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A complicated love

Sesshoumaru und Kagome ~ 11.04.19: Das neue Kapitel ist online!
von

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Ein Siegel bricht

Was soll ich sagen? Es hat diesmal wirklich eine Ewigkeit gedauert... ich war so mit diversen anderen Mangas und den Bis(s)-Büchern (bin jetzt bei bis(s) zur mittagsstunde am ende) beschäftigt, dass ich mich viel zu wenig mit meiner ff und auch mit animexx an sich beschäftigt hab, was alle gemerkt haben werden, bei denen ich bis jetzt noch nicht die neuen Kapitel gelesen hab *beschämt guck* Das ist mir jetzt echt peinlich, aber mich hat vor allem der Edward-Virus voll erwischt und ich konnte bis(s) zum Morgengrauen kaum eine Stunde aus der Hand legen, dasselbe gilt für bis(s) zur Mittagsstunde, ich bin total hin und weg von dieser Reihe! *schwärm* Jedenfalls hab ich mich dann doch dazu durchgerungen, für ein paar Stunden eine Pause einzulegen und an diesem Kapitel weitergeschrieben, denn es war ja schon größtenteils fertig. Ich hoffe, ihr seit nicht allzu sauer auf mich... Deswegen hoffe ich umso mehr, dass auch dieses Kapitel gefällt und euch eine kleine Entschädigung für die lange Wartezeit bietet. Viel Spaß also beim Lesen!! ^^
 

Kap. 14: Ein Siegel bricht
 

… bedingt durch die Missernte… Hungersnot ausgebrochen… Angriffe nehmen Überhand… erbitten Unterstützung… akute Probleme… Ernte besonders gut in diesem Jahr… Überschuss an Vorräten… keine besonderen Vorkommnisse… alles wie gehabt…

Er stöhnte.

Schon seit dem Morgengrauen arbeitete er sich nun durch den Berg an Formularen, Berichten, Verträgen, etc., doch er wollte einfach nicht kleiner werden.

Geschafft lehnte Sesshoumaru sich in seinem Stuhl zurück und wischte sich mit der Hand übers Gesicht.

Seine Schläfen pochten schmerzhaft.

Dieser ätzende Papierkram!

Es war immer dasselbe.

Der Norden hatte schlechte Erträge, wie auch schon in den Jahren davor und im Süden lag ein Überschuss an Vorräten vor, während im Osten ein unabhängiger Stamm gesetzesloser HebiYoukai (Schlangendämonen) die Dörfer der Menschen plünderte und der Westen keine besonderen Vorkommnisse verzeichnete.

Wieder schrieb er dieselben Antworten, wieder ordnete er dasselbe an.

Das war allein alles schon nervenaufreibend genug, doch hinzukam, dass er äußerst schlecht geschlafen hatte.

Normalerweise benötigte er so gut wie keinen Schlaf, doch die Kämpfe der vergangenen Tage und vor allem der Kampf mit der Mameido hatten ihm doch ganz schön zugesetzt.

Und anstatt, dass er diese Nacht endlich einmal ein Auge zutun konnte, suchten ihn ständig Gedanken heim, die, wie sollte es auch anders sein, sich alle ausnahmslos um diese IkkakujuuYoukai drehten.

Er schnaubte abfällig.

Was war an dieser Frau so besonders, dass er sich so viele Gedanken über sie machen musste?

Nichts!

Rein gar nichts!

Und doch bescherte sie ihm schlaflose Nächte (findet ihr den Satz nicht auch irgendwie zweideutig oder liegt das an mir? XD).

Sesshoumaru trommelte mit den Fingern unruhig auf den Armlehnen herum, ehe er sich wieder gerade hinsetzte, nach der Schreibfeder griff, ihre Spitze in die Tinte tauchte und mit seiner Arbeit fortfuhr.

Ein gutes hatte dieser Schriftkram ja doch.

Er lenkte ihn wenigstens von Kagome ab und nahm seine ganze Konzentration in Anspruch, sodass er nicht die Zeit fand, noch weiter und mehr über dieses Weib nachzudenken, als er es eh schon ständig tat.

Leise knurrend setzte er zum Schreiben an, hielt jedoch kurz bevor Schwarz auf Weiß treffen konnte inne.

Ob er sie heute noch sehen würde?

Sesshoumaru schüttelte ärgerlich den Kopf.

