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Arabische Nächte

Manche Geschenke bringen nicht nur Glück
von

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Entführung aus dem Palast

Entführung aus dem Palast

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Jetzt kommt das Ende…^^
 

Kenny war bis aufs Äußerste gespannt. Hoffentlich würde es klappen. Leicht nervös klopfte er mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum und machte sich dadurch nur noch nervöser. Wo blieben sie nur? Einkaufen wird doch wohl nicht so lange dauern?
 

Plötzlich ging die Autotür auf und holte den Brillenträger aus seinen Gedanken. Schnell wandte er seinen Kopf zur Tür und sah, wie Ray und Max einstiegen.
 

„Wir haben alles“, gab Ray nur von sich und deutete auf die Einkaufstüten, „kannst los.“
 

Kenny zitterte kurz mit seinen Händen, griff aber dann nach dem Zündschlüssel, drehte ihn um und fuhr los. Sie fuhren die Straßen entlang bis zur japanischen Botschaft. Dort parkte Kenny mehr schlecht als recht und sie stiegen aus. Mit den Tüten in den Händen stürmten sie ins Gebäude, die Treppen hinauf. Laut knallend schlug Ray die Tür zu ihrem Zimmer auf und trat hinein. Er nickte Kai, der am Fenster sah, nur ernst zu und legte die Tüten auf dem Tisch ab. Kenny kam als letzter rein und schloss die Tür leise.
 

Währenddessen kramte Ray schon in den Tüten und holte diverse Kleidungsstücke heraus.
 

„Ich frage mich, warum wir uns das antun?“, murmelte Max leise, als er eine Abaya in den Händen hielt.
 

„Weil das zum Plan gehört“, erwiderte Kenny und zog seine Brille von der Nase.
 

Leises Murren war zu hören, als sich Max, Kenny und Ray tatsächlich Frauenkleider anzogen. Kai musste sich für einen winzigen Moment ein Grinsen verkneifen. Seine Freunde sahen selten dämlicher aus als in diesem Moment. Aber es musste sein. Während seine Freunde sich umzogen, sah Kai derweil sah nach draußen. Bald... Wenn alles gut ging, würde er bald Tyson wieder in seine Arme schließen können, ohne Angst zu haben, ihn wieder zu verlieren.
 

„Mal ehrlich, Kai“, holte Ray ihn aus seinen Gedanken. Kai wandte sich zu ihm um und sah ihn sich mal genauer an. Ray sah recht manierlich aus. Mal abgesehen davon, da der Chinese sowieso viel von einem Mädchen hatte, stand ihn dieses Outfit doch ganz gut. Jedenfalls für die Maskerade würde es reichen.
 

„Sei ehrlich. Wie schlimm sieht es aus?“, fragte der Chinese und zupfte an dem Rock. Kai überlegte. Was sollte er jetzt sagen? Er hatte schon den Mund aufgemacht, blieb aber einer Antwort erspart, da genau in diesem Moment Fuinsyl hineinkam.
 

„Es steht dir ausgezeichnet“, lobte der Araber großzügig und ging auf den Tisch zu, um ein paar Blätter darauf zu legen.
 

„Ich habe die Papiere hier“, meinte er, bevor er sich zu den anderen umdrehte, „wisst ihr, was ihr zu tun habt?“
 

Die Jungs murmelten nur etwas Unverständliches und nickten.

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„Nun komm schon“, meckerte Sashli und sprang leicht auf dem Bett herum, auf dem sie sich befand. Es war Freitag und freitags kam immer der Hofschneider und legte höchstpersönlich Hand an. Das war immer ein Ereignis im langweiligen Leben im Palast und alle Frauen freuten sich schon darauf. Alle bis auf Tyson. Er schien weder Muse noch Interesse daran zu haben. Er saß auf der Fensterbank in seinen Gemächern und sah hinunter in den Palastgarten.
 

