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Arabische Nächte

Manche Geschenke bringen nicht nur Glück
von

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Das Geschenk

Die Geschenke

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Schickt mir Kommis!!!
 

Die Sonne kitzelte Tyson an der Nase. Mit einen Murren fuhr er sich über die Nase und drehte sich mit noch geschlossenen Augen um. Seine Decke rutschte von seinem entblößten Körper und zeigte einige Spuren der letzten Nacht. Langsam schlug er seine Augen auf. Was er da erblickte ließ ihn grinsen. Kai lag mit dem Gesicht zu ihm und hatte seinen linken Arm halb unter den Körper von Tyson.
 

Tyson stützte sich etwas auf seine Arme und sah Kai verträumt an. Es ist nun ungefähr ein halbes Jahr her, als Kai ihn seine Liebe gestand und sie zusammen gezogen waren.

Kai hatte es geschafft sich den anderen Nebenbuhlern in den Weg zu stellen.
 

Tyson lächelte etwas.
 

Ja, Kai war einmal auf Brooklyn losgegangen und hatte laut geschnaubt, Brooklyn sollte schnell verschwinden, denn er mache Tyson den Hof und dulde keine anderen neben sich.

Gott wie hatte Tyson damals gelacht. Brooklyns Gesicht war zu komisch und dass der anderen auch. Kenny, Max, Ray. Sie wären fast in Ohnmacht gefallen, als sie erfuhren, dass er mit Kai zusammen war.
 

„Hach ja“, schmunzelte Tyson noch so vor sich hin.
 

„Was würde ich jetzt geben zu erfahren, was dir durch den Kopf geht.“
 

Tyson schreckte aus seinen Gedanken auf. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Kai schon wach war. Jetzt blickte er ihn an und strich sanft über das Gesicht des Russen.
 

„Ach, nichts. Jedenfalls nichts von Bedeutung“, antwortete Tyson nachdenklich.
 

Kai sah ihn dabei ernst an. Manchmal war es seltsam Tyson so nachdenklich zu sehen. Das hatte dann immer etwas zu bedeuten. Doch er wollte ihn nicht drängen, zu sagen was los war. Stattdessen setzte er sich auf und hauchte Tyson sanft einen Kuss auf die Lippen.
 

„Wenn es nicht wichtig ist, dann solltest du nicht vor dich hin grübeln“, meinte Kai und drückte ihn mit sanfter Gewalt ins Bett, „ich wüsste allerdings schon, womit ich dich ablenken könnte.“
 

Schon beugte er sich über ihn und küsste ihn nun leidenschaftlicher. Tyson ließ sich ganz in dem Tun von Kai führen. Er liebte es, wenn Kai so sanft zu ihm war und auf seine Gefühle einging. Dann hatte Tyson immer das Gefühl völligen Glückes.
 

Kai küsste sich nun an Tysons Hals hinunter, als ein schrilles Läuten ihn urplötzlich die Laune vermieste. Knurrend funkelte er kurz die Schlafzimmertür an, um sich dann erneut Tyson zu zuwenden und das Läuten einfach mal zu ignorieren. Es kann doch nicht wichtiger sein, als mit seinen Geliebten im Bett zu liegen und ihn zu verwöhnen.
 

„Kai? Es klingelt.“
 

„Ignorier es!“
 

Doch das Läuten wurde mehr und war zu laut und schrill, als dass es die beiden ignorieren konnten. Mit einem mürrischen Aufknurren stieg er aus dem Bett, griff sich das nächst beste Hemd und Hose und stürmte geräuschvoll zur Haustür.
 

„Ja!“, knurrte er unmissverständlich wütend. Der Postbote schreckte zurück.
 

„Ähm, ist nicht der andere Junge,… ich ähm, ich meine, hier ist ihr Packet. Der der es aufgegeben hat, hat gemeint, es wäre sehr wichtig.“
 

„Na dann, gib her.“
 

Der Postbote hielt das Packet schnell hin und machte so schnell er konnte, sich aus dem Staub. Kai sah beachtete ihn nicht weiter, nahm das Packet und ging in die Küche.

Er legte das Packet auf den Tisch und machte sich erst einmal daran, Kaffee zu kochen. Wäre dieser verdammte Postheini nicht gewesen, würde er wahrscheinlich noch im Bett liegen und Tyson flach legen und hätte wahrscheinlich noch gute Laune, aber nein, irgendein Packet war ja wichtiger. Man, wie hasste er den Postboten in diesem Moment.
 

„Was wollte der Postbote denn?“, fragte Tyson, als er mit nur einem Hemd bekleidet in die Küche kam. Doch anstatt einer Antwort zeigte Kai nur unwirsch auf das Packet. Tyson verwundert, was Kai so die Laune vermiesen könnte, ging zum Küchentisch und öffnete das für ihn bestimmte Packet.
 

Plötzlich fühlte er etwas Leichtes und samtiges.
 

„Was ist denn das?“, fragte Tyson verwundert, als er ein kleidähnliches Stoffgewirr aus dem Packet holte. Nun sah auch Kai sich um.
 

„Sag mal, ist dass auf deinen Mist gewachsen?“, fragte Tyson lächelnd. Er hielt das kleidähnliche Etwas vor sich und sah Kai gespielt beleidigt an. Nun musste auch Kai lachen.
 

„Nein, ich wäre wahrscheinlich nicht auf diese glorreiche Idee gekommen. Da habe ich eine zu kranke Fantasie.“
 

„Dann will ich mal nicht wissen, was du dir unter ‚kranke Fantasie’ vorstellst“, meinte Tyson und ließ sich von Kai auf den Tisch schieben.
 

„Und ich dachte, du kennst mich“, murmelte Kai und hauchte Tyson schon mit Küssen voll. Ihm kam die Idee, den angefangenen Morgen besser ausklingen zu lassen und begann dort, wo er im Bett aufgehört hatte.

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Etwas weiter von dem Haus in dem Tyson und Kai wohnten entfernt stand ein schwarzer Chrysler. Der Postbote, nachdem er Kai das Packet gab, kam auf das Auto zu.
 

Eines der schwarz getönten Autofenster fuhr nach unten. Ein arabisch aussehender Mann kam zum Vorschein.
 

„Hat er es angenommen?“, fragte der arabische Mann. Der Postbote nickte.
 

„Sein Freund hat es entgegen genommen.“
 

„Gut. Wir wollen doch nicht, dass etwas falsch verläuft, oder?“, sagte der Mann und hielt dem Postboten ein Bündel Scheine entgegen.
 

Der Postbote nahm das Geld an und verneigte sich mit den Worten „Danke, Eure Majestät“ und verschwand von der Straße.
 

Der arabische Mann sah noch einmal zu Haus. Zufrieden atmete er tief ein und murmelte: „Bald. Bald wirst du mir gehören.“
 

Dann schloss er das Fenster und gab den Fahrer zu wissen, dass dieser losfahren solle.
 

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Ich hoffe, es ist nach eurem Geschmack…

Es geht weiter...

Es geht weiter

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Die Geschenke häuften sich. Schmuck, Rosen, Bladezubehör und, und, und. Langsam wurden Tyson und Kai ratlos. Wer schickte ihnen beziehungsweise Tyson nur solche Sachen?

Kai war schon ziemlich eifersüchtig, dass von Tag zu Tag berechtigter wurde.
 

Als nach drei Wochen jeden Tag wieder eines dieser Geschenke von soeinem ominösen Typen ankam, platzte Kai der Kragen.
 

„Es reicht!!!“
 

Tyson, der bis eben noch im Bett lag, schrak aus seinem Schlaf auf und saß nun kerzengerade im Bett. Schnell sprang er aus dem Bett und rannte die Treppe hinunter. In der Küche sah er dann Kai, der wutentbrannt vor einem großen Packet stand und vor sich hin fluchte.
 

„Was ist denn?“, fragte Tyson müde und rieb sich die Augen.
 

Kai wirbelte rum.
 

„Der hat schon wieder…“, er stockte und betrachtete sich erst einmal Tyson an, der doch tatsächlich mit nur einem viel zu großen Hemd bekleidet da stand.
 

„Was denn?“, fragte Tyson und sah an sich herunter, bis er begriff, was er anhatte. Er blickte wieder auf und entdeckte ein Grinsen.
 

„Du!!!“, Tyson stürmte auf Kai zu und sprang ihn an. Auf grund dieser Aktion fielen beide um.
 

„Es ist wieder ein Packet für dich“, Kai wurde wieder ernst und deutete auf den Tisch. Tyson rappelte sich von Kai auf und betrachtete sich das Packet näher. Neugierig, was es diesmal sein könnte, öffnete er das Packet.
 

„Oh!!“, stieß er aus. Schnell rappelte sich auch Kai und schaute Tyson über die Schulter.
 

„Was ist denn drin?“
 

„Es.. ist…es“, stammelte Tyson fassungslos und hielt ein prunkvolles Diadem in der Hand.
 

„Jetzt geht der Kerl zu weit“, stieß Kai aus. Er griff in das Packet und holte noch mehr von dem Schmuck heraus, „das ist Hochzeitsschmuck. Das ist nun wirklich zu viel. Ich gehe mich beschweren.“
 

Schon war Kai aus der Küche gestürmt und griff nach der nächstbesten Jacke.
 

„Kai!!Warte“, Tyson lief Kai bis zur Haustür hinterher. Da drehte sich Kai um.
 

„Hey“, lächelte er, „verkühl dich nicht. Bin gleich wieder da.“
 

Dann war er auch schon verschwunden. Tyson, der Kai nun wirklich nicht verstand, ging wieder hinein und schloss die Tür hinter sich. Danach ging er in die Küche und setzte Kaffee auf.

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Kai stürmte die Straßen hinunter bis zum Postamt. Er hatte ja solange ja nichts, als es sich bloß um harmlose Dinge ging, wie Bladezubehör oder ähnliches. Die Blumen und die Kleidungsstücke gingen gerade auch noch so, aber so wertvollen Schmuck ist doch reichlich übertrieben.
 

Ohne wirklich auf seine Umgebung zu achten, lief Kai an seinen schwarzen Chrysler mit dunkel getönten Fenstern vorbei. Eines der Fenster fuhr herunter und das selbstsichere Lächeln des Arabers kam zum Vorschein. Er drehte sich zu seinem Fahrer zu und nickte. Der Chrysler startete und fuhr los.
 

Kai bekam jedoch davon nichts mit. Doch er würde den Tag bereuen, an dem er zum Postamt lief. Er lief zum Postamt und beschwerte sich bei dem Beamten, wegen dieser unverschämten Packet und verlangte, das Einstellen zum bringen dieser.
 

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Bis zum nächsten Kapitel…..

Die Entführung

Die Entführung

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Das wird ein etwas längeres Kapitel….
 

Der Chrysler fuhr bis vor das Haus von Tyson und stoppte. Der Araber stieg aus, dicht gefolgt von zwei Landmännern, der Fahrer blieb im Auto und ließ den Motor laufen. Der Araber, der wohl der Chef der anderen beiden war, ging voran und klingelte an der Tür. Er brauchte nicht lange zu warten, als Tyson auch schon die Tür öffnete.
 

„Ja, Hallo?“, fragte Tyson freundlich und lächelte etwas. Der Araber stand Tyson das erste Mal gegenüber und erhielt nun, das Tyson sich nicht umgezogen hatte, einen wunderbaren Einblick auf Tysons grazilen schlanken Beinen. Dazu noch das viel zu große Hemd, das seine schmächtigen Schulten noch betonte. Der Araber nickte. Ja, er hatte sich richtig entschieden.
 

„Sind Sie Tyson Kinomiya?“, fragte der Araber und nahm seine Sonnenbrille ab.
 

„Ja.“
 

„Ähm…“, der Araber machte eine Handbewegung die darauf hindeutete, dass er gerne ins Haus wollte. Tyson winkte ihn und seine Leute herein.
 

„Das Wohnzimmer ist gleich gerade aus. Möchten Sie einen Kaffee?“, fragte Tyson höflich und wandte sich schon etwas zur Küche zu. Doch der Mann winkte ab.
 

„Nein, danke. Ich möchte nur kurz reden.“
 

Dann folgte er Tysons ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer versprühte Gemütlichkeit, die Möbel stilvoll eingerichtet. Und der Mann nickte wieder. Oh ja, lag wirklich richtig.
 

„Bitte setzen Sie sich doch“, forderte Tyson den Araber auf.
 

„Wenn ich mich vorstellen darf“, begann der Araber nachdem er sich gesetzt hatte, doch seine Männer folgten seinem Beispiel nicht, „mein Name ist Al Kajal. Ich bin der Schah von Kuwait.“
 

„Oh!!!“, stieß Tyson aus und wurde sofort rot. Denn jetzt wurde ihm seine Aufmachung wieder bewusst und er konnte förmlich den Blick des Schah auf ihn spüren.
 

„Ach“, Al Kajal hob seine rechte Hand, „du brauchst dich nicht umzuziehen. Das stört mich nicht im Geringsten, im Gegenteil.“
 

„Ähm, was wollen Sie“, Tyson wurde mit einemmal misstrauisch.
 

„Dich.“
 

„Mich?“
 

„Ja, ich will dich. Du sollst zu meinem Harem gehören. Du sollst mir gehören“, sprach Al Kajal plötzlich gefährlich. Tyson sprang auf.
 

„Verlassen Sie das Haus! GEHEN SIE!!!“, schrie Tyson. Doch Al Kajal ließ sich nicht beeindrucken. Er schnipste nur kurz mit der Hand und die beiden Männer hinter ihm begaben sich in Bewegung. Während der eine nach Tyson griff und ihn den Arm verdrehte, damit er nicht fliehen konnte, zog der andere eine kleine Flasche heraus, betupfte damit ein Taschentuch und presste es auf Tysons Nase und Mund.

Augenblicklich wurde Tyson bewusstlos und sackte in den Armen des Mannes, der in den Arm verdrehte, zusammen.
 

„Ja, ich gehe. Doch ich nehme dich mit mir.“

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Kai kam vom Postamt zurück und ging geradewegs auf die Haustür zu. Doch wie ein Wunder öffnete diese sich wie von selbst. Was Kai komisch vor, denn er konnte sich erinnern, dass Tyson die Tür zu gemacht hatte. Er wusste, dass Tyson in der Hinsicht zuverlässig ist. Mit gerunzelter Stirn trat Kai in den Hausflur. Es sah alles aus wie immer. Kai ging nach rechts in die Küche. Auf dem Küchetisch stand das Packet und eine Kanne Kaffee. Tyson musste den wohl gemacht haben. Kai ging ins Wohnzimmer. Nichts. Dann stürmte er hinauf zum Schlafzimmer. Es sah alles aus wie immer. Doch wo war Tyson?
 

Der nächstmögliche Gedanke, den Kai fasste, war Freunde. Vielleicht war Tyson zu Ray, Max oder Kenny gegangen. Sofort griff Kai nach dem Telefon. Er klingelte bei Max. Doch dieser sagte, er hätte ihn nicht gesehen. Bei Kenny und Ray das gleiche.

Seltsam! Wo war er?
 

Kai stürmte wieder hinunter in den Flur. Sorge ergriff ihn. War Tyson vielleicht etwas passiert? Ohne lange zu fackeln griff Kai nach den Hausschlüssel, schloss die Haustür und lief zur Polizei. Eine Vermisstenanzeige aufgeben.
 

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Na gut , ist doch nicht so lang geworden… aber der nächste wird länger

Auf dem Flughafen von Kuwait

Auf dem Flughafen von Kuwait

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Nur schwer konnte Tyson wieder seine Augen öffnen. Ihn brummte der Schädel und seine Augen brannten innerlich. Mit einem Seufzen stützte er sich auf den rechten Ellenbogen ab und rieb sich die Stirn.
 

„Na? Wieder munter?“, fragte ihn eine belustigte Stimme. Gequält öffnete Tyson seine Augen weiter bis er etwas sehen konnte. Sein Blick wanderte dorthin, wo die Stimme herkam und er erkannte den Araber. Er saß in einem Sessel ihm gegenüber und hatte ein Weinglas in der Hand. Wie hieß der Kerl noch gleich?
 

„Was ist passiert? Wo bin ich?“
 

„Willst du nicht lieber noch fragen, was ich von dir will?“
 

Tyson stöhnte.
 

„Was wollen Sie von mir?“
 

„Was passiert ist… nun, nachdem du wolltest, dass ich gehe, haben meine Männer dafür gesorgt, dass du mitkommen konntest. Wo du bist? In meinen Privatjet…und natürlich will ich dich immer noch.“
 

„Warum…“, Tyson verengte seine Augen und blickte Al Kajal misstrauisch an. Doch der Araber grinste nur geheimnisvoll und schwieg. Stattdessen stellte er sein Weinglas ab und erhob sich. Dann ging er bedächtig langsam auf den Jungen zu. Tyson wich zurück. Wieder einmal wurde ihn seine Kleidung bewusst, denn er trug noch immer das zu große Hemd und sollte es zu Ausflüchten kommen, würde es nichts verdecken. In der Zwischenzeit stand Al Kajal vor dem Sofa, auf dem Tyson mehr lag als saß und ging in die Hocke. Fast schon vorsichtig erhob er seine rechte Hand und legte sie auf den Beinen des Jungen. Wie kann man nur so schöne Beine haben, schoss es den Araber durch den Kopf. Sicher wusste der Junge nicht einmal, wie sehr diese Situation ihn erregte. Vielleicht sollte er ihn einfach nehmen…hier und jetzt. Nichts würde ihn hindern.
 

„HÖREN SIE AUF DAMIT!!!“, forderte Tyson und zog seine Beine näher an seinen Körper. Doch der Araber ließ sich nicht stören.
 

„Aufhören? Womit denn? Ich bin doch gerade in Begriff das zu bekommen, was ich schon seit langem haben will…“, flüsterte Al Kajal ohne den Blick von den schönen Beinen zu lassen. Gerade wollte er seine Hand unter das Hemd wandern lassen, als er auch schon etwas Schmerzhaftes an seiner Wange spürte.
 

„Schluss jetzt…“, Tyson war aufgesprungen und hatte den Araber geohrfeigt. Mit hasserfüllten Augen blickte er den Schah an, „wenn ich sage, dass sie aufhören sollen, dann meine ich das auch so…“
 

„Von mir aus…“, Al Kajal hob die Hände und erhob sich. Er ging zu einem nahe stehenden Schrank und holte ein Stück Stoff heraus und war es Tyson vor die Füsse.
 

„Hier, du willst doch nicht etwas so in Kuwait ankommen…“
 

„Kuwait? Aber wie…?“
 

„Ich habe dich natürlich mitgenommen“, Al Kajal lachte, „dachtest du etwa, ich würde dich weiterhin in Japan lassen…bei deinem Freund…Kai…“
 

„Lass Kai aus dem Spiel“, funkelte Tyson den Araber an, worauf dieser nur noch mehr lachte.
 

„Natürlich lasse ich in aus dem Spiel. Schließlich geht es bei diesem Spiel ausschließlich um dich und mich… Nebenbuhler kann ich nicht dulden…Also zieh dich an“, danach verschwand Al Kajal aus der Kabine. Tyson blickte ihn noch lange hinterher, bevor er sich das ansah, was Al Kajal zu ihm geworfen hatte. Es war wieder so ein kleidähnliches etwas und eine Hose. Das Kleid war er beiseite und zog nur die Hose an, schließlich trug er schon ein Hemd.
 

