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Zwei Seiten der gleichen Medaille

von

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Ein Name

Ein Name
 

„Es war keiner der beiden. Ganz sicher!“, behaarte Kate auf ihrer Aussage, als sie Setos zweifelndes Gesicht sah. „Bitte, glaub mir.“

Seto sass auf Kates Bett und beobachtete sein Gegenüber sehr genau. Das Zittern war wieder da. Und ihre Augen wichen seinem Blick aus.

„Es ist nicht so, dass ich dir nicht glaube, es geht mehr darum, dass du dich in den letzten paar Wochen mehr als einfach nur komisch benommen hast. Zuerst New York, dann der Unfall. Klar, dein Vater ist gestorben, doch selbst dann ist es unnatürlich für dich, die Konzentration zu verlieren! Ausserdem zitterst du! Wieso willst du es mir nicht erzählen? Wovor hast du denn Angst?“

„Seto, bitte, ich kann nicht. Es schmerzt zu sehr. Bitte, es reicht, dass ich ihn gesehen habe.“ Im selben Moment, da sie diese Worte ausgesprochen hatte, bereute sie es auch schon wieder. Setos Miene zu urteilen, war er mit der Antwort nicht zufrieden, doch sie hatte zugegeben, jemanden gesehen zu haben. Damit konnte er etwas anfangen. Egal wie viele auch noch so kleine Kieselsteine er würde umdrehen müssen, er würde herausfinden, wer dieser Kerl war, den sie eben erwähnt hatte. Das schwor er sich. Mit einem aufmunternden Nicken strich Seto durch Kates Haar. Noch einmal sah er seine Geschäftspartnerin an, die wohl meistgefürchtete Frau der Weltwirtschaft. Kates Schale war an dem Abend in New York zerbrochen, dass sah selbst ein Blinder mit dem Krückstock. Sie hatte es nicht mehr geschafft, ihre alte Kälte herzustellen. Und gerade dass bereitete Seto Sorgen. Wenn dieser Unbekannte es geschafft hatte, ihren Schutz zu zerbrechen, war er dann daran beteiligt, dass sie sich diesen Schild überhaupt geschaffen hatte?

„Hab keine Angst. Ich bin ja da. Und ich werde auch nicht gehen.“, meinte Seto, als er Kates feuchte Augen sah.

„Ich weiss.“ Es war nur ein Flüstern, doch reichte es Seto allemal um zu wissen, dass er Mokuba noch eine Weile die Kaiba Corp. leiten lassen musste. Kate hatte sich verraten. Durch so vieles. Ihre Stimme, ihr Blick, ihr Zittern. Dabei war sie doch noch vor einem Tag so wunderbar gut gelaunt gewesen. Ihr sonniges Gemüt hatte auf ihn abgefärbt, hatte ihm für einen Moment lang gezeigt, wie es war, wenn man mit einem geliebten Menschen Zeit verbrachte, ohne andauernd an irgendwelche lästigen Pflichten zu denken.

„Weißt du, womit du mir eine Freude machen würdest?“ Er hatte nicht gross über seine Worte nachgedacht, weshalb nicht nur Kate eine etwas verwirrte Miene aufsetzte. Nach einem tiefen Atemzug rang sich Seto dazu durch, für einen Augenblick seine eigene Unsicherheit über diese Frage zu vergessen und fuhr fort: „Lächle. Dann ist mein Tag vollkommen.“

Zuerst wirkte Kate unschlüssig, doch dann versuchte sie, alle Angst und Trauer aus ihren Zügen zu verbannen und ein Lächeln aufzusetzen. Zwar hatte es nicht so eine strahlende Wirkung wie sonst, doch das Funkeln in ihren Augen raubte Seto sekundenlang den Atem.

„Du bist wunderschön, Kate.“

Beiden schoss das Blut ins Gesicht und für Sekunden starrten sie sich mit hochrotem Kopf an.

„Ich glaube, ich sollte mal schnell bei Mokuba anrufen.“, rettete sich Seto, sprang auf und verliess das Zimmer. Draussen auf dem Gang lehnte er sich kurz gegen die kalte Marmorwand. Was war das eben gewesen? Hatte er ihr tatsächlich gesagt, wie wunderschön sie war? Klar, Seto hatte sie schon immer wunderschön gefunden, doch hatte er es ihr nie gesagt. Jedenfalls nicht so direkt. Da hätte er ihr ja genauso gut ,Ich liebe dich’ sagen können! Doch vielleicht war es genau das. Denn war es nicht so, dass er die junge Engländerin mehr als nur mochte? Eigentlich hatte er schon seit ihrem ersten Treffen dieses bestimmte Gefühl. Dieses Gefühl, in ihrer Gegenwart sicher zu sein. Sich nicht verstecken zu müssen. In ihrer Gegenwart fühlte er sich wohl, befreit und nicht mehr so einsam.

