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Der Detektiv aus Osaka

Heiji/Kazuha | Shinichi/Ran | Kaito/Aoko || Es geht (mal wieder) endlich weiter! Kapitel 48 online!!
von

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Kampf, Kur und KID - Teil 3

*seufz*

Endlich mit den Abschlussprüfungen fertig. Man, das war echt hart, sag ich euch. Jeden Tag eine Klausur. Jetzt ist es zwar geschafft, aber BMR kann ich nicht einschätzen und Mathe empfand ich als nicht wirklich gelungen. Wie dem auch sei... Ich bin, wie ihr sicherlich mitbekommen habt, ziemlich faul, was das Hochladen angeht. Ich bemühe mich, in nächster Zeit nicht so ein "Point - and Click-Feind" zu sein. Allerdings hänge ich sowieso momentan an Kapitel 50 fest und weiß nicht weiter, von daher ist es auch ein guter Zeitaufschwub, sich etwas Neus einfallen zu lasse^^
 

Wie immer großes Dank an die Kommentare ;) Das hier ist das Richtige Kapitel.
 

Kapitel 30: Kampf, Kur und KID – Teil 3
 


 

Leerer Korb

Arm
 

WATCH out!

Unter schützender Obhut des schlafenden Res, werde ich am Sonntag die Waffe des Herrschers an mich nehmen. Osiris’ Rache wird kommen, doch bin ich dann schon so unsichtbar verschwunden, wie auch erschienen.
 

Gruß
 

Kaito KID
 


 

Das war immer noch die Botschaft, die Kaito KID dem Bürgermeister, Herrn Nishigawa hatte zukommen lassen. Und Kazuha war nach eigener Aussage einen Schritt weiter, was diesen mysteriösen Brief betrifft.

„Was hast du herausgefunden? Sag schon“, drängte Ran interessiert.

„Okay. Ich glaube, ich weiß, wie wir weiter vorgehen müssen und was vielleicht mit den zwei Begriffen ganz oben auf sich hat.“

„Und was?“

„Es ist doch gut möglich, dass diese Begriffe in eine andere Sprache übersetzt werden müssen. Ins Englische oder Französische.“

„Dann wäre das ja ‚empty basket’ und ‚arm’. Französisch weiß ich nicht.“

„Ist vielleicht doch zu weit hergeholt“, sagte Kazuha enttäuscht, doch dann war es Ran, welche die nächste Eingebung hatte.

„Aber Moment mal! Es geht hier um einen ägyptischen Gegenstand und in der Botschaft ist auch fast nur von Ägypten die Rede. Wäre es möglich, dass diese Begriffe vielleicht ins Ägyptische übersetzt werden müssen? Oder nein…“

„Ich hab’s“, kam es von beiden gleichzeitig und Kazuha fuhr fort: „es müssen Hieroglyphen sein. Der leere Korb und der Arm. Beides müssen Symbole in der altägyptischen Zeichensprache sein.“

„Großmutter hat bestimmt ein Lexikon oder so was hier. Lass uns gleich mal fragen.“ Nach einer Ankleide machten sich die Mädchen auf und fragten Rans Großmutter nach Hieroglyphen und ob sie denn ein Lexikon hätte, in dem vielleicht diese alte Zeichensprache zu finden wäre, doch sie musste leider abwinken.

„Allerdings, ihr beiden, kann ich diese Zeichensprache zufällig auswendig. Es ist schon fast unmöglich, hier in der Nähe von Nujuka zu leben und dann von ägyptischen Einflüssen des Bürgermeisters fern zu bleiben.“

„Super. Das sind die zwei Begriffe. Kannst du etwas damit anfangen?“

„Ja, ein wenig. Also Arm ist auf jeden Fall nichts anderes als der Buchstabe ‚A’. Und leerer Korb? Na ja, einen korbähnlichen Gegenstand gibt es in diesem Alphabet. Er steht für das ‚CH’, was wie ‚ich’ ausgesprochen wird. Aber einen leeren Korb gibt es nicht. Meine Güte ist das schon spät. Ich werde mal die Türen schließen und dann ins Bett gehen und das solltet ihr vielleicht auch tun.“ Kazuha und Ran nickten und gingen anschließend bettfertig in ihr Zimmer, wo sie jedoch mit der Taschenlampe weiter über der Botschaft saßen.

„Ich komme nicht wirklich drauf.“

„Ich auch nicht. Wollen wir doch nicht lieber Heiji und Shinichi anrufen?“, fragte nun auch Kazuha.

„Du hast doch selbst gesagt, dass wir auch mal am Zug sein sollten und außerdem würden die beiden dann sofort hierher gefahren kommen.“

„Da hast du auch wieder Recht, aber was könnte das dann bedeuten? ‚CH’ und ‚A’. Und wenn ‚Leerer Korb’ nicht für das ‚A’ steht, wofür dann?“ Nachdenklich grübelten die beiden Freundinnen weiter.
 

Unterdessen lagen Kaito und Aoko Arm in Arm im Bett, doch konnte sich Aoko nicht verkneifen, ihren Freund wegen des Rätsels zu fragen.

„Du Kaito? Wofür stehen eigentlich die zwei Begriffe ganz oben in deiner Botschaft?“

„Die stehen für die Uhrzeit, wann ich auftauchen will“, gab er müde zurück und hatte die Augen bereits geschlossen.

„Wie jetzt?“

„Lass uns lieber schlafen. Das wirst du morgen sehen.“

„Aber machst du dir keine Sorgen wegen den zwei Mädchen, von den ich dir erzählt habe? Ran und Kazuha?“

„Nein, nicht wirklich. Selbst wenn sie das Rätsel lösen, dann habe ich dadurch nur eine neue Herausforderung und es wird lustiger. Und nun lass uns endlich schlafen“, kam es wieder müde von Kaito.

„Aber irgendwie hält mich dieses Rätsel jetzt auch wach.“

„Also wenn’s dich so interessiert. Pass auf… Wichtig ist…“
 

„…dass man das ‚Watch out’ beachtet“, kam es von Shinichi aus dem Hörer, den Ran am Ohr hatte, „denn hier wird der Begriff ‚Watch’ deutlich, der sowohl das englische Wort für ‚Acht geben’ als auch das englische Wort für Armbanduhr ist. Du guckst also nun auf deine Uhr und jetzt kommt das ‚CH’ vom ‚leeren Korb’ ins Spiel. Das normale korbähnliche Zeichen steht für ‚CH’, hast du gesagt? Dann ist es nur logisch, wenn…“ Heijis Stimme klang weiter.