„Ich möchte nicht“, murmelte er leise ohne seinen Blick von dem Garten zu wenden.
 

„Ach, komm“, drängte die Hauptfrau, „ein bisschen Ablenkung von den letzten Tagen könntest du ruhig vertragen.“
 

Tyson seufzte. Er wollte keine Ablenkung. Er wollte nur Kai. Er wollte hier raus.
 

„Nun gut. Wenn du nicht willst, muss ich dich zu deinem Glück verhelfen“, meinte Sashli schließlich, sprang vom Bett und ging zu Tyson hinüber. Dann griff sie sich den Jungen beim Arm und zehrte ihn hinter sich her. Tyson war zu überrascht über die plötzliche Aktion als dass er sich wirklich wehrte. Wortlos ließ er sich von der erstaunlich energischen Frau hinterher zehren. Sie gingen in den Aufenthaltssaal, der extra nur für die Frauen war. Kaum waren sie eingetreten, kamen schon Fatmana und Mahanja auf sie zugestürmt. Die besorgten Gesichter tat Tyson im Herzen weh. Er wusste, wie sie sich um ihn sorgten und wie sehr sie ihm doch helfen wollten, doch das konnten sie nicht. Um ihnen wenigstens den Spaß an der Veranstaltung nicht zu nehmen, setzte Tyson ein künstliches Lächeln auf, welches er die letzten zwei Jahre gelernt hatte. Es musste ja nicht jeder sehen, wie es wirklich um ihn bestellt war.
 

„Ah, schön, dass nun alle da sind“, meinte Fuinsyl und trat in die Mitte des Saals. Er sprach laut, damit ihn auch alle verstehen konnten. Sofort war alle Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Tyson und die anderen Frauen kamen etwas näher und hörten sich seine Ansprache an.
 

„Der Hofschneider wird jeden Augenblick kommen. Währenddessen werden seine Assistentinnen“, Fuinsyl wandte sich kurz um und winkte drei etwas seltsam wirkenden und komisch verschleierten Frauen zu sich, „werden schon einmal Maß nehmen.“ Dann drehte sich Fuinsyl von den Frauen ab und ging zu den Schneiderassistentinnen. Er deutete in die Richtung in der Tyson, Fatmana, Sashli und Mahanja standen und verließ dann anschließend den Saal. Die Assistentinnen kamen auf Tyson zu und deuteten ihm und den drei Frauen an, ihnen zu folgen. Dann gingen sie gemeinsam in einen angrenzenden Raum, wo gewöhnlich die Anprobe stattfindet.
 

„Uach…“, stöhnte eine der Assistentinnen auf und riss sich den Schleier vom Gesicht. Nun war es an Tyson dumm zu schauen. Die Frauen sahen genauso wortlos drein.
 

„Ray?“, fragte Tyson zaghaft. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Langsam nahmen auch Kenny und Max ihre Schleier ab und grinsten Tyson breit an, worauf dieser nur noch sprachloser wurde.
 

„Wie zum…was?“, verständnislos sah Tyson seine Freunde an.
 

„Was denn? Kein keine Umarmung? Kein Willkommenskuss?“, fragte Max gespielt beleidigt. Tyson kamen die Tränen. Er stürzte auf seine Freunde zu und drückte sie alle an seinen Körper, so fest, wie er nur konnte.
 

„Mensch!!! Ich glaubte schon…“, schon flossen die Tränen.
 

„Ähm, wir stören ja nur ungern euer Wiedersehen, aber… wir sind auch noch da“, meldete sich Mahanja zu Wort. Ray und Max sahen sie verwirrt an, während Kenny in seinem Kleid herumkramte und etwas zu suchen schien. Mit einem gestöhnten „Da ist es ja“, holte er eine Karte heraus und eine Uhr.
 

„Okay…hört gut zu. Fuinsyl sagte, hier gebe es einen anderen Ausgang…“, fragend sah sich Kenny um, in der Hoffnung, eine andere Tür zu finden.
 

