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Busfahrt mit Folgen

von

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Prolog

„....“ Gesprochen

[....] Gedacht
 

»

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht was eigentlich normal ist und was nicht?

Nein?

Nun, dann geht es euch wohl wie dem größten Teil unserer Bevölkerung.

Ich kann es euch nicht verdenken.

Bis vor einiger Zeit hätte ich selbst nicht geglaubt das ich mal darüber nachdenken würde. Warum auch?

Ist unser Leben wie wir es führen nicht normal? Das dachte ich zumindest immer.

Ich hatte ein völlig normales Leben.

Normale Freunde, normale Schule und eine normale Familie.

Ihr wisst schon, im Schnitt 2 Autos und 1,3 Kinder. Ganz normal eben.

Bis zu jenem Tag zumindest, ich weiß zwar nicht mehr wie lange das nun schon her ist, aber ich erinnere mich daran als wäre es gestern gewesen.

Eigentlich war es so ein richtig durchschnittlicher Freitag.

Früh aufstehen, zur Schule gehen, das Übliche eben. Und trotzdem, irgendwie war mir unwohl.

Ich konnte es nicht erklären, es war einfach da, so ein unbestimmtes Gefühl.

Ich versuchte mir nicht allzuviele Gedanken darüber zu machen.

Warum auch? Es war ja schließlich alles wie immer. Weshalb hätte ich also mißtrauisch sein sollen?

Um 7.11 Uhr sollte unser Bus zur Schule kommen. Natürlich kam er zu spät, auch wie immer.

Diese Zeit nutzten meine Freundinnen und ich für gewöhnlich uns über den gestrigen Tag zu unterhalten.

Kaum stand ich an der Bushaltestelle kam auch schon meine Freundin Asuka auf mich zu, auch normal. Sie hatte wie immer eine Menge zu erzählen.

Das soll nicht heißen das sie eine quasseltante gewesen wäre, sie konnte auch unheimlich gut zuhören, außer am frühen morgen, wenn sie am Tag zuvor etwas besonderes erlebt hatte. Und das war eigentlich immer der Fall.

So stiegen wir also in unseren verspäteten Bus und fuhren los.

Auch daran gab es nichts besonderes, es sei den man betrachtet es als besonders zehn Minuten lang Ölsardine zu spielen. Wie das geht? Ganz einfach. Ihr nehmt einfach etwa die doppelte Anzahl an Menschen die in einem Bus fahren dürfen und quetscht sie in eben jenen.

Und dann kann’s auch schon losgehen. Die Regeln sind einfach, wer’s als erster schafft Luft zu holen ohne dabei die auf Zehenspitzen stehende Person neben ihm umzuwerfen hat gewonnen. Einfach denkt ihr? Naja wie man´s nimmt.

Hätte jeder beteiligte etwa drei Zentimeter zu seinem Stehnachbarn würde ich euch recht geben. Da dies aber nun mal nicht der Fall ist muss man jeden Morgen aufs neue auf Tuchfühlung mit irgendwelchen Fremden gehen und versuchen nicht bei jeder Unebenheit in der Straße, oder jeder Kurve diese noch zu verstärken.

Fürs um die eigene Achse drehen gibt’s übrigens extra Punkte.

Aber der absolute Sieger ist der, der es schafft noch vor dem aussteigen seine Füße zu sehen.

Ok, aber nun genug von solchen Spinnereien. Eigentlich wollte ich euch ja meine Geschichte erzählen.

Nun gut, wir fuhren also wie jeden Morgen mit dem Bus zur Schule und von unseren kleinen Spinnereien mal abgesehen ist das auch nicht weiter interessant.

Wir waren schon fast an unserem Ziel, nur noch eine Haltestelle und wir wären fürs erste erlöst.

Diese besagte letzte Haltestelle befindet sich nun aber leider an einer etwas ungünstigen Stelle. Zumindest wenn man, wie unser Busfahrer, nicht in seine Außenspiegel sehen kann.

Deshalb muss das normalerweise einer der Fahrgäste übernehmen. Und ab diesem Punkt begann der Tag von seiner üblichen Norm abzuweichen.

Heute hatte es nämlich niemand so richtig registriert das der Busfahrer Hilfe benötigte. Eben dieser wartete auf ein Zeichen nun aus der Seitenstraße auf die Hauptstraße ausscheren zu dürfen. Und was glaubt ihr ist passiert? Genau er ist natürlich zu früh aus der Straße gefahren und wurde sogleich von einem vorbeifahrenden LKW gerammt.

So plötzlich durch den dumpfen Schlag, der irgendwie verdächtig metallisch klang, aus meinem Gespräch gerissen begriff ich erst gar nicht was da eigentlich gerade passiert war.

Das nächste was ich mitbekam waren Schreie aus dem vorderen Teil des Busses und dann,...Wasser.

Erst reichte es uns nur bis zu den Knöcheln, doch dann begann es schneller und schneller zu steigen.

Wir versanken.

Der LKW hatte uns mit seinem Stoß von der Straße direkt in den Fluß gedrängt.

Die Leute versuchten von der Fahrerkabiene aus weiter zu uns nach hinten zu rücken.

Vergeblich.

Es war kein Platz mehr. Ich zitterte am ganzen Körper, war wie erstarrt.

Überall um mich herum Schreie, doch selbst schreien konnte ich nicht.

Die Angst hatte mir die Kehle zugeschnürt.

Da spürte ich plötzlich etwas an meinem Arm. Asuka hatte sich fest an mich geklammert und weinte.

Wäre ich nicht so benommen gewesen hätte ich vielleicht gemerkt das auch mir die Tränen in Sturzbächen die Wangen hinunter liefen.

Aber selbst wenn ich es bemerkt hätte. Was hätte das geändert.

Ich konnte nur noch einen einzigen klaren Gedanken fassen.

Wir werden sterben. Ertrinken. Mit einem Mal wurde es still um mich herum.

Eine tosende Welle aus Wasser strömte auf uns ein und verschlang uns.

Die Frontscheibe des Busses war unter dem enormen Druck gebrochen und das Wasser konnte ungehindert zu uns vordringen.

Es war bitterkalt, schließlich hatten wir Anfang Januar.

Das sollten sie also sein. Meinen letzten Minuten in dieser Welt.

Ich konnte Asukas Hand noch immer in der meinen spüren, wie sie sich versucht an mir festzuhalten und ich an ihr.

Wir waren bestimmt schon eine Minute unter Wasser und ich spürte das ich die Luft nicht mehr lange anhalten könnte.

Als mir das bewußt wurde strömten plötzlich eine Unmenge an Bildern und Gedanken auf mich ein.

Erinnerungen an schöne und schlechte Zeiten. Gedanken an Dinge die ich noch tun wollte und Dinge die ich nie den Leuten gesagt habe denen ich sie sagen wollte.

Nachdem diese Flutwelle über mich hinweg gegangen war wurde ich merklich ruhiger.

Ich weiß nicht mehr ob es am Sauerstoffmangel lag, oder nicht.

Jedenfalls war die Angst mit einem Mal weg.

Es war so weit. In diesem Moment ließ ich die bereits schlaffe Hand meiner besten Freundin los und öffnete den Mund.

Ein stechender Schmerz wie von tausend Nadeln erfüllte meine Lungen und ich riß die Augen auf. Doch alles was ich sehen konnte waren die schemenhaften Umrisse einiger Personen. Der Rest war dunkel. Zuerst ein bißchen, dann immer mehr.

Um mich herum wurde es schwarz.

Und dann endlose Kälte.«

Bin ich tot, oder einfach nur verrückt?

>>

Als ich wieder zu mir kam spürte ich etwas weiches unter mir. Eine Wolke vielleicht?.

Ich getraute mich gar nicht erst nachzusehen. Ich preßte meine Augenlieder so fest aufeinander wie ich nur konnte.

Wenn ich schon tot war hatte ich schließlich noch genug Zeit das Jenseits kennenzulernen.

Plötzlich hörte ich ein leises Geräusch. Es klang, als wäre jemand in der Nähe.

Zögerlich öffnete ich die Augen nun doch ein Stück.

Habe ich schon erwähnt das ich zwar ein vorsichtiger Mensch bin, aber allem zu trotz einfach zu neugierig.

Zuerst konnte ich nicht viel erkennen, doch mit der Zeit wurde mein Blick immer klarer. Nun konnte ich sehen das ich auf einem Bett inmitten eines hellerleuchteten Raumes lag.

Den nächsten Augenblick werde ich wohl niemals vergessen. Ich neigte meinen Kopf ein wenig zur Seite und blickte genau in ein paar schwarzer Augen. Das wäre ja an sich nicht so besonders gewesen, aber diese Augen waren nicht einfach schwarz.

Sie waren dunkel wie zwei schwarze Perlen, Perlen in denen unaufhaltsam ein Feuer loderte.

Sie hatten etwas ungemein beruhigendes, der Blick wirkte fest, stark und unbeirrbar.

Ich war fest davon überzeugt ein Engel stünde vor mir.

Doch als ich ein wenig tiefer in sie versank sah ich noch etwas anderes.

Einen Schatten, tief verborgen in diesen schwarzen Seen, lag ein Schimmer von Trauer und Einsamkeit.

Noch immer in meine Gedanken vertieft hätte ich beinahe nicht mitbekommen, das mein vermeintlicher Engel mich ansprach.

„Du bist also endlich aufgewacht. Ich hatte mir schon sorgen gemacht. Wie geht es dir?“

Ich brauchte noch einen Moment mich von meinen vorigen Gedankengängen zu trennen und mir meinen Gesprächspartner etwas genauer anzusehen.

Ich war definitiv im Himmel, denn kein Mensch den ich je gesehen hatte sah so aus.

Neben meinem Bett stand ein junger Mann der augenscheinlich etwa in meinem Alter sein mußte.

Er hatte schulterlange schwarze Haare und war mindestens 1.80 groß.

Schlank, aber trotzdem muskulös. Mit einem Wort, er war der Hammer.

Und die Stimme erst, ziemlich tief, aber unheimlich warm und freundlich.

Würden die Mädchen dieser Welt wissen das im Jenseits so etwas auf sie wartet, glaubt mir, die Selbstmordrate unter den Teenagern würden rapide nach oben schnellen.

Weil ich ihm immer noch keine Antwort gegeben hatte setzte er sich auf einen Stuhl neben mein Bett und wartete.

Er hatte offenbar nicht vor mich zu drängen. Logisch, warum auch.

Im Himmel hat man schließlich alle Zeit der Welt um sich zu unterhalten.

Ihm schien es nichts auszumachen nur da zu sitzen und mich zu beobachten, aber mir schon.

Ich hatte mit einem Mal das Gefühl unhöflich zu sein.

Also rappelte ich mich mit aller Kraft hoch und setzte mich aufrecht hin. Böser Fehler.

Mir wurde von einem Moment zum anderen schwindlig und ich wäre beinahe seitlich vom Bett gefallen. Bei meinem Glück hätte ich mir wahrscheinlich derart den Kopf gestoßen das ich gleich wieder ohnmächtig geworden wäre.

Aber wie gesagt nur beinahe. Als hätte er nur darauf gewartet fing mich mein strahlender Held gekonnt mit einer Hand auf und setzte mich wieder hin.

Er lächelte mich mild an und sagte. „Ich denke es ist besser du ruhst dich noch eine Weile aus. Wir können uns auch später noch unterhalten.“

Als er schon aufstehen wollte um zu gehen schaltete sich mein Hirn endlich wieder ein und meine Stimme kehrte, noch etwas rauh, aber immerhin, wieder zurück.

„Warte! Es geht schon, mir war nur ein wenig schwindelig.“

„Na dann. Fangen wir noch mal von vorne an. Wie geht es dir?“

„Gut, denke ich.“

„So? Bist du dir sicher?“

„Ja. Es ist alles in Ordnung.

„Dann ist es ja gut. Darf ich fragen wie du heißt?“

„Sicher, mein Name ist Hikari Kurayami. Und wer bist du? Und vor allem wo bin ich hier?“

„Hikari, ja? Schöner Name. Ich bin Itachi Uchiha. Und du bist im Anwesen meiner Familie.“

„Anwesen? Heißt das ich bin nicht tot? Aber, wie bin ich denn hier her gekommen?“

„Ich habe dich auf einer Lichtung im Wald gefunden und hierher gebracht.“

„Im Wald? Seit wann führt den unser Fluß durch einen Wald. Und wie bin ich aus dem Bus gekommen?“

Fluß? Bus? Ich hab keine Ahnung wovon du redest.

Über diese Lichtung fließt kein Fluß. Obwohl, ich fand es schon recht seltsam das du ganz naß warst als ich dich gefunden habe. Wir mußte dir deine Sachen ausziehen und zum trocknen aufhängen.“

Jetzt wo er es sagte viel es mir auch auf. Meine Sachen waren weg. Ich trug nicht mehr meine dicke rote Winterjacke, meine Jeans, nicht einmal meinen Pullover hatte man mir gelassen. Ich trug ein kurzärmliges Nachthemd. Nicht das es nicht schön gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, es hatte eine schöne blaue Farbe und ein nettes Stickmuster.

Aber das war nicht der Punkt, sondern. Wer zum Teufel hat mir das Teil angezogen?

Mit leichtem entsetzen starrte ich erst auf mich und dann auf meinen Retter.

Dieser schien meinen Gedanken erraten zu haben und wurde auf der Stelle rot wie eine Tomate.

„Nein, äh...also es ist nicht so wie du denkst. Ich meine, äh... meine Schwester, ich hab nichts damit zu tun.“

Ich konnte mir ein leises Lachen einfach nicht verkneifen. Es sah einfach zu süß aus, wie er, verzweifelt darum bemüht die Fassung zu bewahren, vor sich hinstammelte.

Aber ich wollte mal nicht so sein und erlöste ihn von seinem Leid.

„Ist schon gut. Vergessen wir’s einfach.“

Etwas verlegen, aber dankbar schaute er mich an. Man konnte deutlich sehen das es ihm trotzdem noch unangenehm war. Offenbar war er ein Gentleman der alten Schule. Das es so was noch gab. Ich beschloß schnell das Thema zu wechseln, bevor er noch im Erdboden versank.

„Sag mal, Itachi, richtig? Wie heißt diese Stadt?“

„Das weißt du nicht? Du bist in Konohagakure. Im Feuerland.“

[Konowiebitte? Hab ich jetzt nen Hörschaden? Wo zum Teufel soll das denn sein? Und Feuerland? Das hab ich ja im Leben noch nicht gehört.

... Oh nein. Nein das ist unmöglich. Ich bin doch nicht etwa...? Nein das kann nicht sein, Kind du hast gestern wieder zu viele Fanfictions gelesen. Aber was wenn es doch so ist? Kann das sein, ich bin... in einer... anderen Welt? Oh Gott, das ist schlimmer als tot zu sein, das ist doch gar nicht möglich. Ok ruhe bewahren, alles ist gut. Ich tu einfach so als wüßte ich von nichts. Bestimmt bilde ich mir das sowieso nur ein und wenn ich wieder aufwache liege ich im Krankenhaus und neben mir die anderen Opfer des Busunfalls. Genau so wird’s sein, also Kopf hoch und immer schön so tun als wäre alles in Ordnung.]

„In Konoha also. Ich kann mich nicht wirklich erinnern wie ich hier her gekommen bin. Sag, Itachi. War ich allein als du mich gefunden hast?“

„Ja, außer dir war niemand zu sehen. Kannst du dich denn an nichts mehr erinnern?“

„Nein, nicht so richtig. Ich erinnere mich an meinen Namen, aber der Rest ist irgendwie verschwommen.“ Sagte ich und ließ ein paar tränen in meinen Augen auftauchen.

Diese Vorstellung war Oscarreif. Er kaufte mir jedes Wort ab.

„Ich verstehe, offensichtlich kommst du aus einem fernen Land, wenn ich nach deiner Kleidung gehe. Also wird dich hier wohl keiner kennen. Wir sollten uns später darüber Gedanken machen. Jetzt solltest du noch ein wenig schlafen, du siehst ziemlich angestrengt aus.“

„Ja, das ist vermutlich das Beste.“

Damit erhob sich mein fürsorglicher, und überraschend naiver Retter und ging zur Tür.

„Warte! Ich wollte dir noch etwas sagen.“

„Was denn?“

„Danke, für alles.“

„Schon ok. Mach dir keine Gedanken, dein Gedächtnis kommt bestimmt bald zurück. Solange kannst du hier bleiben. Falls etwas ist kannst du einfach nach mir rufen.

Meine Schwester kommt später zu dir und bringt dir etwas zu Essen.“

Mit diesen Worten schloß er die Tür hinter sich und lies mich allein.

Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei ihn anzulügen. Er machte sich offenbar wirklich Sorgen, obwohl er mich doch gar nicht richtig kannte.

[Ich sollte möglichst schnell damit anfangen mir eine mögliche Erinnerung auszudenken. Das wird sicher noch ein ganz schön anstrengender Aufenthalt hier.]

Ich hatte ja gar keine Ahnung wie recht ich mit dieser Vermutung hatte.«
 

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Am anderen Ende des schönen Städtchens Konoha ging es weit weniger friedlich zu.

Während ich im Hause Uchiha in einem gemütlichen Bett lag und mir den Kopf über mein merkwürdiges Schicksal zerbrach, hatte meine beste Freundin Asuka ganz andere Probleme.

Im Gegensatz zu mir die, wie ja bekannt ist, ohnmächtig auf einer Wiese aufgefunden wurde. Hatte sie das Glück, hellwach, aber nicht im geringsten aufnahmefähiger, einem wutentbrannten Lehrer, der auf der Jagt nach einem seiner Schüler war in die Arme zu fallen.

Wie sich in einem Gespräch herausstellte hieß dieser Lehrer Kakashi Hatake, und der Schüler den er zuvor verfolgte hatte war der in ganz Konoha bekannte Naruto.

Er hatte es gewagt seinem Sensei, sein geliebtes Flirtparadis zu stehlen.

Ein Buch, über das ich mich zum jetzigen Zeitpunkt, nicht näher äußern will.

Es ergab sich jedenfalls, das Kakashi ebenso wenig wie Itachi, vorhatte diese arme, gestrandete Person einfach so zurückzulassen.

Er nahm sie also mit zu sich, viel eher, er wollte sie mit zu sich nehmen.

Aber Asuka wäre nicht Asuka gewesen, wenn sie sich einfach so von einem wildfremden Mann hätte mitnehmen lassen. So kam es also dazu das sie laut schimpfend vor ihm stand und ihn als Perversen etc. titulierte.

Nach einer geschlagenen halben Stunde hatte er es jedoch geschafft sie zu beruhigen und ihr zu versichern das er ihr nur helfen wolle.

Sie blieb zwar weiterhin mißtrauisch, hatte aber aufgehört zu schreien.

„Also nun reg dich mal nicht so auf. Ich will dir wirklich nichts tun. Verrätst du mir nun wer du bist und warum du so plötzlich vom Himmel gefallen bist?“

„Na gut, wenns denn sein muß. Also das war so.....“

Darauf folgte eine überaus detaillierte und ausführliche Schilderung unserer Erlebnisse am Morgen mit anschließendem Unfall und tot.

Ja auch sie hielt sich in ihrer ersten halben Stunde an diesem, sagen wir, gewöhnungsbedürftigen Ort für tot.

Sie schaffte es jedoch es so zu erzählen das es mich nicht im geringsten wundert das Kakashi, der sonst einiges an Verrücktheiten gewohnt war, sie für übergeschnappt hielt.

Er beschloß also, nicht wie zuerst geplant, sie zu sich zu bringen sondern schleppte das arme verwirrte Mädchen gleich ohne Umwege zum Hokage.

„Hokage? Was zum Teufel soll das denn sein? Und warum soll ich dahin?“

„Jetzt stellt dich nicht so an, oder ich sag ihm das er dich fressen soll.“

„WAS? Ist das etwa ein menschenfressendes Monster? HILFE! Ich will hier weg.“

Wie sich später herausstellte war der Hokage weder ein Monster, noch fraß er Menschen. Als Hokage wurde lediglich der oberste dieser Stadt bezeichnet.

Wie man mir erzählte hatte es bereits 4 dieser Männer gegeben.

Unser aktuelles Modell hieß eigentlich Sarutobi und war ein etwas in die Jahre gekommener und unendlich liebenswerter Mann mit einem Herz in das mehr Menschen gepaßt hätten als in alle Metropolen der Erde.

„Nun Kakashi, wer ist diese junge Dame die du hier zu mir bringst?“

„Sie heißt Asuka Ayanami. Ich habe sie im Wald gefunden, oder gefangen. Wie man´s nimmt.“

„So? Und was gibt es für ein Problem mit ihr?“

„Sie redet wirres Zeug von irgendwelchen Bussen, Flüssen und ertrinkenden Menschen. Sie scheint mir in höchstem Maße verwirrt und...“

„Schon gut Kakashi. Ich denke ich habe verstanden auf was du hinaus willst.

Hmm, also auf mich wirkt sie ganz normal. Ich denke nicht das es nötig ist etwas zu überstürzen. Aber um sicher zu gehen, übergebe ich sie in deine Obhut.“

„Was? Aber meister Hokage das... ich meine ich... Wie sie meinen. Hast du gehört? Du wirst also ab heute bei mir bleiben, bis sich etwas anderes für dich findet.“

„Na großartig. Ich kann es kaum erwarten.“

Ja ihre Freude war kaum zu überhören, aber davon ließ sich unser lieber Hokage nicht im geringsten abschrecken. Wenn ich heute darüber nachdenke bin ich mir nicht sicher wer von den Beiden wohl mehr Mitleid verdient hatte.

Asuka weil sie jetzt mit einem Mann zusammenleben mußte der 9 Jahre älter war als sie selbst und sie ihn darüber hinaus noch nicht einmal leiden konnte.

Oder Kakashi der es nun mit einem äußerst verstimmten Teenager zu tun hatte der für ihn nur unverständliches Zeug redete.

Kurzum, die Beiden waren mit der Gesammtsituation unzufrieden.

Aber da sich daran nun offensichtlich erst einmal nichts ändern sollte, versuchten sie das Beste daraus zu machen. Wenn man das so nennen konnte.«
 

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Es war erst früher Nachmittag als die Tür zu meinem Zimmer erneut aufgeschoben wurde. Im Rahmen stand nun ein Mädchen mit den selben schwarzen Haaren wie Itachi sie hatte. Sie war schätzungsweise zwischen 15 und 16 Jahren alt und hatte offenbar die Aufgabe mir mein Essen zu bringen.

„Du bist Itachis Schwester oder? Schön dich kennen zu lernen.“

„Stimmt die bin ich. Ich heiße Mitsuki, aber alle nennen mich nur Mimi-chan. Itachi hat mich geschickt, er hat gesagt du bräuchtest dringend was zu Essen.“

„Naja, es ist nicht so das ich am verhungern wäre, aber ablehnen werde ich sicher nicht. Ich heiße übrigens Hikari.“

„Gut, das will ich auch schwer hoffen. Immerhin hab ich es extra für dich gekocht.“

„Echt? Also so viel Mühe hättest du dir nicht machen müssen. Ein Stück Brot hätte mir schon gereicht.“

„Ach was, das geht schon klar. Aber sag mal stimmt es das Itachi dich im Wald gefunden hat? Das glaub ich ihm irgendwie nicht. So naß wie du warst.“

„Nun die Sache ist so. Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung wie ich überhaupt hier her gekommen bin. Meine Erinnerungen sind alle, bis auf die an meinen Namen, nur sehr verschwommen.“

„Oh du arme. Das tut mir Leid. Ich hoffe es geht dir bald wieder besser. Wenn ich was für dich tun kann, dann sag mir Bescheid.“

„Mach dir darüber mal keine Gedanken. Mein Gedächtnis kommt schon noch wieder. Aber weißt du was? Du könntest mir tatsächlich helfen. Erzählst du mir ein bißchen über diese Stadt und die Leute die hier leben?“

„Klar. Mach ich doch gern.“

Und so begann ein äußerst langes Gespräch über die Geschichte und die Leute in Konoha. Ich hatte offensichtlich einen echten Glückstreffer gelandet. Dieses Mädchen wußte einfach über alles und jeden Bescheid.

So erfuhr ich also in wenigen Stunden so ziemlich alles was ich wissen mußte.

Zum Beispiel auch das es neben Itachi und ihr noch einen weiteren Sprößling des berühmten Uchia-clans gab. Aber nicht alle Nachrichten waren derart positiv. So erfuhr ich zum Beispiel auch noch das praktisch jeder Mensch den es hier gab ein Ninja war.

Es wäre gelogen gewesen zu behaupten das mich dieser Aspekt nicht beunruhigt hätte. Und das war noch nicht einmal das Schlimmste denn ich hatte es auch noch geschafft im Hauptquartier dieser Messerwerfer zu landen. Denn der Uchiha-clan war für seine Ninjatalente berühmt. Zu denen offensichtlich auch die Sprößlinge gehörten die sich hier so rührend um mich kümmerten.

[Na toll. Ninjas. Ich bin geliefert. Ich kann nicht mal mit einem Küchenmesser umgehen, geschweige denn mit irgendwelchen Waffen.]

Es ist nicht so das ich eine besondere Abneigung gegen alle Arten von Waffen gehabt hätte. Eher im Gegenteil, ich liebte Waffen. Doch diese Liebe beschränkte sich auf jene Vertreter seiner Art die sich NICHT gegen mich richteten.

Aber neben all den erschreckenden und beunruhigenden Informationen war auch einiges Interessantes dabei.

[Nun habe ich eine erste Grundlage mir eine solide Vergangenheit auszudenken.

Aber nun mal nichts überstürzen. Ich sollte damit warten bis ich mich erholt und die Stadt genauer unter die Lupe genommen habe.]

Mit diesem Plan im Hinterkopf unterhielt ich mich noch eine ganze Weile mit Mitsuki die mich zunehmend neugierig machte. Auf ihre Familie, die Stadt, ja einfach auf alles.

Ich konnte es kaum noch erwarten aus diesem Bett zu kommen.«
 

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„Hier soll ich wohnen? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder? Das ist der größte Saustall den ich jeh gesehen habe.“

Ja es war nicht zu überhören gewesen das Asuka mit ihrer Unterbringung nicht wirklich zufrieden war. Armer Kakashi, er konnte ja schließlich nicht wissen das ihm heute aus heiterem Himmel ein Mädchen in die Arme fallen würde. Ein sehr ordnungsliebendes Mädchen noch dazu.

„Du kannst ja wieder gehen wenn’s dir nicht paßt. Ich hab dich schließlich nicht eingeladen. Das Zimmer dahinten kannst du fürs erste haben. Du kannst ja anfangen aufzuräumen, dann sieht es hier auch nicht mehr so schlimm aus.“

„Seh ich aus wie ne Putzfrau? Hab ich vielleicht Sklave auf der Stirn stehen?“

Es gab zwei Dinge die man in Asukas Gegenwart besser unterließ. Ersteres war sie zu bevormunden. Wenn sie etwas überhaupt nicht leiden konnte, dann war es, wenn ihr jemand etwas vorschrieb. Schlimmer noch, sie einfach dazu abstempelte.

Aber noch weniger mochte sie es jemandem etwas schuldig zu sein.

Es war eine verdammte Zwickmühle. Sie konnte ihn zwar nicht ausstehen, aber immerhin hatte er ihr geholfen. Wenn auch ungebeten.

Zähneknirschend machte sie sich an die Arbeit. Vorerst. Denn eins war sicher.

Auch Dankbarkeit hat Grenzen. Ewig würde sie sich das sicher nicht gefallen lassen. Und die Rache würde furchtbar werden.«

Der Weg zum Ninja. Das erste Training!

>>

Es waren nun schon zwei Tage vergangen seit ich hier gelandet war.

Mittlerweile konnte ich das Bett schon wieder verlassen und hatte auch den Rest der Familie kennen gelernt. Alles in allem sehr nette Leute, auch wenn Itachis Vater, das Oberhaupt des Uchiha-clans, etwas kühl wirkte. Um diese, nicht gerade lebensfrohe Art, die übrigens keines der Kinder geerbt hatte, etwas auszugleichen, hatte Fugaku eine Frau an seiner Seite die man nur als fantastisch bezeichnen konnte.

Mikoto war bildschön, immer fröhlich und einfach die geborene Hausfrau und Mutter.

Sasuke hatte mir allerdings im Geheimen verraten das sie viel gefährlicher wäre als sie aussieht. Sie soll früher eine begnadete Kämpferin gewesen sein. Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt war mir auch die Ehre zuteil geworden den dritte Sproß der Familie kennen zu lernen. Sasuke war Mitsukis älterer Zwillingsbruder. Diese Ähnlichkeit konnte man wirklich nicht leugnen. Er und Mimi-chan, kamen zwar eher nach der Mutter, aber das Sasuke und Itachi Brüder waren war nicht zu übersehen.

Gutes Aussehen lag hier wohl jedem im Blut.

Aber nicht nur das. Nein, sie waren natürlich auch noch alle bis zur Grenze des erträglichen mit Talent gesegnet worden. Itachi war mit seinen 19 Jahren bereits seit etlicher Zeit Anführer der Anbu. Ich hatte zwar keine Ahnung was das ist, aber so oft wie Fugaku es betont hatte mußte es wohl was ziemlich gutes sein. Sasuke und Mimi-chan waren ebenfalls kleine Genies. Beide die besten in ihrem Jahrgang. Sasuke hatte offensichtlich in den letzten Tagen die Ninjaakademie absolviert und war nun Ge-nin.

Schon wieder so ein Ausdruck mit dem ich nichts anfangen konnte. Hätte ich damals schon gewußt was alles auf mich zukommt hätte, ich mir ein Wörterbuch angelegt.

Aber das wäre wohl etwas zu auffällig gewesen. Also beschränkte ich mich darauf immer freundlich zu nicken und erleichtert aufzuatmen wenn endlich das Thema gewechselt wurde.

[Oh man. Wie kann man nur so versessen auf diesen ganzen Kram sein. Itachis Vater sollte lieber mal mehr Fernsehen, dann würde er bestimmt auch mal ein bißchen lockerer werden. So steif kann doch kein Mensch sein. Der sitzt schon den ganzen Tag da als hätte er nen Besen verschluckt.]

„Sag mal Itachi. Meinst du nicht du solltest unserem Gast nicht mal die Gegend Zeigen?“

„Gar keine schlechte Idee, Hahame. Was meinst du dazu Hikari-chan?“

„Ich? Naja... klingt gut.“

[Na vielen dank auch Mikoto. Warum wirfst du mich nicht gleich den Löwen zum Fraß vor? Ich hab doch von all dem überhaupt keine Ahnung. Was wenn sich jemand mit mir über diese Shuri-dinger unterhalten will und ich nix weiß? Ich bin so gut wie tot.]

„Itachi, du weißt doch das ich nicht möchte das du dein Training vernachlässigst.

Ob wir nun einen Gast haben oder nicht, die Pflicht geht vor.“

[Danke, danke, danke. Ich kann dich zwar kein bißchen ausstehen, aber dieses eine Mal will ich fünf gerade sein lassen und dir zustimmen, oh großer Meister der Verklemmung.]

„Dann nehm ich sie eben mit und zeig ihr auf dem Rückweg alles.“

[So nah, und dann das. Warum müssen sich Teenager immer gegen ihre Eltern auflehnen?]

„Also mir macht es nichts aus wenn wir das verschieben. Das Training ist doch bestimmt wichtiger.“

„Ganz genau. Wenigstens eine die hier ein wenig Vernunft zu haben scheint.

Aber wenn es so wichtig ist kann ja auch Mitsuki mit ihr gehen.“

[Genau, so ist es richtig. Nur weiter so.]

„Nein. Ich gehe mit ihr und dabei bleibt es. Hikari du kommst morgen mit mir zum Training und danach zeige ich dir sie Stadt.“

Mit diesen Worten stand er vom Eßtisch auf und ging aus dem Zimmer.

[Bilde ich mir das nur ein oder habe ich gerade den Anflug eines Lächelns auf dem Gesicht unseres Eisbergs gesehen. Vermutlich brauche ich eine Brille. Aber, wo zum Teufel ist Sasuke jetzt hin verschwunden? Die sind doch nicht normal, alle nicht.]

Und so kam es das ich am nächsten Morgen also mit Itachi zusammen zu einem Trainingsplatz gehen sollte.

[Naja, vielleicht wird’s auch ganz witzig. Falls er mich nicht versehentlich mit einem von diesen Ku-dingsens erwischt.]

Den ganzen Abend über waren die beiden Brüder nirgends zu sehen gewesen.

Das fand ich schon seltsam, da sie sonst immer alle zusammen irgendwo im Haus saßen. Nichtmal Mimi-chan konnte mir sagen wo sie waren. Aber im Gegensatz zu mir schien sie so eine Ahnung zu haben. Das machte mich irgendwie nervös.

Das lag hauptsächlich daran das sie mich den Rest des Tages so bedeutungsvoll ansah. „Weißt du Hikari-chan, das war das erste Mal.“

„Häh?“ Ich verstand nur Bahnhof. „Was war das erste Mal?“

„Na das Aniki unserem Vater widersprochen hat. Das ist ein denkwürdiger Tag.“

[So? Und was hat das alles mit mir zu tun. Gott diese Leute soll mal einer verstehen. Ich dachte eigentlich nicht das Itachi so zurückhaltend ist. Wenn man sich seinen jüngeren Bruder ansieht könnte man meinen der Haussegen hinge hier permanent schief.

So oft wie der seinem Vater widerspricht hätte ich gedacht das wäre hier normal.]

Ich versuchte mir nicht all zu viele Gedanken darüber zu machen.

Der Tag der mir bevorstand war beunruhigend genug. Stunden lang lag ich im Bett und dachte darüber nach was wohl jetzt wieder schief gehen würde, bevor ich letztendlich doch noch einschlief.«
 

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„Ich soll was bitteschön? Seh ich aus wie dein Packesel? Vergiß es, das mach ich nie und nimmer.“

„Jetzt stell dich nicht so an. Ich hab dich schließlich nur darum gebeten meine Ausrüstung zu tragen und nicht etwa mich selbst.“

„Das ist mir egal. Trag deinen Krempel gefälligst allein.“

Das ist nur ein kleiner Auszug aus schier unzähligen Gesprächen die Kakashi und seine junge Mitbewohnerin in den ersten beiden Tagen ihrer gemeinsamen Zeit geführt hatten.

Asuka hatte entsetzt feststellen müssen das die Vorstellung eine Frau gehöre hinter den Herd noch nicht aus den Köpfen aller Männer verschwunden war.

Kakashi hatte von ihr gewollt das sie kocht und putzt.

Er hatte das nicht böswillig gemeint, er wußte es einfach nicht besser.

Aus der Sicht eines Psychologen betrachtet hatte ihm offensichtlich in früheren Jahren das passende weibliche Vorbild gefehlt an dem er sich hätte orientieren können.

Oder aber, er wollte sie einfach nur nichts anderes machen lassen aus der Angst heraus sie würde vielleicht das Haus auseinander nehmen. Nach einem Tag, einem sehr langen Tag übrigens, hatte er es aufgegeben und verzweifelt nach einer neuen Aufgabe für sie gesucht.

Nach stundenlangem überlegen kam er schließlich zu dem Schluß das es wohl das beste war sie nicht allein zu Hause zu lassen Und so hatte er beschlossen sie zum Training seiner Schüler mitzunehmen und, damit er auch etwas davon hatte, sollte sie ihm helfen die schwere Ninjaausrüstung zu tragen.

Das wäre eigentlich nicht weiter schlimm gewesen. Er hatte sich vielleicht nur etwas ungünstig ausgedrückt als er sagte: „Ok, jetzt hör mal zu. Du nimmst jetzt das Gepäck das ich dir hier hin gelegt habe und trägst es mir nach.“

Gott diesem armen Geschöpf hätte mal jemand beibringen sollen wie man sich anständig Artikuliert. Kein Wunder also das Asuka ihm beinahe den Hals umgedreht hätte. Wie dem auch sei. Nach einer zweistündigen Debatte hatte sie sich schließlich doch geschlagen gegeben und sich dazu bereit erklärt ihm die Sachen zu tragen.

Aber erst am nächsten Tag. Für heute mußte er sie in ruhe lassen und nach Bedarf bedienen. Und Bedarf gab es immer. Ja ja die gute Asuka hätte eine erstklassige Geschäftsfrau abgegeben. Wer mit ihr einen Deal einging mußte schwer aufpassen.

Das würde auch Kakashi noch am eigenen Leibe erfahren.«
 

»

Es war ein herrlicher Morgen. Die Sonne erhob sich langsam und majestätisch über die Wipfel der Bäume und ein warmer, sanfter Wind fuhr mir durchs Haar.

Vor mir erstreckte sich die herrliche Idylle eines traditionellen japanischen Gartens.

Nichts konnte diesen fantastischen Moment stören. Nichts, außer der Aussicht auf einen Tag voller Peinlichkeiten. Itachi war gestern so schnell verschwunden das er mir nicht mehr sagen konnte wann ich eigentlich aufstehen sollte. So kam es das er mich höchst persönlich wecken kam. Hatte ich schon die Peinlichkeiten erwähnt?

Nun es ergab sich so das ich diese Nacht nicht besonders gut geschlafen hatte und schon aufgestanden war als Itachi in mein Zimmer kam.

Na und? Was soll schon dabei sein denkt ihr jetzt, stimmt’s?

Und eigentlich ist auch nichts dabei, aber in diesem Fall schon.

Denn ich war gerade dabei mich umzuziehen, genauer gesagt wollte ich meinen BH gerade zumachen, als just in diesem Moment die Tür aufglitt.

Ich weiß nicht mehr wem von uns beiden das peinlicher war. Jedenfalls liefen wir beide an wie die Tomaten und er beeilte sich schleunigst wieder aus dem Zimmer zu kommen.

[Na toll. Das nenn ich einen Start in den Tag. Wo soll das bloß enden? Ich hoffe er nimmt sich das nicht wieder so zu Herzen wie das letzte Mal.]

Ja, Itachi war in solchen Sachen wirklich etwas verklemmt. Als er mir beim Frühstück gegenübersaß konnte er mir nicht einmal in die Augen sehen. Und Sasuke tat mit seinen Sticheleien das übrige. Er tat mir irgendwie leid.

Aber eigentlich wäre das ja noch gar nicht so schlimm gewesen, wenn da nicht noch dieser kleine Unfall gewesen wäre.

Als wir nämlich aufbrechen wollten fiel mir auf das ich meine Tasche im Zimmer vergessen hatte. Ich wollte schnell durch den Garten rennen und sie holen.

Was ich nicht wußte war, das Mikoto bereits mit putzen angefangen hatte und die Holzdielen die um das Haus herum führten noch ganz naß waren.

Es kam wie es kommen mußte. Ich rutschte aus, und landete natürlich genau in den Rosen. Diese blieben zwar heil, aber leider konnte ich das selbe nicht von meinen Kleidern behaupten. Ich war also dazu gezwungen eines von Mimi-chans Ninjaoutfits zu leihen. Ich muß zugeben das mir diese Aufmachung durchaus gefiel.

Ich hatte eine kurze weiße Hose und ein weißes, mit blauem Stickmuster verziertem Oberteil dazu an. Es war ein wenig geschnitten wie ein chinesisches Kleid. Das einzige Problem daran war, das es etwas knapp war. Mitsuki war einen guten Kopf kleiner als ich. Was bedeutete das mir das Outfit zwar paßte, aber doch etwas figurbetont war.

Es hätte mich nicht überrascht wenn noch mehr Mädchen so rumgelaufen wären, aber mein Stil war es nicht. Es erschien mir irgendwie zu freizügig.

Aber offensichtlich zählte das nicht als Argument. Es wurde einstimmig entschieden das ich die Sachen anbehalten sollte. Wobei ich fest glaube das es keine gute Idee war nur die männlichen Bewohner des Hauses zu befragen.

Wie dem auch sei, nach einigen Startschwierigkeiten gelang es uns nun endlich das Haus zu verlassen.

Ich muß zugeben, ich war schwer beeindruckt. Konoha war fantastisch. Dieser Ort hätte glatt aus einem Manga oder ähnlichem stammen können.

Unser weg führte uns zunächst über eine lange Einkaufsstraße mit vielen Geschäften. Eine menge Leute trieb sich dort herum. Von Kindern die Ninja spielten, bis hin zu alten Damen die ein kleines pläuschchen hielten. Alles in allem wie es besser nicht sein könnte.

Ich hatte schon beinahe vergessen was für Klamotten ich anhatte, als mir auffiel das etliche Leute uns beobachteten. Ich fühlte mich zunehmend unwohl in meiner Hand.

Ich konnte in dem Moment einfach nicht verstehen was an uns so besonders war das wir all diese Blicke verdient hätten. Als ich im vorübergehen in eines der Schaufenster sah, wusste ich es plötzlich. Wir sahen schon ein bißchen auffällig aus.

Mir fiel als erstes ein Yin und Yang. Wir bildeten einen solchen farblichen Kontrast zueinander, das es einem unweigerlich ins Auge sprang.

Ich mit meinen kinlangen goldblonden Haaren, rehbraunen Augen und weißen Klamotten und er in einheitlichem schwarz. Schwarze Augen, Haare und Kleider.

Itachi, der mein Unbehagen bemerkt zu haben schien legte leicht einen Arm um mich und flüsterte mir ins Ohr.

„Wir sind gleich da. Wir müssen nur noch da vorne in den Wald abbiegen und über eine kleine Lichtung. Da treffen wir sicher niemanden mehr.“

[Merkwürdig. Er ist doch sonst immer so schüchtern. Warum jetzt nicht, wo alle uns anstarren? Aus dem soll mal einer schlau werden.]

Zumindest hatte er die Wahrheit gesagt. Unser Spießrutenlauf durch die Menschenmassen dauerte nur noch wenige Minuten bis wir den Wald erreichten.

„Das da vorne ist die Lichtung auf der ich dich gefunden habe. Siehst du? Da hinten. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause als ich dich dort liegen sah. Erinnerst du dich an diesen Ort?“

Tat ich das? Nun um ehrlich zu sein. Ich hatte keine Ahnung. Eigentlich kam mir in dieser Welt nichts bekannt vor, aber dieser Ort hatte auf mich eine merkwürdige Wirkung. Ich hatte das Gefühl mich tatsächlich daran zu erinnern einmal hier gewesen zu sein. Oder wollte ich mich nur daran erinnern? Ich war verwirrt. Deshalb lies ich diesen Gedanken ganz schnell wieder fallen.

„Nein, nicht wirklich. Ich bin mir nicht sicher.“

„Na macht auch nichts. Das hier ist der Übungsplatz.“

[Übungsplatz? Für mich sieht das eher aus wie ein Stück Wald mit einem großen Felsen in der Mitte.]

Aber was es für mich war zählte hier schließlich nicht. Ich war ja kein Ninja. Doch bei genauerem hinsehen erkannte ich was er meinte. In den Bäumen versteckt, befanden sich eine menge kleiner Zielscheiben. Ich vermutete einfach mal das sie dafür gedacht waren Shuriken und Kunai auf sie zu werfen. Ja mittlerweile konnte ich mir merken wie diese Wunderwaffen der modernen Ninjatechnik hießen.

Aber wie genau man diese Scheiben nun treffen sollte war mir ein Rätsel. Diese Dinger hingen derart schief in den Bäumen, das ein gerader Wurf einfach unmöglich war.

Dachte ich zumindest. Mein Superheld und Lebensretter belehrte mich eines besseren.

Ich glaube nicht das ich beschreiben könnte was er da tat, aber es sah einfach umwerfend aus. Und er verfehlte nicht ein einziges Mal. Ich hätte ihm noch Stunden lang dabei zusehen können, wie er von einem Ort zum nächsten hüpfte und dabei mit eleganter Präzision diese kleinen Tötungswaffen zielgenau positionierte.

Er war da aber offensichtlich anderer Meinung. Denn nach einer halben Stunde etwa, war er der Meinung ich hätte genug zugesehen und müßte es selbst versuchen.

„Oh nein. Itachi. Das kann nicht dein ernst sein. Ich kann das nicht. Tu uns beiden und vor allem deiner Gesundheit einen Gefallen und laß das. Ich bitte dich.“

„Ach was. Du wirst das schon lernen. Wer weiß, vielleicht bist du ja ein Naturtalent.“

„Guter Witz. Und als nächstes erzählst du mir wahrscheinlich das sich der Himmel gleich lila-blassgrün färbt. Ich mein´s ernst. Ich kann das nicht.“

„Das kannst du nicht wissen ehe du es versucht hast. Komm her und gib mir deine Hand.“

„Ich...was?“

„Nun komm schon her. Ich beiß dich schon nicht, versprochen.“

Ich weiß auch nicht wie er mich nur immer wieder zu solchen Sachen überreden konnte.

Aber diesem Blick konnte man einfach nicht widerstehen. Und so stand ich nur einen Sekundenbruchteil später direkt neben ihm, während er meine Hand hielt.

Er gab mir eines seiner Kunai in die Hand. Es war viel schwerer als ich es mir vorgestellt hatte. Er zeigte auf eine Zielscheibe auf die ich werfen sollte und stellte sich dicht hinter mich, so das er die Bewegungen mit mir zusammen machen konnte.

„Das wird nichts Itachi. Das kann ich dir gleich sagen.“

„Jetzt wart’s doch einfach mal ab. Versuchs einfach. Mehr als schief gehen kann es ja nicht.“

[Wo er recht hat. Warum wehre ich mich überhaupt? Es hat doch eh keinen Sinn.

Ok, versuch dich einfach zu entspannen und dann wirf das blöde Ding.]

Gesagt, getan. Ich warf und... traf. Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte die Scheibe beim ersten Versuch getroffen. Aber ich war noch ein wenig mißtrauisch.

„Du hast irgendwas getrickst. Gib’s zu!“

„Nein hab ich nicht. Ich schwör´s. Das warst du ganz allein.“

„Ok. Noch ein Versuch. Gib mir ein Kunai und dann geh ein paar Schritte nach hinten.“

Er tat was ich ihm gesagt hatte und ich versuchte es nochmal.

Und wieder, ein Volltreffer.

„Ich faß es nicht. Das geht’s doch gar nicht. Ich mein wie ist das möglich? Ich hab so was doch noch nie gemacht.“

„Nun vielleicht doch. Wenn du dich nicht erinnerst. Vielleicht bist du eine Kunoichi und weißt es nur nicht mehr.“

„Vielleicht hast du recht. Das könnte sein.“

[Kann es nicht. Ich hatte noch nie so ein Ding in der Hand. Das weiß ich. Hundertprozentig. Aber, wie ist das dann möglich?]

„Und willst du noch ein paar andere Sachen ausprobieren?“

[Will ich das? Ich bin mir nicht sicher. Aber, was soll es schon schaden?]

„Ja. Ich will das du mir noch mehr beibringst.“

Und so begann mein erstes Training. Von diesem Tag an kamen Itachi und ich täglich hierher um zu trainieren. Er war ein strenger Lehrer, aber auch sehr gerecht. Und ich war eine ehrgeizige Schülerin. Mit einem mal war ich wie bessen davon Ninja zu werden. Doch das sollte noch nicht alles sein was an diesem Tag passierte.

Später an diesem Tag sollte mein restliches Schicksal vor mir liegen und ich sollte bald eine wichtige Entscheidung treffen. Doch davon ahnte ich jetzt noch nichts. Im Moment war ich damit beschäftigt meine ersten Handfesten Erfahrungen mir den Waffen eines Ninjas zu machen.«
 

»

„Jetzt beeil dich mal ein bißchen. Ich bin sowieso schon spät dran. Wenn ich heute noch später komme als gestern drehen mir Sakura und Naruto den Hals um. Von Sasuke ganz zu schweigen. Der ist zwar geduldiger als die anderen Beiden, aber auch das geht mal vorbei.“

„Na und? Ist das etwa mein Problem? Wozu brauchst du eigentlich diesem ganzen Krempel den ich hier mit mir rumschleppen darf?“

So ging das nun schon geschlagene zehn Minuten. Asuka war zusammen mit Kakashi auf dem Weg zu dessen Schülern. Beide hatten einen schweren Rücksack auf dem Rücken und bahnten sich ihren Weg durch den Wald. Sie waren eigentlich schon fast da, da beschloß Kakashi mit einem mal es wäre vielleicht besser eine Abkürzung zu benutzen. Sie hätte ihn am liebsten erwürgt.

„Warum ist dir das nicht früher eingefallen, daß es hier eine Abkürzung gibt? Sind wir dann bald da? Das Zeug ist verdammt schwer.“

„Ja doch. Es dauert nicht mehr lange.“

Das hoffte er zumindest. Er war diesen Weg lange Zeit nicht mehr gegangen, aber er wußte das er zu einem Trainingsplatz führte.

Nach einer geschlagenen halben Stunde voller Gezeter und unerträglichem Geschimpfe erreichten sie endlich besagten Trainingsplatz. Es gab nur ein Problem. Auf diesem Platz waren bereits zwei Leute. Und zu Kakashis allergrößtem Bedauern, waren es nicht seine Schüler. Eigentlich hatte er mit sofortigem Protest und Beleidigungen seitens seiner Begleiterin gerechnet. Doch nichts kam. Im Gegenteil. Sie stand wie angefroren auf ihrem Platz und starrte zu den beiden Personen auf dem Platz. Er war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte eine Träne in ihrem Augenwinkel zu erkennen. Die Stille hielt noch genau eine Sekunde an, bevor Asuka sich den Rucksack vom Rücken schnallte und mit freudestrahlendem Gesicht auf die beiden Fremden zu rannte.

Jetzt verstand er gar nichts mehr.«

Wiedersehen mit Folgen.

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Ich war so in mein Training vertieft gewesen, daß ich gar nicht mitbekommen hatte das sich mittlerweile noch zwei weitere Personen auf der kleinen Lichtung befanden.

Itachi dieser Mistkerl, war selbstverständlich nicht so blind gewesen und hatte die beiden Neuankömmlinge sofort entdeckt. Doch anstatt mich davor zu warnen das gerade jemand wie verrückt auf mich zugerraßt kam zog er es vor, stumm wie ein Fisch daneben zu stehen und das Spektakel zu beobachten.

Noch völlig in meine Aufgabe vertieft die Zielscheibe vor mir zu treffen, merkte ich plötzlich wie ich stürmisch von zwei Armen umklammert wurde.

Erschrocken drehte ich mich ruckartig um, und hätte dabei beinahe meinen Gegenüber geköpft. Wie ich ja schon erwähnt hatte wollte ich gerade ein paar Zielübungen machen. Folglich hielt ich also ein Kunai in der Hand.

Es dauerte bestimmt eine Minute bis ich folgendes verarbeitet hatte.

Vor mir stand, völlig aufgelöst und freudestrahlend zugleich, meine beste Freundin Asuka.

Ich konnte es nicht fassen.

Nachdem ich diesen ersten Schock überwunden hatte fiel ich ihr um den Hals.

„Ich bin so froh dich zu sehen. Ich hatte ja solche Angst. Als wir in dem Bus waren.

Ich hab keine Luft mehr bekommen, alles war dunkel und dann bin ich gefallen. Und auf dem da gelandet.“

Unter immenser Anstrengung brachte Asuka die Worte hervor und deutete dabei auf einen Mann der ganz in unserer Nähe stand. Was hatte sie nur. Ihr Retter sah doch ganz passabel aus. Groß, schlank, gut gebaut, alles in allem schon mal sehr positiv.

Gut über die Haarfarbe und die Maske vor dem Gesicht hätte man nochmal reden können, aber ansonsten machte er auf mich keinen schlechten Eindruck.

Zumal Itachi ihn zu kennen schien. Selbiger war nämlich zu dem Fremden hingegangen während ich immer noch damit beschäftigt war meine Freundin zu beruhigen.

Nur wenige Minuten später kamen die Beiden auf uns zu und setzten sich zu uns ins Gras. Itachi schien über irgend etwas nachzudenken, und so wie es aussah war das nichts positives.

„Dieses Mädchen, kennst du sie?“ Brach er schließlich die Stille. „Kakashi hat behauptet sie wäre vom Himmel gefallen.“

Erwartungsvoll sah er zu mir, als ob er hoffte ich würde die Frage verneinen.

[Oh jeh. Das läuft gar nicht gut. Asuka, bitte halt den Mund.]

„Was soll den die blöde Fragerei? Natürlich kennt Hikari mich. Schließlich sind wir Freundinnen. Sie war in dem selben Bus und wir sind zusammen... Nun ja, du weißt schon. Und dann sind wir hier aufgewacht.“

„So?“ Das war alles was er dazu zu sagen hatte. Er stand auf und bedeutete mir und den Anderen ihm zu folgen. Ich weiß nicht ob es stimmte, aber ich hatte in diesem Moment das Gefühl das ich ihn enttäuscht hatte.«
 

»

Die Stimmung in unserer kleinen Gruppe konnte man zurecht als bedrückt bezeichnen. Niemand sprach auch nur ein Wort, während wir alle wie die Schäfchen hinter Itachi her liefen. Dieser schien völlig in Gedanken zu sein, was war nur auf einmal in ihn gefahren? Ich wußte darauf einfach keine Antwort. Ich lies den Kopf hängen, es machte mich irgendwie traurig ihn so zu sehen. Asuka hingegen schien bester Laune und klammerte sich nach wie vor an meinen Arm. Und Kakashi? Nun, zu dem paßte wohl am besten der Ausdruck, verwirrt. Er verstand einfach gar nichts mehr. Plötzlich gab es nicht nur ein seltsames Mädchen, sondern gleich zwei. Der Arme war echt nicht zu beneiden.

Nach etwa zwanzig Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Ich kannte es nur zu gut, denn schließlich war ich hier erst vor wenigen Stunden aufgebrochen. Itachi hatte uns zum Anwesen seiner Familie geführt.

Offensichtlich sollte hier über unser weiteres Schicksal entschieden werden. Ich konnte nur hoffen das wir das unter Ausschluß des restlichen Clans tun würden. Wäre dem nicht so könnte ich auch gleich meine Sachen packen und mir in der nächsten Seitengasse die Pulsadern aufschlitzen. Ohne einen Aufpasser war ich in dieser Welt doch völlig aufgeschmissen. Davon mal ganz abgesehen, gefiel es mir hier irgendwie.

Zumindest war mein Drang wieder nach Hause zu kommen recht schwach.

Am Ende eines langen Korridors machten wir halt und unser Führer deutete auf ein leeres Zimmer. Ich wollte gerade hinein gehen als er mich an der Schulter faßte und mich sachte, aber bestimmt zurück zog.

„Du nicht. Du kommst mit mir. Entschuldigt uns einen Moment.“

Damit verabschiedete er sich von den anderen Beiden die Ratlos zurückblieben.

Er führte mich in ein Zimmer auf der anderen Seite des Ganges und setzte sich an den Tisch in der Mitte des Raumes. Ich wäre am liebsten wieder rückwärts raus gegangen, aber er deutete auf den Platz ihm gegenüber. Ich konnte an seinem Blick sehen das er mit Sicherheit keine Widerworte akzeptieren würde. Also setzte ich mich und wartete.

Ich hatte mit allem gerechnet, damit das er mich anschreien würde zum Beispiel, das er mich aus dem Haus wirft oder schlimmer, aber nichts geschah. Wie bei unserem ersten Treffen wartete er darauf das ich den ersten Schritt machte. Ich war absolut überfordert. Ich wußte nicht was ich sagen sollte. Im Kopf ging ich ein paar Möglichkeiten durch, aber eine schien mir schlimmer als die andere und so beschloß ich vorerst nichts zu sagen. Das schien mir die beste Lösung, es einfach aussitzen bis der andere das Warten leid war. Für gewöhnlich eine schier unfehlbare Methode.

Doch in diesem Fall war das die denkbar schlechteste Idee.

Die Spannung die im Raum herrschte war deutlich zu spüren. Sie erdrückte mich regelrecht. Nach nur ein paar Minuten gab ich auf und brach diese Stille. Bevor ich noch verrückt wurde. „Es tut mir leid. Ich...“ Mir fehlten einfach die Worte, ich wollte reden aber brachte kein Wort heraus. Eigentlich gab es keine rechte Entschuldigung dafür das ich sein Vertrauen derart mißbraucht hatte. Ich hatte ihm eiskalt ins Gesicht gelogen, obwohl er mich so warmherzig bei sich aufgenommen hatte. Ich weiß nicht was schlimmer war. Die Schuldgefühle die mich schier durchbohrten, oder sein ausdrucksloser Blick der nichts von seinen Gedanken erkennen ließ.

„Warum?“ Eigentlich eine simple Frage, aber für mich war sie in diesem Moment wie eine unüberwindbare Hürde. Mein Mund wurde mir ganz trocken und die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde wenn ich ihm antwortete.

„Warum hast du gelogen? Du hast also dein Gedächtnis verloren ja? War das die einzige Lüge, oder gibt’s noch mehr?“

Ich wollte schreien, ihm sagen das ich keine Lügnerin war, aber das wäre schon wieder eine Lüge gewesen. Betreten sah ich zu Boden, ein paar Tränen liefen meine Wangen hinunter. Da entschloß ich mich alles auf eine Karte zu setzten und ihm die Wahrheit zu erzählen. Schlimmer konnte es schließlich nicht mehr werden.

„Verzeih mir, bitte. Ich wollte dich nicht belügen. Ich...ich...hatte nur Angst.“ Noch klang meine Stimme etwas zittrig, aber sie wurde mit jedem Satz fester.

Die folgenden Sätze schrie ich förmlich heraus.

„Was hättest du denn von mir gehalten wenn ich gesagt hätte, ich bin bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, aber anstatt zu sterben bin ich in irgendeinem Paralleluniversum voller messerwerfender Verrückter gelandet.“ Im nächsten Moment hätte ich mir am liebsten selbst auf die Zunge gebissen. Ging es eigentlich noch dümmer? Ich glaube nicht. Als Außenstehender hätte ich vermutlich über diese Situation gelacht, da ich aber mittendrin steckte, hielt sich meine Freude in Grenzen.

Itachi hingegen schien dieser kleine Ausbruch zu amüsieren.

Zumindest zogen sich seine Mundwinkel ein wenig nach oben. Ich konnte es nicht fassen. Er machte sich gerade schamlos über mich lustig. Noch immer ein wenig zittrig stand ich nun vor ihm und wartete darauf das etwas passieren würde.

Als ich jedoch bemerkte wie dumm ich dabei aussah, beschloß ich mich wieder hinzusetzen. Nach einer halben Ewigkeit, so schien es mir, erbarmte er sich schließlich doch noch dazu mit mir zu reden. „Und nun? Was denkst du soll ich jetzt mit dir machen? So kann ich dich ja schließlich schlecht auf die Allgemeinheit loslassen.“

[Ok, was ist jetzt kaputt? Der Typ hat schlimmere Stimmungsschwankungen als jede Frau die ich kenne. Vermutlich Schizophren. Ja genau, so muß es sein. Vor mir sitzt ein schizophrener Geistesgestörter der sein Unglück offensichtlich nicht so richtig erfassen kann.] Ja das waren meine ersten Gedanken damals gewesen.

[Vor ein paar Minuten wollte er mir noch an die Gurgel gehen weil ich ihn so belogen hatte und jetzt? Jetzt soll plötzlich wieder alles in Ordnung sein?]

Ich verstand die Welt nicht mehr. Nicht das ich sie schon jemals verstanden hätte, aber jetzt gerade war es besonders schlimm. Ich konnte ja nicht ahnen das Itachi sich bereits eine persönliche Strafe für mich ausgedacht hatte. Aber es wäre auch nicht seine Art gewesen sich irgendwas davon anmerken zu lassen.

„Ich denke es ist das beste wenn ich dich und deine Freundin erst mal zum Hokage bringe. Er wird schon wissen was wir am besten mit euch machen.“

„Wie, was ihr mit uns macht?“ ich verstand mal wieder nur Bahnhof.

„Nun ja, ihr braucht doch schließlich eine Aufgabe solange ihr hier seit. Ich kenne mich zwar nicht so mit Reisen zwischen den Welten aus, aber ich gehe einfach mal davon aus das ihr hier nicht so schnell wieder wegkommt. Also solltet ihr euch so schnell wie möglich an das Leben hier gewöhnen.“ Das sagte er mit dem denkbar süßesten Lächeln das man sich vorstellen konnte. Für mich wirkte es wie das Grinsen einer Hyäne die gerade ihre nächste Mahlzeit erspäht hatte. Aber so leicht war ich nicht unter zu kriegen. Ich nahm mir fest vor meinen Optimismus, der sonst eher sparsam bei mir auftrat, beizubehalten und positiv zu denken.

[Ok, nur die Ruhe. Was soll schon passieren? Mit ein bißchen Glück wird ich vielleicht irgendwo als Putze eingestellt oder so. Solange ich nicht kochen muß ist ja alles in Ordnung.] An jedem Ort unserer Welt hätte ich mit dieser Vermutung wohl auch richtig gelegen. Ich meine wozu taugte ich schon großartig? Ich war schließlich noch Schülerin. Mit den Problemen der arbeitenden Gesellschaft hatte ich noch nie im Leben was zu tun. Doch dank Itachis Mithilfe sollte sich das bald ändern. Oh ja. Asuka, Kakashi und ich konnten ihm damals kaum genug danken für das was er uns noch bescheren würde.«
 

»

So kam es also, daß wir noch am selben Mittag eine Audienz bei seiner Hochwürden, ich meine Hokage Sarutobi, hatten. Ich war ein wenig nervös, hatten uns doch sowohl Kakashi als auch Itachi eingeschärft uns ja zu benehmen und nicht unhöflich aufzutreten. Wobei ich glaube das Kakashis Warnung eher meiner Freundin galt als mir.

Es war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgefallen, aber sie schien innerlich förmlich darauf zu brennen dem Hokage gegenüber zu stehen. Die sonst eher ruhige und besonnene Asuka wirkte auf mich ungewöhnlich geladen. Als hätte sie noch eine offene Rechnung zu begleichen. Das verunsicherte mich noch mehr. Denn für gewöhnlich war das Mädchen mit den schulterlangen, nußbraunen Locken und den leuchtend blauen Augen die Ruhe selbst. Nichts konnte sie aus der Fassung bringen. Zumindest nichts in der Welt aus der wir kamen. Aber was lief hier schon wie zu Hause? Genau, gar nichts. Also ergab ich mich eben in mein Schicksal und folgte den Anderen.

Es dauerte eine geschlagene Stunde bis man uns endlich zum großen Meister dieses Dorfes durchließ. Offensichtlich hatte man als Hokage eine Menge zu tun. Fröhlich rief er uns in sein Büro und lächelte uns warm an. So sah also der stärkste Ninja dieses Dorfes aus. Irgendwie hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Dieser Mann der da hinter seinem Schreibtisch saß machte auf mich nicht gerade den fittesten Eindruck. Ich schätzte ihn so um die siebzig. Er sah eher aus wie ein gutmütiger Großvater zu dem man mit jedem Problem hätte kommen können, sofern es nichts mit körperlicher Anstrengung zu tun hatte. Ich hätte ihm wahrscheinlich alles erzählt was er wissen wollte, von der Farbe meiner Unterwäsche und ähnlichem vielleicht mal abgesehen. Aber ich hätte bereits Skrupel gehabt diesen armen zerbrechlichen Mann darum zu bitten ein Gurkenglas aufzuschrauben. Da war ich aber wohl auch die Einzige im Raum. Es war schon fast beängstigend wie viel Vertrauen und Respekt unsere männlichen Begleiter entgegenbrachten. Und Asuka, nun um es mal sachte auszudrücken. Sie hätte wohl nicht einmal davor zurückgeschreckt diesen armen, alten Mann einem Rudel Wölfe vorzuwerfen. Was hatte sie nur gegen ihn? Ich konnte ihre Abneigung gegen das Dorfoberhaupt einfach nicht nachvollziehen. Was eigentlich nicht viel zu heißen hatte. Denn seit wir hier in dieser Welt gelandet waren hatten meine geistigen Funktionen auf einem ungewohnt niedrigen Niveau bewegt. Zu deutsch, mein Hirn arbeitete seit etwa einer halben Woche nur noch auf Sparflamme, was mir das Erfassen der simpelsten Zusammenhänge deutlich erschwerte. Ansonsten wäre mir vielleicht in den Sinn gekommen das es wohl der Hokage gewesen sein mußte der meine beste Freundin bei unserm guten Kakashi einquartiert hatte. Doch wie gesagt so weit reichten meine Gedanken momentan nicht und so beließ ich es dabei still vor mich hin zu starren während Itachi uns alle Vorstellte. Er hatte noch nicht richtig ausgesprochen weshalb wir überhaupt hier waren, da wurde er bereits von unserem Seniorninja unterbrochen.

Milde lächelte er uns an bevor er sagte. „Du brauchst nicht weiter zu sprechen mein Junge. Kakashi hat mich erst kürzlich besucht und mir alles genau geschildert. Zumindest das was er bis dato wußte. Das ist also das Mädchen das du neulich im Wald gefunden hast? Ich nehme an sie hat dir eine ähnliche Geschichte erzählt wie die junge Dame an ihrer Seite.“

Itachi wirkte ein wenig aus dem Konzept gebracht, fand aber schnell den Faden wieder und erzählte weiter. „Nun ja, so in etwa. Aber woher wißt ihr davon das ich sie gefunden habe?“

„Nun, wie du vielleicht weißt habe ich als Hokage natürlich gute Beziehungen zur Militärpolizei. Und als ich vor einigen Tagen am Hauptquartier vorbeikam habe ich davon erfahren.“

„Sie haben also mit meinem Vater gesprochen. Das hätte ich mir ja denken können. Nun wie dem auch sei, was gedenken sie jetzt mit den Beiden zu tun, Hokage-sama?“

Ich weiß nicht genau ob es Einbildung war, aber ich glaubte in diesem Moment den Anflug eines heimtückischen Lächelns auf Itachis Gesicht gesehen zu haben. Ich wurde unruhig und begann damit von einem Fuß zum anderen zu hüpfen. Asuka hingegen schien mißtrauisch. Sie hatte diese offensichtliche Verschwörung also auch bemerkt.

Uns blieb nur das Beste zu hoffen.

„Nun, das ist eine gute Frage. Ich bin mir nicht sicher ob sie sich als Ninja eignen. Habt ihr denn schon irgendwelche Erfahrungen im Kampf, oder im Umgang mit Waffen?“

Synchron schüttelten meine Freundin und ich die Köpfe. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Wir kamen schließlich aus einer Welt in der man nicht kämpfte um macht zu bekommen, sondern in der Politiker das “feindliche“ Land herunterwirtschafteten bis das Volk an seine Grenzen stieß und freiwillig aufgab. Der Gebrauch von Waffen die man nicht mit dem Computer fernsteuern konnte, galt dort als Vulgär und nicht mehr zeitgemäß.

„Wenn ich vielleicht einen Vorschlag machen dürfte Meister Hokage. Es wurden doch vor kurzem neue Teams von Ge-nin gebildet. Vielleicht wäre es das Beste wenn wir sie erst einmal in einem dieser Teams unterbringen würden um ihre Fähigkeiten zu testen.“

Das durfte doch alles nicht war sein. In diesem Moment hätte ich ihm am liebsten den Hals umgedreht. War der Typ denn noch zu retten? Wie kam er auf die überaus brillante Idee Asuka oder ich könnten in so einer Gruppe halbfertiger Shinobi überleben. Ich schien nicht die einzige die solche Gedanken hegte. Auch Kakashi hatte beunruhigt aufgehorcht als Itachi seine Idee zum besten gab. Er vermutete wohl das er der Glückspilz sein würde, der uns fortan beaufsichtigen sollte. Und damit hatte er wohl nicht ganz unrecht. Und Asuka, nun reden wir nicht darüber. Tatsache war das drei von fünf Personen in diesem Raum strickt gegen diese Vorgehensweiße waren. Das Problem war nur das keiner dieser drei hier etwas zu melden hatte. Im Gegensatz zu unserem ach so weißen/senilen Opa hinter dem Schreibtisch.

„Das ist gar keine schlechte Idee. Ich habe ebenfalls über diese Möglichkeit nachgedacht. Doch ich fürchte das fünf Schüler zu viel für einen Sensei sind.“

[Guter Junge. Nur weiter so.]

„Da habt ihr natürlich vollkommen Recht. Aber um ehrlich zu sein hatte ich auch nur von Fräulein Ayanami gesprochen. Was Hikari-san angeht, so würde ich mich gerne ihrer annehmen und sie trainieren.“

Hatte ich das gerade richtig verstanden. Er wollte mich trainieren? Das war die ultimative Rache für die Lüge, da war ich mir absolut sicher. Das würde böse enden. Sehr böse.

Unser sehr geschätzter Hokage schien noch etwas skeptisch, genau wie die restlichen Menschen in diesem Raum. Nur der Verursacher allen Übels, war vollkommen selbstsicher. Er bat den Hokage darum kurz mit ihm unter vier Augen zu sprechen. Weshalb wir alle vor die Tür verbannt wurde. Nach ca. einer viertel Stunde wurden wir wieder herein gerufen und unser Urteil wurde verkündet.

Das Ergebnis des Zwiegesprächs hatte folgendes ergeben. Asuka wurde einem Ge-nin Team zugeteilt, und zwar keinem geringeren als Team sieben, unter der Leitung des Senseis Kakashi Hatake. Das Gesicht das die beiden Betroffenen machten hätte nicht deutlicher sein können. So ein Gesicht mußte ein unschuldiger im Gerichtssaal machen dem man gerade das Todesurteil verkündet hat. Ich hätte die beiden ja bemitleidet, aber mein eigenes Schicksal forderte bereits mein ganzes Mitgefühl, nämlich mit mir. Itachi hatte es tatsächlich durchgesetzt mich zu seiner Schülerin zu machen. Weiß der Teufel wie er das geschafft hatte, jedenfalls schien es beschlossene Sache und so gab ich den Versuch mich zu wehren sehr bald auf. Eine gute Sache hatte das ganze allerdings. Es wurde kurzerhand beschlossen das Asuka, nun ebenfalls im Hause Uchiha untergebracht werden sollte. Sei es aus Schonung für Kakashis und letztlich ihr eigenes Nervensystems, oder einfach nur damit sie in meiner Nähe sein konnte. Uns war das ziemlich egal. Über diese kleine Freude hinweg vergaßen wir sogar unser Unglück.

So war es also, man hatte uns mit ein paar simpel scheinenden Entscheidungen das ganze Leben umgekrempelt. Doch wie gewichtig sie für unser späteres Leben noch sein sollten erfuhren wir erst sehr viel später.«

Lektion 1: Taijutsu, Nunjutsu und Genjutsu

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Ich war in der Hölle, ganz eindeutig. Nirgendwo sonst hätte ich eine solche Qual über mich ergehen lassen müssen. Ich war völlig am Ende mit meinen Kräften.

Meine Gliedmaßen fühlten sich an wie Blei, ich schnaufte wie ein Pferd und meine Finger waren wund. Aber das schlimmste daran war, das wir immer noch beim Aufwärmen waren. Ja genau Aufwärmtraining nannte sich diese spezielle Art der Folter.

Mein Peiniger, oh Pardon Lehrer, stand währenddessen seelenruhig neben mir und beobachtete wie ich mich abrackerte. Ich habe es ja schon an einem früheren Punkt dieser Geschichte erwähnt. Itachi der große, Meister aller Klassen, hatte sich mit all seiner Kraft beim Hokage dafür eingesetzt mich zu seiner Schülerin zu machen. Welchen Grund auch immer er dem senilen Trottel genannt hatte um diesen Wahnsinn durchzuziehen, es entsprach auf keinem Fall der Wahrheit. Er mochte seinem Vater und auch allen anderen gegenüber behaupten was er wollte, ich wußte es besser.

Das war seine persönliche Auffassung von Strafe. Ja, Itachi war groß, und mit Sicherheit ein Meister vieler Klassen, aber eine Klasse würde er wohl niemals schaffen.

In ihr war er sicher Zeit seines Lebens stets sitzen geblieben. Ja ja, schon so mancher hat sich mit ihr schwer getan, mit der Vergebung. Wobei ich in seinem Fall sogar glaube das er sie gar nicht kannte. Itachi war definitiv nachtragend.

Und das bekam ich nun zu spüren.

Er ließ mich bestimmt zwanzig Minuten Dehnübungen machen, bevor er auf die Idee kam mich etwa dreißig mal um den Übungsplatz laufen zu lassen. Nachdem meine Muskeln dann so weit “aufgewärmt“ waren, ich hatte eher das Gefühl sie würden gleich verglühen so heiß wie sie sich anfühlten, konnte das eigentliche Training beginnen.

Mit wachsender Begeisterung erklärte Itachi mir alles Mögliche über die verschiedenen Ninjakünste, welche da hießen Taijutsu, Ninjutsu und Genjutsu.

Zugegeben, uninteressant war es nicht was er da so erzählte, aber es klang alles so furchtbar anstrengend. Für heute wollte er es allerdings bei der Taijutsu oder auch Körperkunst belassen. [Na toll. Vielen Dank auch. Genau das hab ich jetzt gebraucht. Noch mehr Rumgeturne.] Oh ja, meine Begeisterung hielt sich Nach wie Vor stark in Grenzen. Warum ausgerechnet Körperkunst? Mir wäre es lieber gewesen er hätte mir den Umgang mit den verschiedenen Waffen erklärt, oder noch besser, wir hätten es gleich ganz bleiben lassen und wären nach Hause gegangen. Ich war für so was einfach nicht geschaffen. Das würde er schon noch merken.

Und so lange hieß es wohl durchhalten.

Als wir am Abend nach Hause kamen war ich einfach nur hundemüde.

Hunger hatte ich schon lange keinen mehr und auch das Gespür für meine Arme und Beine mußte mir unterwegs abhanden gekommen sein. Vielleicht hatte mein ach so barmherziger Lehrer es auch aus mir heraus geprügelt. Ich bin mir da nicht mehr so ganz sicher. Und so schleppte ich mich mit letzter Kraft hinauf ins Badezimmer und nahm erst mal ein entspannendes Bad. Dieses wohltuende Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Es war einfach nur herrlich. Nach etwa einer halben Stunde fühlte ich mich wieder halbwegs lebendig und sah sogar danach aus.

Was eigentlich eine Meisterleistung war, dafür das ich heute so oft im Staub gelegen, oder zwischen irgendwelchen Sträuchern gehangen hatte.

Beim Abendessen wurde heute erstaunlich wenig geredet. Offensichtlich war nicht nur mein Tag anstrengend gewesen. Auch Asuka-chan sah ziemlich geschafft aus.

Später am Abend hatte sie mir erzählt das sie den ganzen Tag mit Mimi-chan hatte Dosen aus dem Fluß fischen müssen und Hunde von der Größe eines Kalbes ausgeführt hätte. Dann hatten sie sich auch noch verlaufen weil Mimi nicht richtig aufgepaßt hatte in welche Richtung sie gegangen waren. Also mußten sie geschlagene zwei Stunden durch das Unterholz von Konoha kriechen bis Kakashi sie letztendlich gefunden hatte. Aber das war noch nicht alles, die nachfolgende Standpauke von Sasuke hatte den Beiden schließlich den Rest gegeben.

Das Leben als Ge-nin war schon hart. Das als Polizeichef offensichtlich auch.

Denn Fugaku wirkte an diesem Abend ebenfalls sehr verspannt. Also ich meine noch verspannter als sonst. Ob das daran lag das sein Erstgeborener seine Zeit damit verbrachte ein dahergelaufenes Mädchen zu trainieren, oder seine jüngste nicht fähig war einen Weg zu gehen und diesen auch wieder zurückzuverfolgen bleibe mal dahingestellt. Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, wer konnte das schon beurteilen. Dieser Mann machte schließlich immer ein Gesicht als würde er permanent an Verstopfung leiden. Die einzigen die scheinbar einen ganz normalen Tag hinter sich hatten waren Mikoto, Itachi und Sasuke. Die drei saßen völlig unbekümmert am Tisch und unterhielten sich ein wenig, währen Dreiviertel der anderen Anwesenden nicht einmal fähig waren den Mund weit genug aufzumachen das ihnen auch nur ein Wort hätte entweichen können. Außerdem mußten wir sparsam mit unseren Kräften umgehen auf uns wartete schließlich noch eine gewaltige Hürde. Sobald wir es geschafft hätten uns mühsam unser Essen in den Mund zu schaufeln würden wir einen Berg erklimmen müssen. Ein Ungetüm wie ich es noch nie gesehen, oder zumindest noch nie empfunden hatte. Ja nach dem Essen sollten wir uns einer gewaltigen Herausforderung stellen an der vermutlich die eine oder andere scheitern würde. Die Treppe.

Bedauerlicherweise befanden sich nämlich sämtliche Schlafzimmer dieses Hauses im oberen Stock. Nachdem der Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült war machten wir uns auf den Weg. Asuka blickte einmal die Treppe hinauf und wieder hinunter, überlegte kurz und entschloß sich dann im Wohnzimmer zu schlafen. Dort hatte Mikoto, kraft ihrer unendlichen Weisheit bereits drei Futons auf den Boden gelegt. Auch Mimi-chan schien nicht sonderlich erpicht darauf zu sein die Stufen zu erklimmen, aber sie wäre ja keine echte Uchiha gewesen wenn sie es nicht wenigstens versucht hätte.

Das Wort geht nicht, gab es in diesem Haushalt nämlich nicht. Also machte sie sich langsam auf den Weg. Sie hatte schon die ersten acht Stufen geschafft, da verließen sie ihre Kräfte und sie machte auf dem Absatz kehrt und krabbelte ins Wohnzimmer. Nun war es an mir es zu versuchen. Ich wollte gerade die erste Stufe in Angriff nehmen, da vernahm ich hinter mir ein Geräusch. Itachi stand, gemütlich an den Türrahmen gelehnt, auf der anderen Seite des Ganges und schaute belustigt zu mir rüber.

[Na warte. Den Erfolg gönne ich dir nicht. Ich komm da hoch und wenn es das Letzte ist das ich tue.] Fest entschlossen marschierte ich los. Doch das war leichter gesagt als getan. Mein Körper wollte nämlich nicht so wirklich, aber ich riß mich so gut es ging zusammen und stieg langsam aber stetig die Treppe hinauf. Ich hatte schon fast die Hälfte hinter mir, da packten mich plötzlich zwei starke Arme von hinten und hoben mich vom Boden. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in zwei tiefschwarze Augen. Itachi hatte sich von hinten an mich herangeschlichen und mich auf die Arme genommen. „Das kann man sich ja nicht mit ansehen. Wenn du in dem Tempo weitergelaufen wärst hätte ich dich morgen Früh am Absatz wieder einsammeln können.“ Lachte er.

„Und wer ist Schuld daran das ich mich kaum noch bewegen kann?

Doch wohl du, oder? Außerdem hab ich dich nicht um deine Hilfe gebeten.

Ich hätte es auch alleine geschafft.“

„Ich weiß.“ War alles was er sagte bevor er die Tür aufstieß und mich sachte in mein Bett legte. Er drehte sich nochmal kurz um und sagte „Gute Nacht.“ Bevor er das Zimmer verließ. „Gute Nacht.“ Rief ich ihm hinterher und im nächsten Moment war ich auch schon eingeschlafen. Das war wirklich ein mörderischer Tag gewesen.«
 

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem leisen Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. „Hikari-chan, es ist Zeit zum aufstehen. Itachi wartet unten auf dich.“

Aus Mikotos Mund klang diese Hiobsbotschaft wie ein liebliches Versprechen auf einen gemütlichen Spaziergang. Aber ich wußte genau was mich nach dem Frühstück erwartete. Jeder Muskel in meinem Körper erinnerte mich seit meiner ersten Bewegung an diesem Tag daran. Ich hatte Muskelkater an Stellen von denen ich nicht mal wußte das ich dort Muskeln hatte. Habe ich schon erwähnt das ich noch nie besonders sportlich war. Nun, wie dem auch sei. Ich machte mich also fertig und ging nach unten ins Esszimmer. Wie versprochen war Itachi bereits da und wartete auf mich. Gemütlich schlürfte er seinen Tee und bedachte mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen. Und gut geschlafen?“

Ich wollte gerade etwas dazu sagen als ich plötzlich spürte wie die Raumtemperatur zu sinken schien. Ich drehte mich um und tatsächlich. Hinter mir stand Fugaku oder auch The Iceman, wie ich ihn für mich gerne nannte. Es war offensichtlich das er mich nicht mochte.

Ich wäre sogar soweit gegangen zu behaupten das er mich regelrecht haßte.

Doch hätte ich Itachi oder einen anderen darauf angesprochen wäre ich nur darauf vertröstet worden das er immer so sei. Aber trotzdem, ich konnte es genau spüren.

Seine Abneigung war einfach zu enorm um Einbildung zu sein. Doch vorerst beließ er es dabei mir mit Blicken klarzumachen das ich hier unerwünscht war. Ich verstand einfach nicht was das auf einmal sollte. Vor unserem Besuch beim Hokage hatte er mich noch mit dem selben gleichgültigen Blick bedacht wie auch Asuka. Was hatte sich geändert? Ich hatte mit einemmal keinen Hunger mehr. Mir war alles recht um endlich von diesem Mann wegzukommen. Die wenigen Minuten die er nun schon im Zimmer war hatten mich mehr Kraft gekostet als der gesamte gestrige Tag.

Ich zog Itachi unauffällig an seinem T-Shirt und betete das er meinen Wink verstehen würde.

Gott sei Dank gehörte er durchaus zu den feinfühligeren seiner Art und erhob sich sofort. Mit einer angedeuteten Verbeugung in Richtung seines Vaters, begleitet mit einem Blick den ich nicht direkt deuten konnte verließ er mit mir den Raum.

Ich hätte schwören können in den Augen der Beiden ein rotes Glimmen zu sehen, aber das konnte nicht sein. Immerhin hatten die beiden, ebenso wie der Rest der Familie, schwarze Augen.

Endlich, als wir nach draußen traten atmete ich einmal tief durch.

Es fühlte sich an als hätte man eine tonnenschwere Last von meinen Schultern genommen.

So machten wir uns langsam auf den Weg zum Trainingsplatz. Unterwegs erklärte Itachi mir das wir heute etwas neues probieren würden, da ich in meinem derzeitigen Zustand wohl kaum noch einen weiteren Tag mit Taijutsu überstehen würde.

An besagtem Ort der Folter angekommen, Setzte er sich vor mir ins Gras. Ich tat es ich gleich. Es Folgte eine lange und ausführliche Erläuterung des Begriffes Chakra.

In meinen Ohren klang das ganze wie eine Art Zaubertrick. Man sollte seine geistige und körperliche Kraft miteinander vereinen und daraus eine neue Energie gewinnen. Das Chakra. Klingt einfach, ist es aber nicht. Doch bevor ich mich daran versuchen sollte dieses Zeug zu Schmieden so hieß das, mußte ich noch etwas anderes lernen.

„Die Fingerzeichen. Sie sind enorm wichtig. Sie formen das Chakra zu der jeweiligen Technik die du benutzen willst. Zum Beispiel kannst du damit eine Feuerkugel hervorbringen.“

[Ja klar. Ich verrenk ein bißchen meine Finger und im nächsten Moment erscheint in meinem Mund ein halber Liter Brennspiritus den ich dann anzünden kann.]

Dachte ich so bei mir. Aber nicht lange, denn Itachi war auf meinen skeptischen Blick hin sofort bereit es mir Vorzuführen.

Er packte mich sachte am Arm und brachte mich auf die Lichtung auf der er mich damals gefunden hatte.

Ein wenig abseits von ihm sollte ich stehen bleiben und ihn genau beobachten.

Er konzentrierte sich kurz und begann dann damit in wahnwitziger Geschwindigkeit besagte Zeichen zu formen. Das nahm ich zumindest einmal an. Denn wirklich erkennen konnte man das nicht. Er hätte genauso gut einfach nur mit den Armen wedeln können, ich hätte den Unterschied sicher nicht erkannt.

Das ganze dauerte nicht einmal drei Sekunden, da zog er scharf die Luft ein und dann....Feuer.

Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir erstreckte sich mit einem Mal ein Feuer das so gewaltig war das es die ganze Lichtung erfüllte. Einen kurzen Augenblick später war es auch schon wieder verschwunden.

„Diese Technik nennt man Katon Gokakyu no Jutsu.“ Erklärte Itachi mir dann.

Doch das war mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Vor mir hatte gerade jemand aus dem Nichts ein Feuer entfacht mit dem man problemlos ein ganzes Stadtviertel hätte niederbrennen können. Das also war ein Ninjutsu. Mit einem Mal wurde ich sehr nervös. Wenn ein einziger Shinobi bereits solch eine Macht hatte, was konnten sie dann in der Gemeinschaft alles anrichten. Ein Krieg unter Ninjas mußte ein furchterregendes Spektakel sein. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Das hätte doch nirgends hingeführt und so lauschte ich den Anweisungen meines Lehrmeisters um es dann selbst zu versuchen. Während ich krampfhaft versuchte mir die zwölf Fingerzeichen einzuprägen wich meine erste Angst allmählich einem Gefühl der Neugier und der Aufregung. Ich wollte es mit einem Mal unbedingt. Woher auch immer dieser plötzliche Enthusiasmus kam, er trieb mich zu neuen Höchstleistungen die ich mir nie zugetraut hätte. Doch zuerst mußte ich das Problem mit den Fingerverrenkungen in den Griff kriegen, dann konnte es losgehen.«
 

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Während ich mich mit meinen Fingern und viel langweiliger Theorie abmühte, hatten Asuka und Mitsuki ganz andere Sorgen. Das Training mit meister Kakashi verlief einfach nicht so wie geplant. Es hatte schon damit angefangen das ihr Sensei am Morgen mal wieder zu spät gekommen war. Danach sollten sie alle Übungen zur Genjutsu, also der Illusionskunst machen. Doch da gab es schon die ersten Probleme, Asuka die ja schließlich noch nie etwas davon gehört hatte heftete sich in ihrer Verzweiflung an Mitsuki. Diese beherrschte zwar die Genjutsu nahezu perfekt doch mit Asuka an ihrer Seite erschwerte sich das ganze ungeahnt.

Als Mimi-chan nämlich versucht hatte sich selbst und Asuka durch ihre Kunst zu verstecken passierte ein Unglück. Durch einen dummen Unfall, ausgelöst von ihrer Begleiterin erlagen sowohl Mitsuki als auch Asuka selbst der heraufbeschworenen Illusion. Das ende vom Lied war, das die Beiden nun schon seit einer geschlagenen Stunde völlig Orientierungslos durch den Wald irrten.

„Das ist alles deine Schuld. Mußtest du dich denn auf mich stürzen als ob du mich umbringen wolltest. Ich hoffe bloß das Kakashi-sensei derjenige ist der uns findet und nicht mein Bruder.“

„Tut mir ja leid. Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen. Und was die Vogelscheuche angeht, mir wäre jeder recht solange es nicht er ist.

Der verirrt sich am Ende doch noch selbst.“

„Wie kannst du es wagen so respektlos von ihm zu sprechen. Er mag ja manchmal etwas daneben sein, aber er ist ein großartiger Kämpfer und Lehrer.“ Mit diesem Kommentar war die Sache für Mimi erledigt. Es war eindeutig das man ihr in diesem Punkt nicht reinreden konnte. Ich hätte ihr vermutlich Recht gegeben, aber ich kannte ihn ja schließlich nicht so gut wie die anderen. Tatsache war jedoch, das sie ohne Hilfe, wer auch immer diese darstellen sollte nicht mehr zurückfinden würden. Und so beendeten sie ihren Streit und suchten lieber nach einem möglichen Ausweg.

Sie waren noch nicht weit gekommen, da vernahmen die beiden plötzlich ein seltsames Geräusch hinter einem der Büsche. Mitsuki ging sofort in Kampfhaltung, bereit sich jedem Gegner in den Weg zu stellen. Und Asuka? Nun, sie war noch nie die mutigste gewesen. Zwar konnte sie sich, da wo sie herkam ganz gut durchsetzten. Doch das lag hauptsächlich daran das dort eher mit Worten gekämpft wurde, und nicht mit tödlichen Waffen. Die ärmste versuchte sich also irgendwie hinter ihrer Freundin zu verstecken.

Bedrohlich kam das Rascheln näher. Die beiden Mädchen verspannten sich zunehmend. Gespannt lauschten sie in den sonst ruhigen Wald, dann war es still.

Sie wollte gerade erleichtert aufatmen als sich eine schemenhafte Gestalt zwischen den Bäumen abzeichnete und schnell und bedrohlich auf sie zukam.«
 

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Zwei Stunden. Seit geschlagenen zwei Stunden stand ich nun schon auf dieser vermaledeiten Wiese und versuchte die Fingerzeichen die Itachi mir gezeigt hatte in den Kopf zu bekommen. Es konnte doch nicht so schwer sein sich zwölf Zeichen zu merken.

War es eigentlich auch nicht. Erkennen konnte ich sie bereits nach zehn Minuten, aber sie zu formen? Keine Chance, immer hatte er etwas daran auszusetzen.