„…wenn du somit nur das ‚C’ nimmst und nun guckst, wo es auf der Uhr passt. Ihr werdet feststellen, dass es bei einer normalen Uhr genau die Hälfte von 6Uhr über 9Uhr bis 12Uhr abschließt. Das ‚H’ kommt weg, weil es unwichtig ist und somit ist ‚CH’ auch nicht vollständig, weshalb der Autor den Begriff ‚leeren Korb’ genommen hat. Er wollte somit sagen, dass sich der Zeitraum zwischen 6Uhr und 12Uhr befindet.“ Wieder Shinichi am anderen Ende: „Und nun kommen wir zu dem Arm. Hier muss man beachten, dass er nicht mehr einen Buchstaben für das Rätsel darstellen soll, sondern als Uhrzeiger dient. Denkt man sich dieses Symbol auf die Uhr, dann hat man die Uhrzeit…“

„23:45, viertel vor Zwölf!“, freuten sich Kazuha und Ran, die nun letzten Endes doch bei Heiji und Shinichi angerufen hatten, allerdings nur, um ihre Theorie zu bestätigen.

„Ganz genau. Allerdings könnte es auch 11:45 sein. Deswegen…“, sagte Heiji, doch wurde er unterbrochen.

„Nein, kann es nicht und wir wissen auch warum. Trotzdem danke, Jungs. Wir wussten einfach nicht wirklich weiter. Also dann, bis in fünf Tagen!“

„Moment mal. In welchem Zus….“ Doch schon hatten Kazuha und Ran aufgelegt.

„Also hatten wir Recht mit dem Arm!“

„Ja, das einzige Problem war bloß der leere Korb. Ansonsten haben wir gut abgeschnitten“, freute sich Kazuha.

„Also wird Kaito KID morgen um 23:45 Uhr versuchen, den Dolch zu stehlen.“
 

In Tokyo hielt Shinichi irritiert den Hörer von sich weg und legte ihn dann ganz auf.

„Was war das denn?“, fragte Heiji.

„Ich weiß es nicht, aber irgendwie waren die beiden ein wenig seltsam. Na ja, wie weit bist du mit deinen Haufen?“, entgegnete Shinichi ebenfalls fragend und deutet auf die restlichen Akten mit den ungelösten Kriminalfällen, die Heiji bearbeitete.

„Ein Achtel dürfte geschafft sein und bei dir?“, streckte er sich.

„Genauso. Ich gehe jedenfalls ins Bett. Bin viel zu müde, trotz der Energydrinks.“

„Mir geht’s auch nicht anders. Wir kümmern uns morgen weiter um die Fälle…“ Jeder von Beiden verschwand in sein Zimmer.
 

Montag, dritter Ferientag, Nujuka. Es war 23:15Uhr, eine halbe Stunde vor Kaito KIDs Auftritt. Ran und Kazuha trugen ihre Theorie dem Bürgermeister und Kommissar Nakamori vor, die daraufhin nicht nur überrascht und verwundert dreinblickten, sondern auch dieser mehr als korrekten Logik nachgeben mussten. Während Ginzo Nakamori damit zu kämpfen hatte, die zwei Nachwuchsdetektivinnen nicht weiter in die Ermittlungen mit einzubeziehen, sah der Bürgermeister die Sache anders und wollte die beiden Mädchen gerne in der Nähe haben. Am Ende war es dann auch so.

„Und Sie glauben wirklich, dass Sie KID heute Abend kriegen?“, fragte Ran interessiert die beiden Herren.

„Selbst wenn nicht, so wird er es nicht schaffen, den Dolch zu stehlen. Ich erinnere gerne nochmal an das Alarmsystem. Jeder Fußschritt bewirkt eine sofortige Alarmauslösung, sobald er im Raum ist, jede Berührung des Bodens würde sofort alles verschließen und den Alarm auslösen. Alles wird von Kameras aufgezeichnet und jedes auch nur so winzige Geräusch löst ebenfalls den Alarm aus und verschließt die Ein – und Ausgänge. Es ist unmöglich für ihn, dort wieder hinauszukommen, geschweige denn, den Dolch zu stehlen.“

„Heute Abend war es das mit seinen Scherzen und Streichen. Entweder traut er sich und wird festgenommen oder er lässt es und kann seine Botschaft nicht wahr machen.“ Ein wenig besorgt sahen sich Kazuha und Ran an, weil sie trotz dieser Hightechausstattung nicht glaubten, dass KID gefasst werden würde, denn sie hatten schon einige unglaubliche Dinge von ihm gesehen.
 

Auf einem der weiter entfernten Dächer hatte Kaito mit seinem Infrarotfernglas die Gegend unter die Lupe genommen.

„Jede Menge Polizei. Keine Hubschrauber, aber dafür umso mehr Sicherheitskräfte. Haha. Das könnte richtig spaßig werden.“

„Warte mal, Kaito. Was ist denn mit dem Alarmsystem? Bist du sicher, dass du das umgehen kannst?“, fragte Aoko, die hinter ihm stand.

„Von umgehen kann keine Rede sein. Ich werde es lediglich austricksen. Geh am besten schon einmal zu deinem Vater.“

„Geht nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich heute Abend bei dir bleibe, weil es dir ja schon den ganzen ‚schlecht’ ging.“

„Ach ja? Na ja, okay. Dann beobachte das Spektakel von hier aus oder geh lieber ins Hotel. Es könnte eine Weile dauern. Wenn ich wieder da bin, habe ich den Dolch bei mir“, grinste er und nahm seinen Zylinder hoch, fasste hinein und zog den Umhang hervor, der ihn für kurze Zeit verdeckte und anschließend stand Kaito in seiner allseits bekannten Verkleidung vor seiner Freundin, setzte das Monokel und den Zylinder noch auf und war somit kampfbereit. Aoko lächelte.

„Also dann, packen wir’s.“ [Der Spruch sollte mittlerweile bekannt sein :P]

„Viel Glück und pass auf dich auch“, sagte sie und gab ihm noch einen Kuss. Dann verschwand Kaito mit seinem Gleiter.
 

