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A complicated love

Sesshoumaru und Kagome ~ 11.04.19: Das neue Kapitel ist online!
von

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Ein erbitterter Kampf...

Soooo, hier bin ich nun wieder. Nachdem es ja, zusätzlich zu der ohnehin schon langen Pause auch noch einige Komplikationen in Form von Rechnerabsturz gab, ist hier nun endlich das neue Kap. Es tut mir wirklich Leid, dass ich euch hab so lang warten lassen und ich danke euch für die vielen lieben Kommis. Wirklich, ich wäre teilweise beinahe vom Stuhl gefallen. ^^
 

Aber nun will ich euch hier auch gar nicht länger festhalten. Wir lesen uns dann am Ende noch mal. Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim lesen des voraussichtlich längsten Kaps dieser ff. ^^
 

„...“ - jemand spricht

//...// - jemand denkt

(...) - Ja, nun müsst ihr auch das eine oder andere Gelaber von mir ertragen! ^^
 

Ein erbitterter Kampf...
 

~ Kurzer Rückblick ~
 

Der DaiYoukai sah zu ihr hinab und ihre Blicke trafen sich. Aus irgendeinem Grund

konnte keiner der beiden seine Augen von denen des anderen nehmen. Wieder einmal

hatten sie sich völlig in den Augen ihres Gegenübers verloren. So merkten sie nicht, dass es auf einmal um sie herum ganz still war. Dass die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel zwitscherte mehr, der Wasserfall hatte plötzlich aufgehört, den Abhang

hinunterzufließen. Alles Leben um sie herum stand still, als sich plötzlich ein Wesen der ganz anderen Art aus dem See erhob und auf das Paar unter dem Baum blickte, das immer noch nichts um sich herum wahrnahm. „Ein verliebtes Pärchen! Na, das nenn ich mal eine willkommene Abwechslung!“ Ein grausiges Lachen war von dem Wesen zu vernehmen und Kagome schreckte hoch, genauso Sesshoumaru. Was sich da vor ihren Augen erhob, war ein Wesen, von dem beide durchaus schon oft gehört hatten, doch selbst nie eins zu Gesicht bekommen hatten. Eine...
 

~ Kurzer Rückblick Ende ~
 

... Mameido, Meerjungfrau oder auch Nixe genannt. Ein Wesen, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Männer mittels Zauberei und seiner Schönheit zu verführen und anschließend ins Wasser zu zerren und zu ertränken. Ja, so hatte sie schon viele Männer jeglicher Art umgebracht. Denn es waren nicht nur Menschen, die ihr in die Falle gingen. Nein, sie hatte sie alle schon gehabt. Menschen, Hanyous, Youkais und..., ja..., sogar DaiYoukais hatten sie besucht und waren nie wieder gegangen. Zwar musste sie zugeben, dass es bei jenen um einiges schwerer war und bei dem vor ihr bestimmt besonders, aber für sie war nichts unmöglich. Keiner entkam ihr, Shiutsukushisa, der „todbringenden Schönheit“.
 

Kagome sah immer noch geschockt zu der Mameido, welche sie aber kaum beachtete, sondern eher auf den DaiYoukai, der mittlerweile vor der IkkakujuuYoukai stand, fixiert zu sein schien. Sie war völlig unfähig, sich zu rühren, saß immer noch an derselben Stelle und starrte dieses Wesen unverwandt an. Wieso hatte sie diese unglaublich starke, dunkle Aura nicht schon vorher gespürt. Ihre Präsenz war doch kaum zu übersehen. Oder hatte die Nixe ihre Aura versteckt. Möglich wäre es. Aber es gab da noch eine zweite Möglichkeit. Eine, die ihr näher zu liegen schien und die sie dazu brachte, sich selbst am liebsten verdammen zu wollen. Sie war schon wieder unaufmerksam gewesen. Wie oft war ihr das nun schon passiert, seit sie mit Sesshoumaru reiste? Sie wusste es nicht mehr. Aber eins stand fest, es war einfach viel zu oft passiert und sie hatte echt keine Lust mehr, dass das so weiter ging. Sonst würde sie eines Tages deswegen vielleicht noch mal ihr Leben riskieren. Oder vielleicht hatte ihre letzte Stunde schon jetzt geschlagen!? Schließlich war das dort vor ihnen ein unheimlich mächtiger Gegner, von dem sie eigentlich immer geglaubt hatte, er wäre bloß eine Legende. Doch nun wurde sie zu ihrem Leidwesen vom Gegenteil überzeugt. Aber was sollte sie jetzt tun? Sie sah zu Sesshoumaru, der die Nixe aufmerksam beobachtete, welche bis jetzt merkwürdigerweise noch keine Anstalten zu machen schien, anzugreifen oder dergleichen. Sie sah den DaiYoukai einfach nur an. Kagomes Augen verengten sich zu Schlitzen. Das kam ihr nicht ganz geheuer vor. Wieso sah diese Mameido Sesshoumaru die ganze Zeit nur so komisch an? Nein, sie sah ihn nicht nur an, sie schien ihn geradezu niederstarren zu wollen. Wollte sie den DaiYoukai etwa einschüchtern? Glaubte die echt, so etwas würde bei Sesshoumaru wirken? // Merkwürdig. Aber was könnte sie sonst damit bezwecken wollen? Moment, was hatte ich mal über Nixen gelesen....// Kagome dachte angestrengt nach. Versuchte, auf eine von so vielem anderen Wissen verschüttete Information zuzugreifen, doch es wollte ihr einfach nicht einfallen. Aber sie wusste, dass es etwas sehr wichtiges war. Warum bloß verflixt noch mal fiel es ihr nicht ein!? Ihre Gedankengänge brachen ab, als sie von einer kalten und strengen Stimme aufgefordert wurde, von ihrem momentanen Aufenthaltsort zu verschwinden.
 

Schnell war er aufgestanden und hatte sich schützend vor Kagome gestellt. Wieso er das tat? Er wusste es selbst nicht genau. Es war einfach ein Reflex und er schob es darauf, dass er ja eine gewisse Verantwortung für sie trug, solange sie in seiner Gruppe mitreiste, genau so, wie es bei Rin der Fall war. Aber eine ganz leise, kaum hörbare innere Stimme flüsterte ihm, dass es nicht nur das gewesen war, was ihn dazu bewegt hatte, Kagome zu beschützen. Doch er ignorierte sie gekonnt, wie auch all die Gefühle, die er vor ein paar Minuten noch gehabt hatte. Nun musste endlich Schluss damit sein. Was war nur mit ihm los gewesen, dass er dem schon so stark nachgegeben hatte? Was hatte diese Frau mit ihm gemacht? Er hatte keine Gefühle! Aus, Ende, Basta! Und selbst wenn er welche haben sollte, würde er sich ihnen nie hingeben. (Ja, das war ja schon fast ein Geständnis, er hat doch Gefühle! ^^) Schließlich war er Sesshoumaru und hatte sein Gefühlsleben vollkommen unter Kontrolle.
 

Nun sah der DaiYoukai zu der Mameido, die ihn schon die ganze Zeit über angestarrt hatte. Ja, sie schien ihn geradezu mit ihren Blicken in ihren Bann ziehen zu wollen. Doch trotzdem, ja, gerade deshalb erwiderte Sesshoumaru den Blick des Wesens kalt. Er würde nicht nachgeben und wenn es ihm noch so schwer fiel, denn schon jetzt merkte er, dass diese Nixe versuchte, auch ihn zu verzaubern, so, wie wahrscheinlich zahlreiche Männer vor ihm. Aber ihn würde sie nicht bekommen. Schließlich war er nicht nur irgendein Youkai, nein, er war ein DaiYoukai und er war Sesshoumaru. Er besaß keine Gefühle, kannte das Wort Liebe nicht (von wegen ^^) und würde erstrecht nie welche empfinden, geschweige denn der Dinge, die mit ihr verbunden waren. Noch nie hatte er die Lust auf irgendein weibliches Wesen in seiner Nähe verspürt und das würde so eine Mameido heute bestimmt nicht ändern und sei sie noch so stark. Nein, an ihm würde sie sich die Zähne ausbeißen, dafür würde er schon sorgen. Allerdings war dieses Wesen wie gesagt nicht gerade schwach. Die Aura der Nixe strahlte eine ungeheure Macht aus und er wusste, dass, sobald sie ihr Interesse an ihm verlor, er würde mit ihr kämpfen müssen. Und da er seine Rüstung nicht trug, war er um einiges verwundbarer als sonst. Wütend ließ er seine Fingerknöchel knacken. Dass er seine Rüstung, wie er zugeben musste, vergessen hatte, hatte er nur dieser Frau zu verdanken. Sie brachte ihn völlig durcheinander und er machte die einfachsten Dinge, schon aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit, falsch. Das durfte ihm jetzt nicht schon wieder passieren. Sie musste aus seiner Nähe verschwinden.
 

