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Freund oder Feind?

Kapitel 4
 

Langsam kam die Gestalt näher, und man konnte nun auch mehr ausmachen als nur ihre Umrisse. Ein hoch gewachsener Dämon mit langem grünen Haar und stechend gelben Augen trat auf sie zu. Sein hämisches Grinsen enthüllte einige Reihen messerscharf aussehender Zähne. Selbst ohne das die beiden ihre Nasen gebrauchen hätten müssen, war ihnen sofort klar, das sie einem Drachen in seiner menschlichen Gestalt gegenüberstanden. „So ist der Plan ja wunderbar aufgegangen. Die Kleine Chiyo, die so impulsiv ist, hat sich natürlich keinerlei Gedanken gemacht ob das kleine Menschenmädchen die Wahrheit gesagt hat.“ Sesshoumaru konnte aus dem Augenwinkel erkennen wie Chiyo erbost ihre Stirn runzelte und denn Drachen mit ihren Augen hasserfüllt fixierte. Was diesem nur ein weiteres schmunzeln abrang, bevor er mit seinen Ausführungen fortfuhr. „ Ist sofort losgezogen den bösen Sesshoumaru zur Strecke zu bringen. Und wenn eure beiden Väter dann herausfinden, dass sich ihre geliebten Kinder gegenseitig getötet haben, wird der Krieg zwischen den beiden wieder aufflammen. Was natürlich zur folgen hat das sei sich gegenseitig auslöschen werden.“ Immer noch hämisch grinsend zog der Drache sein Schwert.
 

Sofort nahmen die beiden Hundedämonen eine Abwehrhaltung ein, was in der engen Höhle gar nicht so einfach war. Chiyo zog ihr Schwert, Sesshoumaru hatte ihre Bewegung bemerkt und knurrte ihr zu: „Lass, mit diesem Abschaum werde ich alleine fertig.“

„Wieso kommst du auf die Idee ich hätte deine Hilfe nötig? Du bist ja nicht einmal bewaffnet, also verhalte dich still und steh mir nicht im Weg.“ Zischte ihm nun die junge Dämonin entgegen. Noch damit beschäftigt auszufechten wer von beiden nun den Drachen besiegen würde, übersahen die beiden den ersten Angriff des Drachen. Chiyo, die dem Reptil am nächsten stand, konnte gerade noch ihren Schwertarm hochreißen, aber den Angriff nicht ganz abwehren. Ein tiefer Schnitt zog sich quer über ihre Brust. Überrascht von der Wucht des Schlages taumelte sie einige Schritte rückwärts und prallte hart gegen Sesshoumaru. Derweil setzte der Drache schon wieder zu einem neuen Schlag an, diesmal gegen Sesshoumaru, der konnte nicht parieren da Chiyo ihn mit ihrem Sturz ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, blieb im ihm nur das ausweichen, was aber durch die Enge der Höhle stark eingeschränkt war. So traf der Schlag seinen rechten Arm, der sofort taub wurde. Verdammt, nun blieb ihm nur noch sein linker Arm. Chiyo hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgerappelt und setzt zu einem Gegenangriff an.
 

Sie verband ihren Energieangriff mit ihrem Schwerthieb und ließ ihre Katana auf den Drachen niedersausen. Dieser schlug ihren Angriff augenblicklich zurück, Chiyo schaffte es gerade so ihrer eigenen Energie zu entgehen, auch Sesshoumaru konnte nur im letzten Moment ausweichen. Verflucht, er nutzt unsere eigenen Energien gegen uns. Dachte der Hundeprinz erbost. Die Energiewelle löste eine Explosion an der Höhlenwand aus und ließ diese erzittern. Gesteinsplitter prasselten auf die drei Kontrahenten nieder. Sie mussten aus dieser Höhe heraus, sonst würden sie hier noch begraben werden. Chiyo beobachtete wie sich Sesshoumaru in diesem Moment auf den Drachen stürzte, dabei aber nur seine linke Klaue einsetzte, sein rechter Arm baumelte nutzlos an seiner Seite. Mühelos schlug der Drache den Angriff des Dämons zurück, dieser schlug hart auf den Höhlenboden auf und blieb einen Moment benommen liegen. Chiyo nutzen diesen Moment und sprang mit einem gewaltigen Satz an dem Drachen vorbei, hinaus ins Freie um ihn von hinten attackieren zu können.
 