Das eine Mal bog ich den kleinen Finger nicht richtig durch, ein anderes Mal hatte ich die falsche Hand oben. Als ich dann endlich alles seinen Wünschen entsprechend hinbekam konnte es auch schon weitergehen. Nun ging es daran Chakra zu schmieden. In der Theorie wußte ich worum es dabei ging, aber in der Praxis sah das schon wieder ganz anders aus. Alleine hätte ich es sicher nicht geschafft doch mein großartiger Lehrer, mit schier endlosem Geduldsfaden half mir so gut er konnte.

„Ok, nun pass gut auf. Du mußt dich konzentrieren. Versuch die Kraft in dir zu spüren und sie dann mit den Fingerzeichen die ich dir gezeigt habe zu formen.

Wenn alles klappt kannst du eine Stichflamme erzeugen.“

[Na toll. Das nenn ich Motivation. Wenn ich es nicht schaffe, muß ich es solange probieren bis ich es schaffe. Und wenn ich es dann geschafft habe werde ich wahrscheinlich jämmerlich verbrennen.] So in etwa malte ich mir meine Situation aus. Was auch immer passieren würde, es war nicht zu meinem Vorteil.

Dennoch versuchte ich mich zu konzentrieren wie er gesagt hatte. Aber irgendwie kam ich mir albern dabei vor. Ich spürte rein gar nicht. Trotzdem formte ich langsam die gelernten Zeichen. Und wie erwartet passierte, genau, nichts.

Es hatte nicht geklappt. Mich verwunderte das keineswegs. Für mich war die Sache damit erledigt, aber Itachi war eine ganze Nummer hartnäckiger als ich.

„Hmm, sieht aus als hätte das noch nicht so richtig funktioniert. Du hast kein Chakra gespürt oder?“

„Nun ja, nicht wirklich. Ich weiß gar nicht was ich mir darunter überhaupt vorstellen soll.“

„Vorstellen? Das ist gar keine schlechte Idee. Du mußt versuchen es dir bildlich vorzustellen. Ich hab’s. Stell dir vor du hast zwei Farben. Nehmen wir einfach mal schwarz und weiß. Diese beiden Farben fließen, getrennt voneinander durch deinen Körper und du mußt sie nun an einem Punkt sammeln und vermischen.“

Das klang irgendwie einleuchtend. Zumindest verständlicher als vorher.

Also versuchte ich es noch einmal. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich erneut. Ich dachte an zwei Flüsse mit verschiedenen Farben, ich konnte sie vor meinem inneren Auge deutlich sehen. Erst flossen sie parallel zueinander doch dann vermischten sie sich plötzlich in einem Strudel. Ich konnte es deutlich spüren, irgendwas war da. I

ch konnte es nicht definieren aber irgendwie fühlte es sich sehr vertraut, ja fast angenehm an. Wie in Trance setzten meine Finger sich in Bewegung und ich konnte förmlich sehen wie der Strudel seine Form änderte.

Es war soweit, ich atmete einmal tief ein, und dann... Feuer.

Eine riesige Stichflamme schoß aus meinem Mund und breitete sich großflächig auf der Wiese aus. Das ganze Spektakel dauerte kaum mehr als ein paar Sekunden, dann verließen mich die Kräfte und das Feuer versiegte. Mit einem Mal fühlte ich mich unglaublich schwach. Mein ganzer Körper zitterte und meine Knie gaben nach.

Doch bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte war Itachi auch schon hinter mich getreten und fing mich auf. Langsam legte er mich zu Boden und bettete meinen Kopf auf seinen Knien.

„Das war wohl ein bißchen zu viel des Guten. Sieht aus als hättest du eine gewaltige Menge Chakra verbraucht. Ich hätte nicht gedacht das so etwas beim ersten Mal passieren könnte. Wie fühlst du dich?“

Besorgnis lagen in seiner Stimme und seinem Blick, offenbar war es nicht ganz ungefährlich sich im Kampf einer Ninjutsu zu bedienen. Ich glaube in diesem Moment habe ich den wahren Sinn des Chakras erst begriffen.

Diese Energie die sich die Ninjas zu nutzen machten, war keines Falls unbegrenzt.

Ganz im Gegenteil. Diese Energie war quasi das Lebenslicht eines jeden Shinobi.

Würde es während eines Kampfes verlöschen so ging ich davon aus, würde der Kämpfer damit auch sein Leben verlieren. Kein Wunder also das Itachi sich Sorgen zu machen schien. Ich wollte ihm eigentlich gleich antworten, doch als ich den Mund öffnete durchfuhr mich plötzlich ein äußerst schmerzhaftes Gefühl. Ich mußte mir wohl den Mund verbrannt haben. Doch es war eigentlich nicht weiter schlimm.

Es zwang mich nur dazu etwas langsamer zu reden, da ich versuchte die Lippen möglichst nicht zu bewegen.

„Schon ok. Es geht mir gut. Ich hab mich wohl ein bißchen verbrannt, aber ansonsten ist alles in Ordnung.“

Auf meine Worte hin atmete er hörbar erleichtert aus. Es schien ihn zu beruhigen das mir wohl weiter nichts fehlte. Dennoch bestand er darauf es für heute gut sein zu lassen und mit mir nach Hause zu gehen. Viel eher. Er ging und ich mußte mich von ihm tragen lassen. Es ist keineswegs so das ich das gewollt hätte. Er hatte mich nicht einmal gefragt. Als ich gerade aufstehen wollte hob er mich auf die Arme und lief in Richtung Anwesen. Noch bevor ich überhaupt Einspruch erheben konnte hatte er auch schon sanft seine Hand auf meine Lippen gelegt und mir damit bedeutet das ich wohl besser ruhig war. Er würde sich doch nicht umstimmen lassen.

Na ja, so schlecht war es schließlich auch wieder nicht, zumindest hätte es nicht wirklich der Wahrheit entsprochen wenn ich behauptet hätte, ich hätte mich unwohl gefühlt.

Das einzige was mich beunruhigte waren die Leute an denen wir vorbei mußten.

Ich fand den Gedanken nicht sonderbar erbaulich mich wie eine Braut durch ein Getümmel von Menschen bugsieren zu lassen. Allein die Vorstellung war schon peinlich.

Doch die Sorgen hätte ich mir sparen können, denn wir waren immer noch im Wald. Gekonnt sprang Itachi von einem Baum zum nächsten, es gab also offensichtlich auch noch einen anderen Weg zurück nach Hause.

Nach Hause, in dem Moment viel mir siedendheiß wieder ein wer mich dort noch erwarten würde. Ich wollte gar nicht wissen was er zu diesem Vorfall sagen würde. Am besten wäre es wohl ich würde das Abendessen einfach ausfallen lassen, aber das ging nicht, ich hatte ja schließlich noch immer nichts gefrühstückt. Auch wenn es dafür schon reichlich spät war. Ich mußte es also auf mich zukommen lassen.

Na großartig. Ich konnte es kaum erwarten.<
 

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„Hast du vorhin nicht noch behauptet dir wäre jeder recht, solange es nicht Kakashi ist?“

Spottete Mitsuki.

„Ich hatte mal angenommen du wüßtest das DER da erst gar nicht zur Debatte stand.“

Mit DER da war der etwas überrumpelte Naruto gemeint, der in seiner Hektik die beiden Mädchen für Feinde gehalten hatte und auf sie losgehen wollte. Denn Tatsache war das auch er sich verlaufen hatte. Der Gute war bestimmt schon eine Stunde durch den Wald geirrt bevor er in der Nähe ein paar Stimmen ausmachen konnte. Besagte Stimmen waren dann Asuka und Mimi-chan gewesen. Und nun, da sich alle wieder beruhigt hatten machten sie sich eben zu dritt auf den Weg zurück. Wobei Naruto eher ein Hindernis war, denn eine Hilfe. Sein Orientierungssinn war einfach unterirdisch.

„Na ja, sehen wir’s doch mal positiv.“ Versuchte Asuka zu retten was zu retten war.

„Er ist nicht dein Bruder, das wolltest du doch. Und außerdem ist der Wald ungefährlich. Es kann also nicht noch schlimmer kommen. Irgendwann findet uns schon jemand.“

„Dein Wort in Gottes Ohr. Warst du schon immer so naiv, oder erst seit du hier bist?“

Asuka überlegte einen Moment. Sie konnte sich daran erinnern das Hikari sie des Öfteren als leichtgläubigen Optimisten bezeichnet hatte. Doch das verschwieg sie nun doch lieber. Sollte diese Person doch von ihr denken was sie wollte.

So setzten die drei ihren Weg fort. In einem Punkt schien meine Freundin offenbar recht zu behalten. Alles war ruhig und man konnte beim besten Willen nirgends eine Gefahr ausmachen.

Sie wären wohl ewig so weiter gelaufen, wären sie nicht plötzlich von etwas unerwartetem aufgehalten worden.

„Ein Zaun? Warum zum Teufel stellt jemand hier einen Zaun auf?“

Asuka mußte sich schwer beherrschen Naruto, von dem der Ausruf kam, nicht über die allgemeine Funktion eines Zauns aufzuklären. Das übernahm Mimi-chan liebend gern für sie.

„Naruto du Baka, stell nicht immer so dumme Fragen. Außerdem ist es ja wohl jetzt völlig egal warum der Zaun da steht. Das beste wird sein wenn wir wieder zurückgehen.“

Da waren sich die Mädchen mal wieder einig, jeder normal denkende Mensch hätte den Umstand, das ein Zaun für gewöhnlich dazu da war um etwas auf einer der beiden Seiten einzusperren, oder etwas auf der anderen Seite davor zu schützen, problemlos nachvollziehen können. Aber Naruto gehörte nun mal nicht zu den Menschen die besonders viel, oder gar normal dachten. So beschloß er kurzer Hand, das der kürzeste Weg nach Konoha zurück über eben jenen Zaun führte. Die anderen Beiden wollten sich gerade umdrehen und weitergehen als sie auch schon einen kläglichen Hilfeschrei hörten. Naruto war keine fünf Meter weit gekommen, da war sein Fuß auch schon in einer Schlinge gefangen und katapultierte ihn kopfüber nach oben. Baumelnd hing er nun am Baum und versuchte sich zu befreien.

„Und sowas will sich Ninja nennen.“

Die Ähnlichkeit zu ihren Brüdern konnte Mimi einfach nicht leugnen. Asuka malte sich aus was Sasuke wohl jetzt an ihrer Stelle gesagt hätte, und kam zu dem Schluß das er wohl das selbe gesagt hätte nur mit einem viel herablassenderen Ton. Den beherrschte von den dreien nämlich nur er. Da waren Fugakus Gene voll durchgeschlagen. Na ja, wenigstens nur da. Wie dem auch sei. Die beiden Mädchen erbarmten sich letztlich doch noch dazu unseren kleinen Nudelsuppenjunky vom Baum zu schneiden.

Sie hätte ihn besser hängen lassen. Wie sich nämlich keine dreihundert Meter weiter herausstellte war dies hier ein Trainingsgelände für angehende Jonin und Akademielehrer. Entsprechend war der Weg mit Fallen geradezu übersät.

Den ersten konnten sie ja noch ganz gut ausweichen, doch mit der Zeit wurden die Fallen immer ausgefallener und auch gefährlicher. Übersät mit duzenden von Kratzern und sonstigen Blessuren hatten sie sich dazu entschieden, ihren Weg nun doch nicht mehr fortzusetzen. Leider kam dieser Erkenntnis etwas zu spät. Denn als sie sich gerade unter einem Baum niederlassen wollten um auf Rettung zu warten, lösten sie erneut einen Mechanismus aus. Schneller als die drei auch nur blinzeln konnten, waren sie auch schon gefangen. Umringt von einem guten Duzend Speeren, zwischen denen sie nur durch viel Glück Platz gefunden hatten, und überspannt von messerscharfem Draht. So hingen sie zitternd und steif in der Grube und beteten das ihre Kräfte sie nicht frühzeitig verlassen würden. Sollte das nämlich eintreten so stünde ihnen ein freier Fall von geschätzten vierzig Metern bevor. Und es wollte niemand von ihnen ausprobieren ob sie diesen Aufprall wohl überleben würden.

So blieb ihnen also nichts anderes übrig als auszuharren und auf Hilfe zu warten.

Die Zeit schien wie in Zeitlupe zu vergehen, die drei versuchten nicht zu sprechen um ihre Kräfte zu schonen und nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Es fiel ihnen zunehmend schwerer sich festzuhalten, und so waren sie alle schon ein paar Meter nach unten gerutscht. Innerlich beteten sie dafür das sie hier nicht von irgendeinem Feind entdeckt wurden. Insgeheim hoffte sie natürlich auf ein Mitglied ihres Teams, oder einen Sensei. Sie konnten nicht aus der Grube hinaus sehen, doch den Geräuschen nach schien dort oben jemand zu sein. Jetzt stellte sich die Frage ob man schreien sollte, oder besser nicht. Zumindest Asuka und Mimi-chan stellten sich diese Frage. Unser kleiner hyperaktiver Überraschungsninja selbstverständlich nicht. Er begann sogleich lauthals zu schreien.

„Hey, ist da oben jemand. Helft uns gefälligst hier raus!“

Sehr diplomatisch, dachte Asuka bei sich, aber es schien zu helfen. Innerhalb weniger Sekunden waren sämtliche Drähte verschwunden und ein breit grinsender, und zur Überraschung aller, völlig unversehrter Sasuke stand am oberen Rand der Fallgrube. Wußte der Geier warum er ungeschoren davon gekommen war. Ob er es seinem Talent als Shinobi verdankte, oder einfach der Tatsache das die anderen beinahe jede Falle auf ihrem Weg ausgelöst hatten, sollten sie nie erfahren. Es war ihnen auch erst einmal vollkommen egal, Hauptsache sie wurden endlich gerettet.

Die ganze Aktion dauerte nicht länger als fünf Minuten und schon standen sie alle wohlbehalten beieinander. Mimi und Asuka fielen Sasuke gleichermaßen um den Hals, die eine aus purer Dankbarkeit und die andere weil sie einer bevorstehenden Standpauke über die Grundregeln eines Ninjas vorbeugen wollte. Vergeblich. Während des ganzen Rückwegs, der übrigens ohne jeglichen Zwischenfall verlief, sprach ihr Retter sich ungehemmt darüber aus was er doch für unfähige Teamkameraden/ Geschwister hatte. Mimi-chan hatte das ungute Gefühl das er nicht das letzte Familienmitglied sein würde der dazu etwas zu sagen hatte. Doch noch bevor es dazu kommen konnte würde ihnen Kakashi-sensei wohl den Kopf abreisen. Ähnliche Gedanken schienen auch Naruto und Asuka-chan zu bewegen den die Freude der Beiden über ihre Rettung wich einem bestürzten Gesichtsausdruck Richtung Kakashi.

Dieser stand am Ende der Lichtung und schien bereits Luft zu holen um ihnen die Standpauke ihres Lebens zu halten. Doch bei näherem hinsehen erkannten sie das seine Trauermine, oder das was man unter seiner Maske davon sehen konnte, die der anderen noch bei weitem übertraf.

„Gott sei dank, ihr habt es geschafft zurückzufinden. Ich möchte gar keine Einzelheiten wissen. Weder etwas von den Verletzungen noch von irgendwelchen Rettungsaktionen.

Davon werden wir ab Morgen vermutlich genug haben.“

Fassungslos starrten alle auf ihren Sensei. Wie meinte er das denn nun schon wieder? „Wie meinen sie das?“ Sakura hatte nun zum ersten mal am heutigen Tag den Mund aufgemacht und sogar einen brauchbaren Satz zusammen geschustert. Innerlich platzten Asuka und Mimi schier vor Stolz.

„Nun, Sakura. Ich meine damit das unser Team Morgen auf eine Mission geschickt wird. Wir stellen den Begleitschutz für den Brückenbauer Tazuna-san. Unsere Aufgabe ist es ihn wohlbehalten ins Wellenreich zurückzubringen.«
 

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Um mich herum drehte sich alles, ich zitterte am ganzen Körper obwohl ich glühte.

Meine Augen waren weit geöffnet, doch ich konnte kaum etwas erkennen.

Mein Kopf, nein mein ganzer Körper schmerze. Was war nur los? Ich verstand gar nichts mehr. Nachdem Itachi und ich nach Hause zurückgekommen waren und Mikoto sich um meine Verbrennungen gekümmert hatte ging es mir, bis auf ein wenig Kraftlosigkeit, noch recht gut. Es kam mit einem Mal über mich. Wie eine Welle, unaufhaltsam und gewaltig. Hätte ich gekonnt, dann hätte ich geschrien, aber es ging nicht. So sehr ich auch versuchte auf mich aufmerksam zumachen es gelang mir nicht.

Ich kam mir so hilflos vor. Blind, taub und unfähig mich zu bewegen. Ich hatte einfach nur Panik. Würde ich jetzt sterben? War meine Zeit in dieser Welt nun zu ende?

Einige Tränen liefen mir die Wangen herunter. Ich fühlte mich allein und verzweifelt. Gefangen in einer Dunkelheit aus der ich mich nicht befreien konnte. Und mir war kalt, so unendlich kalt, das ich dachte ich würde von innen heraus erfrieren.

Doch plötzlich spürte ich etwas warmes an meiner Wange. Jemand hatte mir die Tränen aus dem Gesicht gewischt und anschließend meine Hand genommen. Wer war das? War da überhaupt jemand? Ich wußte es nicht, doch ich wollte daran glauben.

Mit der Zeit wurde ich ein wenig ruhiger und das Dunkel um mich herum schwand ein wenig. Zwar konnte ich immer noch nicht sehen, doch hören konnte ich wieder, zumindest was in nächster nähe war. Ich hörte das noch jemand im Raum war.

Der Atem verriet meinen Besucher. Er ging sehr unruhig, das spürte ich. Fast so als ob diese Person gerade um sein Leben gelaufen wäre.

Sonst nahm ich nichts war, nur den unruhigen Atem und die Wärme die meine rechte Hand umschloß. Ich versuchte mich zu entspannen, und es gelang mir auch nach einer Weile. Bis plötzlich jemand die Zimmertür aufriß. Ich konnte nicht sehen wer da gerade hereingerauscht war, und auch die Stimme sagte mir nichts. Ein Fremder? Unmöglich, das Haus der Uchihas war nicht gerade bekannt dafür das hier ständig Gäste ein und ausgingen. Vor allem nicht im oberen Stock wo sich all die Schlafzimmer befanden.

Ich nahm zumindest an das ich mich dort befand. Die beiden Personen im Raum schienen sich zu streiten, aber ich konnte nicht verstehen um was es ging. Ich spürte zwar den schier unermeßlichen Zorn der sich zwischen den Beiden aufbaute,

doch noch klang alles so weit entfernt. Angestrengt versuchte ich wenigstens ein paar Worte zu erhaschen. Die Stimmen wurden mit der Zeit immer lauter. Sie kamen mir irgendwie vertraut vor. Die eine stimmte mich irgendwie glücklich. Wenn man in diesem Moment von Glück sprechen konnte. Ich war mir sicher daß, das die Person war die meine Hand gehalten hatte. Die andere kannte ich auch, auch wenn ich nicht mehr wußte woher. Obwohl ich die Worte nicht verstand löste die Stimme großen Schmerz in mir aus. Ein ähnliches Gefühl hatte ich erlebt als ich damals mit dem Bus im Fluß unterging. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Immer tiefer und tiefer zu sinken bis ich wieder wie von tausend Nadeln durchbohrt das Bewußtsein verlieren würde.

Ich wollte das es endlich aufhörte. Ich wollte nur meine Ruhe und alle Schmerzen würden verschwinden.

Langsam aber sicher dämmerte ich weg. Die Stimmen wurden immer undeutlicher und das Dunkel um mich herum begann damit auch den letzten Rest meiner Seele zu verschlingen. Meine Wahrnehmung war schon fast gänzlich erblaßt als sie einen unbewußten Schlag bekam und ich in die Realität zurückgeholt wurde.

Was war das gerade? Es hatte sich angehört wie ein Schlag und dann, ein harter Aufprall auf dem Boden. Was passierte da gerade? Noch immer blind, aber nicht mehr völlig taub konnte ich einige Gesprächsfetzen aufschnappen.

So was wie. „Unnütze....vergessen....Anbu.....und Mission.“

Mit diesen Wortfetzen konnte ich nichts anfangen und auch was die andere Person sagte machte für mich nicht mehr Sinn. „Mir egal..... allein.....sterben.....Verantwortung.“

Nun war ich vollends verwirrt. Allein? Sterben? Ging es etwa um mich?

[Nein, ich will noch nicht sterben. Nicht jetzt.] Angst machte sich erneut in mir breit und so verstand ich wieder nicht was um mich herum gesprochen wurde.

Warum passierte das alles? Was sollte das überhaupt. Diese Minuten waren mit abstand die schlimmsten die ich bis dahin je erlebt hatte. Die Verzweiflung fraß mich schier auf, doch was ich auch versuchte es hörte nicht auf.

Mein Atem raste vor schmerzen und mein Körper bebte. Die Schwelle zum Tod schon beinahe überschreitend wurde ich mit einem Mal zurückgehalten. Zuerst hörte ich eine leise schwache Stimme die verzweifelt meinen Namen rief. Doch der Hall der Stimme verblaßte sehr schnell. Dann, auf einmal sah ich ein Licht. Nein zwei Lichter, die aus der Ferne auf mich zukamen. Das eine weiß und leuchtend wie frisch gefallener Schnee. Das andere schwarz, aber von einem inneren Feuer erhellt. Dieses Bild erinnerte mich an meine Vorstellung der Chakraströme, doch bei näherem Hinsehen erkannte ich es.

Vor mir wanden sich zwei riesige Schlangen. Beide in etwa so groß wie ich selbst.

Die weiße hatte smaraktgrüne Augen und die schwarze ein paar das jeden Rubin an Intensität hätte verblassen lassen. Sie bauten sich vor mir auf als wollten sie mir den Weg versperren. Ich wußte nicht so recht was ich von all dem halten sollte und so fragte ich. „Wer, nein, was seit ihr?“

„Wir? Wir sind Schatten und Licht. Shiroi und Yami nennt man uns.

Leuchtendweiße Finsternis, das sind wir.

Dämonen, auf der Jagt nach menschlichen Seelen.“

Antwortete mir eine der Schlangen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was hatte das alles zu bedeuten. „Und nun wollt ihr auch meine Seele?“

„Möchtest du sterben?“

„Was? Nein, natürlich nicht. Was soll diese blöde Frage?“

„So? Du möchtest also nicht sterben. Dann frag ich mich warum du so zielstrebig auf den Tod zugehst. Dein Körper da draußen leidet. Er wird sterben, wenn nicht bald etwas passiert.“

„Und was soll ich daran ändern? Kann ich etwas ändern? Ich will nicht sterben, ich will leben.“

„Wenn du wirklich leben möchtest gibt es einen Weg. Wir können diesen Körper am leben erhalten und ihn mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausstatten. Aber alles hat seinen Preis.“

„Welchen Preis? Was muß ich zahlen damit ihr mir mein Leben rettet.“

„Oh, nur eine Kleinigkeit. Alles was wir wollen ist ein Packt.“

„Ein Packt?“

„Ganz recht. Einen Vertrag der uns aneinander bindet. Wir schenken dir dein Leben und unglaubliche Macht und im Gegenzug dafür dient uns dein Körper als Gefäß und Medium in dieser Welt.“

„Ist das alles, oder verheimlicht ihr mir noch etwas?“

„Nicht doch liebes Kind, du bist klug, aber wie klug wird sich noch zeigen.

Die Fähigkeiten die wir dir geben haben auch einen Haken, zumindest für dich. Wenn du sie nicht mir Bedacht zulange einsetzt werden wir nach und nach deinen Körper übernehmen und deine Seele verschlingen. Löst du den Vertrag frühzeitig, also noch vor deinem natürlichen Tod, stirbt dein Körper. Es ist also gleich was du tust, wenn du akzeptierst können wir nur gewinnen. Aber das muß dir dein Leben schon wert sein.“

War mir mein Leben das wert? Was gab es da draußen das es wert war trotz allem weiter zu leben?

„Hikari...“ Was war das? Jemand hat mich gerufen, aber ich konnte nicht alles verstehen. Ich lauschte weiter. „Gib nicht auf. Bitte.“

Wer war das? Mit einem Mal schien mein Leben so weit weg, in meinem Kopf gab es nur undeutliche Erinnerungen. Wer rief mich da? Obwohl ich es nicht wußte verspürte ich plötzlich den Drang auf diese Stimme zuzugehen, die so vertraut und besorgt klang.

Ihr klang stimmte mich unendlich traurig. Ich wollte nicht das diese Person, wer auch immer es war leiden mußte. Mein einziger Wunsch in diesem Moment war die fremde Stimme zu erreichen und sie glücklich zu machen. Dafür wollte ich also leben? Nur dafür? Es erschien mir etwas lächerlich, doch tief in meinem Herzen spürte ich etwas, ich spürte das da noch mehr war. Und deshalb wollte ich leben.

„Ich akzeptiere eure Bedingungen. Aber auch ich habe eine Bedingung an euch. Ich will mich nicht an unser Gespräch, nein an meinen ganzen Aufenthalt hier erinnern.“

„So sei es.“«

Von neuen Fähigkeiten und Missionen.

>>

Es war noch früh am Morgen gewesen als sich meine Freunde unter der Leitung von Kakashi und in Begleitung ihres Klienten Tazuna auf den Weg machten um besagten Brückenbauer in sein Heimatdorf im Reich der Wellen zurückzubringen.

Team sieben, bestehend aus Naruto, Sasuke, seiner Schwester Mitsuki, meiner besten Freundin Asuka und Sakura.

So weit so gut. Sie waren vollzählig und auch Kakashi hatte zur Ausnahme den Treffpunkt rechtzeitig erreicht. Es gab also keinen Grund nervös zu sein.

Dennoch, die Stimmung in der Gruppe war nicht sonderlich ausgelassen.

Kakashi, der schließlich die Verantwortung für alle hatte wirkte zwar nach außen hin total entspannt, doch innerlich ging er jede mögliche Katastrophe durch die ihnen hätte zustoßen können. Vom eingerissenen Zehnnagel bis hin zum Verlust seiner Schüler schoß ihm ein Horrorszenario nach dem anderen durch den Kopf.

Kurz gesagt, er befürchtete das Schlimmste und war angespannt wie eine Bogensehne.

Asuka ging es auch nicht besser. Ich glaube ihre fünf Sinne waren noch nie so aufmerksam wie an diesem Tag. Wenn es nach ihren Ohren gegangen wäre, hätte sich hinter jedem Busch ein hungriger Löwe versteckt, oder schlimmeres. Folglich versuchte sie sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit an irgendjemandem festzuklammern der sie im Notfall hätte beschützen können. Und weil ihr Unterbewußtsein ihr sagte das diese Person vermutlich Sasuke oder, zu ihrem Leidwesen auch Kakashi, sein würde beschränkte sie sich darauf still und schweigsam zwischen den Beiden herzugehen.

Was ihr natürlich sofort mißtrauische Blicke seitens Sakura einbrachte. Diese war zu ihrem Glück aber gerade damit beschäftigt den etwas unruhigen Tazuna auszuquetschen. Obwohl von sechs Ninjas umgeben, schaute er immer wieder beunruhigt über die Schultern. Wobei, vielleicht gerade deswegen. Wenn man von Sasuke und Kakashi mal absah die völlig gelassen durch die Gegend liefen, obwohl nur einer von ihnen es auch wirklich war, sah der Rest der Truppe weit weniger vertrauenerweckend aus. Den Gipfel dazu bildete wohl Naruto, der wie ein Verrückter durch die Gegend rannte und dabei von einer wutentbrannten Mitsuki verfolgt wurde die versuchte das Ansehen der Konohaninjas zu retten. Vergeblich.

So liefen sie, alle mit ihren eigenen kleinen Problemen beschäftigt in Richtung ihres Ziels. Währe dem nicht so gewesen, währe wohl einem von ihnen aufgefallen das sie bereits seit geraumer Zeit verfolgt wurden.«
 

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Es dauerte einige Tage bis ich mein Bewußtsein wiedererlangte, wenn man das so nennen konnte. Mitten in der Nacht war ich wach geworden und versuchte mich daran zu erinnern was passiert war. Die Mühe hätte ich mir sparen können.

Außer rasenden Kopfschmerzen hatte es mir nicht viel gebracht darüber nachzudenken, also ließ ich es für den Moment gut sein. Nach einigen Minuten, so hatte ich bemerkt, stellten sich meine Sinne langsam wieder ein. Ich spürte etwas kaltes auf meiner Stirn, ich mußte wohl Fieber gehabt haben und jemand hatte versucht es mit einem nassen Lappen zu senken.

Mit einem Mal war ich voller Tatendrang. Die Müdigkeit war soweit aus meinem Körper verschwunden. Obwohl es noch Stockfinster war wollte ich aufstehen und in den Garten laufen, doch als ich versuchte aufzustehen merkte ich plötzlich das ich meine Beine nicht bewegen konnte.

Sie waren ungewöhnlich schwer, als ob etwas darüber gelegt worden wäre.

Langsam richtete ich mich auf um die Sache etwas näher du betrachten. Erst konnte ich es wegen der Dunkelheit nicht richtig erkennen, doch als etwas Mondlicht durchs Fenster schien erkannte ich es plötzlich. Am unteren Ende meines Bettes saß Itachi auf einem Stuhl und hatte den Kopf und die Arme auf der Matratze abgelegt. Er schien zu schlafen. Auf dem Schoß hatte er eine kleine Schüssel mit Wasser. Er hatte sich wohl die ganze Zeit um mich gekümmert und war dann irgendwann eingeschlafen.

Der arme, er hatte drei Tage und Nächte an meinem Bett gesessen und mich gepflegt.

Doch das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, deshalb fragte ich mich warum er in meinem Zimmer war. Der Gedanke ihn hier auf dem unbequemen Stuhl schlafen zu lassen behagte mir gar nicht, andererseits wollte ich ihn auch nicht wecken. So schlich ich mich aus dem Bett und ging langsam auf ihn zu um ihm die Schüssel vom Schoß zu nehmen. Anschließend lief ich so leise ich konnte zum Schrank und holte eine weitere Decke die ich ihm überlegte. [Er sieht richtig süß aus wenn er schläft. Ich muß vorsichtig sein damit ich ihn nicht wecke.] Dachte ich so bei mir und machte mich auf den Weg nach unten. Als ich an der Küche vorüber kam konnte ich auf der Uhr sehen das es erst drei Uhr am Morgen war. Doch das hielt mich nicht auf, ich hätte ohnehin nicht schlafen können. Und so setzte ich mich in den Garten und beobachtete das Wasserspiel und den Teich der im Mondlicht regelrecht leuchtete. Hier und da sah ich auch ein paar Glühwürmchen die einen eleganten Tanz über dem Wasser aufführten.

Die Arme um die Beine geschlungen saß ich auf der Veranda und wurde langsam wieder sehr müde, aber zurück ins Bett wollte ich nicht. So kam es das ich an Ort und Stelle einschlief.

„Hikari-chan? Was zum Teufel machst du denn hier? Warum bist du nicht im Bett?“

Mikoto war wie immer als erste wach gewesen und hatte mich folglich am frühen Morgen auf der Veranda gefunden. Als ich die Augen öffnete mußte ich feststellen daß

die Sonne bereits aufgegangen war. Noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte mich unsere besorgte Mutter für alles und jeden auch schon ins Haus bugsiert und mich mit einer warmen Decke am Küchentisch gesetzt. „Was machst du nur für Sachen Mädchen. Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Aber ich bin froh das es dir wieder besser geht.“

Milde lächelnd drückte sie mir eine Tasse heißen Kräutertee in die Hand und fing an das Geschirr zu spülen.

„Tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe Mikoto-san. Aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Und weil ich Itachi nicht wecken wollte bin ich runter gegangen.“

„Itachi ist also heute Nacht schon wieder nicht in seinem Zimmer gewesen. Das hätte ich mir ja denken können.“

„Was heißt heute Nacht schon wieder nicht? Wie lange habe ich denn geschlafen?“

„Drei Tage. Itachi hat sich sehr große Sorgen um dich gemacht und ist nicht von deiner Seite gewichen. Ich glaube er gibt sich die Schuld an dem was passiert ist. Jedenfalls hat er darauf bestanden sich allein um dich zu kümmern, da er die Verantwortung für dich gehabt hätte.“

Irgendwie wirkte Mikoto milde amüsiert, auch wenn mir nicht wirklich klar war wieso.

Doch das war zur Zeit nicht mein Hauptproblem. Ich dachte darüber nach was Fugaku wohl dazu zu sagen hatte das sein Sohn drei Tage und Nächte an meinem Bett verbracht hatte anstatt zu trainieren. Etwas in mir sagte mir daß das nicht gut ausgegangen war. Doch noch bevor ich zu einem Entschluß kommen konnte was unsere Frostbeule wohl dazu zu sagen hatte wurde ich durch ein plötzliches Poltern aus meinen Gedanken gerissen. Ich hörte etwas zu Boden fallen und wie eine Tür aufgerissen wurde. Im nächsten Moment rannte jemand die Treppe hinunter und keine Sekunde später stand Itachi in der Küchentür. Er trug immer noch die Decke über den Schultern die ich ihm heute Nacht übergelegt hatte. „Hahame weißt du wo...“ Er brach mitten im Satz ab als er mich am Tisch sitzen saß. Mit einem erleichterten Seufzer sackte er am Türrahmen zu Boden und blieb regungslos sitzen.

„Steh auf Schatz, der Boden ist kalt. Ich bring dir gleich einen Tee. Das Frühstück dauert noch eine Weile.“ So sehr ich Mikoto sonst bewunderte, in diesem Moment hielt ich sie für verrückt. Ihr ältester Sohn war gerade wie ein Verrückter die Treppen runtergerast und dann in der Tür zusammengebrochen. Ihre Ruhe in allen ehren, aber das ging zu weit.

Doch sie schien recht zu haben. Offenbar war es wirklich nicht so schlimm.

Itachi wirkte auf mich sehr müde und etwas überanstrengt, aber er schenkte mir ein aufrichtiges, warmes Lächeln als ich ihn begrüßte. „Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen.“

„Sicher doch. Hab ich dir noch nicht erzählt das ich am liebsten auf harten Holzstühlen schlafe. Es gibt nichts besseres.“

„Quatschkopf! So schlimm kann es ja gar nicht gewesen sein wenn du immer noch dumme Witze machen kannst.“

„Du hast ja keine Ahnung. Du kannst es aber gerne mal ausprobieren.“

Meine Sorgen waren wirklich unbegründet gewesen, er sah zwar ziemlich fertig aus, aber es schien ihm doch ganz gut zu gehen. Dachte ich zumindest bis ich mir sein Gesicht etwas näher betrachtete. Seine rechte Gesichtshälfte wurde von einem gut und gerne sechs Zentimeter langen Schnitt geziert. Die Wunde war für ihn sicher nicht weiter schlimm, obwohl sie sehr tief aussah. Doch ich fragte mich woher sie Stammte wenn er doch die letzten drei Tage in meinem Zimmer gewesen war.

Ich wollte ihn gerade darauf ansprechen, als er sich wie unter einem Stromschlag plötzlich versteifte. Er lehnte nicht mehr mit den Ellbogen auf dem Tisch sondern saß kerzengerade da, als würde er auf etwas warten. Sein Blick wirkte mit einem Mal so kühl und distanziert das es mir eine Gänsehaut einjagte.

Ich verstand überhaupt nicht was los war, als kurz darauf Fugaku den Raum betrat. Mir wurde mit einem Mal schlecht. Wie schaffte dieser Mann es nur immer wieder mich so aus dem Konzept zu bringen. Er bedachte mich wie üblich mit einem Blick der vor Verachtung nur so überquoll. Daran hatte ich mich zwar mittlerweile gewöhnt, aber unangenehm war es dennoch. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und trank meinen Tee. Ich konnte es nicht erklären, aber irgendwas war heute anders als sonst. Itachi hatte sich nicht einmal zu seinem Vater umgedreht als dieser hereingekommen war. Und auch Fugaku schien kein besonderes Interesse an einem Gespräch mit seinem Sohn zu haben. Was war nur passiert während ich geschlafen hatte?

Plötzlich stach mir etwas ins Auge. Fugaku war verletzt. Er trug eine leichte Bandage am Hinterkopf und hatte eine ordentliche Blessur im Gesicht.

Mir schossen sofort die wildesten Theorien durch den Kopf was sich da abgespielt haben könnte. Aber ich glaubte nicht das auch nur eine der Realität entsprechen könnte.

Also beließ ich es dabei Ahnungslos zu bleiben und weiter das Geschehen zu beobachten.

Nach etwa zwei Minuten erhob Itachi sich mit den Worten. „Ich geh ins Gewächshaus und kümmere mich um die Pflanzen.“

Häh? Dieses Anwesen hatte ein Gewächshaus? Ich hätte mich doch mal etwas genauer umschauen sollen. Doch eigentlich war es mir völlig egal. Hauptsache ich kam hier raus.

Die sich bietende Gelegenheit nutzend heftete ich mich an seine Fersen und folgte ihm.

„Wow. Das ist kein Gewächshaus, das ist ein Urwald. Ich hab noch nie so viele wunderschöne Blumen auf einem Haufen gesehen.“

„Sag das meinem Bruder, da wird er sich sicher freuen.“

„Sasuke? Du meinst das er diese ganzen Blumen gezüchtet hat? Das paßt gar nicht zu ihm.“

„Hmm, würde ich so nicht sagen. Weißt du das sind keine normalen Blumen.

Die meisten von ihnen sind sehr gefährlich, auch wenn sie schön aussehen.“

„Hast recht, das klingt schon irgendwie nach ihm. Aber wie meinst du das jetzt schon wieder. Muß ich jetzt Angst haben gleich einen Finger zu verlieren?“

„Nein, das nicht. Aber die meisten Pflanzen hier sind hoch giftig. Oft reicht es schon aus nur eine der Blüten zu berühren und du stirbst in wenigen Minuten.“

„Waaaaaaaaaaaaaaaaaas? Ist der verrückt geworden? Warum zu Teufel züchtet dein Bruder hier so was?“

„Wegen der toxischen Wirkung. Aus den Blumen gewinnt er giftige Lösungen die viele Ninjas im Kampf gebrauchen. Zum Beispiel, du nimmst ein Nervengift und streichst ein Kunai damit ein. Auch wenn du deinen Gegner nur streifst erreichst du damit das er dennoch Schaden nimmt.“

„Das ist grausam.“

„Nein, manchmal ist es genau so ein Trick der einem das Leben rettet. Oder glaubst du, Vater würde es ihm sonst erlauben hier rumzugärtnern?“

„Wohl nicht. Aber sag mal was ist eigentlich mit denen da hinten? Die unter den Glasglocken. Sind die auch gefährlich?“

„Naja wie mans nimmt. Ich kenn’ mich da nicht so aus, aber ich weiß das diese Blumen einen besonderen Duft ausströmen. Aber was genau die Einzelnen jetzt für eine Wirkung haben weiß ich nicht.“

„Aha. Aber sag mal, gibt es hier drin auch normale Pflanzen? Also solche die man anfassen kann ohne gleich das Zeitliche zu segnen.“

„Natürlich gibt es die. Komm mit ich zeig sie dir. Siehst du diese hier? Die sind völlig harmlos.“

„Mag sein, aber die Knospen sind ja noch zu. Und ist es eigentlich normal das diese Pflanzen vom Stengel bis zur Blüte weiß sind?“

„Ja, aber wenn sich die Blüten öffnen ändern sie die Farbe.“

„Wow, und in welche?“

„Das kommt drauf an. Das entscheidet letztendlich Sasuke.“

„Häh? Wie kann man das denn entscheiden?“

„Ganz einfach. Diese Blumen leben durch Chakra. Man kann sie nicht einfach gießen. Und auch öffnen tun sie sich nur unter durch den Einfluß von Chakra.

Dabei ist es wichtig das es immer das selbe ist, sonst funktioniert es nicht.“

„Wahnsinn. Da wo ich herkomme könnte man mit so was eine Menge Geld machen, weißt du.“

„So? Nun, ich weiß noch nicht was er damit vor hat, aber sicher ist es nichts gutes. Wenn es um diese kleinen Biester geht hat er eine erschrekend kranke Phantasie.

Aber genug jetzt davon, ich sollte mal damit anfangen die Dinger zu Gießen, sonst dreht Sasuke mir den Hals um. Außerdem möchte ich hier auch noch mal raus. Am besten lebend. Ich trau den Dingern nämlich auch nicht über den Weg.“

„Warum kümmerst du dich überhaupt darum? Wo ist Sasuke denn das er sich nicht selbst darum kümmert?“

„Ach ja, das weißt du natürlich nicht. Er und die anderen sind mit Kakashi auf einer Mission ins Wellenreich. Ich hab keine Ahnung wann sie wieder kommen.

Deshalb hat er mir diese Meter lange Liste mit Anweisungen gegeben.“

„Was? Die anderen sind auf Mission? Na hoffentlich passiert Asuka nichts. Für sowas ist sie einfach nicht geschaffen.“

„Mach dir mal keine Sorgen. Kakashi ist ja noch da. Und außerdem sollen sie nur jemanden Eskortieren keine große Sache. Ich mach mir mehr Sorgen deswegen.“

„Vielleicht mache ich mir gerade deshalb Sorgen.“

Verständnislos schaute er mich an und lenkte meine Aufmerksamkeit auf seine Hand.

Stirnrunzelnd betrachtete ich mir das Blatt das Itachi mir entgegenstreckte.

„Wow, dein Bruder hat ja wirklich grenzenloses vertrauen zu dir. Er hat dir nur fünf Seiten hinterlassen an denen du dich entlanghangeln kannst. Sieh mal einer an, da ist sogar ein Grundriß vom Gewächshaus auf dem jede Blume eingetragen ist.

Und auf der Liste steht zu jeder einzelnen was du tun sollst. Große Orchidee direkt neben dem Eingang. Die Blaue, nicht die Rote. Gießkanne nehmen, Wasser reinfüllen, langsam anheben, und etwa drei Sekunden über die Pflanze halten und Wasser laufen lassen. Leichte Schräglage genügt. Dann Kanne wegstellen und zur nächsten Pflanze gehen und die weiteren Angaben beachten.“

Zitierte ich. „Der traut dir wohl gar nichts zu.“

„Hör auf Witze zu machen. Lies mir lieber vor was er geschrieben hat.“

„Ist das dein ernst?“

„Wenn ich es doch sage, das letzte mal als ich mich um die Mistdinger gekümmert hab, sah das Gewächshaus aus wie nach einem Waldsterben. Es ist ein Wunder das ich das überlebt habe. Weiß du mein Brüderchen ist nur nach außen hin so ruhig.“

[Was du nicht sagst. Erzähl mir was, was ich noch nicht weiß. Du magst es noch nicht bemerkt haben, aber dieses Phänomen ist eindeutig vererblich und es hat keinen in dieser Familie verschont.]

„Wenn du so ungeschickt bist, warum bittet er dich dann darum?“

„Weil Mitsuki mit auf der Mission ist und Mutter sogar mich noch übertrifft.

Die meisten Pflanzen die man in ihre Nähe bringt sterben nach ein paar Stunden.

Bei ihr überlebt nicht mal das Unkraut im Garten.“

Nachdem das geklärt war machten wir uns daran uns einen Weg durch diesen unübersichtlichen Dschungel zu bahnen und alles genau so zu machen wie es auf den Anweisungen stand.

Ich fragte mich was die Anderen jetzt wohl machten.«
 

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Etwa einen Tag Fußmarsch entfernt von unseren kleinen Problemen mit Sasukes botanischen Wunderwaffen, wanderten Team sieben und ihre erste richtige Mission unbeirrt weiteren Problemen entgegen,

Bisher war zwar noch nichts passiert, doch wer diese Truppe besser kannte wußte, daß wo immer sie auftauchten Ärger vorprogrammiert war.

Nachdem sie nun schon einen ganzen Tag unterwegs gewesen waren, hatte die anfängliche Anspannung allmählich nachgelassen. Asuka war sogar soweit gegangen sich ein Stück weit von ihren beiden Beschützern zu entfernen.

Alles schien friedlich und in bester Ordnung zu sein. So schien es.

Von einem Moment auf den anderen wurden sie von zwei maskierten Gestalten angegriffen. Blitzschnell hatten diese ihre Waffen gezogen und Kakashi damit förmlich in der Luft zerfetzt, bevor sie sich auf den völlig erstarrten Naruto stürzen wollten.

Doch Sasuke, geistesgegenwärtig wie immer, konnte in letzter Sekunde den Angriff abwehren. Naruto trug zwar einen kleinen Kratzer am Handrücken zurück, doch in Anbetracht der Lage durfte dieser durchaus mal vernachlässigt werden.

Während der junge Uchiha also eine filmreife Show mit Spezialeffekts abzog die sogar Hollywood hätte erblassen lassen, versuchten Mitsuki und die krampfhaft um Fassung bemühte Sakura ihren Klienten zu schützen. Unser Blondschopf hingegen steigerte sich gerade wieder in einen neuen Tobsuchtsanfall getrieben aus Neid, hinein an dessen Ende wohl wieder eine seiner theatralischen Reden stehen würde. Als ich so etwas zum ersten Mal hörte war ich noch schwer beeindruckt gewesen. Doch glaubt mir spätestens beim dritten Mal verliert die Sache an Wirkung. Doch egal, ihr fragt euch was Asuka die ganze Zeit gemacht hat? Nun kurz gesagt. Sie saß zitternd am Boden und betrachtete einen Haufen Holzscheite von dem sie sicher war das er vor einer Minute noch ihr Lehrer gewesen war. Und sie sollte Recht behalten. Denn noch bevor es zum Äußersten kam, tauchte wie aus dem Nichts, besagter Lehrer wieder auf. Es hatte kaum zehn Sekunden gedauert, da waren die beiden Chunin die unseren Freunden das Leben nehmen wollten, auch schon gut verschnürt an den nächsten Baum gefesselt.

Darauf folgte allgemeines Lob von Kakashi und die anschließende Verpflegung unseres Dauerinvalieden Naruto. Gefolgt von einer unheimlich fesselnden Rede über Ninjawege und das Zurückstehen hinter Rivalen. Wie gesagt, nachdem Asuka mir diese Rede das erste Mal Wort für Wort zitiert hatte war ich noch beeindruckt gewesen.

Übrigens als einzige im ganzen Hause Uchiha. Doch als sie damit begann nach jeder Mission neue Varianten vorzutragen, die doch alle irgendwie das selbe aussagten, wurde es auch mir zu viel. Offenbar war man das hier schon gewohnt, deshalb schenkte auch sonst niemand, außer vielleicht Asuka und mir, dem kleinen Verrückten mehr Aufmerksamkeit. Dabei war er eigentlich ein sehr liebenswertes Kerlchen.

Aber nun zurück zum Text. Nachdem diese erste Hürde erst einmal überstanden war, wurde unser guter Tazuna mit einem Mal sehr gesprächig. Er gab zu das er von einem reichen Untergrundgängster verfolgt wurde. Dies wäre eigentlich ein Grund gewesen die Mission sofort abzubrechen, doch nicht für unsere Superninjas vom Dienst, die ihr Selbstvertrauen offenbar mit großen Löffeln in sich hineingeschaufelt hatten. So setzten sie also ihren Weg ins Wellenreich fort. Merklich ruhiger als zuvor. Denn nachdem sie nun wußten was auf sie zukam wirkten sie überraschend entspannt. Alle bis auf Asuka.

Sie glühte förmlich vor Zorn. Als sich nämlich der erste Schock über das verschwinden von Kakashi gelegt hatte und der Kampf beendet war, hatte dieser die Güte gehabt seinen kleinen Trick mit der Kunst des Tausches zu erläutern. Und auch die Tatsache das er bereits seit geraumer Zeit von den Angreifern wußte, stimmte meine Freundin nicht im geringsten milder. Wäre ich dabei gewesen, hätte ich die Anderen warnen können. Vor allem Kakashi, auf den sie ohnehin nie gut zu sprechen war, hätte vorsichtiger sein sollen. Ja, ich wußte aus jahrelanger Erfahrung das Asuka in diesem Moment kurz davor stand die Beherrschung zu verlieren. Doch woher hätten unsere armen Shinobi denn wissen sollen welches Unheil ihnen drohte.

Nach außen hin die Ruhe selbst wartete sie nur geradezu auf eine passende Gelegenheit ihrer Wut Luft zu machen. Wie die Ruhe vor dem Sturm.

Und ihr Opfer hatte sie auch schon gewählt.«
 

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Ungläubig starrte ich Mikoto-san an. Hatte ich das gerade richtig verstanden?

Itachi hatte sich mit seinem Vater geprügelt. [Daher also die Verletzungen der Beiden.]

Auf meine Frage hin was denn vorgefallen sei sagte sie nur ganz entspannt.

„Itachi hat sich geweigert an einer Anbumission teilzunehmen. Da ist Fugaku ausgerasstet und wollte ihn zur Rede stellen.“ Mikoto sah einen Augenblick betrübt zu Boden bevor sie mit einem leichten Schwanken in der Stimme weitersprach.

„Ich weiß auch nicht genau was vorgefallen ist, aber sie müssen sich wohl gestritten haben. Denn Itachi ist ohne Vorwarnung auf ihn losgegangen.“

„Das ist doch unmöglich.“ Das soeben gehörte wollte einfach nicht in meinen Kopf.

„Das ist doch überhaupt nicht seine Art.“

„Ich weiß, mich hat es auch sehr überrascht. Aber ich habe damit gerechnet das so etwas passieren würde. Früher oder später. Du kennst Fugaku natürlich nicht so gut, aber ich sehe es immer wieder an Sasuke und gelegentlich auch bei Mitsuki, sie stellen sich gegen ihn, provozieren ihn und er stachelt sie geradezu an. Es war nur eine Frage der Zeit bis Itachi die Geduld verlieren würde.“

„Aber warum so plötzlich? Mimi-chan hat mir neulich gesagt das diese Auseinandersetzung beim Abendessen die erste dieser Art gewesen ist.“

In diesem Moment schaute Mikoto auf und lächelte mich mild und warmherzig an.

„Ich weiß, aber es hat sich in letzter Zeit viel verändert mein Kind.“

Was sollte das bedeuten? Was hatte sich den in der letzten Zeit so rapide geändert?

Und warum brachte dieses Etwas Itachi dazu sich derart zu verändern. Ich hörte lieber auf darüber nachzudenken, bevor ich noch Kopfschmerzen bekam. Ich kannte diese Familie ja erst seit kurzem, woher sollte ich also wissen was sich in diesem Hause verändert hatte. Aber was mich am meisten irritierte war die Art und Weise wie sie mich ansah. Ob sie mir wohl etwas verschwieg? Ich wollte sie gerade danach fragen, als Itachi ins Zimmer spaziert kam und mir bedeutete das wir nun gehen würden.

Na toll, es sollte also wieder losgehen, das Training. Ich konnte es kaum erwarten.«
 

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Von dem kleinen Boot aus in dem sie saßen, konnten die Mitglieder von Team sieben das lang ersehnte Ziel sehen. Das Reich der Wellen. Sie hatten es ohne weitere Zwischenfälle geschafft und gingen nun mit ihrem Schutzbefohlenen Tazuna an Land.

Während ihrer Überfahrt hatte dieser seine ganze Geschichte zum besten gegeben.

Er wurde nämlich keineswegs Grundlos verfolgt. Es verhielt sich so das der Boß eines riesigen Unternehmens, namens Gatou, hinter ihm her war. Tazuna und seine Leute stellten mit ihrer Brücke zum Festland nämlich eine bedeutende Bedrohung für den Geschäftsmann da, der sich das Wellenreich hauptsächlich durch seine Kontrolle der Handelswege untertan gemacht hatte. Diese liefen in dem kleinen Inselstaat fast ausschließlich über den Schiffsverkehr und eine Brücke hätte dieses Monopol in sich zusammenbrechen lassen. Aus diesem Grund sollte der Brückenbauer aus dem Weg geräumt werden.

Kakashi war zwar eigentlich dafür gewesen ins Dorf zurückzukehren, doch so leicht gab dieser alte Mann sich nicht geschlagen. Mit einer Oscarreifen Vorstellung, die sogar der immer noch wütenden Asuka, Tränen in die Augen trieb, von den stechenden Schuldgefühlen mal ganz zu schweigen, konnte er alle überzeugen weiterzumachen.

So entschlossen sie sich also dazu ihren Auftrag zuende zu führen und Tazuna nach Hause zu begleiten.

Auch das wäre vermutlich um einiges ruhiger abgelaufen, wäre Naruto nicht von dem plötzlichen Wunsch beseelt gewesen allen sein nicht vorhandenes Talent vorzuführen.

Das ganze endete eher in einer Art Demonstration seiner Dummheit. Zunächst jagte er der halben Gruppe einen Herzinfarkt ein als er plötzlich wie von der Tarantel gestochen, damit begann wild um sich zu werfen. Es grenzte förmlich an ein Wunder das es keine Verletzten gegeben hatte. Vor allem Naruto schwebte in Gefahr, denn nicht nur Sakura war sehr aufgebracht über sein kindisches Verhalten, nein auch Asuka hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt. Doch dazu kam es gar nicht mehr. Nur wenigen Sekunden nach dem ersten Ausbruch hatte der Nudelsuppenjunky auch schon die nächste “Gefahr“ in den Büschen erspäht. Diesmal mußte ein armes unschuldiges Schneehäschen dran glauben. Dieser eigentlich harmlose Vorfall war nun das Startsignal zu einem Kampf den die anderen wohl niemals vergessen würden.

Noch bevor Kakashi richtig Gelegenheit sich über die Farbe des Hasens zu wundern wurden sie auch schon beinahe von einer vorbeifliegenden, überdimensionalen Klinge einen Kopf kürzer gemacht. Derjenige der dieses monströse Geschoß geworfen hatte war kein geringerer als der gefürchtete Nuke-nin Zabuza Momochi.

Einer der sieben Schwertmeister aus Kirigakure.

Von da an ging alles Schlag auf Schlag. Binnen von Minuten war ein Kampf entbrannt den man wohl mit nichts vergleichen konnte was Asuka bis jetzt gesehen hatte.

Ihr Angreifer hatte aus Wasser einen Doppelgänger von sich geschaffen der die Ge-nin angriff. Zabuza selbst war mit Kakashi und dessen Sharingan beschäftigt.

Ja das Sharingan hatte für allgemeine Verwirrung gesorgt. Besagte Fähigkeit war ein sogenanntes Bluterbe welches eigentlich nur innerhalb des Uchiha-clans vererbt wurde.

Kein Wunder also das Sasuke und Mitsuki fast aus allen Wolken gefallen waren als sie davon erfuhren. Naruto hatte selbstverständlich wieder einmal nichts verstanden und Sakura verschlug es glatt die Sprache. Wer sagte das es nur Nachteile gehabt hätte. Aber die Krönung des ganzen war Asuka. Ihr zartes Seelchen war durch diesen ganzen Auftrag schon genügend in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie hatte schon als wir noch klein waren jede Art von Gewalt verabscheut und auch für Blut noch nie wirklich viel übrig gehabt. Ich könnte noch ganze Seiten darüber füllen, aber zurück zum Geschehen. Wie schon gesagt, die ganze Situation behagte ihr gar nicht. Und zu allem Überfluß mußte sie auch noch feststellen das ihr Lehrer ein höchst merkwürdiges Auge unter seinem Stirnband mit sich rumtrug. Das man mit diesem Wunderwerk von Jutsu unter anderem dazu in der Lage war sämtliche Bewegungen des Gegenübers zu erahnen und nachzumachen interessierte sie dabei herzlich wenig. Es war eher die Kombination aus rotem Hintergrund der mit drei schwarzen Tropfen untermalt wurde, der sie so aus der Fassung brachte. Keine Ahnung was sie wollte, als Itachi mir die Dinger mal vorgeführt hatte war ich völlig hin und weg gewesen und hätte sogar meine Großmutter verkauft um auch solche Augen zu bekommen. Aber ich war ja auch nicht so zartbesaitet wie meine Freundin. Egal, während sie sich in aller Ruhe mit dieser unerwarteten Tatsache auseinander setzte, hatten die anderen alle Hände voll zu tun. Der Zabuzaclon heizte unseren Ge-nin gewaltig ein und Kakashi wurde zwischenzeitlich

vom Original in einer Kugel aus Wasser festgehalten.

Ohne ihn hatten sie keine Chance das war allen klar. Naja, allen mit Ausnahme unserer kleinen, hyperaktiven Zitrusfrucht vielleicht. Selbiger stürzte sich nämlich in einem Anflug von völliger Todesverachtung auf den Mizu-bunshin. Und wofür?

Für sein heißgeliebtes Stirnband. Sakura bewunderte ihn für diese todesmutige Aktion, versteh einer mal dieses Mädel. Die Uchihageschwister befanden ihn für noch bekloppter als sie es ohnehin schon taten und Asuka war sich sicher, falls sie das alle überlebten, würde sie ihm den Hals dafür umdrehen.

Sie schloß für einen Moment die Augen um eine kurze Bilanz zu ziehen.

Die Situation sah folgendermaßen aus, sie waren ein Team von fünf Ge-nin, von denen nur zwei auch wirklich zum kämpfen taugten. Das Problem daran war das diese Beiden allein auch nichts gegen einen Nuke-nin ausrichten konnten. Der einzige der das hätte ausgleichen können saß gerade in einem Gefängnis aus Wasser fest und die übrigen drei saßen rum und zogen Bilanzen, schrien unnützes Zeug durch die Gegend um ihren Gegner zu belustigen, oder versuchten den völlig verdatterten Tazuna zu schützen.

Wenn man das so nennen wollte. Wo sollte das nur enden?«
 

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„Muß das wirklich sein? Ich mein ist es wirklich nötig das ich meine Unfähigkeit schon wieder unter Beweis stelle? Hast du schon vergessen was beim letzten Mal passiert ist?“

Es war zum verzweifeln. Wie konnte ein einziger Mensch nur so stur sein.

Was ich ihm auch immer an den Kopf warf, es half einfach nichts. Ich konnte ihn partout nicht davon überzeugen das ich kein Talent zur Kunoichi hatte. So mußte ich mich wider meinen Willen erneut auf den von mir geliebten Trainingsplatz schleifen lassen.

[Ich hätte es doch mit betteln versuchen sollen. Ich hasse es zwar wie die Pest mich so vor jemandem zu erniedrigen, aber das wäre es mir glaube ich schon wert gewesen.]

Doch jetzt war es schon zu spät meine Taktik nochmal zu überdenken, denn wir waren bereits an unserem Ziel angekommen. Ich hatte so das Gefühl daß das ein verdammt langer Tag werden würde.

Nachdem wir uns aufgewärmt hatte sollte ich mich darauf vorbereiten einen Trainingskampf gegen Itachi zu bestreiten. Eigentlich hätten mir die Knie schlottern müssen bei dem Gedanken mich mit ihm anzulegen. Ich wußte zwar das er sich zurücknehmen würde, aber auch mit Maulkorb war diese Kampfmaschine alles andere als handzahm. Trotzdem, irgendwie beunruhigte mich das kein Bißchen. Es war als würde mir etwas von innen heraus den Rücken stärken. Tatsächlich spürte ich eine Art Hitze zwischen meinen Schulterblättern, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären was dieses Gefühl ausgelöst hatte. Hätte damals im Hause Uchiha ein Spiegel im Badezimmer gehangen, hätte ich am Morgen als ich aus der Dusche kam vielleicht das schlangenähnliche Symbol zwischen meinen Schulterblättern bemerkt, welches von meiner kleinen Begegnung mit den Dämonen zeugte. Aber da Spiegel in diesem Haushalt absolute Mangelware waren, hatte ich es eben nicht bemerkt. Es hätte mich wohl eh nur unnötig aufgeregt. Also machte ich mich bereit die Prügel meines Lebens einzustecken. Ich hatte damit gerechnet das der Kampf ca. eine Minute dauern würde.

Höchstens. Doch was dann geschah hätte ich nie für möglich gehalten. Mein Körper fühlte sich mit einem Mal so leicht an und bewegte sich mit einer Geschwindigkeit wie ich sie zuvor nie für möglich gehalten hätte. Fast wie in Trance, völlig automatisch wich ich den halbherzigen Angriffen meines Lehrers aus. Und nicht nur das, nein, es gelang mir sogar ein paar Konter zu schlagen. Nicht das ich ihm damit auch nur annähernd das Wasser hätte reichen können, aber es genügte ihn ein wenig zu überraschen.

Doch das hielt nicht lange, denn offensichtlich war mein gutmütiger Meister von meinen Fortschritten dazu beflügelt worden das Tempo etwas anzuziehen. Die Übung dauerte nun schon fast zehn Minuten. Mir ging langsam aber sicher die Puste aus, aber aufgeben kam nicht in Frage, also spielte ich meinen letzten Trumpf aus.

[Katon Gokakyu no Jutsu. Das ist meine letzte Chance. Versuch dich an die Fingerzeichen zu erinnern und dann los.]

Ich glaubte zwar nicht daran daß es funktionieren würde, aber versuchen konnte man es ja. Itachi würde mich vermutlich zu Boden schlagen noch ehe ich zwei Zeichen geformt hatte, aber egal. Mit einem energischen Schlag verschaffte ich mir etwas Freiraum und landete auf einem nahen Ast. Binnen zwei Sekunden hatte ich die nötigen Zeichen geformt und war bereit zum Schlag. Wahrscheinlich lag es an der Tatsache das ich seit neuestem auch noch meine Zeichen perfektioniert hatte, jedenfalls blickte Itachi dermaßen perplex drein, daß es mich nicht wundert daß er den folgenden Schlag nicht wirklich abwehren konnte.

Ich holte einmal tief Luft und ließ dann meinem Chakra freien Lauf.

Dumme Idee, ganz dumme Idee. Denn aus einem mir völlig unbekannten Grund hatte ich plötzlich eine Menge Chakra die wohl sogar Fugaku die Sprache verschlagen hätte.

Zumindest nahmen die Bäume in der “näheren“ Umgebung keinen unerheblichen Schaden. Itachi hatte es Gott sei Dank im letzten Moment geschafft auszuweichen bevor er noch von mir gegrillt wurde.

Nachdem das Feuer versiegt war sprang ich von meinem, mittlerweile angesengten, Baum und setzte mich total erschöpft zu meinem beinahe Opfer ins Gras.

Dieser saß leicht ins schwitzen geraten, aber keinesfalls Müde auf dem Boden und sah mich fassungslos an.

„Wie haßt du das gemacht?“

„Was gemacht? Ich hab doch alles so gemacht wie du es mir beigebracht hast.“

„Das mein ich nicht. Wie hast du es geschafft dein Chakra in so kurzer Zeit so immens zu steigern? Von deiner Tai-jutsu mal ganz zu schweigen.“

Neugierig und gespannt schaute er mich an und wartete auf eine Antwort. Wie hatte ich das eigentlich gemacht? Das war eine gute Frage, nur leider wußte ich die Antwort nicht.

„Hmm, ich weiß nicht. Vielleicht hat es mit dem Vorfall neulich zu tun.“ Mehr viel mir dazu im Moment nicht ein, außerdem hatte ich so ein unbestimmtes Gefühl daß ich mit meiner Vermutung nicht mal so weit an der Wahrheit vorbeischrammte.

„Vielleicht. Ich kann es mir zwar nicht erklären, aber was an dir kann man schon so genau erklären.“

„Wie meinst du das denn schon... Was ist das?“

Ein seltsames Geräusch hatte mich aufhorchen lassen, ich kannte es nicht aber es klang irgendwie nach Metall das auf Metall traf. Auch mein Begleiter hatte es bemerkt, er schien mit einem Mal ziemlich angespannt. Mit einem Mal bedeutete er mir ruhig zu sein und ihm zu Folgen. So leise es ging bewegten wir uns auf die Lärmquelle zu.

Was auch immer das war, es bedeutete sicher nichts Gutes.«
 

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Es war einfach zum haareraufen. Was sie auch versuchten, es half einfach nicht. Zabuza hatte bei diesem Spiel definitiv die Zügel in der Hand. Alles schien hoffnungslos, bis Naruto, ja Naruto, die zündende Idee hatte. Es grenzte zwar schon fast an ein Wunder, aber da Sasuke auch an dem Plan beteiligt war vielleicht nicht ganz unmöglich.

Wie dem auch sei, der Plan war ein Erfolg. Mit einer geschickten Kombination aus Wurfsterntechniken und Schattendoppelgängern war es ihnen tatsächlich gelungen den Gegner zu verwirren und Kakashi aus seinem Käfig zu befreien.

Sie hätte es zwar nie im Leben zugegeben, aber in diesem Moment war Asuka sehr froh, ja sogar erleichtert, darüber das es ihrem Lehrer gut ging.

Und da nun die Kräfte wieder einigermaßen ausgeglichen waren, standen die Chancen für die Gruppe gar nicht mal so schlecht. Ich ärgere mich heute noch darüber das ich nicht dabei gewesen bin. Der Kampf zwischen Kakashi und diesem Kerl muß der reinste Wahnsinn gewesen sein, wenn man Asuka glauben schenken durfte.

Unter Nutzung seines Sharingans hypnotisierte er den Nuke-nin und kopierte gleichzeitig dessen Techniken so perfekt, daß dieser bald glaubte sich selbst gegenüber zu stehen. Die Beiden beschworen unter anderem riesige Schlangen aus Wasser und andere unglaublich Dinge. Doch es war eindeutig. Diesmal lag Kakashi eindeutig vorne.

Zabuza war ihm und seinem Jutsu auf den Leim gegangen. Er hatte sich selbst ausgeliefert. Nach wenigen Minuten war alles entschieden. Kakashi wollte gerade zum finalen Schlag ansetzen als plötzlich ein paar Nadeln aus einem der Büsche auf Zabuza zuflogen und seinen Hals durchbohrten. Das sollte das Ende des Dämons aus Kirigakure sein? Getötet von einem Unbekannten mit Maske. Vor ihnen auf einem Baum erschien ein Junge der etwa im selben Alter war wie Naruto und die Anderen. Er trug eine Maske die ihn als Jagt-Ninja auszeichnete, wie Kakashi erklärte.

Die Aufgabe dieser Shinobi sei es flüchtige Nuke-nin ausfindig zu machen und zu “entsorgen“. Noch etwas ungläubig beobachteten alle das Geschehen, der Fremde war kein Feind, so versicherte er, aber irgendetwas stimmte trotzdem nicht mit ihm. Da waren sich alle einig. Er nahm den mittlerweile toten Zabuza auf die Schultern und verschwand, ebenso schnell wie er aufgetaucht war.

Somit schien das Schlimmste fürs erste überstanden. Das schien auch Kakashi zu denken der plötzlich mit einem lauten Krachen zu Boden viel und ohnmächtig zu werden drohte. Der Kampf mit dem Sharingan hatte ihn wohl eine Menge Chakra gekostet. Außerdem hatte er wohl einige Verletzungen davon getragen, denn sein Mundtuch begann sich rot zu färben.

Leichte Panik machte sich unter den Anwesenden breit. Was sollten sie nur tun? Wenn sie ihn nicht schnellstens zu einem Arzt brachte könnte das schlimme Folgen für ihren Sensei haben. Asuka wurde schlecht. Sie hatte sich noch nie so hilflos und unnütz gefühlt wie in diesem Moment. Alle um sie herum taten ihr Möglichstes um ihrem Lehrer zu helfen. Und auch sonst ihren gestellten Aufgaben nachzukommen. Und was tat sie? Sie versteckte sich hinter den anderen und versuchte sich aus allem rauszuhalten.

Sie gehörte nicht in dieser Welt, das spürte sie Tag für Tag, doch in diesem Augenblick war dieses Gefühl für sie so unerträglich wie nichts sonst es hätte sein können.

Sie mochte ihn zwar nicht wirklich, aber sie wollte unter gar keinen Umständen das er starb. Er hatte sie immerhin bei sich aufgenommen, wenn auch unter etwas ungünstigen Umständen. Dieser selbstgefällige Möchtegern von einem Lehrer, wie sie ihn für sich nannte, war zwar alles andere als das was sie sich vorstellte, doch sie konnte nicht umhin zuzugeben das er ihr dennoch ans Herz gewachsen war. Er und die Anderen hier gaben ihr Hoffnung. Sie zeigten ihr das sie nicht allein war, sie beschützten sie und halfen ihr wo sie nur konnten. Auch wenn sie das Leben hier nicht mochte, diese Menschen bedeuteten ihr alles und sie würde es nicht zulassen das auch nur einem von ihnen etwas passierte. Plötzlich spürte sie eine ungewohnte Macht in sich aufsteigen.

Sie kannte dieses Gefühl nicht, aber mit einem Mal war sie davon überzeugt davon hier her zu gehören. Zumindest in diesem Moment. Fast schon mechanisch bewegte sie sich auf Kakashi zu und kniete neben ihm nieder. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und begann damit sich zu konzentrieren, auf was wußte sie nicht genau, aber sie war sicher das es das Richtige war was sie tat. Man konnte förmlich dabei zusehen wie die Kräfte ihren Körper verließen und auf Kakashi übergingen. Er wirkte mit jeder Sekunde etwas stärker und auch die Blutung hatte aufgehört. Asuka hingegen wirkte zunehmend ausgelaugt. Doch sie hielt die Verbindung so lange aufrecht bis sie letztendlich völlig erschöpft, aber glücklich zusammenbrach.

Sie hatte es geschafft. Kakashi war gerettet. Zwar noch nicht ganz gesund, aber unverletzt. Mit einen fröhlichen Lächeln auf den Lippen schlief sie ein. Zum ersten Mal seit unserer mysteriösen Ankunft in dieser Welt hatte sie das Gefühl gehabt von Nutzen für die Anderen zu sein, die ihr inzwischen so wichtig waren.«

Retten und gerettet werden

6. Retten und gerettet werden.
 

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Gehetzt liefen wir durch den Wald, uns stetig der Geräuschquelle nähernd, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden, oder blindlings in einen Hinterhalt zu rennen.

Der Lärm führte uns sicherer als jede Karte in ein gewaltiges Handgemenge, da waren sich Itachi und ich mittlerweile einig. Im Kopf ging ich noch einmal alles durch was Itachi mir in den letzten Wochen beigebracht hatte. [Hoffentlich geht das nicht schief.]

Die Fortschritte die ich eindeutig gemacht hatte waren mit einem Mal völlig aus meinem Bewußtsein verschwunden als wir den Ort des Geschehens erreichten. Mein Begleiter zog mich mit einem entschiedenen Ruck zu Boden und hielt mir die Hand vor den Mund damit ich nicht auf die Idee kam mich jetzt zu beschweren. [Für wie blöd hält der mich eigentlich? Ich mag ja nicht gerade die geborene Kunoichi sein, aber so bekloppt bin ich nun auch wieder nicht, daß ich in Mitten einer Übermacht zu schreien beginnen würde.]

Dachte ich. Doch als ich sah was sich in diesem undurchdringlichen Waldstück abspielte war ich plötzlich davon überzeugt daß er doch das Richtige getan hatte.

Zwischen den Bäumen hindurch konnte ich eine mir vertraute Gestalt ausmachen.

Es war der Hokage höchstpersönlich und er war völlig auf sich allein gestellt, umgeben von einer Horde Maskierter.

„Feindliche Anbu. Sie haben die Leibwache des Hokages getötet. Das ist nicht gut. Wenn wir nicht eingreifen könnte das schlimme Folgen für Konoha haben. Aber alleine schaff ich das nicht, dazu sind es zu viele.“

Gedankenverloren schaute Itachi zu Boden während er diese Worte vor sich hin murmelte.

Energisch schon ich seine Hand beiseite.

„Du glaubst doch nicht etwa daß ich dich hier alleine kämpfen lasse, oder?

Ich kann vielleicht nicht viel tun, aber...“

„Kommt ja gar nicht in Frage. Du bleibst wo du bist. Das ist viel zu gefährlich, wenn dir etwas passiert dann...“

„Dann bin ich selbst dafür verantwortlich. Ich verdanke dir mein Leben, also wäre es nur mehr als Recht wenn ich es dafür einsetzen würde dich zu beschützen.“

Die letzten Worte hatte ich mehr geflüstert denn Gesprochen. Ich wußte wie lächerlich sich das in seinen Ohren anhören mußte und so schaute ich beschämt zu Boden.

Hätte ich das nicht getan wäre mir vielleicht aufgefallen das sich ein leichtes Lächeln auf Itachis Lippen schlich.

Ich merkte nicht einmal wie er sich langsam zu mir herunter beugte und mir einen leichten Kuß auf die Stirn gab.

„Na gut, aber sei Vorsichtig. Warte hier auf mein Zeichen, dann greifen wir an.“

Vollkommen verdattert saß ich wie gelähmt auf meinem Platz und schaute meinem fürsorglichen Retter hinterher. Hatte ich mir das gerade eingebildet oder war er tatsächlich rot geworden? Apropos rot. Es ist ein Wunder daß ich mit meiner Tomatentarnung noch nicht entdeckt worden war. Ich hatte nämlich den überaus dummen Fehler gemacht einen kurzen Augenblick über das Geschehene nachzudenken. Keine Sekunde später merkte ich wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.

Ich versuchte mich so gut es ging wieder zusammenzureißen, denn immerhin ging es hier um das Leben des Hokage, der schließlich auch für mich eine Menge getan hatte.

So wartete ich also auf Itachis Zeichen zum Angriff. Währenddessen beobachtete ich ein wenig den Kampf vor mir. Dieser alte Kreis war einfach überwältigend. Er bewegte sich mit einer solchen Schnelligkeit und Präzision daß mir Schauer über den Rücken liefen. War es überhaupt nötig ihn zu retten? Würde nicht eher er uns retten müssen wenn wir uns nun einmischten? Doch plötzlich bemerkte ich es, es war mir bisher entfallen doch mit einem Mal sah ich es völlig klar. Sarutobi war verletzt und wie es aussah ziemlich schwer. Einem geübteren Kämpfer wäre das vermutlich gleich aufgefallen, denn die Bewegungen des Dorfoberhauptes wurden von Minute zu Minute steifer und zu meinem großen Schrecken auch langsamer. Ich wurde zunehmend nervös. Wo blieb Itachi nur so lange? Einer der Angreifer stürzte sich mit lautem Geschrei auf den alten Mann und ich wollte schon allein lospreschen als ich von etwas geblendet wurde. Es dauerte kurz bis ich die Ursache dafür geortet hatte, doch dann sah ich Itachi unweit von mir auf einem Baum. Er hatte sein Stirnband benutz um die Sonne zu mir umzulenken. Mit Hilfe von verschiedenen Fingerzeichen die wir einige Tage zuvor geübt hatten gab er mir die nötigen Anweisungen.

Er hob seine Hand ein Stück weit über seinen Kopf, ähnlich einem Schiedsrichter der den Startschuß bei einem Rennen gab. In dem Moment in dem er sie sinken ließ sollte es losgehen.

5..4..3..2..1 und los.«
 

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Es war bereits später Nachmittag und die Sonne schien ihr störend ins Gesicht.

[Was soll das? Ich will noch nicht aufstehen. Nur noch fünf Minuten.]

Dachte sich meine Freundin Asuka und drehte sich energisch um. Aber es änderte nichts daran das sie nun wach war. Sie gehörte einfach nicht zu den Menschen die sich einfach umdrehten und dann seelenruhig weiter schlafen konnten. Dennoch versuchte sie sich verbissen dagegen zu wehren. Was ihr allerdings nicht gerade leicht fiel.

Ihr Körper fühlte sich schwer und ausgelaugt an. Als hätte man ihn mit Blei beschwert. Zögerlich öffnete sie die Augen, nur um sie noch im selben Moment wieder zu schließen.

Hatte sie das gerade gesehen? Sie blinzelte kurz und lief rot an. Sie hatte sich also nicht versehen. Neben ihr lag, tief schlafend, der von ihr persönlich gerettete Sensei.

Er lag ebenfalls auf der Seite und ihre Nasen hätten sich beinahe berührt wenn Asuka nicht plötzlich vor Schreck hochgefahren wäre. Mit einem Mal fiel ihr alles wieder ein was vor kurzem passiert war. Sie setzte sich mühsam auf und dachte darüber nach was sie eigentlich getan hatte. [Was war das nur für eine seltsame Kraft die ich da gespürt habe. Und warum fühle ich mich als wäre ich gerade ca. 100 mal die endlosen Treppen zu unserem Haus raufgerannt? Und was ist jetzt eigentlich mit Kakashi?] Fragend sah sie zu dem Jo-nin hinüber und verwarf den Gedanken sofort wieder ihn etwas fragen zu wollen. Sie war ja manchmal etwas forsch, aber das sie einen offensichtlich Verletzen wecken würde, nein so weit wäre sie nie gegangen. Vorerst jedenfalls. Im Moment wollte sie sich darauf beschränken langsam aufzustehen und nach den anderen zu sehen. Und nebenbei auch noch feststellen wo sie hier überhaupt war, den eins war sicher. Dieser Raum in dem sie sich befand war ihr völlig fremd.

Sie wollte sich gerade erheben als zwei starke Arme ihre Pläne zunichte machten.

Kakashi hatte sie von hinten umarmt und auf ihr Bett zurück gezogen.

„Wo hin so plötzlich, Hexe.“

Empört drehte die angesprochene sich um und hatte schon ein paar schlagkräftige Antworten auf der Zunge als ihr plötzlich die Stimme versagte und sie nur noch ein Stottern hervorbrachte.

„Ich äh....also ich wollte gerade...“

Was sie nämlich erst jetzt bemerkte war das ihr Sensei für seinen Beruf etwas zu freizügig gekleidet war. Soll heißen ihr, nicht gerade schlecht gebauter, Lehrer saß gerade mit nichts weiter als seinen Boxer-shorts und der für ihn typischen Maske vor ihr und grinste sie, so weit das zu erkennen war, an. Doch Asuka wäre nicht Asuka gewesen wenn sie jetzt in euphorische Entzückung verfallen wäre. Ganz im Gegenteil, sie faste sich erstaunlich schnell. Eine beeindruckende Leistung wie ich finde, wenn man bedenkt wen sie da gerade vor sich hatte. Andere Leute die ich kenne hätten in dieser Situation nach einem Weg gesucht sich möglichst unauffällig in diese muskulösen Arme fallen zu lassen, aber nicht meine beste Freundin. Mit verschränkten Armen baute sie sich vor ihm auf, so gut das im sitzen eben ging, und holte einmal tief Luft.

„Bist du noch zu retten? Wie kannst du mich nur so erschrecken? Was sollte das überhaupt, ich kann ja wohl hingehen wo ich will.“

Wenn ich heute so darüber nachdenke kann ich Kakashi eigentlich nur bewundern. Nicht jeder hätte einen kleinen Wutausbruch aller Asuka mit solch einer Gelassenheit und Ruhe hingenommen. Ausgenommen vielleicht jene die wußten das die gute auf diese Art und Weiße nur versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen. Denn eigentlich gehört sie nicht zu den Leuten die ich als übermäßig aggressiv bezeichnet hätte.

Aber woher hätte er das wissen sollen? Wie dem auch sei. Der kleine Tobsuchtsanfall seines Gegenübers schien den grauhaarigen nicht im geringsten zu stören. In gewohnt lässigem Tonfall fuhr er fort. „Na na, so spricht man aber nicht mit seinem Sensei, Hexe. Du läßt einem ja nicht mal die Chance zu Ende zu sprechen. Und bevor du jetzt gleich wieder auf mich losgehst, will ich dir noch etwas sagen. Danke, du hast mir das Leben gerettet. Ich weiß zwar nicht wie du das gemacht hast, aber das ist mir auch egal.“

Asuka war sprachlos. Hatte sich ihr Lehrer gerade bei ihr dafür bedankt das sie ihn gerettet hatte? Sie schloß für einen kurzen Augenblick die Augen und versuchte sich an das Geschehene zu erinnern. Doch so sehr sie sich auch anstrengte, es tauchten nur einzelne Bilder vor ihrem inneren Auge auf.

„Kakashi, was genau ist da eigentlich passiert? Und wie bin ich hier her gekommen?“

„So genau weiß ich das auch nicht. Die anderen haben mir erzählt das du plötzlich auf mich zugekommen bist und deine Hand auf meine Brust gelegt hast. Dann wäre von deiner Hand ein grünliches Licht ausgegangen und man hätte förmlich dabei zusehen können wie deine Energie auf mich übergegangen ist. Nach etwa drei Minuten bist du dann in Ohnmacht gefallen und erst eben wieder aufgewacht.“

„Und wie lange hab ich geschlafen?“

„Hmm, ich glaube etwa 5 Tage. Da hast du dich wohl ein bißchen übernommen, Möchtegern Hexchen.“

„Hör auf mich ständig Hexe zu nennen. Ich weiß auch nicht was das war, ok?

Und wo sind überhaupt die anderen?“

„Nun reg dich doch nicht gleich so auf. Die anderen sind beim Training, sie bereiten sich auf Zabuzas Rückkehr vor.“

„Was? Aber ich dachte er sei tot.“

„Das dachten wir auch, aber mittlerweile sind wir uns sicher das der Junge sein Komplize war und er auf jeden Fall versuchen wird den Brückenbauer zu töten.

Deshalb das spezial Training.“

„Und wann glaubst du wird er wieder angreifen?“

„In zwei Tagen. Bis dahin sollten seine und meine Wunden verheilt sein. Bis es so weit ist bleibt uns leider nichts anderes übrig als uns nach besten Mitteln vorzubereiten.“

Zwei Tage? Das war nach Asukas Meinung nicht einmal eine brauchbare Gnadenfrist, geschweige denn ein Zeitraum in dem man etwas effektives tun konnte. Doch es blieb ihr wohl nichts anderes übrig als abzuwarten. Aber eins war ihr trotz aller Aufregung und Unbehagen klar, würde sie Kakashi nur noch einmal Hexe nennen, würde sie in erwürgen. Ganz sicher.«
 

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Es war ein harter Kampf den wir gegen diese Übermacht führten und ich war mir sicher das ich nicht mehr lange durchhalten würde. Wir waren wirklich keine Minute zu spät gekommen. Als Itachi mir das Signal zum Angriff gab schafften wir es gerade noch uns zwischen drei Angreifer und den mittlerweile ziemlich angeschlagenen Hokage zu stellen. Dieser war offenbar mehr als dankbar für unsere Hilfe und klappte nur wenige Augenblicke später erschöpft zusammen. Es war schwer zu sagen wer bei diesem Kampf die Oberhand hatte. Unsere Angreifer waren bei weitem in der Überzahl, doch Itachi machte mit seiner Geschicklichkeit und Angriffskraft einiges wett. Auch ich gab mein bestes und ich muß sagen das ich mich für meinen ersten Kampf auf Leben und Tod doch recht gut schlug. Ich beließ es allerdings dabei meine Gegner bewußtlos zu schlagen, mein Mitstreiter hingegen hielt nicht so viel von Zurückhaltung im Kampf. Er hatte es zwar anfänglich versucht, glaube ich zumindest, aber nachdem er mich vor einem dieser Kerle retten, mußte der mich von hinten angreifen wollte war ihm wohl der Geduldsfaden gerissen und er begann damit wie der Tod selbst durch die feindlichen Reihen zu hechten. Der Kampf dauerte nun schon fast 10 Minuten und es waren nur noch etwa 8 Gegner übrig. Itachi und ich standen Rücken an Rücken umgeben von Leichen und deren noch lebenden Kameraden. Innerlich zitterte ich vor Anspannung, doch nach außen hin war mir nichts anzumerken. Niemand rührte sich und die Stille um mich herum machte es unerträglich hier zu stehen. Tausende Gedanken gingen mir durch den Kopf, desto mehr ich darüber nachdachte desto schlimmer wurde es.

Mit einem Mal spürte ich einen glühend heißen Schmerz zwischen den Schultern und ein gequälter Schrei verließ meine Lippen. Zuerst dachte ich das mich ein Kunai oder ähnliches getroffen haben mußte, doch es hatte sich noch immer niemand bewegt.

Nur Itachi hatte sich erschrocken zu mir umgedreht. Ein schlimmer Fehler wie sich herausstellen sollte. Die anderen nahmen diese kleine Unachtsamkeit als Zeichen um uns ein letztes Mal anzugreifen. Fünf von ihnen stürzten sich auf meinen Kampfgefährten der noch immer sein Gesicht zu mir gewannt hatte und nur unterbewußt auf die drohende Gefahr achtete. Besorgt fragte er mich. „Ist alles in Ordnung bist du verle...?“

Weiter kam er nicht, denn ich hatte ihn mit einem kräftigen Stoß zur Seite gestoßen und somit aus der Linie der Angreifer. Ich konnte es mir nicht erklären, doch mit einem Mal spürte ich so eine enorme Wut in mir wie ich es gar nicht von mir kannte. Es fühlte sich an wie ein Feuer das unaufhörlich loderte und immer stärker zu brennen begann.

Ich hatte plötzlich das Gefühl diese Typen töten zu wollen. Mein Kopf sagte zwar ich solle es nicht tun, aber der Zorn in mir wandelte sich merklich in abgrundtiefen Haß.

Als erneut zwei von ihnen auf mich zukamen dauerte es nur den Bruchteil einer Sekunde und sie lagen auch schon blutüberströmt am Boden. Doch es war nicht Itachi gewesen der mich vor ihnen gerettet hatte. Nein, ich hatte mir diesmal selbst geholfen. Mit fast schon überschwenglicher Freude hatte ich ihnen meine Waffen in den Körper gebohrt und fast schon belustigt dabei zugesehen wie sie noch kurz mit dem Tot gerungen und schließlich verloren hatten. Mein Körper setzte sich schon in Bewegung die restlichen Gegner kalt zu machen als mein Blick kurz zu Itachi huschte der neben dem Hokage am Boden saß und mich ebenso wie die anderen aus fassungslosen Augen anstarrte. In diesem Moment wurde mir plötzlich eiskalt, wie Sand in einer Eieruhr rieselte die Information über das Geschehene in mein Gehirn. Ich konnte es nicht glauben, ich hatte gerade zwei Männern das Leben genommen. Zitternd fiel ich auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen. Itachi und der Hokage, der sich mittlerweile wieder erholt hatte, schafften es zum Glück die anderen in die Flucht zu schlagen. Sofort kam mein Begleiter auf mich zu und kniete sich neben mich.

Noch bevor ich überhaupt wußte was ich tat fiel ich ihm um den Hals und lies meinen Tränen freien Lauf. „Ich... ich...ich wollte doch nicht... so wütend... und diese Schmerzen.“

Mehr bekam ich beim besten Willen nicht heraus. Itachi umschloß mich währenddessen mit beiden Armen und zog mich näher zu sich heran um mir anschließend beruhigend über den Kopf zu streicheln.

„Shhh...Ganz ruhig, alles wird gut. Beruhige dich.

Du kannst mir später erzählen was los war. Mach dir keine Gedanken.“

Seine Worten waren nicht mehr als ein Flüstern gewesen und doch hatte ich jedes einzelne verstanden. Vorsichtig hob er mich wieder auf meine Beine, jedoch ohne seine Umarmung auch nur für eine Sekunde zu lösen. Langsam steuerten wir auf das leicht angeschlagene Dorfoberhaupt zu und begleiteten ihn nach kurzer medizinischer Versorgung ins Dorf zurück.«
 

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Essen, endlich. Sie hatte es kaum noch erwarten können ihre Zähne endlich wieder in ein Stück Fleisch zu schlagen. Nach fünf Tagen Nulldiät konnte man ihr das auch nicht verdenken. Gut, sie hätte vermutlich auch ohne die letzten Tage zugeschlagen als würde in kürze eine Hungersnot ausbrechen, das tat sie nämlich immer. Dagegen war auch nichts einzuwenden, aber es grenzte schon an Unverschämtheit das sie dabei nicht ein Gramm zunahm. Doch egal, zurück zum Geschehen. Nachdem die anderen vom Training zurückgekommen waren und bemerkt hatten das meine Freundin wieder bei Bewußtsein war stürzten sie sich gerade zu auf sie. Jeder wollte ihr zuerst erzählen was vor ihrer Ohnmacht alles passiert war. Sie mußte sich die Ohren zuhalten, bei diesem Überfluß an Informationen konnte einem ja glatt der Appetit vergehen.

Zumal Kakashi sie bereits über alles Wichtige aufgeklärt hatte. So saßen sie nun alle bei Tisch und unterhielten sich ein wenig. Alle bis auf Asuka die sich lieber ihrem Essen zuwand, jedoch keines Falls unaufmerksam war. Ja, ja. Multitasking war doch was tolles. Es hatte eben doch seine Vorteile eine Frau zu sein.