„Verschwinde von hier!“, gab der DaiYoukai nun kurz und knapp seine Gedanken kund, kalt wie sonst immer und ohne sich zu Kagome umzudrehen. Er wollte sie gar nicht erst ansehen. Diese Frau verhexte ihn irgendwie. Allein, wenn er ihr in die Augen sah, merkte er, wie sich ihr Zauber auf ihn übertrug. Das musste nun endlich unterbunden werden, sonst würde er vielleicht bald nicht mehr er selbst sein. Und schon wieder fragte er sich, wie sie das bloß machte. Eigentlich konnte es doch gar kein Zauber sein, denn kein Zauber war so stark, dass er bei ihm, Sesshoumaru, wirken konnte. Nein, es musste irgendetwas anderes sein. Bloß was? Er beschloss jedoch, wie immer später darüber nachzudenken und sich nun auf den ihm bevorstehenden Kampf zu konzentrieren, als auch schon lautes Protestgeschrei an seine empfindlichen Ohren drang. Was war denn nun schon wieder?
 

Erstaunt sah sie auf zu Sesshoumaru, der jedoch weiterhin mit dem Rücken zu ihr stand und sie keines Blickes würdigte. Ein verächtliches Schnaufen war von Kagome zu hören. //Von wegen, der und sich ändern. Ha, das passiert in hunderttausend Jahren nicht. Und überhaupt, was bildet der sich eigentlich ein? Den Teufel werd ich tun! Ich denke gar nicht daran, zu verschwinden und ihn hier allein zu lassen! Das wäre ja noch schöner, wo er doch gar keine Rüstung an ha...// Plötzlich durchfuhr es Kagome wie ein Blitz und sie starrte geschockt auf Sesshoumarus Rücken. Da, wo sonst eigentlich die Rüstung hätte sein müssen, war nichts, außer dem weiß-rot gemusterten Stoff eines Suhikans und wunderschöner weißer Haare, die sich seidig schimmernd über diesen verteilten. Für die Dauer eines Augenaufschlages war Kagome in diesem unbeschreiblichen Bild, das sich ihr bot, gefangen. Dieser breite Rücken, dieser ganze Körper, verhüllt von diesem wunderschönen Gewand und diesen seidig schimmernden weißen Haaren.... er wirkte so geheimnisvoll, so unnahbar und doch wiederum in einer gewissen Weise anziehend auf sie. Als sie das merkte, nahmen ihre blassen Wangen einen zarten Rosa-Ton an. Doch ihre Verlegenheit wich schnell wieder ihrer Wut auf ihn, als ihr zum zweiten mal auffiel, dass er seine Rüstung nicht trug. //Das darf nicht wahr sein! Das ist doch nicht sein Ernst, oder? Wo zum Teufel hat dieser Vollidiot seine Rüstung gelassen?// Sauer sprang Kagome auf, marschierte zu Sesshoumaru und stellte sich mit in die Hüften gestemmten Händen und ihn wütend mit ihren rehbraun-goldenen Augen fixierend zu seiner Linken hin. Der Anvisierte aber starrte weiter das Wesen vor ihm an und bemerkte sie entweder nicht, weil er so konzentriert war oder, und das war ihrer Meinung nach wahrscheinlicher, ignorierte sie einfach gekonnt. Kagomes Aura gab ein leichtes Knistern von sich. Was zu viel war, war zu viel und er hatte den Bogen bei Weitem überspannt. Jetzt war es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Was bildete sich dieser verfluchte DaiYoukai eigentlich ein? Erst war er eiskalt, dann auf einmal, für seine Verhältnisse, extrem gesprächig und man konnte sagen, geradezu nett, dann wiederum allem Anschein nach besorgt und nun sagte er zu ihr, sie solle verschwinden und besaß nicht mal die Höflichkeit und den Anstand, sie auch nur von der Seite anzusehen. //Nein, so nicht, mein Lieber!// Das würde sie nicht einfach auf sich sitzen lassen! „Sag mal, gehts dir noch ganz gut? Du tickst wohl nicht mehr richtig! Glaubst du etwa, du kannst mit mir umspringen, als wäre ich eine deiner Dienerinnen, die immer tut, was dem Herrn gerade beliebt? Du kannst doch nicht gerade noch so sein und im nächsten Moment schon wieder das Gegenteil! Und überhaupt, du bist doch so ein Idiot, hast deine Rüstung nicht an und willst gegen so einen Gegner allein antreten!?“ Kagome verschränkte die Arme vor der Brust und fügte noch etwas leiser, als bei ihrem vorherigen, ziemlich lauten Wutausbruch, hinzu: „Du kannst machen, was du willst, aber ich werde hier nicht verschwinden und damit Basta!“ Die IkkakujuuYoukai hatte die Augen geschlossen und sich eingeschnappt von Sesshoumaru weggedreht, sodass sie nicht sehen konnte, wie der DaiYoukai auf das eben von ihr Runtergebetete reagierte. Vielleicht war es auch besser so, denn hätte sie das gesehen, wäre sie vielleicht doch freiwillig verschwunden.
 

Sesshoumaru sah Kagome noch immer nicht an, sondern hatte seinen Blick weiterhin geradeaus in Richtung der Nixe gerichtet. Jedoch sah er diese auch nicht an, nein. Seine Augen waren mit etwas anderem beschäftigt, genauso sein Kopf. Während erstere anfingen, sich langsam rot zu färben, versuchte der DaiYoukai seine Wut auf eine gewisse Frau einigermaßen im Zaum zu halten. Zuerst hatte er die Augen vor Erstaunen aufgerissen, als er die Beleidigungen vernahm, die Kagome ihm im Eifer des Gefechtes eine nach der anderen an den Kopf warf. Doch dann hatte sich unbändige Wut in ihm breit gemacht, sodass er um seine Fassung ringen musste. So etwas war ihm noch nie passiert. Nie hatte einer auch nur gewagt, ihn in irgendeiner Form zu beleidigen. Und schon gar nicht so massiv, wie sie es gerade eben getan hatte. Damit hatte sie einen schweren Fehler gemacht. Das würde sie noch bereuen. Niemand beleidigte ihn und kam einfach so ungeschoren davon. Nein, er würde ihr schon zeigen, was sie davon hatte. Jetzt hatte sie das Fass eindeutig zum Überlaufen gebracht. Dafür würde sie den nächsten Baum in ihrem Rücken zu spüren bekommen. Blitzschnell drehte sich der DaiYoukai nun zu Kagome um und wollte sie gerade an ihrem zarten Hals packen, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, als er in seiner Bewegung innehielt und ein wenig geschockt und besorgt auf die am Boden kniende Person vor ihm blickte, welche ihre Augen weit aufgerissen und ihren leeren Blick auf die Mameido gerichtet hatte.
 

Noch immer stand Kagome da, mit dem Rücken zu dem DaiYoukai und würdigte ihn nun ihrerseits keines Blickes. Sollte er doch mal sehen, wie das war, wenn man andauernd ignoriert wurde. Wie er wohl auf ihren Angriff auf sein Ego reagieren würde? //Bestimmt nicht sonderlich gut... Oh, oh!// Kagome überkam nun doch ein ungutes Gefühl, als sie spürte, wie sich die Aura des Lords eindeutig besorgniserregend veränderte. Sie konnte seine Wut ja förmlich greifen. //Oh je, was hab ich da bloß angerichtet. Vielleicht hätte ich doch nicht so heftig reagieren sollen. Aber es ist doch war, er verhält sich echt wie der letzte Idiot. So was!// Langsam öffnete Kagome nun die Augen, ließ die Arme, die bis eben noch verschränkt vor ihrer Brust ihren Platz hatten, sinken und machte Anstallten, sich zu Sesshoumaru umzudrehen. Doch als ihr Blick zufällig den der Nixe traf, die sie doch beinahe vergessen hätte, durchfuhr sie plötzlich ein stechender Schmerz, der so stark war, dass er sie in die Knie zwang. Geschockt blickte Kagome zu der Mameido, die sie mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen von oben herab ansah. Langsam spürte die IkkakujuuYoukai, wie der Schmerz ein wenig nachließ und wollte sich wieder erheben, doch als sie auch nur den Versuch machte, sich in irgendeiner Weise zu bewegen, wurde sie von einem noch stärkeren Schmerz gequält, der ihr beinahe einen Aufschrei entlockt hätte. Stattdessen aber kniff die DaiYoukai krampfhaft die Augen zu und biss die Zähne zusammen, hoffend, dass dieser höllische Schmerz schnell wieder vorüber sein würde.
 

Doch gerade als sie die Augen wieder öffnete, folgte eine erneute Schmerzenswelle, die so stark war, dass sie das Gefühl hatte, es würde sie zerreißen. Sie wollte schreien, doch es gelang ihr nicht. Kein Laut kam über ihre Lippen, nein, sie konnte ihren Mund noch nicht einmal öffnen. Es schien so, als ob sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper hatte. Egal, was sie versuchte, sie konnte sich weder bewegen, noch sonst etwas. Sie kniete einfach da, ihre Augen weit aufgerissen und sah in die Leere, in eine schwarze gähnende Leere, welche sie in sich hineinzuziehen schien. Doch dann, ganz plötzlich, spürte sie, wie sie an den Schultern gepackt und geschüttelt wurde und hörte, wie jemand ihren Namen rief. „Kagome!“ Ganz leise und als ob er aus Kilometer weiter Entfernung gerufen wurde, drang er an ihr Ohr. Und doch spürte sie, wie ihr allein der Klang der Stimme, die ihn rief, Kraft gab und sie wie ein helles Licht davor rettete, von der Dunkelheit um sie herum verschlungen zu werden. Ja, sie sah, wie sich die Finsternis, die sie umgab, verflüchtigte und einem hellen, gleißenden Licht wich. Und dann, ganz plötzlich, nahm sie wieder alles um sich herum war, kniete wieder an jenem Ort am See, an dem sie sich, bevor die Dunkelheit sie eingehüllt hatte, befunden hatte. Sie konnte wieder die Nixe vor sich sehen, die das Gesicht nun wutverzerrt hatte und neben Kagome zu starren schien. Und sie konnte Sesshoumarus Stimme hören, die Stimme desjenigen, der sie gerettet hatte. Doch was er da sagte, versetzte sie nun doch ein wenig in Staunen.
 

