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So wie du

Die Seele des Lebens
von

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Sturmnacht

"Und was soll ich denn deiner Meinung nach jetzt machen?!"

"Halte ihn einfach fest und sag mir, wenn etwas passiert..."

"Und was verstehst du unter etwas?"

Tief und resignierend atmend verzog der dunkelhaarige Informatikstudent das Gesicht und schüttelte unmerklich den Kopf. Sie konnte froh sein, dass er am heutigen Tag wirklich ein Übermaß an Geduld besaß. "Sag mir einfach, wenn er sich wärmer anfühlt, ja?"

Mariah verzog das Gesicht, ehe sie schmollend ihre Arme vor der Brust verschränkte und sich neben dem K-I auf die Bettkante fallen ließ. Dieser wandte augenblicklich den Kopf zu ihr und blickte ihr kühl entgegen, worauf das Mädchen skeptisch eine Braue hob.

"Wie lange arbeitest du jetzt schon an dem Teil?"

Ray stellte innerhalb weniger Handgriffe eine Verbindung zwischen Kai und seinem PC her, ehe er sich unmotiviert wieder in seinen Bürosessel fallen ließ. Grob zuckte er mit den Achseln, als er, nebenher auf dem Filter seiner Zigarette kauend, die Tastatur auf seinen Schoß zog.

"Zwei Wochen oder so..."

Nachdenklich verzog der kleine Chinese das Gesicht und hob eine Hand an den Kopf, um sich gemächlich das lange Haar aus den Augen zu streifen.

Nein, es konnte sogar schon fast einen Monat sein... er hatte kein sonderlich gutes Zeitgefühl. Jedenfalls plagte er sich in dieser Zeit tagtäglich mit den gleichen Problemen ab. Denn Kais System akzeptierte zwar die überschriebenen Programme, aber führte sie nicht aus. Andere wurden vollständig abgestoßen und mussten umgeschrieben werden.

Es schien fast so, als wollte sich der K-I mit allen mitteln gegen die neuen Daten verteidigen. Irgendetwas stimmte mit dem sowieso nicht.

Also beschränkte sich Ray darauf in der nächsten Woche Kais äußerliche Eigenarten etwas an die eines Menschen anzugleichen. Das betraf zum Beispiel kleinere Programmierungen wie das Blinzeln oder Selbstschutz vor Verletzungen und ebenso die körperliche Ausstrahlung von Wärme. Und genau diesem Problem war er gerade gemeinsam mit Mariah auf der Spur.

"Was willst du jetzt machen?", fragte die Kleinere neugierig, als sie sich an dem K-I vorüberlehnte um den Dunkelhaarigen interessiert zu mustern, dessen Finger bereits wieder flink über die Tastatur flogen. Der Dunkelhaarige rollte jedoch nur mit den Augen.

"Ich schau mich in seinem System nach der Kühlung um. Die werde ich einfach um ein paar Stufen senk-..."

"Ja bist du des Wahnsinns?!", Halb aufgesprungen kniete die Rothaarige auf dem Bett und stützte sich auf die Schultern des K-Is, wobei sie schockiert ihre Augen weitete. "Weißt du, was es dich kosten wird, wenn du irgendetwas verstellst, was ihn sauber um die Ecke bringt?!"

Erschrocken hatte Ray aufgeblickt und sich leicht vor Mariah zurückgelehnt, ehe er brummend seine Augen verengte und gemächlich seine Hand hob um sie locker wieder vor Kai zurück zuschupsen. Auch weil der K-I irgendwie den Eindruck machte, er hätte es im nächsten Moment selbst getan… auch wenn Ray das dann doch etwas zu Phantastisch erschien.

„Jetzt beruhige dich und halte endlich den Mund. Natürlich ist mir das klar. Aber was soll man an dem schon kaputt machen?!“

Das war sein voller Ernst und da war ihm auch egal, ob sich Mariah nun sämtliche Haare einzeln ausriss, während er sich durch das Programm arbeitete. Kai hatte ein völlig ausreichendes Selbstschutzsystem. Bevor man seine notwendigen Systemdateien ändern oder löschen konnte, schaltete sich dessen System vollständig ab. Ray konnte überhaupt nichts falsch machen, soviel hatte er schon mal während ihrer gemeinsamen Zeit herausbekommen.

„A- Aber…!“

„Jetzt halt die Klappe und sag mir lieber, ob sich etwas verändert.“

Brummend schob Ray die Zigarette in den anderen Mundwinkel und blickte missmutig über seine Schulter zu der kleinen Rothaarigen, die verunsichert zu ihm aufblickend schließlich doch tief ausatmend den Arm des K-Is ergriff.

Während Ray sich also wieder seiner Arbeit zuwandte, tastete Mariah über die kühle Haut Kais… bis sie nach einiger Zeit mit einem mal so urplötzlich einen begeisterten Aufschrei von sich hören ließ, dass der Dunkelhaarige beinahe rückwärts aus dem Bürosessel gekippt wäre.

„MARIAH!“

Doch die Kleine quietschte nur vergnügt und stützte sich auf die Schultern des K-Is, welcher in einer gleichmäßigen Bewegung seine Hand hob um seine Finger in den Pullover des Mädchens zu harken, um sie festzuhalten. Scheinbar machte sie auf ihn den Eindruck als würde sie sich sonst noch selbst verletzen.

„Ray! Du bist einfach genial! Was auch immer du da gedreht hast, es funktioniert!“

Der Dunkelhaarige rollte angenervt mit den Augen. Wenn das nicht Stimmungsschwankungen waren.

Er hatte eigentlich nichts anderes erwartet.

Doch die Kleine schien immer noch fest darauf zu halten, dass er Kai irgendwann einmal einen Kopf kürzer machte. Grummelnd wandte er den Blick ab. Sie hatte einfach kein Vertrauen in ihn. Da war er doch mal froh, dass Kai sich nicht beschweren konnte, wenn er an ihm herumspielte.

„Es wird Zeit, dass Brian kommt…“

„Sag mal, willst du mich loswerden?!“

„Nein, nein… nur so…“

Unter einem beleidigten Geräusch ließ sich die Kleinere zurück auf das Bett in den Schneidersitz fallen und verschränkte ruppig die Arme vor der Brust, wobei sie brummend den Blick abwandte. „Du bist gemein zu mir…!“

Ray zuckte dagegen nur mit den Achseln, worauf sich gemächlich doch ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen schlich.

Mariah… war schon irgendwie niedlich.

Manchmal jedenfalls.

Und manchmal konnte er auch verstehen, warum Brian sie so gerne hatte.

„Nein, ich bin lediglich ehrlich.“

Schmollend verzog die Rothaarige ihr Gesicht und verengte leicht ihre Augen.

