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Red Moon

SasoDei, KisaIta, SasuNaru, LeeGaa, etc. *~*Chap 9 ist da!!!*~*
von

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Rising of the Moon

Titel: Red Moon

Teil: 1/?

Autorin: Vincents_Yunchen

Email: Yunia_Kimurai@web.de

Fandom: Naruto

Pairing: SasoDei, KisaIta, KakuHida, SasuNaru, ZabuHaku, KakaIru, GaaraLee, InoSaku

Genre: AU, romantisch, Darkfic, Songfic, Action

Warnungen: OOC, depri, dark, Lime/Lemon

Disclaimer: Nichts davon gehört mir oder wird es auch nur ansatzweise. Wäre auch zu schön, wenn... Also, ich verdiene kein Geld, werde nicht berühmt und kriege nicht einmal DNS, um meine Lieblinge zu klonen. Ach, als Autorin ist man doch echt arm dran. ;____;

Kommentar: Meine Güte, wie lange hat es gedauert, bis ich wieder eine Idee hatte, irgendetwas zu schreiben? Ewig!!! Ich weiß, ich sollte eher "Behind" oder "Curse" weiterschreiben, allerdings wollte mir diese Idee einfach nicht aus dem Kopf gehen und so habe ich angefangen, das hier zu schreiben. "Red Moon" kommt von "Akatsuki": "Aka" bedeutet "rot" und "Tsuki" heißt "Mond" – nur, falls dies der eine oder andere nicht wissen sollte. Für das OOC möchte ich mich entschuldigen, so gut kenne ich mich noch nicht mit Naruto aus.^^" Ich kenne eigentlich gerade mal das, was bei uns auf RTL2 gelaufen ist, und ein bisschen mehr. Also nicht zu grob mit mir sein, ja???

Nya, lassen wir die Show doch einfach mal laufen. Ich wünsche euch hiermit:
 

Viel Spaß!!!^^
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

PROLOG: RISING OF THE MOON
 

Das schrille Klingeln eines alten Weckers ratterte durch die gesamte Wohnung eines jungen Mannes, riss diesen somit aus seinem Schlaf. Blind tastete seine Hand unter der weißen Bettdecke hervor, erwischte den Wecker und stellte ihn ab, indem sie die Gerätschaft einfach vom kleinen Nachttisch warf.
 

Müde erhob sich die blonde Gestalt aus den Federn, setzte sich auf und blickte abwechselnd auf die Uhr über seinem Zimmerfenster und nach draußen. Es begann langsam, zu dämmern, war es doch schon sechs Uhr abends. In einer Stunde müsste er bei seinem Job sein, die Texte noch einmal durchgesehen haben und ebenso bereit sein, die anderen herumzukommandieren. Puh...
 

Noch recht müde erhob sich Deidara Koisumi und watschelte langsam hinüber ins Badezimmer, wo er in den Spiegel blickte und sich entschied, es nicht wieder zu tun. Das Angesicht einer Vogelscheuche unter Starkstrom musste man auch nicht unbedingt sehen!
 

Innerlich fluchend fragte er sich, wie sein Kollege Itachi Uchiha es mal wieder geschafft hatte, ihn dazu zu überreden, mit zum Bechern mitzukommen, vor allem, da es schon nach drei Uhr morgens war! Wahrscheinlich wieder mit diesem Hundeblick, der durch seine roten Kontaktlinsen noch mal so niedlich war!
 

Sich einige Ladungen Wasser ins Gesicht werfend, wurde er immerhin wieder wach, doch das brachte dem einundzwanzigjährigen herzlich wenig. Kamm und Bürste wurden gleichzeitig ergriffen und fuhren über die blonde Mähne wie ein Kriegsfahrzeug auf Mission über ein Minenfeld. Als die Zotteln dann endlich gebändigt waren, kamen jegliche Kosmetikartikel zum Einsatz: Eyeliner, Puder, ganz leichter Lippenstift – für die Show war das nötig. Auf seinem Weg zur Arbeit würde es eh nichts ausmachen, schließlich hielt man ihn für eine Frau der etwas flacheren Sorte.
 

Einen Blick auf die Uhr werfend, huschte er wieder hinaus, in sein Zimmer, kramte in seinem Schrank nach seinen Dienstkleidern herum – ein blaues, fischnetzartiges Hemd, an ein Top erinnernd, dass ihm gerade mal über die Brust reichte und seinen nackten Bauch irgendwie sogar noch zu betonen schien, sowie eine blauschwarze Jeans. Dazu zog er sich noch schnell schwarze Stiefel mit geringem Absatz an, begab sich in den Flur, grapschte nach seinem Schlüssel und flog regelrecht aus der Tür hinaus. Nun musste er rennen, um nicht zu spät zu kommen.
 

*~*
 

An jeder denkbaren Wand in Shinjuku, Tokyo hing ein ganz bestimmtes Plakat. Dieses Plakat war vollkommen schwarz, nur ein einzelner roter Mond war darauf zu erkennen. Unter jenem Mond stand in einer an alte, dämonische Zeichen erinnernde Schrift: Red Moon.
 

Das Red Moon war ein bekannter Ort, für wahrhaftig jeden. Es war ein Nachtclub, dessen Mond um sieben Uhr abends auf- und um drei Uhr morgens wieder unterging. Doch man konnte ihn nicht als einen gewöhnlichen, kleinen Nachtclub mit Bar und Tanzfläche bezeichnen, nein!
 

Der Moon bestand aus mehreren Etagen. Im Erdgeschoss befand sich ein großes Restaurant, im Keller befanden sich die Bar und die Tanzfläche, ebenso war dort eine kleine Bühne für spontane Vorführungen. Auch war im Keller ein kleines Casino vorzufinden, in welchem sich die Leute vergnügen konnten. Im ersten Stock war das Theater – eine riesige Halle, gefüllt mit Stühlen und einer riesigen Bühne, auf der sicherlich die Darsteller von Tanz der Vampire und König der Löwen zur gleichen Zeit Platz hatten – und damit waren auch Maskenbildner und Musikanten gemeint!
 

Wenn jemand im Moon arbeiten wollte, wurde er harten Tests unterzogen. Allerdings gab es ein ganz spezielles Arbeitskriterium: Homosexualität. Niemand wurde eingestellt, der heterosexuell war, auch wurde bei Bisexuellen nur unter besonderen Umständen eine Einstellung gemacht.
 

Mit stoischer Miene blickte ein rothaariger junger Mann von einundzwanzig Jahren mit seinen orangefarbenen Augen das Plakat des Clubs, unter dem noch stand, dass Personal gesucht wurde. Es war wahr, der Rote Mond könnte wirklich neue Mitarbeiter gebrauchen, waren einige doch einfach viel zu unpünktlich.
 

Ganz im Gegensatz zu ihm, Sasori. Mittlerweile stand er direkt vor den großen Toren des Mondes: Große, dunkelbraune Türen mit roten, runden Glasfenstern, verziert mit blauen Halbmonden. Der gesamte Komplex erinnerte an einen Palast aus dem alten China, rote Wände und schwarze Dächer. Verschiedene Drachenstatuen standen auf einer Plattform oberhalb einer steinernen Treppe, die zu den Türen führte, an der einige Säulen das Dach hielten. Im Großen und Ganzen konnte man sagen, man hatte es hier mit einer Abart des Chinesischen Kaiserpalastes zu tun.
 

Was man jedoch von hier aus nicht sagen konnte, war die Tatsache, dass hinter den steinernen Mauern noch viel mehr war: Hinter dem Gebäude gab es noch einige Quartiere, die man als Zimmer in einem Hotel mit ungefähr fünfhundert Räumen bezeichnen konnte, als welches der Nachtclub ebenfalls fungierte. Helles, kristallklares Wasser war in einem See in einem kleinen Garten von einem Quadratkilometer Größe, an dem sich meistens Kraniche tummelten. Mitten im Teich stand ein kleiner Schrein, an dem die Besucher sowie Mitarbeiter beten konnten. Dies war der gesamte Gebäudekomplex.
 

Seufzend schlich sich der Rothaarige um das Hauptgebäude – also den Club selbst – und nahm den Hintereingang. Man musste schließlich nicht unbedingt als Angestellter und zugleich Oberkellner durch den Haupteingang gehen, richtig?
 

Die Tür öffnete er mit einem besonderen Schlüssel, auf dem ein – wie sollte es anders sein – roter Mond eingeprägt war. Mit einem >Klick< öffnete sich die Pforte und ließ den Blick auf einen Gang mit vielen Seitentüren zu, welcher mit schwarzrotem Teppich ausgelegt war. An jeder Tür standen zwei Namen: der richtige und ein ganz spezieller Name eines jeden Angestellten des höheren Ranges, also jenen, die gleichzeitig in der Showspieltruppe sind, ein fester Bestandteil von Personen, die man nicht einfach so ersetzen konnte, weswegen sie auch eine bessere Bezahlung erhielten.
 

Außer Sasori gehörten noch neunzehn weitere Angestellte zu dieser Truppe, darunter auch Deidara. Mit dem jungen Blondschopf war der Rothaarige hierher gekommen und hatte es mit ihm zusammen mittlerweile zum Oberkellner geschafft. Kurzum konnten sie den anderen sagen, wie dies und das noch besser gemacht werden konnte. Einigen halfen diese Tipps, andere ignorierten sie gar. Wie ein gewisser junger Mann mit roten Kontaktlinsen...
 

"Sasori-danna, da bist du ja, un!", die aufgedrehte Stimme des anderen Oberkellners war meilenweit zu hören, gäbe es nicht die Tatsache, dass der Blonde bereits neben ihm stand und mit seinem sichtbaren blauen Auge – das andere wurde von einigen vielen seiner Haarsträhnen verdeckt – unverwandt an. "Gehst du mit mir noch einmal den Text durch, den ich gleich zu singen habe, un?"
 

Seufzend nickte Sasori. Deidara Koisumi war schon jemand. Vor allem, da er unglaublich heiß aussah und es selbst nicht immer zu bemerken schien. Sein momentanes dunkles Outfit schien seinen grazilen Körper nur noch zu untermalen. Allerdings hätte der Lipgloss nicht sein müssen, auch wenn es für den Auftritt war. Ebenso konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wann dieser eigentlich angefangen hatte, ihn als seinen "Danna" zu bezeichnen. War ja auch egal...
 

"Übrigens, du siehst toll aus, Sasori-danna, un", sagte der Blondhaarige wie beiläufig, als er seine Tür öffnete und den anderen einließ. Schnell huschte Sasori hinein, um zu verhindern, dass sein Gegenüber seine leicht geröteten Wangen sehen konnte. Was war an einem weißen Hemd ohne Ärmel und einer dunkelblauen Schlaghose schon besonders...?
 

*~*
 

Genervt die Augen verdrehend, stand Itachi Uchiha vor der großen Bühne im ersten Stock und wartete darauf, dass ein gewisser Kerl es endlich schaffte, aufzukreuzen, damit sie endlich gemeinsam die Vorhänge wegziehen konnten! Aber nein, dieser Depp kam und kam nicht! Und mit dem war der Schwarzhaarige auch noch in einer festen Beziehung? Manchmal fragte er sich wirklich, wie er sich Hals über Kopf in diesen Mann verliebt hatte!
 

Wartend zupfte er an seiner schwarzen Anzugsjacke, richtete seine weiße Krawatte, ebenso den Kragen seines roten Hemdes. Gleichwohl zog er noch einmal hier und da an seiner schwarzen Hose sowie seinem roten Haargummi, das seine bis zur Hüfte reichenden Strähnen in einem schönen Zopf zusammenhielt, welcher über seiner Schulter lag und vor seiner Brust bei jeder Bewegung hin und her wackelte.
 

Seine durch die Kontaktlinsen rot gefärbten Augen wanderten die Stuhlreihen entlang, jedoch schien sein Lebensgefährte einfach nicht auftauchen zu wollen. Mensch, was war denn heute wieder mit diesem Fischkopf los?
 

"Entschuldige, Itachi!", ertönte die Stimme des Gesuchten einige Meter links von ihm. Seinen Blick wendend, sah er sofort das blaue Haar und die ebenso blaue Haut seines Partners. Verdeckt wurde dessen Körper von einem ärmellosen grüngrauen Shirt und einer orangefarbenen Hose. Ungläubige rote, in Wahrheit dunkelblaue, fast schwarze Augen hefteten sich argwöhnisch an eisblaue. "Sakura-chan wollte mich einfach nicht gehen lassen, weil sie meinte, meine Haare würden noch nicht richtig sitzen."
 

"Ist das wieder eine Ausrede dafür, dass du mit ihr SPAßESHALBER geflirtet hast?", Itachis Augen verengten sich zu schlitzen. Jedes ungeübte Auge würde sagen, jetzt gäbe es Ehekrach, aber dann kannten sie den Uchiha nicht gut. Ein Seufzen ausstoßend, schüttelte dieser den Kopf. Das war halt die Art seines Gegenstückes – immer bereit für einen kleinen Flirt. Wenigstens war er ein hundertprozentiger Homo, also brauchte sich der Schwarzhaarige keine Sorgen machen, dass er verlassen werden würde. "Ach, du weißt, dass ich dir nicht böse sein kann. Aber nun los, die Vorhänge müssen weg!"
 

*~*
 

Kakuzus Finger huschten über die Tasten der Tastatur des Computers, die Einnahmen des letzten Tages berechnend. Das schwarze Tuch, welches er einem Cowboy gleich über seinen Mund gezogen hatte, drohte, zu verrutschen, doch flinke Finger brachten es rechtzeitig wieder zurück in Position. Im Großen und Ganzen könnte man sagen, vor einem würde ein Bankräuber sitzen, schaute man Kakuzu an. Graue Augen blickten einen an, eine Kapuze verdeckte seinen Kopf, ein sandfarbenes Hemd kleidete seinen Oberkörper, seine Beine wurden von einer gleichfarbenen Hose verdeckt. Würde er sich in den Sand legen, würde niemand ihn bemerken.
 

Endlich, nach dem letzten Druck der Entertaste, kam er zu dem Schluss, dass ihre Einnahmen pro Monat konstant blieben, mit positiven Abweichungen von 0,01 Prozent. Damit konnte man doch leben! Solange nichts negativer wurde, war die Welt in Ordnung!
 

"Hey, spielst du schon wieder am PC rum?"
 

Sich umdrehend, entdeckte der Kapuzenträger Hidan Megami, seinen Partner an der Bar. Das erste, was ihm auffiel, war die Tatsache, dass dieser sein violettes Hemd fast vollkommen offen trug und somit seine glatte, männliche Brust zeigte. Das nächste war das runde Medaillon mit dem Dreieck, ohne das der andere nie aus dem Haus ging. In seinem rechten Ohr war ein goldener Ring, seine Hände waren in schwarze Handschuhe mit Knochenabbildungen gesteckt. Mit seinen Beinen steckte der Silberhaarige in einer schwarzen Jeans, auf dessen rechten Hosenbein ein roter Totenkopf prangte. Und dieser Mann glaubte an Gott!
 

"Ich habe unser Erwerbe berechnet, was denkst du?", erwiderte er bissig, dem anderen in die violetten Augen starrend. "Im Gegensatz zu Deidara vertreibe ich mir die Zeit nicht mit Sudoku oder Sasori mit irgendeinem Pinball. Ebenso wenig wie ich zu Gott bete!"
 

"Irgendwann wirst auch du sehen, dass es den Allmächtigen gibt", Hidan schüttelte den Kopf. Wirklich, wenn er es geschafft hatte, sogar Sasori und Itachi vom Christentum zu überzeugen, dann sollte er das auch mit Kakuzu Kane schaffen!! "Im Übrigen wird es Zeit, die ersten Besucher füllen das Theater und wir müssen auf die Bühne."
 

"Da haben wir schon eine Einmannarmee", ächzend erhob sich der Grauäugige und folgte seinem Kollegen zur Bühne. Wofür hatten sie Deidara, der die ganzen Shows theoretisch alleine machen könnte? Nein, ihr aller Chef wollte ja, dass sie alle auf der Bühne standen. Gut, wenn es unbedingt sein musste. Solange der Lohn stimmte!
 

*~*
 

Vorsichtig linste Orochimaru um die Ecke der Bühne, nur um zu sehen, wie schnell sich das Theater doch füllte. Ein Stoßgebet an den lieben Gott sendend – ja, auch ihn hatte Hidan bekehrt –, machte er sich auf den Weg zurück zu seinen Tänzergesellen. Sein einfaches schwarzes Shirt und seine schwarze Hose sahen im Gegensatz zu seinen Kollegen einfach aus, doch das störte ihn nicht. Kami-sama, Deidara sah ja auch aus, als hätte der Stoff an manchen Enden nicht gereicht! Na gut, die Tatsache, dass dieser dadurch nur aussah, als würde jedem Besucher gleich der Zahn tropfen, vergaß er mal eben.
 

Die Zeit tickte unaufhörlich, das Licht wurde immer dunkler. Orochimaru Hebi wurde leicht nervös. Mist, nun arbeitete er hier schon seit acht ganzen Jahren und war immer noch so aufgescheucht wie ein Hühnchen! Allerdings schien es Zetsu, ebenso einem vom achtjährigen Schlag, mit dem er seit dem ersten Tag befreundet ist, nicht besser zu gehen. Die schwarze und weiße Körperfarbe, die ihn perfekt in der Mitte teilte, klebte an ihm wie Creme und war ohne Oberbekleidung richtig gut zu sehen. Da machte eine schwarze, hautenge Hose nicht mehr viel her.
 

Schluckend wandte der Schwarzhaarige den Blick wieder ab. Wenn der Grünhaarige wüsste, wie er ihn gerade angesehen hatte! Man durfte doch neidisch sein, oder nicht? Nicht jeder wird mit gelben Augen geboren! Er hatte nur grüngelbe, aber nichts vollkommen Gelbes!
 

Das Licht ging aus und jeder hatte seinen Platz auf der Bühne zu suchen. Orochimaru stellte sich neben Hidan nach hinten links, hinten rechts standen Kisame und Zetsu. In der Mitte konnte man Sasori, Itachi und Kakuzu erkennen und ganz vorne am Mikrofon stand wer? Na klar, Deidara!
 

Die ersten Noten wurden gespielt und das Licht ging an...
 

*~*
 

"When ever sang my songs,

On the stage, on my own

When ever said my words,

Wishing they would be heard

I saw you smiling at me,

Was it real, or just my fantasy?

You'd always be there in the corner,

Of this tiny little bar..."
 

Deidara brauchte seine Stimme nicht einmal annähernd einsetzen, um diese Töne singen zu können. Es war hoch und im Eigentlichen ein eher schwieriges Lied, doch mit seiner Erfahrung war das nichts Problematisches mehr. Er wusste, dass jeder Blick auf ihm lag, wie er mit gefühlvoller Geste ins Mikro sang.
 

"My last night here for you,

Same old songs, just once more

My last night here with you?

Maybe yes, maybe no

I kind of liked it your way,

How you shyly placed your eyes on me

Oh, did you ever know?

That I had mine on you..."
 

Hinter sich konnte der Blondschopf hören, wie die anderen sanfte Tanzschritte anschlugen. Er selbst konnte nicht tanzen; es passte einfach nicht zu den Lyriken des Liedes. Aus seinen Augenwinkeln konnte er erkennen, wie Sasori sich ihm von rechts und Itachi von links umkreiste. Kakuzu war daher direkt hinter ihm und auch die beiden Zweiergruppen Orochimaru und Hidan sowie Zetsu und Kisame näherten sich ihm.
 

"Darling, so there you are,

With that look on your face,

As if you're never hurt,

As if you're never down

Shall I be the one for you

Who pinches you softly, but sure,

If frown is shown then

I will know that you are no dreamer..."
 

Seine Stimme in die Höhe jagend, sang er diese Akkorde, konnte erkennen, wie einige Mädchen aus dem Publikum deswegen beinahe ohnmächtig wurden. Zu schade, dass er sich NIE für sie interessieren wird!
 

"So let me come to you,

Close as I want to be,

Close enough for me

To feel your heart beating fast,

And stay there as I whisper,

How I loved your peaceful eyes on me

Did you ever know?

That I had mine on you..."
 

Sich umdrehend, ließ er sich in die Arme des nun hinter ihm stehenden Sasoris fallen, das Mikro noch immer in der Hand. Mit wem die anderen umschlungen nun auf dem Boden saßen, interessierte ihn herzlich wenig. Sasori war kuschelig weich und das war es, was zählte. Sich an ihn schmiegend, hob er das Mikro an, sodass sie zusammen singen konnten.
 

"Darling, so share with me

Your love if you have enough,

Your tears if you're holding back,

Or pain if that's what it is

How can I let you know

I'm more than the dress and the voice,

Just reach me out then

You will know that you're not dreaming..."
 

Hach, wie schön es doch war, in diesen starken Armen zu liegen. Gut, jeder hier hatte starke Arme, aber die von Deidaras Schulfreund waren doch etwas Besonderes! Wieso dies so war, konnte er sich nicht erklären, er wusste nur, dass er sich bei ihm wohler fühlte, als beispielsweise bei Itachi, dem er genauso vertraute wie allen anderen. Zusammen sangen der Orangeäugige und der Blauäigige die letzte Strophe.
 

" Darling, so there you are,

With that look on your face,

As if you're never hurt,

As if you're never down

Shall I be the one for you

Who pinches you softly, but sure,

If frown is shown then

I will know that you are no dreamer..."
 

Die letzten Akkorde spielten. Der Hauptsänger lehnte seinen Kopf auf die Schulter des etwas Größeren, welcher einen Arm um ihn schlang, sich mit dem anderen auf dem Boden abstützte. Dann war es stumm. Nichts rührte sich, bis unbändiger Applaus ausbrach. Der blonde Oberkellner sprang auf wie vom Wiesel gebissen und zog seinen Kollegen mit sich. Allesamt standen die acht Freunde auf und verbeugten sich großzügig.
 

Die Eröffnung des heutigen Abends war gelungen!
 

*~*TBC*~*
 

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So, das war also der Prolog. Ich hoffe, dies ist nicht ZU schrecklich geworden. Ebenso hoffe ich, dass dies hier bei irgendjemandem Anklang gefunden hat und dieser vielleicht einen Kommi hinterlässt? *lieb guckt* BITTE!!!!

Sodele, dann sage ich mal tschüss und wir sehen uns beim nächsten Kapitel^^
 

Dat Yun-chan^^

Mission 3.1

Hey, ich bin wieder da!^^ Und ich habe euch allen was mitgebracht!

*Beutel öffnet* *Akatsuki-Plüschis durch die Gegend wirft* für euch, auch wenn ich bisher nur zwei Kommis gekriegt habe. Aber egal! Tatsache ist, dass es jemandem gefällt und um diesen jemand nicht zu enttäuschen, habe ich weitergeschrieben.

*Kommischreiber knuddel* Danke euch!!! Deshalb widme ich euch dieses Kapitelchen hier.

Also, euch und all den anderen da draußen wünsche ich:
 

Viel Spaß!!!^^
 

Lied: Freddie Mercury – Mister Bad Guy, allerdings ein klein wenig umgeändert^^
 

P.S.: Hier gibt’s auch schon die ersten Gastauftritte aus anderen Animes/Mangas. Lasst euch überraschen^^

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KAPITEL EINS: MISSION 3.1
 

Vorsichtig schlängelte sich der blonde Oberkellner durch die Tischreihen im Restaurant des Red Moon, auf der Suche nach Tisch vierundsechzig, der irgendwie verschwunden zu sein schien. Merkwürdig, eben hatte er doch noch eine Bestellung für einen Erdbeereisbecher entgegengenommen! Seit wann kann ein Tisch einfach so von der Bildfläche verschwinden???
 

Deidaras Augen wanderten weiter über die Reihen, auf der einen Hand ein Tablett mit dem bestellten Eis. Tisch dreiundsechzig, fünfundsechzig... Moment mal! Der dazwischen, der war's!
 

»Seit wann steht der denn so hinter einer Ecke verborgen?«, fragte sich der Blauäugige, zuckte jedoch kurz darauf mit den Schultern. »Ist ja auch egal, ich habe ihn wieder gefunden.«
 

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen schritt er majestätischen Ganges hinüber zu dem Pärchen, welches an jenem Tisch zu sitzen pflegte. Er konnte die ihm folgenden Blicke der anderen auf sich (bevorzugt auf seinem Hintern) spüren, was ihn zum einen mit Stolz füllte, so begehrt zu sein, jedoch gleichzeitig irgendwie peinlich war, von allen so angestarrt zu werden. Klassischer Fall von selbst schuld.
 

"Einen Eisbecher Erdbeersahne in Verliebtengröße, wie bestellt, un", lächelte er seine Kunden an. Der blondhaarige Sänger der "Teenage Wolves" und der braunhaarige Fußballspieler der Nationalmannschaft waren hier bekannter, als manch einer sich vorstellen konnte.
 

"Danke, Deidara-san", antwortete der blauäugige Sänger Yamato Ishida, der von seinen Freunden einfach nur Matt genannt wurde. "Dein Lied vorhin hat mir übrigens gefallen. Ich hoffe doch, dass das Moon bald wieder eine neue Platte raus bringt!"
 

"Dann seid ihr beiden die ersten, die das erfahren werden, Yamato-kun, Taichi-kun, un", verneigte sich der Sänger in diesem Club und wollte sich gerade wieder vom Acker machen, sodass seine beiden Kunden in Ruhe hier essen konnten, doch der Fußballer namens Taichi Yagami packte ihn am Ärmel. Kaum eine Sekunde später hatte er ein Scheinchen in der Hand, welches in Deutschland gut und gerne als zwanzig Euro durchgegangen wäre. "Was soll das? Soviel kann ich doch gar nicht annehmen, un!"
 

"Sieh es als Trinkgeld und als Zulage für deinen Auftritt", die schokoladenbraunen Augen glitzerten ihn regelrecht an, als er schließlich nickend den Schein in seiner Hosentasche verschwinden ließ. "Und jetzt mach, dass du wegkommst, klar?"
 

"Bin schon weg, un!" Schon huschte ein Oberkellner durch die Tischreihen zurück in Richtung seiner Kollegen Itachi, Kisame und Sasori, die sehnsüchtig auf den Wink eines Kunden warteten. Deidara gesellte sich zu ihnen und für einige Minuten stand zwischen ihnen das Schweigen der Lämmer – nur, dass sie keine solchen Tierchen waren.
 

Bis die große Uhr am anderen Ende des Restaurants anfing, zu läuten. Einfach so. Ohne wirklichen Grund, war es in diesem Moment genau 20.13 Uhr und sieben Sekunden. Drei tiefe Klänge ertönten und die beiden Oberkellner hoben gleichzeitig die Köpfe. Nun war es also wieder einmal soweit!
 

"Itachi, Kisame, holt euch noch Kakashi und Iruka dazu", sagte ihnen Sasori, als der Blondschopf und der Rotschopf sich auf den Weg zur Treppe machten. "Ich denke, die beiden werden euch freiwillig helfen – zumindest Iruka. Wir wissen nicht, wann wir wieder da sein werden."
 

Kurz wartete Deidara, damit Sasori ihm folgen konnte. Gemeinsam erklommen sie die Stiegen, traten durch die Hallen des Theaters und öffneten eine verborgene Tür, gut versteckt hinter einigen Topfpflanzen, die Zetsu eigenhändig ausgesucht hatte. Hinter dieser Tür war eine weitere Treppe, schwach beleuchtet mit blauem Licht, doch im Gegensatz zu vorher führte sie nach unten. Ohne irgendwelche von ihren Gesichtern lesbaren Gefühle machten sich die beiden Kellner auf den Weg hinab.
 

"Was der Big Boss wohl diesmal von uns will?", fragte Deidara schließlich nachdenklich. "Es könnte so einiges sein, was wir zu erledigen haben..." Er grübelte weiter, auch darüber, warum ausgerechnet sie beide gerufen wurden. Die Mitglieder des Theaters des Red Moon waren auch gleichzeitig damit beschäftigt, sich ihr Geld via speziellen Aufträgen zu verdienen, die ihr Chef ihnen gab. Diese konnten als alles Mögliche ausfallen: Diebstahl, Verbrechensverhinderung, Mord. Glücklicherweise hatte Blondie noch nie jemanden zu töten, nur zu betäuben. Ebenso dürfte auch noch nie jemand anderer einen solchen Auftrag bekommen haben. Aber irgendwann würde es wohl auch dazu kommen. "Vielleicht ist es wieder ein Einbruch in irgendeinen Haushalt...? Was anderes kann ich mir eigentlich nicht vorstellen."
 

"Wenn du meinst", seufzte Sasori. Wenn Deidara und er allein waren, konnte man sagen, er würde das Kostüm seiner strahlenden und fröhlichen Persönlichkeit ausziehen und wieder zu seinem wahren Ich werden: einem Deidara, der liebend gerne über die merkwürdigsten Dinge nachgrübelte und alles andere als fröhlich sein konnte. Ebenso ließ er seine Satzanhängsel dann immer weg, hatte er sie doch sowieso nur aus einem einzigen Grund seiner Sprache hinzugefügt.
 

Vor ihnen erschien schließlich eine metallene Tür, einfach nur Metall, nichts weiter. Na gut, eine Klinke und ein Schloss waren an ihr befestigt, aber das war dann auch schon alles. Hinter dieser Tür wartete er, der Inhaber dieses Nachtclubs, welcher sich selten unter den Gästen zeigt, welchen nur die Angestellten der Tanzgruppe selbst persönlich kannten.
 

Mit vollkommen emotionslosem Gesicht machte sich Sasori daran, anzuklopfen. Ein gedämpftes: "Tretet ein", erklang hinter der Stahltür, ehe Deidara die Klinke herunter drückte und öffnete. Ihnen begegnete ein gelbes Zimmer, eingerichtet mit vielen Schränken mit Schubladen. Ein Schreibtisch mit Computer, Papier und Kugelschreibern stand inmitten des Raumes, zwei Stühle waren davor platziert, auf denen die beiden Oberkellner sich niederließen.
 

Hinter dem Schreibtisch, auf einem teuren Ledersessel Marke "Ich-Bin-Hier-Der-Boss-Also-Darf-Ich-Auf-Solchen-Möbeln-Sitzen", saß er, ihr Chef, häufig einfach nur Big Boss, Chef, Anführer oder im Geheimen auch Sklaventreiber genannt. Sein kurzes blondes Haar stand leicht wirr von seinem Kopf ab, seine blauen Augen schienen zu glühen. Gekleidet war er in eine ärmellose Lederjacke mit hohem Kragen und Reißverschluss und einer ebenso schwarzen Lederhose; beides schmiegte sich eng an seinen Körper. An den Füßen trug er – nur sichtbar für die beiden Kellner, da er seine Beine unter dem Tisch hervorblicken ließ – schwarze Boxerstiefel, bis oben hin zugeknöpft. Tja, so war er eben: Yondaime Uzumaki, Besitzer des Red Moon und inoffiziell Sexiest Man Alive der vergangenen drei Jahre.
 

"Ihr habt euch ja schon wieder so beeilt", meinte der Blondschopf, seinen beiden Angestellten die Sessel anbietend, auf welchen sie Platz nahmen. "Kisame und Itachi kommen immer fünf bis zehn Minuten zu spät, deswegen bin ich immer wieder überrascht, euch pünktlich zu sehen. Ist da wirklich nichts am Laufen?"
 

Ohne es kontrollieren zu können, stotterten beide rot angelaufen etwas davon, dass zwischen ihnen nie etwas laufen würde. Aber Yondaime konnten sie nicht täuschen: Er wusste genau, wer mit wem zusammengehörte, wonach er auch die Teams geformt hatte. Als Boss einer geheimen Organisation und nebenberuflicher Verkuppler war das doch praktisch, oder?
 

"Gut, lassen wir das lieber", winkte er schließlich ab, ehe er sich nach hinten beugte und drei Bögen Papier auf den Schreibtisch beförderte, für jeden einen. Während seine Kellner die Dokumente überflogen, begann er, ihren Auftrag als "Akatsuki", als Mitglieder einer geheimen Organisation, die sich auf illegale Geschäfte spezialisiert hatte, um noch mehr Geld ins Haus zu bringen, zu erläutern. "Euer Auftrag ist es, eine ganz bestimmte Schriftrolle aus dem Haushalt von Kabuto zu besorgen. Diese Schriftrolle beinhaltet uralte Daten über die Zeit vor Jesus Christus im alten China. Unser Kunde würde sie gerne morgen und unversehrt in seinem Besitz wieder finden."
 

*~*~*~*~*

Let's go chasing rainbows in the sky

It's my invitation

Let's all have a trip on my ecstasy

*~*~*~*~*
 

"In Ordnung, wir werden uns gleich darum kümmern", meinte Deidara, ernste Stimme, ernster Gesichtsausdruck, vollkommen anders als sein erstes Auftreten. "Wenn ich mich nicht irre, weiß ich sogar so, wo Kabuto wohnt. Zwar wird das hier Oro-chan etwas stören, da Kabu-chan einer seiner engsten Freunde ist, aber egal."
 

Schultern zuckend erhob sich der Blondhaarige, verbeugte sich kurz und ging zur Tür. Dort wartete er auf seinen rothaarigen Partner, bis er das metallene Gebilde zur Seite schob. Bevor sie den Raum vollkommen verlassen hatten, erreichten Yondaimes letzte Worte noch ihre Ohren: "Ashura, Pratyusha, ich zähle auf euch."
 

*~*~*~*~*

I'm Mr. Bad Guy

Yes, I'm everybody's Mr. Bad Guy

Can't you see, I'm Mr. Koisumi

Oh, spread your wings and fly away with me

*~*~*~*~*
 

Die Tür schließend, machten sich die beiden daran, die Treppen wieder hinaufzusteigen. Ashura und Pratyusha waren ihre Decknamen in den Akatsuki – man wollte in der Öffentlichkeit schließlich nicht gleich erkannt werden.
 

Deidara hörte auf den Namen Ashura, eine Abwandlung des Wortes "Asura". Dies sind im indischen Glauben nach "Rig Veda" Halbgötter, werden häufig als Himmlische Gestalten bezeichnet und sind entweder freundlich gesonnen oder bösartige Dämonen, die die Eifersucht darstellen. Zudem sind sie eigentlich geschlechtslos, trotzdem verzaubern sie einen durch ein gewisses großes Maß an Schönheit.
 

Pratyusha, wie Sasori genannt wurde, stammt ebenso aus dem indischen Glauben, doch im Gegensatz zu den Asura gehört er sowohl zu den "Veden" als auch zum Hinduismus. Darin beschreibt er den Gott der Morgendämmerung aus einer Gruppe aus acht Göttern, den "Vasus".
 

Die beiden Akatsuki gingen schweigend nebeneinander her, ließen unzählige Stufen hinter sich, bis sie endlich wieder bei der geheimen Tür ankamen, selbige öffneten und hinter den Pflanzen entlang huschten, darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Doch das Glück war ihnen in diesem Falle nicht hold, denn kaum hatten sie die Treppe gefunden, die sie wieder hinunter ins Restaurant bringen würde, spürte Deidara, wie sich ein schwerer Körper an ihn hängte und rumquiekte: "Ich will auch ein Angestellter des Red Moon werden!!"
 

*~*~*~*~*

Your big daddy's got no place to stay

Bad communication

I feel like the President of the USA

*~*~*~*~*
 

Darauf konnte der Blauäugige nur genervt stöhnen. Tobi Kamen, schwarzhaariger Nerventöter, der immer nur mit einer orangefarbenen Maske gesehen wurde, hing an seinen Schultern und war gerade dabei, ihm die Wirbelsäule durchzubrechen. Und was machte Sasori, anstelle seiner zu helfen? Ihn angrinsen, als würde es ihm zustehen, querschnittsgelähmt zu sein!
 

"Tobi, es ist ja wirklich toll, dass du beitreten möchtest, un", ächzte der attackierte Deidara, damit kämpfend, seinen Körper von diesem Etwas zu befreien. Nun war er wieder der fröhliche, aufgebrachte und leicht bescheuert erscheinende Wirbelwind, den er als Tarnung mimte. Würde er dies nicht tun, würde er als Ashura auffliegen. Jeder von ihnen, der Tanzgruppe, den Akatsuki, hatte sozusagen zwei Identitäten: eine wahre und eine vorgespielte. Welche von beiden die echte war, war schwer zu erkennen, doch bei Deidara wusste man es, wenn man ihn seit dem Sandkasten kannte – was bei Sasori der Fall war. "Aber das geht nicht. Du hast die Tests nicht bestanden, so Leid es mir tut, un. Vielleicht klappt es ja im nächsten Monat bei den Vorstellungsgesprächen, un. Und nun bitte ich dich höflichst darum, MICH LOSZULASSEN, UN!!!"
 

Definition Höflichkeit sechs. Da hat einer aber nicht in der Schule aufgepasst – was allerdings gelogen war, denn Deidara und Sasori waren, glaubt es oder nicht, Klassenbeste gewesen und hatten ihr Abitur jeweils mit einem Durchschnitt von 1,2 bestanden. Trotzdem reichte es aus, um Tobi dazu zu bringen, ihn geknickt frei zu lassen und mit hängendem Kopf die Treppen hinunter zu schleichen.
 

Als er außer Hörweite war, wandte sich der Blonde an seinen Partner: "Irgendwie tut es weh, ihm dauernd das Herz brechen zu müssen. Ich meine, er will doch auch nur hier bei uns arbeiten, oder nicht? Er ist zwar nervig und anhänglich – besonders in meinem Fall –, aber irgendwie würde ich es ihm gönnen, hier wenigstens als Kellner anfangen zu dürfen. Was meinst du, Sasori-danna?"
 

"Solange er dich nicht dauernd anfällt, ist es mir eigentlich egal", schon allein der Gedanke daran ließ ihn sich innerlich schütteln. Deidara Koisumi, offiziell (!) ausgezeichneter Sexiest Man Alive des letzten Jahres, würde mit diesen schwarzhaarigen Individuum zusammen sein. Igitt!!! Oberigitt!!!
 

Um seinen Ekel nicht öffentlich zu zeigen, schritt Sasori die Stufen hinab, zurück ins Erdgeschoss, bog links ab und begab sich zu dem Personalbereich. Dank dem Sklaventreiber durften die beiden sich auch noch eine Umkleidekabine teilen, welche er nun ansteuerte. Verdammt, warum musste dieser Kerl auch noch solch ein Masochist sein?!
 

Vor einer schwarzen Tür in einem roten Türrahmen machte er schließlich halt. Die Klinke jener Pforte war gold, rot und schwarz, hatte ebenso ein kleines Schlüsselloch. Aus seiner Hosentasche angelte der Rothaarige sein Schlüsselbund und suchte den richtigen Türöffner. Schlussendlich hatte er ihn gefunden: Es war ein kleiner, goldener Schlüssel mit schwarzem Bart und einem roten Mond darauf. Um diesen Mond schwirrten zusätzlich noch rote Wolken, die weiß umrandet waren.
 

Sasori schloss auf und betrat den circa zehn Quadratmeter großen Raum, in dem sich im Eigentlichen nur zwei Schränke und zwei Sitzbanken befanden, mehr nicht. Und eigentlich brauchten die Angestellten des Red Moon auch nicht mehr, schließlich arbeiteten sie die gesamte Zeit über, in der sie im Club waren.
 

Zielstrebig trat der Orangeäugige auf den rechten Schrank zu, suchte sich einen bereits für ihre Mission vorbereiteten Rucksack und legte diesen um seine Schultern. Daraufhin begab er sich wieder zur Tür und schloss sie von innen ab, ehe er sich dem Fenster zuwandte und dieses weit öffnete. Jenes Fenster war mindestens eineinhalb Meter hoch und einen halben Meter breit, bot also genug Platz, dass sie beide einfach hindurch schlupfen konnten, genau wie alle Akatsuki, schließlich bekam jeder von ihnen einen solchen Auftrag von Zeit zu Zeit – auch wenn sich alle fragten, wie Kisame es immer wieder schaffte, durchs Fenster zu kommen trotz seiner hünenhaften Gestalt; spekuliert wird, dass Itachi ihn immer rausschmeißen würde, doch ob dies wahr ist, war unklar.
 

Einen Fuß auf das Fensterbrett stellend, blickte der Oberkellner noch einmal über die Schulter, nur, um sich zu vergewissern, ob sein Kollege bereits fertig war, schließlich hatte dieser eine ganz andere Ausrüstung als er selbst. Zu seinem Glück wartete dieser mit einem Rucksack bepackt hinter ihm darauf, dass er nun endlich mal springen würde.
 

*~*~*~*~*

Mr. Bad Guy

Yes, I'm everybody's Mr. Bad Guy

Can't you see, I'm Mr. Koisumi

Oh, spread you wings and fly away with me

*~*~*~*~*
 

Sein Augenmerk auf die dunkle Hintergasse vor sich richtend, sich noch einmal nach nicht vorhandenen Passanten umsehend, sprang er einfach in die Dunkelheit hinein. Seine Füße landeten gekonnt auf dem Boden und mit einer leichten Federung kam er zum Stehen. Sich aufrichtend, konnte er gerade dabei zusehen, wie Deidara in graziler Manier zum Sprung ansetzte und gekonnt halb kniend vor ihm ankam, ehe der Blonde aufblickte und ihn mit einem riesigen Grinsen betrachtete, bevor er fragte: "Am I good, or what?"
 

Diese Frage war ein kleiner Insider. Damals im Englischunterricht hatte Deidara dies auch gesagt, nachdem er eine Aufgabe schneller gelöst hatte, als ihre Lehrerin – Miss Kagome Higurashi, die in ihrem Leben wohl häufiger den Unterricht versäumt hatte, als es die Polizei, das Krankenhaus, das Jugendamt und sogar der Bundestag Deutschlands erlaubte – es erlaubt hatte. Ihre erste Aussage auf diesen Satz war, dass er grammatikalisch nicht korrekt sei. Und in diesem Moment hatte Deidara ihrer Lehrerin erst einmal ein Ständchen über die englische Grammatik gehalten, womit die Stunde zur Freude aller beendet wurde. Hach, das waren noch Zeiten! [1]
 

"Wenn du weiterhin da im Dreck hockst, nicht mehr", erwiderte er kühl, sich umdrehend und auf die Hauptstraße schlendernd. Er brauchte gar nicht nachsehen, denn er wusste, dass der Blauäugige ihm folgte. Wäre auch schlimm gewesen, wenn nicht!
 

"Also, wenn du mich fragst...", begann der andere Oberkellner, plötzlich neben dem Pratyusha stehend, weshalb dieser kurzzeitig erschreckt zusammenzuckte. Wieso musste der andere auch immer so leise sein?! "...Müsste Kabuto eigentlich die dritte Straße rechts und dann die siebte links wohnen. Oder war es doch die achte? Nein, ich bin mir sicher, dass es die siebte war!"
 

Okay, Deidara und seinem Gedächtnis sowie Orientierungssinn zu vertrauen, bedeutete so ziemlich dasselbe, wie freiwillig in die tiefsten Tiefen der Hölle zu fallen. Da war es doch gut, dass Sasori genau wusste, wo Orochimaru wohnte, denn genau eine Etage höher wohnte Kabuto. Es war nämlich die sechste Straße links, nicht die, die der blonde Tänzer genannt hatte.
 

Auf ihrem Weg schwiegen sie, immer wieder an den verschiedensten Clubs und Restaurants vorbeigehend. Sasori war sogar der Meinung, einen Laden zu sehen, in dem Sado-Maso beinahe zum Nulltarif angeboten wurde. Kami-sama, wieso mussten die Menschen solche Geschäfte eröffnen???
 

Als sie schließlich die dritte Avenue rechts gegangen waren und Sasori die sechste links einbog, fragte Deidara leicht perplex: "Ähm, Sasori-danna...? Wieso biegst du denn jetzt schon ab?"
 

"Weil Kabuto hier wohnt", war seine knappe Antwort, während er immer weiter schritt in Richtung des Appartementhauses mit den Nummern 345 bis 395. Glücklicherweise war dies schon das nächste, welches ihnen über den Weg kam.
 

Sich umblickend, seufzte Deidara tief, was Sasori sicherlich meilenweit entfernt noch hätte hören können, ehe er murmelte: "Gut, dass ich meinen Danna habe, sonst hätte ich mich schon längst verlaufen."
 

Sasori konnte es nicht verhindern, dass seine Wangen einen hauchzarten Rosa-Ton annahmen. Auch wenn er es nicht zugab, er mochte seinen langjährigen Freund schon lange auf einer anderen Basis, als sich Freunde eigentlich mögen sollten. Doch egal, wie stark die Gefühle waren – sie drohten sogar schon, ihn innerlich zu zerreißen –, er konnte dem Blondschopf einfach nicht sagen, was er ihm gegenüber empfand. Er konnte es einfach nicht! Dies war auch der Grund, weshalb er immer als ebenso gefühlskalt wie der Uchiha bezeichnet wurde, der sich so gut wie jedem gegenüber wie ein unausstehlicher Eisblock benahm – einzige Ausnahme war Kisame, weil dieser ja mit dem Schwarzhaarigen zusammen war.
 

Abrupt blieb der Rothaarige stehen, auf der Suche nach dem verfluchten Aufzug. Das Ding konnte doch nicht einfach in Luft auflösen, letztens war er doch auch noch da! Sich weiterhin umsehend, bemerkte er, wie von hinten etwas in ihn hineinrannte. Ein Zischlaut verriet ihn: Deidara, wer sonst?
 

"Wieso bist du stehen geblieben?", fragte der Blonde, eine ernste und leicht zornige Miene aufsetzend, die nur der Orangeäugige von ihm kannte. Alle anderen wussten ja noch nicht einmal, dass er gar nicht >un< sagen brauchte! "Willst du hier Wurzeln schlagen? Der Aufzug ist da vorne, falls ihre Heiligkeit das noch nicht wahrgenommen haben sollte." Damit ging er arroganten Schrittes an dem Rotschopf vorbei zum Fahrstuhl, welcher es nicht verhindern konnte, zumindest kurzzeitig auf dessen Hintern zu blicken, ebenso auf die aufreizend geschwungenen Hüften, bevor er aus seiner Träumerei erwachte, ins Diesseits zurückkehrte und schließlich seinem Partner folgte.
 

Durch einen Knopfdruck schlossen sich die schweren Metalltüren und augenblicklich und hastig machten sich die beiden Oberkellner daran, jeder einen gewissen Gegenstand aus ihren Taschen zu ziehen. Selbigen ausschüttelnd, schmissen sie diesen um ihre Körper: Es war ein schwarzer Umhang mit hohen Krägen, komplett in der dunklen Farbe und mit roten, weiß umrandeten Wolken verziert.
 

Zusätzlich band sich Deidara noch ein Stirnband um seine Stirn, was nicht nur seine Haare etwas hielt, sondern auch ihn ein bisschen vor der Enttarnung schützte. Wäre doch blöd, wenn man genau wüsste, es mit Ashura zu tun zu haben, wenn Deidara vor ihm steht!
 

Ihre Rucksäcke wieder umlegend, hielt der Fahrstuhl schließlich an und öffnete einladend seine Türen. Zu ihrem Glück war es in dem dahinter liegenden Gang inklusive Treppenhaus dunkel. Langsam schlichen sie an sämtlichen Türen vorbei, darauf bedacht, weder einen Lichtschalter noch eine Klingel zu berühren, pressten sie ihre Körper doch an die Wand.
 

Als sie bei der letzten Türe ankamen, huschte Sasori auf die eine und Deidara blieb auf der anderen Seite, an der sich das Schloss befand. Aus seiner Tasche holte er ein bekanntes Einbrecherwerkzeug, womit er augenblicklich zur Tat schritt: dem Diedrich. Mit dem einen metallenen Arm stocherte er im Schloss herum, den anderen hielt er stur fest, als wäre seine Hand aus Stein. Er fummelte und fummelte, bis drei Minuten vergangen waren und ein leises >Klick< ertönte.
 

*~*~*~*~*

I'm Mr. Bad Guy, they're all afraid of me

I can ruin people's lives

Mr. Bad Guy, they're all afraid of me

It's the only way to be

That's my destiny

*~*~*~*~*
 

Deidara nickte seinem Partner zu. Nun hatten sie freien Zugang in diese Wohnung. Langsam griff der Rothaarige nach dem Knauf und drehte diesen um, öffnete die nach innen schwingende Pforte und schlich sich langsam in den Flur, der Blauäugige hinterher.
 

Aus seiner Manteltasche fischte der Orangeäugige eine Brille heraus, die er sogleich aufsetzte. Durch ihre Gläser konnte er genau die Laserstrahlen erkennen, die die Alarmanlage anschalteten, sollte man irgendwie in ihren Weg kommen und den Strahl unterbrechen. Seine Hand kurz hinter seinem Rücken hebend und senkend, gab er seinem Partner zu verstehen, hier zu warten.
 

*~*~*~*~*

Mr. Bad Guy

*~*~*~*~*
 

Die Strahlen waren kreuz und quer im Raum verteilt, was ein Voranschreiten deutlich verhinderte. Einer Ballerina gleich hob Sasori sein Bein an, streckte es aus und setzte es wieder ab. Innerhalb derselben Prozedur drehte er seinen gesamten Körper um, krümmte seinen Rücken, als wäre er ein Taschenmesser und begab sich unter zwei weiteren Strahlen hindurch. Er setzte sich auf den Boden, holte sein anderes Bein nach und schob sich platt auf das Parkett gedrückt unter den nächsten Strahlen durch, nur, um auf der anderen Seite wie ein Panther auf allen Vieren über einen weiteren zu krabbeln.
 

»Wofür braucht ein Mensch nur so viel Sicherheit???«, fragte er sich in Gedanken immer und immer wieder, seinen Körper dabei verbiegend und den Laserstrahlen ausweichend, als wäre er ein Gummimensch. »Ich bin mir sicher, dass nicht einmal das städtische Museum so viele dieser Dinger hat! Und der hat die alle in einem Raum!!!«
 

Schweiß kullerte an seiner Schläfe hinab, als er es endlich schaffte, das Zimmer zu durchqueren und vor der Alarmanlage selbst zu stehen. Tief durchatmend, drückte er auf den leuchtenden Knopf. Sich umdrehend, wurde er noch Zeuge, wie die Strahlen nacheinander in schneller Geschwindigkeit verschwanden, bis keiner mehr da war; die Alarmanlage war abgeschaltet. Deidara zunickend, kam dieser auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter als Zeichen des Dankes. Auch wenn Deidara selbst dies auch geschafft hätte, er war nicht die größte Leuchte, wenn es um Alarmanlagen ging.
 

Dies hatte ihr erster Auftrag gezeigt, wo er zu einer solchen gekrochen war und dann via Mikrofon und Kopfhörer fragte, was er nun eigentlich machen müsse. Sasori musste damals hinter ihm her kriechen, weil er einfach nicht raffte, was zu tun war. Seitdem machte Sasori dies lieber immer selbst.
 

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Mr. Bad Guy

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Somit betraten sie gemeinsam den nächsten Raum, in dem sich die gesuchte Schriftrolle befinden sollte. Ihre Nachtsichtbrillen aufsetzend, fielen ihnen jedoch beinahe die Augen aus. Sie standen nun in einem Zimmer, welches aus nichts weiter als Parkettboden und Vitrinen bestand. Vitrinen waren es sicherlich ungefähr zwanzig und in wahrhaftig jeder gab es mindestens drei zusammengebundene Schriftrollen.
 

"Und welche ist unsere???", fragte der Ashura, einen Kloß in seinem Hals hinunter schluckend. Wie sollte man aus so vielen Rollen denn nur die finden, die man suchte? Selbst Sasori war da leicht überfragt.
 

Unwirsch holte der Pratyusha den gefalteten Zettel heraus, der ihren Arbeitsauftrag darstellte. Durch seine Nachtsichtbrille konnte er nichts sehen, weswegen er diese seinem blonden Kollegen aushändigte. Sich aus seinem Rucksack eine Taschenlampe angelnd, überflog er noch einmal die erste Seite, bis er schließlich die Stelle gefunden hatte, an der die wichtige Information vermerkt worden war, die sie in diesem Moment brauchten.
 

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Mr. Bad Guy

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Papier und Leuchte weglegend, nahm er seine Brille wieder an sich und schritt zielstrebig an den Vitrinen vorbei zu einer großen und tatsächlich: Wie auf dem Dokument vermerkt, war in diesem Schaukasten nur eine einzige Rolle zu entdecken. Nur diese konnte es sein!
 

"Die hier ist es, Ashura", sagte Sasori zu dem Blonden. Während eines Auftrages benutzten sie nie ihre wahren Namen – es wäre zu riskant, bestand doch die Gefahr, dass die Leute, die sie beklauen oder mit denen sie irgendetwas anderes machen mussten, sie belauschen und das dann der Polizei melden würden. "Hilf mir, das Ding aufzubekommen."
 

Schon stand der Blondschopf neben ihm und suchte den Kasten nach einem Schloss ab, gab seine Suche jedoch auf, nachdem er sich den Kopf schüttelnd davon abwandte. In seinem Rucksack wühlend, brachte er stattdessen einen Glasschneider zu Nachte, heftete ihn an die Vitrine und schnitt ein schönes, rundes Loch in die Oberfläche, durch welches sicherlich ihre insgesamt vier Hände durchgepasst hätten, selbst wenn sie zur Faust geballt worden wären.
 

*~*~*~*~*

It's the only way to be

It's my destiny, oh yeah

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Seine linke Hand in den Kasten steckend, holte Deidara vorsichtig die Rolle heraus und verstaute sie mitsamt dem Schneidewerkzeug in seinem Rucksack, jedoch in separaten Taschen. Sich an Sasori wendend, fragte er: "Hast du die Entschuldigung?"
 

Nickend platzierte der Oberkellner einen kleinen Zettel an den Platz, an dem ursprünglich die Schriftrolle lag. So machten es alle Akatsuki: Ihr Chef hatte ihnen befohlen, immer eine Entschuldigung parat zu haben, wenn sie etwas stehlen sollten. Was genau in dieser Entschuldigung zu stehen hatte, durften sie allerdings selbst entscheiden. Was genau ihr Chef damit bezweckte? Da waren die Tänzer und Geheimagenten überfragt!
 

"In Ordnung, dann nichts wie weg hier", damit machte Deidara auf dem Hacken Kehrt und verließ das Vitrinenzimmer wieder. Mit den Schultern zuckend, machte auch Sasori sich daran, wieder hinaus zu gehen.
 

Im nächsten Zimmer blieben sie an der Alarmanlage stehen, beziehungsweise blieb Sasori stehen und Deidara begab sich zur Tür. Schnell hackte sich der Rotschopf in das System der Alarmanlage, knackte den Code und gab zehn Sekunden zur Aktivierung der Sicherheitsmaßnahmen ein.
 

Nun ging alles ganz schnell. Deidara öffnete die Tür in dem Moment, in dem Sasori das Programm initiierte. Hastig stürmte er in den Flur, riss dabei beinahe eine Säule um und sprang mit einem Hechtsprung aus dem Hause heraus. Er wüsste auch, warum er dies tat, denn nun befanden sich auch im Flur jene Laserstrahlen! Die Pforte wurde geschlossen und man begab sich zurück zum Fahrstuhl, zog sich währenddessen die Umhänge aus und nahm das einsame Stirnband ab.
 

Mit einem >Pling< öffneten sich die Türen augenblicklich nach Knopfdruck, was soviel hieß, dass seit ihrer Fahrt nach oben niemand mehr den Aufzug benutzt haben konnte. Sich hineinstellend, fuhren sie hinunter ins Erdgeschoss und verließen das Gebäude, bogen in die Straße und lustwandelten die Avenue entlang in Richtung Red Moon.
 

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Mr. Bad Guy

Yes, I'm everybody's Mr. Bad Guy

Can't you see, this is my destiny

Oh, spread your wings and fly away with me

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*~*
 

Tief durchatmend wandelte Naruto Uzumaki, seines Zeichens blauäugiger Blondschopf von siebzehn Jahren und Sohn des Besitzers des Red Moon, durch die langen und ewig erscheinenden Gänge des Hotelteils des Moon, welches man königlicher Weise Moonlight, Mondlicht, genannt hatte. Tja, sein Vater und Einfallsreichtum, allerdings war er selbst auch nicht gerade eine große Leuchte.
 

Wieso hatte er eigentlich zurzeit ausgerechnet an der Rezeption hier Dienst? In diesem Minihotel war doch fast nie wirklich was los! Na gut, fast jeden Abend war immer mindestens die Hälfte der Zimmer ausgebucht, aber im Großen und Ganzen war die Arbeit hier öde. Man konnte nicht einmal in Ruhe eine Nudelsuppe essen, so bescheuert war es hier!
 

Wenigstens hatte Naruto es geschafft, Orochimaru zu überreden, für ihn weiterzuarbeiten, während er sich in Richtung Hauptgebäude begab. Eine kleine Nudelsuppe um elf Uhr nachts war doch was Herrliches!
 

Die großen schwarzen Türen aufstoßend, verließ er die roten, schwarzen, goldenen, silbernen, blauen und weißen Gänge und begab sich in die Gartenanlage, an der sich momentan Kraniche, Schwäne und komischerweise auch Flamingos tummelten, die ihren wohlverdienten Schlaf suchten. Tja, konnten sie hier lange suchen, vor drei Uhr morgens würde hier nichts still sein.
 