Mit einem bösartigen Grinsen sprang, der Drache, auf den immer noch am Boden liegenden Sesshoumaru zu. „Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen, Hundebaby.“ Gerade als er sein Schwert auf den immer noch benommen Sesshoumaru niederfahren lassen wollte, konnte der Drache aus dem Augenwinkel eine Bewegung ausmachen. Diese verfluchte Dämonin hatte tatsächlich einen weiteren Energieangriff auf ihn gestartet und war nicht, wie er vermutet hatte, einfach geflüchtet. Im letzten Moment konnte er ausweichen. In der Zeit hatte Chiyo Sesshoumaru, ihr Katana zugeworfen, Sesshoumaru hatte sich auch sofort aufgerichtet und schlug hart zu. Tief bohrte sich der kalte Stahl in den Körper des Drachen. Überrascht von dem plötzlichen Angriff des Hundedämons achtete er wieder nicht auf Chiyo. Fassungslos starrte der Drache in Sesshoumarus goldene Augen, die ihn eiskalt fixierten. So sah er auch nicht den letzten Angriff der rothaarigen Dämonin der ihm nun endlich den gar ausmachte. Leblos fiel das Reptil in sich zusammen.
 

Klitschnass betrat Chiyo wieder die Höhle, immer noch rann hellrotes Blut aus ihrer Wunde. Sesshoumaru reichte ihr das Schwert wieder zurück, in seinem rechten Arm begann sich langsam wieder etwas Gefühl breit zu machen. Erschöpft ließen sich die beiden Hundedämonen an die Wand sinken und betrachteten den toten Drachen zu ihren Füßen. Seine leblosen Augen blickten unverwandt zur Höhlendecke, sein langes giftgrünes Haar lag fächerförmig um seinen Kopf ausgebreitet. „Er hätte sich besser zweimal überlegen sollen mit wem er sich da anlegt“ schnaubte der immer noch etwas aus der Fassung gebrachte Erbprinz. „Wären wir nicht in dieser engen Höhle gewesen hätte ich ihn mit einem Schlag erledigt“ fügte er, schon etwas gefasster, hinzu. Vorsichtig lehnte er seinen Kopf an die raue Felswand und blickte in das immer noch tosende Unwetter hinaus.
 

“Ich denke ich sollte mich wohl bei dir entschuldigen…“ war nun von Chiyo zu vernehmen. Überrascht von der Aussage, der sonst so hitzköpfigen rothaarigen, suche Sesshoumaru ihre blauen Augen, die schuldbewusst zu Boden blickten. Dabei fiel sein Blick auf die immer noch stark blutende Wunde. Unaufhörlich sickerte rotes Blut aus dem tiefen Schnitt, der sich quer über Chiyos Brust zog, und ihr ganzes Oberteil durchtränkte. „Ich denke die solltest du verbinden, ich habe keine Lust dich später auch noch mitnehmen zu müssen, nur weil du nicht in der Lage warst dich um deine Wunden zu kümmern.“ Kühl und ohne ein weiters Wort riss er sich denn noch heil gebliebenen Ärmel seines Obergewandes ab und reichte ihn ihr. Verwundert starrte Chiyo nun ihren angeblichen Feind an, bevor sie nach dem angebotenen Stoff griff, ihn in Fetzen riss und sich damit den Oberkörper verband. Sesshoumaru starrte währenddessen in die andere Richtung.
 

Er blickte erst wieder auf als er eine zarte Berührung an seinem verletzten Arm spürte. Nun war es an ihm verwundert auf die Szene zu blicken die sich ihm da bot. Höflich kniete die junge Dämonin vor ihm schob den Ärmel seines Hemdes zur Seite und verband mit vorsichtigen aber geschickten Bewegungen seinen lädierten Oberarm. Als sie fertig war, setzte sie sich ohne ein Wort darüber zu verlieren, an ihren Platz.

