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Wintertränen

Wenn das Leben nicht fair spielt... KaRe
von

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Ratlosigkeit

Da bin ich wieder!!! ^-^

*ins Zimmer reinhüpf*

Hab mich RIESIG über eure Kommis gefreut! Besonders, wenn meine Lesergemeinde stetig wächst!

*grins*

Dieses Kapi ist weitaus länger, aber ich wollte da ansetzen, wo ich aufgehört hatte. Und dabei war ich so vertieft, dass ich hinterher mehr Seiten hatte als das erste Kapi! XD

Tja, dass ich an so einer Stelle aufhöre, ist nichts als Taktik!!

*zwinker*

Aber ich werde sowieso jetzt mit Briefbomben und Morddrohungen überschüttet, wenn ihr lest, was ich mit Kai anstelle.

*Armeehelm aufzieh* *sich im Bunker verkriech*

Ich wünsch euch noch viel Spaß beim zweiten Kapi von „Wintertränen“!
 

Kapitel 2: Ratlosigkeit
 

„Kai?“

Erschrocken zuckte der junge Russe zusammen, verlor dabei das Glas aus seinen Händen. Mit einem lauten Klirren zersprang es auf den Küchenboden...die Scherben verteilten sich...schimmerten und glitzerten wie Diamanten, als das Licht der Lampen auf sie fiel...

Unerwartet wurde Kai aus seinen Gedanken, seinen Erinnerungen, gerissen. Eine ihm sehr bekannte Stimme hatte ihn zurückgeholt. Langsam drehte sich Kai um und sah in zwei bernsteinfarbene Augen, welche den Silberblauhaarigen verunsichert ansahen. Ray hatte Kai die ganze Zeit über still beobachtet, als er so verloren am Fenster stand. Die Minuten vergangen...Kai sagte nichts und schien auch mit seinem Innern weit weg zu sein. Der junge Chinese hatte sich langsam Sorgen gemacht, also stand er auf und sprach Kai vorsichtig an. Doch die Reaktion darauf hatte sich Ray anders vorgestellt...er lächelte verlegen.

„Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber du warst so still und darum wollte ich nachsehen, ob alles in Ordnung...“ Ray verstummte. Als der Schwarzhaarige diese Augen...dieses Gesicht sah...verschwand sein Lächeln...

Kais Augen...dieses rubinrot...welche damals voller Feuer und Stolz glänzten...die jeden Gegner einschüchtern konnten...denen jeder verfiel...diese Augen gab es nicht mehr...

Sie waren nicht mehr voller Feuer...voller Glanz...ihre Stärke war verschwunden. Es waren traurige Augen, trüb und unendlich müde...leblos...

Es schmerzte Ray, seinen Freund so leiden zu sehen. Etwas zog sich krampfhaft in ihm zusammen. Waren es vielleicht seine Lungen...oder doch sein Herz...der Schwarzhaarige wusste es nicht...

Seit er Kai damals zum Arzt brachte, war der Russe irgendwie verändert. In sich gekehrt...so als ob es etwas geben würde, was mehr war als einfacher Stress...mehr als eine einfache Erkältung...viel mehr...

Doch je mehr Ray überlegte, je mehr er versuchte, etwas aus Kai herauszubekommen...es würde nichts bringen...jedenfalls nicht in dieser Situation. Ray wollte jedoch wenigstens versuchen, etwas an dieser Situation zu ändern...wollte helfen, damit Kai endlich wieder lachen könnte. Endlich wieder leben könnte...

Es war still in der Küche...nur leise war das Poltern der Schritte ihrer beiden Freunde zu hören, die durch ihre Zimmer liefen, um sich umzuziehen und wieder den nächsten Blödsinn anzustellen. Einmal hörte man Tyson laut durch das Obergeschoss rufen, als Max ihm seine Käppi klaute. Dann hörte man nur noch, wie die beiden die Treppe runterrannten und mit einem kurzen „Wir sind weg!“ durch die Haustür verschwanden. Da war sie wieder...diese Grabesstille...und genau diese Stille war Ray unangenehm.

„Diese beiden Chaoten. Immer auf dem Sprung, können sich noch nicht mal richtig verabschieden und haben oben mit Sicherheit wieder ein riesiges Chaos hinterlassen!“ Ray seufzte tief. Nun durfte er wieder hinter den beiden herräumen. Dabei prügelte der Chinese ihnen quasi jeden Morgen immer wieder ein, dass sie aufräumen sollten, bevor sie nach draußen gehen würden. Ray hoffte, dass sich durch diese Einleitung ein kleines Gespräch entwickeln würde, doch ein Blick auf Kai verriet ihn, dass dieser anscheinend wieder in seinen eigenen Gedanken versunken war.

Kais Blick war auf den Boden gerichtet, doch er ging ins Nichts...wirkte vollkommen weggetreten. Leicht legte Ray seinen Kopf schief und sah den Silberblauhaarigen verwundert an.

„Kai? Worüber denkst du nach? Ist irgendetwas?“

„Ähh...was?“ Kai schreckte aus seinen Gedanken und sah den Schwarzhaarigen mit großen, irritierten Augen an. Irgendwie fand Ray diesen Gesichtsausdruck niedlich...

„Ich hatte dich gefragt, ob irgendetwas ist. Du wirkst so nachdenklich...bedrückt dich etwas?“ Rays Stimme klang sanft, fast wie die Stimme einer Mutter, die ihr kleines Kind beruhigt, wenn es weint. Und genau diese Stimme faszinierte Kai so an Ray. Irgendetwas war an diesem Chinesen...etwas, was er schon so lange vermisste...

Kai stieg eine leichte Röte ins Gesicht...

„Ähm...nein, es ist alles okay. Mach dir keine Gedanken.“ Verlegen drehte sich Kai weg. Sein Blick fiel auf die vielen Scherben, die immer noch unberührt auf dem Boden lagen. Leise fluchend hockte sich Kai hin und fing an, die Scherben zusammenzulegen.

