1 Monat zuvor/ Südkorea
"Ich würde mich gern berwerben.", die Stimme der 15-jährigen Lilly zitterte ein wenig und sie brachte diesen Satz auch nur mit viel Mühe über ihre Lippen. sie war mit ihrer Freundin nach Südkorea gereist, um deren Tante zu besuchen. Vor ein paar Stunden hatten sich die Beiden noch mühevoll aus dem Bett gequält um die Hauptstadt Südkoreas, Seoul, zu erkunden und nun...nun standen sie in einem Tonstudio.
Lilly und ihre Freundin, Sarah heißt sie übrigens, hatten sich den Spaß erlaubt an einem Karoke-Wettbewerb teilzunehmen, leider wusste keiner der beiden, dass der erste Preis eine Aufnahme in einem Tonstudio war...
Ja, nun stand sie da, hilflos und verlassen vor dem Manager...
"Als was wollen Sie sich hier bewerben?", fragte dieser ungläubig, "Als Putzfrau??"
"Nein...", erwiderte Lilly etwas empört über diese Frage, "als Sängerin! Ich habe heute morgen den ersten Platz bei einem Karaoke-Wettbewerb gemacht!"
Ganz stolz reckte Lilly ihren Kopf. Nie hätte sie sich in England, ihrer Heimat, getraut Karaoke zu singen....und das lag daran, dass die Jury in England viel strenger war als irgendwo sonst auf der Welt.
Denn das Lilly eine schöne Stimme hatte, das konnte keiner bezweifeln..
Sarah, die das Gespräch mit ansah, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In der hintersten Ecke stand sie, seelenruhig, und biss sich in die geballte Faust, um nicht laut loslachen zu können.
"Schätzchen, hör mal zu, nicht jeder, der sich einen Künstler schimpft, kann wirklich gute Bilder malen, und nicht jeder, der einen Karaoke-Wettbewerb gewinnt, hat Talent zum Singen."
Lachend und siegessicher zündete sich der Manager eine Zigarre an.
Aber da hatte er sich schwer getäuscht, denn niemand konnte Lilly so schnell kleinkriegen.
"Sie verstehen wohl nicht richtig", sagte sie und trat noch einen Schritt näher zu dem Schreibtisch hin. Ihre Nervosität war wie weggeblasen. "Ich habe den ersten Platz gemacht und den ersten Preis gewonnen, eine Aufnahme in Ihrem Tonstudio."
Der Manager ließ seine Zigarre sinken, sein Lachen erlosch.
Er wirkte sogar etwas blass um die Nasenspitze.
Als er gerade zum Sprechen ansetzen und sich bei Lilly entschuldigen wollte, sagte diese:"Aber, wenn Sie nicht wollen, bitteschön! Komm´ Sarah, wir gehen! Doch eines sage ich Ihnen, so wie Sie mich hier behandelt haben, das war unter aller Kanone und mein koreanisch reicht aus um Sie dafür in den Medien fertig zu machen!"
Schwungvoll drehte Lilly sich auf dem Absatz um. Das hat gesessen.
Der Manager sprang auf, wäre fast gefallen, da sein Fuß in seinem Stuhl hängengeblieben war und trat stolpernd zu Lilly und Sarah.
"Entschuldigen Sie! Es tut mit aufrichtig leid! Sie müssen bitte verstehen, seit Super Junior hier ihre Songs aufnehmen, kommen jeden Tag um die 80 Fans hierher und wollen singen, in der Hoffnung, die Jungs würden ihnen zuhören.
Ich bin in letzter Zeit einfach nur total am Ende!"
Seufzend ließ sich der Manager in einen Sessel am anderen Ende des Raumes sinken und bot den beiden Mädchen die Couch ihm gegenüber an.
"Super Junior?", fragte Sarah stirnrunzelnd.
"Ja Super Junior! Sagen Sie, kennen Sie die Jungs etwa nicht??"
Die Beiden schüttelten den Kopf und wurden rot im Gesicht, da Super Junior wohl ganz berühmte Stars waren.
"Ich bitte um Verzeihung! Das konnte ich nicht wissen, ich dachte die Jungs wären bekannt. Wenn Sie wollen können wir heute die Aufnahme machen, ich gebe Ihnen am Ende dann ein paar Weblinks, dann können Sie sich, wenn sie möchten, über die Jungs informieren, und Morgen kommen Sie wieder, damit Sie sich Ihre Aufnahme abholen können. Einverstanden??"
"Warum nicht??", sagte Sarah und zu Lilly gewandt meinte sie flüsternd:"Vielleicht schaffst du hier den Durchbruch mit deiner Solokarriere! Und laut deinem Horoskop wirst du diese Woche sowieso dein große Liebe treffen."
Lilly wusste sofort, was ihre Freundin damit meinte. Das hier war das Tonstudio von einer sehr berühmten Band, und wenn der Manager ihr Talent erkennen würde, müsste sie viel öfters kommmen und viel länger bleiben....Die Vermutung liegt also nahe, dass sie den Jungs früher oder später begegnen wird.
In England war Lilly bereits ein Star, da im März ihr erstes Album auf den Markt gekommen war, "The voice of my heart". Jedoch lief es nicht so wie Lilly sich das vorgestellt hatte.....