Den Rest des Fluges ließ sich Al Kajal nicht bei Tyson blicken, was wahrscheinlich für beide gut war, denn Tysons Stimmung war nicht unbedingt die beste. Dann spürte er ein Holpern und Rattern und blickte aus dem Fenster. Sie schienen in Kuwait angekommen zu sein. Dann stoppte das Flugzeug. Al Kajal trat wieder in die Kabine und forderte Tyson auf ihn zu folgen. Ohne zu wissen was er wirklich tun sollte, folgte Tyson den Araber erst einmal. Sie verließen den Privatjet und befanden sich auf einen riesigen, staubigen, in der Luft flimmernden Landeplatz. Staubig, Sandig, Heiß. Eine Hitze kam Tyson entgegen, als er aus dem Jet trat, die er sich lieber entziehen würde. Er, Al Kajal und ein paar andere Männer gingen zum Flughafengebäude. Der Komplex war riesig. Hunderte, wenn nicht sogar tausende Menschen schienen unterwegs zu sein.
 

„WELCOME TO AL- KUWAIT!!! BIENVENUE Á AL- KUWEIT!!! SALAMALEIKUM!!!“, donnerte es aus den Lautsprechern. Tyson starrte alles mit offenem Mund an.
 

Gerade waren sie bei der Passkontrolle angekommen, als Tyson eine Chance witterte. In dem Moment, als Al Kajal die Papiere herausholte, nutzte Tyson die Zeit und schob sich an den Araber vorbei. Danach lief er Richtung Ausgang oder zumindest weg von dem Araber. Al Kajal merkte den Flüchtenden und schickte seine Männer hinterher. Tyson lief und lief und erreichte doch tatsächlich den Ausgang aus dem Flughafen. Hinter den Pforten auf der Straße blieb er kurz stehen, blickte zu allen Seiten und rannte weiter, die Männer dicht hinter ihm. Nach etwa zehn Minuten konnte Tyson nicht mehr. Was wahrscheinlich daran lag, dass er an diesem Tag noch nichts gegessen hatte. Nichtsdestotrotz ließ er weiter und landete im Suk. Hier würde man ihn schwerer finden. Tyson verlangsamte sein Schritt, ständig darauf bedacht, dass Al Kajals Männer ihn nicht sehen konnten.
 

PENG!!!
 

Plötzlich fand sich Tyson am Boden wieder. Er sah auf und entdeckte einen arabisch gekleideten Mann, der über ihn stand und somit einen Schatten auf ihn warf. Tyson muss der Schrecken ins Gesicht geschrieben zu sein, denn der Mann lachte.
 

„Hahaha…“, der Mann bot Tyson seine Hand an und zog den Jungen hoch, „wen haben wir denn da? So ein hübsches Mädchen sollte eigentlich nicht ohne Begleitung durch einen Suk gehen…“
 

Tyson starrte ihn verständnislos an. Dann hörte er die Stimmen seiner Verfolger.
 

„Da ist er!!!“
 

Panisch blickte Tyson nach hinten und entdeckte die Männer, wie sie immer näher kamen. Dann fing einer von denen an zu sprechen.
 

„Hey, Fuinsyl!!! Der Junge gehört Al Kajal. Also lass ihn los!!!“
 

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Na schon gespannt, wie es weiter geht? Da müsst ihr schon ne Weile warten…

Im Harem von Al Kajal

Im Harem von Al Kajal

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„Er ist ein Junge?“, der Fremde mit dem Namen Fuinsyl sah erstaunt auf Tyson, denn er immer noch am Arm hielt. Tyson zog instinktiv an seinem Arm und versuchte sich aus dem Griff des Fremden zu winden als auch wieder vor den Männer Al Kajals zu flüchten.
 

Einer der Männer griff fest nach Tysons Arm und zischte etwas Arabisches. Der Fremde, der Fuinsyl hieß, lächelte jedoch nur und ließ Tyson frei. Dieser dachte, er könnte jetzt verschwinden, da wurde er auch schon von den Männern am Arm ergriffen und hinter denen hergeschleift. Das Ende von Lied, er musste ihnen zurück zu AL Kajal folgen. Mit noch einem Hilfe schreienden Blick, sah sich Tyson noch einmal nach Fuinsyl um, bevor er außer Reichweite war.
 

Still lief er neben den Männern her. Er überlegte, ob er noch einmal fliehen könnte, doch es ergab sich keine Möglichkeit, sich zu retten. Ob er wollte oder nicht, er musste, sich sein Schicksal vorerst ergeben.

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„Ah…da bist du ja!“, lächelte Al Kajal und hob die Arme, als wolle er, dass Tyson in seine Arme springen soll, „ich habe mir schon Sorgen gemacht.“
 

Dann sprach er auf Arabisch mit seinen Männer und es sah so aus, als wolle er wissen, wo Tyson hingeflüchtet war und warum sie nicht besser aufgepasst hätten. Danach wandte er sich wieder zu Tyson um. Mit einem Lächeln ließ er seine rechte Hand über Tysons Rücken fahren und schob ihn sanft zu einer in der Nähe stehenden schwarzen Limousine. Widerwillig stieg Tyson ein. Im inneren war alles mit Leder ausgestattet und durchaus luxuriös, aber Tyson hatte weder den Blick noch die nötige Ruhe, um es zu bemerken. Er bedachte Al Kajal mit einem bösen und verachtenden Blick, bevor er sich zum Fenster drehte und beschloss den Araber während der Fahrt zu ignorieren. Al Kajal redete aus Tyson ein, jedoch merkte er schnell, dass der Junge ihn nicht beachtete. Allein die Tatsache, dass er ihn einfach ignorierte, ärgerte ihn zutiefst. Er musste sich irgendetwas entsinnen, damit er wieder die Aufmerksamkeit des Jungen hatte.
 

„Wenn du weiter so ein böses Gesicht macht, kriegst du nur Falten“, schmunzelte Al Kajal und sah belustigt zu Tyson, „willst du mich denn nicht verstehen. Es war die einzige Möglichkeit an dich heranzukommen. Schon seit einiger Zeit verzehre ich mich nach dir, doch dir scheint es wohl egal zu sein. Aber…“
 

„Ja, mir ist es egal, dass du dich nach mir verzehrst. Ich wollte nicht entführt werden und ich wollte schon GAR NICHT WEG VON KAI!!!“, Tyson hob seine Stimme mit jedem Wort, das er sprach. Dieser Araber war im zu viel. Nur weil er ein Schah oder sonst was war, heißt das doch nicht, dass er einfach so mit Menschen spielen konnte, wie es ihm gerade beliebt.
 

„Hehe,…du musst nicht laut werden. Ich habe dich schon verstanden und ich verstehe auch die Zwickmühle in der du dich befindest“, meinte Al Kajal weiterhin unbeirrt lächelnd, „ich verstehe durchaus, dass du weiter bei deinem Geliebten Kai bleiben wolltest und ich verstehe auch, dass du dich nicht traust dich von mir geehrt zu fühlen, weil du fürchtest mit deiner Zuneigung zu mir würdest du deinen heißgeliebten Kai zu verletzen…“
 

Schlagartig sah Tyson zu Al Kajal und starrte ihn entsetzt an. War der Kerl blöde? Glaubte er wirklich er würde Zuneigung für ihn empfinden? Der scheint wohl in einer Märchenwelt zu leben, wo jedes Aschenputtel sofort auf den Ritter in goldener Rüstung fliegt, nur weil er reich ist. Aber nicht er.
 

„Ihr Fantasie will ich haben…“, murmelte Tyson und wandte sich wieder dem Fenster zu.
 

Al Kajal ließ nur ein kurzes Lachen von sich los und blickte gerade aus.

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Sie fuhren eine ganze Weile. Tyson blickte zwar aus dem Fenster, nahm aber die Landschaft nicht wirklich war. Doch dann irgendwann verlangsamte sich die Limousine und schließlich hielt sie vor einem riesigen weißen Gebäude. Erst jetzt bemerkte Tyson seine Umwelt und schreckte auf. Er blickte zu Al Kajal, der gerade ausstieg. Doch noch ehe Tyson ein Gedanken fassen konnte, wurde auf seiner Seite die Tür geöffnet und er war gezwungen auszusteigen. Das erste was er sah, was das viele Sonnenlicht, das ihn fast blendete. Dann blickte er sich um. Was er sah, ließ ihn vor Erstaunen die Spucke weg. Die Limousine hatte auf einen riesigen Parkplatz gehalten, der sich vor einem Palast erstreckte, der irgendwie wie eine Moschee aussah. Al Kajal sah den Jungen belustigt zu, wie er langsam den Reichtum, dass dieser Palast ausstrahlte, in sich aufnahm.
 

„Na, gefällt er dir?“, fragte Al Kajal und trat langsam näher. Tyson schreckte zusammen, denn er hatte für kurze Zeit vergessen, dass er von Al Kajal entführt wurde.
 

„Tja, hier bin ich also“, stellte Tyson ernst und ein bisschen trotzig fest, „und weiter?“
 

Al Kajal grinste nur.
 

„Wirst du noch sehen…“
 

Nach dieser Antwort verschwand Al Kajal in Richtung Palast und Tyson musste ihm folgen, flankiert von zwei Wachen. Eben diese, die ihn nach seinem Fluchtversuch wieder eingefangen hatten. Tyson betrat die Eingangshalle und erstarrte. Soviel Gold und Pracht hatte er noch nie gesehen. Der Palast sah von außen schon protzig aus, aber das Innere schlug alle Rekorde. Unsanft wurde er von den Wachen gefasst und hinter Al Kajal geführt. Sie liefen unzählige Gänge entlang- Tyson gab es auf sich den Weg nach draußen zu merken- bis sie schließlich in einer riesigen Halle ankamen. Warum muss alles hier immer riesig sein? Ging es nicht auch eine Nummer kleiner! Schimpfte Tyson in Gedanken.
 

„Das hier wird ab Heute dein Reich sein“, riss Al Kajal Tyson aus seinen Gedanken.
 

„Was? Aber…“, wollte Tyson protestieren, wurde aber von dem Schah unterbrochen.
 

„Das ist hier“, Al Kajal deutete auf die Halle, „ ist das Gemäch meiner Hauptfrau Sashli, sie wird dich in alles einführen. Du wirst ab sofort hier bei ihr leben. Da du ja eine besondere Stellung einnimmst, wie Sashli. Von meinen anderen Nebenfrauen wirst du nicht viel mitbekommen außer bei besonderen Anlässen. Du wirst den Harem nicht ohne Begleitung verlassen und alles außerhalb des Geländes ist dir verboten.“
 

Erneut wollte Tyson protestieren, doch Al Kajal erhob die Hand und verließ die Halle. Tyson lief ihm hinterher, doch kaum hatte er die Tür erreicht, schlug sie vor seiner Nase zusammen und er war eingeschlossen. Wie wahnsinnig schlug Tyson mit den Fäusten an die aus puren Gold bestehenden Türen, musste sich aber dennoch fügen, da die Türen zu massiv waren und seine Hände wehtaten.
 

„Du bist also Tyson?“
 

Tyson wirbelte herum. Vor ihm stand eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, die zwar leicht bekleidet, aber dennoch die typische orientalische Kleidung entsprach.
 

„Ja, der bin ich“, antwortet Tyson und ging langsam auf die Frau zu. Sie sah ihn mit ihren großen dunklen Augen an.
 

„Ich kann verstehen, warum Al Kajal dich wollte“, meinte sie fachmännisch, „du hast etwas besonderes. Man kann es nicht in Worten fassen und außerdem bist du recht hübsch. Ich würde sogar sagen, du bist sogar schöner als so manche Frau.“
 

„Sag, was du mit dieser Feststellung willst oder lass es“, erwiderte Tyson.
 

„Du wirst wohl die Hauptfrau neben mir sein…“
 

Geschockt sah Tyson die Frau an, als glaubte er, sie wäre nicht mehr ganz bei Sinnen.
 

„Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Sashli.“
 

Sie hielt ihm die Hand hin. Noch immer geschockt ergriff Tyson die Hand und schüttelte sie.
 

„Tyson.“
 

„Komm ich zeig dir alles“, sie ergriff Tysons andere Hand und zog ihn weiter in die Halle hinein, in der er ab sofort leben sollte, „keine Angst unser Aufpasser kommt erst später. Er muss noch ein paar Erledigungen für mich machen.“
 

„Aufpasser?“
 

„Ja. Aber keine Sorge er ist ein guter Mann. Und nun komm…“
 

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Tja, wie es weitergeht, werdet ihr im nächsten Teil sehen…

Fuinsyl

Fuinsyl

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Hat lange gedauert, aber jetzt bin ich hier…
 

Irgendwie verstand Tyson nicht, was die Frau, die ihn bei den Händen gefasst hatte, von ihm wollte. Sie schleifte ihn zu einem extra Zimmer und Tyson fielen fast die Augen aus. Wo war er hier gelandet? Das Zimmer, das wohl ab jetzt ihm gehören sollte, war über und über mit Gold verziert. Hohe Marmorwände, riesige Fenster vor denen lange weiße Gardinen wehten. In der Mitte stand ein Himmelbett mit Vorhängen, in dem locker zehn Mann platzgehabt hätten. Sashli ließ ihn los und ging zur rechten Seite des Bettes und öffnete scheinbar einen Wandschrank. Tyson folgte ihr langsam und wäre fast in Ohnmacht gefallen, als er sah, wo er sich gerade befand. Der begehbare Wandschrank war ebenfalls ein großes Zimmer über und über gefüllt mit Kleidungsstücken. Fast wie in Trance griff er nach dem erstbesten, was ihm zwischen die Finger kam und hielt plötzlich ein Kleid hoch. Tyson stutzte. Er sah sich den Rest der Kleidungsstücke an. Es waren Kleidungsstücke für FRAUEN!!!
 

„Frauenkleider? Ich bin ein Mann“, meinte Tyson verärgert.
 

„Natürlich“, erwiderte Sashli, die nicht verstand, warum sich Tyson so wunderte, „du hast ab jetzt den Rang einer Frau, also wirst du auch Frauenkleider tragen. Du willst doch nicht etwa Al Kajal verärgern. Dann solltest du wissen, dass wenn er wirklich verärgert ist, es nicht mit ihm zu spaßen ist. Scheinbar hast du bei ihm einen guten Stand, doch verscherz es dir nicht mit ihm.“
 

„Ich will den Kerl aber nicht! Ich will hier weg… ich will zurück zu denen, die mir etwas bedeuten. Kajal bedeutet mir nichts. Ich hasse ihn…“
 

„Wie meinst du das?“, fragte Sashli. Wie konnte man Al Kajal hassen?
 

„Er hat mich entführt“, meinte Tyson ernst, „er hat mich entführt, gekidnappt und ich will zurück nach Hause…“
 

„Ja und?“, fragte die Frau, als wenn nichts wäre, „so kam ich auch zu ihm, als ich noch klein war. Das ist hier in Kuwait ganz normal. Hier bedeutet eine Frau nicht allzu viel. Hier in Kuwait herrscht der strenge Islam. Hier hat eine Frau nichts zu sagen. Sie wird gekauft wie ein Tier oder ein Möbelstück und sie wird auch genauso wieder aus dem Haus geworfen, wenn sie keine Söhne gebärt oder zu alt ist oder nicht mehr schön oder sich gegen ihren Mann aufbegehrt hat.“
 

Tyson sah sie ungläubig an. Das ist nicht ihr ernst. Oder?
 

„Das ist nicht dein Ernst?“
 

„Doch“, sagte Sashli nur.

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„Tyyyhhassoooonnn!!!“
 

Ruckartig saß Tyson kerzengerade in seinem Bett. Murrend rieb er sich die Augen und blickte dann in das strahlende Gesicht Sashlis, die langsam auf sein Bett krabbelte.
 

„Was ist denn?“, fragte Tyson verschlafen.
 

„Heute… ist ein Feiertag“, grinste Sashli nur und kam noch näher.
 

„Was für ein Feiertag?“
 

„Nun, es ist zwei Jahre her, als du zu uns kamst“, meinte die Frau und umarmte den Jungen, „das muss doch gefeiert werden. Allerdings bekommst du dein Geschenk erst später. Fuinsyl brauch noch eine Weile, um es zu besorgen.“
 

Sashli grinste plötzlich geheimnisvoll. Dann verschwand sie aus dem Raum. Tyson hingegen ließ sich zurück ins Bett fallen. Zwei Jahre also…Zwei Jahre, die er nun von Kai getrennt war. Traurig drehte Tyson seinen Kopf zum Fenster, ohne hinauszuschauen. Zwei Jahre, seit Al Kajal ihn entführt hatte. Seither machte ihn Al Kajal noch mehr Avancen. Wann immer es ging, lud ihn der Araber zu sich ein, nur um endlich an Tysons Wäsche zu kommen. Natürlich hatte sich Tyson jedes Mal verweigert. Fehlte noch, dass er sich von einem anderen Mann als Kai begrapschen lassen musste. Sicher war Al Kajal alles anderes als erfreut, wenn Tyson ihn die Meinung geigte und ihn immer wieder spüren ließ, dass er ihn hasste. Doch der Araber ließ sich davon nicht beirren. Inzwischen hatten sie so etwas wie ein Gentlemen Agreement geschaffen. Wenn Al Kajal ihn in Ruhe lässt und ihn nicht begrapscht, würde Tyson sich zusammennehmen und den Schah nicht vor einer Gesellschaft blamieren. Dennoch wollte Tyson zurück zu Kai. Seinen Kai. Er wollte ihn wieder spüren. Ihn in den Armen liegen. Sich von ihm liebkosen lassen. Doch das war Wunschdenken und würde bestimmt nicht in Erfüllung treten. Nicht solange er der Gefangene von Al Kajal war.
 

„Tyson!!! Wo bleibst du denn? Hoch mit dir“, hörte er die Stimme Sashlis, die ihn animieren wollte, aufzustehen.

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„Meine Güte, Kai! Deine Laune war auch schon mal besser“, murrte Max und ließ sich auf die Bank fallen. Er hatte Kai schon eine ganze Weile gesucht und fand ihn wie üblich auf der Anhöhe im Park. Seit zwei Jahren, seit Tyson einfach spurlos verschwunden war, hatte Kai sich immer wieder hierher zurückgezogen, wann immer er allein sein wollte. Und das wollte er ununterbrochen sein.
 

„Was willst du?“, knurrte Kai kurz ohne Max eines Blickes zu würdigen. Was wollte er denn schon wieder? Seine Freunde ließen ihn einfach nicht in Ruhe. Nachdem Tyson verschwunden war, hatte Kai all seine Freunde verrückt gemacht, um zu erfahren, was und vor allem, wo Tyson war. Er hatte auch eine Vermisstenanzeige aufgegeben, doch ohne Erfolg. Tyson blieb verschwunden. Danach hörte er mit dem Bladen auf. Wenn Tyson nicht da war, um gegen ihn anzutreten oder ihn anzufeuern, gab es keinen Grund mehr weiterzumachen. Doch Kai lebte noch immer im gemeinsamen Haus und ließ alles so, wie es war, als noch Tyson da war.
 

