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Hokage - mein Traum

In den Hauptrollen: Kakashi, Naruto, Sakura, Shikamaru, Tsunade, Jiraiya und der Rest der Rookie 9 + Team Gai.
von

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Shikamarus Aufgabe

Disclaimer: Naruto gehört Kishimoto Masashi und leider nicht mir.

Jetzt wird es zum AU, denn Shikamaru, Chouji, Ino und Kakashi verfolgen Akatsuki nicht, sondern bleiben erstmal schön brav in Konoha.
 


 

VI. Shikamarus Aufgabe
 


 

Nara Shikamaru kneift die Augen zusammen und bleibt wie angewurzelt stehen.
 

„Was ist denn hier los?“ fragt Ino. Sie wäre beinahe mit ihm zusammen gestoßen. Neugierig stellt sie sich auf die Zehenspitzen und lugt über Shikamarus Schulter.
 

„Sieht aus wie ein Volksauflauf“, meint Chouji und reckt ebenfalls den Hals.
 

Shikamaru, Ino und Chouji gehen jedem Monat zusammen zum Hokagebüro, um ihren Lohn abzuholen. Normalerweise ist das eine unkomplizierte Angelegenheit. Shizune drückt jeden von ihnen einen Umschlag mit Geld in die Hand und bedankt sich mit einem freundlichen Lächeln für ihre harte Arbeit.
 

Heute nicht.
 

Ein großes Schild hängt an der Tür des Hokagebüros:
 


 

Wegen einer privaten Angelegenheit geschlossen
 

steht dort mit schwungvollen Pinselstrichen geschrieben.

Sehr viel kleiner hat jemand kaum leserlich hinzugefügt:
 

Die Gehälter der Chuunin werden diesen Monat wegen interner Neustrukturierungen verspätet ausbezahlt. Wir bitten um Verständnis.
 


 

Der Gang vor Tsunades Büro quillt über vor Ninjas. Es sind hauptsächlich Chuunin und sie sind weit davon entfernt, Verständnis aufzubringen. Alle reden und schimpfen aufgeregt durcheinander.
 

Shikamaru sieht sich um und entdeckt Umino Iruka.

Sein ehemaliger Lehrer schüttelt verwirrt den Kopf und sagt zu einem Mann neben ihm: „Aber ich habe das Geld für die Chuuningehälter erst vorgestern zur Hokage gebracht. Wie ist es möglich, dass es jetzt nicht ausbezahlt wird? Die Jounin haben ihr Geld letzte Woche auch bekommen, da war keine Rede von Umstrukturierungen.“
 

Der Mann lacht. Shikamaru kennt ihm, Shiranui Genma war sein Prüfer im Chuunin-Examen.
 

Genma kaut auf seinem Senbon herum und wechselt es von einem Mundwinkel zum anderen. „Das kommt davon. Du könntest schon längst Jounin sein. Aber du hast dich drei Mal zur Prüfung angemeldet und bist dann nicht hingegangen.“
 

Iruka errötet, es ist trotz seiner gebräunten Haut gut zu sehen.
 

„Es ist eben immer etwas dazwischen gekommen“, verteidigt er sich. „Außerdem muss ein Akademielehrer kein Jounin sein.“
 

„Nun, es hat aber unbestreitbare Vorteile. Wie zum Beispiel ein regelmäßiges, gesichertes Einkommen.“ Genma grinst, dann fällt sein Blick auf Shikamaru und seine Freunde.
 

„Wenn ihr wegen eurem Lohn hier seid, muss ich euch enttäuschen. Die Hokage ist heute nicht da. Kommt morgen wieder.“
 

„Ich bleibe, bis ich mein Geld bekommen habe“, faucht Ino „Das soll wohl ein Witz sein?“
 

Shikamaru unterdrückt einen Seufzer. Ino sieht aus, als würde sie am liebsten mit dem Fuß aufstampfen und dem Jounin eine Szene machen.
 

„Die meisten hier finden’s nicht besonders lustig“, meint Genma gelassen. „Aber bleib nur, wenn es dir Spaß macht.“
 

„Ihr könnt ja warten“, sagt Shikamaru. Er zieht die Schultern hoch und dreht sich um. „Mir ist das zu mühsam. Ich gehe nach Hause.“
 

„Shikamaru!“ schreit Ino erbost. „Bleib hier! Du kannst jetzt nicht einfach weggehen.“ Sie macht Anstalten, ihm hinterher zu laufen, doch Chouji hält sie fest.
 