Verwirrt starrte Ray auf den jungen Russen. Hatte er sich das gerade nur eingebildet oder war Kai gerade wirklich rot geworden? Nein, es war keine Einbildung. Aber so etwas hatte Ray vorher noch nie erlebt. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Kai mochte zwar noch ein riesiges Rätseln für ihn sein...aber irgendwann, so hoffte Ray, würde sich Kai ihnen öffnen und dann wäre ein gewaltiger Schritt getan...denn dann würde Kai sich seinen Freunden anvertrauen. Und das ist es, was Ray unter ihnen vermitteln möchte...gegenseitiges Vertrauen...

Doch bis zu diesem Ziel würde es noch ein weiter Weg werden...aber diese ersten kleinen Schritte waren schon ein großer Erfolg...

„Kai, lass mich das machen“, sagte Ray und hockte sich neben den Silberblauhaarigen, nahm ihm sanft die Scherben aus der Hand. Verwundert sah Kai in die Augen des Chinesen.

„Aber ich kann das auch. Das sind doch nur Glasscherben...“

„Ja, aber du weißt doch, was der Arzt dir gesagt hat. Außerdem möchte ich nicht, dass du dich schneidest!“ Freundlich lächelte der Schwarzhaarige den Jungen vor sich an. Und wieder war es da...dieses seltsame warme Gefühl, welches sich in Kais Brust ausbreitete. Er kannte dieses Gefühl...irgendwie...aber es war lange her. Und eigentlich...wollte er dieses Gefühl nicht noch einmal spüren...denn es war für ihn nur mit Schmerzen verbunden...

„Aber...das ist doch keine...“

„Kein Aber! Ich muss sowieso noch die Küche aufräumen, also kann ich auch gleichzeitig die Scherben auffegen.“ Ray stand auf und packte Kai am Arm, zog ihn hoch. Dann schob er ihn sanft raus aus der Küche ins Wohnzimmer. Ein freches Lächeln lag auf Rays Lippen. „So, und du wirst dich jetzt aufs Sofa setzen und dich ausruhen. Wenn du willst, kann ich dir ja nachher noch was Leckeres zu trinken machen! Und ich hab auch schon eine gute Idee, was ich uns heute koche! Bis dahin muss du dich aber noch gedulden. Ich beeil mich!“

Mit diesen Worten verabschiedete sich Ray von Kai. Mit freudigen Schritten lief er in die Küche und schloss die Tür hinter sich. Der junge Russe sah etwas irritiert zur Küchentür, welche sich kaum zwei Sekunden später erneut öffnete und ein schwarzer Schopf wieder zum Vorschein kam.

„Ach, bevor ich es vergesse, Kai. Wenn Tyson und Max wieder hier ankommen, dann sag ihnen, dass sie ihr Chaos gefälligst selbst beseitigen können. Habe keine Lust mehr, hinter ihnen aufzuräumen. Machst du das, ja?“, lächelte Ray und schon war die Tür wieder zu. Jetzt war es wieder still im Haus...

Kai blieb allein im Wohnzimmer zurück und fühlte sich so nutzlos wie nie zuvor...

Es fühlte sich abgeschoben...einfach zurückgelassen...überflüssig...

Leise seufzte Kai und sah sich im Wohnzimmer um. Es war ein großes Zimmer, voll mit alten Möbeln, welche einige von ihnen reich verziert waren. An einer Wand stand ein riesiges Bücherregal, der junge Russe hatte inzwischen vergessen, wie viele Bücher sie überhaupt hatten. Eins wusste er aber genau, die meisten dieser Bücher gehörten Ray.

„Mit Sicherheit hat er schon alle durchgelesen...“, dachte Kai und lächelte leicht. In einer anderen Ecke stand der große Esstisch mit mehreren Sitzplätzen. Dort aßen sie zusammen, egal ob sie allein waren oder Besuch da war. Vielleicht war ein weiterer Grund ja, dass auf diesem Tisch mehr draufpasste, um Tysons unendlichen Appetit zu stillen. Kai musste schmunzeln...

Als er weiter durchs Zimmer sah, fiel ihm auf, wie sehr der Boden doch mit Teppichen übersät war. Vorzugsweise waren sie rot, einige hatten auch noch andere Farben, aber das Rot stach eindeutig hervor. Schließlich blieb Kais Blick an der Sitzecke hängen. Dort stand ein riesiges Sofa, breit genug, dass sie alle darauf Platz fanden. Vor dem Sofa stand ein Glastisch und vor dem Glastisch stand der Fernseher auf einem kleinen Schrank. Von der Größe sollte man besser nicht sprechen, dieses Ding hatte ein halbes Kinoformat und in den Schränken befand sich die DVD- und Videosammlung. Durch die großen Fenster fiel ein angenehmes Licht in den Raum. Sogar ein Kamin befand sich im Wohnzimmer, direkt an der Wand neben dem Fernseher und dem Sofa. Gemütlicher konnte es nicht sein...

Mit langsamen Schritten ging Kai zum Sofa und ließ sich seufzend darauf plumpsen. Inzwischen war er es gewöhnt von Ray auf die „Strafbank“ geschickt zu werden. Und das bei jeder Kleinigkeit...

„Als ob ich mir was brechen würde, wenn ich nur etwas im Haushalt helfe. Mann...ich bin doch kein Baby. Ich kann schon auf mich selbst aufpassen! Ich kippe ja schließlich nicht bei jeder kleinen Kleinigkeit um!“, dachte Kai frustriert vor sich hin, als er in seinem Gedankengang stockte und sein Blick auf die vor ihm stehende Blumenvase fiel. Die Blumen standen schon gut eine Woche da auf dem Glastisch, aber nun wich langsam das Leben aus ihnen...

Die Blüten ließen bereits ihre Köpfe hängen und einige vertrocknete Blütenblätter lagen verstreut um die Vase herum. Stumm betrachtete der junge Russe dieses Bild vor sich, als ein weiteres Blütenblatt sich löste und langsam auf den Glasboden schwebte. Mit nachdenklichen Blick beobachtete er dieses Blatt, wie es gegen den Tod kämpfte und dann doch verlor...es erinnerte ihn daran, dass auch er verwelkte...genau wie diese Blumen in der Vase...

Kai schloss seine Augen...