„Warum kannst du mich eigentlich nicht leiden?“

Schwungvoll hob Ray daraufhin allerdings nur eine Braue und ließ das Grinsen fallen, ehe er unmerklich den Kopf schüttelte, wobei etwas Asche von der Zigarette in seinen Schoß herab rieselte. „Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann.“

Grob zuckte er mit den Achseln und neigte seinen Kopf.

Und genau in diesem Moment erklang das dumpfe Geräusch der Haustüre, als Brian wohl endlich zurück kam. Da hatte er schon einmal ein Date und dann verspätete er sich fast über einer Stunde. Ray rollte mit den Augen. Es war typisch.

„Na sieh mal einer an, dein Traumprinz scheint endlich den Weg zurück nach Hause gefunden zu haben.“

Wiederum kehrte das breite Grinsen auf Rays Lippen zurück, als er sich in die Lehne sinken ließ und entspannt die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Mariah auf dem Bett, sprang jedenfalls schon nahezu in die Aufrechte, ehe sie düsteren Blickes und auf schnellen Schritten den engen Raum verlassen wollte. Auf Höhe des Älteren blieb sie allerdings noch einmal stehen und wandte sich ihm wohl immer noch beleidigt zu.

Brummend verzog sie das Gesicht, worauf Ray amüsiert eine Braue hob. Doch Ihre einzige Reaktion bestand darin, ihre Hand zu heben und dem Größeren einmal gehörig an die Stirn zu schnippen. „Du bist bescheuert, weißt du das?!“

Noch immer Grinsend schlug Ray allerdings ihre Hand beiseite, ehe er die Tastatur wieder auf den Schreibtisch packte und sich erhob um grob einen Arm um ihre Schultern zu schlingen. „Sicher weiß ich das. Genauso wie ich weiß, dass du mich trotzdem magst.“

Mit einer Mischung aus Unmut und trotz starrte die Kleinere zu ihm auf, ehe sie ihm einfach auf elegante Art und Weise die Zunge herausstreckte. „Blödmann!“

Vielleicht sollte man Mariah freundlich darauf hinweisen, dass es nicht gerade förderlich war, sich wie ein Kind zu benehmen, wenn man ernst genommen werden wollte.

Passte zwar auf ihre Größe, aber dafür war sie mindestens acht Jahre zu alt.

„Na, na? Die erste Regel, wenn man in einer Beziehung lebt ist bisher immer noch die, dass man sich nicht beim Fremdgehen erwischen lässt.“

Schwungvoll hob Brian eine Braue, der sich gerade aus seiner Jacke pellte und in den Flur trat. Ray lachte daraufhin nur leise auf und knuffte die Kleinere leicht in die Seite.

„Da siehst dus, Mariah. Auf ganzer Linie versagt!“

„Seid doch nicht immer so gemein zu mir…“

Schmollend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, ehe der Russe näher trat und seine Arme um ihre Oberschenkel schlang und das erschrocken aufquietschende Mädchen mit Leichtigkeit auf seine Arme hob. „Jah, nur weil du klein bist…“

Grinsend verengte er seine Augen, worauf die Rothaarige brummend das Gesicht verzog.

„Ich bin überhaupt nicht klein. Ihr seid nur alle zu groß!“

„Wenn du das sagst…?“

Resignierend rollte sie mit den Augen, ehe sie gemächlich ihre Arme hob und um den Hals des Größeren schlang. „Ach, halt doch einfach den Mund! Du lebst schon viel zu lange in einem Haus mit dem Klugscheißer da, wer weiß ob das nicht abfärbt!“

Erbost weitete der Dunkelhaarige hinter den beiden seine Augen.

„Hey, wer ist hier der Klugscheißer?!“

Brian lachte leise und setzte das Mädchen behutsam wieder sicher auf dem Boden ab.

Es war immer wieder lustig zu sehen, wie er mit Mariah umging. Als hätte er Angst sie zu zerbrechen.

„Nicht streiten, Mädels, es ist genug für alle da.“

Mariah verzog gespielt skeptisch das Gesicht und hob schwungvoll eine Braue.

„Weißt du, genau das habe ich eigentlich befürchtet.“

Worauf Brian in gespieltem entsetzen vor ihr zurück sprang.

„Was! Sag bloß du vertraust mir nicht!?“

Leise lachte Ray drei Schritte entfernt auf und lehnte sich in den Türrahmen seines Arbeitszimmers. Es war wirklich interessant zu sehen, wie sehr sich diese beiden grundverschiedenen Menschen einander anglichen, wenn sie nur lange genug zusammen waren. Wenn Mariah anwesend war, dann war Brian sogar fähig einmal von seinem Schlaftabletten Image abzusehen.

Ray mochte sie beide… so irgendwie. Und somit erschloss sich dann auch, dass er es gerne sah, wenn Brian und Mariah sich von Mal zu Mal näher kamen. Denn richtig laufen tat zwischen ihnen selbst nach einem Jahr immer noch nichts. Ray glaubte ja beide Seiten waren einwenig verklemmt.

Allerdings war es auch so, dass beide zusammen ihm nach schon kurzer Zeit gehörig auf die Nerven gehen konnten. Da war er doch mit dem Gedanken glücklich, dass Beide heute Abend besseres vorhatten.

Nach weiteren zehn Minuten des gespielten Gezanke auf dem Flur, rollte der Dunkelhaarige aber nur theatralisch mit den Augen und stieß sich vom Türrahmen ab um sowohl männlichen als auch weiblichen Part am Ärmel zu ergreifen und gemächlich in Richtung Haustüre zu schieben.

„Es ist ja rührselig, dass ihr euch so gut versteht und Gott bewahre, ich werde dazu nichts weiter sagen, aber ihr… verpasst euer Konzert.“

Sowohl Brian als auch Mariah blickten ihn erst irritiert an, ehe sie nahezu synchron ihre Arme hoben um auf die Uhr zu sehen… und nur einen Augenblick später erschrocken aufquietschten. „Wir kommen zu spät!“

Brian wirbelte herum um schnell seine Jacke wieder aufzusammeln, ebenso die Mariahs, ehe er behutsam ihre Hand ergriff und sie hinter sich her zog.

Ray verzog unmerklich das Gesicht. „Ja, von was rede ich denn?“

„Ist ja gut, Klugscheißer, wir gehen ja schon. Bis demnächst!“

Eilig sprang die Kleinere noch an ihn heran und ergriff etwas ruppig seinen Kragen, um ihn zu sich hinunter zu ziehen und ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu drücken. „Und wehe du machst an dem armen Kerl was kaputt!“

„Mariiiiiaaaah!“

„Jah, ich komme doch schon!“

Und schon fiel die Tür hinter den beiden ins Schloss. Und Ray nutzte die Zeit um erst einmal seinen Kragen wieder zu ordnen, der sich unangenehm zugezogen hatte.

Jah, das war dann also seine kleine verworrene Familie.

Das Leben war schön.

Unmerklich rollte er mit den Augen und wandte sich schließlich um.

So wie es aussah hatte er dann den frühen Abend und die ganze Nacht für sich.

