dies tat dem älteren in der Seele weh, doch würde er daran nichts ändern können.

“Ich nehme mein Vermächtnis von dir, Bruder. Leb wohl.“

Mit schwerem Herzen erhob sich Murtagh und sah noch ein letztes Mal auf Eragon herab, ehe er seinen Helm aufhob und zu seinem Drachen hinüber ging und aufstieg. Dorn ging in die Hocke, breitete seine Flügel aus und hob Richtung Norden vom Plateau ab. In der Luft hob er die Magie auf, die Saphira und Eragon noch immer festhielte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neanoria
2007-07-25T20:05:44+00:00 25.07.2007 22:05
T___T *taschentuch rauskram*
kann mich dem anderen kommi zu anschließen.
menno! *ein happy end im dritten buch will*
Ich flieg eigenhändig nach amerika und lass den zur not ne fortsetzung tippen!!! Der wird es noch bereuen, wenn er kein happy end macht ò__ó
*grins*
Von:  ShadowHunter19
2007-07-25T09:56:27+00:00 25.07.2007 11:56
tja jetzt kommt das ende...
das kappi war toll^^
wie gesagt schön das azus murthags sicht zu lesen^^
bin gespannt auf das ende
schreib bitte schnell weiter!
LG
Shadow


Zurück