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Der Detektiv aus Osaka

Heiji/Kazuha | Shinichi/Ran | Kaito/Aoko || Es geht (mal wieder) endlich weiter! Kapitel 48 online!!
von

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Der Smaragd des Feuers - Teil 2

Danke für die Kommentare und mal wieder ein großes Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hab jetzt erstmal eine Woche Urlaub, also werde ich wohl auch weiterschreiben können.
 

Euch noch viel Spaß :D
 

Kapitel 42: Der Smaragd des Feuers – Teil 2
 

„Wieder nichts“, kam es enttäuscht von Heiji, als er am Montagmorgen mit ihr zusammen ein weiteres Haus besichtigt hatten. Auch Wohnungen waren bisher keine gefunden worden, die ihnen gefallen hätten.

„Entweder sind die Häuser und Wohnungen zu teuer oder qualitativ nicht richtig. Was machen wir denn nur falsch?“, fragte Kazuha ebenso enttäuscht.

„Wenn ich das wüsste, Kazu.“ Heiji hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und ging mit seiner Freundin zur nächsten Adresse.

*Also klar ist jedenfalls, dass die Detektei in Tokyo wohl erstmal nicht eröffnet werden kann, wenn ich mit Kazuha zusammenziehe. Aber letzten Endes ist sie mir wichtiger und deshalb suchen wir uns hier etwas.* In diesen Gedanken lächelte er liebevoll zu seiner Freundin, die den Blick nun bemerkte.

„Ist was?“, fragte sie ihn und Heiji wurde ein wenig rot, wendete dann seinen Blick wieder und sagte: „Nein, nein, alles okay!“

„Wir sollten langsam mal zum Osaka-Dom gehen. Sonst verspäten wir uns noch und schließlich wollen wir Aoko und Kaito nicht warten lassen.“

„Ja, da hast du Recht.“ Schon waren die Beiden auf dem Weg.
 

„Das ist er also?“, fragte Aoko als sie den Smaragd betrachtete und dabei Hände und Gesicht gegen die Glasscheibe drückte.

„Ja. Der Smaragd des Feuers“, antwortete Kaito und auf seinem Gesicht waren bereits Züge seines Pokerfaces zu sehen. Aoko drehte sich zu ihm um.

„Du kannst es wohl gar nicht erwarten, ihn gegen das Mondlicht zu halten.“

„Da hast du Recht. Es muss einfach der richtige Stein sein. Seit dem Mittelalter befindet er sich bereits im Besitz der Hugutas, die ihn stets als heiliges Relikt behandelt haben. Für sie war es eine Art Kraftquelle ihrer Spiritualität. Wenn sie in ihm das ‚Feuer’ gesehen haben, dann sahen sie das als eine Art Zauber an, der ihnen Macht verlieh, Kämpfe und Kriege zu bestehen. Da sie mehrere Jahrhunderte lang in vielen Schlachten und auch in vielen Kampfturnieren als Sieger hervorgingen, wurden sie das Oberhaupt der kaiserlichen Leibgarde. Dabei war immer der Smaragd und mittlerweile ist es eine Art Familienerbe. Es heißt, der Geist des Familiengründers habe von Vater zu Sohn immer weiter existiert und Grund dafür soll der Stein gewesen sein. Also ein weiterer Hinweis für Pandora.“

„Und wie viel ist das Ding wert?“, fragte Aoko.

„Dieses ‚Ding’, wie Sie es nennen, junge Dame haben wir niemals schätzen lassen und somit auch nicht aus den Händen gegeben. Nur Angehörige des Jiu-Jitsu-Clans dürfen den Smaragd mit sich führen. Und zurzeit bin ich das.“ Eine Stimme ertönte aus dem Hintergrund, sie war zwar recht dunkel, aber doch noch jung. Als Kaito und Aoko sich erschrocken umdrehten, sahen sie einen Mann mit schwarzen Haaren vor sich stehen, der in einem Kendooutfit ohne Rüstung vor ihnen stand, die Arme verschränkt hielt und sie ernst ansah.

„N-Neji Huguta“, stotterte Kaito und zeigte dabei auf den Mann vor sich.

„Ganz recht, junger Mann.“

„Es ist uns eine Ehre“, meinte Aoko und entschuldigte sich verbeugend für ihre Äußerung.

„Schon gut. Wenn sich einer entschuldigen muss, dann dieser Möchtegerndieb, der heute Abend den Stein stehlen will. Ich werde ihn persönlich dafür zur Rechenschaft ziehen.“

„Aber haben Sie denn gar keine Bedenken, dass er Ihnen etwas antun kann?“ Neji lachte auf Aokos Äußerung.

