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Geschichten aus Urû´baen

-Wie Murtagh zu einem Drachenreiter wurde-
von

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Drache gegen Drache

Drache gegen Drache
 

Die Truppen von Galbatorix brachen wie erwähnt in der darauffolgenden Nacht auf. Murtagh und Dorn selber machten sich im Morgengrauen bereit, denn sie sollten als Nachhut folgen und den entscheidenden Schlag ausführen. Wenn die beiden eintreffen würden, würde der Kampf schon in vollem Gange sein. Der junge Reiter hatte von dem König eine polierte Rüstung aus Stahl bekommen, sowie ein kurzes Breitschwert. Sein Drache hingegen erhielt nichts, wobei er an die Rüstung dachte, die Saphira damals bei ihrem ersten Kampf von den Zwergen bekam. Das Dorn ungeschützt in die Schlacht ziehen musste gefiel dem Reiter gar nicht, doch was er dachte zählte hier in Urû´baen eh nicht, dass musste er immer wieder aufs neue lernen. Mehr oder weniger bereit, stieg Murtagh auf seinen roten Drachen und beugte sich leicht zu ihm vor, als er ihm über den Hals streichelte.

~Bist du bereit mein großer? ~

~Wenn du es bist, bin ich es auch~

Um die Wahrheit zu sagen, war er nicht bereit, doch das war egal, sie musste die befehle des Königs ausführen. Diese Unsicherheit spürte der rote und versuchte seinem Freund Mut zu machen, in dem er seinen Geist berührte und ihm beistand.

~Dann lass uns los fliegen. Die Zwillinge erwarten uns auf den Du Völlar Eldrvarya, dem Schlachtfeld~

Kaum hatte Murtagh dies gesagt erhob sich Dorn und flog in die angegebenen Richtung. Eigentlich genossen beide immer das gemeinsame fliegen, doch dieses Mal war es etwas anders und man konnte die Anspannung der beiden spüren. Der Wind, der oben kälter war als unten, wirkte heute noch eisiger. Schnell brachten sie den Weg hinter sich, als der Drache tiefer ging und bei dem geplanten Versteck, wo die Zwillinge bereits warteten und dem Kampf von sicherer Entfernung beobachteten, ehe sie selber eingreifen durften. Vorsichtig und so Sicher wie immer landete der rote auf dem dunklen Waldboden. Murtagh blieb jedoch auf seinem Drachen sitzen und schaute sich die Schlacht von seinem Platz aus an, die auf den brennenden Steppen tobte und ließ sich einige Informationen von den Zwillingen geben, was bisher schon geschehen war. Im Gegensatz zu dem Drachenreiter waren die beiden Glatzköpfe voller Elan und Vorfreude auf den Kampf. Endlich durften sie die Varden selber bekämpfen, mit eigenen Händen und Magie. Sie berichteten ihm von dem Angriff Angelas und dem Nachtschatten, was die Offiziere verwirrten. Und von dem Gift, was einige Leben schon vor Kampfbeginn einforderte. An die Kräuterhexe konnte sich Murtagh noch genau erinnern, sie hielt sich zur selben Zeit wie er in Tronjheim auf. Sie war eine Frau voller Geheimnisse und man durfte sie nicht unterschätzen, was sie hier wieder einmal gezeigt hatte. Auch erfuhr er, dass sich hunderte Soldaten des Imperiums entweder ergeben hatten, zu den Varden übergelaufen sind oder geflohen waren. Was Murtagh ihnen nicht unbedingt übel nehmen konnte, denn würde er die Wahl haben, würde er ebenfalls zu den Varden überlaufen. Nach Beendigung des Berichts wurde es auf der Feindlichen Seite plötzlich laut, denn wie er sehen konnte, waren die Zwerge eingetroffen, die alle laut „Vor Hrothgarz Korda!“ riefen. Kaum griffen sie im Kampf ein, wendete sich das Blatt auch gleich zu den Gunsten der Varden. Vor einiger Zeit hatte er noch an deren Seite gekämpft, nun würde er gegen sie Kämpfen. Am liebsten hätte er laut aufgelacht, als er an die damaligen Worte von Ajihad und Orik dachte. Damals hatten sie ihn festgenommen, weil er Morzans Sohn war und dachten, er wäre ebenfalls ein Verräter und würde daher eine Gefahr darstellen, nun war er dies wirklich geworden. Nun würde er sogar deren König töten. Doch Murtagh wurde schnell aus diesen Gedanken geholt, als ein Horn ertönte und darauf ein zweites erklang. Dies war das vereinbarte Zeichen. Jetzt war es an dem Reiter und den Zwillingen den Kampf in die Hand zu nehmen und das Blatt zu wenden. Gerade als Murtagh mit Dorn in den Himmel stieg erklang ein Trommeln, der ihre Ankunft ankündigte. Über ihn stand die Sonne, die den Nachmittag anzeigte und unter ihnen wurde es Still, alle Augen waren auf die nördliche Richtung fixiert, woher die Klänge und er, ein neuer unbekannter Drachenreiter kam. Da deren Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, würde es nun ein leichtes sein, einen Gegenangriff zu starten und seine erste Aufgabe zu erfüllen, denn er konnte den Zwergenkönig sogleich erblicken, der von seinen Zwergenmagiern umgeben war. Ohne groß zu überlegen erhob er seine linke Hand und sprach leise ein paar Worte. Aus seiner Handfläche kam ein roter Lichtstrahl, der Hrothgar in die Brust traf. Murtagh beobachtete das Geschehen und sah, wie um den König herum die Zwergenmagier tot zusammenbrachen, die versucht hatten, den Angriff abzuwehren, jedoch nicht stark genug waren. Den Magiern folgte der König, der jetzt ebenfalls tot zusammensackte und reglos liegen blieb. Ein Rufen und Schreie klangen durch die noch eben da gewesene Stille. Als ob alle Anwesenden aus einem tiefen Schlaf erwacht waren, begann die Schlacht nun wieder zu toben. Das nächste Ziel des Reiter sollten Eragon und Saphira sein, wovon er nicht überzeugt war, doch bevor er noch Zweifel hegen konnte, sah er vor sich den blauen Drachen mit seinem Bruder aufsteigen und auf sich zu fliegen.

