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Hundeyoukai Kurzgeschichten

Shiros (Ent-) Scheidung
von

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Shiros Prüfung Teil 2

Freut mich, dass ihr Verständnis für Shiros Verbitterung bekommt, die sie gegen Sesshoumaru als Verursacher lenkt. Noch glaubt sie an ihren Vater.
 

Shiro: 2. Teil
 

Die Hundeyoukai-Prinzessin blieb stehen, lauschte, witterte. Wo waren ihre Verfolger? Sie war nun fast zwei Stunden gelaufen, gerannt. Und sie spürte nur zu deutlich, dass sie eine Pause brauchte. Zwar war ihr Körper durch die Kampfschule, die sie absolviert hatte, austrainiert, aber ihre Ausbildung war zu gut gewesen, als dass sie nicht die andere Gefahr gekannt hätte. Auf der Insel Yunagi war es unmöglich Youki einzusetzen. Und so würde sie früher oder später wie ein jämmerlicher Mensch essen müssen, schlafen müssen, oder sie konnte gleich aufgeben.

Sie nahm nichts von ihren Verfolgern wahr, aber das tröstete sie kaum. Diese würden Zeit damit vergeuden, nach Verstecken zu suchen. Aber wenn sie die Insel systematisch durchkämmten oder einfach auch nur eine Kette vor den Berg legten, der ihr Ziel war, würden sie sie fassen. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich schlicht auf ihre Fährte setzten? Sie dachte nach, versuchte, sich an alle Arten Youkai zu erinnern, die sie auf dem Schlosshof gesehen hatte. Menschen würden ihr diesbezüglich nicht gefährlich werden können. Hundeyoukai war keiner dabei gewesen, da war sie sicher. Aber dieweil ihr Leben auf dem Spiel stand, wäre es gewiss besser, vorsichtig zu sein. Sie sah empor. Die Bäume standen hier dicht. Gewöhnlich wäre es ihr mit einem Satz gelungen, auf einen Ast zu springen, von dort aus weiter. Ohne Youki musste sie klettern, zunächst auf einen Baum, dann behutsam auf einen anderen. So würde sie keine Spur mehr hinterlassen. Falls doch jemand sie wittern wollte, wäre es auf diese Art für denjenigen schwieriger. Allerdings kam sie so nur langsam voran. Überdies war es gefährlich. Falls sie stürzte, die Äste falsch einschätzte, gerade bei der Kletterei von Baum zu Baum, würde sie sich verletzen. Und das hätte äußerst fatale Folgen. Zum dritten machte es sie müde. Als sie die Krone eines alten Baumes erreicht hatte, blieb sie auf einer Astgabel sitzen. Sie brauchte eine Pause.

Wenn man hungrig oder müde war, machte man Fehler, das hatte ihr einmal ein menschlicher Kampflehrer gesagt, und hinzugefügt: sie könne das sicher nicht verstehen, als so mächtige Youkai. Aber falls er die Wahl hätte, würde er lieber schlafen als essen. Daran sollte sie sich halten, denn er hatte gewiss gewusst, von was er sprach. Ein wenig sehnsüchtig betrachtete sie die Früchte, die hier in allen Bäumen hingen, aber Schlaf war wohl wichtiger. So versuchte sie, sich so hinzusetzen, dass sie nicht fallen konnte, schloss die Augen. Ihre Nase würde sie warnen, falls sich Verfolger nähern würden.
 

Shiro erwachte nach nur einer Stunde, aber sie fühlte sich deutlich ausgeruht. Seltsam. So also fühlten sich Menschen nach Schlaf. Allerdings hatte sie einen trockenen Mund. War es das, was man Durst nannte? Sie war bislang an keinem Bach vorbeigekommen, fiel ihr nun auf. Wasser gab es in dem Meer, das diese Insel umgab, genug, aber sie hatte einmal gehört, dass Menschen im Meer verdurstet waren. Anscheinend konnten solche Wesen das nicht trinken. Und sie wollte lieber nicht ausprobieren, ob das auch für Youkai galt, die im Moment kein Youki einsetzen konnten.