Er wollte sie gar nicht sehen, so ein Unsinn!

Manchmal fragte er sich wirklich, ob das noch seine eigenen Gedanken waren, die ihm da durch den Kopf schwirrten oder ob ein fremder Geist vielleicht von seinem Besitz ergriffen hatte.

Das war doch echt nicht mehr normal, was bezüglich Kagome in seinem Kopf so vor sich ging (Irgendwie scheine ich heute sehr zweideutig zu schreiben, kann das sein? O.o).

Ein kaum hörbares Tropfen holte den Lord des Westens wieder zurück in die Realität.

Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte er auf das Blatt Pergament vor sich.

Wenn Blicke töten könnten, wäre das unschuldige weiße Papier mit dem großen schwarzen Klecks auf seiner Mitte jetzt sicherlich sofort zu Staub zerfallen.

Stattdessen fand es durch zwei Klauenbewehrte Hände zerrissen seinen Weg in das neben dem Schreibtisch befindliche Massengrab für besonders ungehorsame Schreibutensilien - den Papierkorb.

Wütend griff Sesshoumaru nach einem neuen Blatt.

Die nächsten Stunden verbrachte er damit, sich mit besorgniserregender Begeisterung in die Arbeit zu stürzen und krampfhaft eine gewisse IkkakujuuYoukai aus seinen Gedanken zu verbannen, was zur Folge hatte, dass er ungewöhnlich früh sein Arbeitspensum für diesen Tag erfüllt hatte.

//Und was jetzt?//

Nun hatte er nichts mehr, mit dem er sich ablenken konnte und… ja, da waren sie wieder!

Prompt kehrten die Gedanken an Kagome in sein Bewusstsein zurück.

Vielleicht sollte er ihr ja doch kurz einen Besuch abstatten.

Nur, um zu sehen, ob sie ihm vielleicht schon verziehen hatte und um seine Nerven zu beruhigen.

Schließlich musste dieses ewige An- Kagome- Denken ja irgendwann mal ein Ende nehmen.

Mit entschlossenem Schwung beförderte er sich aus seinem Schreibtischstuhl und verließ sein Arbeitszimmer in Richtung Kagome‘s Gemächern.
 

~Währenddessen bei Kagome~
 

„Haaaaah…“

Verträumt schweifte ihr Blick über das riesige Schlossgelände, das sich vor ihr in all seiner Vielfalt erstreckte.

Es war einfach wunderschön hier.

Kagome hatte sich auf das breite Geländer ihres Balkons gesetzt und entspannt zurückgelehnt.

Die Sonne schien schon seit einigen Stunden am tiefblauen Himmel und ließ nun auch sie großzügig in ihren warmen Strahlen baden.

Das einzige, was jetzt noch fehlte, war etwas Musik.

Zu dumm, dass sie vergessen hatte, ihren Mp3-Player aus der kleinen Innentasche ihres Kimonos zu holen.

Jetzt war es sicherlich schon zu spät und die Dienerinnen hatten das ziemlich mitgenommen wirkende Kleidungsstück schon entsorgt.

Dabei war das Gerät so teuer gewesen.

Sie hatte ihn zu ihrem 18. Geburtstag bekommen, einer der ersten, die in Japan auf den Markt kamen, ein ganz neues Wunderwerk der Technik.

//Vielleicht kann Tomomi mir ja sagen, ob sie ein merkwürdig aussehendes, kastenförmiges Ding mit Schnüren dran und einige Batterien, die für sie wohl eher undefinierbare, bunte Stäbchen sind, in meinem Kimono gefunden hat… Das wär echt super! Ich frag sie nachher einfach mal.//

Kagome seufzte zufrieden und schloss die Augen.

Sie hatte wirklich lange geschlafen, was wohl aber auch ihrer Erschöpfung zuzuschreiben war.

Obwohl sie nun ein Dämon war, musste die IkkakujuuYoukai doch feststellen, dass sie ohne ihre täglichen acht bis neun Stunden nicht auskommen würde, geschweige denn so wie Sesshoumaru gar nicht zu schlafen.

Woran lag das bloß?

Vielleicht war es Macht der Gewohnheit?

Oder verhielt sich das bei jedem Dämon anders?