„Hast du eine Ahnung wer Interesse daran haben könnte unsere beiden Familien auszulöschen?“ kam es fast flüsternd von der jungen rothaarigen. Scheu blickte sie zu Sesshoumaru. Sie hoffte er würde ihr antworten. Ihr war nur zu bewusst, dass sie mal wieder viel zu unüberlegt gehandelt hatte und somit beinahe ihren ganzen Clan ausgelöscht hätte. Noch immer stand es in der Schwebe ob es nicht doch noch zu dem Krieg kommen würde. Alles hing davon ab, ob der junge Dämon ihr verzeihen würde.
 

Er würdigte sie immer noch keines Blickes als er ihr antwortete: „Am nahe liegendsten wären wohl die Drachen, auch das Schema würde zu ihnen passen. Hinterhältig waren sie ja schon immer. Seltsam ist nur, dass sie auch einen Drachen geschickt haben uns zu erledigen. Es weißt viel zu offensichtlich auf sie selbst hin. Das gefällt mir nicht.“ Überrascht über sich selbst, dass er ihr so eine ausführliche Antwort gegeben hatte betrachtet er sie aus dem Augenwinkel. Noch immer schaute sie verlegen auf den Boden. „Ich denke wir sollten deinen kleinen Ausrutscher für uns behalten, es wäre besser für beide Seiten“ kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, ging ein leuchten durch das Gesicht von Chiyo. Beinahe wäre sie ihm um den Hals gefallen. Aber im letzten Moment konnte sie sich gerade noch beherrschen. Solch ein Verhalten wäre einer Fürstentochter wirklich nicht würdig gewesen und sie hatte sich heute ja schon zu genüge daneben benommen.
 

Fasziniert beobachtet er die Veränderung die, die junge Dämonin gerade durchmachte, gerade eben saß sie hier noch wie ein Häufchen Elend und im nächsten Moment strahlte sie wie die Sonne persönlich. Unmerklich schüttelte er den Kopf, sie handelt wirklich viel zu unüberlegt, da hatte ihr Vater einen gehörigen Fehler in ihrer Erziehung gemacht. Eines Tages konnte ihr das mal das Leben kosten.
 

„Sobald der Sturm nachgelassen hat, werde ich versuchen herauszufinden wer dieses unglückliche Reptil geschickt hat.“ Sesshoumaru erhob sich um ebendieses Reptil einmal genauer in Augenschein zu nehmen, vielleicht konnte er ja Hinweise finden zu wem der Drache nun gehörte. „Ich werde mit kommen“ erklang es von Chiyo die ebenfalls aufgesprungen war. „Immerhin hast du, den ganzen Schlammassel, ja mir zu verdanken.“ Er drehte sich zu ihr um „Und wieso glaubst du das ich dich dabeihaben möchte? Weder brauche ich dich, noch möchte ich dich dabei haben, du bringst mich nur in Schwierigkeiten“

„Ach und wer hat dir vorhin das Leben gerettet? Wäre ich nicht gewesen hätte dich dieser Typ einfach aufgespießt.“ War nun von der aufgebrachten Chiyo zu hören.

„Ohne dich wäre ich überhaupt nicht in diese Lage gekommen“ antwortet der Hundedämon gewohnt kühl. Einen Augenblick lang blieb sie mit offenem Mund und erhobener Hand stehen bevor sie sich beleidigt umdrehte und murmelte: „Ich werde mitkommen, ob du willst oder nicht, immerhin ist meine Familie genauso betroffen wie deine.“ Damit war für sie diese Unterhaltung beendet und da sie Sesshoumaru den Rücken zu gedreht hatte, konnte sie auch nicht erkennen das dieser leicht den Kopf schüttelte und die Augen verdrehte. Er glaubte ihr aufs Wort.
 