„Lass ihn in Ruhe“, sagt er. „Es ist ihm egal. Du weißt schon, seit Asuma-sensei ... na ja ihm ist doch gerade fast alles egal.“
 

„Er benimmt sich unmöglich!“ schimpft Ino. Dann beißt sie sich auf die Unterlippe und sagt kaum hörbar: „Ich mache mir Sorgen.“
 

Chouji streicht ihr kurz über den Arm.
 

„Weiß ich“, sagt er mit einem schwachen Lächeln. „Deshalb meckerst du ja auch doppelt so viel an ihm herum wie normalerweise.“
 

Chouji schaut seinem besten Freund hinterher. Shikamaru sieht zwar aus wie immer: schlank, Chuuninweste, das braune Haar zu einem festen Pferdeschwanz gebunden, doch selbst von hinten wirken sein Gang und seine Bewegungen steif und verbissen.
 


 

Shikamaru geht nicht nach Hause. Doch er ist sicher, dass Chouji und Ino ihn finden werden, wenn sie es wollen. Den Ort, an dem er am liebsten Wolken beobachtet, kennen sie schließlich genauso gut wie er.

Es ist ein flaches Dach auf einem niedrigen Holzhaus. Zwei große Wassertanks aus Metall nehmen fast den ganzen Platz ein, doch der Erbauer hat trotzdem eine kleine überdachte Sitzbank angebracht.

Shikamaru setzt auf die äußerste Kante der Bank und lässt sich dann einfach hintenüber fallen. Flach auf dem Rücken liegend starrt er in den Himmel.
 

Shikamaru dachte immer, die schlimmsten Stunden seines Lebens hätte er nach der missglückten Rettungsaktion von Uchiha Sasuke im Krankenhaus von Konoha verbracht. Zusammen mit der Kunoichi Temari aus Suna wartete er auf die Befunde seiner Teammitglieder, während sich in seinem Kopf ständig die Gedanken wiederholten: Ein feiner Anführer bist du. Zwei aus deinem Team schweben in Lebensgefahr, einer ist schwer verletzt und von Naruto weißt du nicht mal, ob er überhaupt noch lebt. Wirklich, gute Arbeit, Shikamaru!
 

Er hatte sich getäuscht.

Vor wenigen Wochen wurde Shikamarus Sensei Sarutobi Asuma auf einer gemeinsamen Mission vor seinen Augen von einem Akatsuki-Mitglied getötet.

Zum ersten Mal handelte Shikamaru ohne sich zu fragen, ob es die Mühe wert sei und ohne seinen überlegenen Intellekt einzusetzen. Zusammen mit Chouji und Ino wollte er seinen Sensei rächen, dessen Mörder verfolgen und töten.

Doch kurz bevor sie Konoha verlassen konnten, fing die Hokage ihre Gruppe ab. „Ihr drei habt gegen Akatsuki keine Chance. Dass du einen sinnlosen Tod sterben willst, passt nicht zu dir, Shikamaru. Also reißt euch zusammen und kommt wieder in die Realität zurück!“
 

Als Tsunade mit ihnen fertig war, hatte sich Shikamaru so beschämt und nutzlos gefühlt wie noch nie.

Seitdem macht er kaum etwas anderes, außer Wolken zu beobachten. Wenn Ino ihm vorwirft, sein Training zu vernachlässigen, beachtet er sie nicht. Er ignoriert das ständige Gemecker seiner Mutter. Und als ihm sein Vater eine gewaltige Standpauke hält, schweigt er.
 

Nur sein bester Freund Chouji beteiligt sich nicht. „Lass ihn, Ino“, sagt Chouji immer wieder. „Shikamaru steht vor einem Problem, das er gerade nicht lösen kann. Aber er wird es schaffen.“
 


 

Es dämmert schon und der Himmel über Konoha hat ein sattes Nachtblau angenommen. Obwohl es Shikamaru schwer fällt, sich von seinem Lieblingsplatz loszureißen, geht er nach Hause. Er beeilt sich nicht besonders. Er kann sich schon vorstellen, was ihn erwartet.
 

„Ich bin zu Hause“, sagt Shikamaru, als er die Tür zum Nara-Haus öffnet.
 

Wo warst du? Warum kommst du so spät? Normalerweise würde seine Mutter ihn schon längst mit Fragen löchern, während sein Vater mit kritischem Blick hinter ihr stünde.
 

Heute nicht.
 

Der Duft von Essen steigt ihm in die Nase und er hört das Klappern von Töpfen aus der Küche.
 