Mit ausfallenden Schritten ging er an dem kleinen hölzernen Weg entlang, welcher durch verschiedene Blumen und Gräser führte, welche ausnahmslos von Zetsu ausgewählt wurden – bevor dieser zum Moon kam, war er angeblich in einem Blumengeschäft angestellt. Aber eins musste man ihm lassen: Die grüne Farbe harmonierte perfekt mit dem Rosa, dem Rot, dem Violett und dem Hellblau der Blüten der verschiedenen Pflänzchen.
 

Das Wasser des Sees schien schwarz, als Naruto darauf blickte. Einzig und allein der runde Vollmond spiegelte sich darin, sonst konnte man ihn nicht wirklich erkennen. Es war sogar schwer, den kleinen Schrein auszumachen, der in seiner Mitte stand! Wäre der Weg nicht beleuchtet gewesen, wäre man problemlos ins Wasser gegangen.
 

Weiterhin so auf die Oberfläche blickend, bemerkte er gar nicht, wie er in jemanden rannte, bevor es krachte und er mit dem anderen in den Unfall Verwickelten auf dem Boden saß. Ein Blick nach oben zeigte ihm, dass es Gaara Sabaku war, der jüngere Bruder von Sasori, was man anhand der roten Haarpracht erkennen konnte. Seine türkisen Augen blitzten bedrohlich, seine ernsten Züge spannten sich an, verzerrten das japanische Schriftzeichen für Selbstliebe [2], als er erkannte, mit wem er zusammengekracht war. Sein roter Mantel, zugeknöpft, sodass man nicht einmal sehen konnte, ob er ein Shirt oder ähnliche Kleidung über seinem Oberkörper trug, und seine schwarze Hose waren leicht durcheinander geraten, was sicherlich noch einige Minuspunkte bedeutete.
 

"Kannst du nicht aufpassen, du wandelnder Idiot?!", seine Stimme war nichts weiter als ein Zischen, doch reichte dies bei allen, die den siebzehnjährigen Rotschopf anmachten oder ihm anders auf die Nerven gingen, aus, sie zum Schweigen zu bringen. Naruto war leider einer der wenigen, bei denen dies nicht klappte. "Hast du denn keine Augen im Kopf?!"
 

"Tut mir Leid, ich war gerade in Gedanken", antwortete der Blondschopf mit überbreitem Grinsen auf dem Gesicht, das so wirkte, als hätte man seine Mundwinkel irgendwie festgeklebt. "Das bist du irgendwie viel zu oft. Sei entspannter, dann rastest du auch nicht so schnell aus!"
 

"Wenn ich diese Worte noch einmal aus deinem Mund höre", oje, jetzt drohte Gaara schon. Kein gutes Zeichen, erstrecht nicht für die Gesundheit! "Dann wische ich mit dir den Boden auf!" Damit stand er auf und machte sich in Richtung Hotel davon.
 

Als der Rotschopf außer Reichweite war, rappelte sich auch Naruto auf, klopfte sich den Dreck von der orangefarbenen Hose und meinte: "Wahrscheinlich hat ihn Lee wieder einmal auf die Palme gebracht, sonst dauert es immer etwas länger, bis er droht. Tja ja, was sich neckt, das liebt sich!"
 

Augenblicklich musste er an eine ganz bestimmte Person denken. Dieser eine Junge seines Alters war nicht nur wunderschön, sondern rasselten der Blonde und er noch häufiger zusammen als Naruto und Gaara – und da die täglich mindestens zweimal aufeinander trafen, war dies ziemlich häufig! Das schönste allerdings war die Tatsache, dass sein Angebeteter und bester Streitpartner und er selbst ein Team der Akatsuki bildeten.
 

Vor seinem geistigen Auge konnte er das mittellange dunkelblaue Haar und die tiefen, ebenso dunkelblauen Augen seiner heimlichen Liebe sehen. Hach, wie sehr wünschte er, dass dieser nicht so ein arrogantes und unausstehliches Arschloch wäre, wie sein Bruder es war. Aber ernsthaft: Zu wem außer Kisame und seinem Bruder war Itachi Uchiha nett???
 

"Träum' nicht rum, Uzumaki, sonst schlägst du da Wurzeln und ich muss die Axt holen und dich weghacken", kaum dachte man ihn, schon steht der Traum seiner schlaflosen Nächte vor ihm. Sasuke Uchiha, in vollster dunkelblauer Pracht: Von seinem Shirt über seine Jeans bis hin zu seinen Schuhen war alles dunkelblau. Allerdings drehte er sich sogleich wieder um und entschwand.
 

Mit den Schultern zuckend, schritt Uzumaki Junior weiter. Diesmal musste er sich nicht mit Sasuke rumschlagen. Noch nicht. Er war sich sicher, er würde noch mit ihm zusammenrasseln im Laufe der Nacht. Und wenn es nicht Sasuke Uchiha war, dann war Gaara Sabaku sein Streitpartner. Aber nun wartete eine Nudelsuppe darauf, von ihm gegessen zu werden!
 

*~*
 

Schlüssel aus der Tasche fischend, schloss Deidara Koisumi die Tür zum Bediensteteneingang auf, wo er und Sasori hineinschlüpften und sich zu ihrer Kabine durcharbeiteten, noch immer wie die Esel bepackt mit ihren Rucksäcken; der einzige Unterschied war die Tatsache, dass Deidara die Schriftrolle mittlerweile in den Händen trug. Leider musste er feststellen, dass das Ding schon ZU alt und leicht zerbrechlich war – es hatte einen kleinen Riss bekommen.
 

Noch immer grübelte der Blondhaarige über ihren Auftrag nach. »Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel Angst haben, überfallen zu werden? Es ist ja nicht so, als ob sich viele Leute für irgendwelche Schriftrollen interessieren, die sich in seinem Besitz befinden, sieht man von unserem derzeitigen Kunden ab. Kami-sama, ich glaube, ich bin von Verrückten umgeben. Obwohl, ich bin selbst verrückt, da passt das schon wieder.«
 

So in Gedanken versunken, legte er den Rucksack in seinen Schrank, schritt durch die offen stehende Tür und den Gang hinunter. Die letzte Tür links war es, die Einzelkabine für den Big Boss. Ohne anzuklopfen, betrat der Blondhaarige den dahinter liegenden Raum und legte die Rolle auf den in diesem Zimmer stehenden Tisch. Wieso ihr Chef in seiner Umkleide einen Tisch hatte und sie alle nicht, war ihnen ebenso ein Rätsel wie die Entschuldigungen.
 

Gar nicht weiter die neue Inneneinrichtung seines Chefs – ein Bild von Picasso, ein Ledersessel, ein Schreibtisch aus Mahagoni – achtend, verließ er wieder den Raum, nur, um direkt in einen Polizisten zu rennen, welcher ihn aus misstrauischen Augen anblickte.
 

"Hallo, Herr Wachmeister, un" sprach Deidara scherzhaft, dem Mann ein fröhliches Grinsen entgegen werfend. "Es tut mir Leid, aber auch Ihnen ist der Aufenthalt hier nicht gestattet." Sich leicht verneigend, versuchte er, sich zu entschuldigen, doch das Argwöhnische blieb auf dem Antlitz des leicht korpulenten Mannes in blauer Uniform vorhanden. "Ich muss Sie leider bitten, sich von hier fort zu begeben, un."
 

Der Beamte schüttelte darauf nur den Kopf: "Es tut mir Leid, aber ich bin dienstlich hier." Innerlich weiteten sich des Blonden seine Augen, sodass niemand anderes es sehen konnte. Das Geschäft der Akatsuki war nicht gerade sehr beliebt, weswegen alle Mitglieder der Tanzgruppe immer in einem gewissen Grad von Furcht lebten, irgendwann entdeckt zu werden. "Mein Chef hat mich hierher geschickt, zu Ihnen."
 

Okay, nun wurde es eindeutig ungemütlich. Was, wenn der Chef von diesem Polizisten etwas ahnte? Oh Gott, das würde schlecht sein, sehr schlecht! Wenn herauskäme, dass Deidara verdeckt als Ashura seinen Tätigkeiten nachginge, dann wäre er einfach gesagt am Arsch! Doch die Worte, die der Polizist schließlich von sich gab, ließen den Blauäugigen in seinem Innern auf die Nase fallen: "Ich wollte nach einem Autogramm von Ihnen und Ihrem Kollegen Sasori Akasuna fragen!"
 

Mit dem berühmten Sweatdrop am Hinterkopf führte der Ashura seinen Gast von der Polizeibehörde mit zu seiner und Sasoris Kabine, öffnete die Türe und fragte wie selbstverständlich: "Ist das Wasser schon heiß, un?"
 

Vor ihm, auf einer kleinen Bank, hockte Sasori, damit beschäftigt, irgendeinen Gegenstand aus einem Stück Holz zu schnitzen – eines seiner Steckenpferde –, während neben ihm ein Wasserkocher auf Hochtouren lief. Nicht einmal einen Meter weit entfernt konnte man einige Packungen Fertignudelsuppen ausfindig machen. Wieder so eine merkwürdige Regel, der die Akatsuki zu folgen hatten: Wenn ihr von einer Mission zurückkommt, dann bringt Nudelgerichte für jeden mit – am besten Nudelsuppen, wie Naruto einst hinzugefügt hatte.
 

"Ja, nur noch aufgießen", somit legte der Rothaarige seine Schnitzarbeit zur Seite und brachte drei Teller und ebenso drei Löffel von irgendwo hervor, hatte er den Uniformierten doch bereits gesehen. Zwar wunderte es ihn, was ein Polizist hier zu suchen hatte, doch ging er nicht weiter darauf ein – denn als dieser ein kleines Buch und einen Stift zückte, wusste er, was sein Anliegen war.
 

Als schließlich die Worte "Für Hauptkommissar Megure von Deidara Koisumi und Sasori Akasuna" auf die weiße Seite des kleinen Autogrammbuches geschrieben waren, saßen Polizist und Akatsuki zusammen um den Wasserkocher herum und aßen in Ruhe und Schweigen ihre Nudelsuppen – das einzige Essen, welches sie umsonst während ihrer Arbeitszeit spendiert bekamen. Nicht, dass es ihnen etwas ausmachte, sich mit in heißem Wasser getunkten Nudeln zu ernähren, hatten sie sich seit einigen Jahren mittlerweile daran gewöhnt, doch irgendwie wollte jeder wenigstens ein einziges Mal etwas vom Chefkoch des Moon Gekochtes essen – einige Kellner planten bereits eine Entführung dieses Mannes und anstelle einer Geldlösung solle er kochen, um frei zu kommen.
 

Doch die Ruhe zwischen ihnen wurde jäh gestört, als lautes Fußgetrappel auf dem Korridor erklang, kurzzeitig stoppte, gegen das Geräusch einer schnüffelnden Nase ausgetauscht wurde – welches man hören konnte, würde man sich stark konzentrieren – und schon donnerte die Tür auf und Uzumaki Junior erschien breit grinsend im Eingang, bereits einen Teller und einen Löffel in der Hand. Seinen Worten folgte ein genervtes Stöhnen und ein ebenso genervtes Kopfhängen: "Hey, Leute, kann ich mitessen? Ihr habt doch sicherlich noch eine Nudelsuppe für mich über, oder???"
 

*~*TBC*~*
 

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[1] Dies ist ein Insider zwischen meiner Freundin aus meiner Parallelklasse. Ihr erging es genauso, wie es oben beschrieben steht, und da sie sozusagen diese FF zum Laufen gebracht hat, dachte ich mir, ich baue das ein, als eine Art Tribut. Arigatou, Nee-chan! *Nee-chan knuddel*
 

[2] Ja, dieses Zeichen bedeutet Selbstliebe. Meine Nee-chan *nach oben deut* hat nachgeforscht. Liebe sieht ähnlich, jedoch ein wenig anders aus. Und jetzt mal ernsthaft: Würde Gaara wirklich mit dem Symbol für Liebe durch die Gegend wandeln? Gaara?!?!?!
 

So~, das war also das erste Kapitel dieser großartigen Story (großartig????). Ich hoffe, es hat euch gefallen. Fragen bezüglich der Story könnt ihr mir via Kommi, in meinem GB oder per ENS stellen, ich bin offen für Kritik und weiteres^^

Also dann, ich hoffe, mehr Interesse geweckt zu haben. Drückt mir die Daumen, dass ich so schnell keinen Schreibstau mehr kriege. *erst kürzlich einen laaaaaaaaangen Stau gehabt hab und noch immer darunter leide*

CUCU^^
 

Dat Yun-chan^^

Dangerous

Bin wieder da, un! Und euer Yunchen hat euch auch was mitgebracht! Ist ja nicht so, als würde ich nur faul auf der Haut liegen, un.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass demnächst eine weitere Naruto Fanfic aus meiner Feder diese Seite mit ihrer Anwesenheit bereichern wird. Es wird sich fast ausschließlich um das Pairing SasorixDeidara drehen und von Anfang an laufen – also dem Moment, in dem Deidei zu den Akatsuki kam. Wer Lust hat, kann auch da mal reinschnüffeln.

*nach oben schiel* Gott, red ich nen Mist zusammen, wenn der Abend lang ist! Dann will ich das Vorwort mal killen und wünsche euch:
 

Viel Spaß!!!^^
 

Song: Michael Jackson – Dangerous, leicht verändert, damit es passt^^
 

@hinata_the_shadow: Weißt du was? Wir machen ihn einfach entweder zu einem sadistischen Masochisten oder einem masochistischen Sadisten. xD Passt doch und wir beide sind glücklich. *lächel* (Denk jetzt nicht, ich sehe meinen Fehler nicht ein; ich bin dankbar, dass du mir Bescheid gesagt hast^^)

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

KAPITEL 2: DANGEROUS
 

Der Abend verflog schneller, als es manchen Besuchern des Red Moon lieb war, den Angestellten war das Ende eines Arbeitstages ein wundervoller Abschluss. Meist gingen die Akatsuki dann immer noch ein bisschen durch die Stadt, doch nicht alle wurden zu solch einer Tour mitgenommen, die schnell in einem Saufgelage mit eingebautem Kampftrinken enden konnte. Sie waren schließlich noch minderjährig – als ob Deidara und Sasori hier in Japan schon voll erwachsen wären; in Deutschland ja, hier in der Heimat der Samurai nicht!
 

So ärgerte sich "Rock" Lee Chang, gebürtiger Chinese mit schwarzen Haaren, schwarzen Augen und buschigen Augenbrauen, immer wieder darüber, dass Itachi die anderen zu irgendeinem Drink einlud und er mit den anderen "Minderjährigen" eine eigene Party feiern durfte. Und wie es der Zufall so wollte, waren dieses Mal wahrhaftig ALLE als minderjährig Bezeichneten anwesend.
 

Alle befanden sich zu dieser gottverdammten Uhrzeit von vier Stunden des neuen Tages nach Mitternacht an einem der größeren Tische im Restaurantteil und langweilten sich auf ihre eigene Art und Weise zu Tode – und das, während die anderen Akatsuki (sie alle waren Mitglieder der Tanzgruppe und somit auch Mitglieder der geheimen Organisation, trotzdem wurden sie als unerfahren und nicht erwachsen angesehen) unten in der Bar waren und sich blau tranken!
 

Lee ging allein das und das Nichtstun schon auf den Keks, doch wie die anderen damit umgingen, war noch schlimmer: Sasuke Uchiha saß auf seinem Stuhl und war damit beschäftigt, Naruto zu ignorieren, welcher unaufhaltsam auf ihn einredete, nicht gerade sehr jugendfrei. Sakura Haruno, die rosahaarige und grünäugige Visagistin, unterhielt sich schon halb einschlafend mit ihrer blondhaarigen und blauäugigen Kollegin Ino Yamanaka über Koffein. Die blondhaarige Temari Sabaku, Schwester zweier gewisser Rotschöpfe, starrte mit ihren Augen Löcher in die Luft, während sie sich mit ihrem Fächer selbige zuwedelte. Die braunhaarige Chinesin TenTen Buki, einzige bisexuelle Angestellte und einsam mit ihrer Sexualität in diesem Haus, beobachtete mit ihren schokoladenbraunen Seelenspiegeln die drei Monde auf dem Fächer. Selbst Haku Kori, der einzige aus ihrem Verband mit neunzehn Jahren – alle anderen waren siebzehn –, beseelt mit langem braunen Haar und violetten Augen, saß hier und nicht bei seinem Freund Zabuza Momochi.
 

Und was machte die Quelle aller Sorgen? Gaara saß anstelle auf einem Stuhl auf dem Tisch selbst, die Beine überschlagen, die Arme vor der Brust verschränkt und aufrecht, als hätte er einen Besenstiel verschluckt. Seine Miene war zum Zerbersten angespannt und drohte, durch die kleinste Veränderung Risse zu bekommen. Seine türkisen Augen, leicht von seinen roten Strähnen verdeckt, schienen die Wand vor ihm regelrecht perforieren zu wollen.
 

Alle fürchteten ihn in einem gewissen Maße – alle hatten Angst, man würde bei der kleinsten negativen Veränderung seines Gemütsstandes – welcher wahrscheinlich ein bodenloses Fass war – mit offener Kehle tot auf dem Bordstein aufgefunden werden. Und wer von ihnen allen hatte das große Glück, genau dessen Partner zu sein? Na klar: Lee Chang!
 

Als ob das nicht schon genug wäre, konnte man ihre Streitereien wegen irgendwelchen vollkommen belanglosen Dingen immer durch das gesamte Haus hören. Wieso sie dauernd aneinander gerieten, wussten sie selbst nicht, doch war dies nun mal eine Tatsache, die sich leider Gottes nicht ändern ließ; in diesem Punkt war Uzumaki Senior sturer als ein Esel!
 

"Mensch, mir ist so langweilig!", Narutos Stimme konnte man meilenweit gegen den Wind hören. Dieses Quengeln kannte jeder in dem gesamten Gebäudekomplex, egal, wie gut man ihn selbst kannte. Es war sozusagen ein Markenzeichen, was den Sohn Yondaimes kennzeichnete. "Wenn die da unten schon wieder eine Spirituosenliste machen, warum können wir dann nicht losziehen und irgendwo Limonade trinken gehen???"
 

Tiefes Seufzen erfüllte den Raum, am Klang erkennbar als das von Sasuke und auch von Gaara, denjenigen, die täglich mit dem Blondschopf aneinander rasselten. Doch eins musste man ihm lassen: So idiotisch er auch war, das war eine gute Idee! So was hatten die Kids des Moon noch nie gemacht, also war es nicht verwunderlich, dass alle schließlich damit einverstanden waren, das Viertel um den Roten Mond herum unsicher zu machen und eine Limonade-Bar nach der anderen zu stürmen.
 

*~*
 

Okay, eine Mission war abgeschlossen, also ging das allgemeine Wettsaufen wieder los. Soviel wusste Zabuza Momochi, siebenundzwanzigjähriger Angestellter des Red Moon und ebenso Mitglied der Theaterbesatzung, was ihn auch zum Akatsuki machte, doch wieso er dieses Mal unbedingt mit musste, wusste er auch nicht. Deidara und Sasori erledigten ihre Aufgaben immer mit Bravur, also warum sollte er dieses Mal mit von der Partie sein?
 

Eigentlich hatte der Dunkelbraunäugige einen Fernsehabend mit seinem Freund Haku geplant – nein, zwischen ihnen lief nichts, egal wie sehr man es sich wünschte. Haku war schließlich einfach zu niedlich, um in irgendeiner Art nicht geliebt zu werden! Doch diese Schwärmerei hatte sich für den Schwarzhaarigen leider Gottes zu etwas viel Größerem gewandelt. Schicksal, verflucht sei es!
 

Trotzdem wusste er nicht, warum Itachi sie mal wieder alle zusammengetrommelt hatte – es war schließlich viertel nach vier morgens, also mitten in der Nacht! So lange durchzuarbeiten, verlangt nach einer ordentlichen Mütze Schlaf, nicht nach unzähligen Cocktails anhand einer Errungenschaft von Team 3!
 

Ja, die Gruppierungen der Akatsuki waren in Teams und wiederum in Nummern aufgeteilt. Während Deidara und Sasori Team Nummer 3 mit dem wundervollen Namen "Deadly Poison" – den außer den Akatsuki selbst niemand kannte – bestückt waren, bekannten sich beispielsweise Itachi und Kisame mit der Nummer 1 und dem Namen "Deadly Embrace" – wenn man Itachi umarmt, musste man auch lebensmüde sein! – zufrieden geben. Woher die Nummern und die Namen kamen, war ebenso ein großes Fragezeichen wie die Entschuldigungen.
 

Doch was machte er, bekannt als Kriegsgott der Kelten namens Neto, hier? Sogar bei dem Sklaventreiber hatte er sich abgemeldet, heute nach Abschluss einer Mission nicht dabei sein zu müssen, wenn die anderen wieder ein draufmachen. Wenigstens mussten immer die Mitglieder des jeweiligen Teams bezahlen – weswegen Team 3 Gefahren lief, eines Tages ohne Geld dazustehen, denn ihm wurden die meisten Einbrechaufträge vermittelt.
 

"So, sind alle versammelt?", fragte Kisame schließlich, als alle am größten Tisch in der Bar saßen und der Blauhäutige sich umsah. "Gut, dann besprechen wir mal, was wir heute so alles auf unserer Tour mitnehmen."
 

Neben ihm ging das Geflüster wieder los, indem Deidara Sasori irgendetwas zuwisperte: "Kannst du mir dann was auslegen? Meine letzten Yen sind für die Nudelsuppen hops gegangen, un."
 

"Mensch, Deidara, ich habe gesehen, wie voll dein Portemonnaie ist!", erwiderte der Pratyusha geladen, jedoch noch recht ruhig. "Ich würde dir sogar zutrauen, dass du immer einige Scheine in deiner Unterhose versteckt hältst!"
 

Okay, in dieser Diskussion musste er nun wirklich nicht bleiben! Gott, wo ist ihr Chef, wenn man diesen mal braucht?! Zabuzas Augen huschten über die Stühle, schließlich bei einem blonden Haarschopf haltend, jedoch gleich weiterwandernd, da sich dieser als der falsche Blondhaarige entpuppte. Schlussendlich jedoch fand er denjenigen, den er suchte, und sprach einfach: "Big Boss, nichts gegen unsere Rituale, aber ich hatte mich heute extra abgemeldet, weil ich schließlich zur fünfjährigen Freundschaft meiner und Hakus gerne mit ihm etwas unternehmen würde. Wäre es in Ordnung, sich deswegen zu entfernen?"
 

"In Ordnung, Zabuza, tu, was du nicht lassen kannst", ein freundliches Lächeln begleitete die Worte des Clubbesitzers, als selbiger ihm das fortgehen erlaubte. Mit einer gekonnten Bewegung machte sich der in ein schwarzes Achselhemd und eine schwarze Jeans Gekleidete auf den Weg zur höher gelegenen Etage.
 

Dort angekommen, wurde er gleich Zeuge von Naruto und Lee, die ernsthaft versuchten, alle anderen minderjährigen Akatsuki raus zu bringen. Dabei zogen sie je Gaara und Sasuke hinter sich selbst her, während die anderen – überwiegend die Mädchen – damit beschäftigt waren, einen kleinen, braunhaarigen Jungen zum Voranschreiten zu bewegen.
 

"Zabuza!", rief jener Junge, als der Schwarzhaarige in sein Blickfeld geriet. Augenblicklich blieben die Kinder vor ihm stehen wie festgefroren – Gaara und Sasuke waren sowieso immer wandelnde Statuen ohne Regung. Das Tuch, welches der Siebenundzwanzigjährige um seinen Mund trug, enger ziehend, trat er auf die Persönlichkeiten zu, deren größtes Mitglied – der Bruder von Sasori und Temari – ihm bis zur Brust reichte.
 

"So, was soll das hier werden, ein Zwergenaufstand?", auch wenn man nicht seine vollkommenen Züge erkennen konnte, so war es möglich, den Humor aus seinen Augen zu lesen. Einige der Anwesenden zogen sofort Schnuten anhand seiner Worte. Wenn die wüssten, wie komisch sie damit aussahen! Theoretisch müsste man das mal fotografieren!
 

"So was in der Art haben diese Idioten geplant", was für eine Überraschung, Gaara antwortete! War dies nun, weil ihn die Idee der anderen ankotzte, oder weil er sich als Sasoris Bruder dafür verantwortlich fühlte, die Idiotie und Blödheit ein wenig zu dämmen? "Sie fühlen sich in gewisser Weise unterdrückt, dass ihr nach einer abgeschlossenen Mission immer wieder eine Runde Alkohol trinken müsst, und sind der Meinung, nun auf die Suche nach einer Bar für Limonade zu gehen und es euch gleichzutun."
 

Alle starrten den Türkisäugigen an. Wie ein Außerirdischer erschien er ihnen, wo sie ihn noch nie so viel auf einmal haben reden hören. Uzumaki Junior war schließlich der erste, der seine Sprache zurück gewann: "Bist du total bescheuert, Gaara?! Jetzt wird er noch meinem Vater verraten, was wir gerade vorhaben und dann wird der mich umbringen!"
 

Wahrlich jeder konnte einen ganz bestimmten Satz von Gaaras sonst so unveränderbaren Zügen ablesen: Ein Verlust für die Welt wäre es nicht. Na ja, ob sich Yondaime, Lee und auch Sasuke dieser Meinung anschlossen, war zumindest in Zabuzas Ansicht der Dinge fraglich. Also wäre es für alle gut, wenn sie einfach getrennter Wege gingen.
 

"Ich verrate euch nicht, wenn ihr mir Haku aushändigt", sagte er schließlich und schon rannte ein braunhaariger Junge auf ihn zu, kurz davor, ihn regelrecht umzurennen. Glücklicherweise stoppte man noch rechtzeitig vor ihm. Somit gingen sie alle ihrer Wege, gerade noch rechtzeitig, um nicht von den anderen erwischt zu werden, die gerade die Treppe hinaufkamen.
 

*~*
 

»Hach ja, als Mitglied der Akatsuki hat man doch ein einfaches Leben!«, so dachte zumindest Kakashi Hatake, seines Zeichens Mitglied jener Gruppierung und begeisterter Trinker. Sie waren noch nicht lange auf den Straßen unterwegs, da hatte der Silberhaarige schon die erste Kneipe ausfindig gemacht, in der Sake angeboten wurde – und schwuppdiwupp saßen Itachi, Orochimaru, Yondaime und er selbst an der Theke und ließen sich das alkoholische Getränk schmecken, während Deidara und Sasori sich verzweifelt an ihren Geldbörsen festhielten; wenn die einmal in Fahrt waren, brachte sie nicht einmal ein Tyrannosaurus Rex vom Saufen ab!
 

Leider musste Kakashi feststellen, dass das heutige Besaufen von einer ganz gewissen Macht für ihn behindert wurde: Iruka Umino, bald fester Freund des Silberschopfes, der immer ein Stirnband über sein linkes Auge trug.
 

Der Braunhaarige mit den braunen Augen, gekleidet in einem weißen Hemd und einer schwarzen Jeans, fixierte ihn von seinem Platz neben ihm mit zusammengekniffenen Augen, dass man Angst hatte, sein blauschwarzes Shirt und seine schwarze Hose würden jeden Moment in Flammen aufgehen. Und bei dem Mann mit der Narbe über der Nase wusste man nie, ob dies nicht der Fall war!
 

Seufzend sein kleines, nun leer getrunkenes Schälchen wieder abstellend, blickte er mit seinem sichtbaren, blauen Auge seinen baldigen Lebenspartner an und fragte unverblümt: "Was ist es, dass dich dazu bringt, mich daran zu hindern, alkoholische Getränke zu mir zu nehmen?"
 

Im Hintergrund konnte man erleichtertes Ausatmen hören. Anscheinend hatte es schon Gefallen gefunden, dass Iruka nun da war, den Trinkenden Einhalt zu gebieten. Selbiger holte einmal tief Luft und erwiderte: "Lass mich mal überlegen: Ich muss deinen schweren Körper von der Bar wegschleifen, da du eingeschlafen bist, darf dich nach Hause fahren – obwohl das das geringere Übel ist, wenn man bedenkt, dass wir uns eine Wohnung teilen –, erlebe häufig, wie der verehrte Herr über der Kloschüssel hängt, dann einem Stein gleich ins Bett fällt und mir am nächsten Tag die Ohren voll jammert wegen einem Kater. Was glaubst du?"
 

Okay, das war eindeutig Antwort genug. Aber dass es so schlimm ist für den anderen, hatte er auch nicht gewusst. Vielleicht sollte er sich zurückhalten, was das Trinken betraf – zumindest ab und an. Am heutigen Abend würde es wohl das erste Mal sein, dass das rituelle Wettsaufen ohne ihn stattfinden musste, zu Verdiensten Irukas, welcher nebenbei noch die Portmariechen des Ashura und des Pratyusha rettete.
 

*~*
 

TenTen Buki, gekleidet in ein traditionelles, chinesisches Hemd in rosa und einer schwarzen Hose, saß an der Bar eines kleinen Gebäudes, an dem um diese Uhrzeit wahrhaftig noch Limonade ausgeschenkt wurde und fragte sich, was sie eigentlich hier tat. Dies alles hier, dieses Unternehmen, es den Älteren heimzuzahlen, das war nichts weiter als Zeitverschwendung.
 

Es gab Wichtigeres, worum sich eine gebürtige Chinesin in Japan kümmern sollte. Beispielsweise noch ein wenig die Schreibung der Zeichen üben, auch wenn sie dem Chinesischen ähnlich war, schließlich war sie immer noch anders. Gleichwohl könnte sie für die in einigen Tagen anstehende Mathearbeit üben oder an ihrer manchmal recht merkwürdig klingenden Aussprache feilen... Gut, es war fraglich, ob sie in diesem Moment nicht eventuell eher ins Reich der Träume entschwinden würde, doch möglich war alles!
 

Ihre Lippen um den Strohhalm ihrem Kohlensäure enthaltenden Getränkes schließend, sog sie daran und trank von ihrer Apfelschorle. Gott, war es hier langweilig! Wenn man als einzige Person in einer Gemeinschaft lauter Homosexueller ist, die auch auf das andere Geschlecht steht, hat man es schon schwer. Zwar wurde sie nicht benachteiligt, doch gab es manche Themen wie beispielsweise das Kamasutra, worüber man mit ihr nicht gerne sprach, da sie sich ebenso für das "normale" interessierte. Zu ihrem Glück entschied sie der Barkeeper dieser Limobude dazu, eine neue Platte aufzulegen. Zwar kannte sie das Lied nicht, doch sagte ihr der Beat zu.
 

Die Schwingtüren, die den Eingang in diese kleine Spelunke darstellten, wurden nach vorne geschoben und wieder nach hinten gekippt. Schwere Schritte erklangen auf dem hölzernen Fußboden, bis sie neben ihr zum Stehen kamen und eine sanfte, männliche Stimme einem Hauch gleich an ihrem Ohr vorbei zu dem Limonademixer sagte: "Eine Apfelschorle mit einem Schuss Zitrone bitte."
 

*~*~*~*~*

The way he came into the place

I knew right then and there

There was something different

About this boy

*~*~*~*~*
 

Ihren Kopf zur Seite drehend, begegneten ihren braunen Augen Seelenspiegel in der Farbe von Lavendel, die einen großen Hang zum Weiß hatten. Dunkelbraunes, offenes, bis unter die Schulterplatten reichendes Haar umschmeichelte zärtliche Gesichtzüge, gesegnet mit einer markanten Nase und solch vollen Lippen, dass man sich wünschte, sie wund zu küssen.
 

Gekleidet war die neue Persönlichkeit in ein cremefarbenes, an eine Jacke erinnerndes T-Shirt mit hohem Kragen, gleichwohl einer schwarzen, weiten Shorts, aus der lange, endlos erscheinende Beine hervorlugten und sich in schwarzen Stiefeln verloren. Die Haut dieses jungen Mannes war recht hell, manch einer würde sagen blass, doch die Braunhaarige war der Meinung, dies würde einen wundervollen Kontrast zu seinen Haaren und Augen darstellen. Über seiner Stirn trug er eine Art Stirnband, welches genauere Studien selbiger verhinderte. Tausende Gedanken durchfuhren TenTens Gehirn in diesen Moment, doch war es ihr nur möglich, einen davon zu greifen: »Wow!«
 

*~*~*~*~*

The way he moved

His hair, his face, his lines

Divinity in motion

*~*~*~*~*
 

"Hey, alles in Ordnung mit dir?", seine Stimme riss sie aus ihrem Tagtraum heraus. Ihren Kopf schüttelnd im Versuch, ihre Gedanken wieder zu ordnen, war sie sich der Tatsache bewusst, entgeistert von ihrem neuen Gegenüber angestarrt zu werden. Doch in diesem Moment war sie eher glücklich darüber, ihre Haare zu den berühmten zwei Dutts an ihrem Hinterkopf befestigt zu haben, denn sonst wären sie ihm womöglich noch in die Visage geflogen.
 

Als sie ihr Denkzentrum einigermaßen beruhigt hatte, antwortete sie: "Ja, ich bin okay. Hab' mir nur einige Gedanken gemacht, das ist alles." Ihre Stimme überschlug sich fast, was an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln ließ. Es war wahrlich nicht zu übersehen, wie sehr ihr dieser Jugendliche gefiel. "Entschuldige, wenn ich dir Sorgen bereitet habe."
 

*~*~*~*~*

As he stalked the room

I could feel the aura

Of his presence

Every head turned

Feeling passion and lust

*~*~*~*~*
 

Ein gewisser Rotschimmer hatte sich auf ihren Wangen gebildet, der sich theoretisch bereits verriet. Zumindest waren die anderen Mitglieder der Akatsuki-Jugend dieser Auffassung, denn selbige waren nun dabei, dieses Spektakel zu beobachten. Wie oft bekam man als Homosexueller, welcher sich für gewöhnlich nur in Homoclubs herumtreibt, schon zu sehen, wie eine starke, Willenskraft besitzende junge Frau gegenüber einem jungen Mann, dem jeder Schwuler ein gewisses Charisma und eine gewisse Anziehungskraft nicht ausschlagen konnte, zu einem kleinen Häufchen Verlegenheit mutierte? Eben!
 

"Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt!", entweder war er nicht von der schnellen Sorte oder er hatte heute nur seinen Schlauchstehertag. Jedenfalls war er kurz davor, sich die Hand vor die Stirn zu klatschen anhand der Höflichkeitsfloskel, die er vollkommen außer Acht gelassen hatte. "Mein Name ist Neji Hyuuga, ich bin achtzehnjähriger Schüler. Dürfte ich deinen Namen und die Tatsache erfahren, was dich um diese Uhrzeit hierher treibt?"
 

Okay, nun war er direkt! Sehr direkt. Aber was der konnte, das konnte TenTen schon lange! "Mein Name ist TenTen Buki, ich bin siebzehn Jahre und komme aus China", okay, vielleicht doch nicht so gut, denn bei solchen Dingen verlegen zu sein, war nicht förderlich. Jetzt stellte sich die Frage, ob sie ihm verraten sollte, dass sie mit "Freunden" die Gegend unsicher machte, oder nicht. Aus ihren Augenwinkeln heraus konnte sie demonstratives Kopfschütteln seitens Lees und Narutos ausmachen, weswegen sie sich schnell etwas einfallen ließ. "Ich hatte erst vor kurzem Dienstschluss und warte nun seit einiger Zeit hier auf einen Bekannten, der einfach nicht kommt."
 

Im Hintergrund waren zwei Gestalten zu erkennen, die sich erleichtert jeglichen imaginären Schweiß von der Stirn strichen und schließlich nach oben gestreckten Daumens ihre Zähne blitzen ließen.
 

*~*~*~*~*

The boy was persuasive

The boy I could not trust

The boy was bad

The boy was dangerous

*~*~*~*~*
 

"Oh, dann sind wir schon zwei!", täuschte sie sich oder hatte sie sich gerade verhört?! "Eine Bekannte von mir hat mich auch versetzt." Nein, hatte sie nicht. Hieß das nun, dass er, Neji, bereits vergeben war? ...Moment mal! Wie kam sie denn auf so was??? "Na ja, dagegen können wir nichts machen. Es war wohl Schicksal, dass wir beide Verlassenen uns hier treffen würden. Meine Cousine ist auch unerträglich!" Somit war klar, dass er mit niemandem liiert war.... Als wäre das von Belang!
 

"Von der Cousine versetzt?", egal, ob sie sich nun zu ihm hingezogen fühlte oder nicht, seine Geschichte interessierte sie jetzt schon. "Wieso das denn? Ist irgendetwas dazwischen gekommen, dass sie verhindert haben könnte?"
 

*~*~*~*~*

I never knew but I was

Walking the line

"Come, go with me"

I said "I have no time"

And don't you pretend

We didn't talk on the phone

My baby cried

He left me standing alone

*~*~*~*~*
 

"Hey, nicht so schnell!", mit seinen Händen vor seiner Brust wedelnd, wehrte er ihre plötzliche Wendung ins Direkte ab. War er also doch nicht so offen, wie sie erst dachte! "Wie wär's, wenn ich dir erst einmal was ausgebe? Dann können wir in Ruhe weiter darüber reden." Somit bemerkte er, dass sein Getränk gerade soeben angekommen war, führte das Glas grazil an seine Lippen und trank einige Schlucke des Gesöffs.
 

*~*~*~*~*

He's so dangerous

The boy is so dangerous

Take away my money

Throw away my time

You can call me honey

But you're no damn good for me

*~*~*~*~*
 

"In Ordnung", erwiderte sie auf Nejis Vorschlag, ihre Selbstsicherheit zurück gewonnen habend. "Und weißt du was? Ich zahle die erste Runde!" Und schon lag ein grünes Scheinchen auf dem Tisch und der Barkeeper machte sich daran, zwei neue Apfelschorlen zu mixen. "Dann fang mal an zu erzählen, Süßer!"
 

Im Hintergrund waren Naruto Uzumaki und Lee Chang gerade dabei, abzuklatschen, gerade soeben wieder ein neues Pärchen für den Moon in die Startlöcher geschickt zu haben. Somit stand es fest: Sie standen Yondaime in diesem Gebiet in nichts nach! Und TenTen bekam gleich noch ein neues Lieblingslied als Bonus dazu!!
 

*~*
 

Tief durchatmend, betrachtete Kisame Hoshigaki seinen langsam aber sicher blau anlaufenden Geliebten, welcher gerade dabei war, sich in der mittlerweile vierten Bar mit einem Schälchen Sake zu vergnügen. Anscheinend war das Eis für diese Nacht geschmolzen und hatte einen riesigen Schluckspecht übergelassen.
 

Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl neben ihm sinken, um ihn eventuell von der zu hohen Alkoholeinnahme zu bewahren. Ein verkaterter Itachi ist Gift für die Nerven! Davon konnte allerdings nicht nur Kisame ein Lied singen – Sasuke, als kleiner Bruder des Schwarzhaarigen, musste genauso unter ihm leiden. Eine Hand auf fraglichen Mannes Schulter legend, flüsterte er: "Itachi, wenn du so weiter machst, wird die letzte Station für dich heute das Badezimmer sein."
 

*~*~*~*~*

He came at me in sections

With the eyes of desire

I fell trapped into his

Web of sin

A touch, a kiss

A whisper of love

I was at the point

Of no return

*~*~*~*~*
 

Der Kopf des Rotäugigen drehte sich langsam, ehe selbige Seelenspiegel direkt in seine eigenen blickten. Ein ganz bestimmter Schimmer hatte sich in die roten Iren geschlichen, welcher den Blauhaarigen in diesem Moment einzusaugen schien.
 

"Kisame...", wisperte Itachi so leise, dass nur sein Lebensgefährte es verstehen konnte. So sinnlich, wie der Uchiha seinen Namen aussprach, war dies einer seiner besonders seltenen, direkten Liebeserklärungen gleich. Eine seiner Hände legte sich an seine blaue Wange, strich sanft auf und ab, ehe sich an seinen Hinterkopf wanderte, sich in sein blaues Haar krallte und ihn ruckartig nach vorne zog, sodass sich ihre Lippen berührten. Erst überrumpelt, schloss Kisame seine Augen, gab sich dem Verlangen hin, welches sein Geliebter zu hegen pflegte, wusste er doch, dass ein Rücktritt nun nicht mehr möglich war.
 

*~*~*~*~*

Deep in the darkness of

Passion's insanity

I felt taken by lust's

Strange inhumanity

The boy was persuasive

The boy I could not trust

The boy was bad

The boy was dangerous

*~*~*~*~*
 

Der Druck, den die Lippen des Schwarzhaarigen auf seine eigenen ausübten, wurde immer stärker und stärker, schickte angenehme Stromstöße seine Wirbelsäule hinauf und wieder hinab. Ein wohliges Seufzen entrang seiner Kehle, wurde jeder sofort von dem gierigen Munde Itachis verschluckt. Er konnte nicht widerstehen, den Kuss, welcher ihm geschenkt wurde, zu erwidern, weiter in dieses wundervolle Gefühl der Leidenschaft einzutauchen.
 

Mit jeder verstreichenden Nanosekunde verstärkte sich die Innigkeit zwischen ihnen beiden, ließ ihre Umwelt verschwimmen und ein einziger Strudel aus Farben werden. Lippen öffneten sich gegenseitig, Feuer brannte sich durch ihrer beider Adern, je mehr sie sich dem anderen hingaben, vollkommen vergaßen, dass es um sie herum noch Menschen gab.
 

Die Hitze, die Leidenschaft, die Innigkeit, der Kuss, es stiehl ihnen den Atem. Schwer keuchend trennten sich ihre Münder von einander, ihre Augen öffneten sich und sie versanken in den endlosen Seen des jeweils anderen. Weder Kisame noch Itachi wagte, auch nur an eine Bewegung zu denken, aus Angst, diesen wunderschönen Moment zu zerstören. Doch es kam, wie es kommen musste: "Das ist der Beweis! Itachi ist nicht nur ein Eisklotz!"
 

*~*~*~*~*

I never knew

But I was living in vain

He called my house

He said "You know my name

And don't you pretend

You never did me before"

With tears in his eyes

My baby walked out the door

*~*~*~*~*
 

"Yondaime, wenn ich dich in die Finger kriege!", und schon stand der Uchiha wie vom Wiesel gebissen auf und raste einem ausreißenden Blondschopf auf der Flucht hinterher, darauf bedacht, ihn umzubringen. Kisame saß geweiteter Augen auf seinem Platz und beobachtete schweigend die Geschehnisse.
 

Und mit dem da war er zusammen, ja? Mit diesem durchgeknallten, irren, wahnsinnigen, bescheuerten, idiotischen, gewalttätigen, herrlichen, wundervollen, liebevollen, leidenschaftlichen, wunderschönen Scheusal? Na gut, wenn man das liebevoll wieder strich, dann würde es passen, denn die momentane Situation eines bald perforierten Nachtclubbesitzers zeugte eindeutig davon, dass er nicht liebevoll war.
 

*~*~*~*~*

He's so dangerous

The boy is so dangerous

Take away my money

Throw away my time

You can call me honey

But you're no damn good for me

*~*~*~*~*
 

Eine Hand legte sich auf die Schulter des Blauäugigen. Ein Blick hinter sich verriet ihm, es mit einem gewissen Grünhaarigen zu tun zu haben. Zetsu setzte sich neben ihn, dort, wo Itachi eben noch zu sitzen pflegte, und sagte: "Auch Eis wird in bestimmten Augenblicken flüssig, doch halten diese Augenblicke es nicht davon ab, wieder zu gefrieren. Denk nicht darüber nach, freu dich lieber darauf, dass er mit etwas Glück den Sklaventreiber zu fassen bekommt und für uns alle zum Teufel jagt." –Was waren Kollegen nicht nett?!
 

*~*
 

Gaara Sabaku saß gelangweilt an der Theke ein und derselben Bar für Limonade, in der TenTen vor einiger Zeit einen neuen Freund gefunden hatte. Pah, schön für sie, sollte sie doch einen neuen Freund haben, ihm doch egal. Eigentlich waren alle aus diesem Laden vollkommen uninteressant, weswegen es eindeutig einfacher war, sie gekonnt zu ignorieren.
 

Jedoch gab es da zwei, die man nicht einfach ignorieren konnte, da sie die Angewohnheit hatten, ihm immer wieder auf der Nase herumzutrampeln. Einer davon war Naruto, doch dieser hielt sich glücklicherweise häufiger bei Sasuke Uchiha auf, weswegen der Rothaarige dankbar war, selbst nicht von dem Nudelsuppenliebhaber belagert zu werden. Dafür reichte ein aufgedrehter Chinese schon zur Genüge!
 

Und was machte man, wenn ausgerechnet dieses in einen hautengen, grünen Anzug, der nichts der Fantasie überließ, geschweißtes Etwas ankam, wahrscheinlich mit dem Ziel, ihn dazu zu bringen, wenigstens ein Glas irgendeiner Brause seine Kehle hinunter zu kippen? Richtig, der Dinge ausharren, die da kommen, denn Flucht war sowieso unmöglich.
 

*~*~*~*~*

Dangerous

The boy is so dangerous

I have to pray to God

'Cause I know how

Lust can blind

It's a passion in my soul

But you're no damn lover

Friend of mine

*~*~*~*~*
 

"Gaara, wie lange willst du noch allein auf diesem Holzstuhl sitzen, der nur zur Arschfolter erfunden worden war?", und schon, wie war es auch anders zu erwarten, umklammerten einige viele Finger – insgesamt acht Stück und zwei Daumen – seinen rechten Arm und versuchten, ihn mit Muskelkraft zum Aufstehen zu zwingen, doch er blieb stur sitzen. "Nun komm schon, sonst wirst du hier allein versauern!"
 

"Und wenn ich hier allein versauern will? Was dann?", genervt verdrehte der Rotschopf seine Augen. Konnte Lee mit seinen Versuchen, ihn in die Gruppe kleinwüchsiger Idioten zu integrieren, nicht aufhören? Mittlerweile müsste auch der Junge mit den buschigen Augenbrauen begriffen haben, dass Gaaras Persönlichkeit einige Tücken aufwies, vor denen sich die anderen fürchteten. Oder er war einfach zu blöd, das zu bemerken.
 

"Dann nehm' ich dich trotzdem mit!", anhand seiner angestrengten Stimme konnte man erkennen, welch einen Kraftaufwand der andere benötigte, um zu versuchen, ihn zum Aufstehen zu bewegen. Mehr als einen langsam aber sicher schmerzenden Arm bekam er davon allerdings nicht, doch auch dieser Schmerz wuchs und wuchs, weswegen er sich entschied, aufzustehen und dem Ziehen des Schwarzhaarigen zu entkommen. "Hey, geht ja doch!"
 

Doch entgegen seiner Vorstellung, dass Gaara nun in Ruhe gelassen wurde, gewann der Chinese nur noch mehr Kraft, krallte sich regelrecht in seinem Arm fest und zog ihn quer durch die Bar auf die andere Seite, an der sich alle gesammelt hatten und damit beschäftigten, TenTen und diesen Neji Hyuuga zu bespitzeln. Als der Schwarzhaarige mit dem Rotschopf im Schlepptau ankam, reagierte niemand, nur der Barkeeper, der sich nach Aufforderung Lees daran machte, eine Orangenlimonade herzustellen.
 

*~*~*~*~*

I cannot sleep alone tonight

My baby left me here tonight

I cannot cope 'til it's all right

You and your manipulation

You hurt my baby

*~*~*~*~*
 

Euphorisch griff der Jugendliche nach dem Glas und schwenkte es einmal rum, fast direkt ins Gesicht von Sasoris Bruder, der sich gerade wahrhaftig wünschte, von diesem gerettet zu werden. Wenn auch nur ein Spritzer von diesem sprudelnden Zeug in seinem Gesicht gelandet wäre, hätte es Tote gegeben!
 

"Hier, trink das, dann lass' ich dich auch in Ruhe", sagte Lee mit einem freundlichen und ehrlichen Lächeln. Diesem Angebot konnte Gaara gar nicht widerstehen. Sich schon auf die Ruhe freuend, nahm er seinem Gegenüber das Glas ab, entfernte Schirmchen und Strohhalm und trank einige Schlucke.
 

Und er musste zugeben, so schlecht schmeckte diese Flüssigkeit, mit der sich die anderen hier die Köpfe voll laufen ließen, gar nicht. Blinzelnd richtete er seine Aufmerksam wieder auf den Schwarzhaarigen, doch zu seiner Überraschung hatte dieser sich bereits wieder TenTen und ihrer baldigen Eroberung zugewandt. Mit den Schultern zuckend, lehnte sich Gaara schließlich an die nahe gelegene Wand und wohnte dem Schauspiel vor ihm bei, immer wieder an seinem Getränk nippend.
 

*~*
 

Fröhlich sprang Deidara über die Pflastersteine des Weges, auf dem Weg fort von der heutigen Sauftour, die mit Hilfe von Kisame und Iruka schneller ein Ende fand, als sich einige begeisterte Trinker erhofft hatten. Gleichwohl wurde auch seine Geldbörse gerettet und, entgegen Sasoris ersten Verdacht, führte er keine Yen in seiner Unterwäsche mit sich herum.
 

Neben ihm ging besagter Rotschopf, ebenfalls erleichtert, noch einen Großteil des Inhaltes seines Portemonnaies zu besitzen. Schweigend bewegten sie sich vorwärts, hatten sie bis auf einige Straßen in die jeweils andere Richtung denselben Heim- und Arbeitsweg. Wieso sie schwiegen, wussten sie selbst nicht, doch wenn man sich praktisch seit der Geburt kennt, braucht man sich auch nicht mehr großartig etwas über einen erzählen, oder?
 

Als die Kreuzung kam, an der sich die beiden zu trennen hatten, blieb der Blondschopf stehen. Er hasste Abschiede jeglicher Art wie die Pest, vor allem gegenüber Sasori. Er konnte es sich nicht erklären, doch hatte er immer eine große Sorge um seinen Partner, wenn dieser nicht bei ihm war und er somit nicht wusste, was der andere Tat oder wo er war. Vielleicht war es, weil der Akasuna sein bester Freund war. Das wird es wohl sein.
 

"Sehen wir uns dann morgen Abend wieder?", fragte er, sich zu seinem Sandkastenfreund umdrehend und ihn anlächelnd, doch konnte man genau erkennen, dass dieses Lächeln falsch war. Wie immer, wenn sie am Ende eines Arbeitstages getrennte Wege gingen.
 

"Glaubst du etwa, ich würde die Arbeit schmeißen?", der Ton des Orangeäugigen ließ leider nicht darauf schließen, ob seine Wort ernst gemeint waren oder nur aus Spaß ausgesprochen wurden. Tatsächlich aber konnte Deidara in den Seelenspiegeln seines Gegenübers jenen Schimmer erblicken, welcher ihm sagte, sein Gegenüber scherzte bloß, war sein Gesicht doch so neutral und absolut keine Gefühlsregung zeigend. "Klar sehen wir uns morgen wieder."
 

"Kann ich jetzt im Moon arbeiten???", fröhlich wollte der hyperaktive Blonde seinen Partner zum Abschied umarmen, als ihn von hinten etwas unsanft nach vorne schubste. Zu seinem Bedauern war es ihm nicht mehr möglich, seinen Fall abzubremsen, wodurch er direkt in Sasoris Armen landete. Jedoch war die Kraft, die hinter seinem unfreiwilligen Flug lag, so enorm, dass sie sie beide gegen das Straßenschild drückte. Und da geschah es!
 

*~*~*~*~*

And then it happened

He touched me

For the lips of

A strange man

Drop as a honeycomb

And his mouth was

Smoother than oil

But his inner spirit and words

Were as sharp as

A two-edged sword

But I loved it

'Cause it's dangerous

*~*~*~*~*
 

Ganz sanft lagen ihre Lippen übereinander. Seine Augen aus Angst vor dem Aufprall zugekniffen, wusste Deidara nicht, wie ihm geschah, als er diese Sanftheit auf seinem Mund spürte. Seine Muskeln verkrampften sich unter dieser ungewohnten Empfindung, doch nach und nach, je mehr er realisierte, wie berauschend diese Wahrnehmung doch war, entspannte sich sein Leib. Seine Arme legten sich auf die warme Brust des anderen, vollkommen vergessend, mit wem er es überhaupt vor sich zu tun hatte.
 

Ganz benebelt nahm er wahr, wie sich starke Arme um seinen Oberkörper schlangen, ihn an die wundervoll geschmeidige Brust vor ihm pressten, ihn Engelsschwingen gleich umarmten und ihm Schutz spendeten. Der Druck dieser unglaublichen Lippen auf den eigenen wurde stärker, fordernder, sodass ihm ein angenehmes Keuchen entfloh, welches jedoch nie in die Außenwelt geraten sollte.
 

*~*~*~*~*

Dangerous

The boy is so dangerous

Take away my money

Throw away my time

You can call me honey

But you're no damn god for me

*~*~*~*~*
 

Schüchtern erwiderte er den Druck, presste seine eigenen Lippen nach und nach immer intensiver auf die seines Gegenübers. Immer mehr zwängten sich ihre Körper aneinander, jagten Blitze ihre Rücken hinauf und hinab, ließen erregende Schauer durch ihre Körper rasen. Die Flamme der Leidenschaft schien sie zu verschlucken und nie wieder gehen zu lassen.
 

Des Blauäugigen Herz hämmerte wie wild in seiner Brust, wurde noch schneller, als eine weiche Zunge sanft über seine Lippen strich und ebenso glatte Zähne zärtlich in seine Unterlippe bissen, nach Einlass ersuchend. Das Atmen fiel ihm jetzt bereits schwer, doch konnte er das Verlangen in sich nicht bändigen, welches in ihm aufgekeimt war. Langsam, zögerlich öffnete er seinen Mund, ließ den nun eingedrungenen Fremdkörper alles auskundschaften, was es auszukundschaften gab.
 

*~*~*~*~*

Dangerous

The boy is so dangerous

Take away my money

Throw away my time

You can call me honey

But you're no damn god for me

*~*~*~*~*
 

Sanft, als hätte sie Angst, auch nur das kleinste Bisschen zu beschädigen, stupste die Zunge des anderen seine eigene an, sie dazu auffordernd, in einem Kampf, einem leidenschaftlichen Tanz mitzuspielen. Dem flammenden Verlangen in sich nicht mehr gewachsen, ließ sich Deidara ohne zu zögern auf diese Aufforderung ein, focht mit dem anderen einen Kampf aus, den niemand je gewinnen oder verlieren würde.
 

Die Welt um sie herum zerbrach in abertausende, gar Milliarden kleinster Teilchen, ließ nur noch sie existieren, niemand sonst. Es zählte nicht, was, wer und warum war, nur noch sie beide waren wichtig, nichts und niemand sonst.
 

*~*~*~*~*

Dangerous

The boy is so dangerous

Take away my money

Throw away my time

You can call me honey

But you're no damn god for me

*~*~*~*~*
 

Doch so schön es auch war, dem Blonden raubte es mit jeder noch so kleinen Sekunde die Luft zum Atmen. Schwer keuchend, um Atem ringend, löste er sich von den so verzaubernden Lippen seines Gegenübers.
 

Noch immer tief einatmend, öffnete er langsam die Augen und sah erstmals, was gerade geschehen war. Seine Seelenspiegel weiteten sich vor Schock, als sie Sasori vor sich erblickten, selbiger mindestens genauso nach Luft schnappend wie er selbst. Ohne einen weiteren Gedanken an irgendetwas zu verschenken, drehte er sich um, ignorierte den beistehenden Tobi vollkommen und rannte zu seiner Wohnung, auf nichts und niemanden achtend. Dort angekommen, riss er seine Tür auf, schlug sie lautstark wieder zu und kämpfte sich radikal in sein Schlafzimmer, wo er sich in voller Montur in sein Bett hineinwarf und sein Gesicht in seinem Kissen vergrub.
 

Sasori indessen konnte nichts weiter, als angewurzelt an der Stelle stehen, an der er gerade wahrhaftig einen Kuss mit Deidara geteilt hatte. Und so falsch es auch war, so sehr er sich selbst dafür verfluchte, er hatte es nicht geschafft, sich selbst unter Kontrolle zu bringen, wurde von der Begierde für den anderen übermannt und konnte somit nicht verhindern, was gerade geschehen war. Was für Folgen dieses Geschehnis für sie bereithielt, wagte der Rothaarige sich nicht auszumalen, doch dass ihre Freundschaft nun in Gefahr war, stand außer Frage.
 

"Bin ich denn nun angestellt?", quengelte Tobi neben ihm lautstark, riss ihn kurzzeitig aus seinen düsteren Gedanken, Deidara zu erklären, was gerade vorgefallen war und was dies zu bedeuten hatte. "Bin ich's???"
 

"Tobi, halt' einfach die Klappe", sagte er nur, woraufhin der Maskierte den Kopf hängen lassend von dannen trottete und ihn zurückließ, einsam, verlassen und mit einer starken, durch seinen Körper rasenden Erregung, die der Blondhaarige mit den wundervollen Saphiraugen bei ihm hinterlassen hatte.
 

Hämmernden Herzens machte er sich also auch auf in die Nacht in Richtung trautem Heimes, darauf bedacht, sich in seinem aufgewühlten Zustand niemandem zu zeigen. Wie sollte er diese Sache nur wieder geradebiegen? Wie??
 