Für sich und ihn.

Klang doch spannend?

Sein Blick flirrte zurück zu Kai, welcher noch immer regungslos auf der Bettkante saß.

Na dann wollte er seine Arbeit also mal beenden.

Der kleine Chinese versenkte zuerst die Zigarette im schon wieder voll gestopften Aschenbecher, ergriff die Tastatur und begann Kais Protokolle vorsichtig aufeinander abzustimmen. Immerhin durfte der Gute nicht zu warm werden, bevor noch etwas verschmorte. Gelegentlich erhob er sich und neigte seinen Kopf um seine Stirn prüfend an die des K-Is zu legen, welcher gemächlich wärmer und wärmer wurde. Bis er sich auf Körpertemperatur anglich. Na, das war doch ein kleiner, wenn auch einfacher Erfolg!

Trotzdem dauerte es eine Weile, bis der Kleinere sich wagte die Verbindung zu kappen und Kai von seiner fast vollständigen Bewegungsunfähigkeit zurückzuholen.

Zufrieden lächelnd neigte er seinen Kopf. „So, das wars für heute.“

Zumindest fürs erste. Denn bevor er irgendetwas anderes tat, wollte er Kais Programmstruktur verstehen lernen.

Das war wohl doch etwas komplizierter, als er gedacht hatte.

Kai neigte nun ebenfalls blinzelnd seinen Kopf. Und wie sollte es anders sein, erbarmte er sich nicht auch nur ein Wort zu sprechen.

Ray rollte wiederum unmerklich mit den Augen und umfasste behutsam das Handgelenk des K-Is während er in Richtung der Wohnzimmertür nickte.

„Na dann komm mal mit, ich passe jetzt erst einmal auf, dass bei dir auch auf Dauer alles läuft, wie es soll.“

Unmerklich zuckte der kleine Chinese mit den Achseln und wandte sich um. Kai hinter ihm erhob sich gemächlich und ließ sich vollkommen von ihm führen. Keinerlei widerstand. Ray verzog unmerklich das Gesicht. Tief seufzend atmete er aus, als er also das Wohnzimmer betrat und den K-I erst einmal vorsichtig in die Couch hinunter drückte.

„Warte hier, jah?“

Schwungvoll hob der Dunkelhaarige eine Braue.

Kai blinzelte nur.

Keine weitere Reaktion.

Es war frustrierend, nach nächtelanger Arbeit wirklich nicht das Geringste Resultat zu sehen.

„Gut. Schweig mich eben an…“

Auf dem Absatz wandte er sich ab und wandte sich in Richtung der Küchenzeile. Er brauchte jetzt erst einmal einen Kaffee. Oder besser einen Tee, der machte ihn nicht ganz so nervös.

Und als er zurück kam mit der heißen Tasse in Händen… da saß Kai immer noch in unveränderter Haltung im Polster, als würde ihn jemand erschießen, wenn er sich nur zuviel bewegte. Nahezu verzweifelt verzog der Dunkelhaarige seine Brauen und stellte den Tee auf den Wohnzimmertisch, ehe er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und sich neben Kai auf die Couch fallen ließ.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, du machst das mit Absicht…“

Und tatsächlich erfolgte darauf sogar eine Reaktion!

Kai wandte ihm seinen Kopf zu, blinzelte und setzte schließlich zu sprechen an.

„Was?“

…Okay… sprechen konnte man es auch nicht nennen, aber man war ja guten Willens.

Brummend schloss der Kleinere seine Augen und wandte sich zur Seite, wobei er seinen Ellbogen, um Kai besser betrachten zu können, auf die Lehne und den Kopf in die Hand stützte. „Warum sprichst du nicht mit mir…?“

Leicht neigte er seinen Kopf, betrachtete den K-I eingehend, damit ihm auch nichts entging, was auch nur Entfernt eine Aussage sein könnte. Doch dieser blieb wieder stumm.

Starrte ausdruckslos zurück. Irgendwie hatte Ray das Gefühl, er machte im Umgang mit ihm wirklich etwas gravierendes Falsch. Und wenn es so war tat es ihm wirklich leid um die Zeit die er dann an ihm verschwendete.

Seufzend atmete er aus, wobei er nur kurz darauf ein Gähnen unterdrückte und schüttelte unmerklich den Kopf. „Na gut… dann lass es eben bleiben.“

Dabei gab er sich solche Mühe ihm immer wieder Gründe zu liefern zu sprechen. Oder überhaupt seine neuen Freiheiten auszuleben.

In einer trägen Bewegung hob Ray schließlich seine locker geballte Faust und rieb sich müde über die Augen. Er verschwendete viel zu viel Zeit, wenn er nicht herausbekam was er falsch machte. „Halt still, ja?“

Als hätte Kai je etwas anderes getan.

Also zog Ray sein linkes Bein unter sich hervor und schob es über die des K-Is, um nur einen Augenblick später sicher in dessen Schoß zu sitzen.

Kais Blick folgte ihm ausdruckslos, worauf der Dunkelhaarige langsam wirklich aufgebracht einen Moment seine Augen schloss.

„Guck nicht so, so geht’s am einfachsten.“

Unter einem tiefen Brummen hob der Dunkelhaarige nun seine Hände… und hielt sie mindestens zehn weitere Minuten starr in dieser Position, während er einen imaginären Kampf mit Kai ausfocht, welcher ihm unbeirrt in die Augen blickte.

Es war schon unfair… denn der K-I… musste eigentlich überhaupt nichts tun um echt auszusehen. Wirklich echt…

Was demnach auch dafür sorgte, dass Rays Hemmschwelle ihn anzufassen in ziemlich hohe Weiten stieg je länger er ihm in die Augen blickte.

Gemächlich verdüsterte sich der Blick des kleinen Chinesen, als er schließlich mit einem letzten tiefen Atemzug Mut fasste und -

„Was tust du da, Ray…?“

Schon wieder in der Bewegung erstarrte. Was fiel dem auch ein, gerade jetzt simpel mit ihm plauschen zu wollen?!

Kai dagegen neigte kaum merklich seinen Kopf ohne seine Beobachtung abbrechen zu lassen. Ray verzog seine Brauen, ehe er seinen Kopf schüttelte.

„Ach, halte einfach den Mund…“

Er hatte keine Lust sich gerade jetzt näher mit Kais Gedankengängen zu befassen. Eher wollte er nachsehen, ob ihm nicht gerade irgendwo eine Leitung durchschmorte.

„Kannst du dich Entscheiden?“

„…Kannst du dich „nicht“ entscheiden. Merk dir das. Und jetzt halte den Mund.“

Leicht verzog der Kleinere das Gesicht, als er seine Hände wiederum ausstreckte.

Und in kurzer Entfernung zu der künstlichen Haut spürte er sie wohl das erste mal wirklich bewusst. Die Wärme.

Leicht neigte er seinen Kopf und verengte abschweifend seine Augen.

