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Apocalypse

Nothing Left...
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

“Auf Raccoon Seven nun der aktuelle Wetterbericht mit Terri Morales.”

Die angenehme Stimme des Ansagers schallte durch das Studio, die Aufnahmelampen schalteten auf eine andere Kamera um und Terri erledigte ihre Arbeit.

Lauren ordnete ihre Unterlagen und bemerkte, dass David es ihr gleich tat.

“War sehr nett mit dir, Lauren.” flüsterte er ihr zu.

Lauren wünschte, dass sie das Selbe auch von sich behaupten konnte. David war ein schmieriger Milchbubi mit feuchtem Händedruck.

“Mit Ihnen auch.” antwortete sie schlicht, erhob sich und verließ den hellen, scheinwerfergefluteten Bereich.

“Und ab in die Werbung.” hallte die Stimme der Regie in Laurens Knopf im Uhr wider, den sie schnell ablegte und mitsamt des Mikrofons der Tontechnik übergab.

“Gott,” keifte Terri sofort los “Dieser Scheinwerfer hat mich geblendet. Wollt ihr dass ich blind das Wetter ansage?”

Wie Lauren wusste, konnte Terri froh sein, dass sie nicht hochkant aus der Firma geflogen war. Nachdem was sie sich geleistet hatte, war es eine Ehre, dass sie überhaupt noch das Wetter ansagen durfte. Aber sie war schon immer die Diva des Senders gewesen und Harry, ihr Chef, brachte es einfach nicht übers Herz sie zu feuern. Vor allem gefiel es ihm, dass man ihn gütig und gerecht nannte, dass er einer Ziege wie Terri noch eine Chance gab.

Lauren bekam von der Regieassistenz einen Kaffee gereicht als sie sich plötzlich Terri gegenüber sah.

“Lauren, das war eine tolle Sendung.” versuchte sich Morales bei ihr einzukratzen.

“Vielen Dank. Hey, schickes Kostüm.”

Diese kleine Gemeinheit konnte sie sich einfach nicht verkneifen.

“Finden Sie? Es war ein richtiges Schnäppchen.”

Ja, das sieht man, dachte Lauren bei sich und überlegte wie sie schnellst möglich von dieser Frau weg kommen konnte. Doch dieses Problem erledigte sich von selbst, als Terri einfiel, dass sie auch einen Kaffee haben wollte bzw. jemanden der ihr einen brachte. Also brüllte sie das ganze Studio zusammen bis sich jemand erbarmte und ihr einen Milchkaffee aus dem Automaten auf dem Gang andrehte.

Lauren ging zu Harry, der ebenfalls sehr zufrieden mit der Sendung war.

“Meine liebe Lauren, wenn du so weiter machst wirst du bald Chefin des ganzen Senders werden.”

Lauren entging nicht, dass Terri unweit stand und jedes Wort davon hören konnte. Und sie wusste auch, das sie sich früher diesen Job erhofft hatte. Doch das war vor diesem kleinen Malheur gewesen.

Lauren lächelte nur.

Der zweite Assistent der Aufnahmeleitung kam plötzlich angerannt und wedelte mit einem Notizzettel vor Harrys Nase herum.

“In der Stadt gehen merkwürdige Dinge vor sich.” berichtete er “Wir habens gerade rein gekriegt. Wir sollten ein paar Teams los schicken die sich das mal ansehen.”

Terri blickte hoffnungsvoll auf.

Harry las sich den Notizzettel durch und drückte ihn Lauren in die Hand.

“Das ist was für dich. Schnapp dir Daniel und fahrt auf der Stelle da hin.”

“Wird gemacht, Chef.”

Ein weiterer Assistent reichte ihr ihre Umhängetasche und mit schnellen Schritten war sie im Raum der Kameramänner am anderen Ende des Ganges angelangt.

“Danny, ich brauch dich. Beeilung!” sagte sie und klopfte an die offen stehende Tür.

Daniel sprang sofort von seinem Frühstückstisch nach oben und schnappte sich einen Autoschlüssel.

“Von dir werde ich doch gerne gebraucht.”

