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Young & Beautiful

Sasukex Sakura oder SakuraxItachi
von

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Das Match

Prolog: Das Match

Sakura verzog das Gesicht zu einer Grimasse und sah sich missmutig um. Warum war sie noch mal hier? Sie brauchte nicht lange zu überlegen, um herauszufinden, was ihr hier alles nicht gefiel. Die Hitze, das unerträgliche Gekreisch um sie herum, das Cheerleader-Geplärr ging im allgemeinen Trubel unter. Nicht, dass das wirklich wen interessiert hätte. Dieses todlangweilige Basketballspiel da unten, das hauptsächlich aus dämlichen Hopsen und sinnlosen Weitwürfen bestand. Wieder brandete der Jubel um sie herum auf, als jemand aus der Seikô-Mannschaft den Ball in die Finger bekam und damit in den Angriff ging. Sakura entging sein Gesicht, weil sie gelangweilt auf ihre Hände starrte und hoffte, dass Ino gleich aufhörte, ihr ins Ohr zu schreien. Erst, als sie eine vertraute Stimme verzerrt über das Spielfeld hallen hörte, hob sie den Blick. Es war Temari, die den Posten der Kommentatorin innehatte und sich die Seele aus dem Leib schrie. Sakura sah gerade noch, wie ein Junge aus den Klassen über ihr die gegnerische Abwehr scheinbar mühelos umdribbelte und zu einem gigantischen Sprung auf den Korb ansetzte. Der Lärm um sie verstummte, denn alle hielten gespannt den Atem an. Temari zog, durch das Mikrofon verstärkt und gut hörbar, Luft ein. Der Junge berührte mit den Fingerspitzen den Korbrand und versenkte den orangefarbenen Ball darin. Einen Moment lang rollte er auf dem Rand des Korbes entlang und kippte dann zur Seite in den Korb. Jubel brauste auf und Sakura konnte hören, wie Temari schrie:

"Und damit steht es 14:10 für Seikô, dank der Nummer 7: Itachiiiii!"

Mehrere weibliche Sprechchöre kreischten hysterisch für die genannte Nummer 7. Der schwarzhaarige Junge drehte sich zu seinem Fanclub um und lächelte triumphierend, bevor er kumpelhaft von einem noch größeren Mitspieler in den Schwitzkasten genommen wurde. Sakura fand, seine blaue Haut sei ein erbärmlicher Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen. Sie sollte nie erfahren, ob es geschminkt war oder nicht. In diesem Moment stieß Ino sie mit dem Ellbogen in die Rippen.

"Hast du diesen genialen Korb gesehen?!"

"Nein, Ino-chan, ich bin blind. Würdest du so nett sein, mich aufzuklären?"

Ino hörte ihr schon gar nicht mehr zu, sie beteiligte sich an einem Fansprechchor. Sakura verdrehte die Augen und sah zur Lehrertribüne. Der Schulleiter Yondaime klatschte gönnerhaft in die Hände und lächelte. Der Pfiff ging, und bevor einer der Kotae reagieren konnte, hatte ihm ein Junge mit kurzen, roten Haaren den Ball elegant abgenommen und warf ihn zu Itachi, der sich am meisten in Korbnähe befand und sich gerade freigelaufen hatte. Temari kreischte begeistert.

"Und hier ein klasse Pass von der Nummer 11, Sasori! Und wieder hat Itachi den Ball, er ist heute in Höchstform! Die letzten 30 Sekunden laufen, und trotzdem greift er noch einmal an! Und schon hat er die Abwehr durchbrochen, und, und... JAAA, GETROFFEN!!! 16:10 für Seikô, und wieder ein Sieg! Die Menge tobt! Das war Itachis dritter Korb in diesem Spiel, unglaublich!"