„Du sollst zu Dickenson…“, begann Max, doch er wurde von Kai unterbrochen.
 

„Was will der?“
 

„Keine Ahnung. Er sagte nur, ich soll dich zu ihm bringen.“
 

Kai knurrte ungehalten. Die sollen ihn doch alle in Ruhe lassen. Ist denn das so schwer? Scheinbar ja.
 

„Wenn er etwas will, dann soll er gefälligst selbst hierher kommen.“
 

„Was? Der alte Mann soll hier die Anhöhe Hinaufkraxeln und sich das Genickbrechen?“, Max schüttelte den Kopf, „man Kai…es wird Zeit, dass du endlich in einen normalen Zustand zurückkehrst.“
 

Kai erwiderte nichts, blickte den blonden aber mit einem Blick an, der hieß „wage es ja nicht, so mit mir zu sprechen, denn sonst bist du erledig und zwei Meter unter der Erde.“
 

„Nun komm Kai“, stöhnte Max auf, „bring es hinter dir und du kannst dann wider hier oben herumschmollen. Solange wird es schon nicht dauern.“
 

Damit hatte Max recht. Wenn er jetzt zum Dickenson gehen würde, hätte er danach erstmal wieder seine Ruhe. Er nickte Max zu und sie gingen langsam zum alten Mann. Dieser saß wie üblich in seinem Büro in dem BBA- Gebäude und machte ein auf Chef. Mit einem Knall öffnete Kai die Tür zum Büro und trat ohne zu fragen ein. Dickenson schaute verwirrt auf und unterbrach das Gespräch, das er mit einem arabischen Mann führte.
 

„Ah, Kai“, versuchte Dickenson zu lächeln, „schön, dich mal wieder zu sehen.“
 

„Was wollen sie?“, knurrte Kai kurz.
 

Der arabische Mann sah ihn scheinbar interessiert an. Es war der Araber, der was von Kai wollte, dass merkte Kai sofort. Auch wenn der Typ eine Sonnenbrille trug.
 

„Du bist also Kai“, meinte der Araber ruhig, „weiß nicht. Irgendwie habe ich dich mir anders vorgestellt.“
 

„Was wollen sie?“, meinte Kai nun an den Araber gewandt.
 

„Nun, ich denke mir mal so, dass du eher was von mir willst.“
 

„Ach…“, Kai zog eine Augenbraue hoch.
 

„Wenn ich mich recht entsinne, ist dir doch vor zwei Jahren ein Junge abhanden gekommen. Stimmt doch, oder?“, der Araber nahm nun seine Sonnenbrille ab und sah Kai ernst an.
 

Kai verengte seine Augen zu Schlitzen und blickte den Araber bedrohlich an. Was wollte der Typ? Was wusste er über Tyson? Und vor allem… wer war der Typ?
 

„Wer sind sie?“
 

„Ich bin der erste Vasall Al Kajal von Kuwait und der Aufpasser des königlichen Harems“, begann der Araber langsam und stand auf, „mein Name lautet Fuinsyl. Ich weiß, wo Tyson ist. Wenn du ihn jemals wieder sehen willst, musst du mit mir nach Kuwait kommen.“
 

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Weiter geht es dann im 6 Kapitel in Kuwait…Ob Kai das Geschenk für Tyson ist? Mal sehen…
 

Bis bald

Unterwegs nach Kuwait

Unterwegs nach Kuwait

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„Wie bitte?“, Kai starrte den Araber an, als würde er verrückt sein.
 

„Ein bisschen höflicher könntest du schon sein. Schließlich habe nur wegen dir diesen langen Weg auf mich genommen. Oder willst du deinen Geliebten nie mehr wiedersehen“, die Augen des Araber glitzerten auf.
 

Nun begann Kai sich den Araber, der sich selbst Fuinsyl nannte, genauer an. Der Kerl war groß und muskulös. Ein stattliches Aussehen. Mit seiner dunklen Haut, seiner ausgeprägten Nase und seinen langen Haaren wirkte er ziemlich exotisch.
 

„Wer garantiert mir, dass sie mich nicht anlügen?“, fragte Kai misstrauisch.
 

„Nun“, begann Fuinsyl, „vielleicht, weil es mir nichts nützen würde, wenn ich mal was behaupte, was nicht stimmt. Vielleicht weil ich Tyson kennengelernt habe und er mir leid tut und ich ihm helfen will. Vielleicht aber auch…“
 

„Schon gut“, unterbrach ihn Kai und wehrte ab. Er ging langsam um den Araber herum und beäugte ihn. Nichts deutete daraufhin, dass es eine Falle war.
 

„Ich bitte dich Kai, versuche doch mal“, flüsterte die heisere Stimme von Dickenson, der schon eine ganze Weile nichts gesagt hatte.
 

Kai bemaß ihn mit einem Blick der wohl heißen sollte, „Soll das ein Witz sein? Ich bin nicht in Stimmung.“ Doch irgendwas in dem Blick des alten Mannes ließ ihn weich werden.
 

„Hm“, willigte Kai ein. Dickenson atmete erleichtert auf und nickte Fuinsyl erleichtert zu.
 

„Nun, dass wäre es nicht schlecht, wenn du dir jetzt ein paar Sachen holen gehst und wir dann gleich zum Flughafen fahren“, meinte Fuinsyl und ging zur Tür.
 

Kai stürmte grummelnd an ihm vorbei ohne den Araber auch nur eines Blickes zu würdigen.

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Am Flughafen war wirklich die Hölle los. Wie viele Leute unterwegs waren? Kai schüttelte den Kopf. Na ja, er war ja selbst nicht besser. Fuinsyl winkte ihn zu sich. Er stand vor dem Flughafenbeamten und zückte wie selbstverständlich einen Diplomatenausweis. Mit den Worten, das Kai zu ihn gehören würde, ging er durch die Absperrung. Kai folgte ihm in einen gewissen Abstand. Man will ja nicht zu vertrauenswürdig sein.
 

Langsam stiegen sie in einen Privatjet und setzten sich in die Kabine. Es war der gleiche Privatjet, in der Tyson vor zwei Jahren nach Kuwait gebracht wurde und es war die gleiche Kabine, in der er sich aufhielt. Daran denkend lächelte Fuinsyl etwas. Aber er würde es Kai nicht auf die Nase binden, denn sonst würde es nur Probleme geben.
 

„Warum ist Tyson in Kuwait?“, fragte Kai endlich die Frage, die Fuinsyl schon die ganze Zeit von ihm hören wollte.
 

„Weil Al Kajal, der Schah von Kuwait, ihn dorthin gebracht hatte.“
 

„Warum?“
 

„Nun, du musst wissen. Die arabischen Emirate und überhaupt die arabischen Staaten sind sehr reich. Sehr, sehr reich. Die Familie von Al Kajal hat über Generationen so viel Reichtum angeschafft, dass er jetzt zu den fünf reichsten Männern der Welt gehört. Du kannst dir denken, mit so viel Reichtum, sinkt die Hemmschwelle. Al Kajal war es seit jeher gewöhnt, dass er alles bekommt, was er haben will. Tja, eines Tages ereignete es sich, dass er mal eine World Championship ansah und dabei auf Tyson aufmerksam wurde. In Arabien ist es so, dass man das schön und exotisch findet, dass nicht arabisch ist.“
 

Fuinsyl machte eine Pause und griff nach einem Glas Wasser. Er ist Muslime und darf ja kein Alkohol trinken. Im Gegensatz zu Al Kajal hielt er sich schließlich daran. Zwischendurch schaute er zu Kai, der den Blick nach draußen gewandt hatte. Fuinsyl konnte nicht sehen, ob Kai ihm zu hörte oder nicht.
 

„Bei uns Araber sind Frauen mit blondem, rotem oder weißem Haar sehr beliebt. So manch ein Kameltreiber hat seine ganze Herde hergegeben, nur um so eine Frau zu haben. Tyson ist zwar keine Frau und er ist auch nicht rothaarig oder blond. Aber seine schönen blauen Haare und seine doch recht feminine Art macht ihn zu etwas besonderen. Das brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Jedenfalls war Al Kajal ebenfalls von Tyson angetan und hat alles in Bewegung gesetzt, um an ihn heranzukommen…“
 

„Die ganzen Geschenke…“, murmelte Kai nickend.
 

„Genau. Die Geschenke waren so eine Art Werben. Brautgeld. Denn ihr fälschlicherweise angenommen habt. Dann eines Tages machte Al Kajal Nägel mit Köpfe, wie ihr so schön sagt, und nahm ihn mit sich nach Kuwait, wo er seit zwei Jahren lebt.“
 

„Geht es ihm gut?“, Kai wandte sich nun zu Fuinsyl zu.
 

„Das kann ich nicht so genau beurteilen“, meinte der Araber und nippte am Wasserglas, „Al Kajal behandelt ihn gut. Und Tyson hat auch den Rang einer Hauptfrau, also schon ziemlich hochrangig. Aber ich glaube er leidet unter der Trennung von dir. Oberflächlich gesehen, scheint er so wie immer zu sein. Doch wenn man ihn eine Weile sieht, merkt man, wie sehr er sich nach dir sehnt. Al Kajal ist für so etwas blind. Er wollte ihn besitzen und er besitzt ihn auch. Aber von Liebe ist da keine Rede…“
 

„Haben sie…“
 

Fuinsyl schüttelte den Kopf.
 

„Nein, sie haben nicht, so viel wie ich weiß, aber ich weiß leider auch nicht alles“, murmelte er und trank sein Glas aus.
 

„Und?“
 

Fuinsyl blickte sich Kai um. Kai hatte sich wieder dem Fenster zugewandt.
 

„Was hast du für mich nun geplant?“, meinte Kai.
 

„Nun, ich werde dich in ein Hotel einquartieren und dann dafür sorgen, dass du und Tyson sich sehen und wenn wir Glück haben“, Tuinsyl lehnte sich in den Sessel, „dann kann Tyson aus seinem goldenen Käfig fliehen.“
 

Kai atmete tief durch. Tyson. Endlich. Nach zwei Jahren kann er ihn wiedersehen. Nach zwei Jahren ihn wieder berühren. Kai schloss seine Augen und versuchte sich zu erinnern, wie sie zu einander gekommen waren. Bald. Bald waren sie wieder zusammen.
 

„Wie lange dauert der Flug?“
 

„Oh, da wird einer unruhig“, schmunzelte Fuinsyl und konnte sich nicht verkneifen, Kai damit zu ärgern. Kai warf ihn einem tödlichen Blick zu, in der Hoffnung, dass der Araber wirklich tot umfiel.
 

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Sorry, dass es so lange gedauert hatte, aber mich hatte der Rotha niedergestreckt….
 

Tja, jetzt ist er da und ich hoffe, er gefällt euch….
 

Bis bald

Ein Treffen um Mitternacht

Ein Treffen um Mitternacht

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Ratternd landete der Privatjet und kam mitten auf dem Landeplatz in der flimmernden Hitze zum Stehen. Die Tür öffnete sich und Fuinsyl trat mit einem Lächeln heraus. Kai kam kurz nach ihm und hielt sich schützend die rechte Hand vor die Augen.
 

„Ein bisschen hell, nicht wahr?“, fragte Fuinsyl schmunzelnd, der sich nach Kai umgedreht hatte.
 

Kai erwiderte nicht. Er funkelte den Araber nur an und schritt langsam die Gangway runter. Gemeinsam gingen sie auf das Flughafengebäude zu.
 

„WELCOME TO AL- KUWAIT!!! BIENVENUE Á AL- KUWEIT!!! SALAMALEIKUM!!!“, donnerte es mal wieder aus den Lautsprechern. Doch Kai und Fuinsyl ließen sich nicht davon beirren. Sie liefen gelassen durch den gläsernen hellen Bau hinaus auf die Straße, wo schon diverse Taxis warteten. Fuinsyl pfiff eines der Taxis heran und stieg ein. Kai folgte ihm. Sie fuhren zu ein in der Nähe liegendes Hotel, in welches Kai absteigen konnte.
 

Widerwillig ließ sich Kai auf die Couch im Wohnbereich nieder.
 

„Und was jetzt?“, fragte Kai scheinbar gelangweilt. Fuinsyl ließ sich ihm gegenüber nieder.
 

„Nun, wir warten, bis es Nacht ist und dann gehen wir zur weißen Moschee“, antwortet Fuinsyl wahrheitsgemäß, „wenn alles so läuft, wie ich es mir gedacht habe, wirst du deinen Geliebten etwa um Mitternacht sehen können.“
 

„Mal eine Frage“, Kai sah Fuinsyl scharf an, „was springt für dich dabei heraus?“
 

Fuinsyl lächelte geheimnisvoll. Er griff nach einer Wasserkaraffe und füllte sich und Kai ein Glas ein.
 

„Was für mich herausspringt?“, er lachte kurz auf, „du weißt doch, dass ich ein Araber bin und wir Araber lieben nun mal das exotische. Tja, du wirst schon sehen, was ich will. Alles zur gegebenen Zeit.“

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„Ähm, Tyson? Würdest du bitte mal mitkommen?“, flüsterte Sashli Tyson leise ins Ohr.
 

„Klar.“
 

Tyson stand unauffällig auf und folgte der Frau aus dem Saal. Man hatte extra für ihn ein kleines Fest veranstaltet und er durfte sich eine furchtbar langweilige arabische Tanzerei ansehen. In der Hinsicht war Tyson froh, dass Sashli ihn da rausholte, um mit ihm zu sprechen. Als sie draußen waren, verschwand die Frau kurz und kam dann mit zwei Abayen wieder.
 

„Was ist denn los?“, fragte Tyson verwirrt, „willst du noch irgendwohin?“
 

„Ja“, Sashli lächelte strahlend, „ich will nach wohin und du kommst mit.“
 

„Warum das denn?“
 

„Geheimnis.“
 

Danach liefen sie los. Sie benutzten einige Geheimwege und gelangten so außerhalb des Palastes. Sie liefen um eine Ecke und stiegen in das dort wartende, unauffällige Auto ein, welche sie in die Hauptstadt fuhr. Dort in einer uneinsichtbaren Ecke stiegen sie aus. Sashli stürmte sofort los. Tyson hinterher.
 

„Nun komm schon“, quengelte Sashli und zog Tyson an den Händen. Sie liefen schon eine ganze Weile durch Kuwaits Hauptstadt. Bald würde es Mitternacht sein.
 

„Sag mal, wo willst du denn hin?“, fragte Tyson und zog sich seine Abaja näher an den Körper. Man sollte nicht für möglich halten, wie kalt es nachts in Arabien werden kann.
 

„Das wirst du schon sehen“, antwortete die Frau nur und ging zügig weiter. Tyson hielt daraufhin den Mund. In den zwei Jahren hatte er gelehrt, die Klappe zu halten, wenn der Frau was in den Sinn gekommen war.
 

„Wir sind ja gleich da“, Sashli schien irgendwie erbarmen mit Tyson zu haben, „da drüben, hinter der Ecke.“
 

Sie wies auf einen Platz von Bäumen versteckt, hinter einer alten Moschee. Sie zog Tyson dorthin und schubste ihn weiter Richtung Platz.
 

„Hey!“, stieß Tyson aus und blickte sich zu Sashli um, nur um zu sehen, dass sie verschwunden war. Na toll, und wie jetzt weiter?
 

Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Blitzartig blickte Tyson sich um. Ein Schatten trat hervor. Wer war das? War er gefährlich? Wo war Sashli auf einmal? Vorsichtig ging Tyson einige Schritte zurück.
 

„Wer bist du?“, hauchte er.
 

Der Schatten trat weiter aus den Büschen hinein ins Licht. Ein Aufblitzen. Die Gestalt kam langsam auf ihn zu. Der Gang kam ihn Tyson bekannt vor. Die Gestalt kam immer weiter auf ihn zu und blieb etwas einen Meter vor ihm stehen. Tyson stockte der Atem.
 

„Kai…“, hauchte Tyson mit tonloser Stimme.
 

„Tyson“, kam sofort die Antwort.
 

Fast zögernd schob Tyson die Kapuze seiner Abaya zurück und starrte Kai entgeistert an. Es war Kai. Sein Kai. Wie lange hatte er ihn nicht mehr gesehen? Tränen sammelten sich in Tysons Augen und er warf sich mit einer aller Kraft, die er aufbringen konnte, in Kais Arme.
 

„Kai…Kai...haää“, schluchzte Tyson auf und schmiegte sich an den Körper des Mannes, denn er so lange missen musste.
 

„Tyson“, murmelte Kai, „endlich bist du wieder bei mir…“
 

Kai zog seine Arme fester um den zitternden Körper. Er hatte Tyson schon so lange nicht mehr in den Armen halten können. Sie blieben eine Weile so stehen, nicht wissend, dass sie beobachtet wurden.
 

Fuinsyl hatte sich leise zu Sashli geschlagen und betrachte mit ihr die beiden Liebenden.
 

„Es sieht so schön aus“, flüsterte Sashli und wischte sich eine Träne von der Wange.
 

Fuinsyl hmmte nur. Mit einem undefinierbaren Blick folgte er den Blick der Frau. Sashli wandte irgendwann ihren Blick auf Fuinsyl, der eben mit diesem undefinierbaren Blick Tyson fixierte. Was war mit ihm?
 

„Was ist mit dir?“, fragte sie leise.
 

„Ich hätte nie gedacht, dass Liebe so innig sein könnte.“
 

„Wie bitte?“
 

„Schau dir die beiden doch an“, Fuinsyl deutete auf Tyson und Kai, „ihre Liebe zueinander ist so innig, so fest, dass sie schon fast plastisch spürbar ist. Es heißt doch immer, das Schicksal bestimmt, wer zusammen gehört und wer nicht. Tja, die beiden gehören zusammen, so dass sie ohne einander kaum noch sein können.“
 

„Stimmt“, pflichtete Sashli ihm bei, „Tyson war immer so traurig. Es tat manchmal weh zu sehen, wie er gedankenverloren nach draußen sah oder wenn er von Kai erzählte.“
 

„Sie lieben sich, da gibt es nichts zu rütteln“, Fuinsyl schlag seine Arme ineinander, „sie gehören zusammen und dürfen nicht getrennt werden. Leider hat Al Kajal es nicht gemerkt. Er kennt nicht das Gefühl von einer geliebten Person getrennt zu sein.“
 

Sashli wandte ihren Kopf langsam nach unten. Sie kannte dieses Gefühl. Das hatte sie seit Tyson damals vor zwei Jahren kam. Früher hatte Al Kajal sich mehr um sie gekümmert und jetzt, sah er sie nur noch an, wenn er Tyson sehen wollte, und sie es ihm auszurichten hatte. Es gab ihr jedes Mal einen Stich ins Herz. Sie wusste auch, warum. Al Kajal liebte sie nicht, sie ihn aber schon. Schon so lange…
 

Plötzlich ein Rascheln. Autobremsen. Sashli schrak aus ihren Gedanken auf. Sie sah, wie Fuinsyl sich umwandte und zur Straße lief. Dort entdeckte er Al Kajal, der mit ein paar Bullmännern aus den Autos stiegen. Schnell lief Fuinsyl zurück zu Sashli und informierte sie.

Sie liefen auf den Platz, auf dem sich Tyson und Kai aufhielten.
 