[ Herr Gott. Wie können die nur so gelassen bleiben, obwohl sie wissen das wir in weniger als zwei Tagen alle ins Gras beißen werden. Egal was sie bei ihrem komischen Spezialtraining angestellt haben, gegen diesen Verrückten und seinen Anhang haben wir doch niemals eine Chance. Halt Moment, sagte ich wir, ich meine sie. Wenn ich mich auch noch einmische endet es in einer kompletten Katastrophe. So besteht wenigstens die Möglichkeit das ein oder zwei überleben.] Asuka war so in ihre Gedanken vertieft gewesen das sie gar nicht mehr dazu kam das Geschehen am Tisch mitzuverfolgen.

Erst ein lauter Schlag auf den Tisch lies sie erschrocken aufhorchen. Der Verursacher dieses Lärms war Naruto der offenbar gerade dabei war den Enkel unseres Gastgebers Tazuna zusammenzufalten. Dieser lief nämlich wenige Augenblicke später mit tränenüberströmtem Gesicht nach draußen. In ihrer beschützerischen, ja fast mütterlichen Art wollte meine Freundin bereits ausholen um unserem kleinen Knallfrosch ordentlich eins reinzuwürgen, da wurde sie aber schon von Sasuke und Mitsuki am Arm gepackt und wieder auf ihren Stuhl gedrückt. Kakashi tat mit einem bestimmten Kopfschütteln das Übrige und sie beruhigte sich wieder. Wenn sie genauer darüber nachdachte war sie froh darüber das man sie aufgehalten hatte. Die kleine Zitrusfrucht wäre sonst unfairer Weise zum Ablaßventil für Asukas innere Panik geworden.

Die ganze Situation machte sie einfach nervös. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken was bald passieren würde. Entschlossen stand sie auf und ging ins Bett. Der morgige Tag würde sicher die Hölle werden.

Sie sollte recht behalten. Am nächsten Tag, dem berechneten letzten Tag vor Zabuzas Wiederauferstehung, trainierten die Gen-nin bis zum umfallen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Naruto kam in dieser Nacht nämlich nicht nach Hause. Er war vor Erschöpfung beim Training eingeschlafen. Als Sasuke ihn am Morgen zurück ins Haus brachte entschloß Kakashi ihn erst mal ausschlafen zu lassen und mit Mimi-chan, Sasuke und Sakura allein loszugehen um den Brückenbauer zu beschützen. Die kleine Hexe, wie ihr Sensei sie seit dem Vorfall nannte, wurde ebenfalls vorsorglich zu Hause gelassen.

Ihr war das nur mehr als recht. Es bereitete ihr geradezu ein Vergnügen der jungen Hausherrin bei ihrer täglichen Arbeit zu helfen. Und diese nahm ihrerseits das Angebot gerne an. Es war wohl auch eine nette Abwechslung mal ein junges, ordentliches Mädchen im Haus zu haben. Nicht immer nur ihre beiden Schmutzfinken.

So machten sich die beiden Hausfrauen aus Leidenschaft daran dem Schmutz auf die Pelle zu rücken und Naruto der mittlerweile aufgewacht war machte sich auf den Weg zu den anderen.

Währenddessen tobte an der halbfertigen Brücke, bereits ein unerbittlicher kampf.

Der Nuke-nin aus Kirigakure war tatsächlich aufgetaucht und wie vermutet gehörte der Junge mit der Maske zu ihm. Doch dank des Extratrainings der letzten Tage gelang es Sasuke seinen etwa gleichaltrigen Gegner in Schach zu halten. Kakashi seinerseits kümmerte sich um den Schwertmeister und die beiden Mädchen schützten derweil den Brückenbauer. Alles in allem stand es nicht schlecht für meine Freunde. Ihr Klient war in Sicherheit. Was man von dessen Familie allerdings nicht behaupten konnte.

Diese wurde nämlich in der Zwischenzeit von zwei beauftragten Möchtegern Samurais angegriffen um Tazunas Tochter als Geißel zu nehmen. Inari und Asuka nahmen all ihren Mut zusammen um sich den mordlustigen Entführern entgegenzustellen und sie aufzuhalten. Leider vergeblich, doch das Schicksal schien es gut mit ihnen zu meinen. Denn in dem Moment in dem sie bereits mit dem schlimmsten gerechnet hatten, trat unser Überraschungsninja auf den Plan. Mit Hilfe seiner Kagebunshin dauerte es kaum zwei Minuten bis die Angreifer überwältigt waren. Dann machte er sich auf den Weg zur Brücke um auch dort einen mehr als überraschenden Auftritt hinzulegen.

Clever wie er in solchen Situationen nun mal war hatte er es geschafft die Lage der Ninjas dramatisch zu verschlechtern. Er hatte sich mit seinem unüberlegten Handel an die denkbar schlechteste Stelle Manövriert. In mitten von Hakus Kekkei-Genkai.«
 

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Schier endlose Erleichterung durchströmte mich als wir den Eingang zum Dorf passierten. Sofort kamen ein paar Wachleute auf uns zugerannt und begleiteten uns und den angeschlagenen Hokage zurück zu seinem Haus. Wortlos folgte ich dem Trott und richtete meinen Blick zu Boden. Das eben geschehene wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder tauchten die schmerzverzerten Gesichter meiner Gegner vor mir auf, wie sie zu Boden gingen und langsam ihr Leben aushauchten. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Die anderen schienen von meiner inneren Zerrissenheit nichts zu bemerken. Itachi hatte meine Hand beim betreten des Dorfes losgelassen um den dort wartenden Männern alles zu berichten was wir im Wald erlebt hatten. Meine Tränen waren mittlerweile zwar getrocknet, aber innerlich flossen sie noch immer in Strömen. Und als dann auch noch mein letzter Halt von mir gewichen war kostete es mich etliche Überwindung meine stoische Mine beizubehalten. Nachdem wir im Büro des Hokage angekommen und alle Formalitäten geklärt waren, durften wir uns zurückziehen. Der junge Uchiha an meiner Seite hatte beschlossen das es wohl das Beste war wenn wir nun nach Hause gehen würden. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden, mir war es ehrlich gesagt egal wohin wir gingen, oder ob wir überhaupt dort ankamen. In mir herrschte absolute Leere und ich hatte einfach nur das Bedürfnis mich irgendwohin zu legen und zu schlafen.

Schlafen und wenn ich aufwachen würde, wäre nichts von all dem passiert.

Doch das wäre wohl zu einfach gewesen. So ging ich stumm wie ein Fisch neben meinem Begleiter her, mir war im Moment einfach nicht danach mich zu unterhalten.

Itachi schien das bemerkt zu haben und so einigten wir uns wortlos darauf einfach nichts zu sagen. Ich lief so gedankenverloren durch die Gegend das mir überhaupt nicht auffiel das uns unsere Schritte gar nicht zurück zum Anwesen führten, sondern geradewegs in den Wald hinein. Erst als Itachi plötzlich stehen blieb und ich ihn um ein Haar umgerannt hätte bemerkte ich wo wir waren. Er hatte mich direkt zu einem wunderschönen Garten mitten im Wald geführt. Dieser Ort wirkte auf mich so fremd wie nichts das ich zuvor schon einmal gesehen hatte. Überall wuchsen elegante und von Blüten übersäte Bäume, deren Blätter sanft im Wind wehten. Umringt wurden diese von unzähligen Blumen, die in allen nur erdenklichen Farben leuchteten. Sogar ein kleiner Bach suchte sich leise plätschernd seinen Weg durch dieses Wunderwerk der Natur. Doch das Beeindruckendste war wohl mit Abstand die riesige Weide die im Zentrum des Gartens stand. Dieser Baum übertraf alles was ich bis dahin gesehen hatte. Ich schätze das er mindestens 800 Jahre alt sein mußte, wenn das überhaupt reichte. Ohne auch nur einen Ton von sich zu geben stand Itachi milde lächelnd neben mir und beobachtete mein staunendes Gesicht. Dann trat er langsam auf mich zu und nahm mich bei der Hand.

Sachte zog er mich in Richtung der gewaltigen Weide und setzte sich mit mir unter ihr schützendes Blätterdach. So saßen wir nun Schulter an Schulter an den Stamm gelehnt und lauschten. Ich schloß für einen Moment die Augen und entspannte mich merklich. Dieser Ort hatte so eine beruhigende Ausstrahlung. Überall konnte man den klaren Gesang der Vögel hören und das sanfte Rauschen der Weide tat dann ihr Übriges.

Am liebsten wäre ich für immer dort gesessen und hätte einfach alles um mich herum vergessen. Ein bitteres Lächeln stahl sich auf meine Lippen, das würde wohl nicht gehen. Und ich hatte recht, nach schier endloser Zeit wurde ich von dem geduldigen Uchiha neben mir angesprochen und so in die Wirklichkeit zurückgeholt. Er nahm meine Hand in seine und sprach.

„Was ist passiert? Was war während des Kampfes mit dir los?“

Er hatte mich nicht angesehen, nicht einmal die Augen geöffnet, doch ich wußte das alle seine Sinne auf mich fixiert waren und er auf eine Antwort wartete.

Die Wärme die mich seit unserem Aufenthalt hier von innen heraus gewärmt hatte schien spurlos verschwunden zu sein. An ihre Stelle trat nun eine Kälte die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein leises Wimmern verließ statt einer Antwort meine Kehle und die Tränen die ich so krampfhaft zurückgehalten hatte bahnten sich nun ungehindert ihren Weg über meine Wangen. Noch ehe ich mich versehen konnte befand ich mich auch schon mitten in einer trostspendenden Umarmung wieder. Mein Gegenüber hatte sich ohne zu zögern beim ersten Schluchzer zu mir umgedreht und seine Arme schützend um mich gelegt. Diese Geste veranlaßte mich nur dazu mich mit beiden Händen in sein T-Shirt zu krallen und hemmungslos zu weinen.

Zärtlich streichelte er mir über Kopf und Rücken und redete beruhigend auf mich ein. Nach vier Minuten etwa, die mir wie mehrere Stunden erschienen löste sich der Knoten in meinem Hals und ich begann mit zittriger Stimme zu erzählen was während des Kampfes passiert war, von den stechenden Schmerzen bis hin zum Verlust meiner Körperkontrolle. Er hatte mich nicht ein einziges Mal unterbrochen und auch als ich fertig war mit meinem Bericht sagte er nichts. Er schob mich nur ein Stück weit von sich weg damit er sich wieder an den Baum lehnen konnte, legte jedoch gleich wieder seinen Arm um meine Schultern und zog mich näher an sich heran. Ich legte noch etwas zögerlich meinen Kopf an seine Schulter und lauschte dem ruhigen Rhythmus seines Herzens. Erst jetzt fiel mir auf das sein Oberteil ziemlich naß geworden war und eine leichte Röte zierte mein Gesicht. Itachi selbst schien das nicht im geringsten zu stören, denn er hatte erneut die Augen geschlossen und machte den Eindruck als würde er schlafen.

Selbst vom vielen Weinen ganz müde geworden, tat ich es ihm gleich und war nur wenige Minuten später auch schon eingeschlafen.«
 

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Er hatte es mal wieder geschafft. Konnte man die Situation von Team sieben zuvor noch als ganz passabel einschätzen, so hatte sie sich jetzt, dank dem unpassenden Auftauchen unseres Überraschungsninjas, als völlig hoffnungslos entpuppt.

Naruto hatte sie alle aus dem Konzept gebracht. Denn geplant war eigentlich sein Auftauchen zu nutzen um Haku und seine Eisspiegel zu überwinden. Leider hatte der quirlige Anfängershinobi das aber nicht mitbekommen und so einfach das getan was ihm am sinnvollsten erschien, oder einfach nach dem meisten Spaß aussah.

Folglich war für Naruto alles in bester Ordnung, was nicht heißt daß das auch für die Anderen gegolten hätte. Kakashi hatte nun zwei Schüler um die er sich Sorgen machen mußte und die eindeutig in Gefahr schwebten. Sakura und Mitsuki hatten einen neuen Grund gefunden auszurassten und dabei den armen Tazuna zu Tode zu erschrecken und Sasuke, nun der hatte mal wieder den Jackpot geknackt. Dieser saß nämlich mit dem Verursacher allen Übels persönlich in einem Gefängnis, bestehend aus Eis, fest.

Alles in allem, die Lage war beschissen. Doch wie das nun mal so war, meinte es das Schicksal auch diesmal wieder gut mit dem Nudelsuppenjunky und seinen Teamkollegen. Sasuke hatte es in Folge der Gefahr geschafft sein Bluterbe, das Sharingan zu aktivieren. Von nun an lief der Kampf zwischen ihm und Haku wieder ebenso ausgeglichen wie zu Beginn des Kräftemäßens. Doch so leicht wollte der junge Jagdninja sich nicht geschlagen geben. Mit einer Finte lockte er den jungen Uchiha in eine Falle, weil er Naruto beschützen wollte. Durchbohrt von Dutzenden von Nadeln fiel der ältere der Uchihazwillinge zu Boden. Damit hatte der Kiri-nin sein Schicksal besiegelt. Hervorgerufen durch Trauer und Zorn wurde Naruto von Kyuubis unglaublicher Macht übermannt. Es dauerte kaum ein paar Minuten da hatte er den Kampf auch schon für sich entschieden. Kurz bevor er Haku auf dessen eigenen Wunsch hin töten konnte, sprang dieser jedoch zwischen Kakashi und Zabuza um diesen zu retten. Was darauf folgte waren einige dramatische Szenen in denen die ganze Tragweite dieses Auftrags zum Vorschein kam. Das ende war für beide Seiten überraschend verlaufen. Gatou wurde von Zabuza getötet, welcher letztendlich seinen Verletzungen erlag. Gatous Handlanger wurden von den Dorfbewohnern die Inari und zu meiner Überraschung auch Asuka zusammengetrommelt hatten verjagt.

Zur allgemeinen Erleichterung stellte sich heraus das Sasuke nicht Tot war, da Haku darauf verzichtet hatte auf die lebensbedrohlichen Punkte zu zielen. Mimi-chan und Sakura fielen ihm gleicher maßen um den Hals und waren einfach nur froh über den Glücklichen Ausgang. Eigentlich hatte auch meine beste Freundin vorgehabt Sasuke freudig zu umarmen so erleichtert war sie gewesen als er wieder aufstand. Doch diese Aktion blieb ihr letztlich verwehrt. Denn kaum war das Schlimmste überstanden, hatte sie sich auch schon wieder mit Kakashi in der Wolle.

„Was zum Teufel machst du hier Hexe? Hab ich dir nicht gesagt du sollst bei den anderen im Haus bleiben?“

„Damit ich mich von ein paar blutrünstigen Samurais abschlachten lassen kann?

Das würde dir so passen, was Strohkopf?“

„Strohkopf? Paß auf was du sagst! So spricht man nicht mit seinem Sensei.“

„Pah von wegen Sensei. Wir wären bei jeder streunenden Katze besser aufgehoben als bei dir! Und außerdem hab ich die Schnauze voll. Sobald wir im Dorf zurück sind werde ich den Hokage bitten mir eine andere Aufgabe zu geben.“

„Gut, ich wollte nämlich das Selbe tun sobald wir zurück sind.“

Und so ging das noch den ganzen Weg nach Konoha, wie mir Mimi-chan und Naruto später noch erzählten. Sie hatten es Sasukes schier endloser Geduld und der Tatsache das Kakashi immer noch ihr Lehrer war, zu verdanken das die restlichen Gruppenmitglieder darauf verzichtet hatten die beiden im nahe gelegenen Fluß zu ertränken. Doch man konnte behaupten was man wollte, ihr erster Auftrag war ein voller Erfolg gewesen. Einen solchen Auftrag hatte wohl noch kein Ge-nin Team erfüllen müssen. Und im stillen mußte ich ihm zustimmen. So etwas passierte eben nur Team sieben.«
 

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Während Itachi und ich noch immer in dem geheimen Garten mitten im Wald lagen und vor uns hindösten. Und Team sieben gerade auf dem Rückweg von ihrer ersten gemeinsamen Mission waren, flatterte völlig unbemerkt ein harmlos wirkender Brief im Hause Uchiha ein. Wer hätte gedacht daß so ein kleines Ding solch ein Chaos auslösen könnte wie es bald der Fall war. Nun gut die Herr der Ringe Fans werden nun ein wissendes Lächeln aufsetzten, aber das hat jetzt nichts mit meiner Geschichte zu tun.

Nichtsahnend ging Mikoto wie jeden Tag zum Briefkasten und holte die Post ins Haus.

Fugaku der damals ausnahmsweise schon früh nach Hause gekommen war saß, Zeitung lesend und Kaffee trinkend, im Wohnzimmer als seine Frau ihm einen an ihn adressierten Brief entgegenstreckte.

Teilnahmslos nahm er ihn an und begann damit ihn zu lesen. Gott sei Dank hatte Mikoto noch immer phantastische Reflexe. Andernfalls hätte sie eine Fontäne kochendheißen Kaffees abbekommen, welcher gerade von ihrem Mann sehr großzügig im Zimmer verteilt wurde.

„DAS IST DOCH UNMÖGLICH!“ Schrie er durchs ganze Haus. „Das muß ein Fehler sein. Ich werde das sofort mit dem Hokage besprechen.“

Gesagt, getan. Zu schnell als daß das menschliche Auge es hätte mitbekommen können, war er auch schon aus dem Zimmer gestürmt. Eine etwas bedröppelte Kunoichi zurücklassend. Jene nahm nun das ominöse Schriftstück zur Hand und begutachtete es. Ein breites Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie begann damit, ein fröhliches Lied summend, das Haus auf Vordermann zu bringen.
 

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Im Büro des Hokage:

Der gute Sarutobi saß gerade an seinem Schreibtisch und bearbeitete die letzten Formulare dieses Tages als es plötzlich energisch an der Tür klopfte. Mit einem freundlichen „herein“ forderte er seinen Besucher auf den Raum zu betreten.

Im nächsten Moment bahnte sich eine Wolke aus Zorn und Entrüstung ihren Weg von der Tür zum Schreibtisch. Der Hokage verspürte plötzlich das dringende Bedürfnis sich eine Winterjacke aus dem Schrank zu holen. Aber als Dorfoberhaupt lies er sich das natürlich nicht anmerken.

„Fugaku mein Freund. Was führt dich zu mir?“

Ein leises Grummeln verließ die Kehle des angesprochenen, der offenbar krampfhaft um etwas Höflichkeit bemüht war.

„Hokage-sama.“ Setzte er an. „Ich habe heute Nachmittag einen Brief von euch erhalten und nun ja, euch muß da wohl ein Fehler unterlaufen sein.“

„Keines Wegs. Ich überprüfe alles meine Dokumente sehr Sorgfältig. Oder wollt ihr mir etwa unterstellen daß ich meine Arbeit nicht richtig mache.“

„Das würde ich behaupten. Aber das kann doch nicht wirklich euer Ernst sein.

Denkt noch einmal darüber nach.“

„Ich wüßte nicht warum. Die Beiden geben in jeder Beziehung ein hervorragendes Paar ab. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“

„Aber sie ist völlig ungeeignet. Ich meine sie hat doch überhaupt keine Erfahrung.“

Fugaku mußte sich schwer zusammenreißen um nicht laut loszuschreien. Die Pläne des Dorfoberhauptes behagten ihm ganz und gar nicht.

„Das wird sich mit der Zeit schon geben, keine Sorge. Deshalb habe ich sie ja auch einem unserer besten Männer anvertraut.“

„Das ist ja gerade der Grund. Es will mir nicht in den Kopf warum ihr darauf beharrt dieses Dahergelaufene...[Miststück]... Mädchen zum Mitglied unserer Anbueinheiten zu machen, aber wenn ihr darauf besteht muß ich mich wohl damit abfinden. Was ich aber auf keinen Fall tolerieren werde ist, daß mein Sohn noch mehr seiner wertvollen Zeit darauf verschwendet den Babysitter für diese Anfängerin zu spielen.“

„Nun ist es aber genug, Fugaku. An meiner Entscheidung ist nichts mehr zu ändern. Itachi wird mit Hikari zusammen ein Anbuteam bilden und dabei bleibt es.“

„Aber warum nur die Beiden? Meiner Erinnerung nach besteht ein Team aus mehr als zwei Personen.“

„Glückwunsch, dein Gedächtnis hat also nicht nachgelassen. Du hast recht, aber aufgrund der gestiegenen Zahl unserer Anbu können wir es uns leisten mehrere kleine Gruppen zu bilden.“

[Heutzutage darf sich wohl jeder Vollidiot Anbu nennen. Ich muß mir schnellstens was einfallen lassen.]

Das Clanoberhaupt der Uchihas biß sich gedankenverloren auf die Unterlippe. Seine Gedanken rasten doch es fiel ihm nichts mehr ein was er als Vorwand hätte einbringen können. Zumindest nichts was er sich getraut hätte vor dem Hokage auszusprechen.

„Hör mal Fugaku. Du mußt lernen loszulassen. Kinder werden nun mal erwachsen und gehen ihrer eigenen Wege. Itachi ist immerhin schon 19.“

Hatte er sich gerade verhört, oder hatte der stärkste Ninja dieses Dorfes gerade eben jenen Nonsense von sich gegeben den er zu verstehen geglaubt hatte?

Fugaku entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Als er endlich begriff worauf sein Vorgesetzter hinaus wollte.

[Oh nein. Nur über meine Leiche. So weit wird es gar nicht erst kommen. Das werde ich zu verhindern wissen. Und ich weiß auch schon wie.]

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf verließ der Meister des Unheils das Büro und marschierte gut gelaunt in Richtung seines Anwesens. Ich ahnte damals noch nicht was mich von diesem Tag an noch alles erwarten würde.«

Der Preis für mein Leben.

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Während Fugaku bereits mit seinen Intrigen beschäftigt war, ging das Gespräch im Büro des Hokages noch weiter. Ein kräftiger Mann mit Zigarette stand neben dem Schreibtisch und hörte dem älteren aufmerksam zu.

„Es ist zum verzweifeln Asuma. Er sieht es einfach nicht, oder er will es nicht sehen. Itachi hat sich verändert, seit damals als er noch dein Schüler gewesen ist.“

„Ich weiß. Ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, was aus dem Jungen geworden ist, den ich damals kennen gelernt habe. Als er aus der Akademie kam, hatte er viel Ähnlichkeit mit seinem Bruder, still und unberechenbar, aber im Grunde ein aufgewecktes Kind.

Ich bin sicher Kakashi wird noch viel Spaß mit dem Jungen haben.“

„Vermutlich, aber um Sasuke mache ich mir keine Gedanken.

Er und seine Schwester beißen sich schon durch, aber Itachi macht mir Kummer.

Ich mache mir langsam Vorwürfe ihn so früh zu den Anbu geschickt zu haben.

Er hat sich von der Außenwelt abgeschottet und läßt niemanden, außer seinem Bruder vielleicht, an sich heran. Er verbirgt es zwar sehr gut, doch die Trauer in seinen Augen ist deutlich zu erkennen. Sie wirken manchmal so leer und kühl.

Doch seit dieses Mädchen aufgetaucht ist, so scheint es mir, haben sie einen warmen, fröhlichen Glanz.“

„Wie kommt es eigentlich daß ihr euch auf einmal so viele Gedanken um den Jungen macht? Das hat doch sicher einen Grund.“

„Du hast Recht. Vor kurzem kam Sasuke zu mir und wollte mit mir über ihn sprechen.

Er macht sich offensichtlich auch Sorgen um seinen großen Bruder.

Er hat mir erzählt daß Fugaku und Itachi eine heftige Auseinandersetzung hatten und sein Bruder ihren Vater ohne Vorwarnung angegriffen hat.“

„Ich nehme an es ging um das Mädchen, wie hieß sie noch, Hikari?“

„So ist es. Aber das ist nicht der Punkt der mich so beunruhigt, sondern die Tatsache daß der Junge ihn Angegriffen hat. Ich befürchte etwas ähnliches schon seit längerem und dieser Vorfall bestätigt das.“

„Dann solltet ihr ihn besser aus dem Anbudienst entlassen.“

„Wenn das so einfach wäre, aber ich kann nicht einfach einen unserer Leader ausschließen. Außerdem würde Fugaku das nie im Leben zulassen.“

„Deshalb machst du die Kleine also zu seiner Partnerin und steckst sie in ein Zweierteam.“

Der alte Mann lächelte verschmitzt unter seinem Hut hervor.

„Besondere Situationen erfordern eben besondere Maßnahmen.

Laß uns abwarten was passiert, mehr kann ich im Moment nicht für ihn tun.“«
 

»

Sie hatten es geschafft, endlich. Team sieben war, mehr oder weniger unbeschadet, von ihrer ersten Mission zurückgekehrt.

„Endlich sind wir wieder zu Hause. Ich hab schon gedacht wir finden nie zurück, Dattebayo! Also bis dann.“ Naruto, gut gelaunt wie immer, lief der Gruppe voran und machte sich, nach einer kurzen Verabschiedung, auf den weg zu seiner heißgeliebten Nudelsuppen Bude. Mitsuki und Sasuke hatten das nur am Rande wahrgenommen.

Den Beiden war einfach unbegreiflich wie diese Nervensäge nach dieser Wanderung noch so gut drauf sein konnte. Nicht daß der Weg besonders anstrengend gewesen wäre, aber ihre Begleiter waren es in jedem Fall. Gemeint waren Kakashi und Asuka, welche sich den gesamten Weg vom Wellenreich bis hin zum Stadttor von Konoha ununterbrochen gestritten hatten. Die ersten fünf Kilometer hatten sie es ignoriert, die nächsten zehn hatten sie es zähneknirschend hingenommen. Etwa acht Kilometer vor dem Dorf waren Mimi-chan und Sakura die Kragen geplatzt und sie hatten sich mit vereinten Kräften auf den Ursprung ihrer nervlichen Folter gestürzt, vergeblich.

Nun waren sie bereits seit einer geschlagenen halben Stunde wieder hier und die Beiden lagen sich immer noch in den Haaren. Das war eindeutig zu viel.

Er hatte eine Engelsgeduld und war eigentlich nicht der Typ der sich in anderer Leute Angelegenheiten einmischte, aber alles erreichte mal seine Grenzen.

Und im Moment war es Sasukes Geduldsfaden der selbige erreichte.

„Jetzt haltet verdammt noch mal eure Klappen!

Euer Gezeter geht mir langsam aber sicher auf die Nerven. Wenn ihr nicht in den nächsten fünf Sekunden den Mund haltet, dann stopf ich ihn euch mit etwas, von dem ihr garantiert nie wieder aufwacht. Ist das bei euch angekommen, ja?

Schön, dann können wir jetzt vielleicht mal nach Hause gehen.“

Betretenes Schweigen. War das gerade eben Sasuke gewesen, der sie so zusammengefaltet hatte? Asuka schauderte, ihr war mit einem Mal nicht mehr nach reden zumute. Auch Kakashi schien nicht sonderlich erpicht darauf zu sein mit der Diskussion vortzufahren. Sasuke hatte nicht einmal die Stimme erhoben, doch sie hatte mit einem Mal einen solch schneidenden Unterton gehabt, daß die Beiden angesprochenen sofort verstummten und ihre Gesichter leicht an Farbe verloren.

Seine Sharingan unterstrichen diese Worte gekonnt, niemand zweifelte auch nur eine Sekunde an dem was er gesagt hatte und so löste sich die kleine Gruppe doch recht schnell auf. Kakashi machte sich auf den Weg in Richtung Hokage, vermutlich um seinen Bericht abzugeben. Sakura schlich sich mit einem „Bis morgen“ davon. Der kleine Wutausbruch seitens ihres Schwarms hatte wohl auch bei ihr seine Wirkung nicht verfehlt. Es war aber auch schwierig diesen Jungen richtig einzuschätzen. Man konnte nie wissen was er für Mittelchen mit sich rumtrug. Nachdem ich seine persönliche Giftfabrik, in Form von wunderschönen Blumen, zwei Wochen lang versorgen mußte, traute ich ihm alles zu. Zudem schwor ich mir, nie wieder einem seiner Kunai zu nahe zu kommen, ob er sie nun in der Hand hielt oder nicht.

Als das nun geklärt war machten sich die Uchihazwillinge, gefolgt von Asuka auf den Weg zum Anwesen. Die genervten Gesichter die sie bei ihrer Ankunft machten fügten sich sogleich perfekt in die allgemeine Stimmung dort ein.

Ich nehme an unser Anblick war einfach atemberaubend, wie wir übersät mit Blutergüssen und Prellungen, auf dem Küchenboden saßen.

Umgeben von einem Chaos wie es wohl noch nie zuvor ein Uchiha hier erblickt hatte.

Was passiert war wollt ihr wissen? Nun laßt es mich so sagen, es hatte beim Frühstück eine Schlagkräftige Meinungsverschiedenheit gegeben. Itachi und ich waren am Tag zuvor erst spät nach Hause gekommen und hatten so niemanden mehr angetroffen. Wenn ich so darüber nachdenke, war das wohl auch besser so gewesen. Doch als wir nun alle am morgen, gemeinsam am Tisch saßen und essen wollten war es auch schon geschehen. Angefangen hatte alles mit einem unscheinbaren, kleinen Brief den Fugaku mir auf den Teller warf und lediglich mit einem „lies“ kommentierte. Sein Sohn hatte mir dabei neugierig von der Seite über die Schulter geschaut und strahlte über das ganze Gesicht, als er die Nachricht gelesen hatte. Mir selbst verschlug es glatt die Sprache, das konnte er doch nicht ernst meinen. Doch da stand es, Schwarz auf Weiß, die Unterschrift lies ebenfalls keinen Zweifel zu. Verzweifelt sah ich zu meinem Sitznachbarn herüber, ihn schien das Ganze nicht im geringsten zu stören, eher im Gegenteil.

Ich glaube ich habe ihn nie so fröhlich gesehen wie in diesem Moment.

Das Selbe schien auch der Hausherr zu denken, denn er quittierte das Ganze mit einer abfälligen Bemerkung in meine Richtung. Sofort war das Lächeln auf seinem Gesicht wie weggewischt. Er zischte seinem Vater eine giftige Antwort entgegen, auf die eine nicht weniger freundliche folgte. So nahm das Schicksal seinen Lauf und es kam, wie es kommen mußte. Ein Wort ergab das Andere und der Streit war auch schon in vollem Gange.

Ich war wirklich erstaunt gewesen daß Itachi so laut werden konnte. Und seine Mutter erst, die ärmste wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, bei den Schimpfwörtern die ihr Erstgeborener so beherrschte. Fugaku seinerseits hatte auch einiges zu sagen gehabt, ebenfalls so, daß es auch ja jeder mitbekam. Um es kurz zu machen, die Situation sah folgendermaßen aus. Itachi war wütend und zeigte dies auch, sein Blick war wirklich furchterregend. Habe ich schon erwähnt daß ich an diesem Morgen das erste Mal eine Kostprobe des Sagenumwobenen Sharingans zu sehen bekam. Faszinierend und sehr beängstigend, wenn ihr mich fragt. Auch sein Vater hatte die bedrohliche Gabe aktiviert und alles sah nach einem Kampf aus. Doch die Hausherrin warf sich todesmutig zwischen die beiden Kontrahenten und trennte diese. Für den Moment sah es so aus als würden sie sich wieder beruhigen, aber nur für einen kurzen Augenblick. Mikoto hatte sich kurz von ihnen entfernt und wollte mich ins Nebenzimmer bugsieren, da war es auch schon zu geschehen. Fugaku beugte sich zu seinem Ältesten herüber und flüsterte ihm böswillig etwas ins Ohr, das Nächste was ich hörte war ein harter Schlag und Meister Unheils Aufschlag auf dem Boden. Fassungslos standen Mikoto und ich im Raum und starrten die Beiden an.

„Sag das noch einmal und ich töte dich.“ Diese Worte lagen im Raum wie Blei.

Unfähig etwas zu tun beobachtete ich das Geschehen. Itachi, der Sprecher dieser Warnung, hatte sich zum gehen gewannt und wollte mich gerade bei der Hand nehmen, als ich hinter ihm eine Bewegung ausmachte. Kurz darauf passierte was passieren mußte.

Ich kassierte einen Schlag wie ich ihn im Leben noch nicht bekommen hatte.

Meine Eltern hatten mich nie etwas von körperlicher Züchtigung gehalten und auch sonst geriet ich nie in solche Situationen, doch diesmal verhielt es sich anders.

Es war mehr ein Reflex, denn freier Wille gewesen, der mich im Moment seines Angriffes nach Vorne schnellen lies um dem jüngeren zu helfen. Keuchend ging ich zu Boden und ein kleines Rinnsal Blut floß aus meinen Mundwinkeln. Im nächsten Moment spürte ich, wie mich jemand an den Haaren packte und gewaltsam nach oben zog. „Siehst du? Ich hab dir doch gesagt die Ziege taugt zu nichts. Du solltest endlich aufhören deine Zeit mit diesem Nichtsnutz zu verschwenden.“ Nachdem diese Worte gesprochen waren herrschte absolute Stille im Raum. Unsanft wurde ich fallen gelassen. Die Schmerzen des Schlages waren zunächst nicht besonders stark gewesen, doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer.

Gepeinigt von einer unerträglichen Hitze, die sich über meinen ganzen Körper ausbreitete, lag ich in einer Ecke und wimmerte leise vor mich hin. Eine kochende Wut stieg in mir auf, welche nur noch von dem tiefen Gefühl der Gekränktheit, welche ich den harten Worten Fugakus zu verdanken hatte, übertroffen wurde. Itachi, der das Alles mit angesehen hatte, zitterte vor Anspannung. Ich konnte es regelrecht fühlen, sein Zorn erstreckte sich durch das gesamte Zimmer. Noch ehe ich einmal Blinzeln konnte, stand er auch schon direkt vor seinem Vater. Das Einzige Geräusch das in den nächsten Sekunden zu hören war, war das Zersplittern einiger Knochen. Der Erbe des

Uchiha-clans hatte Fugaku grob am Arm gepackt und diesen ohne zu zögern auf dessen Rücken gedreht, bis er schließlich gebrochen war. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht kniete das Clanoberhaupt vor seinem ältesten Sohn, doch so leicht gab er sich nicht geschlagen. Wie aus dem Nichts wurde der gesamte Raum in eine mächtige

Gen-jutsu gehüllt.

In den nächsten fünf Minuten mußten sowohl Itachi, als auch sein Gegner, eine Menge einstecken. Zwar war mein Verteidiger seinem Angreifer Körperlich absolut überlegen, doch hatte selbiger einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, Erfahrung. Unter enormem Kraftaufwand gelang es ihm letztendlich Itachi zurück zu schlagen, so daß dieser leicht schwankend zu Boden ging. Er wollte sich gerade wieder aufrappeln und erneut auf Fugaku losgehen, da verschwamm mein Blick. Bis zu diesem Punkt des Kampfes, konnte ich mich an jedes Detail genaustens erinnern, doch durch einen erbarmungslosen Stich zwischen den Schultern wurde ich Ohnmächtig. Als ich wieder aufwachte lagen sowohl Itachi, als auch Fugaku und Mikoto bewußtlos am Boden.

Die Küche glich einem Schlachtfeld, überall klebte Blut an den Wänden und mein einziger Trost war, daß die anderen Anwesenden ebenfalls kurz nach mir erwachten. Der Verursacher dieses heillosen Chaos, drehte sich wortlos um und marschierte zur Türe hinaus. Ich vermutete er würde wohl zu einem Arzt gehen, so zugerichtet wie er aussah. Mikoto holte, ebenfalls wortlos, Verbandszeug und Desinfektionsmittel.

Ich wollte unbedingt wissen was passiert war, doch eine innere Stimme sagte mir ich solle besser den Mund halten. Wie dem auch sei. Etwa eine halbe Stunde später standen also unsere Heimkehrer in der Tür und beobachteten verdutzt das Geschehen vor ihnen. Asuka und Mimi-chan kamen besorgt auf mich zu und zerrten mich kurze Zeit später auf mein Zimmer, Sasuke tat es den Beiden mit Itachi gleich. Einen solchen Empfang hatten sie sich wohl nicht vorgestellt, doch das war für mich zur Zeit eher Sekundär. Ich wollte nur noch ins Bett und den Tag noch mal von vorne beginnen.

Und hätte ich gewußt, was er und vor allem die Nächsten, noch so alles für mich bereit hielten, dann hätte ich das auch getan.«
 

»

Die Stimmung im Hause Uchiha konnte man mit nur einem Wort beschreiben, ziemlich bedrückt. Meiner Meinung nach hätte es völlig am Boden besser getroffen, doch so viel Blöße gab man sich in dieser Familie nicht. Es hatte ja schließlich nur geschlagene drei Tage gedauert, bis man die beiden Streithähne dazu bewegen konnte, wieder an einem Tisch zu essen. Das hieß ja noch lange nicht, daß man miteinander reden mußte.

Überhaupt waren die Mahlzeiten, seit dem Vorfall beim Frühstück, extrem ruhig geworden. Um es genauer zu sagen, niemand sprach auch nur ein Wort. Itachi war viel zu sehr damit beschäftigt seinen Vater zu ignorieren, welcher es ihm gleichtat.

Ich saß, noch immer etwas verschüchtert, zwischen den Zwillingen die ihrerseits dabei waren, gemeinsam mit Asuka einen neuen Rekord im „Ich durchbohre Fugaku mit Blicken“ aufzustellten. Offenbar hatte er mit seinem Wutausbruch noch mehr ruiniert, als nur die Kücheneinrichtung. An und für sich wäre die Situation ja noch einigermaßen erträglich gewesen, wäre da nicht Mikoto, sie hatte definitiv das meiste Mitgefühl verdient. Ähnlich einem geprügelten Hund schlich sie nun schon seit geraumer Zeit durchs Haus, jedoch immer darum bemüht sich nichts anmerken zu lassen.

Es war einfach nur zum heulen, ich machte mir unheimliche Vorwürfe für das was passiert war. Ein inneres Gefühl sagte mir zudem daß auch die Anderen, allen voran Itachi und Mikoto, im Moment nicht gut auf mich zu sprechen waren. Keiner der Beiden wollte mir mehr in die Augen sehen und auch zum Training war ich seit längerem nicht mehr gegangen. Itachi hatte es vorgezogen ohne mich zu gehen und ließ mich einfach zurück. Etwas schrecklicheres hätte er mir gar nicht antun können, ich haßte es wenn ich mich irgendwo aufhielt wo ich unerwünscht war. Mir war jedes Mal so elend zu mute wenn meine Freundin, die übrigens mittlerweile eine Ausbildung zur Medic-nin machte, das Haus verließ. Kakashi hatte sich beim Hokage für diese Lösung eingesetzt und es schien sich tatsächlich auszuzahlen. Sie war zwar eine unheimlich schusselige Kunoichi, aber als angehende Ärztin blühte sie regelrecht auf, ich freute mich sehr für sie.

Auch die Zwillinge ließen mich den Tag über allein, immerhin hatte sich an ihren Trainingszeiten nichts geändert. Ich fühlte mich dann immer so verlassen und in Mikotos Nähe getraute ich mich nicht. So zog ich es vor, mich in Sasukes Gewächshaus zu verschanzen und zu warten bis die Anderen am Abend wieder kamen.

Über eine Woche ging das so, eine Woche in der ich mich am liebsten von der nächst gelegenen Brücke gestürzt hätte. Mit einem Mal sehnte ich mich nach der Welt aus der ich gekommen war und jeden Tag den ich alleine zwischen den Blumen verbrachte und nachdachte wurde dieser Wunsch stärker und stärker. Eines Mittags hielt ich es nicht mehr aus und ich begann, mit Tränen überströmtem Gesicht, durch die Stadt zu rennen. Zu meinem Glück regnete es, weshalb sich außer mir kaum noch jemand auf den Straßen aufhielt. Ich achtete nicht einmal darauf wo ich überhaupt hin lief, meine Füße trugen mich einfach und ich wollte nicht darüber nachdenken, solange meine Kräfte mich noch nicht verließen. Es waren bestimmt schon fast zwei Stunden vergangen bis, ich völlig erschöpft stehen blieb und auf die Knie sank. Das hätte ich mal besser gelassen. Da meine Augen noch immer durch eine Flutwelle an Tränen geblendet waren, war ich mir nicht direkt bewußt wo ich war. Ohne es zu wissen, saß ich gerade auf einem See. Mein Chakra mußte sich während des Laufens selbständig gemacht haben und trug mich nun, auf der vom Regen aufgewühlten Wasseroberfläche.

Ich wollte mich gerade erheben, als ich plötzlich spürte wie mich das letzte bißchen Kraft verließ und ich unterging. Eigentlich war ich immer eine recht gute Schwimmerin gewesen, doch in diesem Moment war ich vollkommen unfähig mich auch nur zu bewegen. Gelähmt vor Angst schossen mir die Bilder des Busunglücks wieder in den Kopf, die Schreie der Menschen, das zerbersten des Glases und der Druck des unendlich kalten Wassers. Die Dunkelheit drohte mich zu verschlingen, ich konnte es regelrecht spüren. Zunehmend geriet ich in Panik, ich wollte noch nicht sterben.

Was für eine Ironie, obwohl ich in einer anderen Welt gelandet war, die mir bisher mehr Kummer gebracht hatte als ich es sonst gewohnt war, war mein Überlebenswille stärker als jemals zuvor. Unter Aufbringung meiner aller letzten Kraft versuchte ich verzweifelt an die Oberfläche zu kommen, doch es war hoffnungslos. Die mir verbleibende Luft war bereits aus meinen Lungen entwichen und ich drohte langsam aber sicher ohnmächtig zu werden. Meine Augenlieder senkten sich und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Da spürte ich plötzlich einen gewaltigen Ruck an meinem Arm, etwas zog mich nach oben. Kurze Zeit später befand ich mich am rettenden Ufer und neben mir saß, naß bis auf die Knochen mein Retter. Er hatte mich also erneut gerettet, Itachi. Eigentlich hätte ich glücklich darüber sein müssen ihn zu sehen, doch das war ich nicht. Noch immer am ganzen Leibe zitternd merkte ich wie er mir seine Hand auf die Schulter legen wollte.

Mit einem energischen „Faß mich nicht an“ schlug ich sie jedoch beiseite. Im Bruchteil weniger Sekunden war meine Panik blankem Haß gewichen. Etwas verwirrt sah mein Gegenüber mich an. „Hikari, was ist denn? Geht es dir...“ Klatsch. Noch bevor er aussprechen konnte, hatte ich ihm auch schon eine Ohrfeige verpaßt. „Was geht dich das an? Laß mich in Ruhe! Hast du das verstanden?“ Hatte er offenbar, denn sein Blick wechselte schlagartig von besorgt zu absolut emotionslos. Ich jedoch verstand nicht das Geringste.

Meine Lippen bewegten sich, ohne daß ich auch nur das kleinste bißchen Einfluß darauf hatte. Ein mir mittlerweile nur zu gut bekannter Schmerz durchfuhr mich und ich schloß gequält meine Lieder. Dann plötzlich sah ich sie, die Beiden Schlangen denen ich dieses Unglück zu verdanken hatte. „Wer seit ihr und was wollt ihr von mir?

Und vor allem, was tut ihr da? Hört auf, so etwas würde ich nie sagen!“

„Aber, aber mein Kind. Du sagst es doch gerade, dein kleiner Freund zumindest scheint es gehört zu haben.“ Hämisch grinste mir dieses weiße Geschöpf entgegen.

„Ganz genau. Immerhin ist das hier dein Körper und deine wahren Gefühle.“

„Das ist eine Lüge! Ich will das nicht! Warum tut ihr das?“

„Dummes Mädchen. Das war der Preis dafür, daß wir dich am Leben gelassen haben. Du bekommst unsere Kräfte und wir deinen Körper.“

„Dann wart ihr das also, damals im Wald?“

„Genau. Dieser Anblick war einfach köstlich. Ich liebe den Gesichtsausdruck dieser Würmer wenn sie dem Tod ins Auge sehen und erkennen daß es mit ihnen zu Ende geht.“

Das eben gehörte verschlug mir glatt die Sprache, was sollte ich nur tun. Mein Kopf raste und ich hatte höllische Schmerzen. Sie waren so unerträglich, daß ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wußte nur eines, diese beiden Ungeheuer mußten hier verschwinden. Es war ein seltsames Gefühl, ich sah durch meine Augen und doch wieder nicht. Ich konnte, wie in einem Film sehen wie mein Körper vor Itachi saß und mit ihm redete. Worte, die mit keinem Gift der Welt zu vergleichen gewesen wären, verließen die Lippen dieses Körpers und die Person ihm gegenüber hörte nur stumm zu. Er verbarg es gut, zu gut als daß es jemandem hätte auffallen können.

Doch aus meiner derzeitigen Position heraus konnte ich es deutlich fühlen.

Seine Enttäuschung und der Schmerz, den ich ihm offensichtlich bereitete. Es lag die selbe Trauer in seinem Blick wie an jenem Tag, an dem er mich gefunden hatte.

Nun, wo ich darüber nachdachte fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Dieser Ort hier war nur wenige Schritte von jener Stelle entfernt, an der er mich vor etwa drei Monaten aufgefunden hatte. Mit einem Gesichtsausdruck den ich noch nie bei ihm gesehen hatte, gab er dem bösartigen Wesen vor sich Antwort auf dessen Provokation. Darauf war ich nicht gefaßt gewesen, es fühlte sich an als würde im nächsten Moment meine Seele zerrissen. Noch heute steigen mir Tränen in die Augen, wenn ich an seine Worte denke und so wage ich es nicht sie wieder zu geben, aus Angst sie könnten sich doch noch bewahrheiten. Ich wollte daß es endlich aufhörte, ich konnte diesen Anblick nicht mehr länger ertragen. All meine Energie zusammen suchend, stürzte ich mich auf diese Ausgeburten der Hölle, mit Erfolg.

Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, doch für den Augenblick gelang es mir sie zurückzuschlagen und mein Bewußtsein wieder zu erlangen. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken was ich überhaupt tat, versiegelte ich seine Lippen, aus denen so vieles kam das ich nicht hören wollte, mit den meinen.

Der Kuß dauerte nur wenige Sekunden, doch er löste in mir eine Flutwelle von Emotionen aus, die ich nicht beschreiben kann, so etwas erlebte ich zum ersten mal.

„Bitte hör auf.“ Schluchzte ich. „Hör auf, du mußt mir zuhören, bitte.“ Verzweifelt hatte ich meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen und krallte mich in seine nasse Kleidung.

„Du mußt das Alles vergessen.“ Mit diesen Worten auf den Lippen wurde ich Ohnmächtig. Das letzte was ich heraus bringen konnte war ein „Itachi, du darfst mich nicht hassen.“«

Ein Schrecken namens Kikyo.

»

Wie unter einem Stromschlag fuhr ich auf.

[Was war das? Hab ich geträumt?]Hecktisch sah ich mich um.

Ich saß in meinem Bett und die trockene Kleidung die ich am Leib trug, bestätigten meinen Verdacht.

[Ich hab also nur schlecht geschlafen, aber es war alles so real.]

Ein unangenehmes Schaudern durchzog meinen Körper, als ich mir die Bilder noch einmal ins Gedächtnis rief. Den Kopf schüttelnd stieg ich aus dem Bett und zog mir etwas anderes an. Ich mußte mich irgendwie beschäftigen, deshalb beschloß ich ins Gewächshaus zu gehen. Dieser Platz war für mich in den letzten Wochen, zu einem Ort der Ruhe und Geborgenheit geworden. Was eigentlich verwunderlich war, da ich mit Blumen und Gartenarbeit eigentlich nie etwas hatte anfangen können. Hätte meine Mutter mich so gesehen, sie hätte wohl nicht geglaubt daß ich ihre Tochter war.

[Wie es ihr wohl geht? Sicher ist sie traurig darüber daß ich nicht mehr da bin.

Ich wünschte, ich hätte ihr wenigstens Lebewohl sagen können.

Ich vermisse sie. Ob es Asuka wohl genauso geht?]

Ich weiß nicht warum ich ausgerechnet in diesem Moment an sie denken mußte, aber es hatte etwas tröstendes zu wissen, daß es Menschen gab, denen man etwas bedeutete. Doch dieser Trost hatte einen bitteren Beigeschmack, denn er ging mit brennenden Schuldgefühlen einher. Ich hätte niemals für möglich gehalten, daß sie mir jemals so fehlen würde. War ich doch sonst auch nicht gerade ein Kind, das seiner Mutter am Rockzipfel hing. Das ganze Ausmaß dieses Unfalls drang mit einem Mal auf mich ein. Meine Knie wurden weich und ich kauerte mich neben eine hohe Topfpflanze in die Ecke. [Ich war so selbstsüchtig. Deshalb ist mir das gar nicht aufgefallen, ich bin ja so dumm. Asuka hatte recht, wir gehören hier gar nicht her.] Innerlich war mir nach weinen zu mute, doch nicht eine Träne entwich mir.

Ich wollte nicht mehr weinen, es hatte ja doch keinen Sinn.

Resignierend schloß ich die Lieder. Das Nächste was ich hörte war eine Tür, die sachte aufgeschoben wurde, dann stand auch schon Itachi vor mir. Etwas außer Atem ging er auf mich zu und vor mir in die Hocke. Warum mußte ausgerechnet Er hier auftauchen? Er war der letzte den ich jetzt sehen wollte. Eine Flut von Worten tauchte aus meinen Erinnerungen hervor und mein Körper verkrampfte sich plötzlich.

[Es war nur ein Traum, alles nur ein Traum. Hör auf daran zu denken, so etwas würde er niemals sagen.]

„Hier bist du also, ich hab dich schon überall gesucht.“

Lächelnd fügte er ein „Ständig muß man sich Sorgen um dich machen“ hinzu.

Warum klang das Alles so falsch in meinen Ohren? Ich wollte ihm so gerne glauben, ihm vertrauen. Doch etwas tief in meinem Inneren hielt mich davon ab. Statt dessen kam nur ein tonloses „Warum?“ über meine Lippen.

Wieder dieses Gesicht, dieser Ausdruck in seinen Augen den ich einfach nicht deuten konnte. War das nun Trauer, Gleichgültigkeit, oder doch etwas ganz anderes?

Warum nur sah er mich nur immer so an?

Mein Gegenüber wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als erneut die Tür aufgeschoben wurde.

Sasuke war herein gekommen und steuerte ohne jedes Zögern auf uns zu.

„Hab ich mir doch gedacht daß ihr hier seid. Vater sagt wir sollen uns alle, ohne Ausnahme, im Wohnzimmer einfinden. Offenbar haben wir heute Gäste und drei mal darfst du raten wen.“

Bei diesen Worten verzogen die beiden Jungs leicht angewidert die Mundwinkel.

Was hatte das nun schon wieder zu bedeuten? Und was hieß hier ohne Ausnahme? Warum war es denn so wichtig daß ich auch dabei war, ich kannte ja doch keinen.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf folgte ich den Brüdern zurück ins Haus. Itachi hatte die Türe noch nicht einmal zur Hälfte geöffnet, da wurde er auch schon in eine stürmische Umarmung gezogen. Ein junges Mädchen, etwa in meinem Alter und mit langem schwarzem Haar fiel ihm um den Hals. Ich nahm an, daß sie wohl eine entfernte Verwandte war und schenkte der ganzen Sache keine Beachtung. Wie sehr ich mich doch irren sollte. Nachdem ich mich zu Mitsuki, Sasuke und Asuka gesellt hatte wurde ich nämlich eines besseren belehrt. Bei dieser klassischen, asiatischen Schönheit handelte es sich nämlich um die Tochter eines Freundes von Fugaku.

Mimi-chan erzählte mir, daß sie früher oft mit ihrem Vater hier gewesen sei.

Der Gesichtsausdruck den sie dabei machte, sagte schon alles was ich über diese Person wissen mußte und die Tatsache daß sie Itachi noch immer nicht losgelassen hatte, machte sie nicht gerade sympathischer. Wie eine Klette hing sie an seinem Arm und grinste vor sich hin. Ich hätte es nie im Leben zugegeben, aber ich denke daß ich wohl eifersüchtig war. Nach schier endlosen zehn Minuten kam auch schon mein persönlicher Folterknecht ins Zimmer. Ich wurde mit einem Schlag mißtrauisch als ich seinen fröhlichen Gesichtsausdruck bemerkte, denn was immer ihn in eine solche Hochstimmung versetzte, konnte für mich nichts gutes heißen. Habe ich schon mal erwähnt, daß ich es hasse immer Recht zu haben? Die folgenden Sätze werde ich wohl niemals vergessen, wie ein Brandmal sind sie noch heute in meinem Gedächtnis verankert. „Nun da ihr alle endlich hier seit, kann ich euch ja endlich die freudige Nachricht mitteilen. Kosuke und ich haben uns gestern Abend lange unterhalten und sind zu einem Entschluß gekommen. Itachi...“ damit wandte er sich zu seinem Ältesten, der immer noch von der Fremden umklammert wurde, „Du bist schon 19, es ist an der Zeit daß du dich fest bindest, immerhin bist du der Erbe des Uchiha-clans.

Deshalb werde ich hier und jetzt deine Verlobung mit der reizenden Kikyo bekannt geben.“

Betretenes Schweigen, gefolgt von einem leisen jubeln seitens der zukünftigen Braut, waren die einzige Reaktion auf Fugakus Worte gewesen. Die Zwillinge, Asuka und Mikoto sahen aus als wären sie gerade einem Rudel sprechender Hunde begegnet. Itachi stand, völlig ungerührt neben seinem Vater und machte nicht die geringsten Anstalten sich dazu zu äußern. [Ist ihm das etwa vollkommen egal? Warum sagt er denn nichts? Oder, wußte er das vielleicht schon seit längerem? Natürlich, warum sollte man ihn auch aus heiterem Himmel mit irgendeiner Frau verloben? Vermutlich sind die Beiden schon eine ganze Weile ein Paar.] Mein Kopf schmerzte, sämtliches Zeitgefühl war mir entwichen. Ich konnte nur stumm daneben stehen und zusehen wie der erste Mann der mir jemals etwas bedeutet hatte, seine Liebe einer anderen Frau schenkte.

In diesem Moment verstand ich endlich, zum ersten Mal seit langem, wieder was in mir vorging. Eine bittere Erkenntnis drang in mein Gehirn vor. Ich liebte ihn, ich hatte mich in Itachi verliebt.

Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran, daß ich ihn nun da ich mir meiner Gefühle bewußt war, für immer verlieren würde.

[Was denke ich da? Man kann nichts verlieren das man nie besessen hat. Er war nur nett zu mir weil er Mitleid hatte.] Trauer und Enttäuschung stiegen in mir auf, gemischt mit ein wenig Zorn. Ich war wütend auf Kikyo, weil sie etwas bekam das ich nicht haben konnte und ich war wütend auf Itachi, weil er sich nicht einmal die Mühe machte etwas dazu zu sagen. [Eifersucht? Das paßt gar nicht zu mir. Ist es denn wirklich schon so weit mit mir gekommen? Seit wann bin ich so ein schlechter Mensch? Er hat mir immerhin das Leben gerettet und mir für einen Moment das Gefühl gegeben, gebraucht zu werden, vielleicht sogar geliebt. Ich sollte mich für ihn freuen.]

Dann, im nächsten Augenblick tat ich etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ohne darüber nachzudenken schluckte ich all meine Tränen herunter und setzte mich in Bewegung. Das hört sich jetzt vermutlich an wie aus einer schlechten Liebesschnulze, doch etwas anderes konnte ich in diesem Moment eben nicht denken.

[Ich wünsche mir, von ganzem Herzen, daß er glücklich wird. Und ich bin mir sicher das wird er, ohne mich. Mein Auftauchen in dieser Welt war eh nur ein Unfall, ein Unfall der nie hätte geschehen dürfen.] Ich stellte mich vor dem frisch verlobten Paar auf und nahm je eine Hand der Beiden in die meinen. Dann sagte ich, mit einer mir bisher unbekannten Heiterkeit in der Stimme, die wohl merkwürdigsten Worte meines Lebens.

„Herzlichen Glückwunsch ihr Beiden. Ihr gebt ein schönes Paar ab, ich wünsche euch viel Glück für die Zukunft.“

Die Blicke aller Umstehenden ruhten ausnahmslos auf mir, obwohl mir das durchaus bewußt war, scherte ich mich keinen Deut darum. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt den tonlosen Worten, die in meinem Kopf widerhallten, zu lauschen.

Hatte ich das gerade wirklich gesagt?

Offensichtlich schon, denn ich konnte spüren wie sich Itachis Hand in der meinen verkrampfte und löste deshalb schnell meinen Griff um die Beiden, als er zu einer Antwort ansetzte, jedoch von dem Mädchen an seiner Seite unterbrochen wurde.

„Vielen Dank. Ich fühle mich richtig geehrt. Ich kann es kaum erwarten das Fugaku-san und Vater es endlich offiziell machen. Du nicht auch, Liebling?“

„Wenn du meinst.“ Ohne noch weiter auf das Gesprochene einzugehen riß er sich von ihr los und verließ, dicht gefolgt von Sasuke, den Raum.«
 

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Komplett überrumpelt von seiner heftigen Reaktion stand ich einige Minuten in dem, mit einem Mal, eiskalten Raum und fixierte den Punkt, an welchem die beiden Uchihabrüder noch vor ein paar Minuten gestanden hatten. Erst als mir eine warme Hand auf die Schulter gelegt wurde und ich in das betrübte Gesicht von Mikoto starrte, kam wieder Leben in die erstarrten Anwesenden. Der Hausherr, in seiner unvergleichlichen Art war natürlich sofort gewillt die neue Bewohnerin des Anwesens in einer fast gentlemenartigen Geste zu ihrem Zimmer zu führen. Ich seufzte und blickte traurig gen Boden. [Was habe ich jetzt nur schon wieder angerichtet? Ich kann aber auch gar nichts richtig machen!] Komplett die Schuld bei mir suchend rannte auch ich davon und stürmte an den für mich einzig sicheren Ort in diesen Tagen. Das Gewächshaus. Hätte ich damals gewußt, wie blind und engstirnig ich war, wäre mir einiges erspart geblieben.«
 

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"Itachi! Nii-san, jetzt warte doch!" Eine gute halbe Stunde von meinem Aufenthaltsort entfernt, sollte sich zur gleichen Zeit, wie ich heute weiß, ein wichtiger Teil meiner Zukunft entscheiden.

Sasuke rannte verzweifelt seinem großen Bruder hinterher und versuchte ihn nach Kräften zu stellen. Er hechtete über einige verregnete Waldwege und kreuzte auf seiner Verfolgung das ein oder andere Schlagloch. Vor nichts von alledem schien Itachi auch nur eine Sekunde Halt machen zu wollen und so gelangten die jungen Uchihas tiefer in den Wald um Konoha herum. "Itachi! Bleib stehen! Meinst du weglaufen ist eine Lösung?" Sasuke startete einen letzten verzweifelten Versuch seinen Bruder doch noch dazu zu bewegen ihm Gehör zu schenken. Wieder erhielt er nur Schweigen und das Geräusch von sich verschnellernden Füßen, die fluchtartig das dichteste Unterholz anvisierten und schlussendlich auch in ihm verschwanden, als Antwort. Sasuke verengte ärgerlich die Augen zu Schlitzen. Er kannte seinen Bruder wirklich gut, vielleicht am besten von allen und genau deshalb wußte er auch, daß er in seiner jetzigen Verfassung niemals so einfach stehen bleiben würde! [Aber ich Muß ihn dazu bewegen mit mir zu sprechen! Wenn er noch mehr Kummer und Sorge in sich hineinfrißt wieß ich einfach nicht mehr was ich tun soll!]

Er seufzte und griff in seine Beintasche, förderte eine seiner Waffen zu Tage und beäugte diese im Rennen noch einmal kurz. [Eigentlich will ich das ja nicht, aber Itachi läßt mir einfach keine Wahl!] Er verlagerte das Kunai in seine linke Hand und zog ein paar Shuriken. Er zielte so schlampig wie möglich auf seinen Bruder und startete somit den halbherzigen Versuch ihn an einen Baum zu nageln. Nach einigen Minuten, die er dieser Methode nachgegangen war aktivierte er sein Sharingan. [Ich habe genau einen Wurf und der muß treffen!] Das ursprünglich zum Kampf gezogene Kunai wechselte durch eine geschmeidige Fingerbewegung in seine rechte Hand und er zielte erneut. Zwar verfehlte er sein Ziel auch diesmal, schließlich wäre es vermessen zu glauben, daß er einen Anbuleader wirklich ernsthaft mit einem einzigen Kunai treffen könne, doch seine Absicht setzte er trotzdem durch, denn immerhin streifte die Waffe Itachi seicht am Arm.

Kaum zwei Minuten später verlangsamten sich Itachis Schritte und er kam, sich die Seiten haltend, zum Stehen. Sasuke schloß schnell zu dem Älteren auf und bugsierte diesen vorsichtshalber zu einem nahe gelegenen Baumstamm. Unter den stechenden Blicken seitens Itachi ließ sich der Jüngere neben ihm nieder und grinste ein wenig verschmitzt. "Ich sagte doch, weglaufen ist keine Lösung!" Darauf hin folgte ein ärgerliches Schnauben und ein gezischtes: "Was war an diesem Kunai?" Sasuke lächelte schon beinahe liebenswert und antwortete: "Nur ein wenig Lähmungsgift! Jetzt sieh mich nicht so böse an! Was hätte ich denn machen sollen? Dich in dein Unglück rennen lassen?" Sarkastisch verzog der Angesprochene das Gesicht und murmelte

"Ich renne nicht in mein Unglück ich renne davor davon!" Sasukes Gesichtszüge wurden ernst: "Ja, da hast du wohl recht!"

Eine lange Zeit schwiegen sich die Beiden an, bis Sasuke sich schließlich aufseufzend dazu erbarmte nochmals einen Klärungsversuch zu starten "Was war vorhin mit dir los?" Bei diesen Worten besah sich der Sechzehnjährige sein Gegenüber genau.

Ein schwaches Schulterzucken und ein hohles "Wärst du denn davon begeistert gewesen?" Bekam er zur Antwort. Sasuke legte die Stirn in Falten. Sein Bruder machte ihm nun schon seit geraumer Zeit Sorgen. Wortlos legte er dem Älteren eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. [Itachi hätte niemals zu den Anbu gehen dürfen! Seit dem ist er so kalt und unglücklich! Warum ist Hikari jetzt nicht hier? Sie würde ihn bestimmt zum Lächeln bringen! Vater ist manchmal wirklich engstirnig! Er sieht überhaupt nicht, daß er Nii-san langsam, aber sicher zu Grunde richtet!]

"Rede mit mir!" Es war nicht mehr als ein flüstern, dennoch lösten diese wenigen Worte einen wahren Sturzbach der Gefühle in dem jungen Mann aus. "Was gibt es schon zu reden?" Sasuke biß sich auf die Unterlippe und verzweifelte langsam an seinem Bruder. Was war bloß passiert? Noch vor wenigen Tagen hätte Sasuke behauptet Itachi wäre wirklich auf dem Weg der Besserung! Er lächelte hier und da sogar und nun? Er besah sich seinen einst so, zwar zurückhaltenden, aber dennoch fröhlichen Bruder. [Was hat das Leben nur aus dir gemacht Itachi? Was haben wir alle aus dir gemacht?] Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals und er wandte schnell seine Augen etwas anderem zu. "Zum Beispiel darüber was passiert ist! Warum bist du wieder so......, "eigentlich wollte er kalt sagen, aber dann besann er sich eines besseren, "... verschlossen?"

Itachi verwandelte sein Gesicht in eine emotionslose Maske. "In wie fern? Ich bin wie immer!"

Ein Messerstich hätte Sasuke in diesem Moment nicht schlimmer treffen können.

Er raffte jedes bißchen Selbstbeherrschung in sich zusammen und erwiderte vorsichtig "In den letzten Wochen warst du anders!" Ein Blick in das Gesicht seines Bruders genügte und der Kleinere wußte, daß er nun einen schweren Fehler begangen hatte.

"In den letzten Wochen war ich nicht anders, sondern ein traumtänzerischer Narr!" Sasuke seufzte erneut. Es war schon immer schwer gewesen seinen Verwandten in solchen Phasen wieder aufzurichten, aber nun erwies es sich langsam, aber sicher als unmöglich! [Itachi blockt wirklich alles ab ,was ich versuche!]

"Wie lange wirkt dieses Zeug noch? Ich habe auch andere Dinge zu tun!" Ein wenig Hoffnung keimte im Jüngeren, ein dünnes Lächeln zog sich über seine Lippen. [Langsam wird er schwach!] "Du solltest nicht deine Zeit damit verschwenden, jetzt schon darüber nachzudenken!" Itachi seufzte schwer und stützte dann den Kopf auf den Armen ab. "Du hast gewonnen, frag mich schon aus!" Sasuke tat es ihm gleich und grinste ein wenig zufriedener in sich hinein. Er wendete sich nun wieder vollends seinem Bruder zu, um diesen, immer noch besorgt, in die Rme zu schließen. Dann lächelte er mild und erwiderte „Wer sagt, daß ich dich ausfragen möchte?“ Dieser Einwand brachte Sasuke ein sparsames Lächeln und einen kleinen Schnippser vor die Stirn ein. „Schon gut, schon gut!“ Der Jüngere hob beschwichtigend die Arme, augenblicklich wurde sein Mienenspiel wieder ernst.

„Nii-san …..ganz ehrlich, willst du Kikyo eigentlich heiraten?“ Es war eine gezielte Provokation gewesen, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Itachis Kopf schellte sofort in die Höhe und in seinen Augen stand ein mehr, als deutliches „Nein“ geschrieben. Von der nonverbalen Antwort bestätigt fuhr Sasuke fort: „Warum hast du dich dann einfach so in dein Schicksal gefügt?“ In der Tat bestand wohl der einzige Widerstand, seines größeren Bruders, darin das Weite zu suchen. Der Uchihaerbe zuckte nur gleichgültig mit den Schultern: „Weißt du… ich gebe es nur ungern zu, aber Vater hat recht!

Ich sollte mich wirklich langsam fest binden!“ Sasuke stutze kurz. [Weiß Itachi eigentlich was für einen Unsinn er da redet?] „Meinetwegen, aber warum ausgerechnet mit IHR? Es gibt so viele andere hübsche und vor allem erträgliche Frauen!“ [Und eine davon lebt schon seit Wochen neben dir her!] „Warum suchen, wenn ich eine angeboten bekomme? Ist doch eh eine wie die Andere!“ Ein glühender Stich zog sich auf diese Worte hin durch das Herz des Jüngeren. Er drehte das Kinn seines Bruders zu sich und zwang diesen somit ihn anzusehen. „Itachi!“ Sasuke erhob nun das erste Mal in ihrer Unterhaltung die Stimme, da er sich einfach nicht mehr zu helfen wußte. „Wir wissen beide, daß du unglücklich mit ihr werden wirst!“ [Und irgendwann zerbrichst!] „Dann sag mir doch was ich machen soll!“ Auch Itachi wurde nun lauter und man hörte die Verzweiflung deutlich aus seinen Worten heraus. Sasuke ergriff sofort die sich bietende Gelegenheit. „Eine Frau heiraten, die du liebst oder gar nicht!“ Urplötzlich wurden die Gesichtszüge des Angeschrienen weich und er lächelte bitter: „Ach Otouto, manchmal bist du einfach herrlich naiv!“ Sasuke seufzte nur und sah ein, daß er so nicht weiter kommen würde. Er spürte wie seine Hand vorsichtig von ihrem jetzigen Standort entfernt wurde und fröstelte leicht. [Wie kann ich ihm nur helfen? Er nimmt mich nicht einmal richtig ernst!]

Sasukes Gesichtsausdruck wechselte von verzweifelt zu entschlossen. Eine Möglichkeit hatte er noch seinen Bruder aus der Bahn zu werfen und dadurch vielleicht wenigstens etwas aus der Reserve zu locken. [Damit bestätige ich ihn zwar in seinen letzten Worten, aber eine andere Wahl habe ich nicht mehr! Besondere Situationen, erfordern eben besondere Maßnahmen.] „Warum heiratest du nicht Hikari?“ Wäre die Lage nicht so ernst gewesen Sasuke hätte amüsiert aufgelacht. Sein Bruder zog ein Gesicht, daß einfach Gold wert war! Die Augen schock geweitet, der Mund einen Spalt vor Entsetzen offen und eine leichte Röte auf den Wagen, so hatte der Jüngere ihn wirklich noch nie gesehen! Doch so schnell wie diese Reaktionen gekommen waren so schnell verschwanden sie auch wieder. Sasuke hatte sogar das Gefühl er habe mit seinen Worten alles nur schlimmer gemacht. [Jetzt sieht er ja noch niedergeschlagener aus!]

„Zu einer Ehe gehören immer zwei!“ „Eben! Wo ist also das Problem?“ Langsam aber sicher keimte ein fürchterlicher Verdacht im jüngeren der Uchihabrüder auf.

[Nein, so blind ist nicht einmal Nii-san!] „Wo das Problem ist? Sie haßt mich!“ Wie vor den Kopf geschlagen starrte Sasuke nun seinen größeren Bruder an. Hatte er sich gerade verhört? Er mußte sich verhört haben, so ein Schwachsinn konnte nicht einmal von Itachi kommen! Doch leider lag kein Irrtum vor. „Und wir haben uns gestritten!“ [Meine Güte! Selbst Amor wäre an ihm gescheitert!] Er runzelte verärgert die Stirn und sagte „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ „Doch, sie hat es selbst gesagt…..Sie hat gesagt...ich bin ein gefühlloses Monster dem sie niemals etwas anderes als Verachtung entgegenbringen könnte. Ein elender Heuchler der es nicht einmal verdient zu sterben.“

Es dauerte mehrere Minuten bis sich diese Information in seinem Hirn gefestigt hatte. [Das kann doch unmöglich stimmen. Hikari würde so etwas nie sagen, oder?] Er wollte es ja wirklich glauben, doch die winzige Träne die sich in Itachis Augenwinkel gebildet hatte, bestätigte seine Hoffnung nicht gerade. Sasuke war selbst zum Heulen zu mute. Er hatte den Älteren in seinem ganzen Leben niemals weinen sehen. Zumindest offiziell. Und er wußte, daß Itachi auch jetzt dem Trang nicht nachgeben würde. In Wahrheit jedoch hatte er oft an der Tür zu dessen Zimmer gekauert und den traurigen Schluchzern gelauscht. Doch hinein zu gehen um ihn zu trösten hatte er sich nicht getraut. Noch heute schalt er sich dafür. Diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen. Sanft zog er seinen Bruder in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. Er lächelte ihn so warm er konnte an und festigte seinen Griff um den Älteren. „Rede noch einmal mit ihr. Dann klärt sich bestimmt alles auf.“ [Und vielleicht siehst dann sogar du, was Vater und halb Konoha schon begriffen haben.]«
 

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Während dessen saß ich nichts ahnend in meiner grünen Zufluchtsstätte und wußte nicht weiter. Mir war klar, daß es ein denkbar niederes Gefühl war, welches ich verspürte, aber dennoch bohrte sich die Eifersucht einen Weg durch mein Herz. Geschüttelt von Verzweiflung stand ich auf und wanderte unstet durch die feinsäuberlich aufgereihten Blumen. Wenn es unter ihnen nur eine gäbe, die mich wieder nach Hause brächte! Vor einem besonders schönen Exemplar aus Sasukes Sammlung kam ich zum Stehen. Ich betrachtete sie einen Augenblick und schloß dann die Augen. Ich hätte nicht behaupten können mir so Linderung zu verschaffen, aber immerhin erstahl ich mir einen Augenblick des Vergessens. Ein bitteres Lächeln machte sich auf meinen Zügen breit. [Habe ich mir ernsthaft jemals Hoffnungen gemacht? Wie naiv bin ich eigentlich? Warum sollte er ausgerechnet an mir etwas finden? Es gibt mit Sicherheit tausende von Frauen, die ihm den Hof machen und dabei auch noch wesentlich stärker und talentierter sind als ich!] Als hätte jemand die Blutgefäße in meinem Rippenbereich mit Lava gefüllt zogen sie sich wie eine wütende Schlange um mein Inneres. [Was soll ich nur tun? So kann es einfach nicht weiter gehen! Ich…] „Hikari-san? Was ist mit dir?“ Zu Tode erschrocken fahre ich auf dem Absatz herum und wäre am liebsten davon gelaufen.

Vor mir stand in voller und beeindruckender Lebensgröße der Urheber meiner Sorgen und Nöte. Ich bot jedes bißchen Stärke auf, das ich zur Verfügung hatte um meinem Drang nicht wirklich nachzugeben und versuchte nach Kräften ruhig zu bleiben.

Wieder einmal beeindruckten mich meine schauspielerischen Fähigkeiten, denn mit einem falschen Lächeln erwiderte ich „Oh, es ist alles in Ordnung, ich war nur in Gedanken!“ Jeder Funken Verstand schrie mir zu, daß ich eigentlich diese Frage zu stellen hatte, schließlich habe ich nicht noch vor 2 Stunden eine unerfindliche Flucht angetreten, doch ich ringe ihn einfach nieder.

„Ja…. Natürlich.“ Schweigen. Unerträgliches, alles verzehrendes Schweigen, das mich schier um alle meine Sinne bringt. [Quält er mich eigentlich mit Absicht ?] Ich stand mit gespieltem Lächeln in dem grünen Gewächshaus und jeder Millimeter des Hier und Jetzt kam mir falsch vor. Und er verstärkte diesen Eindruck nur noch mehr. Fröhlich und doch so falsch begann auch Itachi zu lächeln. Seine Augen gefroren bei dieser Geste beinahe zu Eis und bezichtigten ihn stumm der Lüge noch bevor er sprach. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen! Ich hätte vorhin nicht einfach davon rennen dürfen! Ich war nur …..überrascht! Es war für mich auch neu was Vater verkündet hat!“

Ein unaufhaltsamer Funke Hoffnung stahl sich in mein abgeschottetes Herz, um gleich vom Feuer der Endgültigkeit verbrannt zu werden. Selbst wenn er es nicht wußte, was änderte es schon daran, daß er jetzt verlobt war? Trotz dieser vernünftigen Überlegung raste mein Herz geradezu. [Was ist ,wenn er sie gar nicht liebt?] Ein wenig von meiner alten Zuversicht loderte in mir, gleichzeitig taten mir meine Glückwünsche leid, er mußte denken er wäre mir gleichgültig! [Und das ist er ganz sicher nicht! Vielleicht ….. Vielleicht mag er mich ja doch mehr, als ich denke!] Ich schluckte und mir war klar, jetzt oder nie! Ich würde es ohnehin kaum länger ertragen ihn mit einer anderen zu sehen und zu wissen, daß er wahrscheinlich nicht einmal wirklich glücklich mit ihr war!

All meinen Mut zusammennehmend setzte ich leicht bebend zu einer Antwort an

„So ist das! Dann habe ich mich zu entschuldigen! Ich …..“ Weiter kam ich nicht, denn er fuhr mir mit den Worten „Oh nicht doch, ich habe mich sehr darüber gefreut! Wie gesagt es kam alles nur ein wenig plötzlich!“ Über den Mund. Fugakus Schlag in die Magengegend vor einiger Zeit hätte mich nicht härter treffen können als diese Worte. Innerlich hatte Itachi gerade ein Kunai genommen und mich damit erstochen.

Daher antwortete ich, so hohl wie es antriebslose Hüllen eben sind „Ja…. Gern geschehen!“ Plötzlich wurde mir bewußt wie schrecklich einfältig ich war. [Was maße ich mir eigentlich an ihn verstehen zu wollen?] Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle und ich unterdrückte nur mit Mühe die Tränen.

„Das weiß ich doch! Du…. Bist eine wirklich gute Freundin Hikari! Ich finde es schön, daß wir uns getroffen haben!“ Für meine tauben Ohren klang dieser Satz damals einfach nett wie freundschaftlich und so übersah ich auch den hoffnungsvollen Unterton in der Stimme meines Gegenübers und erstickte ihn unter meinen nächsten Worten „Ich kann es nur noch einmal sagen, ich hoffe ihr werdet glücklich!“ „Oh… ja sicher. Bei so viel guten Wünschen geht es ja kaum anders!“ Ich nickte nur schwach und versuchte meine Würde zu wahren. Entweder Itachi fand gefallen daran mich mental an die Grenze meiner Möglichkeiten zu treiben oder er war wirklich so unwissend wie er tat, denn mit einem herzlichen Lächeln streckte er mir die Hand entgegen „Freunde?“ Ich zwang meine Mundwinkel nach oben und nahm nonverbal an, denn meiner Kehle wäre eh nur ein Schluchzen entwichen.«

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.

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Während Itachi und ich damit beschäftigt waren uns unser Leben schwer zu machen, was letzten Endes dazu geführt hatte daß wir „Freunde“ blieben, saßen seine Geschwister und meine beste Freundin für einen Kriegsrat zusammen.

„Ich faß es nicht. Ich faß es einfach nicht. Wie können die Beiden nur so dermaßen aneinander vorbei reden? Ich dachte du hättest mit deinem Bruder gesprochen, Sasuke.“ „Das hab ich auch getan, aber wie du siehst ist denen wohl einfach nicht zu helfen.“

„Heißt das etwa, daß wir es dabei belassen und aufgeben sollen?“ „Natürlich nicht, aber...“

„Jetzt hört schon auf ihr Beiden. Nii-san, Asuka, so kommen wir auch nicht weiter.“

Ja, wie ihr seht machten sich meine Freunde wirklich eine Menge Sorgen um mein vermeintliches „Liebesleben“. Manche von euch haben sich sicher schon gefragt woher diese treuen Seelen überhaupt wußten worüber Itachi und ich gesprochen hatten.

Das Ganze war nämlich erst eine knappe Stunde her und wir hatten seitdem zu keinem ein Wort verloren. Nun, das ist eigentlich schnell erklärt. Die drei hatten sich einfach heimlich hinter der Tür zum Gewächshaus niedergelassen und uns belauscht. Ich hätte sie am liebsten alle dafür in die Hölle geschickt, doch in besagtem Moment wußte ich ja nichts von diesen kleinen Spitzeln. Wie dem auch sei. Nachdem ihr Krisengipfel weitestgehend ohne Ergebnis geblieben war trennten sie sich erst einmal um zu retten was zu retten war. Soll heißen daß Asuka auf direktem Weg zu mir war um mir den Kopf runter zu reisen.

Zu meinem Unglück brauchte sie nicht einmal zehn Minuten um mich auf meinem Fensterbrett ausfindig zu machen und auf mich zu zustürzen.

„Bist du noch zu retten? Was hast du dir nur dabei gedacht?“ Vorwurfsvoll und mitleidig zugleich sah meine Freundin mich an und wartete auf eine Antwort.

Ich hatte nicht einmal aufgesehen. Es war mir eigentlich total egal daß sie überhaupt neben mir stand. Ich hatte nur aus Gewohnheit die Lippen bewegt und einige Worte herausgepreßt. „Wovon redest du?“

„Wovon ich rede? Ja ist denn das nicht eindeutig? Warum hast du ihm nicht gesagt das du ihn liebst?“ Wie vom Blitz getroffen drehte ich mich zu ihr um und starrte sie fassungslos an. „Wo...woher...?“

Sie schüttelte nur den Kopf. „Das ist doch jetzt völlig egal. Du mußt es ihm sagen.

Das sieht doch ein Blinder daß du so nicht glücklich werden kannst.“ Ein bitter Zug schlich sich auf meine Lippen. [So? Ohne ihn kann ich also nicht glücklich werden? Da erzählst du mir aber was neues.] „Warum nicht? Wir sind Freunde...das reicht doch...“

Mit weit geöffnetem Mund stand Asuka vor mir, so als ob sie nicht wüßte was sie sagen sollte. Doch ich kannte sie besser. Mir war klar daß sie gerade jedes bißchen Ruhe und Vernunft in sich zusammen kratze um nicht völlig die Beherrschung zu verlieren.

Als sie sich gerade wieder gefaßt hatte und bereits Luft holte um mir die Hölle heiß zu machen und mir zu sagen was ich doch für eine blinde Närrin sei, fuhr ich ihr auch schon über den Mund. „Spar dir das. Was auch immer du dazu zu sagen hast...es interessiert mich nicht. Es ist wie es ist und das ist gut so. Kümmer dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten.“

Damit war das Gespräch für mich beendet und ich verließ auf dem schnellsten Weg das Zimmer. Ich sprang sprichwörtlich aus dem Fenster. Ich wollte nur noch weg, doch ich wußte nicht wohin. In meine gewohnte Zufluchtsstätte konnte ich nicht. Sasuke war mit Sicherheit um diese Tageszeit dort und ein anderer Ort, innerhalb des Anwesens kam ebenfalls nicht in Frage. Also beschloß ich einfach ein bißchen am Waldrand spazieren zu gehen. Eigentlich hätte man erwarten sollen daß ich nun völlig gedankenverloren durch die Gegend lief, doch so war es nicht. Um genau zu sein, ich dachte überhaupt nicht. Mein Kopf war wie leer gefegt und ich muß zugeben daß mir dieses Gefühl durchaus gefiel. Es war schön einfach nur vor sich hin zu laufen und sich keine Gedanken zu machen. Mit einer Art zufriedenem Lächeln wanderte ich durch die Gegend bis ich zum Ende des Dorfes, an eine Felswand kam. Vor mir führte ein schmaler Weg in die Höhe. Absolut Ahnungslos wo er mich wohl hinführen würde, begann ich damit ihn zu erklimmen. Meine Füße trugen mich in einer unbekannten Leichtigkeit den Berg hinauf. Ich hatte das Gefühl zu schweben und noch ehe ich mich versah, stand ich auch schon auf dem Gipfel. Über mir die Gesichter der letzten Hokage. Ich stand auf einer Plattform, direkt unter diesen gewaltigen Bauwerken.

Über mich selbst und meine Unwissenheit staunend setzte ich mich hin und lies meinen Blick über das Dorf schweifen. Es war ein herrlicher Anblick der sich mir bot.

Die untergehende Sonne tauchte die Häuser und Bäume in ein angenehmes, warmes Licht. Fast als wolle der rote Himmelskörper all seine Gnade und wohltuende Wärme, nur den Menschen dieser Stadt schenken. Als wolle er ihre Herzen selbst erwärmen, um sie vor der grausamen Kälte der Nacht zu schützen. Ich schloß die Augen und lies die heilende Wirkung der roten Strahlen auf mich niederprasseln. Und tatsächlich, selbst mein geschundenes Herz schien dadurch eine Linderung zu erfahren. Es war ein himmlisches Gefühl, einer Umarmung gleich. [Itachi...Warum denke ich gerade jetzt an ihn? Ich wollte doch jeden Gedanken an ihn verdrängen.] Von diesem Moment an war alle Wärme aus den goldenen Strahlen für mich verschwunden. Ich hatte plötzlich das Gefühl sie wollte mich verhöhnen. Das Licht, welches nun auf das Dorf fiel, bemerkte ich gar nicht mehr.

Doch die Schatten die dadurch zwischen den Häusern entstanden waren, hätten deutlicher nicht sein können. [Wo Licht ist, da ist auch Schatten...Was für eine Ironie.] Ein bitterer Zug umspielte meine Lippen. [Und er sollte also mein Schatten sein?

Ein Schatten der sein Licht bereits gefunden hat.] „Hikari-chan?“ Erschrocken fuhr ich zusammen. [Nein...bitte...jeder nur nicht er!] „Hikari-chan ich hab dich schon überall gesucht. Ich hätte nicht gedacht daß ich dich ausgerechnet hier finde.“ Gleichgültig sah ich den jüngeren der Uchihabrüder an. „Warum bist du dann hergekommen?“ Ein mildes Lächeln folgte auf meine Worte und ich spürte plötzlich eine warme Hand auf meiner Schulter ruhen. „Hmm Intuition vielleicht? Was denkst du denn? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“ Auf eine bestimmte Art und Weiße verschaffte mir seine sanfte, tiefe Stimme ein wenig Linderung. [Warum muß er auch seinem Bruder so ähnlich sein?]

Es fiel mir wirklich schwer mich ihm nicht sofort in die Arme zu werfen und all meinen Kummer zu klagen. Um möglichst viel Ruhe in der Stimme bemüht, schaute ich zu ihm auf. „Und warum? Ich bin sicher daß es für keinen einen Unterschied macht ob ich da bin, oder nicht.“ „Manchmal redest du wirklich Unsinn. Komm...laß uns nach Hause gehen!“ Bestimmt und dennoch sachte, packte er mich am Arm und zog mich wieder auf die Beine. Als ich diesmal den Weg entlang ging, der mich zu meinem Versteck geführt hatte, fühlten sich meine Glieder an wie Blei. Ich könnte nicht sagen was mir schwerer vorkam, meine Beine, oder mein Herz. Beide schienen mit einer tonnenschweren Last beladen zu sein. Als wir den Eingang zum Anwesen erreichten packte mich plötzlich die nackte Panik. Alles in mir sträubte sich dagegen dort hin zurück zukehren. In meiner Verzweiflung klammerte ich mich an Sasukes Arm und lies mich widerwillig von ihm ins Haus bugsieren. Zu meiner größten Verwunderung schien niemand da zu sein.

Später erfuhr ich daß Mikoto gerade zu Besuch bei einer Freundin war und sowohl Fugaku, als auch die arme Mitsuki, damit beschäftigt waren das neueste Familienmitglied durch Konoha zu führen. Und Itachi...nun ich denke er wird sich wohl beim Training verausgabt haben. Wie auch immer. Für mich machte das im Augenblick keinen Unterschied und so lies ich mich von dem größeren auf die Couch verfrachten.

„Hier trink das! Du siehst ziemlich blaß aus. Hast du heute schon was gegessen?“

Ich schüttelte den Kopf und trank den Tee den man mir gereicht hatte.

[Oh bitte nein. Das Letzte das ich jetzt brauchen kann, ist was zu Essen.] Mir war schon des Öfteren der Gedanke gekommen, daß die Mitglieder dieser Familie wohl Gedanken lesen konnten. Und der ältere der Zwillinge, der nun neben mir saß, bestätigte diese Vermutung einmal mehr. In einer freundschaftlichen Geste zog er mich in seine Arme und begann damit mir beruhigend über den Rücken zu streichen. Ich hatte damit gerechnet daß er nun anfangen würde mich auszufragen, um zu erfahren was los war. Oder mir zu sagen, ich solle es doch nicht so schwer nehmen, oder besser noch, ich sollte Itachi endlich meine Gefühle offenbaren. Doch nichts kam, nicht ein einziger Ton entwich meinem Gegenüber. Er saß nur da und hielt mich tröstend im Arm, als wolle er meine nicht vorhandenen Tränen zum verstummen bringen. [Was soll das? Ich weine doch gar nicht....obwohl...mir wäre eigentlich schon danach.] Je länger ich darüber nachdachte was passiert war, und je mehr ich mir meiner jetzigen Situation bewußt wurde, desto schwerer fiel es mir den aufgestauten Schmerz zu unterdrücken.

Halt suchend klammerte ich mich an den Schwarzhaarigen und die erste Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange und tropfte mein Kinn herunter. Der Ersten folgten bald weitere, bis sie sich letztendlich in einen nicht enden wollenden Strom verwandelten. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, doch Sasuke hatte einfach etwas an sich, was mich dazu veranlaßte ihm alles erzählen zu wollen. Vielleicht war es sein Geruch, dieser erinnerte mich nämlich unweigerlich an mein geliebtes Gewächshaus. Aber wahrscheinlich war es einfach nur die Tatsache, daß er Itachi so ähnlich war. [Itachi...warum kannst du jetzt nicht bei mir sein? Ich brauche dich.] Mein ganzer Körper fing an zu beben und ich begann hemmungslos zu schluchzen. Mich mit beiden Händen in sein T-Shirt krallend öffnete ich für einen winzigen Moment mein Herz. „Warum bin ich nur so ein Idiot? Ich hätte niemals hier her kommen dürfen. Ich wollte das überhaupt nicht...ich will...ich will wieder nach Hause.“ Er bemühte sich sehr darum ruhig zu bleiben und mich seine Enttäuschung nicht merken zu lassen. Doch ich konnte regelrecht fühlen wie er innerlich zusammenzuckte. „Shh...jetzt beruhige dich erst mal. Was ist denn passiert?“

Im Nachhinein muß ich sagen, daß Sasuke ein wirklich brillanter Schauspieler war.