Ihre Verkaufszahlen waren schlecht....grottenschlecht!!!
Aber das weiß keiner.
"Also was ist, wollen wir es so machen??", fragte der Manager ungeduldig. Die Beiden nickten zustimmend. "Gut, ich bin übrigens Ryu Motokim, aber Sie können mich Ryu nennen."
"Wir sind Lilly und Sarah."
"Da das nun auch geklärt wäre", sagte Ryu lachend, " wer von euch möchte singen?"
"Sie!", antworteten beide wie aus der Pistole geschossen und zeigten auf die jeweils andere.
"Also......ähm.......eigentlich singe ich und Sarah ist meine Backgroundsängerin.", meinte Lilly verlegen und folgte Ryu in den nächsten Raum.
"Hervorragend! Da ihr euch doch so schnell einig geworden seid, können wir ja loslegen! Du, Lilly, gehst bitte in diesen Glaskasten und setzt die Kopfhörer auf und du, Sarah, kommst mit mir."
Ryu und Sarah gingen hinter das Mischpult, während Lilly die Kopfhörer aufsetzte. Sarah kramte in ihrer Tasche, nahm eine CD heraus und gab diese Ryu.
"Was soll ich damit??", Ryu blickte sie fragend an.
"Ohne Musik kann Lilly schlecht singen und ich habe immer eine Karaoke-CD mit ihren Liedern dabei."
"Mit ihren Liedern??", die Verwirrung auf Ryus Gesicht wurde immer größer.
"Lilly hat in England bereits ein Album herausgebracht, "The voice of my heart" heißt es, aber bis jetzt lief es nicht so gut, glaube ich.
Das liegt aber nur da dran, da es alles Balladen sind und die sich in England eh nicht gut verkaufen.", klärte Sarah ihn auf.
Ryu nickte verständnissvoll, und legte die CD ein.
Lilly zeigte Sarah mittels Gebärdensprache, welches Lied sie singen wollte, und Ryu drehte das Mikro, das ebenfalls im Glaskasten angebracht war, voll auf.
Die Musik begann und mit ihr auch der Gesang von Lilly.
"I never want to play the games that people play
I never want to hear the things they gotta say
I've found everything I need
I never wanted anymore than I can see
I only want you to believe
Chorus
If it's wrong to tell the truth
Then what am I supposed to do
When all I want to do is speak my mind (speak my mind)
If it's wrong to do what's right
I'm prepared to testify
If loving you with all my heart's a crime
Then I'm guilty
VS2
I wanna give you all the things you never had
Don't try to tell me how he treats you isn't bad
I need you back in my life
I never wanted just to be the other guy (be the other guy )
I never wanted to live a lie
Chorus
If it's wrong to tell the truth
What am I supposed to do
All I want to do is speak my mind (speak my mind)
If it's wrong to do what's right
I'm prepared to testify
If loving you with all my heart's a crime
Then I'm guilty
Bridge
Girl I followed my heart
Followed the truth
Right from the start it led me to you
Please don't leave me this way
I'm guilty now all I have to say
Chorus
If it's wrong to tell the truth
Then what am I supposed to do
When all I want to do is speak my mind (speak my mind)
If it's wrong to do what's right
I'm prepared to testify
If loving you with all my hearts a crime
Then I'm guilty
OUTRO
What am I supposed to do
Then I'm guilty
All I wanna do is speak my mind
Gulity
Then I'm guilty
I'm prepared to testify
If it's wrong to do what's right then tell me about this feeling inside
If loving you with all my hearts a crime
I'm Guilty"
Als Lilly zum letzten Mal den Refrain anstimmte und sich in ungeahnte Höhen schwang, öffnete sich die Tür und 13(!) Jungs, um die 20 Jahre alt, betraten den Raum.
Jeder dieser Jungs, nunja vielleicht mit zwei oder drei Ausnahmen, sah anbetungswürdig gut aus.
"If loving you with all my hearts a crime, then i´m guilty!", endete Lilly ihren Auftritt, öffnete ihre Augen, die sie die ganze Zeit über geschlossen hielt und sah sich um.
Draußen standen Sarah, mit Tränen im Gesicht, Ryu, der hellauf begeistert war, und die 13 Unbekannten, die nur dastanden und applaudierten.
Überglücklich verließ Lilly den Glaskasten, ging zu Ryu und Sarah hinüber, ließ sich die Weblinks geben und vereinbarte einen Termin für morgen.
"Du warst wirkliche einsame spitze!!", lobte Ryu sie.
"Ach....und nochmals, tut mir Leid wegen heute morgen, ich wollte dich nicht so anschnautzen.", fügte er hastig hinzu.
"Kein Problem, vergeben und vergessen.",lachte Lilly, nahm, die noch immer weinende Sarah an der Hand, und verließ freudestrahlend den Raum.
Die Jungs waren schon längst Nebensache, für Lilly zählte in dem Moment nur das Lob von Ryu und der gelungene Auftritt.
Als die Beiden jedoch den Raum verließen, waren es zwei von 13, die den Mädchen verblüfft nachschauten.....