Seine Finger schwebten etwa eine Hand breit über der Brust des K-I wobei ihm ein kühler Schauer den Rücken hinunter rann. Denn kaum streiften seine Fingerkuppen die erwärmte Haut, wurde ihm völlig anders dabei.

Tief atmete er durch und schluckte gedrungen, ehe er sich wieder dem K-I zuwandte.

Es fühlte sich nahezu unheimlich echt an.

Also begann er ihn abzutasten, ob die Wärme sich auch schön gleichmäßig in dem künstlichen Körper verteilt hatte. Wenn nicht konnte es für Ray noch sehr unangenehme Folgen haben.

„Ray…?“

„Ich habe gesagt du sollst die Klappe halten!“

Ein hell aufschimmernder Rot ton legte sich über die Nase des kleinen Chinesen, als dieser knirschend seine Zähne zusammen biss und wütend seine Augen verengte, während er Kais Brust umfasste um ebenso dessen Rücken abzutasten.

Ihre Körper lagen fest aneinander, wodurch dem Kleineren die Situation mehr und mehr unangenehm wurde, aber was eben sein musste, musste sein.

Bis sich Kais Wärme gemächlich auch durch Rays Kleidung fraß.

Der kleine Chinese schloss schließlich seine Augen, ehe er seine Hände wieder unter Kai hervorzog und behutsam auf dessen Schultern legte. Gut, es war wohl alles in Ordnung…

Bei Ray jedoch nicht.

Die Nähe zu anderen Menschen war ihm seit je her unangenehm gewesen.

So war es vielleicht widersprüchlich, dass er genau diese Nähe vermisste.

Unter einem erstickten Ächzen ließ er seinen Kopf auf die Schulter des K-Is sinken.

Vielleicht drehte er auch wirklich langsam am Rat.

„Ist gut. Alles in Ordnung, dein System bleibt wohl auch die Nacht über heil…“

Ziellos blinzelte der Dunkelhaarige und schloss einen Moment lang seine Augen, während er die Wärme noch einen Augenblick auf sich wirken ließ.

„Ray…“

Und wäre wohl schnell wieder aufgestanden, wäre er nicht in genau dem Moment erstarrt, als der K-I in einer langsamen… ja geradezu vorsichtigen Geste, als wolle er ihn nicht erschrecken, seine Arme hob.

Irritiert blinzelte der Kleinere und gab ein fragendes Geräusch von sich, als er unerwartet noch tiefer in Kais Arme rutschte. Sogleich färbten sich seine Wangen in tiefroter Farbe.

„Eh… Kai…?“

Große Verunsicherung schwang in seiner Stimme mit, als er versuchte den Kopf zu wenden um dem K-I ins Gesicht blicken zu können. Doch dieser lehnte sich ihm in einer einzig träge wirkenden Bewegung entgegen und bettete ebenfalls seinen Kopf auf Rays Schulter.

„Halte einfach den Mund…“

Irritiert blinzelte der Kleinere. Irgendwie erkannte er sich gerade wieder…

Verunsichert versuchte er tiefer zu atmen, wobei ihm zum ersten mal Kais warmer Geruch in die Nase stieg. Es war nicht einmal der Fall, dass dies besonders angenehm war, roch er mehr nach warmen Silicon und Kunststoff…

Eher war es die unnatürlich menschenähnliche Wärme, die ihn trübe blinzeln ließ.

„…Wie… du willst…“

Weder hob er seine Arme um sich zu befreien noch tat er irgendetwas um mehr dieser Wärme zu spüren. Er ließ sich einfach nur halten. Und vielleicht war es genau das, was er so lange vermisst hatte…

- Ein dumpfes Klopfen zerschnitt allerdings kurz darauf unbarmherzig die bleierne Stille, welche den kleinen Raum ausfüllte. Und das so plötzlich, dass Ray aufquietschend seine Arme aus Kais festem Griff wand, um sich ebenso ertappt fühlend vor ihm zurück zu lehnen und schließlich unter einem lautstarken Ächzen zurück auf den harten Boden der Realität zu kippen.

Stockend atmend vertiefte sich der Rotschimmer auf den Wangen des Dunkelhaarigen noch um einige Nuancen, als er zu Kai aufblickte, welcher in einer Reflexbewegung, wohl um ihn doch noch festzuhalten, den Arm nach ihm ausgestreckte hatte. Sein Mund war leicht geöffnet, der Blick wie zuvor vollkommen ausdruckslos, doch schwebte dessen ausgestreckte Hand noch unmittelbar vor Rays Gesicht.

Unmerklich verengten sich die Augen des Kleineren.

Wieder ertönte das dumpfe Klopfen, worauf Rays Kopf sogleich herum ruckte.

„Hey, Ray! Bist du da?“, Erklang die gedämpfte Stimme durch die Haustüre.

Am liebsten hätte Ray den Idioten da an der Tür wohl einfach überhört. Doch lag es wohl an Kai, an dessen starrem Blick, durch welchen er wieder daran erinnert wurde, dass es ihm unheimlich wurde länger mit ihm allein zu sein.

Misstrauisch verzog er seine Brauen, während er sich am Tisch auf die Beine stemmte. Kais Haltung, ebenso sein Blick, blieb vollkommen unverändert, als Ray zwei Schritte vor ihm zurück wich.

Ehe sich der Dunkelhaarige vollkommen abwandte und auf schnellen Schritten den Weg zur Haustüre antrat. „Ach verdammt!“

Tief brummend hob er seine rechte Hand und fuhr sich fahrig durch das lange Haar, ehe er den Knauf ergriff und die Tür schwungvoll öffnete.

„Wer. Stört?!“

Doch überrascht weiteten sich unmerklich seine Augen.

„Ja was denn? Sag bloß, du hattest mich schon vergessen, hn?“

Thomas verschränkte locker die Arme hinter dem Rücken, als er sich mit einem süffisantem Grinsen zu dem Kleineren herabbeugte, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. „Muss ich dich etwa wieder an mich erinnern…?“

Missachtete dabei vollkommen den Perplexen Blick des Dunkelhaarigen.

Der brauchte noch einen Moment um die Situation zu erfassen, öffnete leicht seinen Mund und wandte den Blick ab, ehe er unmerklich den Kopf schüttelte.

„Ach du bists nur…“

Thomas verengte grummelnd seine Augen. „Hey, was heißt hier nur?!“

Ray zuckte mit den Achseln und wandte sich auf dem Absatz um.

Nachdenklich verzog er das Gesicht, als er auch schon hinter sich die Tür ins Schloss fallen hörte. Hatte er ihn vergessen…?

Nein, er war sich eigentlich sicher, dass sich der Kerl nicht angekündigt hatte.

„Da hat doch sicher wieder Mariah-…“

In seinen Selbstgesprächen unterbrochen gab er einen erstickten und ebenso erschrockenen Schrei von sich, als sich noch im Türrahmen zum Wohnzimmer zwei Arme fest um seine Brust schlossen.

