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Luna Lovegood und der Halbdementor

1. Die Geister (die ich rief)
von

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Dunkler Besuch

Luna wartete diesmal mit den anderen Ravenclaws auf die Neulinge. Es gab einige Begrüßungen und Umarmungen. Allerdings wurde Luna bis auf wenige, freundliche Nicken, nicht groß beachtet.

„Hallo Luna!“, rief eine erfreute Stimme hinter ihr. Sie wirbelte herum. „Anastasia!“, rief Luna erfreut auf und wäre fast dem Hausgeist um den Hals gefallen. Im letzten Moment fiel ihr ein, dass sie sich dann wohl schrecklich wehgetan hätte, weil sie dann wohl nicht Anastasia, sondern dem Fußboden einen unfreiwilligen Kuss gegeben hätte.

Trotzdem freute sich Luna sehr, dass zumindest eine sich über ihre Wiederkehr freute.
 

Etwas später kamen die Erstklässler herein. Luna fand es etwas seltsam. Noch vor einem Jahr war sie dabei gewesen und musste sich von den Älteren Schülern begaffen lassen. Diesmal war sie eine der Älteren und schaute sich die Auswahl der Neuen zusammen mit den anderen an. Allerdings einer von den Erstklässlern fiel sofort auf: Gabriel. Er war mindestens über einen Kopf größer als die anderen. Er starrte auf seine Fußspitzen, wohl wissend, dass er die Hälfte aller Blickte auf sich zog.

Professor Flitwick hatte seinen Zauberstab gezückt und ließ den Stuhl mit dem Sprechenden Hut hereinschweben.

Flitwick rief jeden Namen einzeln auf. „Wird das jedes Jahr immer von einem anderen Lehrer gemacht?“, flüsterte Luna Anastasia zu. „Du meinst die Aufteilung leiten?“, flüsterte Anastasia zurück. „Nein, meistens wird das immer von der stellvertretenden Schulleiterin gemacht. Aber sie muss sich um Angelegenheiten in ihrem Haus kümmern“. Luna nickte. „Welche?“ Die Graue Dame schüttelte grinsend den Kopf. „Neugierig wie dein Vater... Soweit ich weiß, hat sie was mit den Schülern Hermine Granger und Harry Potter zu tun.“ Luna sah sie überrascht an. „Ich dachte, das mit der Sache um den Erben Slytherins sei geklärt worden. Harry Potter war es nicht.“, sagte Luna etwas leiser. Cho hatte ihr gerade einen strengen Blick zugeworfen. Vermutlich ging ihr das Geflüster auf die Nerven. „Das ist auch nicht der Grund. Aber Genaues weiß ich auch nicht. Da müsste ich mal Nick fragen.“. Anastasia schwebte rüber zum Gryffindortisch.

„Obscuritas Gabriel“, quiekte Professor Flitwicks durch die Halle und Gabriel ging langsam zum Stuhl hin und setzte sich den Hut auf.

Ein markerschütternder Schrei hallte durch den Raum. Rolf wand sich unter Schmerzen auf Gabriels Kopf und brüllte, als stünde er in Flammen. Erschrocken sprang Luna auf. „Jetzt ist aber genug, Luna!“, fauchte Cho sie an, die scheinbar nichts von Rolfs Qualen mitbekommen hatte. Aber niemand sonst hatte etwas mitbekommen. Es kümmerte sie nicht, wie Rolf sich die Seele aus dem Leib brüllte. „Loony will wohl wissen, wohin der große Junge hinkommt“, kicherte es aus einer Ecke des Ravenclaw Tisches. „Loony ist verliebt“, kicherte Bella. Luna setzte sich schnell hin. Es ihren Hauskameraden zu erklären, würde nichts bringen. So musste Luna mit ansehen, wie sich Rolf weiterhin quälte bis er endlich, für Luna kam es vor als hätte er Jahre gebraucht, „Hufflepuff“ hervorbrachte.

Gabriel setzte den Hut schnell ab und warf noch einen ängstlich Blick auf ihn. Mit schnellen Schritten ging er zum Hufflepufftisch, wo sein Applaus ziemlich mäßig ausfiel.