Lauren war bereits am Fahrstuhl als Danny endlich zu ihr aufschloss. Ihr Weg führte sie zu einem der zahlreichen Sendewagen von Raccoon Seven die in der Tiefgarage geparkt wurden.

“Wo gehts eigentlich hin?” wollte Daniel wissen und setzte sich hinters Steuer des Kastenwagens.

Lauren spähte auf den Zettel den sie noch immer in der Hand hielt.

“Zum Krankenhaus von Raccoon. Die Patienten sollen dort verrückt spielen.”

Sie runzelte die Stirn während Daniel den Zündschlüssel umdrehte.

“Verrückte Patienten? Das erscheint mir nicht sonderlich interessant. Aber Harry muss wissen was er tut.”

Lauren schnallte sich an und sie verließen die Garage mit quietschenden Reifen. Daniel war Spezialist darin, wenn es darum ging innerhalb von zwei Minuten überall in Raccoon City zu sein. Wahrscheinlich war er in seinem früheren Leben einmal Taxifahrer.

“Was grinst du denn?” wollte er wissen.

“Ich frag mich gerade was du tun würdest, wenn wir einer roten Ampel begegnen würden.”

Daniel sah gespielt schockiert aus der Wäsche und jagte die wie leer gefegte Straße entlang.

“Seltsam” begann Lauren und wurde leicht gegen die Wagentür gedrückt, weil Daniel soeben eine starke Linkskurve nahm “Wir sollten eigentlich direkt im Berufsverkehr stecken.”

“Mach dir keine Gedanken.” antwortete er und beschleunigte wieder “Umso schneller sind wir am Ziel.”

Lauren fuhr leicht zusammen, als ihr Handy klingelte.

Schnell hatte sie es in den Tiefen ihrer Tasche gefunden. Auf dem Display erkannte sie den Anrufer.

“Hey Schatz, was gibts?”

Die Geräusche im Hintergrund verrieten ihr, dass Desmond ebenfalls im Auto unterwegs war.

“Brauch ich unbedingt einen Grund? Ich wollte nur deine Stimme hören.”

Lauren lächelte und bemerkte, dass sie die Hälfte der Fahrt bereits hinter sich hatten.

“Du hast Glück, dass ich nicht im Studio bin.”

“Ich wusste, dass du nicht im Studio bist. Ich hab durch Zufall die Nachrichten gesehen. Du warst toll.”

Lauren lächelte erneut und fühlte sich an etwas erinnert.

“Ich bin übrigens hinter dein Geheimnis gekommen?”

“Tatsächlich?” hörte sie Desmond ungläubig fragen.

“Ja, ich weiß, dass du planst mich zu verlassen und mit Sara Morgan, unserer Empfangsdame beim Sender durchbrennen willst.”

Der Innenraum des Fahrzeuges war erfüllt von Daniels Gelächter.

“Sara?” fragte er und setzte den Blinker um erneut abzubiegen “Mit Sara würde ich nicht einmal durchbrennen wenn ich dafür ne Millionen Dollar bekommen würde.”

Desmond hatte Daniels Kommentar dazu anscheinend mitbekommen und antwortete.

“Sie hat mir zwei Millionen Dollar geboten.”

“Ich wusste gar nicht das du käuflich bist.”

“Du weist einiges nicht, Liebling.”

“Wenn das so ist dann schnapp ich mir Daniel hier. Stimmts Danny? Wir verstehen uns.”

Daniel hatte den Anstand leicht rosa anzulaufen.

“Dann ist ja alles geritzt.” entschied Desmond “Gibts sonst noch was Neues?”

“Außer das unsere Empfangsdame auf dich steht? Nein, ich glaub nicht.”

“Alles klar, dann sehn wir uns heute Abend.”

“Es kann sein, dass ich etwas später fertig sein werde. Ich melde mich noch mal.”

“Geht klar. Kuss.”

“Kuss.”

“Bye.”

Lauren legte auf und schaltete das Funkgerät ein. Lange Zeit war nur ein Rauschen zu hören.

“Ich fühl mich geehrt, dass du es wirklich in Erwägung ziehst mit mir-“

“Ach, halt die Klappe Danny.” fiel Lauren dem jungen Mann lachend ins Wort.