Was war mit ihr los? Was war nur passiert? War er wirklich so in seiner Wut gefangen gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte, dass Kagome anscheinend von der Mameido angegriffen oder verzaubert wurde? Wütend sah er zu besagtem Wesen. „Was hast du mit ihr gemacht, Nixe?“ Man spürte geradezu, wie die Luft um Sesshoumaru herum knisterte, so wütend war er. Dieses Miststück hatte sich erlaubt, seinen Schützling anzurühren und dafür würde er sie bezahlen lassen. Jedoch musste er erst einmal feststellen, was mit Kagome überhaupt los war. Sie schien gar nicht mehr anwesend. Ihre Augen waren so leer und hatten jeglichen warmen Glanz, den sie sonst immer besaßen, verloren und das machte Sesshoumaru Sorgen. Die Mameido musste sie mit einem starken Zauber belegt haben, anders konnte er es sich nicht erklären.
 

„Keine Sorge, deine kleine Freundin hier wird uns nun nicht mehr stören können. Während sie von unmenschlichen Schmerzen geplagt wird, die sich immer und immer weiter ins unermessliche steigern, driftet ihre Seele langsam ins Reich der Schatten hinüber. Bald wird ihr Körper hier nur noch eine seelenlose Hülle sein!“ Ein grausames Lachen hallte auf der Lichtung wider. Sesshoumaru sah mit eiskaltem Blick zu der Mameido. Doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Er war besorgt. Ja, sogar sehr besorgt. Was würde nun mit Kagome passieren? Er musste den Zauber irgendwie brechen, wenn er sie retten wollte. Doch wie? Sesshoumaru überlegte. //Wieso sollte ich sie eigentlich retten? Schließlich hat sie mich bis aufs äußerste beleidigt. Sie hat es gar nicht verdient, dass ich ihr helfe.// Doch irgendetwas in Sesshoumaru wollte diese Frau unbedingt vor so einem grausamen Schicksal bewahren. Mit dem Vorwand, dass er sie ja persönlich für ihre Beleidigungen ihm gegenüber bestrafen wollte, machte er sich also doch daran, ihr zu helfen.
 

Der DaiYoukai kniete sich vor die junge Frau, packte sie an den Schultern und schüttelte sie, während er sie beim Namen rief, hoffend, sie dadurch vielleicht wieder ins Hier und Jetzt zurückzubekommen. Doch keine Reaktion. Immer und immer wieder rief er ihren Namen, doch sie schien ihn nicht wahrzunehmen. Ihre Augen waren genauso leer wie zuvor. //Verdammt noch mal, was ist das bloß für ein Zauber? Wie kann man ihn nur brechen? Wenn nicht bald etwas passiert, wird sie für immer verloren sein.// Er wusste nicht, warum, aber der Gedanke daran, dass sie sterben, ja, schlimmer noch, zu einer seelenlosen Hülle werden könnte, versetzte ihm einen Stich in der Brust. Doch er dachte nicht weiter darüber nach. Er konnte es sich nicht erlauben, noch mehr Zeit zu vertrödeln. Er musste den Urheber des Zaubers, der auf Kagome lag, töten, oder sie wäre verloren.
 

Also ließ er von der IkkakujuuYoukai ab, trat wieder rechts neben sie und sah zu der Nixe, die sein Tun bisher belustigt beobachtet hatte, nun aber merkte, dass das Opfer ihres Zaubers langsam das Bewusstsein wiedererlangte und sich ihrer Kontrolle entledigte. Wütend sah sie zu demjenigen, der Schuld daran war. Er machte alles kaputt. Dabei hatte sie sich so einen schönen Plan zurechtgelegt, wie sie beide zu ihrem Vergnügen qualvoll umbringen könnte. Und er machte ihr nun einen Strich durch die Rechnung. //So was dummes! Na, dann werde ich ihn eben töten, solange dieses lästige Ding noch nicht die vollständige Kontrolle über ihren Körper zurück hat. Vor ihren Augen werde ich ihn umbringen und sie wird nichts dagegen tun können. Ha, das wird ein Spaß!// Der bis eben noch wütende Ausdruck auf dem Gesicht der Mameido, wich einem grausamen Lächeln, das all ihre Bosheit widerspiegelte. Man konnte beinahe meinen, diese Kreatur sei das Böse in Person. Und ihr Lächeln wurde noch breiter, als ihre Ohren die Drohung des DaiYoukais vor ihr vernahmen. Sollte er es doch versuchen und sein eigenes Todesurteil gleich selbst unterschreiben.
 

„Du wirst jetzt sofort deinen Bann von ihr nehmen oder ich bring dich um.“, kam es noch kälter als sonst von Sesshoumaru und er ließ seine Fingerknöchel bedrohlich knacken. Sein Gegenüber lächelte jedoch nur noch breiter, als es seine Worte vernahm. „Versuch es doch!“ Die Augen des DaiYoukais verengten sich zu Schlitzen und Wut kam in ihm hoch. Nun verspottete sie ihn auch noch. Na gut, sie hatte es ja nicht anders gewollt. Nun würde sie dafür büßen, was sie Kagome angetan hatte.
 

Hatte sie sich da auch nicht verhört? Hatte er wirklich gerade gesagt, die Nixe solle sofort ihren Bann von ihr nehmen oder er würde sie umbringen? Machte er sich tatsächlich Sorgen um sie? Denn warum sollte er sonst so etwas zu der Mameido sagen?! //Aber wieso hat er mich eigentlich gerettet, auch wenn er selber anscheinend noch nicht weiß, dass er es getan hat? Ist er denn nicht sauer auf mich, weil ich ihm all diese Dinge an den Kopf geworfen hab? Vorhin hatte ich seine Wut doch deutlich gespürt. Merkwürdig... Also, irgendwie ist sein Verhalten schon ziemlich verwirrend. Na ja, wie dem auch sei. Darüber kann ich auch noch später nachdenken. // Kagome wollte sich gerade erheben, um sich nun auch in den bevorstehenden Kampf einzumischen, als sie unangenehmerweise bemerkte, dass sie zwar ihr Bewusstsein wiederhatte und auch die Kontrolle über ihre Augen, der Rest ihres Körpers jedoch immer noch nicht das tat, was sie wollte, was nun leider zur Folge hatte, dass sie nichts weiter tun konnte, als zu warten und dem Kampfgeschehen aufmerksam zu folgen. Ach, wie sie es doch hasste, so hilflos zu sein. Plötzlich bemerkte sie, wie das Youki der Person neben ihr um ein erhebliches anstieg und im nächsten Moment stand neben ihr ein riesiger, wunderschöner, weißer Hund, der die Mameido vor sich noch gefährlich anknurrte, ehe er zum Sprung ansetzte.
 

Sesshoumaru hatte es satt. Das Ganze hier würde schneller vorbei sein, wenn er sich einfach verwandelte und dieser Kreatur ein für allemal den Garaus machte. Und je schneller er die Mameido vernichtete, desto größer war auch die Chance, dass Kagome noch zu helfen war. Also verwandelte sich der DaiYoukai in seine Energieform und machte sich daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ein gefährliches Knurren, das an die Nixe gerichtet war, entrang sich noch seiner Kehle und dann griff er an.
 

Sie war ein wenig erstaunt. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Wieso musste sich dieser Hund denn auch verwandeln? Schließlich hatte er ein Schwert zum Kämpfen. Jetzt würde sie sich auch noch die Mühe machen müssen, ihn dazu zu bringen, sich wieder in seine menschliche Form zurückzuverwandeln. Natürlich könnte sie ihn auch jetzt, in seiner Energieform, umbringen, aber dann würde es noch nicht einmal halb so viel Spaß machen. Und das wäre doch schade. Wieder zeigte sich ein heimtückisches Grinsen auf ihrem Gesicht und sie begann, ihre Kräfte auf den DaiYoukai wirken zu lassen. Er würde sich dem nicht entziehen können. Nun war er verloren...
 

Nur aus dem Augenwinkel hatte sie den weißen Hund sehen können, bevor er auf die Mameido losging. Nun befanden beide sich genau in ihrem Blickfeld und sie würde den Kampf gut mitverfolgen können. Doch sie machte sich Sorgen. Ja, so ungern sie es zugab, sie machte sich Sorgen um Sesshoumaru. Er schien so wütend und nur darauf konzentriert, die Nixe endlich zur Strecke zu bringen. Was war, wenn er sich überschätzte? Konnte sich Sesshoumaru überschätzen? Sie wusste es nicht. Er war stark, sehr stark sogar, aber dieser Gegner konnte sogar einem DaiYoukai wie ihm gefährlich werden. Außerdem besaß die Mameido starke Kräfte, das hatte Kagome an ihrem eigenen Leib erfahren. Noch immer konnte sie sich nicht rühren, auch wenn sie spürte, dass die Wirkung des Zaubers langsam nachließ. Was war, wenn dieses Wesen auch Sesshoumaru mit einem ihrer Zauber belegte?
 