*~*~*~*~*

Dangerous

The boy is so dangerous

I have to pray to God

'Cause I know how

Lust can blind

It's a passion in my soul

But you're no damn lover

Friend of mine

*~*~*~*~*
 

*~*TBC*~*
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

So~, wieder ein Kapitel fertig. Ich muss sagen, mit dem Anfang habe ich eindeutig zu kämpfen gehabt, doch so nach und nach ging es mir einfach von der Hand – vor allem der Schluss jetzt.^^

Steinigt mich ruhig, ich habe es verdient. Kaum zwei Kapitel, die beiden sind noch nicht einmal zusammen und haben schon Beziehungsstress. Bin ich nicht gemein zu ihnen? *evil grins* Die Erklärung: Natürlich, SasoDei ist mein Lieblingspairing, da müssen die beiden Süßen am meisten leiden! (Sasori und Deidara: *ängstlich schluck*)

Zu den Kapiteln wollte ich sagen: Als Mindestlänge habe ich mir pro Kapitel ungefähr acht Seiten, höchstens dreizehn vorgestellt (wobei gesagt werden muss, dass ich in Microsoft Word in Verdana Schriftgröße 9 schreibe). Ebenso hatte ich geplant, in jedem Kapitel ein Lied drin vorkommen zu lassen und habe mir auch überlegt, Lemonszenen zu schreiben, allerdings nur, wenn ihr damit einverstanden seid. Als kleine Vorwarnung, falls ihr dafür seid: Solltet ihr nicht an selbige rankommen, lasst mir eure Emailadressen zukommen (am besten per ENS, wenn ihr nicht wollt, dass jeder sie in einem Kommi oder in einem Eintrag in meinem GB von euch lesen kann) und ich schicke sie euch. Keine Angst, ich bin die letzte, die euch mit irgendeiner Post zutextet – bin zu faul für so was.^^"

Also dann, ich hoffe, ich kann schnell weiterschreiben^^

CUCU^^
 

Dat Yun-chan^^
 

P.S.: Hab' mich an einem SasoDei Bild versucht. Ich werde es in Kürze hochladen (wenn dieser doofe Scanner mich nicht wieder an der Nase herumführt! *grummel*), wer also meine besch...eidenen Malkünste betrachten will, der sei herzlich dazu eingeladen.^^

What hurts the most

Und so treffen wir uns wieder zu einem neuen Kapitel zu Red Moon. Hierbei werden die ersten Schritte zur Aussprache von Deidara und Sasori bezüglich jenes "Ereignisses", welches einfach gesagt von Tobi zustande gebracht wurde, getan. Das hier missbrauchte *hüstel* Lied unterstreicht Sasori-dannas Gefühle dabei. Also dann, ich wünsche euch hiermit:
 

Viel Spaß!!!^^
 

Song: Rascal Flatts – What hurts the most
 

@Alle: Danke für eure lieben Kommis! *knuddel* Eure Komplimente bringen mich wirklich stark in Verlegenheit! ^//////^

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

KAPITEL 3: WHAT HURTS THE MOST
 

Das berühmte Zwitschern der Vögel am frühen Morgen schaffte es auch diesmal, Sakura Haruno um ihren wohlverdienten Schlaf zu bringen und sie um halb acht Uhr morgens dazu bewegten, die Augen zu öffnen. Orientierungslos versuchte sie, wieder klar denken zu können, bis ihr einfiel, was letzte Nacht geschehen war.
 

Eine Art Saufgelage für Minderjährige hatte nach einer Idee von Naruto Uzumaki stattgefunden. Gut, es gab anhand der Altersbeschränkung keinen Alkohol, doch auch Limonade konnte einem einen Kater verschaffen – oder zumindest etwas, was dem gleich kam, denn die Rosahaarige fühlte sich wie ein ausgewrungenes Handtuch, welches den Schleudergang der Waschmaschine im wachen Zustand erlebt und daraufhin seine Farbe von rot nach grün geändert hatte.
 

Ihre Hand wanderte zu ihrem Wecker, wo sie dem Grauen der Uhrzeit ins Angesicht blickte. In einer fließenden, jedoch alles andere als grazilen Bewegung schaffte sie es, das Weckungsgerät auf den Nachttisch und gleich danach auf dem Boden zu platzieren, aufzustehen und zur Tür zu torkeln. Ihr Ziel war ihre Küche, wo sie nach einem Glas Wasser zu fahnden ersuchte.
 

Ihre Sicht, die ihr ihre smaragdgrünen Augen schenkten, war sehr verschwommen, weswegen sie es immer wieder schaffte, anstelle weitergehen zu können, gegen irgendetwas zu rammen, mit Vorliebe Türrahmen, Tische, Stühle, Kleiderständer und Wände. In diesem Moment war die siebzehnjährige Visagistin froh, allein in dieser Wohnung zu leben. Gott, das wäre ein Desaster geworden, hätte jemand sie so gesehen!
 

Nun stand sie immerhin in der Küche, rechts der Tisch mit Platz für vier Personen, links die Arbeitspatte sowie Spüle und Herd. Um den Tisch herumwandernd, kämpfte sie sich zu einem ihrer Schränke vor. Erst wusste sie nicht, welcher es war, doch als ihre Seelenspiegel ihr sagen konnten, was von dem ganzen mit Glas bestückt war, holte sie aus dem einen Schrank mit solch einer Tür ein Glas hervor – welches eigentlich ein Weinglas war, aber das interessierte nicht.
 

Langsam trottete sie zum Wasserhahn, nietete dabei einen ihrer Stühle gekonnt um und flog beinahe noch über diesen, drehte ihn auf, schenkte Wasser in ihr Glas und kippte selbiges in einem Schluck hinunter, bevor sie sich wieder daran machte, ins Bett zu wandern. Dreieinhalb Stunden Schlaf waren einfach zu wenig!
 

*~*
 

Im Gegensatz zu Sakura erwachte Sasuke Uchiha erst gegen zwölf Uhr, als ein lautes Krachen aus dem Nebenzimmer ertönte und sicherlich das ganze Apartmenthaus aufweckte. Kerzengerade saß der Dunkelblauhaarige im Bett und fragte sich ernsthaft, was ihn geweckt haben könnte, obwohl die Hand eigentlich auf der Antwort lag – oder vielleicht auch umgekehrt.
 

"Verdammter Mist, ist das doofe Ding schon wieder eingestürzt!", das war die Antwort. Das freundliche Bücherregal seines liebenswerten Bruders, trotz seines jungen Alters von nicht einmal drei Monaten, hatte sich einen Spaß daraus gemacht, immer in den Augenblicken auseinander zu krachen, in denen es mehr als unpassend war. Die Strichliste, die Sasuke aus Langeweile dazu führte und die gerade soeben aus einer Schublade des Nachttisches herausgezogen wurde, erhielt also den für den diesigen Monat sechsten und somit den insgesamt dreißigsten Strich. Feine Arbeit der Bretter, doch. Allerdings waren die Bücher da sicherlich anderer Meinung.
 

Und Itachi auch, denn: "Verdammt! Durch den Absturz dieses Mistdings hat mein Lieblingsmanga 'nen ordentlichen Knick!" Und Itachis Lieblingsmanga war Kizuna. Das bedeutete, heute hätten alle im Moon mit einem richtig stinkigen Eiswürfel zu tun, der so schon unausstehlich war. Na herrlich! Und das war sein Bruder? Vielen Dank auch.
 

"Mensch, Itachi, jetzt reg' dich nicht so künstlich auf wie ein Wiesel!", erklang Kisames Stimme gedämpft hinter der Wand. Der Dunkelblauäugige konnte sich lebhaft vorstellen, wie sein Onii-san gerade dabei war, genervt auf und ab zu gehen, während der Blauhaarige daneben stand und verzweifelt versuchte, ihn zu beruhigen. "Den Manga können wir noch mal kaufen, das ist kein Problem! Allerdings sollten wir uns auch gleich ein neues Regal holen; die Dinger von IKEA taugen nichts!" [1]
 

Stille. Sasuke war sich nicht sicher, ob seine Verwandtschaft gerade damit beschäftigt war, zu seufzen oder seinen Lebensgefährten mit seinen Blicken zu perforieren... Apropos Blicke: Konnte Itachi überhaupt sehen? Hatte er etwa schon seine Kontaktlinsen in den Glubschern? Oder ist er mit den Dingern schlafen gegangen??
 

Nichts regte sich mehr hinter der Wand. Theoretisch konnte er jetzt ja weiterschlafen, wäre da nicht die Tatsache im Weg, dass er nach einer Weckung nicht mehr ins Traumland zurückfand. Genervt stöhnend, griff der Uchiha Junior nach seinem nahe gelegenen Mathematikbuch und begann, sich einige Formeln ins Hirn zu hämmern und sich zu überlegen, wie man am besten dem Verwandten aus dem Weg ging, der leider Gottes mit ihm und seinem Geliebten eine kleine Wohnung teilte.
 

*~*
 

Die nächste Weckung erfolgte eine Stunde später. Uzumaki Senior fühlte sich, als hätte jemand sich einen Spaß daraus gemacht, ihn mit einer Walze immer und immer wieder platt zu fahren. Gut, Itachi war letzte Nacht kurz davor gewesen, doch der Blonde konnte sich nicht erinnern, dass dies wirklich geschehen war. Oder hatte er einen Filmriss???
 

Doch auch wenn es ihm nun wirklich passiert war oder nicht, es hinderte ihn nicht daran, sich so zu fühlen. Wehleidig erhob er sich aus seiner Bettstaat, schlenderte an seinen Kleiderschränken heraus auf den Wohnungsflur – ja, auch er hatte nur eine Wohnung – und begab auf die Suche nach der Tür zum Badezimmer, die sich merkwürdigerweise gerade verabschiedet hatte.
 

Mit einem lauten >Klooooooong< hatte er die Tür jedoch wieder gefunden – präzise gesagt hatte seine Stirn das aus festem Ton bestehende Türschild, auf welchem ein kleiner Drache auf einer Kloschüssel sitzend abgebildet war, gefunden. Nun prangte ein schöner farbiger Fleck an seinem Kopf, welcher ihn bald zum Einhorn machen würde.
 

Einige Schritte zurücktaumelnd, machte sein Rücken auch gleich Bekanntschaft mit der Flurwand. Sich das Kreuz haltend, machte er sich nun daran, seine Hand auf die Klinke zu legen und selbige herunter zu drücken.
 

Schleichend betrat er das Badezimmer, vollführte seine Morgentoilette – auch wenn der Morgen bereits seit einigen Stunden zurücklag – und sah in den Spiegel, nur, um einen von Kakashis Artverwandten zu entdecken, eine Vogelscheuche. Genau genommen eine hässliche Vogelscheuche, denn seine Haare standen schlimmer ab, als wenn er in eine Steckdose uriniert hätte, seine Augen waren blutunterlaufen und schwarze Ringe hatten sich unter ihnen gebildet. In dieser Erscheinung, inklusive seines grauschwarzen Schlafanzugs, hätte er auf jede Totenbeschwörerzeremonie gehen können, ohne sich noch herausschmücken zu müssen.
 

Stöhnend machte er sich nun daran, für einige Zeit das Badezimmer zu belagern, um nicht mehr so auszusehen wie ein Untoter, der zur falschen Uhrzeit aus seinem Grab gestiegen war – sehr zu Problemen Narutos, der ebenfalls in diesem Haushalt bei seinem Vater lebte. Angefangen wurde mit Aspirin, denn sein Schädel schien Gefallen daran gefunden zu haben, sich wie ein Brummkreisel zu benehmen. Dann kamen alle Kosmetikartikel in Einsatz, die irgendwie ihren Weg in die Hände des Blonden gefunden hatten. Nach einer Tortur von mehr als einer Stunde, sah er wieder aus wie ein Mensch.
 

Zufrieden mit seiner Arbeit, lächelte er in den Spiegel, merkte jedoch anhand des Pochens in seinem Schädel, dass dies keine gute Idee war. Das würde ein bescheuert schöner Tag werden! Und dann sollte er heute für ein Lied, das Deidara ausgewählt hatte, auf die Bühne? Oh Gott, hätte er nur nicht so viel gebechert!
 

*~*
 

Im Gegensatz zu Yondaime hatte Hidan keinerlei Probleme damit, den Tag zu starten. Der Silberhaarige hatte sich zwar auch dem Genuss des Alkohols hingegeben, hatte es allerdings nicht übertrieben, womit er um halb zwei königlich dabei war, sein Mittagessen – er hatte erst spät gefrühstückt und gleich danach eine Morgenandacht zu Ehren Gottes gehalten – zu verzehren und dabei die Zeitung zu lesen, bisher jedoch hatte er nichts Interessantes gefunden. [2]
 

Seine Augen wanderten über alle möglichen Schlagzeilen. Darunter waren unter anderem welche, in denen von durch die Luft fliegenden Babys oder HipHop tanzenden Großmüttern über achtzig berichtet wurde. Schließlich und endlich entdeckte er den Artikel, nach dem er schon die ganze Zeit über gesucht hatte – und dieser war die Titelseite!
 

In Großbuchstaben stand dick und fett auf der Seite: Einbruch – Ashura und Pratyusha schlugen wieder zu!
 

Hidan musste grinsen. Deidara und Sasori waren wahrhaftig ein Team ohne Gleichen, denn in dem vor ihm liegenden Artikel stand ausführlich, was die beiden gemacht haben mussten, um das, was sie letzte Nacht zu stehlen hatten, zu bekommen – als hätte die Polizei dies selbst noch einmal nachgeprüft. Zwar soll der berühmte Schülerdetektiv Shinichi Kudo bei den Ermittlungen geholfen haben, doch gibt es nichts, was auf die wahre Identität der Täter hinweißt. Man weiß auch nur, um wen es sich handelt dank der Entschuldigung, die die beiden Diebe hinterlassen haben. Der Text selbiger war abgedruckt:
 

>Wir bitten um Verzeihung, Ihnen jenes Hab und Gut genommen zu haben, die wir Ihnen hiermit entwenden. Deshalb bitten wir gleichwohl um Verständnis, denn es gibt einen guten Grund für unser Tun. Irgendwann werden Sie verstehen, was wir damit zu meinen pflegen. Hochachtungsvoll, Ashura und Pratyusha.<
 

Neben dem Artikel war ein Foto von einem aufgelösten Kabuto zu sehen, welcher weder ein noch aus wusste, da ihm eine seiner geliebten Schriftrollen genommen wurde. Hidan konnte es nicht verhindern, in einem Lachanfall unterzugehen und sein Curry vollkommen zu vergessen. Die beiden Oberkellner waren immer für eine Überraschung gut!
 

*~*
 

Fröhlich spazierte Haku Kori durch die Parkanlage in der Nähe der Wohnung, die er sich mit Zabuza Momochi teilte. Sein braunes Haar wiegte leicht in der sanften Brise des spätsommerlichen Mittags, während sich seine Augen auf den Grund vor ihm hefteten, darauf achtend, nicht abzukommen. Er hatte es schon einmal hinbekommen, sich in dieser riesigen Parkanlage zu verlaufen, warum also sollte er es nicht abermals hinbekommen?
 

An den sich langsam bunt färbenden Bäumen vorbeiwandernd, ließ er seine Gedanken ein wenig schweifen, zu der letzten Nacht. Nach einigen Ungereimtheiten, die den Verlauf des Abends betrafen, hatten sich die beiden dazu entschlossen, es sich auf der Couch gemütlich zu machen und den DVD-Player leiden zu lassen. Wer guckt schon in einer Nacht "Fluch der Karibik Eins" und "Zwei"? Eben!
 

Nun, um seinem Gehirn den zum überlebenden Sauerstoff besser zugänglich zu machen, war er daran, eine große Runde zu drehen, auch wenn diese nun zum Ende kommen sollte. Der Ausgang der Anlage befand sich bereits in seinem Blick, die Straßen dahinter waren voller Kohlenstoffdioxid ausstoßender Kleinwägen, die über den Asphalt fuhren, eher flogen, und damit beschäftigt waren, die Umwelt leiden zu lassen und andere Menschen mit ihrer überdimensionalen Geschwindigkeit gefährdeten.
 

Ein wehleidiges Seufzen floh über Hakus Lippen. So sehr er es sich wünschte, gegen den ewigen Kreislauf der Menschheit konnte er nichts unternehmen. Es tat ihm Leid, dass andere, Kranke darunter zu leiden hatten, doch das änderte nichts daran, es nicht verbessern zu können. Dafür war er einfach zu unwichtig in der Politik.
 

Links abbiegend, schritt er die Straßen entlang auf dem Weg zu der Wohnung, die er sich mit seinem Freund teilte. Diesem hatte er viel zu verdanken, wurde er von seinen eigenen Eltern vor die Tür geschmissen und nie wieder auch nur angesehen. Zabuza war derjenige, der ihm vor dem Hungerstod bewahrt und ihm ein Obdach gegeben hatte, in dem er nun schon seit fünf Jahren lebte!
 

Für den Schwarzhaarigen empfand er mehr als bei seinen anderen Freunden. Klar, er verstand sich beispielsweise mit Deidara wirklich gut, denn dieser war einer der einzigen, die es schafften, ihm Mut zuzusprechen, doch Zabuza war etwas Besonderes. Doch was genau dieses Gefühl war, dass wusste der Braunhaarige nicht. Noch nicht...
 

"Hey!!", einige Meter von sich entfernt hörte er Zabuzas Stimme. Den Kopf hebend, erblickte er den winkenden Mann und rannte auf ihn zu. Bei ihm angekommen, erkannte er die Einkaufstüten, die er in den Händen trug. Wahrscheinlich war er los, um ihren Kühlschrank wieder aufzufüllen, denn bis auf einen Joghurt herrschte in diesem eher gähnende Leere. "Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen!"
 

"Entschuldige, ich war in Gedanken und habe nicht auf die Zeit geachtet", eine leichte Verbeugung andeutend, zeugte er seine Demut. Er wusste, Zabuza und alle anderen wollten, dass er mehr Rückgrat zeigte, aber man konnte sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern.
 

"Entschuldige dich doch nicht dauernd, das wird ja lästig", wieder aufblickend, konnte Haku in dem sonst recht unlesbaren Gesicht seines älteren Freundes wahrhaftig eine geringfügige Errötung erkennen. Was hatte das nun zu bedeuten? Vielleicht fand er es im Laufe des Tages und vor allem der Nacht heraus. "Komm, unser Kühlschrank wartet auf Arbeit."
 

*~*
 

Die Turmuhr in der Nähe von Zetsus Wohnung schlug Viertel vor Drei am Nachtmittag, als er gerade damit beschäftigt war, seinen Orchideen Wasser zu geben. Oberkörperfrei, nur mit einer einfachen Jogginghose bekleidet, wandelte er durch seine vier Wände und gab seinen geliebten Pflänzchen die überlebenswichtige Flüssigkeit.
 

Tja, alle Vermutungen waren richtig, Zetsu war einst Florist gewesen, bevor ihm die Stellenanzeige des Moon in die Finger geflutscht war. Da er sich schon damals Tanz- und Gesangsunterricht genommen hatte, um eines Tages auf der Bühne zu stehen, hatte er sich sofort angemeldet und nach einigen Tests die Aufnahme bestanden. Jedoch war es ihm nicht möglich, seine Blumen vollkommen zu vergessen, weswegen er sie nun bei sich zuhause züchtete.
 

Seufzend stellte er seine grüne Gieskanne zur Seite und begab sich in die Küche, an seinen Topfpflanzen vorbei, die sich langsam aber sicher zu Palmen entwickelten. In seinem Kopf zählte er, als er in dem kleinen Raum angekommen war, von Zehn an abwärts und, wie erwartet, fing bei Null die Eieruhr an, lautstark zu klingeln.
 

Noch einmal in dem auf dem Herd stehenden Topf umrührend, brachte er einen Teller hervor und kippte sein Essen einfach radikal auf diesen hinauf. Sich in seinem Wohnzimmer an den Tisch setzend, in der Küche hatte er nicht einmal Platz für einen Stuhl, machte er sich daran, seine Hühnerbrühe aufzulöffeln.
 

Während er sich also damit beschäftigte, sein spätes Mittagessen – dank an die Sauftour der letzten Nacht, in der Itachi es wieder nicht geschafft hatte, Yondaime zur Strecke zu bringen – zu verputzen, überlegte er, was an dem heutigen Abend außer einer Showeinlage ihres Chefs und ein paar anderer auf dem Programm stand.
 

Eingeteilt war er fürs Kellnern unten in der Bar, also nichts weiter Großartiges. Außer natürlich, Kakuzu kam wieder auf die Idee, kein Wechselgeld rauszurücken, aber mittlerweile hatten sie seine Geldsucht im Griff – eher hatte Hidan seine Geldsucht in Griff, was nicht hieß, dass er es auch heute schaffen würde, den Wüstenräuber zu bändigen.
 

Ein weiteres Seufzen glitt über seine Lippen. Dass der heutige Abend einiges versprach, wusste er schon jetzt. Und er spürte bereits dunkle Wolken aufziehen, doch konnte er sich rein gar nicht erklären, was diese zu bedeuten hatten. Noch nicht.
 

*~*
 

Missgelaunt wandelte Deidara durch die Straßen, gekleidet in ein hellblaues, hautenges Shirt, eine Schlaghose in einem etwas dunkleren Blau und Stiefeln in Königsblau, im Großen und Ganzen aussehend wie ein Elf, dabei versuchend, die ungläubigen Blicke, die ihn von oben bis unten musterten, zu ignorieren. Gut, er war es gewohnt, angestarrt zu werden, wenn er zur Arbeit ging, doch war es immer wieder ein neues Gefühl, angeglotzt zu werden wie eine Kuh auf dem Bauernmarkt.
 

Ein abgrundtiefer Seufzer entrang seiner trockenen Kehle, als er um exakt siebzehn Uhr einige Querstraßen vor dem Red Moon ankam und bereits nach dem Schlüssel suchte, der sich irgendwo in seiner Jeansjacke versteckt halten musste. Komisch, bis eben war dieser doch noch da gewesen!
 

Während er weiterhin nach dem Öffnungsgerät suchte, führten seine Gedankengänge zur vergangenen Nacht. Selbige hatte ganz normal angefangen und war bis zu einem bestimmten Punkt auch ganz normal verlaufen, doch hatte sie ein Ende genommen, welches ihn irritiert hatte.
 

Sasori und er hatten sich geküsst. Allerdings war dies nicht ein einfacher Kuss, wie er unter Freunden oder Geschwistern verteilt wurde, sondern einer von den Küssen, die einem den Verstand rauben, die Knie weich werden lassen und dich vollkommen einnehmen können. Es war ein Kuss, wie Liebende ihn teilten!
 

Allein der Gedanke daran, mit dem Rothaarigen einen solchen Kuss gehabt zu haben, ließ eine Armee von Schmetterlingen durch seinen Bauch fliegen und ihm das Gefühl zu vermitteln, ordentlich was falsch gemacht zu haben, auch wenn er nicht wusste, was dies sein könnte und was die Insekten zu bedeuten hatten.
 

Und zusätzlich wusste er nicht, wem er an dieser ganzen Sache eigentlich die Schuld geben konnte. Zum Küssen gehörten bekanntlich immer zwei, die da wären Sasori und Deidara. Sich immer weiter verfluchend, weshalb er dieses Geschehnis nicht abgebrochen, sondern freudig dabei mitgemacht hatte, ging er weiter, bis er schließlich mit jemandem zusammenstieß und aus seiner Tirade Eigenbeleidigungen gerissen wurde: "Entschuldigung, un. Ich wollte Sie nicht umrennen."
 

Doch anstelle einer unfreundlichen Erwiderung oder einer freundlichen Entgegnung, fand er vor sich einzig und allein eine orangefarbene Maske. Und somit hatten wir die dritte Komponente, die für sein Gefühlschaos verantwortlich war: Tobi Kamen. Dank seiner freudigen Attacke auf den Blauäugigen ist es überhaupt erst zu einem Kuss gekommen, denn hätte der Schwarzhaarige ihn nicht geschubst, wäre er seinem Danna nie in die Arme gefallen. Doch das änderte nichts daran, dass es geschehen war!
 

"Darf ich jetzt mitarbeiten?", auch wenn er es nicht sehen konnte, so war Deidara sich sicher, von großen Hundeaugen angeblickt zu werden. Seine eigenen Seelenspiegel sahen dekadent auf die vollkommen in schwarz gekleidete Gestalt vor sich, die ihn partout nicht vorbeigehen lassen wollte, egal, wie oft der Blonde versuchte, sich an ihm vorbeizumogeln.
 

"Tobi, bitte, ich habe keine Zeit für deine Spiele, un", seine Stimme klang müde und er wusste nur zu gut, warum dies so war, doch das musste er nicht jedem auf die Nase binden; schon gar nicht erst Tobi! "Du weißt doch, dass ich gleich auf die Bühne muss, oder? Machst du mir bitte Platz, ich würde nämlich gerne noch einmal meinen Text durchgehen, un."
 

Tobis Kopf drehte sich leicht, vielleicht um fünf Grad, in Richtung seiner Schulter. "Aber Senpai", widersprach er dem Oberkellner. Seit wann der Maskierte ihn als seinen Senpai bezeichnete, wusste er nicht, doch es störte ihn nicht, schließlich bezeichnete er selbst Sasori als seinen Danna. "Du hörst dich eher an, als würdest du jeden Moment im Stehen einschlafen!"
 

Auch wenn man ihm die Sorge nicht aus den Augen ablesen konnte, so wusste man, dass sie bei dem Nervenbündel vorhanden war. Langsam legten sich seine Finger um das Kinn des Blauäugigen und brachten ihn dazu, nach oben zu blicken, hatte er bis eben starr auf den Fußweg gestarrt.
 

Aus blutleeren Augen wurde der Schwarzschopf angesehen. Deidaras Gesichtszüge schienen schlapp und zeigten seine Müdigkeit, seine Seelenspiegel machten den Eindruck, sich in Adern ertränken zu müssen und schwarze Ringe hatten sich unter ihnen gebildet, die nur mit Mühe und Not und jede Menge Puder beseitigt worden waren.
 

"Oh Gott, wie siehst du denn aus?!", entfuhr es erschrocken dem schwarz Gekleideten, je mehr er das Bild des Elends vor sich ansah. "Hast du etwa die ganze Nacht durchgeweint?!" Was machte er denn für einen Eindruck? Sah er denn etwa aus, als wäre er freudig, mit Häschen knuddelnd durchs Zimmer gesprungen??? "Was um Himmels Willen ist passiert, dass es dir so schrecklich geht??"
 

"Du hast daneben gestanden, un", damit schaffte er es, endlich an dem Jungen vorbei zu kommen, da dieser verdutzt stehen geblieben war. Schnellen Schrittes machte er sich zum Moon auf, bloß nicht mit noch jemandem zusammenstoßend, von dem er eine weitere Predigt zu hören bekommen würde.
 

Aber ernsthaft: Was würden die machen, wenn sie wussten, durch das, was letzte Nacht geschehen war, war eine viele, fast volle einundzwanzig Jahre währende Freundschaft dabei, in einem See zu ertrinken? Wenn man wusste, dass dieser eine Kuss das gesamte Leben eines Menschen vollkommen auf den Kopf stellen konnte? Wenn man wusste, dass man nicht überleben würde, würde der andere den Kontakt abbrechen und die Freundschaft aufgrund solch eines Missgeschickes kündigen? Was würden sie dann sagen?
 

Erleichtert kam er endlich am Bediensteteneingang des Roten Mondes an, holte den endlich gefundenen Schlüssel heraus und begab sich auf dem mit rotem Teppich ausgelegten Korridor in Eilgeschwindigkeit in sein Zimmer, welches er zum Glück mit niemandem zu teilen hatte. Für Missionen hatten sie eine doppelte Umkleide, doch so besaß jeder Akatsuki seine eigene. Und Deidara war froh, hinter der Tür, auf der sein Name stand, von niemandem gesehen werden zu können, denn er war sich sicher, er würde neues Make-up benötigen, wenn er wieder hinaustreten wollte.
 

*~*
 

*~*~*~*~*

I can take the rain on the roof of this empty house

That don't bother me

I can take a few tears now and then and just let them out

I'm not afraid to cry every once in a while

Even though going on with you gone still upsets me

There are days every now and again I pretend I'm okay

But that's not what gets me

*~*~*~*~*
 

Die Uhr schlug Viertel nach Sechs am Abend, als Sasori Akasuna, gekleidet in die vorschriftliche Kleidung eines Kellners, also schwarze Hose, weißes Hemd und schwarze Lackschuhe, jedoch versehen mit einem roten Band am linken Ärmel, welches ihn als Oberkellner auswies, durch die bereits prall gefüllten Tische im Restaurant schlenderte und beinahe jeglichen Stuhl umnietete, der sich ihm unfreundlicher Weise in den Weg stellte und ihn am Nachdenken zu stören gedachte.
 

Er musste mit Deidara sprechen, komme was wolle. Denn nur so konnte er ihm die gestrige Begebenheit erklären, wie es dazu gekommen ist, was es zu bedeuten hatte. Zwar wusste der Rosthaarige davon, dass er auf gefährlich dünnem Eis unterwegs war, doch gab es keine andere Möglichkeit, ihre Freundschaft zu retten, auch wenn die Chancen dreißig zu siebzig standen, es würde schief gehen.
 

Doch um mit jemandem reden zu können, musste dieser auch mal in der Nähe sein. Ausgerechnet heute schien Kami-sama seinen gemeinen Tag zu haben und jagte sie beide immer in die genau entgegen gesetzte Richtung im Restaurant. Nicht einmal richtig angesehen hatten sie sich bisher. Das schlimmste allerdings war, dass Hochbetrieb herrschte und sie am heutigen Abend nicht eine freie Minute hatten! Natürlich hätten sie während Yondaimes Auftritt miteinander reden können, doch da der Blonde ebenso auf der Bühne stand, war dies nicht möglich.
 

Sein Blick richtete sich an die Theke, an der die Teller für die Kellner ausgeteilt wurden. Itachi war gerade dabei, sich seinen aus den bereitstehenden herauszusuchen, als der blondhaarige und der rothaarige Oberkellner zur gleichen Zeit ankamen. Flüchtig bestand Blickkontakt zwischen ihnen, doch Deidara wandte sein Haupt schlagartig ab, als würde er in das Antlitz einer Meduse blicken und jeden Augenblick zu Stein erstarren.
 

"Deidara", versuchte Sasori, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Bitte, ich muss mit dir reden." Es schien, als würde er einem blinden, tauben und stummen Mann mit Herzleiden einen Breakdance beibringen, denn genau der gleiche Erfolg erschien auch hier: keiner. Bevor er auch nur noch einen Versuch starten konnte, krallten sich feingliedrige Finger einen Teller und die gesamte Person verschwand in den Massen der Tische. Ein enttäuschtes Stöhnen entglitt dem Einundzwanzigjährigen: "Deidara, bitte..."
 

*~*~*~*~*

What hurts the most

Was being so close

And having so much to say

And watching you walk away

And never knowing

What could have been

And not seeing that loving you

Was what I was tryin' to do

*~*~*~*~*
 

"Sag mal, was wird das hier für 'ne Schmierenkomödie?", neben ihm erklang die Stimme Ino Yamanakas, der blonden Visagistin mit den hellblauen Augen, die sich normalerweise überall aufhielt, nur nicht im Restaurant. Was sie in diesem Augenblick hier zu suchen hatte, konnte sich der Orangeäugige eindeutig nicht erklären.
 

Seufzend entschloss er sich, ihr zu erzählen, was ihn bedrückte. Verschlechtern konnte er die Situation eh nicht mehr: "Zwischen Deidara und mir ist gestern ein kleines Missgeschick gestanden." Seine Stimme wurde immer schneller und gewann an Höhe, je mehr er sprach. "Aufgrund dessen ignoriert er mich anscheinend absichtlich, womit ich keine Chance habe, ihm zu erklären, was es zu bedeuten hat und dass es ein unglückliches Geschehnis war." Genauere Details musste man bei ihr nicht preisgeben.
 

"Hey, hey, nicht so schnell!", abwehrend hob sie ihre Hände vor ihre Brust. "Selbst Jean de la Fontaine sagte einst 'Geduld und Zähigkeit helfen uns an schlimmen Tagen viel mehr als Kraft und Raserei'." Sie holte tief Luft. "Weißt du, deine Situation kann man richtig gut mit Zitaten von berühmten Persönlichkeiten beschreiben. So zum Beispiel Friedrich Schiller: 'Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann, und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann.' Einfach gesagt: Was geschehen ist, ist geschehen, da hilft dir hinterher heulen auch nicht. Wenn du mich fragst, wäre eine Aussprache wirklich gut, nur kenne ich mich bei euch Kerlen weniger aus." Für einen Moment wurde ihre Stimme tief und sie murmelte etwas unter ihrem Atem, was Sasori nicht verstehen konnte, doch dann erhöhte sich die Lautstärke ihrer Stimme wieder. "Frag doch mal Itachi, er ist doch euer Beziehungsdoktor!"
 

Damit drehte sie sich auf dem Hacken um, verschwand in Richtung Treppe und ging hinauf, sicherlich hinter die Bühne, um sich darauf vorzubereiten, gleich einige Personen für Yondaimes Auftritt zu schminken, denn einigen war das zu doof, selbst zu erledigen.
 

*~*~*~*~*

It's hard to deal with the pain of losing you everywhere I go

But I'm doin' it

It's hard to force that smile when I see our old friends and I'm alone

Still harder

Getting up, getting dressed, livin' with this regret

But I know if I could do it over

I would trade give away all the words that I saved in my heart

That I left unspoken

*~*~*~*~*
 

Ächzend griff Sasori nach einem Teller und ging damit an einen nahe gelegenen Tisch. An jenem Tisch saß eine seiner Stammkundinnen, Kurenai Yuuhi, beseelt mit schwarzem Haar und roten Augen, doch diese kamen von Kontaktlinsen, die nichts mit ihrer Seestärke zu tun hatten, sondern einfach so etwas wie eine Sonnenbrille waren. Ihr Kleid war weiß, versehen mit roten Bändern, die ihren Körper umspielten wie Wasserstrahlen einen Springbrunnen.
 

"Hier haben Sie Ihr 'Moon Dessert', Yuuhi-san", damit stellte er den Teller vor der Dame ab. Auf ihm befand sich ein riesiger Eisbecher, bestückt mit drei Erdbeereiskugeln, Erdbeeren, Sahne und Schokoladensoße. Glücklich lächelnd, machte sich die Schwarzhaarige daran, sich den Löffel zu greifen, die Waffel, die in die Sahne gesteckt wurde, radikal zu verspachteln und das Essgerät in die kalte Substanz zu versenken.
 

"Ich weiß, warum ich liebend gerne hierher komme", lächelte sie ihren heutigen Kellner an, doch als sie merkte, dass ihn etwas bedrückte, nahmen ihre recht feinen Züge einen verwirrten Ausdruck an. "Was ist dir passiert, Sasori-kun? Du bist doch sonst nicht so deprimiert und zeigst deine Gefühle so offen. Komm schon, sag mir, was los ist!" Während ihrer Worte, beugte sie sich – wahrscheinlich eher unbewusst – weit vor, sodass man einen recht guten Ausblick in ihren Ausschnitt hatte. Sasori jedoch interessierte das als bekannter Homosexueller genauso sehr wie eine Gottesanbeterin sich von einer Fliege anmachen ließ, sofern sie nicht darauf aus war, selbige zu fressen.
 

"Durch ein Missgeschick geht mir Deidara aus dem Weg und ich weiß nicht, was ich tun soll", sagte er einfach, nicht zu viel Zeit mit der Frau vor ihm verschwenden wollend. Unter ihr hatte er drei seiner Schuljahre erlebt, da musste man nicht noch länger in irgendeiner Art und Weise mehr als nötig mit ihr zu tun haben – eigentlich gar nicht.
 

"Ich bin zwar keine Expertin in Schwulenpsychologie...", womit sie einen Schlag unter die Gürtellinie vollführt hatte, "aber ich denke, du hast ordentlich Scheiße gebaut." Und noch ein Schlag in die unteren Regionen. Ihre direkte Art ging ihm schon damals auf den Keks, als er noch die Schulbank drückte, folglich hat er genug von alle dem! "Ich würde mal diesen Itachi fragen, wenn ich du wäre. Er scheint von euch derjenige zu sein, der sich am besten mit Beziehungskisten auskennt." Was mittlerweile JEDER im Red Moon wusste, da Itachi nun seit acht Jahren hier arbeitete und schon mit Kisame zusammen war, als Deidara und Sasori vor fünf Jahren hinzu stießen. Da war klar, dass sich der Uchiha bestens mit Beziehungen auszukennen hatte.
 

"Danke für Ihre Unterstützung, Yuuhi-san", mit einer leichten Verbeugung machte Sasori sich auf den Rückweg zu den Tellern, doch momentan war keiner da, für den er zuständig war. Also wartete er einfach darauf, dass entweder ein neuer Teller, ein neuer Kunde auftauchte oder jemand ihn heranwinkte.
 

Nichts dergleichen geschah. Stattdessen erschien einige Meter weiter das Gesicht eines bestimmten Mannes mit roten Kontaktlinsen und zwei spezifischen Falten unter den Augen, den jeder sofort als Itachi Uchiha identifizieren würde. Sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass der heutige Abend ihn mehr als nur ankotzte und er stark darauf hoffte, jemand würde auf die Idee kommen, ihn dumm anzumachen, denn dann würden Köpfe rollen und der Schwarzhaarige konnte seinem Ärgernis Platz machen. Sasori spekulierte auf das Regal...
 

Schließlich kam der Fünfundzwanzigjährige bei ihm an, suchte vergeblich nach einem Teller, mit dem er sich wieder verziehen hätte können, und gesellte sich zu dem Rothaarigen. Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander, nichts rührte sich, außer die immer wieder anrollenden Teller sowie die vorbeihuschenden, einfachen Kellner. Nach einiger Zeit jedoch öffnete sich Itachis Mund tatsächlich, jedoch war die daraus kommende Stimme die eines wütenden Dämons, der jeden in der Luft zerreißen wollte, der sich ihm auf sieben Meter näherte: "Du hast Beziehungsstress mit der Einmannarmee?"
 

*~*~*~*~*

What hurts the most

Is being so close

And having so much to say

And watching you walk away

And never knowing

What could have been

And not seeing that loving you

Is what I was trying to do

*~*~*~*~*
 

Überrascht blickten orangefarbene Augen in rote. Woher wusste Itachi das nur? "Ino hat es mir gesagt, bevor sie sich auf den Weg gemacht hat, Yondaime für nachher zu schminken." Das erklärte natürlich alles. Die 'Einmannarmee' war natürlich Deidara, denn wenn dieser auf der Bühne stand, brauchte man eigentlich nichts mehr, um die Show zum Rennen zu bringen. Allein wenn der Blonde >Ah< sagte, fielen die Zuschauer um wie verrückte und kreischende Fangirls. Kurzzeitig huschten Itachis Augen hinüber zu den Tischreihen, sich vergewissernd, dass das Problemobjekt außer Hörweite war.
 

"Hör gut zu", flüsterte der Schwarzhaarige, was Sasori dazu veranlasste, näher an ihn ranzurücken, damit er auch verstehen konnte, was der andere ihm sagte. "Es stimmt schon, dass ihr beide euch aussprechen müsst, doch glaube mir, wenn du jetzt zu ihm gehst, wird das nichts. Momentan ist er zu aufgewühlt – das sieht sogar ein Blinder mit 'nem Krückstock! Am besten ist es, wenn du ihm irgendwie indirekt mitteilst, mit ihm über euer Problem sprechen zu wollen, sonst wird das nichts."
 

"Indirekt mitteilen?", sein Augen trafen auf die Itachis, als er sich fragte, wie man jemandem nicht auf direktem Wege sagen sollte, dass man eine Aussprache ersuche. Außer ihm nicht ansprechen und nur gestikulieren, fiel dem jungen Mann allerdings nichts ein. "Was meinst du damit? Sprich nicht so in Rätseln, da versteht man ja kein Wort!"
 

"Das war kein Rätsel, das war eine einfache Aussage", grummelte der Uchiha, was sich wie das böse Knurren eines ausgerissenen Wolfes anhörte, der auf Blut aus war. Unwillkürlich musste der Pratyusha schlucken. Heute machte Itachi seinem Namen als Shiva, hinduistischer Hauptgott der Zerstörung, des Todes und der Wiedergeburt, alle Ehre. Gut, Wiedergeburt war in diesem Fall die weit entfernte Beruhigung. "Wofür hast du Idiot eigentlich ein Gehirn?" Wenn Blicke töten könnten, dann wäre der Rothaarige gerade soeben umgefallen. "Du kannst doch mindestens genauso gut Klavier spielen wie Elton John, oder?"
 

Mit diesen Worten drehte er sich um, nahm einen Teller in die Hand un begab sich in Richtung Tische davon, einen nachdenkenden Sasori zurücklassend. Dieser letzte Satz war sicherlich nicht nur eine Anspielung auf seine Künste im Klavierspielen, sondern war da eine Botschaft. Eine Botschaft, die er entschlüsseln musste, am besten noch diese Nacht. Je schneller er sich mit Deidara aussprach, desto kürzer wird die Leidenszeit, in Ungewissheit zu leben.
 

Sich schließlich einen vorbeikommenden Teller schnappend, um dessen Tischnummer er sich zu kümmern hatte, schritt er durch die Tischreihen, beinahe von Kisame umgerannt werdend, welcher dabei war, mit leerem Tablett vor Itachis stechendem Blick zu fliehen – Sasori war sich zu hundert Prozent sicher, dass es das Regal war! –, und schließlich bei einem anderen Kunden anhaltend. Auf dem Rückweg kam er bei Kurenai vorbei, die ihn zu sich rief und bezahlte, hatte sie angeblich noch etwas vor am heutigen Abend.
 

"Sagen Sie, Yuuhi-san", fragte er sie noch, als sie sich ihren schwarzen Mantel überzog. "Ist Ihnen ein Lied bekannt, mit welchem man sich gut bei jemandem entschuldigen könnte?"
 

*~*~*~*~*

What hurts the most

Is being so close

And having so much to say

And watching you walk away

And never knowing

What could have been

And not seeing that loving you

Is what I was trying to do

*~*~*~*~*
 

Einen kleinen Moment hielt sie inne mit Anziehen, doch dann sagte sie: "Ja, da gibt es doch eins. Ich glaube, es ist von Elton John, ich weiß es nur nicht genau. Sein Name ist..." Genau in diesem Moment musste wieder einmal allnächtliches Geschrei die Gänge füllen. Innerlich fluchte der Rosthaarige. Wieso um alles in der Welt mussten Naruto, Sasuke, Lee UND Gaara gerade jetzt so lautstark durch die Gegend brüllen, dass das ganze Gebäude drohte, einzustürzen?!?! "Ich muss jetzt los. Viel Glück noch, Sasori-kun."
 

"Halt, warten Sie...!", doch bevor sein Ruf sie erreichte, war sie bereits verschwunden. Schwer seufzend, machte er sich auf den Rückweg zur Theke, kramte sein Handy heraus und fragte nach Iruka, ob dieser ihm nicht seine Arbeit für einen Moment Ruhe abnehmen würde. Der Braunhaarige willigte sofort ein, hatte er schließlich schon gesehen, wie es dem Rothaarigen ging.
 

Wie sollte es schon jemandem gehen, der die gesamte Nacht nicht schlafen konnte aus Sorge, nie wieder mit demjenigen, den man liebte, auch nur ein Wort zu wechseln? Und das schlimmste war die Tatsache, immer wieder ganz spezifische Bilder vor seinem Inneren Auge zu sehen, wenn er seine Lider schloss. Dass dies seine geheimen Fantasien bezüglich einem bestimmten Blondschopf und ihm waren, musste er nicht noch extra von sich geben, oder?
 

Es dauerte gerade einmal fünf Minuten, bis der Mann mit der Narbe über der Nase den Restaurantbereich betrat und Sasori sich auf den Weg zu seiner Einzelkabine machte. Irgendwo musste er doch die Erleuchtung bezüglich dieses Liedes herbekommen, oder? Und in seiner Einzelkabine hatte er, wie alle anderen auch, einen Kleiderschrank mit allen Arbeitskleidungen, unterschiedlich, ob man nun als Kellner oder als Barkeeper zu arbeiten hatte, ein Kosmetikeck sowie einigen Schubladen, in denen Notenzettel und Liedtexte in Mappen und Ordnern vorhanden waren. Und, zu seinem großen Glück, hatte er fast alle Lieder von Elton John bei sich in einem Ordner. In diesem Moment dankte er Kami-sama, der Klavierspieler der Akatsuki zu sein!
 

Der fragende Blick Deidaras auf seinem Rücken war ihm bewusst und er wünschte sich nichts sehnlicher, als sich umzudrehen und dem Blonden zu sagen, wie sehr es ihm Leid tat, doch so einfach würde es wohl nicht gehen. Er hatte sich seine Hoffnungen abgeschmatzt, wusste, dass Itachis Weg sicherlich der einzige Ausweg war. Denn, wenn man ehrlich war, so wusste man nicht, ob er es gegenüber dem Blonden geschafft hätte, auch nur einen Ton herauszubekommen, wenn es darauf ankam, ohne sich vorher in irgendeiner Weise vorbereitet zu haben.
 

"Danna?", ertönte neben ihm urplötzlich die Stimme der Person, die Grund seines gesamten Gefühlsproblems war, und ließ ihn erschrocken zusammenzucken. Sein Herz drohte, einen Schlag auszusetzen anhand dieses Überraschungsangriff, den Deidara, wahrlich Deidara vollführt hatte. Seinen Kopf drehend, blickte er in das Gesicht des anderen mit verdutzten und auch zugleich fragenden Augen, doch vermied es der Kleinere partout, seinen Blick zu erwidern und bevorzugte es, den roten Teppich zu mustern. "Sorry, wenn ich dich störe, aber... un... wegen letzter Nacht..."
 

Einzig allein das Wort 'Sorry' echote durch seinen Kopf, immer und immer wieder. Die Realisation, dass Deidara selbst nun die Aussprache ersuchte, überkam ihn nicht, ebenso wie die Tatsache, dass dieser nun schwieg, Sasori zum Denken animierte, der Blauäugige hätte sich geirrt in dem, was er gerade getan hatte.
 

"Tu mir einen Gefallen", erwiderte er seinem sprachlosen Partner mit seiner monotonen, befehlenden Stimme. "Heute, eine Stunde vor deinem Auftritt, kommst du runter in die Bar. Dann werde ich dir sagen, was das Ereignis der letzten Nacht betrifft. Danach kannst du mir so viele Fragen stellen, wie du willst, aber bitte, lass' mir bis dahin Zeit. Ich flehe dich um das bisschen Zeit, dass mir bis dahin bleibt, an."
 

Jedes Wort, welches wie Eis über seine Lippen glitt, schnitt in sein Herz, doch hatte er ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er es hätte anders sagen können. Es war schwer, sein stoisches Gesicht zu behalten, wenn ihm so sehr nach weinen zumute war, dass sicherlich der Amazonas hätte ersetzt werden können.
 

Einige Zeit verging, in der der Teppich eisern von beiden gemustert wurde. Doch dann erklang ein Seufzen von den vollen Lippen des Blonden in blauer Kleidung, als dieser leicht nickte, "Okay, un", sagte, auf dem Hacken Kehrt machte und zum Restaurant zurückkehrte.
 

Erleichterung verschaffte sich bei Sasori in einem tiefen Durchatmen einen Körper. Dieses Hindernis hatte er also überwunden, nun musste er nur noch in seine Kabine, die Noten und den Text heraussuchen und pauken, bis die Stunde geschlagen hatte. Hoffentlich hatte Deidara ihn jetzt nicht falsch verstanden, denn sonst würde alles, sein gesamtes, voriges Leben sowie seine Gefühlswelt, den Bach runter gehen.
 

Hoffentlich behielt das japanische Sprichwort 'Mache einen Umweg, wenn du es eilig hast' in diesem Falle Recht...
 

*~*~*~*~*

And not seeing that loving you

Is what I was trying to do

*~*~*~*~*
 

*~*TBC*~*
 

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[1] Es ist nicht so, dass ich etwas gegen jenes bewusste Möbelhaus habe, allerdings hatte ich dasselbe Regalproblem. Und mein ".hack//Legend of the Twilight" Manga Nummer 3 hat seitdem einen ordentlichen Knick. Ich verstehe Ita-chan vollkommen. *nod*
 

[2] Wenn ich ehrlich sein soll, empfinde ich es nicht als spät, um diese Uhrzeit zu essen. In meiner Familie ist es sogar üblich, dann zu essen. Zum einen, weil ich dann für gewöhnlich aus der Schule komme. Und da mein Vater Schichtarbeiter ist, kommt es überwiegend zu späteren Essenszeiten.
 

*nach oben schielt* Boah! *erschöpft in den Stuhl zurücksinkt* Ich hätte nie gedacht, dass sich das Ganze hier so in die Länge ziehen würde! Ich glaube, diese FF fängt gerade an, Langeweile zu versprühen. *Schirm aufspannt* Sumimasen dafür! Allerdings muss ich zugeben, dass es mir Spaß macht, die Gefühlswelt meiner Lieblinge zu beschreiben – womit nicht nur Saso-chan und Dei-chan gemeint sind.

Ich hoffe, ihr habt dieses Kapitel überlebt und wollt immer noch weiterlesen.

Dann verabschiede ich mich mal für ne Weile wieder^^

Bis zum nächsten Kapi^^
 

Dat Yun-chan^^

How an elf apologizes

So, hat ganz schön lange gedauert, bis ich endlich ein neues Kapitel on stellen konnte. Tut mir wirklich Leid, aber leider Gottes befinde ich mich momentan in mentalen Problematiken, bei denen ich nicht weiß, wie ich sie überwinden soll, was leider Gottes auch auf meine Kreativität schlägt. Q_Q Nichts desto trotz habe ich versucht, etwas einigermaßen Akzeptables zu machen, und hoffe, dass dieses Kapitel euch gefällt. Als keine Warnung vorweg: Die eine Szene mit Deidara und Sasori vor der Bühne dient einzig der Belustigung und sollte am besten nicht ernst genommen werden – wie ich auf diese Idee kam, weiß ich immer noch nicht. »
 

Viel Spaß!!!^^
 

@HakuXIII: Keine Panik, ZabuHaku kommt noch^^
 

@Blackflame: Keine Angst, ich passe auf, dass sie nicht gleich zusammen kommen (Saso soll leiden *Sadistin bin*). Und danke für den Hinweis, ich passe auf, sie nicht in dieselbe Schublade zu werfen.
 

@dat_kampfkeks: *Ponpons raushol* *mit dir zusammen anfeuer* *dir auch welche reich* Sag nicht so was, das macht mich ganz roooo~t!^////^
 

Songs: Elton John – Sorry seems to be the hardest word; Nightwish – Elvenpath

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KAPITEL 4: HOW AN ELF APOLOGIZES
 

Die Uhr zeigte zehn Minuten vor Neun an, als sich Deidara hinunter in die Bar begab. Sein blaues Outfit, welches er sich schwor, nach diesem Abend zu verbrennen, brachte ihm auch hier zahlreiche Blicke ein; die meisten seiner Betrachter schienen der Meinung zu sein, er wäre nun vollkommen ausgetickt und benehme sich wie eine Vorzeigeschwuchtel. Zumindest war es das, was er aus ihren Augen las.
 

Endlich im Keller angekommen, ließ sich der Oberkellner auf einen Stuhl an der Bar nieder, wo Hidan ihn zugleich freudestrahlend begrüßte: "Hey, Deidara, was machst du denn hier, altes Haus?" Er sah sich die niedergeschlagene Gestalt vor sich genau an. "Was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?"
 

Ein Seufzen entfloh ihm. Er wollte es nicht erzählen. Er wusste, dem Gläubigen konnte er alles sagen, er würde dicht halten und ihn damit nicht demütigen, allerdings war dies eine Sache, die ihn mit jeder vergehenden Sekunde mehr und mehr verwirrte.
 

"Entschuldige, aber ich möchte nicht darüber reden, un", kam es übermüdet von ihm. Seine Müdigkeit, die er schon von der letzten Nacht besaß, wuchs bisher nur an, denn war es heute seine Aufgabe, quer durch die Tischreihen bis ans hinterste Ende zu flitzen und wieder zurück, nur, um gleich wieder durch das gesamte Restaurant zu rennen. Heute war einfach ein schrecklicher Abend, wie jeder, an dem Yondaime auf jeden Fall auf der Bühne stehen würde. So geschafft war er schon lange nicht mehr, auch wenn dieses Gewusel jeden Monat mindestens einmal an der Tagesordnung stand, doch dieses Mal war er auch seelisch ausgelaugt. "Gib mir einfach was zu trinken, am besten was Hochprozentiges, un."
 

"Ähm, Deidara?", Hidan sah ihn schräg an, als dieser ihn aus seinem rechten, unverdeckten Auge ansah. "Dir ist schon klar, dass ich das nicht darf?" Der Blondschopf verdrehte die Augen und haute sich innerlich die Hand vor die Stirn. Wieso konnte man ihm nicht einmal diesen Gefallen tun, wenn man sah, was für ein mentales Wrack er darstellte. "Bis zu deinem Geburtstag musst du dich noch gedulden, dann kann ich dir was geben."
 

"Hidan, mein Geburtstag ist erst in elf Monaten und mir geht es HEUTE miserabel, un", sein sichtbares Auge wurde zu einem bedrohlichen Schlitz, ähnlich Itachis, wenn dieser sauer war, was dem Silberhaarigen eine gehörige Portion Angst einflößte. "Wenn Kami-sama gewollt hätte, dass ich erst nach meinem zweiundzwanzigsten Geburtstag und meiner Volljährigkeit hier in Japan trinke, dann würde er mich heute nicht über einen Weg jagen, der mit Dornen ausgelegt ist. Und das barfuss und an einen Karren gefesselt, der mir nicht mal den Gedanken an Flucht lässt, un!"
 

Erst zögerte der Barkeeper, doch mit einem: "Ich mach' dir 'nen Wodka", verschwand Hidans Kopf unter dem Tresen aus schwarzem Holz, wo er eine Flasche und ein Glas hervorzauberte, in dem bereits zwei Eiswürfel auf ihren Einsatz warteten. In einer flüssigen Bewegung öffnete er die Flasche, goss die klare Flüssigkeit ins Glas, schloss das Behältnis des Getränkes wieder und reichte das Gesöff an den Blonden, der selbiges mit einem Nicken entgegen nahm.
 

Gedankenverloren richtete er seinen Blick auf die kleine Bühne. In weniger als fünf Minuten würde Sasori ihm mitteilen, was er von dem Ereignis der letzten Nacht hielt. Deidara wusste, er würde dies in einem Lied tun, etwas anderes konnte er sich einfach nicht vorstellen.
 

Er nippte an seinem Glas und war in diesem Moment froh, den bedrohlichen Blick Itachis gelernt zu haben, denn der Geschmack von Alkohol war wirklich Segen für seine erschütterte Seele. Zwar wusste er, man solle seinen Kummer nicht in Alkohol ertränken, doch war es mehr als verlockend, gerade dies zu tun, denn nach einiger Zeit bekam man von der Welt nichts mehr mit und alles war einem egal, so auch das eigene Problem. Man konnte sich für unbestimmte Zeit von allem befreien. Zwar kam dies in einem ordentlichen Kater wieder zurück, aber es war es wert. [1]
 

Noch immer drehte sich eine einzige Frage in seinem Kopf herum, die, seit sein Danna ihm gesagt hatte, er würde ihm gleich sagen, was Sache ist, vorhanden war. Warum war er nicht darauf eingegangen, als er ihm angeboten hatte, darüber zu reden? Er hatte endlich den Mut gefasst, den ersten Schritt zu tun, und dann das! Heute war Gott wirklich unfreundlich zu ihm, denn damit gestraft zu sein, keine Nacht zu haben, in diesem Outfit durch die Straßen zu marschieren – er war froh, noch ein anderes in seiner Einzelkabine zu haben –, Tobi über den Weg rennen, durchs Restaurant flitzen und nun erst nach Drohungen ein Glas mit Alkohol bekommen, war sicherlich nicht das, was er sich unter einem schönen Leben im Schutze des Herrn vorgestellt hatte.
 

Mit einem >Knack!< gingen die Lichter in der Bar, auf der Tanzfläche und im Casino aus, während die Scheinwerfer der kleinen Bühne selbige bestrahlten. Die Lichtsäulen beschienen einen schwarzen Flügel, an dem einfach nur ein Hocker stand und ein Mikrofon befestigt war, sonst war nichts zu sehen, bis Sasori auf die Bühne trat und endloser Beifall erklang. Das erste, was dem Blauäugigen auffiel, war die Entschlossenheit in den orangefarbenen Augen seines Partners. Dass dieser sich sowohl in einen schwarzen Anzug gezwängt hatte, nahm er einfach gesagt gar nicht war; auch nicht, als der Rothaarige sich auf den Hocker setzte und seine Fragschöße nach hinten warf.
 