Sie witterte sorgfältig. Ein ganzes Stück entfernt konnte sie Personen ausmachen, Youkai. Sie näherten sich also. Es wurde Zeit, dass sie hier wieder verschwand. Am besten, abermals auf dem Boden. Hoffentlich hatten sie so ihre Spur bereits verloren, falls sie sie wittern wollten. Im gleichen Moment stieg Feuchtigkeit in ihre Nase. Wasser. Und es roch angenehm. So sah sie sich um. Kurz über ihr war eindeutig klares Wasser. Sie stieg empor. Hier wuchs auf dem Baum eine andere Pflanze. Und in dieser hatte sich wohl Tau oder Regenwasser gesammelt. In jedem Fall war es Wasser, und, wenn sie ihrer Nase trauen durfte, trinkbares Wasser. Erleichtert setzte sie sich dorthin. Das war nicht allzu viel, aber sie hatte keine Ahnung, wie viel Wasser sie in dieser Form, ohne Youki, benötigen würde. So neigte sie den Kopf, schnupperte vorsichtig noch einmal, ehe sie den Mund in die Flüssigkeit steckte, trank. Als sie die Pflanze leer gesaugt hatte, richtete sie sich auf. Mit einem letzten Blick auf die verlockenden Früchte ließ sie sich von der Astgabel gleiten, kletterte hinunter.

Der Berg, der ihr als Ziel angegeben worden war, befand sich am Nordende der Insel. Dorthin musste sie. Und auch, wenn sie die Gefahr sah, dass ihre Verfolger einfach ihr den Weg abschneiden würden, so hatte sie keine Wahl, als es zu versuchen. So machte sie sich vorsichtig auf den Weg durch das dichte Unterholz, bemüht, möglichst leise zu gehen.
 

Die Youkai-Prinzessin blieb stehen. Vor ihr floss ein kleiner Bach nach Westen, Richtung Meer. In ihrer Ausbildung hatte man sie gelehrt, einem solchen Bach zu folgen, wenn sie in der Wildnis sei. Sie sollte zum Meer gehen, dann die Küstenlinie entlang laufen, um dann zu ihrem Ziel zu gelangen. So war die Anweisung. Sie wollte schon abbiegen, als ihr einfiel, dass das sicher auch Schwertmeister Ryo wusste, also auch ihre Verfolger. Sie würden unter Umständen genau die Küstenlinie absuchen. Die Folgerung daraus war einfach. Sie durfte das eben nicht tun. Und sie war eine Youkai, konnte als solche genau die Himmelsrichtungen bestimmen, nach Norden gehen. Gewiss wäre es durch den dichten Wald mühsamer, aber sicherer. Und sie konnte es sich nicht leisten, ein Risiko einzugehen. So sprang sie über den Bach – und erstarrte. Eine Ahnung eines Geruchs war aus dem Wasser gedrungen. Sie drehte sich um, witterte erneut. Tatsächlich. Ein widerlich süßlicher Duft drang aus dem Bach. Das Wasser trug irgendetwas mit sich, eine Droge, ein Gift. Ja, ein Gift. Sie prüfte noch einmal die Luft. Es war nichts Tödliches, da war sie sicher, aber sie hatte Glück gehabt, oben im Baum klares Regenwasser gefunden und getrunken zu haben. Oder auch nichts von den Früchten gegessen zu haben, denn es war gut möglich, dass das gesamte Wasser der Insel vergiftet war, damit auch alles, was hier wuchs. Leider dürfte sie dann auch weiterhin nichts essen. Aber das war eben nicht zu ändern. Und so verschwendete sie keinen weiteren Gedanken mehr daran.
 