Hätte er gewusst, dass gleichzeitig Kate in ihrem Bett genau die selben Gedanken hegte, vielleicht hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre zu ihr zurückgegangen. Doch er wusste es nicht, und so nahmen die Ereignisse ihren Lauf…
 

Noch am gleichen Tag tauchten Henry Braver und Chris Clifton auf dem Stone’schen Anwesen auf und wollten sich mit Kate über eine gemeinsame geschäftliche Zukunft unterhalten. Zwar hatte niemand um Setos Beisein gebeten, doch hatte dieser zuvor beschlossen, Kate nicht mehr alleine zu lassen, so lange er nicht wusste, wer dieser Unbekannte war.

Lange erzählte Clifton von seinem Studium am MIT und wie sehr er Kate doch bewundert hatte. Er war zwei Jahrgänge unter ihr gewesen und so wie es aussah, hatte er sich damals unsterblich in Kate verliebt. Doch unter den Argusaugen Setos hatte er nicht einmal die Möglichkeit, Kate näher als fünf Meter zu kommen.

Kate hatte es geschafft, ihr Schild gegen aussen wieder einigermassen zusammen zu kitten, doch für Seto waren die Risse offensichtlich. Während des gesamten Gespräches zuckte ihr linker Zeigefinger unruhig.

„Wissen Sie, Sie sind eine lebende Legende am MIT. Einerseits wegen ihrer guten Noten, andererseits weil sie bereits in jungen Jahren neben ihrem Studium ein so erfolgreiches Unternehmen wie Stone Industies betreiben. Wenn Sie sich zu einer Zusammenarbeit entschliessen, muss ich Ihnen unbedingt meinen Partner vorstellen! Er war auch am MIT, doch war er drei Jahrgänge über mir, also im selben Jahrgang wie Sie. Vielleicht kennen Sie sich ja sogar.. Wir haben uns dann bei Mister Braver kennen gelernt. Wirklich, ich kann mich glücklich schätzen, mit solch grossartigen Personen wie Mister Braver, meinem Partner Phil Brown und vielleicht auch bald mit Ihnen, Miss Stone, zusammen arbeiten zu dürfen.“ Niemand konnte Cliftons Redeschwall stoppen, nicht einmal Kate, die einmal aus Versehen ihr Glas vor ihr umstiess. Oder anders ausgedrückt: Für Braver und Clifton wirkte es wie ein Versehen, doch Seto erkannte es sofort. Angst. Und nun hatte er auch einen Namen! Jetzt brachte er nur noch herauszufinden, was dieser so genannte Phil Brown mit Kate zu tun hatte!

Noch etwa eine halbe Stunde erzählten die beiden Männer von ihrem Projekt, die neuste Nanotechnologie bei der Kommunikation zwischen den Flugzeugen zu verwenden und schweiften so manches Mal vom Thema ab, wenn sie wieder einmal das Gefühl hatten, sie müssten sich noch etwas mehr ins rechte Licht rücken. Doch nach einer Weile konnten weder Seto noch Kate länger zuhören, weshalb beide gleichzeitig aufstanden und ohne ein Wort den Raum verliessen.

Kate hatte momentan einen Stock, der ihr das Gehen erleichterte. Und jedes Mal, wenn Seto bei ihr war, stütze er sie noch zusätzlich mit seinem Arm. Doch als er ihr jetzt den Arm reichte, schritt sie einfach an ihm vorbei. Etwas erstaunt blieb er für den Bruchteil einer Sekunde stehen, befreite sich aber sofort wieder aus seiner Erstarrung und trat neben Kate.

„Jetzt habe ich einen Namen. Du weißt nur zu gut, dass es nicht mehr lange geht, und ich weiss, was es mit dem Typen auf sich hat.“

„Du willst es also wirklich wissen, Seto. Dann sage ich dich eins. Dass, was du suchst, wirst du nicht finden. Aber ich werde es dir erzählen. Nicht jetzt. Nicht heute. Aber ich werde es dir erzählen. Versprochen.“ Mit diesen Worten verschwand Kate in ihrem Zimmer und schloss vor Setos Nase die Tür.
 

So meine Lieben! Auch dieses kapi wurde leider etwas kurz. Sry. Ich bin einfach nicht gut darin, lange kapis zu schreiben. Doch freut euch, denn im nächsten kapi kommen zu den augen und dem namen noch eine story. Und die hats in sich (ist jedenfalls meine meinung), das ganze hat auch noch massgebliche auswirkungen auf kates charakter, also: wichtig! ;D

cu knuddel

und ein dickes bussi an meine kommischreiber IceLion und Dark-Unicorn!!!!!!! ;D

kiwi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-02-18T13:23:35+00:00 18.02.2007 14:23
hi
erstmal zu deinem Kommentar unten. Es ist egal, wie lang das Kapitel ist. Hauptsache man versteht alles und die Qualität ist gut. Es heißt ja Quantität ist nicht gleich Qualität.
Hoffe war jetzt nicht zu aufbrausend.^^°
Das Kapi ist erstklassig und ich finde du kannst die Personen, ihre Taten und ihre Gefühle gut beschreiben.
Ganz dolles Lob.

IceLion


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