„Ich bitte euch“, meinte er, „Solche Leute, die sich der Ungerechtigkeit bedienen, um an Macht zu gelangen steht meistens nur ein gewisser Minderwertigkeitskomplex hinter. Kein Funken Ehre, Stolz oder Würde tragen solche Menschen bei sich. Er wird den Tag bereuen, an dem er mich zum Kampf gefordert hat.“

„Und wenn er bewaffnet ist?“, fragte Aoko erneut.

„Schusswaffen bringen nichts. Es gibt nur eine wahre Kraft: Geistesstärke. Und die besitze ich. Außerdem bezweifle ich, dass dieser ‚Dark’ überhaupt bis zu mir vordringen kann. In dem Hotel, in dem ich wohne, wird alles mit Polizei ausgestattet sein und außerdem habe ich einen zuverlässigen Mann auf meiner Seite.“

„Wen meinen Sie?“ Kaito schwieg weiterhin und sah Neji ernst an.

„Mich natürlich“, kam es plötzlich hinter Huguta hervor und die beiden Jugendlichen aus Tokyo sahen in das breite Grinsen von Heiji, der mit Kazuha in Begleitung hinter Neji erschien.

„Heiji! Kazuha!“

„Genau!“

„Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt, ich habe noch ein paar Sachen zu klären und mich auf den Kampf heute Abend vorzubereiten. Herr Hattori, ich erwarte von Ihnen das Beste, was Sie auf dem Kasten haben.“

„Verlassen Sie sich auf mich, Herr Huguta.“ Das noch recht junge Oberhaupt des Jiu-Jitsu-Clans verschwand und ließ die vier Jugendlichen vor dem Smaragd alleine stehen.
 

„Tut uns Leid, dass wir ein wenig zu spät sind, aber wir wurden mehr oder weniger aufgehalten“, sagte Heiji und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Schon okay“, meinte Aoko, während ihr geliebter Meisterdieb dem Herrn Neiji Huguta ernst hinterhersah. *An dem wird es schwer vorbei zu kommen. Ich bin mir sicher, dass er auch keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Es wird wohl das Beste sein, wenn ich mir den Smaragd heimlich nehme, während er mit Dark kämpft. Auf diese Weise gehe ich einer Konfrontation mit ihm aus dem Weg. Wie heißt es doch so schön? Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte.*

„Kaito? Schläfst du schon wieder? Los, komm mit!“ Seine Freundin riss den jungen Dieb aus seinen Gedanken und ehe er es sich versah, wurde er mitgeschleift.

„Wo gehen wir denn überhaupt hin?“, fragte er.

„Wir gehen zu dem Hotel, in dem Dark zuschlagen wird, damit man sich einen Überblick über die Lage verschaffen kann“, antwortete Heiji und grinste dabei wissend Kaito an.

Das Hotel war ein einunddreißigstöckiger Wolkenkratzer, der auch sehr luxuriös im Innenraum ausgestattet war. Man hatte sich dazu entschlossen, dass man sowohl den Stein als auch seinen Besitzer genau in der fünfzehnten Etage unterbringt, damit im Grunde jeder Fluchtweg, sprich die restlichen oberen und unteren Etagen komplett mit Sicherheitskräften bewacht werden konnte. Heiji verschaffte sich und seinen Freunden Zutritt, da man ihm mittlerweile eine Art „Ausweis“ gegeben hatte, mit der er zu jedem Tatort durchgehen konnte, wenn ihm danach war. Immerhin war er jetzt ein fester privater Ermittler und sowohl sein als auch Kazuhas Vater waren einstimmig für eine solche „Eintrittkarte“. Mit Hilfe des Fahrstuhls fuhren sie in den fünfzehnten Stock, wo sie schließlich in einen Raum anlangten, der aber wie der Flur von vielen Polizisten bewacht wurde. Die vier Jugendlichen staunten nicht schlecht, als sie sahen, um was für eine Suite es sich handelte. Luxus pur! Ein übergroßes Wohnzimmer mit einem halbkreisförmigen Sofa in der Mitte, ein 20-Zoll Fernseher, im Bad ein Whirlpool und natürlich ein großes Bett.

„Meine Güte“, staunte Heiji, was ihm seine drei Begleiter gleich taten, „Wer hätte gedacht, dass in diesem Raum hier ein Verbrechen stattfinden soll? Was meinst du Kazu? Wäre so eine Wohnung nicht was Geniales?“

„Leider Heiji, ist das hier ein Hotelzimmer, keine Wohnung und die wäre sowieso zu teuer.“

„Ihr sucht eine Wohnung?“, fragte Aoko interessiert.