Professor Flitwick brachte gerade den Sprechenden Hut zurück, als Harry Potter und Hermine Granger an den Gryffindortisch ankamen und sich setzen. Dumbledore hieß die Schüler Willkommen und sprach eine Warnung aus:

„Wie ihr mitbekommen habt, ist der Hogwartsexpress durchsucht worden und wie ihr sicherlich inzwischen wisst, wird unsere Schule gegenwärtig einige Dementoren von Askaban beherbergen, die im Auftrag des Zaubereiministeriums hier sind.“

Luna musste schlucken. Auf solch eine Bewachung konnte sie liebend gern verzichten.
 

„Sie sind an allen Eingängen zum Gelände postiert.“, fuhr Dumbledore fort. Luna bemerkte, wie einige Schüler ängstliche Blicke tauschten. „..gebt ihnen keine Gelegenheit euch ein Leid zuzufügen...“ Lunas Eingeweide schienen in Eis getaucht zu sein. Sie sah hinüber zu Gabriel, der sich zwischen einigen älteren Schülern gesetzt hatte, um wohl weniger aufzufallen. Auch er machte keinen sehr glücklichen Eindruck. Aber er wirkte auf seltsame Weise gelassener als die anderen.

Dumbledore hatte seine Rede beendet und ließ seinen Blick durch den Saal wandern. Kurz trafen sich sein und Lunas Blick und sie konnte etwas ganz deutlich in Dumbledores Augen lesen: Sorge. Es war totenstill in der großen Halle.

Aber damit war wohl der ernste Teil seiner Rede abgeschlossen, denn Dumbledore lächelte leicht und begann danach ein etwas erfreulicheres Thema. Er stellte zwei neue Lehrer vor. Remus Lupin, den Luna schon im Zug kennen gelernt hatte. Er war der neue Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, nachdem Lockhart im vorigen Jahr den Verstand verloren hatte. So hatte man es ihnen zumindest erklärt. In Wahrheit hatte er den Auftrag bekommen, zurück zu gehen in seine Welt der Doppelgänger. Vermutlich war diese Welt hier doch zu stark zum erobern.

Der zweite neue Lehrer war in Pflege magischer Geschöpfe. Es war der Wildhüter Hagrid. Er wurde am Ravenclawtisch mäßig beklatscht. Aber am Gryffindortisch war die Freude darüber sehr groß. „Das hätten wir doch erraten können!“, dröhnte von dort eine Stimme. „Wer sonst würde uns ein beißendes Buch auf die Liste setzten?“ Luna sah wie einige an ihrem Tisch bei dieser Erwähnung säuerlich guckten. „Mir hätte es fast den Finger abgebissen!“, schimpfte Terry Boot.

Luna warf einen Blick rüber zu Hagrid, der sich gerade am Tischtuch seine Augen trocknete. Sie war sich nicht so sicher was sie davon halten sollte, wenn ein Lehrer beißende Bücher auf Schulbücherlisten setzte. Nicht das die Bücher vielleicht noch Vampire waren und die Schule heimlich einnehmen möchten.

Endlich tauchten die Speisen auf und Luna nahm sich reichlich Bratkartoffeln. Langsam wurde die Stimmung auch wieder gelassener und die Schüler fingen munter an zu erzählen. Anastasia kam wieder zu ihr hinüber. „Es war wirklich wegen Harry“, sagte sie. Luna sah von ihrem Salat auf. „Hmmm?“, fragte sie verwundert. Anastasia seufzte aber bevor sie erklären konnte fiel es Luna wieder ein: „Ach ja, warum McGonagall diesmal die Einteilungszeremonie nicht geleitet hat.“ Anastasia schmunzelte. „Wie die Mutter so die Tochter. Deine Mutter war auch mitunter etwas vergesslich“ Sie lachte leicht. Lunas verschluckte sich fast am Kürbissaft. „Meine Mutter?! Hast du sie gut gekannt?“ Die graue Dame starrte zu Boden. „Tut mir leid Luna... ich... ich muss gehen... ich werde dir später ausführlicher darüber was erzählen... aber nicht jetzt.“ Mit einem entschuldigenden Blick, schwebte sie davon und ließ Luna ratlos zurück. „Sie will sich davor drücken.“, sagte Lunas Tasse. „Ich weiß.“, sagte Luna nur und setzte sie wieder an ihre Lippen.