Sie zuckte mit den Schultern und hakte das Thema gerade gedanklich als „unwichtig“ ab, als sie plötzlich ein überaus fröhliches Lachen vernahm, das eindeutig nur von einer Person stammen konnte: Rin.

Neugierig spähte Kagome an dem Rand des Balkongeländers vorbei nach unten in den Schlosshof.

Ein herzliches Lächeln nahm ihre Lippen wie von selbst gefangen, als sie das kleine Mädchen dabei beobachtete, wie es Jaken (eigentlich hab ich nichts gegen Jaken, das müsst ihr mir glauben! *unschuldig dreinguck*) versuchte, einen Haarkranz aus Blumen aufzusetzen.

Dass dieser das natürlich nicht ohne weiteres mit sich machen ließ, musste man wohl nicht extra erwähnen.

Er rannte, Rin auf den Fersen, in einem Affenzahn um den Springbrunnen herum, sodass nach wenigen Sekunden so viel Staub die Luft um die Rennstrecke erfüllte, dass von den beiden Kontrahenten nicht einmal mehr die wage Andeutung ihrer Existenz zu erkennen war.

Nur das laute Protestgeschrei seitens des grünen Gnoms und Rins vergnügtes Gelächter, sagten Kagome, dass diese Runde wohl an die Kleine ging.

Leise lachend wandte sie sich wieder von den beiden ab, sprang leichtfüßig von ihrem Sitzplatz und steuerte auf die Balkontür zu, um in ihr Zimmer zurückzukehren.

Der laue Sommerwind wehte ihr durch das lange, wellige schwarze Haar, ließ es tanzen und wirbeln.

Doch dann, ganz plötzlich drehte er und trug ihr einen eigenartigen Geruch zu.

Einen Geruch, der ihr merkwürdig bekannt vorkam.

Misstrauisch blieb sie stehen, hielt in ihrer Bewegung inne.

Ein ungutes Gefühl überkam sie.

Sie wusste nicht, woher sie diesen Geruch kannte, konnte ihn nicht verbinden, aber er jagte ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken und ließ ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen.

Jemand beobachtete sie!

Blitzschnell hatte sie sich umgedreht und spähte in die Ferne, doch trotz ihrer Schnelligkeit, war das einzige, was ihr sagte, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte, eine unscheinbare Bewegung am Rande eines in einiger Entfernung befindlichen Waldes.

Kagome runzelte beunruhigt die Stirn.

Wer auch immer sie da beobachtet hatte, war ganz gewiss nicht ihr Freund.

Dieses Gefühl vorhin…

Sie schüttelte den Kopf.

Sollte sie Sesshoumaru davon erzählen?

Ach was, damit er sich dann vielleicht auch noch über sie lustig machen konnte, weil sie Gespenster sah?

Nein, das kam ja wohl nicht in Frage.

Aber vielleicht konnte sie Hiroshi um Rat fragen.

Ja, das war wohl das Beste.

Nach einem letzten Blick in Richtung Waldgrenze, drehte sie sich um und öffnete die Tür zu ihren Gemächern, als auch schon die Zimmertür aufschwang und der erwartete Besuch zeitgleich mit der Prinzessin des Südens den Raum betrat.

Interessiert beobachtete Kagome, wie der Mann mit dem kurz über schulterlangen, braunen Haar und den klaren blauen Augen (zu ihm gibt es ein Bild, wer es noch nicht gesehen hat, (I/d) ^^), der eindeutig weder dämonischer noch menschlicher Abstammung war, mit einer Anmut auf sie zuschritt, dass er Sesshoumaru glatt hätte Konkurrenz machen können.

„Es freut mich sehr, euch kennen zu lernen, Kagome, Prinzessin des Südens.“

Und bessere Manieren hatte er auch.

Eine Verbeugung folgte, ehe er weiter sprach.

„Mein Name ist Amrod und ich bin, wie ihr sicherlich schon wisst, der Hofschneider.“

Kagome nickte.

„Die Freude ist ganz meinerseits, Amrod.“

Lächelnd streckte die IkkakujuuYoukai ihm ihre Hand entgegen.

Schon wieder erstarrte sie, als diese statt geschüttelt, plötzlich geküsst wurde, hatte sich aber schnell wieder im Griff.

Sie musste sich endlich daran gewöhnen.

„Wenn ihr mir die Bemerkung erlaubt, Prinzessin, ihr seid noch viel schöner, als mir berichtet wurde.“

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen leuchteten geheimnisvoll.