„Ja oder eben ein Haus. Aber Wohnung ist wohl realistischer, weil es vom Preis natürlich auch einigermaßen stimmen sollte.“

„Kaito? Hast du nicht letztens etwas davon erzählt, dass Takeshi hier nicht einmal eine Wohnung hatte?“

„Ja, er hat hier bis vor ein paar Monaten gewohnt. Das war damals, als ich… Äh… KID den Saphir des Himmels stehlen wollte. Wenige Wochen später ist er dann nach Tokyo gezogen und vermietet aber seine Wohnung. Sie ist nicht allzu groß, aber auch nicht wirklich klein.“ Kazuhas Strahlen war plötzlich unübersehbar.

„Wow! Echt? Könntest du uns dann die Adresse geben und vielleicht auch diesen Takeshi anrufen?“

„Klar. Kann ich machen. Moment.“ Kaito zog sein Handy hervor.

„Jetzt doch nicht!“, mischte sich Heiji ein, doch es war zu spät. Die Nummer war bereits gewählt.

„Takeshi? Ich bin’s, Kaito! Es geht um deine Wohnung in Osaka. Du verkaufst oder vermietest sie doch noch, oder? Gut, denn ich habe hier zwei Interessenten. Ob ich was zu schreiben habe? Nein, habe ich nicht, aber Aoko kann es sich merken.“

„WAS?!“, kam es von der Erwähnten. Kaito wiederholte die Adresse und Aoko wiederholte sie sich unbegeistert immer für sich selbst, damit sie diese nicht vergessen würde. Auch, wenn das ein wenig plötzlich kam, konnte man bei Kazuha und Heiji ein Lächeln sehen. Nun beendete Kaito das Gespräch und steckte sein Handy wieder ein.

„Also er kann am Freitag nach Osaka kommen, um euch kennen zu lernen. Denn immerhin möchte man ja wissen, mit wem man es zu tun hat.“

„Hast du eine Ahnung, wie teuer die Wohnung ist?“, fragte Heiji.

„Nein, kein Plan. Das müsst ihr Takeshi fragen, aber ich glaube kaum, dass er sehr viel dafür verlangt, immerhin hat der Gute genug Einkommen, da wird es ihm im Traum nicht einfallen, zwei Ex-Oberschüler abzuzocken. Außerdem ist er ein verdammt netter Kerl. Ich bin mir sicher, dass er euch ein faires Angebot macht.“

„Klingt super“, klatschte Kazuha in die Hände, „Dank dir, Kaito!“ Sie umarmte ihn.

„Ähe… Ja, kein Problem“, kam es nur stotternd von diesem wieder.
 

„Ach Heiji. Ich hätte dich nicht so früh hier erwartet.“ Ein stattlich gebauter Mann im Anzug kam auf die vier Freunde zu. Auffallend waren seine freundliche Art und die Narbe oberhalb des rechten Auges.

„Kommissar Otaki! Das ist ja eine Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass man Sie auf den Fall angesetzt hat.“

„Na ja, eigentlich bin ich nur für die Überwachung der unteren Stockwerke verantwortlich. Man kann also nicht sagen, dass ich wirklich mit dem Fall betraut bin. Herr Toyama hat den Fall übernommen und leitet den gesamten Einsatz.“

„Echt? Papa macht das?“, fragte Kazuha erstaunt, „Davon hat er mir gar nichts erzählt.“

„Schon komisch. Ich dachte eigentlich, dass mein Vater das machen würde. Haben Sie eine Ahnung, warum er das nicht getan hat?“

„Der Polizeipräsident ist für ein paar Tage nach Nagoya gefahren.“

„Hä? Nun verstehe ich gar nichts mehr. Davon hatte er mir auch nichts gesagt. Also deshalb ist er gleich heute Morgen nach unserem Gespräch verschwunden.“

„Er stellt dort zusammen mit der Präfekturpolizei Ermittlungen bezüglich einer Verbrecherorganisation an, die sich auch hier in Osaka bemerkbar gemacht hat in den letzten paar Tagen.“ Kaitos Aufmerksamkeit wurde geweckt.

„Was? Eine Organisation?“, hinterfragte Heiji.