„Ja, es gibt einen Geheimgang“, gab Fatmana zu und deutete auf die Wand neben der Fensterreihe, „da…aber?“
 

„Durch den müssen wir“, sprach Kenny weiter ohne groß auf Fatmana zu achten. Er blickte nur auf die Karte und ging zur Wand. Schnell fand er die Klinge, die die Geheimtür öffnete und blickte sich zu seinen Freunden um.
 

„Na los, wir müssen…“, er nickte in Richtung des Ganges.
 

„Okay“, Ray wandte sich zu Tyson um, „wir werden dich jetzt hier befreien. Allerdings…“ Misstrauisch beäugte der Chinese die Frauen die sich bis jetzt ruhig verhalten haben.
 

„Hey, klotz uns nicht so an“, knurrte Mahanja rebellisch und ging in Kampfposition, doch sie wurde von Sashli zurückgehalten, worauf sie die Hauptfrau verwirrt ansah.
 

„Ihr könnt ruhig gehen“, meinte sie und wandte sich dann zu Mahanja und Fatmana, „ihr werdet hier bleiben und möglichst fiel Theater machen, dass die draußen nicht merken, wenn einer fehlt. Verstanden?“
 

Die beiden Frauen warfen sich zweifelnde Blicke zu. Doch dann nickten sie und verneigten sich leicht vor Sashli. Sashli war schließlich die Hauptfrau und was sie sagte, war Gesetz. Sie mussten wohl oder übel gehorchen. Sashli wandte sich wieder den Jungs zu.
 

„Ich werde euch begleiten, damit ihr auch sicher nach draußen findet“, meinte sie und ging rüber zu Kenny. Max und Ray sahen die Frau an, als wäre sie verrückt geworden, seufzten aber ergeben. Tyson hingegen ging zu Mahanja und Fatmana und drückte beide fest.
 

„Ich danke euch für alles, was ihr für mich getan habt. Ich danke euch von ganzem Herzen“, murmelte er und schon wieder kullerten Tränen. Fatmana schniefte laut los und drückte den Jungen fest an ihre Brust, während Mahanja die Tränen zurück halten versuchte und etwas verkrampft da stand.
 

„Ja ja…ist schon gut“, murrte sie schließlich, „jetzt verschwinde, sonst wird das mit deiner Befreiung nichts. Sieh zu, dass du Land gewinnst.“
 

Dann löste sich Tyson langsam von den beiden Frauen und nickte Kenny zu. Dieser nickte allen zu und verschwand schon durch die Geheimtür. Ihm folgten Sashli, Ray, Max und Tyson. Der Gang war schmal und schmutzig. Wahrscheinlich wurde er schon seit Ewigkeiten nicht genutzt worden. Sashli hatte sich an die Spitze gestellt und sich Kennys Karte genommen. Zielgerichtet dirigierte sie die kleine Gruppe durch das verwirrende Labyrinth der Geheimgänge. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie endlich an einem kleinen, unscheinbaren Gitter im Park herauskamen. Zögernd blickte Kenny hinaus.
 

„Okay, jetzt müssen wir zusehen, dass wir zum Dienstboteneingang kommen “, murmelte Kenny laut.
 

„Woher weißt du eigentlich, wo hier der Ausgang ist?“, fragte Sashli erstaunt, doch Kenny grinste nur.
 

„Fuinsyl“, sagte Ray nur und glitt an der Frau vorbei.
 

„Mhpf“, schnaubte Sashli, „irgendwie werde ich aus dem Kerl nicht schlau.“
 

„Er will Al Kajal stürzen“, war die nächste knappe Antwort von dem Chinesen, worauf Tyson und Sashli nur verdattert schauen konnten. Kenny hingegen sah sich die ganze Zeit den Park an, ob endlich eine Pause entstehen würde, in der kein Bediensteter vorbeikam. Endlich kam diese Pause. Der Brillenträger wandte sich zu den anderen um.
 