Überrascht starrte sie ihn geradezu an, während sie merkte, wie ihre Wangen schlagartig an Wärme gewannen.

Peinlich berührt sah die junge Frau zu Boden, während sie versuchte, sich zu beruhigen.

Dieser Blick, sein Lächeln, das hatte schon was.

Ein leises Lachen ließ Kagome wieder aufblicken, was zur Folge hatte, dass sie direkt in das breit grinsende Gesicht eines mehr als erheitert wirkenden Hofschneiders blickte.

Die IkkakujuuYoukai funkelte ihn böse an.

„Macht ihr euch etwa über mich lustig?“

Schlagartig war er wieder ernst und blickte entschuldigend drein.

„Verzeiht, ich hatte nicht die Absicht… tut mir leid!“

Dem Gesagten folgte eine hastige Verbeugung.

Kagome schmunzelte.

Irgendwie war der Typ ja schon ganz süß.

„Sagt, Amrod, welcher Abstammung seid ihr, wenn ich fragen darf?“

Angesprochener blickte sie ein wenig verwundert an.

„Elbischer, Prinzessin.“

„Elbischer? Es existieren Elben in dieser Zeit?“

Amrod sah sie mit großen Augen an.

„Ja, wusstet ihr das denn nicht?“

„Nein… ich hatte keine Ahnung… und aus welchem Teil Japans kommt ihr?“

„Aus einem Gebiet im Süden.“

//Im Süden also… Es gibt so vieles, das ich noch nicht weiß über diese Welt. Ich sollte dringend einige Bücher wälzen, ehe ich mich mit Sesshoumaru auf die Suche nach meinem Vater begebe und nichts überstürzen. Wer weiß, was da nicht noch alles für Wesen existieren, von denen ich noch nichts weiß und dann?//

Das Bild der Bewegung am Waldrand schoss ihr wieder durch den Kopf.

Irgendetwas ging hier vor sich… doch was?

Nichts gutes, da war sie sich sicher.

Dieser Geruch… sie versuchte immer noch, ihn zu analysieren.

Woher kannte sie ihn nur?

„Prinzessin? Wollen wir dann anfangen?“

„Äh? Ach so, ja, natürlich. Verzeiht bitte, ich war einen Moment in Gedanken.“

Kagome lächelte den Elb entschuldigend an und folgte ihm dann in den Ankleideraum.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stellte sie sich auf die Anweisung Amrods hin auf das Podest in der Mitte des Raumes und beobachtete nun mit einem noch mulmigeren, wie er begann, fast jeden Teil ihres Körpers zu vermessen.

Die IkkakujuuYoukai schluckte schwer.

Allein, dass er sie so unweigerlich ständig an den unmöglichsten Stellen berührte, war ja schon schlimm genug, aber dass sie hier auch noch im Nachthemd stand, machte das ganze unerträglich peinlich.

Schließlich war das nicht gerade aus dem dicksten Stoff.

Wenn es auch keine Einblicke bot, so verspürte sie jedes zufällige Streifen ihrer Haut, als ob nichts zwischen seinen Händen und ihrem Körper wäre.

Doch das wohl Schlimmste war, dass Amrod ihre Aufregung zu spüren schien, denn er kämpfte sichtbar mit dem amüsierten Grinsen, dass von seinem Mund Besitz zu ergreifen suchte.

Kagome atmete tief durch und versuchte, sich zur Ruhe zu zwingen.

Eigentlich wollte sie doch gar nichts von diesem Typ.

Ja, natürlich, er sah verdammt gut aus, das stimmte schon, aber er war nicht zu vergleichen mit Ses-

Sie zog sich in Gedanken einen Baseballschläger über die Rübe.

Schon wieder!

Konnte ihn denn nicht irgendjemand endlich mal aus ihrem Gedächtnis oder zumindest ihren Gedanken löschen?

Wieso musste sie ständig an diesen Idioten denken (Man erinnere sich an die anderen „tausend“ Mal -.-)?

Das war ja nicht zum Aushalten!

Womit hatte sie das nur verdient?