„Ja. Sie war auch in Tokyo aktiv und zwei Mitglieder von ihnen haben wir bereits. Sie planten einen Anschlag auf den Kendoweltmeister Mawanko. Allerdings waren die beiden tot, als wir sie auffanden. Unverständlicherweise.“

„Hat man denn eine Ahnung, wo sich diese Organisation aufhalten könnte?“

„Nein, leider nicht. Aber es wird vermutet, dass sie hinter zahlreichen Diebstählen steckt, gerade im Zusammenhang mit Kaito KID. Weiteres wissen wir auch nicht.“

„Mit KID? Ist ja merkwürdig“, rätselte Kazuha, während Aoko und Heiji Kaitos nachdenkliches Gesicht bemerkten. Sie wussten natürlich, dass Kaito kein Geringerer als KID selbst war und deshalb in diese Sache verstrickt war.

*Diese Organisation. Sie muss mit Snake in Verbindung stehen. Keine Frage. Es ist also wahr. Sie sind wohl hinter mir her.* Während Heiji allerdings nur wusste, dass die Organisation hinter KID her war, so schlussfolgerte er es aus den Geschehnissen am Flughafen und den neusten Ermittlungsergebnissen, war Aoko bereits einen Schritt weiter. Sie wusste ebenfalls, dass dieser „Snake“, wie er sich nannte, wohl ein Mitglied dieser Organisation ist. Umso mehr steigerte sich die Sorgen von ihr um ihren Freund.

„Und was soll diese Organisation sonst noch so verbrochen haben? Hat man in irgendeiner Weise eine Ahnung, welchen Verbrechen sie sich noch schuldig gemacht haben?“

„Nun, man nimmt an, dass sie wohl hinter den gleichen Gegenständen her waren wie KID. Allerdings kamen sie nie an die Diamanten, die es größtenteils waren. Ansonsten noch ein paar unabhängige Diebstähle und wir rechnen auch mit Mord. Aber das wird alles bei einer Polizeikonferenz in Nagoya besprochen. Wir haben da keinerlei Befugnisse. Außerdem ist es erstmal wichtig, den Fall, der sich hier abspielt zu einem Erfolg zu führen. Wer sind denn eigentlich deine Freunde, Heiji?“ Schon wendete der Kommissar seinen Blick zu Kaito und Aoko.

„Ach, das sind Freunde aus Tokyo. Sie sind hier für ein paar Tage zu Besuch.“

„Na, dann wünsche ich euch noch viel Spaß. In Osaka gibt es viel zu sehen. Ich muss jetzt erstmal zurück an meinen Posten. Wo wirst du heute Abend sein, Heiji?“

„Ich habe mir eine ganz besondere Position einfallen lassen“, lächelte der junge Detektiv selbstsicher.

„Gut, dann hoffen wir mal auf einen guten Ausgang.“ Der Kommissar verschwand durch die Tür, aus der allerdings in diesem Moment Kazuhas Vater herein kam.

„Papa!“

„Kazuha? Heiji? Was macht ihr denn hier und wen habt ihr mitgebracht?“

„Zwei Freunde aus Tokyo.“ Eine kleine Vater-Tochter-Umarmung folgte, die aber auch wieder endete.

„Und? Habt ihr schon eine Wohnung gefunden?“

„Nein, leider noch nicht, aber das wird sich wohl Freitag ändern.“

„Freitag? Was ist denn da?“

„Na ja, Heiji und ich haben dank Kaito hier eine Adresse bekommen, die einem Bekannten von Kaito gehörte und der seine Wohnung verkauft bzw. vermietet.“

„Hört sich gut an.“

„Herr Toyama. Wie sieht es eigentlich um die Sicherheitsvorkehrungen aus?“, mischte sich nun Heiji ein und wollte einerseits selbst in Erfahrung bringen, was alles unternommen werden sollte, um den Dieb aufzuhalten und andererseits wollte er Kaito einen Einlass gewähren.

„Also sämtliche Fensterscheiben in diesem Hotel sind aus Plexiglas, in diesem Stockwerk aus Panzerglas. Es ist also unmöglich, so einfach aus diesem Gebäude zu verschwinden. Natürlich sind überall Wachen postiert und Kameras sind auch installiert. Darüber hinaus haben wir uns dazu entschlossen, Luftunterstützung anzufordern, aber das weißt du ja schon.“

