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Heldentat

- Ken kills
von

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„Lou-Ann, ich heiße Lou-Ann. Aber hier bin ich Honey.“ Ihre Stimme wurde leiser.

„Oder Süße, Sugar, Schlampe...“.

Abrupt drehte sie den Kopf. Sie war fast so groß wie er, schaute genau in seine Augen.

Er konnte die Wut in ihren sehen. Und er sah, wie schön sie waren, trotzdem.

Vielleicht auch gerade deswegen.

Und wie im sanften Licht der schwachen Straßenbeleuchtung die kleinen Bernsteine darin funkelten. Mitten im warmen Braun. ‚Bambi’ schoss ihm durch das Hirn.

Unwillkürlich lächelte er. Das war ein Fehler.

Eine tiefe Doppelfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen.

„Was gibt es hier zu grinsen? Ich habe Dich gefragt, warum Du hinter mir her spionierst? Und ich will eine Antwort. Jetzt.“

„Das tu ich nicht, Lou-Ann. Schöner Name, amerikanisch?“

„Lenk nicht vom Thema ab. Du schleichst seit mindestens drei Blocks hinter mir her.“

„Du hast es gemerkt?“ Sie war unglaublich. Er hatte doch einen Riesenabstand gehalten, wie hatte diese Frau…?

Und genau an dieser Stelle milderte sich die Zornesfalte.

Ihr Gesicht blieb ernst, aber ihre Stimme klang nicht mehr ganz so zornig.

„Ich bin nicht blöd, Ken. Unser Türsteher hat sich früher nicht um mich geschert. Auf einmal fragte er mich beim rein gehen, wie lange ich wohl bleiben würde. Und dann griff er immer sehr eilig nach seinem Handy. Also habe ich den Spieß mal umgedreht. Habe mal ein paar Kolleginnen auf ihn achten lassen. Und rate mal, was die mir erzählt haben? Da kommt so ein gut aussehender Japaner, wenn ich Schluss mache und gibt ihm hastig einige Scheinchen… und hastet dann hinter mir her. Und jetzt will ich wissen, was das soll.“

Er wusste nicht, was sagen… wie erklären…. Jedes Wort konnte falsch sein, alles verderben. Mit seiner Rechten ließ er die Fingerknöchel seiner linken Hand knacken.

Wie viel leichter war es, einen Angreifer zu bekämpfen. Sich mit Kraft durchzusetzen.

Vor ihrem Blick fühlte er sich hilflos. Aber sie würde auf einer Antwort bestehen, und sie hatte eine verdient.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  cu123
2007-09-26T16:44:04+00:00 26.09.2007 18:44
Sie ist wirklich gut. *bewundernd sag* Wie sie dafür sorgen kann, dass Ken völlig hilflos wird. Er muss sie sehr mögen, sieht etwas Besonderes in ihr. So wie er sie aus der Ferne bewundert und beschützt, das hat aber bald schon Stalkerqualität. Ken ist nun wirklich niemand, bei dem ich mir normalerweise Sorgen darüber machen würde, aber es ist schon auffällig. Umso mehr gefällt mir, dass sie ihn endlich zur Rede stellt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, nachdem (hoffentlich) mehr Offenheit in diese seltsame einseitige Beziehung einkehrt.
Hm, und dann ist noch die Merkwürdigkeit, dass er ziemlich viel über sie weiß - über ihre nun wirklich nicht perfekte Welt - und sie gleichzeitig aus ganz anderen Augen sehen kann. Ist er ernsthaft verliebt?
Von:  sanisa
2007-09-07T14:32:50+00:00 07.09.2007 16:32
hmm ich muss sagen das mir deine FF gefällt und ist mal etwas andres würd mich freuen wenn de bescheid geben kannst wenn es weiter geht.

so schnell noch noch nen lieben Gruß unbekannterweise by sanisa
Von:  kissos
2007-08-27T09:39:00+00:00 27.08.2007 11:39
Eine unheimlich intensive Szene, die über beide viel verrät.
Direkt schwer, das auf den Punkt zu bringen.