Der Nachtisch kam und Luna fiel auf, dass es viele Gerichte mit Schokolade gab. Sie lächelte. Schokolade konnte sie jetzt gut gebrauchen und tat sich reichlich drauf. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf Gabriel, der gerade angewidert eine Schüssel mit Schokoladenpudding von sich weg schob. Luna verstand nicht warum. Ihr tat die Schokolade richtig gut und nachdem sie sich mit den anderen Schülern auf den Weg in ihre Betten machten, fühlte sie sich deutlich besser.
 

Von Penelope Clearwather angeführt, gingen die Ravenclaws in ihren Gemeinschaftsraum. „Passwort ist `persinus`“, sagte Penelope und der Gemeinschaftsraum öffnete sich.

Luna lief sofort in den Schlafraum. Sie war todmüde und wollte sofort schlafen. „WAHAHAHA!!!!!!“ Die Zweitklässerinnen sprangen erschrocken zurück. Aber für Luna war es zu spät. Ein dickes Buch knallte gegen ihren Kopf und ließ sie in die Knie gehen. „PEEVES!“, donnerte Penelope. „MACH DAS...“ Ein weiteres dickes Buch flog geradewegs auf Penelope zu und nur um Haaresbreite konnte sie ihm ausweichen. „Pinnilein Stachelschwein!“, gackerte Peeves. Weitere Bücher prasselten auf die Schülerinnen nieder. Ein weiteres Buch traf Luna auf der Stirn und plumpste dann in ihren Schoß. Plötzlich hörte es auf Bücher zu hageln und Peeves flog eilig weg. Luna sah auch bald warum. Der Blutige Baron war aufgetaucht und jagte hinter dem Poltergeist her.

Langsam rappelten sich die Schülerinnen wieder auf und manche rieben sich ihre schmerzhaften stellen, wo einige Bücher sie getroffen hatten. Luna war ja nun echt keine Freundin von Slytherin. Draco Malfoy war schon oft genug über sie hergezogen und dass die gesamte Slytherin Quidditchmannschaft sie einmal schlimm gedemütigt hatte, würde sie ihnen wohl nie verzeihen. Allerdings war sie genauso froh, wie jede andere dass der Hausgeist von Slytherin, Peeves so gut unter Kontrolle hatte.

„Nun gut!“, rief Penelope. „Sammelt die Bücher wieder ein! Morgen werde ich sie wieder zurückbringen!“ Die meisten, so vermutete Luna, waren Schulbücher, die Peeves wohl aus der Bibliothek genommen hatte. Aber das Buch, das in ihren Schoß gefallen war, war kein Schulbuch. Ein alter, mitgenommener Lederumschlag, der nur drei Buchstaben in goldener Schrift vorzuweisen hatte: „Ivana Karkaroffs Tagebuch“.

Luna starrte auf den Umschlag, als hoffte sie mehr zu erfahren. Währenddessen sammelte Penelope die Bücher ein und kam dabei immer näher in Lunas Richtung. „Luna“, flüsterte das Tagebuch leise „Lass mich dir nicht wegnehmen, bitte!“ Penelope war nur noch 5 Schülerinnen von ihr entfernt. „Bitte Luna, ich werde dir einige Dinge zeigen, die dich sehr interessieren werden. Gebe mich nicht ab!!“ Nur noch drei Schülerinnen trennte Luna von Penelope.

Luna steckte das Buch schnell in ihren Umhang und nahm das andere dicke, das ihr als erstes an den Kopf geflogen war zur Hand und überreichte es Penelope. Scheinbar hatte sie nicht gemerkt, dass Luna ein Buch eingesteckt hatte, denn sie ging, nachdem sie ihr das Buch abgenommen hatte, einfach weiter.

„Nun gut, dann lasst uns jetzt endlich schlafen gehen.“, sagte Penelope, nachdem sie alle Bücher eingesammelt hatte und den Stapel Bücher vor sich schweben ließ. Ihre Stimme klang matt und auch vielen anderen Schülerinnen fielen schon fast die Augen zu.
 

Die meisten in Lunas Schlafsaal schienen sofort eingeschlafen zu sein, als sie in ihre Betten fielen, denn geredet wurde nichts mehr.

Nur Lunas Neugierde hielt sie wach. Sie nahm das Tagebuch heraus und schlug die erste Seite auf.