„Ja schon, wobei mich das ein wenig wundert. Warum Luftunterstützung?“

„Ach, das weißt du noch nicht?“ Kazuhas Vater wank die vier Jugendlichen zum Sofa, nahm sich eine der Kassetten, die auf dem Tisch lagen, steckte sie in den Videorekorder und schaltete den Fernseher an. „Wir haben ein paar Kamera – und Amateuraufnahmen von Darks letzten Diebstählen. Ihr könnt euch das auch ruhig mit ansehen“, sagte er dann zu Kaito und Aoko, die nun auch auf dem Sofa Platz nahmen. Das Video begann mit einer Szene in einem großen Raum, wo mehrere Polizisten einen großen Diamanten bewachten. Aus einem der Lüftungsschächte kam plötzlich eine Rauchbombe, die alles in dunklen Rauch hüllte. Man hörte anschließend nur Schmerzensschreie, die Geräusche von Tritten und Schlägen und als der Rauch wieder die Kamerasicht freigab, war vom Diamanten keine Spur. Lediglich die Beamten lagen alle auf dem Boden. Als nächstes folgte eine Amateuraufnahme, auf der man gerade eben noch auf dem Dach des Gebäudes eine schwarze Gestalt sehen konnte, die nun hinunter sprang. Im Licht des Gebäudes sah man sie ein wenig genauer. Die Gestalt trug einen schwarzen, wohl kugelsicheren, Spezialanzug, einen Gürtel mit ein paar „Werkzeugen“ daran, einen Rucksack und natürlich einen schwarzen Spezialhelm, der allerdings wie eine Art Skimaske wirkte. Auch diese schien kugelsicher. Die Gestalt zog an zwei Schnallen des Rucksacks, aus dem nun eine Art Fallschirm herauskam.

*Ein Paraglider*, dachte Kaito und sah die Gestalt auf dem Fernseher nur noch in der Dunkelheit der Nacht verschwinden.

„Nun kommen ein paar Bilder, die ihr euch vielleicht nicht ansehen solltet, wenn ihr schwachen Gemütes seid“, meinte Herr Toyama.

Diesmal wurde ein Flur gezeigt, auf dem eine junge Dame mit einem wertvollen Rubin in der Hand den Gang entlang rannte. Die kleine Zeitanzeige am rechten Bildschirmrand zeigte: 00:15 Uhr. Plötzlich wurde das Kamerabild gestört und man hörte nur noch einen Schrei. Als die Kamera wieder funktionierte, zeigte sie: 00:30 Uhr. Heiji dachte nach. Man erkannte die Frau nur blutüberströmt auf dem Boden liegen und eine Gestalt im selben Outfit wie eben den Gang hinunter rennen. Danach folgten ähnliche Bilder. Immer mit demselben Zeitabstand, in dem die Kamera nicht funktionierte und immer wieder sah man diese Gestalt vom Tatort fliehen, wobei die Opfer immer übel zugerichteter aussahen. Dann stoppte Herr Toyama das Band und schaltete den Fernseher ab.

„Nun, das ist Dark. Seine Vorgehensweise ist ziemlich brutal wie ihr gesehen habt und genau deshalb ist es auch so wichtig, dass wir ihn heute kriegen.“

„Grauenhaft“, bemerkte die Tochter des Hauptkommissars.

„Aber wer sagt uns, dass er die Menschen umgebracht hat?“, warf Heiji ein, „Die Kamera funktionierte jedes Mal fünfzehn Minuten lang nicht. In dieser Zeit wäre unser Täter doch schon längst entwischt, aber jedes Mal ist er noch zu sehen. Es wäre doch durchaus möglich, dass jemand anderes die Leute umgebracht hat und die Schuld auf Dark schieben will.“

„Es ist eine Möglichkeit, da hast du Recht, Heiji, doch wer würde so etwas tun? Es ist totaler Irrsinn, dieses Risiko einzugehen und außerdem hat Dark es zugegeben.“

„Was? Wann?“

„Schon vor ein paar Monaten bei seinem letzten Raubzug. In einer seiner Botschaften hieß es, dass er noch mehr Opfer fordern würde, wenn man seiner Forderung nicht nachkommt.“ Überzeugende Argumente wurden Heiji da vorgelegt und er war sich auch nicht mehr so sicher, was er glauben sollte. Kaito ebenso wenig. Hätte sein Vater etwa ein paar Details vergessen? Aber solche wichtigen doch nicht. Nein, das war unmöglich. Also was hatte es mit dieser ganzen Sache auf sich?

Da diese Fragen nicht mehr geklärt werden konnten, verabschiedeten sich die Vier erst einmal von Kazuhas Vater und verschwand wieder auf den Straßen von Osaka, wo sie sich wenig später ebenfalls verabschieden mussten.

„Also dann! Wir sehen uns ja vielleicht die nächsten Tage noch einmal.“

„Ja klar! Tschau!“
 

Nachdenklich ging Heiji seinen Weg mit Kazuha, die ein wenig unruhig zu ihrem Freund blickte.