Nur schwer konnte er die Bilder verdrängen...nur schwer die Stimmen aus seinem Kopf vergessen...

Er glitt zurück in seine innere Welt, wo er mit seinem Gedanken und Erinnerungen allein war...und sah wie in einem Film...wie die einzelnen Bilder an ihm vorbeiliefen...und ihn dorthin zurückbrachten, wo er zuvor von Ray rausgeholt worden war...
 

*~...von irgendwoher waren Stimmen zu vernehmen...

Erst leise...verzerrt...mehr ein Rauschen als verständliche Worte...

Nur sehr langsam wurde dieses Stimmengewirr lauter...die Wortfetzen verbanden sich zu Worten...zu ganzen Sätzen...

„...war los...so plötzlich...“

Es war dunkel...alles um ihn herum war dunkel...

Sein ganzer Körper fühlte sich schwerelos an. So sehr er es auch versuchte...bewegen konnte er sich nicht...

„...mache mir Sorgen...immer noch nicht aufgewacht...“

Wie in einem Meer...einem riesigen, schwarzen Meer...unfähig zu schwimmen...einfach nur treiben können...keine Oberfläche...kein Grund...

Hilflos...wie ein kleines Kind...

Wie in einem Traum sah er nach oben...die Augen ohne Glanz...ohne Leben...

Immer tiefer versank er in den Tiefen...verhindern konnte er es nicht...wollte er es überhaupt...? Einen Sinn sah er darin nicht...warum sich dagegen sträuben...so war alles doch viel leichter...angenehmer...schöner...

„...wie lange ist er denn schon bewusstlos...“

Und dennoch...etwas war da...etwas, was ihn nicht loslassen wollte...

Eine Stimme...sanft...freundlich...beruhigend...

Irgendetwas glitzerte in der Dunkelheit...versuchte es zu erkennen...

Zuerst war es schwach...dann wurde es größer...heller...

Es blendete ihn...er verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen...langsam...langsam hob er einen Arm...streckte seine Hand zum Licht aus...hilfesuchend...

Im nächsten Moment war das Meer von einem hellen Licht erfüllt...stark...beschützend...warm....

„Vielleicht sollten wir besser einen Arzt holen.“

Langsam glitt Kai aus der Dunkelheit. Er spürte etwas Kaltes, Nasses auf seiner Stirn. Sein Kopf fühlte sich an, als ob jemand ein Feuerwerk dort veranstalten würde. Auch fühlte sich sein restlicher Körper so an, als wäre er von einem tonnenschweren Laster erwischt worden. Sein Blut rauschte und pulsierte spürbar in seinen Ohren und Schläfen...

Nach einiger Zeit konnte er erkennen, welche Stimmen da immer wieder nervös und laut durcheinander sprachen...es waren die Stimmen seiner Freunde.

Mühsam versuchte Kai seine Augen zu öffnen, doch das fiel ihm mehr als schwer. Aber irgendwann musste er sie ja öffnen, weil seine Freunde sonst sicher einen Arzt rufen würden und das war das letzte, was er wollte. Somit hatte er einen Anreiz mehr, endlich aufzuwachen.

Als er langsam seine Augen öffnete, blendete den jungen Russen das grelle Licht der Lampen. Stöhnend kniff er sie wieder zusammen, legte eine Hand über seine Augen, damit das Licht etwas abgedämpft wurde. Und tatsächlich gewöhnten sich seine Augen schnell an die Helligkeit des Raumes...

Durch das leise Stöhnen wurde das Gespräch zwischen seinen Freunden unterbrochen, nun sahen sie stumm ihren Freund auf dem Sofa an. Ray war der Erste, der sich aus seiner Starre löste.

„Kai! Bin ich froh, dass du wieder aufgewacht bist! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!“, lächelte Ray freudig und hockte sich neben dem Sofa. Auch Max und Tyson waren sichtlich erleichtert, dass ihr Teamleader endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Erschöpft schaute Kai in die Gesichter seines Teams, richtete sich mühsam auf. Dabei fiel der kalte Waschlappen von seiner Stirn und landete auf seinem Schoß. Grübelnd nahm er den Lappen in seine Hand.

„Was...ist passiert...das letzte, was ich weiß, ist...dass wir an der Kreuzung standen...mir wurde schwindelig... und dann war alles schwarz...“, murmelte Kai mehr in sich hinein. Er suchte in seinem Gedächtnis, doch da war einfach nichts...

„Du bist plötzlich zusammengebrochen. Hätte Ray dich nicht sofort gepackt, wärst du vielleicht sogar auf die Kreuzung gefallen!“, sagte Tyson und beugte sich leicht zu Kai herunter, dieser wich etwas zurück.

„Du warst nicht mehr ansprechbar und an der Kreuzung konnten wir auch nicht stehen bleiben. Also hat Ray dich schnell huckepack genommen und dich den restlichen Weg zu unserer Wohnung getragen. Dann hat er dich zum Sofa getragen und dir den nassen Lappen aufs Gesicht gelegt, damit du dich etwas beruhigst...ich hatte eine Riesenangst um dich, Kai...“, fügte Max noch hinzu, wobei der Blonde versuchte, etwas zu lächeln. Jedoch konnte man die Sorge und den Stress der letzten Minuten deutlich sehen.

Abwechselnd sah Kai zu jedem Gesicht, dann seufzte er tief. Mit einer Hand fuhr er sich durch seine silberblauen Haare und ruhte dann mit ihr auf seinem Gesicht.

„Wie...lange war ich bewusstlos...“, fragte Kai nach einiger Zeit der Stille.

„Ähm...ich weiß es nicht genau. Vielleicht eine halbe oder dreiviertel Stunde...es könnte auch eine Stunde gewesen sein...“ Die Unsicherheit in Rays Stimme war deutlich hörbar. Nervös versuchte der Chinese sich wieder an die genaue Uhrzeit zu erinnern, was ihm aber nicht gelang. Aber nicht die genaue Uhrzeit machte Ray nervös...nein, es war die Länge der Bewusstlosigkeit von Kai. Eigentlich hätten sie längst einen Arzt rufen sollen...für einen normalen Schwächeanfall war dies eindeutig zu lang gewesen...