Ich hatte ja keine Ahnung, daß er sehr wohl bereits wußte was geschehen war. „Ich...ich...er..“ Krampfhaft erkämpfte ich mir meine Stimme wieder und sprach ihm mein Leid von der Seele. Stumm hörte sich Sasuke alles an, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Es dauerte fast eine Stunde bis ich wieder zur Ruhe gekommen war und aufgehört hatte zu weinen. Mein Körper fühlte sich merkwürdig leicht und ausgelaugt an. Trotzdem...irgendwie ging es mir besser. Ich schloß die Augen und genoß es einfach, ein bißchen bemuttert zu werden. Liebevoll strich mein geduldiger Freund mir durch die Haare und lächelte sanft. „Hikari-chan...mach dir keine Sorgen. Es wird alles wieder gut.“ Diese Worte klangen in meinen Ohren wie eine himmlische Musik. Ich wollte ihm so gerne glauben. Noch während ich darüber nachdachte, was für ein Glück im Unglück ich hatte, solche Freunde gefunden zu haben, schmiegte ich mich enger an ihn und schlief in der vertraulichen Umarmung ein.«
 

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„Drei....schon drei Stück...Wenn das so weiter geht, können wir bald einen Fischfriedhof aufmachen.“ Während ich gerade in Sasukes Armen lag und mich von meinem kleinen Gefühlsausbruch erholte, war meine Freundin Asuka, damit beschäftigt ihre Ausbildung voran zu treiben. Ihre Ausbilderin Tsundae, die übrigens auch eine der legendären

San-nin war, hatte der jungen Medic-nin die Aufgabe gegeben einige verwundete Fische wieder gesund zu machen. Doch leider war die Gute am heutigen Tage nicht sonderlich konzentriert. Nach zwei weiteren, vergeblichen Versuchen, gab sie es auf und setzte sich, wild fluchend, in einen Sessel am Ende des Zimmers.

„Warum so angefressen, Hexe? Hat dich einer von den Fischen beleidigt?“ Mit einem höhnischen Lächeln trat Kakashi ein und gesellte sich zu ihr. „Willst du Ärger, Einauge? Nein, die Viecher haben mir nichts getan. Es ist nur....Arrrgh! Warum sollte ich dir das erzählen?“ „Wow...immer mit der Ruhe, Hexe. Ich werde dich sicher nicht zwingen...

Aber sag mal, was ist den heut mit Itachi los? Als ich ihn vorhin gesehen hab, dachte ich er würde mich am liebsten umlegen.“ [Und ich könnte mich nicht daran erinnern ihm was getan zu haben.] Stille. Asuka seufze einmal tief und rieb sich die Schläfen.

„Oh frag nicht. Ich möchte nicht weiter darüber nachdenken.“ Besorgt musterte Kakashi seine ehemalige Schülerin und massierte ihr, in einem Anflug von Zuneigung, die Schultern. „Nun stell dich nicht so an. Wenn du noch mehr mit dir rumschlepst, bekommst du’s noch ins Kreuz.“ „Sehr witzig. Also schön...hör zu...!

Eine halbe Stunde später saßen sie beide seufzend auf den Sesseln und der Jo-nin schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Das ist nicht wirklich passiert...oder?“ Sie wollte sich am liebsten für diese Antwort ohrfeigen, denn sie sträubte sich nach wie vor dagegen. „Doch...genau das ist passiert. Ich könnte ausflippen. Freunde....FREUNDE!!! Sind die Beiden eigentlich bescheuert? Ich meine...Warum sonst sollte dieser Miese******* sonst darauf kommen, daß sein ältester Sohn sich unbedingt fest binden müßte? Es ist so offensichtlich...“ Wieder heftiges Nicken, gefolgt von lautem seufzen. „Stimmt. Es ist doch einfach schrecklich, wenn zwei Menschen die offensichtlich für einander bestimmt sind, so dermaßen aneinander vorbeireden.“ „Wem sagst du das? Wenn das so weiter geht stürzen sie sich noch in ihr eigenes Unglück. Was soll ich denn nur tun?“

Verblüfft drehte er sich zu ihr um. Hatte sie ihn gerade wirklich um Rat gefragt?

Ein leichtes Kribbeln erfaßte den Älteren und er wollte nicht bestreiten daß ihm das gefiel. Milde lächelnd legte er ihr den Arm um die Schultern und tätschelte ihr behutsam den Kopf. „Mach dir doch das Leben nicht so schwer. Ich bin mir sicher, daß die Zwei das schon irgendwie machen werden.“ Asuka war völlig perplex. Sie wußte nicht was sie gerade mehr irritierte, seine Worte...oder seine Taten. Binnen von Sekunden hatte sich ein zarter Rotschimmer auf ihre Wangen gelegt. „Ich...äh...Naja...wahrscheinlich hast du Recht.“ Als meine Freundin mir von jenem Nachmittag erzählte, mußte ich lachen.

Es war ihnen nicht bewußte gewesen, doch das war das erste mal, daß sie zusammen waren und nicht gestritten hatten. Ich habe manch stille Minute damit verbracht mir vorzustellen was wohl noch passiert wäre, wenn Tsunade nicht im nächsten Moment im Raum gestanden hätte um ihre Schülerin zu unterweisen. „Ts...Tsunade-sama. Sie sind schon zurück?“ So schnell sie konnte sprang sie auf die Füße und eilte ihrer Meisterin entgegen. Etwas enttäuscht drückte Kakashi der Medic-nin einige Dokumente in die Hand, welche er dem Hokage hatte bringen wollen und verabschiedete sich knapp.

[Das diese Frau auch immer so ein unmögliches Timing haben muß.]«
 

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Während ich noch immer in Sasukes Armen lag und, zum ersten mal seit langem ruhig und entspannt schlief, kamen vereinzelt die anderen Mitglieder meiner Gastfamilie wieder nach Hause.

Mikoto, die kurz auf dem Weg zur Küche an uns vorbei lief, beachtete uns kaum,

zumindest sollte man das annehmen.

In Wirklichkeit jedoch setzte sie eines ihrer wissenden Lächeln auf und begann damit das Abendessen zu richten.

Etwa eine viertel Stunde später traf dann auch Itachi ein. Er sah ziemlich mitgenommen aus in seinen zerschlissenen Kleidern und den offenen Haaren. Schmutzig, zerkratzt und durchgeschwitzt wankte er durchs Anwesen und wollte schon im Badezimmer verschwinden, als seine Mutter ihn zu sich rief. „Herr Gott Itachi. Wo um Himmels Willen bist du gewesen? Ist alles in Ordnung?“

Sie schien ernstlich besorgt um ihren Sohn, was sonst eher selten der Fall war, da sie ihren Kindern stets ein schier grenzenloses Vertrauen entgegenbrachte.

Bezog es sich nun auf ihre Fähigkeiten, oder ihre Entscheidungen.

Zur Antwort erhielt sie lediglich ein kurzes Nicken, gefolgt von einem genuschelten

„Training...“

Dies schien für beide genug der Erklärung und Mikoto lies ihn, mit einem abschließenden „Gießt du bitte noch die Blumen im Wohnzimmer für mich?“, ziehen.

Verwundert zog der Angesprochene eine Augenbraue nach oben, ehe er sich mit einer Kanne voll Wasser auf den Weg in besagtes Zimmer machte. Er war so in Gedanken daß er seinen Bruder und mich überhaupt nicht wahr nahm. Erst als er sich umdrehte um den Raum wieder zu verlassen fiel sein Blick auf uns.

Das nächste an das ich mich erinnern kann ist ein klirrendes Geräusch und mein damit verbundenes Auffahren. Itachi hatte vor Schreck die Gießkanne fallen lassen wodurch ich aufgewacht war. Stumm sahen wir uns an und hätte Sasuke nicht reagiert stünden wir vermutlich heute noch dort.

„Nii-san....wie siehst du denn aus? Ist was passiert?“ Erst jetzt da er sprach realisierte ich wo ich mich eigentlich befand. Der Jüngere hatte immer noch seinen Arm um mich gelegt und mein Kopf ruhte auf seiner Brust. Blitzschnell richtete ich mich auf. Mir war das Ganze einfach nur unendlich peinlich. [Was er jetzt wohl denkt?]

Geduldig auf eine Antwort wartend musterte mein Sitznachbar seinen Bruder und konnte sich nur mit Mühe ein lächeln verkneifen. Ich hingegen fand das gar nicht so lustig. Hätte ich es nicht für unmöglich gehalten, ich hätte geschworen eine Einheit Anbu hätte sich auf ihn gestürzt und er sei nur knapp mit dem Leben davon gekommen.

Es kostete mich einiges an Selbstbeherrschung nicht Augenblicklich aufzuspringen und einen Verbandskasten zu suchen. Aber ich wußte aus Erfahrung, daß es besser war zu warten. Dann, endlich löste sich der ältere aus seiner Starre und hob den Wasserbehälter wieder auf.

„Nein, nein. Es ist nichts. Ich hab’s beim Training vielleicht ein bißchen übertrieben, das ist alles. Tut mir leid das ich euch gestört habe....ich....ich sollte jetzt wohl besser ins Bad gehen.“

Mit diesen Worten war er auch schon verschwunden. Verzweifelt blickte ich zu Sasuke der sich beunruhigend auf der Unterlippe herum biß. „Sasuke-kun....was....was war das gerade?“

Völlig geistesabwesend sah er mich plötzlich ernst an. „Ich bin mir noch nicht sicher, aber....oh verdammt Itachi es ist nicht so wie du denkst.“ Haareraufend sprang er auf und rannte davon. Wohin weiß ich bis heute nicht, aber ich nehme an daß er zum wiederholten Male seinem Bruder nach hechtete.

[Was geht in diesem Haus nur vor sich?] Betrübt vergrub ich das Gesicht in meinen Händen und bemerkte nicht, daß Mikoto zu mir gekommen war und mich warm anlächelte.

„Nun wein doch nicht Kind. Tränen passen nicht zu einem Mädchen wie dir.“

Einem Befehl gleich wischte ich mir übers Gesicht und unterdrückte mit einiger Mühe ein Schluchzen. [Sie hat ja recht. Reis dich endlich mal ein bißchen zusammen!]

Ich schenkte ihr ein sparsames, aber durchaus aufrichtiges Lächeln. Ihre Anwesenheit hatte einfach etwas tröstliches. „So ist es gut. Und jetzt solltest du ins Nebenzimmer gehen und den erste Hilfekasten holen. Hast du Itachi schon gesehen? Er sieht aus als wäre er einem Rudel Wölfe begegnet.“ Verwirrt sah ich zu ihr auf. Meinte sie das etwa ernst? Ich sollte hochgehen und seine Wunden versorgen? Verlegen schüttelte ich den Kopf um ihr zu sagen daß ich dazu wohl kaum in der Lage wäre. Doch wie schon so oft seit meiner Ankunft hier, wurden meine Einwende in Grund und Boden gestampft.

Daran würde ich mich wohl niemals gewöhnen. In meiner Welt genügte es seine Tage zu haben und man wurde von allen möglichen Pflichten entbunden. Hier galt es nicht einmal als Entschuldigung ein Körperteil zu verlieren, wenn es nicht gerade ein lebensnotwendiges Organ war. Mit gespielt bedauerlichem Lächeln sagte sie.

„Ich würde ja Asuka-chan bitten, aber sie kommt ja leider erst zum Abendessen wieder nach Hause. Und so lange fürchte ich, kann der Junge nun doch nicht warten.

Keine Sorge, so tief sind die Verletzungen nicht. Ich bin mir sicher daß du das ganz großartig machst.“

Damit schlenderte sie wieder zur Tür hinaus und lies mich völlig verdattert zurück.

[Die Verletzungen sind es auch nicht die mich so nervös machen. Sondern eher der, zudem sie gehören.]«
 

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Asuka war völlig fertig. Heute war aber auch einfach nicht ihr Tag. Nicht nur das ich, also ihre beste Freundin, den ersten Schritt in mein unwiderrufliches Unglück getan hatte, nein nun hatte sie von ihrer Sensei auch noch mächtig eins aufs Dach bekommen, weil sie sämtliche Fische über den Jordan geschickt hatte.

Am liebsten hätte sie sich von der kleinen Brücke auf der sie gerade stand gestürzt, doch etwas, oder genauer jemand kam ihr dazwischen. Gut gelaunt wie immer spazierte ihr Lieblings Jo-nin auf sie zu. Schon das zweite mal an diesem Abend.

Ein seufzen unterdrückend drehte sie sich zu ihm um. „Kakashi, was für eine Überraschung. Willst du was bestimmtes, oder nur den üblichen Smaltalk?“

„Du machst es einem aber auch nicht leicht nett zu dir zu sein, Hexe. Warum bist du immer gleich so kratzbürstig wenn wir uns sehen?“ Diese Frage hatte sie sich zugegebenermaßen auch schon gestellt und sie war zu dem Ergebnis gekommen, daß sie es schlicht nicht wußte. Wie ich sicher schon des öfteren erwähnt habe, ist meine Freundin eigentlich eine ruhige und ausgeglichene Person, der es nicht schwer fällt neue Freunde zu finden. Doch mit dem älteren tat sie sich aus einem unbestimmten Grund sehr schwer. [Er hat ja recht. Vielleicht sollte ich versuchen ein bißchen netter zu sein. Wenigstens heute Abend. Was hab ich schon zu verlieren?]

„Tut mir leid. Aber du weißt doch wie ich bin. Außerdem bin ich immer noch schlecht drauf.“ [Na super. Das war jetzt auch viel freundlicher.] Unter seiner Maske mußte der Angesprochene schmunzeln. Er hatte ihren eher kläglichen Versuch nett zu ihm zu sein durchaus zu deuten verstanden. Aber er wäre nicht er selbst gewesen, wenn er sich das hätte anmerken lassen. So stellte er sich einfach wortlos neben sie auf die Brücke und beobachtete mit ihr den Lauf des Baches. „Was machst du hier eigentlich so ganz alleine?“ Durchbrach er mit einem Mal die Stille und Asuka sah zu ihm auf.

„Ich? Naja, ich bin eigentlich gerade auf dem Weg nach Hause.“ Als ob er mit dieser Antwort gerechnet hatte legte er einen Arm um ihre Schulter und schob sie sachte in Richtung Straße. „W-was soll das?“ „Ach weißt du Hexe. Ich habe so eben beschlossen dich ein Stück zu begleiten. Meine Wohnung liegt auch in der Richtung.“

Eine glatte Lüge. Die Wohnungen unseres Übergans-senseis lag in einem völlig anderen Teil der Stadt, aber woher hätte meine unbedarfte Freundin das wissen sollen? Den leisen Verdacht, daß Gegenwehr ja doch vergeblich gewesen wäre lies sie sich, ein wenig schüchtern, durch die Straßen von Konoha bugsieren.

Als ob es ihm just in diesem Moment eingefallen wäre blieb ihr Begleiter ruckartig stehen. „Da fällt mir ein, ich habe heute noch gar nichts vernünftiges gegessen.

Hättest du nicht Lust mit mir irgendwo hin zu gehen? Du siehst auch ziemlich hungrig aus.“

Ungläubig starrte sie ihn an. Hatte sie sich da gerade verhört? Kakashi Hatake, der ihrer Meinung nach wohl unsympathischste und eingebildetste Ninja dem sie je begegnet war, lud sie zum Essen ein. „Ob ich...also ich weiß nicht. Ich..“ Ein leises Knurren unterbrach sie in ihren Bemühungen sich heraus zu reden.

„Das nehme ich jetzt einfach mal als ja.“ Lachte der Jo-nin und reichte ihr den Arm. „Wenn ich bitten darf Madame. Ich kenne da ein ganz ausgezeichnetes Restaurant, das in der Lage sein sollte deinen Appetit zu besänftigen.“

Ohne eine Antwort abzuwarten ging er mit ihr weiter bis sie schließlich vor einem süßen kleinen Thai standen. Galant wie ein Gentleman hob er Asuka die Türe auf und folgte ihr dann hinein.«
 

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Mit zitternden Fingern und Schweisperlen auf der Stirn stand ich da. Die Hand leicht erhoben und kurz davor sie an den Ort ihrer Bestimmung zu bringen, hielt ich plötzlich inne.

[Ich kann das nicht. Das endet in einer Katastrophe ich weiß es. Wo ist Asuka wenn man sie braucht?] Ich atmete noch einmal tief durch und versuchte mich zu beruhigen. [Augen zu und durch.] Dachte ich bei mir und öffnete die Tür zum Badezimmer.

Der Anblick der sich mir dort bot war mit einem Wort zu beschreiben. Göttlich.

Itachi stand, sie die Haare trocknend und nur mit einem Handtuch bekleidet, vor der Badewanne und schaute irgendwie verträumt in den beschlagenen Spiegel.

Das gab mir die unverhoffte Gelegenheit ihn einmal genauer zu betrachten. Mein Blick wanderte von seinem Gesicht mit den tiefschwarzen Seelenspiegeln, hinunter zu seinem Oberkörper. Mir blieb fast die Luft weg und ich konnte spüren wie sich mein Herzschlag unnatürlich beschleunigte. Die langen schwarzen Haare hingen ungeordnet über die breiten Schultern und ließen ein feines Rinnsal an Wassertropfen an ihm herunter perlen. Gebannt folgte ich den vereinzelten Tröpfchen mit meinen Augen, wie sie sich ihren Weg über seinen Brustkorb bis hinunter zum Bauchnabel bahnten, um letztendlich in dem Stoff, welchen er sich um die Hüften geschlungen hatte, zu verschwinden. Als mir das bewußt wurde stieg mir die Röte ins Gesicht und ich hatte das Gefühl vor Scham zu verbrennen. Ich wollte bereits wieder raus gehen, da bemerkte er mich endlich. „Hikari? Was machst du denn hier drin? Möchtest du ins Bad?“ Verlegen schüttelte ich den Kopf. Immer darauf bedacht ihm weder in die Augen, noch sonstwohin zu sehen. „Ich...ich bin gekommen um....um deine Verletzungen zu behandeln.“ Stotterte ich und hielt, wie zum Beweis, den Verbandskasten vor mein Gesicht.

Er betrachtete mich mit dem, für ihn mittlerweile typischen, nicht zu deutenden Blick und lies sich schließlich auf der Wannenkante nieder. „Vielen Dank, aber die Mühe kannst du dir sparen, so schlimm ist es nicht.“ Irgendwie war ich enttäusch, aber zugleich erleichtert.

Zu dumm nur daß der enttäuschte Teil in mir offenbar größer zu sein schien und jetzt die Oberhand gewann. „Das sagst du. Aber wenn du dich nicht darum kümmerst entzündet es sich vielleicht.“

[Bin ich eigentlich noch zu retten? Ich schaufle mir gerade mein eigenes Grab.]

Itachi schien ernsthaft über meine Worte nachzudenken und lies erschreckend schnell von seiner Meinung ab. „Na schön. Du hast gewonnen.“ Mit diesen Worten legte er das Handtuch, welches über seine Schultern hing ab und verschaffte mir nun ungehinderten Blick auf seine Frontseite. Erschrocken stellte ich fest das sie über und über von kleinen Kratzern und Blutergüssen bedeckt war. Noch sehr unsicher und zittrig ging ich auf ihn zu und wendete all meine Aufmerksamkeit dem relativ großen Schnitt, der sich quer über seinen Brustkorb zog, zu. Er war nicht tief, aber recht auffällig.

„Wie hast du das denn geschafft?“ Mit leichtem Tadel in der Stimme, machte ich mich daran die Wunde zu versorgen. Asuka hatte mir einmal gezeigt wie man so etwas machte und ich gab mein Bestes sie nicht zu enttäuschen.

So vorsichtig ich konnte zog ich einen Wattebausch aus dem erste Hilfekasten und desinfizierte die Verletzung. Ich gab mir alle mühe meine Gedanken darauf zu beschränken, doch irgendwie wollte mir das nicht so recht gelingen. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich darüber nachdachte wie es sich wohl anfühlen würde ihn zu berühren, oder zu umarmen. Wenn er mit mir sprach, glitten meine Gedanken stets ab zu seinen Lippen und ich verstand kaum was er von mir wollte.

In meinem Kopf rauschte es, derartige Dinge hatte ich noch nie gespürt.

Gut zugegeben, ich war auch noch nie zuvor verliebt gewesen. Natürlich gab es auch in meinem Leben die üblichen Schwärmereien, die dem ein oder anderen Schauspieler galten. Doch das konnte man nicht mit wirklicher Zuneigung vergleichen.

Innerlich schämte ich mich in Grund und Boden.

Denn ich hatte das Gefühl seine Freundschaft zu mißbrauchen um ihm ein bißchen nahe zu sein. In meiner Welt wäre mir so etwas nie passiert, da war ich mir sicher. Solche Männer gab es dort nämlich nicht und falls doch, dann versteckten sie sich sehr gut. Es wunderte mich schon seit geraumer Zeit daß Itachi nicht mehr Verehrerinnen hatte. Kikyo blendete ich bei diesen Überlegungen geschickt aus. Die erste Zeit die ich hier verbrachte, hatte ich geglaubt die Mädchen in Konoha seinen blind.

In meiner Heimat hätte er sicher 10 Mädchen an jedem Finger haben können.

Doch nach einer Weile mußte ich feststellen, daß nicht nur die männlichen Bewohner dieser Welt anders waren, sondern auch die weiblichen. In erster Linie waren sie unglaublich verwöhnt, wenn man sich die aneinander Reihung von Sahneschnitten ansah die hier so rum liefen. Da war nun wirklich keiner dabei, dem man nicht mit etwas gutem Willen, eine gewisse Attraktivität abgewinnen konnte. Ganz vorne weg natürlich die Uchihabrüder, manchmal bemitleidete ich Mimi um ihre Rolle als Schwester, gefolgt vom talentiertesten Sprößling des Hyuuga-clans und man glaube es kaum, Naruto.

Der Kleine, quirlige Ninja konnte auch unheimlich süß sein, wenn er eine seiner ernsten Phasen hatte. Von den Shinobi die außerhalb dieses Dorfes lebten, oder einfach nur außerhalb meiner näheren Umgebung, fange ich besser gar nicht erst an. Wer konnte ihnen da verübeln daß sie wählerisch waren?

Gut so besonders war das nun auch nicht. Denn immerhin gab es auch in meiner Heimat gutaussehende Männer. Doch diese hier waren, zum großen Glück des anderen Geschlechts, zumeist auch noch mit einem unglaublichen Charakter gesegnet.

Durch die Reihe weg hilfsbereit und größten Teils auch sehr aufmerksam. Zuhören und einfühlsam reagieren konnten sie auch. Da mußte man doch schwach werden.

Oh und ehe ich es vergesse, der Beschützerinstinkt der hier von den Meisten an den Tag gelegt wurde war ebenfalls traumhaft. Doch was mich am meisten überraschte war, daß diese Ausgeburten der weiblichen Phantasie sogar Multitasking waren.

Ich meine damit, sie konnten alles mögliche nebenher tun und einem trotzdem noch völlig konzentriert zuhören und antworten. Das kannte ich sonst nur von meinen Freundinnen.

Wobei mir einfällt, als bekennender Shounen-ai Fan, kam mir in den ersten Wochen meines Aufenthalts, so manch dumme Idee. Denn mal ehrlich, so viel Glück auf einmal konnte es nicht geben. Wenn auch nur die Hälfte von denen Hetero war, wäre das noch ein guter Schnitt. So dachte ich zumindest. Doch zu meiner ganz persönlichen Freude stellte sich das natürlich als Fehleinschätzung heraus.

Oder war das überhaupt eine Freude? Wenn ich mir meine aktuelle Lage besah, eher nicht.

Immerhin stand ich, immer noch nach vorne gebeugt, vor demjenigen dem mein Herz gehörte, der es aber niemals wahrnehmen würde und behandelte kleine Verbrennungen etc.

Während er völlig in Gedanken versunken war und keinen Ton von sich gab. Wobei ich mir einbildete ein leises seufzen von ihm vernommen zu haben als ich ihn versehentlich, beim anlegen eines Verbandes, berührte.

Ich war fast fertig und wollte schon zusammen packen, da richtete er plötzlich doch das Wort an mich. „Übrigens, ich wurde heute zum Hokage gerufen. Er hat uns beiden eine Mission aufgetragen.“ Geschockt sah ich zu ihm auf und wäre ich nicht so überrascht gewesen hätte ich wohl verzweifelt aufgeschrien. „Mi...mission? Was denn für eine Mission?“ Meine Unwissenheit und Sorge schienen ihn zu belustigen. Er legte mir verstehend und liebevoll eine Hand auf die Schulter und versicherte mir, daß er schon nicht zulassen würde daß mir etwas passierte. Mir war das alles einfach nur unendlich peinlich. Deshalb versuchte ich mich möglichst schnell aus dem Staub zu machen.

Das hätte ich lieber gelassen. In dem Moment, in dem ich mich erheben wollte, rutschte ich aus und kippte vornüber. Mein Partner wollte mich gerade auffangen als wir auch schon rücklings in der leeren Badewanne lagen. Ein gequältes Geräusch entwich seiner Kehle und gab mir zu verstehen daß ich wohl besser schnell von ihm runtergehen sollte. Bei der komischen Position in der wir gelandet waren, wunderte es mich, daß er sich nichts gebrochen hatte. Aber auch ein einfacher ausgerenkter Wirbel konnte entsetzlich weh tun. Und da es nun mal meine Schuld war mußte ich es wohl oder übel, im wahrsten Sinne des Wortes, wieder einrenken. Noch immer nur im Handtuch bekleidet führte er mich in sein Zimmer und legte sich bäuchlings auf sein Bett.

[Ok Hikari. Nur Mut, du machst so was ja nicht zum ersten mal. Streng dich einfach an und es wird schon gehen.] Hätte man meinen nervlichen Zustand auf einer Richterskala von eins bis zehn bewertet, wobei zehn den absoluten nervlichen Zusammenbruch darstellte, so hätte ich mindestens eine elf bekommen. Darum bemüht mich zu beherrschen und nicht wegzulaufen ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn auf das Bett, um den verschobenen Wirbel wieder an seinen Platz zu bringen.

[Tötet mich. Das überlebe ich nicht.]«
 

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Es ist schwer zu sagen was in diesem Moment steifer war, ein Eisblock, oder meine beste Freundin.

Unter stummem Protest hatte sie sich zu einem Tisch verfrachten lassen und beschäftigte sich nun schon geschlagene zehn Minuten damit die Karte zu studieren.

„Meinst du nicht Hexe, deine Suche nach einem Gericht wäre einfacher, wenn du die Karte richtig herum halten würdest?“

Betretenes Schweigen, gefolgt von dem schnellen wenden des besagten Objekts.

„Da...das wußte ich. Ich wollte nur sehen ob es dir auffällt.“ Behauptete sie steif und fest, in der Hoffnung er würde es ihr abkaufen. „Und was hast du dir davon versprochen?“

„N-nichts. Was soll ich mir schon davon versprechen? Ich wollte es einfach wissen, Punkt.“ Innerlich dankte sie der sparsamen Beleuchtung. Andernfalls wäre es ihrem Gegenüber vielleicht aufgefallen, daß seine Begleitung gerade anlief wie einer der roten Lampenschirme draußen vor der Tür. Wobei ich mir sicher bin, daß er es dennoch bemerkt hat. Doch noch ehe er etwas dazu sagen konnte kam auch schon eine Kellnerin an den Tisch und brachte zwei Getränke aufs Haus, bevor sie die Bestellung aufnahm.

Ohne darüber nachzudenken kippte Asuka sich den Inhalt ihres Glases in den Mund und stellte überrascht fest daß dieses unbekannte Getränkt unheimlich gut schmeckte. Es war etwas dickflüssiger als Wasser oder Saft, schmeckte dafür aber um so süßer. Kakashi hatte die ganze Zeit über nicht auf sie geachtet und es war ihm auch entgangen wie seine junge Begleiterin sich eben jene Flüssigkeit noch mal bestellte und ganz nebenbei auch noch sein Glas geleert hatte.

Verdutzt sah er zu ihr rüber, sparte sich aber jeglichen Kommentar dazu.

„Sag mal Hexe, meinst du nicht du übertreibst es mit dem Zeug ein bißchen?“

„Ach was. Was soll schon passieren? Ist doch nur ein Fruchtkoktail. So was hab ich schon X-mal getrunken.“ Versicherte sie ihm, obwohl sie es in Wirklichkeit gar nicht wußte. Doch für den Moment war es egal. Denn solange sie etwas vor sich hatte mit dem sie sich beschäftigen konnte, desto weniger mußte sie mit ihrem Ex-sensei reden. Nicht das ihr jetzt denkt, sie hätte ihn so sehr verabscheut daß sie kein Wort mit ihm wechseln wollte, es war nur einfach so daß ihr ein seiner Gegenwart nie ein Gesprächsthema einfiel. Und so zog sie es vor zu schweigen und sich dem Essen und Trinken zu widmen. Den Jo-nin schien das nicht im geringsten zu stören. Offensichtlich genügte es ihm sie dabei zu haben und zu beobachten. Außerdem wird er wohl auch die innere Hoffnung gehegt haben, daß sie im Laufe des Abends etwas lockerer würde. Und in der Tat, seine Geduld sollte belohnt werden. Denn nach etwa einer dreiviertel Stunde wurde die junge Medic-nin erstaunlich redselig. Ich weiß nicht worüber sie sich so unterhalten haben und ich bin mir sicher daß sie es auch nicht mehr weiß. Denn um ehrlich zu sein blieben ihr nur recht wenige Erinnerungen an jenen Abend. Woran das lag wollt ihr wissen? Nun das ist schnell erklärt. Der einfache Fruchkoktail stellte sich als hochprozentiger Fruchtlikör heraus, den man eigentlich nur als eine Art Aperitif genoß. Um es also kurz zu machen. Meine beste Freundin hatte sich an jenem Abend auf bitterste Art und Weiße betrunken. Ich muß dazu sagen daß sie eigentlich nichts für Alkohol übrig hatte. Wie dem auch sei, das ist der Grund warum es nur einen Menschen gab den man über diesen Abend hätte ausfragen können und der hielt so dicht daß es schon weh tat. Und das meine ich wörtlich. Mitsuki und ich hatten nämlich nichts ausgelassen um zu erfahren was passiert war. Jedoch vergeblich. Aber egal zurück zum Geschehen. Es hatte insgesamt nur drei dieser Liköre benötigt um die gute völlig aus der Bahn zu werfen, weshalb sich unser lieber Maskenträger auch schon recht früh erbarmte das Restaurant zu verlassen und Asuka nach Hause zu bringen. Dazu wäre zu erwähnen, zu sich nach Hause. Er hatte nämlich spontan entschlossen daß es besser war den relativ kurzen Weg in seine Wohnung anzutreten. Als ich das erfuhr verschlug es mir glatt die Sprache und ich hatte nicht übel Lust diesem Kerl ordentlich den Kopf zu waschen. Das einzige was man ihm zu gute halten mußte war die Tatsache daß er wenigstens im Uchihaanwesen angerufen hatte um Bescheid zu sagen.

„Aber Kakashi-sensei. Machen sie sich doch keine Umstände. Ich find den Weg schon alleine.“ „Ja sicher mein Hexchen, du kannst ja nicht mal alleine gehen.“ Sie unentwegt stützend schaffte er sie in sein Appartement und legte sie in sein Bett.

„Schlaf gut Hexchen.“ „Du auch Kashi....“ Und damit war sie auch schon eingeschlafen.«
 

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„So wird das nichts.“ Mit diesen Worten wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

„W-was?“ Es war schon schwer genug sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, doch wenn er auch noch Konversation von mir verlangte würde ich wohl einen Nervenzusammenbruch erleiden. „Ich sagte so wird das nichts. Du hast nicht genug Kraft wenn du da neben mir sitzt.“

Um unsere Situation kurz zu beschreiben. Itachi lag, wie schon erwähnt, bäuchlings auf seinem Bett und ich hatte mich neben ihn auf die Bettkante gekniet. Ich wollte mich gerade leicht über ihn beugen, um meine Hände auf seinen Rücken zu legen, da hatte er auch schon besagten Einspruch erhoben.

„J-ja aber....wie soll ich es denn sonst machen?“ Verunsichert sah ich zu ihm herunter und spielte dabei nervös an meinen Haaren. Ich konnte es nicht sehen, da er das Gesicht auf seine verschränkten Arme gelegt hatte, doch ich konnte regelrecht spüren wie köstlich er sich amüsierte. Ein lachen unterdrückend gab er mir, mit einem rucken seines Kopfes, zu verstehen daß ich wohl meine Sitzposition ändern müßte.

„Jetzt schau mich nicht so entgeistert an, du hast schon richtig verstanden. Wir sind doch nur Freunde, oder? Da sollte das schon in Ordnung gehen.“ Als er das sagte vergrub sein Gesicht schnell wieder zwischen seinen Armen und die offenen Harre taten ihr übriges seine Mimik vor mir zu verbergen. Ich schluckte einmal hart. Oh ja ich hatte sehr wohl verstanden was der junge Uchihaerbe von mir erwartete und allein der Gedanke daran lies mich vor Aufregung zittern.

Das letzte bißchen Selbstbeherrschung das ich noch besaß zusammenkratzend, erhob ich mich um ein Stück am Bett herunter zu wandern. Eigentlich wäre ich seiner Aufforderung ohne größere Probleme nachgekommen, doch die Tatsache daß er nach wie vor nicht daran zu denken schien sich etwas angemessener zu kleiden, verursachte in mir ein deutliches Gefühl von Unbehagen. All diesen Emotionen zum Trotz krabbelte ich vorsichtig auf ihn zu und schwang, möglichst ohne ihn dabei zu berühren, ein Bein über seine Hüfte, so daß ich nun ungehindert damit beginnen konnte meiner eigentlichen Aufgabe nachzugehen.

Von weitem hätte es wohl so ausgesehen daß ich auf dem kleinen, weißen Handtuch saß. In Wirklichkeit jedoch ruhte mein ganzes Gewicht auf meinen Knien. Ähnlich wie beim Reiten spannte ich meine Muskeln an, um so eine sitzende Position zu vermeiden. Ich kann nicht gerade behaupten daß das sonderlich bequem war, aber anders hätte ich diese Nähe wohl kaum überstanden. Mein Körper hatte unter der Anspannung und der nicht abebben wollenden Aufregung zu beben begonnen und es kostete mich einiges an Kraft genug Druck auf meine Arme auszuüben. Noch immer etwas scheu legte ich meine kühlen Hände auf seine Schultern und machte mich daran den verschobenen Wirbel zu suchen. Langsam und vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen seine Wirbelsäule entlang wobei ich ein angenehmes Kribbeln verspürte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

[Wenn ich ihm schon so nahe sein muß, dann sollte ich versuchen es zu genießen.]

Von diesem Gedanken zusätzlich beflügelt begann ich, nun wesentlich entschlossener als zuvor, mir einen Weg über seinen Rücken zu ertasten. Angefangen bei Schultern und Nacken, bis hinunter zum Steißbein und über die Taille wieder hinauf. Es dauerte fast eine geschlagene viertel Stunde bis ich den Quell allen Übels ausfindig gemacht hatte. Während dieser Zeit hatte sich mein Herzschlag etwa um das Doppelte erhöht und das Kribbeln in meinen Fingern breitete sich über meinen ganzen Körper aus.

Allen voran in meinen Beinen, wenn auch aus einem anderen Grund. Langsam aber sicher lies meine Anspannung nämlich nach und ich drohte nach hinten zu sinken. Einige Minuten konnte ich mich noch gegen die wachsende Ermüdung zur Wehr setzten, mußte aber letzten Endes aufgeben. So lies ich mich dann, nach einem harten Kampf, langsam zurücksinken. Itachi, der die ganze Zeit über nichts außer einem gelegentlichen Seufzer von sich gegeben hatte, quittierte das Ganze mit einem spöttischen. „Ich hab mich schon gefragt wie lange du das wohl noch durchhältst.“

Gott sei dank lag er noch immer mit dem Kopf zur Seite gerichtet unter mir.

Ansonsten wäre ihm sicher aufgefallen daß ich binnen von Sekunden angelaufen war wie eine überreife Tomate. Doch da er ja eben das nicht sehen konnte revanchierte ich mich umgehend.

Ich beugte mich so tief herab wie es mir in meiner derzeitigen Position möglich war, um ihm mit zuckersüßer Stimme ins Ohr zu hauchen.

„Ich dachte du wärst ein Ninja und kein Sitzkissen. Aber falls ich mich geirrt haben sollte werde ich diese komfortable Sitzgelegenheit gerne öfter in Anspruch nehmen.“

Dann richtete ich mich wieder auf und brachte, mit einem gehässigen Grinsen, den Wirbel wieder an seinen eigentlichen Platz. Worauf hin Itachi ein leises Keuchen entglitt, welches er jedoch krampfhaft zu ersticken versuchte. Zumindest vermutete ich das, als ich am späteren Abend das getrocknete Rinnsal Blut an seiner Unterlippe bemerkte. Doch für den Moment genügte es mir ihm eins ausgewischt zu haben und so achtete ich gar nicht weiter auf die, eigentlich eindeutigen, Anzeichen seines Körpers.

Eigentlich war meine Aufgabe damit erledigt, doch eine plötzliche Spannung legte sich über seine Muskeln und so beschloß ich ihn einfach weiter zu massieren.

Vermutlich hätte ich es auch getan wenn er nicht so urplötzlich verspannt gewesen wäre. Denn ich muß zugeben, es gefiel mir einfach und ich wollte jede Sekunde ausnutzen die mir zur Verfügung stand. Denn, obwohl ich es die ganze Zeit über erfolgreich verdrängt hatte, beschlich mich bei jeder verstreichenden Minute das Gefühl er würde sich mehr und mehr von mir entfernen. In meinem Kopf sah ich Bilder die ich noch weniger ertragen konnte als die Tatsache daß ihn wohl in Zukunft nur seine Frau auf diese Weiße berühren dürfte. In meinem Kopf sah ich Itachi, zusammen mit einer Frau und ein paar Kindern. Sie schienen unendlich glücklich zu sein. Vor allem Itachi.

Er lachte und spielte und war einfach so ganz anders als jetzt und genau das brach mir das Herz. Nicht die Tatsache daß er glücklich war. Denn das war ja genau das was ich mir am meisten wünschte. Nein, es war der Gedanke daran daß er glücklich war, aber ohne mich. Meine Brust schnürte sich für einen Augenblick schmerzhaft zusammen.

Ich würde für immer nur eine Freundin für ihn sein. Eine Bekannte und allenfalls seine Partnerin bei den Anbu. Doch könnte ich damit leben? Könnte ich damit leben neben ihm zu existieren, ihn aber niemals zu erreichen? [Was habe ich denn für eine Wahl?]

Für mich gab es in diesem Moment nur zwei Möglichkeiten, entweder ich würde verschwinden und versuchen ihn zu vergessen. Was ich wohl nicht konnte. Oder, ich würde bleiben und mich den Spötteleien seines Vaters und der ständigen Anwesenheit seiner Verlobten aussetzen. So oder so war ich verloren. Denn beide Wege stellten für mich eine unvorstellbare Qual dar. Ich brauchte ihn. So viel war mir schon längst klar geworden. Ich brauchte ihn wie die Luft zum Leben, doch für ihn war ich nicht mehr als eben das, Luft. Er nahm mich zwar war, aber auf eine so selbstverständliche Art daß es mich schmerzte. Ich versuchte sie zurück zu halten, doch es gelang mir nicht.

Eine einzelne Träne entrann meinen Augen und ich konnte nicht verhindern daß sie auf Itachis warmer Haut landete. Zuerst dachte ich er hätte es vielleicht nicht bemerkt, doch es dauerte nur wenige Sekunden bis er versuchte sich zu mir umzudrehen. Was ihm in seiner jetzigen Lage natürlich unmöglich war. „Hikari...was hast du?“ Schnell fuhr ich mir mit dem Handrücken übers Gesicht. „N-nichts. Nur etwas im Auge.“ Leider klang das nicht halb so überzeugend wie ich es mir gewünscht hatte. Denn nur einen Wimpernschlag später fand ich mich in seinem Schoß wieder. Ohne daß ich es wirklich zur Kenntnis nehmen konnte, hatte er sich unter mir herum gedreht und lag nun auf dem Rücken. Seine Beine angewinkelt, rutschte ich noch näher an ihn heran, so daß ich nun ein Stück weit über seinem Becken saß und nicht mehr verhindern konnte daß er mir direkt ins Gesicht sah. „Du lügst. Ich sehe es in deinen Augen. Warum hast du geweint?“

„Das habe ich doch gerade gesagt.“ Mir war diese Situation mehr als nur unangenehm. Ich hatte das Gefühl unter seiner Nähe zu ersticken, aber er lies nicht locker.

Ehe ich mich versah hatte er auch schon seine Arme um mich geschlungen und zog sich zu mir hoch, ließ dabei aber die Beine in ihrer vorherigen Position.

Ich war sprichwörtlich gefangen. Während wir so da saßen waren unsere Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Wie zum Beweis, daß ich ihm so nicht mehr entkommen konnte, beugte er sich vor und flüsterte mir leise ins Ohr.

„Ich glaube dir kein Wort.“ Ein wohliger Schauer durchfuhr meinen Körper als ich seine angenehme, tiefe Stimme hörte und seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte.

Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, doch ich konnte nicht zulassen daß es andauerte. Deshalb versuchte ich mich von ihm weg zudrücken, vergebens. Wieder sah er mich aus diesen unergründlichen, schwarzen Opalen an. Sie glichen in ihrer Unbeständigkeit einer aufgewühlten Wasseroberfläche, in der sich sanft das Licht der Sterne brach. Draußen war es mittlerweile ebenfalls dunkel geworden und die einzige Lichtquelle die uns blieb war der leuchtende Mond, der lediglich von ein paar vereinzelten Wolken begleitet wurde. Wellen aus Feuer und Eis durchfluteten meinen Körper und überschwemmten meine Gedanken. Meine Sinne jedoch wurden auf eine mir völlig neue Art und Weiße geschärft. Obwohl ich noch etwa eine Handbreit von Itachi entfernt war, konnte ich seinen Herzschlag hören, nein fühlen, als wäre es mein eigener. Ich drohte völlig in dieser Welle von Sinneseindrücken unterzugehen, doch mit einem Mal durchbohrte mich eine Erinnerung, kälter und klarer als alles andere.

[Der See. Es regnete. Das war kein Traum. Ich....oh mein Gott.] Ich wollte es beenden bevor es noch schlimmer wurde. Für ihn, aber auch für mich. In dem Versuch mich zu lösen preßte ich meine Hand gegen seine Brust um wenigstens den Abstand zwischen uns zu vergrößern. Doch je heftiger ich mich wehrte, desto fester wurde sein Griff.

Es war eindeutig, er wollte mich nicht gehen lassen. Und ich wollte es auch nicht.

Sonst hätte ich mich wohl längst befreit, oder zumindest protestiert. In meiner Verzweiflung lehnte ich meinen Kopf nach hinten um ihm wenigstens nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. Doch damit erreichte ich nur, daß ich kurz darauf eine warme Hand in meinem Nacken spürte die mich unter sanfter Gewalt wieder zu sich zog.

Die Lieder immer noch geschlossen spürte ich wie er mit seinem Daumen leicht über meine Lippen strich, bevor er diese mit den seinen Versiegelte.«

Der Plan der Uchihazwillinge.

So hier ist es. Frisch getippt und quasi noch heiß. Ich wünsch euch viel Spaß damit.^^
 

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In keiner Sprache der Welt hätte man ausdrücken können was ich in diesem Moment, da sich unsere Lippen berührten, empfand. Es war als wären alle meine Sinne in einem nicht enden wollenden Strudel aus Gefühlen gefangen. Welche Sorgen mich zuvor auch gequält haben mochten, sie waren mit einem Mal vergessen. Denn meine Gedanken drehten sich nur noch um das Hier und Jetzt.

Während ich mich dem Kuß voll und ganz hingab, bemerkte ich nur unterbewußt wie Itachi eine seiner Hände an meiner Seite entlang, unter mein Oberteil wandern ließ und mir zärtlich über den Rücken strich. Ein wohliges seufzen entwich meiner Kehle, denn jede seiner sanften Berührungen hinterließen eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper. Nach Luft ringend löste ich mich für einen Sekundenbruchteil von ihm, was mir auch sofort ein leises Murren einbrachte. Doch ich wollte diesen Augenblick nicht verstreichen lassen, ohne ihm in die Augen gesehen zu haben. Und ich hätte sicherlich bereut es nicht zu tun. Denn was ich an jenem Abend in ihnen sah, erfüllte mich mit mehr Glück als ich es jemals im Leben für möglich gehalten hätte. Zum ersten mal seit Wochen konnte ich in ihnen die selbe Wärme entdecken, die ich am Tag meiner Ankunft erlebt hatte. Doch anders als damals, lag nun kein Schimmer von Traurigkeit mehr in ihnen, sondern ein feiner Schleier aus Liebe und Leidenschaft.

Diese schwarzen und kühlen Seen spiegelten so viele Emotionen auf einmal wider, daß ich dachte ich würde in ihnen ertrinken. Das schwache Mondlicht, welches durchs Fenster schien, vertrieb den Schatten der sonst auf seinen Zügen lag und legte ein, in der Dunkelheit unsichtbares, Lächeln für mich frei. Diese kleine, flüchtige Geste war der Regentropfen der die Knospe, die sich schützend um mein Herz gelegt hatte, zum erblühen brachte und es somit frei legte. Ich kam mir vor wie eine verdurstete Wüstenblume, die durch den erfrischenden Sommerregen wieder zu neuem Leben erwacht war. Ohne es direkt zu beeinflussen, beugte ich mich wieder vor um den bestehenden Abstand zwischen uns zu verkürzen und ihm zärtlich zuzuflüstern. “Arigatou.” Fragen sah er zu mir auf und ich legte behutsam meine Finger auf seinen Mund. “Dafür, daß du deine Maske für mich abgelegt hast.” Ehe er auf meine Worte reagieren konnte, hatte ich auch schon die letzten Zentimeter die uns voneinander trennten, überwunden und unsere Lippen verschmolzen erneut miteinander. In unseren Kuß hinein lächelnd, zog er mich fester in die Arme und ließ sich langsam nach hinten fallen, so daß ich nunmehr auf ihm lag. Ein wenig überrascht unterbrach ich erneut die innige Vereinigung um mich halt suchend neben seinem Kopf abzustützen. Um es uns beiden bequemer zu machen rutschte ich ein Stück an ihm herunter und schob eines meiner Beine zwischen die von Itachi. Diese unbedachte Handlung entlockte meinem Gegenüber ein ungewolltes Keuchen und ich mußte schwer an mich halten den Druck nicht noch zu erhöhen. Denn diesen Gesichtsausdruck hätte ich zu gerne noch eine Weile beobachtet. Es war einfach ein atemberaubender Anblick, der sich mir bot. Mit vor Erregung geröteten Wangen und einem Lustvollen Leuchten in den Augen, lag der Mann meiner Träume, nur beschienen vom zarten Mondschein unter mir und gab mir das Gefühl unendlicher Geborgenheit. Breit grinsend fuhr ich ihm mit den Fingern durch die, immer noch feuchten, Haare und verteilte mit ihnen ein paar Wassertropfen auf seinem Brustkorb.

Welcher sich durch seinen unregelmäßigen Atem immer schneller auf und ab bewegte. Wie von einer inneren Stimme gelenkt legte ich meine Hand an eben jene Stellen über die zuvor die Wasserperlen geronnen waren und zog genießerisch ihre Spuren nach. Als meine kühlen Fingerspitzen seine weiche und heiße Haut berührten erzitterte er für einen Moment und machte sich anschließend daran mich von meinem störenden Oberteil zu befreien. Doch so leicht wollte ich es ihm nicht machen. Mit einem verspielten Schmunzeln nahm ich seine Hände und drückte sie neben seinem Kopf auf die Laken und küßte liebevoll seinen Hals entlang bis hinunter zum Schlüsselbein.

Ein zufriedenes Schnurren von sich gebend schloß er die Lieder und ließ mich fürs Erste gewähren. Wie gesagt fürs Erste. Als ich nämlich Anstalten machte mit dieser Behandlung fortzufahren entwand er sich blitzschnell aus meinem Griff. Seine Hand wanderte auf direktem Wege zu dem Reisverschluß der meinen Kragen zusammen hielt. Mit einem anzüglichen Lächeln zog er ihn langsam und Stück für Stück nach unten, um mir im Anschluß das Oberteil einfach über die Schultern nach unten zu ziehen, so daß es mir nun lose um die Hüften hing. Was ich vielleicht erwähnen sollte ist, daß ich mir bereits seit einiger Zeit abgewöhnt hatte einen BH zu tragen und mir statt dessen meine Oberweite mit Verbänden zurecht band. Das taten die meisten Mädchen hier, denn es war weitaus praktischer im Kampf. Wie dem auch sei, diese Tatsache schien ihn weder zu verwundern noch zu stören. Im Gegenteil, es schien Itachi regelrecht Spaß zu machen an den langen, weißen Stoffbändern herum zu spielen bis er sie letztendlich alle gelöst hatte. Es war ein merkwürdiges Gefühl so entblößt vor ihm zu sitzen und seine Blicke über meinen Körper wandern zu sehen. Um dem zu entgehen legte ich mich wieder auf seinen Oberkörper und verwöhnte diesen mit flüchtigen Berührungen meiner Lippen. Angefangen bei den Schultern, über die Brust bis hinunter zum Bauchnabel und an den Rand des Handtuchs, welches auf wunderbare Weiße noch immer an seinem Platz war. Mit den Fingern fuhr ich zuweilen die stark ausgeprägten Bauchmuskeln nach, als ich plötzlich ruckartig wieder nach oben gezogen wurde. Etwas verwirrt und trunken vor Lust fand ich mich in der selben sitzenden Position wieder, in der wir schon vorher einige Zeit verweilt hatten. Ich wußte was jetzt kommen würde und ich muß gestehen daß ich es kaum erwarten konnte, obwohl ich auch ein wenig Angst davor hatte, weil es das erste mal war daß ich einem andern Menschen so nah war. Zärtlich streichelte er mir über Hals und Schlüsselbein um sich genüßlich einen Weg zwischen meinen Brüsten hindurch zu meinem Bauch zu bahnen. Was mich dazu veranlaßte den Rücken leicht durchzudrücken um seiner Hand entgegen zu kommen. Dann zog er mich sanft mit einem Arm zu sich und liebkoste meinen Nacken mit seinen zarten Lippen, während seine andere Hand sich über meine Oberschenkel und Taille wieder nach oben arbeitete. Nicht wissend worauf ich zuerst reagieren sollte begann mein ganzer Körper vor Erregung zu beben und ich betete dafür daß mir dieses unbeschreibliche Gefühl noch lange erhalten bleiben würde. Doch leider hatte das Schicksal andere Pläne mit uns. Wir waren gerade im Begriff erneut unsere Lippen miteinander verschmelzen zu lassen da wurde Ruckartig die Türe aufgerissen und das grelle Licht des Ganges fiel auf uns herab. Das nächste was ich hören konnte war ein spitzer Schrei und das Geräusch von Schritten die sich beschleunigten. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und versuchte meine Kleidung so weit es ging zu ordnen. Die Verbände die ich ursprünglich getragen hatte warf ich achtlos in die nächste Ecke und rannte anschließend aus dem Zimmer. Leider war das genau der Fehler den ich nicht hätte begehen sollen. Denn auf diese Art lief ich direkt meinem schlimmsten Alptraum in die Arme. Fugaku stand, die Arme verschränkt auf dem Flur und hinter ihm die Frau die ich wohl am meisten auf dieser Welt verabscheute. Aus Scham und aus Schutz vor ihren unbarmherzigen und haßerfüllten Blicken hatte ich den Kopf gesenkt und starrte betreten zu Boden. Wieder ein Fehler wie sich heraus stellte. Denn im nächsten Moment wurde ich grob an den Haaren gepackt und auf die Knie gezwungen. Mit aller Gewalt meinen Kopf in den Nacken legend starrte Fugaku mir direkt ins Gesicht. "Na was haben wir denn da? Da hat sich wohl eine kleine Hure aus dem örtlichen Bordell versehentlich ins Zimmer meines Sohnes verirrt." Das höhnische Grinsen welches er dabei aufgesetzt hatte verletzte mich nicht minder, als die Worte mit denen er mich bedachte. Doch das Abstoßendste für mich war das mitleidige Lächeln welches Kikyo aufgesetzt hatte um mich von oben herab zu demütigen.

Das Clanoberhaupt setzte bereits wieder zu einer neuen Gemeinheit an, vermutlich würde er mich aus dem Haus werfen, da kam Itachi aus dem Zimmer gestürmt um mir zu helfen. Ungeachtet dessen was gerade geschehen war stieß er seinen Vater zur Seite und hob mich wieder auf die Beine. “Hör gefälligst auf damit. Was fällt dir eigentlich ein?” “Was mir einfällt? Paß auf mit wem du redest Junge.” Schneller als daß ich es hätte sehen können stand er auch schon neben uns und zog meinen Retter bestimmt und unnachgiebig zurück in sein Zimmer aus welchem kurze Zeit später nur noch wütende Schreie zu vernehmen waren. Ich stand während dessen nach wie vor im Flur und wurde von der ach so zauberhaften Kikyo umkreist wie ein Kadaver von einem Geier. “Und.... wie hat es dir gefallen? Es war doch sicher schön von ihm benutzt zu werden, oder?” Fassungslos sah ich sie an. “Was soll das heißen...benutzt?”

Als Antwort erhielt ich ein Lachen wie es kälter nicht sein könnte. “Oh du armes, kleines, dummes Ding. Hast du dir ernsthaft eingebildet er könnte etwas an dir finden? Ich bitte dich, das ist lächerlich. Du bist nichts weiter als ein billiges Spielzeug, bei dem es auch nicht weiter schlimm ist wenn es kaputt geht. Verstehst du?” Ob ich das verstand?

Nun, meine Ohren hatten es ganz sicher verstanden, aber meine Seele wollte diese bösartigen Silben nicht zu sich durchdringen lassen. “D-du lügst.” War das Einzige was mir dazu einfiel. Doch nicht einmal ich konnte mir diese Behauptung so einfach abnehmen, wie sollte es dann jemand anderes? “Herr Gott Kindchen, du bist sogar noch beschränkter als ich gedacht hatte. Nun hör mir mal gut zu. Was auch immer meinen Verlobten dazu gebracht hat sich dir widerlichem kleinen Miststück zu nähern....ich werde es umgehend beseitigen, verlaß dich drauf. Ach und übrigens....” Sie blieb für den Bruchteil einer Minute vor mir stehen und packte mich unsanft am Hals um mich gegen die Wand zu rammen. “Hör mir jetzt mal gut zu du kleines Flittchen. Itachi ist mein Verlobter, er liebt nur mich und ich werde es auch sein die er zum Altar führt. Und das lasse ich mir von niemandem streitig machen und schon gar nicht von dir.” Damit ließ sie mich los und entfernte sich zum gehen. “Oh noch etwas. Für diese Aktion heute wirst du bluten müssen meine Teuerste und wenn ich es selbst bin die dir das Messer an die Kehle setzt." Dann war sie auch schon in einem der angrenzenden Zimmer verschwunden. Ich kann nicht genau sagen was mir in diesem Moment alles durch den Kopf ging, aber eines weiß ich als säße ich noch immer tränenüberströmt dort im Flur. Die Angst und die Verzweiflung die sich in meinem Herzen breit machten. An jenem Abend spielte ich für wenige Minuten mit dem Gedanken es für immer zu beenden und ich hätte es vielleicht sogar getan, wenn nicht jemand gewesen wäre der mich erneut ans rettende Ufer brachte. “Hikari?” Ohne weiter nachzufragen nahm Sasuke mich hoch und brachte mich auf mein Zimmer, um mich ins Bett zu legen. Ich weiß nicht wie lange er dort gesessen hat um mich tröstend im Arm zu wiegen, aber ich bin ihm für jede einzelne Sekunde dankbar. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, bis ich endlich unter den nicht verstummen wollenden Schluchzern zur Ruhe kam und einschlief.

“Hikari-chan. Mach dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir.” Zwar hatte ich Sasukes Abschiedsworte nicht verstanden, weil ich bereits eingeschlafen war, doch ich bin mir sicher daß sie mein Herz dennoch erreicht haben.«
 

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Zugegeben, meine Anwesenheit stellte schon eine enorme Bedrohung für den Haussegen im Haupthaus des Uchihaclans dar. Meine bloße Erscheinung schien schon zu genügen Fugaku und Itachi aneinander geraten zu lassen, doch ich glaube an keinem Tag war es so schlimm wie an jenem Abend. Den Inhalt dieses Gesprächs habe ich in jahrelanger Kleinstarbeit zusammen getragen. Und obwohl es zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere vergangen war, erfüllten mich die gefallenen Worte noch immer mit großer Bestürzung und Trauer. Aber nun genug davon, ihr wollt sicher hören wovon ich spreche. Also schön.

Nachdem Sasuke mich mehr oder weniger wohlbehalten in mein Bett verfrachtet hatte, fing das Chaos erst richtig an. Itachis Vater war außer sich und schrie hemmungslos auf seinen Ältesten ein. “Hast du Bengel überhaupt eine Ahnung was du da angestellt hast? Du elender Nichtsnutz ruinierst mir nicht alle meine Pläne.” Fassungslos und mit vor Zorn zu Fäusten geballten Händen blickte der Jüngere zu ihm auf.

“Deine Pläne? Deine Pläne? Was interessieren mich deine Pläne wenn es um meine Zukunft geht?” “Zukunft? Pah, daß ich nicht lache. Was solltest du schon für eine Zukunft mit dieser dahergelaufenen....” Mit einem lauten klirren ging die Vase, die kurz zuvor noch unbeschadet auf dem Fensterbrett verweilt hatte, zu Bruch. Sie war direkt neben Fugakus Kopf aufgeschlagen und einige Scherben hatten ihn sogar im Gesicht gestreift. “Wage es nicht sie zu beleidigen. Was ich für sie empfinde könntest du nicht mal im Traum nachempfinden. Und von dieser Verlobung brauchst du gar nicht erst anzufangen. Ich würde Kikyo niemals heiraten und wenn mein Leben davon abhinge.” Entschlossen baute sich der älteste der Uchihageschwister vor seinem Vater auf, um ihm deutlich zu machen, daß er nicht zu Scherzen aufgelegt sei. Doch die Reaktion die ihm entgegengebracht wurde, hätte auch ich nicht erwartet. Mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen sah ihn das Clanoberhaupt erhaben an. “Und wenn es um ihr Leben ginge? Was würdest du dann tun?” Mit weit aufgerissenen Augen starrte Itachi sein Gegenüber an. “Das würdest du nicht wagen....” “So, würde ich nicht? Du glaubst gar nicht wozu ich alles Fähig bin Junge.” Durch die Überraschung seines Sohnes beflügelt, ging er strahlend auf diesen zu und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. “Laß mich dir einen Rat geben. Vergiß sie. Das Mädchen ist es nicht wert daß du deswegen alles über den Haufen schmeißt. Ich meine, sieh sie dir doch mal an. Die kleine Schlampe würde es doch mit jeden treiben. Oder was glaubst du denn, warum sie ständig im Gewächshaus umher scharwenzelt? Sicher nicht um deinem Bruder beim Blumen gießen zu helfen. Halt dich ab sofort einfach von ihr fern, kapiert?

Ich werde den Hokage gleich morgen darum bitten euch anderen Partnern zuzuteilen.” Damit wand er sich zum gehen, doch er verließ das Zimmer nicht ohne sich noch ein letztes mal zu Itachi umzudrehen. “Übrigens, ich an deiner Stelle würde mich an meine Worte halten. Tust du das nicht, werde ich deiner kleinen “Freundin” das Leben derart zur Hölle machen, daß sie sich nichts sehnlicher wünscht als den Tot. Du kannst sie nicht immer und überall beschützen, Itachi.” So ging besagter Tag im Uchihaanwesen zu Ende. Hätte man alle Tränen aufgefangen die an jenem Tag an diesem Ort geflossen waren, so hätte man sicherlich eine Badewanne damit füllen können. Mitsuki und Sasuke waren damals ins Zimmer gestürzt um ihrem Bruder beizustehen. Aus ihren Erzählungen kann ich mir in etwa ein Bild machen wie verzweifelt er gewesen sein muß. Selbst das gute Zureden seiner Geschwister konnte den Sturzbach an Tränen nicht zum versiegen bringen die sich ihren Weg über seine Wange bahnten. Es sollte das Erste und Letzte mal sein. Denn ab dem morgigen Tag veränderte sich einiges in diesem Haus. Und keine der Veränderungen sollte für mich zum Vorteil sein.«
 

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“Oh....mein Kopf. Ich hab das Gefühl ich wär von ner Dampfwalze überrollt worden.”

Als meine Freundin am nächsten Morgen aufwachte begriff sie zunächst gar nicht wo sie sich überhaupt befand, ansonsten hätte sie ihren Kater wohl als eher zweitrangig betrachtet. Wie dem auch sei, da sie ja nun nicht gerade blind war, fiel ihr nach geschlagenen 5 Minuten doch noch der offensichtliche Unterschied zu ihren eigenen Räumlichkeiten auf. Hauptsächlich aus dem Grund, daß sie sich nicht entsinnen konnte Kakashi jemals in ihr Zimmer gelassen zu haben. [Moment mal....Kakashi?]

Wie gebannt starrte Asuka den jungen Mann, welcher gelassen im Türrahmen stand, an. “Guten Morgen Hexe. Gut geschlafen?” “Ich träume oder?” Ein heiteres Lachen folgte auf diese Aussage. “Aber sicher doch Hexchen, alles nur ein Traum. Aber falls du dich dann dafür entscheiden solltest aufzuwachen. Das Frühstück ist fertig und wartet darauf gegessen zu werden.” Mit diesen Worten war der Ältere auch schon wieder verschwunden und hinterließ eine absolut fassungslose Medic-nin. [Was zum...was hat das denn schon wieder zu bedeuten?] Das heftige Schwindelgefühl gekonnt ignorierend, sprang sie aus dem Bett und stellte zu ihrer Erleichterung fest, daß sie noch immer die selbe Kleidung trug wie am Tag zuvor. Noch etwas wackelig auf den Beinen machte sie sich auf den Weg in die Küche. Natürlich hatte sie nicht vergessen wie es in der Wohnung ihres ehemaligen Senseis aussah, schließlich hatte sie ja einige Wochen hier gelebt. Deshalb war sie wohl beim Aufwachen auch nicht sonderlich mißtrauisch gewesen, aber jetzt war sie es. Was bildete sich dieser inkompetente Kerl eigentlich ein sie einfach mit zu sich zu nehmen? Wutentbrannt stürmte sie das Eßzimmer und setzte bereits zu einer Tirade an schlagkräftigen Beschimpfungen an, da blieb ihr sprichwörtlich die Luft weg. Der Jo-nin hatte nicht gescherzt als er sagte ein Frühstück würde auf sie warten. Und sie mußte zähneknirschend zugeben, daß sich ihr Gastgeber selbst übertroffen hatte. Nicht nur daß die Sachen sehr gut aussahen, nein sie rochen auch noch phantastisch, so daß Asuka nicht verhindern konnte daß ihr das Wasser im Mund zusammen lief. “Da bist du ja endlich. Ich hab schon gedacht ich müßte dich vielleicht beim gehen stützen, aber so wies aussieht hast du es ja doch bis hier her geschafft. Setzt dich, die Waffeln sind gleich fertig.” Das Ganze war der 17 Jährigen mehr als suspekt, doch im Augenblick hatte ihr knurrender Magen die Oberhand und sie gehorchte. Manchmal verfluchte sie ihren Appetit ja regelrecht. Immer brachte er sie in Schwierigkeiten. Daß sie überhaupt hier saß war ebenfalls seine Schuld. Sie nahm sich fest vor das noch heute zu ändern, aber erst nach dem Frühstück. “Bedien dich Hexe. Du mußt ja schon ganz ausgehungert sein.” Quietschfidel und vergnügt nahm Kakashi ihr gegenüber Platz und schenkte ihr Tee ein. Noch immer mißtrauisch beäugte meine Freundin die Tasse, ehe sie sie dankend annahm. “Sag mal Einauge, warum bin ich eigentlich hier?” Nicht gerade nett, aber für ihre Verhältnisse und wenn man an die gegebenen Umstände dachte, doch ganz passabel stellte sie ihm die alles entscheidende Frage. An ihr hing, wie an einem seidenen Faden Kakashis Leben.

Nur ob er das wohl rechtzeitig erkennen würde? “Ach das....” Sagte er in einem ruhigen Tonfall als würde er nur über das Wetter plaudern. “Du hast dich gestern Abend ziemlich betrunken, Hexchen. Und da hielt ich es für besser dich nach Hause zu bringen.”

Ok, er hatte es definitiv nicht erkannt. In wenigen Sekunden würde seine Wohnung sich in Schutt und Asche verwandeln, wenn er nicht noch einen rettenden Satz hinterher warf. Doch wie zu erwarten, kam nichts und sein unfreiwilliger Gast hatte bereits ernsthafte Probleme sich zurück zu halten. “Aber Kakashi....ich wohne im Uchihaanwesen und nicht hier.” Brachte sie unter Aufbringung all ihrer Selbstbeherrschung heraus. “Oh...das muß ich wohl vergessen haben.” Gab er ihr lächelnd als Antwort. Sie hätte um ein Haar ihren Tee wieder ausgespuckt, doch der schockartige Zustand in dem sie sich Momentan befand lies das ganz einfach nicht zu. “Ver....gessen.” Wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch schwoll Asuka an und hätte es nicht innerhalb der nächsten 3 Sekunden an der Tür geklingelt, wären das wohl des

Ex-Anbus letzte Augenblicke auf Erden gewesen. Als ob er es doch irgendwie spüren konnte, daß er sich in Gefahr befand, eilte er zur Tür. Fortuna mußte diesem Mann sehr hold sein und ich möchte nicht wissen was er alles tun mußte, um derart in ihrer Gunst zu stehen. Jedenfalls nutze die junge Medic-nin die Zeit seiner Abwesenheit dazu sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Gut gelaunt wie eh und je kehrte er zum Tisch zurück und strahlte sie mit einem Auge an. “Und....wer war es?” Fragte sie in der Hoffnung eine vernünftige Antwort zu erhalten und ein harmloses Gespräch zu beginnen. Diese Chance hätte man nur nutzen müssen und das Frühstück wäre noch zu retten gewesen. Aber entweder gehörte das zu Fortunas persönlichen Plänen, die eh keiner verstand, oder aber Kakashi wollte sein Leben einfach vorzeitig beenden.

“Oh nicht weiter wichtig. Ich soll dir nur eine Nachricht überbringen. Sie haben dich aus dem Uchihaanwesen geworfen, weil du gestern nicht erschienen bist. Aber keine Sorge Tsunade-sama hat sich für dich eingesetzt und entschieden daß du wieder hier wohnst.” Völlig unbeteiligt, als hätte er eben mal das Horoskop aus der Tageszeitung vorgelesen, reichte er ihr eine Waffel. “Noch Tee?” Ok, zugegeben. Das Leben als Anbu ist hart und das Leben als Lehrer vielleicht sogar noch härter. Aber verlor man bei dieser Art von Arbeit eigentlich jeden Lebenswillen, oder einfach nur den Verstand. Ich, wohlgemerkt eine langjährige Freundin Asukas, hätte es mich in meinen kühnsten Träumen nicht gewagt etwas derartiges zu ihr zu sagen. Und schon gar nicht mit solch einer Leichtfertigkeit. “D-das....das ist doch...ein Scherz...oder?” Fassungslos und steif vor Schreck starrte sie ihren Gegenüber an. “Das können die doch nicht machen. Ich kann doch nichts dafür...” Jammerte sie. Nach außen hin amüsierte sich der Überbringer dieser Nachricht köstlich, aber unterbewußt war er auch ein wenig enttäuscht über ihre Reaktion. Doch was man bei den Anbu, oder überhaupt im späteren Ninjaaltag zu lernen schien war, wie man seine Emotionen gekonnt unterdrückte und überspielte.

“Nun nimm’s doch nicht so schwer. Es gibt sicher eine plausible Erklärung für alles. Oh die gab es tatsächlich, doch es hätte mich gewundert wenn Kakashi sie gekannt hätte. Wie bereits erwähnt sollte sich ab dem heutigen Tag so einiges in meinem Leben und vor allem im Hause Uchiha ändern. Und Fugaku hatte sich dazu entschlossen mit seiner kleinen Reform bei meiner besten Freundin und vertrauten anzufangen, in dem er sie kurzer Hand rauswarf. Die Gründe die er dafür in den Raum warf waren mehr als fadenscheinig gewesen, deshalb lasse ich an dieser Stelle auch davon ab sie aufzuzählen. Doch wie berechtigt, oder eben auch nicht diese Entscheidung gewesen sein mag. Für meine Begleiterin, meine engste Vertraute änderte das nichts. Sie sollte also erneut bei dem Jo-nin einziehen. Das war an und für sich zu verschmerzen, auch wenn sie in jedem Fall etwas anderes behauptet hätte. Doch Asuka war nicht dumm, je länger sie über diesen Umstand nachdachte, desto weiter keimte der Verdacht in ihr das etwas vorgefallen sein mußte. “Ja Kakashi, ich glaube es gibt sogar eine sehr simple Erklärung dafür und ich gehe jede Wette mit dir ein das Fugaku seine Dreckgriffel im Spiel hat.”«
 

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In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig. Ständig wachte ich in unregelmäßigen Abständen und schweißgebadet auf. So ist es also auch kein Wunder, daß ich am Morgen wie eine übermüdete Bettlerin am Eßtisch kniete. Mein Kopf fühlte sich taub an und sowohl meine Augen als auch meine Ohren machten Anstalten mir den Dienst zu quittieren. Ich dachte dieser Zustand würde wohl noch den ganzen Tag über anhalten, doch in dem Moment in dem Itachi den Raum betrat waren alle meine Sinne schärfer den je. Vielleicht lag es an dem brennenden Gefühl der Scham das ich verspürte, wann immer meine Gedanken an den gestrigen Abend abglitten. Zu meinem großen Glück hatten sowohl Fugaku als auch Kikyo bei Tagesanbruch das Haus verlassen, vermutlich um beim Hokage alles Notwendige in die Wege leiten zu lassen, um mich in eine andere Einheit zu versetzen. Mein Gesicht glühte und Tränen stiegen mir in die Augen, so daß es mir schwer fiel die Fassung zu bewahren. So gut es ging hielt ich den Kopf gesenkt um niemandem in die Augen sehen zu müssen. [Vor allem nicht ihm.] Obwohl ich ihn bewußt nicht ansah, spürte ich seine ablehnende Haltung mir gegenüber, was mich tief verletzte. Ich hatte am Morgen mit ihm darüber reden wollen, doch er sah mich nicht einmal an, geschweige denn daß er mit mir gesprochen hätte. Als wäre ich etwas verbotenes, schmutziges dem man besser aus dem Weg ging. Etwas das weder Blicke noch Beachtung verdient hatte. Diese Begebenheit verursachte in mir einen Schmerz den ich nicht für möglich gehalten hätte. Blitzartig kamen mir Kikyos Worte wieder in den Sinn. [Er hat mich nur benutzt. Mit mir gespielt als wäre ich eine Puppe.] Resignierend aß ich mein Frühstück, doch Appetit hatte ich keinen. Man hätte mir genauso gut einen Klumpen Kohle unterjubeln können, ich hätte den Unterschied sicher nicht bemerkt.

Während ich so dasaß und mich und mein Leben bemitleidete, hegte ich tief verborgen und im Stillen einen stetig wachsenden Groll. Eben jener richtete sich, ungerechter Weiße, gegen meine beste Freundin welche am Tag zuvor nicht mehr nach Hause zurückgekehrt war und mich in meinem Elend allein lies. Nicht zu vergessen die beiden jüngeren der Uchihageschwister, die ebenfalls durch Abwesenheit glänzten. Als ich aufgestanden war hatte ich sie noch kurz gesehen. Sie hatten mir einen mitleidigen Blick zugeworfen und waren dann, in ein verschwörerisch klingendes Gespräch vertieft, verschwunden.

[Warum haßt mich eigentlich jeder?]«
 

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“Nun beeil dich doch mal! Ich hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit. Wenn ich schon bei dir wohnen muß, dann will ich wenigstens meine Sachen da haben.”

Sichtlich aufgebracht lief Asuka mit dem armen Kakashi durch die Straßen von Konoha, immer mit dem Ziel Uchihaanwesen vor Augen. “Nun hetzt mich doch nicht so. Was hast du’s denn so eilig? Oder kannst du es einfach nicht erwarten wieder zurück zu können.” Diese Worte wurden von einem lasziven Lächeln begleitet, welches man unter seiner Maske Gott sei Dank nur mäßig wahr nehmen konnte. “Was? Nein...ich...Ach halt doch die Klappe!” Und so ging es noch eine geschlagene halbe Stunde, bis sie endlich in besagtem Anwesen ankamen. Mir standen fast schon die Tränen in den Augen als ich sie in der Tür stehen sah und ihr erst einmal um den Hals fiel. Noch ehe sie sich versehen konnte waren auch schon die Zwillinge herbeigeeilt und hatten sie mitgenommen. So blieben also Mikoto, Kakashi und ich, Itachi war mittlerweile gegangen, völlig verwirrt im Eßzimmer zurück. “Setzten sie sich doch Kakashi-san.” Versuchte die Hausherrin die Situation irgendwie zu retten. So saßen wir nun also da und schwiegen uns, jeder mit einer Tasse Tee in der Hand, an. Währenddessen war in einem anderen Teil des Hauses so einiges los.

Dort waren nämlich Sasuke und Mitsuki schwer damit beschäftigt meine beste Freundin auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. “Ich wußte es. Ich wußte irgendwas muß passiert sein. Warum sonst sollte mich euer alter Herr sonst rauswerfen?”

Asuka war außer sich vor Wut. Und das selige Grinsen der beiden Uchihas trug nicht unbedingt zu ihrer Beruhigung bei. “Wie könnt ihr nur so ruhig bleiben? Ist euch denn nicht klar was das bedeutet?” “Nun beruhige dich doch mal wieder.” Versuchte Sasuke zu schlichten. “Natürlich ist uns klar was das alles für Auswirkungen hat. Aber...”

Das hinterhältige Grinsen auf ihren Gesichtern verwandelte sich in ein heimtückisches Lächeln.

“Wir haben einen Plan.” Vervollständigte seine Schwester den Satz und die junge Medic-nin horchte interessiert auf. “Ich will alles wissen, bis ins letzte Detail.”

Hätte ich von dieser Verschwörung gewußt, es wäre mir wohl unmöglich gewesen weiterhin so ruhig am Tisch zu sitzen und in meine Tasse zu starren. Aber da ich ja wie immer ahnungslos war, beschränkte ich mich darauf den halbherzigen Gesprächen zwischen Mikoto und unserem Gast, die alle so nichtssagend schienen, zu lauschen.

[Ob man sich wohl in einer Teetasse ertränken kann?] Gerade als ich mir diese und noch weitere wichtige Fragen stellte, kam auch schon das nächste Unheil auf mich zu. “Guten Morgen liebe Schwiegermutter. Ist das nicht ein herrlicher Tag?” So eben war Kikyo in ihrer üblichen Eleganz ins Zimmer geschwebt und setzte sich umgehend zwischen mich und Kakashi. “Ich wußte gar nicht daß wir für heute einen Gast erwartet hatten.” Säuselte sie so daß mir beinahe mein karges Frühstück wieder hochgekommen wäre. “Hatten wir auch nicht. Hatake-san ist nur hier um Asukas Sachen abzuholen.”

Ein gespielt bedauerlicher Zug legte sich auf ihre Lippen. “Oh ja sicher. Das hatte ich gar nicht bedacht, verzeiht. Es ist wirklich traurig daß sie uns verlassen muß. Aber ich bin mir sicher Fugaku-sama hat gute Gründe dafür. Meinen sie nicht auch Hatake-san?” Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr mich ihre süßliche Stimme anwiderte.

Der höhnische Unterton der in ihr mitschwang war für mich so unüberhörbar wie ein Zug der quietschend im Gleis zum stehen kommt. “Äh, ja sicher doch.” Auch der Jo-nin neben mir schien nicht sonderlich angetan von der ach so bezaubernden, liebreizenden und vor allem selbsternannten Hausherrin. Doch zu unser aller Glück schien sie der Meinung zu sein, daß das Geschirr welches noch auf der Spüle lag, unbedingt gespült werden mußte. Und auch sonst war sie offensichtlich nicht sonderlich begeistert vom hygienischen Zustand dieser Räumlichkeiten. Ich konnte in Mikotos Gesichtsausdruck nicht den geringsten Widerspruch erkennen, aber wenn man ihre Augen genau betrachtete, dann lag in ihnen so ein gefährlicher Glanz, der mich für einen Moment schaudern lies. Es war unverkennbar daß ihr die Einmischung ihrer fast Schwiegertochter mehr als unrecht war. Zumal es in Sachen Ordnung und Reinlichkeit nichts zu beanstanden gab. Die Luft wurde mit einem Mal unerträglich dick und ich hatte das Gefühl jeden Augenblick könnte einer von uns tot umfallen. Ich konnte erst wieder durchatmen als die Zwillinge, gefolgt von meiner Freundin reingestürmt kamen und Kikyo mit den Worten. “Wir müssen dir da unbedingt etwas zeigen liebste Schwägerin.” hinaus brachten. Wollten mich am heutigen Tag denn alle fertig machen?

Etwas ähnliches schien auch Kakashi zu denken der den Vieren genauso fassungslos hinterher sah wie ich.

“Ich denke, ich mache uns noch einen Tee.”«
 

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“Und was genau wollt ihr mir zeigen??” Der genervte Unterton in ihrer Stimme war kaum zu überhören. “Nur nicht so ungeduldig Kikyo-san. Glaub mir du wirst uns dafür noch sehr dankbar sein.” Säuselte die jüngste des Uchihatrios. “Na wenn du meinst. Aber mach schnell ich muß wieder zurück zu meinem Ita-Schatz.” “Über den wollten wir mit dir reden.” Ein heimtückisches Lächeln schlich sich bei diesen Worten auf Sasukes Lippen. Und nicht nur auf die Seinen, auch Asuka und Mitsuki machten einen mehr als furchterregenden Eindruck. Durch diese Gesten jedoch keineswegs aus der Bahn geworfen, gab ihnen die Angesprochene nur schnippisch zurück. “Ich wüßte nicht was es da zu reden gibt. Wir sind verlobt und werden in Kürze heiraten. Und bis es soweit ist werde ich all meine Energie darauf verwenden ihn glücklich zu machen.”

Innerlich konnten sich meine Freunde ein fieses Grinsen nicht verkneifen, doch äußerlich waren sie völlig unberührt. “Und wir würden dir nur allzu gerne dabei helfen.” “Ja immerhin ist er unser geliebter großer Bruder.” Komplettierte Mimi-chan, Asukas Satzt, welcher seine Wirkung nicht zu verfehlen schien. Nun deutlich aufmerksamer wartete sie darauf, was die anderen ihr zu sagen hatten. “Nun...ich denke zwar nicht daß ich Hilfe benötige, aber....ich kann es mir ja immerhin mal anhören.”

[Angebissen. Jetzt müssen wir den Fisch nur noch an Land ziehen.]

Mit diesem Gedanken setzten die Zwillinge und meine beste Freundin an, um den ersten Schritt ihres Plans umzusetzen. “Nun Kikyo-san, du hast in letzter Zeit sicher mitbekommen wie angetan Itachi von unserem “Gast” ist.” Sasuke betonte dabei das Wort “Gast” mit besonderer Abneigung. “Soll das ein Scherz sein? Was sollte er denn von dieser dahergelaufenen Ziege wollen? Das Einzige wofür die gut ist, ist ein paar Messer auf eine Zielscheibe zu werfen.” [Holt den Eimer und das Messer, jetzt nehmen wir den Fang aus.] An einem früheren Teil meiner Erzählung hatte ich von Sasukes überragenden Fähigkeiten als Schauspieler gesprochen. Auch dieses Talent schien im Uchihaclan erblich zu sein. Um ehrlich zu sein, ich bezichtige

Mikoto-san noch heute in ihrem früheren Leben, also vor der Hochzeit mit Fugaku, eine Geisha oder so etwas gewesen zu sein. Anders konnte ich mir diese Wandlungsfähigkeit einfach nicht erklären. Aber was mich im nachhinein am meisten überraschte war, daß auch Asuka den beiden in nichts nachstand. Doch fürs erste überließen die beiden Damen ihrem Herrn der Schöpfung das Feld. “Ich weiß genau was du meinst, liebste Schwägerin. Doch ich fürchte daß mein Bruder sich genau von diesen unterentwickelten Fähigkeiten beeindrucken läßt.” Um seine Aussage noch zu untermalen setzte er zu einer Kunstpause, gefolgt von einem theatralischen Seufzen, an.

“In dieser Richtung gehört er leider zu der etwas einfältigeren Sorte. Er weiß solche klassisch veranlagten Frauen wie dich einfach nicht richtig zu schätzen.”

Meine Freundinnen hätten sich bei diesem Geschwafel beinahe übergeben. Ihm selbst fiel es ebenfalls nicht gerade leicht, aber er gab sich alle Mühe diesen Drang zu unterdrücken, und seine Arbeit schien sich zu lohnen. Der Familienneuzugang ging ihm voll auf den Leim und überschlug sich geradezu diesen bedauerlichen Umstand zu ändern. "Aber das ist ja furchtbar. Der Ärmste hat sich von ihrer plumpen Art überrumpeln lassen. Ich muß ihn davon überzeugen daß eine Frau wie ich auch auf anderen Gebieten glänzen kann.” “Oh du hast ja so Recht. Und wir machen es uns zur Aufgabe dich in diesem Bestreben zu unterstützen.” Mit Beendigung von Kikyos kleiner Kampfansage schaltete sich nun auch der weibliche Part dieses intriganten Trios ein. “Ganz genau. Denn wenn uns etwas am Herzen liegt, dann ist es das Wohl unseres geliebten Bruders.” Der Tonfall in dem Mitsuki ihre Worte bekräftigte wäre jedem anderen wohl eine Warnung gewesen. Denn es war nur zu deutlich welche wahren Hintergründe sie zu besagter Handlung trieben. “Ich danke euch meine Lieben. Und was genau habt ihr euch so vorgestellt?” “Das laß mal unsere Sorge sein. Das Wichtigste ist, daß weder Itachi noch irgend jemand sonst davon Wind bekommt.”

Mit dieser Vereinbarung und dem Plan, jetzt möglichst schnell und unbemerkt, andere Kleider für ihre “Schülerin” aufzutreiben, gingen Mitsuki und Kikyo zum Haus zurück. Während dessen zogen sich Sasuke und Asuka in den Wald zurück um dort auf die beiden zu warten.«
 

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“Bitte....Gnade! Ich kann nicht mehr.” Es war nun schon geschlagene 3 Stunden her daß Mitsuki und die frisch in Trainingsklamotten gekleidete Kikyo, den Trainingsplatz erreicht hatten. Um ihr zu helfen, so behaupteten sie zumindest, wollten meine Freunde sie in verschiedenen Kampfkünsten unterweisen. Als erster Punkt auf ihrer Liste stand ein ausführliches Aufwärmtraining aller Gai-Sensei. Beginnen sollte sie mit ein paar einfachen Dehnübungen um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten.

Als ich mir die Prozedur beschreiben, lies der sie meine Rivalin aussetzten, stellten sich die Dehnübungen als Joga ähnliche Verrenkungen heraus. Als mir die Mädchen das ungelenke Gehampel dann auch noch vormachten, war ich für einen Moment versucht eine der Figuren “Die Forelle” zu nennen. Ein Spitzname der Kikyo seit diesem Tag anhaftete, zumindest unter uns.

Nachdem sie das so weit überstanden hatte konnte das Aufwärmen erst richtig losgehen. In den folgenden 4 Schritten mußte sie noch 200 Runden um den Platz, Kunai- und Shurikenübungen, 100 Liegestütze und 100 Sit-ups, über sich ergehen lassen. Diese seichten Foltermethoden nahmen dann, wie ja schon erwähnt, ganze 3 Stunden in Anspruch.

“Sasuke-kun...Mitsuki-chan.....laßt mich...bitte.....einen Moment ausruhen.”

Keuchend saß die, mittlerweile gar nicht mehr so elegante, Superhausfrau auf dem Boden und erweckte einen zugegebenermaßen sehr jämmerlichen Eindruck.

“Wenn du darauf bestehst, machen wir eben eine kleine Pause. Aber an deiner Kondition mußt du echt noch arbeiten.” Völlig gelassen saßen die anderen neben ihr und wirkten noch immer taufrisch. Noch während sie sich niederließ gab Asuka noch ein nettes, kleines Kommentar Richtung Kikyo ab. “Ja. Hikari-chan schafft locker das Doppelte.” Von dieser Aussage wieder neu beflügelt sprang die Angesprochene wieder auf die Beine und flötete. “Ok jetzt können wir von mir aus weitermachen. Na hopp, hopp nur keine Müdigkeit vorschützen.” Damit besiegelte sie ihr Schicksal nun endgültig. Es wurde nämlich kurzerhand beschlossen, daß sie nun für einen ersten Kampf bereit war. Nur zu dumm daß dieser Kampf ausgerechnet gegen Sasuke stattfinden sollte. Selbiger begab sich, entspannt wie immer, in eine gemütliche Grundhaltung um auf seine Gegnerin zu warten.

“A-aber d-das geht doch nicht. Ich...ich meine...Sasuke-kun....du wirst mir doch nicht etwa weh tun wollen?” Das falsche Lachen half ihr diesmal nicht im geringsten weiter. Oh ja er hätte ihr nur zu gerne weh getan...sehr weh sogar, aber man muß ihm eine erstaunliche Selbstbeherrschung zu gute halten. “Mach dir keine Sorgen Kikyo-san.

Ich gebe dir einen Tipp wie du ihn besiegen kannst. Eine unschlagbare Technik....vertrau mir.” Mehr als liebenswürdig legte meine beste Freundin ihr einen Arm um die Schultern und zog sie näher zu sich herunter. Nach einem kurzen flüstern lies sie wieder von ihr ab und verzog sich, bis über beide Ohren grinsend, an einen nahegelegenen Baum zurück. “Er bringt sie um, oder?” “Wenn wir Glück haben schon.” Mitsuki hatte sich sofort zu ihr gesellt und verwickelte sie nun in ein ketzerisches Gespräch in dem auch die ein oder andere Wette ins Spiel kam.

“Was hast du ihr gesagt?”

“Hahaha. Laß dich überraschen!”

Mit absolut übersteigertem Selbstvertrauen ging Kikyo auf ihren Gegner zu und sah ihn überlegen an. “Na dann fangen wir mal an. Nimm dich nur nicht zurück.”

“Keine Sorge....das hatte ich ganz sicher nicht vor.” Eigentlich hätte er den Kampf binnen weniger Sekunden, oder auch Bruchteilen davon, für sich entscheiden können. Doch in seiner sadistischen Art zog er es vor noch ein bißchen Katz und Maus mit ihr zu spielen. Für den Anfang genügte es ihm sie, nur durch Einsatz seines Sharingans, über den Platz zu jagen indem er ihre Bewegungen stark verbessert, kopierte. Und noch kurz bevor es ihm zu langweilig wurde, setzte sie auch schon zum nächsten Schritt in ihr persönliches Fiasko an. Breit lächelnd baute sie sich vor ihm auf und formte, noch etwas holprig, die Fingerzeichen für Katon Gokakyu no Jutsu. Sasuke konnte seine diebische Freude kaum mehr verbergen als er, beflügelt durch sein Sharingan, die Bewegungen nachahmte und seiner geliebten Schwägerin in Späh, mit eben jener Attacke ordentlich einheizte. Zitternd und völlig am Ende mit ihren Kräften ging sie zu Boden und blieb, verkohlt sowie zerkratzt sitzen. Oh ja der Plan der Uchihazwillinge, er hatte eingeschlagen wie eine Bombe und seine Wirkung nicht im geringsten verfehlt. Wenn ich genau darüber nachdenke...ich möchte niemals zu ihren Feinden zählen.

Am nächsten Morgen, die Heimkehr der Sportskanonen hatte niemand mehr mitbekommen, lag sie mehr auf dem Küchentisch als daß sie saß.

“Aber, aber Kikyo-chan. Fühlst du dich nicht wohl?” Der besorgte Unterton in Fugakus Stimme jagte mir die reinste Gänsehaut ein. “Nein, nein Fugaku-sama. Es geht schon.” So blöd konnte niemand sein, daß er ihr das abgekaufte.

“Vater hat Recht. In deinem Zustand solltest du lieber deinen Ausflug mit Itachi für heute bleiben lassen.” Riet ihr die einzige Schwester des eben genannten. Natürlich nicht ohne ihr einen kleinen Stoß in die Seite zu geben. Ich wußte genau wie sie sich gefühlt haben mußte. Muskelkater war schon eine schlimme Sache, aber obwohl ich mich ein wenig dafür schäme, Mittleid hatte ich keines mit ihr. “Das denke ich auch. Wenn du dich nicht gut fühlst verschieben wir das und ich gehe mit jemand anderem.”