„Jetzt.“
 

Die Gruppe folgte dem Kommando sofort. Sie rannten durch den Dienstboteneingang hinaus auf den Betriebshof, von dem sie aus auf die Straße außerhalb des Palastes gelangten. Sie liefen die Wirtschaftsstraße entlang, bis sie weiter außerhalb auf einen weißen Lieferwagen trafen. Geschwind schlug Ray die Tür hinten auf und deutete Tyson und Sashli an, in den Laderaum zu springen. Diese folgten dem Befehl wortlos, dicht gefolgt von Max, Kenny und zum Schluss Ray. Max kroch nach vorn zur Führerkabine und schlug dreimal kräftig gegen die Wand. Man hörte, wie der Motor gestartet wurde und der Lieferwagen sich in Bewegung setzte. Kenny holte unter einer Bank einen Sack heraus und öffnete ihn.
 

„Wir müssen jetzt zum Flughafen. Wir müssen ausnutzen, Al Kajal noch nicht merkt, dass du fehlst“, meinte Kenny und kramte in dem Sack herum.
 

„Was? Aber…was ist mit Kai? Wo ist er?“, sprudelten die Fragen schon aus Tyson heraus.
 

„Er wird da sein“, antwortete Max nur. Sein Blick fiel beiläufig auf Sashli. Sein Gesicht lief rot an und er räusperte sich.
 

„Ähm…ja. Miss…ähm,… wir müssen uns jetzt umziehen…“, weiter kam er nicht. Sashli sah ihn erst verdattert an, dann nickte sie verstehend und drehte sich um. Zusätzlich legte sie ihre Hände über die Augen, damit sie auch wirklich nichts sah. Als es sicher war, dass die Frau nichts sah, holte Kenny die Kleidung aus dem Sack. Zusätzlich holte er noch Pässe heraus, von denen er einen Tyson gab. Dieser nahm den Pass schweigend entgegen, sah drauf und blickte Kenny an, halb verwirrt, halb verärgert.
 

„Na ja…“, versuchte sich Kenny zu entschuldigen, „als man dich vor zwei Jahren entführte hatte man deinen Pass nicht mitgenommen. Ganz offiziell bist du immer noch in Japan. Um dich hier rauszukriegen, ohne das jemand etwas merkt, da mussten wir den halt fälschen.“
 

„Versteht sich…“, murmelte Tyson und steckte den Pass ein, nachdem er sich umgezogen hatte. Es war schon ein ganz anderes Gefühl kein Kleid mehr zu tragen, sondern endlich wieder Hosen.
 

Irgendwann endlich hielt der Lieferwagen und Ray öffnete vorsichtig die Tür. Er blickte sich draußen um.
 

„Die Luft ist rein. Wir können.“ Schon sprang er von der Ladefläche. Kenny und Sashli folgten ihm. Tyson und Max sprangen zuletzt heraus. Ray ging langsam um den Laster rundum und klopfte an die Fahrertür der Fahrerkabine. Sofort wurde diese aufgeschwungen und der Fahrer mit tief sitzender Mütze. Er ging zusammen mit Ray auf die Gruppe zu und blieb bei ihnen stehen.
 

„Okay“, Kenny blickte auf die Uhr, „wir haben noch eine halbe Stunde bis der Flug geht. Wir sollten jetzt rein.“
 

Dann begab sich die Gruppe in den Flughafengebäude. Schnell gingen sie zum Schalter und hielten die Pässe hervor. Kenny hielt dem Beamten die Flugarten unter die Nase und grinste gefällig. Tyson unterdessen stand mit Sashli zusammen und verabschiedete sich.
 

„Ich werde jetzt gehen“, meinte er leise. Die Frau nickte.
 