„Kai...das ist nicht normal...was ist bloß los mit dir...so was ist doch noch nie passiert...“, dachte Ray und legte nachdenklich die Hand an sein Kinn. So sehr der Schwarzhaarige auch überlegte...die Lösung wollte ihm einfach nicht einfallen...

„Vielleicht...sollten wir besser zum Arzt gehen, Kai...“, schlug Ray vor, doch Kai schüttelte nur den Kopf.

„Ist wahrscheinlich nur der Stress. Ich brauche nur etwas Ruhe, dann bin ich wieder fit...“ Mit diesen Worten erhob sich Kai vom Sofa. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen und er schwankte, doch als seine Freunde ihm helfen wollten, winkte der Silberblauhaarige ab.

„Keine Sorge, bin nur etwas zu schnell aufgestanden...ich werde mich am besten etwas hinlegen. Dann geht es mir mit Sicherheit besser...also macht nicht solche Gesichter, es ist alles okay...“ Leicht lächelte der junge Russe seine Freunde an, dann drehte er sich um und ging die Treppe hoch in sein Zimmer. Nachdem sich Max und Tyson versichert hatten, dass Kais Zimmertür ins Schloss fiel, gingen die beiden in die Küche, um schon mal die Zutaten für ihr Abendessen bereitzustellen. Ray stand alleine im Wohnzimmer...

Sorgenvoll sah der junge Chinese zur Treppe, wo Kai nach oben verschwunden war. Ray war sich sicher, dass etwas nicht stimmte...und dass Kai immer so tat, als ginge es ihm gut, machte ihm nur noch mehr Sorgen...

Nachdenklich drehte sich Ray zum Sofa, wo noch der Waschlappen lag. Mit zitternden Fingern nahm er ihn in die Hand und drückte ihn an sich, kniff die Augen zusammen, um die Verzweiflung loszuwerden, die sich in seinem Körper ausbreitete.

„Oh bitte...ich hoffe, dass du Recht hast...Kai...hoffentlich ist es nur der Stress...bitte, Gott, bitte...lass es ihm wieder besser gehen...Kai...ich habe Angst...“, dachte Ray zitternd. Er hoffte inständig, dass sich sein Gefühl nicht bewahrheitete. Dem jungen Chinesen liefen vereinzelte Tränen über die Wangen. Er wusste nicht, warum er so reagierte...warum er sich mehr Sorgen als alle anderen machte...vielleicht lag es daran, dass Kai ihm alles bedeutete...vielleicht...empfand Ray mehr für den Silberblauhaarigen als nur Freundschaft...

Mit tränenverschmiertem Gesicht sah Ray nach oben...hoffte, dass ihn jemand in seinen Sorgen und Ängsten erhörte...

„Bitte...bitte, lass es ihn besser gehen...werde wieder gesund...Kai...“, flüsterte Ray...und er betete...
 

Aber es wurde nicht besser...

Kaum war eine Woche vergangen, da brach Kai erneut zusammen. Dieses Mal war es in der Küche, als er Ray dabei half, dass Essen zuzubereiten. Es passierte urplötzlich. Gerade war er noch dabei, dass Gemüse zu waschen, als er einfach zur Seite kippte. Ray bekam einen halben Herzinfarkt, den Schrei hätten bestimmt noch die anderen Viertel gehört. Auf dieses Mal folgten noch weitere Male...

Obwohl Kai immer wieder beteuerte, dass es ihm gut ginge, geschahen diese Schwächeanfälle immer häufiger. Egal, ob es beim Training war, beim Einkaufen, bei der Hausarbeit, ja, selbst bei nicht so anstrengenden Dingen...

Die Bladebreakers wussten sich bald keinen Rat mehr. Sie trauten sich kaum noch aus dem Haus, da sie befürchteten, dass Kai wieder zusammenbrechen könnte. Und Anzeichen dafür gab es viele...allein Kais Gesichtsfarbe war nicht die Gesündeste...er war schneeweiß im Gesicht...okay, Kai war schon immer blass, aber jetzt glich er doch mehr einem Gespenst als einem Lebenden.

Oft kam es vor, dass Ray, Max und Tyson morgens alleine aufstanden und frühstückten. Jeden Abend ging Kai früher als die anderen ins Bett, weil er so erschöpft war, dass er kaum noch die Augen aufhalten konnte. Und dann schlief er bis zum Mittag durch, was man von Kai überhaupt nicht kannte. Dennoch wurden die Erschöpfungszustände nicht besser. Besonders Ray konnte das kaum ertragen, wie Kai sich jeden Tag quälte. Irgendwann war es dann dem Schwarzhaarigen zuviel...er schnappte sich Kai und brachte ihn zum Arzt.

Kai war von dieser Idee nicht begeistert gewesen, aber er wusste, dass er gegen den Chinesen nicht ankam. So musste er sich fügen und schließlich saßen dann beide Jungs vor Dr. Toshiba, der die Bladebreakers immer behandelte, egal um welches Krankheit oder Verletzung es sich handelte. Ray schilderte dem Doktor, was in den letzten Wochen mit Kai geschehen war. Aufmerksam machte sich der Arzt Notizen, während er dem jungen Chinesen zuhörte, nebenbei auch immer ein wachsames Auge auf Kai habend.