„Sohn“; grüßt ihn Shikaku. Er sitzt am Tisch und gießt heißen Tee in einem Becher.
 

Seine Mutter steht am Herd und rührt in einem dampfenden Topf. Sie lächelt ihn an: „Shikamaru! Ich koche gerade Fisch mit Miso.“
 

Mein Lieblingsessen? Und das, nachdem sie Tage lang alles versalzen hat? denkt er und runzelt die Stirn.
 

„Was ist denn mit euch los?“, will er wissen. „Irgendetwas passiert?“
 

Sein Vater holt tief Luft, um seine Frage zu beantworten, aber seine Mutter kommt ihm zuvor. „Kakashi-san war heute hier und hat nach dir gefragt. Er ist jetzt der Vertreter der Hokage und ... stell dir vor, Shikamaru! Er möchte dich als seinen Gehilfen!“
 

„Was?“ Shikamaru blinzelt. Er weiß nicht recht, was er davon halten soll. Das erste Mal seit Asumas Tod flackert ein kleiner Funke Interesse in ihm auf: Kakashi-sensei ist der Vertreter von Tsunade-sama? Wann wurde das beschlossen? Aus welchem Grund will er gerade mich als Gehilfen? Wird es sehr anstrengend?
 

„... habe zu ihm gesagt, dass du morgen um 8.30 Uhr deinen Dienst in seinem Büro antreten wirst“, redet Shikamarus Mutter weiter. Sie lächelt immer noch strahlend und Shikaku schaut ihr nach, als sie durch die Küche geht.
 

Shikamaru seufzt. Seine Mutter hat ihn nicht einmal nach seiner Meinung gefragt.
 

„Shikamaru?“ fragt sein Vater und sieht ihn durchdringend an. „Willst du das überhaupt?“
 

Shikamarus Mutter stellt drei Schalen unsanft auf den Tisch. Sie sieht plötzlich nicht mehr so gut gelaunt aus.
 

Will ich es überhaupt? fragt sich Shikamaru. Wenn er ehrlich wäre, müsste er mit Nein antworten. Er zögert.
 

„Als Gehilfe des Hokages hast du mehr Möglichkeiten deinen Einfluss geltend zu machen, Sohn. Überlege dir gut, ob du ablehnst. Diese Gelegenheit kommt nie wieder“, sagt Shikaku.
 

Shikamaru seufzt wieder. Sein Vater hat natürlich Recht. Vielleicht würde er sich dann nicht mehr so nutzlos fühlen. Er nimmt die Essstäbchen in die Hand und antwortet: „Es ist mühsam, aber ich werde es wohl tun müssen.“
 

„Ein bisschen mehr Begeisterung, Shikamaru!“, sagt seine Mutter mit vorwurfsvollem Blick. „Du kannst froh sein, dass ...“
 

Doch Shikaku grinst nur. Er blinzelt Shikamaru zu und sagt: „Das ist mein Sohn.“
 


 

Nach dem Essen wirft Shikamaru einen Blick auf die Uhr. Ein bisschen spät, aber vielleicht habe ich ja trotzdem Glück, denkt er. Gute Vorbereitung kann nie schaden.
 

„Ich gehe noch kurz raus“, sagt er und steht vom Tisch auf.
 

„Bleib nicht so lange“, ermahnt ihn die Mutter, als er die Haustür öffnet. „Wo willst du jetzt überhaupt noch hin?“
 

„Ichiraku Ramen“, antwortet Shikamaru und bereut es in der gleichen Sekunde.
 

„So? Ist mein Essen nicht mehr gut genug für dich?“ ruft sie ihm hinterher. Shikamaru tut so, als hätte er es nicht gehört und beschleunigt seinen Schritt.
 

Es ist schon völlig dunkel und nur wenige Leute sind unterwegs.

Shikamaru sieht den großen ovalen Lampion an Ichirakus Ramenstand schon von weitem durch die Nacht strahlen. Der letzte Gast trägt einen orangefarbenen Overall, der beinahe genauso hell leuchtet.
 

Shikamaru nickt zufrieden. Volltreffer!

Er bleibt außerhalb des Standes stehen und ruft: „Hey, Naruto!“
 

Shikamaru hört ein Rascheln, dann schiebt sich ein blonder Kopf durch die Vorhänge.
 

„Shikamaru, was machst du denn hier?“ fragt Naruto.
 

„Nun, zufällig habe ich dich gerade gesucht. Hast du Lust auf einen Spaziergang?“ fragt Shikamaru und windet sich innerlich. Hoffentlich klingt seine Frage in Narutos Ohren weniger romantisch als in seinen.
 