//Ach, was soll’s, solange er wenigstens nicht weiß, dass ich so viele Gedanken unsinnig an ihn verschwende, geht es ja noch. Immerhin kann er ja zur Zeit meine Gedanken nicht lesen und da Hiroshi mir zum Glück, wie er gestern sagte, ermöglicht, das Verschließen der Gedanken zu erlernen, wird er hoffentlich nie mehr dazu kommen, auch nur einen winzigen Fetzen meines (h)ausgemachten Unsinns zu erfahren.//

„Sooo… gut, ich habe die Maße. Es kann losgehen!“

„Losgehen?“

„Ja!“

Kagome zog fragend eine Augenbraue hoch, als plötzlich die Tür aufsprang, und wie aufs Stichwort lauter Diener und Dienerinnen voll beladen mit Massen an verschiedensten Stoffen den Raum betraten.

Innerhalb von wenigen Minuten war der Boden des Ankleidezimmers nur so mit Stoffrollen übersät, so dass man nur noch schwer einen Schritt hätte tun können, ohne Gefahr zu laufen, der Länge nach hinzufliegen, geschweige denn, das Zimmer zu verlassen.

Die junge Frau auf dem Podest machte riesengroße Augen und blickte immer wieder von dem nun bunten Fußboden zu Amrod und zurück.

Der Elb lächelte darauf nur und sagte, sie solle sich überraschen lassen.

Was hatte er denn nur vor?

Neugierig beobachtete sie ihn, als er plötzlich die rechte Handinnenfläche auf eine weiße Stoffrolle richtete.

Als diese sich daraufhin auch noch in die Luft erhob, in seine Richtung schwebte und gut fünf Meter Stoff freigab (man berechne die Stoffreste mit ein), stand Kagome endgültig der Mund offen.

Sie wurde mittels Magie neu eingekleidet?

Das war ja der Wahnsinn!!

Einfach unglaublich!

//Wow, solche Fähigkeiten… hätte ich ihm gar nicht zugetraut… obwohl, wenn man ihn sich näher ansieht… wie auch immer. Die magische Shoppingtour kann jedenfalls beginnen!//

Ungläubig sah die IkkakujuuYoukai mit an, wie auf einen Wink Amrods hin aus einer braunen, ledernen Tasche am Boden eine Schere, Nadel und Faden auf den in der Luft schwebenden Stoff zuflogen.

Dann ging alles ganz schnell und es entstand aus einem ca. fünf Meter langen Stück weißer Seide ein wunderschönes Kleid mit langer Schleppe.

„Ähm, wie genau macht ihr das?“

Kagome konnte es sich einfach nicht verkneifen, den Meister nach seinem Rezept zu fragen.

„Elben beherrschen die Magie in größerem Ausmaß als Dämonen. Je unerfahrener und ungeübter der Elb, desto mehr Konzentration ist erforderlich, um Gegenstände mental in Bewegung zu versetzen. Da ich nun schon fast 900 Jahre mit dieser Art von Magie arbeite, gehört sie für mich praktisch zum Alltag, doch ganz ohne Konzentration wird es nie gehen.“

Er machte eine Pause und ließ einen silbernen Faden den weißen in der Nadel ersetzen.

„Die Schere, Nadel und der Faden setzen meine Vorstellungen von Gewändern in die Tat um.“

„Ähnlich wie bei Designern, nur, dass die ihre Vorstellungen zu Papier bringen und die Kleider dann danach anfertigen lassen.“, murmelte Kagome, als sie langsam verstand.

„Wie bitte?“

„Ach nichts!“

Der Elb zuckte mit den Schultern und ließ eine neue Stoffrolle heranschweben.

„Das ist Brokat, Prinzessin.“, erklärte er auf Kagomes fragenden Blick hin.

//Brokat? Ui!//

Wieder wickelten sich ca. fünf Meter Stoff von einer Rolle, diesmal allerdings ein hellgrüner, mit gold-silbernen, blattförmigen Verzierungen bestickter.

Immer wieder schnitt die Schere, immer wieder stach die Nadel, bis letztendlich der grüne Stoff den weißen größtenteils überlagerte und nur vorne durch einen langen Schlitz bis auf Bauchnabelhöhe den Blick auf die Seide darunter freigab.

Der runde Ausschnitt war durch eine aufwändige silberne Blütenstickerei mit dem darunter liegenden, weißen Stoff verbunden worden und so verschmolzen zwei verschiedene Stoffe zu einem Kleid.

Kagome konnte ihren Augen kaum trauen.