Am Ende des Vortrags von Ray erhob sich Dr. Toshiba von seinem Stuhl und stellte sich vor Kai hin. Mit der Aufforderung „Bitte den Oberkörper freimachen“ zog Kai sein Oberteil aus, zwar widerwillig, aber was blieb ihm anderes übrig...außerdem, je schneller der Doktor seine Untersuchungen beendete, desto schneller konnte er von dort abhauen. Daraufhin legte Dr. Toshiba sein Stethoskop an und horchte den jungen Russen gründlich ab. Weitere Untersuchungsschritte folgten...Blutdruck messen, Untersuchung der Ohren und des Halses (es könnte sich ja auch um einen grippalen Infekt handeln), Kontrolle der Augen mit einer kleinen Taschenlampe. Dann sollte Kai sich hinlegen. Als Kai auf dem Untersuchungsliege lag, tastete der Arzt den Bauch ab, fragte ab und zu, ob Kai dort Schmerzen habe, welche der Silberblauhaarige mit einem Kopfschütteln verneinte. Zusätzlich wurden die Arme und Beine untersucht, ob sie gut beweglich waren oder ob es Beschwerden beim Zusammenziehen und Strecken gab, aber auch das blieb ohne sichtlichen Erfolg. Der Doktor war ratlos, es schien nichts auf irgendwelche Krankheiten oder Verletzungen hinzudeuten. Körperlich keine Beschwerden, auch das Abtasten hatte nichts ergeben. Kleine Ansätze gab es beim Abhorchen und Blutdruck messen, aber für einen derartigen Schwächeanfall reichten sie nicht aus. Es gab nur noch eine Möglichkeit, um zu einem Ergebnis zu kommen...

„Okay, ich werde dir jetzt Blut abnehmen. Eine Untersuchung deines Blutes könnte uns vielleicht Aufschluss über die Herkunft deiner Anfälle geben“, sagte der Arzt ruhig und holte bereits eine Nadel und mehrere Ampullen aus seinem Schrank hervor. Allein bei diesem Wort bekam Kai schon Angstzustände. Er konnte Spritzen noch nie so gut leiden, besonders nicht seit der Zeit in der Abtei. Fast panisch richtete sich der Silberblauhaarige auf und wich von der Nadel zurück. Ray bemerkte dies und legte seine Hand auf Kais, streichelte sie sanft. Ängstlich sah Kai in die bernsteinfarbenen Augen Rays, doch Ray lächelte ihn sanft an.

„Hab keine Angst, Kai...Dr. Toshiba will dir nur Blut abnehmen. Ich weiß, dass das nicht so toll ist, aber es geht schnell vorbei...es ist nur ein kleiner Stich...wenn du möchtest, kannst du meine Hand festhalten...dann ist es nicht ganz so schlimm...ja, Kai?“ Da war sie wieder...diese sanfte, mütterliche Stimme...und dieses Lächeln...

Kais Angst schwand, während er weiter in diese wunderschönen Augen sah. Mit einer leichten Bewegung drückte Ray den Silberblauhaarigen zurück auf die Liege, damit der Arzt das Blut abnehmen konnte. Kais Atem war ruhig...entspannt...Dr. Toshiba band Kais Arm ab und desinfizierte die Stelle. Im gleichen Moment ergriff Kai Rays Hand und umschloss sie fest, der Schwarzhaarige spürte, wie sehr Kais Hand zitterte...

Leicht strich Ray mit dem Daumen über Kais Handrücken...sprach beruhigend auf den Russen ein...dann wurde die Nadel in Kais Vene gestochen.

Leise stöhnte Kai auf und zuckte zusammen, zitterte leicht, während der Arzt Kais Blut in die erste Ampulle fließen ließ.

Nach kurzer Zeit waren alle Ampullen mit dem dunkelroten Lebenssaft gefüllt und die Nadel wurde aus Kais Arm herausgezogen, die Einstichstelle desinfiziert und mit einem Pflaster bedeckt.

„So, ich werde dein Blut in ein Labor schicken, damit sie es untersuchen können.“ Dr. Toshiba stellte das Tablett mit der Nadel und den Ampullen weg und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. „Also, bei den vorherigen Untersuchungen habe ich unter anderem festgestellt, dass du etwas niedrigen Blutdruck hast. Auch wirkst du überanstrengt und erschöpft. Genaueres kann ich aber erst sagen, wenn ich die Ergebnisse der Blutuntersuchung bekomme. Am besten hältst du dich in den nächsten Tagen von schwerer, körperlicher Arbeit fern. Ruh dich aus und trink viel, am besten heiße Getränke, da es langsam auf den Winter zugeht. Wenn ich die Testergebnisse habe, werde ich dich anrufen. Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Tag.“

Mit einem Lächeln und einem festen Händedruck verabschiedete sich der Arzt von den beiden Jungs und begab sich zu seinem nächsten Patienten.

Während des gesamten Heimweges liefen Kai und Ray schweigend nebeneinander, Ray schaute ab und zu rüber zu Kai, nur um dann gleich wieder in Gedanken zu versinken. Es beunruhigte den Chinesen, dass sie trotz des Arztbesuches keine eindeutige Erklärung für Kais Schwächenanfälle hatten. So konnten sie sich nur nach dem richten, was ihnen Dr. Toshiba empfohlen hatte...und hoffen, dass Kais Blut ihnen endlich eine Antwort geben würde.
 

Eine weitere Woche verging...

Kai hatte den Ratschlag von Dr. Toshiba befolgt und sich von allen möglichen, schweren Arbeiten ferngehalten. Den ganzen Tag über saß oder lag er auf dem Sofa, in eine dicke Decke gehüllt und mit einem heißen Tee oder Kakao auf dem Glastisch. Ab und zu sah er fern oder steckte seine Nase in ein gutes Buch, welches er sich aus dem Bücherregal geschnappt hatte. Doch die meiste Zeit schlief er...es war wie verhext! Der Silberblauhaarige machte nichts außer sich zu langweilen und sich auszuruhen, aber dennoch wurde er weiter von Schwächeanfällen heimgesucht. Auch schien es ihm von Tag zu Tag schlechter zu gehen...aus welchen verdammten Grund auch immer! Das Warten würde ihn noch einmal in den Wahnsinn treiben...

Schließlich kam der Anruf von Dr. Toshiba...

Ray begleitete Kai zur Arztpraxis, doch diesmal bat Kai den Schwarzhaarigen, bitte im Wartezimmer zu warten. Ray nickte kurz und sah dem jungen Russen hinterher, wie er im Behandlungszimmer von Dr. Toshiba verschwand...

Im Behandlungszimmer begann das gleiche Spiel noch mal von vorn, die üblichen Untersuchungen wurden wiederholt. So konnte der Arzt feststellen, ob sich Kais Zustand verbessert oder verschlechtert hatte...am Ende stellte Dr. Toshiba seine Diagnose...