„Meister Ryo?“ Der Youkai trat zu dem Herrn der Insel: „Wie Ihr befohlen habt, haben sich die Sucher geteilt. Darf ich fragen, warum Ihr dies wolltet? Ihr selbst habt gesagt, dass dieses Mädchen gewiss nicht weiß, dass wir unsere Nahrungsmittel vom Land beschaffen müssen, selbst das Wasser. Sie wird inzwischen schon Hunger, Durst bekommen haben. Und ein Youkai, der das nicht gewohnt ist, wird nicht lange auf Trinken oder Essen warten.“

„Möglich. Vielleicht liegt sie irgendwo schon, müde durch das Gift von Yunagi.“ Ryo sah zu dem Berg am Horizont: „Aber Fürst Uramaru sagte mir, seine Tochter sei sehr fähig. An ihrer Stelle würde ich sorgfältig prüfen, was ich in einem fremden Gebiet esse oder trinke. Und sie ist eine Hundeyoukai. Ihre Nase dürfte sie warnen. Darum habe ich auch die anderen Sucher an die Küste geschickt. In jeder Ausbildung wird den Schülern beigebracht, an was man sich in der Wildnis halten soll. Sie wird einem Bach zum Meer folgen, da es zumeist einfacher ist, den Strand entlangzugehen. Es sei denn, es gäbe eine Steilküste. Aber dies ist hier ja nicht der Fall.“

„Ihr glaubt, dass sie sich zuvor über die Insel informiert hat?“

„Vermutlich. Aber auch wenn dies nicht der Fall sein sollte…nun, wir werden sehen. Du kannst jetzt auch gehen. Du bist der beste meiner Schüler, Seimei. An dir sollte sie nicht vorbeikommen. Oh, eine Warnung noch. Laut Fürst Uramaru ist seine Tochter besser im Kampf als mancher erfahrene Krieger. Wenn du sie triffst, denk daran, dass sie nichts zu verlieren hat. Töte sie unverzüglich.“

„Wie Ihr wollt, Meister.“ Der Youkai klang ein wenig bedauernd. Er hätte die Prinzessin gern auf seinem Lager gesehen. Aber der Meister hatte mit dem Fürsten über sie geredet. Die Warnung war gewiss nicht unbegründet. So wandte er sich ab und ging.

Der Schwertlehrer ließ seinen Blick über die Insel schweifen. Dort irgendwo war die Hundeprinzessin, waren aber auch seine Männer auf der Suche nach ihr. Noch hatten sie sie nicht gefunden. Hatte sie sich versteckt oder schlug sie sich durch den dichten Wald nach Norden? Oder folgte sie den erlernten Instruktionen und ging an die Küste? Sie war allein, mit einem ungewohnt schwachen Körper und Problemen wie Müdigkeit, Hunger und Durst. Nur mit starkem Willen würde sie das ignorieren können – und auch mit einer guten Nase. Die Prüfung war hart, aber zu schaffen. Selbst für Fürst Uramaru würde er niemals seinen guten Ruf als bester Schwertmeister Japans aufs Spiel setzen. Versagte allerdings die Prinzessin, würde er den Instruktionen des Hundefürsten folgen.
 

Shiro blieb abrupt stehen. Sie hätte nicht sagen können, ob sie etwas gewittert hatte, aber wenn, hätte sie es schlicht überrochen. Der Youkai-Krieger vor ihr schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Und er hatte sie bereits gesehen, sein Schwert gezogen. Sie legte die Hand an das ihre, witterte aber noch einmal prüfend. Er schien jedoch allein zu sein. Umso besser. Dann musste sie ihn rasch besiegen, ehe seine Kameraden heran waren.

Bewusst zog sie noch nicht: „Kannst du mir den Weg zu dem weißen Berg sagen?“ sagte sie, bemüht, hilflos zuwirken.