Angesichts dem ungeheuren Lärm um sie herum drohte Sakura langsam das Trommelfell zu platzen. Itachi winkte seiner Fangemeinde kurz und lächelte, bevor sie High Fives austauschend in Richtung Umkleide rannten. Anscheinend fiel niemandem außer Sakura, die nicht von ihm besessen war, auf, dass das letzte Lächeln ziemlich aufgesetzt wirkte. Ihr doch egal, sollte er mit seinen Fans umgehen, wie er wollte. Sie gehörte ja schließlich nicht dazu. Zugegeben, er sah gut aus und spielte gut Basketball. Aber so was reichte nicht. Bestimmt war er in schriftlichen Fächern aufgeschmissen. Mit diesem Gedanken stand sie auf und schleppte Ino mit, die sonst wohl Shikamaru die Augen ausgekratzt hätte. Wahrscheinlich hatte er, genau wie Sakura eben, gesagt, dass Itachi schlichtweg oberflächlich war und verblüffende Ähnlichkeit mit einer hohlen Nuss aufwies.

Am Ausgang warteten schon Hinata und TenTen auf sie. TenTen schien ähnlich begeistert von dem Match zu sein, wollte sie dies aber nicht unbedingt anmerken lassen. Hinata dagegen war völlig aufgewühlt, weil Naruto vorhin auf der Suche nach seinem Popkorn zufällig in ihre Richtung gesehen hatte und sich ihre Blicke getroffen hatten. Allerdings nur, bis Lee sein Becher aus der Hand rutschte und sich der ungezuckerte 100%-Fruchtsaft mit zusätzlichem Traubenzucker und Energiezusatz auf seine Sachen ergoss. Hinata hatte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, ihm zum Abwischen ein Taschentuch zu geben, hatte sich jedoch letztendlich nicht getraut.

Temari quatschte wenige Meter entfernt angeregt auf Gaara, dem die Hitze zu schaffen machte, und Kankuro, der mehr von dem Einsatz seines Vorbilds Sasori beeindruckt war, ein. Worum sich die Unterhaltung dabei nur um eines drehte: Itachi, Itachi, Itachi. Sakura konnte den Namen allmählich nicht mehr hören. So umwerfend war dieser langhaarige Bishonen nun auch wieder nicht. Aus Rücksicht auf ihre Gesundheit sagte sie das nicht laut.

Sie verabschiedete sich kurz von ihren anderweitig beschäftigten Freundinnen mit tröstenden Gewissheit, dass ihr keiner zuhörte, und schwor sich auf dem Nachhauseweg, morgen Ohrstöpsel mitzunehmen. Sie konnte jetzt noch die Sprechchöre mit diesem einen Namen hören. Obwohl sie ihn noch nie getroffen hatte, ging ihr dieser eine Typ schon gewaltig auf die Nerven. Und auf seine Bekanntschaft konnte sie auch gut und gerne verzichten.

Hate at the first sight

Kapitel 1: Hate at the first sight
 

Der Morgen begann damit, dass Sakura mehr Zeit als gewöhnlich hatte und sich auf dem Schulweg nicht beeilte. Ihr brummte noch der Kopf von dem Lärm gestern Mittag, ganz zu schweigen von einem Alptraum, in dem sie meinte, Itachi erkannt zu haben. Während sie den Fußweg entlang schlenderte, fiel ihr ein hübsches Mädchen, ein oder zwei Jahre älter als sie, das es anscheinend sehr eilig hatte. Sie rannte auf eine kleine Gruppe Jungen zu, die betont lässig in der Nähe eines Getränkeautomat rumhing. Hinter ihrem Rücken fingerte sie nervös an einem orangen, aufwendig selbstverzierten Umschlag herum. Das Mädchen blieb kurz stehen und fuhr sich mit zitternden Fingern durch die blonden Haare. Mit Kennerblick erkannte Sakura, dass sie in ihr Styling eine Menge Zeit und Mühe investiert hatte. Mit unsicheren Schritten ging sie auf die Gruppe zu und räusperte sich. Ein paar der Jungen, die ihr den Rücken zudrehten, sahen sich um, ein paar ließen es sein. Itachi war unter ihnen. Aoi tippte ihn mit einem tadelnden Blick auf die Schulter.

"Da möchte jemand mit dir sprechen."