Sie sah aus dem Fenster. Das Funkgerät hatte mittlerweile den ein oder anderen Polizeifunk eingefangen. Diebstähle, Körperverletzungen, nichts weltbewegendes.

Lauren erstarrte.

Sie passierten die Mainstreet, als sich ihr ein unwirkliches Bild zeigte. Eine Frau im zerrissenem Minirock rannte die Straße entlang, sie war Blut verschmiert und hatte keine Schuhe an den blutigen Füßen. Verfolger torkelten hinter ihr her. Sie waren genauso zugerichtet und trotz der weiten Entfernung zwischen ihnen konnte Lauren das blanke weiß in ihren Augen sehen. Und gerade als sie die Frau eingeholt hatten war das Fahrzeug in die nächste Straße eingebogen und die Leute verschwanden aus Laurens Blickfeld.

“Was zum?”

“Was ist?” wollte Daniel wissen und sah kurz zu ihr.

“Nichts.” entschied Lauren schnell und schüttelte den Kopf. Es war einfach zu absurd. Wahrscheinlich hatte sie eine Woche Urlaub nötiger als sie sich selbst eingestehen wollte. Ein entsetzter Hilferuf aus dem Funkgerät ließ sie aufhorchen.

“Einheit 12, hier Einheit 12. Erbitten umgehend Verstärkung zum Rathaus. Hier Einheit 12.”

Das Signal wurde von einem anderen Funkspruch überlagert.

“Verstärkung zur Ravens Gate Bridge.” forderte dieser. Der Rest war nur noch ein Wirrwarr überlagerter Stimmen, man konnte sich keinen richtigen Satz daraus zusammen reimen.

Daniel sah fragend zu Lauren.

“Was nun?”

Lauren schüttelte den Kopf.

“Wir fahren zum Krankenhaus.” sagte sie, nicht ohne sich die Bilder von eben wieder in Erinnerung zu rufen.

“Dann sind wir gleich da.”

Lauren hatte ein ungutes Gefühl. Sie griff nach hinten und nahm sich eines der Mikros nach vorn um gleich Bericht erstatten zu können.

Ein paar hundert Meter vor dem Gebäude fielen ihnen bereits die unzähligen, verlassenen Fahrzeuge auf die mitten auf der Straße einfach abgestellt wurden. Daniel musste die Geschwindigkeit verringern und sich einen Weg durch die zurückgelassenen Autos bahnen. Denn das waren sie: zurückgelassen.

Die Türen der Fahrzeuge waren weit aufgerissen und durch das herunter gelassene Fenster hörte Lauren, dass sogar noch das ein oder andere Radio lief. Und die Bruchstücke die sie hörte war alles andere als beruhigend.

“Evakuierung...schnell wie möglich...Ausbruch...Ravens Gate...”

Daniel legte eine Vollbremsung hin. Lauren stützte sich auf dem Armaturenbrett ab, um nicht gegen die Scheibe zu knallen und sah, dass ein Mann auf die Straße getaumelt war. Daniel fluchte ausgelassen, als der Wagen gerade noch so zum Stehen kam. Der Mann wirkte desorientiert und schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen, lief einfach weiter ohne sie eines Blickes zu würdigen.

“Okay,” war das erste was Lauren sagte “lass uns zu Fuß gehn.”

Daniel blickte durch die Windschutzscheibe und sah was Lauren meinte. Die Straße war von Fahrzeugen nur so vollgestopft. Da war kein Durchkommen mehr möglich.

“Scheiße,” verfiel er erneut in Flucherei “was ist denn hier los?”

Lauren war bereits ausgestiegen.

“Würdest du dich vielleicht mal beeilen?”

“Natürlich.”

Daniel tat es ihr gleich und öffnete dann die Schiebetür des Vans, griff nach seiner Kamera, schulterte sie und folgte Lauren die bereits ein paar Meter zurück gelegt hatte.

Ihr ungutes Gefühl bestätigte sich, als aus der Ferne Schüsse zu hören waren. Und wenn sie sich richtig erinnerte, war genau in dieser Richtung das Krankenhaus von Raccoon vorzufinden. Daniel schloss zu ihr auf. Er hatte sein Headset aufgesetzt und versuchte wahrscheinlich gerade mit Harry in Verbindung zu treten.