Da fiel es der IkkakujuuYoukai wieder ein. Wie konnte sie so etwas wichtiges nur vergessen? Nun wusste sie wieder, was sie über Nixen gelesen hatte. Sie verführten Männer, verzauberten sie und dann.... ertränkten sie sie! Was, wenn die Mameido das auch mit Sesshoumaru vorhatte? Diese Wesen beherrschten unheimlich starke, alte Magie, gegen die sich kaum einer behaupten konnte. Ihre Opfer waren nicht nur Menschen, Hanyous oder Youkais, sondern auch DaiYoukais. Andererseits war das dort Sesshoumaru. Bei so einem wie ihm würden diese Zauber bestimmt nicht wirken. Der würde eine Frau wahrscheinlich noch nicht einmal anfassen, wenn das Überleben seiner Art davon abhing. Kagome rollte mit den Augen. Und diesmal würde ihm seine Gefühllosigkeit auch noch zum Vorteil werden. Na toll. // Tzä, so was! Aber was, wenn auch das ihm nichts nützt? Schließlich gibt es anscheinend genügend andere DaiYoukai, die diesen Nixen zum Opfer fallen und die sind bestimmt auch nicht alle von der gefühlvollen Sorte, oder?// Kagome ärgerte sich. Es war zum Haare raufen. Wieso konnte sie nicht wenigstens ihren Mund bewegen, dann würde sie auf Nummer sicher gehen und Sesshoumaru jetzt warnen können. So musste sie darauf vertrauen, dass dieser auch über einiges Wissen über die Mameido verfügte und ihre Zauber bei ihm vielleicht nicht wirkten. Sie hoffte es auf jeden Fall. Und schließlich wusste dieser DaiYoukai eine Menge, warum dann nicht auch das?! Doch trotzdem kam sie einfach nicht umhin, sich weiterhin große Sorgen um ihn zu machen.
 

Kagome sah zu dem weißen Hund, der nun seinen ersten Angriff auf die Nixe startete, indem er mit der Pfote ausholte und nach ihr schlug. Doch er prallte an einem starken Bannkreis ab und flog einige Meter nach hinten, wo er wieder sanft auf allen vier Pfoten aufkam und zum zweiten Angriff ansetzte. Kagome riss vor Erstaunen die Augen auf. Doch nicht wegen der Tatsache, dass Sesshoumaru zurückgeschleudert wurde. Sie wusste ja, dass die Nixe stark war. Nein, wegen etwas anderem, das ihr merkwürdigerweise heute zum ersten Mal auffiel und das sie doch sehr verwunderte. Sesshoumaru war auf vier Pfoten gelandet, nicht auf drei. Er hatte auch nicht mit der Rechten geschlagen, sondern mit der Linken. Das bedeutete, er hatte seinen Arm wieder. Kagome wusste nicht warum, aber irgendwie freute sie das. Doch wie hatte er ihn wiederbekommen? Sie konnte es sich absolut nicht erklären. War der Arm nicht im Jenseits verblieben? Oder hatte sie etwas verpasst? //Da ist man mal ein Jahr weg und dann passiert so etwas. Ich bin wirklich neugierig, wie er ihn zurückbekommen hat. Wieso ist mir das nicht eigentlich schon vorher aufgefallen? Ist doch eigentlich nicht so leicht zu übersehen. Na ja gut, bei seinen Ärmeln... da kann das schon mal passieren, oder?// Was war sie erbärmlich. Nun versuchte sie schon, sich selbst zu belügen. War sie etwa schon so tief gesunken? Warum gestand sie es sich nicht einfach ein? Aber ihre eigene Schwäche einsehen? //Moment mal, was heißt hier Schwäche? Ist es eine Schwäche, wenn man aus unerfindlichen Gründen in der Gegenwart eines kalten und gefühllosen DaiYoukais unaufmerksam ist? Nein, sicher nicht!//
 

Wenn sie gekonnt hätte, hätte Kagome jetzt die Arme vor der Brust verschränkt und wäre mal wieder eingeschnappt gewesen. Sie konnte und wollte es sich einfach nicht eingestehen. Ihr Stolz wehrte sich mit Händen und Füßen gegen so eine Erniedrigung, gegen eine Schwäche, die ein DaiYoukai war (Hallo, du bist selber eine -.-) und noch dazu Sesshoumaru hieß. Doch da gab es auch noch ihren Verstand und ihr Herz, die ihr in diesem Moment merkwürdiger Weise dasselbe sagten, nur mit dem Unterschied, dass ihr Verstand gegen und ihr Herz für diese Schwäche war. Doch da Kagomes Verstand bei ihr immer noch weitaus mehr zu melden hatte als ihr Herz, sah sie zwar ein, dass es oder auch er eine Schwäche war, jedoch eine Schwäche, gegen die etwas getan werden musste. // Na gut, ich sehe es ja ein. Was bringt es mir auch schon, wenn ich mich selbst belüge? Gar nichts... leider. So ein Mist aber auch! Ich muss wirklich endlich etwas dagegen unternehmen, sonst artet das noch aus.// Das merkwürdig rasante Fallen des Youkis einer gewissen Person, um die ärgerlicherweise auch schon immer ihre Gedanken kreisten, ließ Kagome nun aus ihrer Gedankenwelt aufschrecken und besorgt in eine bestimmte Richtung sehen. Was passierte nur mit ihm?
 

Sesshoumaru war erstaunt über den starken Bannkreis, der die Mameido umgab und ihn einige Meter weit nach hinten schleuderte. Dieses Wesen war noch mächtiger, als er angenommen hatte und das gefiel ihm gar nicht. Wenn er sie töten wollte, würde er den Bannkreis brechen müssen. Und das hieß entweder, es mit roher Gewalt versuchen oder ihre Konzentration zu stören. Doch wie sollte er das anstellen? Die Frage danach erübrigte sich jedoch, als der Bannkreis der Nixe auf einmal fiel. Misstrauisch sah der DaiYoukai zu ihr hinüber. Was sollte das denn werden? Erst machte sie sich die Mühe, einen so starken Bannkreis aufzubauen und dann ließ sie ihn einfach wieder verschwinden. Das ergab keinen Sinn. Wieso hatte sie das getan? Plötzlich spürte Sesshoumaru, wie sich ein merkwürdiges Kribbeln durch seinen Körper zog. Was war denn jetzt los? Woher kam das auf einmal? Langsam verwandelte sich dieses anfangs leichte Kribbeln in ein starkes Ziehen und er hatte das Gefühl, dass ihm die Energie entzogen wurde, merkte, wie sein Youki schwächer wurde. //Verdammt, was passiert mit mir? Macht sie das etwa?// Wütend sah er der Mameido in die Augen, in denen sich nur Belustigung widerspiegelte. //Ha, wie erbärmlich und feige von ihr, mich auf so eine Art zu schwächen. Trotzdem, wenn das so weiter geht, wird sie mir meine ganze Energie entziehen. Ich muss etwas dagegen tun! // Sesshoumarus Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er suchte fieberhaft nach einer Lösung, doch es wollte ihm keine einfallen und so langsam wurde es für ihn immer schwerer, seine Verwandlung aufrecht zu erhalten. Was das Ganze noch erschwerte, war die Tatsache, dass er sich nicht bewegen konnte. Woher das genau kam, wusste er nicht. Entweder war daran der rapide Abfall der Konzentration seines Youkis schuld oder die Nixe hatte vorsorglich einen Zauber angewandt. Wie auch immer, das war jetzt egal. Das Problem war, dass er sie so nicht angreifen konnte. Aber was jetzt?
 

Schockiert sah sie mit an, wie die Gestallt des riesigen weißen Hundes zu flimmern begann und er langsam an Größe verlor, wie die Augen Sesshoumarus immer wieder von rot auf golden und wieder auf rot wechselten und er sich krampfhaft gegen eine vollständige Rückverwandlung zu wehren schien. Wieso passierte so etwas mit ihm? War das das Werk der Mameido? Wollte sie ihm etwa seine Energie entziehen? Kagome machte sich nun noch größere Sorgen als schon zuvor. Sie spürte, dass Sesshoumarus Youki immer schwächer wurde. Lange würde er das bestimmt nicht mehr durchhalten und dann? Sie wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Nein, sie musste irgendetwas unternehmen. Doch was? Sie hatte ihren Körper ja immer noch nicht vollständig unter Kontrolle, auch wenn sie jetzt schon ihre Hände bewegen konnte, und so würde sie beim besten Willen nichts gegen die Nixe ausrichten können. Es war zum verrückt werden.
 