Betont desinteressiert drehte der Angesprochene sich um und musterte das Mädchen mit unverhohlener Geringschätzung. Sie ließ sich davon nicht beirren und bat ihn leise, ein paar Meter wegzugehen, den Grund nannte sie nicht. Sakura konnte es sich auch so schon denken. Sie ging noch langsamer als vorher, in der Hoffnung, Ino heute mitteilen zu können, dass Itachi bereits eine Freundin hatte und sie ihn noch so sehr anbeten konnte, ohne Aussicht auf Erfolg.

Itachi vergrub die Hände in den Hosentaschen und schaute das Mädchen vor sich gelangweilt an.

"Also?"

Sie holte zögerlich den Brief hinter ihrem Rücken hervor und reichte ihn Itachi. Als sie sprach, konnte Sakura die Nervosität bestens heraushören.

"Ich... Hier steht drin, was ich für dich empfinde. Bitte... lies es und gib mir danach eine ehrliche Antwort."

Sie atmete tief durch und starrte auf den Boden. Itachi ließ die Hände in den Hosentaschen und machte auch sonst keine Anstalten, diesen Brief zu nehmen.

"Nein."

Das Mädchen sah ihn erschrocken an. Sakura bekam das mit, weil sie inzwischen auf ihrer Höhe war.

"Wie 'nein'?"

"Ich muss weder diesen Brief lesen noch dich irgendwie näher kennen lernen, um dir deine ehrliche Antwort zu geben. Ich hab kein Interesse an dir, und ich will nicht mit dir gehen."

Die anderen in der Gruppe hatten das Gesicht abgewandt. Sie waren es bereits gewöhnt, dass Itachi Mädchen unsensibel Abfuhren erteilte und waren nicht unbedingt scharf darauf, es jedes Mal mitzukriegen.

Das war zuviel für das Mädchen. Sie ließ den Brief fallen, drehte sich um und rannte davon, beide Hände vors Gesicht gepresst. Itachi sah ihr teilnahmslos nach, bückte sich dann langsam und hob den Brief mit zwei Fingern auf, als sei er das Widerlichste, was er je angefasst hätte, und sagte so laut, dass das Mädchen es sicherlich mitbekam:

"Wirf deinen Müll wenigstens weg, sonst muss auch noch die Umwelt unter deinem Geplärr leiden."

Mit diesen Worten ließ er den Brief in eine der Mülltonnen fallen und ging zurück zu seinen Freunden. Sakura starrte ihn fassungslos an. Der Typ fühlte sich wohl echt zu geil. Was bildete er sich ein, so mit Leuten umzugehen, die ihn so verehrten?! Und das alles, weil er ein hübsches Gesicht hatte und gut Basketball spielte.

Itachi musste ihren verächtlichen Blick gespürt haben, denn er drehte sich mäßig interessiert um und sah sie kurz und überlegen an. Für sie sah es so aus, als sähe er sie doppelt so geringschätzig an, weil sie weniger schön als das Mädchen vorhin war. Und für so einen schwärmten ihre Freundinnen...

Nach diesem Ereignis beeilte Sakura sich, in die Schule zu kommen. Auf die Nähe dieser Person konnte sie getrost verzichten. Auf dem Schulhof sah sie - wie jeden Morgen - eine Horde Mädchen, die nichts Besseres zu tun hatten, als Sasuke zu belästigen. Heute waren es sogar noch mehr. Sakura konnte, ob sie wollte oder nicht, mehrere Fetzen davon auffangen.

"Sasuke-kuuun, wo ist Itachi?"

"Hast du das Spiel gestern Mittag gesehen?"

"Wann trittst du endlich in die Basketballmannschaft ein? Du kannst das bestimmt genauso gut wie dein Bruder!"

"Was macht ihr heute??"

"Gibst du mir Nachhilfe?"