„In zwei Stunden muss ich los. Dann ist es einundzwanzig Uhr. Dark will um dreiundzwanzig Uhr eintreffen.“

„Pass auf dich auf, Heiji. Wenn dieser Dark wirklich so gefährlich ist, wie es heißt und wie wir gesehen haben, dann wird er auch nicht davor zurückschrecken, dir etwas anzutun.“

„Mach dir keine Sorgen“, sagte Heiji lächelnd, „Dort, wo ich sein werde, wird er mir gar nichts antun können.“

„Was meinst du?“ Er flüsterte ihr etwas ins Ohr.

„Was? Wirklich? Aber dann könnte ich doch mitkommen.“

„Ich weiß nicht. So eine gute Idee ist das vielleicht nicht.“

„Ach komm schon! Du hast selbst gesagt, dass einem da nichts passieren kann.“ Heiji war noch ein wenig skeptisch, aber dank dem weiblichen Charme und dem Hundeblick von Kazuha musste er nachgeben und wurde sofort freudig umarmt.

„Aber versprich mir, dass du auch wirklich dort bleibst, selbst, wenn ich mich woanders hinbegebe.“

„Versprochen!“
 

Auch Kaito ging nachdenklich die Straßen entlang. Jedoch war in seinem Ausdruck noch eine Art Besorgnis. Neben ihm Aoko, die ihn mit dem gleichen Ausdruck beobachtete.

„Ich weiß nicht, Kaito. Vielleicht wäre es besser, wenn du die Finger davon lässt.“

„Nein, das geht nicht. Dafür ist es viel zu spät. Ich muss diesen verdammten Smaragd kriegen. Erst dann bin ich einen Schritt weiter.“

„Aber Snake und dieser Dark!“

„Die beiden können mir nichts anhaben. Sie wissen doch gar nicht, dass ich auftauchen werde und wenn sie es mitkriegen, bin ich schon längst wieder verschwunden.“

„Und wenn sie es doch vorher merken? Ich kann dich doch nicht alleine lassen.“

„Doch! Genau das wirst du tun! Du hast mir versprochen, bei meiner Tante zu bleiben. Vergiss das nicht!“ Etwas brummig bestätigte Aoko dies und gemeinsam betraten sie nun das Haus von Toshimi Kuroba.

Auf der anderen Straßenseite stand ein schwarzer Kharmann Ghia, dessen Fahrer gerade seinen Hut zu Recht zog und einen Knopf im Ohr hatte. Er hob ein wenig das Headseat-Mikrofon an.

„Ja, er ist es. Ich bin mir ganz sicher. Ich habe die Zwei schon den Tag lang beobachtet.“

„Du weißt, was du zu tun hast“, kam eine andere Stimme.

„Aber na klar, Boss. Das sollte kein Problem sein.“

„Gut. Der Chef wird sich freuen, wenn das alles geklärt ist. Trotzdem solltest du vorsichtig sein, wenn du deinen Auftrag ausführst.“

„Geht klar… Snake…“

Das Auto fuhr weg und mit ihm auch sein Fahrer.
 

Es war soweit. Zweiundzwanzig Uhr dreißig. Nur noch eine halbe Stunde bis Dark auftauchen und den Smaragd stehlen wollte. Rund um das Hotel flogen Hubschrauber, die Polizisten waren allesamt auf ihren Posten und trotz Absperrung kamen viele Schaulustige zu diesem Ereignis. Viele von ihnen demonstrierten gegen den brutalen Meisterdieb aus den USA und trugen Schilder bei sich, wo sie die Polizei anfeuerten. Aber es gab auch einige darunter, die sich stark für KID einsetzten. Dies äußerte sich darin, dass sie teilweise darum baten, einzugreifen und den Smaragd vor Dark zu stehlen. Natürlich mit einer immer willkommenen Zaubershow. Unter die vielen Polizisten hatte sich Kaito in einer Uniform gemischt und musste ein wenig grinsen, bei seiner Fangemeinde, die es sogar hier in Osaka gab. Er merkte sofort, wie gut es war, dass er seinen Diebeszug nicht angekündigt hatte. Denn dadurch war alles ein wenig entspannter. Man musste nicht mit irgendwelchen Maskierungen oder Schlafgasaktionen rechnen. Und schon gar nicht mit Zaubertricks, die KID sonst an den Tag legte. Alle Beamten waren wirklich relativ gelassen und doch vorbereitet auf das Zusammentreffen mit Dark. Darum fiel es auch nicht auf, dass sich ein junger „Polizist“ zuviel in die Reihen der Gesetzeshüter schlich und einen Posten nahe des Raumes einnahm, in dem der Saphir lag.
 