„Das ist ja wunderschön!“

„Aber es ist doch noch gar nicht fertig.“

Die IkkakujuuYoukai sah den Elb einen Moment einfach nur an, ehe sie lauthals zu lachen begann.

Amrod sah sie ein wenig beleidigt an.

„Entschuldige, ich… du… dieser Satz… ich musste einfach lachen! Tut mir leid! Oh jee, hab ich gerade „du“ gesagt? Das tut mir auch leid. Es sei denn, du hast nichts dagegen, dann würde ich gerne bei „du“ bleiben. Ach herrje, ich hab ja schon wieder „du“ gesagt, entschuldige!“, erklärte Kagome wild gestikulierend, anfangs kichernd, dann jedoch nach Luft schnappend, da sie zwischen Lachanfall und Redeschwall die Atempause vergessen hatte.

Alles in allem bot sie dabei ein ziemlich eigentümliches Bild, was auch ihr Gegenüber zu finden schien.

Der Elb zog ein wenig ungläubig die Augenbrauen hoch, ehe er ebenso laut wie zuvor die IkkakujuuYoukai zu lachen anfing und aufgrund des Konzentrationsverlustes der Zauber abbrach und das Kleid mitsamt Nadel, Faden und Schere der Schwerkraft zum Opfer fiel.

Im Eifer des Gefechtes und während er sich vor Lachen krümmte, machte Amrod unbedacht einen Schritt nach hinten, was zur Folge hatte, dass er über eine der vielen Stoffrollen flog und sich Sekunden später ziemlich verdattert in einem farbenfrohen Meer auf dem Fußboden wieder fand.

Das war dann zuviel.

Kagome musste daraufhin so sehr lachen, dass sie es doch tatsächlich schaffte, ebenfalls das Gleichgewicht zu verlieren und dem am Boden liegenden Amrod geradewegs in die Arme flog.

Die Schamesröte zeichnete sich mehr als deutlich auf ihren Wangen ab, als ihr bewusst wurde, wie nahe sie einander in diesem Moment waren.

Der Elb unter ihr brach auf ihr Gesicht hin allerdings nur in schallendes Gelächter aus, in das Kagome fröhlich einstimmte.

Doch das Lachen blieb ihr im Halse stecken, als in diesem Moment die Tür aufging und sie sah, wer da wie angewurzelt in ihrem Rahmen stand und sie anstarrte.

„Sesshoumaru!“
 

Das wäre so eine schöne Stelle zum Abbrechen gewesen… hach, was tu ich nicht alles für euch. Ich lasse mir sogar so ein fieses Ende durch die Lappen gehen! ^^

Na gut, und weiter geht’s!
 

Schnell rutschte Kagome von Amrod runter und versuchte sich im Aufstehen, doch dank der vielen Stoffrollen endete ihr kläglicher Versuch damit, dass sie zurück auf ihren Hintern plumpste und ein leises „Au“ von sich gab.

Der Elb neben ihr schien da behänder zu sein, denn er erhob sich schnell und elegant, ehe er ihr seine Hand zur Hilfe reichte und die IkkakujuuYoukai hochzog.

Sobald Kagome sicher stand, trat er vorsichtig einige Schritte zurück und verbeugte sich tief vor Sesshoumaru, der die beiden immer noch unentwegt anstarrte und immer wieder von einem zum anderen blickte.

„Also, es ist ganz bestimmt nicht so, wie du denkst, ich-“

„Denkst du wirklich, es interessiert mich, was du hier treibst?“

Sesshoumaru hatte wieder sein Poker Face aufgesetzt und blickte ruhig in die Runde.

„Ich wollte nur sichergehen, dass meine Diener auch die Arbeit tun, die man ihnen aufgetragen hat. Amrod, du solltest lieber deinen Pflichten nachgehen und das hier schnell hinter dich bringen, anstatt dich mit diesem Weib aufzuhalten.“

Kagome riss die Augen auf und sah ihn entsetzt an.

Hatte der sie noch alle?