~Verräter! Schwurbrecher! Mörder!~ erklang es plötzlich in Dorns Geist, als beide auf sie zugeflogen kamen. Der rote Drache sah die beiden zum ersten Mal. Jedoch hatte er von seinem Reiter schon viel über sie erfahren und wusste auch, dass Eragon für Murtagh sehr wichtig war. Nachdem sein Freund erfahren hatte, dass sie sogar Brüder waren, war er ihm noch wichtiger geworden. Doch von all dem wussten der andere Reiter und sein Drache nichts.

Murtagh spürte, dass Eragon in sein Bewusstsein eindringen wollte, um die Abwehr der beiden zu durchbrechen. Dorn, der mit Murtagh verbunden war, spürte dies ebenfalls, doch wusste keiner der beiden das Eragon bei dem Dunkelhaarigen in den Tiefen seines Geistes dutzende von Stimmen klagen hörte, als wären diese eingesperrte Seelen die um Befreiung flehten. Diese Stimmen gingen dem anderen nicht mehr aus dem Kopf und fragte sich, ob diese Hilfeschreie von Murtagh selber waren, oder von Opfern, die er vielleicht auf seinem Gewissen hatte. Doch Eragon hatte keine Zeit mehr, sich über dies Gedanken zu machen, denn Murtagh hatte mit solchen Eindringlingen Erfahrungen und dies oft genug trainiert. Mit einem Stoß seiner Energie schlug er seinen kleinen Bruder zurück, der sich auch sogleich überraschend aus dem geistigen Schutzwall zurückzog. Der einzige, der es schaffte, noch in dem Geist Murtaghs einzutreten war Galbatorix selbst. Nun wollte der Dunkelhaarige selbst in dem Geist von Eragon eindringen, doch wurden seine Versuche schnell wieder unterbrochen, denn Saphira und Dorn knallten mit einem lauten Krachen und Scheppern der Rüstung zusammen und beide Reiter wurden leicht zurück geworfen und hatten wieder einen klaren Gedanken und beobachteten ihre Drachen, wie sie sich gegenseitig anfingen zu bekämpfen. Beide kämpften heftig mit ihren Krallen und Zähne, jeder versuchte an den Hals des anderen zu gelangen. Dorn war zwar kleiner und ungeschützt, doch hatte er kräftigere Beine und Schultern, womit er einen ebenbürtigen Gegner darstellte. Die Schwänze der Drachen schlugen durch die Luft und ließen ein Summen ertönen, als sie durch das Kämpfen immer tiefer sanken. Um wieder höher zu kommen, hielten sie kurz inne in ihrem Streit, doch als sie wieder an Höhe gewonnen hatten spie Saphira Feuer. Dorn schaffte es nicht mehr auszuweichen, doch Murtagh half ihm, in dem er erneut Magie Einsätze und drei Meter vor ihnen das Feuer teilte und sie somit ohne Schaden davon kamen. Der rote ließ dies nicht auf sich sitzen und startete eine Gegenangriff mit seinem Feuer, doch dies wehrte Eragon mit folgenden Worten ab: „Skölir nosu fra Brisingr“