“Nichts da. Wenn der Ausflug ausfällt um so besser. In kürze findet wieder ein Chu-nin Examen statt. Ich möchte daß du deine jüngeren Geschwister darauf vorbereitest.” Gesagt, getan. Und so kam es daß Itachi sich die nächsten Wochen um das Training von Sasuke und Mitsuki kümmerte, Asuka zähneknirschend wieder bei Kakashi einzog und ich...nun ich mußte lernen daß das Leben noch viele Überraschungen für mich bereit hielt.«

Spezial Sonder Kapitel

Hi erst mal.^^ Hier hab ich bevor ich jetzt ne weile nix mehr schreiben kann wegen dem Landschulheim und das neue Kapi deshalb länger dauern wird, hab ich das hier heut noch geschrieben. Das ist der Lemon aus dem letzten Kapi aber fertig.^^ Hab einfach mal so getan als wäre niemand reingeplazt. Ich hoffe es gefällt euch und ihr schreibt mir wieder viele liebe Kommis.^^
 


 


 

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In keiner Sprache der Welt hätte man ausdrücken können was ich in diesem Moment, da sich unsere Lippen berührten, empfand. Es war als wären alle meine Sinne in einem nicht enden wollenden Strudel aus Gefühlen gefangen. Welche Sorgen mich zuvor auch gequält haben mochten, sie waren mit einem Mal vergessen. Denn meine Gedanken drehten sich nur noch um das Hier und Jetzt.

Während ich mich dem Kuß voll und ganz hingab, bemerkte ich nur unterbewußt wie Itachi eine seiner Hände an meiner Seite entlang, unter mein Oberteil wandern ließ und mir zärtlich über den Rücken strich. Ein wohliges seufzen entwich meiner Kehle, denn jede seiner sanften Berührungen hinterließen eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper. Nach Luft ringend löste ich mich für einen Sekundenbruchteil von ihm, was mir auch sofort ein leises Murren einbrachte. Doch ich wollte diesen Augenblick nicht verstreichen lassen, ohne ihm in die Augen gesehen zu haben. Und ich hätte sicherlich bereut es nicht zu tun. Denn was ich an jenem Abend in ihnen sah, erfüllte mich mit mehr Glück als ich es jemals im Leben für möglich gehalten hätte. Zum ersten mal seit Wochen konnte ich in ihnen die selbe Wärme entdecken, die ich am Tag meiner Ankunft erlebt hatte. Doch anders als damals, lag nun kein Schimmer von Traurigkeit mehr in ihnen, sondern ein feiner Schleier aus Liebe und Leidenschaft.

Diese schwarzen und kühlen Seen spiegelten so viele Emotionen auf einmal wider, daß ich dachte ich würde in ihnen ertrinken. Das schwache Mondlicht, welches durchs Fenster schien, vertrieb den Schatten der sonst auf seinen Zügen lag und legte ein, in der Dunkelheit unsichtbares, Lächeln für mich frei. Diese kleine, flüchtige Geste war der Regentropfen der die Knospe, die sich schützend um mein Herz gelegt hatte, zum erblühen brachte und es somit frei legte. Ich kam mir vor wie eine verdurstete Wüstenblume, die durch den erfrischenden Sommerregen wieder zu neuem Leben erwacht war. Ohne es direkt zu beeinflussen, beugte ich mich wieder vor um den bestehenden Abstand zwischen uns zu verkürzen und ihm zärtlich zuzuflüstern. “Arigatou.” Fragen sah er zu mir auf und ich legte behutsam meine Finger auf seinen Mund. “Dafür, daß du deine Maske für mich abgelegt hast.” Ehe er auf meine Worte reagieren konnte, hatte ich auch schon die letzten Zentimeter die uns voneinander trennten, überwunden und unsere Lippen verschmolzen erneut miteinander. In unseren Kuß hinein lächelnd, zog er mich fester in die Arme und ließ sich langsam nach hinten fallen, so daß ich nunmehr auf ihm lag. Ein wenig überrascht unterbrach ich erneut die innige Vereinigung um mich halt suchend neben seinem Kopf abzustützen. Um es uns beiden bequemer zu machen rutschte ich ein Stück an ihm herunter und schob eines meiner Beine zwischen die von Itachi. Diese unbedachte Handlung entlockte meinem Gegenüber ein ungewolltes Keuchen und ich mußte schwer an mich halten den Druck nicht noch zu erhöhen. Denn diesen Gesichtsausdruck hätte ich zu gerne noch eine Weile beobachtet. Es war einfach ein atemberaubender Anblick, der sich mir bot. Mit vor Erregung geröteten Wangen und einem Lustvollen Leuchten in den Augen, lag der Mann meiner Träume, nur beschienen vom zarten Mondschein unter mir und gab mir das Gefühl unendlicher Geborgenheit. Breit grinsend fuhr ich ihm mit den Fingern durch die, immer noch feuchten, Haare und verteilte mit ihnen ein paar Wassertropfen auf seinem Brustkorb.

Welcher sich durch seinen unregelmäßigen Atem immer schneller auf und ab bewegte. Wie von einer inneren Stimme gelenkt legte ich meine Hand an eben jene Stellen über die zuvor die Wasserperlen geronnen waren und zog genießerisch ihre Spuren nach. Als meine kühlen Fingerspitzen seine weiche und heiße Haut berührten erzitterte er für einen Moment und machte sich anschließend daran mich von meinem störenden Oberteil zu befreien. Doch so leicht wollte ich es ihm nicht machen. Mit einem verspielten Schmunzeln nahm ich seine Hände und drückte sie neben seinem Kopf auf die Laken und küßte liebevoll seinen Hals entlang bis hinunter zum Schlüsselbein.

Ein zufriedenes Schnurren von sich gebend schloß er die Lieder und ließ mich fürs Erste gewähren. Wie gesagt fürs Erste. Als ich nämlich Anstalten machte mit dieser Behandlung fortzufahren entwand er sich blitzschnell aus meinem Griff. Seine Hand wanderte auf direktem Wege zu dem Reisverschluß der meinen Kragen zusammen hielt. Mit einem anzüglichen Lächeln zog er ihn langsam und Stück für Stück nach unten, um mir im Anschluß das Oberteil einfach über die Schultern nach unten zu ziehen, so daß es mir nun lose um die Hüften hing. Was ich vielleicht erwähnen sollte ist, daß ich mir bereits seit einiger Zeit abgewöhnt hatte einen BH zu tragen und mir statt dessen meine Oberweite mit Verbänden zurecht band. Das taten die meisten Mädchen hier, denn es war weitaus praktischer im Kampf. Wie dem auch sei, diese Tatsache schien ihn weder zu verwundern noch zu stören. Im Gegenteil, es schien Itachi regelrecht Spaß zu machen an den langen, weißen Stoffbändern herum zu spielen bis er sie letztendlich alle gelöst hatte. Es war ein merkwürdiges Gefühl so entblößt vor ihm zu sitzen und seine Blicke über meinen Körper wandern zu sehen. Um dem zu entgehen legte ich mich wieder auf seinen Oberkörper und verwöhnte diesen mit flüchtigen Berührungen meiner Lippen. Angefangen bei den Schultern, über die Brust bis hinunter zum Bauchnabel und an den Rand des Handtuchs, welches auf wundersame Weiße noch immer an seinem Platz war. Mit den Fingern fuhr ich zuweilen die stark ausgeprägten Bauchmuskeln nach, als ich plötzlich ruckartig wieder nach oben gezogen wurde. Etwas verwirrt und trunken vor Lust fand ich mich in der selben sitzenden Position wieder, in der wir schon vorher einige Zeit verweilt hatten. Ich wußte was jetzt kommen würde und ich muß gestehen daß ich es kaum erwarten konnte, obwohl ich auch ein wenig Angst davor hatte, weil es das erste mal war daß ich einem andern Menschen so nah war. Zärtlich streichelte er mir über Hals und Schlüsselbein um sich genüßlich einen Weg zwischen meinen Brüsten hindurch zu meinem Bauch zu bahnen. Was mich dazu veranlaßte den Rücken leicht durchzudrücken um seiner Hand entgegen zu kommen. Dann zog er mich sanft mit einem Arm zu sich und liebkoste meinen Nacken mit seinen zarten Lippen, während seine andere Hand sich über meine Oberschenkel und Taille wieder nach oben arbeitete. Nicht wissend worauf ich zuerst reagieren sollte begann mein ganzer Körper vor Erregung zu beben und ich betete dafür daß mir dieses unbeschreibliche Gefühl noch lange erhalten bleiben würde.

Ohne daß ich es wirklich mitbekam verlagerte er sein Gewicht etwas nach vorne, so daß ich mich unweigerlich langsam nach hinten beugen mußte. In dem Moment, in dem ich drohte meinen Halt zu verlieren, schlang er beide Arme um meinen Oberkörper und brachte mich sanft in eine liegende Position. Meine Gedanken schweiften immer wieder kurz ab und malten sich das kommende in den schillerndsten Farben aus. Ich verlor zunehmend meine Besinnung. Nicht nur daß meine Gefühlswelt Kopf stand, nun machte auch mein Körper bald nur noch was er wollte. Aber nicht nur mein Körper, auch Itachi wurde mit den verstreichenden Minuten immer ungezwungener. Ein paar Herzschläge später fand ich mein Oberteil neben dem Bett auf dem Boden liegend. Er hatte es mir in einer fließenden Bewegung einfach über mein Becken gestreift und zur Seite gelegt. Zärtlich küßte er mir über die nun frei liegende Haut und zog eben jene Stellen, die er mit seinen weichen Lippen berührt hatte, mit der Spitze seiner Zunge nach. Ein wohliger Schauer ging durch meine Glieder und ich zog ihn wie in Trance noch näher zu mir heran. Alles was ich in diesem Augenblick wollte war, ihn zu spüren. Die Wärme seiner Haut, die Sinnlichkeit seiner Lippen und vor alle dem, seine Liebe. Er hatte es nie ausgesprochen und doch wußte ich es. Sie war hier, in diesem Raum in dem wir uns befanden und umgab mich wie ein schützender Mantel. Ich wollte mehr davon, wollte daß diese Woge aus Geborgenheit und Zuneigung niemals über mich hinweggehen würde. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge woraufhin er mir liebevoll durchs Haar strich. “Itachi...ich..” Ehe ich in mit meinen Worten weiter kommen konnte, hatte er auch schon mein Kinn angehoben und sah mir unverwandt in die Augen. Den Daumen legte er mir auf den Mund um mich am sprechen zu hindern. “Shh, sag jetzt nichts. Vertrau mir einfach.” Dieses simple Wort welches meiner Meinung nach in all den Liebesfilmen immer viel zu leichtfertig Verwendung findet, genügte mir um mich endgültig zum verstummen zu bringen und alle Zweifel die mich noch beschäftigten waren vergessen. All die Ängste und Befürchtungen, sie waren verflogen. Verflogen wie ein Vogel dem man nach langen Jahren der Gefangenschaft die Käfigtüre öffnet und ihm zuruft “Du bist frei.”

So fühlte ich mich in dem Moment, da er meine Lippen erneut so leidenschaftlich in Beschlag nahm. Wie ein Blinder der sein Augenlicht wiederbekommen hatte. Ich könnte noch Unmengen an Metaphern dafür finden, doch keine würde dem, was ich in meinem tiefsten Innern empfand, gerecht werden. So verstrichen die Minuten von denen wir jede Einzelne auskosteten als wäre sie ein ganzer Tag. Das Verlangen nach körperlicher, wie geistiger Nähe von dem unsere Handlungen getrieben wurden, übermannten uns von Sekunde zu Sekunde mehr. Wie eine Blume wuchs die Lust zwischen uns beiden.

Sie hatte als ein kleiner Samen begonnen und wurde nun, genährt von unserer unstillbaren Sehnsucht und beschienen von unserem Wunsch nach Erfüllung, zu einem zarten Keimling welcher immer größer immer stärker wird. Mich noch immer liebkosend öffnete Itachi mit einer Hand meinen Gürtel und lies auch ihn von unserer Liegestätte verschwinden. Durch die Fülle an Emotionen die mich regelrecht durchfluteten, fiel auch meine Nervosität und Befangenheit weiter von mir ab. So half ich ihm bereitwillig mich meiner verbliebenen Stoffhülle zu entledigen. Ich konnte jeden Zentimeter den meine Hose tiefer rutschte nachvollziehen. Denn seine kraftvollen Finger hinterließen ein angenehmes Prickeln auf meinen Oberschenkeln. Wie zum Beweis daß ihm diese Reaktion nicht entgangen war, fuhr er mit diesen Berührungen fort, nachdem ihn kein lästiges Kleidungsstück mehr daran hinderte. Während er auf diese Weiße meinen erregten Körper erkundete, schickte auch ich meine Hände auf Wanderschaft. Da er nun mittlerweile fast gänzlich auf mir lag war es mir ein leichtes jeden einzelnen Wirbel, von seinem Hals bis hinunter zum Becken nachzuspüren. Dort bemerkte ich auch das Handtuch dessen Ende ein wenig lose herabhing. Spielerisch lies ich es mit durch die Finger gleiten. Sollte ich wirklich? Konnte ich so weit gehen? Eine warme Hand zwischen meinen Beinen nahm mir diese Entscheidung umgehend ab und noch ehe er in irgendeiner Form Einspruch hätte erheben können, hielt ich besagtes Tuch auch schon in den Händen. Wobei ich glaube er wollte auch gar nichts dazu sagen.

Dem breiten Lächeln, daß sich auf seine Züge gelegt hatte, zufolge hatte er nur darauf gewartet. Und irgendwie war ich ihm unsäglich dankbar dafür. Er überlies es mir den ersten Schritt zu tun. Genau wie am Tag an dem wir uns das erste Mal trafen. So viel war seit dem vergangen. Schönes, an das ich mich nur zu gerne erinnere, aber auch schreckliche Dinge, deren bloße Erinnerung genügt um mir die Haare zu Berge stehen zu lassen. Doch all das hatte jetzt keine Bedeutung mehr.

Alles was zählte war das Hier und Jetzt. Denn hier war der Ort an dem ich mit ihm zusammen sein konnte. An dem mir nichts und niemand im Wege stand und vor allem war das der Ort an dem meine Gefühle ihm gegenüber mehr als nur Gehör fanden. Sie wurden erwidert, das sagte mir mein Herz. Mein Herz welches in einem so schnellen Rhythmus schlug daß es drohte mir aus der Brust zu springen. Aber ich war mir sicher das würde nicht passieren, denn mein Geliebter bettete in diesem Moment seinen Kopf auf eben jener und schloß verträumt die Augen. Sein heißer Atem verursachte eine neue Gänsehaut die er jedoch sofort zu beseitigen gedachte. Behutsam, als berühre er die Flügel eines zerbrechlichen Schmetterlings, streichelte er mir über die Brust und küßte sie anschließend. Falls das überhaupt möglich war, so ging mein Atem noch einen Tick schneller als zuvor und eine deutliche Röte stieg mir ins Gesicht.

Ich verschwendete jedoch nicht einen einzigen Gedanken daran ihm Einhalt zu gebieten, was mir nur zu deutlich zeigte wie sehr ich es mir doch eigentlich wünschte. Für mich und wohl auch für ihn war es das Zeichen daß ich bereit war den letzten Schritt zu gehen. Geschickt lies er seine Hand wieder zwischen meinen Beinen verschwinden und zog dann langsam, fast wie in Zeitlupe, meine Unterhose Stück für Stück herunter, bis sie schließlich in meinen Kniekehlen hing und ich erst die Beine anwinkeln mußte um sie zu befreien. Was ich dabei nicht beachtet hatte, eines der Beiden verweilte noch immer zwischen denen von Itachi. Mein Oberschenkel, der bei meiner Bewegung ganz automatisch ein wenig nach hinten gezogen wurde, streifte dabei, weit weniger flüchtig als zuvor, sondern mit leichtem Druck durch seinen Schritt und entlockte ihm somit ein heftiges Keuchen. Das brachte mich ein wenig zum schmunzeln. Er hatte sich sonst immer so gut unter Kontrolle daß es beinahe manchmal unheimlich wirkte. Doch diese Aktion war für ihn so unvorhergesehen gekommen daß er nichts dagegen tun konnte. Unter meinen Blicken wurde er richtiggehend rot um die Nase, dennoch erwiderte er, wenn auch etwas verlegen, meinen Blick. [Würde ich jetzt hier sterben. Zusammen mit ihm. Dann wäre ich glücklich, denn dann könnten wir vielleicht für immer so beisammen sein.] Schoß es mir durch den Kopf. Beruhigend legte ich ihm meine Hand auf die Wange, ehe ich ihn am Nacken faste und wieder zu mir herunter zog. Seine halb geschlossenen Augen wirkten auf mich wie zwei große, schwarze Spiegel in denen ich all meine Gedanken, meine Gefühle ja sogar mein Ängste wiederfinden konnte. Unsere Seelen waren in diesem Moment gefangen. Sie waren keine Individuen mehr, sie gehörten jetzt zusammen. Untrennlich verschmolzen in einem Meer, nur bestehend aus unseren Träumen und Sehnsüchten. Vereint, ebenso wie unsere Lippen welche zuvor in absoluter Eintracht und Harmonie, stumm die selben Worte geformt haben.

“Ich liebe dich.”

Unsere Worte, selbst wenn sie nicht richtig gesprochen waren, hingen in der Luft wie ein süß duftendes Parfum daß einem selbst im tiefsten Winter die Erinnerungen an den Frühling so klar ins Gedächtnis rufen kann als wäre man noch immer dort.

Trunken vor Glück sanken meine Beine wieder gen Matratze und wanderten weiter auseinander, so daß der hitzige Körper vor mir zwischen ihnen Platz fand.

Dann, nur für einen winzigen Augenblick, verschwamm mir die Sicht und ich verlor mich gänzlich in einer Welle der Leidenschaft. Als mein Blick wieder klar wurde fand ich mich in einer innigen Umarmung wieder und spürte einen leichten Druck an meinem Becken. So behutsam wie es ihm nur möglich war, war er in mich eingedrungen und übersäte meinen Hals dabei mit Küssen. Es dauerte eine Weile bis ich mich endgültig an ihn gewöhnt hatte, doch alleine schon die Begierde die in mir loderte wie ein Feuer, machte es einfacher. Verlangend biß er mir in den Hals und ich krallte mich ein wenig in seine Schultern. In stetigem Rhythmus lies er sein Becken kreisen und bewegte sich leicht auf und ab. Meine glasigen Augen suchten stets seinen Blick in dem er mir so viel Liebe und Zuneigung entgegen brachte. Leidenschaftlich taste ich mich weiter über seinen leicht verschwitzen Körper und ziehe kleine Kreise auf seinem Rücken.

Mit jeder verstreichenden Sekunde glichen wir den Rhythmus unserer Bewegungen aneinander an. Aber nicht nur diesen, auch unsere Herzen begannen nun mehr und mehr im Gleichklang zu schlagen. Wir waren nicht mehr einfach nur zwei liebende, wir waren nun eins. Zwei Gegenstücke die eigens füreinander geschaffen wurden und sich nach langer Zeit der Trennung endlich wieder gefunden haben.«

Das Chu-nin Examen

Es ist mal wieder soweit. Nach schie endlosen Wochen hab ich mich mal wieder dazu aufgerafft weiter zuschreiben. Ich hoffe das neue Kapi gefällt euch und ihr habt viel Spaß damit. Vielen Dank auch für die Kommis.^^
 


 

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Es war so weit. Heute würde es beginnen, das große Wettstreiten um den nächsten Ninja-Rang. Obwohl die Sonne erst vor weniger als einer Stunde aufgegangen war und der Nebel noch wie ein dichter Schleier über Konoha hing, hatten sich Sasuke und Mitsuki bereits auf den Weg zum Chu-nin Examen gemacht. Sie sollten dort zusammen mit Naruto teilnehmen. Sakura hatte nämlich indes ebenfalls eine Ausbildung zur

Medic-nin begonnen und schied deshalb von vorne herein aus. Die Stimmungen der Beiden hätten wohl unterschiedlicher nicht sein können. Während Sasuke wie immer ganz die Ruhe selbst war, spekulierte seine jüngere Zwillingsschwester sogar für einige Minuten damit die Prüfung sausen zu lassen. Da das aber erstens, nicht ging weil dann auch ihre Teamkameraden ausschieden, und es zweitens eine Schande für die Familie war wurde darüber gar nicht weiter diskutiert. So machten sie sich also auf zur Akademie um den ersten Teil der Prüfung hinter sich zu bringen. Itachi, als ihr Trainer aber vor allem liebender Bruder begleitete sie noch ein Stück. Er mußte ebenfalls früh das Haus verlassen um seinen neuen Auftrag entgegenzunehmen.

Nach dem ”kleinen Vorfall”, wie man dieses nächtliche Szenario mittlerweile hier nannte, hatte man ihn wieder seiner alten Einheit zugeteilt und ich bekam ihn eigentlich nur noch zwischen Tür und Angel zu Gesicht.

In den letzten Wochen hatte ich ungewöhnlich viel Zeit, doch anstatt sie wie so oft bei den Blumen tot zu schlagen, zog ich es diesmal vor hart zu trainieren und meine Fähigkeiten zu verbessern. Und ich muß sagen mit Erfolg. Ich konnte langsam aber sicher von mir behaupten so etwas wie Kondition zu besitzen. Aber um ehrlich zu sein, ohne die tatkräftige Unterstützung von Mikoto hätte ich es sicher nicht geschafft.

Sasuke und die anderen hatten es mir zwar mehr als nur einmal erzählt, aber glauben konnte ich es dennoch erst als ich es selbst gesehen habe. Das weibliche Oberhaupt dieses Clans war einfach phantastisch, egal ob im Umgang mit dem Schwert oder anderen Waffen. Ob Tai- oder Ninjutsu, ich war ihr in allen Bereichen hoffnungslos unterlegen.

Nach dem alle gegangen waren und nur noch wir beide und Kikyo im Haus waren machte ich mich ebenfalls, fast fluchtartig auf den Weg. Ich konnte ihre Nähe nach wie vor nicht ertragen, wobei ich zugeben muß daß sie erträglicher geworden war, nachdem die Zwillinge und vor allem Mikoto am Tag darauf, ihr gezeigt hatten wo ihr Platz in dieser Familie war.

Doch das alles war für den Moment unwichtig. Man hatte mich zum Hokage gerufen und ich konnte mir schon lebhaft vorstellen worum es ging. Da ich ja nun seit geraumer Zeit offiziell in die Reihen der Anbau gehörte war es von bitterer Notwendigkeit mir endlich einen Partner zuzuteilen und mich auf Missionen zu schicken. Ich glaube ich hatte selten im Leben ein derart schlechtes Gefühl in der Magengegend wenn ich einen Raum betrat als an diesem Tag. Mit einem fröhlichen und zugleich besorgten Lächeln auf den Lippen, saß das Dorfoberhaupt hinter seinem Schreibtisch und wartete darauf daß ich näher kam. Den Blick gesenkt ging ich seiner stummen Aufforderung nach und blieb nur wenige Meter vor ihm stehen. ”Was für ein Debakel mein Kind.”

Er hatte so plötzlich angefangen zu sprechen daß ich mich förmlich erschrak.

Von dem Inhalt seiner Worte ganz zu schweigen. Ich konnte mir bereits gut vorstellen was Fugaku ihm erzählt haben mußte. Wahrscheinlich etwas wie, ich hätte seinen Sohn verführt und versucht dessen Verlobung zu sabotieren. Da ich eh nicht wußte was ich ihm darauf antworten sollte, falls er überhaupt eine Antwort von mir erwartete, besah ich mir weiter den Fußboden und wartete darauf daß er weiter sprach.

Und ich behielt Recht. Er wollte gerade zu einem weiteren Satz ansetzten, als es an der Tür klopfte und er nicht um hin konnte den davor stehenden herein zu bitten.

Etwas zögerlich drehte ich den Kopf zur Seite um mir den Besucher genauer zu besehen.

Es war ein junger Mann Anfang 20 mit kurzen roten Haaren und braunen Augen.

Er war ein gutes Stück größer als ich und trug die typische Anbukleidung, die ihm eine doch recht ansprechende Figur verlieh. Das war ein Umstand den ich auch an meiner eigenen Ausrüstung bereits festgestellt hatte. Sehr lobenswert. Wie dem auch sei, für den Anfang bedachte er mich lediglich mit einem freundlichen Lächeln und einem knappen Kopfnicken, ehe er sich voll und ganz dem Hokage zuwendete.

”Ihr habt mich rufen lassen Hokage-sama.” Begann er mit einer zugegebenermaßen ziemlich melodischen Stimme, die mir irgendwie die Anspannung nahm.

”Ganz recht. Ich habe dich rufen lassen um dir deine neue Partnerin vorzustellen.

Die junge Dame zu deiner linken. Ihr Name ist Hikari Kurayami.”

Nun erst wirklich auf mich aufmerksam geworden drehte sich der Fremde zu mir um und stellte sich erst mal standardgemäß vor. ”Freut mich sehr dich kennen zu lernen. Mein Name ist Akio Sanada.” So wurden wir also miteinander vertraut gemacht. Und ich muß gestehen Akio war mir vom ersten Moment an sympathisch. Nicht auf die Art und Weise wie mir Itachi von Beginn an sympathisch war, sondern eher wie ein alter Freund den man noch aus dem Kindergarten kennt.

Nachdem alle Einzelheiten geklärt waren erhielten wir unsere erste kleinere Mission, die wir am folgenden Tag antreten sollten. Und weil dem so war und der Tag gerade erst begonnen hatte entschieden wir, um uns besser kennenzulernen und schon mal die Feinheiten unseres Auftrags durchzugehen, dafür noch ein bißchen durch die Stadt zu schlendern.«
 

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Es war nun schon einige Wochen her, daß Asuka sich wieder bei unser aller Lieblings

Jo-nin einquartieren mußte. Und wie sie feststellte, hatte sich in der Zeit ihrer Abwesenheit auch nichts großartig geändert.

Kakashi hatte nach wie vor die Angewohnheit ständig zu spät zu kommen und überall sein Zeug herumliegen zu lassen. Manchmal fragte sie sich ob es überhaupt möglich war diesen Mann auch nur ein bißchen zu Ordnung und Pünktlichkeit zu erziehen.

Ihrer Meinung nach war das ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest bis zum heutigen Tag. Als sie am frühen Morgen aus dem Bett kroch stellte sie verwundert fest das ihr unleidlicher Mitbewohner nicht nur schon wach und komplett angezogen war, nein er hatte sogar schon das Frühstück gerichtet und, das unglaublichste von allem, er drängte sie sich zu beeilen.

”Nun steh da doch nicht wie angewurzelt rum Hexe. Heute ist ein wichtiger Tag und wir haben keine Zeit zu verlieren.”

Zuerst dachte sie ja noch sie hätte sich verhört, aber als er sie wenige Augenblicke später mit sanfter Gewalt ins Badezimmer schob, damit sie sich endlich fertig machte, klappte ihr schon beinahe der Mund auf.

//Es geschehen noch Zeichen und Wunder.//

Dieser neuartige Tatendrang von dem Kakashi so plötzlich befallen schien, war meiner Freundin schon beinahe unheimlich und sie entschied, daß es wohl besser war zu machen was er von ihr wollte. So dauerte es kaum mehr eine halbe Stunde bis sie nun gemeinsam die Wohnung verließen und sich auf den Weg zu Tsunade machten.

Im ersten Moment wußte Asuka nicht so recht was sie damit anfangen sollte.

Doch die Bedeutung wurde ihr schneller klar als ihr lieb war.

”Du wirst Kakashi zum Chu-nin Examen begleiten und dich dort um die Verletzten kümmern. Das ist eine gute Übung für dich.”

Das war alles was die große Medic-nin zu ihrer Schülerin sagte ehe sie ihr einige Tonnen voll Medikamente etc. in die Hand drückte und sie fortschickte.

//Na großartig. Jetzt weiß ich auch endlich von welcher großen Aufgabe sie die letzten Tage ständig gesprochen hat.//

Ein geräuschvolles Seufzten entwich ihrer Kehle und sie hätte am liebsten laut aufgeheult. ”Warum immer ich?”

Diese Frage hätte sie sich wohl noch eine ganze Weile gestellt, doch nun galt es erst mal Sasuke, Naruto und Mitsuki viel Glück zu wünschen. Und wenn sich Kakashi und Asuka jemals in einem einig waren, dann darin daß die beiden Uchiha mit dem Chaosninja an ihrer Seite eine Menge davon benötigen würden.«
 

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Hatte ich gesagt Akio war mir sympathisch? Ich revidiere mein Urteil.

Ich mochte ihn, ganz eindeutig. Seine offene und freundliche Art lies mir das Herz ungewohnt leicht werden und sein Witz brachte mich unentwegt zum lachen.

Aber das beste an ihm war, daß er für Fugaku und den größten Teil des Uchihaclans genauso viel übrig hatte wie ich. Nämlich nichts.

Wir waren eher zufällig auf dieses Thema gekommen, weil ich ihm sagte daß man mich zur Zeit im Haupthaus des Clans untergebracht hatte. Sein Mitleid war mehr als deutlich gewesen und tat mir irgendwie gut. Es veranlaßte mich dazu ihm noch mehr über mich, aber vor allem über die Zeit die ich bereits hier verbrachte zu erzählen.

Natürlich mit diversen Aussparungen, er mußte ja schließlich nicht alles wissen.

So zogen wir also munter schwatzend durch die Straßen und redeten über Gott und die Welt. Die Details unseres Auftrags waren dann nämlich doch rescht schnell geklärt gewesen und unserer Freizeit stand nichts mehr im Wege.

Ich muß zugeben, dieser Tag mit Akio war mit einer der schönsten hier in dieser Welt und er half mir unbeschreiblich dabei, den Kopf wieder frei zu kriegen.

Er führte mich ein bißchen durch die Gegend und ich bekam Orte zu Gesicht die ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht hier vermutet hätte. Nach schier endlosen Stunden, es war bereits später Nachmittag, entschlossen wir uns dazu in ein Café zu gehen.

Viel mehr, mein Begleiter entschied mich einzuladen und ich lies mich, ohne große Widerworte, einfach abführen. Es war seltsam, ich fühlte mich in seiner Nähe irgendwie unbeschreiblich wohl und geborgen.

//So muß es sich anfühlen einen großen Bruder zu haben.// Dachte ich bei mir und genoß einen gigantischen Eisbecher, den mir mein Partner empfohlen hatte.

Dieses Monster zu beschreiben würde wohl noch länger dauern als es zu essen, deshalb werde ich es an dieser Stelle einmal dabei belassen. Nach ca. einer halben Stunde war ich gerade mal durch die oberste Sahneschicht gebrochen und kratze mehr halbherzig an der Oberfläche. Weitere 30 Minuten später war ich schon beinahe bei den Früchten und schier am platzen. //Wie machen die das nur, daß dieses Ding nicht einfach wegschmilzt? Dann könnte ich es wenigstens Trinken.// Der nächste Gedanke befaßte sich damit ob ich überhaupt noch in meine Kleidung passen würde, nachdem ich diesen Koloß verzehrt hatte. Nein es ging nicht, ich brauchte Hilfe. Und da Akio sich förmlich dazu anbot mir das abzunehmen, begann ich damit ihn wie ein kleines Kind zu füttern.

Heute bin ich fest davon überzeugt, er wußte die ganze Zeit daß es so kommen würde, und hatte sich deshalb nur einen Kaffee bestellt.

Wie dem auch sei, wir hatten viel Spaß zusammen.

Wir alberten herum wie die Kinder und ich denke etwa ein Viertel der süßen Sünde hing am Schluß entweder in seinem Gesicht, oder auf meinem Oberteil. Kurzum, wir hatten uns ordentlich eingesaut.

”Ich kann mich gar nicht daran erinnern wann ich das letzte Mal so ausgesehen habe.”

Lachte ich lauthals.

”Du hast schon mal so ausgesehen? Na das muß ja ein aufregendes Leben sein daß du geführt hast. Da möchte ich gern noch mehr Einzelheiten drüber hören.”

Echt Gentleman like reichte er mir eine Serviette und half mir dabei die Sahnereste von meinem Oberteil zu wischen, während ich sein Gesicht von der Schokoladensoße befreite.

Die restlichen Besucher im Café betrachteten uns mit einer Mischung aus Belustigung und Spott. Ich nahm einfach an sie waren neidisch, und ging mich bei Akio einhakend, mit ihm davon.

Ich machte mir in diesem Moment überhaupt keine Gedanken darüber was die Leute wohl über uns denken mußten, oder viel eher ich wollte mir keine machen.

Zu lange hatte ich mir in den letzten Monaten immer wieder den Kopf zerbrochen, wenigstens einen Moment des Glück sollten sie mir gönnen.

Also ging ich völlig unbeeindruckt weiter meinen, mir noch unklaren, weg.

Es war unverkennbar, ich war zu diesem Zeitpunkt einfach nur ausgelassen und fröhlich. Woran ja an und für sich überhaupt nichts auszusetzen war, nur daß ich deshalb auch schrecklich unaufmerksam wurde. Sonst wäre mir wohl sicher nicht entgangen daß wir bereits eine Weile beobachtet wurden. Zu Anfang, als wir in den späten Mittagsstunden entschieden hatte ins Café zu gehen, hatte ich ein leichtes Kribbeln auf der Haut gespürt. Mein Gefühl hatte mir gesagt es handle sich um ein mir bekanntes Chakra und so lies ich es darauf beruhen. Ich war ja so dumm.

Mit dieser Ignoranz hatte ich es geschafft die Person, die ich doch vor allen anderen bei mir haben wollte, endgültig auf Distanz zu bringen und von mir fern zu halten.

Unser ”Verfolger” war nämlich kein geringerer als Itachi, der von seinem Vater in die Stadt geschickt worden war ein wichtiges Dokument, ein Kochrezept um genau zu sein, seinem künftigen Schwiegervater zu überbringen.

Fugaku mußte mich am frühen Morgen mit Akio gesehen haben und nutze nun diese Chance seinem Sohn ein für alle mal klar zu machen was ich doch für eine Schlampe war.

Itachi jedenfalls schien das was er gesehen hatte zu reichen und er rannte kurz darauf wutentbrannt nach Hause.

Die Sonne war schon beinahe untergegangen, als mein Begleiter mich wieder im Uchihaviertel absetzte und mir noch einen schönen Abend wünschte.

Gut gelaunt wie schon lange nicht mehr betrat ich das Haus und bahnte mir ohne Umschweife einen direkten Weg zu Mikoto in die Küche, um ihr beim Abendessen zu helfen.

”So ein strahlendes Gesicht hab ich bei dir ja noch nie gesehen. Ist was passiert?”

Vor dieser Frau konnte man einfach nichts verbergen und so erzählte ich ihr in Kurzform daß ich heute meinen neuen Anbupartner kennengelernt hatte und wie prima wir uns verstanden.

Ok, Kurzform war vielleicht etwas untertrieben. Ich plapperte wie ein Wasserfall und sie mußte mir tatsächlich die Hand vor den Mund legen, um meinen Redeschwall etwas abzubremsen. ”Jetzt hol doch mal Luft Kind. Ich bekomm ja schon vom zuhören Atemnot.”

Von da an bemühte ich mich darum, mein Tempo etwas zu drosseln und nicht jeden Strohhalm einzeln zu beschreiben.

Es dauerte noch eine Weile bis auch die anderen erschienen und wir das Essen auftragen konnten. Nachdem wir uns an den Tisch gesetzt hatten und jeder sich ordentlich bedient hatte, ging es jedoch mit meiner Laune stetig bergab.

Jetzt wurde mir auch klar, daß man mich heute Mittag beobachtet haben mußte.

Denn weder Fugaku noch Kikyo, ließen auch nur die geringste Gelegenheit aus um mir unter die Nase zu reiben wie unsittlich wir uns doch benommen hätten. Daß ich mich ihm wie eine rollige Katze an den Hals warf und noch genügend andere Gemeinheiten.

Natürlich verpackten sie das ganze ein bißchen netter, aber der Sinn dahinter blieb trotzdem der Selbe.

Mit einem mal war ich ziemlich satt und saß eigentlich nur noch da, weil ich mich nicht traute einfach aufzustehen. Außerdem wollte ich meine Schwäche nicht zeigen und so blieb ich standhaft sitzen. Zumindest hatte ich das vor und es hätte auch geklappt wenn Itachi nicht in den letzten Minuten auch noch das Wort ergriffen hätte.

”Klingt als würdest du dich mit deinem neuen Partner glänzend verstehen. Wer weiß vielleicht ziehst du dann ja sogar bald bei ihm ein.”

Diese Worte trafen mich härter als jeder Schlag. Ohne darüber nachzudenken sprang ich auf und verpaßte ihm eine saftige Ohrfeige, ehe ich in tränen aufgelöst aus dem Haus rannte.

Automatisch führten mich meine Füße zur gemeinsamen Wohnung von Kakashi und Asuka, doch als ich letztendlich vor der Türe zum stehen kam wurde mir plötzlich klar, daß die Beiden ja gar nicht zu Hause waren.

Traurig und verzweifelt lief ich blindlings durch die Straßen. Ich hielt erst an, als ich mit jemandem zusammenstieß und beinahe auf dem Boden landete. Doch noch ehe das passieren konnte, wurde ich auch schon von zwei starken Armen umschlossen.

Mein Herz begann zu rasen und im ersten Moment glaubte ich daran, Itachi sei mir vielleicht nachgelaufen. Um so ernüchternder war die Feststellung daß es Akio war, dem ich direkt in die Arme gelaufen war.«
 

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Einen Tag war es nun her, daß meine Freunde die schriftliche Prüfung gemeistert hatten und sich in ihren Teams auf den beschwerlichen Weg durch den Todeswald begaben.

Die Aufgabe bestand darin, jeweils zwei Schriftrollen zu sammeln und zu einem Turm in der Mitte des Geländes zu bringen.

In diesem Turm warteten bereits ein ganzer Trupp Medic-nin, darunter auch Asuka, das Prüfungskomitee, angeführt vom Hokage und die Lehrer der entsprechenden Teams.

Das Zeitlimit für die Prüflinge betraf genau 5 Tage, wer es bis dahin nicht in den Turm geschafft hatte schied automatisch aus. Für gewöhnlich schaffte es aber nie eine Gruppe noch vor dem zweiten Tag, weshalb es auch entsprechend ruhig in der dunklen Festung zuging. Doch diese Ruhe währte nicht lange, denn gegen Abend hatten bereits zwei Teams ihren Weg in die kühlen Hallen gefunden. Das sorgte unter den Juroren, wie unter den Medic-nin gleichermaßen für Aufregung. Denn das hatte es noch nie gegeben.

Asuka interessierte dieser Umstand eher weniger, war sie doch mit ihrer Ausrüstung und kleinen Übungen zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten vollauf beschäftigt.

Auch Kakashi und die anderen Senseis wanden ihr Interesse sehr bald wieder von den anderen ab und gingen weiter ihren Tätigkeiten nach. Für den weißhaarigen Jo-nin hieß das, ein wenig um meine beste Freundin herum zu scharwenzeln und sie ein bißchen auf die Palme zu bringen. Irgendwie glaube ich, er konnte es einfach nicht ertragen wenn wie so still und konzentriert war.

”Was machst du denn da Hexchen?” Hinterhältigerweiße war er von hinten an sie heran geschlichen und flüsterte ihr diese Worte nun genau ins Ohr. Das hatte zur Folge, daß seine kleine Mitbewohnerin ihm einen Becher heißer Heiltinktur ins Gesicht schüttete, weil sie sich erschreckt hatte. Doch anstatt sich zu entschuldigen kam von ihr nur ein schnippisches. ”Schau mich ja nicht so belämmert an. Du bist selbst Schuld, was mußt du dich auch so an mich ranschleichen? Du weißt doch ganz genau wie schreckhaft ich bin.”

Das ist leider nur zu wahr. Ich erinnere mich immer wieder mit einem Schmunzeln im Gesicht, an die Zeit in der wir beide noch gemeinsam zur Schule gegangen waren. Jedesmal wenn unsere Schulglocke, für mich hörte sie sich immer an wie eine überdimensionale Eieruhr, ertönte zuckte sie zusammen und erschreckte dabei auch alle die neben ihr saßen.

Nichts desto trotz lies sie sich, nach einigen Minuten des jammerns, doch noch dazu erweichen ihm wenigstens ein Handtuch zu geben und nach den leichten Verbrennungen zu sehen die er sich zugezogen hatte. Zwar hatte Kakashi darauf bestanden, doch als ihm einleuchtete daß er für diese Behandlung wohl oder übel seine Maske abnehmen mußte, war ihm das ganze mit einem mal doch nicht mehr so wichtig.

Aber nun war es dafür zu spät. Wenn Asuka sich schon mal dazu herab lies ihm helfen zu wollen, dann würde sie das auch auf biegen und brechen tun. Und wenn sie ihn dafür fesseln mußte. Letzten Endes war das dann aber doch nicht nötig gewesen und ihr ”Opfer” hatte sich freiwillig ergeben.

So kam es also dazu daß meine Freundin, wohl als Erste in den Genuß kam den großen Hatake Kakashi ohne seine Maske zu sehen.

Und Genuß traf es durchaus. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden meine Freundinnen und ich wohl damit zugebracht hatten, uns zu überlegen was der Ex-Anbu unter dem Stück Stoff zu verbergen hatte. Unsere Theorien gingen von schrecklichen Narben und Verbrennungen, über Hasenzähne und Pickel.

Wir konnten ja nicht ahnen wie weit wir von der Wahrheit entfernt waren. Es dauerte erst mal eine Weile bis die junge Medic-nin sich so weit wieder gefaßt hatte, daß sie damit beginnen konnte ihm eine leichte Heilsalbe im Gesicht zu verteilen. Irgendwie war ihr das unangenehm, aber auf der anderen Seite gefiel es ihr auch. Und der Verletzte selbst schien auch keine größeren Einwände mehr zu haben, eher im Gegenteil.

Wer weiß wie lange sie wohl noch so da gesessen hätten, wenn Anko nicht so plötzlich um die Ecke geschossen wäre und den Jo-nin einfach am Arm weg geschleift hätte.

”Der Hokage will dich sehen, jetzt.”

Mit diesen Worten waren sie auch schon hinter der nächsten Tür verschwunden und ließen die völlig verdutzte Asuka einfach sitzen.«
 

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In besagter Nacht, in welcher ich Akio in die Arme gelaufen war, hatte ich nicht mehr die Kraft gehabt nach Hause zurückzukehren. Und da am nächsten Morgen sowieso unsere erste gemeinsame Mission anstand, bot er mir an bei ihm zu bleiben. In diesem Moment kam er mir vor wie eine helle Lichtgestalt, an die ich mich nur zu klammern brauchte um allem Leid zu entfliehen. Dankbar nahm ich sein Angebot an und folgte ihm in seine Wohnung. Wobei Wohnung etwas untertrieben ist, da meiner Meinung nach auch ein kleines Einfamilienhaus darin Platz gefunden hätte. Wie auch immer, meinetwegen hätte es auch eine Besenkammer sein können, solange es nicht das Uchihaanwesen war.

Ich schämte mich dafür, ihm derart meine Schwächen preiszugeben, aber ich konnte einfach nicht anders. Als ob er meine Gedanken erraten hätte, zog er mich in die Arme und setzte sich mit mir aufs Sofa, um mir zuzuhören. Ich weiß nicht wie er es geschafft hatte, derart schnell mein Vertrauen zu gewinnen, vielleicht war ich auch einfach nicht mehr gewillt alles in mich hineinzufressen, jedenfalls erzählte ich ihm an jenem Abend so ziemlich alles was mich beschäftigte. Wie unglücklich ich war, seit ich hier gelandet war und wie sehr Fugaku und Kikyo mir immer wieder zusetzten. Sogar daß ich mich in Itachi verliebt hatte und wie viel Ärger ich dadurch bekam. Das alles sprudelte geradezu aus mir heraus, ebenso wie die Tränen die mir dabei unentwegt übers Gesicht liefen.

Immer wieder wischte er sie mir mit einem Taschentuch von den Wangen und wiegte mich tröstend hin und her. Mit der Zeit erfüllte mich ein angenehmes Gefühl und ich beruhigte mich zunehmend. Dieses Gefühl glich sehr stark dem, das ich immer gespürt hatte wenn Sasuke mich so im Arm gehalten hielt.

Es tat mir einfach gut daß er da war. Gedankenverloren strich er mir über den Kopf bis ich letztendlich eingeschlafen war und er mich gemütlich auf die Couch legte und zudeckte.«
 

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Während ich also die nächsten beiden Tage mit meinem neuen Partner verbrachte und versuchte mich nicht unterkriegen zu lassen, was bei Akios Gesellschaft auch gar nicht so schwer war, griff auch im Hause Uchiha jemand auf die Hilfe seines besten Freundes zurück.

Itachi wußte zwar, daß ich einen Auftrag zu erledigen hatte, aber der gestrige Abend steckte ihm wohl tiefer in den Knochen, als er es selbst für möglich gehalten hätte.

Um seine innere Unruhe zu überspielen, oder zumindest ein Weilchen abzuschalten, ging er zu seinem Cousin Shisui. Ein netter Kerl, den ich allerdings erst wesentlich später kennenlernen sollte. Äußerlich unterschied er sich kaum von anderen Uchihas, aber im Gegensatz zu den meisten war er nicht gerade auf den Mund gefallen.

Shisui war und ist, für Itachi so etwas wie ein älterer Bruder, auf den er sich verlassen kann und zu dem er gewissermaßen auch aufschaut.

Um so verständlicher ist es, daß er ausgerechnet bei ihm Hilfe suchte.

In einem nicht enden wollenden Bericht schilderte der jüngere seinem Freund was ihn beschäftigte.

”Du hast was? Sag mal bist du noch zu retten? So was kannst du doch nicht sagen.

Und da wunderst du dich daß sie aufgestanden ist und dir eine verpaßt hat? Ich an ihrer Stelle hätte noch ganz andere Sachen mit dir angestellt.”

Es tut immer wieder gut Bestätigung für sein Handeln zu bekommen und sei es auch noch so spät. Zumindest ging es mir so, als man mir dieses Gespräch in allen Einzelheiten zutrug.

”Ja ich weiß. Ich war eben eifersüchtig und da ist es mir rausgerutscht.” Kleinlaut biß sich der gescholtene auf der Unterlippe herum und wartete auf eine rettende Antwort seines Gegenübers, welcher ihn nur mißmutig und vorwurfsvoll ansah.

”Itachi, sag mir bitte daß du ihr wenigstens nachgelaufen bist um das zu klären.”

Etwas in sich zusammengesunken wendete der Angesprochene seinen Blick zu Boden.

”Säße ich dann hier? Nein ich bin ihr nicht nach und das schlimmste ist, sie ist seit dem auch nicht mehr nach Hause gekommen. Was soll ich denn machen wenn sie tatsächlich zu diesem Akio gegangen ist?”

Ich schätze es war der verzweifelte Ton in seiner Stimme, der Shisui wieder etwas zur Ruhe brachte und vor allem davon abhielt Itachi weitere Vorhaltungen zu machen.

”Also wundern würde es mich ja nicht. Und wenn es so ist, kannst du da auch nicht viel machen.” Kam es deshalb nur nüchtern von ihm. ”Außerdem, so wie sich die Sache für mich anhört, ist sie mit ihm sowieso besser dran.”

Diese offensichtliche Provokation seitens des älteren verfehlte ihre Wirkung nicht im geringsten. Wie von der Tarantel gestochen sprang der jüngere auf und packte ihn am Kragen. ”Niemals. Das werde ich garantiert nicht zulassen. Lieber sterbe ich als zuzusehen wie so ein dahergelaufener Möchtegern sie mir wegnimmt.”

Ich muß zugeben, Shisuis innere Ruhe beeindruckte mich schon immer tief.

Die meisten wären zitternd davon gelaufen, wenn sie Itachi derart aufgebracht erlebt hätten. Ihm jedoch entlockte das Ganze nicht mehr als ein spöttisches Grinsen.

”Soso. Und kannst du mir auch mal erklären warum sie auf dich warten sollte?

Nenn mir mal nur einen vernünftigen Grund warum sie sich für einen verlobten Typen aufheben sollte, der nicht das geringste Interesse an ihr zeigt. Der zu dumm ist sich seine eigenen Gefühle einzugestehen und lieber vor seinem Vater kuscht, anstatt dem Mädchen daß er vorgibt zu lieben, zur Seite zu stehen. Warum sollte sie, wenn sie statt dessen einen Mann haben kann, der zu ihr steht ihr die Aufmerksamkeit gibt die sie verdient?”

Diese Worte hingen im Raum wie Blei. Doch Shisui lies nicht locker. ”Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen, oder hast du jetzt endlich erkannt was für ein Trottel du eigentlich bist?” Es dauerte eine Weile bis Itachi das alles verdaut hatte, doch offenbar war genau das nötig gewesen um ihn wieder zur Besinnung zu bringen.

”Du hast Recht, ich bin ein Trottel.” Diese Silben wahren wohl eher an ihn selbst gerichtet als an sein Gegenüber.

”Na herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Erkenntnis. Damit hätten wir dann ja alle Probleme gelöst nicht wahr? Sag mal ist das alles was du zu sagen hast? Du bist schon genauso ein Weichei wie die restlichen Idioten hier im Clan. Wann war es bei dir soweit? Wie hat Papilein es geschafft dir einen Maulkorb zu verpassen? Oder hat er dir gleich die Zähne gezogen?”

Langsam aber sicher hätte ich gesagt er begab sich auf verdammt dünnes Eis.

Denn meiner Meinung nach würde sich nicht mal ”Papilein” trauen so mit seinem Sohn zu sprechen.

”Halt endlich die Klappe. Du hast doch überhaupt keine Ahnung.” Oh ja, es war mehr als eindeutig, daß sein Geduldsfaden bereits zu reißen begann, aber das interessierte hier offenbar nicht. Oder legte er es sogar darauf an? ”Ich hab also keine Ahnung ja? Na warum belästigst du mich dann überhaupt damit? Ich hab weiß Gott anderes zu tun als mir die Details deiner Inkompetenz anzuhören. Entweder du redest jetzt Klartext, oder du verschwindest und läßt dich erst wieder hier blicken wenn du erwachsen geworden bist.” Damit stieß er seinen jüngeren Cousin heftig von sich und war schon im Begriff ihm die Tür aufzuhalten. Für jeden anderen hätte das jetzt nach dem Ende dieser Diskussion und einem länger andauernden Familienzwist ausgesehen, doch in Wahrheit verlief alles genau so, wie Shisui es die ganze Zeit beabsichtigt hatte.

”Du willst also das ich Klartext rede ja? Gut dann red ich eben Klartext. Ich hab es satt, daß ständig andere Leute über mein Leben bestimmen. Ich bin mit einer Frau verlobt, die ich hasse und die mir absolut egal ist. Ich liebe ein Mädchen, daß für mich unerreichbar ist, weil mir mein Vater und meine eigene Dummheit im Wege stehen. Wenn ich versuche mich ihr zu nähern vermaßle ich es jedes mal, davon abgesehen daß ich sie in Gefahr bringe, aber wenn ich es nicht tue werde ich daran zerbrechen.

So oder so, ich bring es einfach nicht fertig ihr zu sagen wie wichtig sie mir ist.

Wie verzweifelt ich mir wünsche, daß sie für immer an meiner Seite bleiben kann.

Statt dessen lasse ich meinen Frust an ihr aus und jage sie zu guter Letzt auch noch davon. Nach laufen kann ich ihr nicht, weil ich zu große Angst davor habe daß sie mich abweisen könnte. Aber allein der Gedanke daß sie allein da draußen rumläuft, nein schlimmer noch, nicht allein, macht mich fertig. Ich bin nicht blind Shisui, ich weiß wie ihr die anderen Männer hinterher sehen, wie sie nur darauf warten sich an sie ranzuschmeisen. Ich werd noch mal verrückt, wenn ich das nicht schon bin.”

Am Ende mit seiner Rede, und wohl auch mit seinen Nerven, lies Itachi sich auf die Knie fallen und atmete erst einmal tief durch.

”Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich will sie doch nicht verlieren.” Offenbar völlig zufrieden mit dem Gehörten, nahm Shisui seinen besten Freund in den Arm und half ihm wieder auf die Beine. ”Du bist wirklich unverbesserlich.” Lachte er und lächelte ihn dabei warm an. ”Ich hab dir schon so oft gesagt, du sollst dich nur auf das wesentliche konzentrieren und nicht noch auf das ganze Drum herum. Wenn du sie wirklich so sehr liebst wie du sagst, dann geh zu ihr. Sag ihr was du für sie empfindest und wenn du das jetzt noch nicht kannst, dann entschuldige dich wenigstens bei ihr. Ob sie dich zurückweist oder nicht kannst du vorher nicht wissen, klar ist daß ihr beide so nicht weiterleben könnt.” Mit diesen Worten schob er den Erben seines Clans aus der Tür. ”Hör zu, was immer du tust warte nicht zu lange damit.”

”Ich weiß, danke mein Freund.”«
 

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Noch immer nicht ganz begreifend was der ganze Trubel eigentlich sollte, wurde Kakashi mitgeschleift und kam erst wenige Augenblicke später wieder vor seinem Dorfoberhaupt zum stehen.

”Hier ist er Hokage-sama.” Pflichtbewußt wie immer hatte Anko seinen Befehl befolgt und verabschiedete sich nun.

”Es gibt eine schlechte Nachricht Kakashi und sie betrifft einen deiner Schüler.”

Die Grabesmiene die der alte dabei aufsetzte, beunruhigte den weißhaarigen Jo-nin nur noch mehr. Es war schon ungewöhnlich genug mitten in der zweiten Prüfungsnacht plötzlich zum Hokage gerufen zu werden, da mußte etwas größeres dahinterstecken.

”Nun ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden. Mehrere Prüfungsteilnehmer wurden noch vor Beginn des Examens von einem Unbekannten getötet. Mittlerweile wissen wir, daß es sich bei diesem um keinen geringeren als Orochimaru handelt."”

Eine Weile herrschte absolute Stille im Raum. Konnte das sein? War der Schlangenmensch, ein Mitglied der legendären San-nin, tatsächlich zurückgekehrt?

Und die Schüler die getötet wurden, waren das vielleicht die Zwillinge und Naruto? Nein, das durfte nicht sein.

“Es tut mir Leid Kakashi. Aber ich fürchte daß dein Team ebenfalls angegriffen wurde. Anko hat diesen Verräter getroffen und erfahren, daß er es wohl auf Sasuke abgesehen hat.”

Für einen Moment glaubte er, ihm bliebe das Herz stehen und es dauerte noch eine ganze Weile ehe er sich wieder gefaßt hatte. Von da an schien die Besprechung nur noch in Zeitlupe zu verlaufen und der Sensei antwortete mehr routinemäßig, als daß er wirklich aufpaßte. Es wurde beschlossen erst einmal nichts weiter zu tun, bis die Kinder im Turm ankamen. Mit dieser, nicht wirklich zufriedenstellenden, Entscheidung entließ man Kakashi, der sich sogleich wieder zu Asuka gesellte.

“Da bist du ja. Wißt ihr denn nicht daß es unhöflich ist einfach so abzuhauen?”

Zeterte sie auch sogleich drauf los. “Was hast du denn?” Betretenes Schweigen.

“Hey ich rede mit dir.” “Sasuke und die anderen wurden angegriffen. Ich weiß nicht ob sie verletzt wurden oder überhaupt noch alle am leben sind. Zur Zeit ist uns leider nichts bekannt, außer dem Namen des Angreifers und das ist mehr als beunruhigend.” Fassungslos starrte meine Freundin ihn an. “Angegriffen? Aber das kann doch nicht sein.” Sorge machte sich in ihr breit. “Das muß ein Irrtum sein, Mitsuki, Sasuke und Naruto sind unheimlich stark und es sind doch nur Ge-nin im Wald. Wer sollte sie denn angreifen?” Natürlich wußte sie wie irrational das war, sie hatte die Tiere die dieser Wald verbarg selbst gesehen und auch die anderen Teams die keinen als zu schwachen Eindruck auf sie machten. Doch sie wollte einfach nicht daran glauben, daß ihren liebgewonnenen Freunden etwas passiert war. “Wer....wer war es?” Fragte sie tonlos. “Orochimaru. Ein Nuke-nin, ein verurteilter Verbrecher der das Dorf vor Jahren betrogen hat und dann geflohen ist.”

Die wirrsten Gedanken rauschten ihr von da an durch den Kopf. Es dauerte noch drei Tage bis alle weiterkommenden Teams hier waren. Vorher würden sie keine Gewißheit über den Verbleib der anderen haben. Besorgt und verzweifelt ließ sie den Kopf hängen und begann stumm vor sich hin zu weinen. Sie versuchte es zwar zu verstecken, in dem sie ihr Gesicht in den Händen verbarg, aber das nütze natürlich nichts.

Noch ehe sie sich versah, hatte Kakashi auch schon tröstend einen Arm um sie gelegt.

“Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher es geht ihnen gut.” Noch etwas zögerlich klammerte sich die Angesprochene an ihren ehemaligen Sensei und begann nun hemmungslos zu schluchzten. So standen sie nun da. Verwirrt, verängstigt, besorgt oder von allem etwas. Trost und Schutz bei jemandem suchend, der eben dies genauso bitter benötigte, aber in gleichem Maße auch gab. Nie waren die Beiden sich in ihren Gedanken näher gewesen als jetzt, da sie beide an die Menschen dachten, die in ihrem Leben so wichtig waren. Und beide sprachen sie im Stillen ein Gebet zum Himmel.

//Bitte....paß gut auf sie auf.//«

Be my Valentine!

Hallo alle zusammen.^^

Stolz und halbwegs zufrieden präsentiere ich euch mein neues Kapitel. Ich hoffe ihr habt viel Spaß damit und hinterlasst mir ein paar Kommis.^^
 


 

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Es war eine Wohltat. Endlich waren die drei nervenzerfressenden Tage vorüber und die Mitglieder von Team 7 waren, mehr oder minder, wohlbehalten im Turm angelangt.

Asuka für ihren Teil konnte zumindest fürs erste keine schwerwiegenden Verletzungen ausmachen, jedenfalls keine schlimmeren, als sie die anderen Teilnehmer davongetragen hatten.

Apropos Teilnehmer, von diesen gab es laut dem Prüfungskomitee eindeutig zu viele, weshalb entschieden wurde eine Vorrunde zu veranstalten, um die Anzahl zu vermindern. Was so viel hieß wie, die erhoffte Verschnaufpause blieb aus.

Dieser Umstand versetzte meine Freundin und auch den älteren Jo-nin an ihrer Seite, in ernsthafte Unruhen. “Das ist nicht ihr Ernst. Kakashi das können sie doch nicht einfach machen. Sieh dir doch nur mal an wie fertig alle sind.” Die Besorgnis der jungen Medic-nin war zwar rührend, doch helfen konnte sie damit niemandem, das wußte auch der von ihr angesprochene Sensei. “Mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher es sieht schlimmer aus als es ist.” Mit diesen Worten versuchte er nicht nur sie, sondern auch sich selbst zu beruhigen. Denn im Gegensatz zu ihr, war ihm aufgefallen wie seltsam Sasuke sich verhielt. Wie er sich, mit schmerzverzerter Miene, die linke Schulter hielt und bei der Frage um mögliche Aussteiger offensichtlich mit seiner Schwester und Naruto in Streit geriet. Fest entschlossen sich möglichst bald darum zu kümmern, versuchte er einen möglichst günstigen Moment abzupassen.

Jener Augenblick kam auch schon kurz darauf, als sein Schützling für den ersten Kampf der Vorrunde ausgewählt wurde. Unter der Maske des besorgten Lehrers, ging er zu ihm herüber und betrachtete das Schlammassel genauer. Und was er da zu sehen bekam veranlaßte ihn nicht gerade zu Freudensprüngen.

So lange es ihm in dieser kurzen Zeit möglich war, ohne aufzufallen, musterte er die tatooartige Zeichnung auf der Haut des Jüngeren. Bei dieser Erscheinung handelte es sich eindeutig um ein Ju-in. Da war der Ex-Anbu sich sicher.

Zwar tat es ihm in der Seele weh, doch sah er keine andere Möglichkeit als Sasuke mit dem Prüfungsausschluß zu drohen, sollte er sein Sharingan nutzen und somit dem bösartigen Siegel die Kontrolle über ihn zuspielen.

Der Kampf dauerte länger als erwartet und der Uchiha hatte ohne jeglichen Einsatz von Chakra deutliche Probleme mit dem, in dieser Situation übermächtigen, Gegner fertig zu werden.

Dieser war nämlich in der Lage ihn, durch Berührung, seines Chakras zu berauben. Sollte dieser Fall eintreten so wäre es unausweichlich gewesen, daß Sasuke auf die Kräfte des Fluchmales zurückgriff. Glücklicherweise wuchs der junge Ge-nin in diesem Kampf über sich hinaus und bezwang seinen Gegenspieler mit einer gekonnten Kombination aus Lee´s Taijutsu und einigen eigenen Ideen.

Allgemeines Aufatmen ging durch die Reihen meiner Freunde. Es war ihnen förmlich anzusehen wie die Anspannung langsam von ihnen abfiel.

Noch in der selben Sekunde, in der Hayate den Sieger verkündet hatte, eilte Kakashi auch schon herbei und schaffte seinen Schüler umgehend in einen anderen Raum, um dort das Ju-in zu versiegeln.

Asuka erlaubte er, wenn auch widerwillig, ihn zu begleiten. Den anderen bedeutete er, auf ihren Plätzen zu bleiben.

Es war eine Aufwendige Prozedur, doch letztendlich gelang es dem Jo-nin das Siegel zu bannen, woraufhin der jüngere vor ihm erschöpft zusammenbrach. Wachsam und zugleich besorgt beobachtete die aufgeregte Medic-nin das Spektakel, ehe sie zu ihrem Freund stürmte und ihn erst mal grundversorgte, wie man es ihr beigebracht hatte.

Niemand sprach etwas und zuerst war nur Sasukes unruhiges Atmen zu hören.

Doch nach einer Weile kam noch ein weiteres Geräusch dazu, leises Klatschen und Schritte. Offenbar waren die Drei nicht allein im Raum. Noch bevor auch nur einer von ihnen es hätte bemerken können, stand ein großer, blaßhäutiger Mann auf der anderen Seite der Halle und blickte belustigt zu ihnen herüber.

Es stellte sich nach einem kurzen Gespräch heraus, daß es sich bei diesem Wesen, den anders mochte meine Freundin ihn nicht beschreiben, um Orochimaru handelte.

Minute um Minute verging und mit jeder die verstrich, wurde die Atmosphäre unerträglicher. Eine Woge der Angst griff um sich und ließ, das eher zartbesaitete Mädchen und sogar ihren hartgesottenen Beschützer, zittern und beben.

Wie kam es nur daß dieses schlangenähnliche Geschöpf eine derartige Ausstrahlung besaß. Was war es, das ihnen die Haare zu Berge stehen ließ und ihre Körper lähmte.

Was es auch war, es genügte um ihn kampflos ziehen zu lassen, vorerst jedenfalls. Denn eines war beiden klar, mit diesem Kerl als Gegner, stand ihnen noch eine harte Prüfung bevor.

Die restlichen Vorausscheidungen verliefen glücklicherweise wesentlich ruhiger.

Sowohl Mitsuki als auch Naruto erreichten die nächste Runde. Ebenso wie Hyuuga Neji, Sabakuno Gaara und seine Geschwister. Außerdem Nara Shikamaru, Aburame Shino und einer der drei Ninjas aus Otogakure.

In genau einem Monat sollten diese zehn Kämpfer in Duellen gegeneinander antreten, um diejenigen auszuwählen die nun einen Rang aufsteigen würden. Bis dahin würden sie ihre Verletzungen heilen lassen und wie die Besessenen Trainieren.«
 

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Die Vorberreitungszeit zur letzten Runde des Chu-nin Examens war, um ehrlich zu sein, so ziemlich die verrückteste Zeit meines bisherigen Lebens.

Nachdem Akio und ich von unserer Mission zurückgekehrt waren, erfuhr ich von dem Zwischenfall im Todeswald. Asuka war völlig aufgelöst und berichtete mir eine Menge. Zum Beispiel auch, daß Sasuke noch etwa eine Woche im Krankenhaus bleiben müßte.

Mich beunruhigte das sehr und zu meiner Überraschung zeigte nun auch der Rest dieser, sonst so abgebrühten Familie, ein wenig Sorge. Sogar Fugaku lies für einen Moment seine widerliche, kalte Hülle fallen und besuchte seinen Sohn im Krankenhaus.

Glücklicherweise erholte sich dieser unerwartet schnell und kehrte bereits nach drei Tagen zu uns zurück. Zwar gab es keine große Feier, aber die allgemeine Erleichterung war dennoch deutlich zu spüren. Ebenso wie der sich wieder normalisierende Rhythmus des Haushaltes Uchiha.

Sicher wollt ihr jetzt wissen was so verrückt an dieser Zeit gewesen sein soll, wenn doch scheinbar alles ruhig vor sich hin lief. Nun, ich will es euch verraten.

Es gibt da ein Fest, ein ganz besonderes Fest mit bestimmten Traditionen, allgemein hin bekannt als Valentinstag.

Na und, werdet ihr jetzt fragen. Was soll daran schon so schlimm sein? Man schenkt seinem liebsten eine Tafel Milkaschokolade und die Sache hat sich. Weit gefehlt meine Lieben. Die Sparvariante, mit billig Pralinen aus dem Supermarkt und einem Blumenstrauß von der Tankstelle, mochte in meiner Welt funktioniert haben, doch hier in Konoha maß man diesem Tag weit mehr Bedeutung zu.

Schon Wochen im Voraus übten sich die Mädchen darin Schokolade selbst zu machen und in eine möglichst schöne Form zu bringen. Die Jungen und Männer verbrachten Stunden in den Einkaufszeilen, um ihrer Angebeteten ein besonderes Geschenk zu überreichen. Kurz um, es war der Hammer. Über all, egal wo man hinsah, geschäftiges Treiben. Alles schien sich nur noch um den 14. Februar zu drehen.

Selbst im Uchihaviertel, daß sich ja eher vom Rest des Dorfes abschottete, lag Liebe oder viel eher Schokolade, in der Luft. Für Asuka und mich war das eine völlig neue Situation, mit der man uns erst einmal vertraut machen mußte.

Netter Weise boten sich Mikoto und Mitsuki dazu an, uns von unserer Unwissenheit zu befreien. “Der Valentinstag..” erklärte Mimi-chan geduldig. “...ist ein sehr wichtiger Tag.

An diesem Tag, gestehen sich duzende Paare auf der ganzen Welt ihre Liebe und finden zueinander, oder sie nutzen die Chance alte Bande neu zu festigen.

Außerdem gibt es ein großes Fest mit unzähligen Buden, Tänzen und Feuerwerk.”

Ehe sie noch gänzlich ins Schwärmen verfiel, unterbrach sie ihre Mutter.

“Ganz genau, aber dieses Ereignis beschert uns auch eine menge Arbeit.

Selbst Schokolade zu machen ist kein Zuckerschlecken. Wenn ihr wollt zeige ich euch wie es geht.” Noch etwas unschlüssig willigten wir letztendlich alle ein und Mikoto zeigte und alle Tips und Tricks die sie parat hatte. Und das waren nicht wenige.

Doch zu allererst, mußte eine schwere Entscheidung getroffen werden. Welche Art von Schokolade sollte es sein? Braun, weiß oder schwarz? Mit Nüssen oder anderen Zutaten? Es dauerte fast eine Stunde bis wir uns alle für etwas entschieden hatten.

Asuka bevorzugte die klassische Variante, Vollmilch. Zwar wollte sie mir nicht verraten wem sie sie zu schenken gedachte, doch ich hatte da schon so eine Vermutung.

Mitsuki wollte es mit der weißen versuchen. Ihre Begründung, die Farbe erinnere sie an jemanden. Und ich, nun ich entschied mich für die schwarze Schokolade.

“Bittere Schokolade, eine ungewöhnliche Wahl. Normalerweise benutzt man die eher zum verzieren.” Ich wußte daß Mikoto Recht hatte, aber irgendwie erschien es mir dennoch passend. Mimi-chan hatte mir erklärt, daß die gemachte Süßigkeit in Form und Geschmack die Liebe symbolisierte, die man zu der Person hegte, der man sie schenken wollte. Und in meinem Fall traf es bitter sehr gut.

Als das nun geklärt war, konnte es losgehen und ich muß sagen, es war noch viel schwieriger als ich es mir vorgestellt hatte.

Zumal ich sowieso keine große Leuchte in der Küche darstellte. Die Tochter des Hauses war hier ganz in ihrem Element, schließlich war es für sie nicht das erste mal.

Auch meine beste Freundin hatte kaum Probleme, da man allgemein behaupten konnte daß sie nicht völlig ungeschickt beim kochen war. Ich jedoch war eine absolute Katastrophe. Erst brannte die Schokolade an, dann wurde sie nicht richtig fest.

Beim dritten mal zersprang die Form und zu guter Letzt zerbrach das fertige Stück.

Es war zum Verzweifeln.

Die anderen Beiden waren bereits lange dabei, ihre Meisterwerke auf der Veranda zu verzieren, während ich immer noch mit unserer Lehrmeisterin in der Küche stand und arbeitete.

“Mach deinen Kopf frei Kind. Wenn du deine Gedanken nicht beisammen hast und zu viel nachdenkst kann es ja gar nichts werden.” Auf diesen Rat hin atmete ich erst einmal tief durch, um mich ein wenig zu entspannen. “Ein letztes mal noch. Wenn es dann nicht klappt, soll es einfach nicht sein.” Mit diesen Worten machte ich mich an die Arbeit, im Innern die Hoffnung tragend, daß es diesmal klappen würde.«
 


 

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Zur selben Zeit betrat Itachi, am anderen Ende von Konoha, ein Schmuckgeschäft und machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit meinem neuen Partner.

Zwar hatte er ihn schon mehrere Male gesehen, zum Beispiel als er uns heimlich beobachtet hatte, oder als Akio mich nach unserer Mission nach Hause brachte.

Doch so richtig standen sich die Beiden noch nie gegenüber. Die Besitzerin des hübschen Geschäfts, heute übrigens eine gute Freundin von mir, beschrieb mir die Stimmung als äußerst gespannt.

Eine Weile taten sie so, als würden sie sich überhaupt nicht wahr nehmen und sahen sich einfach nur im Laden um. Doch als ihr Blick, beinahe zeitgleich, an der selben Kette hängen blieb, drohte die Situation zu eskalieren.

“Du bist Itachi Uchiha, nicht wahr? Hikari hat mir schon so manches von dir erzählt.

Tut mir Leid mein Freund, aber dieses Schmuckstück hier gehört mir.” Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß Akio so provozierend sein konnte, doch scheinbar war genau das seine Absicht. “Dann bist du sicher Akio. Ja, mir tut es auch Leid, und zwar für dich. Die Kette gehört dem, der sie zuerst gesehen hat, und das bin ich.” Anscheinend war der Uchihaerbe ganz und gar nicht begeistert von der Idee, sich das edle Stück einfach so wegschnappen zu lassen.

Dem Rothaarigen entlockte das jedoch nur ein spöttisches Grinsen. “Wenn du glaubst ich überlasse dir dieses Kunstwerk, damit du es deiner Verlobten um den gierigen Hals legen kannst, dann hast du dich geschnitten.” Damit ergriff er diesen Traum aus Silber, besetzt mit wunderschönen blauen Saphiren. “Wie kommst du darauf, daß ich von dieser hinterlistigen Schlange spreche?” Langsam aber sicher wurde Itachi ungehalten, daß war mehr als deutlich.

“Von wem denn sonst? Wenn du ein Mann bist der zu seinem Wort steht, sollte man das von dir erwarten. Aber wie schon gesagt, das gute Stück ist zu teuer und zu wertvoll um derart verschwendet zu werden. Deshalb werde ich es jetzt kaufen und Hikari-chan schenken, wenn es dir nichts ausmacht.” Das hatte gesessen. Wütend baute mein Expartner sich vor Akio auf.

“Und ob es mir etwas ausmacht, weil ich ihr diese Kette schenken werde.”

Der schwarzhaarige war wirklich zu allem entschlossen, doch so leicht lies der andere sich nicht aus der Ruhe bringen.

“Und womit denkst du, hättest du sie verdient? Was hast du denn jemals getan, womit du dieses Geschenk rechtfertigen könntest? Sie hat mir eine Menge über dich erzählt. Und glaub mir, allzu viel Gutes war nicht dabei gewesen. So einem wie dir überlasse ich sie ganz sicher nicht. Hikari bedeutet mir sehr viel, sie verdient es beachtet und respektiert zu werden. Und du kannst ihr beides nicht geben. Also geh endlich aus dem Weg, du störst.”

Ungeachtet seines Kontrahenten ging mein Partner an ihm vorbei zur Kasse und erstand das heiß umkämpfte Schmuckstück.

Itachi blieb fürs erste nichts anderes übrig, als es dabei zu belassen.

“Glaub bloß nicht, daß ich so leicht aufgebe.” Damit rauschte er aus dem Laden und ging zurück nach Hause.«
 

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“Ich hab’s geschafft. Mikoto sieh doch ich hab’s geschafft. Die Schokolade ist fertig.” Überschwenglich, wie selten zuvor, hüpfte ich durch die Küche und präsentierte stolz mein Werk. Es hatte endlich geklappt, der fünfte Anlauf meiner Versuchsreihe war erfolgreich gewesen. So schnell und vorsichtig ich konnte ging ich zu meinen Freundinnen auf die Veranda und begann damit die zerbrechliche Süßigkeit zu verzieren.

Nachdem wir fertig waren und die Stücke zum trocknen in der Vorratskammer versteckten, gönnten wir uns erst einmal eine Pause. Was so viel heißen soll wie, wir gingen erst mal ausgiebig shoppen.

In der Zwischenzeit war auch Itachi nach Hause gekommen und zur Verwunderung seiner Mutter führte ihn sein erster Weg in die Küche.

“O-kasa....z-zeigst du mir bitte.....zeigst du mir bitte wie man Schokolade macht?”

Der fassungslose Gesichtsausdruck den die Angesprochene auf diese Frage hin machte war mit Sicherheit mehr als nur Gold wert. Es kostete sie einiges an Kraft und Zeit sich wieder halbwegs zu sammeln. “Natürlich, a-aber warum willst du das denn wissen?”

In diesem Moment wäre ich nur zu gern dabei gewesen. Wie oft kam es denn schon vor, daß dem Erben dieses Hauses die Schamesröte ins Gesicht stieg und man den Eindruck bekam er wolle am liebsten im Erdboden versinken?

“Das....naja.... also die ist für....ich wollte nur....hör auf zu fragen und erklärs mir einfach.” Er glaubte vielleicht mit dieser gestammelten Antwort könnte er seine Mutter über seine wahren Ziele hinweg täuschen, doch Mikoto erkannte sofort was in ihrem Sohn vorging und war mehr als nur begeistert davon ihm zu helfen.

“Na dann laß uns keine Zeit verlieren.” Noch während sie das sagte zog sie eine niedliche, rosa Küchenschürze aus der Schublade und hielt sie ihm hin.

“Keine Widerworte, oder du und das Kochbuch können allein arbeiten.” Jeglichen Wind aus den Segeln genommen, fügte er sich stillschweigend und folgte aufmerksam den Anweisungen seiner Lehrmeisterin.

Man kann sich vorstellen wie Fugaku reagiert hatte, als er von einer Besorgungstour wieder heim kam und seinen Ältesten, gemeinsam mit seiner Frau, in der Küche vorfand. Damit ihr euch dieses göttliche Bild ein bißchen besser ausmalen könnt, möchte ich es euch gern beschreiben. Das ehrenwerte Oberhaupt des Clans hing, wie ein Betrunkener der Halt suchte, im Türrahmen und war schwer damit beschäftigt seinen Unterkiefer wieder an den für ihn vorgesehenen Platz zu bringen. Stotternd wie ein Kleinkind versuchte er auf sich aufmerksam zu machen, um so eine Erklärung für dieses sonderbare Phänomen zu erhalten. Doch alles lallen brachte nichts, jedenfalls solange bis Sasuke sich zu ihm gesellte. Mit todernster Miene führte dieser seinen Vater ab und setzte ihn erst mal ins Wohnzimmer auf die Couch.

“Tou-san, ich finde es wird Zeit daß wir beide ein ernstes Gespräch von Mann zu Mann führen. Du bist jetzt alt genug um es zu verstehen. Außerdem wäre es nicht gerecht dich noch länger im Dunkeln tappen zu lassen.” Der Ausdruck in seiner Stimme lies den Älteren beinahe erschauern. “Wovon zum Teufel sprichst du?” Das nervöse Zucken seiner Augenbrauen lies vermuten, daß er bereits etwas ahnte. “Ok, ich weiß daß wird jetzt schwer für dich sein. Glaub mir uns hat es auch zuerst ein wenig, nun sagen wir...überrascht, aber im Grunde genommen war es absehbar.” Der jüngere Uchiha hatte wohl einen besonderen Hang zum Sadismus, denn obwohl man es ihm eigentlich nicht ansah, verriet das Leuchten seiner Augen wie viel Vergnügen es ihm bereitete, seinen Vater schwitzen zu sehen. Dieser wurde nämlich mit jedem Satz den sein Sprößling von sich gab blasser. “Spuck’s endlich aus. Ich hab schließlich noch anderes zu tun.” Fugaku versuchte möglichst lässig zu klingen, doch wirklich glauben konnte man es ihm nicht. Dazu waren die Schweißperlen auf seiner Stirn einfach viel zu verräterisch.

“Also gut, du hast es so gewollt. Ich wollte dir nur vorher sagen, daß du dir um den Fortbestand unserer Familie keine Sorgen zu machen brauchst. Mitsuki und ich werden uns schon darum kümmern.” Eine theatralische Pause und dann. “Ich hatte gehofft du würdest es auf anderem Wege erfahren, aber offenbar geht es nicht anders.

Vater, Itachi ist schwul.”

Diese Worte hingen in der Atmosphäre wie Blei und die Luft wurde von Sekunde zu Sekunde stickiger. Zumindest konnte man das meinen, wenn man Fugakus ständiges Japsen so deuten wollte. Sasuke befürchtete sogar einen Augenblick er würde ersticken und war schon versucht erste Hilfe zu leisten. Letztlich gab sich das aber doch von alleine und der Geschockte schaffte es sogar einige Silben herauszupressen.

“S-schwul? A-aber wie kann das nur sein? Ich meine...ich dachte...” Da es keine Anzeichen dafür gab, daß sein männlicher Vormund demnächst kollabieren würde, nahm der Angesprochene unverzüglich den Faden wieder auf. “Wir wollten es dir schon viel früher sagen, aber wir haben befürchtet du würdest es nicht verkraften. Wo du doch in letzter Zeit immer so gestreßt warst. Aber seh’s doch mal positiv, Shisui-san ist gar kein so übler Fang. Ich meine er ist ein angesehener Ninja und ist außerdem sehr beliebt.”

Diese Behauptung brachte das Faß endgültig zum überlaufen, oder Fugakus Herz zum Stillstand, wie man es eben nehmen wollte.

“Shisui? Der selbe Shisui, den meine Schwester vor 22 Jahren zur Welt gebracht hat? Der Shisui, der hier schon seit seiner Geburt ein und aus geht und schon Ewigkeiten zu den Anbu gehört? Reden wir wirklich über diesen Shisui, euren Cousin?”

Atemlos stoppte der Ältere seine Fragerei, um erneut Luft zu holen und vielleicht auch noch schnell eine Antwort abzuwarten. “Ja, über genau den reden wir. Ist dir das denn nie aufgefallen? Ich meine nach der Sache damals auf der Mission, hatten wir alle gedacht du würdest drauf kommen. Wo sie doch....” Wie der Blitz war das Clanoberhaupt auf den Beinen und hielt seinem Sohn den Mund zu.

“Hör auf! Ich will gar nichts weiter wissen. Das ist zu viel.” Damit lies er sich auf den Sessel sinken und atmete erst einmal tief durch. Sein Sohn indes stellte sich hinter ihn und massierte scheinheilig seine verspannten Schultern. “Ich weiß das ist ein Schock für dich, aber versuch dich für die Beiden zu freuen. Immerhin sind sie seit ein paar Wochen verlobt.”

Wenn ich heute so darüber nachdenke, bin ich versucht zu glauben, Sasuke versuchte an diesem Mittag ernsthaft den männlichen Teil seiner Elternschaft in den Suizid zu treiben. Und sein Plan schien aufzugehen. Wenn der Ärmste zuvor schon kurz vorm Herzinfarkt war, dann war er nach dieser Hiobsbotschaft nur noch einen Schritt von der nächsten Klippe entfernt. “Tou-san, geht es dir nicht gut? Du bist so blaß. Soll ich dir einen Tee bringen?” Schwächlich schüttelte der Angesprochene seinen Kopf.

“Nein, danke mein Sohn. Ich brauche nichts.” Mit mitleidiger Miene, seinen Triumph allerdings in vollen Zügen genießend, setzte Sasuke sich wieder seinem Vater gegenüber und wartete auf die nächste Gelegenheit zuzuschlagen. Als ich diese Geschichte zum erstem mal gehört habe, wurde mir mit einem Mal klar was Itachi damals meinte, als er seinen Bruder mit den giftigen Blumen in dessen Gewächshaus verglich. Nach Außen hin hübsch, adrett und ungefährlich, aber im Innern schlummert ein Gift, welches einen die Hölle auf Erden erfahren lassen kann. Ich nahm mir von da an vor ihn nicht mehr zu verärgern.

Fugaku war ihm völlig in die Falle gegangen, er mußte nur noch zuschnappen. “Übrigens, die Schokolade die Itachi gerade macht ist auch für Shisui.”

Das war er, der Todesstoß. Diese Runde ging ganz eindeutig an den jungen Ge-nin.

“Ok das reicht. Ich werde diesem Spektakel ein für alle mal ein Ende setzten.”

Ohne auch nur einen weiteren Kommentar abzuwarten, stürmte Fugaku in die Küche und packte seinen Ältesten an den Schultern.

“Itachi, was um Himmelswillen hat dich nur so weit getrieben?

Hab ich etwas falsch gemacht? War ich dir nicht immer ein guter Vater? Warum tust du mir das an? Ist es weil ich dir und dem anderen Mädchen immerzu Steine in den Weg gelegt habe? Soll das nun deine Rache an mir sein? Wenn das wirklich der Fall ist, wenn ich tatsächlich der Grund dafür bin, daß du die Seiten gewechselt hast, dann...”

Verwirrt blickte der Angesprochene dem, seiner Meinung nach schwer verwirrten Mann, in die Augen.

“Stue, wovon zum Teufel...?” Mit einem gezielten Tritt auf den Fuß brachte sein jüngerer Bruder ihn zum Schweigen. “Nun hab doch mal ein bißchen Respekt und laß unseren Vater ausreden.” Nun verstand Itachi erst recht nichts mehr, beschloß aber es erst einmal dabei zu belassen und zuzuhören. “Danke mein Junge.” Setzte der Ältere erneut an. “Was ich versuche dir zu sagen mein Sohn ist, daß es mir Leid tut. Wenn es eine Möglichkeit gibt es wieder rückgängig zu machen, dann laß es mich wissen. Ich werde dich mit Freuden dabei unterstützen.”

Wenn Konoha etwas brauchte, dann die Erfindung der Digitalkamera. Und wenn sie jemand in diesem Augenblick nötig gehabt hätte, dann Sasuke. Seinem älteren Bruder und auch seiner Mutter fiel nämlich gerade das Gesicht in Scheiben herunter. “Schatz....bist du krank? Soll ich den Arzt rufen?” Offenbar machte sich Mikoto ernsthaft Sorgen um ihren Mann. “Nicht nötig. Ich habe schon viel zu viel in versäumt was in diesem Haus vor sich geht. Also Itachi, was sagst du dazu?” Immer noch unfähig etwas zu sagen stand der Angesprochene da. “Wer bist du, und was hast du mit meinem Vater gemacht?” “Laß die Scherze. Glaubst du vielleicht mir fällt das hier leicht? In meinen Augen ist dieses Mädchen, Hikari, eine absolut unmögliche Wahl. Aber es ist immer noch besser, als wenn du dein Leben an der Seite eines Mannes verbringst, mit dem du obendrein noch verwandt bist. Also geh jetzt und schenk dem Mädchen die Schokolade.” Allen Anwesenden, Sasuke einmal ausgenommen, verschlug es glatt die Sprache. Zwar wußte er noch nicht so richtig was er von alledem halten sollte, doch es war ihm in diesem Moment auch egal. Freudig umarmte Itachi seinen Vater.

“Ich weiß zwar nicht was in dich gefahren ist, aber ich danke dir.”

Damit war er auch schon, mit samt seinem süßen Machwerk, aus der Küche verschwunden. Dicht gefolgt von seinem kleinen Bruder.

Scheinbar zufrieden mit sich und der Welt baute Fugaku sich vor seiner Frau auf.

“Na Gott sei Dank. Das hab ich ja gerade noch mal hinbekommen. Ihr hättet mich viel eher einweihen sollen, dann wäre es nie so weit gekommen.” Es dauerte eine Weile bis Mikoto die richtigen Worte fand. Letztlich entschied sie sich für die direkte Art.

“Schatz, wovon sprichst du? Du hast nichts getan, außer deinem Sohn endlich deinen Segen für die Beziehung mit Hikari zu geben. Und auf den hatte er es mittlerweile gar nicht mehr abgesehen. Also worauf bist du bitte so stolz? Und was sollte das vorhin mit dem Mann an seiner Seite?” Der ratlose Ausdruck auf ihrem Gesicht wurde nur noch stärker, als ihr Gatte ihr bedeutsam zulächelte. “Du kannst ruhig aufhören, so zu tun als wüßtest du von nichts. Ich weiß über Shisui und Itachi Bescheid. Was für ein trotziger Junge, sich einfach mit einem Kerl zu verloben, nur weil ich ihm eine andere Braut gesucht habe, als er sich vorgestellt hatte.” Für den Fall daß es überhaupt möglich war, wurden Mikotos Augen noch größer. Doch plötzlich verstand sie.

“Liebling, ich denke es ist besser du setzt dich.” Wies sie ihn an und drückte ihn auf einen der Küchenstühle.

“Ich weiß es ist schwer für dich zu begreifen, aber Itachi ist nicht schwul und zwischen ihm und Shisui gab es nie Gefühle die über Freundschaft hinausgingen. Die Schokolade die wir gemacht haben, ist ein Valentinstagsgeschenk für Hikari-chan, und das ist sie von Anfang an gewesen.” Diplomatisches Geschick lag, wie so vieles, in der Familie und so lies sie ihre Worte erst einmal eine Weile im Raum stehen, ehe sie weiter sprach.

“Aber ich muß sagen, ich bin sehr stolz auf dich. Endlich hast du begriffen, daß die Beiden für einander bestimmt sind. Ich bin froh, daß du ihnen künftig nicht mehr im Weg stehen wirst.”

Eine unheimliche Stille breitete sich in der ganzen Küche aus. Nur das Ticken der Uhr war zu hören, als Fugaku sich langsam erhob und in Richtung Flur drehte.

Wie die Ruhe vor dem Sturm stand er da, dann sog er einmal scharf die Luft ein und das nächste was man hörte war ein markerschütternder Schrei.

“SASUKE!!!!!!!!!!!!!!!”«
 

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Nur wenige Tage darauf war es auch schon so weit.

Der Valentinstag stand vor der Tür, metaphorisch gesehen zumindest.

Vollkommen realistisch und zum greifen nah hingegen, stand Akio am frühen Morgen an der Tür und überreichte Mikoto einen gewaltigen Blumenstrauß für mich. Ich selbst schlief zu dieser Zeit noch. Höflich wie eh und je verbeugte sich mein Partner vor der Hausherrin und ging mit den Worten “Ich werde später am Tag wiederkommen, um Hikari-chan ihr zweites Geschenk zu geben.” davon.

Als ich nur wenig später in die Küche hinunter kam und das gewaltige Gesteck sah, blieb mir fast die Luft weg. Dieser Traum aus leuchtenden Blumen, schien aus dem Garten Eden selbst zu stammen, und verbreitete eine angenehme Atmosphäre im Raum.

“Du meine Güte, das ist ja der Wahnsinn. Für wen ist der denn?”

Unwissend und staunend zugleich drehte ich ein paar Runden um das wohlduftende Gebilde vor mir und entdeckte dabei eine Karte.

“Für das bezaubernde Licht, welches mein Leben auf so unbeschreibliche Weiße erhellt und bereichert hat. Möge es noch lange so strahlen, wie an jenem Tag an dem sein Lachen zum ersten Mal, wie eine warme Brise durch mein Herz geströmt ist.

Ich wünsche dir einen unvergeßlichen Valentinstag Hikari-chan. In Liebe Akio.”

Obwohl ich es laut vorlas, begriff ich die Worte erst wenige Augenblicke später.

Diese Blumen, sie waren ein Geschenk an mich. Ich war wie betäubt und hatte nicht einmal bemerkt daß Fugaku, Itachi und seine Schwester die ganze Zeit über hinter mir gestanden und gelauscht hatten.

“Was für ein Poet. Wer ist denn dieser Akio? Das muss ja ein echter Traumtyp sein.” Trällerte Mitsuki plötzlich los und holte mich aus meinen Gedanken. “Naja, er ist schon sehr nett.” Gab ich verlegen zurück und setzte mich zu den anderen an den Tisch.