Kagome sah wieder zu Sesshoumaru. Er hatte sich schon fast vollständig zurückverwandelt. Mit Besorgnis beobachtete die IkkakujuuYoukai, wie nun auch die roten Augen, das letzte Merkmal seiner vorherigen Form, verschwanden und den goldenen Platz machten und dann, ganz plötzlich, war es vorbei. Die Nixe schien aufgehört zu haben, dem DaiYoukai seine Energie zu entziehen, denn sein Youki nahm nicht mehr ab. Allerdings, und darüber machte sich Kagome große Gedanken, war es ungewöhnlich schwach. Die Nixe hatte ihm ganz schön zugesetzt. Der hohe Energieverlust hatte ihn bestimmt geschwächt. Was würde er nun machen? Bis jetzt stand er nur da und sah die Nixe an, welche seinen Blick zu erwidern schien, auch wenn ihrer immer wieder wechselte. Zuerst hatte sie ihn herausfordernd angesehen. Dann jedoch schien sie sich über irgendetwas zu ärgern und nun sah sie einfach nur an, ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht. Was war da los?
 

Kurz nachdem die DaiYoukai sich diese Frage gestellt hatte, sah sie, wie Sesshoumaru Tokijin zog und auf die Nixe zu rannte. Was sie jedoch wunderte, war, dass die Mameido nicht einmal mit der Wimper zuckte oder sich von der Stelle rührte. Nein, sie schien geradezu darauf zu warten, dass er angriff. //Oh nein! Das ist eine Falle!// Sie wollte ihn warnen, doch noch immer konnte sie ihren Mund nicht öffnen. Zwar spürte sie schon ein Kribbeln auf ihren Lippen, was ihr sagte, dass der Zauber auch an dieser Stelle ihres Körpers bald seine Wirkung verlieren würde, jedoch war es noch nicht soweit. So konnte sie nur tatenlos zusehen, wie der DaiYoukai die Nixe angriff. Genau in dem Moment, als er mit seinem Schwert zuschlagen wollte: „Sesshoumaru, du Idiot, nicht!!“ Kagomes verzweifelter Schrei hallte auf der Lichtung wider. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie hatte den Zauber, der bis eben noch auf ihr lag, gebrochen, auch wenn sie nicht wusste wie und war aufgesprungen. Doch es war zu spät. Der Wind, der nun über die Lichtung fegte, trug ihr den Geruch von frischem Blut in die Nase. Sesshoumarus Blut. Wie schwer hatte die Mameido ihn verletzt? Was war nun mit ihm?
 

Immer weiter hatte sie ihm seine Energie entzogen und ihn so gezwungen, sich zurückzuverwandeln. Doch kurz nachdem er wieder seine menschliche Form angenommen hatte, ließ sie davon ab, sein Youki zu schwächen und sah ihn herausfordernd an. //Was hat sie denn nun schon wieder vor?// Er sah ihr in die Augen, doch er konnte in ihnen nicht lesen. Dieses Wesen war absolut undurchschaubar. Sesshoumaru überlegte. Sollte er die Mameido nun mit Tokijin angreifen? Aber wieso hatte sie den Zauber aufgehoben? War das vielleicht eine Falle? Wartete sie nur darauf, dass er sie angriff? //Aber wenn ich nicht bald etwas tue, was passiert dann mit Kagome? Ich kann nicht noch länger warten, sonst überlebt sie das Ganze hier nicht! Wieso kümmert mich das eigentlich so?// Der DaiYoukai entschied sich dafür, trotzdem anzugreifen. Doch gerade, als er es versuchte, spürte er, wie die Nixe ihn nun mit dem nächsten Zauber belegte. Mit einem Zauber, auf den er die ganze Zeit geradezu gewartet hatte. Doch er würde bei ihm nicht wirken. Sie spielte mit ihm auf Gefühle an, die er nicht besaß und auf Sehnsüchte, die er nie haben würde und schon gar nicht einem solchen Wesen gegenüber. Wenn er nicht Sesshoumaru wäre, hätte er jetzt angewidert das Gesicht verzogen. Doch so beließ er es bei einem eiskalten Blick, den er der Mameido zuwarf und ihr so zu verstehen gab, dass er nicht empfänglich für solch einen Unsinn war.
 

Selbige verzog daraufhin ärgerlich das Gesicht. Wem stand sie denn da bloß gegenüber? Einem DaiYoukai, gut. Aber letzten Endes waren doch auch diese gegen ihre männlichen Triebe machtlos. Zumindest waren es die anderen immer gewesen. Also warum dann nicht er? //Na gut, dann eben auf die harte Tour.// Sie würde ihn töten, langsam und qualvoll, und dadurch würde auch seine Geliebte leiden, wenn sie ihn so sterben sah. (Ich denke, sie hat gerade festgestellt, dass unser lieber Sesshoumaru kein Sklave seiner Triebe ist!? Warum denkt sie dann, Kagome wäre seine Geliebte? Irgendwas läuft bei ihr verkehrt...) Wenigstens kam sie dann doch noch ein wenig auf ihre Kosten.
 

Anscheinend hatte die Nixe ihn verstanden. Jedenfalls machte sie keine Anstalten, noch einmal einen ihrer Zauber zum Verführen von Männern anzuwenden. Stattdessen sah sie ihn nur an und schien darauf zu warten, dass er seinen Angriff, zu dem er vorhin angesetzt hatte, fortsetzte. Also gut, dann wollte er sie mal nicht länger warten lassen. Mit einer schnellen Bewegung zog Sesshoumaru Tokijin und rannte auf die Mameido zu. Alle seine Sinne waren auf sie konzentriert und seine Nerven waren fast zum Zerreißen gespannt. Er wusste, dass er geradewegs in eine Falle rannte. Aber die Nixe wusste nicht, dass er es wusste und so würde er diesen Vorteil nutzen. Doch bis jetzt konnte er nichts auffälliges entdecken. Gerade, als Sesshoumaru bei ihr ankam und mit Tokijin zuschlagen wollte, sah er sich plötzlich mit, so kam es ihm vor, hunderten von Tentakeln konfrontiert, die direkt aus dem Inneren der Mameido auf ihn zuschossen. Den meisten von ihnen wich er gekonnt aus, doch es waren einfach zu viele und es kamen immer mehr dazu. Plötzlich spürte er einen pochenden Schmerz, der sich vom Bauch aus durch seinen ganzen Körper zog. Er hatte dem Letzten nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. Ein Schrei hallte über die Lichtung. Der Schrei einer Frau. Kagomes Schrei. Dieses Weib hatte ihn schon wieder beleidigt. Sie sollte nur warten, bis er das hier hinter sich hatte, dann würde er ihr schon noch Manieren beibringen. //Moment mal, sie hat geschrieen. Das bedeutet, sie ist wieder bei Bewusstsein.// Erleichterung machte sich in ihm breit, obwohl er nicht wusste warum. Doch er hatte jetzt auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Sein Blick, der trotz allem eiskalt war, glitt zu der Mameido, welche ihn nur schadenfroh angrinste. Im nächsten Moment durchzog den DaiYoukai ein noch stärkerer Schmerz, als er fühlte, wie die Nixe ihren Tentakel nun wieder aus seinem Bauchraum zog. Ein ganz leises Stöhnen kam über seine Lippen. Solche Schmerzen hatte er schon lange nicht mehr empfunden. Doch wenn dieses Miststück glaubte, dass sie ihn damit schon besiegt hatte, dann hatte sie sich getäuscht.
 

Seine Hand schloss sich fester um den Griff seines Schwertes und er setzte erneut zum Angriff an. Doch schon wieder schossen ihre Tentakeln auf ihn zu und ließen ihm keine Chance, sie zu verwunden. Immer wieder musste er ihre Schläge parieren und wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt. //So wird sich der Kampf zu lange hinziehen und durch den Energieentzug und nun auch noch den starken Blutverlust weiß ich nicht, wie lange ich das durchhalten würde. Ich muss dringend eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung finden und zwar schnell.// Wieder und wieder sausten ihre Tentakeln auf ihn nieder, wieder und wieder parierte er. Nachdem sie nun schon einige Zeit so kämpften und Sesshoumaru merkte, wie es an seinen Kräften zehrte, bekam er seine Chance. Die Nixe passte einen Moment nicht richtig auf und er sah eine Lücke in ihrer Verteidigung. Sofort nutzte er sie und verletzte die Mameido an ihrer linken Schulter. Ein lauter Schmerzenschrei war von ihr zu hören. Sie sah den DaiYoukai rasend vor Wut an. Er hatte sie verwundet, sie, Shiutsukushisa. Wie konnte er es nur wagen? Das würde er büßen!
 

Sanft landete er wieder auf den Füßen und sah zu der Mameido, die seinen Blick wütend, nein, mehr als wütend, erwiderte. Was nun? Er hatte sie zwar verletzt, aber noch lange nicht so stark, als dass es ihr etwas ausmachen würde. Das war kaum mehr als ein Kratzer, während er immer schwächer und auch langsamer in seiner Reaktion wurde. Es war nur eine Frage der Zeit und er würde nicht mehr jeden ihrer Schläge rechtzeitig abwehren können.
 

Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung kamen sie wieder auf ihn zugeschossen, ihre Tentakel. Nun waren es noch mehr, als zu Anfang und Sesshoumaru hatte arge Schwierigkeiten, mit so vielen auf einmal fertig zu werden. Doch da bekam er auf einmal Unterstützung von unerwarteter Seite. //Dummkopf! Sie sollte sich hier nicht einmischen. Ich schaff das auch prima ohne ihre Hilfe. Dadurch bringt sie sich bloß in Gefahr.//
 

Erstaunt hatte sie zugesehen, wie der DaiYoukai trotz seiner Verletzung weiterkämpfte. //Wir reden hier ja auch von Sesshoumaru. Ein Loch im Bauch macht dem genau so viel aus, wie anderen eine Schnittwunde.// Ein leichtes Kopfschütteln begleitete ihre Gedanken. Trotzdem war sie erleichtert. Sie konnte es sich nur schwer eingestehen, aber in diesem Moment hatte sie doch tatsächlich so etwas wie Angst verspürt. Angst um Sesshoumaru. Angst, einen..., ja, irgendwo doch so etwas wie einen Freund zu verlieren. Sie verstand sich selbst nicht, doch sie empfand tatsächlich so etwas wie Freundschaft für ihn. //Ich bin nicht mehr normal!//, stellte sie ein wenig entsetzt über diese Erkenntnis fest. //Schließlich wollte der mich schon mehr als einmal umbringen und ich habe nichts besseres zu tun, als für ihn Freundschaft zu empfinden. Ist es denn nicht schon schlimm genug, dass ich mit ihm reise? Ach herrje und auch noch eine Zeit lang reisen werde!// Sie erinnerte sich wieder an ihre Bitte ihm Gegenüber, ihr bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Wie hatte sie ihn bloß das fragen können? Und wie hatte er ja sagen können? Konnte sie das Ganze nicht wegen Unzurechnungsfähigkeit widerrufen? Schließlich schien sie tatsächlich nicht mehr ganz beieinander zu sein. //Ich werde noch einmal völlig verrückt werden, wenn das so weiter geht! Der bringt mich um das letzte Fünkchen Verstand, das ich noch besitze!// Kagome überlegte. Na gut, vielleicht übertrieb sie ein wenig. So schlimm war Sesshoumaru nun auch wieder nicht. Eigentlich hatte er sich in den letzten Jahren zunehmend positiv verändert, oder? Und wieso sollte sie ihn nicht als eine Art Freund ansehen? Schließlich hatte er doch eine Menge für sie getan. //Ja, vielleicht sollte ich ihm verzeihen, dass er mich schon mehrmals beinahe umgebracht hätte. Er hat es ja prinzipiell wieder gut gemacht.//
 

Während sie nachgedacht hatte, hatte sie den DaiYoukai nicht aus den Augen gelassen, der nun schon seit einiger Zeit mit der Mameido kämpfte. Sie fragte sich, wie lange er das wohl noch durchhalten würde? Schließlich würde auch ihm der Energie- und Blutverlust nach einer Weile zu schaffen machen, oder nicht? Doch gerade, als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss, durchbrach Sesshoumaru plötzlich die Verteidigung der Nixe und traf sie mit Tokijin an der Schulter. Selbige schrie auf und sah den DaiYoukai nun noch wütender an. //Oh, oh!// Kagome machte sich nun zum wer weiß wievielten Mal Sorgen um Sesshoumaru. Er hatte die Nixe ganz schön wütend gemacht und so langsam schien ihm die Kraft auszugehen. //Kein Wunder. Ich sollte mich langsam auch mal nützlich machen und ihm helfen.// Kaum hatte sie zu Ende gedacht, sah sie auch schon, wie die Tentakeln der Mameido wieder auf den Lord des Westens zurasten. Doch diesmal waren sie noch um einiges zahlreicher. //Mist, das schafft er niemals. Nicht in seinem Zustand.// Kagome konzentrierte sich, ließ mehrere Energiekugeln entstehen und schleuderte sie gezielt auf die Arme. Fünf von ihnen wurden erwischt und lösten sich auf, weitere fünf bloß gestreift und verletzt. Zwei Geschosse jedoch durchbrachen das Gewirr aus Tentakeln und trafen die Mameido an der rechten Brust und an der Hüfte, wo sie ihre fischige Haut verbrannten. Wieder hörte man die Nixe schreien und diesmal sah sie wutentbrannt zu Kagome. Diese erwiderte ihren Blick kalt. Sie hatte keine Angst. Sollte sie es doch versuchen und sie angreifen. Dann würde sie schon sehen, was sie davon hatte.
 

Als ob die Mameido ihre Gedanken gelesen hätte, ließ sie auf einmal von Sesshoumaru ab und ihre vielen Tentakeln kamen auf Kagome zugeschossen. //Gut, dann wollen wir mal sehen, was du drauf hast.// Die DaiYoukai zog ihr Schwert und ging in Angriffstellung.
 

Er machte große Augen, als er sah, wie Kagome sich gegen die Nixe oder besser gesagt ihre Arme schlug. //Gar nicht mal so schlecht.// Nun war er ihr doch ein wenig dankbar, dass sie sich eingemischt hatte, auch wenn er es nie zugeben würde. Weder, dass er erschöpft war, noch dass er ihr tatsächlich Dankbarkeit entgegenbrachte. Abgesehen von den ganzen anderen Gefühlen, die er sich nicht erklären konnte, aber das war momentan nebensächlich. Aufmerksam folgte er dem Kampfgeschehen mit seinen goldenen Augen. Doch da viel ihm etwas auf, was ihm Sorgen machte. Die Nixe hatte drei ihrer Tentakel unbemerkt Kagomes Blickfeld entzogen. Wollte sie etwa? //Mist!// Sesshoumaru warf sich mit Schwung gegen Kagome und spürte, wie sich im nächsten Moment die drei Arme durch seinen geschundenen Körper bohrten.
 

Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Sesshoumaru auf sie zu gerannt kam. //Was hat er denn jetzt...// Hart wurde sie an der Schulter getroffen und mit Wucht zu Boden geworfen. //Aua! Was sollte das denn?// Wütend sah sie nach oben zu dem DaiYoukai, der dafür verantwortlich war und wollte ihn gerade wieder beschimpfen, als sich plötzlich drei Tentakel nahe seiner vorherigen Wunde durch seinen Körper bohrten. Mit schreckensgeweiteten Augen betrachtete Kagome das Bild, das sich ihr bot. „Sesshoumaru...“ Es war nur ein Hauchen, das über ihre Lippen kam. Nein, das durfte nicht wahr sein, das konnte nicht sein. Wieso nur hatte sich dieser verdammte Idiot dazwischen geworfen? Ein Stöhnen war von ihm zu hören und sie sah, wie sich ein kleines Blutrinnsal aus seinem rechten Mundwinkel langsam den Weg über sein Kinn bahnte, von dessen Spitze die Flüssigkeit in gleichmäßigen Abständen hinabtropfte und seinen weißen Suhikan mit roten Flecken versah. Dann ging er in die Knie. „Sesshoumaru!!“ Nun war es doch ein Schrei, der sich ihrer Kehle entrang. Sie stürzte zu ihm und ließ sich neben ihm zu Boden sinken.
 

Ein wenig erstaunt sah er sie an, als sie sich neben ihn kniete und er ihre Hand auf seiner Schulter spürte. Und noch erstaunter war er, als er den Blick auffing, den Kagome ihm zuwarf. Seit wann machte sie sich denn Sorgen um ihn? Er erwiderte ihn fest. Glaubte sie etwa, er würde von diesen paar kleinen Kratzern schon sterben? Ihm wurde jedoch bewusst, dass es sich durchaus nicht nur um ein paar kleine Kratzer handelte, als sein Körper sich durch eine starke Schmerzwelle verkrampfte und er die Zähne zusammen beißen musste. Durch den starken Blutverlust merkte er, wie er außerdem immer schwächer wurde. Er war ein DaiYoukai, gut. Aber diese Wunden waren selbst für ihn gefährlich. Erschöpft lehnte er sich gegen einen Baum in der Nähe und sah zu der Mameido, die mit sich selbst zufrieden schien und zu Kagome sah, welche sich nun wieder aufrichtete. Auf einmal spürte er, wie sich ihre Aura veränderte. Das war schon einmal passiert, doch nun war es stärker. Das Dämonische in ihr...
 

Sie hatte die ganze tragische Szene belustigt mitverfolgt. Ja, das gefiel ihr. Beide leiden zu sehen. Doch nun nahm sie eine Veränderung wahr. Die Aura der Frau... konnte das sein? Sie wurde auf einmal dämonisch.
 

Die anfängliche Verzweiflung, die sie empfunden hatte, als sie ihn so sah, wich schnell der Wut auf das Wesen, das für seine Wunden verantwortlich war. Wie hatte die Mameido es nur wagen können? Sie war zu weit gegangen. Das würde das Letzte gewesen sein, was sie tat, dafür würde Kagome nun sorgen.
 

Der hellblaue Stern auf ihrer Stirn leuchtete und das Schwert, das sie wieder zurück in seine Scheide gesteckt hatte, begann zu pulsieren. Es nahm die Veränderung seiner Meisterin wahr. Nun war es soweit. Ihre Zeit war gekommen und sie würde den Bann endlich brechen.
 