Sie rannten vorbei an weiteren verlassenen Fahrzeugen, umgestürzten Mülltonnen und anderen, unbeschreiblichen Dingen.

Am Krankenhaus angekommen, hatte das Szenario sich nicht verbessert. Schreiende, blutüberströmte Menschen liefen wild durcheinander, Polizeieinheiten versuchten Ordnung in das Chaos zu bringen und das schlimmste: Leichen. Überall lagen tote Menschen mit verdrehten Gliedmaßen und tödlichen Wunden. Und nicht all diese Wunden wurden durch die Waffen der Polizeibeamten verursacht, wie Lauren mit Entsetzen fest stellen musste.

Nicht weit entfernt sah Lauren einen Sendewagen von Raccoon Seven stehen, und noch ein Stückchen näher waren die dazugehörigen Reporter. Nora Roberts berichtete mit zitternden Händen etwas was Lauren durch den schrecklichen Lärm nicht verstehen konnte. Sie wirkte schon jetzt total überfordert. Lauren hätte sie am liebsten zur Seite gestoßen und die Berichterstattung übernommen. Dicht neben ihr ging ein Mann dessen Haut weiß wie eine Kalkwand war von einer Kugel getroffen zu Boden. Doch das absolut unfassbare daran war, dass ihn dies nicht zu stören schien. Eine Sekunde verweilte er in dieser Position, dann stand er auf und biss Nora ein Stück Fleisch aus dem Unterarm. Sie schrie und schlug mit ihrem Mikro auf den Mann ein. Ihr Kameramann entledigte sich seiner Last um der Frau zu Hilfe zu kommen.

Lauren und Daniel, welcher dicht hinter ihr ging, bahnten sich weiter ihren Weg durch die Massen. Lauren stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben, Danny ging es nicht besser.

“Lauren!” rief er über den Pistolenlärm der nahestehenden Polizisten hinweg “Wir haben eine Liveschaltung in zehn Sekunden. Harry sagt, In der ganzen Stadt sieht es genau so aus.”

Lauren nickte, unfähig etwas anderes zu machen. Ihr Blick fiel zum Eingang des Krankenhauses. Die Türen standen weit geöffnet, Barren lagen wie eine Mauer davor und ein aufgebrochener Leichenwagen parkte direkt am Eingang. Einschusslöcher säumten die umliegenden Häuserwände.

Daniel richtete die Kamera auf seiner Schulter aus und nahm ein paar Einstellungen vor.

“Drei, zwei...”

Lauren starrte entsetzt über Daniels Schulter hinweg. Hatte sich da tatsächlich ein Polizist gerade selber in den Kopf geschossen? Ein paar Augenblicke später war sein Körper unter einem Haufen dieser Wilden verschwunden. Doch waren diese Wilde nicht auch normale Menschen? Hätte Lauren es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt sie wäre in irgend einem billigem Horrorfilm gelandet. Sie wurde sich der Liveschaltung bewusst und blickte in die Kamera. Ihre Stimme war belegt und sie musste sich räuspern.

“Völlig Fassungslos stehen wir hier vor einer Welle unerklärbarer Bluttaten, die über diese Stadt herein brach.”

Daniel taumelte zur Seite, wurde von hysterisch schreienden Menschen angerempelt. Kurze Zeit war Lauren nicht mehr im Bild, dafür aber ein verwesender Leichnam der mitten auf der Straße lag.

“Unfassbare Szenen spielen sich hier ab.” brüllte Lauren, verzweifelt um Fassung bemüht. Kalter Angstschweiß stand ihr auf der Stirn.

Im Hintergrund hörte sie einen Polizisten rufen.

“Verstärkung, wir brauchen Verstärkung. Sofort!”

Ein anderer rief:

“Die reagieren überhaupt nicht.”

Und eine ruhige, blecherne Frauenstimme meinte:

“Alle nicht im Dienst befindlichen Einsatzkräfte melden sich umgehend bei der Zentrale.”

Daniels Stimme war das nächste was sie hörte. Er schrie. Als Lauren zu ihm sah hielt er sich den blutenden Hals und wehrte mit der anderen Hand zwei dieser Gestalten ab. Die Kamera lag nutzlos und in ihre Einzelteile zerlegt am Boden. Lauren lies das Mikro fallen in welches sie soeben noch geschrieen hatte.