Dort spielte sich auch nicht viel mehr ab. Neji Huguta stand mit verschränkten Armen vor dem Fenster und sah auf die Menge hinaus. Seinen ernsten Blick hatte er wie immer aufgesetzt und gab einen tiefen Seufzer hervor. Ihm war allerdings nicht anzusehen, dass er in irgendeiner Art und Weise nervös oder ängstlich war. Ganz im Gegenteil. Der ernste und steinharte Blick waren weiterhin vorhanden.

„Und Sie möchten wirklich keinen extra Polizeischutz?“, fragte Herr Toyama wohl wissend, dass er die gleiche Antwort erhalten würde wie das letzte Mal.

„Nein. Ich danke Ihnen dafür, aber behalten Sie nur die Umgebung im Auge. Ich werde mich diesem Dieb alleine stellen. Die Männer, die Sie in diesem Raum hier postiert haben, sollten so oder so reichen.“

„Ich finde dennoch, dass es sicherer wäre, aber es ist ihr Besitz und somit ihr Recht, das zu entscheiden.“

„Danke. Sie haben einen starken Geist. Einen Geist, der bereits viele Hürden überwunden hat und doch gibt es noch Stärkere.“ Das Oberhaupt des Jiu-Jitsu-Clans hatte kurzzeitig seinen Blick zu Kazuhas Vater gerichtet, dann aber wieder zurück durchs Fenster, wo er nun die Hubschrauber ansah. „Ich habe bereits viele Menschen getroffen und doch habe ich in dieser statt bereits mehr Menschen mit einem starken Geist getroffen als sonst irgendwo. Unfassbar. Es ist gut zu wissen, zwei auf meiner Seite zu haben.“

„Zwei?“, fragte Herr Toyama und war ein wenig irritiert, doch begriff er schnell.

„Er ist noch sehr jung dafür, dass sein Wille so mächtig ist. Ich hätte es gar nicht für möglich gehalten. Aber dieser Wille scheint nicht nur von ihm zu kommen. Es scheint, als verbände ihn etwas mit dem Mädchen von heute Morgen. Interessant.“

„Sie sprechen von Heiji und Kazuha? Die Beiden haben auch schon mehr Hürden genommen, als ich es in meinem ganzen Leben getan habe.“ Obwohl man es Neji nicht ansehen konnte, war er beeindruckt. Doch eine bestimmte Sache ging ihm nicht aus dem Kopf und er schloss die Augen. *Diese anderen beiden Jugendlichen von heute Morgen. Dieser Junge. Er hatte ebenfalls einen starken Geist und sein Wille. Beides wurde auch von diesem Mädchen geschürt. Wer ist das nur?*
 

Inzwischen war auf dem gegenüberliegenden Dach des Hotels eine Gestalt erschienen. Sie setzte ein Lächeln auf und blickte ein wenig finster zum Hotel.

„Es ist endlich Zeit. Der Smaragd des Feuers. Bald gehört er mir und dann ist meine Suche beendet.“ Die Gestalt in dem schwarzen Jackett verschwand wieder in dem Gebäude, doch bemerkte er nicht die junge Frau, die hinter dem Eingang gewartet hatte. Sie trug einen nichts sagenden Blick und wenige Minuten später verschwand sie ebenfalls.
 

Zweiundzwanzig Uhr fünfundvierzig. Noch eine viertel Stunde. Zu den bereits vorhandenen Polizeihubschraubern stieß ein weiterer. Er flog um das Gebäude und ließ seinen Passagieren somit die Lage erkunden.

„Zentrale! Hier Helikopter 5. Wir nähern uns dem Einsatzort. Ich wiederhole, wir nähern uns dem Einsatzort.“ Ein wenig verwirrt war Kommissar Otaki, der in den unteren Stockwerken die Stellung hielt. Er hatte gerade eben gehört, dass sich ein weiterer Helikopter dem Hotel genähert hatte, der jedoch nicht geplant war. Aus dem Grund nahm er sein Funkgerät und wollte der Sache auf den Grund gehen.

„Hallo? Hier ist Kommissar Otaki! Was machen Sie hier?“

„Sie unterstützen“, kam es nur wieder.

„Aha. Das sagt mir aber nicht viel. Wer sind Sie?“ *Moment mal, diese Stimme.* Am anderen Ende hatte der junge Mann im Helikopter ein selbstsicheres Lächeln aufgesetzt.

„Sie wollen wissen, wer ich bin? Aber Inspektor, Sie kennen mich doch.“ Er nahm den Helm ab. „Ich bin’s Heiji!“ Kazuha rollte kurz mit den Augen. Immer wieder dieselbe Leier. Und doch lächelte sie anschließend, denn immerhin kam es schon cool an.