„Liebes Tagebuch“ Stand als erstes geschrieben. „Ich habe dich gekauft, um meine bisherigen Erlebnisse in Durmstrang und später in Hogwarts festzuhalten. Ich hoffe, ich werde so besser begreifen können, was alles geschah. Ich fange am besten mit meinem ersten Jahr in Durmstrang an...“
 

Zur gleichen Zeit in einem der Jungenschlafräumen von Hufflepuff:

Gabriel wälzte sich unruhig hin und her. Aber was er auch anstellte, er konnte nicht schlafen. Er warf die Decke zur Seite, öffnete seinen Vorhang und trat auf den kalten Boden.

Er trat ans Fenster und späte hinaus. Jemand oder etwas war da draußen. Es rief ihn.

Langsam ging er aus dem Schlafraum hinaus und trat in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Leise durchquerte er den Raum und ging auf den Ausgang zu. Er lauschte. Nein, keiner war draußen zu hören. Langsam öffnete er die Tür und trat hinaus auf den Gang. Etwas in ihm sagte, dass er keine Angst haben brauchte entdeckt zu werden. Es war keiner da. Er musste ein Fenster suchen. Warum er das musste, war ihm nicht klar aber er musste es einfach tun. Er schlich weiter und bald hatte er gefunden, was er haben wollte: Ein großes Fenster. Instinktiv nahm er seinen Zauberstab und berührte damit das Glas. Ein eisiger Wind fuhr ihm durch sein Gesicht und wirbelte seine Haare auf. Was war das? Wo kam der Wind her? Fragte sich Gabriel. Prüfend legte er einen Finger ans Glas. Und griff ins Leere. Er stieg auf die Fensterbank und zwängte sich durch das Fenster.

Das Fenster war höchstens einen halben Meter vom Boden entfernt und so sprang Gabriel einfach runter. Zielgenau lief sein Körper zu einer etwas abgelegenen Stelle des Schulaußengebäudes.

Plötzlich wurde es dunkler und sein Atem kondensierte. Etwas kam auf ihn zu und Gabriel wusste auch was! Spätestens seit dem Zug hatte sich dies in sein Gehirn eingebrannt. Aber anders als seine Begleiter im Abteil, hatte ihn das Wesen nichts ausgemacht. Bei den anderen war’s nicht so. Sie hatten panische Angst gehabt. Das hatte er spüren können.

Vertrocknete abgefaulte Blätter wurden ihm durch den Wind entgegen getragen. Gabriel wirbelte herum und sah ihn. Der Dementor stand unter einem Baum und winkte ihn zu sich herüber.

Eigentlich hätte er Angst haben müssen. Aber er hatte keine. Aus welchen Gründen auch immer. Gabriel ging auf den Dementor zu. „Hallo“, grüßte ihn der Dementor. Seine Stimme klang wie ein Windgeflüster. „Hallo...“, sagte Gabriel leise.

Dumbledore hatte so schlimm von den Dementoren berichtet. Aber Gabriel fand diesen hier nicht schlimm. Er wirkte sogar irgendwie richtig nett.

„Es tut mir leid, dass ich dich hinausgerufen habe“, sagte der Dementor leise. „Aber ich musste es tun.“ Gabriel sah ihn fragend an. „Wieso?“ Der Dementor sagte es ihm. Gabriel sank auf die Knie. Sein Gesicht in den Händen verborgen.

„Hilfst du uns?“, fragte der Dementor. Gabriel nickte. „Ja!“, sagte er entschlossen. „Ich werde euch helfen, wo ich immer kann!“

Der Dementor gab etwas von sich, was wie ein erfreutes Lachen klang und schwebte davon. „Ich werde dich wieder rufen, wenn wir dich brauchen!“, Flüsterte er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dunkelseele
2008-08-20T17:52:57+00:00 20.08.2008 19:52
Juhu,^eines meiner Lieblingskapitel. ich finde das du die Stimmung besonders bei dem Gabrielteil gut rüberbringen konntest. Das hat schon etwas angenehm schauriges ansich.:)
Zudem finde ich die Idee mit einem sprechenden Dementor sehr gut, da sie es vermutlich eh können. Man braucht sich ja nur ein paar Andeutungen aus dem dritten Band anschauen.
Spannend geschrieben.^^


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