Hörbar schnurrte der unangekündigte Besuch auf und neigte unmerklich seinen Kopf, bis seine Lippen zart das Ohr des Kleineren streiften, ebenso wie sein Atem.

Zufrieden spürte er den kühlen Schauer, welcher den Rücken des Kleineren herab rann.

„Jaaah, da hast du Recht. Die Kleine hat mir heute grünes Licht gegeben, ist sie nicht nett?“

Ray verzog darauf nur das Gesicht, wobei der dunkle Rot ton auf seine Wangen zurückkehrte. Ob nun aus Unmut oder weil es ihm wirklich gefiel ihm so nahe zu sein, blieb dabei allerdings offen.

„Ja, schon… du bist es aber nicht, also lass mich los.“

Gut… man konnte also doch sagen, dass Ray ihn nicht sonderlich gut leiden konnte.

Gerade so gut, dass es ihm erlaubt war ihn anzufassen.

Thomas dagegen gab nur ein undefinierbares Geräusch von sich, während er ihn vorwärts ins Wohnzimmer drängte.

„Hat mich die Tatsache, dass ich ein Arschloch bin, je von dir ferngehalten?“

Ray rollte mit den Augen. Manchmal wäre es ihm wirklich lieber gewesen…

„Man sagt sonst, Selbsterkenntnis ist der erste Weg… Oh…“

Überrascht verengte der Dunkelhaarige seine Augen und neigte seinen Kopf. Der Größere hinter ihm dagegen hob den Seinen und ebenfalls skeptisch eine Braue.

„Wer… ist der Typ da?!“

Ein tiefes Knurren drang aus der Kehle des Blonden, während er seine Arme um die Brust des kleinen Chinesen fester zusammenzog. Ray dagegen verengte aufzischend seine Augen.

„Lass. Mich. Los!“

Dabei kratzten seine Fingernägel unsanft über Thomas linken Unterarm, worauf dieser unter einem dumpfen Laut seine Arme zurück zog. „Und guck nicht so, dass ist doch n-…“

Doch nun hielt der Dunkelhaarige im Wort inne… überdachte noch einmal… ehe sich ein breites Grinsen auf seine Lippen legte. Eigentlich der Perfekte Moment um es auszutesten.

„Das ist doch nur Kai…“

„Was heißt hier nur?! Wenn ein halbnackter Typ in der Wohnung meines liebsten Freundes hockt, dann will ich doch gleich mal wissen, was die Ratte hier zu suchen hat!“

Amüsiert trat Ray einen Schritt zur Seite und ließ den Größeren passieren.

Doch sein Grinsen fiel gemächlich von ihm ab, als er verfolgte… wie Kai sich aus seiner Starre löste. Er erhob sich, einfach so, während er vollkommen ausdruckslos dem etwas kleineren Thomas gegenüber stand.

Der K-I neigte seinen Kopf, während sich seine Augen leicht verengten. Als wolle er seinen Gegenüber abschätzen, bevor er ihn eigenhändig erwürgte.

Thomas dagegen starrte ebenso kühl zurück. Und nichts erinnerte daran, dass einer von ihnen kein Herz besaß.

Schließlich war es überraschender Weise Kai, welcher sich abwandte.

Grob und ohne Mühe schob er sich an dem Kleineren vorüber, auf dem Weg zur Tür vollkommen leer zu Boden starrend.

Ray verzog verunsichert seine Brauen, als er an ihm vorüber lief, wobei sich unmerklich ihre Arme streiften.

Leicht öffnete er den Mund, als er sich über seine Schulter wandte, um dem K-I skeptisch nachzustarren.

Das blonde Haar des Besuchers schien sich nahezu vor Zorn zu sträuben, als er seinen Kopf neigte um Kai im Auge zu behalten. Und kaum war dieser auf Rays Höhe riss er sich herum um ihm auf schnellen Schritten zu folgen.

Der kleine Chinese erkannte Thomas Reaktion gerade noch rechtzeitig um ihn auf halbem Wege abzufangen und sich gegen ihn zu stemmen. „HEY! Lass das!“

„Den Arsch, mach ich fertig!“

„Du wirst hier überhaupt niemanden fertig machen! Zumindest nicht in dieser Wohnung!“

Thomas stockte irritiert, ehe er sich über seine Schulter an Ray wandte.

„Aber…“

„Gar nichts aber du Vollidiot! Der „Arsch“ da ist übrigens mein Uni - Projekt! Unter Garantie wirst du ihn nicht anfassen, wenn du nicht willst, dass ich dir etwas für dich lebensnotwendiges abreiße!“

Aufschnaubend ergriff der Dunkelhaarige den Größeren am Arm und zerrte ihn zurück in das Wohnzimmer. Dieser starrte perplex zurück zur Tür.

„Wie meinst du… Uni - Projekt?“

Ray zuckte mit den Achseln, wobei er einen Moment lang tief durchatmend seine Augen schloss. „Das ist kein Mensch, du Dummkopf!“

Mehr sagte er dazu nicht. Nur sollte der seine Finger von Kai lassen, sonst machte er seine Drohung wahr.

Als Ray endlich wieder seinen Arm losließ blinzelte der blonde zweimal irritiert… ehe sich gemächlich ein Grinsen auf seine Lippen legte. „Ach, jetzt erzähl mir nicht, die neuen Teile sehen bald so aus?“

Ray brummte ungehalten und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Die neuen Teile sehen bald genauso aus.“

Plötzlich gar sehr amüsiert hob der Größere schwungvoll eine Braue.

„Na dann…?“

Leise lachte er und ließ sich schließlich auf die Couch fallen, während er aus einer Selbstverständlichkeit heraus nach der Tasse griff, die auf dem Tisch stand.

Ray verzog missmutig das Gesicht, während er näher trat.

„Und was… willst du jetzt hier?!“

„Hm?“, unter einem fragenden Geräusch blickte der Größere auf, ehe er sich wieder aufsetzte. Sein typisches Grinsen zerrte an seinen Mundwinkeln, als er die Tasse zurück auf den Tisch schob, ehe er in einer schnellen Bewegung seine Hände hob und um die Hüfte des Kleinen Chinesen schloss. „Dich?“

Leicht neigte er seinen Kopf und zog Ray ruckartig aus dem Gleichgewicht, sodass dieser unter einem erstickten Laut in Thomas Schoß kippte.

Dieser knurrte nun ungehalten auf. „Hat es eigentlich irgendwann einmal auch andere Gründe, wenn du dich erdreistest hier reinzuschneien?!“

Einen Moment lang tat der Blonde so, als würde er wahnsinnig konzentriert überlegen, ehe er den Kopf neigte und seine Wange fest gegen den Hals des Kleineren schmiegte. „Nö.“

Ray rollte mit den Augen und wollte sich bereits wieder aus dessen Armen winden, als diese sich nahezu schraubstockartig um seinen Körper schlossen. Fest presste sich Thomas gegen seinen Rücken und schnurrte gediegen auf.