Der Krieger lächelte: „Das ist nun nicht mehr dein Problem, hime.“

Im nächsten Augenblick stand Shiro bereits vor ihm, seine kleine Unaufmerksamkeit ausnutzend, solange er sprach. Mit dem linken Unterarm schlug sie seinen rechten nach außen, lenkte so das Schwert ab, während ihre Linke zu einem Klauenangriff vorschoss. Leider traf sie nicht seine Kehle, da er noch den Kopf senken konnte, aber doch sein Kinn. Er taumelte zurück, fiel. Mit solch einem überraschenden Direktangriff hatte er nicht gerechnet. Shiro setzte sofort nach, um ihre Chance zu nutzen, und merkte rasch, dass sie einen Fehler begangen hatte, ihren Gegner unterschätzt hatte. Sie hätte ihr Schwert ziehen sollen, statt ihn mit den Händen zu attackieren. Aber irgendwie hatte sie trotz allem das Bewusstsein behalten, dass es sich um eine Prüfung handelte - und da brachte man die Prüfer nicht um. Als sie sich daher auf den Krieger warf, bemüht, ihn bewusstlos zu schlagen, sah sie seitwärts seine Klinge auf sich zukommen, von schräg oben. Sie warf sich abseits, so gut es noch ging, zog ihr Knie an. Die Schärfe der Scheide traf sie an der Kniescheibe. Es schmerzte, aber es würde keine ärgere Verletzung ergeben. Sie sprang auf. In Gedanken entschuldigte sie sich bei all den Lehrern der letzten Jahrzehnte, die sie so gnadenlos das Kämpfen gelehrt hatten, sie immer und immer wieder auch im Training verletzt hatte. Nur dadurch würde sie einen ernst gemeinten Kampf auch überstehen, hatte es geheißen. Jetzt begriff sie. Sie war es gewohnt, Verletzungen zu haben, Schmerzen zu ertragen und weiterzukämpfen. Ehe ihr Gegner aufgestanden war, hielt sie bereits ihr Schwert in der Hand. Für einen Moment noch zögerte sie, aber dann nutzte sie ihre Chance.
 

Vorsichtig witterte sie, aber er schien tatsächlich allein gewesen zu sein. Hatten sich ihre Verfolger etwa aufgeteilt? Oder strichen sie nun als auseinander gezogene Kette über die Insel? Oder beides? In jedem Fall sollte sie zusehen, dass sie hier verschwand, ehe den anderen das Fehlen ihres Kameraden auffiel. So schob sie ihr Schwert zurück und ging langsam weiter durch den Wald. Er war hier mit dichtem Unterholz bewachsen und es war mühselig hindurchzugelangen. Ob es nicht doch besser gewesen wäre, zur Küste zu gehen? Aber sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Es wurde langsam dunkel, dann müsste sie sich sowieso ein Versteck für die Nacht suchen, wo sie ausruhen konnte.
 

Es begann zu dämmern, als Shiro sich unter dem Rhododendron hervorbewegte. Sie hatte tatsächlich schlafen können und fühlte sich nun ausgeruht. Von ihren Verfolgern fehlte jede Spur, aber sie nahm an, dass auch diese einer Ruhezeit bedurft hatten, da auch andere Youkai keine dämonischen Energien einsetzen konnten, von den Menschen ganz zu schweigen. Diese Insel von Yunagi war schon etwas Eigenartiges. Sie stellte fest, dass sie ein seltsames Gefühl im Bauch hatte, vermutlich dringend Nahrung zu sich nehmen sollte. Aber da sie sicher war, die Früchte dieser Insel waren ebenso giftig wie der Bach, den sie getroffen hatte, verdrängte sie diesen Wunsch. Es war nur eben umso wichtiger, die Prüfung rasch zu beenden, schnellstens zu diesem weißen Berg zu gelangen. So machte sie sich auf den Weg, prüfte aber immer wieder die Luft, in der Hoffnung, in einem weiteren Baum solch eine Wasserpflanze zu finden.
 