„Er kommt“, sagte Sashli nur und zog Tyson aus Kais Armen. Ehe Kai etwas sagen oder tun konnte, wurde er schon von Fuinsyl am Kragen geschnappt und weggezogen. Tyson sah mit entsetztem Blick zu, wie sein Liebster langsam verschwand. Flehend streckte er seine linke Hand nach ihm aus.
 

„WAS IST HIER LOS?“, donnerte Al Kajal und baute sich vor Sashli und Tyson auf.
 

Traurig wandte sich Tyson zu dem Araber und war zu keiner Antwort fähig. Auch Sashli antwortete nicht.
 

„Ich will wissen, was das hier werden soll?“, die Wut Al Kajal war unüberhörbar, „ich habe extra für Tyson ein Fest ausrichten lassen. Und was muss ich sehen? Ihr beiden verschwindet einfach! Und ich will VERDAMMT NOCH MAL WISSEN, WARUM!!!“
 

Sashli zuckte zusammen. Sie hatte Al Kajal noch nie so wütend gesehen. Tyson jedoch reagierte nicht. Wie apathisch stand er da und starrte zu Boden. Sashli ging einige Schritte auf den Schah zu.
 

„Bitte,… mein Herr…“, versuchte sie ihn zu beruhigen, doch ohne erfolg. Stattdessen hob Al Kajal die Hand und schlug Sashli, die unter der Kraft zur Seite geworfen wurde.
 

„Das war deine Idee, oder?“, sagte er mit eisig harter Stimme. Mit einem strengen, fast hasserfüllten Blick bedacht, wandte er sich von der Frau ab und griff nach Tyson, welcher sich immer noch nicht regte. Schließlich riss er ihn an sich heran und führte ihn langsam zu den Fahrzeugen. Sashli rappelte sich langsam auf und folgte ihnen. Doch als sie vor den Autos stand, deutete Al Kajal ihr an, dass sie mit einem der anderen Autos, mit den Bediensteten fahren soll. Welch eine Erniedrigung. Mit hängenden Schultern kam sie diesem Befehl nach und stieg in den hintern Wagen ein.

Al Kajal selbst stieg auch ein und wandte sich an Tyson, der aus dem Fenster sah.
 

„Tyson“, begann er und griff nach dem rechten Arm des Jungen.
 

„Fass mich nicht an“, fauchte Tyson und riss sich von Al Kajal los. Dieser sah ihn wortlos an und gab dann das Zeichen zum Losfahren.
 

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Uuiii… da haben sie sich mal und werden dann sofort wieder getrennt….
 

Bist bald und sagt, wie es euch gefällt….

Zurück im Palast

Zurück im Palast

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„Was sollte das schon wieder?“, Kai befreite sich aus Fuinsyls Griff und blickte ihn zornig an.
 

Fuinsyl hatte ihn mit Gewalt ins Hotel zurück gebracht und schob ihn gerade ins Zimmer.
 

„Was das sollte? Meine Güte, du bist hier in Kuwait!!!“, erinnerte Fuinsyl Kai, „in einem streng moslemischen Land. Hier ist es per Gesetz verboten in der Öffentlichkeit mit einer Frau zu sprechen. Wenn man es doch tut, wird man mit 5 Jahren Gefängnis bestraft.“
 

„Und war sagst du mir das?“
 

„Das hätte Al Kajal gesagt, hätte er dich erwischt. Und glaube mir, das arabische Gefängnis würdest du nicht überleben.“
 

„Ja, aber eines vergisst du… Tyson ist keine Frau.“
 

„Doch. Er hat den Rang einer Hauptfrau und laut Gesetz, gilt er damit als Frau“, antwortete Fuinsyl gelassen. Kai sah so aus, als würde er noch etwas erwidern wollen, doch er drehte sich einfach nur um und verschwand ins Bad und beschloss den Araber zu ignorieren.
 

Fuinsyl sah ihm schweigend hinter her. Er grinste.

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„Kann ich endlich eine Erklärung für dein Verschwinden bekommen?“, fragte Al Kajal bemüht ruhig zu bleiben.
 

Nachdem sie im Palast angekommen waren, hatte er seine Wachen beauftragt Sashli in den Harem zu geleiten, während er mit Tyson in einem der Konferenzräume verschwand.
 

Tyson setzte sich betont provozieren auf einen Hocker und blickte Al Kajal wortlos an.
 

„Nein.“
 

„Wie bitte?“
 

„Ich kann dir keine Erklärung geben.“
 

„Kannst oder willst du nicht?“
 

„Beides.“
 

Diese Antwort verärgerte Al Kajal ungemein. Er ging auf Tyson zu und beugte sich zu ihm herunter.
 

„Ich frage dich noch einmal. Was hatte dein Verschwinden zu bedeuten? Ich warne dich. Zwinge mich nicht härtere Maßnahmen zu ergreifen!“, drohte der Araber und Tyson konnte sehen, dass es dieser ernst meinte. Doch er würde nichts von Kai erzählen. Nicht ein Wort.
 

Als Al Kajal merkte, dass Tyson nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte, seufzte er.
 

„Dann bin ich also wirklich genötigt, dich einzusperren…“
 

„Falls es dir nicht schon ist, ich bin eingesperrt. Seit zwei Jahren. Seit zwei Jahren bin ich hier eingesperrt, wie ein Gefangener. Egal was du mit mir machst, es kann nicht so schrecklich sein, als hier eingesperrt zu sein“, Tyson wandte sich von dem Schah ab.
 

„Wenn du meinst…“, meinte Al Kajal nur. Er klatschte in die Hände und schon erschienen zwei Diener, die auf eine Order warteten.
 

„Bringt ‚sie’ in meinem spezielleren Harem“, sprach der Araber nur und nickte kurz zu Harry rüber. Die Männer verstanden, verneigten sich vor ihrem Herrn und stellten sich auffordernd zu Tysons Seite. Mit einen schnauben erhob er sich und wurde von den Männer zum Harem geleitet.
 

Al Kajal sah ihnen hinterher. Kaum war Tyson aus seinem Blickfeld verschwunden, da wandte sich der Schah um und stürzte zu den Hauptgemächern seines Harems und stieß die die riesigen Pforten auf.
 

„SASHLI!!!“, donnerte er wütend.
 

Das Gemach der Hauptfrauen war, auf Grund fehlenden Lichtes, sehr dunkel, doch langsam hob sich eine Frauengestalt von der Dunkelheit ab. Sashli kam langsam näher. Sie musste schließlich dem Befehl ihres Herrn nachkommen.
 

„Warum seid ihr ohne Erlaubnis gegangen?“, fragte Al Kajal zum wiederholten Male seit ihrer Rückkehr. Sashli antwortete nicht, sondern schüttelte nur den Kopf. Al Kajal, dem die Dunkelheit langsam aber sicher auf die Nerven ging, ging zum Lichtschalter und knipste das Licht an. Sofort flackerten die Lampen auf und verströmten einen sanften Schein. Dann wandte der Araber sich wieder zu der Frau um. Sie stand da in der Mitte des Raumes und wirkte irgendwie verloren. Verloren und einsam.
 

„Warum tust du mir das an? Warum verstehst du nicht, was er für mich bedeutet?“, wisperte Al Kajal und ging langsam auf Sashli zu. Dann hob er seine Hand und strich sanft über die Wangen der jungen Frau. Sehnsüchtig lehnte sie sich in die Hand.
 

„Ich will es nicht verstehen“, murmelte Sashli als Antwort. Sofort spürte sie die Hand, die sie eben noch sanft streichelte, hart wurde und sie schlug.
 

„DU WILLST ES NICHT?!!“, schrie Al Kajal los, „ist dir klar, was du da sagst? Du widersetzt dich deinem Herrn. Warum?“
 

„Warum? WARUM??? Du fragst wirklich warum?“, brach es plötzlich aus der Frau heraus, „Warum ich das mache? Ich liebe euch. Ich will euch in Ewigkeit dienen und alles machen, damit ihr glücklich seid, aber… ich erhalte jedes Mal einen Stich ins Herz, wenn ich sehe, wie ihr euch nur um ihn kümmert. Ihr beachtet mich gar nicht mehr. Habt ihr mich überhaupt je beachtet? Für euch ist immer nur er wichtig. Aber… er liebt euch nicht. Er liebt nur Kai. Nur Kai ist für ihn wichtig. Nicht ihr. Ich bitte euch, lasst ihn frei. Ihr macht ihn nur unglücklich und euch auch. Was wollt ihr beweisen, wenn ihr ihn zwingt euch gut gesonnen zu sein?“
 

„Wie ich sehe, bist du eifersüchtig. Nichts desto trotz werde ich mich nicht von Tyson trennen“, beendete er das kleine Gespräch und verschwand aus den Räumen seiner Hauptfrau. Weinend brach Sashli auf dem Boden zusammen.

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Missmutig ließ sich Tyson auf das Bett nieder. Die Männer von Al Kajal hatten ihn in eine Art Keller gebracht. Dort, in einem abgelegenen Flügel, hatten sie ihn in das Zimmer gesperrt. Nun ja, so schlecht sah es hier drin nicht aus. Ein Schrank, ein Tisch, zwei Stühle und ein Bett. Alles etwas schlich eingerichtet, aber besser als da oben mit all dem Gold. Plötzlich machte das Fenster ein klirrendes Geräusch. Sofort schnellte sein Kopf Richtung Fenster, wo er dann die Silhouette Fuinsyls erkennen. Tyson stürmte zum Fenster.
 

„Fuinsyl?“
 

„Ja.“
 

„Ist mit Kai alles in Ordnung?“
 

Fuinsyl nickte.
 

„Ja, ich habe ihn sofort ihn sein Hotelzimmer verfrachtet. Ich denke, für den ersten Test nicht schlecht, aber für das nächste Mal müssen wir vorsichtiger sein, oder?“, meinte Fuinsyl und deutete damit auf dem Zwischenfall hin. Tyson nickte.
 

„Gut. Danke für deine Hilfe. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll?“, mit leuchtenden Augen blickte er den Araber an, doch Fuinsyl winkte ab.
 

„Ach was… schlaf erst einmal, morgen sehen wir dann weiter.“
 

Damit war Fuinsyl verschwunden. Tyson ging wieder zurück zum Bett. Langsam ließ er sich darauf sinken und bedeckte sich mit der Decke.

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„Und? Wie ist alles gelaufen?“, fragte Al Kajal und goss einen Rotwein aus einer Karaffe in zwei Gläser ein. Dann stellte er die Karaffe beiseite, griff nach den Zwei Gläsern und wandte sich zu seinem Gesprächspartner um.
 

„Ach, es ist alles passiert, was passieren sollte“, meinte ein Mann. Er saß in einem Sessel, halb im Schatten.
 

„Nun, jetzt ist der Stein ins Rollen gebracht worden und bin nun gespannt, wie es weiter geht. Du auch, Fuinsyl?“
 

Fuinsyl beugte sich nach vorn und sein lächelndes Gesicht kam zum Vorschein. Er griff nach dem Glas, das ihm Al Kajal anbot.
 

„Ich auch…“
 

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Lange hat es gedauert, jetzt ist es da…bis zum nächsten Male….

Kinozeit

Kinozeit

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„Tja, jetzt bin aber mal gespannt, was du noch so für die beiden parat hast“, lächelte Fuinsyl und schwenkte das Glas mit dem Rotwein, an dem er nur roch und nicht trank. Er war ja schließlich Moslem.
 

„Was ich parat habe?“, Al Kajal lächelte geheimnisvoll, „ich werde sie ein paar Tage schmoren lassen und dann, tja,… dann ist dieser Kai fällig. Ich werde mit ihm eine kleine Show veranstalten, sagen wir mal, ein kleines Exempel statuieren, damit der Wille meines Liebsten gebrochen wird und dann…“
 

„Soll er eigentlich noch am Leben bleiben, oder soll er nach dem ‚Gesetz’ gerichtet werden?“, fragte Fuinsyl nach und erzeugte damit ein Schwall des Lachens bei dem Schah.
 

„Natürlich soll er nach Gesetz gerichtet werden. Was soll werden, wenn er überlebt. Tyson würde dann nie mir gehören. Ständig die Hoffnung, sein Liebster würde noch leben und ihn retten. Tze… ich dachte, du könntest denken, mein Freund“, gab Al Kajal leicht pikiert zu verstehen.
 

„So viel Theater nur wegen ihm…“, Fuinsyl schüttelte nur den Kopf und stellte sein Glas ab.
 

„Schade, dass du das nicht verstehen kannst, aber wenn ein Wahn einen erst einmal ergriffen hat, dann kann man einfach nicht anders. Außerdem wirst du ja großzügig von mir entschädigt“, Al Kajal nahm ein Schluck des Rotweins und ließ dann das Glas nachdenklich zwischen seinen Fingern gleiten. Fuinsyl beobachtete das eine ganze Weile, doch dann wurde es ihm zu blöd und er sprach den Araber an.
 

„Wie dachtest du dir Schritt Drei?“
 

„In etwa einer Woche werde ich Tyson wieder frei lassen. Am Freitag. Das ist, wenn ich mich recht entsinne, der Tag, an dem meine ersten fünf Lieblingsfrauen immer ins Movie Theater gehen. Sorge dafür, dass dieser Kai am selben Tag ebenfalls dort ist. Der Rest obliegt dann mir. Ich werde ihn gefangen nehmen lassen und dann…“, Al Kajal begann breit zu grinsen. Irgendwie war Fuinsyl nicht wohl bei dem Grinsen, aber was sollte er machen, wenn er das bekommen will, was er haben will.

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Tage verbrachte Tyson nun schon in diesem Kerkerzimmer. Langsam aber sicher wurde ihm allmählich langweilig. Seufzend lag er ausgebreitet auf dem Bett und starrte an die Decke. Wenigsten ein Buch hätten sie ihm lassen können. Und wenn nicht ein Buch, dann wenigsten irgendwas, womit er sich beschäftigen konnte. An Kai konnte er auch nicht die ganze Zeit denken. Drei Tage reichen dafür optimal. Klar. Natürlich. Jetzt wo er wieder mit seinen Gedanken bei Kai war, machte er sich wieder sorgen. Hoffentlich ging es Kai gut. Hoffentlich behielt er die Nerven. Hoffentlich…
 

Tyson sah schon wieder Kais Gesichtsausdruck, als er ihn auf dem Platz der weißen Moschee getroffen hatte. All der Schmerz der Trennung, die Sehnsucht… er wollte zu seinen Kai. Er wollte wieder in dessen Armen liegen. Neben ihm einschlafen und am Morgen in seinen Armen aufwachen und wissen, dass die Welt in Ordnung ist. Aber das war wohl nicht möglich. Stattdessen hockte er nun hier und musste Trübsal blasen.
 

Deprimiert wandte er sich zur Seite. Wann soll denn endlich das Frühstück kommen? Es war bestimmt schon Mittag und er hatte noch nicht einmal was essen können. Hatte man ihn hier unten schon vergessen?
 

Die Frage wurde nur wenige Augenblicke später beantwortet, als ein Schlüssel kratzend ins Schloss geschoben wurde und die Tür zu seinem Gefängnis knarrend aufging. Desinteressiert blickte Tyson zur Tür und konnte Fuinsyl erblicken, der lässig im Türrahmen lehnte und ihn schief angrinste. Sofort richtete sich Tyson auf.
 

„Na, willst du endlich raus hier?“, fragte Fuinsyl fast schon provozierend.
 

„Frag nicht so dumm“, murrte Tyson und erhob sich vom Bett, „wer hatte denn als erstes Erbarmen mit mir? Sashli oder Al Kajal?“
 

„Al Kajal. Sashli liegt niedergeschlagen im Bett und trauert, weil sie ihren Liebsten schon eine Woche nicht erblicken durfte. Ich denke, du solltest sie aufmuntern. Mir will sie ja nicht zuhören.“
 

Fuinsyl ging ein Schritt beiseite und ließ Tyson aus seinem Gefängnis treten.
 

„Geht es ihr wirklich so schlecht?“, fragte Tyson besorgt. Seine Wut, die er vorher auf Fuinsyl und vor allem auf Al Kajal hatte, war wie weggeblasen. Seine Sorge um die Frau wuchs.
 

„Sie schiebt eine Depri nach der anderen. Ich denke, es wird ihr gut tun, dass du wieder bei ihr bist“, meinte der Araber nur und nickte mit dem Kopf in die Richtung, in der sie gehen mussten. Dann setzten sie sich in Bewegung. Sie gingen eine ganze Weile schweigend die Gänge entlang. Langsam kamen sie wieder in die Trakte, die Tyson kannte und schließlich erreichten sie die große goldene Tür, hinter dem sich sein Wohnbereich erstreckte. Mit einem Ruck öffnete Fuinsyl die Tür und ließ Tyson eintreten. Der Junge machte nur wenige Schritte, dann stand er schon in der Mitte des Gemaches.
 

„TYSON!!!“, kam es aus einer Ecke und ehe sich Tyson umdrehen konnte, schwebte ihn auch schon etwas um den Hals und drückte ihn an sich.
 

„Oh, Tyson. Ich habe dich so vermisst“, schniefte Sashli und vergrub ihren Kopf in die Halsbeuge des Jungen. Tyson tätschelte sie etwas und legte dann seine Arme um ihren Körper.
 

„Hey, ich bin wieder hier und alles wird gut“, flüsterte er ihr zärtlich zu. Langsam trennte sich die Frau wieder von ihm und versuchte zu lächeln.
 

„Ja, du hast recht… wie dumm von mir“, schniefte sie noch und wischte sich eine Träne weg. Dann wandte sie sich zu Fuinsyl, der noch immer an der Tür stand und dem ganzen Schauspiel beiwohnte.
 

„Danke, dass du ihn hergebracht hast“, meinte die Frau und verneigte sich vor ihm.
 

„Nichts zu danken. Aber wenn ich euch erinnern darf. Heute ist der Ausgehtag, damit ihr ins Kino gehen könnt. Heute kommt irgend so ein Tränendrüsenkitsch aus Indien“, mit den Worten war der Araber auch schon aus dem Gemach verschwunden. Wahrscheinlich um sich Sashlis Tränen nicht mehr ansehen zu müssen, die immer noch kullerten.
 

„Hey, hör auf zu heulen. Sag mir lieber, was dich bekümmert“, meinte Tyson nach einer Weile.
 

„Entschuldige…aber ich… du kennst mich doch. Ich mag es nicht allein zu sein“, Sashli wischte sich wieder Tränen aus den Augen, „weißt du nachdem du weg warst, kam Al Kajal hierher und stellte mich zur Rede.“
 

„Zur Rede stellen? Hat er dir was angetan?“, fragte Tyson besorgt und nahm Sashli bei den Händen. Dann führte er sie zur einer Sitzgelegenheit und deutete ihr an, sich niederzulassen.
 

„Er wollte wissen, warum wir unerlaubt verschwunden waren. Als ich nicht antwortete…“
 

„Hat er dich geschlagen“, sprach Tyson und sah ihr ernst in den Augen. Doch Sashli schüttelte den Kopf.
 

„Er wollte mir zu verstehen geben, wie viel du ihm bedeutest.“
 

„Ach, deswegen bist du so niedergeschlagen. Er hat wieder einmal deine Liebe zurückgewiesen.“
 

Tyson sah Sashli traurig an. Sie wich beschämt seinem Blicke aus. Der Junge wollte noch etwas erwidern, doch genau in diesem Moment ging die goldene Tür auf und Fatmana, eine der anderen Frauen Al Kajal trat ein.
 