„Gibt es denn einen besseren Grund als dich?“

Ray verzog wiederum das Gesicht.

Doch dann keuchte er überrascht auf, als er die Hände des Größeren bereits unter seinem Hemd spüren konnte. „Ah!“

Thomas hob schwungvoll eine Braue, während er genüsslich langsam seine Zähne in der weichen Haut Rays Halses versenkte. „Na, was ist…?“

Der Dunkelhaarige erschauderte spürbar, neigte gedrungen schluckend seinen Kopf, während seine Finger sich haltsuchend in Thomas Jacke harkten.

„Du… bist kalt…“

Der Blonde gab ein amüsiertes Geräusch von sich, ehe seine Finger verlangend über Rays blasse Haut kratzten. Unsanft, sodass er feine rote Striemen hinterließ.

Tief sog der Dunkelhaarige Atem ein, schloss fest seine Augen, wobei er fest seine Zähne zusammen biss. „Jetzt tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen.“

Nahezu schmollend verzog Thomas das Gesicht, als seine Hände tiefer wanderten und in eindeutiger Absicht Rays Knie auseinander drückte, worauf dieser einen erstickten Laut von sich gab.

„Du gefällst mir nicht. Das ist ein Unterschied“, presste er hervor und versuchte tiefer zu atmen, als die der Größere seine Fingerkuppen quälend langsam die Innenseiten seiner Oberschenkel hinauf gleiten ließ.

Unter einem amüsierten Grinsen verengte Thomas seine Augen, während er seine Hände wieder höher schob um langsam den Hosenknopf des Dunkelhaarigen zu lösen.

Dieser schluckte erneut gedrungen und wandte seinen Kopf um ihn fest in Thomas Halsbeuge zu drücken. Er konnte hören wie Jener nun auch den Reißverschluss öffnete und spürte erzitternd wie dessen Finger bedächtig langsam unter seinen Hosenbund tauchten.

Ray gab ein erschöpfendes Ächzen von sich, als die Hände des Blonden sich immer tiefer herab schoben, spannte seine Muskeln, bis er unmerklich den Rücken durchbog. Heiße und kalte Schauer rannen seinen Rücken hinab, verstärkten seinen Griff in die dicke Stoffjacke des Größeren.

„Hn… dafür dass du mich nicht willst… scheint es dir aber sehr zu gefallen.“

Ray antwortete nicht.

Das hätte ausschließlich jedem gefallen.

Ein tiefes Keuchen kam schließlich über seine Lippen, als Thomas Hand endlich ihr Ziel erreichte. Schnell hob und senkte sich Rays Brust, als er wirklich versuchte dem Größeren nicht allzu sehr zu zeigen wie es ihm gefiel. Nur war er darin noch nie besonders geschickt gewesen. „Ah!“, Noch dazu machte er es ihm viel schwerer, als Thomas seine linke Hand hervor zog und damit schließlich die Knöpfe des weißen Hemdes löste.

Der Kopf des Kleineren sank nun völlig auf dessen Schulter als er trübe zur Decke blinzelte.

Das Grinsen des Größeren wurde nur noch eine Spur breiter, als er sich über ihn beugte, bis seine Lippen hauchzart das Ohr des Kleineren streiften. Genoss jeden einzelnen Schauer, dem er ihm bereiten konnte.

„Na…? Willst du mir… nicht doch noch irgendetwas sagen…?“

Um ihn noch weiter zu reizen ließ er seine Zunge bedächtig langsam über die empfindliche Haut hinter Rays Ohr gleiten, worauf dieser seine Augen noch fester zusammen presste.

„Jah“, brachte er mühsam hervor und begann sich schwer atmend immer weiter zu winden, als erneut Thomas Finger verlangend über seine Haut kratzte. Somit unterbrach er sich selbst durch ein gedrungenes Stöhnen. „Wenn du jetzt aufhörst, hast du keine Möglichkeit mehr es zu wiederholen…!“

Thomas grinste süffisant ehe er sich seine Jacke ruckartig von den Schultern streifte.

„Ob du es glaubst, Kleiner, das ist mir durchaus bewusst…“

Seine Hand glitt hinauf bis zu Rays Hals, sodass er spüren konnte, wie dieser immer wieder um Atem ringend schluckte. Doch lag seine Absicht eher darin den Kragen des störenden Hemdes zu ertasten und es ihm genüsslich langsam von den Schultern zu ziehen. Somit legte er immer mehr der blassen Haut frei bis er schließlich genießerisch seinen Kopf fest in Rays Halsbeuge schmiegte. Verlangend biss er zu, hinterließ rote Spuren, während Ray tief aufstöhnend den Kopf in den Nacken warf.

Doch dann war es genug. Ray wusste selbst, dass Thomas nicht ewig spielen wollte. Und so bemerkte er selbst, wie dieser langsam die Lust daran verlor. Eher wollte er etwas anderes.

Nahezu hastig zog der Größere seine Hände zurück, gab dem Dunkelhaarigen endlich die Chance wieder atmen zu können.

Rays Gedanken waren viel zu weit von der Realität entfernt, als dass er hätte hören können, wie der Blonde ruppig seine eigene Hose öffnete, ehe er seine Hände wiederum auf Rays Hüften legte um die Seine gemächlich tiefer zu schieben.

„Ray…“

Der Kleinere vernahm die heisere Stimme an seinem Ohr, spürte jede Berührung nur noch intensiver, sowohl auch die Hände, die seine Hüfte gemächlich anhoben.

Und es war ihm zu wider.

Sie taten es immer wieder und Ray spielte immer wieder kommentarlos den Ersatzmann für diesen Menschen. Für Thomas Crowd, der eigentlich in einer völlig intakten Beziehung lebte. Der eigentlich keinerlei Interesse an anderen Menschen haben sollte.

Und Ray ließ es mit sich geschehen. Er konnte nicht sagen, dass es ihm nicht gefiel und dies war wohl einer der Gründe, warum er sich jedes Mal nachdem Thomas gegangen war dreckig fühlte.

Weil er sich nach Wärme sehnte. Nach Nähe.

Letzteres konnte er ihm geben.

Auch wenn er diese Nähe niemals als ein Gefühl auffassen konnte.

Für jeden von ihnen war es wohl reiner Eigennutz, als Thomas seine Finger tiefer in Rays Haut schlug und dessen Unterleib umso fester in seinen Schoß hinab presste.

Nahezu schmerzhaft schlug der Blonde seine Zähne in Rays Hals, während dieser versuchte irgendwo halt zu finden, schlug seine Finger schließlich fest in das Shirt des Größeren.

Hart und rücksichtslos begann sich Thomas gegen ihn zu bewegen, presste dessen Unterleib unerbittlich gegen den Seinen, während er seinen Kopf wand, um dem Dunkelhaarigen fest seine Lippen aufzupressen.