Sein Mund wanderte zum Mikrofon, in welches er schließlich sprach: "Dies hier ist ein spontaner Auftritt, der nicht grundlos zustande kam. Ich widme ihn einem ganz bestimmten Menschen." Kurz blickten die tiefen, an einen Sonnengang erinnernden Seelenspiegel in seine blauen, ehe er sich den Tasten des Klaviers widmete, nur noch einmal die Position des Mikros einstellte und begann, das Intro zu spielen.
 

"What do I got to do to make you love me?

What do I got to do to make you care?

What do I do when lightening strikes me,

And awake to find that you are not there?"
 

Seine Finger flogen regelrecht über die Tasten des Musikinstrumentes, gleich demjenigen, der dieses Lied einst geschrieben hatte – Sir Elton John. Seine Stimme klang wundervoll rein und passte perfekt zu dem Musikthema, schien die Zuschauer und Zuhörer gleichermaßen verzaubern, konnte man in jeder Etage, überall via Videoübertragungen zusehen, was vorgetragen wurde. Dies war ganz praktisch, wenn sich jemand lieber in der Bar aufhielt, während oben im Theater etwas vorgeführt wurde. Doch so schön es auch war, aus der ersten Strophe heraus konnte Deidara noch nicht erkennen, was er ihm mitteilen wollte.
 

"What do I do to make you want me?

What do I got to do to be heard?

What do I say when it's all over?

Sorry seems to be the hardest word."
 

In diesem Moment hatte der Blonde das Gefühl, vom Blitz getroffen zu werden. Eine Erleuchtung schlich sich in seinen Kopf, welche ihn dazu veranlasste, sein Getränk mit einem Mal runterzukippen, einige Sekunden lang dadurch Sterne zu sehen und zur Seitentür zu rennen, die hinter die Bühne führte. Als er an ihr ankam, riss er sie brutal auf, sodass man Angst haben musste, sogar einen neuen Rahmen kaufen zu müssen.
 

Schnell rannte er durch die Gänge, auf der Suche nach dem Eck, in dem die meisten Instrumente sich befanden. Um die Ecke biegend, fand er das gesuchte Zimmer, öffnete die Tür, trat ein, suchte sich ein bestimmtes Gerät heraus und begab sich damit in Richtung Bühne, betrat sie jedoch nicht. Stattdessen setzte er sich auf den Boden, drückte auf den Knopf, wodurch das elektronische Instrument anging, und begann, die Einstellungen passend zu verändern – und das mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Als Sasori weiter sang, war Deidara soweit, mit seinem geholten Keyboard beizutreten.
 

"It's sad, so sad, so sad.

It's a sad, sad situation,

And it's getting more and more absurd.

It's sad, so sad, so sad.

Why can't we talk it over?

Oh, it seems to me,

That sorry seems to be the hardest word."
 

Aus seinem Augenwinkel heraus bemerkte der Blonde an der Haltung seines Dannas, dass dieser überrascht war, die Zweitstimme in diesem Stück zu hören, ebenso die Stellen, die im Original mit mehreren Stimmen gesungen wurden, nicht allein machen zu müssen. Zum ersten Mal an diesem Abend legte sich ein ehrliches Lächeln auf die Lippen des Oberkellners.
 

"What do I do to make you want me?

What do I got to do to be heard?

What do I say when it's all over?

Sorry seems to be the hardest word!
 

It's sad, so sad, so sad.

It's a sad, sad situation,

And it's getting more and more absurd.

It's sad, so sad, so sad.

Why can't we talk it over?

Oh, it seems to me,

That sorry seems to be the hardest word."
 

Er hatte verstanden, was der Pratyusha ihm mitteilen wollte. Er war der Meinung, es wäre seine Schuld gewesen, dass das, was geschehen war, geschah. Aber das stimmte gar nicht. Mit einem Schlag, in dem er diese Nachricht realisierte, wusste er auch, dass nicht nur er, sondern auch er selbst Schuld war. Sie hatten beide Schuld, dass es so weit gekommen war, denn niemand von ihnen hatte nachgelassen, sondern immer weiter gemacht, ohne auch nur ansatzweise an die Konsequenzen zu denken. Genau genommen trug Deidara selbst die meiste Schuld, da er einfach weggerannt war.
 

Und nun war sicher, sie würden wieder zueinander finden. Jetzt, wo alles geklärt war, würde die Aussprache sie nur noch dichter zusammenschweißen, das wusste der Blondschopf. Es war, als hätte Gott ihn mit dem Dornenweg eine Prüfung auferlegt, die er gekonnt gemeistert hatte. Einmal tief durchatmend, entschied er sich, auf die Bühne zu gehen, das Keyboard unter seinem Arm. Ein bisschen verdutzt wurde er vom Publikum angesehen, doch Sasori lächelte ihn an, als er sich auf das Klavier setzte, sein eigenes Instrument wieder bereitmachte und sie die letzte Strophe sangen. Flüchtig lächelte er kurz noch Hidan zu, welcher diese Geste erwiderte, bevor er und sein Danna sich in den Tasten verloren.
 

"What do I do to make you love me?

What do I got to do to be heard?

What do I do when lightening strikes me?

What have I got to do?

What have I got to do?

When sorry seems to be the hardest word..."
 

Die letzten Takte spielend, nahmen beide ihre Finger von den Tasteninstrumenten. Während Sasori sich von dem Hocker erhob, legte Deidara das Keyboard an die Seite und glitt grazil vom Flügel herunter. Unter lauten Klatschen, Pfeifen und Jubelrufen verbeugten sich die beiden mehrmals, Hand in Hand.
 

"Jetzt bin ich bereit, mit dir zu reden", flüsterte der Rothaarige ihm zu, als sie sich ein letztes Mal verbeugten und der Vorhand zugezogen wurde, der zuvor die ganze Zeit über offen stand. Und wieder war es Hidan, der überlegen grinste.
 

*~*
 

Iruka Umino rannte quer durch die Tischreihen, immer mit irgendeinem Teller oder einem Glas bewaffnet. Er hechelte von einem Tisch zum anderen, immer darauf bedacht, nicht gleich gegen irgendeinen Stuhl mit Gast drauf zu rammeln. Gott, er wusste ganz genau, warum er sich lieber im Hotelbereich aufhielt. Hier als Kellner zu arbeiten war ja die Hölle!
 

Von der einen Seite her ertönte ein: "Wir würden gerne zahlen", von der anderen echote: "Könnten Sie mir noch ein Bier bringen?", und so weiter und so fort, sodass der Braunhaarige wahrhaftig Probleme damit hatte, vorne und hinten zu unterscheiden. Ihn würde es nicht wundern, wenn er gleich mit der Wand kollidierte, anstelle zurück zur Theke zu gehen!
 

Doch so unglaublich es für ihn war, er hatte wahrhaftig den Weg zurück gefunden, aus dem endlosen Labyrinth der Tische heraus. Er wusste, warum er lieber unten in der Bar kellnerte – weniger Tische, sichtbare Wege, keine dreihunderttausend Befehle, die man am besten gleichzeitig ausführte. Und ausgerechnet HEUTE musste es ja sein, dass Sasori und Deidara gleichzeitig abwanderten! Heute, wo Y-Day war, der Tag, an dem Yondaime Uzumaki auf jeden Fall auf der Bühne stand.
 

Itachi und Kisame waren auch keine große Hilfe, waren die beiden mit ihren Kunden schon überfordert – vor allem Itachi, der wieder einmal seine berühmte "Berühr-mich-auch-nur-ansatzweise-und-du-stirbst-den-grausamsten-Tod-den-du-dir-vorstellen-kannst" -Laune drauf hatte, woran sicherlich wieder das Regal schuld war!
 

Auch der dazu gestoßene Orochimaru, welcher nachher neben einigen anderen Personen noch auf der Bühne zu stehen hatte, war nicht besonders hilfreich – anscheinend war er aufgebracht, da man Kabuto, einen seiner engsten Freunde, beklaut hatte, ohne es ihm mitzuteilen. Anscheinend hatte er vor, Yondaime, Sasori und Deidara in einer ruhigen Minute gleichzeitig zu strangulieren!
 

Seufzend nahm sich Iruka einen weiteren Teller und begab sich wieder auf die ermüdende Suche nach dem richtigen Tisch. Wie sehr wünschte er sich, jetzt mit Kakashi, seinem fast schon festen Freund – es fehlte nur noch die dazugehörige Frage, auf die sie beide warteten, was sich also noch ein bisschen hinauszögern konnte –, zu tauschen. Dieser saß sicherlich beinahe einschlafend auf dem Stuhl hinter dem Tresen im Hotel und war in sein 'Flirtparadies Gay Version', einem recht offenen Buch über homosexuelle Beziehungen, vertieft. Hach, hatte der es gerade leicht!
 

*~Währenddessen am anderen Ende~*

Im Hotelbereich war am heutigen Abend mehr los, als sich jeder gedacht hätte. Kakashi Hatake rannte durch die Gegend, suchte Schlüssel, rief die Teenager, tippte jegliche Informationen in den Rechner ein, die er benötigte, um den Kunden entsprechend ihre Zimmer zu geben. Wo war nur Iruka, wenn man diesen mal brauchte?!

*~Rückkehr ins Restaurant~*
 

Auf dem Weg zu dem Tisch seines Kunden, sah der Braunhaarige, wie Sasori – wie sah der denn aus? – und Deidara gerade die Treppe hinauf ins Theater marschierten. Anscheinend hatte das, was auch immer sie getan hatten – er hatte sehr wohl auf den Bildschirm geschaut, so war es ja nicht! – ihnen geholfen, das, was sie so beschäftigte, zu bezwingen, und waren gerade auf dem Weg, dies endgültig aus der Welt zu schaffen. Na dann viel Glück! –Womit er sich wieder ins Getümmel schmiss, auf Leben und Tod!
 

*~*
 

Langsam ging Sasori die Treppen hinauf ins Theater, sich sicher, dass Deidara ihm folgte. Gleich nach dem Auftritt hatten sie sich erst einmal in seine Kabine begeben, wo sich der Rosthaarige erst einmal von dem Anzug verabschiedet hatte, der ihm das Gefühl gab, ein Pinguin zu sein. Wie konnte Sir Elton John immer in diesen Dingern durch die Gegend laufen?!
 

Nun stand er, ähnlich bekleidet wie der Blondschopf, denn es hatte sich herausgestellt, er müsste auch noch auf die Bühne, vollkommen in blau, was einen starken Kontrast zu seinen Haaren herstellte, am Bühnenrand im Stock des Theaters, während sich sein Gesprächspartner auf selbigen setzte. Nun war die Zeit gekommen, dieses Thema zu behandeln.
 

"Ich bin offen für Fragen jeglicher Art", sagte er schließlich, blickte seinem Freund direkt in jenes blaue Auge, welches als einziges sichtbar war, "schließlich bin ich schuldig, dass es erst so weit kommen konnte." Sein Blick richtete sich auf den Boden, den königsblauen Teppich, an dem er einige Fransen eingehend studierte. "Weil ich mein Verlangen nicht zügeln konnte..." Seine Worte hatte er nur geflüstert, doch war er sich nicht sicher, ob sein Gegenüber sie gehört hatte oder nicht.
 

Tief atmete er durch, ehe er wieder aufblickte und in das Antlitz seiner geheimen Liebe sah; und in das fröhliche, ehrliche Lächeln, welches ihm glatt Herzflattern schenkte. "Das stimmt doch gar nicht, Sasori-danna", ertönte die Stimme des Blondhaarigen, ehe dieser seine Schultern sacht mit seinen Fingern umfasste, nie zu lächeln aufhörend. "Ich bin mindestens genauso schuldig." Er ließ seine Satzanhängsel weg, als Beweis, dass er das, was er ihm sagte, vollkommen ernst meinte. "Schließlich habe auch ich nicht nachgegeben, ehe es zu spät war und ich vollkommen erschrocken weggerannt bin."
 

Er nahm seine Hände wieder von Sasoris Schultern, nur, um sich vom Bühnenrand gleiten zu lassen, wie er es schon beim Klavier getan hatte, und bescherte dem Rothaarigen damit ein noch schnelleres Herz und in Wangen und auch untere Regionen gepumptes Blut, bevor er seine Hände wieder auf die Schultern des Größeren legte. "Beim nächsten Mal", wisperte er, wobei seine Stimme verführerisch klang, was seinem Danna das Blut in den Adern regelrecht gefrieren ließ, "breche ich es entweder vorher ab oder beende es, ohne danach wegzulaufen. Denn wir sind doch Freunde, nicht? Wir würden uns niemals so etwas antun, wenn wir wissen, dass der andere nicht will, oder, Sasori-danna?"
 

Während der andere ihm dies mitteilte, hatte sich des Rothaarigen sein Herz dazu entschieden, sein Blut nun gänzlich in seine unteren Regionen zu verfrachten und ein in diesem Moment eindeutig unangenehmes Ziehen zu verursachen. Deidara war noch immer so nah an ihm, was den Muskel in seiner Brust schier zum Rasen brachte.
 

"Danna...", hauchte der Blauäugige an seiner Ohrmuschel entlang, was ihm einen erregenden Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Hände auf seinen Schultern wanderten hinab auf seine Brust, aus einem verschleierten Auge wurde er angeblickt. Nur ein einziger Schluss durchflutete sein Gehirn in diesem Augenblick: »Er hat wieder Wodka intus...«
 

Wie er es hasste, wenn Deidara wieder zum Glas griff! Alkohol war doch keine Lösung! Schon damals, als der Blondhaarige in der Oberstufe seinen ersten Korb gekriegt hat – es war nichts weiter als eine vorübergehende Verschossenheit –, hat er seine Trauer in Wodka ertränkt; und damals war er siebzehn und hatte von keinem Geringeren als Itachi die legale Droge bekommen.
 

In diesem Dämmerzustand, der bei dem Blonden binnen weniger Sekunden eintrat und ebenso schnell wieder verschwand, konnte alles Mögliche geschehen. Damals hatte er mit einem Baum getanzt und wenig später unzählbar viel Eis verdrückt, dass er sich noch drei Tage danach wie genudelt vorkam. Das Problem bei diesen Zuständen war, dass sie immer seine verborgenen Wünsche darstellten und er sich später nicht mehr daran erinnern konnte – wie ein vollends Betrunkener. Und für Deidara Koisumi, einen absoluten Anti-Alkoholiker, reichte ein Glas aus dafür!
 

Und in diesem Moment war es das Verlangen, welches der Ashura wohl in seinem momentanen Dämmerzustand erlebte, was dem Rosthaarigen vollkommen missfiel! Gut, vollkommen war vielleicht ein wenig übertrieben, doch das änderte trotzdem nichts daran, dass es so zumindest einfach nicht richtig war.
 

Sein Kopf wurde schlagartig tomatenfarben, als Deidara sich an ihn zwängte und mit seinen Händen unter sein blaues Shirt fuhr, damit begann, mit seinen Fingerspitzen über die glatte Haut seiner Brust zu geistern. Dem Pratyusha fiel es sichtlich schwer, ein Keuchen zu unterdrücken anhand des auf ihn einwirkenden Gefühls.
 

Jetzt reichte es, nun war eindeutig Schluss! Auch wenn sein gesamter Körper dagegen demonstrierte, es zu beenden, Sasori wusste, dass er den anderen aus seiner Trance reißen musste. Und dafür gab es in diesem großen Komplex nur ein Mittel, gegen das jede Besinnungslosigkeit keine Chance hatte: "TEMARI!!!!!!!" –Seine Schwester.
 

*~*
 

Die Augen verdrehend, erhob sich die blonde Temari Sabaku aus ihrem Stuhl hinter der Bühne und ging zur Quelle des Rufes. Wenn ihr großer Bruder schon so laut nach ihr rief, konnte es nur eines bedeuten: Deidara. Wenn der Kleine wieder gebechert hat, dann war ihr Bruder wahrhaftig arm dran.
 

Als würde sie balancieren, stellte sie einen Fuß vor den anderen, welche in dunkelviolette, fast schwarze Stöckelschuhe gepackt waren. Mit jedem ihrer Schritte donnerte es durch die Gänge hinter der Bühne, während sie die Ärmel ihres fliederfarbenen Oberteils hochkrempelte und dem Theaterbereich immer näher kam.
 

Die goldene Kette, die sich um ihren kurzen, violetten Rock gewickelt hatte, klimperte gefährlich, als sie ihr Ziel erreichte und noch einmal ihre Netzstrümpfe richtete. Bei dem Bild, dass sich vor ihr zeigte, hätte sie am liebsten angefangen, wild loszuprusten, konnte es jedoch gerade noch verhindern, als sie das tödliche Blitzen in den orangefarbenen Augen ihres großen Bruders erkannte.
 

"Ich will ja nichts sagen, aber ist das nicht, was du dir immer gewünscht hast?", fragte sie, mit ihren Schultern zuckend. "Anscheinend wollte Deidara das auch schon immer machen, auch wenn er selbst vielleicht nichts davon weiß. Also frage ich dich, warum ich dir denn helfen soll. Freu dich lieber, dass er so sehr an dir hängt!"
 

Ein Grinsen schlich sich auf ihre Züge, je länger sie beobachtete, wie Deidara sich an Sasori zwängte, als wäre dieser seine letzte Rettung vor dem Tod. Letzterer schien jedoch eindeutig nicht begeistert zu sein: "Temari, wenn du mir nicht sofort hilfst, ihn von mir wegzukriegen, gebe ich dir Hausverbot für einen ganzen Monat, sodass du nicht zu Gaara und mir kommen und mit deinen Fächern spielen kannst!!!"
 

Dieses Argument saß. Während Temari selbst in einer kleinen Wohnung wohnte, hatte Sasori einst das Glück gehabt, von ihrer gemeinsamen Mutter die Akasuna-Villa geschenkt zu bekommen. Bei dieser Villa handelte es sich um ein Bauwerk, welches die Familie selbst erbaut hatte, waren sie reich und besaßen neben einer eigenen Baumarktkette auch die Macht über einige Dachdecker, Malermeister und anderen. Aufgrund der Tatsache, dass Temari, Gaara und ein dritter im Bunde einen anderen Vater hatten als Sasori, war dieser der Haupterbe und hatte das Anwesen erhalten. Da ihre Mutter jedoch etwas gegen Homosexualität hatte, hat sie die Drillinge achtkantig aus ihrem Haus geschmissen. Auch wenn der Pratyusha es ihr immer wieder sagt, sie glaubt ihm nicht, dass auch er homosexuell ist. Mit fünfzehn Jahren ist Sasori in die Villa gezogen und hat seine Halbgeschwister bei sich aufgenommen. Temari und der Zweitjüngste der Drillinge sind bereits ausgezogen und eigenständig, doch Gaara lebt noch immer bei ihrem Bruder. Doch auch wenn Temari ihren eigenen Haushalt hat, ihre geliebte Fächersammlung ist noch immer bei dem Orangeäugigen, von der sie immer pro Woche mindestens einen mit zu sich nimmt – was bedeutet, dass sie noch viele Male kommen wird, denn ihre Sammlung hatte die Tausendermarke bereits überschritten.
 

"Hey, das ist Erpressung!", quiekte sie widerspenstig, doch der Blick, den ihr Halbbruder ihr zuwarf, sprach Bände. Seufzend trat sie also näher, packte Deidara an den Schultern und zog ihn mit Gewalt von Sasori weg. Nun hing er wie leblos in ihren Armen. "Aufwachen, du Volldepp!", schrie sie ihm ins Ohr, doch brachte dies nichts. Genervt stieß sie geräuschvoll die Luft durch ihre Nase aus. Musste sie wohl wieder rabiat werden.
 

Sie kannte keine Hemmungen. Dieser Tatsache war sich jeder bewusst, wenn er in diesem Augenblick nur die Wangen des blondhaarigen Oberkellners gesehen hätte. Knallrote Handabdrucke waren darauf zu sehen und man fragte sich ernsthaft, wie er es geschafft hatte, nach dieser Prozedur alle Zähne zu behalten. Leider war das Ergebnis der versuchten Weckung so berauschend wie die Betrachtung eines eingewickelten Gürteltiers, also nicht vorhanden.
 

"Da muss ich wohl noch schwerere Geschütze auffahren", stöhnte sie. Damit meinte sie allerdings nicht, dass sie nun mit einem Panzer angefahren kommen würde, keineswegs. Es gab eine viel bessere Methode, schwule Kerle aufzuwecken, wenn man ein Mädchen war. "Sasori, guck besser weg." Ob dieser das tat, war ihr vollkommen gleich, doch eine Warnung musste sein, kannte sie die Gefühle, die der Oberkellner seinem Kindheitsfreund entgegen brachte.
 

Mit einer Hand griff sie beherzt in die blonde Haarpracht des Hinterkopfes des Ashura, mit der anderen umklammerte sie seine Schultern. Ohne einen weiteren Gedanken an irgendetwas zu verschwenden, platzierte sie ihre Lippen auf Deidaras. Auch wenn sie selbst es verabscheute, irgendetwas vom anderen Geschlecht zu küssen, so musste sie zugeben, dass sie allein für den Blondschopf in ihren Armen liebend gerne eine Ausnahme machte – vor allem jetzt, wo seine Lippen noch immer den Geschmack von Wodka an sich hatten.
 

Ihre Augen hielt sie offen, womit sie sofort mitbekam, wie die blauen Seelenspiegel ihres Patienten regelrecht aufschossen und er panisch versuchte, sie von sich zu drücken. Allerdings war sie freundlich genug, ihn einfach fallen zu lassen, sodass er unsanft auf seinem Gesäß auf dem Boden landete. Temari leckte sich noch einmal über die Lippen, ehe sie mit ihrem Handrücken darüber fuhr und schließlich mit einem: "Mission abgeschlossen", wieder hinter die Bühne verschwand, die Frage in ihrem Kopf, warum niemand anderes so durchgreifend handeln konnte wie sie.
 

*~*
 

Gestressten Gesichtes rannte Ino Yamanaka durch die hinter der Bühne gelegenen Gänge. Ihr blondes Haar wehte stark im Zugwind, den ihre Geschwindigkeit erzeugte, während sie nach ihrem Arbeitgeber suchte, der es sich anscheinend mal wieder zum Spaß gemacht hatte, sich irgendwo zu verstecken, damit man ihn nicht schminken brauchte.
 

Sie wusste ganz genau, wo dieser sich versteckte, war sie doch immer die Gestrafte, die ihn suchen gehen durfte. Wenn man den blonden Clubbesitzer jedoch seit zwei Jahren kannte, wusste man von seinen Verstecken hinter der Tribüne, in die er sich am liebsten verkroch. Bis auf eines hatte sie bereits alle seine Lieblingsecks gefunden, womit sie sich nun unweigerlich dem letzten näherte: dem Kleiderschrank, in dem die Requisiten aufbewahrt wurden.
 

Das große, sperrige Ding aus Holz baute sich vor ihr auf wie ein Grizzlybär, doch schaffte es auch diesmal nicht, die Blondine einzuschüchtern. An ihrem Bustier und ihrem verdammt kurzen Rock, der eigentlich nur noch ein breiter Gürtel war, fummelnd, griff sie nach der einen Klinke, drückte diese mit großer Kraft hinunter und riss die Tür auf.
 

Vor ihr hockte ihr Chef, zusammengekauert wie ein ängstliches Kleinkind, dem man angedroht hatte, die Keksdose wegzunehmen oder so hoch auf einen Schrank zu stellen, dass es nicht mehr dran kam. Eines seiner zugekniffenen Augen öffnete sich, blickte sie hoffnungsvoll an, doch das Mädchen von siebzehn Jahren blickte stur zurück.
 

"Muss das wirklich sein???", fragte Yondaime sie, große blaue Hundeaugen machend. Doch in seinen grünen Kleidern, die eher wie eine Robe ähnlich der Akatsuki-Mäntel aussahen, wirkte dies eher so, als wäre er zu einer Gottesanbeterin mutiert.
 

"Ja, es muss sein!", grollte sie, packte ihn grob am Arm und zerrte ihn durch alle Gänge zurück zu dem Stuhl vor dem Spiegel, aus dem er zuvor geflohen war. Doch bevor er wieder auch nur Andeutungen zu fliehen machen konnte, hatte sie ihn mit einer waschechten Handschelle an den Stuhl gefesselt. In diesem Job musste man halt auch durchgreifend sein, doch so schlimm wie Temari war sie nicht – die hätte Yondaime sicherlich zuerst einmal halbtot geschlagen, bevor sie ihn auf den Stuhl gefesselt hätte.
 

"Sakura, hau mir nicht dauernd auf den Kopf, un!", meckerte es neben ihr, als ihre rosahaarige Kollegin grob mit der Bürste durch die blonden Haare des Oberkellners kämmte und den Gegenstand immer wieder mit seinem Schädel kollidieren ließ. "Ich habe schon Migräne von weiß ich nicht wo, sowie eine Gedächtnislücke! Könntest du nicht einmal vorsichtig sein, un???"
 

"Sie hat nur nicht gut geschlafen, wie immer!", rief Ino ihm rüber, ehe sie sich daran machte, ihren Blondschopf fachmännisch mit Eyeliner und Lidschatten zu bearbeiten, auch wenn sie in Eilgeschwindigkeit handeln musste, da nicht mehr viel Zeit übrig war, bis der Vorhang aufging. Sie konnte sogar deutlich hören, wie die Menschenmengen durch die Türen drangen und sich ihre Plätze suchten, als Zetsu selbige öffnete. Den letzten Strich ziehend, begutachtete sie ihre Kreation, stempelte sie als zufrieden stellend ab, entfernte die Handschelle und rief: "Rauf auf die Bühne, Leute!"
 

*~*
 

Das Licht im Theaterbereich des Red Moon ging wie aus der Pistole geschossen aus, als alle Zuschauer ihren Platz gefunden hatten. Scheinwerfer beleuchteten die große Bühne, die jedoch noch von den roten Vorhängen verdeckt wurden. Sonst war nichts zu sehen, weder auf dem Parkett, noch in irgendeiner anderen Art und Weise.
 

Als das Summen eines Motors ertönte, wurde es schlagartig still. Jegliches Gemurmel wurde eingestellt, je lauter das Geräusch wurde. Aus höheren Rängen konnte man erkennen, wie sich eine Luke im Parkett vor dem Vorhang öffnete und eine Plattform mit einer Person und einem Mikrophon hochgefahren wurde.
 

Die Plattform erreichte ihr Ziel, blieb stehen und ließ das surrende Geräusch verebben, bis es gänzlich verschwunden war. Die Scheinwerfer richteten sich auf Deidara, welcher mit geschlossenen Augen vor dem Mikrophon stand, gekleidet in seine blauen Kleider und einer zusätzlichen blauen Robe mit weiten Ärmeln, die ihm bis zu den Knöcheln reichte.
 

Ein kleines bisschen Musik wurde angespielt. Langsam öffnete sich des Blonden sichtbares Auge, strahlte in einem Himmelblau über die Zuschauer hinweg. Das Klingen von Glockenspielen und Triangeln ertönte, als seine linke Hand das Mikro ergriff und er die ersten Strophen mehr sprach als sang:
 

"In the sheltering shade of the forest

Calling calming silence

Accompanied only by the full moon

The howling of a night wolf

And the path under my bare feet...

...The elvenpath!"
 

Während des letzten Wortes, nahm er das Mikrophon aus seinem Ständer heraus, welcher wieder hinunter gefahren wurde, und drehte sich zum Vorhang, welcher nun zügig zur Seite gezogen wurde. Zu sehen war die Bühne, dekoriert mit Bäumen und Felsen, Steinen und Sand, wie in einem waschechten Wald. Kieselsteine stellten den Pfad der Elfen dar. Über diesen Pfad kamen sie, die Elfen: Naruto und Yondaime Uzumaki. Yondaime trug das, was auch Deidara trug, nur in Grün, sein Sohn trug es ebenso, allerdings in Orange. Beide trugen in einer ihrer Hände ein Mikrophon mit sich. Sie gesellten sich zu Deidara, sodass nun Yondaime zur Linken den Oberkellner, zur Rechten seinen Sohn neben sich stehen hatte. Noch einmal tief Luft holend, hob er sein Mikro an und sang:
 

"Hearing music from the deepest forest

Songs as a seduction of sirens

The elf-folk is calling me."
 

Aus den Bäumen traten bei dem englischen Wort für "Sirenen" Sakura und Ino hervor, gekleidet in etwas, was man einfach gesagt nur noch als Bikini bezeichnen konnte. Mit ihren den Tüchern, die sich mit sich führten, drehten sie sich verführerisch im Kreis, ihre Hüften kreisen lassend. Deidara und Naruto für ihren Teil schmiegten ihre Körper an den ihres Chefs, neigten ihre Köpfe, sodass man ihrer spitzen Ohren gewahr wurde, die sie als Elfen auszeichneten. Seine Arme um sie schlingend, sang der Big Boss weiter.
 

"Tapio, Bearking, Ruler of the forest

Mielikki, Bluecloak, Healer of the ill and sad

Open the gate and let me follow the uncarven path."
 

Kakuzu trat auf die Bühne, gekleidet in ein Bärenfell, sodass man im Eigentlichen nicht erkannte, es mit ihm zu tun zu haben. Langsam schlenderte er durch die Bäume, ehe er sich auf einem der Felsen niederließ. Kurz nach ihm erschien Sasori, gekleidet in eine blaue bauchfreie Kutte, bestückt mit hellblauem Tuch, tanzte etwas herum, drehte eine Pirouette und lehnte sich in erotischer Manier an einen Baum, die stumme Einladung stellend, ihn bis zur Ohnmacht zu küssen. Deidara und Naruto lösten sich schweren Herzens von dem starken Körper Yondaimes, doch hatten sie keine Wahl, denn nun sangen sie zu dritt den Refrain.
 

"The way to the lands

Where as a hero I stand

The path where Beauty met the Beast

Elvenpath

It's the honesty of these worlds

Ruled by magic and mighty swords

That makes my soul long for the past

Elvenpath."
 

Wie auf Kommando zog Sasori aus seiner Kutte ein Schwert hervor, schwang es einmal bedrohlich vor seiner Brust hin und her, ehe er seine freie Hand an die Klinge drückte und diese an seinen Körper presste, dabei seine Augen zur Hälfte schließend. Naruto und Deidara fielen auf die Knie, nach oben sehend, wo Yondaime die nächste Strophe sang.
 

"The moonwitch took me to a ride on a broomstick

Introduced me to her old friend home gnome

Told me to keep the sauna warm for him."
 

Temari schwebte durch die Bäume, zwischen ihren Beinen ein alter Besen. Ihre Haare waren zu einem einzigen Dutt geformt, gekleidet war sie in Lumpen, die eher nach alten Putzlappen aussahen. Grinsend flog sie auf dem Fegegerät sitzend in den Baumkronen hin und her, bis sie schließlich auf dem Boden landete und sich wie Sasori an einen Baum presste, dabei lüstern mit ihrer Zunge über ihre Lippen fuhr. Mit ihr war auch Lee angekommen, in einen Hautengen grünen Anzug gekleidet sowie eine grüne Ballonmütze auf dem Kopf tragend, die mit einer Feder verziert war. Langsam kroch er über den Boden, rekelte und streckte sich sinnlich, ehe er an einem Felsen stoppte, die Arme von sich an die Oberfläche klatschte und sich weiter bewegte.
 

"At the grove I met the rest – the folk of my fantasies

Bilbo, Sparhawk, goblins and pixies

Snowman, Willow, trolls and the seven dwarfs

The path goes forever on."
 

Iruka trat hinter einem Baum hervor, gekleidet in ein bräunliches Wams und barfuss. Auf dem Rücken trug er einen voll gestopften Rucksack, aus dem mit eindeutiger Sicherheit eine Bratpfanne hervorlugte. Ihm folgte Kakashi, welcher eher aussah wie ein übergroßer Falke, den Schnabel tief ins Gesicht gezogen und die Federn seiner Flügel gespreizt. Er ließ sich auf einem Ast der Bäume nieder. Kurz nach ihm erschien Hidan, gesteckt in die erbärmliche Erscheinung eines kleinen, hässlichen Goblins. Wie er es schaffte, war allen ein Rätsel, doch bekam er es hin, auf den Knien zu gehen und gleichzeitig seine Arme über seinem Kopf so zu halten, als wolle er diesen jeden Moment aufreißen. Als nächstes sprang TenTen grazil von oben hinab, in einen rosa Badeanzug gekleidet und mit rosa Schmetterlingsflügeln beseelt. Sie drehte sich einmal einer Ballerina gleich im Kreis, ehe auch sie sich gegen einen Baum presste.
 

Von links kam Sasuke, gekleidet in einen dicken blauen Wintermantel mit weißem Fell. Ohne Umschweife setzte er sich neben Kakuzu auf den Felsen. Und dann kam von ganz hinten ein ganzer Baum nach vorne. Niemand konnte sehen, wer sich in diesem Kostüm versteckte, und darüber war Gaara mehr als nur froh. Mit schleppenden Schritten stellte er sich neben den Baum, an dem Sasori sich zu rekeln gedachte, verschränkte die Arme und schaukelte ein wenig hin und her. Deidara und Naruto umklammerten mit einem Arm jeweils ein Bein Yondaimes, als sich Orochimaru in der Verkleidung eines Trolls und mit einer großen Keule ausgerüstet zu ihnen gesellte, sich an seinem Kopf kratzte und sich plumpsend auf den Boden fallen ließ. Haku erschien als Zwerg, die Haare offen und wild durcheinander, gesteckt in eine dicke, schwere Eisenrüstung und mit einer Axt ausgerüstet. Er stellte sich mitten auf den Weg und schwang bedrohlich mit seiner Waffe. Die drei Blondschöpfe bewegten ihre Mikros zu ihren Mündern, richteten ihre Blicke zum Publikum, jedoch nicht ihre Pose verändernd.
 

"The way to the lands

Where as a hero I stand

The path where Beauty met the Beast

Elvenpath

It's the honesty of these worlds

Ruled by magic and mighty swords

That makes my soul long for the past

Elvenpath."
 

Die Scheinwerfer wechselten ihre Farbe, gingen von Rot über zu Blau nach Grün und Gelb. Jeder auf der Bühne machte verführerische Bewegungen, presste sich gegen einen Baum oder Felsen und warf den Kopf in den Nacken. Deidara und Naruto ließen ihre Hände nach oben wandern, über die Oberschenkel Yondaimes, hinauf zu seiner Brust, sich dabei erhebend. Synchron zeichneten sie imaginäre Symbole nach, was auch den blondhaarigen Clubbesitzer dazu veranlasste, seine Arme abermals um die beiden zu schlingen und den Kopf zur Seite seines Sohnes zu werfen. Dies nahm der Oberkellner als Einladung, legte seinen Mund an den freigegebenen Hals und verwöhnte diesen. Naruto indessen ließ von seinem Vater ab, um seinen Text zu singen.
 

"Long ago

In the early years of the Second Age

Great elven smiths forged rings of power."
 

Kisame stolzierte auf die Bühne, gekleidet in eine enge schwarze Lederhose, ein weißes Hemd und eine schlichte Schürze aus Leder. Mit sich brachte er einen Amboss und einen Hammer, welche er vor sich aufbaute, in die Hocke ging und anfing, so zu tun, als würde er etwas schmieden. Währenddessen drückte Yondaime seinen Oberkellner sanft von sich, um seinen letzten Part zu singen.
 

"As I return to my room

And as sleep takes me by my hand

Madrigals from the wood

Carry me to neverland

In this spellbound night

The world's an elvish sight

In this spellbound night

The world's an elvish sight."
 

Ein Bett wurde von unten her hochgefahren, alles wurde dunkel gestellt. Ungesehen verschwanden alle Anwesenden, nur Yondaime ließ sich in sein Bett fallen. Die Scheinwerfer richteten sich genau auf ihn, als Deidara sich vom Kopfende aus über ihn beugte und seine Hand auf seine Stirn legte, ein hellblaues Tuch ablegte und schließlich in der Dunkelheit auf der Bühne von dieser verschwand. Naruto seines Zeichens trat dafür in den Vordergrund und sang die letzte Strophe, vielmehr sprach sie.
 

"But then

The Dark Lord learned the craft of ringmaking

And made the master ring."
 

Eine finstere Lache ertönte und im Hintergrund erschien ein Schatten. Das Geräusch von Metall auf Metall war zu hören, als die Gestalt radikal von einem Scheinwerfer angestrahlt wurde. Zum Vorschein kam Itachi, gekleidet in eine schwarze Robe, seine rechte Hand hochhaltend, an deren Zeigefinger ein goldener Ring blitzte.
 

Das Licht erlosch vollkommen. Laute Gitarrenklänge waren zu vernehmen, die langsam verschwanden und Ruhe hinterließen. Als alles still war und sich nichts mehr rührte, standen die Zuschauer auf und klatschten sich die Hände wund, einige pfiffen sogar vor Begeisterung. Alle Wesen aus der Fantasiewelt traten noch einmal auf die Bühne, Hand in Hand, und verneigten sich mehrfach, bis der Vorhang endgültig zufiel.
 

Die Vorstellung war vorbei – die Nacht aber noch lange nicht!
 

*~*TBC*~*
 

"Hey, und was ist mit mir?!", ertönte aus dem Hintergrund noch eine laute und zugleich nervige Stimme. Zum Vorschein kam Tobi, vollkommen in schwarz gekleidet – selbst seine Maske war schwarz. Um alle seine Finger herum trug er goldene Ringe. Brutal riss er die Türen auf, die ins Theater führten, doch begrüßte ihn dahinter gähnende Leere. Traurig ließ er den Kopf hängen. "Und wie soll ich jetzt endlich im Moon arbeiten können?"
 

*~*Jetzt aber wirklich TBC*~*
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

[1] Nein, das soll jetzt KEINER ernst nehmen. Damit soll nicht ausgedrückt werden, dass es gut ist, im Kummer einen über den Durst zu trinken, es soll nur Deidaras Meinung in diesem Augenblick widerspiegeln, die sich allerdings wieder ändern wird. Sasoris Gegenmeinung ist schließlich auch noch vorhanden. Bitte nicht falsch verstehen und ja nicht das Saufen anfangen!^^
 

So, wieder ein Kapitel fertig. Ich muss offen zugeben, diese Bühnenshow hat mich ordentlich geschafft, weil ich nicht genau wusste, was ich da eigentlich schreiben sollte, bis schließlich das da raus gekommen ist. *drop* Und an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Allerdings muss ich leider sagen, dass das nächste Kapitel noch einmal mindestens genauso lange dauern kann, wenn nicht sogar länger. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie Deidara in meiner One-Shot Kollektion "Art lasts forever but doesn't have to!", wenn ihr den Part "Can't Take It Anymore" kennt, wisst ihr, was ich meine.

Okay, ich hoffe, es hat euch gefallen und wir lesen uns bald im nächsten Kapitel wieder.
 

Dat Yun-chan^^

Mission 1.1

Neues Kapitel, neues Glück! Erst einmal Danke für eure netten Kommentare, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen! *verbeug* Und ich bin mittlerweile auch über meine Krise hinweg gekommen! Meine Deutschlehrerin war dabei mehr als nur eine große Hilfe – ebenso die Namensänderung von Vincents_Yunchen zu Deidaras-Yunchen, auch wenn diese aus einem anderen Grund erfolgt ist! Auch wenn ich nicht weiß, was mit diesem Jungen nun los war, mir geht es wieder gut. Außerdem war am 25.07.07 mein 16. Geburtstag! Anlässlich dessen habe ich mich extra bemüht! *Schokolade, Popcorn sowie KakuHida-, LeeGaa-, KisaIta-, SasoDei- und TobiDei-Plüschis (ihr werdet sehen, warum) verteil*

Also dann, ich wünsche euch:
 

Viel Spaß!!!^^
 

@RiehYuna & yumi_chan90: Arigatou^///^
 

@HakuXIII: Danke, das war auch eine mühseelige Arbeit, glaub mir. Klar kriegst du eine ENS, ist doch selbstverständlich, nicht? xD
 

@Deidara-Tomoki: ...Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Übertreibst du nicht? So gut kann ich nun auch wieder nicht schreiben..., oder? Ja, es sollte eine Art Zauberwald darstellen. Ich persönlich finde, das Lied wurde an "Herr der Ringe" orientiert, weshalb ich mir dachte, man solle sich vielleicht einen solchen Elbenwald vorstellen oder so. Aber tu mir einen Gefallen: Gewöhn dir das vom Stuhl Fallen ab, sonst tust du dir noch was und das will ich nicht! *dir extra ein Band geb, womit du dich an deinen Stuhl binden kannst* Auch wenn es komisch klingt, ich sorge mich um jeden einzelnen Menschen. Aber ich muss sagen, du schleimst nicht; glaube mir, ich habe schon schlimmeres erlebt, viel schlimmeres!!! Humor kommt bei mir irgendwie immer automatisch... *drop* Aber LeeGaa bekommst du, keine Bange!^^
 

@CrowFeather: Erst einmal ein dickes fettes DANKE!!! *knuddel* Nicht viele gratulieren mir! Bühnenshow und Musik, da muss man bei mir mit allem rechnen! *muhaha* Auf die beiden kommt noch jede Menge zu, ich werde noch ganz fies sein (bin ich immer zu meinen Lieblingspairings, davon ab xP)!
 

@Alle, die Red Moon in ihrer Favoritenliste haben: Es freut mich, dass so viele diese FF in ihrer Liste haben und füllt mich mit einem gewissen Grat an Freude, allerdings würde es mir mehr gefallen, wenn ihr mir sagen würdet, warum ihr diese Geschichte in eurer Liste habt. Ich bin eine junge Autorin und will schließlich wissen, was meine Leser von dem denken, was ich schreibe, würde gerne Verbesserungsvorschläge bekommen und so weiter. Ihr könnt auch Wünsche äußern, wenn ihr beispielsweise etwas Bestimmtes von einem Pairing wollt (wie zum Beispiel HakuXIII nach ZabuHaku verlangt hat, wofür ich schon etwas plane), nur bei Lemons werde ich strikt vorgehen. Ich will niemanden zwingen, einen Kommentar zu schreiben, nur helfen sie mir, die Story besser aufzubauen. Und schließlich schreibe ich nicht für mich, sondern für meine Leser! Lasst euch das bitte durch den Kopf gehen, ja? *Hundewelpenaugen mach*
 

Song: Michael Jackson – Blood on the dancefloor

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KAPITEL 5: MISSION 1.1
 

Die Turmuhr schlug elf Uhr nachts, als Hidan es vollbrachte, seinen Kopf lautstark auf die Holzplatte des Tresens zu schlagen. Ihm war es egal, ob ihm irgendjemand dabei zusah, wie beispielsweise Kakuzu es zu tun pflegte, solange er in irgendeiner Form seiner gequälten Seele die Möglichkeit verschaffen konnte, sich irgendwie zu formatieren und als Dunstwolke aufzusteigen und zu verschwinden. Noch nicht einmal wirklich vier Stunden hatte das Red Moon geöffnet, und schon war ihm, als würde er liebend gerne Selbstmord begehen – allerdings wollte er an seinem Ende zu Gott und nicht in die Hölle, weswegen er es sein ließ.
 

Er liebte die Arbeit als Barmann, sehr sogar. Es machte dem Silberhaarigen Spaß, die verschiedensten Cocktails zu mischen und dem einen oder anderen Gast einen Tipp zu geben, denn manchmal gelang es ihm sogar, sie zu seinem Glauben zu ziehen. Doch es gab auch Abende, an denen er sogar lieber am Y-Day als Kellner im Restaurant arbeiten würde! Leider Gottes lag dieser Tag schon eine ganze Woche zurück. In Kürze würden die Arbeitsplätze wieder gewechselt werden und nur Gott wusste, wo er diesmal landen würde – sieht man von Yondaime ab, denn der machte ja die Pläne unter Anleitung des Herrn.
 

In jedem Quartal wurde jedes Mitglied der Akatsuki zu einer anderen Arbeitsabteilung gesteckt. Dabei war nicht nur unklar, ob man nun im Hauptgebäude oder im Hotel zu arbeiten hatte, sowie mit wem man dort zusammenarbeitete. Man hatte natürlich seine Vorlieben, wie er es zum Beispiel bevorzugte, mit Kakuzu zusammen unten an der Bar zu arbeiten, oder wie Deidara liebend gerne mit Sasori zusammen im Restaurant arbeitete. Es war der dreißigste August, nicht mehr lange dauerte es, bis der erste Oktober war und jeder seinem neuen Arbeitsplatz zugewiesen wurde.
 

Der heutige Abend war jedoch nicht das, was man eine wirklich schöne Samstagnacht nennen mochte. Heute war wieder einmal ein so besonders unschöner Tag, an dem der Barkeeper als seelischer Mülleimer benutzt wurde. Schon von so vielen Leuten wurde der Violettäugige zugetextet, wie schlimm es doch war, sitzen gelassen zu werden, und im Großen und Ganzen war in diesen Erzählungen nie ein anderer Inhalt vorhanden! Danke, Gott, dass du ihn auf so unfreundliche Art und Weise an seinen ersten Korb erinnern musstest – und an die anderen fünf auch noch!
 

"Du siehst aus, als ob du ein Loch in diese Platten hauen wollen würdest", meinte der Maskierte neben ihm gehässig, sich daran machend, einen Trank nach Wunsch eines Kunden Sasukes zu machen, welcher ihn mehr als nur tödlich ansah. Anscheinend war Itachi nach diesem leicht merkwürdigen Ereignis am Y-Day – von dem jeder wusste, denn schließlich handelte es sich um das "Regal des Bösen", wie Naruto es so schön betitelt hatte – etwas, na ja, verärgert gewesen. Da war klar, dass Sasuke ungehalten war, immerhin musste er mit dem Schwarzhaarigen unter einem Dach leben – und hatte sowieso ein gefürchtetes Temperament. "Ist es dir etwa auch endlich über, den guten Samariter zu mimen?"
 

Kami-sama, dieser...! Vor ihm durchflutenden Ärgernisses wusste Hidan keine Worte, den Grauäugigen in diesem Moment zu beschreiben. Immer wieder schaffte er es, ihn auch nur mit einem Satz auf die Palme zu bringen, viel zu häufig für seinen Geschmack. Es ist, als wäre er ein Verbündeter des Teufels, der sich gegen Gottes Regeln stellt, ihm, den Vertreter des Heiligen, trotzte, ihm immer wieder mitzuteilen versuchte, wie falsch es doch war, so fest an die westliche Religion zu glauben, dass es anscheinend bereits wehtat.
 

Sein Kopf schnellte hoch, unverwandt blickte er in die tiefen Augen seines Gegenübers, ehe er ihn lautstark ankeifte: "Sag mal, hast du nicht mehr alle?" Okay, ziemlich unchristlich, doch auch ein besonnter Gläubiger konnte mal für einen noch so kleinen Augenblick die Fassung verlieren. "Wieso machst du das? Wieso bezeichnest du meine Religion, meinen Glauben immer wieder als etwas, das das Werk des Bösen sein würde?! Schon vergessen, dass ich zu GOTT gehöre, du aufgeblasener Bankräuber?! GOTT, dem HERRN!! Vielleicht ist es ja auch zu viel verlangt, von dir zu verlangen, das zu verstehen! Es passt schließlich nicht in dein Weltbild, dein ach so tolles Weltbild! Bis vor acht Jahren, als du zu uns gekommen warst, war Homosexualität auch etwas, das du einfach nicht akzeptieren wolltest, bis du bemerkt hast, dass du selbst auch schwul bist!!!"
 

Nun war er in Rage. Und es war eindeutig nicht gut, wenn er in Rage geriet. Zwar war es nicht unbedingt einfach, ihn dermaßen wütend zu machen, doch vollbrachte man dies, so vergaß der Silberhaarige seine Umgebung vollkommen und konzentrierte sich nur noch darauf, demjenigen Feuer unterm Hintern zu machen, der ihn in diesen Zustand gebracht hat, bis er ängstlich den Schwanz einzieht.
 

*~*
 

Entgeistert blickte Kakuzu den Christen an, doch war es nur möglich, ihm seine geistige Verwirrung von den Augen ablesen, war sein restliches Gesicht von seiner Kapuze verdeckt. Er wusste um Hidans Temperament, wusste, wie schnell er in Rage geraten konnte, doch dass er ihn anschrie, das war vollkommenes Neuland für ihn. Meist traf seine Wut irgendeinen eigens mitgebrachten Gegenstand, den man beruhigt an die Wand werfen konnte, ohne einen Einrichtungsgegenstand des Clubs zu zerstören. Dieses Mal traf sein ungeteiltes Ärgernis einen Menschen, dessen Leben man zerstören kann wie einen kleinen Zweig zerbrechen. Der Kapuzenträger war zäh, doch an Hidan konnte er scheitern.
 

"Hidan, wir sind hier bei der Arbeit!", versuchte er, seinen Partner zu besänftigen, doch scheiterte er kläglich. Anstelle Einkehrung von Ruhe in den vor Zorn erzitternden Leib, packten ihn die Hände des Silberhaarigen grob am Kragen und pressten ihn gegen die nahe gelegene Wand. Auch wenn er es versucht hätte, so wusste der Barkeeper, er hätte sich nicht befreien können.
 

*~*~*~*~*

He got your number

He knew your game

He put you under

It's so insane

*~*~*~*~*
 

"Du hast hier gar nichts zu melden!", zischte sein Gegenüber durch aufeinander gedrückte Zähne, wobei seine Stimme mehr als nur bedrohlich klang. Kakuzu fand sich mit mehr Kraft an die Wand gepresst, den heißen Körper Hidans an seinem. Trotz der prekären Situation, der Wut geladenen Aura, die den anderen umrahmte wie sich eine Schlange um ihr Opfer wickelte, rann ihm ein Schauer über den Rücken, den er sich nicht erklären konnte. Obwohl Hidan besonders in diesem Moment gefährlich war, genoss er die tiefe Stimme des anderen; was war nur mit ihm los? "Du kannst dir doch nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie schwer es für mich ist, als Christ in einer Kirche angenommen zu werden, nur, weil ich schwul bin! Du mit deinem sorgenfreien Leben, deinem Geld, du hast alles, was ich mir erträumen kann! Allerdings besitze auch ich etwas, was du nicht kennst!!"
 

Sein Kragen wurde losgelassen, violette Augen starrten ihn kurzzeitig an, wandten sich ab, fixierten einen Gegenstand, eine eigene Vase, die sogleich ihren Weg an die Wand fand und in mehrere Scherben zerbarst. Hidan holte tief Luft, allem Anschein nach, um sich wieder zu beruhigen. Schließlich stand er still, atmete wieder normal, hielt die Augen geschlossen. Einzig eine kleine Schweißperle an seiner Schläfe zeugte von dem eben Geschehenen, gleichwohl das nun zerknitterte Hemd Kakuzus.
 

"Ich besitze das Wissen, meine Gefühle zu deuten", sagte der Silberhaarige, bevor er sich von ihm abwandte und damit beschäftigt war, einen Cocktail zu mixen. Der Grauäugige klammerte sich mit seinen Fingern in den Stoff seines Hemdes, direkt über seinem Herzen. Wenn er nur eine freundschaftliche Sympathie gegenüber dem Gläubigen empfand, wieso schmerzte es dann so sehr?
 

*~*
 

Mit der momentan herrschenden Situation im Restaurant des Red Moon war Kisame Hoshigaki mehr als nur einfach überfordert. Auf seine silberne Armbanduhr blickend, wurde ihm bewusst, dass er seit geschlagenen zehn Minuten bereits an ein und demselben Tisch stand und darauf wartete, dass sein Kunde vor ihm seine Bestellung aufgab. Sein Fuß trippelte schon automatisch auf dem Fußboden, seine Augen verengten sich zu Schlitzen wie die seines Lebensgefährten, erschafften somit einen Blick, der einen Stein zur Supernova bringen konnte, fixierte dieses rosahaarige Etwas männlichen Geschlechtes vor sich. Dass es sich dabei um Sänger Shuichi Shindou von Bad Luck handelte, verschlechterte die Situation bloß.
 

Seinem blonden Sitznachbarn erging es wohl genauso. In genervter Manier fuhr er mit seiner Hand durch die kurzen Strähnen seines Haares, seine Brille drohte, ihm von der Nase zu fallen und die Zigarette in seinem linken Mundwinkel war so weit runter gebrannt, dass der Filter zu brennen anfangen mahnte. Vage erinnerte sich Kisame an einen Artikel mit einem Bild, in dem es um den Schriftsteller Eiri Yuki ging. In diesem Moment hatte er wohl mit diesem zu tun.
 

"Ich will nur ein Glas Wasser und fünf Aspirintabletten...", die Stimme des Autors war schwach und wirkte hervorgepresst. Die Hand, die zuvor noch durch seine Haare fuhr, verblieb an seiner Stirn, ließ ihren Daumen und ihren Zeigefinger seinen Nasensteg massieren. Der Blauhaarige kannte dieses Verhalten nur zu gut: Itachi tat dies immer, wenn er Migräne hatte.
 

"WAS!?", die Stimme Shuichis echote fast schon durch das gesamte Restaurant. Aus seinen Augen traten wie auf Knopfdruck Tränen und ehe sich der Kellner versah, der soeben in rein gar nicht säuberlicher Schrift endlich wieder eine Bestellung aufgeschrieben hatte, lag er schon quer auf der Tischplatte, umklammerte in einem fast schon verzweifelten Todesgriff die Oberarme des Schreibers und sah ihn mit dermaßen wässrigen Hundewelpenaugen an, dass dem Akatsuki allein von diesem Bild vor ihm schlecht wurde – mit Itachi zusammen zu sein, veränderte jemandes Weltansicht vollkommen. "Wieso das denn?! Jetzt habe ich dich extra eingeladen – noch dazu in den meist angesagten Club Tokyos", ein leichtes Grienen erschien auf den Lippen des Blauhäutigen, "und du weigerst dich, etwas zu essen!? Bedeutet dir meine Liebe denn nichts?!"
 

"Du gehst mir gehörig auf den Sack!" Für einen Autor hatte er eine sehr interessante Ausdrucksweise, doch; Kisame war sich sicher, vor sich zu sehen, wie eine Beziehung zwischen Sasuke und Naruto beziehungsweise Gaara und Lee aussehen würde: katastrophal! "Ich habe seit achtundachtzig Stunden nicht mehr geschlafen, weil ich meinen Roman fertig schreiben musste! Mir dröhnt der Kopf als würde er jeden Augenblick implodieren, und ich habe das Gefühl, jeden Moment einfach einzuschlafen. Und du erwartest allen Ernstes von mir, dass ich jetzt noch in der Lage bin, irgendetwas zu essen?!"
 

Schnell entfernte sich Kisame, denn einen solchen Ehestreit brauchte er am heutigen Abend nicht mehr. Vor einigen Minuten hatte er es geschafft, in Gaara und Naruto zu kommen, die sich so angeblickt hatten, als würden sie hoffen, ihr Gegenüber würde jeden Moment tot umfallen. Heute hatte er rein gar kein Glück, zumal sein Hauswiesel in Menschengestalt heute mit dem falschen Fuß aufgestanden ist – er ist aus dem Bett gefallen.
 

Die große Uhr schlug einmal, tief, dunkel, verheißungsvoll. Die Uhrzeit war egal, Kisame wusste auch so, was es zu bedeuten hatte. Seine eisblauen Augen suchten nach seinem schwarzhaarigen Partner, nur, um ihn am anderen Ende des Restaurants zu entdecken. Neben ihn trat Deidara, bewaffnet mit einem Tablett leerer Teller, die er in die Küche brachte. Als er dies erledigt hatte, stellte er sich neben den Blauschopf: "Viel Glück, Kisame. Soll ich vielleicht was für dich übernehmen, un?"
 

Die Großzügigkeit des Blonden kam wie gerufen! Augenblicklich fing er an, maliziös zu grinsen, als er anfing, dem Blondhaarigen etwas verheißungsvoll ins Ohr zu flüstern. Mit jedem Wort verzerrte sich dessen Gesicht weiter und als der Cherty, der ägyptische Fährmann der Toten, geendet hatte, sah er ihn ungläubig an: "Wirklich, un?"
 

Auf sein Nicken hin strahlte Deidara dermaßen hell, dass er der Sonne selbst Konkurrenz machen konnte. Begierig darauf, an sein Ziel zu kommen, rannte er in die Küche. Kaum eine Sekunde war vergangen, in der er wieder vor ihm erschien, bewaffnet mit einem Glas Wasser und einer Packung Aspirintabletten. Tja, Mister Yuki, man sollte wissen, dass Fangirls – oder Fanboys, wie in diesem Falle – überall lauerten!!!
 

Endlich war Itachi bei ihm angekommen. Wortlos drückte dieser in verdammt schleppender Manier Sasori seine Aufzeichnungen in die Hand. Das war zu langsam, viel zu langsam! Kisame hatte nicht besonders große Lust darauf, abermals eine Standpauke über Verspätungen zu hören; er griff radikal nach dem Arm des Schwarzhaarigen und zog ihn hinter sich her, raus aus dem Restaurant, die Treppen hinauf ins Theater, an der Wand entlang, durch die hinter Pflanzen versteckt gehaltene Tür, die geheime Treppe hinab. Bis sie vor der metallenen Tür standen, war kein einziges Wort gefallen. Als der Blauhaarige den Arm seine Liebsten losließ, um mit dem seinen anzuklopfen, konnte er aus seinen Augenwinkeln heraus erkennen, wie der durch die Kontaktlinsen Rotäugige seine Schulter massierte. Dafür würde er wohl noch etwas zu hören bekommen, ups...
 