Die Sonne stand schon weit oben am Himmel, als Shiro innehielt, da ihr etwas Unangenehmes in die Nase stieg. Sie hatte immer wieder kurze Pausen gemacht, bemüht, ihren Körper zu schonen, da sie keine Ahnung hatte, wie langsam er sich ohne Youki regenerieren würde. Vorsichtig witterte sie. Und der Geruch gefiel ihr nicht sonderlich. Irgendwo dort vor ihr lag ein totes Tier. Bislang hatte sie keines wahrgenommen oder getroffen und war eigentlich schon davon ausgegangen, dass hier keine Tiere leben würden. Eine voreilige Annahme, wie sie sich selbst nun eingestand. Aber das änderte nichts. Sie wollte nach Norden zu dem Berg, sie wollte diese Prüfung überstehen, um endlich gegen Sesshoumaru kämpfen zu können, ihn töten zu können. Dieser Mistkerl war Schuld, dass ihr Vater sie verachtete, alle Welt in ihr nur eine zurückgewiesene Braut sah, ein erbärmliches, schwächliches Wesen, nicht in der Lage, die Ansprüche eines Bräutigams auch nur annähernd zu erfüllen. Nie wieder würde ein anderer Youkai sie heiraten wollen, ihr Leben lang wäre sie auf ihren Vater, später auf Akamaru angewiesen. Eine bedrückende Situation für eine stolze Prinzessin der Hundeyoukai.

Sie ging weiter, bemüht, ihren Zorn, ja, Hass auf den nunmehrigen Fürsten der westlichen Länder zu unterdrücken. Es brachte nichts, sich hier jetzt nicht zu konzentrieren, sondern an die Zukunft zu denken. Die Gegenwart allein war wichtig. Wie wichtig, erfuhr sie nur Minuten später, als sie eine kleine Lichtung erreichte. Sie blieb stehen. Dort lag das Aas, das sie bereits gewittert hatte. Ein anderes Wesen fraß daran, drehte sich aber nun zu ihr um. Sie hatte schon einmal davon gehört.

Ein Yodo-Drache.

Er war eidechsenförmig, aber viel größer und massiger, ohne Schwanz mochte er gut zweieinhalb Meter messen. Nur die spitzen Schnauze und die knopfförmigen Augen erinnerten fast an Säugetiere. Er drehte dem Neuankömmling den Kopf zu, knurrte etwas, ehe er sich abrupt auf die Hinterbeine aufrichtete - eine Drohgeste. Die Hundeprinzessin überlegte hastig. Das war ein Aasfresser, er sollte also nicht sehr aggressiv sein. Aber die Krallen an den Vorderbeinen waren durchaus beeindruckend, und vom Gebiss troff giftiger Speichel. Ein Biss in ihrer momentanen Verfassung wäre riskant, ebenso ein Krallenhieb. Sie zog sich zwei Schritte wieder unter die Bäume zurück. Der Yodo-Drachen knurrte ein wenig, ließ sich aber wieder auf alle viere nieder. Allerdings hielt er ein Auge auf sie, um zu zeigen, dass er nicht zuviel Angst habe, sie sich besser nicht nähern sollte. Shiro wich darum noch drei Schritte zurück. Das Beste würde sein, ihn und seine Lichtung zu umgehen. Sie wollte nicht mit einem Wesen kämpfen, das ihr normalerweise weder gefährlich werden konnte, noch sie wirklich bedrohte.

So wandte sie sich um. Fast automatisch prüfte sie die Luft, soweit das durch den Gestank möglich war. Und sie erstarrte. Menschen, Youkai….sie waren ganz in ihrer Nähe. Die Verfolger hatten sie entweder gefunden oder beim Durchkämmen der Insel eben zufällig aufgespürt. Sie würden in gut zehn Minuten hier sein. Sie drehte sich erneut um, suchte in der anderen Richtung. Auch dort waren Verfolger. War sie schon vollkommen umzingelt? Sie konnte es nicht sagen, da der Aasgeruch zu stark in ihrer Nase war. Aber sie war sicher, dass aus ihrem Rücken jemand kam und von dort, jenseits der Lichtung. Was nun? Sie ging ein wenig seitwärts, lehnte sich gegen einen Baum. Der Yodo-Drachen blickte sofort misstrauisch auf, als sie sich bewegte, aber da sie nicht näher kam, fraß er weiter. Ihr war klar, dass er sie angreifen würde, käme sie in seinen Sicherheitsabstand. Ohne Youki wäre ein Kampf gegen dieses Wesen gewiss riskant, zumal sie sich vor dem Gift hüten musste. Das sollte nicht sein.