Keinerlei Gefühl steckte dahinter.

Keine Zärtlichkeit.

Keinerlei tieferer Sinn außer Lust.

Nichts weiter.

Und Rays Sehnsucht wurde von Mal zu Mal größer …

Ihre Beziehung war die der einfacheren Art.

Thomas selbst kam nur wenn er etwas wollte. Und dies meist nur, wenn sein kleiner Bettgefährte einmal längere Zeit nicht zu Hause war.

Er nahm Ray. Und war genauso schnell verschwunden wie er gekommen war.

Meist ohne weitere Worte. Der Dunkelhaarige glaubte ab und zu, dass der Blonde danach oft doch mit einem schlechten Gewissen kämpfte.

Aber nicht lange genug, dass es ihn je belasten würde.

Und Ray blieb zurück.

Diesmal war es bereits neun Uhr in der Nacht, als er endlich allein war.

In sich zusammengerollt lag er regungslos auf der Couch, hielt mit seinen Armen seinen Unterleib umfasst und starrte abwesend auf die Tasse, welche noch immer auf dem Tisch stand.

Dazu kam es jedes Mal, nachdem sie es getrieben hatten.

Die Phase in der er sich fragte, ob es ihm das nun Wert war.

Er wusste, er konnte alles ändern. Er konnte Thomas ohne weiteres abblitzen lassen.

Der würde sich einen neuen suchen, na und?

Er wusste, er musste einfach nur auf Menschen zugehen. Sicher konnte er einen Freund oder eine Freundin haben. Er war jung genug, noch sah er gut aus…

Und alles was ihn davon abhielt an all diesem dreckigen Elend etwas zu ändern, war die Angst allein zu sein. Allein gelassen zu werden.

Er hasste es allein zu sein, genauso wie er es liebte keine Menschen um sich zu haben.

Deshalb hatte er die Maschinen gewählt...

Die die unfähig waren ihn zu verletzen.

Tief seufzend stützte er sich auf und hob sogleich seine Faust um sich locker über die brennenden Augen zu reiben. Er war müde.

Doch bevor er irgendetwas anderes tat würde er duschen.

Einfach nur duschen und hoffen, dass er sich dadurch einwenig sauberer fühlte.

Unter einem tiefen Brummen schob er seine Hände in die Hosentaschen, als er sich erhob. Die Tasse ließ er stehen wie sie war.

Seine Schritte waren schwerer als sonst und auch einwenig unkoordiniert, als er endlich auf den Flur trat.

Und dort hielt er in der Bewegung inne, als er in den Schatten einer weiteren Person trat.

Kai stand dort.

Unbeweglich zwischen Haustür und seinem Arbeitszimmer.

Und starrte ihn kühl an in seiner ausdruckslosen Art.

Ray neigte unmerklich seinen Kopf, als er dessen Blick gemächlich auswich.

Unsicherheit war etwas was er am Meisten hasste. Ein ekelhaftes Gefühl.

Gemächlich hob sich seine linke Hand und schloss sich fest um seinen rechten Oberarm.

Tief atmete der Dunkelhaarige ein, ehe er mit einer ruckartigen Bewegung sein langes Haar zurück hinter seine Schulter verbannte. Fixierte dabei Kai, als sich ein sarkastisches Grinsen auf seine Lippen legte.

„Weißt du was Wärme ist?“
 

tbc.
 


 

Warum gerade Mariah Brians Freundin ist?

Das hat keinen besonderen Grund und bestimmt auch keinen tieferen Sinn… ich habe nur eine Abneigung gegen zu viele Eigene Charaktere in einer Ff… das werden hier sowieso schon genug, also hat der Russe das Quietschbündel an der Backe ^-^
 

Und was den Rest betrifft: In Beziehungskisten bewege ich mich auf vollkommenem Neuland. Auch was diese Lemon (war das überhaupt eine? o_____O;;;) angeht. Für gewöhnlich schreibe ich solche nicht ._.

Also, bitte da nicht den Schwerpunkt legen was Kritik betrifft ~___~;;,

Andrerseits… wennichs nich irgendwie gut fände, hätt ichs nich hochgeladen ^^;;
 

Äh jah, soviel Dazu xD
 

Und sonst… Die Story hat sich irgendwie in eine Richtung entwickelt, die so was von gar nicht geplant war, dases mir schon unheimlich wird *drop*

Thomas Crowd war eigentlich auch überhaupt nicht eingeplant xDDD;

Also, jetzt muss ich erstmal sehen, wie ich mich aus der Scheiße möglichst bald wieder rausreite ._. ;
 

Ehm jo, trotzdem dann danke fürs lesen xD
 

Cya

Katzenviech



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  vulkan_chan
2007-06-12T17:32:48+00:00 12.06.2007 19:32
es ist ei scheiß Gefühl, festzustellen, dass die eigene Dummheit mal wieder ihre grenzen überschritten hat! wirklich! es tut mir furchtbar leid, dass dieser Kommentar erst so entsetzlich spät kommt! ich habe das kapitel schon vor ewigkeiten gelesen. (ich glaube kurz nachdem es on war). ich bin noch nicht einmal fähig eine ausrede hervorzubringen! es ist mir geradezu scleierhaft, wrum die beste KaRe storry, die ich kenne, nicht gleich ein kommentar von mir bekommen hat! ich hofe du verzeist mir das und schickst mir eine ENS, wenn es weiter geht. v.v

zum Kapitel:
JES! geile länge! am besten gleich so beibehalten!^^ oder noch länger.

inhaltlich fand ich es diesmal besonders gut! die sache mit Thomas, das war überraschend, sehr überraschend. ich hätte wohl nicht damit gerechnet, dass ray eine derartige "bezeihung" hegt. aber es gefällt mir, denn dadrch bekommt der charakter, so wie du ihn darstellst, eine neue facette, wirkt auf mich wiedersprüchlicher, runder, menschlicher. er ist in deiner geschichte so anders, als der ray, den wir alle kennen, und doch irgendwie genauso! (oje, das war seltsam ausgedrückt, oder?<.<)

mariah und brjan. brjan und mariah. dreh es wie du willst, unerwartet, eigentümlich, seltsam und schlicht GENIAL! die pasage ist der wahnsinn! du hast einen unglaublichen schreibstil!

die geringe kommi anzahl, st nicht nur höchst verwunderlich, sondern auch völlig ungerechtfertigt! irgendwie scheinst du ein echter geheimtipp zu sein! komisch.
und ich schreib dir erst kein kommi! asche über mein haupt!