"Herein", ertönte gedämpft hinter dem Gebilde aus Metall. Langsam öffnete Kisame die Tür, nur, um von dem Bild vor sich geschockt zu werden. Sein Chef trug eine schwarze Hose mit geringem Schlag und schwarze Stiefel, nicht mehr und nicht weniger. In seinen Händen hielt er zu seiner linken einen grünen Yukata mit blauen Flammen und in seiner rechten einen weißen mit roten Flammen. Als er seinen blonden Kopf drehte und sie beide mit seinen blauen Augen erkannte, musste er lächeln. "So früh? Dann haben meine Predigten wohl doch geholfen! Setzt euch!"
 

Das ließen sich die beiden Kellner nicht zweimal sagen. Mit einem >Plopp< saßen beide synchron in den gemütlichen Sesseln und schlugen die Beine übereinander – Itachi verschränkte zusätzlich noch die Arme vor der Brust, während Kisame sie auf den Lehnen ruhen ließ.
 

"Ich bin gerade am Debattieren, welchen ich morgen zum Fest zur Verabschiedung des Sommers anziehe", verkündete der Big Boss, wandte sich wieder seinen beiden Kimonos zu und zog radikal den grünen über, bevor er sich auf seinen Chefsessel pflanzte. "Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ratsam ist, euch diese Mission zu geben, aber ich denke, zumindest einer von euch wird verstehen, wie es sich anfühlt, auch wenn er nichts mehr damit zu tun hat und nur noch den Namen trägt." Dabei blickte er den Uchiha aus seinen Augenwinkeln heraus an. "Es wurde ein Schwert aus dem Museum der Polizeigeschichte Tokyos [1] entwendet. Dieses Schwert gehört genau genommen einer Familie, die seit Generationen im Polizeigeschäft tätig ist." Er seufzte tief, holte ebenso tief Luft, als würde er sich auf ein Unheil vorbereiten. "Es ist das Tsukuyomi des Uchiha-Clans."
 

Es passierte wahrhaftig. Itachis Augen weiteten sich vor Schock und seine Arme hingen schlaff an seinem Körper hinab. Wie Yondaime bereits gesagt hatte, war der Uchiha-Clan DIE Polizeifamilie überhaupt. In jedem Bezirk Tokyos gab es ein Revier, in dem zumindest ein Mitglied der Familie arbeitet – meistens als Hauptkommissar. Bisher war jedes Mitglied des Clans ein Polizist geworden, nur lag es Itachi und Sasuke nicht ferner, in die Fußstapfen ihrer Ahnen zu treten. Das Red Moon war ihre Spielwiese, nicht die gesamte Stadt! Und mal ehrlich: Itachi in einer blauen Uniform mit einer Polizeimütze? Nicht einmal beim Bondage!
 

"Wo ist es?", fragte der Schwarzhaarige seinen Chef. Seine Stimme war emotionslos, kalt, gar eisig, sodass man sich wunderte, wieso das Büro nicht einfror. Seine ganze Haltung schien sich verändert zu haben, doch klar war auf jeden Fall, dass sich seine Laune verschlechtert hatte. Und Kisame bekam das alles dann immer ab!
 

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Since you seduced him

How does it feel

To know that man here

Is out to kill?

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"Am Hafen", antwortete Yondaime, reichte ihnen beiden jeweils einen kleinen Zettel, auf dem die genaue Adresse stand. "Er wohnt in einem Hausboot, das man königlicher Weise Tori genannt hat. Und ich denke, ich muss euch dieses Mal kein Glück wünschen, nicht wahr?" Er schmunzelte, erhob sich und verbannte sie aus dem kleinen Raum. "Enttäuscht mich nicht, Shiva und Cherty."
 

Damit erhoben sich die beiden, verbeugten sich kurz und verschwanden aus dem Raum. Die Metalltür fiel mit einem Klacken ins Schloss und es war still, bis Itachi diese Stille schließlich durchbrach: "Kisame." Genannter blieb stehen auf seinem Weg die Stufen hinauf und drehte sich um, seinem Geliebten somit in die Augen sehend. "Wir müssen noch etwas klären, bevor wir losgehen." Das sagte er dermaßen ruhig und gelassen, dass der Eisblauäugige mehr als einfach nur Angst bekam. "Mein Arm ist kein Expander."
 

Damit schritt er grazilen Ganges an dem stocksteif stehenden Kisame Hoshigaki vorbei, welcher ihm einfach nur dumm hinterher blicken konnte. Uchihas!
 

*~*~*~*~*

Every night stance is like takin' a chance

It's not about love and romance

And now you're gonna get it

*~*~*~*~*
 

*~*
 

Missmutig verdrehte Gaara die Augen. Konnte Lee nicht ein einziges Mal still sitzen, wenn es schon nichts zu tun gab??? Er jedenfalls konnte sich nicht beklagen, hatte er hier im Hotelbereich eh nicht viel zu tun, wenn niemand nach dem Zimmerservice verlangte. Genervt saß er in einem Sessel der Lobby, einen Bleistift in der Hand und sein Mathebuch sowie sein Heft auf den Oberschenkeln, damit beschäftigt, seine Hausaufgaben abzuschließen. An einen Tisch konnte er nicht gehen, waren diese alle gerade erst zum Putzen freigegeben worden, doch fühlte sich niemand angesprochen, dieser Tätigung nachzugehen.
 

Zusätzlich zu seinem Problem, keinen Tisch zu haben, was das Schreiben ein wenig behinderte, hüpfte dauernd ein grünes Eichhörnchen um ihn herum und versuchte, ihn mit irgendwelchen Phrasen zuzutexten, die er überhaupt nicht verstand. Einzig und allein hörte er etwas, das sich verdammt nach "Fest zur Verabschiedung des Sommers", klang, gleichwohl den Worten "Du", "Begleiten" und "Mich", was sein Gehirn kurzzeitig zu der Realisation führte, dass Lee ihn gerade wahrhaftig dazu einlud, mit ihm auf diese Festivität zu gehen.
 

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Every hot man is out takin' a chance

It's not about love and romance

And now you do regret it

*~*~*~*~*
 

"Lee, kannst du nicht einmal kurz die Klappe halten?", zischte er bedrohlich dem anderen zu. Die ewige Nähe, die der andere ihm entgegen brachte, machte ihn milde gesagt verrückt. Für ihn war es ungewohnt, jemanden so nah an sich zu haben. Leider gab es in seinem Leben das Problem, dass er mit dem Jungen in dem hautengen, grünen Anzug in eine Klasse ging. Zwar saß er ganz hinten und am Fenster, doch konnte niemand den Schwarzhaarigen davon abhalten, sich auf dem Platz neben ihm niederzulassen, womit er diesen Störfaktor rund um die Uhr zu ertragen hatte.
 

Es war nicht einfach für ihn, jemanden um sich zu haben. Als kleines Kind wurde er immer wieder abgestoßen, hatte nie wirklich Freunde gehabt und wurde selbst von seinen Eltern verbannt. Auch wenn seine Geschwister damit gut zurechtkamen, er tat dies nicht. Ja, er war froh, von Sasori aufgenommen worden zu sein, doch seitdem ihn seine Mutter mit einem Hass erfüllten Gesicht vor die Tür geschmissen hatte, traute er sich nicht mehr, zu viele Gefühle für einen Menschen zu empfinden, aus Angst, auch von diesem abgewiesen zu werden. Nach außen hin wirkte er kalt und arrogant, in seinem Innern war er zerfressen und eine gematerte Seele.
 

"Ach, komm schon, ich weiß, dass du auch auf dieses Fest gehen willst!", hörte er die Stimme des Jugendlichen, der bei einem Verrückten aufwuchs, welcher anscheinend mehr als nur auf ihn abfärbte. "Ich weiß, dass es dir gefallen wird!" Und schon befand er sich in seiner so genannten "Nice-Guy-Pose", einfach gesagt mit hochgehaltenem Daumen und einem Lächeln, das seine perlweißen Zähne regelrecht blitzen ließ.
 

"Nein, nein und nochmals nein", widersprach er dem Grünliebhaber, doch ließ dieser sich nicht davon abbringen, vor seiner Nase herumzuhüpfen wie ein Flummi. Kami-sama, warum war er nur so gestraft? Mittlerweile machte ihm dieses... Etwas vor ihm sogar schon Angst! "Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin? Du solltest auch lieber deine Mathematikhausaufgaben machen und die Definition für Vektorrechnung abschreiben! Wie ich dich kenne, hast du das noch nicht gemacht!" Er selbst wollte dies eigentlich schon am Morgen abgeschlossen haben, doch sein Halbbruder kam ihm mit Hausputz dazwischen.
 

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Gaara!", kam die Entgegnung wie aus der Pistole geschossen von seinem Gegenüber. Als der Rothaarige von seinem Buch aufsah, glaubte er, gleich an einem Herzinfarkt zu krepieren. Lee stand über ihm gebeugt vor dem Sessel, die Arme auf den Lehnen abgestützt, sein Gesicht nur Millimeter von seinem eigenen entfernt. Und es erschrak ihn, sehr sogar. Diese plötzliche Nähe zu dem anderen, die direkte Sicht in die schwarzen Seelenspiegel des anderen, der Atem aus dessen Mund auf dem eigenen. Die Stimme des Chinesen war zu nah an seinen Ohren, klingelte in seinem Kopf wie tausende Kirchenglocken, als er in einem verbotenen Ton flüsterte: "Die habe ich schon gestern erledigt, damit ich morgen genügend Zeit habe, mich auf das Fest vorzubereiten."
 

*~*~*~*~*

To escape the world I've got to enjoy that simple dance

And it seemed that everything was on my side

Blood on my side
 

He seemed sincere like it was love and true romance

And now he's out to get me

And I just can't take it

Just can't break it

*~*~*~*~*
 

Die Wärme von Lees Körper umzauberte ihn wie eine Aura, ließ jeden, der ihm zu nahe kam, unweigerlich dieses Feuer in ihm spüren. Gaara spürte sein Herz verschnellt in seiner Brust schlagen, konnte sich jedoch nicht erklären, ob es nun Angst vor der unmittelbaren Präsenz des anderen war oder etwas anderes, etwas für ihn Unerklärliches. Unwillkürlich atmete er tief ein, nahm den leicht herben Geruch Lees in sich auf. Ein Geruch, der ihm in der Nase kitzelte, ihm ein merkwürdiges Kribbeln in den Bauch jagte, das er nicht zu deuten wusste. Was war das nur, was der Schwarzhaarige mit ihm anstellte?
 

"Komm schon, gib dir einen Ruck, Gaara", wisperte sein Gegenüber und der Türkisäugige wurde sich der Tatsache bewusst, dass der Muskel in seiner Brust nicht aus Angst schlug. Er pumpte sein Blut hinauf in seinen Kopf, wo es seine blassen Wangen um einen schönen Rot-Ton bereicherte, gleichwohl hinab in tiefere Regionen, verursachte ein gewisses Ziehen dort, was ihm nicht nur peinlich war, sondern ihn auch sich fragen ließ, was gerade für ein Wandel mit seinem Körper vonstatten ging. "Ich weiß, dass es dir gefallen wird. Nun komm schon, ich würde so gerne mit dir auf dieses Fest gehen!"
 

Gaara wusste nicht, wie ihm geschah, als er unkontrolliert zusagte. Einzig und allein wusste er, wie Lee quer durch die Lobby sprang und vor Freude schon fast ein Lied zu trällern gedachte. Sein Herzschlag normalisierte sich, das unangenehme Ziehen verschwand, doch die Ungewissheit, die dieser kurze, für ihn ewig erscheinende Moment hinterließ, blieb...
 

*~*
 

*~*~*~*~*

Itachi got your number

And Itachi ain't your friend

Look who took you under

With seven inches in

Blood is on the dance floor

Blood is on the knife

Itachi got your number

And Itachi says it's right

*~*~*~*~*
 

Schlecht gelaunt stieg Itachi aus dem Taxi aus. Er war grantig – nicht unbedingt, weil Kisame ihm den Arm ausgerenkt hatte. Wie konnte es jemand wagen, etwas zu stehlen, was eigentlich seiner Familie gehörte?! Gut, seit seinem Outing hatte er mit dem Uchiha-Clan nichts mehr zu tun, hatte sein Vater nicht nur ihn, sondern auch gleich Sasuke vor die Tür gesetzt, aber trotzdem hinderte es ihn nicht daran, einen gewissen Groll gegen diesen Dieb zu hegen. Man sah ihm reine Wut jedoch nicht an, war er ähnlich Sasori – von dem er wusste, dass er drei ganze Stunden vor dem Telefon gesessen und sich nicht getraut hat, Deidara auf das Fest zum Ende des Sommers einzuladen, bis Gaara ihm mit dem Putzlappen eine übergezogen hatte – die Ruhe in Person, ein Eisklotz, den kein noch so großer Ärger zum Schmelzen bringen konnte.
 

"Ich bringe den Kerl um!", bis auf dieser Ärger. Mit voller Wucht schlug er die Autotür zu, dass der Fahrer erschrocken zusammenzuckte, doch störte ihn das herzlich wenig, um nicht zu sagen gar nicht. Seine rot gefärbten Augen überflogen die am Hafen vor Anker liegenden Boote, auf der Suche nach dem Zielort, während Kisame neben ihn trat und ihm seinen Mantel gab, den sie aufgrund ihrer Bekanntheit und der Anonymität wegen nicht im Taxi haben tragen können. Die Arme durch die Ärmel steckend, wandte er sich an seinen Gefährten: "Kannst du dieses verdammte Hausboot sehen?"
 

In der Tat, er sah schlecht. Zwar hatte er seine Kontaktlinsen eingesetzt, doch vermischten sich ihr Rot mit dem Schwarz der Nacht und des fast vollkommen unbeleuchteten Hafens, wodurch er somit fast gar nichts erkannte. Selbst ein Maulwurf mit Sonnenbrille hätte mehr Erfolg! In diesem Moment debattierte er mit sich selbst: Sollte er seine Brille aufsetzen oder nicht? Seufzend holte er ein kleines Täschchen heraus, fummelte seine Linsen aus den Augen, legte das Täschchen mit ihnen darin wieder weg, holte das Brillenetui hervor und setzte das darin enthaltene Nasenfahrrad auf, ehe er das kleine Etui in einer Manteltasche verschwinden ließ.
 

Seine Schritte führten ihn, jetzt, wo er alles erkennen konnte, zu einem ganz bestimmten Boot, Hausboot Tori. Darin sollte das Katana sich befinden, dort sollte der Dieb es versteckt haben. Zielstrebig führten seine Schritte zu jenem von den kleinen Wellen bewegtem Kahn, mit dem Wissen, seine Geliebten dicht hinter sich zu haben. Seinen Mantel zugeknöpft habend, knackte er seine Fingerknöchel, darauf aus, dem Dieb zu zeigen, was es hieß, sich mit einem Uchiha anzulegen!
 

*~*~*~*~*

He got your number

How does it feel

To know this stranger

Is out to kill?

*~*~*~*~*
 

Vor der schwankenden Behausung auf dem Wasser kam er zum Stehen. Er konnte das Schild nicht erkennen, welches an einer Art Briefkasten auf den Steg geschweißt wurde, doch ehrlich gesagt war es ihm auch vollkommen egal, wie die Person hieß, die jeden Moment die schlimmste Art der Folter kennen lernen würde, die es auf der Welt gab. Seine Augen wanderten weiter, auf die robuste Holztür. Auf das nicht besonders sicher erscheinende Metallgebilde springend, versuchte er, die zu öffnen, musste jedoch einsehen, dass er gegen eine geschlossene Tür nicht ankam. Allerdings hatte er seinen eigenen Türöffner dabei: "Kisame!"
 

Dieser wusste genau, was seine Aufgabe war. Itachi wich einige Schritte zur Seite, weg von der Tür, die Reling entlang, dem Cherty Platz zu machen. Er konnte das maliziöse Grinsen auf dem Gesicht des Blauhaarigen mehr als nur genau erkennen, als selbiger sich in Stellung brachte und radikal gegen die Tür lief. Mit einem lauten Knacken zerbrach das Schloss und ließ die Pforte nach innen hin einfach aufschwingen, als sei nichts gewesen. Auch auf das Gesicht des Schwarzhaarigen schlich sich ein Grienen. Wofür schwierig Türen öffnen mit Dietrichen, wenn man Kisame hatte, denjenigen unter ihnen mit der größten Ausdauer sowie Muskelkraft? Und nun war es Zeit für einen mentalen Mord!
 

Ohne Umschweife betrat er das eine Zimmer, aus dem dieser kleine Hauskahn nur zu bestehen schien. Trotz des geringen Platzes sah es hier eigentlich recht gemütlich eingerichtet aus. Der Raum war in vier Teile geteilt, einer davon mit Wänden abgetrennt – höchstwahrscheinlich das Badezimmer. Die Küche bestand aus im Mondlicht dunkel glänzendem Holz, einem Vierplattenherd sowie Mikrowelle, Backofen und kleinem Kühlschrank, alles in das Holz eingearbeitet. Kochtöpfe, Pfannen und jegliche andere Utensilien waren nicht zu sehen – was hieß, sie waren in Schränken und Schubladen versteckt. Gleich daneben grenzte das Wohnzimmer, einzig aus einem Teppich, einem Tisch, einer großen und gemütlich wirkenden Couch sowie einem Fernseher versehen. Hinter einem Apothekerschrank befand sich der Schlafzimmerteil – viel mehr das große Bett, denn mehr war es nicht. Der ganze Raum glänzte mit Vitrinen, in denen Schwerter untergebracht waren, waren diese nun Katana, Breitschwerter, Einhänder oder Zweihänder, schien nicht relevant zu sein.
 

Jegliche Vitrine suchten seine dunkelblauen, fast gänzlich schwarzen Augen in der Farbe des Onyxes ab, auf der Fahndung nach dem Schwert seiner Familie, doch schien es so, als wäre genau dieses von der Bildfläche verschwunden. Verdammt, wo hatte dieser...! Ihm fielen keine Worte ein, den Dieb in seinen Gedanken zu verfluchen.
 

Ein Schnarchen von weiter weg riss ihn aus seiner Vorstellung, einem beliebigen Mann jeglichen Knochen einzeln zu brechen und ihn dann irgendwie der Zellatmung unfähig zu machen, und brachte ihn dazu, seinen Blick auf das Bett zu richten, viel mehr die Person darin. Es war ein Mann, eigentlich stattlich gebaut und ansehnlich, wäre da nicht der Speichel, der ihm beim Schlafen aus dem Mundwinkel lief. Und was befand sich in seinen Armen wie ein Teddybär? Tsukuyomi!
 

*~*~*~*~*

He got your baby

It happened fast

If you could only

Erase the past

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Itachis Stirn legte sich in Falten, seine Augen formten sich zu Schlitzen, als er dem Versuch erlag, diesen Kerl mit der bloßen Kraft seiner Gedanken zu eliminieren. Es ist nicht erwähnenswert, dass es bei dem Versuch blieb. Gar nicht auf die Lautstärke, die seine Stiefel auf dem hölzernen Fußboden machten, achtend, ging er durch das Zimmer, direkt auf das Bett zu. An seinem Rande blieb er stehen, sah sowohl auf den Mann als auch auf das Schwert, immer abwechselnd, eine Idee ausbrütend, wie er es unbemerkt wegnehmen könnte. Leider musste er zugeben, dass es diese nicht mehr gab.
 

Mit einem Schnurren, gefolgt von einem hohen Quietschen erwachte der junge Dieb, kroch auf seinem Bett zurück und lehnte sich an die Wand, das Katana fest umklammert, die gräulich glänzenden Augen mit Furcht gefüllt, die Gestalt zusammengesackt und zusammengekauert wie ein verängstigtes Kind. Itachi wusste, warum.
 

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Every night stance is like takin' a chance

It's not about love and romance

And now you're gonna get it

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Ein boshaftes Grinsen schlich sich abermals auf seine sonst fein wirkenden Züge, brachten die zwei Falten unter seinen Augen nur noch mehr zum Vorschein. Nun war der Zeitpunkt der Rache gekommen, sollte sein Gegenüber sich dazu entschließen, sich nicht seinem Willen zu beugen – und auch wenn er dies tat, würde er auf jeden Fall leiden!
 

"Gib mir das Schwert", seine Stimme war ruhig, rauchig und von Bosheit nur so durchnässt, hatte in ihrer Tonlage den Weg einige Oktaven nach unten gefunden. Der arme Junge vor ihm kauerte sich in die Ecke, wurde immer kleiner, doch kam dem Anschein nicht einmal ansatzweise auf die Idee, seinem Befehl einfach Folge zu leisten.
 

"N... nein...", stotterte er mit einer hohen, dank der Angst piepsig klingenden Stimme. "D... dieses Schwert ha... habe ich von mein... meinem Bruder bekommen, z... zum Geburtstag! U... um nichts in der Welt g... gebe ich es her!"
 

"Schade, denn ich denke, einige Jahre hinter Gittern aufgrund von Aufbewahrung von Diebesgut würden dir nicht zugute kommen", Itachi nahm seine Brille ab. Diese kleine Ratte hatte wirklich den Mut, ihm zu trotzen, alle Achtung. Allerdings war es nicht Mut, sondern Leichtsinn, denn eines hatten alle Uchihas gemeinsam: Wenn sie zornig sind, sollte man mit allem rechnen. "Besonders, wenn der Uchiha-Clan die Ermittlungen leitet. Gib mir Tsukuyomi oder du stirbst!!"
 

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Every hot man is out takin' a chance

It's not about love and romance

And now you do regret it

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Die Augen des kleinen Diebes weiteten sich, doch anstatt das Katana wegzugeben, umklammerten seine Finger es nur stärker. Wusste er überhaupt, mit wem er es zu tun hatte? Der Shiva drehte sich um, sah, wie sein Partner sich langsam auf den Weg an Deck machte. "Was hast du vor, Cherty?"
 

Der Fährmann der Toten aus dem alten Ägypten drehte sich um, offenbarte seine spitzen Zähne in einem maliziösen Grinsen, doch antwortete nicht und ging weiter. Der Schwarzhaarige tat es damit ab, wandte sich wieder seinem Opfer zu, welches mittlerweile aussah, als würde es ein Erdbeben initiieren wollen, so stark schüttelte sich der junge Leib.
 

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To escape the world I got to enjoy this simple dance

And it seems that everything was on my side

Blood on my side
 

It seemed sincere like it was love and true romance

And now he's out to get me

And I just can't take it

Just can't break it

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"W... wer sind Sie?", die Stimme des Jungen hatte drastisch an Lautstärke verloren, wurde immer leiser, heiserer. Tränen traten aus seinen Augenwinkeln hervor, kullerten langsam seine Wangen hinab, trafen auf die Bettlaken sowie seine Kleidung, doch interessierte dies den Dunkelblauäugigen nicht. Vielmehr war er erstaunt, wie stark der andere unter der Angst schon zusammenzubrechen drohte.
 

"Ein Gott des Hinduismus'", hauchte er ihm entgegen, nahm erfreut war, wie sich die Züge des Jungen noch weiter verzerrten. Es machte ihm Spaß, diesen Knaben zu quälen, doch er wusste, je länger er brauchte, desto wahrscheinlicher wird es, von der Polizei gefangen zu werden. "Gib mir endlich dieses Schwert, verdammt!"
 

Ein tiefes, Angst erfülltes Seufzen erklang, als die zittrigen Arme sich etwas lockerten, mit jeder Sekunde mehr. Langsam streckten sich die Arme aus, präsentierten ihm das Schwert, welches er unbedingt in diesem doofen Museum wieder sehen wollte. Bedächtig fuhr Itachi eine Hand aus, war bereit, jede Sekunde nach der Scheide zu greifen, in der die Klinge ruhte.
 

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Itachi got your number

And Itachi ain't your friend

Look who took you under

With seven inches in

Blood is on the dance floor

Blood is on the knife

Itachi got your number

You know, Itachi says it right

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Ein starkes Ruckeln ging durch das gesamte Boot, einen Augenblick, bevor der Shiva in der Lage war, das Katana in seinen Händen halten zu können. Er wurde gegen die nahe gelegene Wand geschleudert, mit der sein Rücken lautstark kollidierte. Ein heißer Schmerz schoss seine Wirbelsäule hinauf, welcher ihn wehleidig aufkeuchen ließ. Was immer dies hier hervorgebracht hatte, Kisame hatte damit zu tun!
 

Sich schnell von der Wand abstoßend, griff er radikal nach dem auf der Bettstaat gelandeten Schwert, rannte quer durch den Raum hinaus aufs Deck, sah sich um und musste zu seinem Leiden feststellen, dass der Hafen mindestens tausend Meter von ihnen entfernt war. Eine delikate Augenbraue wanderte nach oben, als er die Schritte des Eisblauäugigen hinter sich wahrnahm. Sich umdrehend, blickte er direkt in ein sadistisches Grienen.
 

"Was hast du dir dabei gedacht, uns aufs Meer hinaus zu bringen, wo dieses Etwas von einem Kahn nicht einmal ein Rettungsboot hat?", fragte Itachi den anderen skeptisch, sich dabei den Rücken haltend, als eine Welle von dumpfem Pein abermals durch seinen Körper rann.
 

"Kannst du etwa nicht schwimmen?", das Grinsen des Blauhaarigen erweiterte sich, als er seinen Partner radikal über seine Schulter warf und zur Reling trat. Alles Zappeln, welches der Shiva tat, um irgendwie freizukommen, half ihm nicht, ließ den anderen ihn nur noch stärker festhalten. "Du bist doch kein wasserscheues Wiesel geworden, oder?"
 

Der Schwarzhaarige war nicht einmal mehr einer Antwort fähig, als Kisame ihn einfach herunterwarf. In dem kurzen Zeitraum seines Falles spürte er nur allzu deutlich, wie die salzige Meeresluft an seinem Leib entlang preschte, ihn frieren ließ und ihn plötzlich gänzlich verließ, als er mit der Wasseroberfläche zusammentraf und leicht untertauchte. Augenblicklich bildete sich Gänsehaut bei ihm, seine Lungenflügel waren auf solch einen rücksichtslosen Sauerstoffverlust nicht vorbereitet, schrieen nach Luft, zwangen ihn mit Schmerzen in den Bronchien und Bronchiolen dazu, so schnell es ging wieder aufzutauchen. Und er wusste, sein Geliebter würde leiden, wenn er wieder an Land ankam!
 

*~*
 

*~*~*~*~*

A stranger's got your number

A stranger ain't your friend

Look who took you under

He put seven inches in

Blood is on the dance floor

Blood is on the knife

A stranger's got your number

A stranger says it right

*~*~*~*~*
 

Langsam und vorsichtig schlich er sich durch den Haupteingang, blieb den Angestellten und den Besuchern unsichtbar, versteckte sich im Schatten wie ein Ninja auf einer Mission, presste sich gegen die Wand. Er war ein Jäger, ein Sucher, wollte ihn finden, seine Zielperson.
 

Unauffällig duckte er sich, wanderte unter dem Schalter im Empfangsbereich vorbei, ohne auch nur im Ansatz entdeckt zu werden, gelangte bis zu den Treppen, erklomm die Stiegen und fand sich alsbald im Restaurant wieder. Die Maske, die er trug, beschränkte seine Sicht leicht, doch das interessierte ihn herzlich wenig, als er sich zwischen Kakteen versteckte, hinter denen ihn niemand vermutete – kein Wunder, die Dinger hatten Stacheln und pieksten ungemein!
 

Viele Kellner huschten an ihm vorbei, nur nicht der, den er vor seinen suchenden Augen haben wollte, sein Opfer, welches seinen Hunger nach etwas stillen würde. Mit seiner Zunge leckte er sich über die trockenen Lippen, befeuchtete sie. Es konnte nicht ewig dauern, bis er an ihm vorbeiging!
 

Vor ihm erschienen orangefarbene Augen, die eine Mischung aus Rot und Orange waren, aussahen wie ein Sonnenuntergang am Strand, die argwöhnisch in seine Richtung blickten. Unwillkürlich den imaginären Kloß in seinem Hals runterschluckend, duckte er sich tiefer in die Wüstenblumen, hoffte, nicht entdeckt zu werden.
 

"Sasori-danna, was ist, un?", fragte die helle Stimme seines Zielobjektes hinter ihm. Er konnte genau erkennen, wie es sich langsam und bedächtig näherte, dabei die Person mit den orangefarbenen Seelenspiegeln fragend mit seinen blauen ansehend. Es blickte zwischen dem jungen Mann und den Pflanzen hin und her. "Gefallen sie dir? Wenn ich mich nicht irre, hat Zetsu sich mit seiner ehemaligen Fleuristenkollegin zusammengesetzt und diese Dinger direkt aus der Gobiwüste hergeholt. Ich finde sie richtig schön, aber ihre Stacheln sind verdammt spitz, un." Dem Jäger fiel das Pflaster auf, welches sich sein Ziel um den rechten Zeigefinger geklebt hatte.
 

"Ja, sie sehen wirklich hübsch aus mit diesen rosa und blauen Blüten", stimmte nun auch der Orangeäugige mit ein. Er drehte sich zu seinem blondhaarigen Ziel um. "Wie geht es Yuki-san?"
 

"Der schläft jetzt im Hotel, un", seufzte der Blonde. "Es hat lange gedauert, bis ich Shuichi-kun von ihm wegbekommen habe, aber jetzt ist alles in Butter. Morgen Abend wird er wieder herkommen und ich bekomme meine Bücher handsigniert!" Er schob den Mann mit den orangefarbenen Seelenspiegeln weg. "Da hinten ruft dich einer. Geh besser hin, bevor er noch ungemütlich wird!" Womit die Pupillen in der Farbe von Orangen verschwanden. Die blauen Saphire des anderen, seines Ziels richteten sich noch einmal auf die Kakteen, bevor ein Seufzen über seine Lippen drang und er sich umdrehte, bereit, ebenfalls zu gehen. Das war seine Chance!
 

Mit einem gewagten, jedoch problemlos durchgeführten Sprung kam er aus den Wüstenblumen hervor, griff nach dem Körper des Blondhaarigen, schlang seine Arme um dessen Hals, seine Beine um dessen Hüfte, nahm ihm beinahe das Gleichgewicht, als dieser erschrocken quietschte. Auch dem Jäger selbst entwich ein hohes Quietschen, als er vor Freude, sein Opfer gefangen zu haben, dieses ansprach: "Senpai!!! Darf Tobi jetzt mitmachen?!?!?!"
 

*~*~*~*~*

It was blood on the dance floor

Blood on the dance floor

It was blood on the dance floor

Blood on the dance floor

It was blood on the dance floor

Blood on the dance floor

It was blood on the dance floor

Blood on the dance floor

*~*~*~*~*
 

"Tobi... ich kann nicht... atmen...!", gelang schwerfällig über die Lippen Deidaras und Tobi bemerkte, dass dieser langsam aber sicher blau anlief. Augenblicklich ließ er ihn los, stellte sich neben ihn und hielt seine Schultern fest, als dieser auf die Knie sackte und nach Luft schnappte. Als er wieder des Atmens fähig war, wandte er sich an den Schwarzhaarigen, in seinen blauen Augen blitzte Zorn auf. "Wenn du das noch einmal machst, auch nur im Ansatz, dann versichere ich dir mehr als nur fünf gebrochene Rippen, un! SO kommst du nie ins Red Moon, nur, damit du Bescheid weißt, du Idiot! Tu mir einen Gefallen: Lass mich bis nächsten Monat zur Zeit der Vorstellungsgespräche in Ruhe, sonst lasse ich dir von Uzumaki-sama Hausverbot erteilen!"
 

Das war nicht gut. Wenn Deidara schon Uzumaki-sama anstatt Yondaime oder Chef sagte, meinte er es bitterernst und war verdammt aufgebracht. Sofort spürte Tobi, wie sich seine Augen mit Wasser füllten und selbiges in Form von Tränen unter seiner Maske über seine Wangen rann. Er wollte seinen Senpai nicht auf die Palme bringen, wollte ihm nicht wehtun. Das könnte er gar nicht, dafür bewunderte er ihn viel zu sehr. "T... tut mir Leid, Deidara-senpai", schniefte er. "Ich wollte dir nicht wehtun oder verletzen."
 

Die Augen des Blonden verloren an Härte. Er hob die Hand und Tobi dachte schon, er würde ihn schlagen, doch anstelle dessen zupfte er einige Stacheln aus seiner Kleidung heraus, die von den Wüstenkakteen kamen. "Du bist so ein Idiot", meckerte der Oberkellner leicht, doch war es nicht als Beleidigung gemeint, konnte Tobi wahrhaftig leichte Sorge in der schönen Stimme erkennen, "versteckst dich in Kakteen. Du wandelndes Nadelkissen, un."
 

Er war mehr als überrascht, als er Deidara lächeln sah – aufrichtig und ehrlich, warm und einladend, nicht entschuldigend oder falsch, denn falsches Lächeln war etwas, was er andauernd aufgesetzt hatte. Auch Tobis Mundwinkel zogen sich nach oben, doch das bemerkte niemand, trug er schließlich eine orangefarbene Maske mit einem Wirbel darin. Sobald es zu den Vorstellungsgesprächen kommen würde, würde er sich von diesem Gerät für immer verabschieden, entschied er.
 

"Deidara", hörte er hinter sich ein Flüstern. Sowohl er als auch der Angesprochene drehten sich um, sahen Kisame auf der Treppe stehen, begossen wie ein Pudel. Der schwarze Mantel hing an ihm hinab wie die Zweige einer Trauerweide, sein Haar klebte an seinem Kopf und er sah alles andere als glücklich aus. "Kannst du mir helfen? Ich brauche viele Handtücher!"
 

"Warum hilft Itachi dir denn dann nicht, un?", fragte der Blondschopf leicht genervt, erhob sich trotzdem. Mit einem Satz war auch Tobi wieder auf seinen Beinen, wollte er auch helfen. Vielleicht würden seine Chancen einer Einstellung steigen, doch er würde auch so zur Hand gehen – er war schließlich ein guter Junge!
 

"Weil ich ihn ins Wasser geworfen habe", der Blauhaarige lachte schallend auf, als sie sich auf den Weg ins Theater machten, in dem Requisiten sowie Handtücher und anderer nützlicher Krempel hinter der Bühne gelagert wurden. Tobi fragte sich, was Kisame damit meinte, war sich allerdings sicher, er würde es sobald herausfinden, wenn er erst einmal im Red Moon arbeitete!
 

*~*~*~*~*

And I just can't take it

The boy won't break it

Oooh...

*~*~*~*~*
 

*~*TBC*~*
 

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[1] Ich weiß nicht, ob es ein solches Museum in Tokyo gibt, also habe ich es da jetzt einfach mal hingepflanzt. Bitte nicht wundern, wenn ihr mal in Japans Hauptstadt kommt und da nicht ein solches Gebäude findet.
 

Das war ein hartes Stück Arbeit für mich. Am schlimmsten war Kisames Teil – den habe ich mehrmals neugeschrieben! Nicht wirklich was werden wollte auch aus Itachis Part. Zufrieden bin ich eigentlich nicht damit, aber ich wollte nicht, dass ihr noch länger warten müsst. Aber diese kleine TobiDei-Einlage MUSSTE sein! Ich liebe das Pairing nämlich auch, weshalb ich Kishimoto am liebsten umbringen würde (erst bringt er Sasori um, dann bringt er Deidara um... Okay, ich bin froh, dass die beiden wieder zusammen sein können, aber WAS IST MIT TOBI???)!

Das nächste Kapitel ist schon am entstehen – hofft mit mir zusammen, dass es nicht wieder zulange dauert!

HEAGDL

Dat Yun-chan^^

"Goodbye Summer" Festival (Teil 1)

Leutz, ich bin wieder da!!!^^ Endlich, neh? Ich kann euch versichern, ein Krea-Tief ist schrecklich, doch mithilfe meines One-Shots "Das Gift des Skorpions" (Auffindbar in meiner SasoDei One-Shot Collection *hinthint*), welcher mehr als nur nach konstruktiver Kritik verlangt, habe ich auch das so ziemlich überstanden. Was folgt, ist ein neues Kapitel^^ Da freut ihr euch, nicht wahr? xD Um es nicht zu lang zu fassen, habe ich das Fest in mehrere Teile geteilt (ich will euch ja nicht zumuten, dass euch beim Lesen die Augen aus dem Kopf fallen, nicht? xb). Allerdings gibt es eine Bedingung für den nächsten Teil:

SOBALD MINDESTENS 40 KOMMENTARE ERREICHT SIND, GIBT ES ERST DAS NÄCHSTE KAPITEL!!!!!

Ich finde, diese Forderung kann ich ruhig stellen, sehe ich mir die Kommentare pro Kapitel im Vergleich zu Personen an, die diese FF in der Favoritenliste stehen haben. Denn so langsam aber sicher verliere auch ich die Geduld: Ich schreibe dieses Ding nicht nur für mich zum Üben, sondern auch für eure Unterhaltung! Da darf man ja wohl wissen, wie die einzelnen Kapitel ankommen, oder??? Ich möchte aber darum bitten, nicht einfach nur: "Die FF ist cool, schreib schnell weiter", von euch zu bekommen, sondern konstruktive Schilderungen dessen, was euch an dem Kapitel gefallen hat, was verbessert werden könnte oder was ihr euch für die Zukunft wünscht – wofür noch viel Platz ist, da ich meine FFs nie vollkommen im Voraus plane, sondern auch den Lesern eine Entscheidungschance gebe, zum Beispiel bei Pairings.

Wo ich das jetzt gesagt habe, wünsche ich euch mit diesem Kapitel:
 

Viel Spaß!!!^^
 

@Deidara-Tomoki: Die armen Zentimeter!!! xD Aber ernsthaft... du übertreibst... ich kann doch gar keine Göttin sein, es gibt eindeutig bessere Autorinnen als mich (*hust* Autumn *hust*)!!! *blush* Ich bin auch keine Heldin, ich bin ein stinknormaler Mensch (okay, das überdenken wir lieber mal, ich bin nämlich ziemlich makaber und mit schwarzem Humor beseelt xD). Nya, einer meiner Klassenkameraden, den kannst du gerne mit dem Messer zeigen, wo's lang geht! (Ich kann ihn nicht leiden - Zehntklässler, werfen in den Pausen mit Kreide durch den Klassenraum >-<") Ehlich gesagt, das mit dem Sprung des Herzens hört sich nicht gut an! Bitte, kriege aufgrund dieser FF keinen Herzinfarkt!!! *schon mal einen Erste-Hilfe-Koffer hinstell* Nya, was Zetsu betrifft... eigentlich hatte ich ein hundsgemeines (Kiba: "Ja?" Yunchen: "Ja, du kommst auch noch dran, keine Bange!") Crackpairing geplant - Vermutungen könnte man ja schon aus dem Prolog herausnehmen. xP Ich guck mal, ob ich das nun durchziehe oder nicht. Aber Tobi und Deidara kommen nicht zusammen, sonst wäre das nicht SasoDei, nech? *smile* Oder vielleicht doch? *kicher* Wer weiß... (nicht einmal ich weiß genau, was daraus wird *drop*) Nya, ich mag Kisa und Ita einfach - und wen ich mag, der wird nach Strich und Faden verarscht! xD Wie es zu Ende geht... gute Frage! Das weiß ich auch noch nicht! Aber keine Angst, ein Happy End gibt es auf jeden Fall, fragt sich nur, wie viele Ewigkeiten das noch auf sich warten lässt! *drop* Aber pass auf, nicht, dass du dir irgendetwas mit dem Fähnchen tust! Das mit dem Buch könnte noch eine Weile dauern - ich habe viele Ideen, aber dann weiß ich immer nicht, was ich schreiben soll! (*immer noch am Prolog rumgammel*) Aber das mit dem Signieren dürfte leichter sein dann - wusstest du, dass meine Verwandtschaft in Mecklenburg lebt, in einem Dorf namens Zettemin nahe Waren und Rostock? xD Aber wir sind hier nicht beim Fußball, gröl bitte nicht so über's Feld! (Yeah, wir sind Weltmeister!! Frauen an die Macht!! xb) Nya, Zeichnen... sagen wir mal so: Mein Scanner will meine Kunst nicht scannen. »" Sobald er es mal macht, zeige ich es euch allen! *muhahaha* SasoDei gibt es sowieso so gut wie immer, KisaIta hat jetzt eine kurze Pause, aber dann *verheißend blinzel*, und SasuNaru gibts hier im Sonderangebot!!! xD
 

@dat_kampfkeks: Freut mich, dass du so gut nach dem Urlaub überrascht wurdest. Ist zwar schon etwas her, aber ich hoffe für dich, dass er erholsam war!^^ Nya, der Humor kommt bei mir immer irgendwie automatisch, kann nichts gegen unternehmen (hab ich von meinem Vater geerbt, der macht aus allem Ernsten auch immer irgendetwas zum Schlapplachen). Aber als Vorbild willst du mich garantiert nicht haben, ich bin ziemlich launisch und laut meinem Blutdruck eigentlich schon ein Zombie. Oo Nya, die Untoten rulen eh, von daher xD (Hey, bei jedem Spiel bin ich Totenbeschwörer, wenn der möglich ist xDD)
 

@_Kuri-Chan_: 1. Nya, nicht ganz so mein Ding ehrlich gesagt, aber cool^^ 2. LEEGAA!!! EIN WEITERER FAN!!! *dich abknuddel* 3. Arigatou!!! ^///^ 4. EIN AKATSUKIFAN!!! *dich noch mehr knuddel* 5. Ist doch nicht schlimm, solange du es getan hast! *smile* 6. Klar kriegst du ENS!!!
 

@Tears_in_a_despair: 1. EIN SASODEIFAN!!! *dich auch mal ordentlich durchknuddel* Die Fans der Künstler müssen zusammenhalten!!! 2. Wieso bringt ihr mich alle immer zum Erröten? Du jetzt auch! *blush* 3. Wirklich?? Oo Ich empfinde es meist als zusammen gewürfelten Blödsinn, wenn ich ehrlich bin. xD 4. Tja, Humor ist ein Gen der Familie (obwohl mir persönlich diese Szene, als sie sich in meinem Kopf formte, einen Lachkrampf verschafft hatte - damals noch mitten in der Mathearbeit! (Wurde trotzdem ne 2, von daher xD)) 5. War es so rührend? *dir Taschentücher reich* Sorry, das wollte ich nicht, dass du weinst! 6. Äähm, dazu sage ich nichts? Das wurde mir in "Behind the Window of the Moonshadow" (Yu-Gi-Oh! GX AtticusxZane, in der die beiden dauernd rumknutschen) auch immer gesagt *blush* Im Großen und Ganzen: Arigatou!!^///^
 

@Sakumo: Ich steigere mich? o///o Wow, dann werde ich doch immer besser! xD Allerdings glaube ich, dass ich nun wieder sinke... Gut, vielleicht habe ich mich mit all den Pairings übernommen, doch diese FF ist schon so eine Herausforderung für mich, die mich schulen soll, da kann ein Hindernis mehr auch nicht schaden, oder? Aber pass auf, die Fähnchen sind bööösee! (Hab mal eins ins Auge bekommen, war nicht gut.)
 

@Blackflame: Yeah, endlich wieder Kritik!!! Danke, dass du mich darauf hinweist, ich selbst als Autorin merke das nicht so ganz, weil ich schließlich weiß, wen ich damit meine. (Oh Gott, dann müssen meine Lemons ja erst verwirrend werden, wenn ich bald welche schreibe! Oo) Nya, Kisame ist hart im Nehmen, sonst hätte er Itachi nicht schon ein paar Jahre aushalten können, gell? xD Keine Angst, Tote gibt es hier höchstens auf der Gegenspielerseite (die ich mir noch ausdenken muss *drop).
 

Song: Nicht vorhanden, das ist das erste Kapitel ohne Songtext!

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KAPITEL SECHS: "GOODBYE SUMMER" FESTIVAL (TEIL 1)
 

Die großen Glocken in Shinjuku, Tokyo schlugen zu Acht Uhr, kündigten den Untergang der Sonne sowie den baldigen Beginn des Festes zur Verabschiedung des Sommers an. Die Vögel der Nacht sangen bereits ihre Lieder, als es zu dämmern anfing.
 

Zum wiederholten Male sah Sasori Akasuna auf seine Armbanduhr. Mittlerweile waren volle fünfundzwanzig Minuten vergangen, in denen er nun vor der Tür Deidaras stand und wartete. Um seinen Körper schmiegte sich ein roter Yukata, verziert mit weißen Federn, passend zu seinen Haaren. Ebenso passte diese Farbe zu seinen Wangen, die in einem nicht minder starken Rot leuchteten, je länger er vor der Wohnungstür stand.
 

Seine Hände zitterten mit dem Wissen, gleich mit dem Blondhaarigen auf ein Fest zu gehen, sein Herz schlug wild in seiner Brust, sein Kopfkino hatte sich angeschaltet und spielte ihm einige Dinge vor, beispielsweise, dass sie beide zusammen in einer Kabine im Riesenrad zusammen ganz oben anhielten und für mindestens fünfzehn Minuten in der Höhe verharrten, um dem Feuerwerk zu frönen... Gott, wieso gabest du ihm solch ein gemeines Kopfkino??
 

Er kannte den Blauäugigen nun schon so lange, sein ganzes Leben lang, sie waren Freunde, die besten Freunde, die man sich jemals vorstellen konnte. Ein einziges Wort von ihm, nur ein falsches Wort könnte diese ewig währende Freundschaft in tausende Stücke zerschellen lassen. Der Rothaarige liebte den Blonden, mehr als alles andere in der Welt, doch traute er sich nicht, ihm dies zu offenbaren. Was, wenn genau diese Worte ihre Freundschaft zerbersten lassen würden? Zwar hatte Deidara mehr als ein großes Herz, doch auch er konnte Leuten den Rücken kehren, wenn sie etwas Falsches zu ihm sagten. Würde er das auch bei ihm machen? Er wollte es gar nicht erst herausfinden.
 

Seufzend lehnte Sasori sich an die Wand im Treppenhaus und dachte nach. Würde er sein ganzes Leben lang Verstecken spielen müssen? Gab es nicht eine Möglichkeit, herauszufinden, was genau sein Partner eigentlich über ihn dachte? Gut, Itachi wäre eine Lösung, denn nach einiger Zeit bekam dieser aus allen heraus, was genau in ihrem Herzen lauerte, allerdings wollte er dem Schwarzhaarigen nicht auch noch irgendetwas Derartiges auf die Schultern legen, die sowieso schon all seine Angst als Last trugen. Ist denn kein anderer Weg vorhanden?
 

"Hey, Sie da!", donnerte plötzlich eine schrille Stimme von einer Etage weiter unten zu ihm herauf, ließ ihn kurz erschrocken zusammenzucken und aus seinen Gedanken zu fliehen. Seine orangefarbenen Augen wanderten hinab, genau auf die Person, die er in diesem Augenblick lieber nicht sehen wollte: Misses Screw, Deidaras Vermieterin. Ihr graues Haar hatte sie zu einem strengen Dutt hochgesteckt, ihre rote Bluse spannte stark an Oberweite und Bauchumfang – Sasori hatte Angst, jeden Moment einen Knopf im Auge zu haben –, ihr schwarzer Rock war kurz, offenbarte ihre in eine dunkle Strumpfhose gekleideten Beine, deren Besenreißer die seiner Großmutter bei weitem überboten. Ihre schwarzen Schuhe klackten gefährlich auf dem Boden, ihre kleinen, braunen Augen waren hinter der großen Hornbrille auf ihrer breiten Nase zu Schlitzen verengt, schaute sie mordlustiger als Itachi es je tat. Sie hatte ihr Gesicht dermaßen stark verzogen, dass die zwei Falten des Uchihas rein gar nichts waren, denn in diesem Moment sah die ältere Frau aus wie eine vertrocknete Dattel. Kein Wunder, warum sie Screw mit Nachnamen hieß. "Was haben Sie hier verloren? Wer zum Kuckuck noch mal sind Sie überhaupt?"
 

Innerlich schlug der Erbe der Akasuna-Villa den Kopf an die Kachelwand. Gedanklich zählte er gerade seine Besuche in diesem Jahr nach und kam dabei auf stolze neunundvierzigmal – ungefähr alle vier Tage in der Woche –, von denen er insgesamt dreißigmal in diese Frau gekracht war, und noch immer wusste sie nicht, wie er hieß. Was sollte diese Farce eigentlich? Brauchte die alles andere als Gute etwa irgendetwas, womit sie sich beschäftigen konnte, also ihn anzupflaumen? Widerwillig erwiderte er höflichst unterkühlt: "Sasori Akasuna, ich bin ein Freund Deidara Koisumis."
 

Wenn er bis eben gedacht hatte, die Frau könnte nicht noch schlimmer aussehen, hatte er sich fürchterlich getäuscht, denn nun verzog sie noch stärker das Gesicht, schien ihn mit ihrem Blick regelrecht umbringen zu wollen. Gut, dass sie das nicht konnte. Ihre Stimme glich dem Knurren eines wilden Hundes, als sie zu sprechen gedachte: "Sie sind das also! Ich hatte Sie in dieser... Tracht gar nicht erkannt! Und aus welchem Grunde sind Sie wohl hier? Um sich bei Mister Koisumi einzuschmeicheln und die Nacht in seinem Bette zu verbringen, wie schon vor vier Tagen?"
 

"Bitte?", nun wusste Sasori wirklich nicht, was die alte Schachtel von ihm wollte. Vor vier Tagen war er gar nicht hier! Das war nämlich der einzige Tag, an dem er aufgrund Gaaras Hausaufgaben – die er ihm erklären musste, da die sogar für ihn kompliziert erschienen – nicht hierher kommen konnte. "Verzeihen Sie, Gnädigste, doch ich verstehe nicht, was Sie mir damit sagen wollen."
 

"Sie wissen ganz genau, was ich meine!!!", donnerte ihre Stimme einem Nebelhorn gleich durch das Treppenhaus. Sämtlichen Bewohnern dieses Hauses dürfte nun der Wunsch nach Schlaf vertrieben worden sein. Der zu lang geratene Mund Misses Screws, der sie an einen zu groß geratenen Frosch erinnerte, wurde geschürzt, ehe sie in ihrer Lautstärke weiterhin grölte wie Fans auf einem Fußballplatz: "Vor vier Tagen habe ich mehr als nur eindeutige Geräusche aus der Wohnung vernommen, vor der Sie gerade stehen!" Kunststück, das war auch die Wohnung über der ihren – und durch Zufall war Deidaras Schlafzimmer genau über dem ihren. Aber eindeutige Geräusche? Von Deidara, demjenigen, der bei ihnen die Inkarnation der Unschuld (und Jungfräulichkeit – zumindest unter den Älteren) ist? Wollte die Alte ihn etwa an der Nase entlang führen? "Nach vier Uhr mitten in der Nacht sind diese Geräusche ertönt! Solch einer Orgie hatte ich noch nie zuhören müssen!"
 

Langsam aber sicher fragte sich der Rothaarige, in welchem Alptraum er denn hier schon wieder gelandet war. War diese Frau etwa Detektivin, die sich auf den blonden Sänger konzentrierte und unbedingt etwas brauchte, mit dem sie ihn ans Messer liefern konnte? Trotzdem, er selbst fand diese Aussagen nun auch mehr als nur merkwürdig. Was genau ist hinter der Tür zu jener Wohnung geschehen?
 

"In jener Nacht bin ich mehr schlecht als recht in diese Wohnung getorkelt, un", ertönte neben seinem Ohr auf einmal die Stimme desjenigen, der sein Herz regelrecht zum Rasen brachte. Ein zarter Rosa-Ton legte sich auf seine Wangen, als der heiße Atem, der über Deidaras Mund trat, sein Ohr kitzelte. Seine Augen hefteten sich an den Yukata, den der Blonde trug. Er war gehalten in einem Farbton, der an rosa und violett zugleich erinnerte, verziert mit dunkelrosa Blüten, die sich besonders an den langen Ärmeln tummelten. Der Obi, welcher den Kimono um seine Hüfte hielt, war gelborange, barg einige Kirschblüten und einige kleine Blätter. Der Stoff schmiegte sich regelrecht an den Körper des Einundzwanzigjährigen, betonte jeglichen Part, der ihn auf der Stelle dahin schmelzen lassen könnte. "Ich hatte sogar Angst, die Treppe wieder runter zu fallen. Als ich schließlich in meiner Wohnung ankam, bin ich erschöpft umgekippt und auf dem Boden gelandet. Mit meinen letzten Kräften bin ich schließlich in mein Schlafzimmer gekrochen und habe mich schwer nach Luft schnappend auf mein Bett gelegt. Itachi Uchiha, einer meiner Arbeitskollegen, hatte sich nämlich einen Spaß daraus gemacht, mich mit Alkohol voll laufen zu lassen, obwohl ich nicht besonders viel vertrage, eigentlich gar nichts, un."
 

Dem Rotschopf gelang es nicht, seinen Blick von den zierlichen Lippen zu wenden, die dem Mann seiner Träume gehörten. Grazil geschwungene Meisterwerke der Natur, die sich im Rhythmus seiner Worte auf und ab bewegten, als wollen sie ihm mitteilen, sie wund zu küssen. Beinahe hätte er es auch getan, doch erinnerte er sich an das letzte Mal, als so etwas geschehen war. Noch einmal wollte er nicht durch diese Hölle gehen!
 

"Außerdem bin ich noch Jungfrau, also erwarten Sie nicht, dass ich auf einmal jeglichen hübschen Burschen zu mir hole, um mich mit ihm zu vergnügen, un. Es gibt die Sexbesessenen und die Enthaltsamen, ich gehöre zu letzterem", kaum hatten die Worte seine Lippen passiert, dampfte die Screw davon wie eine Lokomotive, verschwand wieder in ihren eigenen vier Wänden und schlug die Tür so stark zu, dass man Angst hatte, das Haus würde gleich einstürzen, was es glücklicherweise nicht tat. Mit einem Seufzen wandte Deidara sich schließlich an Sasori, dessen Seelenspiegel sich an seinen Lippen regelrecht festgesaugt hatten. "Ich weiß einfach nicht, was die Alte immer von mir will! Die geht mir seit sieben ganzen Jahren auf die Nerven, seitdem ich hier eingezogen bin! Und das auch nur wegen meiner Homosexualität. Es ist so, als würde sie jede Nacht wach liegen, um irgendetwas zu finden, um es mir unter die Nase zu reiben. Wenn mein Vater nicht mit ihrem Sohn zusammenarbeiten würde, hätte sie mich schon lange vor die Tür gesetzt."
 

Auch wenn er es zu verbergen versuchte, der Orangeäugige konnte die Trauer aus seiner Stimme heraushören. Was genau es war, wusste er nicht, wusste niemand den genauen Grund, aus dem Deidara seit seinem vierzehnten Lebensjahr so gut wie allein in dieser Wohnung hauste. Er selbst kannte die Eltern des Oberkellners mehr als nur gut, hatte sie als liebevoll, fürsorglich und tolerant kennen gelernt, weshalb er sich wunderte, warum genau der Blauäugige von ihnen weggezogen war. Von ihm hatte er mal gehört, es hätte mit seiner Mutter zu tun, doch konnte er es sich nicht vorstellen, schließlich wuchs er in einer normalen Familie auf, der Vater ein Bankier, die Mutter Lehrerin für Mathematik und Physik. Was genau ihn dazu getrieben hatte, sie zu verlassen, konnte er sich beim besten Willen nicht denken.
 

"Sag mal, Sasori-danna, wie lange stehst du eigentlich schon hier? Ich habe dich gar nicht klingeln gehört", abermals wurde er aus seinen Gedanken gerissen, dieses Mal jedoch von einer Person, der er es auch erlaubte. Klingeln? Tja, er konnte jetzt ja schlecht sagen, dass er sich bis eben gar nicht getraut hatte, auf den Klingelknopf zu drücken, oder?
 

"Ist doch egal", winkte er einfach nur ab, griff nach der Hand des anderen und zog ihn langsam die Treppen hinab hinter sich her. Die Wärme, die von der Hand seines Freundes ausging, schickte Wogen aus Hitze sein Rückgrat hinab, doch schaffte er es, diese vorerst zu ignorieren – vorerst. "Komm, sonst fahren die anderen noch ohne uns los."
 

*~*
 

Zu sagen, Sasuke Uchiha war genervt, war gelinde ausgedrückt eine gewaltige Untertreibung. Zu sagen, Sasuke Uchiha war schlicht und ergreifend angepisst, auch noch. Innerlich brodelte er sogar wie ein Vulkan, der kurz vor der Eruption stand, doch zeigte er von seinem inneren Ärgernis nichts nach außen, eine kühle Fassade beibehaltend.
 

Momentan saßen sie allesamt zusammen im Bus, der sie zum Straßenfest fahren sollte, welches beim Tokyo Tower stattfand, so weit war alles in Ordnung. Nicht in Ordnung war, dass sein Bruder direkt hinter ihm lautstark mit Kisame knutschte, nicht in Ordnung war, dass Sasori von Deidara vor ihm zugetextet wurde und nicht antwortete, nicht in Ordnung war, dass Lee rechts von ihm jeden Moment damit beschäftigt war, einen total verängstigten Gaara zu bespringen, wovon dessen großer Bruder nicht das geringste mitbekam, und nicht in Ordnung war, dass Naruto links von ihm den Platz am Fenster blockierte und an die Scheibe sabberte und winkte, wann immer irgendein quietschendes Fangirl vor ihm erschien. Der junge Uchiha war sich sicher, würde er anhand dieser Situation nicht an einem Herzinfarkt krepieren, würde Naruto ihn erschlagen mit seiner Gefuchtel!
 