“In der Tat. Er hat die Blumen sogar persönlich vorbei gebracht. Wirklich ein ausgesprochen höflicher und attraktiver junger Mann. Ich gratuliere Hikari.”

Rotschimmer konnte man das, was meine Wangen zierte schon nicht mehr nennen. Mikotos Worte hatten mich anlaufen lassen wie einen Feuermelder.

“A-ach was. Wir sind nur gute Freunde. Er ist mein Partner bei den Anbu, sonst nichts.” Selbst in meinen Ohren hörte sich das unglaubwürdig an, obwohl es durchaus der Wahrheit entsprach.

Ein allgemeines Seufzten ging durch die Reihen der weiblichen Anwesenden.

“Sag mal, wie heißt dieser Junge eigentlich mit vollem Namen? Ich habe irgendwie das Gefühl ihn zu kennen, ich weiß nur nicht mehr woher.”

“Sanada, sein Name ist Akio Sanada.” Gab ich wahrheitsgemäß zur Antwort und fragte mich, ob es wohl möglich war, daß Mikoto mehr über ihn wußte. Dinge zum Beispiel, die auch für mich interessant waren. “Aber natürlich. Warum ist mir das nicht gleich aufgefallen? Fugaku, daß ist Takahikos Sohn. Kaum zu glauben wie groß er geworden ist. Er sieht seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Findest du nicht Schatz?” Offensichtlich behagte dem Angesprochenen dieser enthusiastische Ton in der Stimme seiner Frau überhaupt nicht, denn die Antwort die er gab kam, sogar für seine Verhältnisse, ungewohnt grummelig. “Tatsächlich? Das ist aber ein netter Zufall.”

“Ja nicht?” Ging das muntere Geschwatze weiter. “Da wundert es mich nicht, daß der Junge so gut erzogen ist. Takahiko war auch immer so gewesen. Wußtet ihr, daß ich einmal mit ihm verlobt war? Seine Familie betreibt schon seit Generationen blühenden Handel zwischen den verschiedenen Ländern. Ach ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Akios Vater war ja so ein Romantiker. Wißt ihr Mädchen, es gibt Männer die versprechen euch die Sterne vom Himmel, aber er war der erste den ich kannte, der sie tatsächlich herunter geholt hat.”

Ich schätze Mikotos Schwärmereien wären noch eine halbe Ewigkeit so weiter gegangen, was Fugaku wohl früher oder später zum ausrasten gebracht hätte, wenn Sasuke in diesem Moment nicht nach Hause gekommen wäre. Dieser Umstand machte sich hauptsächlich durch ein lautes Poltern bemerkbar. So schnell es uns möglich war sprangen wir alle auf und blieben nur wenige Schritte später wieder stehen.

Ein unüberwindbarer Berg aus Schokolade hatte uns den Weg versperrt.

Verwirrt blickten wir uns um, bis Itachi letztlich einen schwarzen Haarschopf auf der anderen Seite dieser Lawine sah. “Sasuke, bist du das?” Fragte er zögerlich und erhielt tatsächlich kurz darauf, eine leicht erstickte Antwort. “Ja, ich bin’s und ich sitze fest. Komm her und hilf mir hier raus.” Bis über beide Ohren grinsend machte sich der ältere auf den Weg, um seinem Bruder aus dieser mißlichen Lage zu befreien.

“Was nimmst du auch jedes Stück Schokolade an, daß man dir in die Hand drückt?” Spöttelte er und zog den Jüngeren wieder auf die Beine.

“Von wegen. Ich hab mindestes die Hälfte der Mädchen und alle Jungs abgewiesen. Und die Hälfte von dem was ich angenommen hab, ist unterwegs verloren gegangen. Und jetzt hör auf dich über mich lustig zu machen und überleg lieber was wir mit dem ganzen Zeug machen sollen.”

Das war eine gute Idee. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Schokolade auf einmal gesehen, nicht einmal in Läden, in denen nichts anderes verkauft wurde. Konoha mußte im wahrsten Sinne des Wortes verrückt nach dem Uchihaerben sein. “Wir könnten sie einschmelzen und Fondue daraus machen.” Schlug das einzige weibliche Mitglied der Geschwister vor. “Und für wie lange, ein Jahr?” Kam sofort die genervte Antwort ihres, leicht ausgepowerten, Zwillings.

“Nun hört schon auf zu streiten. Am besten jeder von euch nimmt sich jetzt einen Sack und trägt so viel er kann nach oben auf den Dachboden.” Meinte Mikoto versöhnlich, als es kurz darauf erneut an der Tür klopfte. Diesmal war ich es, die gleich eine ganze Wagenladung Blumengestecke entgegen nahm. Das hätte mich auch eigentlich nicht sonderlich verwundert, hätten sie nicht alle meinen Namen getragen. So schnell es ging steckte ich sie in eine Vase und las die zum Teil recht ausgefallenen Karten.

Auf den meisten stand “Von deinem heimlichen Verehrer.” Das machte mich zugegebenermaßen etwas stutzig. Woher bitte schön hatte ich Verehrer? Ich kannte doch außer den Anbu kaum jemanden in dieser Stadt. Noch ehe ich dieser Frage ausgiebig nachgehen konnte, war erneutes Klopfen zu hören und Itachi kam wenig später, mit einem Arm voll Blumen, wieder. “Für dich.” Sagte er knapp ehe er, leicht säuerlich wie ich fand, davon stapfte und weiter Schokolade schaufelte. So ging es die nächste halbe Stunde munter weiter. Kaum war ein Gefäß gefunden, in dem die zarten Pflanzen mit genügend Wasser versorgt wurden, kam auch schon eine neue Ladung. Doch das war nicht alles. Es verschlug mir glatt die Sprache, wie viele Mädchen es in dieser Stadt zu geben schien. Denn quasi im drei Minutentakt fanden einige von ihnen den Weg zu diesem Haus und brachten entweder Sasuke, oder ab und zu auch Itachi ihre Süßigkeiten vorbei. Bei den herzzerreißenden Gesichtern die manche von ihnen aufgesetzt hatten, wunderte es mich nicht, daß die Beiden es nicht fertig brachten sie ständig abzuweisen. Im Bezug auf Itachi ärgerte mich das zwar, aber ich hatte einfach nicht genug Zeit mich darüber zu mokieren. Ich war nämlich nach wie vor damit beschäftigt die immer neuen Gestecke, von denen mittlerweile auch etliche an Mitsuki adressiert waren, unterzubringen.

Was sich jedoch als relativ schwierig gestaltete nach dem uns erst mal die Vasen und wenig später auch die Töpfe, Gläser, Tassen und Eimer ausgegangen waren.

Als wir letztlich drohten in dem Blumenmeer zu ersticken, beschränkten wir uns darauf die Enden einfach in Küchenpapier zu wickeln und nass zu machen. Gegen Abend bedeutete das, daß Mimi-chan draußen auf dem Hof stand und mit dem Gartenschlauch in regelmäßigen Abständen die Tücher befeuchtete. Was so viel heißen soll wie, wenn sie auf der einen Seite fertig war, konnte sie auf der anderen wieder von vorne anfangen.

Den Jungs und ihrem Schokoladenproblem ging es indes nicht besser. Nachdem der Dachboden bis unter die Balken gefüllt und auch in den Mülltonnen kein Platz mehr war, musste die Vorratskammer und anschließend der Keller herhalten. Nicht zu vergessen die Zimmer der Betroffenen. Habe ich schon erwähnt daß beide eigentlich keine Süßigkeiten essen?

Wie auch immer. Ich hatte noch nie und ich meine wirklich noch nie, einen solchen Tag erlebt. Am späten Abend hatte ich unzählige Kratzer an den Händen, verursacht von zahllosen Dornen die Rosen nun mal haben. Mitsukis Hände waren wegen dem ganzen Wasser schon ganz aufgequollen und Mikoto stand einem Nervenzusammenbruch nahe, weil man ihr Haus in eine Abstellkammer umgewandelt hatte. Mein einziger Trost war, daß es den Männern auch nicht besser ging. Sasuke hatte sich beinahe einen Bruch gehoben, als er eine Monstertafel von sage und schreibe einem Quadratmeter wegschaffen wollte, und sein älterer Bruder wäre beinahe von einer Lawine aus Pralinen erschlagen worden, als er an einem Schrank vorbei lief dessen Scharniere durch den enormen Druck nachgegeben hatten.

Aber am schlimmsten hatte es wohl Fugaku getroffen. Ich bringe es zwar kaum über die Lippen, aber an diesem Tag tat er mir wirklich ein wenig leid. Seit der zweite Strauß die Schwelle zu unserem Haus überschritten hatte, lief der Hausherr mit einem Asthmaspray durch die Gegend und japste, als sei er Darth Vader persönlich. Tatsächlich ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte gleich eine Szene á la

“Luke, ich bin dein Vater.” geboten zu bekommen. Zwar wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht, doch ein anderer Umstand sorgte für ausreichend Entschädigung.

Etwa drei bis vier Stunden später half das Spray allein nämlich auch nicht mehr wirklich und Mikoto musste in die Apotheke eilen um Antihistamin für ihren Gatten aufzutreiben, damit ihm die Augen nicht noch weiter anschwellen würden und er wenigstens noch sehen konnte ob er gerade auf eine Rose, oder eine Tafel Toblerone trat.

Nicht daß es einen Unterschied gemacht hätte, weh tat beides, aber so konnte er niemandem sonst die Schuld daran geben. Während wir anderen also daran arbeiteten die unzähligen Geschenke unterzubringen, zu entsorgen oder was auch immer, lief Fugaku wie ein Westernheld durch die Gegend. Bewaffnet mit Sonnenbrille, Mundschutz und einem Gürtel, indem in abwechselnder Reihenfolge ein Asthmaspray und eine Pillendose mit Antihistamin untergebracht waren. Wenn er also seinen Mundschutz gerade mal nicht aufhatte, schluckte er wie ein Drogensüchtiger Tabletten oder atmete einen tiefen Zug Spray ein.

So verbrachten wir alle unseren Tag in herrlicher Einigkeit. Zugegeben, langweilig war es nicht, aber hinterher tat mir alles weh.

Die Sonne war schon im Begriff unter zu gehen als wir endlich zum Ende kamen.

Wir hatten es tatsächlich geschafft. Im ganzen Haus war weder etwas von der Schokolade, noch von irgendwelchen bunten Gewächsen zu sehen. Fertig mit uns und der Welt, lagen wir über Sofa und Sessel verteilt und betrachteten unser Werk.

Eine angenehme Stille breitete sich im Raum aus, lediglich durch das gelegentliche Schütteln des Inhalators und dem darauf folgenden Japsen, unterbrochen.

Unseretwegen hätten wir ewig so rumhängen können, doch bedauerlicher weiße hatte man anderes für uns geplant. Das wurde uns in jenem Moment bewusst, da die Tür erneut dieses verräterische Geräusch von sich gab. Dieses leise Pochen, daß einem ankündigte man erwartet Besuch. Ob man ihn nun wollte oder nicht.

Müde blickten wir uns gegenseitig an und eines war klar, wer immer von uns sich jetzt erheben musste, er würde die Person vor der Tür, egal wen er vor sich hatte, umbringen.«
 

»

Drehen wir die Zeit doch mal einige Stunden zurück und wechseln die Lokation.

Es war noch früher Nachmittag, als Kakashi zu Asuka ging und ihr auf seine freundliche Art und Weise zu verstehen gab, daß er für heute einen Ausflug geplant hatte.

So spazierten die Beiden nun schon geschlagenen drei Stunden durch die Gegend.

Der Jo-nin nutzte diese Gelegenheit sich die Umgebung ein bißchen genauer anzusehen, während seine Begleiten damit beschäftigt war gleichmäßig zu atmen.

Die Zeit die wir bereits in dieser Welt verbracht hatten, war zwar ausgesprochen förderlich für unsere Kondition gewesen, aber Wunder konnte sie auch nicht vollbringen. Doch ich will unseren liebenswerten Sensei mal nicht schlimmer hinstellen als er ist. Natürlich wurden auch Pausen gemacht, oder zumindest das was Ninja für Pausen hielten.

“Müssen....müssen wir uns denn unbedingt so beeilen? Können wir nicht langsamer gehen?” Jammerte meine Freundin. “Oh natürlich. Tut mir Leid.” Entschuldigte sich der Angesprochene. Irgend etwas schien diesen, sonst so ausgeglichenen Mann, völlig aus der Ruhe zu bringen, als wäre er nervös. Die junge Medic-nin war sogar kurz davor ihn nach dem Grund für seine Unruhe zu fragen, lies es dann aber doch auf sich beruhen. Sie brauchte ihre Luft schließlich noch zum Laufen.

Eine weitere halbe Stunde später schienen sie jedoch den anstrengendsten Teil ihrer Reise hinter sich zu haben. Von nun an ging es eigentlich die ganze Zeit, über einen kleinen Pfad, geradewegs durch den Wald. Ob sie nun wollte oder nicht, Asuka musste zugeben daß ihr dieser Wald gefiel. Die riesigen Bäume mit den ausladenden Kronen ließen nur vereinzelt das Licht der Sonne zu ihnen durchdringen. Auf diese Weise entstand ein beeindruckendes Lichtspiel auf dem Waldboden und lies diesen heller und freundlicher erscheinen.

Als es langsam Abend wurde, konnte sie aus der Ferne ein leises Rauschen hören.

“Kakashi hörst du das? Das klingt wie ein Wasserfall.” Ein wissendes Lächeln auf den Lippen sah der Ältere sie an. “Gut erkannt, und genau der ist auch unser Ziel. Es dauert aber noch eine Weile bis wir dort sind.” Gab er ihr zu verstehen und lief, nun deutlich das Tempo verlangsamend weiter.

Wollte er Zeit schinden? Und wenn ja, warum?

Diese und noch viele andere Fragen stellte sich das junge Mädchen auf ihrem Weg, immer weiter lauschend ob sie ihrem Zielort näher kamen.

Die Sonne war bereits untergegangen und der Mond stand hell und leuchten am Himmel. “Da wären wir.” Mit einer ausladenden Geste strich Kakashi einige Äste zur Seite und ermöglichte meiner Freundin somit ungehinderten Blick auf das gigantische Schauspiel vor ihr.

Das was sie da zu sehen bekam war kein Wasserfall mehr, das war ein Kunstwerk.

Es hätte genauso gut ein Gemälde sein können, so traumhaft sah das Ganze aus.

Das rauschende Wasser rann über absolut glatt geschliffene Felsen die das schwache Licht, welches auf sie fiel, seicht reflektierten.

“Kakashi das....das ist einfach unbeschreiblich.” Hauchte sie und ging einige Schritte auf den kleinen See zu, in dem das Wasser mündete.

“Ich danke dir. Das ist wirklich ein wundervoller Ort und ich bin sehr froh, daß du ihn mir gezeigt hast.” Mit diesen Worten schenkte Asuka ihrem Begleiter eines ihrer sonst so sparsamen Lächeln und sog dabei alle eindrücke, wie ein verdurstender das Wasser, in sich auf um auch ja nichts davon zu vergessen.

In diesem Moment war eine tonnenschwere Last von Kakashi abgefallen.

Etwas schüchtern, aber dennoch bestimmt, nahm er die schüchterne Medic-nin bei der Hand und ging mit ihr auf den Wasserfall zu. “Freut mich daß es dir gefällt, aber die Überraschung kommt erst noch.” Ohne ihr auch nur die Chance einer Erwiderung zu lassen, legte er ihr zärtlich einen Finger auf die Lippen. “Hab noch ein bißchen Geduld.” Diese Geste verunsicherte sie ein wenig, doch nicht so sehr wie die Tatsache, daß er ihr kurz darauf auch noch die Augen verbannt. “Keine Angst, ich führe dich.”

Zugegeben es fiel ihr schwer, doch sie entschied sich dafür ihm dieses eine Mal einfach zu vertrauten und still zu bleiben. Und sie sollte nicht enttäuscht werden. Nur wenige Augenblicke später gab ihr Kakashi das Augenlicht wieder und was sie sah verschlug ihr glatt die Sprache.

Da erstreckte sich ein riesiger See vor ihren Augen, gesäumt von einem Meer aus Seerosen und Wasserlilien, alle besetzt von hauchzarten Glühwürmchen. Unter einer anmutigen Weide, von der aus man einen hervorragenden Blick auf besagte Idylle hatte, lag bereits eine Decke ausgebreitet, auf der mehrere Teelichter standen.

“Kakashi was...was hat das alles zu bedeuten?” Sie traute sich kaum zu fragen, doch hätte sie es nicht getan wäre sie daran erstickt.

“Das....das ist dein Valentinstagsgeschenk von mir.” Nuschelte der Angesprochene leicht verlegen, als er sich zusammen mit ihr unter dem Baum niederließ.

“E-ein Geschenk? Das...also ich....” Nicht minder verlegen und nun deutlich rot um die Nase blickte meine Freundin zur Seite.

Unschlüssig ob es nun angebracht war etwas zu sagen oder nicht, saßen die Beiden einfach schweigend da und beobachteten die winzigen, leuchtenden Insekten wie sie von Blüte zu Blüte flogen. Die vermeintliche Harmonie wurde erst durch das leise Knurren von Asukas Magen gestört. Als hätte der Ältere nur auf dieses Stichwort gewartet, packte er einige Speisen aus, die er extra vorbereitet hatte.

“Ich hab mir schon gedacht du würdest Hunger bekommen. Bedien dich.”

Dankend nahm sie eins der liebevoll gemachten Sandwiches entgegen und knabberte etwas beschämt daran.

Es war ihr irgendwie peinlich so mit ihm hier zu sitzen, vor allem da sie sich leicht unbehaglich fühlte, weil sie kein eigenes Geschenk hatte. Gerade als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoß, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

Schon beinahe hektisch kramte sie in ihrem Rucksack und zog das Gesuchte hervor. “Also weißt du....das hier ist wirklich der phantastischste Ort den ich jemals gesehen habe. Ich weiß gar nicht wie ich mich angemessen dafür revanchieren kann.”

Druckste sie ein wenig herum, wobei er sie die ganze Zeit über betrachtete.

“Ich...ich möchte dir auch gerne etwas schenken. H-hier...die hab ich für dich gemacht.” Möglichst ohne ihm ins Gesicht zu sehen, hielt sie ihrem Gegenüber eine kleine, hübsch verzierte Tafel Schokolade, in durchsichtiger Verpackung hin. “Frohen Valentinstag.” Gab sie so leise wie möglich von sich, als sie spürte wie Kakashi ihr das Päckchen aus der Hand nahm. Aufgeregt wie es nun weitergehen würde, schloß sie die Lider und wartete ab, wie der beschenkte wohl reagieren würde.

Eine gefühlte Ewigkeit herrschte absolute Stille zwischen den Beiden, selbst in dem Moment in dem der Jo-nin sanft Asukas Kinn anhob und sie damit zwang ihn anzusehen. Überrascht und zittrig blickte sie direkt in sein Gesicht, welches zu ihrer Verwirrung nicht von seiner üblichen Maske verdeckt wurde. Fast wie in Zeitlupe beugte er sich nach vorne und ihre Nasenspitzen berührten sich für einen winzigen Augenblick.

“Frohen Valentinstag.” Hauchte er ihr zärtlich ins Ohr, ehe er ihre Lippen mit den seinen verschloß.«
 

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Mit den Wolken des Todes und der Zerstörung über dem Haupt, ging Itachi zur Tür und riß sie, energischer als es vielleicht nötig gewesen wäre, auf.

“Was?” Blaffte er unfreundlich.

“Konban wa Itachi Darling. Ich bringe dir nur dein Valentinstagsgeschenk.”

Flötete Kikyo gut gelaunt und nicht im geringsten eingeschüchtert, während sie ein Schokoladenherz von gigantischen Ausmaßen in die Höhe hob. Kitschig wäre für diesen überdimensionalen Farbschocker noch untertrieben gewesen.

Die Augen des Uchihaerben waren heute ohnehin schon stark beansprucht worden, schon allein weil er so vielen Dingen hatte ausweichen müssen. Gut zugegeben, die Blumen waren auch nicht gerade blaß gewesen, egal. Dieser, nennen wir es mal liebevoll Unfall, in Sachen Verpackung war schon ziemlich unerträglich, es sei denn man

man hatte einen Faible für grelles Rosa und Purpurrot. In diesen dezenten Tönen war die Folie nämlich gehalten, von den Schleifen fange ich jetzt erst gar nicht an.

Das an sich wäre wohl noch zu verkraften gewesen, wer hebt auch die Verpackung auf? Aber das gute Stück selbst, um das es hier ging, war auch nicht viel besser.

Nicht nur das es die Ausmaße eines Pflastersteins hatte, nein es war auch noch herrlich verziert.

Grundiert war das Gebilde mit grün gefärbter Schokolade, die wohl eine Wiese darstellen sollte, auf der weiße Häschen fröhlich umher hoppelten und leuchtend bunte Blumen, mit herzförmigen Blüten beschnupperten.

Unter normalen Umständen, hätte Itachi dieses Ding vermutlich einfach stillschweigend angenommen und bei der nächst besten Gelegenheit weggeworfen, aber wenn man bedenkt was für einen Tag wir hinter uns hatten, muss ich sagen reagierte er noch recht gelassen.

“Hör zu, ich sage dir das hier jetzt nur einmal. Du bist das letzte was mir an diesen bescheidenen Tag noch gefehlt hat, also nimm deine Mißbildung wieder mit und lass dich ja nicht mehr hier blicken. Für den Fall, daß du es noch nicht bemerkt hast, ich empfinde nichts für dich und würde lieber sterben als dich zu heiraten, kapiert?

In meinem Leben gibt es schon eine Frau und das bist ganz sicher nicht du.”

Mit diesen Worten knallte er ihr die Tür vor der Nase zu und stapfte zurück ins Wohnzimmer. Deutlich verwirrt stand die verjagte noch eine Weile vor dem Anwesen, bis sie letztlich einfach mit den Schultern zuckte und wieder nach Hause ging.

“Wer war es denn?” Wollte Mitsuki neugierig wissen, als ihr Bruder wieder bei ihnen auf dem Sofa saß. “Niemand wichtiges.” Gab der ältere genervt zurück und lehnte sich gemütlich nach hinten. “Nur schon wieder so ein Mädchen das mir Schokolade andrehen wollte. Ich kann dieses elende Zeug nicht ausstehen.” Bei diesem Wort ging ein lautes Stöhnen, gefolgt von einem fünfstimmigen

“Ich will nie wieder auch nur ein Stück von dem gräßlichen Zeug sehen.” durch die Reihen der Anwesenden.

Zwar war das durchaus ernst gemeint, doch musste ich gleichzeitig auch an das Geschenk in meiner Tasche denken, welches für Itachi gedacht war. All der Mut, den ich mir am Morgen und auch schon in den Tagen davor eingeredet hatte, war mit einem Mal wie weggeblasen.

[Das hätte ich mir denken können. Warum sollte gerade dieser Tag besser laufen als die Anderen? Ich sollte glücklich sein über all die Geschenke die ich bekommen habe und es dabei belassen.]

Diesem Gedanken nachgehend, war ich bereits auf dem Weg in mein Zimmer, als es erneut klopfte. Leicht niedergeschlagen machte ich auf und zu meiner Überraschung stand mir plötzlich Akio gegenüber. “Guten Abend mein Sonnenschein.” Begrüßte er mich fröhlich. “Oh, hallo Akio.” Gab ich nur schwach lächelnd zurück.

“Aber, aber diese Trauermiene gefällt mir gar nicht. Ein hübsches Mädchen wie du sollte an einem Tag wie diesem vor Glück und Freude strahlen. Sag, was hat dir die Stimmung so getrübt?” Der leicht besorgte Ton in seiner Stimme heiterte mich umgehend wieder ein wenig auf und ich schaffte es sogar mir ein seichtes Lächeln abzuringen.

“Das ist eine lange Geschichte und ich bin zu müde um sie dir heute noch zu erzählen. Es freut mich daß du da bist, aber ich möchte eigentlich nur so schnell wie möglich ins Bett.” Kaum hatte ich geendet, fand ich mich auch schon in einer freundschaftlichen Umarmung wieder. “Lass dir das Herz nicht so schwer machen.” Flüsterte er sanft, während er mir liebevoll über den Kopf strich. “Vielleicht bessert das hier deine Laune ja ein bißchen.” Sagte er und zog ein längliches Päckchen aus seiner Tasche.

“Schließ die Augen.” Ich tat wie mir geheißen war und spürte wenig später etwas kühles auf meiner Haut. Als ich die Augen wieder öffnen durfte, besah ich mir die wunderschöne Kette die nun meinen Hals schmückte.

“Herr Gott Akio, das...das kann ich doch nicht annehmen. Ich meine erst die Blumen und dann das hier. Das ist zu viel des Guten.” Offenbar hatte er mit solchen Worten gerechnet, denn er lächelte mich daraufhin warm an. “Aber warum denn? Es ist doch meine Entscheidung, außerdem finde ich daß es in ganz Konoha keine Frau gibt zu der sie besser passen würde als zu dir.” Beschämt sah ich zu Boden und konnte nicht umhin etwas verlegen an dem Schmuckstück herumzunesteln.

“D-danke. Sie ist wirklich umwerfend.” Scheinbar zufrieden damit, wand sich mein Partner ab und wollte wieder gehen. “Freut mich daß sie dir gefällt. Also dann, bist bald.”

Er hatte das Tor schon fast erreicht, da sprang ich auf einmal hinter ihm her und hielt ihn auf. “Warte, ich...ich habe auch ein Geschenk für dich.” Noch etwas zögerlich zog ich die selbstgemachte Schokolade aus meiner Tasche und gab sie ihm.

“Ich hoffe sie schmeckt dir. Ich hab das zum ersten Mal gemacht, also sei bitte nicht zu streng mit mir.” Ich versuchte möglichst ausgelassen zu wirken, als ich ihm mein Machwerk überreichte, doch innerlich schrie ich beinahe auf. Es war eindeutig falsch was ich da tat. Die Schokolade war nicht für ihn bestimmt gewesen, ich liebte ihn ja nicht einmal. Die Botschaft, die mit diesem Symbol des Valentinstages überbracht werden sollte, ging verloren.

[Was macht es schon aus, wenn ich sie einem guten Freund schenke? Eine andere Verwendung habe ich nicht für sie und auf diese Weise kann ich mich wenigstens ein bei ihm revanchieren.]

Mit dem strahlendsten Lächeln das ich zustande brachte, verabschiedete ich mich von ihm und ging zurück ins Haus. Als ich zur Tür hereinstürmte, wäre ich beinahe in Itachi gerannt, so aufgeregt war ich.

“Tut mir Leid, ich hab dich nicht gesehen.” Entschuldigte ich mich und erhielt dafür, wie schon so oft, diesen undeutbaren Blick. “Schon gut, ist ja nichts passiert. Gute Nacht.”

Antwortete er knapp und ging schnellen Schrittes davon. “Ja, gute Nacht.”

Gab ich zurück und machte mich ebenfalls auf den Weg in mein Zimmer.

[Diesen verrückten Tag werde ich sicher niemals vergessen.] Dachte ich bei mir und so war es auch. Noch heute denke ich oft an diesen Tag zurück. Denke an all das, was mir durch den Kopf ging und an das, was ich erst viel später erfuhr.

An die Schokolade zum Beispiel, die Itachi für mich gemacht und wie er Kikyo zurückgewiesen hatte. Aber auch an fröhlichere Dinge wie Mitsuki, die sich an diesem Abend noch heimlich mit Neji Hyuuga traf und später in der Nacht von ihrem Vater dabei erwischt wurde.

Ja all das sind Dinge, die ich jetzt weiß und damals früher hätte wissen sollen.

Doch nun ist es zu spät darüber zu weinen.«

Der Wandel

*hinter Versteck vorkriecht* *sich hecktisch umguckt* //Puh keiner da.// *schnell ihr neues Kapi ins Fandom schmeiß und flieht* *aus Versteck spricht und zu Kreuze kriecht* Es tut mir soooooooooooo leid. *sich verbeugt und tausendmal entschuldigt* Ich weiß es ist ewig her dass ich was geschrieben hab, aber das war keine Absicht, ganz ehrlich. Ich bin einfach nciht dazu gekommen. *Schnüff* Der Großteil dieses Kapis ist im Bus auf einem Blatt Papier entstanden weil ich sonst keine Zeit hatte. Ich hoff ihr verzeit mir und ich versuch mich mit dem nächsten zu beeilen.

Eure Ren-chan
 

»

„Nicht so schnell Hexchen. Warte doch auf mich! Ein alter Mann ist doch kein….wie heißt das noch mal?“

„D-Zug Kakashi, D-Zug. Und du hast recht, im Moment machst du deinem Rang als Ninja nicht gerade Ehre.“

Manchmal sollte man glauben, dass Liebe und romantische Erlebnisse das Miteinander zweier Menschen förderte. Doch wer meine Geliebte Freundin Asuka und den ihr mittlerweile gar nicht mehr so verhassten Sensei betrachtete könnte bei dieser Behauptung leicht ins Zweifeln geraten.

Allen bösen Stimmen jedoch zum Trotz, behaupte ich dass sich sehr wohl etwas verändert hatte. Der Tonfall war weicher geworden und auch in den Blicken war es deutlich zu sehen.

Ja ja, was ein nächtliches Picknick unter klarem Sternenhimmel so alles ausmachen konnte.

Gerade waren die beiden „Turteltäubchen“ auf dem Weg zurück ins Uchihaviertel und Asuka brannte geradezu darauf mir die alles entscheidende Frage über den Valentinstag zu stellen. Natürlich hatte ich ihr von meinem Plan Itachi meine selbst gemachte Schokolade zu übergeben eingeweiht, ihr aber zu sagen wie dramatisch das Ganze in die Hose gegangen war, war eine ganz andere Sache.

Zu meinem Glück jedoch schaffte Kakashi es, sie noch eine Weile von meinem „gemütlichen“ zu Hause fernzuhalten.

Manchmal vergöttere ich ihren Hunger und Kakashis Feingefühl selbigen zu erkennen.

Getrieben von Neugier hatte meine Freundin am Morgen zu einem schnellen Aufbruch angetrieben. Doch als die Beiden am Nachmittag schließlich in Konoha ankamen, hing ihr der Magen auf halb Acht und sie lies sich gnädiger weise dazu überreden nach Hause zu gehen.

Ich bin mir nicht sicher ob ich schon einmal die Gelegenheit dazu hatte euch zu erzählen, was für ein brauchbarer Hausmann Kakashi sein kann, wenn er will.

Ganz im Ernst, wenn es darum geht eine Frau mit seinen Kochkünsten zu beeindrucken, dann kann man sich sicher sein, dass das auch gelingt.

Gut, eine Resturantkritikerin der Marke „Nase hoch“ würde er allenfalls zu einem kläglichen „essbar“ bewegen, aber jedes andere weibliche Wesen mit Verstand wüsste es zu schätzen.

So auch die Außerwählte seines Herzens.

Der liebenswerte Maskenträger hatte den gestrigen Tag lange im Voraus geplant und war mit seinem Verwöhnprogramm auch noch nicht zum Ende gelangt.

Nach dem Essen stand er plötzlich auf und hob meine Freundin auf die Arme. „K-kakashi was soll das?“ Die Verwunderung in ihrem Gesicht gekonnt ignorierend trug er sie auf sein Zimmer und legte sie sachte auf dem Bett ab. „Was….was hast du vor?“

Nun wurde sie nervös und ich muss zugeben, dass ich es an ihrer Stelle auch gewesen wäre.

„Keine Angst mein Hexchen. Ich würde nie etwas tun das du nicht willst.“

Ihr ein warmes Lächeln schenkend setzte er sich in gebührendem Abstand aufs Bett. „Ich finde nur dass du in letzter Zeit unheimlich verspannt aussiehst.“ Meine Erfahrung hatte mich gelehrt, dass Situationen wie diese schnell in einer Katastrophe enden können. Asuka hingegen hatte ich die expliziten Details meines Privatlebens verschwiegen. So stellte sie in blütenweißer Naivität die Frage.

„So? Und was hast du dir da vorgestellt?“

Schneller als sie „Kakashi“ hätte schimpfen können, lag sie auch schon in seinen Armen, sanft an seine Brust gedrückt.

„Was glaubst du denn?“ Eigentlich halte ich den Jo-nin für einen sehr einfühlsamen rücksichtsvollen Menschen, aber manchmal hat er den Fehler sich etwas zu zweideutig auszudrücken.

So wird es auch niemanden verwundern, dass meine Freundin ein wenig panisch wurde. Bevor jene Emotion allerdings zum Vorschein treten konnte, legte Kakashi ihr bereits sanft einen Finger auf die Lippen, welchen er kurz darauf mit seinen Lippen replazierte.

Gedankenverloren wie sie in diesem Augenblick war, schien es wie ein Kinderspiel für den Ex-Anbu sie auf den Bauch zu drehen und auf ihren Hüften platzzunehmen.

Erschrocken fuhr sie mit ihrem Kopf herum, konnte jedoch nichts an ihrer derzeitigen Position ändern.

„Was gibt das wenn’s fertig ist?“ Mit ihrer rüden Art überspielte sie die wachsenden Zweifel nahezu perfekt, aber nicht perfekt genug für ihren feurigen Liebhaber.

„Was soll es schon geben?“ Hauchte er ihr zärtlich ins Ohr. „Ich möchte meiner Liebsten nur ein wenig den Rücken massieren.“ Das leise Schnurren in seiner Stimme hätte wohl jede Frau dahin schmelzen lassen. Und auch Asuka konnte nicht leugnen, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde an etwas mehr gedacht hatte.

Aber wie schon gesagt, nur den Bruchteil einer Sekunde. In der folgenden schaffte sie es tatsächlich ihren Kopf so weit genug nach hinten zu drehen, damit sie ihrem „Peiniger“ vorwurfsvoll in die Augen sehen konnte.

„Und das soll ich dir glauben? Dann wärst du der erste und einzige Mann auf dieser Welt, der sich aus so einer Situation nicht mehr erhofft.“

Ja, in ihren Prinzipien war sie schon immer schwer zu erschüttern gewesen. Und eines davon war nun mal, dass alle Männer nur an das eine dachten.

Zugegeben, Kakashis lüsterner Blick und das charmante Lächeln, welches seine Züge umspielte, halfen nicht gerade diese zu zerstreuen.

„Nun ja, mir wäre ein etwas vertraulicheres Beisammensein mit Kerzen und ein paar Massageölen auch lieber gewesen. Aber ich konnte ja nicht wissen, dass mein scheues Kätzchen gar nicht so zurückhaltend ist wie es immer tut.“

Die heftige Antwort die sie ihm daraufhin eigentlich an den Kopf werfen wollte, wurde jäh von einem Paar fordernder Lippen zurückgehalten, welche ihr den Mund verboten.«
 

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Während all dies geschah, saß ich gerade auf der Veranda und wartete darauf, dass Akio mich zum Training abholte. Ein tiefes Seufzen entwich meiner Kehle.

[Das ist gemein. Heute findet das Finale des Chu-nin Examens statt, und ich kann nicht dabei sein.]

Es war zum heulen. Nach diesem, mehr oder minder, verpatzten Valentinstags ruhten alle meine Hoffnungen auf dieser bedeutenden Festlichkeit.

Und eigentlich wäre das auch kein Problem gewesen, wenn mein lieber Anbupartner nicht der Meinung gewesen wäre, dass ich dringend mehr Übung brauchte.

Ich wusste er hatte recht, aber es ging mir trotzdem gegen den Strich, dass ich die restlichen Uchihas nicht begleiten konnte. Sasuke und Mitsuki waren sichtlich enttäuscht gewesen als ich absagen musste. Fugaku und Kikyo war es natürlich egal, aber Mikoto schien es zu bedauern.

An und für sich war es wirklich klar wer in dieser Familie was über mich dachte.

Nur Itachi konnte ich beim besten Willen nicht durchschauen.

Nach unserem kurzen Treffen am Abend hatte ich ihn bis zum späten Vormittag nicht mehr gesehen, wobei gesehen nicht unbedingt zutrifft.

Er war einfach schnurstracks an mir vorbeigerannt und hatte mich keines Blickes gewürdigt.

Innerlich traf mich das zwar hart, aber ich hatte mir fest vorgenommen mir nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen.

Nachdem also der Kern der Familie zum Stadion ausgewandert war, richtete ich meine Ausrüstung. Kaum war ich damit fertig klopfte es an der Tür.

„Komm rein, es ist niemand zu Hause.“ Rief ich und meiner Bitte wurde umgehend Folge geleistet.

„Guten Morgen Sonnenschein.“ Flötete es mir gut gelaunt entgegen. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund hatte Akio eines Tages damit begonnen mich so zu nennen. Heute vermute ich er wollte Itachi damit reizen, was ihm auch ausgesprochen gut gelang. Denn wann immer mich der rothaarige am Anwesen abholte, und schon drei Straßen vorher diesen Namen rief, konnte ich genau sehen wie der Zorn im ältesten der Uchihageschwister aufstieg.

Ich beließ es dabei mir einzureden, dass er Akio einfach nicht mochte.

Wie dem auch sein. So gut gelaunt wie man in Erwartung eines Höllentrainings eben sein konnte ging ich mit ihm los und begann mit meinen Übungen.

[Auf dass es schnell vorbei geht.]«
 

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Unterdessen beim Finale des Chu-nin Examens:

Der erste langersehnte Kampf hatte begonnen, aber die Stimmung hielt sich in Grenzen.

Niemand rechnete sich große Chancen auf den Sieg des quirligen Chaosninjas aus. Stand ihm doch der talentierteste Spross des mächtigen Hyuuga-clans gegenüber.

Neji war, wenn man es mal von einer logischen Seite aus betrachtete, eindeutig im Vorteil. Sei es nun in Kraft, Technik oder Ausdauer. Doch, und das hatte ich schnell begriffen, darf man bei Kämpfen niemals mit einem logischen Ausgang rechnen.

Naruto mochte nicht der begnadetste Shinobi unter den Chu-nin Anwärtern sein, aber mit Sicherheit der leidenschaftlichste.

So ist es auch nicht allzu überraschend, dass sich der Kampf unerwartet in die Länge zog. Dieser Umstand kam unseren Lieblingsclanoberhaupt durchaus zu Gute.

Fugaku hasste die Hyuugas, oder zumindest deren Zweigfamilie. Er hatte Hiashi, dem Oberhaupt der Stammfamilie, immer wieder gepredigt was er von diesem System hielt.

Eines musste man diesem Miesepeter ja lassen, wenn er auch sonst ein Mistkerl war, seine Stellung als Clanoberhaupt hatte er sich verdient. Der Uchiha-clan blühte, und machte durch Macht und große Taten von sich reden. Was nicht zu letzt auch Fugakus Verdienst war.

Wie dem auch sei, er hielt die Zweigfamilie der Hyuugas für eine Gefahrenquelle die Hiashi zu übersehen schien. Von Mikoto weiß ich, dass ihr Mann mehr als einmal gesagt hatte, dass man diese Sippschaft vernichten, oder integrieren muss. Welche Variante er dabei bevorzugte bleibe mal dahin gestellt.

Nun wenn ich mir das Gespräch der beiden Kontrahenten, von dem Mitsuki mir erzählt hatte, nochmal durch den Kopf gehen lassen, komme ich zu dem bitteren Schluss, dass Fugaku recht hatte.

In dieser Clanpolitik war Veränderung nötig. Doch bei aller Solidarität mit der Zweigfamilie, konnte Fugaku eines nicht ertragen. Nämlich dass seine einzige Tochter gerade neben ihm saß und mehr als lautstark ihren Liebling anfeuerte.

Wie ich, und der Rest des Haushaltes wussten, ging diese Beziehung schon über drei Jahre und war im Uchiha, wie auch im Hyuuga-clan bekannt und geduldet.

Nur den glücklichen Vater der Baut hatte man vorsorglich nicht eingeweiht. Der Ausgang des Valentinsabends sprach eindeutig für diese Variante.

Da er es aber nun doch herausgefunden hatte, machte Mitsuki sich auch keine Mühe mehr es zu verbergen.

„Sieht er nicht toll aus Vater? Ich finde er schlägt sich ganz großartig.“ Schwärmte sie zum wiederholten Mal und entlockte ihrem Erzeuger nicht nur ein genervtes Seufzen, sondern auch ein erstes graues Haar. „Aber sicher mein Schatz. Er kämpft ganz prima.“ Murrte er widerwillig und bat in der Zwischenzeit Gott möge die Gesetze des Stärkeren für einen Moment umschreiben und dem blonden Schreihals den Sieg zu schenken.«
 

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Ich war gerade bei meiner vierten Trainingseinheit und verfluchte mal wieder den Umstand der mich zur Anbu gemacht hatte, als der Kampf Neji gegen Naruto mit einem knappen Unentschieden endete.

Beide Kontrahenten waren somit aus dem weiteren Turnierverlauf gestrichen.

Im nächsten Match standen sich Sabakuno Gaara und Sasuke gegenüber.

Das Stadion vibrierte unter der Anspannung die im Publikum herrschte, doch leider bekam ich von alle dem nichts mit.

Akio jagte mich nämlich zum widerholten male über den Trainingsplatz und gestand mir erst eine Pause ein, als Sasukes Kampf sich bereits dem Ende näherte.

„Du schlägst dich ziemlich gut. Wenn du so weiter machst muss ich mich bald vor dir in Acht nehmen.“ Witzelte mein Partner und reichte mir etwas zu Trinken.

„Aber sicher doch. Und demnächst nominieren sie mich für den Posten der Hokage.“

Gab ich daraufhin kess zurück schenkte ihm ein müdes, aber ehrliches Lächeln.

Er wollte auch gerade etwas darauf antworten, wahrscheinlich wieder irgendeinen dummen Spruch, als er plötzlich inne hielt. Irgendetwas musste Akio gehört haben, das sagte mir meine innere Stimme und so verhielt ich mich so still wie möglich und lauschte in den Wald hinein.

Da war es, ein Rascheln, begleitet von geflüsterten Worten. Ich verstand nicht was gesprochen wurde, doch allein der Tonfall versetzte meinen Körper in extreme Anspannung. Wer immer diese Männer waren, denen wir kurz darauf folgten, sie waren nicht aus Konoha und führten mit Sicherheit nichts Gutes im Schilde.

Wie recht wir doch haben sollten. Etwa eine halbe Stunde später herrschte sowohl in als auch um Konoha das reinste Chaos. Suna hatte sich gemeinsam mit Orochimaru gegen das Dorf unter den Blättern verschworen und mitten im Turnier angegriffen.

Es ist schwer in Worte zu fassen was genau sich damals alles abgespielt hat.

Jeder von uns kämpfte in seinem eigenen kleinen Krieg und ich erinnere mich nur schwach an die Dinge die um mich herum geschahen.

Es dauerte noch Tage bis ich die Ausmaße dieses Angriffes in seiner ganzen Schrecklichkeit begriff.

Der Tod des Hokage, die Zerstörung des Dorfes und die vielen Verwundeten.

Das alles zog wie ein Film an mir vorbei, solange ich gegen die Gegner aus Oto und Suna kämpfte. Erst als alles vorbei war, lange vorbei war, und sich der Schleier um meine Sinne, und die der anderen wieder legte, erst da drangen die unumstreitbaren Tatsachen in unsere Köpfe. Man hatte uns betrogen und wir waren nur knapp dem Untergang entkommen. Jene Anbu die näher dran gewesen waren als ich, erzählten mir alle Einzelheiten die sie vom letzten Kampf unseres Dorfoberhauptes wussten.

Wie er gegen seinen ehemaligen Schüler Orochimaru gekämpft und dessen Geist beinahe für ewig versiegelt hatte. Dass er seinen einstigen Lehrern gegenübergestanden und sich letztendlich für das Dorf geopfert hatte.

Tränen stiegen mir am Tag seiner Beerdigung ins Gesicht, obwohl ich wusste dass es unangebracht war. Kannte ich den alten Mann doch von allen Anwesenden am wenigsten. Doch in diesem Moment war es mir egal. Ich fühlte mich ihm verbunden und so dankte ich es ihm in einem stillen Gebet.

Und nicht nur ich, alle Anwesenden gedachten ihm, alle auf ihre Art und Weise.

Nach der Trauerfeier kam Akio auf mich zu und nahm mich tröstend in den Arm.

Unter anderen Umständen hätte ich ihn vielleicht abgewiesen, weil ich genau wusste dass Itachi in der Nähe war und eigentlich nicht so von ihm gesehen werden wollte. Aber an jenem Tag war es mir gleichgültig und so lehnte ich mich vertrauensvoll bei ihm an und genoss es ein wenig umsorgt zu werden.«
 

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Die folgenden Tage im Dorf zogen sich unendlich langsam dahin. Die Trauer und Verzweiflung die sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, schwand zwar im Laufe der Zeit, aber nicht die gedrückte Stimmung, die man trotz der lächelnden Gesichter spüren konnte.

Viele wurden bei den Kämpfen verwundet, oder gar getötet. Auch Sasuke hatte einiges abbekommen und musste erneut einige Tage im Krankenhaus verbringen, was zwangsweise nicht unbedingt zu gehobener Stimmung verhalf.

Eigentlich sind solche Situationen für mich unerträglich. Ich hasse Streit und Unstimmigkeiten in der Familie, dazu habe ich sie einfach selbst zu oft erlebt.

Doch Konoha bot, vor allem in diesen Zeiten, eine Fülle von Aufgaben die es zu erledigen galt.

Ich stürzte mich regelrecht darauf und wenn ich heute so zurückdenke, glaube ich mich zu erinnern damals kaum einen Tag zu Hause verbracht zu haben.

Ständig viel etwas anderes an. Wir Anbu wurden beinahe im Vierundzwanzigstundenrythmus auf neue Missionen geschickt, sodass die restlichen Ninjas im Dorf nun doppelt soviel leisten mussten.

Selbst auf die Akademieschüler konnte keine Rücksicht genommen werden. Da alle älteren im Dienst waren mussten sie, zusammen mit den Zivilisten, das Dorf wieder aufbauen.
 

So kam es, dass ich mit Ausnahme von Akio, wochenlang kein bekanntes Gesicht zu sehen bekam. Es war einfach keine Zeit.

Umgehend nachdem Sasuke entlassen wurde, waren weder er noch seine Schwester zu halten gewesen.

Da die beiden nun allein Team sieben bildeten lag eine Menge Verantwortung auf ihnen.

Apropos Team, Sakura und Asuka wurden ebenfalls dazu „verurteilt“ ein Team zu bilden.

Denn mal ganz im Ernst, was Konoha vor allem brauchte, ja sogar noch vor einem Hokage, das waren Medic-nin die alle am Leben hielten.

Der ultimative Beweis dafür war, dass Kakashi und seine Angebetete noch beinahe so viel Zeit miteinander verbrachten wie üblich.

Denn unter uns, Anbu neigen dazu sich zu verletzten. Häufig zu verletzten.

Ich kann es bestätigen. Sakura und ich haben uns in diesen Wochen viel besser kennen gelernt als ich es je für möglich gehalten hatte.

So gesehen klingt das alles gar nicht so schlimm wie es eigentlich war.

In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so oft zwischen Tod und Leben gestanden. Blut floss in Strömen aus meinem Körper und in ganzen Fontänen über meine Hände, mein Gesicht und meine Kleider.

Als ich noch in meiner eigenen, friedlichen Welt lebte hatte ich keine Ahnung was Krieg war oder was er bedeutete.

Doch in den Wäldern und Wüsten dieser sonderbaren neuen Welt, bekam ich einen Vorgeschmack darauf.

Ein metallischer Geschmack, vermischt mit den unbeschreiblichsten Geräuschen.

Jeder Kampf war aufs Neue ein Spiel mit dem Tod und je länger ich den Anbu angehörte, desto stärker wurde meine Bewunderung jenen gegenüber, die dieses Leben über Jahre hinweg führen.

Dieses Gefühl lenkte meine Gedanken immer wieder auf Itachi. Man hatte mir oft erzählt er habe mit 13 den Rang eines Anbu erhalten.

Zum ersten Mal begriff ich, was das bedeuten musste und es verschaffte mir ein flüchtiges Gefühl von Wärme, dass ich glaubte Itachi nun ein bisschen besser zu verstehen.

Die Zeit verstrich und Gerüchte über einen möglichen neuen Hokage wurden laut.

Die unmöglichsten Theorien wurden aufgeworfen und wer größenwahnsinnig genug war, der stellte sich auf die Straße und behauptete von sich selbst der neue Hokage zu sein.

Die Wirklichkeit sah aber anders aus. Widererwartend wurde Tsunade, die oberste Medic-nin im Dorf zur neuen Hokage und ich muss sagen, dass ich diese Wahl begrüßte. Zugegeben, sie war streng und hatte einige Macken oder Angewohnheiten, die sie in meinen Augen nicht gerade zur Idealbesetzung machten, aber in ihrem Innern war sie perfekt für diesen Job geeignet.

So führten wir also unser Leben weiter, in der Hoffnung auf eine bessre Zukunft.«
 

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Es waren bereits mehrere Monate vergangen und der Sommer zog langsam über das Land. Endlich wurde es ruhiger um unser beschauliches Dorf und ich konnte wieder längerfristig ins Uchihaviertel zurückkehren.

Ich freute mich darauf. Zulange war ich nun schon durch die Gegend gezogen, immer mit der Gefahr im Nacken und dem Tod als ständigem Weggefährten.

Es war einfach unendlich entspannend zusammen mit Mitsuki in der Wanne zu sitzen und herumzualbern.

Unsere Körper sahen leicht zerschunden aus, doch das war uns egal. Es zählte nur dass wir endlich alle wieder zusammen waren. Und in der Tat, man schien mich in diesem Haushalt tatsächlich vermisst zu haben. Zumindest machten Mikoto und ihre beiden jüngsten Kinder diesen Eindruck auf mich.

Von Fugaku hatte ich eigentlich erwartete dass er mich hochkant rauswerfen würde, immerhin war der Hokage der ihm den Befehl mich aufzunehmen gab mittlerweile tot.

Doch offenbar hatte seine Frau ganze Arbeit geleistet und ihn sogar dazu bewogen mich mit einem knappen nicken seines Kopfes zu begrüßen.

Aber all das war nur eine Kleinigkeit im Vergleich zudem, was Itachi für mich bereithielt.

Kaum war ich über die Schwelle getreten, fand ich mich auch schon in einer innigen Umarmung wieder. Mindestens eine Minute standen wir so im Flur und zogen haufenweise neugierige Blicke auf uns. Doch bevor der Traum nun doch noch zu lange währte räusperte sich mein Anbupartner, der immer noch in der Tür stand und meine Ausrüstung hielt.

Peinliche Stille trat ein und ich spürte die wachsende Anspannung zwischen den beiden.

Itachi hatte etwas zu mir sagen wollen, da war ich mir ganz sicher. Doch weder er noch ich verloren je wieder ein Wort über diese, wundervolle, Minute.

Am Abend kamen Kakashi und Asuka zu Besuch und ich wurde, mal wieder, als letzte über deren neue Verbindung eingeweiht.

Es war wirklich schön und ich genoss jede Sekunde so gut es ging.

Nach dem Essen setzten wir uns in eine große, gemütliche Runde und sprachen über unsere Erlebnisse.

Itachi hielt sich fast schon selbstreden da raus. Von ihm hatte ich auch nichts anderes erwartet, er war einfach nicht redselig. Aber dass Sasuke sich ebenfalls nicht beteiligte, ja sogar auf sein Zimmer zurückzog, verwirrte mich.

„Er ist schon seit Wochen so komisch, seit er im Krankenhaus wieder aufgewacht ist“ Verriet mit Mitsuki als wir endlich schlafen gingen. Wir Mädchen hatten uns spontan dazu entschlossen heute Nacht alle in meinem Zimmer zu verbringen. Kakashi war davon zwar weniger begeister gewesen, aber nur weil sie jetzt ein Paar waren lies sich Asuka noch lange nicht erweichen. Und so musste der Jo-nin an diesem Abend alleine von dannen ziehen.

„Was ist denn überhaupt passiert? Ich weiß nur, dass der Angriff mitten im Kampf zwischen deinem Bruder und diesem Gaara begonnen hat.“

Erklärte ich meinen derzeitigen Wissensstand und wurde leicht ungeduldig was man mir wohl antworten würde. Wie ich zu meiner Bestürzung feststellen musste wurde ich keineswegs ruhiger.

Das Juin, das Sasuke schon während der Vorrunde zu schaffen gemacht hatte schien zu neuem Leben erwacht zu sein. Ob Orochimarus Gegenwart das wohl verursacht hatte?

Die anderen, allen voran Sasuke, schienen sich darüber auch noch nicht ganz im Klaren zu sein. Nur eines wussten sie alle mit Bestimmtheit.

„Er hat sich verändert.“ Flüsterte meine beste Freundin unheilvoll. „Immer wenn ich ihn in den letzten Wochen gesehen habe war es als….als…“ „läge ein Schatten auf seinem Gesicht.“ Vervollständigte die junge Uchiha den Satz der Medic-nin.

„Ich habe meinen Bruder noch nie so erlebt.“ Sie seufzte. „Ich meine er und Itachi sind nicht gerade die gesprächigsten, aber ich habe ihn in letzter Zeit kaum mehr ein Wort reden hören.“

Nun da sie es sagte, konnte ich das nur bestätigen. Auch mir war aufgefallen dass der junge Uchiha merkwürdig ruhig und in sich gekehrt wirkte.

Selbst als er mich begrüßte war kaum ein Wort gefallen und das obwohl er sonst immer so freundlich zu mir war. „Das liegt garantiert an diesen verfluchten Mal.“ Zischte Asuka. „Ich sag’s euch, das geht nicht mit rechten Dingen zu. Sowohl Kakashi als auch Tsunade haben versuch es wegzubekommen. Aber letztendlich blieb ihnen nichts anderes übrig als es so gut wie möglich zu versiegeln.“ Wir verbrachten noch Stunden damit uns über die Begebenheiten der näheren Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen, bevor wir schlussendlich todmüde einschliefen.«
 

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Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich auf. Ein brennendes Gefühl im Hals verriet mir dass ich Durst hatte und so ging ich hinunter in die Küche um mir etwas zu Trinken zu holen. Um ein Haar wäre es mir entgangen, dieses leise, kaum hörbare Geräusch von Schritten.

Immer noch mein Glas in der Hand ging ich in den Flur und spähte zum oberen Ende der Treppe. [Sasuke…] Dort oben stand er, regungslos wie eine Puppe im fahlen Schein des Mondes. Seine Augen wirkten leer und kalt wie ein See in einer klaren Winternacht.

Es war ein unheimlicher, aber zugleich faszinierender Anblick. Gebannt was als nächstes passieren würde blieb ich im Türrahmen stehen und wartete.

Eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, dann drehte er sich plötzlich um und sah mir direkt in die Augen.

Ich erstarrte und ein heftiger Drang kroch in mir nach oben. Ein Drang, den ich mittlerweile nur allzugut kannte. Der Drang zu töten. Von dem Tag am See mit Itachi war er nicht mehr aufgetaucht, erst als ich zum ersten Mal auf einem richtigen Schlachtfeld stand kam er wieder und wieder.

Wie ein Rausch, pure Kampfeslust. Doch hier war es anders. Für gewöhnlich dürstete es die Dämonen in meinem Inneren nach Blut, aber diesmal nicht. Es war eine andere Kraft die sie antrieb, Angst.

Die pure Angst kroch mir durch den Leib und sogar durch meine Seele. Ich kann mir bis heute nicht erklären woher das kam, doch es wurde mit jedem Schritt den er auf mich zukam unerträglicher.

Als er nur noch wenige Meter von mir entfernt war hielt ich es nicht mehr aus. So schnell meine Beine mich trugen lief ich davon. Hinauf in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. [Was war das?] Mein Herz raste und mein Atem ging unregelmäßig. Ein panisches Zittern durchfuhr meine Glieder und ich konnte nicht einmal sagen warum.

[Er hat mich doch nur angesehen.] Immer wieder sage ich mir diesen Satz, solange bis ich selbst glaubte4 dass es stimmte. Doch, wie ich es auch drehte und wendete, es war etwas anders gewesen. Etwas Fremdes lag in dem sonst so freundlichen Blick des Uchiha. Etwas, dass mir die Furcht in den Körper trieb wie ein Schwert aus kaltem Stahl.

Als sich plötzlich jemand hinter mir regte fuhr ich herum, bereit zum Angriff, doch es war nur Asuka die durch meinen stürmischen Auftritt wach geworden war. „Was ist los?“ Fragte sie mit verschlafener Miene.

„N-nichts. Ich hab nur schlecht geträumt.“ Log ich. Es war nicht nötig sie zu beunruhigen, da war ich mir sicher. Zumindest wollte ich dass es so war.

Also legte ich mich wieder ins Bett und versuchte zu schlafen. Welche Folgen das für mich und alle anderen haben sollte wurde mir erst spät am nächsten Morgen bewusst.«
 

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„Hier ist er auch nicht. Habt ihr ihn gefunden?“

Schon seit Stunden stürmten wir völlig unkoordiniert durchs Uchihaviertel, auf der Suche nach Sasuke.

Als wir am Morgen aufgestanden waren und ihn zum Frühstück holen wollten war er verschwunden.

Wo wir auch suchten, nirgends war er aufzufinden. Es war ein Desaster.

Mein schlechtes Gewissen brannte wie Feuer, aber ich brachte es nicht übers Herz Mikoto in ihrer Verzweiflung zu sagen dass ich gesehen hatte wie er heute Nacht davongegangen war. Zumindest ging ich davon aus, nachdem ich ihn immerhin auf dem Gang getroffen hatte. Vollständig bekleidet und mit einem Rucksack auf dem Rücken wie mir erst viel später einfiel.

In seiner Hilflosigkeit wendete sich der Uchihaclan an die Hokage, welche überraschenderweise eine Antwort parat hatte.

„Er wurde entführt. Sakura hat heute Nacht beobachtet wie er von vier fremden Ninjas mitgenommen wurde.“

Diese Hiobsbotschaft mussten wir erst einmal verdauen. Was hatte das zu bedeuten? Wer könnte ein Interesse an dem jungen Uchiha haben?

Mit einem Mal verschwand der Schleier über meinen Gedanken und wie aus einem Mund sprachen Tsunade und ich aus, was niemand denken wollte. „Orochimaru.“

Ein leichtes Schaudern ging durch die Reihe der Anwesenden.

„A-aber was könnte dieser…dieser Verräter von meinem Sohn wollen?“ Mikoto war außer sich und man konnte es nur zu gut verstehen.

Leider besaß die neue Hokage nicht allzu viel von dem Feingefühl welches ihrem Vorgänger zu Eigen war. Deshalb fiel auch ihre Antwort etwas nüchtern aus.

„Nun, nach allem was wir aus den Vorfällen im Wald des Todes wissen, scheint er ein enormes Interesse am Sharingan zu haben. Davon abgesehen benötigt er einen neuen Körper, da die dritte Generation seine Arme versiegelt hat und diese bald absterben werden.“ Zum Glück stand Fugaku direkt neben seiner Frau um sie noch rechtzeitig aufzufangen, sie wurde ohnmächtig. „Hättet ihr das nicht auch etwas rücksichtsvoller ausdrücken können?“ Herrschte er sie an und ich war zum ersten Mal auf seiner Seite.

Hätte sie nicht so ein hohes Amt in Konoha bestritten, die restlichen Uchiha wären ihr mit Sicherheit an die Gurgel gesprungen.

„Tut mir ja leid Fugaku, aber so sind die Dinge nun mal. Wir werden auf der Stelle eine Gruppe von Anbuteams zu seiner Rettung aussenden.“

Gesagt, getan. Nur etwa zwanzig Minuten später waren 5 Paare zusammengestellt welche die Verfolgung aufnehmen sollten.

Da die Identität der Anbu selbst unter ihnen geheim gehalten wird, wusste ich auch nicht wer noch dabei war. Nur Itachi erkannte ich, obwohl er eine Maske trug. Flankiert wurde er, wie ich später erfuhr, von seinem Cousin Shisui. Überhaupt, mich und Akio ausgenommen, bestanden fast alle Teams überwiegend aus Uchiha. Daran erkannte man mal wieder dass die Clanmitglieder sich doch als Familie sahen und nicht nur als einfache Gemeinschaft.

Wie dem auch sei, noch ehe ich hätte piep sagen können waren wir auch schon aufgebrochen. Alle in eine andere Richtung. [Sasuke…ich hoffe wir finden dich.]«
 

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Einen Tag waren wir nun schon unterwegs und ich dankte jede Minute die wir über die Bäume sprangen und zurückgelassenen Fallen auswichen, für mein kontinuierliches Training. Meine Kondition war um einiges besser geworden und das war auch der einzige Grund warum ich nicht einfach zusammenbrach.

Man bedenke dass ich erst vor etwa einem Jahr Ninja geworden bin und nicht schon in den Kinderschuhen, wie die anderen Bewohner des Dorfes.

Aber genug davon. Die ausgelegten Fallen bestätigten uns immer mehr darin, dass wir den richtigen Weg verfolgten, was mich unheimlich aufgeregt machte. Auf der einen Seite sah ich die Möglichkeit Sasuke zu retten, aber auf der anderen keimte zunehmend der Zweifel ob ich zwei von Orochimarus Handlangern gewachsen war.

Natürlich ich war nicht allein, aber auch in einem Team lastet eine große Verantwortung auf einem. Immer wieder spielte ich mögliche Varianten unseres Zusammentreffens mit den Gegnern ab. Probierte im Geiste sämtliche Wege aus um sie zu überraschen, ihnen einfach einen Schritt voraus zu sein.

Diese Art von Gehirnakrobatik half mir irgendwie dabei die Ruhe zu behalten, denn immer wenn ein Kampf kurz bevorstand hatte selbige die Angewohnheit sich aus dem Staub machen zu wollen. Ich hasste es. Ich war nicht zum kämpfen geboren und mein fehlender Mut und die flüchtige Ruhe waren Beweis genug dafür. Doch die Dämonen, welche ich vor langer Zeit in mein Innerstes gelassen hatte drängten mich zum Kampf. Immer und immer wieder, so dass ich unter meinen Feinden, wie auch meinen Kollegen mittlerweile einen mehr als zweifelhaften Ruhm genoss.

So in meine Gedanken vertieft wäre ich beinahe in eine tödliche Falle getappt und hätte uns verraten. Zum Glück hatte Akio einen sechsen, immer gegenwärtigen, Sinn für so etwas und bewahrte uns vor größerem Unheil.

Da waren sie. Frech wie sonst etwas hatten sie ihr Lager aufgeschlagen und taten nichts weiter als ein paar Fallen aufzustellen. Keine Wachen, keine Genjutsu. Es war als wollten sie uns dazu einladen sie anzugreifen, und verhöhnen.

Zorn stieg in mir hoch und verschnürte meine Kehle. Ich gab mir alle Mühe es zu unterdrücken, aber etwas von meinem Chakra musste dennoch ausgetreten sein.

Das tat es immer wenn ich die Beherrschung über mich verlor. [Verdammt…nicht schon wieder!]

Ich sah entschuldigend zu meinem Partner herüber. Er hatte meine unkontrollierte Energie bereits gespürt und das hieß es war nur noch eine Frage der Zeit bis es unsere Gegner ebenfalls würden. Notgedrungen legten wir einen kurzen Rückzug ein, blieben aber in Sichtweite. „Tut mir leid.“ Flüsterte ich. „Ich habs mal wieder verbockt.“ Betrübt über mein Versagen senkte ich den Blick zu Boden. Das nächste was ich mitbekam waren Akios Finger, die er auf meinen Mund gelegt hatte um mich zum Schweigen zu bringen. Regungslos saßen wir da, saßen nur da und lauschten.

Eigentlich war es geplant gewesen uns so nah wie möglich anzuschleichen und dann einen günstigen Moment abzupassen um Sasuke zu befreien.

Selbiger saß übrigens, völlig ruhig in ihrer Mitte und machte nicht die geringsten Anzeichen sich wegrühren zu wollen. Wie schon in der Nacht als er verschwunden war kam er mir vor wie eine Puppe, eine Marionette um genau zu sein, der man die Fäden abgeschnitten hatte. Als er sich sicher war dass man uns nicht hören konnte erläuterte er mir den neuen Plan nachdem wir vorgehen sollten.

Er hatte noch nicht richtig geendet, da vernahmen wir beide plötzlich ein schrilles Lachen, sehr nahe bei uns. Zu nah um genau zu sein. Denn als wir unsere Köpfe in Richtung der Lärmquelle drehten, starrten wir auch schon in vier boshafte Augenpaare.

[Nein…]«
 

»

Man hatte uns entdeckt. Das Lager das wir gesehen hatten war nichts als eine Täuschung gewesen. Die, die wir eigentlich suchten, hatten sich bereits seit geraumer Zeit in unserem Windschatten verborgen.

Nun hatten wir keine Wahl mehr, wir mussten kämpfen.

Vier zu zwei, nicht ganz fair aber das kann man sich nicht aussuchen. Das kann man nie, das musste ich am eigenen Leib erfahren. Als ich in meine erste Schlacht gezogen war durchflutete eine gewisse Erregung in Erwartung des Kampfes meinen Körper, begleitet von einer Spur Angst. Heute, nachdem ich weiß dass man so etwas nicht mit einem Videospiel vergleichen kann, ist es eher umgekehrt. Wenn man von solchen Dingen liest oder hört, oder am besten noch wirklich an einer Konsole zum ersten mal damit in Berührung kommt, hat man noch nicht einmal den Ansatz, der den Hauch einer Ahnung wie es wirklich ist. So etwas lernt man nur durch Erfahrung. Aber, um ehrlich zu sein. Beglückwünsche ich jeden Menschen der es schafft sein Leben zu fristen ohne jene Erfahrungen gemacht zu haben.

Der erste Angriff kam wie aus dem Nichts. Die Frau und der Spinnenartige Mann die sich offenbar in den Kopf gesetzt hatten mich umzubringen waren beides, sowohl grausam als auch effizient. Es fiel mir schwer ihnen auszuweichen, doch mit der Zeit erkannte ich ihren Rhythmus immer besser und die Anzahl ihrer Fasttreffer, nahm deutlich ab. Es gab noch eine Lektion, die ich schmerzlich machen musste.

Egal wie viele Kämpfe, mit noch so vielen Gegnern du hinter dir hast. Keiner ist wie der vorherige. Was immer du zuvor gelernt hast, es könnte hier schon wieder überholt oder gar hinderlich sein. Als ich zum ersten Mal spürte wie einige Knochen in meinem Körper zersplitterten, weil man mich am Brustkorb getroffen hatte, schlussfolgerte ich daraus, dass man keinen Gegner unterschätzen sollte. Und das habe ich bis heute nicht vergessen. Die Situation verschlechterte sich zunehmend. Zwar gelang es uns ganz gut sie in Schach zu halten, doch hatte dieses Quartett ihr volles Potential noch lange nicht ausgeschöpft.

Ganz im Gegensatz zu Akio und mir, die wir langsam aber sicher von unseren Kräften verlassen wurden. Bald standen wir, Rücken an Rücken, gedrängt da und verteidigten uns so gut es ging.

Vorhin hatte ich erwähnt dass auf jedem Mitglied eines Teams eine große Last läge. Nun, diese Situation ist ein perfektes Beispiel dafür. Auf der einen Seite deckten wir uns gegenseitig und verhinderten so größeren Schaden, auf der anderen Seite behinderten wir uns in unseren Kampftechniken. Ich konnte meine Feuerjutsus nicht einsetzt, weil die Gefahr zu groß war meinen Partner zu verletzten. Waren meine Attacken doch eh schon kaum zu zügeln, weil ich im Laufe der Zeit mehr und mehr die Kontrolle über mich verlor. Und ich wiederum behinderte Akira in seinen Techniken, die zum Großteil auf den Fernkampf spezialisiert waren.

Wie man es auch dreht und wendet, es war eine Katastrophe. Wohin ich auch sah, überall war der Feind und ich kam mir, trotz Akio, mutterseelenallein vor. Die Welt um mich herum begann mit jedem Schlag zu verblassen und die Töne die ich wahrnahm waren dumpf.

Lange konnte es nicht mehr dauern, dann würde ich die Besinnung verlieren. Ich konnte schon spüren wie meine Schritte leichter wurden und mein Körper sich eher bewegte, als ich darüber nachgedacht hätte.

[Hört auf! Ich will das nicht.]

Doch es war sinnlos, genauso gut hätte ich zu einem toten Baum sprechen können. Nur noch ein bisschen und alles wäre für mich vorbei, so dachte ich zumindest.

Bis plötzlich eine gewaltige Flamme neben mir hochschoss, der ich nur knapp entkommen konnte. [Was zum…?]

Akio hatte es geschafft, unter aufbringen all seiner Kräfte war es ihm gelungen den Dicken Oto-nin zu besiegen. Mehr als ein Häufchen Asche war meiner Erinnerung nach nicht übrig geblieben.

Davon angespornt raffte ich noch einmal alles auf was ich hatte und stieß der rosahaarigen Frau ein Kunai durchs Herz.

Nun hatten wir gleichstand. Zwei zu zwei.

Es ist unglaublich welche Kräfte man aus reiner Verzweiflung mobilisieren kann, aber noch erstaunlicher ist es wenn man mit dieser Kraft dann einen Sieg erringt.

Für einen Moment fühlte es sich so an als hätten wir noch gar nicht gekämpft. Als wären unsere Körper federleicht und nicht von Blut und Schmutz übersät.

Ich fühlte mich, als würde ich schweben, doch dieses Glücksgefühl hielt nur kurz.

Offenbar erkannten die Oto-nin nun den Ernst der Lage und entschieden sich nun ihr volles Repertoire einzusetzen um uns aus dem Weg zu räumen. Ab da fühlte ich nichts mehr. Nichts als endlose Schmerzen. Ich hörte nur noch wie mein Freund geräuschvoll zu Boden ging und ich ihm kurz darauf folgte.

Blut floss aus meinem Mund und von der Stirn über die Augen, was mir die Sicht behinderte. Alles lag unter einem Schleier und ich wünschte in dem Moment, er würde bis zu meinem Ende nicht mehr verschwinden.

Ich schloss für eine Sekunde meine Augen und spürte wie ich auf den Rücken gedreht wurde. Eine breit grinsende Gestallt nah über mich gebeugt, das Schwert schon im Anschlag mich zu durchbohren.

[Na los! Tu es!] Dachte ich bei mir. Ich hatte endgültig mit dem Leben abgeschlossen und wartete nur noch auf den entscheidenden Stoß. Doch er kam nicht.

Der Spinnenmann der sich über mich gebeugt hatte erstarrte plötzlich und fiel über mir zusammen. Aus seinem Mund strömte Blut und nur den Bruchteil einer Sekunde später teilte sein Schädel sich vor meinen Augen entzwei.

Mein Mund öffnete sich zu einem stillen Schrei, welcher sogleich verstummte als ich erkannte wer vor mir stand. [Das…das ist doch unmöglich.]«

Der Mut der Verzweiflung

Hallo ihr lieben.^^

Nach vier endlosen Wochen ist es mir endlcih gelungen das neue Kapitel fertig zu stellen.

Ich hoffe ihr habt viel Spaß damit und es gefällt euch was ich geschrieben habe.

Ich freu mich wie immer auf eure Kommentare.^^

Falls ich gelegentlcih vergessen sollte diese zu beantworten, das tut mir wirklcih leid.

Ich bin in der Hinsicht ein ziemlich chaotisch.^^

Aber ich freue mich über jede Meinung zu meiner Geschichte, also hört bitte nicht auf sie mir mitzuteilen.

Gru?

Ren-chan

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»

Meine Knie zitterten wie Espenlaub und mein Atmen stockte als ich erkannte wer gerade vor mir stand.

Mühsam richtete ich mich auf und lehnte mich gegen einen Baum, um nicht gleich wieder das Gleichgewicht zu verlieren.

Da stand er, schön und bedrohlich wie das nächtliche Eismeer des Atlantiks.

Der wilde Blick ein seinen Augen verriet mir den unermesslichen Zorn der in ihm loderte, doch rein äußerlich war er die Ruhe selbst.

Ja, so kannte ich ihn, [Itachi…]

Als ich begriff was gerade geschehen war, dass er mich gerettet hatte und gerade schützend vor mir stand, machte mein Herz einen unerwarteten Hüpfer.

Zugleich durchzog aber auch ein stechender Schmerz meine Brust.

Ob das nun an dem heftigen Schlag lag, den ich kurz zuvor abbekommen hatte, oder an dem allgemeinen Bild meiner Umgebung, weiß ich nicht.

Nicht weit von mir lag Akio, halb ohnmächtig und schwer verwundet, am Boden.

Shisui neben ihm kniend, der ihn nach besten Kräften zu heilen versuchte.

Auf der anderen Seite, keine zehn Meter von mir entfernt lieferten sich Itachi und der letzte der Oto-nin einen erbarmungslosen Kampf.

Eigentlich lag der Vorteil eindeutig auf der Seite des Uchiha, doch schien dieser ihn nicht wirklich ausnutzen zu wollen.

Wie in blinder Raserei lief er in die Fallen seines Kontrahenten und schadete letztlich mehr sich selbst als diesem.

Ich weiß nicht genau was mich dazu geritten hat mir anzumaßen dem Älteren in seinen Kampf reinzureden, aber Tatsache bleibt, dass ich es getan habe.

Immer wieder rief ich ihm zu aus welcher Richtung ein Angriff kam und dass er sich endlich beruhigen sollte.

Und, wie durch ein Wunder, tat er das auch.

Seine Bewegungen wurden wieder fließender, der Blick klarer.

Dadurch wurde nun nicht mehr nur seine reine Kraft, sondern auch das Geschick das ihm sonst immer innewohnte, wieder hervorgehoben.

Aus dem vormals erbärmlichen Kampf war ein heißes Gefecht geworden, dessen Sieger jedoch eindeutig feststand.

So dachte ich zumindest.

Denn als der Kampf gerade in die letzte Runde ging, hörte ich plötzlich ein entsetzliches Geräusch. Ein Zittern ging durch den Wald ehe es kurz Still wurde.

Dann, von einer Sekunde auf die Nächste, wurde das Blätterdach von einem Hagel aus dünnen, weißen, Nadeln zerfetzt, die geradeaus auf uns zuflogen.

Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie Itachi mich auch schon gepackt und aus der Schusslinie gebracht hatte.

Als ich die Augen wieder öffnete, fand ich mich an seiner schützenden Brust wieder und hätte mich am liebsten vertrauensvoll an ihn geschmiegt.

Doch ehe ich auch nur einen winzigen Blick in seine, vor Aufregung und Kampfeslust glühenden, Augen werfen konnte, erblickte ich über seine Schulter hinweg den Oto-nin mit dem er eben noch gekämpft hatte.

Selbiger schien von der Attacke der tödlichen Nadeln vollends verschont geblieben zu sein und stand nun genau hinter meinem Retter, das Kunai zum Angriff erhoben.

Der Augenblick der darauf folgte zog sich für mich hin wie eine Ewigkeit.

Ich öffnete den Mund um Itachi zu warnen, als selbiger seinen Gegner auch schon bemerkt hatte und sich zu ihm umdrehte.

Ein einziger gezielter Schlag auf dessen Halswirbel und die Schlacht war entschieden.

Auf den ersten Blick zumindest.

Denn das Kunai, welches sich nur wenige Zentimeter neben der Leber in Itachis Seite bohrte, entzog sich zunächst meinem Blick.«
 

»

Erst als der junge Uchiha neben mir in die Knie ging und sich die blutende Wunde zuhielt erkannte ich was geschehen war.

Unser Gegner, stellte sich heraus, war nicht nur eine Person, sondern zwei.

Die beiden Köpfe hatten mich von Anfang an befremdet, doch hielt ich ihn eher für eine Mutation, denn für einen zweiten Körper der sich selbständig machen konnte.

Nun standen wir also erneut einem Oto-nin gegenüber der nicht nur auf der Höhe seiner Kraft war, sondern auch noch einen entscheidenden Vorteil für sich verbucht hatte.

Itachi war verletzt. Nicht so schwer dass es hätte gefährlich werden können, aber dennoch war es eine Behinderung.

Das schien dieser selbstgefällige Drecksack auch genau zu wissen.

Mit einem höhnischen Lächeln hatte er sich vor uns aufgebaut und beobachtete wie Itachi sich wieder aufrappelte.

Ein ungekannter Zorn verbreitete sich durch meinen Körper aus.

Ich wollte diesen Mistkerl Zerreisen, ihn leiden lassen. Alles in mir sehnte sich danach ihm weh zu tun.

Doch mein Kopf, genauer mein Gewissen, sträubte sich dagegen.

Also blieb mir nichts anderes übrig als stumm dazustehen und den Kampf zu beobachten.

Itachi schlug sich, trotz Verletzung, großartig. Jeder Schlag saß und es viel seinem Gegner schwer sich gegen ihn zu verteidigen.

Immer wieder sah es zwar kurz so aus als könnte der Oto-nin die Führung übernehmen, doch genau in diesem Moment riss der Jüngere das Ruder auch schon wieder an sich.

Eine unglaubliche Anspannung lag über allen Anwesenden und ich hätte mich beinahe vollends in diesem Gefecht verloren, wenn sich nicht plötzlich etwas hinter mir geregt hätte.

Ich bekam einen schnellen, harten Schlag auf den Hinterkopf und landete, mit dem Gesicht voran, auf dem Boden.

Ein hellhäutiger Mann mit noch helleren Haaren und einem undeutbaren Gesichtsausdruck war unbemerkt an mich herangetreten und hatte mich niedergeschlagen, worauf hin er mir keine Beachtung mehr schenkte.

Als ich den Kopf mühsam zur Seite wand erkannte ich, dass Shisui und Akio in einem weißen Käfig gefangen waren.

Dieses merkwürdige Gebilde erinnerte mich entfernt an ein Skelet und ich fragte mich ob es wohl möglich war, ein solches Gerüst aus Knochen einfach so aus dem Nichts entstehen zu lassen.

Auf meine Antwort musste ich nicht lange warten. Der Unbekannte, den man mir später als Kimimaro vorstellen würde, lies auf geradezu groteske Weise seine Armknochen durch die Haut sprießen und formte sie zu einer Art Schwert.

Mir stellten sich ohne Umschweife die Nackenhaare und eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper.

Auf mich machte das Ganze den Eindruck als wolle er sich möglichst nicht in den Kampf einmischen. Doch da er, den immer noch ziemlich neben sich stehenden Sasuke, am Arm gepackt hatte und ihn mitzog war wohl klar, dass das nicht funktionieren würde.

Und so war es auch. Itachi stellte sich dem Fremden entschlossen in den Weg und hatte es somit mit zwei Angreifern zu tun.«
 


 

»

Mein ganzer Körper brannte. Ich wollte eingreifen. Itachi helfen. Irgendetwas tun.

Doch da ich mich nur sehr geringfügig bewegen konnte war mir nichts anderes vergönnt, als mich vorerst an Akios und Shisuis Zelle heranzuschleppen und zu versuchen die Beiden zu befreien.

Mein Verdacht, dass es sich bei dem Gebilde um Knochen handelte wurde umgehend bestätigt als ich den ersten Schlag mit meinem Katana darauf ausführte.

Den Rückstoß den ich daraufhin erhielt ging mir bis ins Mark und ich hatte kurzzeitig das Gefühl mein Arm würde abfallen.

Am Käfig hingegen tat sich weniger als nichts.

[Verdammt. Hat der denn noch nie was von Osteoporose gehört?]

Ich zog scharf die Luft ein und musste bekennen, dass es sinnlos war auf das Knochengerüst einzudreschen.

Stattdessen beobachtete ich weiterhin den Kampf, welcher immer schlechter für den jungen Uchiha stand.

Hin und wieder verschwamm mir die Sicht und eine Welle aus Schmerzen und Emotionen walzte über mich hinweg.

[So kann das doch nicht weiter gehen. Itachi braucht Hilfe.]

Ich verfluchte meinen Körper dass er nicht stärker war und mehr aushielt. Auch den anderen beiden Anwesenden schien es nicht besser zu gehen.

Es war überdeutlich wie Shisui mit sich rang. Ob er nun bei Akio bleiben und versuchen sollte ihn zu heilen, oder mit einer mächtigen Attacke den Käfig aufbrechen um seinem Freund zu helfen.

Ein heftiger Blutschwall der aus dem Mund des Rotschopfes kam erübrigte weitere Gedankengänge und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die drei kämpfenden Personen vor mir.

In Anbetracht der Lage schlug Itachi sich mehr als gut, aber es war absehbar dass er das so nicht mehr lange durchhalten würde.

[Was soll ich nur tun?]

Je länger ich gezwungen war das alles zu mit anzusehen, desto schlimmer wurde das Chaos in meinem Kopf.

Mein ganzer Körper wandelte auf einem schmalen Grad zwischen Schmerz und Kampfeslust, doch schien eine unbekannte Macht mir die Waage zu halten.

Ich senkte einen Augenblick den Kopf um wieder etwas klarer zu werden. Zwecklos.

Als ich den Blick wieder erhob sah ich wie in Zeitlupe, wie Itachi von Kimimaro getroffen wurde und vor mir zu Boden stürzte.

In diesem Moment kippte die Waage und für den Bruchteil einer Sekunde verschwamm mir die Sicht.

Als sie sich wieder klärte erkannte ich nur zwei grelle Lichter direkt neben mir.

Eines leuchtend weiß, so dass ich das Gefühl hatte es würde mir jeden Moment die Netzhaut verbrennen, das andere tiefschwarz, schwärzer als ich jemals etwas gesehen hatte. Und obwohl die Farbe des Lichtes derart dunkel war, strahlte es von innen heraus.«

»

Nun wusste ich was es war. Die beiden gleisenden Lichter um tänzelten meinen Körper wie zwei grazile Drachen. Doch ich wusste es besser. Es waren keine Drachen, sondern Schlangen.

Dieselben Schlangen die mich vor langer Zeit zu einem Packt überredet hatten um mich vor dem Tod zu bewahren.

Jene unsagbar gräulichen Kreaturen, welche daran schuld waren, dass ich Itachi eines verregneten Mittags am See so scharf zurückgewiesen, ja sogar verletzt hatte.

Erneuter Hass stieg in mir auf und diesmal konnte ich spüren, dass es mein eigener war.

Ich wollte nach den beiden Gestalten greifen, doch sie schwebten in spöttischer Leichtigkeit um meine ungelenken Finger herum.

Machten sich einen Spaß daraus mich zu quälen und zu verspotten.

„Ihr elenden Biester.“ Knurrte ich in meiner Verzweiflung sie zu fassen zu bekommen.

Aber die beiden liesen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Es bereitete ihnen Freude, das konnte man in ihren geheimnisvoll schimmernden Augen sehen.

Ich war nicht die einzige die ihren Blick auf diese merkwürdige Erscheinung geheftet hatte.

Auch die anderen Anwesenden hatten in ihren Bestrebungen inne gehalten um das Schauspiel das sich ihnen bot zu betrachten.

„Verschwindet! Ihr widert mich an.“ Mein gefährlicher Ton erschreckte mich selbst, doch ich wich nicht vor meinen Aggressionen zurück. Ich lies ihnen freien Lauf.

Darauf hatten sie es abgesehen. Wie auf ein unsichtbares Zeichen stürzten sie sich auf mich um meine Seele zu verschlingen.

Ich sah nur noch wie ihre weit aufgerissenen Mäuler auf mich zu stoben und wartete auf das Ende.

Doch es kam nicht. Stattdessen wurde ich nach hinten geschleudert. Zusammen mit etwas, dass ich im ersten Schreck nicht identifizieren konnte.

Das nächste was ich spürte war, wie mein Brustkorb mit ungeheurer Wucht zusammengepresst wurde und durch den Aufprall etwas hinter mit zerbrach.

Ich dachte ich würde ohnmächtig werden, doch so einfach wollte mein Schicksal es mir wohl nicht machen.

Blutspuckend und heftig keuchend richtete ich mich halbwegs auf und erkannte nun auch, was mit mir fort geschleudert wurde.

Rabenschwarzes langes Haar hing ungeordnet über meinem Schoß, auf dem ein leblos wirkender ein Kopf ruhte.

„Itachi….“

Er musste sich in letzter Minute zwischen mich und meine Angreifer, welche nun in einigem Abstand von uns kreisten, geworfen haben um mich zu beschützen.

Der Widerstand gegen den wir gekracht waren, war der Knochenkäfig gewesen unter dessen Trümmern nun Akio und Shisui lagen und versuchten sich zu befreien.

Unsere Gegner standen indessen weiter von uns entfernt. Offenbar überlegten sie was sie mit dieser neuen Situation anfangen sollten.

Für Kimimaro schien es eine einfache Sache zu sein. So schnell er konnte packte er Sasuke am Arm und zerrte ihn mit sich.

Der andere Oto-nin stand weiter regungslos da, anscheinend unschlüssig ob er seinem Kameraden folgen sollte oder nicht.

Er betrachtete mich eine Weile abschätzend und setzte dann ein breites Grinsen auf.

„Sieht aus als wären nur noch wir beide übrig.“ Feixte er und es juckte mir geradezu in den Fingern ihm dieses ätzende Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln.

Doch noch ehe ich auf seine Anspielung reagieren konnte, bewegte sich etwas unter mir.

Itachi rappelte sich mühsam auf und richtete seinen Blick starr auf unser Gegenüber.

„Nur über meine Leiche.“ Ein Schwall Blut rann aus seinem Mund und es kostete mehr Anstrengung als erwartet sich aufzurichten und Jakon gegenüberzutreten.«
 


 

»

„Itachi hör auf. Du bist verletzt. Du kannst nicht weiterkämpfen.“

Ich wusste wie sinnlos meine Worte waren. Es ging hier nicht darum ob er kämpfen wollte oder nicht.

Er musste, unser Leben hing davon ab.

Doch so weit reichten meine Gedanken in diesem Augenblick einfach nicht. Das Einzige was mein von Reizen überflutetes Hirn noch aufnehmen konnte war, dass der einzige Mann den ich wirklich liebte gerade drauf und dran war sein Leben zu verspielen um meines zu retten.

Hilflos blickte ich mich um. Weder Shisui noch Akio waren in der Lage ihm beizustehen, ich fühlte mich zu schwach und Sasuke war weg.

Das schien Itachi auch gerade aufgefallen zu sein, denn sein Blick wurde ungewohnt hektisch. Das beunruhigte mich.

[So kann er doch nicht kämpfen. Itachi bitte konzentrier dich.]

Ohne darüber nachzudenken stellte ich mich an seine Seite, ein Kunai gezückt und bereit zu kämpfen.

„Du musst ihnen nach.“

Ich sah dass er mir widersprechen wollte, doch ich lies es nicht zu.

„Nun mach schon. Wenn du dich nicht beeilst haben wir Sasuke für immer verloren.“

Schrie ich ihn beinahe an.

„Ich schaff das hier schon, aber gegen Kimimaro komme ich nicht an. Ich bitte dich geh.“

Der heftige Kampf des für und wieder den Itachi in seinem Inneren ausfocht spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ich wusste wenn ich nicht selbstbewusst genug auftrat würde er nicht gehen.

Ohne direkt darüber nachzudenken stürzte ich mich auf den Oto-nin und drängte ihn in die Defensive.

„Verschwinde endlich. Wenn du deinen Bruder im Stich lässt verzeihe ich dir das niemals.“

Das schien zu wirken, denn er spurtete kurz darauf los. Ich konnte seinen Blick noch eine Weile auf mir haften spüren, dann war er verschwunden und mit ihm auch all meine Kraft.

Eh ich es mich versah wurde ich zurückgedrängt und zu Boden geschlagen.

Ich musste mich über den Boden rollen um den gefährlichen Schwerthieben auszuweichen, welche über mich hinweggingen.

Es sah mehr als schlecht für mich aus.

Mein Körper hatte seine letzten Kraftreserven längst verbraucht und die aufkommende Hoffnungslosigkeit machte es nur noch schlimmer.

Ich wollte schon aufgeben, da sah ich in einiger Entfernung Shiroi und Yami.

Offenbar warteten diese beiden Aasgeier auf das Ende unserer Auseinandersetzung um sich im Anschluss unserer sterblichen Seelen zu bemächtigen.

[Die beiden sind meine letzte Chance.]

Unter Aufbringung meiner letzten Stärke schlug ich Jakon zurück und erlangte einige Sekunden Luft für mich.

Es kostete mich einiges an Überwindung stehen zu bleiben und genügend Luft in den Lungen zu sammeln um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

„Hey ihr Würmer.“ Keuchte ich schwach und versuchte ein wenig mehr Energie in meinen nächsten Satz zu legen.

„Was muss ich euch geben damit ihr mir helft?“

Ich war verzweifelt und die beiden spürten das. Ich konnte nur hoffen dass sie es nicht allzu sehr ausnutzen würden.