„Ja. Endlich bist du frei“, sprach Sashli weiter. Leise lief eine einzelne Träne über ihre Wange. Tyson strich sie ihr sanft fort und umarmte sie.
 

„Du bist die beste Freundin, die ich je hatte. Ich werde dich vermissen. Schreib mir doch, wenn möglich“, murmelte er ihr zu, als er sich von ihr löste. Nur schwer konnte er sich die Tränen zurückhalten. Sashli bemühte sich vergebens nicht zu weinen, stattdessen hauchte sie ihm ein Kuss auf die Stirn.
 

„Ich werde dich auch vermissen.“
 

„Tyson, wir müssen los“, rief Max ihm zu und zwang ihn sich endlich von der Frau zu trennen. Schweren Herzens löste er sich von ihr und ging zu Max. Dann drehte er sich noch einmal um und winkte ihr zu, bevor er durch den Schalter ging. Sie liefen zum Flieger, als Tyson etwas auffiel.
 

„Ihr sagtet doch, dass Kai hier wäre?“, meldete er sich plötzlich.
 

„Bin ich doch“, ertönte Kais Stimme hinter Tyson. Der Junge blieb abrupt stehen und wandte sich langsam um. Da stand er. Sein Kai. Er trug genau die gleiche Kleidung, wie der Fahrer. Kai war der Fahrer gewesen, jetzt hatte er nur die Mütze abgenommen. Er konnte es nicht fassen, ihn zu sehen. Schon wieder flossen die Tränen und Tyson fragte sich, woher die auf einmal kamen. Er war doch sonst nicht so. Überglücklich sprang er Kai an und fiel ihm um den Hals.
 

Auch Kai war endlich glücklich seinen Tyson seine Arme schließen zu können und drückte ihn noch fester an sich, wie nur möglich. Jedoch ein Blick zu Kenny und den anderen verriet ihm, dass jetzt nicht die Zeit dafür war. Kenny hob seinen Arm und deutete auf die Uhr und Kai nickte. Langsam ließ er Tyson los.
 

„Wir müssen ins Flugzeug“, flüsterte er ihm ins Ohr. Tyson nickte und gemeinsam bestiegen sie den Flieger.

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Sanft krauelte Kai das Haar, das auf dem Kissen neben ihm lag. Tyson schlief selig nach ihrem ersten gemeinsamen Liebesakt nach zwei Jahren. Doch Kai konnte nicht schlafen. Nicht aus Sorge. Nein. Er war überglücklich.
 

Nachdem sie den Flieger betreten hatten, war dieser auch schon abgehoben und erst dann konnte er und Tyson endlich durch atmen. Erst in Japan zwei Tage später erfuhren sie in den Medien von dem Machtwechsel in Kuwait. Kein Wort des Skandals. Kein Wort von Tyson oder ihm. Lediglich die Meldung, dass Fuinsyl jetzt die Macht inne hatte. Sonst nichts. Es ging also ziemlich sang- und klanglos von der Bühne. Doch ihm war es egal. Er hatte endlich seinen Tyson wieder.
 

Langsam drehte Kai sich auf den Rücken und kitzelte Tyson leicht in den Seiten. Dieser kicherte etwas, ließ sich aber nicht stören. Er drehte sich lediglich um.
 

Gerade wollte Kai sich über Tyson beugen und ihm Ohr pusten, als es plötzlich an der Tür Klingelte. Irgendwie kam es ihm bekannt vor. Doch Kai entschloss, dass nichts war und er es gekonnt ignorierte. Doch wer auch immer draußen vor der Tür stand, machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Er klingelte immer energischer, dass auch Tyson wach wurde.
 

„Was ist denn?“, fragte er müde und richtete sich langsam auf.
 