„Anstatt dich mit diesem Weib aufzu-? Ich werd dir mal was sagen! Was ich hier tue und was nicht geht dich einen feuchten Dreck an, du unsensibler Holzklotz. Und solange Hiroshi-sama mir die Diener des Schlosses zur Verfügung stellt, hast du kein Recht, ihnen irgendwelche Befehle zu erteilen, geschweige denn mich in irgendeiner Weise schlecht zu machen und schon gar nicht während meiner Anwesenheit. Für wen hältst du dich eigentlich, dass du es wagst, so mit mir umzuspringen? Mach, das du verschwindest!“

Während sie sprach, war sie immer weiter auf den InuYoukai zugegangen (Ja, ohne zu stolpern. Das macht die Wut! ^^), bis sie ihm letztendlich gegenüberstand.

Tränen stiegen ihr in die Augen, während sie unentwegt mit ausgestrecktem Arm und zitterndem Zeigefinger in Richtung „Ausgang“ wies.

Angestrengt versuchte sie sie zu unterdrücken.

Warum ausgerechnet jetzt?

Sie wollte nicht weinen, nicht hier vor ihm.

Doch Sesshoumaru sah sie nur an und machte keine Anstalten, Kagomes Aufforderung zu folgen und das Zimmer zu verlassen.

„Raus!“, zischte sie gefährlich leise und das blaue Mal auf ihrer Stirn glühte auf.

Der Lord des Westens runzelte die Stirn, blieb jedoch stur an Ort und Stelle stehen und verschränkte bloß die Arme vor der Brust.

„Hau endlich ab!!“, schrie sie.

Wut…

Verzweiflung…

Ihre verletzte Seele brannte in ihrem Innern so sehr, dass sie es nicht aushielt.

Wieso musste sie ausgerechnet ihn lieben?

Lieben…

Sie liebte ihn!

Er erschrak, als Kagome plötzlich vor seinen Augen in die Knie ging.

Heiße Tränen kullerten ihr über die Wangen, sie konnte es nicht mehr verhindern.

Auch wenn er sie nicht sehen konnte, da sie ihren Blick gesenkt hatte und ihr die Haare ins Gesicht fielen und es verdeckten wie ein Vorhang, so wusste sie doch, dass er sie riechen würde.

Kagome schluchzte leise und ließ sich nach vorne auf ihre Hände fallen.

Noch einmal versuchte sie, tief durchzuatmen.

Sie wusste, was sie nun erwartete.

Es war zu spät, um es zu verhindern.

Der Bann würde brechen.

Sie liebte ihn und sie konnte und wollte nichts daran ändern.

Sie spürte, wie die eisernen Ketten, die sie ihrem Herzen damals auferlegt hatte, gesprengt wurden, wie die steinerne Mauer, der Schutzwall fiel und mit dem Moment der Befreiung kam er… der unerträgliche Schmerz.

Kagome schrie gequält auf, ihre Fingernägel kratzten knirschend über den steinernen Fußboden und sie schnappte nach Luft.

Ihr ganzer Körper zitterte und bebte unter der Folter, die ihrer Seele zuteil wurde.

Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn, liefen ihr das schmerzverzerrte Gesicht hinab, vermischten sich mit dem stetigen Strom aus Tränen und tropften von ihrem Kinn, während vor ihren Augen Erinnerungen an die Vergangenheit vorbeihuschten und die einst verbannten Gefühle wieder zum Leben erweckten.

Mit jeder Erinnerung durchzuckte sie die Schmerzen wie Blitze, je stärker die damaligen Gefühle, desto schlimmer die Schmerzen.

Kagome keuchte und schluckte.

Sie hatte Angst.

Angst vor der Erinnerung, die zweifelsohne kommen würde, Angst vor den Schmerzen, Angst vor den Gefühlen für Inu Yasha.

„Kagome, was ist mit dir? Was hast du?“

Seine rechte Hand legte sich auf ihre Schulter, während seine linke ihr die verklebten Haare aus dem Gesicht strich.

Geschwächt hob sie ihren Kopf und sah in seine goldenen Augen, in denen sich pures Entsetzen widerspiegelte.

Ihr wurde schwindelig und sie senkte ihren Blick wieder.

„Amrod, hol den Heiler, sofort.“

Erst jetzt fiel ihr die Besorgnis auf, die in seiner Stimme mitschwang.

Nun legte sich auch seine linke Hand auf ihre Schulter.

„Kagome, sieh mich an!“

Langsam hob die junge Frau erneut ihren Kopf.

„Was ist mit dir los?“

Sie schüttelte den Kopf.

Ihr Körper erzitterte unter der nächsten Schmerzwelle.

Und plötzlich war ihr alles egal.