„Es ist jetzt 23:40“, stellte Kommissar Nakamori fest, als er auf die Uhr sah. Ungewöhnlich war es, dass heute Abend eine Welle von Schaulustigen die kleine Stadt überflutet hatte, nachdem die Medien von Kaito KID und seinem nächsten Zielobjekt sprachen. Für diese Kleinstadt war es gewöhnungsbedürftig, so viele Menschen in sich zu haben.

„Und alles nur wegen diesem Taschendieb“, sagte Nishigawa, der mit Nakamori, Ran und Kazuha in einem der Übertragungswagen der Polizei stand, auf deren Monitoren die Überwachungskameras Bilder lieferten. Alle Fakten über das Alarmsystem, was sich in der Stadthalle befand, waren ebenfalls von den Nachrichten bekannt gegeben worden und somit ein weiterer Grund, sich zu diesem Ort zu begeben.

„23:44. Nur noch zehn Sekunden.“ Sie schienen langsam zu verstreichen und die Nervosität war unverkennbar. Das Interesse war auf den Bildschirmen gefangen. Fünf Sekunden, in denen der Bürgermeister, die zwei Freundinnen und Nakamori sehen wollten, was nun passieren würde.

„23:45!“ In diesem Augenblick füllte sich der Raum, wo der Dolch aufbewahrt wurde mit Rauch. Er verdeckte die Sicht der Kameras und war natürlich ein gutes Hilfsmittel, um die Laserschranken zu sehen, war jedoch auch keine Gefahr, Alarm auszulösen, da dieser gasförmige Zustand nicht von den anderen Systemen anerkannt wurde.

„Verdammt! Ich kann nichts sehen! Was zur Hölle ist da los. Bestimmt hat KID den Dolch schon an sich genommen!“

„Ach Blödsinn! Sonst würden Sie da draußen eine heulende Alarmanlage und das Verschließen der Türen hören. Außerdem wird der Alarm auch durch Entfernen des Dolches ausgelöst. Er hat also keine…“ Doch dem Bürgermeister stockte der Atem, als der Rauch sich legte. Niemand wollte seinen Augen glauben. Nicht der Bürgermeister, nicht der Kommissar, nicht Ran und Kazuha, nicht einmal die Zuschauer, die ebenfalls durch einen Übertragungsmonitor außerhalb der Stadthalle ein Bild der Kamera bekamen. Kaito KID stand in der Mitte des Raumes. In der Luft, ohne den Boden zu berühren. Ein Seil konnte man nicht sehen. Es war unglaublich. Etwas Ähnliches hatte KID schon einmal zu Stande gebracht, als er es auf das blaue Wunder abgesehen hatte. Doch das hier sollte noch ein wenig spektakulärer werden. Aoko hatte sich doch unter die Zuschauer gemischt, allerdings so, dass sie vor ihr bekannten Personen versteckt blieb und sah mit einem Lächeln zu der Leinwand. Nach wenigen Augenblicken passierte wieder etwas. KID bewegte sich vorwärts, doch setzte er keinen Fuß vor den anderen. Er schwebte stattdessen langsam zu dem Dolch, dessen Behälter durch eine Glaswand geschützt wurde. Da der Bewegungsmelder nur auf menschliche Bewegungen abgestimmt war, war es kein Wunder, dass dieses „Fliegen“ keinen Alarm auslöste.

„Schnell! Sie müssen den Alarm per Hand auslösen!“, schlug Aokos Vater vor.

„Nein! Er wird mit dem Dolch nicht entkommen. Sobald er ihn aus seinen Angeln hebt, wird es das Ende von Kaito KID, dem Meisterdieb sein.“ Eine winzige Blendgranate fiel auf den Boden, doch traf sie genau zwischen den leeren Bereich von zwei Laserschranken, löste somit keinen Alarm aus und blendete stattdessen die Kameras und damit die Zuschauer. Als sich das blendende Licht wieder entfernte, konnte man niemanden mehr sehen. Kein Kaito KID und vor allem: kein Dolch! Erschrocken blickten alle auf den Behälter, in dem eine Rose lag, die mit einem kleinen Gewicht versehen war.

„Nein! Mein Dolch!“ Der Bürgermeister drückte einen roten Knopf auf seiner Fernbedienung, die daraufhin den Alarm auslöste. Sämtliche Türen wurden verriegelt und sollten Kaito KID gefangen halten, doch der Applaus außerhalb des Übertragungswagens lockte Ran, Kazuha, Nakamori und Nishigawa nach draußen, wo sie auf dem Dach der Stadthalle den jungen Meisterdieb vorfanden, der selbstsicher lächelte und den Dolch in die Höhe hielt. Er sah nach unten in die Menge und suchte nach dem Bürgermeister, fand dabei allerdings auch Aokos Vater und natürlich das braunhaarige Mädchen mit diesem einzigartigen Ring, dessen Aussehen ihn schon zweimal verzaubert hatte. Kaito fasste innerlich einen Entschluss.

„Es war wirklich sehr schön, mit Ihnen zu spielen, Herr Nishigawa. Aber das Alarmsystem muss erst erfunden werden, was mich aufhalten kann und selbst dann zweifle ich an seiner Funktionsfähigkeit. Doch will ich mal fair sein und Ihnen diesen Dolch wiedergeben.“

„Was? Warum solltest du das tun?“

„Weil ich mir ein neues Zielobjekt ausgesucht habe, das mich mehr interessiert und außerdem kann ich hiermit nichts schmücken. Trotzdem danke für diesen Spaß. Also bis irgendwann!“ Kaito hielt sein Pokerface aufrecht und fasste an seinen Zylinder, bevor er eine neue Blendgranate warf. Als die Wirkung vorbei war, fehlte jede Spur vom Meisterdieb 1412, doch war der Dolch in der Jackentasche vom Bürgermeister aufgetaucht, während Ran einen Brief in ihrer Tasche vorfand.

„Mein Dolch!“

„Dieser… Dieser verdammte Kaito KID. Was sollte das denn schon wieder?“, fragte Kommissar Nakamori wütend und schlug mit seiner Faust auf die Motorhaube eines der Polizeiwagen. Er wollte weiter wüten, doch ein Schrei von Ran brachte ihn, den Bürgermeister und Kazuha aus dem Konzept.

„Was ist?“, fragte Heijis Sandkastenfreundin, doch sah sie nur das etwas verängstigte Gesicht ihrer besten Freundin und sah dann auf den Zettel, den sie in den Händen hielt. Auch der Kommissar blickte darauf.
 