Plötzlich sah er, wie sie ein weißes Licht umgab und es schien, als würde etwas ihren Körper verlassen. War das möglich? Das würde erklären, warum ihre dämonische Seite die ganze Zeit über nicht zum Vorschein gekommen war, bis in ihr das erste Mal negative Gefühle überwiegten. Beim letzten mal war es Wut gewesen und dieses Mal schien es sich wieder um selbige zu handeln. Doch sie war viel stärker, fast greifbar. Damit hatte sie die gegensätzliche Seele aus ihrem Körper vertrieben und es gab nichts mehr, was ihre Rückverwandlung nun stoppen konnte.
 

Sesshoumaru beobachtete, wie ihre Haare anfingen, silbern zu schimmern, wie ihre Gesichtszüge noch feiner wurden und ihre Lippen noch ein wenig röter. Er musste zugeben, dass man von der Schönheit der IkkakujuuYoukai nicht zuviel versprach. Sie waren schön, sogar sehr schön, wenn man sich Kagome ansah.
 

Sie schloss ihre Augen. Ja, sie spürte es. Ganz anders, als beim letzten Mal, merkte sie, dass sie sich veränderte. Sie fühlte, wie ihre Stirn, an der Stelle, wo sich das sonderbare Zeichen befand, immer heißer wurde, spürte, wie das Schwert, ihr Schwert Inazuma, anfing zu pulsieren und sie hatte das Gefühl, dass etwas ihren Körper verließ. Etwas, was dort eigentlich nie hingehörte. Eine Last schien von ihrer Seele genommen und sie verspürte Freiheit. Sie fühlte sich frei, so, wie sie es sich schon so oft gewünscht hatte. Es war ein herrliches Gefühl und es brachte gleichzeitig ein Gefühl der Stärke mit sich. Noch einen Moment genoss sie es, dann öffnete sie entschlossen die Augen und das Leuchten um sie herum wurde noch heller. Sie würde der Nixe zeigen, was es bedeutete sich mit einer IkkakujuuDaiYoukai anzulegen.
 

Er war erstaunt, nein, mehr als erstaunt, als er sah, wie Kagome noch heller zu leuchten begann, wie sich ihr Äußeres zum wiederholten Mal veränderte und ein paar Augenblicke später ein wunderschönes weißes Einhorn vor ihm stand, dessen Mähne silbern schimmerte und dessen Horn bläulich leuchtete. //Wunderschön... Moment mal, das da ist immer noch Kagome.//
 

Ein merkwürdig ungewohntes, aber durchaus angenehm warmes Kribbeln zog sich durch ihren Körper und kurze Zeit später merkte sie, dass sie nun auf vier statt auf zwei Beinen stand. Doch sie ließ sich davon nicht länger stören und sah zu der Mameido, die wie angewurzelt dastand oder besser schwebte und die IkkakujuuYoukai bloß anstarrte. //Das ist meine Chance!// Ohne Vorwarnung stürmte sie auf die Nixe zu, die zu spät reagierte, schwang ihren Kopf zur Seite und holte mit ihrem Horn zum Schlag aus.
 

Ein Schrei, so laut und schrill, dass sich Kagome am liebsten die Ohren zugehalten hätte und Sesshoumaru es sogar tat, ertönte und beide DaiYoukai sahen zu der Mameido. Kagome hatte ihr eine tiefe Schnittwunde, die sich von ihrer rechten Schulter bis zu ihrer linken Hüfte erstreckte, zugefügt. Aus ihr schien ein bläuliches Leuchten zu dringen, welches sich nun langsam über den ganzen Körper der Nixe zog. „Du verdammte Einhorndä...“, war das Letzte, was von ihr zu hören war. Dann löste sie sich auf.
 

Kagome sah zu der Stelle, wo eben noch ihr bisher stärkster Feind gestanden hatte. Endlich war es vorbei. Abermals durchzog ihren Körper dieses angenehm warme Kribbeln, als sie wieder ihre menschliche Gestalt annahm. Dann drehte sie sich zu Sesshoumaru um, der sie, so kam es ihr vor, fast ein wenig bewundernd musterte und ging schnellen Schrittes zu ihm. Auch wenn er sich bemühte, es zu verbergen, so sah sie doch trotzdem, wie schwach er war. Sie kniete sich neben ihn und betrachtete besorgt sein blutdurchtränktes Oberteil. „Wir müssen sofort deine Wunden versorgen!“ Ihre Stimme zitterte leicht und sie hoffte, dass er es nicht bemerkt hatte. Sie hatte Angst. Er sah schlimm aus und wenn nicht sofort etwas geschah, dann wusste sie nicht, ob er das hier überlebte, DaiYoukai hin oder her. Vorsichtig begann sie, das Oberteil seines Suhikans zu öffnen. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Das war ja noch schlimmer, als sie angenommen hatte. //Oh mein Gott. Warum hast du das nur getan, Sesshoumaru? Nur um mich zu retten?//, dachte sie ungläubig. Vorsichtig strich sie mit der Hand über seine blutverschmierte Haut und merkte, wie er unter ihrer Berührung zusammenzuckte. //Was mache ich eigentlich hier? Ich sollte ihm helfen. Ich muss ihm helfen. Doch ob die Mittel, die mir zur Verfügung stehen, genug sind?// Sie zweifelte. //Ach was, Kagome, verlier nicht gleich die Hoffnung, ehe du es noch nicht einmal versucht hast.//, rief sie sich selbst in Gedanken zurecht. Genau das hatte ihr Meister immer zu ihr gesagt und er hatte Recht behalten. Sie wollte es versuchen.
 

Mit einem Ruck riss sie den Ärmel ihres Kimonos ab, faltete den Stoff zusammen und drückte ihn auf seine Wunde. Sie spürte, dass er sich anspannte. Er musste starke Schmerzen haben, auch wenn er sich darum bemühte, es nicht zu zeigen. Kagome sah ihm in die Augen. War da so etwas wie Verwunderung zu sehen? „Was denn? Hast du etwa geglaubt, ich lass dich hier liegen und verbluten?“ Er antwortete darauf nicht, sondern sah wieder geradeaus. //Typisch!// Ihr Blick glitt wieder zu seinen Verletzungen. Das Stück Stoff vom Ärmel ihres Kimonos war bereits voll gesogen mit Blut und auch an ihren Händen klebte nicht gerade wenig davon. //Das sieht nicht gut aus! Verdammt, wieso lässt sich seine Blutung nicht stillen? Sesshoumaru hin oder her, ich will nicht, dass er stirbt!// Verwundert beobachtete sie, wie ihre Hände plötzlich ein weißes Licht umgab und sie spürte, wie sich ihre Stirn an der Stelle, wo sich der Stern befand, zum wiederholten Mal erhitzte. //Was passiert denn jetzt?//
 

Er konnte die Bewunderung, die er ihr entgegenbrachte, nur schwer verbergen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, die Mameido zu besiegen. Dabei hatte sie sich gerade zum ersten Mal verwandelt und sie benahm sich so, als wäre es noch nie anders gewesen. //Diese Frau ist mir wirklich ein absolutes Rätsel.// Er beobachtete, wie sie nun auf ihn zukam, sich neben ihn kniete und besorgt zu seinen Verletzungen sah. Moment mal, sie war besorgt? Er konnte es ganz deutlich sehen. Es stand ihr praktisch ins Gesicht geschrieben. Aber warum war sie besorgt? //Hielt sie mich denn nicht für einen Vollidioten?//, wiederholte er immer noch ein wenig sauer in Gedanken ihre Worte. Noch erstaunter war er, als er hörte, dass sie sofort seine Wunden versorgen mussten. Nein, es war eigentlich nicht nur das, was sie sagte, es war vor allem wie sie es sagte. Für seine guten Ohren war das Zittern ihrer Stimme kaum zu überhören. Und das war es, was ihn verwirrte. Wieso zitterte ihre Stimme so? Glaubte sie tatsächlich, er würde sterben? Hatte sie Angst? //Die versteh, wer will, aber ich tu’s nicht!//, schoss es ihm wieder einmal durch den Kopf.
 

Neugierig beobachtete er sie nun dabei, wie sie das Oberteil seines Suhikans öffnete. Normalerweise hätte er niemandem erlaubt, ihn einfach so seiner Kleidung zu entledigen, doch bei ihr war das anders. //Nein, es ist einfach eine ganz andere Situation, deswegen!//, berichtigte er sich in Gedanken. An ihr lag das bestimmt nicht. Plötzlich spürte er, wie sie ihm mit ihrer Hand über seinen Bauch strich und zuckte zusammen. Nicht nur, weil es ein wenig schmerzte, nein. Es war vor allem diese plötzliche Berührung, die ihn zusammenzucken ließ. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Was sollte das eigentlich werden? Doch kaum hatte er sich das gefragt, ließ die zarte Frauenhand auch schon wieder von ihm ab und trennte mit einem Ruck den Ärmel von ihrem Kimono und drückte das Stück Stoff auf seine Wunde. Er musste ein weiteres Stöhnen unterdrücken, als eine erneute Schmerzwelle seinen Körper durchlief. Als der Schmerz wieder etwas nachließ, sah er zu Kagome und ihre Blicke trafen sich. Anscheinend beherrschte er seine kalte Maske in diesem Zustand nicht mehr so gut. Ihr schien die Verwunderung seinerseits aufzufallen, da sie ihn fragte, ob er gedacht hätte, dass sie ihn hier liegen und verbluten lassen würde. Er hatte daraufhin nicht geantwortet und seinen Blick wieder nach vorne gewand. //Was glaubt sie denn, was ich von ihr denke? Überhaupt, was denkt sie eigentlich von mir?!// Er war fast ein wenig empört darüber, dass diese Frau ihm so eine Frage stellte. Doch viel weiter konnte er auch nicht darüber nachdenken, denn etwas unterbrach seine Gedankengänge und lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein angenehmes Gefühl.
 