Sakura verdrehte die Augen. Dieser Junge musste eine gestörte Wahrnehmung seiner Umgebung bekommen, und niemand konnte es ihm verdenken. Seit Itachi kurz nach seinem Eintritt vor einem halben Jahr zum Star der Mannschaft aufgestiegen war, wurde Sasuke ständig bedrängt, wann er auch endlich eintrat. Sakura machte einen großen Bogen um die Fanansammlung und gelangte zu Hinata, TenTen und sogar Ino, die nur da war, um sich mit Shikamaru zu streiten, der zusammen mit Sasukes restlichen Freunden auf ihn wartete. Hofaufsicht hatte Professor Orochimaru, der sich mit Kin unterhielt, die, seit sie von ihm unterrichtet wurde, in ihm ihr größtes Vorbild erkannt hatte. Sakura hatte sie schon vorher komisch gefunden, und jetzt erstrecht.

"Ich hab vorhin deinen Schwarm Itachi gesehen."

bemerkte sie beiläufig.

"Er hat sich benommen wie ein..."

Bevor sie das näher ausführen konnte, schrillte die Schulglocke und sie gingen ins Gebäude. Während sie an den Schließfächern entlanggingen, sah Ino sie misstrauisch an.

"Was meintest du vorhin?"

"Dass er vorhin ein Mädchen, das ihm ihre Liebe gestehen wollte, so fertig gemacht hat, dass sie geweint hat."

Ino zuckte desinteressiert mit den Schultern.

"Er kriegt ständig Liebeserklärungen, wenn er da nicht deutlich wird, raffen sie's nie."

Damit war das Thema für sie erledigt. Sakura war zwar anderer Meinung, aber sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, Itachi vor Ino zu kritisieren. Also sagte sie gar nichts mehr, bis sie in ihrem Klassenraum waren.

Drinnen ging das Geschwärme weiter, was daran lag, dass ihr Deutschlehrer, Kakashi Hatake, ständig zu spät kam und das heute natürlich nicht anders war. Sasuke bekam also keine Ruhe, und er sah schon ziemlich geschafft aus. Auch seine Freunde, insbesondere die weniger geduldigen wie Shikamaru und Kiba, hatten bei Erwähnung des Namens der Nummer 7 die Augen genervt zur Decke verdreht.

Als Sakura zum gefühlt hundersten Mal auf Itachi angesprochen wurde, platzte ihr der Kragen und sie fauchte das Mädchen (unwichtiger NPC) aufgebracht an:

"Nein, Itachi ist mir vollkommen egal, er nervt mich unsäglich und es gibt echt schönere Jungen als ihn! Er ist ein richtiger Kotzbrocken!"

Für einen Moment wurde es still in der Klasse, und Sasuke blickte flüchtig über die Schulter, um herauszufinden, von wem diese außergewöhnliche Aussage stammte. Sakura kam es so vor, als sähe er sie zum ersten Mal ernsthaft an. Bevor irgendwer reagieren konnte, flog die Tür auf und ein allgemeines Seufzen ging durch die Klasse. Immer diese maßlos übertriebenen Auftritte. Als ob Zuspätkommen nicht reichte.

"Liebe Schüler, unsere neue Klassenlektüre ist endlich angekommen! Das neuste Meisterwerk des absoluten Top-Schriftstellers der Neuzeit..."

Er sah sich in der Klasse um, und sein Blick fiel auf Neji.

"Hyuga! Von wem sprechen wir hier?"

Hinter seinem ewigen Pokerface schien Neji zu überlegen, ob er tatsächlich darauf antworten sollte, ließ es aber lieber sein. Kakashi sah ihm das nicht nach, er hatte eh nicht mit einer Antwort gerechnet. Stattdessen beantwortete er sich seine Frage selbst:

"Wir sprechen natürlich von Meister Jiraya."

Der Großteil der Klasse stöhnte, allerdings schienen einige Jungen das auch mit Begeisterung aufzunehmen.

"Also, wer hilft mir, die Bücher reinzuholen?"