„Hey, ihr beiden. Filmzeit!“, strahlte sie in den Raum. Sie kam näher zu den beiden und sah, dass Sashli wieder einmal niedergeschlagen in Tysons Armen lag. Schnell raffte sich die Hauptfrau zusammen und lächelte Tyson und Fatmana entgegen.
 

„Na dann. Wollen wir los?“, lächelte sie, damit Fatmana sich keine Sorgen um sie machen musste, schließlich war sie, neben Tyson, die einzige, die sich um sie kümmerte.
 

„Nur noch einen Augenblick. Ich muss mich noch umziehen“, meinte Tyson lächelnd und deutete auf seiner Abaya, die er schon seit einigen Tagen trug.
 

„Ja, kannst du. Aber verbrauch nicht so viel Zeit. Wir warten draußen auf dich“, gab Fatmana zu verstehen und schnappte sich Sashli unter den Arm und zog sie aus dem Hauptfrauengemach. Tyson sah ihnen kurz hinterher und verschwand dann im Kleiderschrank.

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Tyson ließ sich Zeit, als er nach draußen trat und schon die restlichen Frauen am Wagen antraf, die alle auf ihn warten mussten. Sashli und Fatmana winkten ihm fröhlich zu, während die anderen beiden ein eher gelangweiltes Gesicht machten. Fuinsyl trat hinter dem Wager hervor und öffnete nun die Türen.
 

„Nun, dann können wir ja endlich los“, meinte er gelassen und die Frauen und Tyson stiegen ein. Sie fuhren eine ganze Weile, bis sie in der Hauptstadt angekommen waren. Sie fuhren zum großen Movie Theater vor und stiegen dann aus. Dann gingen sie in den Saal, der fast leer war, und setzen sich in die vierte Reihe.
 

„Was kommt eigentlich?“, flüsterte Tyson Fatmana zu. Die lehnte sich zu ihm rüber.
 

„Kal ho na ho.“
 

„Wie bitte?“
 

„Mann, bist du doof“, zischte Mahanja, eine der anderen Frauen, „Lebe und denke nicht an Morgen.“
 

„Ähm, lass mich raten. Mit Shahrukh Khan“, riet Tyson und zwinkerte Mahanja zu.
 

„Deswegen habe ich ihn ja auch ausgesucht.“
 

Tyson stöhnte. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und stellte sich schon einmal in seinem Inneren bereit, die nächsten vierkitschigsten und verheulten Stunden seines Lebens zu ertragen. Er konnte anhand Sashlis Gesicht sehen, dass sie auch nicht so begeistert war.

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Fuinsyl war draußen geblieben und sicherte die Umgebung. Es sollte ja keine Zwischenfälle vorkommen. Als er sicher war, dass alles ruhig war, holte er sein Handy aus der Tasche und tippte die Nummer des Hotelzimmers ein, indem Kai untergebracht war. Nach einem langen Tuten nahm Kai dann ab.
 

„Ja?“
 

„Hey, ich bin’s.“
 

„Fuinsyl. Was willst du?“
 

„Kannst du dich noch an das Movie Theater im Herzen der Stadt erinnern? Das riesige Gebäude an der Hauptstraße?“
 

„Ja…“
 

„Dein Liebster ist mit noch ein paar anderen Frauen Al Kajals hier und sieht sich ein Film an. Komm so schnell du kannst her“, dann beendete der Araber das Telefonat und steckte sein Handy zurück in die Tasche. Er wandte sich zum Kinosaal um und lächelte leicht. Schritt Drei hat begonnen.
 

Es dauerte kaum eine Stunde, da stand Kai, schwer atmend, vor dem Kino und starrte die Reklametafel hinauf. Er war jetzt da. Und wo war nun dieser Araber?
 

„Da bist du ja. Hast dich ja ganz schön beeilt. Brauchtest du gar nicht. Der Film läuft noch locker drei Stunden“, begrüßte Fuinsyl Kai lächelnd. Er winkte sich zu ihm herüber.
 

„Und was jetzt?“, fragte Kai etwas gereizt.
 

„Ich denke, dir könnte ein bisschen Bollywood nicht schaden.“
 

Kaum hatte Fuinsyl das gesagt, schob er Kai schon in den Kinosaal. Der Saal war dunkel. Er blickte kurz zur Leinwand, wo Shahrukh Khan gerade Pretty Woman sang und wie ein Irrer durch die Straße hüpfte. Dann ließ Kai seinen Blick durch den Saal wandern und blieb an eine Gruppe in der vierten Reihe hängen. Leise ging er die Treppe hinunter und setzte sich in die fünfte Reihe genau hinter Tyson. Gerade machte Shahrukh Khan dem kleinen Mädchen der Filmfamilie einen Antrag, da tippte Kai sanft auf Tysons Schultern. Dieser zuckte kurz zusammen und drehte sich nach hinten um. Sein ungläubiger Blick wandelte sich in pure Freude. Kai deutete ihm an, nichts zu sagen. Tyson nickte, stand auf und ging zu ihm in die fünfte Reihe.
 

„Wie kommst du hierher?“, fragte Tyson so leise es ging.
 

„Fuinsyl hat mich benachrichtigt, dass ihr hier sein würdet“, wisperte Kai zurück. Er drehte sich in alle Richtungen um.
 

„Seid ihr allein hier?“
 

„Fast. Nur die Frauen, ich, Fuinsyl und noch drei Männer draußen im sicheren Abstand“, gab Tyson zu verstehen.
 

„Ihr werdet also ständig beobachtet“, stellte Kai fest, „dann wollen wir doch das beste daraus machen.“
 

Gesagt, getan. Er zog Tyson in eine engere Umarmung und hauchte ein Kuss auf die Stirn. Genießend schloss Tyson die Augen. Danach wandten sie sich dem Film zu, ohne wirklich hinzusehen. So blieben sie bis zum Ende des Filmes fest umschlungen. Die Frauen vor ihnen brachen fast gleichzeitig in Tränen aus, als der Held des Filmes starb. Sashli, Mahanja und die dritte heulten, was das Zeig hielt, während Fatmana gelangweilt gähnte und sich doch langsam besorgt umsah, wo Tyson abgeblieben war. Sie drehte sich und entdeckte ihn in der Umarmung eines fremden Mannes. Ihre Augen weideten sich. Sie wollte schon laut rufen und um Hilfe schreien, bis ihr die Ähnlichkeit des Fremden mit jenen, von dem Tyson immer erzählte, auffiel. Leicht beruhigt atmete sie auf und wandte sich wieder nach vorn.
 

KLATSCH!!!
 

Krachend flogen die Türen auf. Sofort schreckten alle im Saal anwesenden auf. Die Frauen schreckten auf, kauerten sich zusammen und blickten nach hinten. Genauso wie Tyson und Kai. Wie von der Tarantel gestochen sprang er von Kai weg auf den Gang.
 

Al Kajal tobte mit ungefähr zwanzig Mann in den Saal und schritt bedrohlich auf die Gruppe zu. Verängstig sah Tyson zu den Schah, der langsam näher kam. Kai stand ebenfalls auf und stellte sich beschützend vor seinen Geliebten und funkelte den Araber böse an.
 

„Wer bist du, dass du es WAGST DICH AN EINER MEINER FRAUEN ZU VERGREIFEN!!!“, schrie der Schah. Er war so wütend, dass er schon rot anlief.
 

„Herr…bitte!“, rief Tyson und versuchte an Kai vorbei zu kommen. Doch Kai verhinderte es. Beschützend legte er seine Arme um den schlanken Körper seines Geliebten und funkelte Al Kajal weiterhin an.
 

„Ich bin Kai Hiwatari. Ich bin der Geliebte von Tyson, den du vor zwei Jahren entführt hast“, sprach Kai bedrohlich. Doch Al Kajal ließ sich nicht beirren. Fast als wäre er nie wütend gewesen, ging er gelassen zu Kai hinunter und grinste ihn ins Gesicht.
 

„Ist dir bewusst, dass du gegen das Gesetz Kuwaits handelst? Dass du dich eben strafbar gemacht hast?“
 

„Sollte es mich in irgendwie interessieren? Ich fordere, dass du Tyson frei lässt“, knurrte Kai und zog Tyson noch enger an sich.
 

„Du forderst“, Al Kajal lachte falsch auf, „das glaube ich weniger.“
 

Er wandte sich zu seinen Männern um, unter ihnen war auch Fuinsyl, und gab ihnen ein Zeichen Kai festzunehmen. Diese stürmten sofort an ihm vorbei zu Kai, der Tyson noch immer in seinen Armen hielt und diesen jetzt von sich stieß, damit er sich gegen die Männer verteidigen kann. Fuinsyl schritt gemächlich die Stufen zu Al Kajal runter und beobachtete das Ganze.
 

„Fuinsyl! Hilf ihm doch!“, rief Al Kajal laut und provozierend. Der angesprochene grinste nur.
 

„Warum sollte ich. Ich kenne ihn doch nicht und außerdem hat er sich eurem Befehl widersetzt.“
 

Kai blieb in der Bewegung stehen. Mit Hass im Blick wandte er sich zu dem Schah und Fuinsyl, bevor er von einem der Männer die Beine weggekickt bekam und auf die Knie gehen musste.
 

„Ich habe es fast geahnt“, zischte er zwischen die Zähne.
 

„Trotzdem war deine Sehnsucht zu deinem Liebsten stark genug, dass du dich nicht von deinem Verstand leiten ließest“, grinste Fuinsyl und wandte sich ab.
 

Kai wurde von den Männern hochgezogen und nach draußen geschleppt. Nur einmal war es ihm möglich zu Tyson zu sehen. Dieser stand regungslos und vor allem geschockt da und konnte seinen Augen nicht trauen. Tyson war schrecklich bleich im Gesicht. Eine der Frauen ging auf ihm zu…und er brach bewusstlos zusammen. Kai sah es und blieb abrupt stehen. Er versuchte sich mit Gewalt nach hinten zu drehen.
 

„TYSON!!!“, schrie er, bevor er aus dem Saal gezehrt wurde…
 

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Jetzt sind wir der Wahrheit schon näher. Fuinsyl ist also ein korrupter Hund…
 

Schreibt mir Kommis bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter…
 

Bis zum nächsten Male…^^

Flucht aus dem Gefängnis

Flucht aus dem Gefängnis

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Da bin ich wieder…^^
 

Tyson konnte nur hilflos zu sehen. Er sah, wie Kai von den Männern überwältigt wurde und sie ihn aus dem Saal brachten. Geschockt musste er mit anhören, wie Fuinsyl Kai und ihn verriet. Tyson wollte schon hinter Kai hinterher laufen, als plötzlich Al Kajal neben ihm stand und er etwas Spitzes im Nacken spürte. Was danach passierte, nahm er schon nicht mehr war. Die Welt um ihn herum verschwamm und verfiel langsam der Bewusstlosigkeit...
 

Unregelmäßig hob und senkte sich der Brustkorb des Jungen. Tyson lag in seinem Bett und war noch immer nicht zu Bewusstsein gekommen. Besorgt saßen Sashli, Mahanja und Fatmana um das Bett des Jungen herum. Fatmana beugte sich über Tyson und wechselte das nasse Tuch aus. Sanft strich sie über die langen Haare.
 

„Ich mache mir Sorgen um ihn“, flüsterte sie.
 

„Das machen wir alle“, erwiderte Mahanja. Sashli nickte als Zustimmung.
 

„Ich verstehe immer noch nicht, was passiert ist?“, fragend wandte Fatmana zu den anderen beiden Frauen um, „was hatte das alles zu bedeuten?“
 

Sashli seufzte. Sie musste mit der Sprache langsam rausrücken.
 

„Vor zwei Jahren lebte Tyson in Japan. Zusammen mit seinen Geliebten, Kai, ihr habt ihn vorhin im Kino gesehen. Es war der, der von den Männern festgenommen wurde. Jedenfalls waren sie zusammen. Damals entwickelte Al Kajal eine unerklärliche Gier nach Tyson und ließ ihn dann schließlich entführen und hierher bringen. Ab da an, lebte er bei uns. Ihr könnt euch sicher noch erinnern, wie traurig er war, wenn er von seinem früheren Leben erzählt hatte…“
 

„Besonders, wenn er über Kai sprach“, meinte Fatmana nickend.
 

„Genau. Da kam Fuinsyl und ich auf den Gedanken, Kai herzuholen und dafür zu sorgen, dass er und Tyson wieder zusammen kommen und…“, Sashli schniefte plötzlich, „und dass er ihn mit nach Japan nimmt. Das erste treffen vor einer Woche haben wir irgendwie hingekriegt, doch Al Kajal hat es mitbekommen. Darum war Tyson auch im Keller eingesperrt. Von dem heute, wusste ich gar nichts…Gott, ich war so blöd. Ich dachte, Fuinsyl wäre ein Freund, aber er hat…er hat uns…uns verraten…“
 

Sashli begann zu schluchzten. Tröstend nahm Mahanja sie in ihre Arme.
 

„Der arme Junge“, seufzte Fatmana.
 

„Ich wollte ihm nur helfen. Ich wollte, dass er wieder mit seinem Liebsten zusammen ist und glücklich ist und frei ist“, sprach Sashli vor sich hin, wie paralysiert, „aber es hat nicht funktioniert…“
 

„Es hat nicht funktioniert, weil du es alleine durchziehen wolltest. Aber jetzt hast du meine Unterstützung“, lächelte Mahanja und strich Sashli beruhigend über den Rücken.
 

„Und meine auch“, pflichtete Fatmana bei und hob als Verdeutlichung ihre rechte Hand hoch.
 

Langsam erhob sich Sashli und lächelte dankbar.
 

„Danke…“, hauchte sie tonlos.
 

Plötzlich begann Tyson zu zucken. Wild wälzte er sich hin und her und stöhnte gequält auf, als hätte er einen Albtraum. Die Frauen sprangen verwirrt auf und beugten sich über den Jungen, um zu sehen, was er hatte.

Tyson verkrampfte sich fürchterlich, seine Haut war schweißgebadet und sein Gesicht zu einer Fratze verzerrt.
 

„Oh Gott, Tyson!“, rief Sashli und stürzte sich auf den Jungen, um ihn ruhig zu bekommen. Genau in dem Moment, schreckte er heraus und keuchte, mit weitaufgerissenen Augen.
 

„Tyson!“, riefen nun die anderen beiden Frauen. Sie kamen zu ihm gestürzt und kletterten auf das Bett.
 

„Tyson, beruhige dich. Es ist alles gut… Ganz ruhig“, meinte Fatmana ruhig und drückte den Jungen mit sanfter Gewalt zurück ins Bett.
 

„Was ist passiert? Wo ist Kai!“, fragte Tyson unbeirrt und lehnte sich zurück aus dem Bett.
 

Bedrückt sahen die Frauen auf das Bett. Sie wichen dem fragenden Blick des Jungen aus.
 

„Was ist?“
 

„Wir wissen es nicht. Als er von den Männern aus dem Saal gebracht wurde, bist du umgekippt. Unser Interesse lag in erster Linie bei dir“, berichtete Sashli, „vermutlich ist Kai im Gefängnis.“
 

„Im Gefängnis?“, fragte Tyson tonlos nach. Er wurde schlagartig weis im Gesicht.
 

„Es tut uns leid“, flüsterte Mahanja bedrückt.

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Wie ein Tiger lief Kai in seiner Zelle hin und her. Gelegentlich trat er gegen die Mauer und fluchte. Danach drehte er sich meistens um und ging in die andere Richtung. Wie konnte er sich nur so von Fuinsyl täuschen lassen? Wieso war so blind? Hatte die Sehnsucht nach Tyson ihn unvorsichtig werden lassen? Immer und immer wieder trat er gegen die Wand. Er spürte den Schmerz schon gar nicht mehr. Plötzlich hörte er Schritte. Mit einem gewissen Zorn wandte er sich um und blickte durch die Gitterstäbe. Die Schritte wurden immer lauter und schließlich kam ein Araber in Kais Blickfeld. Es war Al Kajal.
 

„Na? Gefällt dir deine neue Unterkunft?“, lächelte der Araber kalt.
 

„Was hast du mit Tyson gemacht?!“, stieß Kai aus und sprang förmlich an die Gitter. Al Kajal blieb davon unberührt.
 

„Er ist in guten Händen“, das Grinsen des Arabers wurde breiter, „eine kleine Beruhigungsspritze und alles war geregelt.“
 

„DU..DU MISTKERL!!!DU…“
 

Kai hatte nicht Übel Lust, dieser miesen Ratte den Hals umzudrehen. Er funkelte den Schah an und wünschte ihm in diesem Moment alles Schlechte der Welt an den Hals.
 

„Na…nicht solch schlechte Gedanken… Verschlimmere deine Situation nicht noch mehr, als sie es ohnehin schon ist. Du bist angeklagt, einer meiner Haremsfrauen entführen zu wollen. In diesem Lande steht darauf die Todesstrafe durch das Beil“, Al Kajals grinsende Gesicht kam näher an den Gittern, „Morgen in aller Früh, bist du nur noch Geschichte und dein armer, kleiner Geliebter gehört dann endgültig mir.“
 

Daraufhin begann der Araber wie wild an zu lachen. Er drehte sich von Kai ab und verließ das Gefängnis.
 

Kai stand da und musste erst einmal verdauen, was der Araber ihm gerade gesagt hatte. Er würde sterben. Durch ein Beil. Tyson würde ihm gehören. Endgültig. NEIN!!!
 

„VERDAMMT!!! VERFLUCHT!!!“, schrie Kai aus und stieß mit Händen und Füßen gegen das feste Stahl der Gitter. Immer und immer wieder stieß er dagegen. Doch irgendwann ließ er sich erschöpft auf sein Bett in der Zelle fallen. Seine Hände und Füße taten weh. Aber sein Zorn und seine Wut waren nicht verraucht. Es sah übel aus. Sehr übel. Was sollte er jetzt noch machen? Was konnte er jetzt noch machen? Was würde mit Tyson passieren? Haufenweise dieser Fragen schossen Kai plötzlich durch den Kopf. Noch nie in seinem Leben sah die Welt so düster und aussichtslos aus.
 

Stunden vergingen, in denen Kai, mal matt und apathisch auf dem Bett lag, mal vor Wut gegen jede Wand stieß und laut schrie, seine Zeit verbrachte. Es machte ihn wahnsinnig, hier in dieser Zelle zu hocken und zu wissen, dass am anderen Ende der Stadt ein geistesgestörter Zuhälter im Perserfummel seinen Geliebten begrapschte und ihm weiß machte, dass er schon längst tot war.
 

Wieder einmal lag Kai trostlos auf dem Bett und starrte die verkalkte Decke an. In seinem Kopf herrschte momentan völliges Chaos, obwohl er nicht dachte. Nicht einen einzigen Gedanken. Er sah einfach nur an die Decke.
 