„Das werden wir gleich sehen“, knurrte Kai und sprang aus dem Bett. Er zog sich schnell eine Hose an und warf sich ein Hemd über, als er auch schon die Treppe hinunter gestürmt kam und die Haustür aufmachte. Er wollte schon losschimpfen, als ihm urplötzlich die Luft weg blieb. Niemand geringeres als Fuinsyl höchstpersönlich stand vor ihm und wartete darauf, reingelassen zu werden.
 

„Du?“, fragte Kai nicht gerade freundlich.
 

„Salamaleikum“, begrüßte ihn Fuinsyl. Widerwillig trat Kai beiseite und ließ den Araber eintreten.
 

„Wer ist es denn?“, fragte Tyson, als er langsam die Treppe hinunter kam.
 

„Fuinsyl“, antwortete Kai nur. Tyson blieb abrupt stehen und sah hinunter und erkannte den jetzigen Schah. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und Tyson kam hinabgesprungen und fiel ihm um den Hals. Was Kai nicht wirklich billigte.
 

„Oh Gott!“, strahlte Tyson, „Fuinsyl. Wie geht es dir?“
 

„Mir geht es gut“, antwortete der Araber und ließ sich von Tyson ins Wohnzimmer begleiten, „deinen Freundinnen übrigens auch.“ Im Wohnzimmer setzte er sich auf die Couch. Tyson sich neben ihm, während Kai mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen blieb.
 

„Was ist Sashli, Mahanja, Fatmana und den anderen Frauen passiert? Bleibt der Harem jetzt so…“, fragte Tyson leicht verängstigt, doch Fuinsyl winkte ab.
 

„Der Harem bleibt so wie er ist, erhalten. Es wurde nur Al Kajal abgesetzt, das heißt nicht, dass die ganze Palaststruktur auf dem Kopf gestellt wird“, lachte der Araber etwas und grinste auch Kai an.
 

„Wie ich sehe, habt ihr euer Wiedersehen ausgiebig gefeiert“, war seine unverschämten Worte. Kai zuckte es in den Fingern, während Tyson rot anlief.
 

„Wüsste nicht, was dich das angeht“, knurrte Kai ungehalten zurück. Er hatte diesen unverschämten Kerl nur noch nicht rausgeworfen, weil Tyson sich so über dessen Erscheinen freute.
 

„Stimmt schon. Ich wollte eigentlich nur vorbeikommen und sehen, wie es euch geht. Jetzt, da ich Gewissheit habe, kann ich beruhigten Herzens zurück nach Hause.“
 

Fuinsyl stand auf und verließ langsam das Wohnzimmer. Kai machte Platz und geleitete ihn zur Tür. Doch dann blieb er stehen.
 

„Fuinsyl?“
 

„Ja?“, fragte der Araber und drehte sich zu Kai um. Er konnte sehen, dass dem Russen eine Frage auf der Zunge brannte.
 

„Warum hast du uns geholfen. War es nur, um Al Kajal zu entmachten?“
 

Fuinsyl grinste. Dann seufzte er und er wurde ernst.
 

„Ich sagte doch mal, dass jeder so seine Ziele hat. Eines meiner Ziele war ohne Zweifel die Entmachtung Al Kajal, aber dass andere…“, er wandte sich zu Tyson um.
 

„Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir uns kennengelernt hatten?“, fragte er ihn. Tyson nickte.
 

„Ja, das war nach der Landung in Kuwait. Ich war aus dem Flughafengebäude geflohen und über den Markt gerannt, wo ich dir in die Arme fiel“, antwortete Tyson ehrlich. Kai fiel fast die Kinnlade runter. Der Kerl hatte seinen Geliebten in den Armen?
 