Unternehmen jedoch konnte er gegen diese ihn mehr als nur ankotzende Situation herzlich wenig, um nicht zu sagen gar nichts. Yondaimes Worte waren für die Angestellten des Roten Mondes unabänderbares Gesetz. Wenn Uzumaki Senior also auf den Schluss kam, sie alle im Red Moon eigenen Bus – der natürlich schwarz und mit roten Kugeln verziert war – so zu verteilen, wie sie verteilt waren, während Kakuzu in unmenschlichen Bögen das Lenkrad drehte, konnte niemand mehr etwas daran ändern, auch nicht, wenn man der Bruder eines Gefrierbeutels war.
 

Genervt vergrub der Dunkelblauhaarige sein Gesicht in seiner Hand. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Wie war er eigentlich noch mal in diesen Irrsinn namens Red Moon geraten??? ...Ach ja, sein Vater hatte Itachi und ihn aufgrund ihrer Sexualität vor die Tür geworfen und um Geld zu verdienen, landeten sie unter den Fittichen Yondaimes. Welch glorreiche Geschehnisse um das Wiesel und ihn! Er hätte sich übergeben können, wenn er nur daran dachte, keine andere Wahl als diese geschlossene Anstalt gehabt zu haben, auch wenn selbige sich im Nachhinein für einen wahren Segen herausstellte.
 

"Sasuke, du guckst schon wieder so miesepetrig, echt jetzt!!!" Diese Stimme gehörte eindeutig Naruto, leicht quietschend und verdammt nervig. Widerwillig drehte der Angesprochene seinen Kopf und... versank in endlos erscheinenden blauen Augen in der Farbe des Saphirs und des Türkises zugleich. Noch nie hatte er bemerkt, was für geniale Augen der blondhaarige Spinner besaß. Und dieser grüne Yukata mit den dunkelblauen Flammen, der seine Gestalt umschmeichelte, die silbernen Ohrstecker, die Halskette mit dem dunkelgrünen Edelstein, die leicht gebräunte Haut... "Und jetzt hast du irgendetwas geraucht! Sag mal, was ist heute mit dir los? Bekommt dir dein Kimono nicht?"
 

Mit radikal verzogener Miene blickte er auf sein Gegenüber, ignorierte die Tatsache, dass er diesen eben angestarrt hatte. "Kümmer' dich um deinen eigenen Kram, Naruto!", zischte er ihn an, seinen Blick wieder auf die Lehne des Sitzes vor sich fixierend und das darüber ragende blonde Haar Deidaras übersehend, welches ihn stark an die Strähnen seines Sitznachbarn erinnerte. Influenz aufgrund von Kimono, lächerlich – auch wenn ihm dieses Modell nicht gefiel, schließlich hatte Itachi es ausgesucht, auch wenn er seinen Bruder insgeheim liebte und als einen wertvollen Menschen in seinem Leben ansah. Das Teil war dunkelblau, beseelt mit rotweißen Fächern, der Obi war schwarz. Es erinnerte ihn zu sehr an ihren Clan, aus dem sie geworfen wurden, nur, weil sie schwul waren. Er wollte sich nicht erinnern, nicht daran. Doch nun konnte er nicht mehr zurück und sich umziehen, nun musste er die Augen zukneifen und das Ganze durchstehen.
 

"Mensch, Sasuke, nun sei mal nicht wieder so grantig!" Aus seinen Augenwinkeln heraus sah er, wie Naruto einen Schmollmund zog, den er eingeständig als recht niedlich empfand. Im nächsten Moment schlug er sich innerlich. Naruto und niedlich? In welchem Horrorstreifen das denn?? "Ich geb dir nachher auch eine Zuckerwatte und Dangos aus, aber nur, wenn du jetzt lächelst!"
 

Zugegeben, diese Einladung war verlockend. So musste er sein eigenes Geld nicht ausgeben auf dem Fest, um unterwegs nicht zu verhungern! Langsam baute sich ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen auf, seine Mundwinkel wanderten immer mehr nach oben, doch bevor er wirklich richtiggehend lächeln konnte, schwenkte der Bus rapide, sodass alle Insassen mehr als nur ordentlich durchgeschüttelt wurden.
 

Alles ging in diesem Moment verdammt schnell und doch schien es für Sasuke in Zeitlupe zu vergehen. Innerhalb weniger Millisekunden verlor er den Halt aus seinem Sitz, seine Augen weiteten sich, als er durch die Luft flog. Das Fenster näherte sich in rasanter Geschwindigkeit und er verfluchte noch einmal die Tatsache, aufgrund der nicht vorhandenen Sicherheitsgurte in Bussen ums Leben zu kommen, als eine Hand auftauchte, wenig später ein ganzer Körper, der ihn auffing und von der gefährlichen Scheibe weg hielt.
 

Das laute Fluchen Hidans vom Sitz neben dem Fahrer aus, welches garantiert die vermehrte Nutzung des Wortes "Scheiße" beinhaltete – jeder wusste, wieso er wieder dermaßen fluchte; nach einem Streit mit Kakuzu war er normalerweise genauso wie immer, alles war perfekt, nur seine Sprache litt gewaltig darunter –, nahm der Dunkelblauäugige gar nicht erst wahr. Eine wohlige Wärme umschmeichelte ihn, umschloss ihn schützend wie Engelsschwingen. Es war verzaubernd, zog ihn in seinen Bann, dem er nicht widerstehen konnte. Ein leichtes Seufzen entrang ihm, als sich der Bus wieder in akzeptabler Manier fortbewegte, doch löste er sich nicht von diesem wohligen Gefühl. Es war einfach zu schön...
 

"Sag mal, Sasuke, du hast wirklich nichts geraucht?", bis zu diesem Moment schien alles perfekt, doch als der Angesprochene erst verstand, was passiert war und in WESSEN Armen er lag, löste er sich ruckartig von ihm und kehrte in seinen eigenen Sitz zurück. Das konnte doch nicht sein, das konnte einfach nicht wahr sein!! Er hatte sich in den Armen eines ganz bestimmten blonden Idioten befunden und es hatte ihm auch noch gefallen!!! Sein Gesicht war knallrot; noch lange würde ihm diese Demütigung hinterher schleichen, das wusste er aufgrund des Kicherns hinter sich, welches eindeutig von seinem Bruder stammte. Wie er dieses Wiesel doch verabscheute in manchen Situationen!!!
 

Zu sagen, Sasuke war angepisst, war noch immer eine gewaltige Untertreibung. Zu sagen, eine zusätzliche Empfindung hatte sich unter seine Launigkeit gemischt, wäre vollkommen korrekt. Er war verwirrt. Verwirrt von dem, was gerade um ihn herum geschehen war. Und warum es ausgerechnet mit Naruto Uzumaki zu tun hatte.
 

*~*
 

Nachdem der Bus anhielt, hatten sie sich allesamt in Zweiergruppen aufgeteilt, einzig Yondaime selbst und Temari blieben allein. Doch das war allen egal, als sie erstmals die farbenfroh geschmückten Straßen rund um den Tokyo Tower sahen. Überall waren unzählige hölzerne Buden aufgebaut worden, hier und da gab es Achter- und Geisterbahnen, ein Riesenrad war an jedem Ende einer Straße, das Wahrzeichen Tokyos selbst leuchtete in all seinen Glühbirnen wie eine zweite Sonne. Pinke, gelbe und blaue Girlanden verbanden die kleinen Stände miteinander, an denen die unterschiedlichsten Dinge feilgeboten wurden.
 

Hakus Augen strahlten im selben Lichte wie die kleinen Lampions, die die Straßenlaternen größtenteils ersetzten. Schon lange war er nicht mehr auf einem solchen Fest gewesen, wodurch ihn dieses noch mehr imponierte als erwartet. Besonders gefiel es ihm, Zabuza Momochi an seiner Seite zu haben wie eine starke Festung, an der er sich festhalten konnte, bei der er sicher war. Dieses Gefühl von Geborgenheit war bei dem Älteren mehr als nur präsent, ließ ihn sich wünschen, nie wieder von ihm getrennt zu sein.
 

Der Braunhaarige wusste nichts Genaues über jene Empfindung, doch war ihm klar, dass es sich dabei um etwas Großes handeln konnte. Etwas ganz großes, was niemand mit bloßen Händen fassen und einfach so herbeiführen konnte. Vielleicht war es Liebe, vielleicht nur übernatürlich stark ausgeprägte Sympathie. Er wusste es nicht, doch er war sich sicher, es würde nicht mehr lange dauern, bis er die Klarheit über seine Gefühle besitzen würde.
 

Viele Stände hatten sie zu zweit nun bereits abgeklappert. Wie immer kaufte der Jugendliche sich neue Schlüsselanhänger, seine Art, Erinnerungen an irgendwelche großen Ereignisse zu erschaffen, die er auch immer wieder an Geburtstagen verschenkte – eine ganze Tüte voll von jenen Dingern hatte er schon. Nun grummelte ihm langsam aber sicher der Magen und ein leichtes Hungergefühl breitete sich in ihm aus. Vor ihnen befand sich ein Stand für Pfannkuchen – und er liebte Pfannkuchen über alles! –, doch bevor seine Beine sich verselbstständigen konnten, zog Zabuza leicht an seinem Arm. Einen Blick in die gezogene Richtung wagend, erkannte er einen Schmuckstand auf zwölf Uhr vor sich.
 

Fragend blickte er auf den Hünen über sich, welcher ihn jedoch nur warm anlächelte, was aufgrund des um seinen Mund gewickelten Tuches kaum zu erkennen war. "Ich möchte dir eine Kette kaufen." Diese Worte brachten sein Herz zum verschnellten Schlagen, Schmetterlinge flogen in seinem Bauch um die Wette und seine Wangen erwärmten sich merklich. Es geschah nicht häufig, dass Zabuza sich dazu entschied, ihm Schmuckgegenstände zu erwerben, doch wenn er es tat, machte Hakus Herz einen Höhensprung, wie nichts sonst es dazu animieren konnte.
 

"Okay", erwiderte er strahlend, ließ sich mitziehen von dem Schwarzhaarigen, dessen stattliche Figur von einem hellbraunen Yukata mit blauen Streifen umtanzt wurde. Sein eigener, türkisfarbener Kimono, dessen Verzierung Lilien waren, wiegte leicht im Zugwind, als sie vor dem Stand zu stehen kamen und geblendet wurden von dem Glanz, den die kostbaren Stücke ihnen entgegen brachten.
 

Ringe, Ohrringe, Halsketten, Edelsteine, Clips, Piercings, alles gab es hier in den verschiedensten Farben und Formen, woran sich der Neunzehnjährige nicht satt sehen konnte. All das Funkeln erinnerte ihn an eine Ausstellung von Eisskulpturen, in die Deidara, Sasori und Zabuza ihn einst geschleift hatten, von deren Glitzern er dermaßen begeistert war, dass er am nächsten Tag noch einmal hingegangen war, um Fotos zu schießen.
 

Eine Halskette fiel besonders in seinen Blick. Jenes Stück war eine silberne Kette, der Anhänger bestand aus einer silbernen Fassung. In dieser Fassung eingebettet, befand sich ein kleiner, unscheinbarer Saphir, strahlend wie das bläuliche Eis, das er damals so ausgiebig betrachtet hatte. Noch einige Momente starrte er einfach auf die Kette, bevor die Verkäuferin des Standes sie in die Hand nahm und einer Person neben ihm reichte, die ihr Geld im Austausch anbot. Kaum einen Augenblick später hing jener Schmuck um seinen Hals und er blickte in die warm strahlenden Seelenspiegel Zabuzas, schwamm in dem tiefen Dunkelbraun umher ohne einen Ausweg zu finden, ehe ihm die Hand seines Gegenübers auf die Schulter gelegt wurde und dessen sanfte Stimme ertönte: "Und jetzt gehen wir Pfannkuchen essen!"
 

Und für Haku stand fest: Wenn dies nicht Liebe war, dann war es etwas, was verdammt nah an ihr dran war!
 

*~*
 

Gaara Sabaku war nicht mehr normal unterwegs, doch schwanken konnte man seine Fortbewegung auch nicht mehr nennen. Er torkelte schon, obwohl er garantiert null Promille intus hatte! Aber wer hätte auch erwartet, in Lee einen achterbahnsüchtigen Jungen gefunden zu haben, der wahrlich keine der Hochgeschwindigkeitsbahnen ausließ, sondern jede mitnahm? Der Rothaarige sicherlich nicht und hätte er das gewusst, hätte er vielleicht doch erst nachgedacht, bevor er zustimmte, mit dem Schwarzhaarigen auf dieses Fest zu gehen.
 

Diesen jedoch interessierte das herzlich wenig. Viel zu fröhlich war er, mit dem schweigsamen Jungen hier auf dem Fest zu sein! Allein schon ihn dazu gebracht zu haben, sein Schneckenhaus zu verlassen und mit ihm auf diese Festivität zu gehen, war etwas, was ihn vor Freude hellauf springen ließ!
 

Ähnlich wie Naruto in Sasuke, hatte er sich in Gaara verknallt. Sie beide wussten um die Eisblockfassade, die die stummen Mitarbeiter des Red Moons aufrecht erhielten, wussten von ihrer Anziehung zu ihnen und hatten sich vorgenommen, das Eis zu schmelzen und sie aufzutauen, dass man ihnen zutrauen konnte, die soziale Welt betreten zu können, ohne eine Klimakatastrophe in Form von einem Blizzard hervorzurufen. Aus diesem guten Willen entstand schließlich ein Wettstreit: Wer als erstes seinen Eisberg auftaut, bekommt von dem anderen eine Portion Ramen spendiert!
 

Lee war es mittlerweile egal, wer von ihnen beiden gewann, einzig wollte er Gaara helfen, sich an sie zu gewöhnen. Der Grund von Gaaras Abgeschirmtheit war ihm nicht bekannt, doch was es auch immer war, er wollte den jüngsten von vier Geschwistern nicht dazu zwingen, es ihm unter jedem Preis zu sagen, sofern dieser es nicht wollte. Er war der festen Überzeugung, irgendwann würde der Jugendliche mit den türkisfarbenen Augen ihm verraten, was ihn zu dem gemacht hatte, das er heute war.
 

Apropos, wo war selbiger eigentlich? Sich umdrehend, entdeckte Lee Chang ihn einige Meter hinter sicht, noch dicht am Ausgang der zuletzt besuchten Achterbahn, wie er sich die Schläfen rieb. Augenblicklich machte der gebürtige Chinese auf dem Hacken Kehrt und trat an seine Begleitung heran, warmherzig lächelnd, und fragte: "Ist alles in Ordnung mit dir, Gaara?"
 

Die Antwort des Kleineren – Lee zählte einige Zentimeter mehr als er – fiel bissig aus, doch war es trotzdem nicht mehr als ein Flüstern: "Ich glaube, ich habe ein Schleudertrauma!" Die türkisen Augen waren zugekniffen, seine Finger massierten vehement seinen Kopf. Neben einem Trauma hatte er wohl auch noch zusätzlich dazu Kopfschmerzen, wenn nicht gar Migräne bekommen.
 

Jetzt fühlte sich Lee schuldig. Er wollte Gaaras Schneckenhaus gänzlich zertrümmern, ja, aber nicht so, dass er sich dabei eventuell noch die Knochen brach. Verfluche seine Besessenheit mit Achterbahnen! Ursprünglich wollte er dem Jungen mit dem Kanji für Selbstliebe nur zeigen, wie viel Spaß das freie und sorgenlose Leben machen konnte, nicht, wie leicht einem davon übel werden konnte!
 

Sanft griff er mit seinen Händen nach Gaaras Handgelenken, zog sie hinab, nur, um sie mit seinen eigenen zu ersetzen und sanft über seine Stirn zu seinen Schläfen zu wandern. Die türkisfarbenen Seelenspiegel öffneten sich schlagartig, Überraschung und Schreck zeichnete sich in den unendlichen Seen, in denen er selbst mit seinen schwarzen Meeren versank.
 

"Sorry, das ist allein meine Schuld", sprach er ruhig auf den anderen ein, zog leichte Kreise über die zarte Haut und dankte Gott, den anderen so berühren zu können, ohne bisher tot auf der Straße zu liegen. Gaaras Launen waren so wie die Wolken am Firmament, unberechenbar. Doch er kannte den Jungen sich gegenüber schon lange genug, um zu wissen, wie er auf Berührungen reagierte – einer, der es ohne Erlaubnis einst wagte, seine Schulter zu berühren, fand sich auf dem Boden liegend wieder, eine Hand des Rothaarigen an seiner Kehle und die andere auf seinem Oberkörper, der ihn hinabdrückte.
 

Innerlich war Lee darauf vorbereitet, weggestoßen zu werden, doch entgegen seinen Erwartungen, schlossen sich die Lider des anderen wieder langsam, doch dieses Mal in einer erholten Manier. Das Gesicht des Rotschopfes war entspannt, schien frei von allen Sorgen, als der Schwarzhaarige noch einen Schritt auf ihn zutat und seine Schläfen weiterhin strich. Belustigt nahm er wahr, wie sich ein leichter Rot-Ton auf die ansonsten blassen Wangen Gaaras legte, als ein kleines Flüstern über seine Lippen trat: "Danke..."
 

Lees Herz machte einen Luftsprung. Allein diese Reaktion, diese unausgesprochene Akzeptanz seines Seins und das ihm entgegen gebrachte Vertrauen, waren genug, um ihn zu überzeugen, er konnte es schaffen, Gaara zu einem offeneren Menschen zu machen.
 

"Komm, gehen wir ein bisschen über die Straßen spazieren", entschied der Chinese schließlich, nahm seine Hände weg von seinem Gegenüber, nur, um einen Arm um dessen Schulter zu schlingen und ihn langsam mitzuziehen.
 

Er spürte, wie sich die Gestalt unter seinem Arm verkrampfte, sich ein stärkeres Rot auf ihrem Gesicht abzeichnete, doch jene Anspannung wich nach und nach, bis sie gänzlich verschwunden war. Ein Seufzen drang über die vollen Lippen, als sich langsam, in schleppender Manier ein Arm erhob und sich lose um seine Hüften legte, sich leicht an dem grünen Kimono festhielt, den er trug. Auch auf Lees Gesicht zeichnete sich ein Rot ab, das dem Yukata Gaaras in nichts nachstand.
 

Das Eis bekam eindeutig Risse, die ersten Tropfen fielen zu Boden und verdampften.
 

*~*
 

Auf die Uhr blickend, lehnte sich Neji Hyuuga leicht zurück an dem südwestlichen Fuß des Tokyo Towers. Sein langes dunkles Haar hing in einem losen Pferdeschwanz über seiner Schulter, bildete einen starken Kontrast zu dem grauweißen Kimono, den er trug, welcher von einem dunkelbraunen Obi zusammengehalten wurde, jedoch nicht verziert war, doch das war auch nicht vonnöten, seine Ausstrahlung war auch so formidabel. Um seine Stirn hatte er ein loses Tuch gebunden, welches nicht nur zum Verstecken einer gewissen Kleinigkeit diente, sondern auch dafür gut war, seinen Pony aus seinem Gesicht zu verbannen.
 

Wie lange sie wohl noch brauchen würde? Seit zehn Minuten wartete er hier bereits auf TenTen Buki, hatte sich mit ihr hier verabredet, um mit ihr gemeinsam das Fest unsicher zu machen. Er hatte ihr noch extra dreimal auf die Mailbox gesprochen, ja nicht zu vergessen, wo ihr Treffpunkt war und wann sie sich treffen wollten. Mittlerweile war sie fünf Minuten überfällig.
 

Seine lavendelfarbenen Augen richtete er gen Himmel, auf den hell leuchtenden Mond, der in dieser Nacht erschien wie eine Perle, die man auf ein ausgebreitetes Tuch schwarzen Samtes gelegt und mit kleinen Edelsteinen – den Sternen – flankiert hatte. »Eine schicksalhafte Nacht«, dachte er sich im Stillen, »genau wie vor einer Woche.«
 

Wie vor einer Woche, wo sie beide sich zum ersten Mal in dieser Limonade-Bar getroffen hatten, während im Hintergrund das Lied "Dangerous" von Michael Jackson über den CD-Spieler dudelte. Schon als er den Laden betreten hatte, kam ihm etwas an der dort herrschenden Atmosphäre anders vor. Normalerweise ging er dort immer mit seiner Cousine hin, wenn sie beide irgendetwas zu besprechen hatten – auch wenn sie beide aus dem Hyuuga-Clan stammten und ein recht gutes Verhältnis innehielten, so gab es auch Zwist zwischen ihren Familien und sie waren gezwungen, sich anderweitig zu treffen. Dass die kleine Bar also dermaßen von Teenagern seiner Altersklasse gefüllt sein würde, hätte er ernsthaft nicht erwartet.
 

Als er sie dort sitzen sah, konnte er sofort erkennen, dass sie etwas Besonderes war. Ihr Kleiderstil verriet sie als jungenhaft und natürlich, was bestätigt wurde, da sie keinerlei Schminke aufgetragen hatte. Ihr leichter Akzent verriet, dass sie Ausländerin war, Ihre Frisur, dass sie aus China stammte, und ihre braunen Augen, dass sie reinen Herzens war. Es war nicht schwer für Neji, zu erkennen, dass dieses Mädchen jemand war, den man gerne zum Freund haben wollte. Er jedenfalls erlag der Versuchung, sich einfach neben sie zu setzen und sich mit ihr zu unterhalten. Auch wenn ihm die neugierigen Blicke der anderen Teenager nach kurzer Zeit auf die Nerven gingen, das zufriedene Lachen, welches sie immer wieder ab und an von sich gab, war es ihm wert, nicht hochzufahren und zu sagen, jemanden dermaßen anzustarren würde sich nicht geziemen.
 

Nach diesem Treffen hatten sie sich gleich zwei Tage später auf der Ginza, einem anderen Teil Tokyos, wieder getroffen. Die Ginza ist einfach gesagt ein riesiges Einkaufsviertel, in dem man alles einkaufen konnte, wonach das Herz begehrte. Passagen führten in jede nur erdenkliche Richtung, waren gespickt mit Geschäften und kleinen Cafés, in denen sich die müden Einkäufer ausruhen konnten. Dass sie ausgerechnet im selben Café nebeneinander sitzen würden wie schon in der Limonade-Bar, hatte keiner von beiden erwartet, besonders nicht, als auf einmal Nejis Handy klingelte, er habe eine Textnachricht erhalten, deren Inhalt die Frage war, ob TenTen ihm irgendetwas mitbringen könnte. Bevor er eine Antwort verfassen konnte, hatte sie sich schon neben ihm nieder gelassen und persönlich gemeint, es wäre unnötig, zu antworten.
 

Sie waren über die Straßen geschlendert, haben hier und da ein Geschäft besucht, hatten gelacht und waren im Allgemeinen recht fröhlich gewesen. Zusammen hatten sie auch den Yukata für sie gekauft, den sie sich geschworen hatte, heute anzuziehen. Ob sie es tat, war eine Frage, die er sich gerne an diesem Abend beantworten würde.
 

"Neji!!", hörte er auch schon ihre Stimme, blickte auf die Straße vor sich und sah einen gewissen Braunschopf auf sich zurasen. Erst kurz vor ihm drosselte sie ihre Geschwindigkeit, atmete einige Male tief durch, bevor sie ihn anstrahlte wie eine zweite Sonne. Das Mitglied der Familie Hyuuga konnte nichts weiter, als jenes Strahlen zu erwidern, machte sein Herz in diesem Moment einen unerklärlichen Aussetzer, ließ jedes einzelne Wort von ihm im Halse stecken bleiben.
 

Genau wie erwartet, trug sie jenen Kimono von der Ginza. Der dunkelviolette Stoff schmiegte sich nahtlos an all ihre Kurven, ließ selbige stärker zur Geltung kommen, die darauf abgebildeten weißen Drachen schimmerten im Schein der Lampions silbern. Ihr Haar trug sie offen – etwas, was sie nicht gerne tat, wie sie es ihm verraten hatte –, es fiel ihre Schultern hinab wie ein Wasserfall, einer Kaskade gleich, schimmerte in einem stolzen, edlen Braun-Ton, wie ihre Augen es taten, die noch immer nicht von Schminke entstellt, sondern vollkommen natürlich waren. Sie war wunderschön...
 

"Entschuldige bitte meine Verspätung, so ein komischer Kerl hat mich eben aufgehalten, um mir eine Armbanduhr zu verkaufen, sodass ich nicht schon früher hier war", leicht verneigte sie sich als Zeichen der Demut, doch schüttelte Neji nur den Kopf darüber. Früher war er auch so gewesen, demütig der Familie seiner Cousine gegenüber, doch mit den Jahren verschwand immer mehr von dieser Unterwürfigkeit, bis jetzt nur noch ein winziger Teil vorhanden war, den er selbst nicht allein vernichten kann.
 

"Mach dir nichts draus, schließlich habe ich noch nicht lange hier gewartet", erwiderte er ihr, eine Hand auf ihre Schulter legend und beruhigend über selbige streichelnd. "Ich habe dir doch gesagt, dass dir der Yukata stehen wird, sobald du ihn anziehst." Als ihre Augen in seine blickten, legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Züge, was in seinem Fall bereits sehr viel bedeutete. "Jetzt können wir zusammen über das Fest gehen, nicht wahr?"
 

"Na klar!", sie strahlte wieder. Ohne Umschweife packte sie ihn an der Hand, ging los und zerrte ihn hinter sich her, auf dem Weg über das Fest. Ihre zarten Finger schlossen sich um seine, übertrugen ihre Wärme auf ihn und ließen ihn denken, bis zu einem gewissen Grad wahrhaftig in der Gunst des Schicksals zu stehen.
 

*~*
 

Auch wenn sie allein auf diesem Fest unterwegs war, Temari empfand es als schön, durch die Straßen zu wandeln und all den fröhlichen Menschen zuzusehen. Ihr blondes Haar ragte zwischen all den Köpfen weit heraus, besonders wegen ihrer Frisur aus vier Zöpfen, die sie immer zu tragen pflegte wie Deidara seinen erhöhten Pferdeschwanz. Ebenso fiel ihr Yukata besonders auf: Er war schwarz, der einzige in diesem Farbton auf dem gesamten Fest, verziert mit violetten Kugeln und grünem Untergrund.
 

Sie wusste nicht, wie lange sie nun schon unterwegs war, doch war sie bereits über einen Stand gestolpert, in dem Fächer verkauft wurden; sie hatte sich sofort einen mit Feuerwerk als Muster gekauft – jeder fragte sich wahrhaftig, wie sie den Überblick über ihre Sammlung behielt, doch wenn man irgendetwas sammeln sollte wie beispielsweise Briefmarken, dann wusste man doch wohl, was man besaß und was nicht.
 

Ein leichtes Grummeln in ihrer Körpermitte machte sich bemerkbar. Ein Kichern entrang ihr anhand der Geräusche, die ihr Magen tat, um ihr zu vermitteln, den Wunsch zu haben, gefüllt zu werden und Arbeit zu bekommen. Sicherlich konnte die Salzsäure in ihrem Körper es nicht mehr erwarten, irgendetwas zu zersetzen! Sie blickte sich um. Wie passend, sie war gerade in der Fressalienpassage angekommen, welch ein Glück sie doch hatte. Direkt vor ihr war ein Ramenstand, an dem Naruto und Sasuke zusammen saßen, wobei Sasuke sich irgendwie nicht traute, Naruto direkt anzusehen, obwohl dieser beherzt auf ihn einredete wie ein Wasserfall. Einen Stand weiter gab es Pfannkuchen, von denen sich nun Haku und Zabuza fröhlichen Gesichtes entfernten. Ein wenig weiter weg gab es französische Crepes. Dort konnte sie eindeutig ihren kleinen Bruder ausmachen – viele Leute hatten nun mal kein rotes Haar – in Begleitung eines gewissen Chinesen, welcher versuchte, ihrer Verwandtschaft unbedingt solch ein Teigstück in den Mund zu schieben, wogegen dieser sich partout zu wehren pflegte.
 

Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf ihre Züge, als sie die beiden so sah. Lee war genau der richtige Umgang für Gaara, daran bestand eindeutig kein Zweifel. Die Persönlichkeit des Schwarzhaarigen war genau das, was Gaara brauchte: fröhlich, heiter, loyal, vertrauenswürdig, offenherzig, warm, liebevoll, all das, was der Rothaarige nicht war. Sie waren krasse Gegenteile, ja, doch genau das war es, was sie zu diesem Zustand des gegenseitigen Brauchens brachte. Ohne einander könnten sie sicherlich bereits heute nicht mehr leben, denn von Sasori wusste sie, wie deprimiert Gaara sein konnte, wenn er mal in keinen Kampf mit dem Schwarzhaarigen geriet – was selten war und deshalb erst recht präsent blieb in den Gedächtnissen der Menschen. Lee war derjenige, der ihren Bruder aus seinem Loch der Isolation bringen konnte und ihm Freude am Leben mitzuteilen wusste. Ohne ihn wäre Gaara nur noch tiefer in seinem kleinen Schneckenhaus verschanzt. Grün und rot gehörten zusammen – und sie würde alles tun, um ihren kleinen Bruder glücklich zu sehen, selbst wenn dies hieß, einem Verrückten zu erlauben, ihm nahe zu kommen. Natürlich gab es noch andere mit diesen Gaara ergänzenden Eigenschaften, doch er und Lee passten zusammen wie zwei nebeneinander liegende Puzzleteile. Um nichts in der Welt würde sie irgendjemand anderes suchen, um diese sich langsam aufbauende Verbindung zu unterbinden, jetzt, wo Gaara damit anfing, sich zu öffnen.
 

Ihr Schmunzeln wandelte sich in ein aufrichtiges Lächeln, als sie den Blick abwandte und schließlich das fand, was ihr am meisten zusagte: ein kleiner Stand, an dem Reisgerichte und Sushi feilgeboten wurden. Augenblicklich setzte sie sich in Bewegung, ließ sich auf einem leeren Hocker nieder und bestellte. Besonders starken Besuch schien diese Bude nicht zu haben, neben ihr saß nur eine weitere Person, doch das war ihr egal, als ihr Magen entschied, ein ganz normales Essen würde das sein, was er gerne vernichten würde.
 

Die Frau neben sich betrachtete sie etwas genauer, auch wenn Frau falsch ausgedrückt war, war jene Person eine Jugendliche von geschätzt sechzehn Jahren, ein Jahr jünger als sie selbst. Es schien, als hätte sie ihren hellblauen, mit weißen Blüten verzierten Kimono regelrecht um sich gezurrt wie ein Korsett, um sich so zum Ersticken zu bringen. Die dunkelblaue Schleife von ihrem Obi drückte ihr ins Kreuz, blaues Haar hing lose darüber und schien, als hätte man sich schon längere Zeit nicht mehr darum gekümmert. In ihren Händen hielt sie ihre Essstäbchen beinahe schon krampfhaft fest, stocherte mit ihnen jedoch eher lustlos in ihrer halbvollen Reisschüssel herum, auf die ihre lavendelfarbenen Augen gerichtet waren. Ihre Augenlider hatte sie halb zugeschlagen, machte sie insgesamt nicht den glücklichsten Eindruck.
 

Lavendelfarbene Augen, woher kamen ihr die bekannt vor? Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, selbige bereits irgendwo zuvor gesehen zu haben. Es konnte aber auch sein, dass ihre Erinnerung ihr einen Streich spielte, was nicht gerade selten geschah. Gar nicht weiter darauf eingehend, wandte sie sich an die junge Dame und fragte einfach heraus: "Hey, ist alles in Ordnung mit dir?"
 

Ein erschrockenes Zucken ging durch den wohlproportionierten Körper, ein kleines Quieken drang über die schmalen, ungeschminkten Lippen. Langsam drehte sich ihr Kopf in die Richtung der Grünäugigen, mit leicht geöffnetem Mund und geweiteten Seelenspiegeln starrte sie Temari an, als wäre sie eine Außerirdische aus dem Sirius-Sektor des Universums. Verlegen kratzte sich die Blondine am Hinterkopf: "Entschuldige bitte, wenn ich dich erschreckt habe, aber du siehst so niedergeschlagen aus, da dachte ich, ich könnte dir ein offenes Ohr leihen."
 

"I- ist schon okay", stammelte sie leicht, wandte den Blick ab und studierte eingehend die hölzerne Platte, auf die gerade Temaris Mahl gestellt wurde: eine Schüssel Reis, Sojasauce und ein bisschen Krebssushi. Sich ein paar Stäbchen greifend und sie in der Mitte brechend, stocherte die Angestellte des Moons ebenso in ihrem Gericht herum, allerdings eher, um etwas von dem vielen Dampf zu verscheuchen, der daraus entstieg. Währenddessen lauschte sie unter großem Aufwand den leisen Worten des Mädchens, die sie wohl nur verstand, da sie direkt neben ihr saß. "I- ich werde häufig e- erschreckt."
 

"Puh, dann habe ich ja doch keinen Fehler begangen!", ein sanftes Lächeln zauberte sich abermals auf die Lippen der Blondhaarigen. "Mein Name ist Temari Sabaku, und du bist?"
 

"H- Hinata Hyuuga", antwortete sie ebenso leise und mit einem Mal machte es >Klick!< im Kopfe von Sasoris Halbschwester. Hyuuga, klar, sie war die Cousine von TenTens neuem Freund, die, die selbigen versetzt hatte! Jetzt, wo sie es wusste, fiel es ihr auch viel mehr auf: Sie hatten dieselben Augen.
 

"Also, Hinata, macht es dir etwas aus, mir zu verraten, was ein hübsches Ding wie dich traurig stimmt?", fragte sie noch einmal, hoffte inständig auf eine Antwort. Dieses Mädchen schien verdammt deprimiert zu sein und sie hasste nichts mehr, als wenn junge Frauen sich der Traurigkeit verschrieben. Was auch immer geschehen war, es schien die Blauhaarige tief getroffen zu haben und sie erhoffte sich, ihren Schmerz etwas zu lindern, auch wenn sie sie genau genommen gar nicht kannte.
 

"E- eigentlich wollte ich mich m- mit meinem C- Cousin treffen, a- aber... ich kann ihn nirgends finden", gestand Hinata schüchtern, "i- ich wollte schon vor einer W- Woche mit ihm reden, doch da ha- habe ich mich nicht vor die Tür getraut..." Und nun hatte Temari eine Ahnung, was es war, dass dieses Mädchen bedrückte. "M... mein Freund hat mich v- verlassen!" Damit vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen und wagte nicht einmal, die Holzplatte mehr anzustarren.
 

Temari hatte es geahnt und sie hatte Recht behalten. Vorsichtig legte sie einen Arm um die schmalen Schultern vor sich. Einige Momente verharrte sie so, wartete darauf, dass Hinata sie irgendwie abschüttelte, doch geschah dies nicht. Stattdessen blickte sie sie verwirrt an, was der Blondschopf dazu nahm, ihr etwas zu erzählen: "Ich habe auch schon mal einen Korb gekriegt. Es war alles andere als schön, dermaßen unpersönlich, dass ich mich zwei Wochen nicht in der Schule hab blicken lassen. Ich habe eine SMS bekommen, in der nur drei Worte standen: Es ist aus. Was glaubst du, wie schlimm das ist? Seitdem bin ich fröhlicher Single und bleibe es auch! Das schlimmste aber war, ihr immer wieder über den Weg zu laufen, bis ich es nicht mehr aushielt, umzog und die Schule wechselte. Vor allen Dingen hab ich sie immer auf dreißig Metern Entfernung gerochen! Man, die hatte ein Parfüm, richtig widerlich!"
 

Hinatas Augen schwollen auf die Größe von Tennisbällen an. War sie nun etwa angewidert? Weil sie indirekt zugegeben hatte, homosexuell zu sein? Oder war es vielleicht irgendetwas anderes, was sie überraschte? Als sie schließlich ihre Stimme anhob, hatte selbige an Lautstärke und auch an Sicherheit gewonnen: "W- wow, genau das ist mir auch passiert! Vielleicht hat mein Cousin doch Recht und das Schicksal mischt sich ab und an in unser Leben ein – ich glaube, ansonsten hätten wir uns nicht getroffen! T- Temari, ja? Kann ich dir wirklich von Sai erzählen?"
 

Darauf konnte die Blondine nur kichern: "Wem soll ich es denn schon großartig erzählen?" Sie stochert noch einmal in ihrem Reis herum, bevor sie einiges davon in ihren Mund schaufelte und aus den Augenwinkeln sah, wie Hinata es ihr gleichtat. Die Schüssel wieder ordentlich hinstellend, meinte sie schließlich: "Dann erzähl mal, ich bin neugierig geworden!"
 

*~*TBC*~*
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

Ja, hier habe ich es sauber durchgeschnitten. Und nein, das ist kein Cliffhanger in dem Sinne, denn ich hatte nicht vor, über Hinatas Beziehung mit Sai zu schreiben – wäre auch viel zu langatmig und uninteressant geworden, davon ab. Überhaupt kommt mir dieses Kapitel recht langweilig vor, aber so ist nun mal das Alltagsleben, nicht wahr? XD Nya, ich habe auch ein bisschen mit meinem Schreibstil experimentiert in diesem Kapitel, weshalb sich einige Passagen vielleicht etwas merkwürdig anhören... Bitte nicht hauen! *mich hinter dem Stuhl versteck*

Und hier noch eine Information für alle Fans von so genannten Crackpairings: In meinem Kopf spukt wahrhaftig die Idee zu einer Fanfiction mit dem Pairing DeiSaku (!) herum. Bitte teilt mir mit, ob dazu Interesse vorhanden ist, ich würde eine solche Geschichte nämlich gerne schreiben!

Also dann, bis zum nächsten Kapitel!

HEAGDL

Dat Yun-chan^^
 

P.S.: Vergesst nicht, 40 Kommentare mindestens!

"Goodbye Summer" Festival (Teil 2)

Ich bin wieder da~!^^

Nachdem ich diesen Appell gemacht hatte, hatte ich eigentlich erwartet, dass sich meine Leser abwenden, nicht, dass sie sich vermehren! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie überrascht ich war, dass statt weniger als fünfzig nun über sechzig Personen meine FF in der Favoritenliste haben! *positiv geschockt war* Danke, Leute, dass ihr so zu mir haltet! (Wenn ihr alle nun noch Kommentare schreiben würdet, würde ich schier vor Glück ohnmächtig werden!)

Dieses Kapitel habt ihr [Mikazuki] zu verdanken, weil sie diejenige war, die den vierzigsten Kommentar zu dieser FF verfasst hat. Ich gebe zu, ich habe es blöd formuliert: Wenn ich also eine Richtlinie gebe, bezieht sich das auf die gesamte FF, nicht nur auf ein Kapitel. Vierzig Kommentare für ein Kapitel wären auch ein bisschen viel verlangt, oder? Obwohl es mich wiederum freuen würde, zu sehen, wie gut diese FF ankommt. Für das nächste Kapitel würde ich gerne mindestens die Fünfzig erreichen, wenn es euch nichts ausmacht. *lieb schau*

Viel Handlung gibt es in diesem Kapitel allerdings nicht, dafür aber viel Gefühlschaos. » Gut, ich bin ehrlich, es gibt gar keine Handlung in dem Sinne, doch dieses Kapitel ist wichtig für den weiteren Verlauf des Hauptpairings (SasoDei!!! *quietsch*). Für den nicht vorhandenen Plot gibt es auch etwas Smut als Wiedergutmachung! *smile*

Eine Warnung noch: Wer nicht der Originalstory im Internet folgt, für den haben wir hier einen Spoiler für einen gewissen Namen!
 

@Autumn: Sorry, es ist nicht allzu viel KxS drin, aber ich hoffe, es reicht, dich wenigstens etwas zufrieden zu stellen.^____^ Hast du jetzt eigentlich schon "Das Gift des Skorpions" gelesen?
 

@ Deidara-Tomoki: 20 Minuten??? Bist du wahnsinnig??? xD Ist nicht schlimm, es ist deine Meinung und genau die ist es, die ich hören wollte. Allerdings hatte ich geahnt, dass DeiSaku auf Steinmauern treffen wird. xD SasoDei gibt es jetzt ja etwas mehr, freu dich.^^ Ja, sie ist eine Mexxlerin. *nach oben deut* Nya, so sehr gucke ich mich auf deutschsprachigen Seiten um – die Pairings, die man mag, findet man eher auf englischsprachigen, deshalb. Trotzdem finde ich das übertrieben! *blush* Nya, ich weiß noch nicht, ob ich das mache, aber ich werde es versuchen, mit Yuri bin ich nämlich nicht sehr gut bewandert. SasorixNaruto??? Nyo, muss ich mir ja nicht antun, neh? (Ich mag dafür DeidaraxNaruto! xD) Keine Angst, das wird schon interessant werden mit Zetsu..., hoffe ich mal. Jap, genau da war es. Du bist eine aufmerksame Leserin!^^ Das bei Lee und Gaara war ABSICHT, ebenso bei Deidei – aber glaubst du wirklich, Dei geht fremd? Der ist doch ein bisschen zu blöd und faul dafür. »" Was aus Sai wird, weiß ich auch noch nicht, eigentlich finde ich ihn ganz lustig! *grins* Keine Angst, ein Defizit in dem Fest findest du gleich am Anfang!^^ Keine Angst, Saso und Deidei schaffen es jetzt langsam, die Kurve zu kriegen!^__^ Und jetzt noch einmal: Das, was wir armen Autoren als Kommis bezeichnen, ist nichts anderes als Kritik, denn Kritik kann sowohl positiv als auch negativ ausfallen. Und du gibst wirklich viel Kritik von dir!
 

@ Mikazuki: Sei geehrt, du bist diejenige, die alle vor einer längeren Flaute bewahrt hat! *dir einen Orden geb* (Orden: 40. Kommentar!) Du kriegst auch ein Dankebild mit Gaara und Lee!^^ KakuHida kommen noch mal im nächsten Kapitel drin vor, hier wirst du wohl mit SasoDei vorlieb nehmen müssen. Und natürlich kriegst du 'ne ENS!!!
 

@ dragonfly92: EIN LEEGAA-FAN!! *dich umspring und abknuddel* Neben SasoDei ist das auch mein Lieblingspairing! *___* Nya, wenn du die anderen Kapitel nebenbei noch kommentieren würdest, würde sich dieses Problem legen.^^ Aber wie das mit den Kommentaren gemeint war, habe ich ja nun hoffentlich erklärt. Sorry, dass ich dich das so geschrieben habe, dass du das falsch verstanden hast.
 

@ Kanna-Jinn: Wie ich da aufhören konnte? Einfach so? xD Aber schon nach zwei Seiten sind dir die Flips ausgegangen? Wie schnell isst du denn??? Oo Nya, Gabe würde ich es nicht nennen, sondern bezeichne ich es eher als einen verzweifelten Versuch einer Zehntklässlerin, etwas Akzeptables aufs Papier zu bringen.^///^ LeeGaa hat jetzt eine Pause, dafür gibt es wieder leichtes SasuNaru. 'Monate' ist hoffentlich eine absichtlich geschriebene Übertreibung, oder? Es tut mir Leid, aber gegen Krea-Tiefs und Klassenfahrten bin selbst ich nicht gewachsen. Q_Q Nya, das Problem mit den 40 Kommis habe ich ja erklärt. Es hätte nur gegolten, wenn du auch die anderen Kapitel kommentieren würdest (wovon ich dich rein gar nicht abhalte! *grins*). Aber wenn die länger werden, dann muss ich die immer als zwei separate Kapitel auf yaoi.de posten! Aber bis die zusammenkommen, dauert es auch nicht mehr ewig (zumindest in der Story, wie schnell ich bin, ist fraglich T_T).
 

@ HakuXIII: Hey, du hast mich darum gebeten, ich geb dir ZabuHaku. Hat zwar etwas gedauert, aber du hast es bekommen. *smile* Und danke für deine Meinungsäußerung! *knuff* (Woher wusste ich nur, dass die meisten dagegen sein werden? xb)
 

@Junno-san: Klar kriegst du 'ne ENS^^
 

@ Blackflame: Arigatou. ^//^ Nya, es kommt ein bisschen auf den Inhalt an, wie kurz oder lang die Abschnitte werden, aber im Großen und Ganzen dominiert meine Faulheit. *lol* Dafür wird dieses Kapitel zur Hälfte von Deidara eingenommen – hoffentlich ist dir der Part lang genug. Und was die Länge der Kapitel angeht: Zu lang geht auch nicht, denn sonst passen die bei yaoi.de nicht mehr. xD
 

Song: Cascada – Every time we touch

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KAPITEL 7: "GOODBYE SUMMER" FESTIVAL (TEIL 2)
 

Unwirsch wandelte Yondaime durch die beleuchteten Straßen des Festes am Tokyo Tower. Zu seinem Bedauern hatte er bisher noch keinen einzigen Stand entdeckt, bei dem es irgendetwas Alkoholisches zu erstehen gab, was man auch augenblicklich hätte trinken können – nicht einmal Pflaumenwein von knapp zehn Prozent war irgendwo feilgeboten! Selbst Großmutter Sancho, die ihr Geschäft in derselben Straße hatte wie das Red Moon, hatte hier einen Stand für ihre berühmten Currygerichte aufgemacht, doch sämtliche Sakeverkäufer Tokyos schienen, an einem Festtag wie dem Heutigen lieber zuhause vor dem Fernsehapparat zu versauern.
 

Seufzend kämpfte er sich durch die Straße vor sich. Ursprünglich hatte er geplant, sich mit einem alten Freund, der erst kürzlich wieder nach Tokyo zurückgekehrt war, hier mehrere Schälchen hinter die Binde zu kippen, gleichwohl er sich geschworen hatte, seinen Alkoholkonsum zu mäßigen.
 

Nun hatte er das große Problem, ihn zu finden. Gut, sein Erscheinungsbild war nicht alltäglich, müsste folglich mehr als nur aus der Menge herausstechen, allerdings hatte er bisher noch kein weißes Haar weit und breit ausmachen können, auch nicht unter dem Rock einer hübschen Dame, wo jene lange Mähne normalerweise vorzufinden war. Selbst den abgesprochenen Yukata konnte er nicht entdecken – er selbst hatte sich schließlich für den weißen mit den roten Flammen entschieden.
 

Je länger er nach dem Mann suchte, desto mehr fragte er sich, wieso er dem alten Herrn überhaupt nachrannte wie ein obdachloser Hund. Gut, er hatte ihm damals fast alles beigebracht, was er wissen musste, um auf eigenen Beinen stehen zu können, sah man von seinem Vorgänger beim Red Moon – Sandaime Sarutobi – ab, doch was könnte dort noch sein außer der starken Bindung, die ein Lehrer mit seinem Lieblingsschüler teilte, die zu einer starken Freundschaft geworden war? Er stellte sich selbst ein Armutszeugnis aus; jeden Tag konnte er das Gefühlschaos einzelner seiner Mitarbeiter genauestens beobachten und einschätzen, doch sein eigenes war er nicht zu zähmen fähig.
 

Vor seiner Nase wehte ein blauer Kimono, dessen Säume von weißen Blitzen durchzogen waren, doch er wagte zu bezweifeln, dass es sich bei jenem Menschen – von dem er bisher nur die Füße gesehen hat, die in hölzerne Sandalen gekleidet waren – um die gesuchte Person handeln könnte. Noch einmal seufzte er, ließ seinen Blick auf dem Boden verweilen. Immerhin hatte er schon mal den passenden Kimono gefunden, musste er nur noch den passenden Mann finden...
 

Ohne es zu merken, rannte er in seinen Vorgänger hinein, als dieser anhielt und sich umsah, scheinbar auch auf der Suche nach etwas. Ein gemurmeltes "Wo kann er denn nur sein?" gelangte an seine Ohren, wobei ihm die tiefe männliche Stimme bekannt vorkam, er sie jedoch nirgends hin zu stecken wusste. Schnell entfernte der Blonde sich von dem Herrn mittleren Alters, verneigte sich leicht und sprach mehr mit der Straße als mit seinem Gegenüber: "Verzeiht, ich hatte nicht aufgepasst, wohin ich gehe. Es soll nicht mehr vorkommen."
 

Einige Sekunden lang herrschte Stille. Yondaime traute sich nicht, aufzublicken, aus Angst, wer auch immer derjenige war, bei dem er sich entschuldigt hatte, würde ihn gleich lautstark anbellen, was für eine Dreistigkeit es wäre, einfach in ihn zu rauschen. Nichts dergleichen kam, stattdessen wurde wieder mit dieser tiefen Stimme eine Frage gestellt: "Minato?"
 

Minato? Der Blauäugige blickte auf – nicht viele Leute kannten diesen Namen, noch weniger sprachen ihn überhaupt noch aus. Seit seiner Übernahme des Red Moons war er nur noch Yondaime Uzumaki, niemand sonst mehr, auch wenn er zu einem anderen Namen getauft wurde. Genau genommen gab es nur einen Menschen, der ihn seit jeher mit diesem Namen ansprach. Vor sich erkannte er die breite Brust eines Mannes, gewickelt in unzählige Verbände, die seinen gesamten Bauch von knapp über den Brustwarzen bis unter den Bund der schwarzen Hose verdeckten. Um seine Hüften war ein violettblaues Band geschlungen, dass ihm als Schärpe diente, seine Hände steckten in fingerlosen Handschuhen, auch seine Unterarme waren von Verbänden geziert. Der Kimono selbst war offen, erinnerte eher an einen Mantel als einen Yukata.
 

Langes weißes Haar umspielte ein strahlendes Gesicht, das trotz der Jahre kaum eine einzige Falte beherbergte. Dunkelbraune, fast schwarze Pupillen blickten ihm entgegen aus kleinen Augen, rote Striche gingen von ihnen aus über die beiden Wangen, verendeten unter dem Kiefer. Die schmalen Lippen zeigten ein Grinsen.
 

"Du bist es, Minato!", rief der Mann freudig und kaum einen Moment später fand sich der dreißigjährige Nachtclubbesitzer in einer Knochen brechenden Umarmung wieder. "Wie lange ist das nun her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?"
 

"Ganze fünf Jahre, mein Lieber. Du bist gegangen, bevor ich den Roten Mond übernommen habe", antwortete Yondaime zaghaft, legte zögerlich seine Arme auf die Brust seines Gegenübers und ließ es sich in der sanften Umarmung durchaus gefallen. Die Wärme, die die Arme des anderen abgaben, bezirzte ihn auf eine unglaubliche Weise, dass das Blut ihm in die Wangen schoss und selbige pink verfärbte. "Ich hoffe mal, deine Nachforschungen in den Staaten waren erfolgreich. Willkommen zuhause."
 

*~*
 

"Hey, Ino-Schweinchen, wo bleibst du denn?"
 

"Ich geb dir gleich Schweinchen, du Riesenstirn!", schnaufte Ino Yamanaka, gekleidet in einen violetten Kimono, der von weißen Blasen verziert wurde, als sie hinter der Inkarnation eines Kaugummis her hechtete und dabei beinahe über ihre eigenen Füße stolperte. Es schien, als hätte Sakura dieses Mal zu viel Kaffee getrunken, denn dermaßen belebt hatte sie die in einen rosa Yukata mit roten Rosen gekleidete junge Dame schon lange nicht mehr erlebt. Seit Anbeginn ihrer Arbeit im Red Moon nicht mehr, wenn man es genau nahm.
 

Mittlerweile jedoch ging ihr diese Aufgedrehtheit gewaltig gegen den Strich. Schon den ganzen Tag über flog das junge Mädchen fast pausenlos über die Straßen Tokyos, wobei sie vor nichts und niemandem irgendeine Gefahr der Kollidierung verspürte und einfach um sie herumtanzte. Würde man es genau nehmen, war es schon beinahe so, als hätte sie Speed oder andere Amphetamine eingeworfen. Doch tief in ihrem Innern freute es sie, die junge Pinkhaarige wieder so zu erleben, wie sie nun mal war – ein junges, fröhliches Mädchen.
 

Sie liebte sie. Ino liebte sie schon seit dem Tag, an dem sie verstanden hat, homosexuell zu sein. Sakura war damals schon jemand gewesen, den sie aufgrund von Schönheit bewundert und angesehen hatte. Sie brauchte nicht viel machen, um wirklich gut auszusehen, müsste sich höchstens mal um ihre Augenringe kümmern, dann war sie wieder perfekt. Doch momentan würden ihre Gefühle ihr nicht im Weg stehen, sollte sie sich dazu entscheiden, die grünäugige Visagistin aufgrund ihres Koffeinschocks zu strangulieren!
 

Momentan wurde Ino im Laufschritt zum Tokyo Tower geführt, unter dem sich einige Leute tummelten und sich küssten – allesamt Liebespaare. Was hatte Sakura gerade vor? Hatte sie der Kaffee zu unerwarteten Tätigkeiten beflügelt? Die Blondine wusste nicht, was in ihrer Kollegin vorging; vielleicht würde sie es aber gleich herausfinden, denn nun hielt selbige an, drehte sich um und wartete auf sie.
 

Schwer keuchend, hielt sie neben dem pinkfarbenen Haarschopf an, stützte ihre Hände auf ihren Oberschenkeln ab und rang nach Luft. Wo Sakura diese Ausdauer hernahm, vermochte sie nicht zu sagen, doch war es wahrhaftig erstaunlich, dass selbige nur leicht erschwert atmete, während die Hellblauäugige verzweifelt versuchte, ihre Lungen dazu zu überreden, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. "Wie kannst... du nur... so schnell lau-... fen... und danach noch... atmen...?", hustete sie.
 

Eine Antwort bekam sie nicht, als sie aufblickte und in glitzernde Smaragde sah, Augen, die ihr die Seele regelrecht aussaugten. Ebenso bekam sie keine Antwort, als sich die schmächtige Person zu ihr hinabbeugte und ihre Nase mit der eigenen strich. Noch weniger bekam sie eine Antwort, als sie die zarten und sanften Lippen auf ihren eigenen spürte.
 

Schlagartig riss sie die Augen auf. Das konnte doch nicht wahr sein, das musste ein Traum sein! Doch das langsam verschwindende Gemurmel der umstehenden Leute zeugte vom Gegenteil. Sakura küsste sie, sie wurde wahrhaftig von ihr geküsst!
 

Ihre Lider senkten sich, ihr Gehirn fuhr einem Computer gleich herunter, sie lebte nur noch für diesen einen Augenblick, der sie so glücklich machte wie nichts zuvor in ihrem Leben. Sanft erwiderte sie den Kuss, doch bevor er richtig anfangen konnte, war er schon vorbei.
 

"Ich kann das, weil du mir die Kraft dazu gibst, Ino!", murmelte die Pinkhaarige, bevor sie ihr einfach in die Arme fiel und sich von ihr umarmen ließ. Noch immer war die Blonde überwältigt von dem, was hier gerade geschah. War das wirklich nicht ein Traum? "Du weißt gar nicht, wie viel Kraft."
 

"Sakura...", hauchte sie sanft über das Ohr der anderen, welches direkt an ihrem Mund platziert war. Belustigt nahm sie die leichte Gänsehaut wahr, die daraufhin die Haut der Angesprochenen überzog. Und da sank die Realisation. Dies war kein Traum, es war die Wirklichkeit. Ein indirektes Geständnis dessen, was Ino schon so lange wünschte, von ihrer heimlichen Liebe zu hören. Nun gab es keine Hemmschwellen mehr, nun brauchte sie sich keine Sorgen mehr zu machen, etwas falsch zu machen, wenn sie es ihr verriet. "Ich liebe dich."
 

Als Erwiderung klammerte sich Sakura fest an sie, schmiegte ihren Körper an den der etwas größeren jungen Frau, sodass sich ihre warmen Leiber aneinander rieben und ein wohliger Schauer über den Rücken Inos rauschte. "Ich liebe dich auch – schon so lange..."
 

Und sie hielten sich fest, solange, bis es nicht mehr ging, bis ihre gemeinsame Zeit für diese Nacht abgelaufen war.
 

*~*
 

Nebeneinander schlenderten Naruto und Sasuke über eine Straße des Festes, jeder in einer Hand einen Stiel, an dessen Ende sich Zuckerwatte hielt. Der junge Uzumaki hatte es geschafft, er hatte sein Versprechen gehalten – Sasuke hatte gelächelt und dafür eine Zuckerwatte sowie Dangos bekommen, auch wenn der Verzehr selbiger sich als schwierig herausgestellt hatte, als ein gewisses Wiesel in Begleitung eines Haifisches auf der Bildfläche auftauchten und Itachi quengelte, er wolle auch Dangos haben.
 

Ähnlich wie Lee ging es ihm nicht mehr um den Sieg ihres kleinen Wettstreits – obwohl er nichts dagegen hatte, von dem Jungen mit den riesigen Augenbrauen eine Nudelsuppe spendiert zu bekommen –, sondern vielmehr darum, Sasuke zu zeigen, wie schön das Leben sein konnte. Vielleicht konnte er sich so in das Herz des jungen Uchihas schleichen, wer wusste das schon? Seine Verknalltheit hatte sich schon lange in viel mehr als eine kleine Schwärmerei verwandelt und trotz der immer an den Tag gelegten Härte und Kälte liebte er diesen starrköpfigen Bastard. Wenn er etwas von seinem Vater hatte, dann war es die Angewohnheit, immer das bekommen zu wollen, was er will! Und er wollte SASUKE!!!
 