Plötzlich hörte er Fußgetrappel. Mehrer Leute schienen den langen Flur des Gefängnisses entlangzukommen. Kai sah unbeirrt an die Decke. Es interessierte ihn nicht, wer da kam. Er würde morgen tot sein. Sterben…wegen Sehnsucht zu Tyson, die ihn blind machte für seine Umwelt. Fuinsyl. Wenn er so an ihn dachte, musste Kai würgen. Allein der Gedanke erzeugte Hass. Kai wollte diesen gerade gedanklich in der Luft zerreißen, als er das Schütteln von Metallstücken hörte. Er wandte seinen Kopf Richtung seines Gitters und sah, wie ein Polizist mit tief im Gesicht liegender Mütze die Tür aufschloss. Kai wunderte sich, dass der Kerl so lange brauchte, den Schlüssel zu finden. Ständig zog der Polizist schlüsselähnliche Haken aus dem Schloss und zog ein anderes. Schließlich gab die Tür nach und der Weg zur Zelle war offen.
 

„Aufstehen! Mitkommen!“, befahl der Polizist brummig. Kai erhob sich langsam. Er ging durch die Zellentür und an dem Polizisten vorbei. Er konnte sein Gesicht immer noch nicht sehen. Zusammen gingen sie durch den Flur des Zellentraktes hinaus auf dem Hof des Polizeireviers. Dann packte der Polizist Kai bei der Schulter und schob ihn plötzlich beiseite durch einen Nebengang. Kai, der nicht verstand, was nun los sei, folgte dem Polizisten ohne zu fragen. Irgendwann kamen sie draußen, außerhalb des Polizeigeländes, an und der Polizist schubste Kai in ein, in der Nähe parkenden, Auto. Fast widerstandslos ließ Kai es sich gefallen. Kaum hatte er auf der Rückbank Platz genommen, fuhr der Wagen auch schon los. Kai wollte schon protestieren, als er sich ungläubig umsah. Neben ihm saß Max, der angestrengt nach draußen sah. Vor ihm, am Steuer saß Ray und auf dem Beifahrersitz der Polizist, der sich als…Kenny herausstellte.
 

„Ray? Max? Kenny?“, fragte Kai entgeistert, „Was macht ihr denn hier?“
 

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Bitte immer schön Kommis schreiben…^^
 

Bis später im nächsten Kapitel.

In der japanischen Botschaft

In der japanischen Botschaft

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Ungläubig sah Kai auf seine Freunde. Wäre er nicht so verdammt geschockt gewesen, er würde sein Mund gar nicht mehr zu bekommen. Ray fuhr unbeirrt weiter, während Kenny sich zu Kai umdrehte und ihn breit angrinste.
 

„Na? Haben wir dir solch einen Schrecken verpasst?“, fragte er provokant. Früher hätte ihm Kai mit so einer Frage bestimmt angebrummt und gemeint er sollte sich benehmen und hätte dann die Gruppe großzügig ignoriert. Doch das war jetzt, hier, nicht der Fall. Kai sah ihn immer noch entgeistert an und fragte sich immer noch, wie sie hier her gekommen waren.
 

„Sag mal, Kai. Stimmt das? Du hast versucht eine Haremsfrau zu entführen? Wusstest du denn nicht, dass das verboten ist und mit dem Tode bestraft wird?“, fragte Ray und steuerte mit dem Lenker nach rechts.
 

„Inzwischen schon, aber danke für die Aufklärung“, brummte Kai ungehalten und ganz wie in alten Zeiten, „aber bei der Haremsfrau handelte es sich um Tyson. Außerdem habe ich ihn nicht entführt.“ Dann erzählte er was seit dem Treffen mit Fuinsyl bei Dickenson bis zur Verhaftung geschehen war.
 

„Ich habe nur seinen Entführer zur Rede gestellt. Aber ihr habt immer noch nicht meiner Frage beantwortet. Wie kommt ihr hier her?“
 

„Dickenson“, meinte Kenny nur und drehte sich wieder nach vorne. Er deutete Ray an irgendwelche Straßen hinunterzufahren. Max wandte sich unterdessen seinem verwirrten Freund zu.
 

„Naja, als du mit diesem Araber Fu-Fui—Fü- irgendwas gegangen warst, hatte Dickenson nachforschen machen lassen und fand heraus, dass dieser Typ mit dem hiesigen Herrscherhaus verwandt war und dass so einer bestimmt nicht helfen würde…“
 

„Hey, warte Mal“, unterbrach ihn Kai, „Fuinsyl und Al Kajal sind verwandt?“
 

„Fuinsyl heißt er. Wusste ich es doch“, gab Max energisch von sich
 

„Cousin sechsten Grades, um genau zu sein“, antwortete Kenny, „in den arabischen Königsfamilien ist mitunter nicht ungewöhnlich, eine Hundert-Mann starke Familie zu haben.“
 

Kai sah Kenny alarmierend an. Das darf doch alles nicht war sein. Das sind diese miesen Hurensöhne auch noch verwandt.
 

„Ja, jedenfalls hatte Dickenson das rausbekommen und machte sich Sorgen um dich. Also hat er uns hierher geschickt, was, wie ich glaube, zum rechten Zeitpunkt kam“, erzählte Max weiter.
 

Plötzlich hielt Ray an. Wie es den Anschein nahm, waren sie am Ziel, wo immer es lag, angekommen.
 

„Alle Mann aussteigen. Endstation“, trällerte der Chinese und Kai fragte sich, wieso ist der Kerl plötzlich so guter Laune. Sie stiegen, wie befohlen, aus und sahen sich einem Herrenhaus aus der Kolonialzeit entgegen. Das Herrenhaus war weis getüncht mit rostroten Ziegeln verziert und davor erstreckte sich ein kleiner Park ganz nach dem Stil des letzten Jahrhunderts.
 

„Tadaaa…“, Ray schien ziemlich stolz auf sich zu sein, den Wagen wirklich ans Ziel gebracht zu haben, „Willkommen in der japanischen Botschaft.“
 

„Und was sollen wir hier?“, Kai sah die Jungs fragend an, „Wie sollte uns die Botschaft helfen? Ich bin Russe, Ray ein Chinese und Max ein Amerikaner. Nur Kenny ist einer.“
 

„Gemach“, grinste Kenny, „Tyson ist doch auch einer und um ihn geht es schließlich.“
 

„Oho, jetzt folgt der berühmte Bürokratenkrieg.“
 

Gemeinsam betraten sie japanisches Territorium. Sie gingen in das Haus und stieg, kaum dass sie drinnen waren, schon die Stufen der unzähligen Treppen hinauf. Die endlosen, leeren Flure wollten kein Ende nehmen, als sie endlich an einem Büro angekommen waren und Kenny mit ernster Miene anklopfte. Eine gedämpftes „Herein“ erklang und die Jungen betraten das riesige, kaum genutzte Büro. Hinter einem ebenso riesigen wie beschäftig aussehenden Schreibtisch saß eine mickrige Witzfigur von einem Beamten, dass man sich schon fragen konnte, ob dieser überhaupt über die Platte sehen konnte.
 

„Was kann ich für sie tun, meine Herren?“, fragte dieses etwas von einem Männchen und Kenny trat zielstrebig vor und hielt diesem, was auch immer der Kerl wirklich war, einen Brief hin. Dieser nahm den Brief entgegen, öffnete ihn und las ihn in aller Ruhe durch. Kais Nerven waren bis zum Anschlag gespannt und er würde am liebsten diesem mickrigen, kleinen... anschnauzen, er solle gefälligst schneller lesen. Wenn er daran dachte, dass dieser Schah bei Tyson war und ihn schon auf seinen Tod vorbereitete, wurde es Kai schon ganz anders. Da konnte der Beamte doch auch schneller lesen.
 

Endlich nach gefühlter unendlichlanger Zeit legte der Beamte den Brief beiseite und sah Kenny erwartungsvoll an.
 

„Ich verstehe ihre Lage“, meinte dieses Männchen, „haben sie noch etwas herausgefunden?“
 

Kenny räusperte sich.
 

„Nun ja, wir sind der Ansicht, dass der Besagte in diesem Brief sich momentan in dem Gewahrsam des Schah von Kuwait, Al Kajal, befindet.“
 

Das Männchen sah Kenny durchdringend an. Die anderem im Raum beachtete er gar nicht.
 

„Haben sie Beweise für ihre Behauptungen?“, fragte es aggressiv, ohne sich die Mühe zu machen, es zu verheimlichen.
 

„Ja, haben wir“, mischte sich Kai ein, „ich habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen.“
 

Das Männchen erschrak.
 

„Sind sie nicht…? Sollten sie nicht…? Sie wurden doch“, das Männchen von einem Beamten war sichtlich verwirrt und schockiert. Er schien also von Kais Gefangenschaft gewusst haben.
 

„Ich wurde ins Gefängnis gebracht, als ich versucht habe, mit Tyson Kontakt aufzunehmen und Al Kajal zur Rede zu stellen“, brummte Kai und bemühte sich äußerlich ruhig zu bleiben. Ganz gelang es ihm nicht, dafür könnte er diesem Männchen zu gern den Hals umdrehen. Hinter seinem Rücken knackte er mit seinen Fingern, um seine Wut abzubauen.
 

Das Beamtenmännchen straffte sich etwas in seinem Stuhl und zupfte seine potthässliche Nickelbrille zu Recht.
 

„Ich verstehe“, gab es von sich. Der Kerl verstand gar nichts, knurrte Kai in Gedanken.
 

„Ich verstehe ihre Lage und ich werde mein Bestes tun, um ihren Fall schnell und zu ihren Gunsten zu beenden. Ich werde etwas Zeit brauchen, um alle Unterlagen diesbezüglich zusammenstellen zu können, aber wenn sie solange warten können, die Botschaft hat einige Zimmer. Außerdem würde ich ihnen, Mister Hiwatari, ohnehin raten, das Gelände nicht mehr zu verlassen. Sie sind in Kuwait als Verbrecher bekannt und sobald sie ein Schritt außerhalb des japanischen Territoriums machen, kann ihnen die japanische Regierung auch nicht mehr helfen. Wenn sie mich entschuldigen würden“, das Männchen war tatsächlich aufgestanden, war dadurch aber auch nicht unbedingt größer als vorher. Er reichte jedem seine Hand und gab ihnen damit zu verstehen, dass sie vorerst gehen können. Danach verließen sie das Büro.
 

„Das war es nun?“, fragte Ray noch einmal nach. Es verlief für ihn einfach zu einfach und zu glatt. Außerdem zu wenig wurde besprochen.
 

„Kais Methode Tyson einfach mit sich zu holen, hat wie wir gesehen haben, nicht geklappt. Also müssen wir größere Geschütze auffahren. Zum Glück hat Mister Dickenson einige Freunde in der Politik. Und wenn wir uns mit einer Größe aus der Politik anlegen wollen, müssen wir selbst zu dieser Möglichkeit greifen. Was wir jetzt machen können ist hier zu bleiben und zu warten, dass etwas passiert.“
 

Kenny sprach ganz ernst auf Ray ein, so dass auch er einsehen musste, dass es nicht anderes ging. Leicht geknickt nickte er mit dem Kopf und verstummte. Kai wusste, Kenny hatte Recht, aber irgendwie war er Rays Meinung, dass es zu wenig war. Aber etwas Besseres fiel ihm im Augenblick nicht ein und bis vor ein paar Minuten hatte er ja schließlich auch mit dem Leben abgerechnet, also sollte er fürs erste einmal den Mund halten.

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„WAS SOLL DAS HEIßEN?! ER IST NICHT MEHR DA???“, schrie Al Kajal in den Hörer. Der Polizist am anderen Ende der Leitung hatte die bemitleidenswerte Aufgabe dem Schah zu erklären, dass Kai sich plötzlich nicht mehr in seiner Zelle aufhalten würde.
 

„Er ist einfach nicht mehr da“, zitterte der Beamte kleinlaut, „als ein Kollege ihm das Abendbrot bringen wollte, fand er die verschlossene Zelle leer an…“
 

„SIE HABEN GESCHLAMPT!!! ALLESAMT!!!“
 

Dann warf Al Kajal den Hörer auf das Telefon und beendete somit den Anruf. Wie war das möglich? Wie konnte entfliehen? Gab der Kerl nie Ruhe? Hoffentlich hatte es Tyson noch nicht erfahren. Er war bis eben bei ihm und hatte ihn darauf vorbereitet, dass sein Liebster sterben würde und nun so was… Al Kajal seufzte gereizt auf.
 

„Was ist denn los?“, fragte Fuinsyl, als er ins Arbeitszimmer kam und seinen Cousin so vorfand.
 

„Er ist verschwunden.“
 

„Wer?“
 

„Na, dieser Kai“, keifte der Schah los.
 

„Ruhig Blut. Mal sehen, was er als nächstes startet“, meinte Fuinsyl ruhig und setzte sich in einen Sessel.
 

„Deine Gemütsruhe möchte ich haben“, grummelte Al Kajal und ließ sich gegenüber in einen Sessel fallen.
 

„Alles Training. Aber jetzt kannst du eh nichts machen, als abwarten“, meinte Fuinsyl und griff nach der Wasserkaraffe.
 

„Abwarten“, schnaubte der Schah verächtlich, aber ihm blieb wohl nichts anders übrig.
 

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Ich wollte mich mal melden, bevor ihr mich noch für Tod glaubt…

Die wahre Absicht Fuinsyls

Die wahre Absicht Fuinsyls

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Auf Drängen einer einzelnen Dame, melde ich mich mal wieder…
 

Schniefend vergrub Tyson sich unter der Decke seines Bettes. Er wollte nicht mehr. Vor ein paar Stunden war Al Kajal bei ihm gewesen und hatte ihm erklärt, dass Kai ein Verbrecher sei und hingerichtet werden sollte. Seitdem lag er im Bett und wollte niemanden sehen. Selbst Sashli hatte er nicht mehr ertragen können. Er wusste ja, dass sie und die anderen Frauen es nur gut mit ihm meinten und ihm auch helfen wollten. Doch jetzt wollte er einfach nur allein sein. Seine Tränen wollten und wollten kein Ende finden. Tyson wunderte sich schon, woher er sie überhaupt noch nahm. Aber auch das war egal. Er würde sterben. Sein Geliebter würde sterben. Wegen ihm…
 

Tyson hörte, wie langsam eine Tür geöffnet wurde, ignorierte sie aber. Er ignorierte alles.
 

Sashli linste durch den Spalt der geöffneten Tür und beobachtete traurig, wie Tyson sich in seinem Bett verkroch. Seufzend wandte sie sich zu den anderen zwei Frauen zu.
 

„Er liegt immer noch im Bett“, meinte sie niedergeschlagen.
 

„Kein Wunder! Wenn ich so eine Nachricht bekommen würde, würde ich auch nur noch im Bett liegen wollen“, gab Mahanja von sich und nickte mit dem Kopf.
 

„Tja, und was machen wir jetzt?“, fragte Fatmana und sah ihre Freundinnen ernst an. Die anderen beiden Frauen senkten den Kopf. Sie wussten es nicht.
 

„Wir sollten ihn irgendwie aufmuntern“, meinte Mahanja und verschränkte ihre Arme.
 

„Ach… und darf man auch erfahren, wie?“, erklang plötzlich hinter den Frauen eine Männerstimme. Sie zuckten zusammen und wandten sich um. Fuinsyl kam gerade dem Gang entlang, auf dem die Frauen standen. Sofort verfinsterten sich die Mienen der Frauen.
 

„Wie kannst du es wagen, noch hierher zu kommen?“, knurrte Mahanja los und ging in Angriffsstellung. Die Unverfrorenheit, mit der Fuinsyl daher kam und grinste, brachte sie zur Weißglut.
 

„Ruhig Blut, meine Liebe. Ich tue dir schon nichts“, grinste Fuinsyl schalkhaft.
 

„Was willst du hier?“, fragte Sashli und bemühte sich ruhig zu klingen.
 

Fuinsyl ging auf die Frau zu, die gleich neben dem Türspalt stand und beugte sich zu ihr runter.
 

„Ich will zu Tyson, ganz einfach“, meinte er und straffte sich.
 

„Das wirst du nicht!“, zischte Fatmana und angelte nach Fuinsyls Arm. Noch ehe dieser überhaupt begriff, was los war, waren die Frauen schon auf ihn gestürzt und hinderten ihn daran, zu Tyson ins Zimmer zu kommen. Sie rissen und zerrten an ihm und machten ein Riesentheater.
 

„GENUG!!!“, donnerte Fuinsyl und warf die Frauen von sich. Diese landeten unsanft auf den weißen Marmorboden und stöhnten schmerzhaft auf. „Frauen. Machen nichts als Ärger. Keine Ahnung, warum er unbedingt so viele haben muss“, knurrte Fuinsyl vor sich hin und wandte sich dann den Frauen zu, „Es tut mir leid, aber ich muss noch zu Tyson.“
 

Mit diesen Worten zupfte er sein Hemd zurecht und trat ein. Die Frauen sahen ihn alarmierend hinterher, bevor auch sie sich hoch rappelten und ins Zimmer kamen. Sie sahen, wie Fuinsyl sich zu Tyson ins Bett setzte und sanft über die Decke strich. Verwirrt sahen die Frauen ihm zu und Sashli begann sich ernsthaft zu fragen, was das für ein Kerl war. Alles was er tat, passt nicht zu einander. Er strafte seiner selbst Lügen.
 

„Hey, Tyson“, sprach Fuinsyl ruhig und zog langsam die Decke von Tysons Kopf.
 

„Was willst du“, murrte der Junge, ohne sich umzudrehen oder sonst irgendetwas zu machen.
 

„Dir etwas sagen.“
 

„Ach ja? Und WAS?“, brauste Tyson plötzlich auf und sprang aus seinem Bett auf. Er starrte Fuinsyl voller Hass an. Dann holte er tief Luft und wollte schon los schreien und dem Araber sonst welche Beschimpfungen an den Kopf werfen, als dieser ihm zuvor kam und nur meinte:
 

„Er ist weg.“
 

Sofort blieb Tyson die Luft weg. Dabei hatte er erst tief eingeatmet? Er starrte Fuinsyl entsetzt an und versuchte sich die Bedeutung der einzelnen, einfachen Worte klarwerden zu lassen.
 

„Er…ist weg?“, wiederholte Tyson geistesabwesend die Worte. Fuinsyl nickte.
 

„Ausgebrochen. Es wurde vor ein paar Minuten gemeldet“, Fuinsyl erhob sich, „also wird das Beil noch ein bisschen warten müssen.“
 

Tyson musste die Worte erst einmal sacken lassen. Langsam gaben seine Beine nach und er sank auf das Bett zurück.
 

„Warum erzählst du mir das?“
 

„Ich dachte, du solltest es wissen“, wehrte der Araber ab.
 

„Warum?“
 

Fuinsyl wandte sich von Tyson ab und ging ein paar Schritte auf die Tür zu. Dann blieb er stehen und wandte seinen Kopf kurz zur Seite.
 

„Jeder Mensch hat so seine Ziele und was ich hier gemacht habe, gehört zu meinen.“
 

Dann war er verschwunden und ließ einen ratlosen Jungen und drei verwirrte Frauen zurück. Tyson wandte sich zu den Frauen um.
 

„Was meinte er damit?“, fragte er doch die Frauen zuckten nur ahnungslos mit den Schultern.