Dolche schmücken die Damen nicht, doch tun Ringe dies. In zwei Tagen um zwei Uhr nachts, werde ich deinen wundervollen Saphir in meinen Besitz bringen und mein Ziel erreichen.

Grüße Kaito KID
 

„Was? Er will deinen Ring?“

„Nun ja. Dann werden wir wohl doch noch nicht abziehen dürfen. Wir werden uns der Sache weiterhin annehmen.“

„Nein, das werden Sie nicht“, sagte Ran mit hängendem Kopf.

„Was bitte? Aber Ran, ist es nicht besser, wenn die Polizei dir einen Schutz bietet? Dadurch verhindern wir vielleicht, dass KID an den Ring kommt“, versuchte Kazuha ihre Freundin umzustimmen.

„Nein. Hast du nicht gesehen, was er heute Abend getan hat? Die Polizei kann nicht verhindern, dass er meinen Ring stiehlt. Das kann nur ich.“

„Was? Du hast es mit Kaito KID zu tun und nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Taschendieb!“, schrie Nakamori verständnislos.

„Das ist mir egal. Ich werde diesen Ring selbst beschützen und wenn er ihm zu nahe kommt, dann wird er es bereuen. Ich lasse nicht zu, dass KID mir diesen Ring wegnimmt, dazu bedeutet er mir zuviel.“ Die Besorgnis, die Liebe und die Entschlossenheit waren deutlich in ihrer Stimme zu erkennen.

„Also begeistert bin ich zwar nicht, aber na gut. Wir werden lediglich ein paar Wachen in deiner Nähe postieren.“ So sollte es geschehen.
 

Mittlerweile war Kaito im Hotel wieder angekommen und ging fröhlich mit seinem Rucksack, in dem sein Kostüm versteckt war, in das Zimmer von ihm und Aoko, wo diese schon auf ihn gewartet hatte.

„Sag mal, was sollte denn das gerade mit dem Dolch?“, fragte sie, als Kaito die Tür hinter sich verschlossen hatte.

„Wieso? Ich habe mir ein anderes Objekt ausgesucht.“

„Aha und was für eins?“, fragte sie ein wenig eingeschnappt.

„Einen Ring, den ich schon in den letzten beiden Tagen gesehen habe. Er gefiel mir sehr und ich werde ihn mir holen.“

„Einen Ring? Etwa mit einem Saphir darauf?“ Verdutzt wurde sie von Kaito angesehen.

„Ja richtig. Woher weißt du das?“

„Den darfst du nicht stehlen!“

„Wieso nicht?“

„Das ist ein Verlobungsring, den Shinichi Kudo Ran geschenkt hat.“

„Sowas kann man ersetzen.“ Aoko verstand die Gleichgültigkeit in Kaitos Stimme nicht, als er seinen Rucksack ablegte.

„Nein, eben nicht. Den Gegenstand alleine vielleicht, aber nicht die Botschaft, die mit ihm übermittelt werden soll. Versetz dich doch einmal in ihre Lage oder denk daran, wie es wäre, wenn du mir einen Antrag gemacht hast, mir einen Ring geschenkt hättest und dieser nun geklaut werden soll.“ Kaitos Gesicht wurde nachdenklich.

„Wir werden sehen“, sagte er schließlich, „wie viel er ihr bedeutet, wenn ich in zwei Tagen in Aktion treten werde.“

„Aber Kaito…“

„Mach dir keine Gedanken. Ich werde schon das Richtige tun.“
 

Der nächste Tag war überhaupt nicht schön. Die Besorgnis ließ Ran ihren Ring nicht aus den Augen lassen. Sie saß auf ihrem Bett und sah ihn die ganze Zeit an, während ihre Großmutter, nachdem sie das erfahren hatte, mit ein paar Handkantschlägen mehrere Tische im Speisesaal kaputt geschlagen hatte. Kazuha begriff erst jetzt, woher Ran ihr Interesse und Talent in Karate hatte.

„Komm Ran, lass uns etwas essen gehen. Noch ist es nicht soweit und du kippst mir sonst noch aus den Latschen, wenn du nichts isst“, sagte Kazuha und bekam nur ein bedrücktes Nicken ihrer Freundin als Antwort. Im Speisesaal trafen sie dann Hiromi, deren wütender Blick immer noch Felsen hätte zerquetschen können.

„Wenn ich diesen KID in die Finger kriege“, sagte sie, „dann wird er sein blaues Wunder erleben. Ich würde ihm dieses selbstliebende Grinsen aus dem Gesicht prügeln.“

„Da würde ich glatt mitmachen“, sagte Kazuha, „hast du Shinichi schon Bescheid gesagt?“ Ran schüttelte den Kopf.

„Das solltest du aber machen“, schlug Hiromi vor, „er wird nicht zulassen, dass KID den Ring stiehlt.“

„Ich doch ebenso wenig“ sagte Ran ein wenig verärgert, „Shinichi wird nichts davon erfahren und auch nichts mitbekommen. Ich werde KID ganz alleine zur Rede stellen und vor allem nicht erlauben, dass er sich auch nur in die Nähe des Ringes wagt.“ Die Entschlossenheit überdeckte die Besorgnis allerdings nicht. Die beiden Freundinnen und Rans Großmutter bemerkten nicht, wie der junge Mann mit den durchwühlten, braunen Haaren das Gespräch mit mitleidigem Blick verfolgt hatte. Sein Blick fiel ebenso auf den Ring und seinen Saphir, dessen hellblaue Farbe nun dunkel geworden war. Auch der Glanz war fast ganz verloren gegangen, was ihn argwöhnisch stimmte.
 

Die Nacht hatte Ran zwar ein wenig geschlafen, doch hielt sie dabei die ganze Zeit ihren Ring fest. Seit zwei Tagen hatte der Saphir nicht wie vorher stark geglänzt oder die himmelsblaue Farbe angenommen. Lediglich ein kleines Glitzern brachte er hervor. Auch war seine Farbe eher wie das Meer bei Nacht: Dunkelblau und unheimlich.

Der Tag verlief ungewöhnlich schnell und ließ somit die Hektik im Hotel ebenfalls schneller erscheinen. Die Polizisten stellten sich an ihren Positionen auf. Aoko klopfte am Zimmer von Ran und Kazuha.

„Hey, wie geht’s euch?“, fragte sie.