Sie raffte sich hoch, stürzte nach vorne und ließ sich gegen seine Brust fallen, schlang die Arme krampfhaft um seinen Oberkörper, aus Angst, er könnte sie von sich stoßen.

„Ich will mich nicht an ihn erinnern. Bitte, mach, dass ich mich nicht an ihn erinnere.“

Es war nur ein schwaches Flüstern, dass aus ihrem Mund drang, ehe ihre Sicht vollkommen verschwamm und ihr schwarz vor Augen wurde…
 

Und Ende. Jetzt bin ich ja gespannt, ob der eine oder andere schon Vermutungen hat, was die letzten Zeilen anging. ^^

Ich hoffe, ihr seid nicht allzu verwirrt. Keine Sorge, das nächste Kapitel bringt Erklärungen. :)
 

Sooo, also ich freue mich schon auf eure Kommis! ^^
 

eure basilis



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Kommentare zu diesem Kapitel (62)
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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-05-11T02:28:40+00:00 11.05.2019 04:28
InuYasha wer SONNST soll an denn Schmerzen sonst Schuld sein und Kagome hat Angst das jetzt wo sie weiß das sie in Sesshomaru verliebt ist das ganze von vorneh los get bloß viel schlimmer weil Sesshomaru ein eiskalter Idiot ist.
Von:  cindy-18
2013-08-13T14:44:45+00:00 13.08.2013 16:44
total hammer die beste stelle bis jetzt ;D
Von: abgemeldet
2010-09-19T17:44:41+00:00 19.09.2010 19:44
Von allem was ich bisher gelesen habe, sind deine "Geschichten" mit groooooßem Abstand das aller beste ... Ich habe noch niemals jemanden mit so viel Gefühl und Leidenschaft schreiben sehen ... Ich danke dir dafür *_____* <3
Von: abgemeldet
2010-09-18T21:58:09+00:00 18.09.2010 23:58
Ich find deine Story ist einfach der hammer
ohh bitte bitte schreib schnell weiter soetwas ist einfach zu schön um es nicht fertig zu stellen...
arme Kagome....
bin richtig gespannt wie es weiter geht!!!
liebe grüße
Von:  Itoe89
2010-08-15T20:19:23+00:00 15.08.2010 22:19
Oh Mann... was für eine Stelle, zum aufhören. Das Verzeih ich Dir nie... xD

Bitte, nach zwei Jahren kannst Du doch endlich wieder weiterschreiben, oder?
Von:  Buffy12
2010-04-17T11:22:29+00:00 17.04.2010 13:22
bitte schreib schnell weiter
ich bin so sehr gespannt wie es weiter geht mit den beiden
ich finde das dein kap super ist und ich mich sehr auf die fortsetzung freue

Von: abgemeldet
2010-01-27T22:23:15+00:00 27.01.2010 23:23
hey...
die ff ist voll hamma...!!!
wie du das alles schreibst...auch mit witz und so...echt gut !!!
ich find das auch sehr gut, dass du mal die charaktere wechselst und nicht nur von einer person schreibst....
schade nur, dass es bei dir ein bissel dauert, eh du das nächste kapi on reingestellt hAST....!!!!
ich hoffe trotzdem, dass du schnell das nächste kapi on stellst und ich schnell weiter lesen kann....hehe^^

kannst du mir dann eine ens schreiben, wenn das nächste kapi on ist von dir ??? wäre suuuupi lieb von dir ;)

lg
Ashwarya
Von:  saora-chan
2010-01-04T00:07:20+00:00 04.01.2010 01:07
Hallo
die geschichte gefält mir seher gut
ich hoffe du machst schnell weiter

Lg
Von: abgemeldet
2009-08-31T12:40:59+00:00 31.08.2009 14:40
mach bitte schnell weiter bin echt gespannt wie es weiter geht


lg
Von: abgemeldet
2009-07-08T10:21:52+00:00 08.07.2009 12:21
bitte sag mir nicht, dass du diese story abgebrochen hast... bitte bitte....
sie ist sooooo toll......
es wäre so schade,wenn es nciht weitergehen würde...
ich bin jetzt schon ein richtiger fan von dir...
bitte hör ncih auf.... *heeeeuuuuulll*
ich möchte so gerne wissen wie es weitergeht!!!
BBBIIIITTTTEEEEEEEE!!!


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