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Leise öffnete Ray die Tür und schloss sie hinter sich. Er trug ein Tablett mit orientalischen Spezialitäten und wollte diese an Kai verfüttern. Jedoch als er in das Zimmer kam, in dem er und die anderen untergebracht wurden, fand er nur Kenny, der mal wieder auf seinem Laptop herumhämmerte vor. Fragend blickte Ray sich um.
 

„Wo sind denn Kai und Max?“, fragte er und stellte das Tablett auf einem Tisch ab. Kenny sah kurz auf, erkannte Ray und wandte sich dann wieder seinen Daten zu.
 

„Max ist einkaufen. Paar Mitbringsel für seine Mutter und Kai findest du ganz bestimmt im Fitnessraum, wo er gerade den Sandsack malträtiert“, antwortete Kenny gelassen. Ray nickte, dass er verstanden hatte und nahm das Tablett wieder an sich. Er verließ das Zimmer und schritt die langen Flure entlang bis er im Fitnessraum ankam. Mit dem Rücken an der Tür lehnend öffnete er diese und trat schnell hinein, bevor die Tür wieder zuschnellte. Dann sah er sich um und stellte mal wieder das Tablett ab und langsam zu Kai herüber, der mit bloßen Händen das Leder des Sandsackes verdrosch.
 

Kai hatte wohl gemerkt, dass Ray reingekommen war, er ignorierte ihn aber geflissentlich. Unbarmherzig schlug er auf den Sack ein und das schon seit Stunden. Seine Knöchel waren weiß, geschunden und bluteten teilweise schon. Doch Kai nahm das nicht richtig war. Er war wie betäubt.
 

„Kai?“, fragte Ray zaghaft und kam langsam näher.
 

Kai schlug weiter wie ein Besessener auf den Sack und verausgabte sich. Ray blieb neben Kai stehen und legte sanft eine Hand auf seine Schulter. Kai hingegen schlug noch einmal kräftig gegen den Sack und fing dann das schwingende Objekt auf und lehnte seine Stirn dagegen.
 

„Kai! Ruh dich aus, sonst klappst du noch um“, mahnte Ray und sah seine Freund beunruhigt an.
 

„In der Zelle hatte ich genügend Zeit mich auszuruhen. Das Warten macht mich wahnsinnig“, gab Kai zu. Er stieß sich vom Sandsack ab und ging um Ray herum zur Tür. Dort nahm er sich das Handtuch, das er dort abgelegt hatte und öffnete die Tür.
 

„Hey Kai! Warte mal! Ich schleppe nicht das verdammte Tablett durch die Gegend, nur damit du vor lauter Selbstmitleid vor Hunger tot umfallen kannst“, meckerte Ray und rannte auf Kai und das Tablett zu.
 

Kai aber sah den Chinesen nur tödlich an und griff sich eines von den Lebensmitteln und verschwand hinter der Tür. Ray griff sich wieder das Tablett und verließ ebenfalls den Fitnessraum. Mit dem Tablett in den Händen lief Ray zu Kai und ging mit ihm zusammen nach oben zu ihrem Zimmer. Während sie die Flure entlang gingen, sprach keiner von ihnen ein Wort. Doch kaum hatten sie ihr Zimmer erreicht, stürmte Max wie von einer Tarantel gestochen auf sie zu.
 

„Max was ist los?“, fragte Ray und hielt das Tablett hoch über seinen Kopf, weil er befürchtete, Max würde ihn umrennen.
 

„Ihr müsst kommen. Schnell!“, rang Max nach Luft und hielt sich an der Wand fest. Aus dem Zimmer kam auch noch Kenny, der verwirrt dreinschaute und über Max Atemlosigkeit nur den Kopf schüttelte.
 

„Ihr sollt mitkommen“, quengelte Max und winkte ihnen zu, ihm zu folgen.
 

„Meine Güte, was ist passiert?“, fragte Kenny und rannte hinter Max hinter her, nachdem er die Zimmertür geschlossen hatte.
 

„Das werdet ihr noch sehen“, meinte Max nur.
 

Kenny, Kai und Ray folgten Max bis hoch zu den Büroräumen. Genauer in das Büro, wo sie vor ein paar Stunden schon waren. Mit einem Knall öffnete Max die Tür und ging hinein. Die anderen folgten ihm. Das Büro sah genauso aus wie vorhin. Mit demselben mickrigen Wicht als Beamten. Doch eins war anders. Der Gast, der vor dem Schreibtisch im Sessel saß. Es war…
 

„Fuinsyl!“, knurrte Kai und setzte schon zum Sprung an. Fuinsyl, welcher seinen Namen hörte, stand auf und drehte sich lächelnd zu der Gruppe um.
 

„Jetzt bist du DRAN!!!“, knurrte Kai und versuchte loszustürmen. Kam leider nicht vom Fleck, weil Kenny und Ray sich an seinen Armen gehängt hatten.
 

„Wie ich sehe, bist du noch ziemlich munter“, bemerkte Fuinsyl und schritt langsam auf Kai zu.
 

„Was willst du hier?“, Kai zerrte an seinen Armen und befreite sich von seinen Freunden. Er kochte vor Wut und nur mit Mühe konnte er sich zurückhalten, nicht gleich noch einmal zu versuchen dem Araber an die Gurgel zu gehen.
 

„Ich bin hier, um mit dir zu reden“, meinte Fuinsyl. Er hob seine rechte Hand und deutete auf die Sessel. „Wollen wir uns nicht setzen.“
 

Widerwillig kam Kai der Einladung an. Die anderen machten es ihm gleich. Fuinsyl wandte sich zu dem Beamten um und bat ihn das Büro zu verlassen. Denn was jetzt besprochen werden sollte, war für seine Ohren nicht bestimmt. Nachdem sie sich niedergelassen hatten, sah Fuinsyl in die Runde.
 

„Darf ich vorher noch erfahren, mit wem ich es hier noch zu tun habe?“, fragte er lächelnd und erzeugte damit ein Würggefühl in Kai.
 

„Da ist Kenny, Max und Ray“, stellte Kai lustlos und widerwillig vor und zeigte immer jeweils auf seine Freunde.
 

„Wie ihr bestimmt schon mitbekommen habt, bin ich mit dem derzeitigen Herrscher Al Kajal verwandt. Nun, Al Kajal ist dadurch, dass er so reich geboren wurde schon immer ziemlich verwöhnt gewesen. Was er haben wollte, das bekam er auch und sei es auf illegalen Wege. So wie im unseren Fall. Bisher konnte es die Familie tolerieren, doch das Problem, das jetzt herrscht ist, dass Al Kajal mehr und mehr Zeit für seine Vergnügen nimmt und sich weniger um die Regierungsgeschäfte kümmert. Diese obliegen jetzt mir…“
 

„Worauf willst du hinaus?“, unterbrach ihn Kai wirsch.
 

„Ich will darauf hinaus, dass sich Kuwait es nicht mehr erlauben kann, einen solchen, nur mit sich selbstbeschäftigten Regenten zu haben. Es muss ein neuer her. Die Wirtschaft und überhaupt die Macht Kuwaits in der internationalen Politik werden auf kurz oder lang schwinden. Daher muss Al Kajal abtreten. Da er es aber niemals freiwillig machen wird, habe ich vor, ihn zu stürzen.“
 

Tiefes Einatmen von Kenny und Max folgten. Ray sah Fuinsyl entgeistert an und Kai ließ das bisher Erzählte völlig kalt.
 

„Du willst Al Kajal stürzen?“, Kai lehnte sich zurück, „und wie?“
 

„Da kommst du und vor allem Tyson ins Spiel. Al Kajal hat sich mit Tysons Entführung einfach zuviel geleistet. Ich will, dass er die Regierung abgibt, zum Wohle unseres Landes und durch den Skandal der auf ihn zu kommt, bekommst du deinen Geliebten zurück“
 

„Du willst ihn erpressen“, bemerkte Kai und verengte seine Augen, „auf Tysons und meine Kosten.“
 

Fuinsyl erwiderte nichts, doch er nickte. Wieder kochte die Wut in Kai. Er sprang auf und schrie: „ICH KÖNNTE DICH… Weißt du überhaupt, was Tyson und ich durchmachen mussten? Was wir ertragen mussten? Und da kommst du und willst ihn stürzten? Wie stellst du dir das vor? Du tust so großspurig und ach so selbstlos. Es geht hier nur um dich und nicht um das Land. Das kotzt mich an. Wie arrogant kann man eigentlich sein! Du willst ihn absetzen und glaubst Wunder was du seiest und tust mir aber vor allem Tyson so viel leid an. Am liebsten würde ich dich hängen lassen und genüsslich zusehen, wie du scheiterst, aber du hast Glück, dass ich Tyson zurück haben will.“
 

„Also kann ich mit deiner Unterstützung rechnen?“, fragte Fuinsyl nach, nachdem er sich die Tiraden Kais angehört hatte. Kai antwortete nicht. Fuinsyl der schon befürchtete, dass Kai verneinen würde, stand auf und blickte ihn ernst an.
 

„Du kannst mit meiner Unterstützung rechnen, solange, bis ich Tyson wieder in meinen Armen halte. Danach interessiert mich weder dein gottverdammtes Land noch du oder dein Verwandten. Hast du mich verstanden?“, knurrte Kai und seine Augen glitzerten mit ein Feuer, wie sie es lange nicht mehr getan hatten.
 

Fuinsyl lächelte erleichtert auf. Er hob die Hand und Kai schlug ein.

Ein Aufatmen ging durch die Reihen von Kenny, Ray und Max.
 

„Mann habt ihr Nerven“, murrte Ray und ließ sich in den Sessel fallen.
 

„Wenn du ihn wirklich stürzten willst“, Kenny meldete sich zu Wort, „wie willst du das anstellen. Das was du erzählt hast. Ja schön und gut. Aber in der Praxis wird es anders aussehen.“
 

„Da hast du recht, mein Freund. Auch daran habe ich gedacht. Hier ist mein Plan…“, pflichtete Fuinsyl ihm bei.

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Ein kurzes Kapitelchen… damit ihr mir nicht unter den Händen wegschwindet
 

Bis zum nächsten mal…^^

Entführung aus dem Palast

Entführung aus dem Palast

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Jetzt kommt das Ende…^^
 

Kenny war bis aufs Äußerste gespannt. Hoffentlich würde es klappen. Leicht nervös klopfte er mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum und machte sich dadurch nur noch nervöser. Wo blieben sie nur? Einkaufen wird doch wohl nicht so lange dauern?
 

Plötzlich ging die Autotür auf und holte den Brillenträger aus seinen Gedanken. Schnell wandte er seinen Kopf zur Tür und sah, wie Ray und Max einstiegen.
 

„Wir haben alles“, gab Ray nur von sich und deutete auf die Einkaufstüten, „kannst los.“
 

Kenny zitterte kurz mit seinen Händen, griff aber dann nach dem Zündschlüssel, drehte ihn um und fuhr los. Sie fuhren die Straßen entlang bis zur japanischen Botschaft. Dort parkte Kenny mehr schlecht als recht und sie stiegen aus. Mit den Tüten in den Händen stürmten sie ins Gebäude, die Treppen hinauf. Laut knallend schlug Ray die Tür zu ihrem Zimmer auf und trat hinein. Er nickte Kai, der am Fenster sah, nur ernst zu und legte die Tüten auf dem Tisch ab. Kenny kam als letzter rein und schloss die Tür leise.
 

Währenddessen kramte Ray schon in den Tüten und holte diverse Kleidungsstücke heraus.
 

„Ich frage mich, warum wir uns das antun?“, murmelte Max leise, als er eine Abaya in den Händen hielt.
 

„Weil das zum Plan gehört“, erwiderte Kenny und zog seine Brille von der Nase.
 

Leises Murren war zu hören, als sich Max, Kenny und Ray tatsächlich Frauenkleider anzogen. Kai musste sich für einen winzigen Moment ein Grinsen verkneifen. Seine Freunde sahen selten dämlicher aus als in diesem Moment. Aber es musste sein. Während seine Freunde sich umzogen, sah Kai derweil sah nach draußen. Bald... Wenn alles gut ging, würde er bald Tyson wieder in seine Arme schließen können, ohne Angst zu haben, ihn wieder zu verlieren.
 

„Mal ehrlich, Kai“, holte Ray ihn aus seinen Gedanken. Kai wandte sich zu ihm um und sah ihn sich mal genauer an. Ray sah recht manierlich aus. Mal abgesehen davon, da der Chinese sowieso viel von einem Mädchen hatte, stand ihn dieses Outfit doch ganz gut. Jedenfalls für die Maskerade würde es reichen.
 

„Sei ehrlich. Wie schlimm sieht es aus?“, fragte der Chinese und zupfte an dem Rock. Kai überlegte. Was sollte er jetzt sagen? Er hatte schon den Mund aufgemacht, blieb aber einer Antwort erspart, da genau in diesem Moment Fuinsyl hineinkam.
 

„Es steht dir ausgezeichnet“, lobte der Araber großzügig und ging auf den Tisch zu, um ein paar Blätter darauf zu legen.
 

„Ich habe die Papiere hier“, meinte er, bevor er sich zu den anderen umdrehte, „wisst ihr, was ihr zu tun habt?“
 

Die Jungs murmelten nur etwas Unverständliches und nickten.

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„Nun komm schon“, meckerte Sashli und sprang leicht auf dem Bett herum, auf dem sie sich befand. Es war Freitag und freitags kam immer der Hofschneider und legte höchstpersönlich Hand an. Das war immer ein Ereignis im langweiligen Leben im Palast und alle Frauen freuten sich schon darauf. Alle bis auf Tyson. Er schien weder Muse noch Interesse daran zu haben. Er saß auf der Fensterbank in seinen Gemächern und sah hinunter in den Palastgarten.
 

„Ich möchte nicht“, murmelte er leise ohne seinen Blick von dem Garten zu wenden.
 

„Ach, komm“, drängte die Hauptfrau, „ein bisschen Ablenkung von den letzten Tagen könntest du ruhig vertragen.“
 

Tyson seufzte. Er wollte keine Ablenkung. Er wollte nur Kai. Er wollte hier raus.
 

„Nun gut. Wenn du nicht willst, muss ich dich zu deinem Glück verhelfen“, meinte Sashli schließlich, sprang vom Bett und ging zu Tyson hinüber. Dann griff sie sich den Jungen beim Arm und zehrte ihn hinter sich her. Tyson war zu überrascht über die plötzliche Aktion als dass er sich wirklich wehrte. Wortlos ließ er sich von der erstaunlich energischen Frau hinterher zehren. Sie gingen in den Aufenthaltssaal, der extra nur für die Frauen war. Kaum waren sie eingetreten, kamen schon Fatmana und Mahanja auf sie zugestürmt. Die besorgten Gesichter tat Tyson im Herzen weh. Er wusste, wie sie sich um ihn sorgten und wie sehr sie ihm doch helfen wollten, doch das konnten sie nicht. Um ihnen wenigstens den Spaß an der Veranstaltung nicht zu nehmen, setzte Tyson ein künstliches Lächeln auf, welches er die letzten zwei Jahre gelernt hatte. Es musste ja nicht jeder sehen, wie es wirklich um ihn bestellt war.
 

„Ah, schön, dass nun alle da sind“, meinte Fuinsyl und trat in die Mitte des Saals. Er sprach laut, damit ihn auch alle verstehen konnten. Sofort war alle Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Tyson und die anderen Frauen kamen etwas näher und hörten sich seine Ansprache an.
 

„Der Hofschneider wird jeden Augenblick kommen. Währenddessen werden seine Assistentinnen“, Fuinsyl wandte sich kurz um und winkte drei etwas seltsam wirkenden und komisch verschleierten Frauen zu sich, „werden schon einmal Maß nehmen.“ Dann drehte sich Fuinsyl von den Frauen ab und ging zu den Schneiderassistentinnen. Er deutete in die Richtung in der Tyson, Fatmana, Sashli und Mahanja standen und verließ dann anschließend den Saal. Die Assistentinnen kamen auf Tyson zu und deuteten ihm und den drei Frauen an, ihnen zu folgen. Dann gingen sie gemeinsam in einen angrenzenden Raum, wo gewöhnlich die Anprobe stattfindet.
 

„Uach…“, stöhnte eine der Assistentinnen auf und riss sich den Schleier vom Gesicht. Nun war es an Tyson dumm zu schauen. Die Frauen sahen genauso wortlos drein.
 

„Ray?“, fragte Tyson zaghaft. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Langsam nahmen auch Kenny und Max ihre Schleier ab und grinsten Tyson breit an, worauf dieser nur noch sprachloser wurde.
 

„Wie zum…was?“, verständnislos sah Tyson seine Freunde an.
 

„Was denn? Kein keine Umarmung? Kein Willkommenskuss?“, fragte Max gespielt beleidigt. Tyson kamen die Tränen. Er stürzte auf seine Freunde zu und drückte sie alle an seinen Körper, so fest, wie er nur konnte.
 

„Mensch!!! Ich glaubte schon…“, schon flossen die Tränen.
 

„Ähm, wir stören ja nur ungern euer Wiedersehen, aber… wir sind auch noch da“, meldete sich Mahanja zu Wort. Ray und Max sahen sie verwirrt an, während Kenny in seinem Kleid herumkramte und etwas zu suchen schien. Mit einem gestöhnten „Da ist es ja“, holte er eine Karte heraus und eine Uhr.
 

„Okay…hört gut zu. Fuinsyl sagte, hier gebe es einen anderen Ausgang…“, fragend sah sich Kenny um, in der Hoffnung, eine andere Tür zu finden.
 

„Ja, es gibt einen Geheimgang“, gab Fatmana zu und deutete auf die Wand neben der Fensterreihe, „da…aber?“
 

„Durch den müssen wir“, sprach Kenny weiter ohne groß auf Fatmana zu achten. Er blickte nur auf die Karte und ging zur Wand. Schnell fand er die Klinge, die die Geheimtür öffnete und blickte sich zu seinen Freunden um.
 

„Na los, wir müssen…“, er nickte in Richtung des Ganges.
 

„Okay“, Ray wandte sich zu Tyson um, „wir werden dich jetzt hier befreien. Allerdings…“ Misstrauisch beäugte der Chinese die Frauen die sich bis jetzt ruhig verhalten haben.
 

„Hey, klotz uns nicht so an“, knurrte Mahanja rebellisch und ging in Kampfposition, doch sie wurde von Sashli zurückgehalten, worauf sie die Hauptfrau verwirrt ansah.
 

„Ihr könnt ruhig gehen“, meinte sie und wandte sich dann zu Mahanja und Fatmana, „ihr werdet hier bleiben und möglichst fiel Theater machen, dass die draußen nicht merken, wenn einer fehlt. Verstanden?“
 

Die beiden Frauen warfen sich zweifelnde Blicke zu. Doch dann nickten sie und verneigten sich leicht vor Sashli. Sashli war schließlich die Hauptfrau und was sie sagte, war Gesetz. Sie mussten wohl oder übel gehorchen. Sashli wandte sich wieder den Jungs zu.
 

„Ich werde euch begleiten, damit ihr auch sicher nach draußen findet“, meinte sie und ging rüber zu Kenny. Max und Ray sahen die Frau an, als wäre sie verrückt geworden, seufzten aber ergeben. Tyson hingegen ging zu Mahanja und Fatmana und drückte beide fest.
 