„Na ja, mir soweit ganz gut“, sagte Kazuha, „aber wegen Ran… Die Sache mit KID…“

„Ich hab davon gehört. Und es tut mir Leid. Wenn ich könnte, dann würde ich etwas tun.“

„Schon okay“, kam es traurig lächelnd von Ran, „wenn KID es nötig hat, jemanden unglücklich zu machen, dann soll er das tun.“ Die besorgten Ausdrücke zeichneten sich auf ihren beiden Freundinnen ab. Aoko ging wieder und Kazuha hielt Ran noch kurz im Arm.

„Ich muss mal eben auf die Toilette. Aber ich bin gleich wieder da, okay?“

„Ja, ist gut.“ Fünf Minuten später kam sie wieder rein.

„Ist irgendwas passiert, während ich weg war?“

„Nein, alles gut soweit. Kommissar Nakamori meinte, ich solle mir keine Gedanken machen, da alles unter Kontrolle sei, aber wie soll ich das glauben? Wenn ich es nicht schaffe, diesen Ring zu beschützen…“ Kazuhas Blick war erneut besorgt und sie konnte ein paar kleine Tränen entdecken.

„Nicht weinen. Und Sorgen machen solltest du dir auch keine. Du hast so wenig geschlafen in der letzten Nacht. Ruh dich ein wenig aus. Es sind noch ein paar Stunden bis zwei Uhr.“
 

„Jetzt haben wir es schon 1:58!“, sagte Nakamori, „in zwei Minuten wird unser Täter versuchen, den Ring des Mädchens zu stehlen. Wir dürfen das nicht zulassen. Er hat uns schon einmal bloß gestellt und das soll nicht ein zweites Mal passieren. Sind die Fenster und Türen verriegelt worden?“

„Ja, Kommissar“, sagte einer der Polizisten, „hier kommt keiner rein.“
 

Ran war mittlerweile eingeschlafen und hatte ihre beiden Hände neben ihrem Kopf gebettet, als sie auf der Seite lag. Eine Gestalt näherte sich der linken Hand, die oben auf lag und entfernte langsam aber sicher den Ring, öffnete die Balkontüren und ging auf den Balkon selbst hinaus, doch in diesem Moment wurde die Gestalt aufgehalten.

„Tu das nicht, Kazuha“; kam es von Ran, die sich aufgerichtet hatte, „oder sollte ich besser sagen: ‚Tu das nicht, KID’!“ Das Licht des Mondes fuhr auf die Gestalt und es schien, als sei es Rans beste Freundin Kazuha.

„Was erzählst du denn da?“, fragte sie.

„Du weißt genau, was ich meine, also tu nicht so, als wärst du nicht Kaito KID. Du bist bereits in ihrer Rolle, nachdem sie auf die Toilette gegangen war, habe ich Recht? Wo ist sie jetzt?“ Eine andere Stimme folgte nun von dem Mädchen aus Osaka. Es war die Stimme von Kaito KID.

„Nun ja, was soll’s. Dann gebe ich mich in diesem Punkt einfach mal geschlagen. Ja, du hast Recht. Ich habe sie auf der Toilette betäubt und bin in ihre Rolle geschlüpft. Mach dir keine Sorgen um sie, sie liegt in einem anderen Hotelzimmer und schläft und träumt einen ihrer süßen Träume. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen willst, ich möchte meinen Coup zu Ende führen.“ Kurz zischte eine Rauchwolke hoch und KID stand in seiner ursprünglichen Gestalt vor Ran.

„Warum tust du das?“, fragte Ran mit gesenktem Kopf und erntete KIDs Aufmerksamkeit, „warum tust du mir das an? Sind dir die Gefühle der Menschen denn vollkommen egal? Hast du gar kein Mitleid? Ich dachte immer, du wärst kein schlechter Mensch, nachdem was man in der letzten Zeit über dich gehört hat und was du bisher getan hast. Sag mir, dass ich mich nicht getäuscht habe. Bitte KID, dieser Ring bedeutet mir viel. Ich will ihn nicht verlieren. Es wäre so, als hätte ich seine Bitte verloren.“ Kaito KID machte ein ernstes Gesicht und drehte sich zu Ran um, die mittlerweile Tränen vergoss.

„Nein, ich bin kein schlechter Mensch, da hast du Recht. Und ich hatte auch nur anfangs vor, den Ring zu klauen.“

„Was?“, fragte Ran verwundert und wischte sich eine Träne von der Wange.

„Ja, ich habe meine Meinung geändert. Ich lass ihn dir natürlich.“

„Aber wieso??“

„Nun ja, zunächst einmal kann ich hübsche Frauen wie dich nicht weinen sehen. Und außerdem ist dein Glücklicher niemand anderes als Shinichi Kudo. Er würde mir das nie verzeihen und mich bis ans Ende der Welt verfolgen.“ *Ich würde für Aoko dasselbe tun, wenn sie in dieser Situation wäre.* „Das erspare ich mir dann lieber. Und jetzt hör bitte auf zu weinen.“ Er ging zu ihr und reichte ihr ein Taschentuch. Als sie es benutzte, um ihre Tränen abzuwischen, wurde sie plötzlich müde und schlief ein, wurde von KID aufgefangen und ins Bett gelegt.
 

Er legte den Ring in ihre rechte Hand und ging auf den Balkon, wo er auf den daneben sprang, Zylinder und Monokel abnahm und von Aoko ins Zimmer gelassen wurde.

„Du hast ihn doch nicht gestohlen?“, fragte Aoko glücklich.

„Nein, natürlich nicht. Das hättest du mir doch sonst noch Jahre vorgehalten“, grinste er und zog sich um.

„Kann sein, ja“, lächelte sie zurück.
 

Ein paar Minuten später kam Kazuha sich den Kopf haltend und ein wenig benebelt ins Zimmer, sah dann Ran auf dem Bett liegen und rüttelte sie schnell wach.

„Ran, wach auf! Ran!“ Sie öffnete die Augen.

„Was ist?“

„Ach bin ich froh, dass du wach bist.“

„Bist du es, Kazuha?“, fragte sie und zog ihr an den Wangen, um zu testen, ob es auch wirklich ihre Freundin war.

„Aua! Ja, ich bin es wirklich. Irgendwie bin ich auf der Toilette ganz müde geworden und wachte aber in einem anderen Hotelzimmer wieder auf. Nanu? Dein Ring. KID hat ihn doch nicht gestohlen? Es ist schon 2:16.“

„Nein, er hat ihn nicht gestohlen“, lächelte Ran erleichtert und glücklich, steckte ihren Ring an den linken Ringfinger und der Saphir glänzte wieder stark und er wurde himmelblau. Kazuha lächelte, als sie das sah.
 