„Okay, Kai...wie du mir bereits erklärt hattest, hast du dich an meine Anweisungen gehalten und dich geschont, so gut es ging. Mit Einbezug der heutigen Untersuchung und der Testergebnisse werde ich versuchen, dir den Grund für deine Schwächeanfälle zu erklären...“ Dr. Toshibas Blick wurde ernst, als er sich die Unterlagen durchlas und mit den heutigen verband. Kai schluckte...ihn machte dieser Blick nervös...

„Kai...ich habe zum Vergleich deine Unterlagen vom letzten Jahr genommen. Und was ich dort gesehen habe, bereitet mir Sorgen...“ Der Arzt schloss seine Augen, eine gespenstische Stille breitete sich im Raum aus, welche sich für Kai anfühlte, als ob man eine Schlinge um den Hals tragen würde, die sich immer weiter zuzieht...

„Deine Vitalwerte haben sich verschlechtert...seien es die Werte deines Immunsystems oder die Werte deiner Lunge und des Herzens...alle sind um ein paar Punkte gefallen. Diese Abweichungen sind klein, jedoch dürfen wir sie nicht außer Acht lassen. Aber das ist es nicht, was mir Sorgen bereitet...“ Dr. Toshiba holte aus einem Umschlag zwei Blutbilder heraus, die eine war vom letzten Jahr, als Kai wegen der Verletzungen durch den Kampf mit Brooklyn in Behandlung war...und die andere war von diesem Jahr...

Mit ernstem Blick legte der Arzt die beiden Blutbilder vor Kai hin und deutete mit dem Zeigefinger auf das, was er meinte.

„Siehst du die Aufnahmen? Diese stammte von letzen Jahr, diese hier ist jetzt angefertigt worden...“

Leicht beugte sich Kai nach vorne und schaute auf die beiden Aufnahmen. Zuerst konnte er nicht so wirklich was erkennen, doch dann sah er, was Dr. Toshiba meinte...auf der neuen Aufnahme waren merkwürdige Flecken zu sehen...irgendwie bläulich, fast schwarz...und auch war dieses ganze Gewirr von weißen und roten Blutkörperchen nicht mehr so gewaltig wie auf der anderen Aufnahme. Kai bekam Angst...

„Dein Blut weist Anomalien auf, negative Veränderungen. Jedoch haben wir keine Erklärung dafür gefunden, warum sich dein Blut innerhalb eines Jahres so verändern kann. Wir haben die üblichen Tests gemacht...es auf allerlei Krankheiten untersucht...ohne Ergebnis. Ich habe keine Ahnung, woran das liegen könnte, noch wie man es behandeln kann...es tut mir leid...aber so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen...“

Betrübt und unfähig schloss der Arzt seine Augen, entschuldigte sich bei dem Jungen, der völlig verstört und entsetzt vor dem dicken Eichenholztisch saß. Kais Herz schlug mit aller Macht gegen den Brustkorb, fast als wollte es aus seinem Körper springen...innerliche Panik ergriff den Silberblauhaarigen...jegliche Gesichtsfarbe war aus seinem Gesicht gewichen...

„Ich werde weitere Tests machen und versuchen, etwas über diese Anomalien herauszufinden. Bis dahin musst du regelmäßig bei mir erscheinen, damit ich dich untersuchen und behandeln kann, falls Veränderungen positiver oder negativer Natur auftreten. Ich werde dir mehrere Medikamente verschreiben, die werden die Symptome für deine Schwächenanfälle lindern. Du musst sie jeden Morgen nehmen. Die Auslöser dafür werden dadurch nicht verschwinden...aber es wird angenehmer und leichter für dich.“

Mit diesen Worten stellte Dr. Toshiba mehrere Rezepte aus und gab sie Kai. Gleichzeitig wurde auch der nächste Termin festgelegt. Ein komisches Gefühl breitete sich in Kai aus, als er mit den Rezepten und dem Termin an der Behandlungstür stand. Gerade wollte der junge Russe die Tür öffnen, als sich der Arzt noch mal an ihn richtete.

„Keine Angst...ich versuche so schnell wie möglich herauszufinden, woran du leidest...bis dahin...halt die Ohren steif...und pass auf dich auf...“

Ein leichtes, aber dennoch betrübtes Lächeln lag auf den Lippen von Dr. Toshiba. Kai stand noch eine kurze Zeit da und sah den jungen Arzt mit traurigen, trüben Augen an. Dann nickte er leicht und verschwand hinaus in den Gang, wo Ray schon freudig auf ihn wartete. Sofort wurde Kai mit Fragen zugeschüttet, der Chinese wollte die Ergebnisse erfahren. Unsicher sah der Silberblauhaarige seinen Gegenüber an. Nein...er konnte und durfte es seinen Freunden nicht sagen...sie machten sich jetzt schon zu viele Sorgen um ihn und er wollte sie nicht noch mehr belasten.

So beschloss Kai, seine Freunde in dem Glauben zu lassen, dass er einfach nur gestresst war und dass seine Zusammenbrüche aufgrund des Wetters und des Stresses zusammenhingen. Die Medikamente wurden zu Vitamin- und Erkältungstabletten, die seine Abwehr stärken sollten. Somit schaffte Kai eine Maske um sich herum, allein um seine Freunde zu schonen und auch um es für ihn erträglicher zu machen...doch die Wirklichkeit ließ sich nicht verstecken...

Diese Wirklichkeit würde er nun jeden Morgen sehen...in Form dieser kleinen Tabletten, die er schlucken musste...und es würden nicht wenige sein...

So kam es, dass am nächsten Morgen der junge Russe in der Küche stand, vor ihm ein Glas Wasser und die vielen Tabletten...ein leises Seufzen entfuhr seiner Kehle...

Dann nahm er das Glas in seine Hand und schluckte die erste Tablette...~*
 

Es dauerte seine Zeit, bis Ray wieder aus der Küche auftauchte. Er trug ein Kopftuch, damit seine Haare ihm nicht ins Gesicht fielen. Erleichtert und zufrieden seufzte der Schwarzhaarige und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Arbeit hatte sich gelohnt, die Küche sah tiptop aus und das Essen war auch schon angestellt.