es ist jetzt schon länger nicht weiter gegangen, bei allen deinen storrys wie mir scheint. bitte schreib doch mal weiter. es wäre wirklich ein verbrechen diese storrys abzubrechen!
Von:  YumeRu
2007-03-25T10:21:50+00:00 25.03.2007 12:21
Endlich mal eine wirklich andere Story~
Die Idee des KI´s gefällt mir wirklich gut, auch das Ray mal etwas anders ist als sonst.
In der meisten Fanfictions ist Ray meist lieb, aufgeschlossen und das indirekte Hausmädchen.
Ich finde es gar nicht mal so abwegig wie du diesen Charakter darstellst, eher im Gegenteil, meiner Meinung nach passt es sogar ziemlich gut und besser als das alte "Klischee" könnte man fast schon sagen.
Ich finde es jedoch ein wenig schade, dass anscheinend alle gleich aussehen und Kai wohl nur Plastik Augen hat.
Es hätte mir besser gefallen, wären die jeweiligen KI´s alle unterschiedlich, oder würden sich zumindest in einem Punkt unterscheiden, wie der Augen- oder Haarfarbe zum Beispiel.
Das mit der Körperwärme lässt sich recht logisch erklären, schließlich müssen in Kais Körper auch einige Maschinenteile vorhanden sein und wenn diese sich z.B. schneller bewegen und so eine Art Reibung erzeugen könnte es doch durch aus sein das sein Körper nicht mehr ganz so kalt ist.
Im Moment zwar bestimmt noch nicht möglich, aber wer weiß was die Zukunft bringt ^.~
Es erinnert mich etwas an Chobits was jedoch nicht schlimm ist, da es sich nicht völlig gleicht und ich diesen Anime auch sehr gerne mag.
Gegen das Pairing BryanXMariah ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden, so lange es wie hier in einer AU FF ist, ansonsten wäre das zusammen kommen vielleicht etwas unrealistisch, so aber finde ich das die beiden recht gut zusammen passen.
Zum Schluss noch etwas zu Thomas.
Auch wenn er wohl eigentlich nicht eingeplant war, passt er doch irgendwie rein.
Rays Sehnsucht nach Wärme hst du recht gut beschrieben, weshalb das ganze auch ziemlich logisch klingt.

Wenn das nächste Kapitel da ist, wäre eine Benachrichtigung per ENs nett.
lg
Kay
Von:  shibui
2007-03-05T14:01:06+00:00 05.03.2007 15:01
mmh, um ehrlich zu sein, ich weiß nicht so recht, wo ich jetzt anfangen soll... also der Titel der FF hat mich reinsehn lassen, weil es da ja auch dieses wunderschönen gleichnamigen YuKa-Douji gibt. dann fiel mein Blick natürlich erstmal auf Ray und was ich soll ich sagen, ich war gleich etwas enttäuscht... nix gegen Ray, aber du kennst ja sicher auch die Art, in der 90% aller KaRes geschrieben sind. ich hasse die Prinzessin-Ray-zu-perfekt-für-diese-Welt -und-Kai-macht-sich-zum-Idioten-Storys... ABER dann hab ich mir doch die Charabeschreibung durchgelesen und allein die Tatsache, daß Kai der K-I ist, hat mir gleich gefallen.
jedenfalls hab ich reingelesen und kann nur sagen: WOW. die Idee ist einfach genial und dein Schreibstil gefällt mir auch total. Ray wirkt ja immer sehr entnervt, aber das paßt doch ganz gut zu ihm und ich finds richtig geil, daß du Tala und Bryan auch mit reingebaut hast. ich hab nen totales Faible für alle drei Russen, allen voran die atemberaubendste Schönheit ever alived Kai. Bryan hast du auch besodners geil getroffen und ich hab ehrlich gesagt nie über das Pairing BryxMariah nach gedacht, aber ich finde, es paßt erstaunlich gut (ich hätt wohl eher Hil gewählt)
ich finds wunderschön, daß Kai jetzt Körperwärme hat und die Szene, wo die beiden aneinandergeschmiegt auf dem Sofa saßen, war einfach goldig. Ich hätte diesem Thomas aber nicht verraten, daß Kai nicht echt ist. schließlich hat Thomas auch einen Lover also brauch er sich nicht aufregen, falls Ray auch einen hat. sie vögeln ja eh nur sehr sporadisch miteinander.
ich hoffe Kai kann auch Sex haben und ich fänd's übrigens sehr schön, wenn er bei Ray auch mal Uke wird. ich find's schade, daß Kai bei dem Pairing immer Seme ist, obwohl doch alles an ihm nach Uke schreit. vielleicht les ich das Pairing deshalb auch nicht so gern.

wie dem auch sei, ich finds einfach genial und deshalb wär's ganz lieb, wenn du mir ne ENS schicken würdest, wenn das nächste Kap on ist.

lg shibui
Von: abgemeldet
2007-02-14T12:23:07+00:00 14.02.2007 13:23
Hi!
Ich finde, dass dieses Kapitel sehr gut gelungen ist, vor allem, wie du Rays Gefühle beschrieben hast. Irgendwie erinnert er mich an Kais Persönlichkeit in anderen ffs... *gg*
Und vor allem, dass Thomas seine "Bedürfnisse" ähm... stillt, auch auf Kosten anderer, passt gut rein. Immerhin sollte Ray nicht ganz menschenfeindlich sein. Dass er Brian und Mariah ihre Liebe (von der sie selbst anscheinend noch nichts wissen) gönnt, beweist für mich, dass er auf seine Mitmenschen achtet, aber sich selbst irgendie versperrt.
Aus Angst, wie du geschrieben hast...
Ach, drei Wörter als Zusammenfassung: Ich liebe es!!!!
Eine Frage am Rande: Könnte Thomas Freund ein bekannter Charakter sein? Und bekommt Ray deswegen noch Probleme, würd mich interessieren...
Mach weiter so!
lg
n.
Von: abgemeldet
2007-02-14T10:35:33+00:00 14.02.2007 11:35
Also ich persönlich find, dass Thomas hier ganz gut reinpasst, so als Lückenbüßer für eventuelle Entzugserscheinungen seites Ray~
*smile*
Kann ich mir eigentlich recht gut vorstellen. Ich weiß ja nicht, was deine vorherige Planung war, aber mir gefällt die Richtung, in die es geht, doch schon recht gut.
Kaaaaaiiii~ *o*
Öhm... mehr brauch ich dazu wohl nicht sagen, hm?
Ich frag mich zwar irgendwie wie ein Roboter Körperwärme erzeugen kann, aber irgendwie find ichs geil~
Das wäre doch echt ma die Zuknuft wo sich irgendwann mal jeder fragt, ob er nen menschen vor sich stehen hat oder eine Maschine.
Süße Vorstellung... äh... krasse mein ich. ^____^
Na egal~
jedenfalls fand ichs toll, dass das Kap so lang war. *hrhr*
Ich mag lange kapitel. Da hat man mehr davon. *smile*
Na passt schon^^ Mariah und Brian.... na gut. Ich kann damit leben. Passt schon^^
Also ich sag einfach mal, mach weiter so~
Ich freu mich auf das nächste Kapitel.

gruß jenki


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