Donnerstag, sechster Ferientag, Tokyo.

Heiji lachte und ließ seine Pizza zurück auf den Teller fallen. Er kriegte sich wieder ein.

„Der war gut, Kudo. Wusste gar nicht, dass du Witze kennst.“

„Was soll das denn heißen“, lachte Shinichi zurück.

„Ach ja“, seufzte Heiji, „wo bist du gerade? Also ich habe den dritten Haufen jetzt fertig.“

„Ja, ich fange jetzt auch mit dem vierten und letzten an. Warum die Polizei mit diesen Fällen solche Schwierigkeiten gehabt hat, verstehe ich nicht.“

„Wer weiß… Aber ich muss sagen, so langsam kriege ich einen Krampf in meinen Händen. Vier Kugelschreiber und drei Collegeblöcke habe ich jetzt schon verbraucht.“

„Und ich erst. War vielleicht nicht die beste Idee, alles per Hand aufzuschreiben und dann an die Akten zu heften.“

„Jetzt ist es eh zu spät, also lass uns weitermachen. Noch ein Energydrink?“, fragte Heiji und stand auf.

„Ja, gerne. Wenn wir noch welche haben“, ergänzte Shinichi und sah sich kurz um.

„Ich guck einfach mal. Wenn nicht, dann müssen wir halt noch welche kaufen.“ Heiji verschwand in der Küche, ging zum Kühlschrank, öffnete diesen und nahm sich zwei Schockopuddings, sowie zwei Energydrinks und ging wieder zurück, reichte Shinichi einen Pudding und einen Drink und setzte sich dann wieder an seine übrig gebliebenen Kriminalfälle.

Shinichi hatte unterdessen den Fernseher angeschaltet und die Nachrichten liefen.

„…wurde der legendäre Meisterdieb Kaito KID wieder nicht gefasst. Man ist sich über seinen neuesten Trick immer noch nicht sicher gewesen. Verwunderlich war, dass er den Dolch des Pharao nicht gestohlen hat, sondern ankündigte, es auf einen anderen Gegenstand abgesehen zu haben, den er dann aber ebenso wenig an sich gebracht hat. Die Polizei von Nujuka hat die Ermittlungen mittlerweile eingestellt. Man war sich sicher, dass KID in Oita-Ken es auf einen Ring abgesehen hatte, soweit die Zeugenaussagen, doch diesen nahm er wie gesagt nicht mit.“ Shinichi spuckte seinen Energydrink aus, als er das hörte und Heiji sah verwundert zum Fernseher.

„Das vermeintliche Opfer von KID, ein 18-jähriges Mädchen, sagte hierzu nichts, außer, dass der Meisterdieb kein schlechter Mensch sei.“ Ein Bild von Ran wurde gezeigt und Shinichi hustete.

„Der Bürgermeister dankte den beiden Mädchen, die maßgeblich an der Lösung des Falles beteiligt waren, da sie KID’ s Botschaft enträtseln konnten.“ Nun kam eine kleine Szene eines Interviews von Ran und Kazuha und Heiji kippte zur Seite.

„Das ist doch unmöglich“, sagte er ungläubig.

„Deswegen also dieser komische Anruf.“

„Huhu Heiji! Haben wir das nicht gut gemacht?“, kam es von Kazuha aus dem Bildschirm und Heiji lächelte gezwungen.

„Weißt du was, Hattori? Ich denke, wir sollten einfach so tun, als hätten wir das nicht gesehen.“

„Ja, glaub ich auch…“

„Die beiden jungen Frauen sprachen in aller Öffentlichkeit ihren Dank an ihre beiden Freunde aus, dessen Namen bekannt sein dürften. Shinichi Kudo und Heiji Hattori.“

„Na ja, andererseits könnte es nicht schaden, diesen Bericht doch gesehen zu haben“, änderte Heiji seine Meinung.
 

Die restlichen Tage von Rans und Kazuhas Ausflug gestalteten sich ruhig und auch wesentlich entspannter als zuvor. Noch ein paar Besuche in den heißen Quellen und gepflegte Konversationen mit Hiromi, Aoko und sogar Kaito, der gerade hektisch in den Speisesaal kam und von den drei Mädchen bemerkt wurde. Er lugte ein Stück durch den Ausgang und amtete dann tief ein und aus, während er sich auf den Knien abstützte.

„Kaito? Was ist denn los?“, fragte Aoko total verwundert.

„Dein Vater, das ist los… Der will mit mir schon wieder eines dieser Gespräche führen, bei denen er mir beibringen will, wie man sich als Ehemann verhalten muss und was mach beachten sollte. Ich habe es geschafft, zu entkommen und verstecke mich jetzt hier.“ Ran und Kazuha kicherten, während Aoko rot wurde und Hiromi sich auf den Weg in die Küche machte. Kaito setzte sich zu Aoko und schüttelte dann den beiden Mädchen vor sich die Hände.

„Ich bin Kaito Kuroba und ihr müsst Ran und Kazuha sein, habe ich Recht?“, fragte Kaito schauspielernd, denn immerhin kannte er die Zwei ja schon längst, oder vielmehr Kaito KID kannte die beiden.

„Ja, Aoko hat uns schon viel von dir erzählt.“

„Ach ja? Was denn so?“, fragte er mit einem hinterhältigen Blick.

„All das schwärmende Zeug“, lachte Kazuha kurz und sorgte somit für noch mehr Verlegenheit.

Die vier Jugendlichen unterhielten sich noch eine Weile, bis Kazuha aufsprang.

„Jetzt weiß ich, woher ich dich kenne!“; sagte sie mit ausgestrecktem Finger auf Kaito zeigend, der daraufhin zusammenzuckte und das Schlimmste vermutete, genau wie Aoko.

„Was meinst du?“, fragte Kaito.

„Du bist… Du warst doch mit Aoko im Tropical Land, kurz vor dem Stromausfall. Da kamt ihr gerade aus dem Riesenrad. Du hast geniest und Heiji hat dir Gesundheit gewünscht.“ Kaito und Aoko atmeten erleichtert aus.

„Ja, daran erinnere ich mich. Wir…“ Weiter kam der junge Meisterdieb nicht, denn in diesem Moment hörten die Vier die Stimme von Aokos Vater.