Ken scheint . . . etwas sehr Wertvolles in Lou-Ann zu sehen, vielleicht besonders wertvoll, weil unglaublich würdevoll trotz ihrer Lebensumstände. Lou-Ann ist stark, und zur gleichen Zeit auch wieder verletzlich. Für ihn ist sie selbstverständlich kein Objekt, äußerlich schön zwar, aber das Durchblitzen von innerer Schönheit ist für ihn noch viel ausschlaggebender.

Zumindest ich als Leser denke im etwa so, wenn ich ich sie mir vorstelle. Deshalb wundert mich es auch nicht, dass ihr Blick ihn so hilflos macht. Und dass er weiß, dass sie eine Antwort verdient hat denn . . . wenigstens das hat sie verdient und eigentlich auch noch so vieles mehr.

Das ist für Ken ganz ungewohntes Terrain. ^^ Ich hoffe, man wird seine Erklärungsversuche lesen können.
Die Idee mit dem Türsteher war eigentlich nicht übel. Kam erhrlich gesagt fast unerwartet. Frag mich nicht warum.

Bei jedem neuen Kapitel bin ich ganz gespannt, wie es weitergeht. Die Heldentat ist was besonderes - sie trifft Ken im Kern wie sonst nichts, was ich bisher gelesen habe.


Von:  abranka
2007-08-26T19:19:36+00:00 26.08.2007 21:19
„Oder Süße, Sugar, Schlampe...“
Das ist hart. Harter Alltag in einem harten Leben.

Der Gedanke an Bambi kommt wirklich überraschend. Ist aber sehr menschlich. *g*
Und erklärt ein wenig mehr, warum Ken ausgerechnet Lou-Ann beschützen will...
Wer will schließlich kein Bambi beschützen?

Oh ja... Wahrscheinlich ist es tausendmal einfacher, irgendjemanden umzubringen, einen Kampf auszufechten, einen Auftrag zu erledigen, als dieser Frau zu erklären, warum der Beschützerinstinkt bei ihr zuschlägt. Vor allem, weil sie nicht der Typ ist, der sich das so einfach gefallen lassen will.
Menschen in Gesprächen sind doch die härtesten „Gegner“. Vor allem, wenn einem an denen etwas liegt...

Bin gespannt, ob und wie er diese Klippe meistert. ^^
Von: abgemeldet
2007-08-24T19:51:24+00:00 24.08.2007 21:51
Uh ... Bambi ... Wieder so ein Märchen, das mit dem Tod spielt.
Das war mein erster Gedanke, paßt nur zur Hälfte in die Geschichte.
Okay.
Wie schön, dass selbst ein Ken sich für den ultimativen Mann hält, hab wirklich schmunzeln müssen.
<<„Du hast es gemerkt?“ Sie war unglaublich. Er hatte doch einen Riesenabstand gehalten, wie hatte diese Frau…?<<
Es ist ein ziemlich kurzes Kapitel, ich hab am Ende gedacht, jetzt kommt doch bitte noch was ... muß ich wohl aufs nächste warten.
Und endlich gibt er seine Hilflosigkeit, die sich wie ein dunkles Band durch die Geschichte zieht, zu und das macht ihn noch sympathischer, als er sowieso schon ist.
Ungeordnete Gedanken, die doch das treffen, was mir wichtig war.

Es grüßt,
die Elster.
Von: abgemeldet
2007-08-22T19:35:46+00:00 22.08.2007 21:35
Wie schon gesagt~
Ihre Reaktion gefällt mir sehr und vor allem die Assoziation ihrer Augen mit Bambi.
Romantisch, süß, aber ein Fehler.
Ich man Lou-Ann. irgendwie... ja ich mag sie. *nick* Nicht so berechenbar wie manch andere Frau, aufmerksam, umsichtig.
Lässt sich nicht das Blaue vom Himmel runterreden.
Und die Sache mit dem Kolleginnen und dem Bodyguard. Keine schlechte Idee, das nachzuprüfen.
Nun bin ich doch wirklich gespannt, was Ken ihr nun erzählt. Weg kann er nicht, sie würde ihn nicht gehen lassen.
Sicherlich nicht~
Wird interessant.
Und da war nen Komma zuviel. Bei Vergleichen mit 'wie' oder 'als' setzt man keins. Ganz am Anfang. Bei den Augen^^

Okay~
Soweit von mir~


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