„Sicher!“ antwortet Naruto und trinkt mit einem Zug die restliche Brühe in seiner Schale aus und legt Geld auf den Tresen. „Danke, Oc-chan!” ruft er und springt von seinem Stuhl.
 

„Komm bald wieder!“, der Ramenkoch und seine Tochter winken ihnen hinterher.
 

Shikamaru und Naruto gehen zusammen durch die leeren Straßen Konohas. Naruto verschränkt die Arme hinter dem Kopf und pfeift gut gelaunt vor sich hin. Shikamaru hat die Hände in den Hosentaschen vergraben.
 

„Du hast mich noch nie zu einem Spaziergang abgeholt, Shikamaru. Willst du etwas bestimmtes?“ unterbricht Naruto die Stille.
 

„Dein Sensei ...“, fängt Shikamaru an.
 

„Der Ero-sennin?“
 

„Wer?“ fragt Shikamaru und einen Moment lang schauen sich die beiden verwirrt an.
 

„Ich meine, Kakashi-sensei“, erklärt Shikamaru. „Wusstest du, dass er der Stellvertreter der Godaime ist?“
 

„Ha! Schon lange“, sagt Naruto triumphierend. „Die alte Hexe – ich meine Tsunade-sama – hat es mir selbst erzählt.“ Narutos Stimme wird leiser. „Er wollte es eigentlich gar nicht machen.“
 

„Er wollte es nicht machen?“ Shikamaru runzelt die Stirn. „Warum nicht?“
 

„Keine Ahnung! Die alte Hexe Tsunade hat mich zu ihm geschickt. Sie hat gesagt, ich soll mit ihm reden. Das habe ich dann gemacht und jetzt hat er ja gesagt!“
 

„Das glaube ich.“ Shikamaru hätte an Kakashis Stelle auch zu allem ja gesagt, nur weil ihm Naruto zu mühsam geworden wäre. „Wie ist er so?“
 

„Kakashi-sensei? Er ist schrecklich unpünktlich! Er ist nie von irgendetwas beeindruckt – eigentlich fast wie du, Shikamaru! Er liest ständig diese schmutzigen Bücher, die der Ero-Sennin schreibt! Er kann über tausend Jutsus. Eines der ersten, das ich von ihm gelernt habe, war Tausend Jahre Schmerz. Kennst du es?“
 

„Nie gehört.“ Shikamaru zuckt mit den Schultern.
 

„Es gibt Situationen, da ist es ziemlich praktisch. Soll ich es dir mal zeigen?“ Narutos Hände formen etwas, das wie ein schlampiges Tiger-Zeichen aussieht.
 

„Danke, nein“, lehnt Shikamaru rasch ab. Etwas, das Tausend Jahre Schmerz heißt, will er sicher nicht ausprobieren. Um das zu wissen, muss er kein Genie sein.
 

„Warum interessiert dich das eigentlich?“ fragt Naruto.
 

„Nur so“, weicht Shikamaru aus. „Danke, dass du mir geholfen hast. Ich muss jetzt zurück nach Hause.“
 

„Das passt mir ganz gut. Morgen treffe ich mich um fünf mit Sakura“, sagt Naruto.
 

„Bisschen früh für ein Date, oder?“ meint Shikamaru und zieht die Augenbrauen hoch.
 

Naruto macht ein enttäuschtes Gesicht und zuckt nur die Achseln.
 

„Also kein Date?“ fragt Shikamaru. „Training?“
 

„So was ähnliches.“

Naruto scheint nicht antworten zu wollen und Shikamaru fragt nicht weiter.
 

„Bis bald, Naruto!“
 

Shikamaru legt den Kopf in den Nacken und schaut in den Himmel, als er nach Hause geht. Dunkle Wolken ziehen rasch an Mond und Sternen vorbei.

Asuma ... Shikamaru denkt an den Tag, an dem sein Sensei getötet wurde und daran, was ihm der Sterbende gesagt hatte: „Du hast einen scharfen Verstand. Du bist ein guter Ninja. Mit deinen Fähigkeiten könntest du sogar Hokage werden, obwohl es für einen wie dich wahrscheinlich zu mühsam wäre.“

Der Schmerz, den Shikamaru beim Gedanken an Asuma spürt, ist nicht geringer geworden. Doch das erste Mal seit Wochen hat er das Gefühl langsam aus der Erstarrung aufzuwachen.



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