„Kaito!“ Die Blicke der drei Mädchen richteten sich zum Eingang, wo der Kommissar hineinspaziert kam und sich dem Tisch näherte, von dem Kaito innerhalb eines Augenschlages verschwunden war.

„Entschuldige, Schätzchen, aber hast du Kaito gesehen?“

„Nein“, log sie.

„Und ihr?“

„Nein“, kam es von Ran und Kazuha, die eher verwundert darüber waren, wo denn der Junge, der eben noch am Tisch saß, hingegangen sein könnte.

„Nun. Anscheinend braucht er meine Ratschläge ja nicht. Wenn er das so für besser hält, bitte, aber er soll nachher nicht ankommen und sich beschweren, dass er etwas falsch gemacht hat in eurer Beziehung!“ Mit diesen Worten verließ Aokos Vater den Raum und am Tisch hinter den drei Mädels tauchte Kaito seufzend auf.

„Da bist du ja!“

„Meine Güte. Ich dachte schon, der sieht mich. Danke, dass ihr mich nicht verraten habt. Noch mehr solcher Ratschläge und ich wäre ausgetickt.“
 

Am Morgen darauf war auch schon die Zeit für die Heimkehr angebrochen und Hiromi hatte ihre Enkelin und deren Freunde noch zum Bahnhof gebracht, wo sie sich verabschiedeten.

„Also meine Kleine, pass gut auf dich und Shinichi auf und lass von dir hören. Grüß Eri und Kogoro noch schön.“

„Mach ich doch.“

„Kazuha, es war schön dich mal kennen zu lernen. Seid vorsichtig.“

„Werden wir sein, klar.“ Umarmungen folgten und wenige Minuten später fuhr der Zug los. Ein Abteil war gefüllt mit vier Jungendlichen, davon drei aus Tokyo.

„Ach ja“, seufzte Aoko, „und nun geht’s nach Hause. Wie gut, dass Papa immer noch in Ermittlungen steckt, dann haben wir mehr Zeit für uns, nicht wahr Kaito? Kaito?“ Aoko sah mit Strichaugen zu ihrem Freund Kaito, der mit seinem Kopf am Fenster lehnte und schlief.

„Jetzt pennt der schon wieder. Manchmal habe ich das Gefühl, als könnte er Tage lang durchschlafen.“ *Aber er hat es auch verdient…*, dachte sie bei sich.

„Das kenn ich gut“, sagte Kazuha, „Heiji ist genauso.“
 

Eine knapp dreistündige Zugfahrt endete damit, dass Kaito gähnend aus dem Zug ausstieg und sich wie Aoko von Ran und Kazuha verabschiedete und auf der Heimfahrt nochmals einschlief, wo er nur von seiner Freundin angelächelt wurde.
 

Die zwei Freundinnen hingegen gingen ihren Weg zu Shinichis Villa.

„Meinst du, die beiden haben sich nicht gelangweilt?“

„Nein, bestimmt hatten sie irgendetwas zu tun“, sagte Ran, als sie die Tür aufschloss; ihre Aussage war zwar wahr, doch schien sie nicht sonderlich bestätigt zu werden. Ungläubig und mit großen Augen sahen sich Ran und Kazuha das Wohnzimmer an, als sie es betraten und die Eingangstür geschlossen hatten.

„Was ist denn hier passiert?“, wunderte sich Ran.

„War hier ein Taifun, während wir weg waren?“

Auf dem Boden lagen verteilt viele Colaflaschen und Energydrinks, die komplett leer waren, während der Tisch eine Pizzapackung aufwies, in dem noch ein Stück Pizza vorhanden war. So gut wie alles war durcheinander gewühlt. Hier und da waren Krümel, die entweder auf dem Boden, auf dem Tisch oder auf Couchkissen lagen. Am Ende des Wohnzimmers lagen acht Stapel Akten, die als einziges säuberlich hingestellt wurden, aber ansonsten lag hier alles schief und krumm in der Gegend herum. Gekrönt wurde das Ganze von Shinichi und Heiji. Während Shinichi sich auf der einen Couch breit gemacht hatte, noch ein paar Essenreste an der Wange kleben und einen Kugelschreiber sowie einen Collegeblock auf dem Bauch liegen hatte, lag Heiji auf der anderen Couch. Doch in einer ungewöhnlichen Position. Er war mit den Füßen am Kopfende und mit dem Kopf auf dem Fußboden eingeschlafen, währen der Rest seines Körpers sich auf der Sitzfläche befand, wobei sein Bauch mit einer Chipstüte verziert war, deren Inhalt zum Teil ebenfalls auf seinem Bauch lag und zum anderen auf der Couch verstreut war. Sein geöffneter Mund untermalte dieses Gebilde, was der Fachmann klar als „dahin vegetieren“ abstempeln würde. Beide hatten einen Dreitagebart und schienen Tage nicht geschlafen zu haben, was sie nun nachholten.

„Wir hätten nicht weggehen sollen“, sagte Kazuha mit Strichaugen.

„Ich glaube, du hast Recht.“ Es klopfte an der Tür, welche Ran nun aufmachte. Herr Takagi stand mit zwei Beamten davor.

„Oh Hallo! Wir sind nur hier, um die Akten mit den ungelösten Fällen abzuholen, die Shinichi und Heiji vor ein paar Tagen beordert hatten. Wie weit sind sie, wisst ihr das?“

„Wissen wir leider nicht, aber es sieht danach aus, als seien sie fertig. Ich zeige Ihnen die Stapel.“ Gesagt getan. Außer diesem unrühmlichen Gebilde im Wohnzimmer wunderten sich die Polizisten über die Stapel, die noch dicker geworden waren. Als diese verschwunden waren, schloss Ran wieder die Tür und seufzte.

Die beiden Mädels stellten sich vor ihre Detektive, die nun langsam die Augen öffneten, weil die Vorhänge geöffnet wurden und somit die Sonne hineinschien.

„Boah… Kudo, warum machst du die verdammten Vorhänge auf“, beschwerte sich Heiji, der seine Augen nur einen Spalt geöffnet hatte.

„Habe ich doch gar nicht“, kam es von Shinichi zurück, der nun als erster seine Augen ganz öffnete und Ran vor sich stehen sah. Ungläubig rieb er sich die Augen und schien auf einmal hellwach.