Das Feuer verschwand und die beiden Drachen fingen wieder an, sich zu bekämpfen und hieben mit ihren Krallen und Zähnen aufeinander ein.

So wie die beiden Drachenreiter sich in der Luft bekämpften, ging auch unten auf dem Boden die Schlacht weiter, von der Eragon plötzlich abgelenkt wurde, als er unten zwei bekannte Gesichter entdeckte. Murtagh wusste wenn er erblickt hatte, denn nun waren auch endlich die Zwillinge angekommen und griffen die Du Vrangr Gata an.

Die Unachtsamkeit des jüngeren Nutzte der ältere aus und versuchte erneut das Bewusstsein von ihm zu attackieren, denn beim ersten Mal wurde dies ja durch das Aufeinanderprallen der Drachen unterbrochen. Doch Eragon reagierte schnell und wehrte das Eindringen ab und Saphira nutzte dies und flog hoch. Die blaue Drachendame stand nun über dem roten. Der Dunkelhaarige folgte dem Blick und sah dann nur noch wie Eragon sich vom Sattel löste und hinuntersprang. Der junge Reiter viel schnell und durch den freien Fall bemerkten die anderen beiden nicht, dass der Braunhaarige bereits auf ihrer Höhe war und Zar´roc schwang und somit konnten sie nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Eragon schlug mit dem Schwert auf Dorns linkes Hinterbein ein und der rote Drache bemerkte die Schmerzen und spürte wie seine Sehne durchtrennt wurde. Ein lauter Schrei durchströmte den Himmel.

~Dorn, du bist verletzt.~ schrie Murtagh dazwischen.

~Das ist nicht schlimm, so leicht lasse ich mich nicht schlagen. Konzentriere dich lieber weiter auf den Kampf~

Dorns Worte ließen keine weiteren Einwände zu, doch verhinderte dies nicht, dass sich sein Reiter trotzdem Sorgen machte. Sein Blick ging nach unten, wo er Eragon noch immer fallen sah, als Saphira aus den Wolken auftauchte und ihren Reiter unbeschadet auffing. Jedoch hatte dies zur Folge, dass der Drachenreiter mit seiner Drachendame ungeschützt war, dies nutzte Murtagh um Dorns Worten folge zu leisten und er fing an, sich wieder auf den kommenden Angriff zu konzentrieren. Der rote Drache ging erneut zum Gegenschlag über und griff Saphira an. Beide lieferten sich erneut einen heftigen Kampf, doch wurden die Angriffsfolgen immer langsamer denn beide Drachen kamen aus der Puste und wurden zunehmend erschöpfter.