Aber was konnte sie tun? Sie war hier zwischen zwei sich nähernden Gruppen, und auch, wenn diese sie noch nicht bemerkt hatten, so würden sie es nur zu bald tun. Vielleicht wussten sie sowieso schon, wo sie war, hatten sie umzingelt, zogen jetzt nur die Schlinge zu.
 

Nein, sie musste hier ausbrechen, sonst war sie erledigt. Gegen so viele Männer könnte sie sich nicht den Weg freikämpfen. Und diese würden nur zu sehr darauf achten, sie nicht zu töten, um… Nein, daran wollte sie gar nicht denken. Das würde nur ihre Konzentration stören.

Sie richtete sich etwas auf. Sie hatte eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Hier zu bleiben und abzuwarten – eine völlig unmögliche Haltung für Shiro. Oder sie konnte doch zusehen, dass sie aus der Falle ausbrach. Aber sobald sie einen der Verfolger angriff, würden die anderen den Kampf bemerkten, ihm zu Hilfe kommen. Das wäre auch fatal. Ihr Blick fiel wieder auf den Yodo-Drachen. Falls er auf einen Youkai oder gar Menschen zulief, würde dieser sicher ausweichen. Schade, dass sie sich nicht verwandeln konnte.
 

Der Yodo-Drachen hob den Kopf, blickte in den Wald, ehe er langsam einige Schritte rückwärts machte, auf Shiro zu. Dann jedoch blieb er stehen, drehte den Kopf, sah sie an. Die Hundeprinzessin begriff, dass er ebenfalls festgestellt hatte, dass sich dort Leute näherten. Vermutlich hatte er durchaus schon Schüler der Kampfschule getroffen, wusste vielleicht, wie gefährlich sie sein konnten. In jedem Fall hatte er im Augenblick deutlich das Gefühl, eingekreist zu sein. Wie sie ebenfalls. Aber ihr war klar, dass er als erstes in seiner Angst auf sie losgehen würde – und dass ihr besser sehr schnell etwas sehr Gutes einfallen sollte.
 

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In der Tat. Und nun, Prinzessin?

Das näüchste Kapitel ist auch das letzte dieser Kurzgeschichte.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hintrelassen, erhält, wie immer, von mit eine Nachricht, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  astala7
2008-01-28T15:54:27+00:00 28.01.2008 16:54
hehe, ich stell mir grad vor wie Shiro, auf dem Yodo-Drachen reitend aus der Falle ausbricht...^^
Von:  Tigerin
2008-01-02T14:42:35+00:00 02.01.2008 15:42
Ach es ist einfach nur gemein, was Shiro alles durchmachen musste... blöder Vater.
Aber immerhin ist sie schlau. Anstatt das zu tun, was alle ihr beigebracht haben, den Bach zu folgen und damit in die Arme ihrer Jäger zu laufen, macht sie genau das gegenteil^^
Gut, dass sie diese Pflanze gefunden hat, etwas trinken konnte und besonders, dass sie weis, dass sie nichts essen darf, weil alles vergiftet ist.
Man kann den Hass auf Sess richtig gut verstehen. Es ist ja nicht besonders lustig über so eine Insel zu laufen und von solchen Idioten verfolgt zu werden..