„Ran! Du bist wieder da! Ihr seid beide wieder da! Juhu!“ Er umarmte stürmisch seine Verlobte, die allerdings gewisse Probleme damit hatte, denn außer dem kratzenden Bart, roch Shinichi nicht gerade angenehm aus dem Mund und auch sonst war es nicht gerade ein Duft, der einem gefallen würde. Ebenso Heiji, der nun auch Kazuha umarmt hatte, doch aber gleich mit einem Schlag auf dem Kopf zurückgedrängt wurde.

„Was sollte das?“, beschwerte sich der Meisterdetektiv des Westens.

„Duschen, rasieren! Dann können wir weiterreden und um Gottes Willen, putz dir bitte die Zähne.“ Mürrisch bewegte sich Heiji nach oben, doch fasste sich Kazuha kurz ein Herz, drehte ihn zu sich um und küsste ihn.

„Ich hab dich vermisst, Heiji!“ Glücklich rannte er nun nach oben und man hörte wenige Sekunden später die Dusche anspringen.

„Shinichi, was ist denn hier geschehen?“, fragte Ran mit einem besorgten Unterton und Shinichi lachte kurz auf.

„Na ja, wir haben uns das Nötigste an Verpflegung gekauft, nachdem ihr weg gefahren seid und uns mit ungelösten Kriminalfällen beschäftigt. Die Tage verliefen ohne Zeitrhythmus. Mal sind wir erst abends aufgewacht, mal haben wir bis spät in die Nacht gearbeitet. Und gegessen haben wir Puddings, Toasts und Pizzen sowie diverses Knabberzeug. Die ganzen Energydrinks und Colas waren unser Mittel gegen Müdigkeit.“

„Und in dieser Zeit habt ihr euch nicht geduscht oder sonst etwas für die Hygiene getan?“, fragte Kazuha verwundert.

„Na ja, das Nötigste, aber ansonsten waren wir zu sehr damit beschäftigt, diese Fälle zu lösen. Wie Sherlock Holmes. Wenn er mit einem Fall beschäftigt war, dann hat er teilweise zwei oder drei Tage nicht geschlafen und war ununterbrochen wach. Hatte sich die Sache erledigt, konnte er dieselbe Zeit durchschlafen. Wir hatten eigentlich vor, alles aufzuräumen und uns entsprechend fertig zu machen, um euch dann abzuholen, aber leider hat das nicht so geklappt, wie man sieht. Aber sagt mal, was war denn da in Oita-Ken los? Wir haben einen Bericht gesehen, in dem es um euch und Kaito KID ging. Darf ich mal erfahren, warum du mich nicht sofort angerufen hast, als er dir die Botschaft geschickt hat, dass er den Ring stehlen will? Ich wäre sofort gekommen.“

„Das war mir klar und deswegen habe ich dir auch nicht Bescheid gesagt“, gab Ran wieder, „ich muss mit einigen Dingen selbst klar kommen und sie verteidigen. Das kannst nicht immer nur du für mich tun.“ Shinichi verstand schnell und nickte nur leicht.

„Na ja, wies aussieht, hat es ja auch geklappt“, lächelte er und wollte seine Verlobte küssen, die dies nur ein paar Sekunden zuließ und ihn dann ein wenig von sich weg schob.

„Es wäre nicht schlecht, wenn du erstmal… Du weißt schon.“ Wieder musste Shinichi gezwungen lachen.

„Ja, du hast wohl Recht. Dass es so schlimm ist, hätte ich nicht geglaubt.“ In diesem Moment kam Heiji die Treppen herunter, in frischen Klamotten, noch nassen Haaren vom Duschen, sauberen Zähnen, die durch sein aufgelegtes Grinsen zum Vorschein kamen und natürlich ohne Dreitagebart. [Nicht nur, dass man den Menschen in seiner Umgebung besser gefällt, nein, man fühlt sich selbst auch besser. Gerade, wenn man so einen blöden Dreitagebart los ist. Da spreche ich aus eigener Erfahrung^^]

„Da bin ich wieder“, sagte er und erntete verblüffte Blicke.

„Gut, dann kann ich ja jetzt ins Bad“, stellte Shinichi fest und bewegte sich zu seinem eben genannten Zielort.
 

Okay, die Endszene mit den Chipstüten war vielleicht ein bisschen fiktiv, aber so in etwa müsst ihr euch eine LAN von meinen Freunden und mir vorstellen, wenn sie sich langsam dem Ende neigt. Ich erinnere nur an unsere MasS-LAN, die knapp ne Woche ging. Dort sind wir erst Mittags bzw. Nachmittags aufgestanden und hingen selbst dann noch Schlafsachen. Geduscht und Zähne geputzt haben wir trotzdem^^ Was wir aber deutlich gemerkt haben, war die ansteigende Dummheit [im komischen, nicht im intelligenten Sinne]. Kein Wunder, wenn man fünf Tage oder so den Großteil der Zeit im Partykeller hängt xD
 

Kommentare bitte^^
 

Lange nicht gehabt und doch noch aktuell - der Kapitelausblick:

Shopping, weibliche Auseinandersetzungen um heruntergesetzte Sachen und der Ausblick auf einen Fluchtweg für uns Männer sind Kernpunkte des nächsten Kapitels. Kaitos Leben hingegen wird wohl bald wieder auf eine harte Probe gestellt werden, wenn sich langsam die Schlinge um seine Identität zieht und es diverse finster Gestalten auf ihn abgesehen haben...
 

Freut euch auf Kapitel 31 - Einkaufsbummel und Zukunftspläne



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Diana
2007-05-19T18:46:56+00:00 19.05.2007 20:46
das war wieder echt der hamma und das mit ran und shinichi war end gut beschrieben.
Weiter so!!!!
Diana
Von:  Sakuna
2007-05-17T12:47:31+00:00 17.05.2007 14:47
gut , das Kaito den Ring nicht gestohlent hat. Wenn Ran erfahren hat wer kaito Kit ist, dann hatte er ein paar Karateschlage abbekommen.
Macht weiter so

Sakuna
Von: abgemeldet
2007-05-14T21:03:27+00:00 14.05.2007 23:03
ohhhhh mein gott ich bin die erste udn man war das toll echt :))) soe viel was du da gleich geschreiebn hast udn es war so schön du hast diese innige lieeb zwischen shinichi udn ran urrr gut beschreiben es war echt toll aber weist was gggg ...... ich wusste das er den ring einfach nicht stellen kann ggg
aber echt toll freeu michs chon wenn es weiter geht :-)


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