„Die Frage ist. Was kannst du uns geben? Deinen Körper besitzen wir bereits.“

Der triefende Spott in Yamis Stimme war unverkennbar, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Immerhin schienen sie interessiert, denn sie versperrten meinem Gegner den Weg zu mir. Für den Moment zumindest.

„Alles was ihr wollt.“ Mein Atem beruhigte sich allmählich. [Diese Mission darf nicht schief gehen. Das schulde ich Sasuke und seiner Familie.]

„Ich frage euch nochmal…was wollt ihr?“

Es erstaunte mich selbst wie selbstsicher ich klang und offenbar beeindruckte diese Entschlossenheit auch die beiden Ungeheuer.

„Deine Seele.“ War die knappe Antwort die ich darauf erhielt.

„Meine Seele.“ Echote ich knapp.

„Nicht mehr und nicht weniger als das. Willige ein oder stirb.“

Noch ehe Shiroi zu ende gesprochen hatte war ich bereits vor sie getreten und sah ihnen starr in die Augen.

„Nehmt sie.“«
 

»

Das Gefühl dass mich als nächsten beschlich war einfach grauenvoll.

So in etwa hatte ich es mir immer vorgestellt würde es sich anfühlen gehäutet zu werden. Ich konnte regelrecht spüren wie sie meine Seele aus ihrem Gefäß zogen und förmlich zerrissen.

Mir wurde kalt und mein Atem stockte. Der Herzschlag setzte aus und ich fiel beinahe in Ohnmacht, doch irgendetwas hielt mich auf meinen Füßen.

Ich sah mich verwirrt um und stand plötzlich einem hellen Wesen gegenüber das mich vorwurfsvoll ansah.

Ich wusste dass es meine Seele sein musste, doch wollte ich es mir nicht eingestehen und senkte deshalb den Blick.

Das Licht, welches dieses zauberhaft wirkende Geschöpf umspielte entfernte sich von mir und ich konnte es förmlich unter der Haut spüren, wie die Schlangen es mit Haut und Haar verschlangen.

Nun war ich eine leere Hülle, einzig und allein von dem starken Wunsch angetrieben den Kampf zu gewinnen und Sasuke zurückzuholen.

Mehr gab es nicht mehr für mich.

Als die beiden Lichtgestalten erneut auf mich zukamen empfand ich ihnen gegenüber weder Abscheu noch Hass. Ich empfand gar nichts mehr, nur noch den Wunsch mein Ziel zu erreichen.

„Ihr habt was ihr wolltet. Nun gebt mir was ich brauche.“

Befahl ich kühl woraufhin die beiden Monster ungerührt nickten und sich zusammenrollten.

Immer kleiner wurden sie, bis beide nur noch eine winzige, leuchtende Kugel waren von denen sich je eine in meine Handflächen brannte.

Der stechende Schmerz der meinen Körper durchfuhr war unerträglich und ich konnte nicht umhin meine Hände aneinander zu schlagen, wie man das aus Reflex eben tut.

Aber Augenscheinlich war es genau das was ich tun sollte, denn aus den beiden Kugeln bildeten sich zwei Ströme die langsam ineinander überflossen.

Eine unerträgliche Hitze ging von ihnen aus, die mir das Gefühl gaben zu verbrennen, doch ich konnte auch die ungeheure Energie spüren die sie freisetzten.

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, aber eigentlich geschah all das was ich euch eben erzählt hatte, im Bruchteil einer Sekunde.

Ehe ich mich versah war ich wieder allein. Vor mir mein Gegner der nur darauf wartete mich zu töten. Und in meinen Händen, ein Schwert.

Kein gewöhnliches, das konnte ich sehen, spüren.

Es war unbestreitbar, welche Macht ihm innewohnte. Selbst im Reich der Toten musste die Gewalt, die dieses wunderschöne Machwerk der magischen Schmiedekunst besaß noch zu spüren gewesen sein.

Ein wahrhaft prunkvolles Stück. Schmal und zierlich, wie geschaffen für eine Frau, aber in seiner tödlichen Wirkung, da bestand kein Zweifel, erbarmungslos.

Jakon blickte erst auf mich, dann zu meinem neuen Schwert, in dessen Klinge mit schön verschlungenen Schriftzeichen der Name Samonji eingeprägt war.

Die Angst im Gesicht meines Kontrahenten war mehr als deutlich zu sehen.

Die Aura die meine filigrane Waffe umgab machte sogar mir zu schaffen, doch ich wusste dass ich es beherrschen konnte, es sogar musste.

Niemandem sonst war es vergönnt der Herr dieses todbringenden Geschöpfes zu sein. Denn meine Seele, die ich zuvor so leichtsinnig aufgegeben hatte, war ebenso ein Teil seiner Klinge wie die beiden Dämonen die es geschaffen hatten.

Damit stand fest, solange das Schwert existierte, war meine Seele noch nicht verloren. Doch würde es zerbrechen oder in die falschen Hände geraten, wäre das mein sofortiger Tod.

Denn nur die Tatsache dass ich es besaß, ermöglichte meine Existenz. Denn ohne Seele ist es uns vorherbestimmt zu sterben.«
 

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Mein erbarmungsloser Blick bohrte sich tief in den meines Feindes, fast ebenso tief wie Samonjis Klinge sich in dessen Herz bohrte.

Die Nerven meiner Haut waren taub für das warme Blut, das über meine Finger und Hände lief.

Alles war so unendlich schnell gegangen. So schnell dass ich es nicht einmal beschreiben könnte.

Ich wusste nur, dass es vorbei war. Jakon war tot und ich hatte überlebt.

Mehr zählte im Moment nicht.

Mechanisch zog ich das Schwert aus dem leblosen Körper und wendete mich zu den beiden anderen, welche sich ebenfalls noch hier aufhielten.

Ohne das Schwert auch nur vom Blut zu befreien oder gar wegzustecken ging ich auf sie zu und sah, wie Shisui den Versuch unternahm von mir wegzurücken, es aber unterlies, weil er Akio sonst schutzlos hätte zurücklassen müssen.

„Geht zurück nach Konoha. Ich werde Itachi folgen und Sasuke zurückbringen.“

Diese Worte sollten warm und freundschaftlich klingen, doch hörten sie sich für mich eher an wie Metall das auf seinesgleichen traf.

Ohne noch einen weiteren Blick zu riskieren drehte ich mich um und verschwand hinter den Bäumen.

[Wartet auf mich. Ich werde euch helfen.]«

Geheimnisse

Puh ich hab schon gedacht ich werd nie feritg.^^

Tut mir leid dass ihr wiedereinmal so lange warten musstet. Eigentlich wollte ich das Kapi in den Osterferien fertigschreiben, aber irgendwie haben mir die 2 Wochen dann doch nicht mehr gereicht.

Ich hoffe es gefällt euch und ihr köpft mich nciht gleich weil ich mir wieder so viel Zeit gelassen habe.

Ich wünsche euch viel Spaß.^^
 


 

»

Gehetzt lief ich durch den Wald, angetrieben von einer Kraft die ich weder beschreiben kann noch will.

Der einzige Gedanke den ich fassen konnte war der, Itachi einzuholen und Sasuke zu retten.

Während ich also versuchte diesen einen Wunsch, der in mir brannte wie eine unvergängliche Flamme, zu erfüllen, spielte sich in Konoha eine Geschichte ganz anderen Ausmaßes ab.

Meine Freundin Asuka hatte gerade ihre Schicht im Krankenhaus angetreten als Shisui und der schwer verletzte Akio dort eintrafen.

Unter anderen Umständen hätte sie sich über das ein oder andere an dieser Situation gewundert, zum Beispiel warum Akio mit mir fortgegangen war und mit Itachis Cousin wiederkam. Aber wie sich das für eine Vollblutmedic-nin gehörte, zählte für sie in diesem Moment nur eins, der Patient.

Ohne Umschweife wurde mein rothaariger Partner in einen der Operationssäle gebracht und dort behandelt.

Die Verletzungen waren zu schwerwiegend als dass Asuka schon an deren Heilung hätte mitwirken können, so kam sie in den zweifelhaften Genuss einen der elitären Uchihas ganz anders zu erleben. Nervös.

Diese sonst so beherrschte Familie, die es zur Kunstform erhoben hatte ihre Gefühle nicht an die Oberfläche dringen zu lassen, hatte offenbar doch einen verletzlichen Kern.

Zumindest konnte einen dieser Gedanke beschleichen, wenn man Shisui vor dem Operationssaal stehen sah.

Er gab sich wirklich Mühe nicht wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu laufen, doch seine verbissen Gesichtszüge und der besorgte Blick verrieten ihn.

„Alles in Ordnung Shisui-san?“ Fragte die junge Medic-nin besorgt und riss den Mann neben ihr damit aus seinen Gedanken.

„Ja….ja alles klar.“

Das sparsame Lächeln dass er ihr daraufhin schenkte sagte allerdings mehr als deutlich. [Mir geht es überhauptnicht gut. Ich sterbe gleich vor Sorge und du bist nicht gerade eine Hilfe, also lass mich in Ruhe.]

Ich liebe Asuka. Sie ist wahrscheinlich die beste Freundin die ich jemals hatte oder haben werde.

Ihre aufgeweckte Art, ihre Lebensfreude und ihr Temperament sind ansteckend.

Ihr Lebensmut und ihre Kraft einfach überwältigend, aber einen Haken gibt es.

Einen ganz entscheidenden.

Was ihr, und das schon seit ich die kenne, schlichtweg abgeht ist eine gewisse Sensibilität die ihr zu erkennen hilft wann es im Umgang mit anderen Menschen angebracht ist zu schweigen. Von manchen Leuten auch liebevoll Subtext genannt.

„Nun mach doch nicht so ein Gesicht. Ich bin sicher Tsunade-sama flickt ihn in Windeseile wieder zusammen.“

Und hier hätten wir auch schon ein Paradebeispiel für diesen Mangel an Feingefühl.

Wäre Mitsuki dabei gewesen, sie hätte Shisui wohl erst mal tröstend in den Arm genommen und Asuka in der Zwischenzeit mit Blicken erdolcht.

Aber da sie nun mal gerade nicht da war, blieb dem Ärmsten nichts anderes übrig als allein mit ihr fertig zu werden.

„Schon gut Asuka-chan. Ich mach mir keine Sorgen. Akio ist zäher als er aussieht. Außerdem ist er Ninja, das muss er einfach aushalten.“

Im Nachhinein muss ich über ihre Leichtgläubigkeit lachen, oder weinen wie mans nimmt.

Ich meine keiner, aber auch wirklich keiner, unabhängig davon ob er den Uchiha nun kennt oder nicht, hätte ihm DAS geglaubt.

Frust, Angst, Sorge und Trauer standen ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben und straften seine gezwungene Gelassenheit lügen.

„Das ist die richtige Einstellung.“ Strahlte ihn meine Freundin jedoch unbeirrt aufmunternd an.

„Alles wird gut.“«
 

»

Ich brauchte fast eine Stunde um Itachi einzuholen. Unendlich viele Gedanken schossen mir in dieser Zeit durch den Kopf.

[Was wenn ich ihn nicht rechtzeitig erreiche? Wenn ich zu spät komme?]

Überlegungen dieser Art quälten sind verwirrten mich, weshalb ich sie auch schon bald wieder einstellte.

Ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren und mir kam Sasuke in den Sinn.

Vor meinem inneren Auge konnte ich ihn sehen. Gepeinigt, verletzt und dennoch so gleichgültig abweisend und kühl wie ich ihn am Abend als er das Haus verließ gesehen hatte.

Übelkeit stieg in mir auf. Ich wollte mir das alles nicht vorstellen. Wollte nicht zugeben dass es einzig und allein meine Schuld war, dass sie ihn mitgenommen hatten.

Meine Gedanken wanderten weiter.

Ich sah mich selbst hinter einem Türrahmen gekauert, die beiden ältesten Uchiha im Haus belauschend.

Mikoto nahm mich auf herzergreifende Art und Weise in Schutz während Fugaku seinen Zorn nur zu gerne an mir persönlich ausgelassen hätte.

Ich war Schuld an allem. Schuld daran, dass sein ältester Sohn sich von ihm abwand. Schuld daran, dass seine Zukunftspläne am scheitern waren und zu guter Letzt, dass sein jüngerer Sohn vermutlich dem Tode geweiht war.

Vielleicht habe ich es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausführlich genug erzählt, doch Orochimaru war weit mehr als ein einfacher Verbrecher.

In dieser Welt, allen voran in Konoha, war er für viele die Verkörperung des Bösen.

Schon als er noch zu den legendären San-nin gehörte hatte er den Hokage, seinen Lehrmeister, und das Dorf betrogen und schließlich verraten.

Hunderte, vielleicht tausende Menschen fanden durch seine Hand den Tod.

Obwohl ich nicht einmal ein ganzes Jahr hier verbracht hatte, war mir die Bedrohung die von ihm ausging durchaus bewusst.

Wann immer von einem Verbrechen der vergangenen Tage die Rede war, hing sein Name unausgesprochen in der Luft.

Als ich damals zur Anbu kam beauftragte man mich damit, eine Ansammlung von Schriftrollen aus einem baufälligen Gebäude zu holen.

Hätte ich vorher gewusst was mich dort unten, in diesen feuchten, kalten und nach Tod und Verwesung riechenden Katakomben erwartet, ich hätte mich geweigert dort hinein zu gehen.

Was man mir nämlich wohlweislich verschwiegen hatte war, dass es sich bei dem stillgelegten Gemäuer um den ehemaligen Unterschlupf Orochimarus handelte.

Seine Folterkammer, ein Verließ des Schreckens, ein Versuchslabor.

Ich weiß nicht wie ich das alles im ersten Moment aufgefasst habe. In wie weit die grausige Tatsache, dass hier Menschen gequält und getötet wurden überhaupt in mein Bewusstsein drang.

Doch ich weiß jetzt, dass mir die bloße Erinnerung an diesen Ort die Nackenhaare zu Berge stehen lässt.

Aber genug davon. Zu dem Zeitpunkt an welchem meine Erzählung sich gerade befindet war das alles völlig ohne Bedeutung für mich.

Nichts konnte mir Angst einjagen, nichts Ekel verursachen.

Nichts, nicht einmal der Tod selbst.

Durch diesen Gedanken gestärkt hechtete ich weiter durch den undurchdringlichen Wald, über einige Lichtungen und letztendlich durch schroffe, bergige Landschaften, bis hin zu ihm.

Itachi.«
 

»

Etwa einen Tagesmarsch von mir entfernt, in Konohagakure, stand eine junge Medic-nin am Fenster und betrachtete die untergehende Sonne.

Das Mädchen war natürlich die ausnahmsweise mal stille Asuka und der junge Mann an ihrer Seite kein anderer als Uchiha Shisui, dem man nach wie vor sein Unbehagen deutlich ansehen konnte.

Ihr werdet euch jetzt vielleicht wundern, warum ich euch diese Szenerie erneut beschreibe. Doch ich versichere euch, es gibt einen Unterschied.

Nämlich die Zeit.

Seit ich das letzte Mal vom Schicksal der Beiden geschrieben habe, waren ca. sechs Stunden vergangen. Sechs Stunden des ewigen Hin und Hers, der Hektik und Ungewissheit.

Offenbar waren Akios Verletzungen innerlich noch weit schwerer als man von Außen hätte vermuten wollen, weshalb im Operationssaal ein ständiges ein und aus herrschte.

Denn die behandelnden Medic-nin mussten regelmäßig abgelöst werden.

Dieser Umstand, und die Tatsache dass sich niemand bemüßigt fühlte irgendeine Erklärung abzugeben, verhalfen dem schwarzhaarigen Uchiha zu einer höchst eigentümlichen Gesichtsfarbe.

„Du siehst aus wie eine Leiche Shisui-san. Geht es dir nicht gut?“

Diese unbedarfte Frage nach dem Befinden ihres Gegenübers hätte meine geliebte Freundin an diesem Tag mit ziemlicher Sicherheit ins Grab gebracht.

Denn auch dem ruhigsten und gelassensten Menschen geht einmal die Geduld aus.

Vor allem in Extremsituationen wie dieser.

Doch zu ihrem Glück kam Kakashi, ihr Retter in der Not, just in diesem Moment um die Ecke.

„Hallo mein Hexchen.“

Flötete er fröhlich und legte ihr lässig einen Arm um die Schultern. Sein Blick ruhte indessen auf Shisui. Natürlich hatte er bereits gehört was passiert war, doch hielt er es für besser erst einmal den unwissenden zu mimen.

„Machst du wieder anderen Leuten das Leben schwer, oder warum sieht Shisui-kun aus als würde gerade die Welt untergehen?“

Retter in der Not war vielleicht etwas zu wohlwollend gemeint. Aber zumindest konnte er die Situation nicht mehr viel schlimmer machen.

Begleitet von einem ergebenen Seufzten berichtete der Angesprochene mehr als knapp was passiert war.

Wie wir alle unabhängig voneinander losgezogen waren um Sasuke zurückzuholen und die beiden, also Shisui und Akio, letztendlich zurückgeblieben sind um nach Konoha zurückzukehren.

Gebannt lauschte das junge Paar, denn auch Asuka wusste bisher nicht was genau geschehen war. Zumal es sie bis jetzt auch nicht sonderlich interessiert hatte.

Zumindest nicht in dem Ausmaße wie es jetzt der Fall war.

Ein angespanntes Schweigen lag in der Luft und keiner wollte den Mund aufmachen um es zu brechen.

Glücklicherweise übernahm ein anderer diese Aufgabe, oder eher gesagt eine andere.

Offensichtlich ziemlich aufgeregt rannte eine junge Krankenschwester auf die Drei zu und es ist nur Kakashis ausgezeichneten Reflexen zu verdanken dass sie nun nicht wie ein eingestürztes Kartenhaus allesamt auf dem Boden lagen.

Geistesgegenwärtig hatte er die Schwester am Arm gepackt ehe sie mit Vollgas in die kleine Gruppe gebrettert wäre.

„A-arigatou Kakashi-san.“

Schnaufte sie etwas atemlos.

„Schon gut. Pass nächstes Mal einfach besser auf ok?“

Gab der maskierte Ninja fröhlich zurück während er sie aufrichtete und Asukas bohrende Blicke im Nacken gekonnt ignorierte.

„Was gibt es denn so wichtiges, dass du wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gänge rennst?“

Kam die wenig freundliche Frage von Shisui, der langsam aber sicher ziemlich ungehalten wurde.

Bei dem anschließenden Blick, der nicht weit vom Sharingan entfernt sein konnte, ist es kein Wunder dass die Krankenschwester förmlich in sich zusammen sankt.

„A-also…ich…ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass…dass die Behandlung jetzt abgeschlossen ist. A-akio-san wird gerade auf die Krankenstation gebracht.

Er sollte eigentlich in den nächsten Stunden aufwachen.“

Stammelte sie ein wenig hilflos vor sich hin. Der Uchiha hatte sie kaum zu Ende reden lassen, da war er auch schon in Richtung Krankenzimmer verschwunden.

„Also wirklich. Elitär oder nicht. Diese Uchihas sind unverschämt. Einer wie der andere.“

Entrüstete sich meine Freundin in dem sie aufgebracht die Arme in die Seiten stemmte.

„Führt sich auf als würde ihm das Krankenhaus gehören.“

Mit diesen Worten wollte sie ihm auch schon nachsetzen um sich selbst ein Bild vom Zustand meines lädierten Partners zu machen. Doch noch ehe sie auch nur einen Fuß zum gehen anheben konnte, hatte Kakashi sie auch schon auf die Arme genommen und auf einen Stuhl in der Nähe platziert.

„Das wirst du schön lassen.“

Sagte er mit liebevollem und dennoch belehrendem Ton.

„Du kannst später nach ihm sehen. Jetzt lassen wir die beiden Mal besser allein.“

Diese Aussage unterstrich er mit einem für Asuka bisher unbekannten Lächeln, ehe er sich zu ihr setzte und sie einfach auf seinen Schoß zog um ein bisschen mit ihr zu kuscheln.«
 

»

Meine Lunge brannte und mein Körper wollte sich nur noch widerwillig bewegen. Ungeachtet dieser Tatsachen lief ich weiter und weiter.

Es war leicht der Spur zu folgen. Ich musste nur dem Geruch von Blut folgen der in der Luft lag.

Diesem unverwechselbaren Geruch und der Präsenz dreier Menschen.

Ich kannte sie, alle drei.

Die eine gehörte unverwechselbar zu Sasuke. Das konnte ich mit Bestimmtheit sagen. Denn sie jagte mir immer noch leichte Schauer über den Rücken, wenn auch nicht annähernd so starke wie am Abend als ich ihn das Haus verlassen sah.

Die anderen, deutlich schwächeren, Auren gehörten Kimimaro und Itachi.

Offenbar hatte der Kampf bei beiden deutliche Spuren hinterlassen.

Nachdem ich ein steiles Plato erklommen hatte sah ich sie endlich.

Orochimarus Diener kämpfte förmlich mit dem Tod und auch sein Gegner sah nicht mehr besonders frisch aus.

Itachi und er lieferten sich einen harten Kampf und als ich fast auf einer Höhe mit ihnen war, beendete der Uchiha das ganze mit einem gezielten Schlag in den Nacken.

Wir hatten es geschafft. Unsere Mission war erfüllt, oder?

Was ich erst in diesem Moment realisierte war ein Schatten, der sich die ganze Zeit neben Sasuke, der völlig regungslos dem Kampf beiwohnte, befunden hatte.

Aus diesem Schatten formten sich in kürzester Zeit Konturen und schließlich trat ein junger Mann zwischen den Felsen hervor.

„Sehr gut. Die Stärke des Uchiha-clans scheint sich zu bewahrheiten.“

Höhnte er während er Sasuke am Arm fasste und wie einen Schutzschild vor sich stellte.

Natürlich wusste er, dass wir ihn ansonsten ohne zu zögern angegriffen hätten.

Dieser Mann war anders als die bisherigen Handlanger Orochimarus.

Er strahlte eine gewisse Intelligenz und Überheblichkeit aus und er war jung.

Höchstens so alt wie Itachi damals war. Vielleicht sogar jünger.

Er machte mich nervös, alles an ihm. Die ganze Art dieses hellhaarigen Brillenträgers machte mich rasend und ich verspürte erneut den Drang zu töten.

Allein wie er Sasuke vor sich hielt.

[Dieser elende Feigling.] Knurrte ich innerlich und betete im Stillen dafür dass er sich nur eine winzige Blöße gab. Nur eine Einzige, damit wir ihm den Gar ausmachen konnten.

Doch so einfach wollte er es uns offensichtlich nicht machen.

„Ab hier ist eure kleine Reise zu Ende.“

Sagte er abfällig und musterte uns von oben bis unten.

Zugegeben, wie ernsthafte Gegner sahen wir nicht aus.

Unsere Kleidung war zerfetzt und getrocknetes Blut zierte unsere gesamten Körper.

Mein Gesicht war dreckverschmiert und Itachi hatte bereits erhebliche Probleme gerade stehen zu bleiben.

Offenbar bereitete ihm seine Bauchwunde starke Schmerzen.

Ich hätte gerne etwas dagegen getan, doch meine Fähigkeiten reichten dazu nicht aus.

Abgesehen davon, dass wir keine Zeit hatten nach uns zu sehen.

[Wenn wir jetzt versagen…dann war alles umsonst.]

Mehrere Minuten standen wir so da.

Unser Gegner, herablassend und ausgeruht, hielt Sasuke weiterhin in einem eisernen Klammergriff aus dem dieser sich nicht einmal hätte befreien können wenn er alle seine Sinne beisammen gehabt hätte.

Da ich nun diese neue, mir unbekannte, Kraft besaß erkannte ich auch endlich was die anderen wohl längst vor mir bemerkt hatten.

Sasuke stand unter einem mächtigen Fluch. Das Juin welches er während des Chu-nin Examens erhalten hatte verlieh ihm nicht nur unbeschreibliche Kraft, nein es ermöglichte Orochimaru auch ihn bedingungslos zu kontrollieren.

Es sah wirklich schlecht für uns aus.

Weitere Minuten vergingen ohne dass sich einer von uns gerührt hätte.

Dann, plötzlich, lies Kabuto den jüngeren Uchiha los.

Ohne sich auch nur einmal nach seinem Bruder oder mir umzudrehen rannte dieser auf die Felswand zu, die der weißhaarige Ninja durch ein schnellgeformtes Fingerzeichen öffnete.

Das war meine Chance.

Ohne auch nur das geringste bisschen nachzudenken sprintete ich hinterher und passierte den Spalt in allerletzter Sekunde. Dann wurde es dunkel.

Zunächst sah ich nichts. Das einzige was ich wahrnahm waren schnelle Schritte in der Dunkelheit.

[Sasuke…]

Als ich den ersten Schritt tat um ihm zu folgen flackerten mit einem Mal unzählige Fackeln an den kahlen Steinwänden auf.

Wollten sie mir den Weg weisen? Oder mich in die Irre führen?

Ich wusste es nicht. Es blieb mir keine andere Möglichkeit es herauszufinden als den schwachen Lichtern zu folgen.

Mit einer für mich völlig ungewohnten Schnelligkeit bewegte ich mich durch die stetig gleichaussehenden Gänge.

Weiter und weiter. Kurve um Kurve, Gang um Gang, bis es erneut dunkel um mich herum wurde.

Ich war am Ende des Ganges angelangt und mein Ziel war eine große Halle gewesen.

Die eisige Kälte die hier herrschte lies mich vermuten dass wir uns einige Meter unter der Erde befanden. Doch das war nicht mein Problem.

Nun, da ich mich auf dieses Spiel einmal eingelassen hatte war ich wie eine Laborratte im Labyrinth gefangen.

Ich fühlte mich völlig orientierungslos und blind.

Es war unheimlich, aber dass ich mich gefürchtet hätte könnte ich nicht behaupten.

Entschlossen griff ich nach meinem Schwert und hielt es kampfbereit vor mich.

Mit einem Mal war ein grässliches Lachen zu hören, dass unaufhörlich von den Wänden widerhallte.

Eine kalte, unheimliche Stimme erfüllte den Raum wie Wasser und ich fürchtete einen Moment ich würde daran ersticken.

Was immer dort in der Finsternis auf mich wartete, es wollte meinen Tod, da war ich mir ganz sicher.

Langsam aber sicher gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte einzelne Konturen ausmachen.

Zwei Personen standen unter einem riesigen Gebilde das ich beim besten Willen nicht einordnen konnte.

Ein Monster vielleicht?

Nun, man hätte es durchaus als solches bezeichnen können.

Am anderen Ende der Halle baute sich eine gewaltige Schlange aus Stein auf.

Ihre leeren Augen füllten zwei Rubine, die ihm Licht einer winzigen Kerze bedrohlich flackerten.

Ich ging einige Schritte auf die anderen zu. Ständig auf der Hut und bereit dafür angegriffen zu werden.

Als ich mich bis auf Sichtweite genähert hatte öffnete Sasuke, der bis jetzt wie ein Schlafwandler auf mich gewirkt hatte, die Augen und blitzte mich mit seinen Sharingan an.

Sie waren noch lange nicht vollkommen, doch war ihre Wirkung war dennoch nicht zu verachten.

Ich mahnte mich stets zur Vorsicht und versuchte seinen Blick nach Möglichkeit nicht zu erwidern.

„Hahaha. Willkommen in meinem bescheidenen Haus schöne Lady.“

Grüßte mich der große blass häutige Mann neben Sasuke.

„Es ist mir eine Ehre dich als meinen Gast begrüßen zu dürfen.“

Mir wurde schlecht. Diese Stimme und ihre gefälligen Worte machten mich rasend und es war schwer gegen den Drang anzukämpfen ihn einfach zu erwürgen.

Nicht das mir das möglich gewesen wäre, doch in Momenten des Zorns neigt man ein wenig zur Selbstüberschätzung.

„Ich bin nicht dein Gast.“

Gab ich also barsch zur Antwort und hob mein Schwert um diese Worte noch zu unterstreichen.

„Ich bin hier um Sasuke zurückzuholen.“

Schweigen und dann wieder lachen.

„Du amüsierst mich kleine Lady. Glaubst du wirklich es wäre dir gelungen hier einzudringen wenn ich es nicht selbst so gewollt hätte? Du bist der Schlüssel zu meinem Plan. Du und Sasuke-kun. Mit euch beiden auf meiner Seite wird es ein leichtes Itachi in die Falle zu locken. Und dann bin ich endlich am Ziel.“

Für mich hörte sich dieses Geschwätz an wie aus einem billigen Spielfilm in dem der Bösewicht seinen ultrageheimen Plan vor dem Helden ausplaudert kurz bevor er dann doch besiegt wird.

Doch als der junge Uchiha ohne Vorwarnung plötzlich auf mich zuschoss und Samonji ans andere Ende der Halle schleuderte wurde mir bewusst, dass sich hier niemand an ein Drehbuch halten würde.

Das hier war ernst. Todernst.

Im wahrsten Sinne des Wortes.«
 

»

Ganze anderthalb Stunden war es Kakashi gelungen seine Freundin davon abzuhalten das Zimmer meines Partners zu stürmen und seinem derzeit einzigen Besucher nebenbei den Kopf zu waschen.

Doch jetzt war Asukas Geduldsfaden endgültig überspannt.

Einer Walküre gleich rauschte sie die Gänge entlang und war gerade im Begriff die Tür schwungvoll aufzureizen, als sie von drinnen gedämpfte Stimmen hörte.

„Erschreck mich nie wieder so. Kannst du dir eigentlich vorstellen was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?“

Diese leicht aufgebrachte Stimme gehörte ganz eindeutig Shisui. Sein genervter Ton war noch nicht ganz verschwunden, doch wurde er nun von einer noch größeren Spur Sorge unterstrichen.

„Nun mach doch nicht so ein Gesicht. Du siehst doch dass es mir gut geht.“

Die andere Stimme gehörte zu Akio. Offenbar war er kurz zuvor aufgewacht, denn seine Worte klangen noch immer ein wenig rau und angestrengt.

„Oh ja das sehe ich. Von Kopf bis Fuß einbandagiert und förmlich ans Bett gefesselt.

Dir geht es wirklich…“

Doch weiter kam der Uchiha nicht. Aus irgendeinem Grund schien es ihm die Sprache verschlagen zu haben.

Nun erst recht neugierig geworden schob meine Freundin die Tür ein kleines Stückchen auf und spähte durch den Spalt.

Doch was sie da sah hätte sie sich niemals erträumen lassen.

Da saßen die Beiden, friedlich beieinander und küssten sich.

Asuka verstand die Welt nicht mehr. Sie wollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen, ehe sie vielleicht doch noch bemerkt würde.

Ruckartig wendete sie sich zum gehen, doch hatte sie leider nicht bemerkt, dass ein Teil ihrer Kleidung sich an der Tür verfangen hatte und diese nun schwungvoll aufzog.

Peinliche Stille lag im Raum.

Die beiden Männer waren erschrocken auseinander gefahren und meine Freundin versuchte sich hektisch von der Tür zu befreien.

Dabei war sie angelaufen wie eine Tomate und Nuschelte unablässig Entschuldigungen.

„Ich wollte nicht stören. Bin schon so gut wie weg.“

Doch in ihrem derzeitigen Zustand gestaltete sich das schwieriger als geplant.

Nachdem Shisui sich von seinem ersten Schreck erholt hatte stand er auf und befreite die junge Medic-nin mit einem gezielten Handgriff.

„Schon gut. Du kannst ruhig reinkommen.“

Zur Verwunderung der kleinen Ruhestörerin grinsten die beiden Ninja übers ganze Gesicht.

Offenbar amüsierten sie sich köstlich und störten sich nicht im Geringsten daran, dass man sie kurz zuvor in einer nicht ganz alltäglichen Situation überrascht hatte.

„Äh…ich…also…eigentlich wollte ich nur…nur schnell nachsehen ob alles soweit in Ordnung ist.“

Stammelte sie immer noch ziemlich nervös vor sich hin während der schwarzhaarige Uchiha sie in Richtung Bett dirigierte und schließlich auf einem Stuhl absetzte.

„Das find ich aber schön dass du mich besuchen kommst Hexchen.“

Flötete der Patient ganz Kakashi like und fing sich damit nicht nur einen bösen Blick ein.

„Nun schaut mich nicht so an. War doch nur ein Witz. Du weißt doch ich liebe nur dich.“

Nun war es an Shisui leicht rot zu werden.

„Jaja, halt jetzt einfach den Mund.“

Murrte er verlegen und wand sich wieder Asuka zu, die die Beiden interessiert und fassungslos zugleich beobachtete.

„Du siehst aus als würde dir etwas auf der Seele liegen.“

Wandte sich der Rotschopf schließlich an meine Freundin, welche erneut ihre Tomatentarnung anlegte.

„Naja also…ich dachte eigentlich…eigentlich dachte ich du wärst an Hikari interessiert und nicht naja…du weißt schon.“

Mit einem unruhigen Nicken in Richtung des Uchihas versuchte sie ihre nicht ausgesprochenen Worte deutlich zu machen was ihr ein mehr als heiteres Lachen einbrachte.

„Was ist denn daran so lustig? Wie kannst du’s dich wagen so mit ihren Gefühlen zu spielen?“

Brauste sie mit neu errungenem Selbstbewusstsein auf.

„Das ist widerlich.“

Die jungen Männer tauschten einen vielsagenden Blick aus ehe sie sich wieder an ihre Besucherin wandten.

„Asuka-chan, ich glaube wir sollten dir da was erklären.“
 

------------Flashback-----------
 

Einige Monate zuvor in Konoha:
 

Es war bereits spät am Abend als der junge Anbu von seiner Mission nach Hause kam und sich völlig erledigt auf die Couch fallen lies um sich ein wenig zu entspannen.

Doch lange sollte er nicht die Zeit dazu haben. Noch ehe er die Augen wirklich geschlossen hatte sprang auch schon ein gut gelaunter Rotschopf durch sein Fenster und begrüßte ich mit einem liebevollen Kuss.

„Ich hab dich vermisst.“

Er musterte ihn genau.

„Du siehst ziemlich zerkratzt aus.

Stellte er weiterhin gelassen fest.

„Danke für die Blumen du Dummkopf. Kann ja nicht jeder seinen hintern beim Hokage platt sitzen.“

Kam die nicht sonderlich begeisterte Antwort von Shisui.

„Zum Glück. Ich fände es sehr schade wenn dein hübsches Hinterteil unter einer solchen Folter leiden müsste.“

„Lass die dummen Witze. Erzähl mir lieber was der Hokage von dir wollte.“

Grinsend lies Akio sich neben ihm auf der Couch nieder.

„Es ging um unsere Aufteilung bei den Anbu. Wir beide haben von heute an neue Partner.“

Es dauerte einen winzigen Moment bis sich diese Worte im Kopf des schwarzhaarigen gefestigt hatten.

„W-was? Warum denn das auf einmal? Wir waren doch bisher ein gutes Team. Welchen Grund gibt es dann uns neu aufzuteilen?“

„Wir haben ein neues Mitglied in unseren Reihen. Eigentlich sollte sie Itachis Partnerin werden, aber irgendwie scheinen sich die Beiden ganz und gar nicht grün zu sein. Deshalb darfst du ab sofort mit deinem Cousin um die Häuser ziehen und ich bekomme dafür unseren süßen Neuzugang.“

Die Begeisterung über diese Nachricht stand dem Uchiha förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Muss ja sehr nett sein wenn du so aus dem Häuschen bist.“

Murrte er ein wenig beleidigt.

„Ja sehr nett. Ein bisschen schüchtern vielleicht, aber ansonsten absolut in Ordnung. Vielleicht kennst du sie sogar. Sie heißt Hikari Kurayami.“

Mit einem Mal trat betretenes Schweigen ein.

„Hikari? Sie hat nicht zufällig rehbraune Augen und kinnlanges goldblondes Haar?

So etwa 1.70 Meter groß, schlank und lebt seit einer Weile bei meinem Onkel im Anwesen?“

Nun war es an Akio einen skeptischen, ja vielleicht sogar leicht eifersüchtigen Blick aufzusetzen.

„Möglich.“

Grummelte er ein bisschen widerwillig.

„Woher kennst du sie denn so gut?“

Wollte er gespielt desinteressiert wissen.

„Eigentlich gar nicht. Zumindest habe ich sie noch nie gesehen. Aber ihren Namen hab ich in letzter Zeit öfter gehört als meinen eigenen. Itachi spricht unentwegt von ihr. Es ist schon zum heulen dass er es einfach nicht auf die Reihe bekommt ihr zu sagen was er für sie empfindet.“

Offenbar hatte ihm das schon eine ganze Weile auf der Seele gebrannt denn der schwarzhaarige fing an sich regelrecht für dieses Thema zu begeistern.

„Ich meine es ist doch unglaublich wie blöd mein Cousin sich anstellt. Gut zugegeben Fugaku und seine Verlobte sind nicht gerade hilfreich, aber…das ist ein Grund kein Hindernis.“

Knurrte er eifrig weiter ehe sein bisher geduldiger Zuhörer ihn unterbrach.

„Soll also heißen Itachi ist in sie verliebt und sie in ihn. Zumindest würde ich das nach dem heutigen Tag so sehen. Oh Mann, das ist wirklich eine Schande.“

„Wem sagst du das? Ich wünschte wir könnten etwas tun um den beiden ein bisschen unter die Arme zu greifen.“
 

-------------Flashback Ende------------
 

„Nun ja, und dann haben wir uns eben überlegt dass es vielleicht helfen würde wenn wir Itachi ein wenig eifersüchtig machen.“

Endete Akio in seiner Erzählung.

Asuka hatte die ganze Zeit schweigend zugehört. Vielleicht war ihr auch einfach nur die Stimme verloren gegangen, wer weiß?

Es hätte sich vermutlich noch stundenlang niemand geregt wenn nicht wieder einmal ein gut gelaunter Kakashi zur Tür hereingeschneit wäre.

Fröhlich gesellte er sich zu den anderen und legte seinem Hexchen einen Arm um die Taille.

„Und? Habt ihr beiden Ränkeschmieder endlich ausgepackt?“

Das war eindeutig zu viel.

„Kakashi?“

Ihr Ton wurde gefährlich schrill und sie sah ihn zornfunkelnd an.

„Hast du das gewusst?“

Blanke Panik stand dem Jo-nin ins Gesicht geschrieben.

„Nun ja…ich…“

Weiter kam er nicht. Das nächste was man hörte war ein umfallender Stuhl und ein warnender Schrei.

„Kakashi lauf!“«

Der Showdown beginnt

Hallo erst mal.^^ Ich weiß es ist mal wieder eine Ewigkeit her dass ich von mir hab hören lassen.

Aber ihr kennt das ja schon. Die Pfingstferien sind vorbei und mein neues Kapitel ist gerade fertig geworden.

So und da mein letztes Kapitel schon eine Weile her ist und ich immer wieder Bitten in der Richtung bekomme, werde ich euch diesmal eine kurze Zusammenfassung geben.

Was bisher geschah:^^

Also im letzten Kapitel musste Itachi und Hikari sich Kabuto stellen nachdem Kimimaro endlcih geschlagen war. Sasuke, der unter Orochimarus Einfluss steht, rannte in ein unterirdisches Tunnelsysthem in das Hikari ihm folgte. Dort wurde sie dann gefangen genommen und in ein paar von Oros Plänen eingeweit.

Im Krankenhaus hindessen wurde Akio wieder geheilt und es stellte sich heraus dass er eine Beziehung mit Shisui führt mit dem er zusammen geplant hat Itachi eifersüchtig zu machen um ihn mit Hikari zusammen zubringen.

Als Asuka herausgefunden hat dass Kakahsi davon wusste begann eine wilde Verfolgungsjagt.^^

So ich hoffe das reicht. Viel spaß beim neuen Kapi^^
 


 

»

Es war ein Alptraum.

Die Situation hatte sich mehr als nur zu unserem Nachteil entwickelt.

Ich hing wie ein Gefangener in einem Kerker an der Wand und Itachi stand seinem eigenen Bruder in einem Kampf um Leben und Tod gegenüber.

Ihr wollt wissen wie es dazu kam? Nun, dann werde ich es euch erzählen.
 

-----------------Flashback----------------
 

Wütend und bis aufs Äußerste angespannt trat ich Orochimaru und Sasuke gegenüber.

Ich war bereit in einem Kampf, wenn nötig, alles zu geben um ihn zu befreien, doch so weit kam es erst gar nicht.

Schneller als ich hätte schauen können hatte mich der junge Uchiha auch schon zu Boden gerungen und Samonji aus meiner Reichweite gebracht.

Danach fasste er mich grob an den Armen und schleifte mich zu dem schlangenartigen Mann der das ganze Spektakel belustigt beobachtet hatte.

Wir sahen uns direkt in die Augen und das Blut in meinen Adern begann förmlich zu kochen.

Doch ohne mein Schwert hatte ich keine Chance, das wusste ich.

Binnen von Sekunden hatte mich dieses verabscheuungswürde Wesen an den Haaren gepackt und gegen die nächste Wand geschleudert, so dass ich für einige Minuten ohnmächtig wurde.

Als ich wieder zu mir kam fand ich mich mit dem Rücken an eine kalte, feuchte Steinmauer gepresst.

Die Arme über meinen Kopf gezogen und mit eisernen Fesseln festgezurrt.

Meine Ketten waren über einen Haken etwa zweieinhalb Meter über dem Boden gelegt, was mich zwang auf meinen Zehenspitzen zu stehen.

Meine Beine waren ebenfalls mit Ketten gesichert und scheuerten mir unablässig die Knöchel auf wenn ich versuchte mich zu befreien.

Es war zwecklos.

Genauso gut hätte ich versuchen können Orochimaru mit Worten zu töten.

Das alles wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn dieser Mißtkerl nicht auch noch so einen unverschämten Spaß daran gehabt hätte mich zu verhöhnen.

Ich konnte es in seinem Blick sehen, er genoss es mich ihm so hilflos ausgeliefert zu sehen.

Mein Hass stieg schier ins Unermessliche. Ich wollte ihn töten.

Ich wollte ihm sein selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht wischen und ihm diese eiskalten spöttelnden Augen auskratzen.

Doch zu nichts davon war ich im Stande. Resignierend senkte ich den Blick und versuchte mich gegen seine gehässigen Worte abzuschotten.

Unwillkürlich dachte ich an Itachi und wie er vermutlich gerade draußen gegen Kabuto kämpfte.

[Itachi…hoffentlich geht es dir gut…ich will dich wiedersehen...]

Auf diese Art und Weise gelang es mir einigermaßen die Fassung zu bewahren, weshalb Orochimaru sich bald von mir abwendete. Anscheinend war ich ihm zu langweilig geworden.

Lange Zeit herrschte Stille in dieser riesigen Halle. Alles was ich vernehmen konnte war das stete tropfen von Wasser, das den kalten Stein hinunter rann und sich in einer kleinen Pfütze sammelte.

Ich weiß nicht mehr wie viel Zeit vergangen war bis ich plötzlich eine Stimme hörte die mir ganz und gar nicht gefiel.

„Ihr habt mich zurückbeordert Orochimaru-sama…warum?“

Es war Kabuto. Offenbar war mir in meinem tranceartigen Zustand entgangen wie diese hinterhältige Schlange Kontakt zu seinem Untergebenen aufgenommen und ihn zu sich gerufen hatte.

Aber wie konnte das sein? Wo war Itachi?

„Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen. Zieh dich nun in die Schatten zurück.

Ich will unseren Gast gebührend empfangen.“

Ein kaltes Lachen entwich seiner Kehle. Ein Ton von dem ich kaum glauben konnte dass er menschlich Ursprungs sein sollte.

Zum ersten Mal seit langem verspürte ich wieder so etwas wie Angst.

Aber das war nicht das einzige was mich beunruhigte.

Was hatte er für Vorbereitungen getroffen? Etwa eine Falle?

Meine Gedanken rasten, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht konzentrieren.

Mein Körper schmerzte und das unheimliche Geflüster zwischen Sasuke und dem San-nin lenkten mich zusätzlich ab.

Dann…auf einmal hörte ich etwas. Scharrende Schritte, gefolgt von einem kaum hörbaren gleichmäßigen Tropfen.

Ich hob meinen Kopf und blickte auf den Eingang durch den auch ich kurz zuvor gekommen war.

[Itachi…]

Ich hätte am liebsten aufgeschrien als ich ihn so da stehen sah.

Er sah wirklich schlimm aus. Zwar war auch Kabuto leicht lädiert gewesen als er zurückkam, was mir zumindest verraten hatte dass Itachi nicht nur eingesteckt hatte, doch sah er bei weitem schlechter aus.

Blutverschmiert war er zuvor schon gewesen, doch diesmal nicht vom Blut seiner Feinde, sondern von seinem eigenen.

Eine klaffende Wunde zog sich über seine Stirn, die er wohl notdürftig mit seinem zerrissenen Ärmel abgewischt hatte.

Mehrere Rippen waren gebrochen, das konnte ich selbst auf diese Entfernung sehen und er zog den linken Fuß ein wenig nach.

Nichts desto trotz gab er sich nicht die Blöße auch nur das Gesicht zu verziehen.

Entschlossen ging er auf uns zu, sein Schwert im Anschlag, und blieb in sicherer Entfernung zu dem Schlangenmann stehen.

Zuerst viel sein Blick auf mich, wie ich da an der Wand hing und immer wieder versuchte mich zu befreien.

Dann verweilte er auf Sasuke, der selbst im Angesicht seines Bruders keinerlei Reaktion zeigte und zu guter Letzt fiel er auf Orochimaru.

In diesem Moment war alle Wärme, alle Zuneigung, ja jegliches Gefühl, das zuvor in diesen tiefen schwarzen Seen gelegen hatte, einer unsagbaren kälte gewichen.

Das Sharingan blitze auf und fasste seinen Feind erbarmungslos ins Auge.

Klapp…klapp…klapp…

„Du hast es also doch noch zu unserer kleinen Party geschafft Itachi-kun. Ich hatte schon Angst der Spaß müsste ohne dich beginnen. Und das wäre doch nun wirklich schade gewesen. Also…willkommen in meiner bescheidenen Behausung.“

Es machte mich rasend zu sehen wie dieser Mann Itachi förmlich auf den Arm zu nehmen schien. Es war schon unverschämt genug ihm fröhlich klatschend zu gratulieren, dass er unter Einsatz seines Lebens den Weg in diese ungastlichen Hallen gemeistert hatte, aber diese angedeutete Verneigung, als ob das hier wirklich nur ein lustiges Beisammensein wäre trieb mir die Zornesröte ins Gesicht.

Der Uchiha lies sich im Gegensatz zu mir allerdings nicht davon verunsichern und schätzte gelassen die Situation ab.

„Was willst du von mir? Weshalb dieses ganze Theater?“

Offenbar hatte Itachi etwas erkannt was uns allen bisher entgangen war, denn auch Orochimaru schien für einen Moment überrascht zu sein.

Dieser Augenblick hielt allerdings nur den Bruchteil einer Sekunde.

„Hahaha…Du bist cleverer als ich vermutet hatte. Aber das macht nichts. Nun ist es ohnehin zu spät noch etwas zu ändern. Das Schicksalsrad hat sich gedreht Itachi-kun und du kannst nichts dagegen tun.“

„Warum hast du meinen Bruder entführt?“

„Als ob du das nicht wüsstest. Was wäre besser dazu geeignet gewesen dich aus der Reserve zu locken als dein geliebtes Brüderchen?“

Wieder dieses schnarrende Gelächter.

„Aber wer wäre ich denn diesem freudigen Wiedersehen im Weg zu stehen. Du kannst ihn haben. Ich brauche ihn nicht mehr. Na los…nimm ihn dir.“

Bei diesen Worten hatte er Sasuke vertraulich einen Arm um die Schultern gelegt eher er ihn in Richtung seines Bruders schubste.

Zunächst sah es so aus als ob der Jüngere benommen in Itachis Arme taumeln würde, doch das war eine Falle.

Blitzschnell zog Sasuke ein Messer aus seinem Ärmel und stach damit auf Itachi ein.

Er konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen und ein wenig Abstand gewinnen.

„Was ist denn Itachi-kun? Freust du dich nicht deinen kleinen Bruder wiederzusehen?“

Der Angesprochene hatte gar keine Zeit auch nur einen giftigen Blick darauf zu erwidern, denn der immer noch unter Einfluss des Juin stehende Sasuke lies ihm keine freie Sekunde.

Unter einem Schwall von Attacken drängte er den Älteren in die Ecke.

Es war eine Folter zuzusehen wie sehr Itachi sich quälte. Die Verzweiflung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Er konnte es nicht. Er konnte nicht gegen seinen Bruder kämpfen. Das Band das sie beide verbannt war einfach zu stark.

„Sasuke…komm zu dir…bitte hör auf damit.“

Doch der junge Uchiha hörte ihn nicht und hieb weiter auf seinen Bruder ein.

Itachi blieb nichts anderes übrig als zu blocken und die Schläge nach Möglichkeit abzuwehren.

„Findet du das nicht auch unglaublich dramatisch? Da stehen sie sich gegenüber.

Die beiden Brüder die alles füreinander geben würden und versuchen sich gegenseitig zu töten. Einfach köstlich.“

„Elendes Scheusal. Das ist alles deine Schuld.“

Giftete ich Orochimaru an und erhielt dafür einen unsanften Schlag in den Bauch, so dass ich einen Schwall Blut spuckte.
 

----------------------Flashback Ende------------------
 

So war es also gekommen, dass wir uns in genau der Situation befanden, die ich zuvor geschildert hatte.

Eine halbe Stunde zog sich dieser Kampf nun schon hin und das Ergebnis wurde immer offensichtlicher.

Itachi verlor.

Er hatte einfach nicht die Kraft, oder eher den Willen, sich gegen seinen Bruder durchzusetzen.

Tränen der Wut traten in meine Augen wenn ich sah wie sich dieses Ekel von einem Ninja daran ergötzte die beiden so zu sehen. Wenn ich auch nur einen Finger hätte rühren können, ich hätte versucht ihn damit zu töten.

Doch das war mir leider nicht möglich.

Mein Blick schweifte im Raum umher, verzweifelt auf der Suche nach einem möglichen Ausweg.

Schließlich blieb er auf meinem, am Boden liegenden, Schwert Samonji haften.

[Nutzloses Ding. Wofür hab ich meine Seele denn an diese Monster verkauft, wenn du doch zu nichts gut bist.]

Knurrte ich frustriert über mein eigenes Versagen.

[Hört ihr mich ihr Bestien? Ich weiß genau dass ihr hier seid. Tut gefälligst etwas. Wenn nicht bald etwas passiert wird Itachi sterben…]

Natürlich weiß ich wie sinnlos es war ausgerechnet diese beiden Ungeheuer um Hilfe anzuflehen, doch es war das Einzige das mir in meiner aussichtslosen Lage eingefallen wollte.

Zunächst geschah wie erwartet auch nichts. Zumindest nicht dass ich es bemerkt hätte.

Ich spürte nur ein leichtes Kribbeln im Bauch. Eine mir unbekannte Energiequelle war aufgetaucht.

Orochimaru musste sie auch bemerkt haben, denn er begann sich vorsichtig ein bisschen umzusehen.

Dann auf einmal ging alles ganz schnell. Als die beiden Kämpfenden sich dem Schwert näherten schoss dieses plötzlich vom Boden hoch und zielte direkt auf Sasukes Brustkorb.

Mein Herz setzte für einen Moment aus. Das war ganz und gar nicht was ich gewollt hatte. Itachi schien es ähnlich zu gehen, denn mit einem Mal wurde sein Gesicht weiß wie Kreide und ich befürchtete einen Augenblick lang er würde gleich ohnmächtig werden.

Wie naiv ich doch war. Ich hatte Sasukes Fähigkeiten offenbar völlig unterschätzt, wie leichtsinnig.

Mit unbeschreiblicher Leichtigkeit wich er einen Schritt zur Seite aus und fing das Schwert lässig auf.

Das war schlecht. Sehr schlecht sogar.

Hatte der Ältere bis jetzt durch seine eigenen Waffe gegenüber seinem Bruder einen Vorteilgehabt, dieser hatte lediglich ein Kunai zu Verfügung, so waren sie nun gleichauf.

Und das war noch sehr optimistisch gesehen. Natürlich Itachis Schwert war sehr gut. Und im Umgang damit hatte er weit mehr Erfahrung als der Jüngere, doch Samonji war auch keine normale Waffe.

Es war federleicht und lag nahezu perfekt in der Hand. Einen Widerstand beim Schlagen gab es so gut wie keinen und die Schärfe der Klinge war unübertroffen.

Ein geizilter Treffer und Itachi war tot.

[Verdammt…was soll das? Warum habt ihr nicht besser aufgepasst? Ihr nutzlosen Mißgeburten…ich hoffe ihr schmort in der Hölle.]

Es war sicher nicht richtig Shiroi und Yami dafür verantwortlich zumachen, ganz abgesehen davon dass ihnen das sowieso recht egal war.

Sie hatten getan worum ich gebeten hatte, nur dass die Auswirkungen andere waren als ich mir das vorgestellt hatte.

Es war nicht mehr zu ertragen. Binnen von Minuten war Itachi am Ende seiner Kräfte angelangt.

Die Paraden die er Sasuke entgegensetzten konnte hätten nicht einmal mir standgehalten, und ich hatte weit weniger Kraft und Ausdauer.

Mein Atem stockte als der jüngere der beiden Uchihas zu einem schnellen Schlag ausholte und seinen Gegner zu Boden rang.

Schwer atmend lag Itachi am Boden, unfähig sich zu bewegen.

Sasuke hatte sich auf seinen Brustkorb gesetzt und blockierte seine Arme mit den Knien.

„Sehr gut Sasuke-kun. Na los, töte ihn.“

Gebannt hing mein Blick auf den beiden Kämpfenden.

Es fühlte sich an wie Zeitlupe als der angesprochene das Schwert erhob um es erbarmungslos auf seinen geliebten Bruder niedersausen zu lassen.

„Du Monster. Warum tust du das? Was bringt es dir einen von ihnen zu töten?“

Schrie ich Orochimaru wutentbrannt an.

„Du hast es genau erfasst.“

Kicherte er.

„Ich töte einen von ihnen. Denn ich brauche nur einen. Denn ich brauche nur einen Körper.“

Irritiert sah ich ihn an. Die Verwirrung schien mir wohl ins Gesicht geschrieben zu sein, denn er spähte kurz zu mir herüber um erneut ein schnarrendes Lachen verlauten zu lassen.

„Was meinst du damit?“

Eigentlich dachte ich dass mich selbst in dieser eigentümlichen Welt nicht mehr viel überraschen konnte, doch was ich jetzt zu hören bekam verschlug mir glatt die Sprache.

„Neugierig es Kind. Na gut, weil es ohnehin deine letzten Stunden sind will ich mal nicht so sein und es dir erklären. Dank eurem ehrenwerten letzten Hokage gammelt dieser Körper nur so vor sich hin.“

Höhnte er abfällig und leicht wütend.

„Deshalb brauche ich einen neuen. Und was für ein Körper wäre besser als Gefäß für meine Seele geeignet als dieser? Die Uchiha besitzen eine ungeheure Macht mit ihrem Sharingan und ich will an dieser Macht teilhaben. Dummerweise habe ich dieser Augentechnik nichts entgegenzusetzen. Man kann ein Sharingan nur mit einem Sharingan besiegen. Und siehe da, Sasuke-kun leistet ganze Arbeit. Eigentlich wollte ich ihn ja nur benutzen um Itachi anzulocken und zu überwältigen, aber so wie die Dinge stehen brauche ich diesen weichherzigen Trottel nicht mehr. Sasuke ist viel besser geeignet.“

Das irre Leuchten in seinen Augen machte mir Angst und seine Worte liesen mir die Nackenhaare zu Berge stehen.

„Sobald dieser Kampf beendet ist werde ich meinen Bannkreis den ich durch die gesamte Halle gezogen habe aktivieren und Kabuto wird mit dem Ritual beginnen. Und dann, meine Hübsche, werde ich dir die Gnade erweisen durch die Hand einer geliebten Person zu sterben. Haha haha…“

Meine Welt brach zusammen, ich hatte das Gefühl an dem gerade erfahrenen zu ersticken. Mehr als je zuvor wollte ich diesen Kampf beenden, doch wie?

Mein Blick wendete sich wieder zu den beiden Brüdern. Eigentlich hätte Itachi schon längst tot sein müssen, doch irgendwas stimmte nicht.

Sasuke hatte sich noch immer nicht bewegt und hielt weiterhin das Schwert in die Höhe, bereit zuzustechen.

Ich konnte genau sehen wie alle seine Muskeln sich anspannten, doch es passierte nichts.

[Was ist denn nur los?]

Erst als ich näher hinsah erkannte ich es. Sasuke weinte. Die Waffe in seiner Hand begann zu zittern und ich konnte sehen wie er mit sich selbst rang.

„Nii-san…lauf…weg…“

Presste der Jüngere gequält hervor.

Anscheinend hatte er im letzten Moment die Kraft gefunden sich gegen das Juin zur Wehr zu setzten.

[Ob Samonji etwas damit zu tun hat?]

Heute weiß ich dass es so ist, aber damals war mir das unbegreiflich. Wie auch immer es diese beiden Bestien geschafft hatten, es war ihre erste und einzige gute Handlung.

Orochimaru schien allerdings weit weniger erfreut als ich.

„Worauf wartest du noch? Töte ihn endlich.“

Diesen Worten folgte ein schnelles Fingerzeichen und eine Art schwarzer Tätowierung breitete sich über den Körper des jungen Uchihas aus.

Ein langgezogener Schrei erfüllte den Raum und hallte an den Wänden wieder.

„Vergib mir…Nii-san.“

Und mit diesen Worten sauste das Schwert ungebremst auf Itachi zu.«
 

»

Unterdessen in Konoha:

„Kakashi!!!!! Bleib stehen du elender Mißtkerl. Wenn ich dich zu fassen kriege dreh ich dir den Hals um.“

Das Geschrei meiner Freundin war durchs ganze Krankenhaus zu hören.

Offenbar hatte sie sich immer noch nicht damit abgefunden, dass Kakashi in den Plan von Akio und Shisui eingeweiht war und sie nicht.

„Tut mir unglaublich leid Hexchen. Aber ich laufe vor dir weg um genau das zu verhindern.“

Der Jo-nin hatte Mut das musste man ihm schon lassen, aber er wusste auch wann es klüger war das Handtuch zu werfen. Und das war gerade so ein Moment.

Unter normalen Umständen hätte ich niemals gewagt zu behaupten Asuka wäre in der Lage unseren Lieblingssensei einzuholen, doch in diesem Fall war das etwas anderes.

Sie war auf 180, wenn nicht schlimmer und das konnte selbst mir, ihrer langjährigen Kindergartenfreundin, Angst einjagen.

So ging das bestimmt eine geschlagene Stunde. Die meisten Patienten hatten bereits reisausgenommen und Kakashi war elegant wie immer auf das Dach geflohen, wo er in aller Seelenruhe sein Flirtparadies las.

„Feigling. Komm sofort da runter!“

Diese Aktion brachte ihn leider nur aus der Reichweite ihrer Arme, doch die wütenden Worte die seine Freundin ihm an den Kopf warf trafen immer noch widerstandslos ihr Ziel.

„Tut mir leid mein Herz. Was hast du gesagt? Es ist so windig hier.“

Ja auf dem Dach konnte er sich sicher fühlen. Ich meine wer käme schon auf die Idee „Ihm“ dem großen Kopierninja hinterher zu klettern? War das doch ein hoffnungsloses Unterfangen.

So dachte er zumindest.

Doch wie heißt es so schön? Hochmut kommt vor dem Fall und Kakashi würde fallen wenn er nicht schnell genug reagierte um die nahende Bedrohung kommen zu sehen.

Nun, wie das immer so ist sah er die Gefahr, in diesem Falle Asuka, nicht kommen.

„Ich kann es gerne noch mal wiederholen….Schatz.“

Zischte sie gefährlich in sein Ohr.

„Oder ist das nicht mehr nötig?“

Jeder andere wäre umgehend in Schweiß ausgebrochen und hätte erneut reis aus genommen, doch der Ältere war wirklich kess, fast sogar unverschämt.

„Hexchen? Was machst du denn hier? Du hättest runterfallen können. Oder hattest du solche Sehnsucht nach mir dass du dich sogar in diese gefährlichen Höhen begibst um bei mir zu sein?“

Und als ob er dem Übermut noch nicht genug gefrönt hätte, zog er sie auch noch an sich und stahl ihr einen langen Kuss.

Durch diese Aktion eine Sekunde abgelenkt gelang es ihm sie auf die Arme zu nehmen und sicher am Boden abzusetzen.

„Tut mir leid dass ich dich schon wieder verlassen muss Prinzessin, aber die Pflicht ruft. Wie sehen uns zu Hause.“

Und damit war er auch schon wieder verschwunden.

Einen Augenblick lang herrschte noch Stille. Heillos verwirrt starrte meine Freundin auf den immer kleiner werdenden Punkt der wohl ihr Liebhaber war.

Erst als er schon längst außer Sichtweite war rasteten die restlichen Zahnräder in ihrem Kopf in die richtige Position und sie lief feuerrot an vor Zorn.

„KAKASHI! DAS WIRST DU MIR BÜSEN WENN ICH NACH HAUSE KOMME!

Eine ernst zu nehmende Drohung wenn man mich fragt. Doch im Leben kommt es eben häufig anders als man denkt. So auch in diesem Fall.

Asukas Wut war bei weitem noch nicht abgeflaut als sie nach Hause kam und die Wohnung zu ihrer eigenen Verwunderung leer vorfand. Gut was heißt Wohnung? Den Hausflur eben.

Das einzige was ihr sofort ins Auge fiel war eine einzelne Rose mit einem Zettel die auf der Treppe lag.

//Er glaubt doch nicht dass ich mich damit abspeisen lasse oder?//

Knurrte sie gedanklich und las den Zettel.
 

„An mein Hexchen.

Ich hoffe du hattest einen schönen Tag. Es wäre doch zu schade wenn wir uns diesen besonderen Tag wegen einer dummen Streiterei zu Nichte machen würden. Ich habe eine Überraschung für dich und ich möchte dass du sie aus vollen Zügen genießt. Also sei ein braves Kätzchen und folge den Anweisungen auf dem Zettel.
 

Anweisung:

Geh in die Küche mein Hexchen, aber verdirb dir nicht den Appetit mit Naschereien.
 

In liebe Kakashi“
 

//Was hat sich dieser Verrückte denn jetzt schon wieder ausgedacht? Und was für einen besonderen Tag meint er?“

Immer noch ein wenig säuerlich, aber durchaus neugierig machte sie sich auf den Weg durchs Treppenhaus und ging geradewegs in die Küche, dem Zimmer ohnehin am nächsten an der Haustür lag.

Flüchtig lies sie den Blick durch den Flur schweifen und stellte fest, dass sämtliche Lichter gelöscht und alle Türen geschlossen waren.

//Wenn er mich erschrecken will kann er was erleben.//

Innerlich auf Habachtstellung öffnete sie die Tür zur Küche und betätigte den Lichtschalter, vergeblich.

So oft sie es auch versuchte das Licht blieb aus.

//Na toll, und wie soll ich jetzt was sehen?//

Sie hatte diesen Gedanken noch gar nicht richtig zu ende geführt da entdeckte sie auch schon ein kleines Licht, etwas versteckt in einer Vase auf dem Küchenfenster, durch dessen Jalousie ein wenig Mondlicht viel.

Auch diesmal fand sie eine Rose mit Zettel vor.

Doch nicht nur das. Als sie ihren Blick zurück zum Tisch wandern lies, diesmal mit dem Mond im Rücken, erkannte sie, dass der Tisch wunderschön gedeckt worden war. Überall standen kleine Kerzen die sich bei Näherkommen selbst entzündeten und ein angenehm warmes Licht über den sonst leeren Raum legten. Zwischen den Kerzen standen unzählige kleine Leckereien. Alles Dinge die Asuka gerne aß.

//Das meinte er also mit ich solle mir nicht den Appetit verderben.//

Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Züge während sie sich ein bisschen von den dargebotenen Speisen bediente.

Dann wand sie sich wieder der Fensterbank zu.

Die Blume aus dem Hausgang stellte sie ebenfalls in die Vase und begann anschließend den Zettel zu lesen.
 

„An meine wunderschöne Blume.

Ich hoffe die Rosen gefallen dir. Ich war mir nicht mehr sicher welche Blumen du am liebsten magst, aber ich denke diese sind ihrem Zweck mehr als dienlich.

Du hast also meinen zweiten Zettel gefunden, dafür verdienst du eine Belohnung.
 

Warum die Liebe blind ist.....

Eines Tages entschloss sich der Wahnsinn, seine Freunde zu einer Party

einzuladen.
 

Als sie alle beisammen waren, schlug die Lust vor, Verstecken zu spielen.
 

"Verstecken? Was ist das?" fragte die Unwissenheit.

"Verstecken ist ein Spiel: einer zählt bis 100, der Rest versteckt sich

und wird dann gesucht, „

erklärte die Schlauheit.

Alle willigten ein bis auf die Furcht und die Faulheit.

Der Wahnsinn war wahnsinnig begeistert und erklärte sich bereit zu

zählen.

Das Durcheinander begann, denn jeder lief durch den Garten auf der Suche

nach einem guten Versteck.

Die Sicherheit lief ins Nachbarhaus auf den Dachboden, man weiß ja nie.

Die Sorglosigkeit wählte das Erdbeerbeet.

Die Traurigkeit weinte einfach so drauf los.

Die Verzweiflung auch, denn sie wusste nicht, ob es besser war sich

hinter

oder vor der Mauer zu verstecken.

"...98, 99,100!" zählte der Wahnsinn.

"Ich komme euch jetzt suchen!"

Die erste, die gefunden wurde, war die Neugier, denn sie wollte wissen,

wer

als erster geschnappt wird und lehnte sich zu weit heraus aus ihrem

Versteck.
 

Auch die Freude wurde schnell gefunden, denn man konnte ihr Kichern nicht

überhören.
 

Mit der Zeit fand der Wahnsinn all seine Freunde und selbst die

Sicherheit war wieder da.
 

Doch dann fragte die Skepsis: "Wo ist denn die Liebe?"

Alle zuckten mit der Schulter, denn keiner hatte sie gesehen.

Also gingen sie suchen. Sie schauten unter Steinen, hinterm Regenbogen

und auf den Bäumen.
 

Der Wahnsinn suchte in einem dornigen Gebüsch mit Hilfe eines Stöckchens.

Und plötzlich gab es einen Schrei! Es war die Liebe.

Der Wahnsinn hatte ihr aus Versehen das Auge ausgestochen.

Er bat um Vergebung, flehte um Verzeihung und bot der Liebe an, sie für

immer zu begleiten und ihre Sehkraft zu werden.
 

Die Liebe akzeptierte diese Entschuldigung natürlich.

Seitdem ist die Liebe blind und wird vom Wahnsinn begleitet...
 

Auch in unserer Beziehung liegen Wahnsinn und Liebe als ständige Begleiter nebeneinander, doch ich bereue keine einzige Sekunde mit dir.

Wenn dir dieses Spiel nicht jetzt schon zu langweilig geworden ist, dann geh ins Badezimmer und such weiter.“
 

//Ins Badezimmer? Was soll ich denn da?//

Zwar konnte sie nicht leugnen, dass sie dieses Spiel ungeheuer neugierig machte, doch verwirrte es sie auch.

Nichtsdestotrotz folgte sie ihrer Anweisung und stand nur wenig später in einem ebenfalls dunklen Bad.

Im Gegensatz zur Küche gab es hier kein dem Mond zugewandtes Fenster, folglich war es stockfinster.

Doch ihre anderen Sinne verrieten ihr, dass sich in der Wanne heißes Wasser, mit Duft ölen versetzt, befand.

Vorsichtig tastete sie sich weiter bis sie den Wannenrand zu fassen bekam.

Offensichtlich hatte Kakashi auch hier einige dieser „Wunderkerzen“ platziert, denn als sie sich müde auf die Wannenkante setzte tauchte auch das Bad in diesen warmen Glanz. Als sich ihre Augen an dieses dämmrige Licht gewöhnt hatten erkannte sie kleine Punkte auf dem Badewasser. Bei näherem Hinsehen entpuppten sie sich als Rosenblüten die passend zu dem zarten Aroma gewählt waren.

Unschlüssig was sie anderes tun sollte entledigte sie sich ihrer Kleidung und wusch sich gründlich ehe sie in das warme Wasser stieg.

Ein wohliges Seufzen entwich ihrem Mund und sie lehnte sich entspannt zurück.

Müde schloss sie ihre Auen und dachte ein wenig an die vergangene Zeit nach.

//Ich frage mich was er mit diesem „besonderen“ Tag meint. Hat er etwa Geburtstag und ich habe es vergessen? Nein…das kann es nicht sein.//

Weiter ihren Gedanken nachhängend bemerkte sie nicht wie sich heimlich jemand ins Bad schlich und ihre abgelegten Kleider ungehört mit nahm und anschließend ungesehen verschwand.

Das Einzige was sie davon mitbekam war ein leichter Windhauch der ihr feuchtes Gesicht umspielte. Als sie sich aufsetzte um nach der Ursache dafür zu suchen spürte sie etwas an ihren Beinen.

//Was ist denn das schon wieder?//

Ein wenig planlos griff sie ins dunkle Wasser und ertastete eine kleine Flasche.

//Sind wir jetzt bei Message in a bottle?//

Dachte sie leicht sarkastisch während sie sie öffnete und eine neue Nachricht vorfand.
 

„Na entspannst du dich schön? Ich kann mir denken dass du ziemlich verspannt bist nachdem du mir bis aufs Dach gefolgt bist.

Das will ich natürlich nicht. Sieh das Bad als kleine Entschuldigung.

Aber halt dich nicht zu lange hier auf. Es warten noch andere Nachrichten die es zu finden gilt. Und da ist natürlich noch meine spezielle Überraschung.

Ich habe dir übrigens einen Bademantel hingelegt, du brauchst also nicht mehr in deine alten Kleider zu schlüpfen. Nicht dass du das könntest.

Wenn du fertig bist mit Baden geh ins Wohnzimmer und pass auf dass du nicht stolperst.

Wie dir sicher schon aufgefallen ist gibt es in der Wohnung kein Licht.
 

In Liebe Kakashi.“
 

Nachdenklich legte sie die Nachricht ihres Freundes beiseite.

//Wie nicht dass ich das könnte? Was meint er denn damit schon wieder?//

Nachdem sie ausgestiegen war und sich mit einem großen, flauschigen Handtuch abgetrocknet hatte fand sie wie versprochen den Bademantel vor. Doch ihre Kleider waren weg.

//Was zum…? Wie hat er das gemacht? War dieser Luftzug etwa…?//

Als sie diese Möglichkeit in Erwägung zog wurde sie augenblicklich puterrot im Gesicht und auch ihr verflogener Ärger kehrte teilweise wieder zurück.

//Das wirst du mir büßen.//

Sich notgedrungen den Bademantel überstreifend verlies sie das Badezimmer und wanderte über den kühlen Parkettboden hinüber ins Wohnzimmer.

Offenbar hatte unser Überraschungsninja tatsächlich Angst davor, dass seine Angebetete fiel und sich verletzte. Denn als sie dieses Mal die Tür zu besagtem Zimmer öffnete war es bereits von Kerzen erleuchtet.

Auch war es diesmal unnötig zu suchen, es war offensichtlich weswegen sie herkommen sollte.

Ein Traum aus fliesender Roter Seide, bestickt mit goldenen und schwarzen Mustern hing vor ihr auf einem Ständer.

Ein Kimono wie er nur zu perfekt in diese Jahreszeit passte. Gekrönt wurde das ganze durch einen samtenen Obi in zartem rosa und einer wiederum roten Kordel.

Sogar ein passendes Paar Schuhe in sattem Schwarz waren dabei.

Und, zu ihrer größten Freude ein Zierkamm für die Haare. Asuka hatte mit erzählt, dass sie als Kind immer so einen Kamm gehabt hätte bis sie ihn Einestages verloren hatte und ihre Mutter sich weigerte einen neuen zu kaufen. Daraufhin hatte sie sich aus Trotz die langen braunen Haare abgeschnitten und erst viel später wieder wachsen lassen.

Der Kamm war ein besonders schönes Stück.

Er war jadegrün und wurde von einer weißen Lotusblüte geziert.

//So ein verrückter, dummer Kerl.//

Fröhlich hüllte sie sich in das kostbare Gewand und steckte ihre Harre kunstvoll zusammen, so wie sie es früher immer getan hatte.

Es fühlte sich großartig an.

In Konoha war es selten dass die Mädchen sich Kleider oder Röcke anzogen, da sie zum Kampf einfach unpraktisch waren und Kimonos trug man nur zu besonderen Gelegenheiten. Das war auch der Grund warum sie bisher keinen besessen hatte.

Solche Gelegenheiten waren einfach zu selten.

Dennoch freute sie sich ungeheuer über dieses Geschenk. Sie fühlte sich darin zum ersten Mal seit langem wieder wie eine junge Frau und fand auch dass sie wie eine aussah.

Sie gefiel sich und hatte Spaß daran ihr Bild im Spiegel zu betrachten.

Deshalb dauerte es auch ein Weilchen bis ihr Blick auf eine einsame Rose auf dem Wohnzimmertisch fiel.

Doch diese Rose war anders. Sie hatte nur einen sehr kurzen Stil, so dass der Zettel einfach lose daneben lag.
 

„ Und? Wie gefällt dir mein Geschenk? Ich bin gespannt wie du darin aussiehst. Ich kann es kaum erwarten dass du endlich zu mir kommst und ich dich darin bewundern kann. Die Rose kannst du dir an dein Revier stecken wenn du möchtest.

So bedauerlich es ist, aber es wird Zeit dass wir dieses Spiel langsam beenden findest du nicht?

Komm ins Schlafzimmer. Ich warte dort auf dich, zusammen mit meiner letzten Überraschung.
 

In Liebe Kakashi“
 

Das war sie nun, die letzte Station die es zu erkunden galt.

//Er wartet also auf mich? Natürlich tut er das…was hätte das alles sonst für einen Sinn?//

Redete sie sich ein.

//Warum bin ich dann so nervös? Mein Herz klopft, dass ich schon Angst hab es springt mir gleich aus der Brust.//

Festen Schrittes ging sie in Richtung ihres gemeinsamen Schlafzimmers.

Doch als sie vor der Tür stand begann sie zu zögern. Mit vor Aufregung zitternden Händen öffnete sie die Tür einen Spalt und späte hinein.

Nichts zu sehen. Kein Kakashi, aber dafür wieder dieses sanfte Licht von dem mittlerweile die ganze Wohnung erleuchtet wurde.

Noch etwas unsicher trat sie ein und sag sich staunend um.

Das Essen welches sie in der Küche für sie bereitstand hatte seinen Weg in das von Kerzen und Blumen verzierte Zimmer gefunden.

Und diesmal waren es nicht nur Rosen. Eine ganze Auswahl an bunten, teils tropisch wirkenden Blumen waren über all, sogar auf dem Kopfkissen, verteilt und verströmten einen angenehmen, süßen Duft.

//Wow…//

Geblendet von diesem Traum aus Licht und Blüten ging sie ein paar Schritte weiter ins Zimmer, dann hörte sie wie die Tür leise ins Schloss fiel.

Noch ehe sie sich umdrehen konnte hatten sich auch schon zwei starke Arme von hinten um sie geschlungen und zogen sie an einen warmen, muskulösen Körper.

„Überraschung mein Hexchen.“

Hauchte Kakashi ihr ins Ohr. Er hatte seine Maske nicht auf, das konnte sie genau spüren als er seinen Kopf auf ihrer Schulter ablegte und sich ihre Wangen sanft berührten.

„Du sagst ja gar nichts. Hab ich dich so erschreckt?“

„N-nein…ich war nur …nun ja…überrascht.“

Ihre unbeholfenen Worte, die mehr nach einer Frage klangen, entlockten ihm ein heiteres Lachen.

„So war es gedacht. Und ich bin froh dass alles so gut funktioniert hat.“

Mit diesen Worten drehte er sie zu sich um und sah ihr tief in die Augen.

„Du siehst wirklich atemberaubend aus. Fast wie eine Elfe.“

Verträumt strich er ihr über die Wange und sie lies ihn gewähren.

Selbst wenn es ihr unangenehm gewesen wäre, und das war es ganz und gar nicht, sie hätte wohl nichts gesagt.

Dafür war sie viel zu sehr damit beschäftigt den Älteren von oben bis unten zu begutachten.

Er war wirklich attraktiv. Das musste sie zugeben. Seine schlanke Figur ging meist unter seiner typischen Arbeitskleidung unter, doch in dem dunkelblauen Yukata den er an diesem Abend trug kam sie perfekt zur Geltung.

Ebenso wie sein muskulöser Oberkörper und die anmutigen Gesichtszüge.

Dazu noch dieses sanfte Lächeln dem sich niemand einfach so entziehen konnte.

Obwohl er nichts weiter tat als sie in de Armen zu halten schmolz sie förmlich dahin.

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich. Denn genau heute vor einem Jahr, hat Gott mir ein unbezahlbares Geschenk gemacht.“

Flüsterte er zärtlich und küsste sie gegen die Stirn.

„An diesem Tag bist du vom Himmel gefallen. Und auch wenn wir vielleicht nicht den besten Start hatten…hab ich es keinen Tag bereut. Ich bin so glücklich dich zu haben. Ich liebe dich Asuka und ich möchte dass du für immer an meiner Seite bleibst.“

Noch ehe sie etwas darauf antworten konnte hatte er ihre Lippen auch schon mit den seinen versiegelt.«
 

»

Wie gebannt starrte ich auf das sich vor mir abspielende Szenario.

Das Blut in meinen Adern gefror und mein Herzschlag setzte für einen Augenblick aus.

[Verfehlt…er hat ihn verfehlt?]

Zunächst hielt ich es für eine Sinnestäuschung, doch als das Bild sich auch nach einem weiteren Blick nicht änderte, atmete ich erleichtert aus.

Sasuke hatte sich im letzten Moment zurückgehalten und das Schwert direkt neben Itachis Hals in den harten Stein gebohrt.

Ich hätte am liebsten gejubelt, doch das wäre in dieser Situation mehr als unpassend gewesen.

Der Kampf war noch lange nicht beendet.

Schneller als ich sehen konnte hatte sich Orochimaru auf die beiden Brüder gestürzt und den Jüngeren, mit einer einzigen Handbewegung, gegen die nächste Säule geworfen.

„Was machst du da du kleiner Nichtsnutz?“

Offensichtlich war er durch diesen Widerstand ihm gegenüber in Rage geraten.

„Bring ihn raus Kabuto.“

Befahl er harsch, woraufhin sein Diener mit dem bewusstlosen Uchiha im Arm die Höhle verlies.

„Und nun zu dir.“

Mit schauerlicher Fratze drehte er sich, zu dem immer noch am Boden liegenden, Itachi um.

Anscheinend wollte der Ältere noch ein wenig mit seinem Kontrahenten spielen ehe er ihn vernichtete. Deshalb wartete er geduldig darauf, dass der Uchiha sich aufrappelte und mein Schwert, das neben ihm am Boden lag, ergriff.

Verzweifelt riss ich weiter an meinen Ketten, die mich nach wie vor unnachgiebig festhielten. Warmes Blut rann meine Arme herab, da ich mir die Handgelenke aufgescheuert hatte, doch ich wollte nicht aufhören.

Allein schon der Zorn in mir trieb mich an.

Das, und der sehnliche Wunsch dieses Drama zu beenden.

Während ich mich also sinnlos abstrampelte um endlich frei zu kommen, begannen Orochimaru und Itachi ihren gnadenlosen Kampf.

Unter normalen Umständen hätte ich keine Sekunde am Ausgang dieses Gefechts gezweifelt. Der San-nin hatte schließlich nicht umsonst einen derartigen Aufwand betrieben um den Uchiha aus der Reserve zu locken.

Jetzt jedoch war Itachi schwach.

Sein Körper war längst an der Grenze des erträglichen angelangt und seine Seele getrübt von Zweifeln und Sorge.

Einzig und allein sein Wille hielt ihn aufrecht.

Von einem neutralen Standpunkt aus betrachtet war der Kampf der beiden wirklich ein atemberaubendes Spektakel.

Binnen Sekunden nach dem ersten Schlagabtausch war der Raum erfüllt von Staub und Feuer.

Kleine Steine bröckelten von den Wänden und der Decke und die gewaltige Kraft der Feuerjutsus, für die der Uchihaclan ja bekannt war, liesen es unerträglich heiß werden.

Bis sich meine Sicht wieder weit genug klärte um etwas vom weiteren Verlauf sehen zu können, hatten beide Kontrahenten bereits ordentlich eingesteckt. Doch auf Grund von Itachis vorherigen, kräfteraubenden, Gefechten lag der Vorteil klar auf der Seite unseres Gegners. Selbst Samonji konnte diesen Unterschied nicht ausgleichen, weshalb sein derzeitiger Träger permanent in die Enge getrieben wurde.

„Was ist denn? Machst du etwa schon schlapp? Nun, gut für mich.“

Kicherte der blasse Mann selbstgefällig.

„Wenn du erst mal aus dem Weg bist werde ich Sasuke-kuns Körper übernehmen und deine kleine Freundin töten. Und wenn das erledigt ist…dann gehört Konoha mir.“

Im Fernsehen fand ich Reden dieser Art immer recht langweilig, zuweilen sogar lächerlich. Aber selbst dabei zu sein und den Tod quasi schon greifen zu können war wirklich etwas anderes.

Wenn Itachi sich nicht bald etwas einfallen lies waren wir erledigt.«
 

»

Meine Freundin konnte gar nicht genau sagen wie lange sie sich eigentlich geküsst hatten. Die Zeit schien ihr wie verflogen und sie selbst wollte auch gar nicht dass es aufhörte.

Kakashis Worte hatten ihr Herz tief berührt und seine sanften Lippen auf ihren fühlten sich einfach unbeschreiblich gut an.

Noch ein wenig zögerlich schlang sie die Arme und ihren Geliebten um ihn noch näher an sich heran zu ziehen. Sie lösten den Kuss erst als ihnen die Luft knapp zu werden drohte, doch das hieß nicht, dass sie auch nur einen Zentimeter voneinander wichen.

„Ich liebe dich doch auch mein kleiner Dummkopf.“

Flüsterte sie ihm zärtlich ins Ohr ehe sie ihn noch einmal flüchtig küsste.

Diese Worte schienen genau das zu sein auf das der Jo-nin gewartet hatte.

Mit einem geheimnisvollen Lächeln auf dem Gesicht zog er etwas aus seiner Tasche, allerdings so dass seine Angebetete es nicht sehen konnte.

„Schließ die Augen…bitte.“

Es lag schon beinahe etwas Flehendes in seiner Stimme. Offensichtlich war er im Begriff etwas zu tun das ihm mehr Ruhe abverlangte als er besaß.

Ein wenig unsicher was sie davon halten sollte tat meine Freundin wie ihr geheißen und schloss die Augen.

Kurz darauf hörte sie ein leises klackendes Geräusch, das sie nicht so recht einordnen konnte.

Das nächste was sie spürte war, wie Kakashi ihre Hand nahm sie behutsam küsste.

Je länger es dauerte, desto aufgeregter wurde sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und bis darüber hinaus.

Einen Moment lang war sie sogar fest davon überzeugt, dass ihr Gegenüber ihren Herzschlag problemlos hätte mitzählen können.

Das war wohl auch der Grund warum ihr nicht auffiel dass es eben jenem kein bisschen anders ging.

So aufgewühlt hatte sich der Ältere noch nie gefühlt. Es kostete ihn einiges an Überwindung sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Aber da er schon so weit gekommen war, konnte er auch nicht mehr zurück.

Noch einmal atmete er tief durch und zog einen hübsch verzierten goldenen Ring auf den Finger seiner Freundin.

„A-Asuka…ich…du bist der größte Schatz den ich auf dieser Welt habe und…es würde mich umbringen dich zu verlieren. Ich habe gesagt ich möchte dich den Rest meines Lebens an meiner Seite wissen und…das habe ich sehr ernst gemeint. Möcht…möchtest du mich…möchtest du mich heiraten?“

Nun war es raus. Er hatte es gesagt und ihm bangte vor der Antwort.

Die immer noch stumme Asuka hatte die Augen langsam geöffnet und begutachtete wie eine Schlafwandlerin das glänzende Metall an ihrem Ringfinger.

Es einen Schock zu nennen wäre zu negativ, doch ihre Reaktion hätte durchaus gepasst.

Ihr Atem beschleunigte sich rasant und Kakashi befürchtete schon, dass sie ihm noch im selben Augenblick ohnmächtig werden würde. Doch nichts dergleichen geschah. Unser Lieblings Sensei hatte seine Hoffnungen schon beinahe aufgegeben als sie sich endlich zu einer Antwort durchringen konnte.

Zwar verstand man diese unter den aufkommenden Freudentränen kaum, doch Gesten sagen ja bekanntlich mehr als Worte.

Überglücklich sprang Asuka dem Mann ihrer Träume in die Arme und übersäte sein Gesicht förmlich mit Küssen.

„Natürlich will ich das. Wie kannst du mich nur so lange hinhalten? Du weißt dass ich nicht gerne auf die Folter gespannt werde.“

Lachte sie glücklich und wischte sich die feuchten Perlen aus dem Gesicht.

Auch dem sonst so starken Shinobi kullerte eine vereinzelte Träne die Wange herab, welche er aber schnell mit seinem Ärmel verschwinden lies.

Er war noch nie nahe am Wasser gebaut gewesen, doch dieser Moment des Glücks und der puren Freude waren einfach zu viel gewesen.

„Was hältst du davon wenn wir diesen Anlass ein wenig feiern würden? Nur du und ich und das schönste Sommerfest aller Zeiten.“

Interessiert horchte die angesprochene auf.

„Klingt gut.“

Grinste sie keck.

„Aber warum das beste Fest aller Zeiten?“

Wollte sie neugierig, wie es ihre Art war, wissen.

„Weil ich es mit dir, meiner zukünftigen Braut genießen darf, deshalb.

Und diesen Abend werde ich mir von nichts und niemandem nehmen lassen.“

Damit hauchte er ihr noch einen letzten sanften Kuss auf, ehe sie sich auf den Weg machten.«
 

»

Während sich im Dorf unter den Blättern allmählich alles zum Guten wendete, erging es Itachi und mir ziemlich schlecht.

Wobei ich noch recht wenig Grund hatte mich zu beschweren. Die schwerste Last die auf meinen Schultern ruhte war jene, machtlos zu sein.

Es gab nichts was ich tun konnte. Zumindest nichts, das gut für uns war.

Selbst an eine Wand gekettet war ich meinem Partner noch im Weg, weil er sich meinetwegen in seinen Attacken zurückhalten musste.

Meine Angst und mein Selbstzweifel fraßen mich innerlich auf und wurden nur von einer kochenden Wut in der Waage gehalten.

[Verdammt Itachi…du weißt dass es nur einen Weg gibt…bitte mach dem Kerl endlich ein Ende.]

Durch den Umstand, dass ich zum Nichtstun verurteilt war bot sich mir ungewollt die Gelegenheit ein wenig nachzudenken. Und ich war tatsächlich auf eine Möglichkeit gestoßen mit der der junge Uchiha das Blatt noch wenden konnte.

Er besaß nämlich eine Waffe, die Orochimaru mehr als alles andere auf der Welt fürchtete, das Sharingan.

Es war seine einzige Chance, doch wie sollte ich es ihm sagen? Und hatte er es nicht schon längst selbst erkannt? Wenn ja, warum benutzte er es dann nicht?

Es war mir unbegreiflich.

Hätte ich etwas mehr nachgedacht anstatt mich derart darauf einzuschießen wäre mir vielleicht in den Sinn gekommen, dass ihm schlichtweg die Energie dazu fehlte.

[Haben seine Kämpfe ihn denn so viel Chakra gekostet?]

Natürlich hatten sie das, doch normalerweise wäre noch genügend übrig gewesen um sich einen kleinen Vorteil mit seinem Bluterbe zu erspielen.

Es half alles nichts. Ich musste ruhiger werden.

Seufzend schloss ich die Augen und versuchte mich auf das wesentliche zu konzentrieren.

[Du musst ihm helfen. Egal wie. Komm schon streng dich an dir muss einfach etwas einfallen.]

Nun eine plötzliche Erleuchtung hatte ich nicht, doch zumindest waren meine Emotionen wieder halbwegs unter Kontrolle. Dieser Umstand lies auch meine zuvor getrübten Sinne wieder schärfer werden. Und das war genau das was nötig gewesen war.

Durch meinen unbändigen Zorn war es mir zuweilen entgangen, doch jetzt spürte ich es ganz deutlich. Viel eher, ich sah es vor meinem inneren Auge.

Es war das Schwert. Das Dämonenschwert Samonji entzog Itachi seine Kraft.