Das war eigentlich keine Frage, denn Kakashi suchte sich die Betreffenden selber aus. Die Wahl fiel auf Zaku, Choji, Naruto und Neji, weil er die rhetorische Frage nicht beantwortet hatte. Das Cover des Buches ließ keinen Zweifel, worin die Handlung bestehen würde. Auch, wenn diese nicht besonders komplex war (dazu muss wirklich nicht mehr gesagt werden). Kakashi ließ es sich natürlich nicht nehmen, ihnen einige seiner Lieblingsstellen vorzulesen. Sakura hörte ihm nicht zu, dennoch drangen hin und wieder ein paar Sätze wie 'Lass mich dein Fels in der Brandung sein, Nanako!', 'So viele Kurven - und ich kann alle fahren.' und 'Lass uns zusammen ein Stück Unendlichkeit finden!' zu ihr vor (wir wissen auch, dass es in den Büchern zur Sache geht, aber das kann man schwerlich ihr zitieren, ohne das Rating nicht hoch setzen zu müssen). Gelangweilt kritzelte sie auf ihrem Block rum und zeichnete ein Voodoo-Bild von Itachi, der nicht mehr zu identifizieren war. Sakura hatte ihn mit Herzblut hässlich gemacht. Glücklicherweise sah das niemand. Als der Gong ertönte, verließ Kakashi die Klasse und die Gespräche von vor der Stunde wurden wieder aufgenommen. Sasuke öffnete das Fenster und sah gedankenverloren auf den leeren Schulhof. Glücklicherweise waren seine Fans gerade anderweitig beschäftigt. Sakura, die sowohl das Gelaber um sie herum nicht ertragen konnte als auch etwas frische Luft wollte, gesellte sich zu ihm. Sasuke nahm ihre Anwesenheit aus den Augenwinkeln wahr, sagte aber nichts. Sakura holte Luft, ohne richtig zu wissen, was sie sagen wollte, als er schon mit ruhiger Stimme und deutlich gereiztem Unterton sagte:

"Nein, ich weiß nicht, was Itachi heute Abend macht, und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es weder dir noch deinen Freundinnen sagen."

Er wollte noch hinzufügen, dass er auch nicht sagen wollte, was er heute vorhatte, als Sakura ihn ärgerlich unterbrach:

"Es interessiert mich auch nicht, was er heute macht, und es wird mich auch nie interessieren!"

Sasuke sah sie ausdruckslos an, hinter dieser Maske war er jedoch ehrlich überrascht. Mehr noch, er nahm sie erstmals ernstlich wahr.

"Magst du Basketball?"

Sakura war das zwar nicht bewusst, doch es war geraume Zeit her, seit Sasuke ein Mädchen irgendetwas Privates gefragt hatte. Vermutlich hatte er bei ihr den Eindruck, dass sie sich da nicht gleich Hoffnungen machte.

Sakura zuckte mit den Schultern.

"Geht so. Bei uns arten die öffentlichen Spiele immer mehr in Bishonen-Paraden aus."

"Stimmt, deswegen ist mein Bruder wahrscheinlich auch der Star."

Sasuke klang nicht so, als wäre er besonders stolz darauf. Sakura wollte eine abwertende Bemerkung über Itachi machen, ob ihm das gefiel oder nicht, als die Pausenglocke wieder klingelte.

Der nächste Lehrer, Professor Orochimaru, war schon wesentlich pünktlicher. Kin trug für ihn die Biobücher, die als Leihgabe verteilt wurden. Sakura verstand zwar nicht, wie sie diesen Mann derart verehren konnte, aber wenigstens stand sie nicht auf Itachi. Ansonsten hatte Sakura nicht viel mit ihr zu tun.

Die Stunde verging damit, dass sich mit der Winterstarre der Schlangen befassten. Diese Reptilien nahmen 80% der gesamten Unterrichtszeit ein. Die Schüler (Kin ausgenommen) verbrachten diese Zeit ebenfalls in Winterstarre.