Er spürte, wie sich eine wohltuende Wärme, die von Kagomes Händen zu kommen schien, in seinem Körper ausbreitete und die Verletzungen und mit ihnen auch die Schmerzen langsam verschwanden. Verblüfft sah er zu Kagome. Ihre Hände waren von einem weißen Licht eingehüllt und auf ihrer Stirn leuchtete ihr hellblaues Geburtszeichen. Nun wusste er, was sie tat. //Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf diese Fähigkeit bereits jetzt schon zugriff hat.//
 

Nachdem das weiße Licht, das ihre Hände umgeben hatte, wieder verschwunden war, hatte Kagome sie sich erst einmal misstrauisch beäugt. Wieso hatten sie nur so geleuchtet. Und warum fühlte sie sich auf einmal so kraftlos? //Als ob ich jemand anderem von meiner Lebensenergie oder so abgege...// Da kam ihr ein Gedanke. Konnte es sein, dass... Vorsichtig hob sie das blutdurchtränkte Stück Stoff an und...
 

Ihre Augen weiteten sich ein bisschen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie die Fähigkeit besaß, Wunder zu heilen. „Wie...?“, fragte sie ungläubig. „Das ist nur eine deiner neuen Fähigkeiten.“, sagte Sesshoumaru und sie sah zu ihm. Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen, verschwand jedoch gleich wieder. Einerseits, weil sie den ersten Gesichtsausdruck des DaiYoukais sah, andererseits, weil sie kaum noch die Kraft hatte, zu Lächeln. Sie hatte schon Mühe und Not, sich auf den Beinen oder besser Knien zu halten. //Was hat er? Kann er sich denn nicht wenigstens ein bisschen freuen, dass ich ihm das Leben gerettet hab? Ach nein, ich vergaß, der Herr wäre ja so oder so nicht gestorben, weil es sein Stolz gar nicht zugelassen hätte. So ein eingebildeter...// „Danke.“ Kagome sah ihn an. Hatte sie gerade richtig gehört? Er hatte sich bedankt? Doch weiter konnte sie nicht mehr darüber nachdenken, als sie spürte, wie ihr letztes bisschen Kraft schwand und ihr schwarz vor Augen wurde. So sah sie auch nicht mehr den besorgten Blick, den ihr der DaiYoukai zuwarf, als er sie gerade noch mit einem Arm abfing, bevor sie hart auf dem Boden aufkommen konnte...
 

So, hier ist dann erstmal wieder Schluss. War ja auch lang genug, oder? Ich hoffe, nicht zu lang!? Das spannende Ende hab ich mir diesmal verkniffen. Na ja, so unspannend ist dieses ja nun auch nicht. Ich würde mich auf jeden Fall wieder riesig über eure Meinung und Kommis freuen. ^^
 

Nun aber zu etwas anderem. Ich möcht euch allen noch einmal danken, für die ganzen lieben Kommis, die ich von euch bekommen habe. Nun sind es schon über 200 und als Dankeschön hab ich mich diesmal selbst als Künstler versucht und ein Bild von Kagome und Sessy gemalt, das ich als nächstes hochladen werde. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut. Aber ich werde das Bild natürlich auch zu den anderen Dankeschöns packen, zusammen mit noch einer anderen kleinen Überraschung. ^^
 

Und nun der letzte Punkt, den ich noch ansprechen wollte und der eigentlich von fast allen in letzter Zeit angesprochen wurde. Ich hab ganz schön gestaunt, als ich gesehen hab, wie viele "Schwarzleser" ich habe. Hätt ich echt nicht gedacht. Ich freue mich, dass auch ihr meine ff lest. Zwar hinterlasst ihr mir keine Kommis, was ich einerseits wirklich sehr schade finde, aber freue mich trotzdem zu wissen, dass es noch andere gibt, die meine ff lesen, abgesehen von meinen lieben Kommischreibern *euch alle noch mal ganz doll knuddel*. Ich hätte jedoch absolut nichts dagegen auch von euch das eine oder andere Kommi zu bekommen. ^^
 

So und damit verabschiede ich mich dann erst einmal wieder. Nun fängt bei mir die Schule und der Stress wieder an, aber ich werde an euch denken und das Schreiben nicht vernachlässigen. ^^
 

Heagdl eure basilis



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-05-10T10:01:35+00:00 10.05.2019 12:01
Tja ein einhorn sollte man nicht wüten machen
Von:  Teshy
2014-08-20T21:53:52+00:00 20.08.2014 23:53
I-wie hättest du die Geschichte auch das letzte Einhorn nennen können XD
Von:  cindy-18
2013-08-13T12:42:20+00:00 13.08.2013 14:42
echt hammer Kapitel
Von:  Monny
2007-12-18T19:04:30+00:00 18.12.2007 20:04
Echt suppi^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Hast du echt klasse geschrieben^^.

gez.Lysop1^^.
Von:  Kueken
2007-11-11T17:31:22+00:00 11.11.2007 18:31
das is voll der hammer!!!
schreib bitte gaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter ok?
*hundeblick*
hihi
hdl Emo-chi
Von: abgemeldet
2007-10-30T21:14:24+00:00 30.10.2007 22:14
Hallo meine Liebe,
leider frag ich mich wie es weiter geht *schnief*
diese SUPER FF wurde schon lange nicht mehr erneuert.
Ich bin fast täglich da um ein neues kapitel zu lesen. Kannst du nicht noch ein bissel weiter schreiben?

Manch einer würde sich freuen wenn du weiterschreiben würdest....
Und mir würdest du damit auch eine große freude machen.

Bitte deine kleine
Pwingkusy
Von:  -fluffi-
2007-10-21T15:10:04+00:00 21.10.2007 17:10
OMG ich bin begeistert !! das is ja suuupppppa!!

uiuiuiuuiii schnell weida schriebn das is genjal
ich bin richtig vernarrt in diese geschichte!!!

mlg
kago
Von: abgemeldet
2007-09-10T11:44:38+00:00 10.09.2007 13:44
das wurde höchste zeit das sessy mal die meinung gesagt wird *gg*
Von: abgemeldet
2007-09-08T19:56:48+00:00 08.09.2007 21:56
Meine liebe, hochverehrte Basilis,
Zunächst mal muß ich Dir danken, daß ich durch Deine wohlwollende Hilfe mein Schwarzleser-Dasein verlassen konnte, und ich somit endlich schreiben kann, was ich Dir schon so oft gesagt habe, und hiermit öffentlich kundtun will.
Ich finde Deine Geschichte einfach suuuuuuuper, spitzenmäßig, einfach überirdisch schön und in Herrlichkeit nicht zu überbieten.
Das ist Fabulierkunst auf allerhöchster Ebene, und Deine FF zu lesen, macht mir soviel Freude, daß ich es jedesmal bedauere, wenn das Kapi mal wieder zu Ende ist. Einmalig ist es, wie Du es schaffst, die Gedanken und Gefühle von Kagome und Sesshoumaru einander gegenüberzustellen, und diese den Leser ebenfalls empfinden zu lassen, ohne die eigentliche Handlung aus den Augen zu verlieren. Die Sorge von Kagome um Sesshoumaru und ihr Ärger über dessen Leichtsinnigkeit, seine Rüstung zu vergessen, wie sie ihn dafür und auch für seine Arroganz fast verflucht, um ihm schließlich mit einer grandiosen Attacke auf die Meerjungfrau das Leben zu retten und diese zu töten.
Wie sie hernach um sein Leben kämpft und ihn schließlich heilt, und Sesshoumaru, der feststellt, daß er seine Rüstung vergessen hat, sich über Kagome´s Beleidigungen ärgert, sich schwört, sie dafür bezahlen zu lassen, aber in Sorge um seine Begleiterin fast vergeht, und sich entscheidet,sie,ohne Rücksicht auf sich selbst, mit seinem Leben und seinem bloßen Körper zu verteidigen- einfach herrlich.
Ich brenne darauf, die Fortsetzung zu lesen, ich kann es nicht mehr erwarten.
Mach bitte weiter. Die wunderschönen gewebten Bilder Deiner Gedanken sind eine Bereicherung für alle, die diese mit ihrem Geist aufnehmen, d.h. lesen dürfen. Das Fehlen dieser wäre für uns, Deine Leser, ein nicht zu ersetzender Verlust.
In Dir, meine liebe Basilis, steckt eine große Schriftstellerin.

hdgdl, Deine Jobaba
Von:  mel-ben
2007-09-07T18:58:54+00:00 07.09.2007 20:58
echt klasse.
da kann man direkt mit leiden.
ich freu mich auf das nächste kap und les derweil einfach die letzten immer und immer wieder durch. :)

lg mel


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