~Wir müssen uns etwas einfallen lassen, sonst geht das mit den Angriffen immer so weiter. Dorn du hast bisher super gekämpft.~

Auch Eragon schien dies bewusst zu werden, denn er befahl Saphira runter zu gehen und zu landen. Ohne weiter darüber nachzudenken folgte die blaue Drachendame dem und landete sicher auf dem Felsplateau unter ihnen. Murtagh folgte diesem Beispiel und landete mit seinem Drachen auf der anderen Seite des Plateaus. Beim landen spreizte der rote sein linkes Hinterbein ab, um die Verletzung nicht zu verschlimmern. Auch wenn Dorn vorhin sagte, dass diese Verletzung nicht schlimm sei, spürte sein Reiter nun, dass es ihm doch mächtig zu schaffen machte. Schnell rutschte Murtagh von dem Rücken des roten und ging um ihn herum, um sich die Wunde anzusehen. Der Dunkelhaarige ignorierte erstmal seinen Bruder und dieser ließ ihn zu seiner Beruhigung gewähren. Es war ein langer tiefer Schnitt, der den Muskel fast vollständig durchtrennt hatte. Aber zum Glück hatte Murtagh Erfahrung mit Verletzungen, denn diese musste er öfters bei sich oder seinem Drachen behandeln. Wie so oft erhob er seine linke Hand und sprach die üblichen Worte „Waise heill!“ Und achtete darauf, dass auch alle Muskelstränge und Sehnen heilten, ohne einen Schaden zu hinterlassen. Nachdem Dorns Bein verheilt war, fuhr er seinem Freund noch kurz über die Flanke und zog danach sein Anderthalbhänder und ging auf seinen kleinen Bruder zu, der ebenfalls sein Schwert gezogen hatte. In der Mitte des Feldes trafen beide aufeinander, nun würde es an ihnen sein, den Kampf fortzuführen und hoffentlich endlich zu beenden. Im Hintergrund umkreisten sich die beiden Drachen und hielten sich gegenseitig davon ab, ihren Reitern zu Hilfe zu eilen. Ohne ein Wort zu verlieren prallten die Schwerter aufeinander und hinterließen rote Funken. Es war ein gewaltiger Schlagabtausch und sie zwangen sich abwechselnd an den Rand der Klippen. Murtagh stellte fest, dass auch Eragon eine Ausbildung absolviert haben musste, denn beide waren sie noch immer ebenbürtige Gegner. Doch im Gegensatz zu dem älteren hatte der jüngere bereits in der Schlacht auf den brennenden Steppen mitgewirkt und war somit schnell erschöpft und rutsche bei der nächsten Abwehr aus und fiel hin, jedoch wehrte er sich tapfer weiter, bis Murtagh ihm Zar´roc aus der Hand schlug und sich beide gegenüberstanden. Die Blicke trafen sich und man konnte sehen, dass sich in Eragon etwas regte und überlegte. Der Braunhaarige schien endlich erkannt zu haben, wer sein Gegner war und sagte: „Ich kenne dich.“

Ein leichtes Lächeln erschien unter dem Helm auf Murtaghs Lippen, denn nicht umsonst hatte er diesen getragen. Doch wurde diese kurze Leichtfertigkeit zum Verhängnis, denn mit letzter Kraft erhob sich der jüngere und schlug seinem Gegner den Helm vom Kopf und sah nun dessen Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-07-21T11:00:45+00:00 21.07.2007 13:00
War echt ein geniales Kappi!!!!!!!!
Den Kampf hast du echt Spannend beschrieben und auch das Ende war mal wieder fies!! Will unbedingt wissen wie Eragon jeztt reagiert...
Schreibe schnell weiter!!!

GGLG Draco
Von:  ShadowHunter19
2007-07-21T09:34:43+00:00 21.07.2007 11:34
wow das kappi war echt toll^^
gut dass du diesen teil auch noch schreibst obwohl er o ähnlich auch im buch steht
aber ansonsten wär die ffja vorbei und das will ich nich xD
schreib bitte schnell weitert ich freu mich schon auf das nächste kappi^^
LG
Shadow
Von:  Neanoria
2007-07-21T08:46:37+00:00 21.07.2007 10:46
T__T Toll! Mal wieder super geschrieben.
Das ganze aus Murtaghs sicht zu lesen bestätigt mich immer mehr, dass der kerl echt ne arme sau ist. Und so wie du schreibst, kann ich mir echt vorstellen, dass es so aus seiner Sicht gewesen ist.
Ich hoffe wirklich das das letzte Buch gut ausgeht.
*dich knuddel*
Jetzt kommt nur noch ein kapitel gelle? Dann viel erfolg =^___^=


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