Bye Tigerin
Von:  foxgirl
2007-06-02T07:54:19+00:00 02.06.2007 09:54
Hi,
ich bin ja nun mal gespannt, was Shiro nun unternimmt.
Freu mich schon auf das nächste Kap.

foxgirl
Von:  Bridget
2007-05-31T07:18:27+00:00 31.05.2007 09:18
Ja, ich kann nun verstehen, warum Shiro am Anfang solch einen Hass auf Sesshoumaru schob. Nun ja, zum Glück entwickelt es sich GSD dann doch anders. Instinktiv tut sie immer das Richtige. Ist nichts und trinkt auch nicht vom Fluss.
Es war auch nur eine Frage der Zeit, bis sie auf ihre Gegener traf. Denn uns Aussenstehende ist klar, wohin dies führen soll, zu Shiros Tod, denn in den Augen des ach so tollen Vaters hat sie ja versagt. Dabei ist er doch der Schuldige. Hätte er Inu no Taishou nicht verraten, dann wären Shiro wunschgemäß verheiratet worden. Aber nein, wer hat darunter zu leiden? Die Frau. Toll. Irgendwie bin ich froh, dass ich doch in diesem Jahrhundert lebe.
Behind a great man has to be a great woman. Irgendwie stimmt das schon und Shiro wird durch diese ganze Sache zu genau der Frau, die Sesshoumaru braucht.

Liebe Grüße
Bridget
Hach, du solltest heute in M sein, die Sonne scheint aus allen Knopflöchern.
Von:  ayakoshino
2007-05-30T16:50:58+00:00 30.05.2007 18:50
Ok ich wüsste ja schon das der Vater von Shiro und Akamaru ein echter Mistkerl ist, aber das er sie noch zu so einer Prüfung schickt und nicht erstmal wartet ob sie es vielleicht doch schaffen könnte die Famielienehre wieder herzustellen. Wenn es ihr nicht gelingt nimmt er doch sowieso an das sie stirbt.
Hmm das ist ja wirklich eine kniflige Lage, umzingelt von den Schülern und noch so ein Drache. Mal sehen wie sie das meistert!
Freue mich schon auf das nächste! Ist das wirkich das letzte? Schade!^^
ayako
Von:  Teilchenzoo
2007-05-30T12:20:48+00:00 30.05.2007 14:20
Hm, eine ungünstige Lage.
Wenn ich mich mit diesen Drachen auskennen würde, könnte ich ihr einen Ratschlag geben. Ich meine, wie vernunftbegabt sind sie? Tiere oder doch eher magische Wesen? Aber ich fürchte, auf meine geliebte Zusammenarbeit darf ich nicht hoffen.
In diesem Falle würde ich Shiro raten, ihre Gegner gegen den Drachen zu schicken. Hoffen wir nur, dass er das dann überlebt. Denn wenn sie mit ihm beschäftigt sind, können sie shiro nix mehr anhaben, oder zumindest ist die Gruppe, die sie dann angreift, kleiner. Also nochmal, Mädel: seitwärts weg! Oder auf einen Baum. Dann kann sie über die Äste fliehen, während unten der Drache für Furore sorgt.
Ich weiß ja nicht, aber als Drache weiß man doch hoffentlich Shiros überlegtes Verahlten zu schätzen ^^°°?

Obwohl er in so eine schmutzige Intrige hereingezogen wurde, ist der Schwertmeister immer noch bemüht, gerecht zu sein. Das finde ich lobenswert, er könnte ja auch immerhin vor dem Fürsten kuschen. Macht er aber nicht. Ich denke, am Ende wird Shiro sich seine Hochachtung verdienen. Und hoffentlich einen potenziellen Verbündeten. Das wäre für die Zukunft ausgesprochen praktisch. Aber da sind wir ja noch nicht. Denk doch aber mal drüber nach. Du willst die HY-Saga ja schließlich noch nicht abgeschlossen haben, oder ^.~?
Sonst werden deine Fans dich so lange mit Bitten überhäufen, bis deine Kreativität sich aufbäumt und dich zum Schreiben zwingt!