“Danny!” kreischte sie als er von den Gestalten zu Boden gezerrt wurde. Drei weitere drängten sich zwischen sie und versuchten nun auch Lauren zu beißen. Sie wich zurück und verlor Daniel aus den Augen.

“Danny!” rief sie erneut, kaum ihre eigene Stimme hörend.

Ein Schmerzensschrei, undeutbar von wem, war die Antwort.

Sie stolperte rücklings zu Boden und die Hand mit der sie sich auf dem Asphalt abstützte griff in etwas schleimiges. Sie sah nach unten und erblickte einen leblosen Körper. Ihre Hand befand sich an der Stelle wo mal der Kopf des Mannes gewesen war. Nur mit Mühe schaffte sie es sich nicht zu übergeben. Eine Frau mit weit aufgerissenem Mund und fauligen Zähnen taumelte mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Lauren stemmte sich nach oben und lief in die Richtung aus der sie gekommen war. Beinahe wäre sie wieder gestolpert, über Nora Roberts Leiche. Sie war schrecklich zugerichtet. Es kam ihr in den Sinn, dass Daniel gesagt hatte, dass die gesamte Stadt diesem Horrorszenario glich. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Sie musste nach Hause, und zwar sofort!

Eine Reporterin berichtete nicht weit entfernt noch immer tapfer über die Geschehnisse, obwohl sie stark am Bein blutete und kaum noch stehen konnte.

“...Evakuierung läuft...” war das Einzige was sie davon mitbekam.

Lauren begann zu rennen und bahnte sich ihren Weg durch die Horden der...Untoten.

Sie griff nach ihrem Handy, wählte eine Nummer und erkannte just in dem Moment, dass der Weg auf den sie gekommen war versperrt war. Eine lebende Mauer des Todes...

“Komm schon, geh ran!” schrie sie ins Telefon und schlug einen anderen Weg ein. Er führte sie weg von dem lauten Tumult, doch ein allgegenwärtiges Schreien war noch immer zu vernehmen.

Sie war den Tränen nahe, als nach dem vierten Klingeln noch immer niemand am anderen Ende war.

“Hallo?” hörte sie die gehetzte Stimme ihres Mannes kurz bevor sie auflegen wollte.

Lauren schickte ein Stoßgebet in den Himmel.

“Desmond, wo bist du?”

“Auf den Weg zu Torrie. Die Stadt wird evakuiert, ich weiß nicht was hier abgeht, aber wir sollten schleunigst verschwinden. Wo bist du?”

Lauren hielt an und las auf einem Straßenschild über einem Schaufenster:

“Hudson Avenue, Ecke Lancaster.”

Sie war außer Atem.

“Ich bin gleich bei dir.”

“Nein!” schrie sie regelrecht “Fahr zur Schule, hol Torrie. Wir treffen uns zu Hause.”

Eine Sekunde war es still.

“Okay” kam die zögerliche Antwort “Pass auf dich auf.”

“Sei vorsichtig,” antwortete Lauren “bitte sei vorsichtig und lass dich nicht umbringen.”

“Ich li-“

“Desmond?”

Die Verbindung war unterbrochen. Lauren fluchte, etwas was sie eher selten tat. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Bewohner von Raccoon City gerade gegenseitig auffraßen, war Fluchen durchaus angebracht, dachte sie bei sich.

Als sie das Laute Stöhnen eines dieser Monster vernahm nahm sie die Beine wieder in die Hand und lief grob in die Richtung in der sie den Sender vermutete. Viele Flüchtlinge kamen ihr entgegengeeilt, nicht wenige mit schweren Verletzungen.

“Du läufst in die Falsche Richtung.” rief ihr ein älterer Mann zu und wies in die Richtung aus der sie kam “Zur Ravens Gate gehts da entlang.”

Sie ignorierte ihn und beschleunigte ihre Schritte noch ein wenig. Wenn sie so weiter lief würde sie um die Mittagszeit bei ihrer Familie sein.
 

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Ende des 2. Kapitels

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