„Ich danke euch für alles, was ihr für mich getan habt. Ich danke euch von ganzem Herzen“, murmelte er und schon wieder kullerten Tränen. Fatmana schniefte laut los und drückte den Jungen fest an ihre Brust, während Mahanja die Tränen zurück halten versuchte und etwas verkrampft da stand.
 

„Ja ja…ist schon gut“, murrte sie schließlich, „jetzt verschwinde, sonst wird das mit deiner Befreiung nichts. Sieh zu, dass du Land gewinnst.“
 

Dann löste sich Tyson langsam von den beiden Frauen und nickte Kenny zu. Dieser nickte allen zu und verschwand schon durch die Geheimtür. Ihm folgten Sashli, Ray, Max und Tyson. Der Gang war schmal und schmutzig. Wahrscheinlich wurde er schon seit Ewigkeiten nicht genutzt worden. Sashli hatte sich an die Spitze gestellt und sich Kennys Karte genommen. Zielgerichtet dirigierte sie die kleine Gruppe durch das verwirrende Labyrinth der Geheimgänge. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie endlich an einem kleinen, unscheinbaren Gitter im Park herauskamen. Zögernd blickte Kenny hinaus.
 

„Okay, jetzt müssen wir zusehen, dass wir zum Dienstboteneingang kommen “, murmelte Kenny laut.
 

„Woher weißt du eigentlich, wo hier der Ausgang ist?“, fragte Sashli erstaunt, doch Kenny grinste nur.
 

„Fuinsyl“, sagte Ray nur und glitt an der Frau vorbei.
 

„Mhpf“, schnaubte Sashli, „irgendwie werde ich aus dem Kerl nicht schlau.“
 

„Er will Al Kajal stürzen“, war die nächste knappe Antwort von dem Chinesen, worauf Tyson und Sashli nur verdattert schauen konnten. Kenny hingegen sah sich die ganze Zeit den Park an, ob endlich eine Pause entstehen würde, in der kein Bediensteter vorbeikam. Endlich kam diese Pause. Der Brillenträger wandte sich zu den anderen um.
 

„Jetzt.“
 

Die Gruppe folgte dem Kommando sofort. Sie rannten durch den Dienstboteneingang hinaus auf den Betriebshof, von dem sie aus auf die Straße außerhalb des Palastes gelangten. Sie liefen die Wirtschaftsstraße entlang, bis sie weiter außerhalb auf einen weißen Lieferwagen trafen. Geschwind schlug Ray die Tür hinten auf und deutete Tyson und Sashli an, in den Laderaum zu springen. Diese folgten dem Befehl wortlos, dicht gefolgt von Max, Kenny und zum Schluss Ray. Max kroch nach vorn zur Führerkabine und schlug dreimal kräftig gegen die Wand. Man hörte, wie der Motor gestartet wurde und der Lieferwagen sich in Bewegung setzte. Kenny holte unter einer Bank einen Sack heraus und öffnete ihn.
 

„Wir müssen jetzt zum Flughafen. Wir müssen ausnutzen, Al Kajal noch nicht merkt, dass du fehlst“, meinte Kenny und kramte in dem Sack herum.
 

„Was? Aber…was ist mit Kai? Wo ist er?“, sprudelten die Fragen schon aus Tyson heraus.
 

„Er wird da sein“, antwortete Max nur. Sein Blick fiel beiläufig auf Sashli. Sein Gesicht lief rot an und er räusperte sich.
 

„Ähm…ja. Miss…ähm,… wir müssen uns jetzt umziehen…“, weiter kam er nicht. Sashli sah ihn erst verdattert an, dann nickte sie verstehend und drehte sich um. Zusätzlich legte sie ihre Hände über die Augen, damit sie auch wirklich nichts sah. Als es sicher war, dass die Frau nichts sah, holte Kenny die Kleidung aus dem Sack. Zusätzlich holte er noch Pässe heraus, von denen er einen Tyson gab. Dieser nahm den Pass schweigend entgegen, sah drauf und blickte Kenny an, halb verwirrt, halb verärgert.
 

„Na ja…“, versuchte sich Kenny zu entschuldigen, „als man dich vor zwei Jahren entführte hatte man deinen Pass nicht mitgenommen. Ganz offiziell bist du immer noch in Japan. Um dich hier rauszukriegen, ohne das jemand etwas merkt, da mussten wir den halt fälschen.“
 

„Versteht sich…“, murmelte Tyson und steckte den Pass ein, nachdem er sich umgezogen hatte. Es war schon ein ganz anderes Gefühl kein Kleid mehr zu tragen, sondern endlich wieder Hosen.
 

Irgendwann endlich hielt der Lieferwagen und Ray öffnete vorsichtig die Tür. Er blickte sich draußen um.
 

„Die Luft ist rein. Wir können.“ Schon sprang er von der Ladefläche. Kenny und Sashli folgten ihm. Tyson und Max sprangen zuletzt heraus. Ray ging langsam um den Laster rundum und klopfte an die Fahrertür der Fahrerkabine. Sofort wurde diese aufgeschwungen und der Fahrer mit tief sitzender Mütze. Er ging zusammen mit Ray auf die Gruppe zu und blieb bei ihnen stehen.
 

„Okay“, Kenny blickte auf die Uhr, „wir haben noch eine halbe Stunde bis der Flug geht. Wir sollten jetzt rein.“
 

Dann begab sich die Gruppe in den Flughafengebäude. Schnell gingen sie zum Schalter und hielten die Pässe hervor. Kenny hielt dem Beamten die Flugarten unter die Nase und grinste gefällig. Tyson unterdessen stand mit Sashli zusammen und verabschiedete sich.
 

„Ich werde jetzt gehen“, meinte er leise. Die Frau nickte.
 

„Ja. Endlich bist du frei“, sprach Sashli weiter. Leise lief eine einzelne Träne über ihre Wange. Tyson strich sie ihr sanft fort und umarmte sie.
 

„Du bist die beste Freundin, die ich je hatte. Ich werde dich vermissen. Schreib mir doch, wenn möglich“, murmelte er ihr zu, als er sich von ihr löste. Nur schwer konnte er sich die Tränen zurückhalten. Sashli bemühte sich vergebens nicht zu weinen, stattdessen hauchte sie ihm ein Kuss auf die Stirn.
 

„Ich werde dich auch vermissen.“
 

„Tyson, wir müssen los“, rief Max ihm zu und zwang ihn sich endlich von der Frau zu trennen. Schweren Herzens löste er sich von ihr und ging zu Max. Dann drehte er sich noch einmal um und winkte ihr zu, bevor er durch den Schalter ging. Sie liefen zum Flieger, als Tyson etwas auffiel.
 

„Ihr sagtet doch, dass Kai hier wäre?“, meldete er sich plötzlich.
 

„Bin ich doch“, ertönte Kais Stimme hinter Tyson. Der Junge blieb abrupt stehen und wandte sich langsam um. Da stand er. Sein Kai. Er trug genau die gleiche Kleidung, wie der Fahrer. Kai war der Fahrer gewesen, jetzt hatte er nur die Mütze abgenommen. Er konnte es nicht fassen, ihn zu sehen. Schon wieder flossen die Tränen und Tyson fragte sich, woher die auf einmal kamen. Er war doch sonst nicht so. Überglücklich sprang er Kai an und fiel ihm um den Hals.
 

Auch Kai war endlich glücklich seinen Tyson seine Arme schließen zu können und drückte ihn noch fester an sich, wie nur möglich. Jedoch ein Blick zu Kenny und den anderen verriet ihm, dass jetzt nicht die Zeit dafür war. Kenny hob seinen Arm und deutete auf die Uhr und Kai nickte. Langsam ließ er Tyson los.
 

„Wir müssen ins Flugzeug“, flüsterte er ihm ins Ohr. Tyson nickte und gemeinsam bestiegen sie den Flieger.

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Sanft krauelte Kai das Haar, das auf dem Kissen neben ihm lag. Tyson schlief selig nach ihrem ersten gemeinsamen Liebesakt nach zwei Jahren. Doch Kai konnte nicht schlafen. Nicht aus Sorge. Nein. Er war überglücklich.
 

Nachdem sie den Flieger betreten hatten, war dieser auch schon abgehoben und erst dann konnte er und Tyson endlich durch atmen. Erst in Japan zwei Tage später erfuhren sie in den Medien von dem Machtwechsel in Kuwait. Kein Wort des Skandals. Kein Wort von Tyson oder ihm. Lediglich die Meldung, dass Fuinsyl jetzt die Macht inne hatte. Sonst nichts. Es ging also ziemlich sang- und klanglos von der Bühne. Doch ihm war es egal. Er hatte endlich seinen Tyson wieder.
 

Langsam drehte Kai sich auf den Rücken und kitzelte Tyson leicht in den Seiten. Dieser kicherte etwas, ließ sich aber nicht stören. Er drehte sich lediglich um.
 

Gerade wollte Kai sich über Tyson beugen und ihm Ohr pusten, als es plötzlich an der Tür Klingelte. Irgendwie kam es ihm bekannt vor. Doch Kai entschloss, dass nichts war und er es gekonnt ignorierte. Doch wer auch immer draußen vor der Tür stand, machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Er klingelte immer energischer, dass auch Tyson wach wurde.
 

„Was ist denn?“, fragte er müde und richtete sich langsam auf.
 

„Das werden wir gleich sehen“, knurrte Kai und sprang aus dem Bett. Er zog sich schnell eine Hose an und warf sich ein Hemd über, als er auch schon die Treppe hinunter gestürmt kam und die Haustür aufmachte. Er wollte schon losschimpfen, als ihm urplötzlich die Luft weg blieb. Niemand geringeres als Fuinsyl höchstpersönlich stand vor ihm und wartete darauf, reingelassen zu werden.
 

„Du?“, fragte Kai nicht gerade freundlich.
 

„Salamaleikum“, begrüßte ihn Fuinsyl. Widerwillig trat Kai beiseite und ließ den Araber eintreten.
 

„Wer ist es denn?“, fragte Tyson, als er langsam die Treppe hinunter kam.
 

„Fuinsyl“, antwortete Kai nur. Tyson blieb abrupt stehen und sah hinunter und erkannte den jetzigen Schah. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und Tyson kam hinabgesprungen und fiel ihm um den Hals. Was Kai nicht wirklich billigte.
 

„Oh Gott!“, strahlte Tyson, „Fuinsyl. Wie geht es dir?“
 

„Mir geht es gut“, antwortete der Araber und ließ sich von Tyson ins Wohnzimmer begleiten, „deinen Freundinnen übrigens auch.“ Im Wohnzimmer setzte er sich auf die Couch. Tyson sich neben ihm, während Kai mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen blieb.
 

„Was ist Sashli, Mahanja, Fatmana und den anderen Frauen passiert? Bleibt der Harem jetzt so…“, fragte Tyson leicht verängstigt, doch Fuinsyl winkte ab.
 

„Der Harem bleibt so wie er ist, erhalten. Es wurde nur Al Kajal abgesetzt, das heißt nicht, dass die ganze Palaststruktur auf dem Kopf gestellt wird“, lachte der Araber etwas und grinste auch Kai an.
 

„Wie ich sehe, habt ihr euer Wiedersehen ausgiebig gefeiert“, war seine unverschämten Worte. Kai zuckte es in den Fingern, während Tyson rot anlief.
 

„Wüsste nicht, was dich das angeht“, knurrte Kai ungehalten zurück. Er hatte diesen unverschämten Kerl nur noch nicht rausgeworfen, weil Tyson sich so über dessen Erscheinen freute.
 

„Stimmt schon. Ich wollte eigentlich nur vorbeikommen und sehen, wie es euch geht. Jetzt, da ich Gewissheit habe, kann ich beruhigten Herzens zurück nach Hause.“
 

Fuinsyl stand auf und verließ langsam das Wohnzimmer. Kai machte Platz und geleitete ihn zur Tür. Doch dann blieb er stehen.
 

„Fuinsyl?“
 

„Ja?“, fragte der Araber und drehte sich zu Kai um. Er konnte sehen, dass dem Russen eine Frage auf der Zunge brannte.
 

„Warum hast du uns geholfen. War es nur, um Al Kajal zu entmachten?“
 

Fuinsyl grinste. Dann seufzte er und er wurde ernst.
 

„Ich sagte doch mal, dass jeder so seine Ziele hat. Eines meiner Ziele war ohne Zweifel die Entmachtung Al Kajal, aber dass andere…“, er wandte sich zu Tyson um.
 

„Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir uns kennengelernt hatten?“, fragte er ihn. Tyson nickte.
 

„Ja, das war nach der Landung in Kuwait. Ich war aus dem Flughafengebäude geflohen und über den Markt gerannt, wo ich dir in die Arme fiel“, antwortete Tyson ehrlich. Kai fiel fast die Kinnlade runter. Der Kerl hatte seinen Geliebten in den Armen?
 

„Genau. Von dem Moment an, hatte ich mich in dich verliebt. Ja ich gebe zu, ich wollte erst gar nicht, dass Kai dich zurück erhält. Ich war genauso vernarrt in dich wie Al Kajal. Aber dann… mit der Zeit“, Fuinsyl begann in Gedanken zu schwelgen, „entdeckte ich, dass dein Herz nur für Kai schlug. Ich liebte dich und ich wollte, dass du glücklich bist. Ich wollte alles tun, um dich glücklich zu sehen, selbst wenn es heißt, dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Wenn dein Glück Kai heißt, dann muss ich es akzeptieren und ich bin glücklich, wenn du es bist“, er wandte sich Kai zu, „sei dir gewiss. Ich werde mich nicht scheuen ab und an mal vorbeizuschauen und deinem Geliebten Avancen zu machen. Aber sei dir ebenso gewiss, wie sehr ich dich beneide.“
 

Dann öffnete Fuinsyl die Tür und ging. Kai war sprachlos, genauso wie Tyson. Verwirrt sahen sie zu, wie der Araber in eine schwarze Limousine einstieg und wegfuhr. Kai schloss die Tür und sah seinen Geliebten an. Dann grinste er.
 

„Im Nachhinein, denke ich, ist er doch kein so schlechter Kerl“, meinte Kai nur und umarmte Tyson.
 

„Stimmt“, pflichtete Tyson ihm bei und beide gingen sie langsam in die Küche, um ein Frühstück zuzubereiten.
 

------------
 

ENDE!!!
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir, dass das Ende so lange gedauert hat…^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (61)
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Von: abgemeldet
2008-06-09T12:20:53+00:00 09.06.2008 14:20
WOOOOOOOOOW unglaublich toll diese Geschichte! Ich konnte meine blick von dem Bildschrim seit dem ersten Kappi einfach nicht mehr wenden sosehr gefesselt hat mich das! Aber das mit Fuinsyl hatte ich schon geahnt(ich meine das er auch auf Ty stand) aber war trotzdem überrascht als er das gesagt hatte! xd ist nur schade um die Arme Sha oh scheibenkleister wie hiess nochmal die Hauptfrau? naja sie ist ja in ihn verliebt usw...das fand ich ein bisschen traurig aber eigentlich bin ich sowas von froh das die beiden wieder zusammen sind!^^
Von:  mor
2008-04-13T17:49:18+00:00 13.04.2008 19:49
^^ es tut mir leid das ich mich erst nach so langer zeit melde *drop* ^^ ich hoffe das du mir nicht böse bist ^^ das ende ist echt gut geworden *ich steh auf happy ends* ^^ schöne grüße dat mor ^^
Von: abgemeldet
2008-02-21T17:17:19+00:00 21.02.2008 18:17
jaaaa endlich haben sich die beiden wieder und ty ist nun endlich frei.
hab mich ja so gefreut das alles glatt lief.
aber der besuch war etwas unerwartet.
nun wissen wir endlich seine gründe wieso er das getan hat.
das ende fand ich gut.
nur schade das damit nun auch die story zu ende ist.
Von: abgemeldet
2008-01-21T18:37:16+00:00 21.01.2008 19:37
Ein total schönes Ende, hat mir wirklich super gefallen! Den Besuch von Fuinsyl am Schluß fand ich echt klasse, da wird sich Kai aber freuen, wenn dieser ab und zu aufkreuzt um Tyson zu besuchen.^^
Von: abgemeldet
2008-01-21T16:57:08+00:00 21.01.2008 17:57
ja genau alles das was TyKa schon gesagt hat.
Endlich ließf mal alles glatt und nach Plan und als dann Kai auch noch der Fahrer war, soooooo knuffig und der Besuch von Fuinsyl, echt klasse^^

hab mich sehr gefreut über das Kappi, ich hoffe es kommen noch
viele solcher schönen Geschichten!

lg melo^^
Von:  TyKa
2008-01-21T12:54:49+00:00 21.01.2008 13:54
wuaahhh
der epilog ist sooooo kawaii
als kai und ty sich endlich wieder in den armen hatten
musste ich ein paar freudentränchen unterdrjücken
aber er ist wirklich hinreißend geworden
rundet die FF supi-toll ab
^__^

lg
TyKa
Von:  Destiel
2008-01-01T00:14:58+00:00 01.01.2008 01:14
Hallo

Ich habe deine FF ''Arabische Nächte'' schon einmal gelesen und zwar auf ''Yaoi.de'' dort bin ich ihm übrigen als Shoko angemeldet.
Daher kenn ich dieses wie noch eine (oder zwei) weitere FF von dir ebenaflls.
Diese FF gefehlt mir sehr..ich mag sie..vorallem da du alles so schön detalierst und Formolierst nicht zu vergessen die Story die an einigen Stellen..echt super ist besonderst in Sachen Dramatik..was man ja bei dem Pitel ''Kinozeit'' sieht.Aber egal zu dem ersten Kapitel es ist ja Recht Kurz aber ich hab eigentlich nicht's zu bemängel. Alles fängt so Ruhig und harmlos an 'wie Ruhe vor dem Sturm'' könnte man sagen...!
Ich werde auch die anderen Kapitel Kommentieren dan kann ich die FF noch mal lese..wobei das etwas dauern wird da ich zur Zeit mit Lesen nicht nachkomme und ich gerade wider so ne ''Ich hab keine Lust auf PC'' Fase habe..*drop*
Aber egal..Super FF und das nächste Kommi wird dann was gescheites.
*hust....*
*DROP*

Liebe grüße Kakao
Von:  TyKa
2007-11-27T18:04:05+00:00 27.11.2007 19:04
soooo
ich hab die FF schon vor länger zeit durchgelesen
aber nie nen kommi abgegeben
*mich selbst hauen tu*
*verbeug*
gomen nasaii
aber das hol ich jetzt nach
und um es kurz zu machen:
*GGG*
HAMMERMÄßIG!!
allein schon die idee ist echt genial
*heftg nick*
und irgendwie passt ty in so ein harem
*kciher*
aber natürlich gehört er nur zu kai
freu mich schon wenn wiededr ein neues kapitel online geht
und würd dich bitten, mich dann per ens zu benachrichtigen
xD
Von:  mor
2007-10-01T18:40:33+00:00 01.10.2007 20:40
^^ krass ^^ ich frage mich ob Fuinsyl diesmal wierklich die warheit sagt?
Von: abgemeldet
2007-09-17T13:44:56+00:00 17.09.2007 15:44
super kap.
tyson gehört also zu einem plan den schah zu stürzen.
da kann man hoffen das nichts passiert.
freu mich wenns weiter geht.


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