Aber mal eine Frage so zwischendurch: Warum ist die Insel vergiftet? Naturphänomen oder Einwirken von außen? Und wie sieht es mit Flora und Fauna aus? Sind die Tiere speziell angepasst? Und ist dort alles tödlich (giftig?)? Dann wäre es ja schon gefährlich, Regenwasser aus einer Bromelie (denn daran erinnern die mich) zu trinken. Immerhin könnte etwas von der Pflanze abgesondert werden, und wenn sie schon angepasst ist an das Gift, braucht sie es ja nicht zu neutralisieren, oder? Hm ... jetzt hast du mich zum Nachdenken gebracht ^^°°

Bye lg neko
Von:  Animegirl87
2007-05-29T18:46:33+00:00 29.05.2007 20:46
Nun, dass sieht nicht sehr gut aus, für unsere Youkaiprinzessin!-.-"
Nicht nur dass sie ihre Verfolger im Nacken hat, jetzt taucht auch noch ein kleiner Drache auf!!!^^"

Gut, mal sehen was passiert! Ich bin mir noch nicht sicher, ob der Drache wirklich vor hat Shiro anzugreifen! Denn schließlich können Drachen fliegen, oder etwa nicht?! Vielleicht hat sie sogar Glück und der Drache bietet ihr noch seinen Rücken an, weil sie so höflich war und ihn nicht bei dem Essen gestört hatte!!*gg*
Alles ist möglich, pflege ich immer zu sagen! Dennoch scheint sie in einer sehr heiklen Sackgasse zu sein!!!

Mach schnell weitaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich freu mich schon und bin sehr gespannt darauf, wie genau Shiro sich aus diesem Problem hinaus winden möchte!! Und ob sie es relativ unversehrt schafft!!!^^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Hrafna
2007-05-29T18:16:18+00:00 29.05.2007 20:16
Hey du! ^-^

Mir scheint, Shiro sollte ihren Verstand und ihren Instinkt gut gegeneinander abwägen. Glück spielt nebenbei keine unwesentliche Rolle.
Ihre Lage ist alles andere als berauschend, mittlerweile ein klitzekleines bisschen verfahren.
Ich in gespannt, wie sie sich daraus retten kann, ein kluger Einfall wäre hilfreich (immerhin hängt ihr Leben davon ab).

Jarr, ein Drache! *-*
Und ich glaube, es ist nicht lustig, wenn man dieses Wesen in Bedrängnis bringt - ihn einzukriesen dürfte eine verdammt blöde Idee sein, und auch, wenn das nur zufällig passiert, dürfte der ein oder andere dabei zu Schaden kommen.
Naja, wirklich bemitleiden tue ich von diesen Kerlen keinen. Und WEHE einer wagt es, dem armen Drachi wehzutun!!

Geschi lernen steht mal wieder an! *wink*

Bis zum nächsten Kap,
bless,
Hrafna
Von:  myuki-chan
2007-05-29T18:14:02+00:00 29.05.2007 20:14
*g*
Arme SHiro xD
Das Kapitel wra wirklich spannend! Die insel ist wirklich interessant.. wnen amn siech des so anhört *g* Vergiftung-.- ohman! nunden! cích hoffe shiro kommt da dch heile raus xD
hdggdl myuki-chan
Von:  chaska
2007-05-29T17:57:10+00:00 29.05.2007 19:57
Der Herr Papa hat wirklich einen ganz miesen Charakter. Es ist so, wie ich es vermutet habe. Shiro soll diese "Prüfung" gar nicht bestehen und der Meister Ryo hat die Anordnung dafür zu sorgen, dass sie es nicht schafft.
Doch vielleicht sind nicht alle von ihren Verfolgern so ehrlos. Dieser eine Jäger macht zumindest den Eindruck, als ob er nicht um jeden Preis Shiro an ihrer Aufgabe hindern will.
Doch die Verfolger nähern sich und Shiro muß sich entscheiden, was sie tun will. Ich bin gespannt, was sich die Hundelady da einfallen läßt
Liebe Grüße
chaska


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