„Ach du bist es, Heiji. Was machst du in dem Helikopter?“

„Nun ja, Auf diese Weise behalte ich den Überblick, wissen Sie? Außerdem ist Kazuha hier in Sicherheit!“

„Du hast Kazuha mitgenommen? Der Chef wird nicht gerade begeistert sein“, fragte Otaki ungläubig.

„Sie wollte mitkommen. Und wie schon gesagt. Hier wird sie sicher sein.“

„Na gut, wenn du meinst. Aber seid trotzdem vorsichtig.“ Der Funkkontakt wurde beendet.

„Sag mal, Heiji, glaubst du wirklich, dass dieser Dark versuchen wird, über das Dach abzuhauen?“

„Er hat doch keine andere Wahl. Wenn er es schafft, ganz nach unten zu kommen, dann wird er von den Beamten und Schaulustigen nicht vorbei kommen. Ich traue ihm zwar zu, ganz nach oben oder unten zu gelangen, aber oben ist für ihn sicherer. Doch wenn er auf dem Dach angekommen ist, warten wir bereits auf ihn. Die Hubschrauber dürften verhindern, dass er mit dem Gleiter fliegen kann.“

„Wenn du meinst…“

*Ich hoffe nur, dass Kaito weiß, was er tut. Dieses Hotel ist ein Gefängnis, aus dem niemand entkommt, wenn man erstmal drin ist. Er wird es nicht einfach haben.*
 

Obwohl die Sicherheitsmaßnahmen wirklich erheblich groß sind, schafft es der brutale Dieb aus den USA, in das Gebäude einzudringen und stellt sich dem Jiu-Jitsu. Kaito lebt in dieser Zeit ganz nach dem Konzept: "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte" und schafft es auch, auf das Dach zu gelangen, wo er jedoch von einem alten Bekannten erwartet wird...

Kapitel 43: Der Smaragd des Feuers - Teil 3



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2007-12-04T21:31:35+00:00 04.12.2007 22:31
Ich hole auf >_<""
sry, hab in letzter zeit wie schon gesagt kaum zeit fürs lesen.. <.<
aber ich hols nach, wie du sehen kannst ^^°

wieder supi kapitel ^^ und jetzt weiß ich auch, was für ein sicheres plätzchen das war, das heiji meinte.. ô.ô ob er da wirklich sicher ist? >D
mal sehen, wie das ganze mit dark und snake ausgehen wird.. ^^

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2007-10-17T16:14:47+00:00 17.10.2007 18:14
whey~
^^ das kapi ist ja ma wieder der hammer, genauso wie die übrigen deiner ff!
ist absolut gut gelungen und spannend, laso schreibt bidde~ so schnell wie möglich weiter!!!
^^ ich will doch wissen wies weiter geht. ob dark wirklich so brutal ist wie gesagt wird, ob heiji und kazuha die wohnung von kaitos freund belommen und natülich bin ich auf ikd's auftritt gespannt! xD~

also schreib bidde~ schön fleißig weiter und ich versprech dann auch immer ganz brav kommis zu geben, okay? ^^

nya~ bis denne!
mfg, Das_Leid! X3~
Von: abgemeldet
2007-10-17T15:55:45+00:00 17.10.2007 17:55
Megageil, wirklich! Schreib schnell weiter!!!
Von:  Ayaka_Sakurai
2007-10-16T18:51:08+00:00 16.10.2007 20:51
Aloha!
Na, bekommen Kazuha und Heiji die Wohnung von Kaitos Freund? Denk schon ^_____^
Wieder supII Kapitel, freu mich schon tiersich auf's nächste.
Bin gespannt, ob dieser Dark wirklich der Mörder der >schönen< Opfern ist, kommt mir mit der vielen Zeit trotz des Geständnisses ziemlich eigenartig vor. Und Kaitos Auftitt darf nun hier auch nicht fehlen....
*.~

Bis zum nächsten Kapitel,
Ayaka

Von:  Sakuna
2007-10-16T12:34:23+00:00 16.10.2007 14:34
Ui
ich bin schon gespann auf kaito auftritt. Zwar ohne ankundigung, aber was solls.
ich bin mal gespannt wie es weiter geht. Macht weiter so.

Sakuna
Von: abgemeldet
2007-10-15T18:40:33+00:00 15.10.2007 20:40
schönes kapitel!
hoffe du schreibst schnell weiter!
bye
Mary-Alice-Cullen
Von: abgemeldet
2007-10-15T17:11:47+00:00 15.10.2007 19:11
hi^^ mal wieder ein super kapi^-^
bin schon total gespannt wie es weiter geht.
schreib bitte schnell weiter ^-~
lg


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