Mit einem Lächeln lief Ray ins Wohnzimmer und wollte gerade laut rufen, dass die Küche fertig sei, als er zum Sofa schaute. Langsam schlich er sich an und lehnte sich auf die Rückenlehne des Sofas, sanft lächelte er.

Kai lag auf der Seite und schlief tief und fest, sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Verträumt strich Ray dem Silberblauhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht...

„Er sieht so süß aus, wenn er schläft...wie ein Engel...“, dachte Ray und wurde schlagartig rot, als er erkannte, was er gerade gedacht hatte. Vergeblich versuchte er die Gesichtsröte wieder loszuwerden, doch sie wollte nicht so einfach verschwinden. Innerlich hoffte Ray, dass Kai jetzt nicht wach werden würde oder dass die anderen beiden Chaoten jetzt nicht wieder nach Hause kamen. Ein leises Wimmern ließ ihn aufschrecken, irgendwie fühlte er sich wie bei einer Schandtat ertappt, obwohl der Schwarzhaarige ja nichts Unanständiges getan hatte. Nervös und langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der das Stöhnen kam. Sofort verschwand die Anspannung, machte aber einem sorgenvollen Gesicht Platz...

Kai hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt, das leise Wimmern kam eindeutig von ihm. Leicht zitterte der junge Russe...und eine einsame Träne lief über seine Wange...

Vorsichtig strich Ray die Träne weg...schaute traurig auf den Silberblauhaarigen herab...

„Ach Kai...warum verschließt du dich vor uns...vor mir...wir sind doch deine Freunde...wir wollen dir helfen...sind wir nicht gut genug, dass du dich uns anvertrauen kannst...ich kann es nicht sehen, wenn du dich quälst...“, dachte Ray und beugte sich langsam vor...eine leichte Röte lag auf seinem Gesicht...er schloss seine Augen...

Dann gab er Kai einen leichten Kuss auf seine Schläfe...

„...ich wollte dich wissen lassen...wir sind immer für dich da...immer...“, flüsterte Ray leise und sanft, entfernte wieder langsam von Kai. Der junge Chinese wollte sich gerade von der Lehne des Sofas erheben, als er in seiner Bewegung stoppte.

Verwundert sah Ray auf den jungen Russen hinab...dann lächelte er glücklich und erleichtert...

Kai lächelte leicht im Schlaf...
 

*aus dem Bunker husch*

*Vorhang zuzieh*

Ende!!!

*grins*

So, nun befinden wir uns wieder in der Gegenwart und nun wisst ihr auch, warum Kai täglich diese Tabletten schlucken muss. Armer Schnuffel…

*schnief*

*Kai knuddl*

Warum mach ich das bloß mit ihm?! Ich mag ihn doch so…

TT^TT

Naja…

Wer wissen will, wie’s weitergeht, der schaut beim nächsten Kapi wieder rein!!

*zwinker*

Ich würde mich über Kommis total freuen!! ^-^

Wenn es mal ein bisschen länger dauert, dann liegt es daran, dass ich durch das Abi nicht zum Schreiben komme…

*drop*

Aber ich versuche mich zu beeilen! ^^

Bleibt mir treu!! Wir sehen uns dann beim nächsten Kapi!!!

Bye Bye!!!

*wink*

*davon flitz*

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2008-11-10T17:17:35+00:00 10.11.2008 18:17
oha? okeee, das is doch fies, ich muss mich korrigieren… da einfach wieder mit der gegenwart weiter zu machen! aber andererseits auch genial… man muss ja nicht alles gleich verraten. und wie kai da erschrickt kommt auch gut rüber!
was ich hier allerdings wirklich bekriteln muss, dass sind die punkte. ich find sie in den gedanken von ray zum beispiel, oder kurz bevor kai aufwacht passend (auch wenn bei kais aufwachen zu viele punkte sind) aber sonst stört das dohc ein wenig beim lesen und in den meisten fällen würde ein einfach beistrich reichen, da es sich nur um aufzählungen handelt. wie schon mal erwähnt, das ist eine gradwanderung und hier liegt ein absturz vor…
aber jetzt mal zur story: spannend geschrieben, man kann sich in die charactere hineinversetzen, liebe zum detail, auch wenn ich mich jetzt mit blutbildern nicht auskenne… manchmal vielleicht ein wenig zu viele details bei der beschreibung des wohnzimmers, andererseits glaubt man da schon fast man steht selber mitten drinnen. rays sorge kommt wieder einmal sehr gut zum ausdruck und kai tut mir immer mehr leid… ich kann mir gut vorstellen wie er sich vorkommt, auf der ‚ersatzbank’ und das unser sturkopf kai…
die szene beim blutabnehmen war niedlich, lässt kai menschlicher erscheinen, nicht so kalt wie er sonst immer tut, sondern zeigt, dass er auch schwächen hat und wie sehr ihn manche dinge mitnehmen. auch die sache mit dem vertuschen und überspielen ist einfach typisch für ihn.
was eigentlich in diesen kommi nicht rein gehört, mir aber gerade so durch den kopf geht, ist dass es eigentlich viele menschen gibt, die das so handhaben. sie ihre krankheiten oder schwächen und schmerzen einfach überspielen und jedem eine heile welt vorgaukeln. in diesem fall würde es aber wohl noch extremer rüberkommen, wenn max der betroffene wäre…
irgendwie werde ich mit dem lesen eines jeden kapitels ein stück nachdenklicher und kann nichts dagegen tun…
Von:  Schattenkatze
2008-08-31T13:14:51+00:00 31.08.2008 15:14
Oh man, nicht viele schaffen es bei dem Wechsel zwischen Rückblick und aktuelle Situation, und das auch noch in drei Dimensionen, den Überblick zu behalten, aber du bekommst es hin. Respekt.
Allerdings finde ich hier, die vielen ... nicht so passend, da du ja aus einer dritten Perspektive schreibst. Bei Gedanken sind sie okay, aus der dritten Perspektive finde ich Kommatas, Punke, Unds, ect. besser.
Aiii und wieder keine Rechtschreibfehler...