Natürlich, wie konnte ich so blind gewesen sein? Es wäre schon regelrecht vermessen gewesen zu glauben, dass diese hinterhältigen Schlangen ihm ihre Kraft umsonst leihen würden. Als ich das Schwert benutzte war davon nichts zu spüren, doch ich hatte auch einen wesentlich höheren Preis dafür gezahlt.

Ich musste eingreifen, so konnte das nicht weitergehen.

„Itachi! Wirf das Schwert weg!“

Im Gegensatz zu mir hatte er keine Zeit sich zu unterhalten, doch sein Blick sagte eindeutig „Bist du verrückt geworden?“

Ich wusste dass es verrückt war, doch zum ersten Mal seit langem hatte ich das Gefühl genau zu wissen was ich tun musste.

„Itachi ich bitte dich, vertrau mir und wirf es weg.“

Es dauerte noch einen Moment. Sekunden in denen ich das Gefühl hatte vor Anspannung zu sterben.

Doch dann geschah es. Mit aller Kraft packte er das Schwert und schleuderte es wie ein riesiges Kunai auf Orochimaru, welcher es elegant fing.

Ich konnte Itachis Reaktion ansehen wie begeistert er von dieser Wendung war, aber in meinen Augen gab es keinen Grund zur Sorge. Binnen kürzester Zeit wurden seine Bewegungen fließender, seine Angriffe härter. Sein Kontrahent hingegen wurde langsamer, plumper.

Es hatte funktioniert. Und mit der Zeit bemerkte auch der Uchihaerbe was passiert war.

Er schenkte mir ein dankbares Lächeln und ging nun endlich wieder zur Offensive über.

Ich hoffte nur er würde nicht zu übermütig werden. Samonji war ein gefährlicher Gegner, aber zum Glück für uns gleich in mehrfacher Hinsicht ein zweischneidiges Schwert.

Je länger es dauerte, desto mehr von seinen verbleibenden Chakrareserven konnte mein Partner mobilisieren und letztendlich das Sharingan hervorrufen.

Von da an ging alles sehr schnell. Beide Kämpfer verausgabten sich bis aufs letzte.

Itachi musste auf eine Technik zurückgreifen die ich noch nie zuvor gesehen hatte, Amaterasu. Eine schwarze Flamme die alles zu zerfressen schien was sie berührte.

Sie behinderten meine Sicht und für einen kurzen Moment befürchtete ich sie würden auch auf mich übergreifen, doch dem war nicht so.

Ihr Beschwörer hatte sie gut im Griff. Ein lauter, klagender Schrei seitens Orochimaru bestätigte mir das.

„Ihr Narren…das werdet ihr mir büßen. Glaubt ja nicht dass ihr hier lebend rauskommt. Diese Höhle wird euer Grab sein.“

Das waren die letzten Worte des legendären San-nin.

Es war endlich vorbei. Itachi hatte gesiegt.«
 

»

So etwas wie das hier hatte Asuka noch nie gesehen. Zwar gab es in unserer Welt auch schöne Feste, doch dieses Meer aus bunten Lampions und leuchtenden Kerzen war einfach atemberaubend. Ein Stand reihte sich an den nächsten und Gerüche der köstlichsten Speisen erfüllten die Luft.

Ich kann mir lebhaft vorstellen wie die Augen meiner Freundin vor Erstaunen und kindlicher Freude überquollen, als sie nach und nach die kleinen Überraschungen, die dieses Festival für sie bereithielt entdeckte.

Es war wirklich ein traumhafter Abend. Sternenklar und angenehm warm. Eine typische Sommernacht in Konoha eben.

Eine Nacht die die Dichter dieser Welt zur Genüge beschrieben haben.

Und sie haben mit keinem Wort gelogen.

Die beiden Verliebten schlenderten gemütlich durch die schmalen Gassen und genossen ihre Zweisamkeit. Was um sie herum geschah zählte für sie nicht.

Das einzige was wichtig war, waren sie beide.

Bis spät in die Nacht blieben unsere Turteltäubchen dort, ehe sie sich dazu überwinden konnten nach Hause zu gehen.

Die Wohnung sah immer noch so aus wie Asuka sie am späten Nachmittag betreten hatte.

Der aromatische Geruch der Rosen lag in der Luft und die Stimmung war wunderbar ausgelassen.

Es hatte zuvor vermutlich keinen Tag gegeben an dem sie sich nur mit Worten so nah gestanden hatten. Gott und die Welt waren ihre Themen. Nichts war zu dumm um nicht angesprochen zu werden. Doch je später der Abend wurde, desto weniger wurden die Worte, bis sie bald ganz still waren.

Alle Scheu der Welt war von ihnen abgefallen. Sie sehnten sich nacheinander, das war in jedem Blick der zwischen ihnen fiel zu spüren.

Entspannt sanken die Beiden auf das weiche Bett und kuschelten sich unschuldig aneinander. Die Arme eng um den jeweils anderen geschlungen.

Doch dabei blieb es nicht. Es war nur eine Frage der Zeit bis ihre Finger begannen sich selbständig zu machen und den Körper des anderen vorsichtig zu erkunden.

Aufrichtige Neugierde flackerte in Kakashis Augen, als er ihre zarte Gestallt mit allen Sinnen zu erfassen versuchte.

Zunächst nur die groben Konturen. Der Nacken, die Schultern, die schmale Taille und die weiche Wölbung ihrer Hüften.

Der seidige Stoff floss wie Wasser über ihren Körper und machte das ganze Spiel noch interessanter.

Eine seichte Gänsehaut breitete sich über Asukas Körper aus, obwohl er sie nur hauchzart berührt hatte. Doch das hielt sie nicht davon ab ihr Gegenüber gleichfalls in Augenschein zu nehmen.

Noch ein wenig unbeholfen lies sie ihre Hände über seine starke Brust wandern und ertastete sich Stück für Stück die Muskeln die unter dem blauen Kimono versteckt waren. Nicht nur auf seiner Brust, auch an seinem Bauch, seinem Rücken.

Es war ein aufregendes Gefühl all das zu tun. Es fühlte sich verboten gut an.

Neugierig geworden stahlen sie sich heiße Küsse die immer fordernder wurden.

Die Hitze der Kerzenflammen breitete sich wie ein Feuer in ihren Körpern aus und es wurde ihnen bald zu warm.

Noch ein wenig zurückhaltend begann meine Freundin damit an der Kordel zu spielen, die Kakashis Obi hielt. Doch die Nervosität die sie ergriffen hatte erschwerte ihr dieses Unterfangen zusehends.

Mit einem gütigen Lächeln auf den Lippen half der Ältere ihr bereitwillig und löste den Knoten gerade so weit, dass sie ihn von selbst lösen konnte.

Stolz auf sich und ihr Werk funkelten ihn ihre Augen schelmisch an. Sie wirkten schon beinahe herausfordernd.

Und wie wir wissen ist der Jo-nin kein Mann, der eine verlockende Herausforderung ausschlägt.

Sanft aber bestimmt komplementierte er das Mädchen unter sich in die Kissen und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf, der ihr die Knie weichwerden liesen.

Dadurch abgelenkt bemerkte sie nicht, wie der Ältere ihr flink die Kordel öffnete und den Obi genüsslich entfernte.

Erst als sie spürte, dass der Kimono drohte ihr über die Schultern zu rutschen erkannte sie was passiert war.

„Das war gemein. Solche Tricks sind unfair.“

Murrte sie verlegen und zurrte den Stoff wieder fest.

„Was für Tricks denn? Soll ich lieber aufhören?“

Zuckersüß und sich keiner Schuld bewusst grinste er sie an. Doch der ernste Ausdruck seiner Augen verriet, dass er jederzeit aufhören würde wenn sie das so wollte.

„S-schon gut…ich wollt‘s dir nur mal gesagt haben.“

Nuschelte sie leicht rot im Gesicht.

Merklich entspannt darüber, dass das nun geklärt war lies sie sich wieder in die Kissen sinken und beobachtete mit Argusaugen was ihr Geliebter als nächstes tun würde.

Eigentlich hatte sie erwartet, dass er jetzt dort fortfahren würde wo er aufgehört hatte, doch dem war nicht so.

Zu ihrer Überraschung ergriff er eine ihrer Hände und führte sie an seinen Obi.

Asuka wusste was er ihr damit sagen wollte, doch so recht trauen wollte sie sich noch nicht. Am Ende siegte aber doch die Neugier und sie zog behutsam an dem gürtelartigen Gebilde. Sofort konnte sie sehen wie der Kimono sich lockerte und den Blick auf Kakashis blasses Schlüsselbein freigab.

Ohne weiter über ihre Handlungen nachzudenken streifte sie den störenden Stoff über seine Schultern und ertastete mit ihren Fingerspitzen vorsichtig die empfindliche Haut ihres Gegenübers. Leichte Schauer liefen dem Älteren über den Rücken, als er die verspielten Lippen seiner Verlobten an seinem Hals spürte, wie diese sich langsam einen Weg bis hinunter zu seinem Schlüsselbein küssten.

Diese Berührungen hinterließen ein angenehmes Prickeln, sowohl auf seiner Haut als auch auf ihren Lippen.

Unaufhaltsam erkundete sie jedes Bisschen des trainierten Körpers, den die blaue Seide preisgab. Eine lange Weile lies Kakashi sich das gefallen, doch dann wurde auch seine Begierde, das Geschöpf neben ihm zu berühren zu groß.

Wie schon zuvor drückte er sie in die Kissen und betrachtete sie eine Weile.

Der Haarkamm hatte sich bereits vor geraumer Zeit gelöst und ihre langen Locken hingen ihr über die Schultern und umrahmten ihr verträumtes Gesicht.

Mit einem verliebten Lächeln auf den Zügen küsste er ihre Wange, ihren Mund und schließlich die zarte Haut an ihrem Hals, an welcher er ein wenig knabberte.

Ein leises Schnurren verließ ihre Kehle und sie schloss genießerisch die Augen.

Er lies ihr noch einen Augenblick, sich an seine Berührungen zu gewöhnen und setzte seinen Weg dann fort.

Seine geübten, schlanken Finger öffneten behutsam ihr Gewand und legten damit ihren gesamten Körper frei. Nur noch zwei winzige Stoffreste versperrten dem Jo-nin die Sicht. Doch er hatte nicht vor sich drängen zu lassen.

Viel lieber machte er sich daran Asukas Verlangen nachzukommen und sie weiter zu streicheln und zu liebkosen.

So ging das noch eine Weile weiter.

Es war ein Spiel mit sich ständig tauschenden Rollen. Immer wieder wechselten sie die Positionen um mehr von dem zu bekommen, was der andere nur so sparsam preisgab.

Küsse voller Begierde und Verlangen mischten sich unter die immer fordernder werdenden Berührungen.

Als sie sich schließlich von all ihrer Kleidung befreit hatten kündigte der Morgen sich schon mit einem stahlgrauen Himmel an.

Eng aneinander geschlungen lagen sie beisammen und verwöhnten sich, sofern diese Lage es zu lies.

Die leicht rauen Finger Kakashis umspielten sanft ihre Brüste und zogen kleine Kreise auf ihrem Rücken. Ihr Atem beschleunigte sich zunehmend und ihr lief es heiß und kalt über den Rücken, als eine Welle völlig unbekannter Gefühle über sie hinweg rollte.

Ein zaghaftes Keuchen entwich ihr und sie presste sich unerwartet stärker an den warmen Körper neben ihr. Sie konnte seine angespannten Muskeln deutlich spüren und es gefiel ihr der Grund dafür zu sein. Sämtliche Zurückhaltung fiel zunehmend von ihr ab und sie tastete sich in bisher unbeachtete Regionen vor. Leicht zittrig wanderte ihre forschende Hand über die schmalen Hüften ihres Partners bis zu seinem Gesäß und weiter hinab über die Rückseite der Oberschenkel.

Ein wohliger Seufzer verließ Kakashis Kehle und ohne Vorwarnung zog er sie ein wenig höher, so dass er ihren Oberkörper mit Küssen bedecken und mit der Spitze seiner Zunge erkunden konnte.

Neckisch umkreiste er ihre Brustwarzen die sich darauf hin verhärteten und sie erneut auf keuchen liesen. Ohne dass es ihr wirklich bewusst gewesen wäre zog Asuka ihr Knie ein Stück weit an und drängte es damit unweigerlich in den Schritt des Mannes neben ihr.

Diesmal konnte er ein verhaltenes Stöhnen nicht zurückhalten. Dafür war diese unschuldige Berührung viel zu intensiv gewesen.

Durch diese Reaktion ermutigt kuschelte sie sich noch näher an den Jo-in und rieb ihren Oberschenkel hauchzart an seiner Erregung.

Die Laute die sie ihm damit entlockte gefielen ihr und reizten sie gerade zu weiter zu machen. Frech wanderte eine ihrer Hände dort hin wo bis eben noch ihr Bein zu Gange war und ergriff das steife Glied ihres Verlobten.

Sie konnte die Hitze regelrecht spüren die darin pulsierte und es steigerte ihr eigenes Verlangen, endlich den letzten Schritt zu gehen, ins Unermessliche.

Auch Kakashi erging es nicht anders. Dieser zarte, schlanke Körper unter ihm brachte ihn förmlich um den Verstand. Als ihre Blicke sich trafen lag in beiden nur noch der Wunsch nach Vereinigung.

Asuka wollte es, daran gab es keinen Zweifel und selbst wenn er gewollt hätte, Kakashi wusste dass es auch für ihn kein Zurück mehr gab.

Zittrig vor Lust spreizte er ihre Schenkel und drang behutsam in sie ein.

Erschrocken über dieses befremdliche Gefühl hielt sie einen Moment die Luft an, entspannte sich aber sehr schnell wieder, als sie spürte wie gut es sich anfühlte.

Sich langsam vortastend bewegte sie ihr Becken gegen den Älteren und genoss die Schauer die es ihr durch alle Glieder jagte, wenn er sie tief in ihrem Innern berührte. Auch der Jo-nin genoss das Zusammenspiel ihrer Körper und die Leidenschaft die von Asuka auf ihn überzugreifen schien.

Die anfängliche Zurückhaltung auf beiden Seiten wich sehr schnell einem schnellen Rhythmus, dem sich ihre Körper bedingungslos hingaben.

Erst als die Sonne bereits ihre ersten Strahlen auf die noch schlafende Welt entsendete beendeten sie ihr Liebesspiel und blieben reglos nebeneinander liegen.

Eine kühle Brise wehte über ihre verschwitzten Leiber und kühlte die erhitzte Haut langsam ab.

Zufrieden und müde kuschelten sich die beiden aneinander und schliefen bald darauf ein.«
 

»

Es war endlich überstanden. Der endlose Kampf gegen Orochimaru und seine Handlanger ware vorbei.

Zerkratzt und völlig ausgepowert kam Itachi zu mir herüber und befreite mich mit ein paar Schlägen von meinen Ketten.

Noch etwas wackelig auf den Beinen wankte ich in seine Arme, die mich auch so gleich fest umschlossen und an eine starke Brust pressten.

Ich kann gar nicht beschreiben wie gut mir das tat. Nach allem was wir ausgestanden hatten war dieses stumme beisammen sein einfach herrlich.

Ich hätte vermutlich ewig so stehen bleiben können, wenn die Erde unter unseren Füßen nicht plötzlich angefangen hätte zu beben.

„Was ist das?“

Fragte ich erschrocken und sah mich um. Der Eingang zu diesem Raum war eingestürzt. Weitere kurze Beben folgten und kleinere Explosionen waren über das ganze unterirdische Terrain zu hören.

„Das meinte er also damit, als er sagte diese Kammer würde unser Grab werden.“

Stellte mein Begleiter mit heiserer Stimme fest.

„Es sieht ganz danach aus.“

Ich wusste nicht was ich darauf hätte sagen sollen. Wir waren erschöpft, eine Flucht zu versuchen wäre sinnlos gewesen, das wussten wir beide.

Wir hatten aufgegeben, selbst ohne dass wir es aussprachen war es nicht zu übersehen.

Müde liesen wir uns auf dem Boden nieder und lehnten uns Schulter an Schulter gegen die raue Felswand.

„Es tut mir leid dass es so gekommen ist.“

Sagte er nach einer Weile traurig und sah mich dabei mit einem undefinierbaren Blick an.

„Ich wollte nur dass du glücklich bist. Aber ich hab alles vermasselt. Bitte vergib mir.“

Der Stich den ich in diesem Moment in meinem Herzen spürte war stärker als alles was ich bisher erlebt hatte. Ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen.

„Da gibt es nichts zu vergeben.“

Ich versuchte so aufmunternd zu Lächeln wie ich konnte, doch angesichts unserer Situation war das gar nicht einfach.

Einige Augenblicke vergingen ohne dass etwas passierte. Itachi sah mich nur weiterhin mit diesem undefinierbaren Blick an.

Dann, ohne dass ich auch nur im Geringsten damit gerechnet hätte, lag ich erneut in seinen Armen unsere Lippen pressten sich fest aneinander.

„Hikari ich liebe dich. Ich weiß ich bin ein Trottel und habe es mir selbst zuzuschreiben was passiert ist aber…ich könnte es nicht ertragen von dieser Welt zu gehen ohne es dir gesagt zu haben.“

Unter diesen Worten, die sich für mich wie die reinste Melodie anhörten, hätte ich beinahe sogar verdrängen können, dass der erste Teil der Höhle bereits einstürzte.

„Es war nie meine Absicht dich unglücklich zu machen das musst du mir glauben. Ich…ich war so dumm. Aber ich konnte doch nicht zulassen dass mein Vater dir etwas antut. Ich wollte mich zurücknehmen aber…ach es ist einfach alles schief gegangen…“

Der verzweifelte Ton in seiner sich überschlagenden Stimme entlockte mir ein warmes Lachen.

„Du Dummkopf. Halt einfach den Mund ok?“

Flüsterte ich ihm sanft ins Ohr und küsste ihn erneut.

„Ich habe dich die ganze Zeit geliebt du blinder Volltrottel.“

Tränen der Erleichterung, aber auch der Trauer rollten über unsere Wangen. Fast die ganze Kammer war bereits eingestürzt. Nur ein winziger Teil war noch in Takt, doch die ersten Brocken lösten sich bereits über unseren Köpfen.

Eng aneinander geschlungen saßen wir beisammen und küssten uns.

Die salzigen Tropfen die unsere Gesichter herab perlten vermischten sich und wir lösten unsere Lippen nur noch ein letztes Mal voneinander.

„Wir werden uns wiedersehen. Und dann…“

Sanft legte ich meine Hand auf seine Wange.

„Shhh…Ich weiß. Ich liebe dich Itachi.“

Gemeinsam mit meinen Worten war die letzte Explosion zu hören und um uns herum wurde alles schwarz.«

Ende gut Alles gut?

Hallo alle zusammen.^^

Nachdem ihr wiedermal schier endlos gewartet habt ist es nun endlcih soweit.

Das letzte Kapitel von Busfahrt mit Folgen ist da.

Ich hoffe es wird euch gefallen. Genauso wie der Epilog den ich in den nächsten 1 bis 2 Wochen hinzufügen werde.

Ich wüsche euch viel Spaß.^^
 

»

Es dauerte viele Stunden bis ich wieder zu mir kam. Es fühlte sich an als hätte ich ganze Jahre in diesem Krankenbett verbracht^, als ich zum ersten Mal die Augen öffnete.

Mein Blick war verklärt, nur ein undeutliches Stimmengewirr war zu hören.

„Wo…bin ich?“

Fragte ich mit kratziger Stimme. Vermutlich hatte ich sie lange nicht benutzt.

Mit einem Mal hatte ich alle Aufmerksamkeit. Das konnte ich zwar an den verschwommenen Schemen kaum ausmachen, doch die plötzlich eintretende Stille verriet es mir.

„Bin ich…tot?“

Fragte ich nach einer Weile. Doch noch ehe ich eine Antwort bekam wurde mir mit einem Mal die Luft abgedrückt.

Zunächst dachte ich es wäre ein Angriff, doch dann erkannte ich eine Umarmung.

Asuka war von ihrem Platz gesprungen und hatte mich in ihre Arme geschlossen.

„Du…erdrückst…mich.“

Keuchte ich, woraufhin sie mich sofort erschrocken los lies.

„Tut mir leid.“

Konnte ich ihre tränenerstickte Stimme hören.

„Ich bin nur so froh…so froh dass du lebst.“

Schluchzte sie herzzerreisend, woraufhin sich ein weiterer Schatten aus der grauen Masse erhob und zu ihr ging.

Das konnte nur Kakashi sein, ganz sicher.

Aber…hieß das, dass ich überlebt hatte?

Darüber war ich mir noch nicht ganz im Klaren.

Doch nachdem etwa eine Stunde vergangen war und ich wieder alles erkennen konnte wusste ich, dass ich tatsächlich am Leben war.

Mein Blick schweifte durch die immer noch verstummte Runde.

Da waren Mitsuki und Neji, Kakashi und Asuka. Sogar Sasuke war gekommen und von Mimi-chan wusste ich dass auch Akio und Shisui zuvor dagewesen waren.

Es freute mich dass alle dermaßen besorgt um mich waren und ich begann zu weinen.

So etwas hatte ich noch nie erlebt. Mein ganzer Körper fühlte sich an als wäre er zerschmettert worden.

Ein paar Bilder schossen durch meine Kopf.

[Die Höhle…sie ist eingestürzt.]

Ohne darüber nachzudenken schlug ich mir die Hände vors Gesicht. Ich wollte nicht daran erinnert werden. An das was passiert war, wen ich dort unten verloren hatte.

Ich begann noch erbärmlicher zu weinen und zu schluchzen.

Erst als ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte begannen die anderen vereinzelt mir zu berichten was geschehen war.

Natürlich nur in kleinen Brocken, soweit ich es verkraftete.

Ich erfuhr nun, dass Sasuke nach dem Tod von Orochimaru von seinem Fluch befreit wurde und Kabuto niedergeschlagen hatte.

Als die Höhle schließlich einstürzte versuchte er zunächst uns alleine rauszuziehen, doch das musste er wohl bald aufgeben.

Deshalb rannte er ins Dorf zurück um Hilfe zu holen.

Erst jetzt erkannte ich dass auch Sasuke einbandagiert war. Zwar nicht so sehr wie ich, denn ich fühlte mich wie eine lebendige Mumie, aber doch erheblich.

Auch den anderen die an diesem Abenteuer beteiligt gewesen waren sah man die Spuren des Kampfes an.

Aus purem Protest hatte ich allen verboten mir mein Gesicht im Spiegel zu zeigen.

Wer hätte gedacht dass ich derart eitel war? Vielleicht war es aber auch nur die Angst davor völlig entstellt zu sein.

Die Unterhaltungen tröpfelten so dahin und ich war bald zu müde um zuzuhören.

Mein sehnlichster Wunsch wäre es gewesen zu erfahren was mit Itachi geschehen war, doch da niemand etwas zu mir sagte beschlich mich eine dunkle Vorahnung.

Die Ungewissheit machte mich fast wahnsinnig, aber die Angst davor nachzufragen war noch weit schlimmer.

Also beließ ich es dabei.

Bevor mir nun endgültig die Augen zufielen ließen mich die anderen alleine und verließen das Zimmer.

Kaum waren sie draußen viel ich auch schon wieder in einen tiefen, traumlosen Schlaf.«
 

»

Auch die nächsten zwei Wochen verliefen nach diesem Schema.

Sobald ich wach wurde saß jemand an meiner Seite um über mich zu wachen und auf dem Laufenden zu halten.

Einige Anbukollegen kamen vorbei, was mich sehr überraschte, und sogar Mikoto besuchte mich in meinem kühlen Zimmer.

Sie sah ziemlich fertig aus, freute sich aber aufrichtig dass es mir gut ging. Ich traute mich nicht sie nach ihrem ältesten Sohn zu fragen, da ich befürchtete dieser zierlichen blassen Frau damit das Herz aus der Brust zu reißen.

Und so zogen die Tage weiter ins Land.

Meine Besucher kamen und gingen. Ich war fast nie allein, außer in der Nacht.

Doch diese wenigen Stunden reichten um mir den Kopf über das Mögliche und unmögliche zu zerbrechen.

Nacht für Nacht schickte ich meine Gedanken auf eine unheimliche Reise in meine Vergangenheit.

Ich sah Sasuke im Gang stehen und davongehen. Unfähig zu handeln blieb ich zurück, nur um zu erfahren dass ich vielleicht seinen Untergang besiegelt hatte.

Danach rannte ich mit Akio, später mit Itachi durch den Wald.

Wir waren verletzt und meine Seele brannte wie ein unbändiges Feuer.

Ich hatte Schmerzen wenn ich mich daran erinnerte, weshalb ich die ersten Tage stets an dieser Stelle meinen Gedankenspaziergang abbrach.

Aber nun zwang ich mich weiterzugehen. Was mir zunächst gar nicht auffiel, erst als ich den Weg ein paar Mal gegangen war ist, dass ich mich von nun an selbst sah.

Wie eine außenstehende Person.

Und ich muss mir eingestehen, dass ich mir selbst unheimlich war.

Einmal wand mein Alter Ego den Blick in meine Richtung, so dass mir beinahe das Blut in den Adern gefroren wäre.

Von diesem Zeitpunkt aus, verbot ich mich selbst dieses seltsame Spiel weiterzutreiben.

Doch irgendwann übermannte mich die Neugier und ich begann das Martyrium von vorne.

Immer und immer wieder ging ich denselben Weg, bis ich irgendwann die Höhle des Schicksals erreicht hatte.

Eine eisige Kälte umfing mich, sowohl körperlich als auch geistig.

Der ganze tragische Kampf zwischen Itachi, Sasuke und Orochimaru spielte sich erneut vor meinem inneren Auge ab.

Schließlich blieb das Ende wie ich es kannte und der Teil der bisher dunkel in meinen Erinnerungen gewesen war wurde klar und deutlich.

Itachi und ich saßen auf dem Boden, eng aneinandergeschmiegt hielten wir uns in den Armen und warteten auf unser Ende.

Dich war das wirklich unser Ende?

Ich spürte ein Beben und die Wände erzitterten das letzte Mal.

Dann stürzte die Decke ein und versperrte meinen Blick. Das nächste was ich sah war endlose Dunkelheit durch die ich wie ein Wanderer in der Wüste irrte, bis ich endlich das Licht sah.

Laute, aufgeregte Stimmen waren zu hören und jemand zog mich aus einer engen erdrückenden Spalte.

Befreit atmete die blasse blutüberströmte Person, von der ich glaubte dass sie ich war, auf.

Das war es also. Resignierend kehrte ich in mein Krankenzimmer zurück.

Er war nicht da gewesen. Hatten sie denn wirklich nur mich retten können?

Heiße Tränen rannen über mein Gesicht und verliefen spurlos in den Bandagen.

Es fühlte sich an als würde mein Herz verbluten. Wenn es wirklich so war, dann wollte ich nicht mehr leben.«
 

»

Die Zeit plätscherte dahin wie ein versiegender Strom. Ich wollte nicht Essen und Wasser nahm ich nur wenn mir die anderen keine Wahl liesen.

Das alles war bedeutungslos für mich, auch wenn es mir Leid tat meine Freunde traurig zu machen und ihnen Sorgen zu bereiten.

Einen anderen Weg sah ich einfach nicht es zu beenden, denn mich zu verletzen war in einem Krankenhauszimmer nicht so einfach. Außerdem glaube ich hätte mir zu dem Zeitpunkt noch der Mut gefehlt.

Eines Tages saß ich auf dem Fensterbrett neben meinem Bett, auf das ich mich mühsam gezogen hatte.

Asuka hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen als sie mich sah und schneller als ich bis drei zählen konnte lag ich wieder in meinem Bett.

„Bist du verrückt geworden? Was wenn du das Gleichgewicht verloren hättest und gefallen wärst?“

Brauste sie ungehalten los.

„Tut mir leid.“

Nuschelte ich in meinen imaginären Bart und sah zur Seite.

„Das ist es ja. Es tut dir eben nicht leid. Glaubst du nicht ich sehe nicht was mit dir los ist? Du hast dich doch schon selbst aufgegeben und es ist dir egal ob wir uns Sorgen um dich machen.“

Sie hatte recht. Auch wenn ich es nicht so krass ausgedrückt hätte.

Als ich keine Anstalten machte ihr darauf eine Antwort zu geben lies sie sich seufzend auf einen Stuhl neben meiner Ruhestätte nieder.

Ich betrachtete sie eine Weile aufmerksam und zum ersten Mal fiel mir der glänzende Ring an ihrem Finger auf.

„Ein schönes Stück. Wo hast du den her?“

Fragte ich wenig interessiert, aber ehrlich bemüht eine Unterhaltung zu starten.

Unerwarteter Weise trat ein geheimnisvolles Lächeln auf ihre Züge.

„Von Kakashi…er…wir sind verlobt.“

Gestand sie kleinlaut mit einem zarten Rotschimmer auf den Wangen.

Ich konnte das gehörte zunächst nicht recht begreifen, doch als es endlich auch bis in meine letzte Gehirnzelle vorgedrungen war musste ich zum ersten Mal seit Wochen lächeln.

„Das ist ja wunderbar. Ich freue mich so für dich.“

Ich meinte es ernst, und hoffte dass meine beste Freundin das auch erkennen würde.

„D-danke…wir…wir haben auch schon einen Termin für unsere Hochzeit…Du bist natürlich eingeladen. Ich brauche ja eine Brautjungfer.“

Sagte sie scheu, als hätte sie Angst ich würde ihr diese Bitte im nächsten Augenblick um die Ohren schlagen.

Doch nichts dergleichen geschah.

„Natürlich werde ich deine Brautjungfer. Wer wäre denn auch sonst für den Job geeignet?“

Hab ich zu ihrer und meiner Überraschung kess zurück.

Diese Nachricht hatte meine Lebensgeister wieder geweckt.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie gab sie mir das Gefühl das Leben würde weiter gehen. Und wenn es schon nicht mein eigenes war, dann wenigstens ihres.

Von diesem Tag an ging meine Genesung wesentlich schneller voran und ich konnte bald wieder laufen und vernünftig essen.

Auch interessierte ich mich wieder für diverse Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch.

Kurz gesagt, es ging mir besser.

An meinem Tagesablauf änderte sich nicht grundlegend etwas.

Wann immer sie konnte saß Asuka an meiner Seite, häufig flankiert von ihrem Verlobten.

Auch an jenem Abend saßen wir beisammen und unterhielten uns angeregt über die Hochzeit, obwohl sie erst im Winter stattfinden sollte.

„Ich kann es kaum mehr erwarten. Ist das zu fassen? Ich hätte nie gedacht dass ich mal so ein verrücktes Frauchen werde dass seine Hochzeit durchplant wie einen militärischen Schachzug.“

Plapperte sie munter drauflos.

„Itachi hat mir schon den Mund verboten wenn ich darüber reden will. Er sagt meine übertriebene Fröhlichkeit macht ihn krank. Nicht gerade nett, aber naja. Er ist ja erst vor ein paar Tagen aus dem Koma aufgewacht, da nehm ich ihm das nicht übel.“

Während meine Freundin diesen Schwall an Worten geradezu aussprudelte hatte ich gerade das Wasserglas zur Hand genommen, welches mir im nächsten Moment wieder aus den Händen glitt und klirrend zu Boden ging.

„Itachi…lebt…er…er ist hier?“

Hauchte ich kaum hörbar. Der Schock stand mir ins Gesicht geschrieben, ebenso wie Asuka als sie die Bedeutung meiner Worte endlich begriff.

„Oh mein Gott…heißt das…du wusstest es nicht? Hat es dir denn niemand erzählt? Um Himmels Willen, es tut mir so leid. Wenn ich das gewusst hätte, oh verdammt Hikari es tut mir so entsetzlich leid. Er liegt im Nebenzimmer und…und denkt vermutlich du wärst tot…“

Stellte sie mit bebender Stimme fest.

Mich interessierte das schon lange nicht mehr.

Noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte war ich auch schon aufgesprungen und zum Nebenzimmer gerannt.«
 

»

Mit zitternden Händen und bebenden Knien stand ich vor der Tür und öffnete sie ein Stück.

„Itachi…ich..ich bin es.“

Noch ehe ich die Tür weiter als ein paar Zentimeter geöffnet hatte spürte ich eine starke Erschütterung und hörte ein lautes Klirren und scheppern.

Der junge Uchiha hatte offenbar eine Vase gegen die Tür geworfen.

„Verschwinde endlich. Du bist echt das letzte was ich jetzt sehen will. Wie kannst du es dich überhaupt wagen hier aufzutauchen? Ich wünschte du wärst nie hierher gekommen.“

Besagte Worte klangen so kalt und hart, dass ich das Gefühl hatte sie würden mir das Herz zerfetzen.

Ich konnte es nicht glauben. Was hatte ich denn falsch gemacht? Waren seine Worte unten in der Höhle nur leeres Gerede gewesen das er im Augenblick seines Todes zusammengestammelt hatte?

Ein trockenes Schluchzen entwich meiner Kehle. Ich schlug die Tür wieder zu und rannte so schnell mich meine Füße trugen davon.«
 

»

Wenige Minuten zuvor:

Völlig fertig lag Itachi in seinem Bett und starrte gedankenverloren an die Decke.

Ähnlich wie ich hatte auch der junge Uchiha den Lebenswillen beinahe verloren und alles um ihn herum war öd und leer.

Ein leichtes Klopfen war an seiner Tür zu hören doch er ignorierte es.

Im Moment wollte er einfach niemanden sehen, doch scheinbar schien sich sein Besuch nur wenig daran zu stören.

Fröhlich und mit einem Zahnpasta lächeln bewaffnet kam Kikyo herein geschwebt.

„Oh du bist wach. Wie geht es dir heute? Siehst ja immer noch ein bisschen blass aus.“

Flötete sie auf die ihr typische Art und Weise die ich schnell hassen gelernt hatte.

Auch der Angesprochene schien wenig begeistert von seinem ungebetenen Gast zu sein.

„Was willst du? Siehst du nicht dass ich auf deine Gesellschaft verzichten kann?“

Knurrte er sie schon regelrecht an.

„Aber Ita-Spatzi? Warum bist du denn so gemein zu mir? So redet man doch nicht mit seiner Verlobten.“

Meinte sie zuckersüß und setzte einen kindischen Schmollmund auf der wohl süß wirken sollte.

Dumm nur dass das bei ihrem „Verlobten“ so gar nicht zu ziehen schien.

„Ich meine du solltest froh sein dass alles so gut ausgegangen ist. Sasuke geht es gut, Orochimaru ist tot und du wirst bald wieder gesund. Besser hätte es doch gar nicht laufen können. Keine wichtigen Verluste.“

Fügte sie noch unbedacht an.

Das brachte das Fass endgültig zum überlaufen.

Schneller als Kikyo es hätte bemerken können war auch schon eine Vase knapp an ihrem Kopf vorbeigezischt und an der Tür zerbrochen.

„Verschwinde endlich. Du bist echt das letzte was ich jetzt sehen will. Wie kannst du es dich überhaupt wagen hier aufzutauchen? Ich wünschte du wärst nie hierher gekommen.“

Schrie Itachi wütend. Eine kurze Pause trat ein.

„Wie kannst du nur so achtlos darüber reden? Du tust geradeso als wäre ein Menschenleben kein Verlust.“

Hauchte der Ältere bitter.

„Ich habe mehr verloren als du es dir in deinem dämlichen Erbsenhirn je vorstellen kannst. So und jetzt geh endlich.“

Meine er hart und kalt wie ich ihn noch niemals erlebt hatte.

Kein Hauch von Leben lag mehr in seinen schönen schwarzen Augen.

Die einst so glanzvollen Seen voller Gefühle waren verblasst. Trüb geworden wie eine Perle die man zu oft angefasst hatte.

Von alledem hatte ich natürlich nichts mehr mitbekommen.

In dem Moment in dem Kikyo aus dem Zimmer trat war ich schon längst vom Krankenhaus Gelände geflohen, Kakashi direkt in die Arme.

Als er erkannte dass ich weinte hielt er mich fest und wollte mich zur Rede stellen, doch ich entwand mich seinem Griff und rannte weiter.

„Hikari warte…Wo willst du hin?“

Rief er mir nach.

„Egal…nur weg von hier….und von ihm.“

Schluchzte ich erstickt und rannte einfach weiter. Wohin meine Füße mich trugen wusste ich nicht, und es war mir auch egal.

Doch dem Jo-nin den ich zuvor beinahe umgerannt hatte offensichtlich nicht.

Aus meinen wenigen Worten hatte er sich scheinbar etwas zusammengereimt und stürmte umgehend in Itachis Zimmer.

„Was hast du Idiot jetzt wieder getan?“

Fluchte er etwas ungehalten.

„Nichts. Ich habe dieses dumme Weib nur endlich zur Hölle gejagt so wie ich es von Anfang an hätte tun sollen.“

Gab der Angesprochene kühl zurück.

„Bitte? Sag mal spinnst du jetzt völlig?“

Wütend packte er den Jüngeren am Kragen.

„Lauf ihr sofort nach und entschuldige dich.“

„Warum sollte ich? Und seit wann ergreifst du denn Partei für sie?“

Schnaubte der Uchiha verächtlich.

„Weil du sie liebst und jeder Idiot das weiß? Sag mal kannst du wirklich so blöd sein?“

Fauchte er.

„Ich? Sie lieben? Also ich dachte eigentlich du kennst mich besser Kakashi.“

Höhnte der Uchiha.

„Diese Schnepfe hat mir nie etwas bedeutet. Vom ersten Tag an fand ich sie ätzend und das weißt du ganz genau.“

Ungläubig und wütend zugleich funkelte der Maskierte den Sprecher dieser sinnfreien Worte an.

„Dir muss in der Höhle wohl ein gewaltiger Brocken auf den Kopf gefallen sein, dass du solchen Müll redest. Wenn du in deinem ganzen Leben jemals etwas für jemanden empfunden hast dann für sie.“

Beharrte der Ältere weiter, was den Uchiha gewaltig nervte.

„Ok jetzt reicht es mir aber langsam. Kannst du mir mal erklären warum du mir unbedingt Gefühle für diese unausstehliche Ziege einreden willst?

Es gibt auf der Welt nur ein einziges Mädchen das ich liebe…und das ist in meinen Armen gestorben.“

Murmelte er plötzlich bitter.

„Also hör endlich auf mich mit Kikyo zu nerven und verschwinde.“

Keifte Itachi und lies sein Sharingan aufblitzen.

Einen Moment herrschte Stille in dem kleinen weißen Raum, bis Kakashi das Wort erneut ergriff.

„Was redest du denn da? Hikari lebt. Sie liegt im Zimmer nebenan. Das weißt du doch…oder?“

So langsam keimte ein nagender Zweifel in dem Grauhaarigen. Konnte es tatsächlich sein, dass Itachi es nicht wusste?

Gut er war erst vor wenigen Tagen aufgewacht aber…wer hätte es ihm schon verschwiegen?

[Das kann einfach nicht sein…obwohl…]

Je länger er darüber nachdachte desto offensichtlicher wurde für ihn was passiert sein musste. Scheinbar hatten alle in ihrer blinden Sorge um den Uchihaerben vergessen, oder es nicht für nötig befunden, ihm zu erzählen dass man nicht nur ihn, sondern auch seine Partnerin gerettet hatte.

„Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen? Wenn du mir keine von deinen Weisheiten mehr zu sagen hast dann geh endlich.“

Fluchte er ungehalten. Er wollte endlich alleine sein und weiter seinen Gedanken nachgehen.

„Itachi…du hast wirklich keine Ahnung…nicht wahr?“

„Bitte?“

Murrte Itachi langsam ungehalten.

„Sie lebt. Hikari ist nicht tot. Ich habe sie eben gesehen.“

In diesem Moment wurde das Gesicht des Jüngeren zunächst kreidebleich, dann hellte es sich langsam auf.

„Ist das…wahr? Wenn du lügst dann schwör ich dir bring ich dich um.“

Drohte er ernst.

„Es ist mein voller Ernst. Sie lebt und es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Aber ich glaube du solltest ihr nachgehen…Ich weiß nicht warum, aber irgendwas stimmt nicht.“

Gab er zu bedenken und zog schon eine Hose und ein anderes Hemd für den Angeschlagenen aus dem Schrank.

„Na los, steh auf. Ich weiß doch dass du sie sehen willst. Wenn du dich beeilst kann ich dir den Rücken decken.“

Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen formte der Jo-nin ein Fingerzeichen und verwandelte sich kurzerhand in Itachi.

„Danke…“

Hauchte der Angesprochene noch zwischen Tür und Angel und rannte davon.«
 

»

Ich war wieder fortgerannt. Ich kann gar nicht sagen wie oft ich das nun schon getan hatte. Doch bei keinem Mal fühlte es sich so endgültig an wie bei diesem.

Ich wusste diesmal genau wohin mich meine Füße trugen. Zu eben jenem See an dem ich Itachi die Ohrfeige verpasst hatte.

Es kam mir vor als wäre das schon Jahre her, dabei waren es nur wenige Monate.

Überhaupt fühlte ich mich mittlerweile so heimisch in dieser Welt, dass ich längst keinen Gedanken mehr daran verschwendete in meine Heimat zurückzukehren.

Doch genau das hatte Itachi nun von mir gewollt.

[Geh zurück, dahin wo du hergekommen bist.]

Schallten mir seine Worte durch den Kopf.

[Wenn ich nur wüsste wie.]

Zorn stieg in mir auf. Brennend heiß, so dass er die aufkommenden Tränen scheinbar zum sieden brachte, denn keine einzige fand ihren Weg über meine Wangen.

Als ich endlich an meinem Ziel ankam stieß ich einen markerschütternden Schrei aus, der mir beinahe die Lungen zerriss.

Es war erleichternd. Ich fühlte mich besser. Mein Kopf wurde klarer.

Ich wollte nach Hause. So verzweifelt wie ich es noch nie gewollt hatte.

Doch wie konnte ich das nur tun? Und wie konnte mir dieser See dabei helfen?

Auf all diese Fragen suchte ich eine Antwort, doch es war keine in Sicht.

Anfänglich zumindest.

Verzweifelt schloss ich die Augen und horchte in mich hinein.

Es musste einen Grund geben warum ich mich instinktiv für diesen Ort entschieden hatte.

Und es gab ihn.

Zwei säuselnde Stimmen in meinem Kopf bestätigten es.

[Armes Mädchen. Willst du wieder nach Hause?]

Zischten sie mir heuchelnd zu. Meine Miene versteinerte sich bei dem Gedanken diese widerlichen Kreaturen um Hilfe bitten zu müssen. Doch wie ich es mir bereits gedacht hatte gab es keinen anderen Weg.

Shiroi zögerte auch keine Sekunde damit, mir das unter die Nase zu reiben.

[Haltet die Klappen ihr dreckigen Mistviecher. Habt ihr noch nicht genug Schaden in meinem Leben angerichtet?]

Schrie ich sie beinahe an. Die Wut in mir kehrte zurück.

Genau das was meine Peiniger von mir wollten.

[So ist es gut. Steigere deinen Hass und nähre unsere Macht. So wirst du unbesiegbar werden und wir können uns an deinen Gefühlen laben. Das ist doch was du wolltest. Unsere Macht, gegen deine Seele. Ewiges Unglück in der Einsamkeit. Denn die Spitze, mein Kind, ist einsam.]

Übelkeit stieg in mir auf. Natürlich, wie konnte ich nur so dumm sein? Sie hatten recht.

Von dem Tag an dem ich den Pakt mit ihnen abgeschlossen hatte war es vorherzusehen was geschehen würde.

Sie gaben mir die Kraft weiterzuleben und bereicherten sich im Gegenzug an meinem Leid. Und um diesen Zustand zu erreichen mussten sie mich ins Leid stürzen.

Und ich war ihnen dabei kräftig zur Hand gegangen.

Ich wollte nicht sterben um an Itachis Seite zu sein, doch mein größtes Unglück war es ihn zu verlieren.

Also taten sie alles um ihn von mir zu entfernen.

In dem Moment in dem mich diese Erkenntnis umfing, hätte ich am liebsten die Zeit zurückgedreht und mich lachend für den Tod entschieden.

Doch dazu war es zu spät. Es war gekommen wie es kommen musste, und es war meine eigene Schuld.

Was hatte ich also noch zu verlieren?

[Na schön…bringt mich nach Hause. Und dann könnt ihr mich töten.]

Ich wusste dass ich sterben würde. Gleich ob ich hier blieb oder ging. Doch ich hatte das Gefühl meine Seele könnte eher in Frieden ruhen, wenn ich mein zu Hause ein letztes Mal sah. Vielleicht sogar meine Eltern.

Das Herz wurde mir schwer wenn ich an all den Schmerz dachte den ich ihnen bereitet haben musste.

Ohne weiter nachzudenken lies ich mich von den beiden Schlangen, die wie zwei kaum sichtbare Schatten aus meinem Körper gedrungen waren, auf den See hinausführen.

Schwer zu sagen ob es mein Chakra war, dass mich auf der Wasseroberfläche hielt, oder ihre bedrohliche Macht.

Es war mir auch egal, und ist es noch heute.

Als ich ziemlich mittig im See stand spürte ich plötzlich einen warmen, angenehmen Wind aufkommen.

Er peitschte, trotz seiner Sanftheit mit der ich ihn empfand, das Wasser auf und bildete einen Strudel aus Wasser und Licht.

Was ich im Zentrum dieses Schauspiels sah, erschreckte mich fast zu Tode.

Da lag ich, weiß wie Schnee, umgeben von Schläuchen, in einem Krankenhaus Bett.

Meine Mutter saß stillschweigend an meiner Seite und hielt mir die Hand. Daneben mein Vater und meine Großeltern.

Ich konnte ihre Wärme an meiner eigenen Hand spüren. Erst jetzt merkte ich wie sehr ich diese Frau die ganze Zeit über vermisst hatte.

Ein Schauer durchzog mich als ich weiter sah.

Nur ein Bett weiter lag Asukas lebloser Körper, ebenso weiß und verkabelt wie der meine.

Auch ihre Familie war hier.

Die Züge aller Anwesenden erschienen mir gleich. Von Leid geplagt und unendlich traurig.

Der Schmerz in meiner Brust wurde mir unerträglich und ich wollte wegschauen, wollte es beenden. Doch wie?

[Hört auf. Ich will das nicht sehen. Beendet das.]

Gerade kam ein Arzt ins Zimmer und stellte offenbar eine Frage, die ich aber nicht verstand. Die Reaktion der Anwesenden sprach allerdings Bände. Anscheinend sah man keine Hoffnung mehr für uns.

[Möchtest du zu ihnen und deine letzten Worte loswerden?]

Höhnten die schnarrenden Stimmen hinter mit.

Ein eiskalter Schauer rannte über meinen Rücken und ich konnte mich nicht mehr bewegen, das Atmen fiel mir schwer und meine Augenlieder wollten sich nicht heben.

Ein piependes Geräusch war zu hören, das immer schneller wurde.

Mit einem Mal wurde es hektisch um mich herum.

Was geschah nur mit mir?

Als ich endlich meine Augen öffnen konnte sah ich es.

Die beiden Schlangen hatten mich in meinen eigentlichen Körper zurückgebracht.

Verwirrt sah ich in das tränennasse Gesicht meiner Mutter.

„Mama…“«
 

»

Während ich damit beschäftigt war meine Gedanken neu zu ordnen und dem wirren Gerede der Menschen um mich herum einen Sinn abzugewinnen, rannte Itachi mir nach wie vor hinterher.

Kakashi hatte ihm schließlich nur die Richtung verraten können in die ich gegangen war, nicht aber das Ziel meiner Schritte.

So musste er sich also auf Spurensuche begeben um meinen Aufenthaltsort herauszufinden.

Ich weiß bis heute nicht wie er es gemacht hat.

Vermutlich gehörte das zu den Ninjafähigkeiten die ich niemals besitzen würde.

Oder es war vielleicht jenes Schicksal, das uns zusammengeführt hat.

Jedenfalls kam er nur etwa eine halbe Stunde nach mir an dem See an und was er sah gefiel ihm gar nicht.

Da er schlecht die wahren Begebenheiten erkennen konnte, sah es für ihn so aus, als läge ich bewusstlos auf dem See, umgeben von einem mysteriösen Licht.

Schnell lief er auf mich zu und zog mich in seine Arme.

„Hikari…kannst du mich hören?“«
 

»

Konnte ich nicht. Nicht wirklich zumindest. Dazu war einfach schon zu viel meiner Seele in ihren ursprünglichen Körper zurückgekehrt.

Es dauerte eine Weile bis ich mich mit der ganzen Situation angefreundet hatte und zu sprechen begann.

„Mama…“

Sagte ich nochmal mit schwacher, rauer Stimme.

Dieser Körper hatte lange geschlafen, das spürte ich jetzt.

Meine Familie hatte sich um mich gescharrt und anhand ihrer Kleidung konnte ich erkennen dass bereits wieder Winter war.

„Ein Jahr…und ich hab schon gedacht du würdest nicht mehr aufwachen…“

Vernahm ich das Schluchzen meiner Mutter.

Ja, ein Jahr war ich weggewesen. Ein Jahr in dem so viel passiert war, doch ich spürte dass meine Zeit knapp war.

Der Pakt verlangte meinen Tod. Das hier waren meine letzten Worte, also blieb keine Zeit für lange Gespräche.

„Mama…ich bin so froh euch alle zu sehen. Ihr habt mir so sehr gefehlt.“

Presste ich heiser hervor und hob kurz meine Hand um den anderen ein Zeichen zu geben, dass sie still sein sollten.

„Es ist so viel passiert, dass ich nicht glaube euch alles erzählen zu können. Es ist auch nicht wichtig.“

Ein Hustenanfall überkam mich und ich erinnerte mich an den stechenden Schmerz, den das eiskalte Flusswasser in meinen Lungen hinterlassen hatte, als ich mit dem Bus verunglückt war.

„Ich wollte euch nur sagen dass…es mir gut geht da wo ich bin. Asuka ist bei mir.

Wir sind sehr glücklich.“

Ich richtete meinen Blick auf die Mutter meiner Freundin die mich ungläubig ansah.

„Sie wird bald heiraten.“

Sagte ich mit einem glücklichen und bedauernden Lächeln zugleich.

Bedauernd, da ich wusste dass ich die Hochzeit ebenfalls nicht miterleben würde.

„Ich weiß dass ihr mir nicht glaubt, aber es ist wahr. Wir leben…weit, weit weg von hier. Bitte, hört auf unseretwegen zu weinen. Es ist wie es ist. Das, was uns passiert ist kann man nicht in Worte fassen. Bitte…behaltet uns in guter Erinnerung. Mama…Papa…ich liebe euch alle. Vergesst mich nicht und denkt immer daran, dass ich da wo ich bin…sehr sehr glücklich bin.“

Mit diesen Worten erlosch die letzte Kraft in dem zerbrechlich wirkenden Körper und meine Seele wurde in eine unendliche Leere gezogen.«
 

»

Um mich herum war nichts. Das einzige was ich sah waren die beiden dämonischen Schlangen in der Dunkelheit.

Shiroi und Yami.

Die beiden Monster die mir all das Unheil gebracht hatten.

Wer waren sie wirklich? Nun, da es mit mir zu Ende ging, konnte ich sie ganz offen fragen. Denn ich ahnte die Antwort bereits und wusste, dass ich mich jetzt nicht mehr davor fürchten musste.

„Sagt schon…wer seid ihr? Woher kommt ihr?“

Einen Moment blieben sie auf einer Stelle stehen und sahen mich nachdenklich an.

„Du hast es also erkannt?“

Schnarrte die weiße Schlange und schien überrascht diese Frage jetzt noch aus meinem Mund zu hören.

„Ja…ich denke schon.“

Antwortete ich meinerseits.

„Gut…dann müssen wir es ja nicht länger verbergen. Wir sind du. Zumindest zum Teil. Wir sind die Angst und Hoffnungslosigkeit die in deinem Herzen wohnen.

Du selbst hast uns geschaffen und uns unsere Macht gegeben. Alles was wir sind, bist auch du.

Und alles was wir dir gegeben haben, kommt letztendlich von dir selbst.“

„Ich verstehe…“

Sagte ich mit einem undeutbaren Lächeln auf meinen Lippen.

So einfach war es also gewesen?

Ich hatte alles verloren weil ich nicht stark genug war gegen mich selbst zu kämpfen?

Ja, so war es wohl.

Das seltsame war nur. Dass es mir nichts mehr ausmachte.

Ich kannte die Antwort, und sie berührte mich nicht mehr.

Das alles, Angst, Verzweiflung, Mut und Entschlossenheit, war nun eins. Zwei Seiten einer Medaille. Licht und Dunkelheit. Shiroi und Yami.

Und als ich das begriffen hatte, wandelte sich meine Welt. Die Gleichgültigkeit in mir schwand, denn ich wusste dass sie zugleich tiefste Zuneigung war.

Ebenso erging es meiner Angst, meiner Selbstsucht und allem Schlechten das mein Herz schon zu lange in Gefangenschaft hielt. Nun, da mir das bewusst wurde, war ich frei.

Frei von allem und jedem.

[Nun bin ich bereit zu gehen.]

Dachte ich. Doch es sollte ein Irrtum sein.

Gerade als ich einen Fuß in Richtung meiner schlängelnden Begleiter machen wollte, spürte ich wie mich etwas zurückhielt.

„Hikari…geh nicht mir ihnen. Du wirst sterben wenn du es tust.“

Niemals hätte ich in dieser Situation noch zu glauben gewagt, ihn hier zu sehen.

Itachi.

Er hatte mich von hinten in die Arme geschlossen und nahezu sanft und zärtlich in mein Ohr gesprochen.

„Bitte…tu es nicht. Ich will dich nicht verlieren.“

Mein bereits verstummtes Herz begann laut zu schlagen, erstarb jedoch genauso schnell wieder.

„Warum nicht? Du bist doch derjenige der mich fortgeschickt hat.“

Sagte ich kalt und versuchte mich zu befreien.

„Das stimmt nicht. Es war alles ein Versehen. So etwas würde ich nie zu dir sagen.“

Es klang lächerlich in meinen Ohren. Doch tief, tief in meinem Inneren spürte ich eine Wahrheit dahinter.

„Du lügst. Ich hab es doch genau gehört. Du hast eine Vase nach mir geworfen. Noch deutlicher geht es nun wirklich nicht mehr.“

Meine Stimme war schneidend, und ich rechnete fest damit dass er seinen unnachgiebigen Griff nun lockerte und mich freigab.

Doch ich irrte mich erneut.

„Ich weiß. Ja ich habe eine Vase geworfen und ich habe geschrien. Doch damit warst nicht du gemeint. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch du wärst tot.“

Gab er ein wenig kleinlaut zu.

„Es war ein dummes Missverständnis. Diejenige an die meine Worte gerichtet waren ist Kikyo gewesen. Bitte, das musst du mir glauben.“

Der flehende Ton in seiner Stimme war nicht mehr zu überhören.

Er meinte das tatsächlich ernst. Diese Haarsträubende Geschichte die mehr an eine Seifenoper erinnerte als an die Wahrheit.

Ich wollte ihn auslachen, ihm sagen dass er solche Geschichten seiner Großmutter erzählen konnte, doch kein Wort drang über meine Lippen.

„Ich wäre nicht hier, wenn es nicht so wäre.“

Da hatte er wohl recht. Und langsam aber sicher schien auch mein losgelöstes Hirn das zu bemerken.

Mein Herz begann wie wild zu schlagen und ich konnte einen Sog spüren.

Itachi war mit einem Mal verschwunden. Ich fühlte mich einsam und allein.

Doch er hatte etwas zurückgelassen in dieser Welt aus Finsternis.

Einen Funken Hoffnung. Ein Licht, das mir den Weg wies.

Zielstrebig ging ich darauf zu, bis mir jedoch Yami und Shiroi den Weg versperrten.

„Verschwindet. Das hier ist mein Weg, und ihr könnt ihn mir nicht versperren.“

Sagte ich mit fester Stimme und ging weiter.

Als sie mich dennoch nicht durchlassen wollten erkannte ich, dass ich kämpfen musste.

Ohne es direkt beeinflusst zu haben hielt ich auf einmal Samonji in den Händen und stürzte mich auf sie.

Der Kampf dauerte lange. Zumindest fühlte es sich so an.

Doch am Ende ging ich als Siegerin aus diesem Duell hervor.

[Endlich…das Licht wartet auf mich.]

Nur ein letzter Schritt trennte mich vom Leben. Und nun sah ich sie, die vielen Hände die sich mir entgegenstreckten.

Ich war nicht allein.

Alle waren da und warteten auf mich.

Asuka und Kakashi. Mitsuki, Neji, Sasuke, Akio und Shisui.

Meine Freunde und gleichzeitig meine Familie.

Und natürlich er.

„Itachi.“

Ich hatte seinen Namen nur gehaucht, als ich in seinen Armen zu mir kam, doch er hatte es gehört.

Ein warmes Lächeln, wie ich es bei ihm noch nie gesehen hatte, zierte seine Lippen und er zog mich fest an sich.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen gingen wir, eng umschlungen zum Anwesen zurück. Ins Krankenhaus zog uns nichts mehr. Wir wollten einfach unsere Zweisamkeit genießen.«
 

»

Die nächsten Wochen plätscherten geradezu vor sich hin.

Itachi und ich mussten uns noch schonen, um unsere Verletzungen vollständig auszukurieren.

Diese Zeit verbrachten wir zunehmend zusammen. Wir sprachen zwar nicht viel, aber es war trotzdem schön einfach bei ihm zu sein.

Meinetwegen hätte es ewig so weitergehen können, doch ich konnte mir schon denken, dass das ein Wunschtraum war.

Und ich sollte Recht behalten. Nur etwa eine Woche später bekamen wir den nächsten Auftrag.

Es gab nur ein Problem. Ich war keine Kunoichi mehr.

Also, dem Rang nach war ich natürlich eine. Sogar im Dienste der Anbu.

Aber sowohl mein rothaariger Partner, als auch ich und mein ganzes Umfeld hatten bemerkt, dass ich über keinerlei Fähigkeiten mehr verfügte.

Natürlich konnte ich mich nach wie vor zur Wehr setzten und auch den Umgang mit der ein oder anderen Waffe hatte ich nicht vergessen. Doch meine Reaktionen und all das konnten kaum einem Ge-nin gefährlich werden.

Deshalb gab es erneut eine Umstrukturierung unter den Anbu.

Akio wurde wieder Shisuis Partner und Itachi befehligte als Leader seine alte Truppe.

Es war einfach ein runderes Bild als wenn ich dabei gewesen wäre.

Zudem ich das höllische Training nicht besonders vermissen würde.

So kehrte sich also alles wieder zum alten.

Alles? Nun nicht ganz.

Fugaku war noch immer nicht gut auf mich zu sprechen, und ich im Übrigen auch nicht auf ihn.

Wann immer es mir möglich war ging ich ihm aus dem Weg. Eine Taktik zu der auch er gegriffen zu haben schien.

So dachte ich zumindest bis zu meinem Geburtstag.

Es war der vierzehnte Juni, doch ohne Asukas Hinweis hätte ich das total vergessen.

Immerhin war sie die Einzige die daran gedacht hatte. Oder besser gesagt, die Einzige neben mir, die wusste wann ich das Licht der Welt erblickt hatte.

Überschwänglich gratulierte sie mir zur erlangten Volljährigkeit und ich freute mich ebenso.

Ungeachtet dieses Tages, sollte auf dem Uchihaanwesen ein großes Fest stattfinden, was ich seltsam fand, denn Fugaku und seine Sippe gehörten nicht gerade zur Sorte der Partylöwen.

Wie dem auch sei. Ich hatte Spaß daran bei den Vorbereitungen zu helfen. Ob die Feier nun für mich war, oder nicht spielte keine Rolle.

Es war etwas los in diesem Viertel, und das allein war schon ein Grund zum Feiern.

Als es am Abend dann langsam dunkel wurde trudelten die ersten Gäste ein.

Wir hatten den gesamten Garten wunderschön hergerichtet und ich war mehr als begeistert von den Blumen und Gestecken die das Bild zierten.

Sasuke verstand sich wirklich auf seine Arbeit.

Ich war regelrecht geplättet.

Als gegen sieben Uhr nun alle anwesend waren konnte aufgetischt werden.

Ich hatte es tatsächlich geschafft den heißbegehrten Platz zu Itachis Rechten zu ergattern und war somit vollauf glücklich.

Mein Sitznachbar allerdings wirkte ungewohnt angespannt und nervös.

Doch als ich ihn darauf ansprach meinte er nur dass nichts wäre.

Hätte mich auch eher gewundert wenn er mir gesagt hätte was los war.

Vielleicht hätte ich mir das Gesicht seines Vaters einmal genauer betrachten sollen.

Die unverhohlene Freude die sich darin widerspiegelte wäre sicher ein guter Anhaltspunkt gewesen.

Nachdem die meisten ihre Mahlzeit beendet hatten stand der Hausherr auch schon auf und klopfte mit einer Gabel gegen sein Glas.

„Es freut mich euch alle heute Abend hier versammelt zu sehen. Leider fehlt uns nur allzu häufig die Gelegenheit zu einem solchen Treffen.“

Eine kleine Kunstpause entstand und die Leute hingen ihm erwartend an den Lippen.

Selbst seine eigene Familie schien nicht zu wissen was er hiermit bezweckte, nur das ungeduldige Herumrutschen Itachis auf seinem Stuhl lies mich aufhorchen und auf die nächste Katastrophe warten.

„Doch heute Abend, ist diese illustre Gesellschaft mehr als Gerechtfertigt. Denn ich habe etwas sehr wichtiges zu verkünden. Mein ältester Sohn Itachi…“

Er hatte gerade seinen Namen ausgesprochen, da war der genannte auch schon auf den Beinen und nahm ihm das Wort ab.

„Hat sich endlich dazu entschlossen sein eigenes Leben zu führen und einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen.“

Beendete er den Satz seines Vaters und die Spannung stieg deutlich an.

Ebenso wie meine Verwirrung.

Was hatte das alles nur zu bedeuten?

„Für manche mag das ein bisschen plötzlich kommen, aber ich habe lange darüber nachgedacht.“

Mit diesen Worten drehte er sich zu mir um und zog mich sanft auf die Beine.

„Eigentlich wusste ich schon immer genau was ich wollte. Ich habe noch nie einfach so von einem Plan abgelassen, und ich werde es auch heute nicht tun.“

Begann er seine Rede und wurde mit jedem Wort ruhiger.

„Doch einmal, da hätte ich beinahe diesen Fehler begangen. Zweifel hatten an mir genagt wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte, doch nun sind sie alle besiegt.

Ich weiß woran es lag. Nämlich daran, dass ich zu feige war mir selbst ins Gesicht zu sehen und die Wahrheit hinter der Fassade zu erkennen. Mein Herz zu öffnen.

Deshalb hätte ich beinahe die letzte Chance in den Wind geschlagen. Meine letzte Chance, das Glück mit beiden Händen zu greifen.“

Seine Stimme klang so sanft wie niemals zuvor und ein stilles Raunen ging durch die Menge als er meine Hände in seine nahm und mir tief in die Augen blickte.

„Ich habe zu oft zugelassen dass du gehst. Das wird mir kein weiteres Mal passieren.“

Hauchte er so leise dass nur ich es hören konnte.

Meine Wangen färbten sich schlagartig rot, und ich sah verlegen zu Boden.

Deshalb bemerkte ich auch gar nicht wie Sasuke mit einem Blumenstrauß auf Itachi zuging und ihm diesen überreichte.

Erst als er mit eben jenem Strauß vor mir auf die Knie ging sah ich ihn.

Es war das schönste Gesteck dass ich bis dahin jemals gesehen habe.

Nicht protzig, aber dennoch schien es meinen ganzen Blick einzunehmen.

Unzählige weiße Rosen waren zusammengebunden und umgarnten eine prächtige Rote Blume in ihrem Zentrum.

Eine solche Pflanze hatte ich noch nie gesehen, und ich nahm an sie wäre aus Sasukes Gewächshaus.

Sie war noch geschlossen und die handlangen Blütenblätter formten einen kelchartigen Bauch.

Als Itachi mein verwundertes Gesicht sah lies er seine Hand einmal über die zarte Knospe gleiten und sie öffnete sich.

Ein lieblicher Duft verbreitete sich überall und ich schloss für einen winzigen Moment die Augen um ihn zu genießen.

Ich weiß nicht wie ich ihn beschreiben soll, aber ich denke am besten geht es so.

Ein warmer Sommerabend am Meer. Eine frische Brise zieht herauf und trägt eine Ansammlung exotischer Düfte aus weiter Ferne mit sich.

So empfand ich diesen Duft im ersten Moment. Später erfuhr ich, dass der Duft dieser Blume von jedem anders wahrgenommen wurde. Nämlich den eigenen Vorlieben entsprechend.

Doch egal. So schön die Blume auch war, sie fesselte von dem Zeitpunkt, an dem ich meine Augen öffnete, nicht länger meine Aufmerksamkeit.

Selbige fiel nämlich voller Überraschung auf ein ungleiches Pärchen Ringe, das am Boden des Blütenkelches, ruhte.

Der eine, war nachtschwarz. Ich kann bis heute nicht sagen aus welchem Material er gemacht ist. Geziert wurde er von einem fantastischen Onyx, dessen dunkler Glanz mich fast völlig gefangen nahm.

Es war, als würde ich dem jungen Uchiha vor mir direkt in die Augen sehen.

Noch ehe ich richtig begriffen hatte was da gerade geschah, hatte ich ihn auch schon am Finger.

Überrascht und berauscht gleichzeitig sah ich Itachi an.

„Hikari…ich habe lange gewartet. Ich hätte das hier schon so viel eher tun sollen. Lange, lange bevor das alles geschehen ist. Denn eigentlich wusste ich vom ersten Moment an, in dem ich dich gesehen habe, dass ich dich für immer an meiner Seite wissen will.“

Mit diesen Worten küsste er sanft meine Hand und sah mir erwartungsvoll in die Augen.

Mein Herz klopfte so laut dass ich Angst hatte seine nächsten Worte zu verpassen.

Auch den anderen Anwesenden schien es so zu gehen. Alle hatten die Luft angehalten und eine gewisse Nervosität lag in der Luft.

„Möchtest du mich heiraten?“

Endlich war es raus. Ich konnte regelrecht sehen wie die Anspannung in Itachis Gesicht für einen Augenblick abflaute, ehe sie noch stärker zurückkam.

Ich musste antworten. Doch meine Zunge war wie gelähmt.

So viele Gedanken schossen mir durch den Kopf, so dass ich meine Antwort eine quälende Minute zurückhielt.

Doch ein kleiner Seitenhieb von Asuka brachte mich wieder zurück in die Realität.

Mit strahlendem Lächeln und Tränen in den Augen warf ich mich in seine Arme, so dass wir nun beide am Boden knieten.

„Das frägst du noch? Dummkopf. Wenn nicht dich, wen dann?“

Brachte ich lachend hervor und zog meinen Geliebten zu einem langen Kuss heran.

Die Anwesenden jubelten und verfielen zu weil in tosendes Geklatsche.

Mein Herz raste und meine Wangen glühten vor Freude als ich Itachi nun seinen Ring ansteckte.

Er war aus Weißgold, besetzt mit einem lupenreinen Diamanten.

Nun war mir die Bedeutung klar.

Yin und Yang.

Die beiden Seiten die die Welt im Gleichgewicht hielten.

Und so sollten auch wir sein. Denn eines kann nicht ohne das andere existieren.«
 

»

Später am Abend, die Feierlichkeit war mittlerweile zu ihrem Höhepunkt gekommen, erfuhr ich, dass die Ringe ein Erbe seiner Urgroßmutter waren, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Ich platzte beinahe vor Glück.

Nichts an diesem Abend konnte mir noch die Laune verderben. Nicht einmal Fugakus bissiger Gesichtsausdruck.

Dass er hiermit ganz und gar nicht zufrieden war, konnte ich mir denken.

Nicht nur, dass er mich ohnehin nicht leiden konnte, jetzt war ich Scheusal ihm schon wieder in seinen Plan geraten.

Er hatte nämlich heute durchaus eine Verlobung vorgesehen, jedoch nicht mit mir, sondern mit Kikyo.

Diese schien allerdings ganz glücklich darüber zu sein. Kein Wunder nach der Abreibung die ihr Ex-verlobter ihr verpasst hatte.

Sasuke, Mitsuki und Asuka liesen es sich jedenfalls nicht nehmen sie und ihren Vater noch bis zur Tür zu begleiten und aufs herzlichste zu verabschieden.

Kurz vor Mitternacht entfernten mein Verlobter und ich uns von der Feier.

Es hatte so lange gedauert weil wir ständig Glückwünsche von allen Seiten entgegennehmen, und die wildesten Fragen beantworten mussten.

Darunter einige wie „Wann werdet ihr denn heiraten?“ und „Wie viele Kinder wollt ihr?“.

Auf die erste Frage fanden wir auch tatsächlich, auf Anhieb, eine gemeinsame Antwort.

„Sobald wie möglich.“

Für die zweite brauchten wir schon wesentlich länger. Doch auch hier fanden wir einen Weg.

„So viele wie Gott uns schenken mag.“

Nachdem wir also die gesamte Verwandtschaft zufriedengestellt hatten, wollten wir ein wenig Zeit für uns.

Es gab da nämlich noch eine Frage die ich unbedingt stellen musste.

„Warum gerade heute? Du hättest doch schon Wochen zuvor etwas sagen können.“

Platzte ich einfach heraus. Mir war heute nicht mehr nach subtilen Methoden.

Diese ungestüme Art schien meinen Begleiter zu belustigen denn er fing an zu kichern.

„Nun…“

Begann er.

„Das hatte mehrere Gründe. Zum ersten, weil ich meinem Vater eins auswischen wollte. Zum zweiten, weil die Blume noch nicht so weit war. Sasuke ist bald wahnsinnig mit mir geworden. Das gute Stück war nämlich schon das dritte Exemplar seiner Art und das erste das meine Pflege überlebt hat.“

Nun war es an mir zu lachen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen wie die beiden Brüder zusammen im Gewächshaus saßen.

Sasuke tat mir beinahe leid. Itachi war ein wandelnder Blumentod.

„Und der letzte Grund?“

Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge.

„Der letzte Grund, ist auch zugleich der Wichtigste.“

Hauchte er in mein Ohr und küsste mich zärtlich.

„Happy Birthday.“«

Epilog

Es ist endlcih so weit.

Das nun wirklich letzte Kapitel meiner Geschichte ist fertig.

Ich hoffe sie hat euch gefallen und ihr hattet genauso viel Spaß daran sie zu lesen wie ich sie zu schreiben.^^

Danke für ure vielen lieben Reviews und ich offe ihr werdet mir auch weiterhin treu bleiben.

Eure Rouge-chan
 

»

Ja so war das damals.

Seit meiner Traumhochzeit ca. ein halbes Jahr später im Frühling, sind nun bereits 10 Jahre vergangen.

Noch heute erinnere ich mich gerne an jenen Tag zurück.

Die Kirschbäume standen in voller Blüte und ein sanfter warmer Wind strich durch meine Haare und Kleider.

Die Zeremonie fand im freien statt, auf einer grünen Wiese umringt von besagten Bäumen.

Mein Herz flattert immer noch wild wenn ich daran zurückdenke.

Es war einfach traumhaft.

Auch Asukas Hochzeit einige Monate zuvor war fantastisch gewesen.

Ihr weißer Kimono hatte sich kaum vom frisch gefallenen Schnee abgehoben und der Schrein war herrlich geschmückt gewesen.

Im wahrsten Sinne des Wortes zwei Traumhochzeiten.

Damals glaubte ich mein Glück wäre perfekt, doch das war es nicht.

Auch wenn ich es mir nicht hätte vorstellen können, mein Leben an Itachis Seite wurde von Tag zu Tag schöner.

Die ersten fünf Jahre vergingen wie im Flug.

Erst als unser erster Sohn geboren wurde, schien die Zeit eine Weile still zu stehen.

Es war ehrlich gesagt schlimmer als ich es mir je vorgestellt hätte und zwischendurch hatte ich auch geglaubt es nicht ehr zu schaffen, doch letztendlich hat unser kleiner Akira doch noch das Licht der Welt erblickt.

Er ist das Ebenbild seines Vaters und allein dafür liebe ich ihn schon.

Nur seine strahlenden blauen Augen unterscheiden ihn von Itachi.

Die erste Zeit fragten wir uns ernsthaft wo er sie herhaben könnte, schließlich kam ich zu dem Schluss dass er sie wohl von meiner Großmutter haben musste.

Ich war nie zuvor glücklicher gewesen und werde es vielleicht auch nicht mehr sein, wie in dem Moment da ich ihn das erste Mal in den Armen hielt.

Nun waren wir wirklich eine kleine Familie.

Apropos Familie, natürlich waren auch Itachis Eltern und Geschwister bei der Geburt anwesend.

Mitsuki und Neji, bei denen in Kürze ebenfalls eine Hochzeit anstand, auf die sich alle, bis auf eine Ausnahme, freuten.

Sasuke, der mittlerweile mit Hinata verheiratet war und den Hyuuga Clan übernehmen sollte.

Und natürlich auch Mikoto und mein herzallerliebster Schwiegervater.

Als herauskam dass ich schwanger bin wäre er beinahe an die Decke gegangen, denn bis dahin hatte er immer noch auf eine Scheidung gehofft, doch jetzt da er auch noch Großvater wurde konnte er das natürlich begraben.

Denn so etwas Unehrenhaftes gab es dann doch nicht im Uchiha-clan.

Ihr könnt euch sicher vorstellen wie begeistert ich war, als man mir den Kleinen kurzerhand aus den Armen nahm und Fugaku entgegen drückte.

Wenn mein Mann nicht so vorrauschauend gewesen wäre mich festzuhalten, es wäre vielleicht etwas Schlimmeres passiert.

Auch der frisch gebackene Großpapa schien alles andere als begeistert zu sein seinen Enkeln zu sehen.

Ein bisschen widerwillig schuckelte er ihn herum ohne ihn anzusehen.

Doch als er dann doch einen Blick riskierte und Akira ihn förmlich anstrahlte wie die Sonne selbst war es um ihn geschehen.

Wir kamen zum ersten Mal seit Menschengedenken in den Genuss Fugaku Uchiha lächeln zu sehen.

Und nicht nur irgendein Lächeln, nein ein richtiges Honigkuchenpferdlächeln.

Ich war geplättet, doch die Krönung kam erst noch.

„Hab ich nicht schon immer gesagt was für eine wundervolle Schwiegertochter wir haben Schatz? Einen besseren Glücksgriff hätte unser Sohn kaum machen können. Jetzt kann ich mich zur Ruhe setzen und dir den Clan übergeben mein Sohn.“

Bei diesen Worten klopfte er Itachi väterlich auf die Schulter, gab mir mein Kind zurück und nahm Mikoto zärtlich in den Arm.

Ich war kurz davor ihn Ohnmacht zu fallen, der Rest von uns übrigens auch.

Wenn man ihn so ansah konnte man glatt dem Glauben verfallen die Welt bestünde aus rosa Zuckerwatte.

Erst ein aufkommender Lärm lies uns alle in die Realität zurückfinden.

Meine Schwiegereltern hatten gerade noch genügend Zeit von der Tür zurückzuweichen, als auch schon meine beste Freundin Asuka darin erschien.

Gefolgt von drei kleinen und einem großen Kakashi.

Ja, die beiden waren eindeutig etwas schneller in der Familienplanung gewesen als wir und Nummer vier war schon unterwegs.

Warum ich die Kinder als Kakashis bezeichne?

Nun das ist schnell erklärt. Ihre drei Lausbuben sehen allesamt Kakashi so ähnlich dass wir sie gerne das Hatake Triplet nennen, obwohl zwischen jedem von ihnen ein gutes Jahr liegt.

Ich liebe diese kleinen Frechdachse. Sie schaffen es einfach immer Leben und Freude in jedes Haus zu bringen.

„Tut mir leid für die Verspätung. Aber der alte Faulpelz hat es mal wieder nicht rechtzeitig aus dem Bett geschafft.“

Sagte sie entschuldigend ehe sie mich in die Arme zog und anschließend das kleine Bündel in meinen Armen begutachtete.

Auch Kakashi war näher gekommen, beglückwünschte uns und kitzelte den Kleinen an der Nase worauf hin dieser zu niesen begann.

Es war ein schöner Nachmittag, doch ich war völlig fertig und wollte nur noch schlafen, weshalb wir die Versammlung recht schnell auflösten.

Das war vor 5 Jahren. Mittlerweile hat Akira noch eine kleine Schwester.

Wir haben sie Shizuka genannt, nach Itachis Großmutter die eine gute Kämpferin gewesen war.

Denn im Gegensatz zu ihrem eher ruhigen Bruder hat die Kleine einen recht temperamentvollen Charakter.

Für die Zukunft des Clans ist also gesorgt und ich bin mir sicher in den Zwillingen von Sasuke und Hinata wird sie gute Kameradinnen finden.

Bevor ich es vergesse, auch Asuka und Kakashi haben noch ein Zwillingspärchen bekommen und haben damit gleich fünf Kinder.

Ich betone alle Jungs, worauf Kakashi besonders stolz ist.

Und auch wenn die Racker manchmal ziemlich viel Ärger machen, sind sie doch schon die geborenen Gentleman die im Kindergarten und in der Schule die Mädchenherzen höher schlagen lassen.

Wir haben ihnen nie gesagt woher Asuka und ich kamen. Und es wird auch noch lange ein unausgesprochenes Geheimnis bleiben, aber…eines Tages werde ich ihnen diese Geschichte die ich aufgeschrieben habe zeigen.

Unsere Geschichte, und vielleicht werden sie ja dann verstehen, was sie zu etwas ganz besonderem macht.

Denn sie sind die Verbindung zwischen der Welt aus der wir kamen und dieser.
 

-------Owari-------



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Von:  asuka_hioru
2008-09-08T17:41:27+00:00 08.09.2008 19:41
Booooooooooooooaaaaaaahhhhhhhhh,wie geil und sweeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeet.!!!!!!!!!!!!!!!!
NE SPITZEN FF.Is der hammer...einfach irre,sagenhaft,unglaublich,toll,super,klasse,prima,total super toller klasse wunderschöner schreibstil...hat ich PERFEKT schon.
Ok langsam gehen mir die worte aus,doch man braucht auch keine worte um diese hammer geile ff zu preisen.So worte gibts nämlich nochgarnicht.Hab total mitgefiebert.
Schade das sie schon vorbei is aber so bald ich zeit find les ich deine ganzen anderen ff's.(ganz fiebrig ist)
Zum glück hats sich fugaku nich weiter querr gestellt,echt toll.
...Man mir gehen echt die worte aus...!!!!!!!!!!!!!!!!!1
Die ausstrallung der ff kann man garnicht in worte fassen echt genial.

gvaLG asuka

Von:  sistermilz
2008-08-19T19:37:03+00:00 19.08.2008 21:37
Hi.. nun komm auhc ich dazu ein Kommi zu schreiben.
Leider nicht allzu lang, denn mein Vater dreht mir gleich den Strom ab -.-
Nuja.. das letzte kappi ist wirklich schön geworden und eig. hat Sumomo_hioru schon alles gesagt.
Es ist schön, das fukago seine Meinung noch geändert hat.
Bei den Hochzeiten wäre ich gerne dabei gewesen^^
Und ich finde den letzten schluss toll, mit der Verbindung zwischen den 2 Welten.
Alles im allem finde ich es schon traurig, das es jetzt vorbei ist doch es ist eine wunderschöne ff und ich werde deine weiteren weiterhin im Auge behalten..
Noch nen schönben Abend
knuffz, sis
Von:  sumomo_hioru
2008-08-19T07:32:34+00:00 19.08.2008 09:32
kawaiiiii >.<
totaaal süß^^
aber asuka tut mir ja schon recht leid...
hast du denn gar kein erbarmen mit der armen frau?
überleg mahl, wie das dann im haushalt läuft!
ich meine...: wenn sie z.B. essen macht, muss sie die jungs (und zwar ALLE) ja gut ein-zwei stunden früher benachrichtigen, damit das ganze zeug nicht gleich wieder kalt wird, befor auch nur die hälfte der familie am tisch sitzt...XD
Ich fand es richtig toll, dass figaku dann am ende doch erweicht und über seinem enkelsohn dahingflossen ist, wie ein stück butter in der mikrowelle XD
hmmm... itachi mit blauen augen...
der kleine muss ja richtig zum knuddeln sein^^
aber sasu mit hina...
wusste gar nich, dass du fän von dem parring bist...
ich mags jédenfalls...
obwohl ich, wenn man mir sasu, saku, naru und hina hinstellen würde, wohl doch sasusaku und naruhina machen wird...
is wohl macht der gewohnheit... oder gruppenzwang XD
...hihi... des zwillings spröslinge sind zwillinge^^
die idee is lustig...
und die hochzeiten von hikari und asuka müssen ja echt voll der traum gewesen sein...
die eine im schnee, die ander in kirschblüten...
wunderbare kontraste...^^
hach...
ich glaub, ich könne jetzt wie immer noch ewig so weiterschwärmen...
aber leider fehlen mir dazu so lansam die worte...
ich kann nur sagen, dass ich dem himmel (oder meiner freundin mitzi) dafür danke, dass er/sie mich auf diese ff und somit auf dich gebrach haben...
es hat mir unglaublichen spaß gemacht sie zu lesen und ich hoffe, dass du mit dem schreiben nich all zu bald aufhören solltest...

fiele liebe grüße
deine su-chan^^


Von:  sumomo_hioru
2008-08-04T09:37:13+00:00 04.08.2008 11:37
Ps. so! Und den rekort wird mir niemand bei diesem kapie streitig machen...
wenn ich noch ein längeres komie schreibe, (was warscheinlich beim nächsten kap passieren wird) dann mach ich mein eigenens gindisbuch der langen komentare auf XD
Von:  sumomo_hioru
2008-08-04T09:30:12+00:00 04.08.2008 11:30
süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü​üüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü​üüüüüüüüüüüüüüüß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
das war das süßeste kaap, dass ich je gelesen hatte....
das ende...
*dahinschmelz*
ich weis gar nicht, was ich sagen soll....
das is sooo toll!!!!!
die beiden heiraten...
die idee, dass ita das in ihrem geburtstag gemacht hat, war ja sooo toll^^
und es hat dat das ende vom kapie auch wunderschön abgerundet...
war ja schon ziemlich fies, dass fugaku ita mit kikyo verloben wollte...
muhahahahaha XD
der hat echt die arschkarte gezogen...
aber das war ja schon recht fies...
dass die beiden nicht wussten, dass der jeweils andere lebt...
ich hab echt nen herzkapser gekriegt, als ita kikyo so angeschrien hat und hika gedacht hat, das wäre an sie gerichtet...
ich schon so: [ren-chan.... wach jetzt blos keine fehler, sonst sind das deine letzten ferien muhahahaha]
das is echt herluch....
die idee, dass hiká kurz nach hause zurückommt und allen sagt, dass alles in ordnung is, war ja echt der hamma....
der teil hat mir richtig gut gefallen...
total süß^^
und hika hat mir am anfang so leid getan...
weil ich mein: HALLO???
kein ita mehr...
ita is tot... ja. da kann ich ja auch gleich mahl den löffel abgeben.
undzuerst hab ich ja echt voll schiss gehabt, weil ich dacht, hika bleibt jetzt bei sich zuhause unjd kehrt nie wieder zurück oder so...
aber das geht ja net. ne, ne
der ita wird net so einfach sitzen gelassen...
bin mir sich, der würde sich dann gleich von der nächsten klippe stürzen oder sich ertränken oder sonst was...
die idee mit dem blumenstrauß war ja auch erste sahe XD
"sasu verzweiellt" XD
beu der hochzeit würd ich mich ja nich wundern, wenn er blumenkind spielt...kihii
das solle man sich mahl vorstellen XDDD
...oder...
villeicht besser auch nicht^^
die ringe waren ja auch mahl was ganz ausgefallenes...
das war so ziemlich das letuzte, worauf ich gekommen wär...
schwarz und weis...
aber es passt^^
hach...
ich könnte jetzt noch jahre weiterschreiben aber ich glaube, da macht mein PC nich mit XDDD
die tastatur rauch schon ;)
freu mich schon riiiieeeesig auf das nächste (und leider auch letzte) kapie...
*dich anfunkel*
wenn virtuelle blicke töten könnten, lägst du schon seit dem jahr X unter der erde und würdest vor dich hinfaulen... XD
cucu
dein mega-super-fan-girl
su-chan


Von:  sistermilz
2008-08-02T09:39:41+00:00 02.08.2008 11:39
Ich wusste, das sie heiraten werden....
Das Kappi ist sehr schön geworden, was mir auch gut gefällt ist, das mit dem Streit, und das sie nochmal zu ihrer Familie zurück konnte. Das hat das Kappi schön ausgeschmückt, und ist nicht so abrupt zu Ende gewesen.
Auch die Bedeutung von Yin und Yang ist sehr deutlich rübergekommen.
Ich finde es auch schön das Asuka und Kakashi heiraten.
Alles ein Allem ein sehr schönes Ende, und ich finde es Schade, dass die FF nun vorbei sein soll. Das will einfach nicht in meinen Kopf rein. Doch ich hoffe, das du weiterhin so schön schreibst.
VLG
Hdl Sis
Von: abgemeldet
2008-06-11T16:07:09+00:00 11.06.2008 18:07
Hui, ich lebe^^
Ja ich meld mich auch mal wieder ^.~
*sich endlich aus ihrem Loch gequält hat*
Ich glaube ich hab es schonmal gesagt... ich sags aber nochmal *muhahaha* ENDLICH!!
*nicht gedacht hätte, dass sie ihren Lemon noch kriegt*
Kashi und Asu sind einfach so goldig.. *mehr von ihnen will*^^
Aber... ich hoffe mal wir müssen jetzt nicht shcon wieder so lange warte *große sad puppy eyes*
Ich meine... DIE DECKE STÜRZT GERADE EIN UND KEINER WEIß WAS JETZT PASSIERT!!!! *ausrast*
Naja... aber es ist schon mal ein Anfang, dass sie sich wenigstens geküsst haben ^.~
Alles in allem.. ich liebe diese FF und ich will, dass sie weiter geht! *beängstigend sag*
Also schreib^^
*kekschen hinstell*

Von:  sistermilz
2008-05-31T13:02:08+00:00 31.05.2008 15:02
Ja... was gibt's noch zu sagen..
alles was ich hatte schreiben wollen hat Sumomo_hioru schon geschreiben...
Es sind noch ein paar Rechtschreibfehler drinnen, aber das ändert nichts an der coolen Story...
Ich frag mich, wie du dabei noch Zeit hast für andere Dinge... Diese Ideen kommen doch nihct einfach so ausm Nichts.. oder doch? o.O
Naja.. aufjedenfall musst du schnell weiterschreiben^^
Von:  sumomo_hioru
2008-05-29T20:35:10+00:00 29.05.2008 22:35
Ps. du kannst dich geerst fühlen...
das ist glaube ich das längste komi, das ich je geschrieben habe^^
Von:  sumomo_hioru
2008-05-29T20:34:04+00:00 29.05.2008 22:34
Nanu?
Asuka und Mitzuki haben ja immernoch kein komi reingeschrieben...
naja...
wird wohl daran liegen, dass asukas PC mahl wiede muggt und mitzi für ihre GFS morgen büffeln muss...
aber jetzt zum komi^^

BOAH ALDER EY!!!
war das geil oder war das geil?
keins von beidem^^
es war der H-A-M-M-E-R!!!
erst mahl zu asuka...
das war ja sooo was von süüüß von kakashi >.<
wie kommst du nur immer auf so geile ideen???
ich hab mich echt nich mehr gekriegt...
*dahinnschmelz*
die idee mit den rosen und den nachrichten
und besonders hat mir der teil im bad gefallen...
hoffendlich schleicht sich kashi nicht ständig in irgendwelche bäder, wenn frauen drinn baden XD
aber die beiden haben sich da ja schon ziiiieeeemlich viel zeit gelassen...
hikari hatte es da ja schon eilicher^^
apropros!
arme hikari!
*heul*
ita hatte es ja nich gerade leicht mit kabuto...
der kampf zwischen den beiden war ja schon irgendwie unfair^^
das is halt oro wie wir ihn kenne und lieben kihii
der teil, wo sasu ita fast aufgespießt hätte und dann angefangen hat zu heulen, war sooo kawaiiii >.<
aber ich frag mich echt wie es jetzt weitergeht...
ich meine...
WIE KONNTEST DU ZULASSEN, DASS DIE HALLE EINSTÜRZT, BEFOR ITA UND HIKA WIEDER DRAUSEN SIND?
was mit sasu is, weis man ja nich
*dich böse anfunkel*
bitte mach, dass sie alle wohlbehallten und vor allem lebend (außer kabuto muhahahah^^) wieder heraus kommen
und schraub gaaanz schnell weiter!!!
ich werd hier noch verrückt...
*mit zähnen knirsch*
cucu
dein mega-fan-girl
su-chan



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