„Genau. Von dem Moment an, hatte ich mich in dich verliebt. Ja ich gebe zu, ich wollte erst gar nicht, dass Kai dich zurück erhält. Ich war genauso vernarrt in dich wie Al Kajal. Aber dann… mit der Zeit“, Fuinsyl begann in Gedanken zu schwelgen, „entdeckte ich, dass dein Herz nur für Kai schlug. Ich liebte dich und ich wollte, dass du glücklich bist. Ich wollte alles tun, um dich glücklich zu sehen, selbst wenn es heißt, dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Wenn dein Glück Kai heißt, dann muss ich es akzeptieren und ich bin glücklich, wenn du es bist“, er wandte sich Kai zu, „sei dir gewiss. Ich werde mich nicht scheuen ab und an mal vorbeizuschauen und deinem Geliebten Avancen zu machen. Aber sei dir ebenso gewiss, wie sehr ich dich beneide.“
 

Dann öffnete Fuinsyl die Tür und ging. Kai war sprachlos, genauso wie Tyson. Verwirrt sahen sie zu, wie der Araber in eine schwarze Limousine einstieg und wegfuhr. Kai schloss die Tür und sah seinen Geliebten an. Dann grinste er.
 

„Im Nachhinein, denke ich, ist er doch kein so schlechter Kerl“, meinte Kai nur und umarmte Tyson.
 

„Stimmt“, pflichtete Tyson ihm bei und beide gingen sie langsam in die Küche, um ein Frühstück zuzubereiten.
 

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ENDE!!!
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir, dass das Ende so lange gedauert hat…^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-06-09T12:20:53+00:00 09.06.2008 14:20
WOOOOOOOOOW unglaublich toll diese Geschichte! Ich konnte meine blick von dem Bildschrim seit dem ersten Kappi einfach nicht mehr wenden sosehr gefesselt hat mich das! Aber das mit Fuinsyl hatte ich schon geahnt(ich meine das er auch auf Ty stand) aber war trotzdem überrascht als er das gesagt hatte! xd ist nur schade um die Arme Sha oh scheibenkleister wie hiess nochmal die Hauptfrau? naja sie ist ja in ihn verliebt usw...das fand ich ein bisschen traurig aber eigentlich bin ich sowas von froh das die beiden wieder zusammen sind!^^
Von:  mor
2008-04-13T17:49:18+00:00 13.04.2008 19:49
^^ es tut mir leid das ich mich erst nach so langer zeit melde *drop* ^^ ich hoffe das du mir nicht böse bist ^^ das ende ist echt gut geworden *ich steh auf happy ends* ^^ schöne grüße dat mor ^^
Von: abgemeldet
2008-02-21T17:17:19+00:00 21.02.2008 18:17
jaaaa endlich haben sich die beiden wieder und ty ist nun endlich frei.
hab mich ja so gefreut das alles glatt lief.
aber der besuch war etwas unerwartet.
nun wissen wir endlich seine gründe wieso er das getan hat.
das ende fand ich gut.
nur schade das damit nun auch die story zu ende ist.
Von: abgemeldet
2008-01-21T18:37:16+00:00 21.01.2008 19:37
Ein total schönes Ende, hat mir wirklich super gefallen! Den Besuch von Fuinsyl am Schluß fand ich echt klasse, da wird sich Kai aber freuen, wenn dieser ab und zu aufkreuzt um Tyson zu besuchen.^^
Von: abgemeldet
2008-01-21T16:57:08+00:00 21.01.2008 17:57
ja genau alles das was TyKa schon gesagt hat.
Endlich ließf mal alles glatt und nach Plan und als dann Kai auch noch der Fahrer war, soooooo knuffig und der Besuch von Fuinsyl, echt klasse^^

hab mich sehr gefreut über das Kappi, ich hoffe es kommen noch
viele solcher schönen Geschichten!

lg melo^^
Von:  TyKa
2008-01-21T12:54:49+00:00 21.01.2008 13:54
wuaahhh
der epilog ist sooooo kawaii
als kai und ty sich endlich wieder in den armen hatten
musste ich ein paar freudentränchen unterdrjücken
aber er ist wirklich hinreißend geworden
rundet die FF supi-toll ab
^__^

lg
TyKa


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