Nun konnte er seine ganze Aufmerksamkeit dem toten Drachen vor ihm schenken, auch der Geruch seiner Kleidung ließ nicht darauf schließen das er von den restlichen Drachen geschickt worden war, denn der konnte außer dem eigen Geruch des Reptils keinen anderen Drachengeruch feststellen. Dafür aber zig andere Dämonenarten. Außerdem konnte er allerdings keine weiteren Hinweise auf seine Herkunft finden. Resigniert packte er das Reptil unter den Achsel und trug es aus der Höhle heraus und ein Stück in das Wäldchen hinein. Unachtsam ließ er den toten Körper auf den durchnässten Waldboden fallen streckte seine rechte Hand aus, diese leuchtet grünlich auf und das Untier verdampfte förmlich. Völlig durchnässt kehrte er in die schützende Höhle zurück, ließ sich an die Höhlenwand sinken und schaute in den Regen hinaus. „Den findet keiner mehr“ war das einzige was er zu Chiyo sagte, die sein Tun interessiert beobachtet hatte.
 

Chiyo schaute immer wieder verstohlen zu dem Dämonenprinzen hinüber, der mit versteinerter Miene unverwandt in das Unwetter hinausstarrte. Ihr war unbehaglich dabei, den ganzen Tag, neben diesem eiskalten Dämon zu sitzen und nichts zu sagen. Unruhig rutschte sie auf ihrem Platz, am Höhlenboden, hin und her, wagte es aber nicht von sich aus ein Gespräch zu beginnen. Also musste sie sich wohl oder übel mit dieser Situation abfinden.

Es begann schon langsam zu dämmern, als sich Sesshoumaru seiner unliebsamen Begleiterin zuwandte „Der Sturm wird noch die ganze Nacht anhalten. Du solltest dich schlafen legen um Kräfte zu sammeln. Morgen früh werden wir aufbrechen.“ „Und du, willst solange Wache halten?“ fragte Chiyo ungläubig „Musst du dich denn kein bisschen ausruhen?“ Unschlüssig ob er das nun als Beleidigung auffassen sollte oder nicht, knurrte er ihr unwirsch entgegen „Ich werde dich nach einer angemessen Ruhephase aufwecken, dann kannst du die restliche Wache übernehmen.“ Mußte man ihr denn alles erklären. Sesshoumaru nahm am Eingang der Höhle platz und beobachtete ihre ungelenkten Versuche auf dem rauen Untergrund eine halbwegs bequeme Schlafposition zu finden. Als von Chiyo nur noch langsame und regelmäßige Atemzüge zu vernehmen waren, richtete er seinen Blick wieder hinaus in den Regen.
 

Die Hälfte der Nacht verging ohne, dass sich irgendetwas ereignet hätte. Nur das Unwetter schien langsam an Kraft zu verlieren. Es war nun an der Zeit Chiyo zu wecken. Leise trat der Hundedämon neben das schlafende Mädchen. Er betrachtete sie, wie sie zu einer Kugel zusammengerollt auf dem feuchten Steinboden lag und gleichmäßig atmete. Erstaunlich wie ruhig sie hier liegt und mich über ihren Schlaf wachen lässt. Bis vor kurzem wollte sie mich noch um jeden Preis töten und jetzt vertraut sie mir ihr Leben an.

Sie war schön, ihr langes rotes Haar das ihr in Strähnen über ihr ebenmäßiges Gesicht fiel, ihre perfekt geschwungen Augenbrauen und ihre schöner roter Mund den sie im Schlaf zu einem leichten Schmollen verzogen hatte. Ein lächeln huschte über das Gesicht des Hundeprinzen und er beschloss sie einfach schlafen zu lassen. Er musste sich nicht allzu sehr erholen, das taube Gefühl in seinem Arm war gänzlich verschwunden und seine Verletzung hatte auch schon längst begonnen sich zu schließen. Leise nahm er wieder seinen Platz am Höhleneingang ein und starrte weiter hinaus in die Dunkelheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2007-02-27T11:59:11+00:00 27.02.2007 12:59
Eine wirklich ausgesprochen impulsive junge Dämonendame. Dame ist freilich das falsche Wort.^^"
Wenn es nicht die Drachen waren - und nach der Witterung an dem Toten scheint es ja der Fall zu sein- bleibt die Frtage: wer dann. Und es fragt sich auch, ob es wirklich richtig ist, dass sich die beiden Teenager auf den Weg machen, ohne den Vätern davon zu berichten, dass es jemanden gibt, der sie aufeinander hetzen will. Wer weiss schon, wie dessen Plan B aussieht.

bye

hotep


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