Er sollte mit diesen zweideutigen Gedanken besser sparsamer umgehen, wenn das Objekt seiner Begierde direkt neben ihm ging und mit dem Blick direkt auf dem Asphalt festklebte. Gewisse Dinge regten sein Blut des Wanderns in tiefer gelegene Gefilde an... Mist, das war ja auch wieder so ein Gedanke!!!
 

Das Bellen eines Hundes brachte ihn aus seinen Gedanken heraus. Unwirsch blickte sich der Blondschopf um. Dieses Gekläffe kam ihm unweigerlich bekannt vor, dass es ihn wunderte, ob er es wirklich dem Richtigen zuordnete, und als ein kleiner weißer Hund mit braunen Schlappohren auf ihn zu gerannt kam und sich an sein Bein schmiegte, wusste er, dass er Recht behalten hatte.
 

"Ist das nicht Akamaru?", fragte Sasuke, als dessen Blick auf den kleinen Hund fiel, er sich hinunterbeugte und ihm das Fell streichelte. Naruto konnte nicht anders als dumm gucken; seit wann war Sasuke so? War irgendetwas in der Zuckerwatte gewesen, das den jungen Uchiha irgendwie verändert hatte? Oder war es doch der Yukata?? Er selbst konnte es ganz und gar nicht sein, das wäre nichts weiter als Wunschdenken..., oder?
 

Wie auf Knopfdruck kam auch schon der Besitzer des kleinen Hundes mit einem lauten "Akamaru!!!" angerannt. Kiba Inuzuka war ein Hitzkopf, wie er im Buche stand, doch war dies kein Problem angesichts der Tatsache, dass er auch ruhig und besonnen agieren konnte. Sein kurzes braunes Haar stand wirr von seinem Kopf ab, braune Augen strahlten eine angenehme Wärme aus, die seine Loyalität gegenüber seinen Freunden verriet, die roten Striche in der Form von Fangzähnen, die seine Wangen zierten, strahlten in einem schönen Karmesin. Brauner Stoff umschmeichelte seine Form wie eine zweite Haut, war der Yukata eng anliegend, der graue Obi stramm um seine Hüften gezurrt, als er dem kleinen Hund hinterher lief, an seiner Hand seinen Geliebten Shikamaru Nara haltend, der wie immer ein Gesicht zog, als würde ihm alles und jeder auf die Nerven gehen, doch war dies um Kiba herum nicht der Fall. Sein schwarzes Haar hatte er wie immer in einem erhöhten Zopf zusammengebunden, sodass sein Kopf insgesamt an eine Ananas erinnerte, sein Kimono war grün, der Saum verfärbte sich immer mehr dem Braun, wurde von einigen bunten Blättern bestückt. Die dunkelbraunen Augen schienen gelangweilt, als er sie verdrehte, sobald Kiba einen Zahn zulegte und ihn mit mehr Druck hinter sich her schliff.
 

Kiba und Shikamaru gingen in dieselbe Schulklasse, die auch von Naruto, Sasuke, Gaara, Lee, Ino und Sakura besucht wurde. Gut, es war nicht einfach für sie, jeden Tag von sechs Uhr abends bis drei Uhr morgens zu arbeiten und dann noch um acht in ihrer Schule zu sein – sie begann aufgrund ihrer Arbeitszeiten etwas später, denn nicht selten gibt es Schüler, die in der Nacht arbeiten müssen –, doch zusammen mit ihren Freunden den Unterricht abzusitzen und auch von ihnen abzuschreiben oder sich die Hausaufgaben zu besorgen, war etwas, was diese Probleme sogleich wieder in die hinterste Ecke ihrer Gehirne verbannte. Die beiden Jungen vor ihnen waren offenkundig ein Paar, etwas, was sich ansonsten kaum einer auf ihrer Schule getraut hatte, zu gestehen. Von den Jugendlichen des Red Moons wurden sie daher mit großem Respekt angesehen und liebend gerne in ihrer Mitte aufgenommen. Nicht selten kam es vor, dass Kiba sich dazu entscheiden sollte, Akamaru mitzubringen, was die Mathematikstunde unter Lehrerin Kagome Higurashi im Prinzip zu einer Freistunde gewandelt hatte – es war nicht so, als würden sie unter dieser Frau irgendetwas lernen, denn auch Sasori und Deidara, die sie zusätzlich auch in ihrem letzten Jahr in Englisch hatten, bestätigten, nach ihren Stunden immer die Bücher gewälzt zu haben, um zu verstehen, was sie ihnen mitteilen wollte.
 

"Da bist du ja, Akamaru", meinte Kiba schließlich, als er direkt vor Sasuke und Naruto zu stehen kam und Shikamaru schon fast in ihn hinein flog, dessen Hand er jedoch nicht loszulassen gedachte. Der kleine Hund wedelte vergnügt mit seinem Schwanz und bellte erfreut, als sein Herrchen ihn hochhob und auf seinen Kopf setzte, eine Stelle, auf der der kleine Kläffer viel Wert legte. "Hey, Naruto, Sasuke, ihr seid auch hier?"
 

"Ja, mitsamt des ganzen Kollegiums!", strahlte der Blondhaarige seinen Freund an. "Hi, Kiba, hi, Shikamaru!" Letzterer erwiderte seine Begrüßung mit einem Nicken, was Sasuke ebenso vonstatten brachte. Zwischen dem Nara und dem Uchiha herrschte nicht gerade Sympathie, doch dafür eine starke Akzeptanz, waren sie schließlich vom selben Schlag. "Wie geht es euch beiden?"
 

"Genauso gut wie am Freitag, wo du uns zuletzt gefragt hast, Naruto", erwiderte Shikamaru darauf, wobei sich ein leichtes, kaum sichtbares Lächeln auf seine Züge schlich. "Wie geht’s eigentlich dem Mond? War schließlich schon lange nicht mehr da und wüsste gerne, wie es mittlerweile dort aussieht."
 

"Recht gut", verstrickte sich Naruto immer weiter in ihr Gespräch, sodass er nicht bemerkte, wie er seine Arme um Sasukes Oberarm schlang und diesen so an sich zog, dass eine leichte Verfärbung dessen Wangen attackierte – Kiba entging dies keineswegs, doch wusste er, es nicht zu verraten. "Mein Vater hält den Laden mehr als nur in Schwung! Ihr wisst ja, der Mond ist sozusagen sein Leben! Und jetzt, wo der kauzige Opa wieder da ist, wird er sicherlich noch mehr Spaß daran haben, zu arbeiten!"
 

"Was ist eigentlich mit euch beiden, sucht ihr immer noch nach Jobs?", warf Sasuke einfach in das Gespräch ein. Der Blauäugige wurde hellhörig: Kiba und Shikamaru waren vielleicht erst siebzehn Jahre alt, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie bereits in einer gemeinsamen Wohnung lebten, die nicht allzu weit entfernt war vom Wohnkomplex, in dem Orochimaru lebte. Bislang wurde selbige von Kibas Schwester finanziert, die rein gar nichts gegen die Neigungen ihres kleineren Bruders hatte und eine erfolgreiche Tierarztpraxis mit Tierhandlung – dem ein gewisser Blondschopf (nicht Naruto; sein Vater war dagegen, ein Haustier in ihre kleine Wohnung zu bringen!) ein kniehohes wandelndes Knäuel entnommen hatte – führte, doch die beiden Schwerverliebten hatten sich schon lange vorgenommen, sich einen Job zu suchen und das Geld für ihre eigenen vier Wände selbst zu bezahlen.
 

"Wir sind immer noch auf der Suche nach etwas Passendem, doch finden tun wir rein gar nichts. Irgendwann machen wir zusammen eine Praxis für Tierheilkunde auf wie Hana, aber dafür reicht zum einen unser Wissen und zum anderen unser Geld noch lange nicht aus – und meine Schwester möchte ich die Finanzierung dessen nicht auch noch aufbürden", seufzte Kiba schwer.
 

"Warum macht ihr dann nicht einfach mit bei den Vorstellungsgesprächen im September?", schlug Sasuke vor. Nun war sich Naruto sicher, mit dem Uchiha stimmte irgendetwas nicht. Wenn er den Dunkelblauhaarigen normal irgendwo mit jemandem reden hörte, war der meist abweisend und kalt zu seinem Gegenüber, machte nie irgendwelche Vorschläge und hielt seine Worte auch sonst in Grenzen, verringerte seine Sätze meist auf die Nutzung von Subjekt und Prädikat, denen ab und an auch Objekte und Adverbien folgten, was dann jedoch selten der Fall war, sah man davon ab, dass der Jugendliche mit den dunkelblauen Seelenspiegeln jemanden anschrie. Was genau hatte ihn dermaßen verändert? "Das Red Moon sucht immer neue Angestellte, das wäre also die Gelegenheit für euch beide, ordentliche Jobs zu finden. Mit dem Geld, das Kisame, Itachi und ich verdienen, kommen wir locker gleich zwei Monate aus – kein Wunder, so, wie das Red Moon floriert! Und selbst wenn ihr nur als Kellner eingestellt werden solltet, bisher hat sich noch keiner über miese Bezahlung beklagt, sondern hieß sein Einkommen immer mehr als nur willkommen."
 

Schweigen legte sich über die vier Freunde, als Shikamaru, Kiba und Naruto den jungen Uchiha entgeistert anstarrten. Auch von Akamaru war nichts zu hören. Schließlich durchbrach Shikamaru die peinliche Stille, die sich über sie gelegt hatte: "Das wäre wirklich etwas, worüber wir nachdenken sollten. Danke für den Tipp, Sasuke. Anscheinend hat Naruto eine positive Wirkung auf dich, was mehr als erfreulich ist."
 

Dieses Mal wagte der Blonde, einen Seitenblick auf seinen Begleiter zu werfen, und tatsächlich hatte sich auf dessen Wangen ein leichtes Rot angestaut! Er errötete, der große Sasuke Uchiha errötete! Dass er das mal erleben durfte!! Einen Moment mal, Sasuke wurde doch rot, weil Shikamaru meinte, er würde auf ihn abfärben... Hieß das, Mister "Ich-Kann-Alles-Und-Brauche-Euch-Nicht" wurde rot wegen IHM??? DAS war ja nun wohl Wunschdenken!!!
 

"Okay, wir werden euch dann nicht weiter aufhalten! Viel Spaß noch auf dem Fest!" Damit verabschiedeten sich die beiden Jungs und gingen samt Akamaru Hand in Hand in die Richtung, aus der Sasuke und Naruto ursprünglich gekommen waren. Zum Abschied winkten sie noch einmal, bevor auch sie weitergingen.
 

"Sag mal, Sasuke, was war das eben?", wandte sich Naruto nach einigen Sekunden der Stille zwischen ihnen beiden an seinen Begleiter. "Sonst bist du doch auch nicht so freundlich und hilfsbereit, aber dieses Mal hast du ihnen mehr als nur geholfen, sondern ihnen im Prinzip gleich eine Möglichkeit geboten, die ihr gesamtes Leben zu ihrem Wunsch hin formen könnte!"
 

"Ich... ich wollte einfach mal nett sein! Hast du irgendetwas dagegen einzuwenden, du Idiot?", grummelte der Uchiha leise vor sich hin, woraufhin der junge Uzumaki grinsen musste. Vielleicht war es der Unfall im Bus, vielleicht war es die Nudelsuppe, vielleicht die Dangos oder die Zuckerwatte, die diese Hilfsbereitschaft aus Sasuke herauskitzelten. Vielleicht war es aber auch er, denn wenn Shikamaru etwas sagte, hatte es meist Hand und Fuß.
 

"Keineswegs, ich heiße es sogar willkommen, wenn du nett bist!" – Vielleicht würde es ihm ja doch gelingen, diese Nudelsuppe zu gewinnen!
 

*~*
 

Gemütlichen Schrittes führte Deidara seinen Danna über die Straße des Festes, auf der Schmuck ohne Grenzen verkauft wurde. Zusammen hatten sie genau genommen bis auf diese Abzweigung bereits alles erforscht, blieb nichts weiter als die Schmuckstände über sowie das am Ende der Straße befindliche Riesenrad, das von allen aussah wie das größte. Deidara freute sich bereits wie ein kleines Kind, dem man einen Lolli schenkte, gleich in einer dieser Kuppeln zu sitzen und zu hoffen, ganz oben zu halten - Mitternacht kam immer näher und dann ganz oben im Riesenrad zu sitzen, war etwas, was sein Herz allein bei der bloßen Vorstellung schneller schlagen ließ. Diese Geschwindigkeit wurde noch weiter erhöht, wenn er daran dachte, mit wem er dann dieses farbenfrohe Spektakel zusammen erleben würde!
 

Kaum waren sie aus dem Bus ausgestiegen und Yondaime hatte ihnen irgendwelche Instruktionen gegeben, an die sich sowieso niemand hielt ("Keine Autogrammgabe, keine vorgetragenen Ständchen, kein zu offensichtliches Rumturteln, kein Knutschen in der Öffentlichkeit!"), hatte er sich bei Sasori eingehakt und mit ihm auf den Weg gemacht, die Festivität zu erkunden. Zusammen hatten sie bereits einige Dinge eingekauft wie Schlüsselanhänger - sogar einen ihres Nachtclubs, mit dem sie dann vor dem Big Boss angeben wollten - und waren bereits essen gegangen; deutsche Küche, sehr zur Überraschung Deidaras, der ein reges Interesse an diesem Land an den Tag legte. Nun waren sie auf der Suche nach neuen Ohrringen, die sie für irgendwelche Auftritte anlegen sollten, bevor ihre letzte Station sich als Riesenrad entpuppen sollte.
 

"Sasori-danna, lass uns doch mal da gucken!", meinte der Blondhaarige und deutete mit einem ausgestreckten Finger auf einen Stand, an dem vor nicht allzu langer Zeit ein großer Mann einem kleinen braunhaarigen Jungen eine Kette gekauft hatte. Der Rotschopf nickte und zusammen begaben sie sich zu der kleinen Bude, deren feilgebotene Gegenstände sie anfunkelten wie die Sterne des klaren Nachthimmels, den es unter den blinkenden Hochhäusern Tokyos erst einmal zu entdecken galt.
 

Das sichtbare Auge des blondhaarigen Sängers huschte erkennbar von einem Stück zum anderen, auf der Suche nach etwas, was ihm selbst gefallen würde, worauf der den Orangeäugigen aufmerksam machen würde. Das Glitzern faszinierte ihn, zog ihn in einen Bann, der ihn regelrecht anschrie: "KAUF UNS!!!" Er war nicht versessen, Schmuck zu kaufen, doch wenn sie die Gelegenheit bot, ließ er sich gerne damit überhäufen!
 

Ohne darauf zu achten, was Sasori sich eventuell aussuchte, fiel sein Blick auf zwei verschiedene Paare Ohrringe, die jedoch fast identisch waren und nebeneinander lagen. Es handelte sich um Drachen, die sich gegenseitig anblickten, waren gefertigt aus Silber, hatten jeweils ein Auge aus Gold und hielt einen Edelstein in der Hand. Dieser war der Unterschied; der Edelstein des einen Paares war rot, der des anderen blau. Ein Rubin und ein Saphir, klein und unscheinbar, doch in der Bedeutung stark und hervortretend.
 

Deidara musste nicht lange nachdenken, woran ihn diese Steine erinnerten: an seine und Sasoris Augen. Auch wenn die Augen des Akasunas eher orange waren, sie hatten viele Nuancen rot in sich, die immer anders schimmerten, je danach, wie das Licht in sie einfiel. Es waren bezaubernde Seelenspiegel, die man fassen wollte, es aber nicht konnte. Der Blauäugige hatte schon zu oft versucht, diese wandelbaren Farbunterteilungen irgendwie auf Papier zu bannen, doch immer, wenn er es versuchte, endete es in einer anderen Farbe als all seine vorigen Entwürfe. Es war zum Verrücktwerden, doch irgendwann, so hatte er sich geschworen, würde er es schaffen, diese Farbe als seine abzustempeln...
 

*~*~*~*~*

I still hear your voice when you sleep next to me

I still feel your touch in my dreams

Forgive me my weakness but I don't know why

Without you, it's hard to survive

*~*~*~*~*
 

"Was hältst du von denen?", riss die Stimme des anderen ihn aus seinen wirren Gedanken, die ihn in eine Richtung brachten, die er sich rein gar nicht erklären konnte. Dem Fingerzeig des Rosthaarigen folgend, fand er heraus, dass auch sein Meister sich für diese beiden Ohrringpaare interessierte. Ein Lächeln legte sich auf die androgynen Züge des etwas Kleineren und wollte partout nicht wieder schwinden. Kaum eine Sekunde später hatte jeder ein leichteres Portemonnaie und ein kleines Kästchen, in dem die Schmuckstücke ruhten, die wiederum in ihren doch recht großen Einkauftüten waren.
 

Zügigen Schrittes begaben sie sich nun zum Riesenrad, welches noch gute fünfzig Meter von ihnen entfernt war. Eile war nun geboten, hatte das Glitzern des Schmucks sie zu lange aufgehalten, dass sie nun nur noch mit Glück die letzte Fahrt miterleben durften, die das Feuerwerk sie von erhöhter Position aus beobachten ließ. Der Führer der Attraktion winkte sie schon schnell heran und mit einem Sprint waren sie in dem kleinen Häuschen. Lächelnd schloss der in eine rote Uniform geschweißte Mann die Tür, ging hinüber zur Konsole und schaltete sie an - die Fahrt begann und mit ihr das Hoffen um die höchste Stelle des Riesenrads.
 

Tief durchatmend, stellte Deidara seine Tasche neben die Sasoris, die sie auf die Bank legten, der gegenüber sie Platz nahmen. Zuerst okkupierte jeder von ihnen schweigend einen Fensterplatz, doch der Blondschopf konnte die Stille, die sich wieder zwischen ihnen aufbaute, nicht leiden. Wenn sie sich gegenseitig anschwiegen, hatte es immer etwas Beruhigendes auf den jungen Oberkellner, doch bevorzugte er eindeutig das Sprechen und anderweitige Kommunizieren mit seinen Mitmenschen - es gab schließlich immer viel zu erzählen, das Leben war schließlich kurz!
 

Also stellte er Frage Nummer eins: "Danna, kann ich mich zu dich setzen?" Ein Nicken war ihm Antwort genug. Vorsichtig rutschte er näher an den Rothaarigen heran, wollte schließlich nicht noch Grund eines Unfalls mit dem Rad werden, lehnte sich an ihn und seufzte wohlig. Die Wärme, die von dem Pratyusha ausging, war wunderbarer Balsam für angespannte Nerven, doch tief in seinem Innern wusste der Ashura, dass es noch nicht genug war für ihn. Er wollte mehr! "Darf ich... näher kommen?"
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I get this feeling

And every time we kiss

I swear I could fly

Can't you feel my heart beat fast?

I want this to last

Need you by my side

*~*~*~*~*
 

Er wurde aus fragenden Iriden angeblickt, die im Licht der den Tokyo Tower säumenden Glühlampen rötlich glänzten. Es erschien, als würde der Pianist noch den Sinn in seinen Worten suchen, bis es >Klick!< in seinem Kopf machte und die Zahnräder stoppten, da sie den Prozess des Denkens abgeschlossen hatten. "Ja, natürlich...", antwortete er, wobei eine starke Röte seine Wangen zierte. Der Blauäugige war viel zu erfreut über diese Zusage, um dies zu bemerken, als er sich leicht erhob, Sasoris Arme aus dem Weg räumte und sich auf seinem Schoß niederließ, sich zum einen an die kalte Metallwand des Fensters in seinem Rücken, jedoch mehr an den warmen Körper des anderen lehnte, sich an ihn schmiegte. Ein lang gezogenes Seufzen glitt über seine Lippen - nun war er zufrieden, als sein Meister seine Arme in sanfter Manier um ihn legte und ihn leicht an sich drückte.
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I feel the static

And every time we kiss

I reach for the sky

Can't you feel my heart beat so?

I can't let you go

Want you in my life

*~*~*~*~*
 

Vor ihnen erschien der Tokyo Tower, allerdings eher seine Füße, als sie die erste Runde gefahren waren und nun zum erneuten Male nach oben fuhren. Genießend schloss Deidara die Augen. In den Armen seines besten Freundes fühlte er sich so wohl, so geborgen, dass er der Auffassung war, kein Unglück könnte ihm irgendetwas anhaben, er wäre sicher vor jeglichen Katastrophen und selbst wenn einige Miseren sich ereignen sollten, würde er keine Probleme haben, sie zu überstehen. Das Merkwürdige daran war allerdings, dass er dies nur bei Sasori fühlte, nicht etwa bei Itachi oder Hidan, die er auch als gute Freunde ansah. Nur bei dem Erben der Akasuna-Villa, den er schon fast seit der Geburt kannte.
 

Schon lange quälte er sich mit der Frage nach dem Warum, doch wollte er zu keinem Resultat kommen. Immer, wenn sein Partner in der Nähe war, fühlte er, wie ihm warm ums Herz wurde, wie Schmetterlinge wie der Kuroageha, der Tatehamodoki, der Karasua und der Rurishijimi gleich Hubschraubern in seinem Innern um die Wette flogen, fühlte sich erleichtert und unsagbar glücklich, besonders, wenn er angelächelt oder irgendeiner zärtlichen Geste 'zum Opfer' fiel.
 

Deidara war schon einmal verknallt gewesen. Es war vor mittlerweile vier Jahren gewesen, als er sich mit siebzehn Jahren in der Oberschule in ein wahres Idol der Schönheit verguckt hatte. Doch er brauchte sich nichts vormachen, denn irgendwie fand jeder von ihnen den jungen Oberschüler eine Klasse unter ihnen zumindest anziehend mit seinen androgynen Zügen, den großen, blaugrauen Augen und dem sanften Lächeln, dessen Zwillingsschwester und ihn man nur auseinander halten konnte, weil sie eine gewisse Oberweite hatte. Allerdings hatte sich schnell herausgestellt, dass dieser Junge in ihren Mitbewohner verliebt war, der eine Tierpraxis ähnlich der Familie Inuzuka führte. Von ihm hatte er seine erste Absage bekommen, auch wenn besagter Schönling nie von seiner Leidenschaft für ihn wusste. Indirekt, aber hart.
 

*~*~*~*~*

Your arms are my castle, your heart is my sky

They wipe away tears that I cry

The good and the bad times – we've been through them all

You make me rise when I fall

*~*~*~*~*
 

Verglich er die Gefühle, die er damals Subaru Sumeragi vom gleichnamigen Clan gegenüber empfunden hatte, mit denen, die ihn in Anwesenheit Sasoris überfielen, musste er feststellen, dass letztere mit viel mehr Intensität dominierten. Es war eindeutig mehr als eine kleine Verschossenheit, wie sie sich jederzeit ereignen könnte, wesentlich mehr als das. Doch wusste der blondhaarige Tänzer nicht, ob es das war, was er vermutete und wovor er sich insgeheim fürchtete: Liebe. Was war Liebe? Wie fühlte sie sich an? Wie war es, wenn man verliebt war? War es dann wirklich so, dass man sich fühlte, man könnte die ganze Welt umarmen, weil die Person, die einem das Herz gestohlen hatte, direkt neben einem stand? War das alles nicht eventuell übertrieben? Irgendwie war er der Auffassung, dass das schlecht möglich sei, obwohl er bei dem Rosthaarigen einem ähnlichen Höhenflug der Gefühle verfiel, wodurch seine Annahme gleich widerlegt wurde. Aber WAS war Liebe??? Wenn er liebte, sollte er es dann nicht merken???
 

Es gab nur einen Weg, herauszufinden, wie Liebe sich anfühlte: jemanden fragen, der Hals über Kopf verliebt war. Beste Anlaufstelle wäre Itachi gewesen, doch dieser war sicherlich in diesem Moment mit intimeren Thematiken beschäftigt, als ihm ein Ohr für seine Fragerei zu leihen und zugleich auch noch zu antworten. Allerdings entsann der Ashura sich, dass der Schwarzhaarige einst kichernd verkündet hatte, dass sein Danna verliebt sei, welcher danach einer reifen Tomate große Konkurrenz machen konnte. Doch konnte er ihn fragen? Was würde sein Freund von ihm denken, wenn er ihn solch eine Frage stellte? Aber es war immerhin Sasori, der würde das verstehen..., hoffte er zumindest.
 

"Sasori-danna?", fiepte er leise, ängstlich, eventuell etwas falsch zu machen, was er gar nicht falsch machen wollte. Noch immer quälte ihn das Ob, das danach folgen würde. Ob Sasori ihn hassen würde? Ob er ihn für geisteskrank halten würde? Ob er ihn in eine pseudopsychologische Einrichtung stecken würde? Theoretisch hätte er noch hunderte solcher Möglichkeiten aufzählen können, doch sah die Praxis anders aus, als sich orangefarbene, in der Nacht rötlich schimmernde Augen auf ihn richteten. "Darf ich dir eine Frage stellen?" Ein Nicken war ihm Antwort genug. Nun

gab es kein Zurück mehr. "Wie ist es, wenn man... verliebt ist? Wie fühlt sich das an?"
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I get this feeling

And every time we kiss

I swear I could fly

Can't you feel my heart beat fast?

I want this to last

Need you by my side

*~*~*~*~*
 

Er wurde angestarrt wie ein Außerirdischer aus dem Siriussektor, dessen Hände nur zwei Finger hatten, die an Abflussrohre erinnerten, sowie jeweils einen Daumen in derselben Form, dessen Kopf die Form eines Kürbisses hatte, dessen Körper nichts weiter war als ein an ein Stück Seife erinnerndes Parallelogramm und seine Beine lange Antennenmasten, wobei sein gesamter Körper in einem hellen Blau schimmerte und seine Augen so groß waren wie Tennisbälle. Die Seelenspiegel des Pratyusha waren konsterniert, so fraglich, dass der Blauäugige sich am liebsten irgendwo den Kopf gegen gestoßen hätte, dass er das wirklich gefragt hatte! Einige Sekunden vergingen, sie passierten in ihrer Gondel erneut den höchsten Punkt, den das Rad erreichen konnte, bis der Rotschopf sich so weit erholt hatte, noch einmal nachzufragen: "Du willst wissen, wie es sich anfühlt, wenn man verliebt ist?"
 

Deidara zuckte zusammen. Er wusste, einen Fehler gemacht zu haben, als er auch nur seinen Mund aufgemacht hatte, doch mit solchem Unglauben konfrontiert zu werden, war wahrlich nicht das, was er erwartet hatte. Intuitiv zog er seine Beine leicht an seinen Körper heran, umfasste seine linke Hand mit der rechten und starrte auf seine Finger. "Nun ja, ich...", er konnte die Worte nicht formen, sein Herz behinderte es ihm, indem es sich einen Spaß daraus machte, in seinem Hals zu schlagen und den Worten somit den Weg zu blockieren, "weißt du, ich... hab' ein paar Probleme... So'n Gefühlschaosteil ist das und ich... Ich will nur auf Nummer Sicher gehen, ob nicht eventuell..., du weißt schon..."
 

Ein Seufzen trat über die vollen Lippen Sasoris. Der Blondschopf hob den Kopf, blickte seinem Gegenüber direkt ins Gesicht, welches von den Lichtern um sie herum illuminiert erschien, eine Zerbrechlichkeit zu besitzen, wie sie schon fast nicht mehr einem Menschen, sondern einem Engel zuzusprechen war. Wie eine Porzellanpuppe, wunderschön und doch fragil und leicht zerbrechlich. Wie der Schein doch trügen konnte.
 

"Weißt du, man kann nicht erklären, wie es ist, wenn man... verliebt ist." Deidara stutzte. Wenn man es nicht erklären konnte, weshalb gab es in Romanen und anderen Medien genügende konkrete Ausführungen, wie es war, verliebt zu sein? Fragend und die Stirn runzelnd, blickte er in das Gesicht seines Gegenübers und wurde skeptisch, als er bemerkte, dass die orangefarbenen Iriden überall hinsahen, nur nie den Kontakt zu seinem Blick ersuchten. Wieso wagte der Rothaarige nicht, ihn anzusehen? Hatte das einen bestimmten Grund? "Aber eines ist immer gleich: Bei demjenigen, den man liebt, fühlt man sich wohl und geborgen und... Ach, Deidara, was soll das eigentlich? Hast du deine Mutter nicht geliebt? Es ist so ähnlich wie Geschwisterliebe und das alles, nur stärker!"
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I feel the static

And every time we kiss

I reach for the sky

Can't you feel my heart beat so?

I can't let you go

Want you in my life

*~*~*~*~*
 

Zu dieser Aussage hätte er am liebsten das Weinen angefangen. Gut, seine Schwester liebte er wirklich, denn bevor sie Hals über Kopf ausgezogen war - sie war regelrecht vor der Familie geflohen -, war sie die Person, zu der er mit jeglicher Frage kommen konnte, wissend, sie würde ihm eine befriedigende Antwort präsentieren. Im Gegensatz war seine Mutter ein... sensibleres Thema, über das er nicht gerne sprach. Sie war der Hauptgrund, warum auch er überstürzt aufgebrochen war und sich eine Wohnung gesucht hatte - dass er an solch eine dumme Kuh als Vermieterin geraten musste, war wohl eine Art Karma.
 

Nun allerdings überlegte er, was der tiefere Sinn war. Seine Schwester hatte er wirklich geliebt und tat es noch immer, doch war Sasori nicht seine Schwester. Er konnte die beiden nicht miteinander vergleichen, es ging einfach nicht. Sasori war anders als sie, Sasori war ein Mensch, der immer da war, auf den er sich immer verlassen konnte, der ihm jederzeit zur Seite stand und zu ihm hielt, egal, was auch kommen mochte. Gut, so ein Mensch war seine Schwester auch, doch hatte er sie in den letzten acht Monaten nicht einmal gesehen, sondern nur jede Woche einmal mit ihr telefoniert, die einzige Möglichkeit, ihren Kontakt aufrecht zu erhalten. Sie entfernte sich von ihm, während Sasori sich auf ihn zu bewegte, auch wenn das unvorstellbar war, bedachte man, dass sie sich ein Leben lang kannten und eigentlich schon wie Pech und Schwefel aneinander kleben sollten.
 

Sasori kam ihm näher, wurde von Tag zu Tag wertvoller für ihn, wertvoller als seine Schwester, die bis vor kurzem noch der wichtigste Mensch in seinem doch noch recht kurzen Leben war. Doch zu dieser merkwürdigen Ersatzfunktion, die dann doch keine war, kamen die Empfindungen, die ihn heimsuchten, diese Gefühle, die ihn denken ließen, es würde nichts Schöneres im Leben geben, als mit dem Akasuna zusammen zu sein...
 

Seine Gedanken wanderten zurück zu jenem gewissen Geschehnis vor einer Woche, als sie ihre Mission beendet hatten. Sie hatten sich geküsst, nicht freiwillig, aber sie hatten es - und dass auch noch verdammt innig und vor Publikum, obwohl Tobi nicht als Publikum zählen konnte, eher als daneben stehende Bakterie, die man nicht loswurde, auch wenn er gar nicht so unsympathisch war, wie Deidara sich immer einredete. In jenem einen Kuss war so viel Bedeutung vorhanden gewesen, dass es ihn schier überwältigt und er sich zuhause die Augen aus dem Kopf geweint hatte. Erst jetzt, wo alles als Missgeschick abgestempelt und abgehakt worden war, konnte er darüber nachdenken, was genau eigentlich geschehen war. Seine Lippen waren mit denen Sasoris verschmolzen, waren eins geworden, und es fühlte sich an wie eine Erfüllung, etwas, das so sein sollte und nicht anders. Wie etwas für die Ewigkeit Bestimmtes.
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I get this feeling

And every time we kiss

I swear I could fly

Can't you feel my heart beat fast?

I want this to last

Need you by my side

*~*~*~*~*
 

Es war wie in dem Lied "A Kiss Without Commitment". Lebhaft hatte er die eine Strophe vor seinem Geistigen Auge: 'And when I kissed you it was everything I dreamed it would be, but I never dreamed it would mean so much to me. And our friendship is too valuable to carelessly loose; so today I choose to really love you'. War das auch in ihrem Fall vertretbar? War das, was sie teilten, ebenfalls eine Freundschaft, die sich in Liebe gewandelt hatte? Wunderschön wäre es in jedem Falle, denn allein bei der Vorstellung, von Sasori geliebt zu werden, machte Deidaras Herz einen Sprung, setzte jedoch zuvor einen Schlag aus, als wollte es Kraft sammeln, um so weit wie möglich hoch zu kommen. Doch... war das richtig? War es richtig, sich so in seinen besten Freund zu verlieben? War es richtig, von ihm zu erwarten, dass er einen auch liebte? Es war eine Zwickmühle, Deidara war sich nicht sicher, ob es richtig oder falsch war, wusste nur, dass er immer mehr und mehr dabei war, sich in Sasori zu verlieben – und hatte es bereits getan!
 

"Deidara", riss die Stimme seines personifizierten Problems ihn aus seinen doch recht wirren Gedanken, die weder ein noch aus fanden. Das leichte Rattern, dass das Riesenrad in seiner Bewegung von sich gab, stoppte, ein Ruck ging durch die Gondel und der Angesprochene sah kurz geradeaus; sie hatten wahrhaftig die höchste Stelle erreicht, als das Rad gestoppt war, hatten das Glück, die beste Sicht auf das kommende Spektakel zu haben. Doch das interessierte nicht, als er seine blauen Augen auf seinen Danna richtete, welcher dieses Mal zurücksah. "Was würdest du tun, wenn einer von uns dir jetzt sagen würde, dass er... dich lieben würde, du aber ihn nicht? Würdest du ihm den Rücken kehren oder...?"
 

Er brach ab. Es war leicht zu erkennen, wie schwer es ihm fiel, über dieses Thema zu sprechen, und der Blondschopf wunderte sich, was der Grund dafür sein mochte. Aber wenn er schon so fragte... nein, Sasori war nicht in ihn verliebt, das konnte gar nicht sein! Er war zu besorgt um ihre Freundschaft, als dass er sich auf solche Gefühle einlassen würde, die sie auseinander reißen könnten..., oder vielleicht doch? Da war ebenso das Problem mit Sasoris Charakter; vielleicht war dies ein gelungener Zeitpunkt, sämtliche Seltsamkeiten vom Tisch zu räumen.
 

"Ich weiß nicht, Sasori-danna", antwortete der junge Oberkellner wahrheitsgetreu. "Ich weiß wirklich nicht, wie ich dann reagieren würde." »Aber wenn du es wärst, würde ich wohl vor Freude explodieren..., glaube ich.« "Aber wenn es einer von meinen Freunden ist, werde ich ihn nicht im Regen stehen lassen und einfach weggehen. Das kann ich gar nicht, dafür seid ihr alle mir viel zu wertvoll! Gut, manchmal wünschte ich, ich könnte den einen oder anderen von euch erwürgen, aber so geht es jedem einmal. Ich glaube, ich würde ihm helfen, über den Verlust hinweg zu kommen und in ein neues Leben zu finden. Das ist doch das Mindeste, das ich tun kann, nicht wahr?" Er lächelte den Rosthaarigen an, blickte in diese orangefarbenen Seelenspiegel, die tiefste Erleichterung widerspiegelten, Erleichterung, die seine Worte ausgelöst hatten, dessen war er sich sicher. "Danna?"
 

"Hmm?", Standarterwiderung, nichts Besonderes. Zu fast alles und jedem entgegnete der Akasuna mit diesem Laut, daran hatte man sich langsam gewöhnt. Bei ihm interessierte es nicht, was er von sich gab, sondern wie er es betonte. Horchte man genau hin, konnte man erkennen, dass die Freundlichkeit gegenüber Kunden beispielsweise gekünstelt, während die zu den Akatsuki echt war. Zu dem Ashura war sie noch mehr, hoffnungsvoll und flehend, fröhlich und heiter zugleich.
 

"Wieso benimmst du dich mir gegenüber so komisch?" Die zweite Frage, die ihn schon seit einiger Zeit beschäftigte, war raus. Schon öfters hatte er bemerkt, wie unterschiedlich sein Freund ihn und andere behandelte, wie unterschiedlich er sich benahm. War er bei Itachi und Hidan und den anderen überhaupt, so fluchte er häufig und versuchte, sich aus Gesprächen herauszuhalten, war er bei ihm, so war er höflich und daran bemüht, ein Gespräch mit ihm in Gang zu bringen. War er bei den anderen, so konnte er frei und von der Leber weg sagen, was ihm durch den Kopf ging, war er aber bei ihm, so erschien es, als würde ihm der Mund zugeklebt werden. War er bei den anderen, war er sein wahres Selbst! "Wieso behandelst du mich, als hätte ich irgendeine Sonderstellung? Irgendwie komme ich mir vor, als würdest du dich mir gegenüber nicht natürlich benehmen, was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass du mich aus deinem Leben ausschließen möchtest. Sagst du mir, was los ist, hmm?"
 

Schweigen legte sich über sie. Vage nahm Deidara wahr, wie sich sämtliche Lichter um sie herum ausschalteten und irgendwelche Worte über den Platz hallten, doch seine Ohren nahmen sie gar nicht auf. Er blickte erwartend auf Sasori, welcher es wieder einmal nicht schaffte, ihm in die Augen zu sehen. "Danna, sieh mich bitte an und sag mir, was los ist, un!" Wenn sie unter sich waren, nutzte er die Satzanhängsel nicht, außer, wenn ein Notfall vorlag. Dies war ein solcher Notfall, denn der Orangeäugige wollte einfach nicht zu Potte kommen!!
 

Ein Seufzen drang über die zart gebogenen Lippen, ehe sich orangerötliche Pupillen seinen blauen zuwandten. Erneutes Schweigen, dann: "Es ist... kompliziert." Danke, das hätte er jetzt nicht selbst herausgefunden! "Weißt du, ich will mich ja natürlich in deiner Gegenwart benehmen. Ich will es wirklich, wir kennen uns schließlich so gut wie in- und auswendig! Aber ich schaffe es nicht, verdammt noch mal! Es gibt da etwas in mir, das es mir verbietet, mich so zu zeigen, wie ich bin, wenn du in der Nähe bist! Fast schon so, als ob irgendetwas in mir ist, das immer dann über mich Besitz ergreift, wenn du dich mir näherst! Und ich kann nichts dagegen tun, als es in mich hineinzufressen und zu vergehen..." Den letzten Satz hatte er geflüstert, wohl denkend, er würde nicht verstanden werden. Der Blonde hatte es verstanden. Das darauf folgende Murmeln nicht mehr, aber diesen einen Satz schon. Und da hatte er seine Bestätigung.
 

Langsam beugte er sich nach oben, legte seine Finger auf den offenen Mund seines Partners und brachte ihn somit zum Verstummen. Die ersten Raketen flogen in die Luft und explodierten mit lautem Knall, verfärbten den Nachthimmel in rote und grüne Farbe, sprühten Funken in alle nur erdenkliche Richtungen, doch das war noch nebensächlich. "Es ist okay, ich bin nicht böse auf dich", flüsterte er seinem Meister zu, als er sich noch enger in dessen Arme schmiegte und seine Aufmerksamkeit nun vollends den Explosionen widmete, wie sie den Himmel nun in ein Lichtermeer tauchten und das Wahrzeichen Tokyos in prächtigem Glanze illuminierten. Einen Seitenblick warf er auf die Augen Sasoris, wie sie im Schein der roten Raketen karmesin- bis blutrot glänzten. Weitere neue Farbtöne, die diese Seelenspiegel annahmen, die es einzufangen galt...
 

Es war richtig, sich in seinen besten Freund zu verlieben, denn diese Liebe wurde auf jeden Fall immer bis zu einer Grenze erwidert. Ihrer beider Liebe hatte keine Grenze; sie konnte wachsen und gedeihen wie eine junge Blume, deren Knospe sich noch lange nicht öffnen würde. Und Deidara hatte nichts anderes vor, als Sasori weiter zappeln zu lassen – nicht, weil er nicht vorhatte, mit ihm zusammen zu sein, sondern weil er Angst hatte vor dem Resultat. Er fürchtete sich, im entscheidenden Moment alles falsch zu machen, was man falsch machen konnte. Was er brauchte, war Zeit, um sich darauf vorzubereiten – und solange würde der Pratyusha wohl noch warten müssen.
 

*~*~*~*~*

'Cause every time we touch

I feel the static

And every time we kiss

I reach for the sky

Can't you feel my heart beat slow?

I can't let you go

Want you in my life

*~*~*~*~*
 

*~*TBC*~*
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

So, das war es dann auch für dieses Mal. Theoretisch hätte ich mich an dem SasoDei-Teil hier noch tot schreiben können, so witzig fand ich es beim Kritzeln (die Idee kam mir in der Physikstunde – wen interessiert auch Elektrizitätslehre? Zu meinem Glück hat eine meiner Klassenkameradinnen in dem Moment gelacht wie besoffen, wodurch mein Kichern untergegangen war. xD). Allerdings wäre das Kapitel dann für meinen Geschmack viel zu lang geworden. *drop*

So, jetzt noch eine Warnung vorweg: Das nächste Kapitel wird NICHT JUGENDFREI! Also, ab dem nächsten Teil geht das Rating nach. Hey, ihr wolltet Lemons, ihr kriegt sie! *grins* Wenn ihr nicht dran kommt wegen Altersproblemen, dann geht zu yaoi.de und besorgt euch euren Lesestoff ab 21 Uhr, wobei ihr bis 6 Uhr Zeit habt (bin dort als Vincents_Yunchen_Nox angemeldet). Allerdings würde ich euch bitten, dann nachträglich hier auch einen Kommi zu hinterlassen, da ich mich im Schreiben von Akten noch immer ziemlich unsicher fühle.

Mehr Neues gibt es eigentlich nicht, außer, dass ich mich über eure Kommis mehr als nur freuen würde! *euch Kekse da lass*

Bis zum nächsten Kapitel!
 

Dat Yun-chan^^

Slow Motion

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Drama Lessons

Leute, es tut mir leid, so unendlich leid, dass dieses Kapitel wieder einmal Ewigkeiten gebraucht hat, um fertig zu werden. Allerdings war es in letzter Zeit auch nicht einfach für mich. Ich denke, ihr versteht das: Das Schuljahr neigt sich dem Ende und jedem einzelnen Lehrer fällt noch einmal ein, dass da ja noch ein oder zwei Arbeiten zu schreiben sind. Und ich habe noch Mathe und Französisch vor mir! *grusel* Außerdem gab es einige soziale, allerdings verdammt private Probleme für mich zu bewältigen, die mich immer weiter nach hinten geworfen haben, sowie neben akuter Schreibblockade eine neue Muse: die Muse zu einer DeiSaku-FF. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, kann sich meinen Weblog ansehen, da habe ich einige Informationen zu stehen. Aber weg von mir.
 

So, jetzt muss ich aber erst einmal ein Versprechen einlösen. Da ich einen Kopf habe, der vergleichbar mit einem Sieb ist, ist es mir am Anfang dieser FF, als ich das Vorwort zum Prolog schrieb, vollkommen entfallen. Ich wusste, dass irgendetwas fehlt, doch bis vor kurzem war mir nicht klar, was genau. Doch nun weiß ich es wieder:

Red Moons Grundidee liegt in einer anderen FF. Die dafür verantwortliche Autorin hat mir freundlicherweise erlaubt, ihre Idee aufzugreifen, für diese FF umzuändern und zu nutzen. Und genau diese würde ich gerne auf die Bühne im Theater des Roten Mondes begrüßen. Ein herzliches Willkommen an:

Autumn, die Autorin der genialen FF "Golden Butterfly"!

*Tusch und Trommelwirbel*

*Autumn betritt die Bühne, in ihrer Hand ein dicker, fetter Ordner, auf dem "GB" steht*

Das ist sie, die große Meisterin des Shounen-ai, die Herrscherin über Yu-Gi-Oh!, die Schneiderin unglaublich sexy aussehender Kostüme und eine der besten Autorinnen, die ich kenne! Autumn, ich danke dir von Herzen, mir erlaubt zu haben, dies hier schreiben zu dürfen! *verbeug mich tief* *an Leser gewandt* Lest euch ihre FFs durch, besonders "Golden Butterfly", die Grundidee hierzu! Ich kann sie gar nicht genug preisen!
 

Okay, nun habe ich mein Versprechen eingelöst, hier gleich das nächste: Dieses Kapitel widme ich auch dir, Autumn! Nicht allein wegen meiner Vergesslichkeit, sondern auch allein wegen einem bestimmten Part darin!^^ Dir, und auch euch allen, die ihr meine FF lest, wünsche ich:
 

Viel Spaß!!!^^
 

@ Kurenai: Tut mir leid, dass dir die Beschreibung der Wohnung missfallen hat. Aber damit musst du dich wohl noch des Öfteren bei mir konfrontiert sehen, ich schreibe lieber sehr detailgetreu und damit langatmig – auf jeden Fall nehme ich noch mal die Akasuna-Villa und Deidaras Wohnung auseinander, bereite dich schon mal darauf vor. Und was Itachi betrifft: Meine einzige Entschuldigung besteht in dem Wort "Sorry". Ich kann nur sagen, es war ein bisschen 'intensiv', um das zu rechtfertigen, aber das ist wohl ein bisschen lusch, oder? *puppy eyes* Und was Zetsu betrifft: Die Nachrichten berichteten von dem Grund, weshalb Kakuzu das Lenkrad des Busses in Kapitel 6 radikal umreißen muss – Zetsu ist nichts passiert, keine Sorge. Und nun zur Lemon: Danke für dein Lob, aber ich muss gestehen, es war nicht meine erste Lemon, nur die erste, die ich in gewisser Weise in zwei Teile geteilt habe so. Und wo habe ich bitte gesagt, dass ich 'keine' Lemons mehr schreiben will? Ich habe nur geschrieben, dass ich 'keine zweigeteilten Lemons' mehr schreibe, es ist einfach noch schwerer, so etwas zu schreiben als eine eigenständige ganze. Sorry für diese Verwirrung. *verbeug*
 

@ Kanna: Hey, macht doch nichts, viel mehr müsste ich mich für das lange Warten deinerseits entschuldigen, da ich dieselben Probleme habe. *lol* Ja, Deidara ist ein Schlauchsteher (Deidara im Hintergrund: "HEY!!!"), aber jetzt hat er es ja, nun hat er nur noch leichte Anlaufschwierigkeiten – aber ich weiß schon, was ich ihn da machen lasse, keine Bange. xD Nya, genau genommen kann ich Sasukes Situation nicht nachvollziehen – mein Beileid, dass du es kannst –, aber bei uns auf der Schule redet man ja von nichts anderem, von daher... Und danke, danke! *blush* Und ich hoffe, du hast wieder etwas mehr Verpflegung bei dir, auch wenn ich nicht das Gefühl habe, da wäre viel Handlung drin. Oo
 

Lied: Musical "Elisabeth" – Ich gehör nur mir

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KAPITEL 9: DRAMA LESSONS
 

Ein freier Tag war für alle Mitarbeiter des Red Moon eine willkommene Abwechslung, besonders deshalb, da es sich bei jenem Tag um einen Sonntag gehandelt hatte. Kein Rennen durch die verschiedenen Gänge des Clubs, kein Jonglieren mit irgendwelchen Speisen, die die Kundschaft sich bestellt hatte, kein Tanzen und kein Singen auf einer der beiden Bühnen, kein Schlängeln um die Tische im Restaurant oder in der Bar – es war eine reine Wohltat, einen Tag entspannen zu können!
 

Nur die Teenager, die so genannte Akatsuki-Jugend, war da anderer Meinung. Bei wem auch immer sie wohnten, sie hatten an diesem wundervollen Tag die Aufgabe, sämtliche neuen Mathematikaufgaben auswendig zu lernen, da am Dienstag eine Arbeit geschrieben wurde – und wer wären sie als repräsentative Kraft des Clubs in ihrer Oberstufe, wenn sie diesen Test nicht schaffen würden?!
 

Gaara allerdings hatte damit keine Probleme gehabt. Genau genommen hatte er es sogar vorgezogen, zu lernen, obwohl er dies bereits einige Tage zuvor erledigt und bis dato noch nicht vergessen hatte, wie diese merkwürdigen Rechnungen, die eher an hebräische Schriftzeichen erinnerten, zu lösen waren. Er war ein notorischer Streber, doch Mathematik war etwas, was ihm wahrhaftig missfiel – er würde diesen ganzen Quatsch nie wieder im Leben brauchen, wieso also lernte er solch nichtigen Tand?
 

Er seufzte resigniert, als er sich von der Bank der Bushaltestelle erhob. Am westlichen Ende der Straße war bereits sein Bus in Sichtweite, der ihn zu jener Einrichtung bringen würde, die ihm neben dem Krankenhaus am ehesten einer Nervenheilanstalt ähnelte. Einziger Vorteil des Besuches jenes Gebäudes und dem daraus resultierenden Befolgens der Schulgeländeanwesenheitspflicht war, dass er für einige Zeit von Sasori wegkam. Es war nicht so, als hätte er eine Aversion gegenüber seinem Halbbruder – verdammt, er war einer der wenigen, die ihm wirklich etwas bedeuteten und die die Erlaubnis hatten, ihn zu berühren, was schon ein Privileg war! –, doch zurzeit war er einfach gesagt unausstehlich.
 

Schon seit sie von diesem merkwürdigen Festival zurückgekehrt waren, war der Ältere schlicht und ergreifend... anders und verfälscht. Würde er sich normalerweise wortkarg geben und nicht viele Zärtlichkeiten mit irgendjemandem austauschen, besonders nicht mit ihm selbst, so tätschelte er auf einmal die ganze Zeit seinen Kopf und hakte sich bei seinem Arm unter und erzählte ihm wie im Vollrausch, wie schön der letzte Abend doch gewesen war. Was genau schön an besagtem Abend war, hatte er allerdings entweder nicht gesagt oder Gaara hatte es aufgrund von übergroßer Müdigkeit und einem leichten Déjà-vu-Erlebnis, was ihm leichte Wärme in die Region seiner Wangen brachte, nicht mitbekommen. Doch genau genommen verlangte es sowieso nur das Zusammenzählen von eins und eins, denn so wirklich schwer war es nicht, zu erraten, was geschehen war.
 

Der Bus hielt vor ihm in seiner vollkommenen blauen Pracht. Die Werbung, die auf die Fenster und auf den Lack gebracht wurde, die dezent zu einem ganz bestimmten Club wies, ignorierend, begab er sich als erster in jenes Fahrgestell, zeigte seinen Schülerausweis sowie seine Busfahrkarte vor, achtete nicht auf das zustimmende Nicken des Fahrers und ging einfach weiter. Seine türkisfarbenen Augen schließend, ließ sich Gaara auf einem Fensterplatz auf der linken Seite im vorderen Teil des Transportmittels nieder, legte seine Ledertasche auf den Boden und klemmte sie zwischen seinen Beinen ein. Er begann, gar schon in einer Trance verfallen aus dem Fenster zu starren, war jedoch hellwach und immer, wenn jemand versuchen sollte, sich neben ihn zu setzen, erwiderte er mit "Wenn du nicht willst, dass dir spätestens beim nächsten Stopp sämtliche Knochen gebrochen werden, gehst du besser weiter!" in einer ungeheuerlichen Grabesstimme, die ihre Wirkung nicht verfehlte.
 

Einen Moment blieb der Bus noch an der Haltestelle, dann schlossen sich die Türen mit einem Quietschen und mit dem Geräusch von ausgestoßener Luft setzte die Fahrt ein. Da er nichts zu tun hatte, betrachtete der Rothaarige die an ihnen vorbeirauschenden Autos, Fußgänger, Bäume und Häuser verschiedenster Art, von denen zumindest die lebendigen Individuen wohlweißlich auf dem Weg zu ihrer Arbeit waren oder einfach einkaufen gingen. Ihm konnte es eigentlich egal sein.
 

Wieder wanderten seine Gedanken zurück zu seinem Halbbruder und dem freien Sonntag. Den ganzen Tag über war er allegorisch gesprochen schon durch die Akasuna-Villa geschwebt, hatte sich eine rosa Schürze umgelegt – Gaara wusste immer noch nicht, aus welchem dunklen Loch im Keller er die hergeholt hatte – und sich fröhlich pfeifend der Hausarbeit gewidmet. Schon allein das Bild, wie Sasori mit erhobenem Staubwedel auf einem Hocker stand und verzweifelt versuchte, eine Zimmerecke an der Decke von ihrem Schmutz zu befreien, war einfach nur falsch gewesen, zumal Sasori aufgrund von Höhenangst dabei garantiert nicht ein Bein in die Luft heben und den linken Arm von sich strecken würde, wodurch er sich auf einem erhöhten, unsicher stehenden Ding nur auf einem Bein hielt und gewaltig wackelte. Und die Nachfrage, ob er nicht mit ihm zusammen Schokoladenplätzchen backen wollte, hatte für Gaara nur den Rückzug in sein Zimmer bedeutet.
 

Der Bus hielt an und neue Menschen traten hinein. Mit desinteressiertem Blick sah er auf die jungen Schüler, die einstiegen, ebenso auf die älteren Damen und Herren, die wohl zum Brunch irgendwohin unterwegs waren, denn er wusste genau, wer als letztes einsteigen würde. Und als ihm schwarze Augen begegneten, die vor Freude regelrecht schon Funken sprühten, fand er sich in seiner Vermutung bestätigt.
 

Auch wenn die Uniform ihrer Schule aus einem weißen Hemd, blauer Jacke und Hose bestand, für die Mädchen eine weiße Bluse und einen blauen Matrosenrock mit einem roten Band sowie ebenfalls einer blauen Jacke, schaffte es Lee irgendwie, immer etwas Grünes an sich zu haben. Heute handelte es sich dabei um eine Brosche mit dem Emblem des Roten Mondes darauf – man konnte sagen, was man wollte, Lee war zu zuvorkommend: Wenn Yondaime fragte, ob jemand nicht eventuell Werbung für seinen Club laufen würde, würde Lee als lautester (und vermutlich auch einziger) "Hier!!!" rufen.
 

"Guten Morgen, Gaara!", wurde er sanft angelächelt, als Lee neben dem freien Sitz zu seiner Rechten stehen blieb und mit seinen Händen die Schultergurte seiner, wie konnte es auch anders sein, grünen Tasche festhielt. "Hast du etwas dagegen, wenn ich mich neben dich setze?"
 

Wieso war dieser Junge so höflich zu ihm? Gut, er war zu allen anderen ebenso höflich, doch hatte er das Gefühl, er wäre etwas Besonderes. Jemand anderen fragte er auch nicht, ob er sich neben ihn oder auf den Tisch setzen konnte, um mit ihm in ein Gespräch zu kommen, nur ihn. Machte er sich etwa Gedanken darüber, dass seine Persönlichkeit sich von denen der anderen unterschied? "Lee, jeden verdammten Schultag fragst du mich dasselbe", erwiderte er schließlich, "und ich sage dir auch dasselbe wie jeden Tag: Ja, darfst du. Frag mich nicht immer, wenn du die Erlaubnis dazu schon hast."
 

"Aber ich will dich nicht verärgern, Gaara", war alles, was er als Entgegnung bekam, und schon saß der Schwarzhaarige neben ihm, hatte seine Tasche auf seine Oberschenkel gelegt und starrte die Kopflehne des vorderen Sitzes an. Der Bus fuhr erneut los und in dem Türkisäugigen machte sich ein merkwürdig bedrückendes Gefühl in der Magengegend breit, worauf ihm leicht übel wurde – allerdings war er nicht krank gegenüber Fahrten, daher konnte es also nicht herrühren. Ein leichtes Schweigen legte sich über sie, hielt jedoch nicht einmal eine halbe Minute, als Lee selbiges auch schon wieder brach: "Darf ich dich fragen, was du gestern gemacht hast?"
 

Schon wieder. Schon wieder war die Art, mit der er angesprochen wurde, eine höfliche Frage, nicht das übliche "Was hast du gestern gemacht?". Es irritierte ihn exzessiv, dass er so sehr mit Samthandschuhen angefasst wurde, als hätte sich ein Schalter im Kopfe seines Gegenübers umgelegt, aber... wollte er es nicht auch so haben? Hatte er es nicht herausgefordert, dass es so kommt, mit seiner abweisenden Art? Eigentlich ja schon, und nun, wo er es hatte, missfiel es ihm und die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag: Auch wenn es traumatisch für ihn gewesen war, was in der Vergangenheit geschehen war und er deshalb einen Schutzschild um sich errichtet hatte, er hatte sich sein Leben verbaut. Aber wie konnte er diesen Schutzschild wieder einreißen? Mit Hilfe vielleicht? Seiner Hilfe...?
 

"Nicht besonders viel", erwiderte Gaara so neutral wie möglich, um so seine Verwirrung zu kaschieren, "Sasori war wie unter Drogen und verlangte von mir, mit ihm Schokoplätzchen zu backen, also habe ich mich in mein Zimmer geflüchtet und Mathematik gelernt. Und du?"
 