Von: abgemeldet
2008-03-16T14:31:31+00:00 16.03.2008 15:31
Das Kapitel war sehr gut, wenn auch sehr belastend. Ich freue mich, dass Rays Gefühle für den Süßen schon ein wenig zum Ausdruck kommen.
Aber Kais Zustand kann einem echt Angst machen, ich hoffe, du hast eine Lösung parat.
Haben die in der Abtei irgendwas mit ihm gemacht, oder wie? Er hats aber auch nicht leicht...
Es ist typisch fü ihn, dass er die Sache vor seinen Freunden untertreibt und sich nicht helfen lassen will.
Aber an stelle des Arztes hätte ich den Jungen längst in ein Krankenhaus gesteckt und weiter untersucht.,
Kai hat Angst vor Spritzen? Was haben die in der Abtei ihm denn gegeben? Täusche ich mich, oder gibts da einen Zusammenhang?
Die Gefühle und Ängste in der Situation waren toll beschrieben, aber die Geschichte macht mir ein bisschen Angst...
Trotzdem, auf zum nchsten Kapitel!

ps:genialer Schreibstil!
Von: abgemeldet
2008-02-27T04:43:11+00:00 27.02.2008 05:43
so *noch scnell vor der arbeit gelesen hat*
ich fand das kapitel an udn für sich sehr gut; ich find die handlung interessant (wie bereits erwähnt) und durch deinen angenehmen schreibstil macht es mri irgendwie total spaß deine ff weiterzuverfolgen.
joar mal wieder ein paar kleine fehlerchen entdeckt ^^.
>schaffte eine maske; schUf eine maske, wenn du es im snne von erschaffen meinst....tifen, versank er in den Tiefen...in dem satz hast du zweimal schnell hintereinander tiefen verwendet ^^; klingt ein wenig seltsam...^^
...bevor sie nach draussen gehen; bevor die nach draussen gingen, muss es heissen...
naja zu dem grippalen infeskt; der wäre eigentlich schon von anfang an auszuschleissen, da sie die krankheit wie dus chriebst bereits püber mehrere wichen zog und die inkubationszeit für eine grippe beträgt drei tage, währned der ganze krankheitsverlauf im schnitt ungefähr zehn tage beträgt; also wäre das ehs chonmal ausgescheiden...
auch hätte ICH an der stell von kais arzt ihn schon längst in ein krankenhaus überwiesen; das hört sich nämlich echt übel an was er da hat und ist eigentlich nicht mehr von einem hausarzt zu behandeln, da desse kompetenzen meines wissens nach auch begrenzt sind...

dann noch eine kleinigkeit; wenn du egdankengänge beschreibst,dann würde ich davon abraten "" zu verwenden; mach entweder //text// oder schrieb es kursiv; so verleitet es den leser zu dem glauben der chara würde gerade selbstgespräche führen ^^.

dann finde ich die zeitsprünge manchmal etwas verwirrend, kann es sein, das du in der perspektive von drei zeiten geschrieben hast?! oder bin ich einfach nur zu blöd um das zu rallen *drops* naja ich mache das persönlich in meinen ffs auch ganz gern, nur solltest du es damit nicht übertreiben...
also denn mehr bleibt mir fpür das kapi nicht zu sagen, ausserdem würde mir sonst mein bus davonfahren ^^, also dann bis zum nächsten kapitel
cucu
Von:  Venka
2007-03-04T07:27:50+00:00 04.03.2007 08:27
Hm... – OK, damit habe ich auch das zweite Chapter deiner FF gelesen und irgendwie fällt mir grade nichts weiter ein, als zu sagen, dass du schnellstens weitermachen sollst ^^()

Standartkommi eines Fanlesers aber mir fällt grade wirklich nichts anderes mehr ein...
Habe mein Pulver wahrscheinlich schon in den anderen beiden Kommis verschossen ^^()

Anyways!
Mach bitte schnell weiter und sag mir doch Bescheid, wenn’s weitergeht!

Deine Venka

PS:
Wehe du lässt ihn sterben! - Dann läuft mein Kitty hier Amok ^.~
Von: abgemeldet
2007-02-22T05:19:56+00:00 22.02.2007 06:19
Hey! Da hab ich ja mal wieder Glück gehabt und ne wunderschöne FF gefunden!
Wunderbar melancholisch...
Schön geschrieben, es ist alles stimmig. Wirklich gut eben!
Kannst du mir ne ens schicken wenns weitergeht?
Liebe Grüße und viel Spass beim weiterschreiben!
Von:  phinix
2007-01-26T16:34:10+00:00 26.01.2007 17:34
Das ist echt...*worte fehlen*
Das war echt klasse.
Trotzdem ist das fies, dass ich immer noch nicht weiß WAS kai hat. Hoffe es wir endlich mal aufgelöst.
zumindest finde ich das kapi. super. ist echt klasse geworden.
mach weiter so.
deine phinix
Von:  Alphawoelfin5
2007-01-24T14:41:36+00:00 24.01.2007 15:41
Das wird immer unheimlicher! Vor allem Dingen die Diagnose vom Arzt erfüllt einen mit Besorgnis! Der arme Kai! Da gibts nur eins *Knuddelalarm* Alle zu Kai und ihn tüchtig durchknuddeln! Sehr gut geschrieben! Mach weiter so!
Von: abgemeldet
2007-01-24T13:45:20+00:00 24.01.2007 14:45
*zu kai jeh un ihn anstarr*

...

*wieda jeh*
Von: abgemeldet
2007-01-23T23:06:03+00:00 24.01.2007 00:06
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich deine FF liebe? nein? Na dann tue ich es jetzt!!! Das kappi ist wie die anderen sehr flüssig und detailliert beschrieben (Ich liebe Zustandsbeschreibungen) und am besten gefallen mir das Ende und der Anfang - da bei beiden Ray vorkommt^^.

Weißt du du solltest vielleicht dein Abi schmeißen und Ärztin werden^^ Ernsthaft, klang alles sehr glaubwürdig!!

mach weiter soooo *Daumen hoch*
Bussi
Bye


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