Die Frage nach Sasoris Verhalten stand dem Chinesen auf dem Gesicht geschrieben, doch er sprach sie nicht aus – noch nicht. "Ich? Na ja, ich habe auch gelernt, musste allerdings immer wieder zwischenzeitlich pausieren, weil Gai-sensei", halt, stopp, wer war das noch mal; Gaara überlegte einen Moment fieberhaft, bis ihm wieder einfiel, dass Lee ja bei einem Verrückten mit diesem Namen wohnte, "immer wieder die merkwürdigsten Dinge von mir wollte und im Haushalt vollkommen überfordert war, obwohl wir nur in einem kleinen Appartement wohnen. Außerdem war ich dann noch zum Karate und zum Bushido."
 

"Hmm", war alles, was er darauf von sich gab. Wenn er es genau nahm, hatte er gerade mehr herausgefunden über den Schwarzhaarigen, als er bisher wusste. Klar, es war ihnen allen bekannt, dass er Kampfsport betrieb, aber gleich zwei Arten? Er lebte in einem Appartement, wo die Gegend, in der er immer in den Bus stieg, von Villen nur so gespickt war? Und er kümmerte sich um den Haushalt? Ebenfalls eine Überraschung – Lee war reinlich, dagegen sprach nichts, aber so reinlich? "Nun frag schon, ich reiße dir nichts ab."
 

"Okay, wenn du es mir erlaubst", Lee nahm einen tiefen Atemzug, "was ist denn mit Sasori los, dass er dir vorkommt wie unter Drogen? Ist irgendetwas passiert?"
 

"Deidara ist passiert", antwortete der Rotschopf, drehte den Kopf und blickte direkt in diese schwarzen Seen, in diese tiefsten Onyxe und konnte gar nichts gegen die plötzliche Röte unternehmen, die sich auf seine Wangen begeben hatte. "Du hast doch gesehen, die beiden sind zusammen weggegangen über das Fest. Ich kann mir nur ungefähr vorstellen, was passiert ist, allerdings braucht es da nicht viel Vorstellungsvermögen."
 

Lee kicherte, etwas, was, wie Gaara fand, unheimlich süß erschien und dem anderen wirklich außerordentlich gut stand, was den Türkisäugigen jedoch wiederum zwang, den Blick abzuwenden, da es schon wieder zu süß war. "Stimmt, da hast du Recht, da braucht man nicht viel Fantasie für. Aber ich muss gestehen, ich gönne es ihm; Sasori quält sich nun schon so lange mit seinen Gefühlen herum, da hat er es wahrlich verdient, endlich erhört zu werden. Und wenn er, wie du so schön sagtest, 'unter Drogen' stand, dann dürfte der Weg für ihn doch nun endlich zu seinen Gunsten verlaufen, nicht wahr?"
 

Seufzend nickte Gaara, starrte die vor ihm befindliche Kopflehne an. Lee hatte schon Recht, sein Halbbruder hatte nach all den Jahren endlich verdient, Glück zu finden, doch mit der Realisation dessen, dass sich zwischen ihm und Deidara etwas tat, dass aus ihnen beiden mehr wurde, machte ihn schlicht und ergreifend... eifersüchtig. Der Rotschopf und der Blondschopf, sie waren schon seit ihrer Geburt unzertrennlich gewesen, waren seitdem zusammen gewesen, waren immer die besten Freunde gewesen, aus denen nun langsam aber sicher ein Liebespaar wurde wie Itachi und Kisame – gut, okay, vielleicht doch nicht, da der Wirbelwind des Red Moons ja noch Jungfrau war, würden sie wohl nicht so viel rumvögeln, wie Sasuke von seinem Bruder und dessen Geliebten mehrfach bereits meckerte, worüber er in Anbetracht, dass er ja bei Sasori wohnte, ungemein froh war – und was war mit ihm? Er konnte nicht einmal wirklich sagen, dass er Freunde in dem Sinne hatte. Gut, er hatte etwas, das dem ähnlich war, doch diese Zwangsfreundschaft, wie er es titulierte, begann in der Schule und hörte auch in dieser auf. Konnte er eigentlich sagen, dass die anderen im Nachtclub seine Freunde waren? ...Nein, konnte er nicht, höchstens... Lee?
 

Er hatte nichts, was sich so aufbauen könnte wie bei dem baldigen neuen Glimmerpaar des Roten Mondes. Er hatte niemanden, der ihm so viel bedeutete und ihm eines Tages noch näher wachsen würde, von dem er nie wieder getrennt sein wollte. Und darauf war er eifersüchtig, eine Grundlage für weitere Sorgen: Würde er in Zukunft ohne so einen Menschen, auf den man sich jederzeit verlassen konnte, nicht vorankommen? Würde er alleine stehen und wirklich 'niemanden' mehr haben, nicht einmal diejenigen, die ihm heute versprachen, morgen für ihn da zu sein? Würde er einfach in der Versenkung verschwinden und vergessen werden, als würde er gar nicht existieren auf der Welt und nichts weiter wäre als ein nichtiges Sandkorn aus der Sahara?
 

Das wollte er nicht, eindeutig nicht. Er wollte nicht vergessen und alleingelassen werden, wollte nicht für die Menschheit unsichtbar werden. Aus seinen Augenwinkeln schielte er hinüber zu Lee, welcher sich leicht auf seinem Sitz wiegte, die Augen geschlossen hielt, eine sanfte Melodie summte, die sogar zu dem Brummen des Motors des Busses passte, und ein seliges Lächeln auf dem Gesicht hatte. Und dann hielt das Fahrzeug direkt vor ihrer Schule an: einem mittelgroßen Gebäudekomplex aus Haupt- und zwei Nebengebäuden sowie einer Turnhalle, nichts Außergewöhnliches halt. Während alle Schüler ausstiegen und der Schwarzhaarige und er das Schlusslicht bildeten, bemerkte er, wie nah der andere ihm bereits stand, näher als die anderen um ihn herum, die alle einen mehr oder weniger großen Bogen um ihn zu gehen schienen.
 

Ein einziger Blick reichte aus, um ihm zu versichern, dass er nicht verschwinden würde. Ein einziges Mal musste er nur diese schwarzen Augen sehen und er wusste, dass er nicht allein war. Nur ein einziges Beobachten dieser zarten Züge, wenn sie sich zu einem Lächeln verzogen, reichte aus, ihm zu zeigen, dass auch er Freunde hatte, auf die er sich wahrlich jederzeit verlassen konnte.
 

Kaum hatten sie sich im Eingangsbereich ihrer Schuhe entledigt und die Sandalen angezogen, die in ihren Fächern waren, und waren in den ersten Korridor getreten, der zum einen via Treppe in den Korridor der Lehrerzimmer führte, in dem es neue Kreide gab und in dem die Klassenbücher waren, und zum anderen in den Gang zu den elften Jahrgängen mündete, wollte Lee abbiegen, da er sich zum Holen des Registers bereiterklärt hatte, wollte gerade die erste Treppenstufe besteigen, als Gaara ihn unverwandt am Arm packte und ihn leicht zurückzog. Der Rothaarige wurde verdutzt angeblickt, doch er versuchte sich an einem schwachen Lächeln.
 

"Ich begleite dich."
 

*~*
 

Kiba Inuzuka war nicht zufrieden mit ihrer Schule. Nicht nur, dass ihnen das beigebracht wurde, was sie in Zukunft nicht mehr brauchten, es war ihnen auch nicht erlaubt, Haustiere mitzubringen. Allerdings übersah er diese Regel wie immer geflissentlich: Er war immer mit Akamaru zusammen unterwegs, da konnte ihm eine idiotische Regelung nicht aufhalten! Heute hatten sie in der fünften und sechsten Stunde jeweils Mathe, eines der langweiligsten Schulfächer, die es auf der Welt gab, besonders unter Kagome Higurashi. Sein kleiner Hund, der es sich auf seinem Kopfe gemütlich gemacht hatte, bellte einmal kurz auf, als er die Tür zum Klassenzimmer aufschob und in selbiges trat, durch es hindurch ging und sich auf seinen Platz in der Mitte der dritten von fünf Reihen à fünf Einzeltischen niederließ.
 

Seine lederne Tasche landete mit einem lauten Knall auf der hölzernen Tischplatte und er fragte sich verzweifelt, was für ein Unterrichtsfach er sich denn nun antun müsste. »Hoffentlich nichts, wobei ich unterwegs einschlafe«, dachte er sich, als er nach seinem Hausaufgabenheft suchte und selbiges aufschlug – und gleich bei seiner Erkenntnis im Angesicht des Stundenplans wie erschlagen stöhnte. »Politik, buärgs!«
 

In der Tat, Politik war ein verdammt langweiliges Unterrichtsfach, von dem sich wirklich am liebsten so ziemlich alle Schüler verabschieden würden, sah man von den obligatorischen Superdenkern ab, die sowieso alles konnten. Wirtschaft, Rationalisierungen, BWL, Bildung, Parlament, wofür brauchte man solche Dinge, wenn man Tierarzt werden wollte? Gut, vielleicht war es gut, davon zu wissen, und vielleicht war es ebenfalls nicht schlecht, da in heutiger Zeit durchblicken zu können, doch er, dessen Zukunft schon vollkommen klar war, brauchte es einfach nicht – zumindest nicht wirklich. Sein Geliebter, Shikamaru, setzte viel auf Politik, doch genau erklären, warum dies so war, konnte er sich nicht.
 

"Hey, Kiba!", rief man ihn von weiter vorne und seine braunen Augen erkannten Naruto, auf seinem Gesicht natürlich übergroß grinsend, als dieser sich auf den Tisch eines Sasuke Uchihas setzte und damit zugleich auf das aufgeschlagene Politikbuch – »Streber«, ging es dem Braunhaarigen durch den Kopf, »Liest schon wieder die Dinge vom letzten Mal durch.« "Wo hast du Shika gelassen?"
 

Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge: "Shika liegt zuhause im Bett, er hat sich eine Erkältung eingefangen gestern. Spätestens übermorgen ist er wieder fit!"
 

"Machst du wieder Mitschriften?", wurde er gleich weiter gefragt und er fragte sich allen Ernstes, wieso Naruto es immer wert darauf legte, von einem Punkt des Raumes zum anderen schreien zu müssen. Sah er dies als eine Übung für die Stimme an, die er aufgrund seiner Berufstätigung täglich machen musste? Dann erschien die Kiba aber stupid, denn mehr als heiser wurde man davon nicht.
 

"Na klar, was denkst du denn?" Damit holte er einen ganz bestimmten Gegenstand aus seiner Tasche, den er offen auf den Tisch legte: ein schwarzes Diktiergerät. Selbiges hatte er einst im Ueno-Park gefunden, hatte sich gewundert, warum man solch einen praktischen Apparat wegwarf, und als sich keiner nach seiner Frage meldete, dass es ihm gehörte, hatte er es mit nach Hause genommen und gewartet, weshalb es nun für das Mitschneiden von Unterrichtsmaterial eingesetzt wurde, wenn Shikamaru nicht da war – denn dieser konnte Informationen aus dem Gesagten der Leerkräfte saugen, die diese nicht einmal in den nächsten drei Stunden von sich gaben. "Wir haben auch noch genug Blaupapier zuhause, wenn du also auch eine Abschrift willst."
 

"Na klar will ich die!" Warum verwunderte ihn das nicht? Wenn schon solche Vorgänge gemacht wurden, durfte man die im späteren Tagesverlauf von Shikamaru angefertigte Notiz gleich mehrfach kopieren – doch da sie noch keinen eigenen Kopierer hatten – hey, die Dinger waren teuer und sie mussten erst einmal einen Job finden, verdammt! –, halfen sie sich mit Blaupapier aus, auch wenn dies etwas zeitaufwendiger und anstrengender war. Aber was machte man nicht alles für seine Freunde?
 

Naruto wandte sich nun wieder Sasuke zu und versuchte, dessen Nase aus dem Politikbuch zu bekommen, womit das Gespräch eindeutig beendet war. Seufzend blickte Kiba sich um. Außer ihm, Naruto und Sasuke und einigen anderen, die er nur der Klassengemeinschaft wegen kannte, war nur noch Sakura da, überpünktlich wie sie nun mal war, und just in diesem Augenblick traten Lee und Gaara durch die Tür, gingen durch den Klassenraum bis zum Lehrertisch, der Chinese legte das Klassenbuch ab und sie begaben sich gemeinsam nach hinten links zum Fenster, setzten sich in stummen Einverständnis auf ihre Plätze, packten ihre Sachen aus und fingen zu reden an. Konsterniert starrte er dem Rothaarigen hinterher; dieses Verhalten von ihm war so ungewohnt, so anders zu dem, was er für gewöhnlich tat. War Gaara eventuell irgendwo gegen gelaufen? Obwohl..., vielleicht hatte ihn endlich der Charme, den Lee schon seit jeher ausstrahlte und auch ihn einst gefangen genommen hatte – wofür er von seinem Geliebten sogleich eine Ohrfeige erhalten hatte, da dieser einen "Kiba-Stiert-Anderen-Männern-Hinterher"-Empfang zu haben schien –, eingeholt und ihm nun gezeigt, was er wirklich an dem Liebhaber der Farbe Grün hatte.
 

Noch einen Moment schaute er in ihre Richtung und stellte belustigt fest, dass seine Beobachtung richtig war, als er einen Hauch Rosa auf Gaaras sonst so blassen Wangen feststellen konnte. Tse, und da sagte sein Shika immer, er würde so etwas nicht bemerken, wenn es ihm sogar in den Hintern beiße! Erst als ein Windhauch an ihm vorbeiging und er ein gequietschtes "Ino!!" ins Ohr trat, fiel ihm auf, dass noch jemand aus ihrem Freundeskreis angekommen war: Ino. Seine Augen waren gar nicht so schnell, wie sie aufnehmen konnten, dass Sakura sich fröhlich in die Arme der Blondine warf und mit ihr einen kleinen zarten Kuss austauschte. Nun (!) war er endgültig verwirrt.
 

"Man, du bist so übermütig!", scherzte die Blauäugige leicht, als sie Sakura mit sanfter Gewalt von sich schob, ihre Hand ergriff und mit ihr gemeinsam in die erste Reihe auf die Sitze ganz rechts, direkt neben der Tür niederließ – Sakura wartete aus Gewohnheit hinten, weil sie am frühen Morgen für gewöhnlich mit einem weiteren Mädchen aus der Klasse redete, bis Ino ankam.
 

"Der Besuch gestern in diesem neuen Restaurant um die Ecke vom Crimson Crescent hat zu viele Endorphine freigesetzt", erwiderte sie leicht kichernd. Spätestens jetzt lag jeder Blick auf den beiden Mädchen, dessen war sich Kiba sicher. "Ich bin einfach noch immer viel zu glücklich seit vorgestern!"
 

Und da fiel der Yen. Da wusste der Besitzer Akamarus, der mittlerweile auf seinen Tisch gesprungen war und sich darauf einrollte, seinen Kopf auf seine Pfoten legte und ein wenig zu dösen schien, was wohl "vorgestern", also auf dem Straßenfest zwischen den beiden Visagistinnen des Roten Mondes vorgefallen sein musste. Es ließ ihn grinsen; wenn auch indirekt bisher, so stellten diese beiden es ebenfalls offen zur Schau, das bewunderte er, zumal Sakura doch leicht zurückhaltend war und selten ein resolutes Ich von ihr offenbart wurde – das würde sich jetzt wohl ändern. Graziös erhob der Braunhaarige sich, schritt hinüber zu den beiden Damen, stellte sich vor ihren Tischen auf, legte jeder eine seiner Hände auf die Schulter und meinte mit von Stolz angeschwollener Stimme: "Ich gratuliere euch aufs Herzlichste!"
 

Das von den beiden entgegengebrachte "Danke" ging im Grölen und Klatschen der Menge sowie in den begeisterten Pfiffen unter und die jungen Damen erröteten sichtlich. Doch lange hielt dieser Moment nicht, als die Tür geöffnet wurde und ein bulliger Mann eintrat, in dessen Angesicht sich jeder auf seinen Platz zurückzog. Er legte seine Aktentasche auf den Tisch, stellte den obligatorischen Aschenbecher daneben, setzte sich auf das Lehrerpult und zündete sich erst einmal einen Glimmstängel an.
 

Asuma Sarutobi war ein Mann, der wenig von den an der Schule herrschenden Regelungen hielt. Galt hier allgemeines Rauchverbot, so kümmerte ihn das nicht die Bohne, er hatte immer seinen Aschenbecher dabei und brachte die Asche der weg gerauchten Zigarette immer in den Chemietrakt, da dort häufiger Dinge verbrannt wurden und es somit nie auffiel – wie er unbemerkt von den Aufsicht schiebenden Lehrern dorthin gelangen konnte, war allen Schülern noch immer ein Rätsel. Auch seine Vorliebe zu Kleidung war anders: Anstatt des Anzugs, den jeder Lehrer hier trug wie die Schüler ihre Schuluniform, kam dieser Mann meist einfach nur in schwarzem T-Shirt und grüner Jeans, eventuell mal einer Armeehose zu ihnen, ausgenommen wenn der Schülerrat und der Ausschuss sich entschließen sollten, einen Besuch anzukündigen. Sein schwarzes Haar, das im Lichte leicht bläulich schimmerte, stand auch heute wieder wirr von seinem Kopf ab, sein Bart jedoch schien gekämmt. Dieser Mensch war ein Paradoxon in sich.
 

Die braunen Augen überflogen sämtliche Sitze, blieben auf dem neben Kiba kurz stehen und ein Seufzen glitt über die Lippen, die seine Zigarette hielten. "Ist Shikamaru wieder einmal krank?", fragte er auch zugleich, denn in dieser Klasse war wohlweislich bekannt, dass der intelligente Nara sein Lieblingsschüler war.
 

"Erkältung", erwiderte Kiba wie eingeübt, hob den Finger an und legte ihn auf den Aufnahmeknopf des Diktiergeräts. Gleich wäre es soweit...
 

"Schade, dann muss ich den Unterricht wieder alleine schmeißen." Wieder ein Seufzen, ein resigniertes, jedoch erschien Mister Sarutobi zugleich wieder gepackt von Feuereifer und bereit für sämtliche Schandtaten in seiner Politikstunde, als er in seiner Tasche herumwühlte und schließlich einen großen Bogen Papier zutage förderte – Kiba drückte die Taste. "Okay, also, guten Morgen erst einmal." Die Begrüßung folgte, lapidar dahingesagt, weil der Lehrkörper zu viel Höflichkeit meist eher mied. "Hier erst einmal zum Aufwärmen ein Programm von einer der Parteien, nämlich der LDP, die einen ihrer Heißsporne in den Wahlkampf schickt für das Amt des Gouverneurs in Tokyo! Na, wer ist der Kandidat hier?"
 

Er hielt den zusammengehefteten Bogen Papier hoch und darauf zu erkennen war ein junger Mann Mitte dreißig, beseelt mit schwarzem kurzen Haar und, was heraus stach, blauen Augen. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein weißes Hemd, die Krawatte war dunkelrot. An der Brusttasche seiner Anzugsjacke hing ein Namensschild, welches jedoch unlesbar war. Doch das war auch irrelevant, als ausnahmsweise mal alle Hände in die Luft gingen und Mister Sarutobi es sich nicht schwer tat, einen weniger aktiven Schüler zu wählen, ihm die kurze Antwort mitzuteilen: Kiba selbst.
 

"Das ist Sagi Uragiri, Deidara Koisumis Cousin." [1]
 

"Genau. Die Chancen stehen gut, dass er die Wahl gewinnen wird. Ich lasse das Ding mal kreisen, jeder kann mal durchblättern und schauen, was seine Partei uns so verspricht. Aber währenddessen machen wir mit dem Lehrstoff weiter", auf das missgestimmte Stöhnen der Rauminsassen erwiderte er, "hey, mir gefällt das ja auch nicht alles, aber da müssen wir durch. Also, schlagt mal das Buch auf, Seite 235."
 

Ächzend zog Kiba das Buch aus seiner Tasche und schlug die gewünschte Seite auf. Das nächste Mal, wenn Shikamaru wegen Krankheit nicht zum Unterricht erscheinen würde und Politik anstand, würde er Naruto das Diktiergerät bringen und dann übers Fenster zum nächsten McDonalds fliehen – und das war nur eine Querstraße weiter, nicht einmal fünf Minuten entfernt.
 

*~*
 

Vierte Stunde Sport. Eines der Fächer, die Lee wirklich sehr mochte. Physische Erziehung gehörte seiner Meinung nach ebenso zu den wichtigen Dingen des Lebens wie die schulische Bildung des Gehirns. Es hieß nicht umsonst, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper hauste. Selbst die Tatsache, dass ihr Sportlehrer mit Namen Kurogane – es war ihnen wahrhaftig ein Rätsel, warum er ihnen seinen Vornamen nannte und seinen Nachnamen vor ihnen geheim hielt – nun wie alle anderen dazu gezwungen war, die Turnwochen durchzuführen, schreckte Lee nicht ab. Je eher das war im Schuljahr, desto weniger würden die Schüler meckern, wenn es auf sie zukam, war die Devise und der gebürtige Chinese sah sich in keiner Weise irgendwie unterdrückt, wie andere es eventuell taten.
 

Er konnte alles. Er konnte auf jedem Gerät turnen, er konnte so viele Mühlen auf dem Reck, Rollen vorwärts und rückwärts auf dem Parallelbarren und Drehungen auf dem Stufenbarren machen, bis ihr Lehrer ihm zu stoppen gebot, er konnte ohne Probleme an den Ringen hängend durch die Turnhalle schwingen wie ein Nachfolger Tarzans, er machte Handstandüberschlag und Kopfstand sogar ohne Matten als federnden Untergrund und wurde immer wieder gefragt, ob er etwas vorturnen würde, was er zugleich tat. Er liebte Sport, warum sollte er es nicht also tun und sogar noch gute Noten dafür bekommen?
 

Momentan saßen sie alle, gekleidet in weiße T-Shirts und lange blaue Hosen, vor einer Bank unter den Fenstern gegenüber den Umkleideräumen, deren Türen sich auf erhöhten Tribünen auf zwei Seiten befanden, und warteten darauf, dass Mister Kurogane endlich fertig damit war, sie mit seinem stechenden Blick dieser braunroten Augen zu mustern, als wären sie niedere Lebensformen. Sein schwarzes Haar war noch recht ordentlich, es war wohl seine erste Stunde heute, der rote Jogginganzug mit den schwarzen Strichen an den Seiten sowie die rotschwarzen Turnschuhe waren eine interessante Kombination, die dieser Mann eindeutig nicht allein zusammengestellt hatte. Dafür fehlte es ihm an Modebewusstsein. Schon lange war das Gerücht unterwegs, er wäre liiert, doch fiel mehr fragte man sich, wie jemand es mit ihm aushalten konnte, als wenn man über das Geschlecht seines Lebensgefährten oder halt seiner Lebensgefährtin und dann dessen oder deren Persönlichkeit nachsinnte.
 

"Also", sprach er dann in tiefer Stimme und allein dieses eine Wort brachte einen Großteil der vor ihm sitzenden Schüler in eine aufrechte Position – dieser Mann schlug einem mit einem Bambusschwert, wenn nötig! "Wie ihr hinter euch sehen könnt, ist mal wieder Turnzeit, und schon mal im Voraus: Ich weiß, dass es ätzend ist!! Aber egal, damit es für uns etwas erträglicher wird, machen wir's so: Ihr sucht euch einen Partner, sucht euch zusammen ein Gerät aus und macht darauf dann eine Kür. Baut mindestens fünf Elemente mit ein. Ihr habt drei Wochen, also sechs Sportstunden Zeit, eure Küren zu perfektionieren, und in der vierten Woche werdet ihr alle zusammen nacheinander zensiert. Beide aus dem Zweierteam kriegen ein und dieselbe Zensur. Die Kür muss möglichst synchron verlaufen, verstanden? Gut, dann verzwitschert euch gefälligst!"
 

Wie von Taranteln gebissen rasten die Schüler zusammen. Bevor der schwarzhaarige Chinese es auch nur aufnehmen konnte, hatten sich Ino und Sakura schon gefunden, ebenso Sasuke und Naruto – wobei letzterer den ersteren einfach zum Reck zerrte. Kiba begab sich etwas abseits, holte ein Handy heraus und schrieb eine SMS, vermutlich an Shikamaru, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen – was die Schüler aus ihrer Zeit zum Trainieren machten, war Mister Kurogane vollkommen egal, solange sie ihm beim... Lesen von wichtigen Dokumenten nicht in die Quere kamen? Lee zuckte mit den Schultern. Wenn er meinte, sollte er doch. Lieber suchte er mit seinen schwarzen Augen nach einem Anzeichen von roter Farbe und fand es auch, und zwar direkt neben ihm. Sein Partner war gesichert.
 

"Und? Wohin sollen wir gehen, Gaara?", fragte er den Jugendlichen neben sich sogleich, wobei dessen Augen jedes einzelne vorhandene Sportgerät, also Reck, Stufenbarren, Parallelbarren, Boden, Bock, Pferd, Kasten, Ringe und Schwebebalken, abmaßen und er schließlich ergeben seufzte. Lee wusste warum. Schon häufig hatte er den Rothaarigen während des Sportunterrichts beobachtet und dabei fiel ihm immer wieder auf, wie ungeschickt er doch war. Sport war sein schlechtestes Fach und wenn es zu Geräteturnen kam, fing er sich immer wieder Fünfen am laufenden Band ein. Aber das war nun eine Chance, ihm unter die Arme zu greifen und sein Vertrauen zu gewinnen, denn Lee wusste, mit seiner Hilfe würde Gaara es schaffen, dieses Mal mindestens eine Drei zu bekommen.
 

"Gehen wir zum Schwebebalken?", wurde ihm eine Gegenfrage gestellt, die ihn leicht verwunderte. Für gewöhnlich gingen Jungen nicht freiwillig zu einem Sportgerät, bei dem der standartgemäße Aufgang darin bestand, sich breitbeinig auf den Balken zu setzen, seine Füße hinter sich zu bringen, sich auf die Knie zu hieven und aufzustehen, denn sie hatten doch eine gewisse Angst um das, was sich zwischen ihren Beinen befand. Doch das war nicht alles, er wusste, dass Gaara ein gewaltiges Handicap hatte, über das er nur selten sprach und von dem er auch nur durch Zufall erfahren hatte.
 

"Bist du dir sicher?" Ob die Sorge in seiner Stimme gehört wurde, wusste er nicht, als der Türkisäugige sich einfach aufmachte in Richtung jenes besagten Sportgeräts, das ansonsten bisher noch von niemandem belagert wurde, da der Rest der Klasse wohl noch am Überlegen war. Lee folgte ihm und als Gaara unsicher vor dem ein Meter über dem Boden befindlichen Balken stehen blieb, meinte er sanft: "Ich zeige dir erst einmal ein paar einfache Figuren, dann schauen wir mal, was wir machen, ja?"
 

Ohne Umschweife stimmte Gaara ihm zu, was ihm zeigte, dass der andere ihm bereits vertraute, wodurch ihm ein Stein vom Herzen fiel. Nicht nur, dass er mit ihm mitgegangen war vorhin, als er das Klassenbuch geholt hatte, er taute wirklich ihm gegenüber auf. Ihm war seine Erleichterung und seine Freude dessen anzusehen, als er euphorisch eines seiner Beine auf die andere Seite des Balkens brachte und sich graziös auf die Knie brachte, dann aufstand und einige Schritte ging, wobei er den bewegten Fuß nicht anhob, sondern vorsichtig am Holm entlang führte, Gaara versichernd, dass dies ein bisschen mehr Sicherheit einbrachte. Dann setzte er sich langsam wieder hin, brachte seine Hände hinter sich und klammerte sich an den Querbalken und streckte seine Füße gerade vor sich nach oben, so weit wie er dem Rotschopf zumutete, wollte er ihn nicht schockieren, indem er zuviel des Guten vorturnte. Dann brachte er seine Beine wieder hinter sich, ging wie beim Aufgang auf die Knie, hob sein linkes Bein sowie seinen rechten Arm zu einer Fahne an, stand wieder auf, ging zum einen Ende des Geräts, beugte sich leicht vor und brachte sein rechtes Bein gestreckt hinter sich, hielt die Arme in Neunziggradwinkeln zu seinem Körper, bevor er sich umdrehte, einen Pferdchensprung machte, ans andere Ende ging und mit einem Stecksprung auf die Matte sprang.
 

"Die Reihenfolge und die genaue Durchführung können wir ja noch variieren. Willst du jetzt erst einmal etwas ausprobieren? Keine Angst, ich passe auf, dass dir nichts passiert."
 

Gaara schnaubte leicht, wandte den Blick ab, der bis dato interessiert an ihm geheftet hatte, und ging an den Schwebebalken, tat es Lee gleich und vollführte den Aufgang, blieb jedoch auf seinen Knien stehen. "Sagst du mir... ob das so geht?", verlangte er leise, ließ den Balken los und streckte seinen linken Arm und sein rechtes Bein aus, ging immer höher und Lee konnte nur bewundert starren. Nicht nur, dass das für Gaaras Verhältnisse schon etwas Besonderes war, dass er es so gut hinbekam, seine Haltung war graziös und anmutig in einem, hatte etwas Bezauberndes an sich, was ihn in seinen Bann schlug...
 

Vehement schüttelte er den Kopf. Für so etwas war keine Zeit, sie hatten nur sechs Schulstunden, um eine gesamte Kür auf die Beine zu stellen! Also coachte er: "Das Bein muss noch ein bisschen höher... noch ein bisschen... okay, gut so. Und nun den Arm etwas runter. Ja, perfekt, nun hast du's!"
 

Vielleicht würde dieses Projekt doch etwas schwerer werden als gedacht, wenn Gaara, der rebellische Gaara Sabaku, der wandelnde Kühlschrank, nein, das wandelnde Gefrierfach, der wandelnde Eisberg aus der Antarktis, ihm so treu gehorchte wie ein kleiner Hund...
 

*~*
 

Was sein Vater sich dabei dachte, wusste Naruto Uzumaki beim besten Willen nicht. Tatsache war aber, dass sie allesamt sich nun in der großen Aula ihrer Schule wieder fanden, zusammengepfercht auf Sitzen direkt vor der kleinen Theaterbühne und darauf wartend, was denn nun in dieser genialen Dramastunde passieren sollte. Ja, Drama. Yondaime Uzumaki hatte sich die Freiheit erlaubt, sie alle, also ihn, Sasuke, Lee, Gaara, Sakura, Ino, Temari und TenTen, für diesen speziellen Erweiterungskurs anzumelden, angeblich für eine effizientere Ausbildung zur Arbeit in seinem Club. Naruto glaubte ihm nicht. In seinem Falle wusste er, dass sein Vater liebend gerne eine freie Wohnung hatte, und bei den anderen konnte er sich ähnliche Gründe vorstellen – allen voran bei Itachi und Kisame –, weshalb ihre Eltern oder Vormünder nichts dagegen gebracht hatten, auch wenn sie nicht mehr bei selbigen wohnten.
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust, zog eine Grimasse, die Unzufriedenheit deutlich widerspiegelte. Der Blondhaarige fühlte sich hier massiv deplatziert und falsch. Was machte er hier, neben Sasuke und Lee sitzend und darauf wartend, gleich irgendein durchgeknallten alten Lehrer mit Falten en masse und einer übergroßen Brille aus dem letzten Jahrhundert vor sich zu haben, der ihnen Instruktionen gab, wie sie irgendetwas Theatralisches vorzustellen hatten? Genau genommen seine Zeit vergeuden, er hätte auch nach McDonalds gehen können; besonders, da dieser Lehrkörper – Naruto fragte sich wirklich, ob sie bei der Schreibung der Lehrer nicht etwas falsch gemacht hatten und das "H" eigentlich ein weiteres "E" sein sollte, wäre häufig viel passender – nun mittlerweile selbst eine zehnminütige Verspätung an den Tag legte. Glorreicher Tag, doch. Entnervt wandte er sich an Lee:
 

"Würdest du bitte losgehen zum Lehrerzimmer, es solle doch bitte jemand nachsehen, wo dieser Dramaheini denn nun ist. Ich habe keine Lust, mir hier länger als nötig die Füße in den Bauch zu warten, nicht nur, da dies die letzten zwei Stunden sind und ein schöner Chickenburger mich erwartet."
 

Lee starrte ihn für einen kurzen Moment an wie einen wildfremden Exhibitionisten, kniff danach die Augen zu und schüttelte den Kopf. Mit einem "Okay, mach ich" erhob er sich, wusste er, dass Naruto agitiert genug war, um solche höheren Phrasen um sich zu werfen, und dass ihm die momentane Situation gewaltig gegen den Strich ging – denn wirklich, Naruto war nicht dumm, er war sogar recht intelligent, nur merkte er selbst es meist nicht und die anderen gaben es nicht offenkundig zu, denn handelte es sich bei dem Blondhaarigen um einen notorischen Angeber.
 

Er wollte sich gerade zur Tür begeben, wobei Naruto ihn mit seinen Augen regelrecht verfolgte, als von Richtung der Bühne langsam Geräusche zu erkennen waren. Geräusche, die sehr langsam an Lautstärke und Intensität gewannen und sich zu einer musikalischen Folge von verschiedenen Dreiklängen auf dem Klavier formte, die allesamt, so sagten es ihm zumindest seine Ohren, in Dur verfasst wurden. Schließlich dröhnte die Melodie lautstark aus den zur linken und zur rechten Seite der Bühne aufgestellten Boxen, die erfolgreicher Weise den Blick auf die Treppen verhinderten, und der indigofarbene Vorhang wurde zur Seite geschlagen. Kaum hatte der Sohn des Nachtclubbesitzers erkannt, um welches Lied es sich handelte – es war ein Hit aus einem Musical, und sein Vater hatte so gut wie jeden Soundtrack! –, hatte er das Gefühl, seine Augen spielten ihm einen Streich, was wiederum in der Frage resultierte: »Okay, wo ist diese verdammte versteckte Kamera?!«
 

Vor ihnen allen stand eine junge Frau von geschätzt zwanzig Jahren mit akzeptabler Statur und Rundungen an genau den richtigen Stellen. Nun, zumindest könnte man das anhand der Oberweite erahnen, und damit hatte Naruto schon immer einige leichtere Schwierigkeiten gehabt. Das schwarze Haar war kurz geschnitten, darin steckte eine kleine silberne Krone mit einem herzförmigen Rubin, ihre gräulichen Augen schimmerten fulminant im Licht der Lampen, die von der Decke der Aula herabhingen. Um ihren Hals trug sie ein silbernes Amulett, ebenfalls in Herzform, dass man dem Anschein nach aufklappen und somit zwei darin eingebettete Fotografien betrachten konnte.
 

Ihre Kleidung war jedoch... extraordinär. Ihr Oberteil war eine pinkfarbene Knitterbluse, die Ärmel waren aus schwarzem Stoff und gingen ihr bis unter die Ellenbogen. Zugehalten wurde dies alles von gelben Knöpfen an der Vorderseite und an den Seiten, die zusätzlich von blauen Bändern zusammengehalten wurden. Ein grün-violetter Rock lugte darunter hervor, doch war er nicht einmal so lang wie eine Hotpants. Das wurde allerdings durch die schwarzen Leggins wieder ausgeglichen, die sich in dunkelbraunen Lederstiefeln, die ihr bis zum Knie reichten, verloren. Ihre Hände waren gekleidet in schwarze Handschuhe, in der rechten hielt sie ein Mikrophon. Strahlend führte sie es an ihren Mund und begann, die ersten Strophen zu singen:
 

"Ich will nicht gehorsam, gezähmt und gezogen sein.

Ich will nicht bescheiden, beliebt und betrogen sein.

Ich bin nicht das Eigentum von dir,

Denn ich gehör nur mir!
 

Ich möchte von Drahtseil herabsehen auf diese Welt.

Ich möchte aufs Eis gehen und selbst sehen, wie lang's mich hält.

Was geht es dich an, was ich riskier'?

Ich gehör nur mir!"
 

Zugegeben, eine vollkommen hässliche Stimme hatte sie nicht, allerdings war sie auch nicht sonderlich herausragend. Vielleicht waren seine Ohren auch nur einfach schon viel zu verwöhnt von den Gesangskünsten Deidaras, Sasoris, Itachis und Yondaimes, waren sie schließlich die Topsänger in dem Etablissement von Narutos Vater. Vielleicht war sie für die Ohren von anderen doch ein wenig besser als für seine. Allerdings, wenn er sich so umsah und die Ausdrücke auf den Gesichtern der anderen erblickte, auch den Lees, der wieder neben ihm Platz gefunden hatte, schienen sie auch nicht anders zu empfinden. Endlich mal allesamt einer Meinung.
 

"Willst du mich belehren,

Dann zwingst du mich bloß

Zu fliehen vor der lästigen Pflicht.

Willst du mich bekehren,

Dann reiß ich mich los

und flieg wie ein Vogel ins Licht!
 

Und will ich die Sterne,

Dann finde ich selbst dorthin.

Ich wachse und lerne

Und bleibe doch, wie ich bin.

Ich wehr' mich, bevor ich mich verlier,

Denn ich gehör nur mir!"
 

War ja mittlerweile schön und gut, doch so langsam ging ihm das schrille Gekreische auf den Wecker. In seinem Kopf formte sich der Gedanke, einfach zu den Boxen zu gehen und jeweils die Stromkabel herauszuziehen, doch unterließ er dies. Wer auch immer diese Verrückte war, die wahrscheinlich nur einmal in den Kleiderschrank gesprungen und mit dem, was auf ihr hängen blieb, wieder herausgekommen war, sie würde sich gekränkt fühlen. Und das wollte er nicht, so sehr es ihm auch missfiel, ihr zuzuhören.
 

"Ich will nicht mit Fragen und Wünschen belastet sein,

Vom Saum bis zum Kragen

Von Blicken betastet sein.

Ich flieh', wenn ich fremde Augen spür',

Denn ich gehör nur mir!
 

Und willst du mich finden,

Dann halt mich nicht fest;

Ich geb meine Freiheit nicht her!

Und willst du mich binden,

Verlass ich dein Nest

Und tauch' wie ein Vogel ins Meer!"
 

»Oh Gott, möge sie das doch nur tun...«, flehte er gedanklich, während er missgestimmt die Augen gen Decke verdrehte und der beleidigenden Versuchung gegenüber gestellt war, die Hände einfach auf die Ohren zu pressen, um ihre Stimme aus seinem Kopf zu bekommen. Ihm taten die armen, armen Klavierklänge leid, die solch ein Machwerk zu untermalen hatten. Ein Wunder, dass Boxen und Glasscheiben heil blieben!
 

"Ich warte auf Freunde und suche Geborgenheit.

Ich teile die Freude, ich teile die Traurigkeit.

Doch verlang nicht mein Leben,

Das kann ich dir nicht geben,

Denn ich gehör nur mir!
 

Nur mir!!"
 

Naruto wusste nicht, wie lange sie das letzte Wort vor sich hinleierte, während die Musik sich zu einem rhythmischen Höhepunkt ergoss, und schließlich radikal den Abhang wieder hinab fiel und schließlich zu Ende war. Ein eisiges Schweigen legte sich über die Anwesenden, in der Ferne hörte man eine einsame Grille energisch zirpen, weil sie sich in ihrer Ruhe gestört fühlte, und ein Texasbusch rauschte hinter der Akatsuki-Jugend vorbei. Der berüchtigte Sweatdrop bildete sich an den Hinterköpfen sämtlicher Rauminsassen, ehe sich die Frau auf der Bühne lautstark räusperte und die Aufmerksamkeit wieder auf sich zog.
 

"Ähem, so, entschuldigt meine Verspätung, ich hab mich hier verlaufen", sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Mein Bruder ging zwar hier zur Schule, aber ich war noch nie irgendwo in diesem Gebäude gewesen, Sei-chan, der Lebensgefährte von ihm, hat das immer erledigt." Leicht verneigte sie sich. "Mein Name ist Hokuto Sumeragi und ich werde mit euch eine kleine Bühnenshow einüben!"
 

Mit viel Schwung sprang sie von der Tribüne und zauberte von irgendwo her einige Stapel an Papier hervor, die sie willkürlich irgendwem in die Hand drückte. Unwirsch fuhren seine blauen Augen es ab. Er hatte Noten und Partituren darauf, konnte eine pentatonische Tonleiter erkennen und bemerkte schließlich, dass es sich um 'Friends will be friends' aus dem Musical 'We Will Rock You' von Queen handelte. Kunststück, es stand oben drüber. Ein Blick auf Sasukes Zettel verriet, dass er ansaß mit 'Gott ist tot' aus dem 'Tanz der Vampire'.
 

"Also, wir werden allesamt jeder einige Musical-Lieder singen!", quietschte Miss Sumeragi vergnügt, ehe sie einen kleinen Luftsprung direkt vor ihnen allen vollführte – anscheinend war sie sehr angetan von dem, was sie tun sollte, wobei sie genau genommen erschien, als hätte sie eigentlich keine Ahnung, warum sie hier war. "Es ist schade, dass der jungen Bevölkerung der Sinn nach Musicals immer weiter verloren geht." Okay, so übel schien die Frau wohl doch nicht zu sein, der Schein trog auch hier wieder, auch wenn er zugeben musste, dass ihre Kleiderwahl nun näher betrachtet nicht nur einem Cosplayer, sondern auch einem gewissen Autoren aus seinem Bekanntenkreis ähnelte – und dann fiel ihm ein, dass auch Deidara einige merkwürdige Kostüme hatte. Wie kam er eigentlich dazu, einen Menschen allein von seinem Aussehen zu be- und zu verurteilen? Musste wohl Sasuke auf ihn abgefärbt haben, dieser hübsche Schlingel! "Deshalb werden wir hier sämtliche Lieder vorstellen aus sämtlichen Musicals. Als Auftakt spielen wir ein Lied aus 'Kabarett', die restliche Reihenfolge legen wir später fest. Die Lieder, die ich euch nun erst einmal zugeteilt habe, werdet ihr mir schön lernen bis zum nächsten Mal, heute üben wir sie erst einmal mit Text in der Hand, o~kay? ... Ja, du da mit den roten Haaren?"
 

Naruto musste den Hals in einem stumpfen Winkel drehen, um sehen zu können, dass Gaara sich tatsächlich meldete. Als er aufgerufen wurde, nahm er die Hand herunter und blickte Miss Sumeragi ausdruckslos wie ein Auto an, doch konnte der Blondhaarige mit dem direkten Blick in die Herzen der Menschen erkennen, dass etwas anders war als sonst. Sasoris Halbbruder schien irgendwie... verändert, im positiven Wege. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, das auf seine Züge trat; anscheinend machte nicht nur er, sondern auch Lee Fortschritte.
 

"Mein Name ist Sabaku, Gaara Sabaku", stellte er sich gemäß der James-Bond-Filme vor, "und ich muss ihnen mitteilen, Sumeragi-san, dass es mir vollkommen unmöglich ist, das mir zugetragene Lied zu singen. Genau genommen darf es keiner von uns allen singen."
 

Darf? Nicht nur die Neugierde des Blauäugigen wurde durch diese eine finite Form des Verbs erregt, sondern die aller Anwesenden. Es gab nicht viele Lieder, die ein vollkommenes Tabu darstellten, zu singen, doch bei einigen hatte Yondaime beschlossen, sie seien nichts für sie. Beispielsweise durften Lieder Marke 'Vanilla' von Gackt und unzensierter nicht von ihnen gesungen werden – von den Erwachsenen aber schon, doch das machte ihnen nichts aus. Dennoch gab es auch einige Lieder, bei denen man sich wirklich an den Kopf fasste und fragte, warum genau sie nun als verboten galten, besonders in Bezug auf Musicals. Da gab es eigentlich so gut wie gar nichts, was ihnen nicht erlaubt war, auch ihm fiel spontan nur ein musikalisches Machwerk von Stephen Sondheim ein... Moment, war es vielleicht das?!
 

"Entschuldige bitte, Gaara-kun, aber welches Lied hast du und warum darfst, pardon, dürft ihr es nicht singen?", fragte ihre neue Lehrerin und legte in verwirrter Manier ihren Kopf leicht schief, verschränkte ihre Arme vor der Brust, wodurch ihre Kleidung leicht raschelte. Wenn Naruto es nicht besser wüsste, würde er sie nun doch als hübsch bezeichnen. "Könnt ihr alle nicht singen? Ihr habt mich singen gehört, etwas Schlimmeres gibt es auf der Welt nicht, auch wenn Sei-chan da anderer Meinung ist!" Sie kicherte kurz, und nun war Yondaimes Sohn versichert: Diese Hokuto Sumeragi war keine Person, die die Augen vor der Wahrheit verschloss, sie war offenherziger als die meisten. Und ein bisschen verrückt, aber das gehörte stereotypisch wohl dazu. "Na ja, was ist nun dein Problem?"
 

"Es ist nicht so, dass wir nicht singen können", war die Antwort auf ihre Frage und ein Seufzen drang über die vollen Lippen Gaaras, als er kurzzeitig die türkisfarbenen Augen zukniff, "seien Sie da versichert, dass das Gegenteil der Fall ist, Sumeragi-san. Doch wurde allen, wie soll ich sagen, Minderjährigen verboten, ein ganz bestimmtes Musical-Lied neben einigen anderen zu singen, und ich habe nicht vor, dieses Tabu zu brechen. 'My friends' aus 'Sweeney Todd' gehört Deidara Koisumi, nicht uns."
 

Miss Sumeragi blinzelte einen Moment, dachte anscheinend über das Gesagte nach – Naruto konnte die Zahnräder in ihrem Kopf sich drehen hören – und strahlte ihn dann freundlich an: "Wir finden schon eine Lösung für das Problem." Mit langsamen und grazil gesetzten Schritten ging sie zu ihm hinüber und hielt ihm ein anderes Lied hin, welches er stumm mit dem seinen austauschte. "Dann machst du erst einmal das und wir schauen weiter, vielleicht finde ich einen Weg, wie wir trotz des Verbots das Lied auf die Bühne bringen können, besonders, da 'Sweeney Todd' durch den Film mit Johnny Depp einen leichten Aufschwung erhalten hatte. Und wenn ich Koisumi-san selbst auf die Bühne zerre!" Die gräulichen Augen brannten auf vor Enthusiasmus und mit Feuereifer sprach sie: "Ihr könnt mich ruhig allesamt Hokuto nennen, ansonsten komme ich mir so alt vor! Und nun auf ins Gefecht!!!"
 

»Vielleicht«, stellte Naruto zufrieden fest, als sie sich alle von ihren Stühlen erhoben und der energischen Frau zur Tribüne folgten, »hat mein Vater doch ein oder zwei Asse im Ärmel, die er dann und wann wieder ausspielt. Ob er das hier wohl gewusst hatte? Na ja, vielleicht ist es doch keine allzu große Zeitverschwendung und wir lernen wirklich etwas daraus, echt jetzt.«
 

*~*TBC*~*
 

~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~+~*~°~*~
 

[1] Der Name "Sagi Uragiri" ist nicht unwillkürlich gewählt. Es steckt ein tieferer Sinn hinter diesem Namen. Wer ein Japanischwörterbuch hat, der kann ja mal nachschlagen, vielleicht findet er oder sie ja etwas Interessantes heraus!^^
 

Okay, das war es für dieses Mal. Drückt mir die Daumen, dass mein Tief nun einigermaßen überwunden ist und das nächste Kapitel nicht wieder so lange auf sich warten lässt. Aber ich hätte da eine Idee: Da ich einfach gesagt kommentar- und kritiksüchtig bin, könnt ihr mir gerne via Kommentar oder ENS oder GB-Eintrag Anregungen zukommen lassen. Es würde mich sehr freuen, wenn ich diese erhalten kann, damit ich auch weiß, was ihr gerne lesen würdet, wonach ich mich dann richten kann. Wäre das ein Deal? xD Und gleich im Voraus: Verlangt von mir ruhig alles, was ihr wollt, aber wie genau nun die Beziehung zwischen Deidara und Sasori weiter verläuft, DAS gehört mir!! *das "SasoDeiismus – die Religion"-Schild (Idee ist ausnahmsweise nicht von mir Oo) aufstell, daneben das "OTP: SasoDei!!!!"-Schild* Ich will nicht gemein zu euch sein und egoistisch erscheinen, aber die beiden habe ich wirklich gepachtet, also bitte, erlaubt mir zumindest bei ihnen meine Freiheit; und keine Sorge, schon bald habt ihr das, wonach ihr euch so sehr sehnt *zu Deidara-Tomoki schiel*: ihre Liebeserklärung!

Deidara: "Schön, dass du das auch schon so langsam hinbekommst, un."

Sasori: "..."

Hey, ich hatte eigentlich Freude und Euphorie erwartet, nicht etwa einen rollenden Texasbusch und das Pfeifen von Wind durch die Löcher im Schädel eines Büffels! Ihr beiden seid so gemein! Q_Q

Nya, wie dem auch sei, ich habe schon genug gequatscht. Ich glaube, ich lerne jetzt lieber noch für meine letzten Klausuren – drückt mir die Daumen für Französisch, das kann ich rein gar nicht!

HEAL
 

Dat Yun-chan^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (64)
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Von:  UminariAkaho
2011-12-27T02:10:00+00:00 27.12.2011 03:10
Hui o.o
Deine FF find ich mal voll mega genial>o<
hab gesehen das sie jahre lang net mehr weitergeschrieben wurde, aber ich hoffe irgendwann ist es doch mal soweit und du stellst mehr rein<3 würd mich echt mega freuen<3
SasoDei x3
mein absolutes lieblings pair<3
also mach weiter so wie bereits oben erwähnt hoffe ich das es irgendwann mal weitergeht^^
bis dahin^^
Ganz liebe grüße, Umi<3
Von: abgemeldet
2009-03-01T19:30:52+00:00 01.03.2009 20:30
wooooooooooooooooooooooooooow
how cool
mia gfolld dei schreibstil XDD
moch jo weida
dein ff lüp
:3
Von: abgemeldet
2009-02-26T07:47:52+00:00 26.02.2009 08:47
Yaay
Gaalee luv
yooooooooooi
XDD
Von: abgemeldet
2008-06-30T07:18:54+00:00 30.06.2008 09:18
Zweite ^^
Hmmm...also...ich finde, Mika hat total Recht, du musst dich nicht hetzen. (und, wie sind die Französisch-Prüfungen gelaufen?)
Das Kapitel ist echt sweet ^^ Die GaaLee-Szenen sind allesamt total lieb :) Ich freu mich schon auf die nächsten Sportunterrichtsstunden ^^
Kiba ist auch cool, ich mag ihn ^^
Und ich will wissen, wie es mit Sasori und Deidara weitergeht~ :D
Immer weiter so!

LG Kuri
Von: abgemeldet
2008-06-15T00:34:22+00:00 15.06.2008 02:34
o.o uuuuuuhhhhhh
Erste =D XDDD
Nya, ich muss am Anfang sagen, du kannst dir ruhig Zeit, lassen, es ist ja deine Entscheidung wann du weiter schreibst wann nicht, und wenn man echt Probleme hat wie zu jetzt z.B Schule und Co. dann ist das selbstverständlich das die Schule vorrang hat!

Soo und nun zum Kapitel =D

Ich fand das Kapi total toll, wie jedes eigentlich^^.
Bist halt eine großartige Autorin.:3
Schön fand ich auch das so viel GaaxLee drin vor kam!!(GaaraxLee Fähnchen schwenk)
Und die Vorstellung Sasori in einem Rosaschürzchen war einfach göttlich. xDD Voll knuffig.^-^
Auch das du wieder ShikaKiba auf gegriffen hast war gut, vom hörensagen mag ich das Pairing nicht so, aber wenn du das so schön beschreibst, in deiner FF kann ich mich damit echt anfreunden.
Die Schräge Lehrerin am Ende fand ich etwas skurril, erst hat sie auf mich einen strengen Eindruck gemacht, aber dann am Ende war sie doch amüsant, das fand ich klasse. =3

Ich hoffe du machst schnell weiter und ich wünsche dir noch viel Glück bei deinen Arbeiten.
Hiermit sage ich Gute Nacht (02:33 Uhr oO)

Viele liebe Grüße

Deine Mika =D
Von:  Mami15
2008-02-28T14:00:29+00:00 28.02.2008 15:00
Sry erst mal das du so lange auf den Kommi warten musstest ahtte viel um die Ohren wegen der Schule und auch Privat also dann mal los also den Kapi. hmmm was soll ich da großartiges sagen also naja mir fällt leider nichts besseres ein auser es ist super mega hamma geil ... =P
Du hast es echt gut geschrieben nicht so wie die meisten mit so ausdrücken die überhauptlicht zur Situation passten sondern richtig gut und du hast es auch nicht übertrieben was ich cool fand...
Deidara der amre aber schön das er sich jetzt langsam klar wird *lol* (lange leitung)
Jemand der mir noch sehr sehr leid tat war Sasuke der arme ich kann ihn richtig gut verstehen wie das ist mit einer Hautdünnen Wand und zwei Kanickeln leben zu müssen XD
habe hier selbst welche (will jetzt aber auch net gern weiter drauf eingehen)
Und ich muss dir sagen es war ganz bestimmt keine 0 8 15 szene sondern eine 1a (Urkunde überreich)
muss wie immer deien Schreibstyl loben ich mag deine Ausdrucksweiße und dieses mal hab ich mich einfach mit einer 1,5 liter cola flasche begnügt die nicht so schnell leer gegangen ist wie mein essen beim nächsten mal..
hoffe du weißt er ich bin jetzt XD
freu mich schon aufs nächste Kap. und auch wenn ich wieder eine Mail von dir bekomme ...

M=Kanna
Von:  Kurenai
2008-02-15T09:58:41+00:00 15.02.2008 10:58
Juhu, Erste!
So, aber erstmal die Kritik:
Ich fands störend, wie Orochimarus Wohnung beschrieben wurde. Viel zu detailreich, was sich beim Lesen in die Länge zog. Würd sowas entweder kürzer fassen oder ganz weglassen. Immerhin kann man sich ja noch selber ein Bild machen ^^
Zweiteres, das extrem laute Stöhnen von Ita nervte auch teilweise ^^" Stöhnen an sich kein Ding, aber wenn man das Haus zusammen schreit ists übertrieben < <"""""
*grad noch einfall* Macht sich Orochimaru denn keine Gedanken darüber, was Zetsu passiert ist? Oder hab ich das irgendwie überlesen?
Und jetzt das Positive! XD
Wie du die Lemonszenen geschrieben hast gefällt mir sehr ^^ Ich weiß wie schwer es ist sowas zu schreiben *selber rpg und immer seme ist* Aber für den ersten Versuch nicht schlecht!
Fands süß wie Deidara richtig überrumpelt von seinem... Problem ist XDDDD
Dafür tat mir Sasuke leid. Kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist mit solchen "Kanickeln" unter einem Dach zu wohnen XDDD
Und was soll das heißen, du willst keine Lemonszenen mehr schreiben? òÓ Das wär doch langweilig! Zumindest Dei und Saso müssen es noch miteinander treiben X3 Wenigstens die beiden!! > <
Von:  Kurenai
2008-01-22T15:47:21+00:00 22.01.2008 16:47
Juhu! Ich hab endlich die FF durch! Und ich liebe sie *-* Du hast lauter so tolle Pairings in der Story > < Da ist wirklich für jeden was dabei XD Und schon allein die Vorstellung, die Akatsuki arbeiten in einem Nachtclub, der auch noch von Yondaime geführt wird, find ich saugeil XDDD
Mal ne ganz blöde Frage... Wer ist bei Itachi und Kisame eigentlich Seme? Ich will doch hoffen Ita XD
Freu mich schon auf den nächsten Teil X3~ Hoffentlich dauerts nicht mehr all zu lange, weil das letzte Kap doch schon lange on ist < < *ungeduldig wartet*
Von: abgemeldet
2008-01-20T11:37:13+00:00 20.01.2008 12:37
Hallo!
Hab ich echt noch kein Kommentar geschrieben?
Oh mist. Tut mir echt leid. Ich dachte ich hätte dir schon eines geschrieben.
Ich finde die FanFiktion klasse. Ganz besonders wie du Kisame und Itachi da stellst finde ich toll und ich möchte unbedingt wissen wie es mit den beiden so weiter geht.
Von dem Pairring Saso Dei bin ich zwar eigentlich kein Fan, finde es hier aber eigentlich ganz gut, weil...ich weiß nicht. Es kommt irgenwie glaubwürdig rüber.
Kakuzu X Hidan finde ich klasse. Die beiden super zusammen.
Der Schreibstil gefällt mir auch und ich hoffe du machst bald weiter ;)
lG

Von:  dragonfly92
2007-12-04T19:47:20+00:00 04.12.2007 20:47
Wieder ein super Kapitel! *daumen hoch*
Nur schade, dass kein GaaLee drin war... uu;
Dafür aber viel SasoDei und SasuNaru! ^^ *freu*
Aber das Lied hast du gut ausgesucht. Endlich mal ein,s das ich auch kenne! xD

Wegen meiner letzten Kommie: Das hab ich wirklich falsch verstanden, aber dafür kannst du nix! ^^ *pat*

Mach auf jeden Fall schnell weiter!
cya,

dragonfly92



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