Der Schultag verstrich mit gewissen Highlights wie Asumas Auftritt, der seine Mathestunde damit begann, dass er seine Tasche aufs Pult knallte, sie mit einem enthusiastischen 'Morgen, ihr Luschen!' begrüßte und seine Kippe in den Abfallkorb spuckte, der daraufhin in Flammen aufging und für eine kurze Massenpanik sorgte. Dazu wäre noch zu sagen, dass das schon so oft passiert war, dass Lee zum Feuerlöscherdienst (besagter Feuerlöscher ist in weiser Voraussicht neben dem Papierkorb angebracht) ernannt worden war. Asumas Begrüßung funktionierte nur bei ihm so, dass sich keiner beleidigt fühlte. Ein anderes Highlight war Gais 30-minütiger Gesundheitsvortrag, der auf die kleine Brandkatastrophe folgte, oder Anko, die ihren Sportunterricht mit einem 500-Meter-Sprint begann. Sakura war danach der festen Ansicht, dass in dieser Schule nur Vollbematschte unterrichten durften. War wohl ein Einstellungskriterium.

Nach der Schule wurde Sakura nicht die Gnade zuteil, nach Hause zu gehen. Ino wollte unbedingt mit Itachi sprechen und brauchte dabei körperlichen und seelischen Beistand.

Sakura machte sich Sorgen, da Itachi sie wohl ziemlich vor den Kopf stoßen würde und einer seiner rücksichtsvolleren Freunde war auch nicht da (Neversorry: Aoi-sensei, we love you!). Ino war da wohl weniger besorgt, sie schleifte die Pinkhaarige hinter sich her und tippte ihm auf die Schulter.

"Hi!"

"Was ist?"

Nein, seine Laune und sein Benehmen waren seit heute morgen nicht besser geworden. Sakura versuchte, Ino vorsichtig wegzuziehen, doch diese ignorierte sie gänzlich und ließ sich auch nicht von Itachis Ton abschrecken.

"Ich wollte dich fragen, ob du heute schon was vorhast."

Itachi hob abfällig eine Augenbraue.

"Selbst, wenn ich nichts vorhätte, mit dir würde ich nie meine Zeit verschwenden. Ich steh' nicht auf kleine Kinder."

Ino war sprachlos. Sakura wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, und sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Für ihre Verhältnisse war es Ino mit Itachi sehr ernst gewesen, und dieser arrogante Sack hatte nichts Besseres zu tun, als...

"Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du geschlechtsverwirrte Klobürste (alternative Ausdrücke, weil wir uns nicht einigen konnten: Wischmopp, Fusselbürste, Staubwedel, Flaschenbürste)?!"

Damit nahm sie Ino am Arm und zog sie weg. Ihre Freundin wehrte sich nicht, sie reagierte noch auf gar nichts. Sakura brodelte vor Wut. Dieser Typ konnte ihr gestohlen bleiben.

Sasuke grinste schadenfroh.

"Das 'geschlechtsverwirrt' war echt gut. Vielleicht solltest du dir mal die Haare schneiden, um das Missverständnis auszuräumen, Nii-chan?"

Itachi, der solche Beleidigungen zwar nicht gewohnt war, nahm es locker. Er setzte Sasuke wortlos und etwas gröber als nötig seinen Motorradhelm und klatschte mit der flachen Hand drauf, 'damit er auch gut saß'. Zu seinem 16. Geburtstag hatte Itachi von ihrem Onkel Obito ein schwarz-silbernes Motorrad bekommen. Kisame hatte irgendwann mal daran herumgepfuscht und es getunt, sodass es auf mysteriöse Art und Weise bis zu 180 km/h fahren konnte. Ursprünglich waren 70 das Höchsttempo. Da ihre Wohnung zu weit von der Schule entfernt lag, um zu Fuß zu gehen, nahm er Sasuke ebenfalls mit. (Um Vorurteilen vorzubeugen: sie hassten sich nicht, sondern hatten lediglich Reibereien, hauptsächlich wegen Itachis Fans und wie er mit ihnen umging.)

Als sie angekommen waren, erkundigte Itachi sich im Fahrstuhl beiläufig:

"Kanntest du pinke Furie vorhin?"

Sasuke grinste ironisch und verschränkte die Arme.

"Ah, stehst du inzwischen doch auf kleine Kinder? Das gibt den Skandal des Jahres. Wie auch immer, ich kenne sie nicht."

Itachi glaubte es ihm ohne Wimpernzucken. Sasuke erinnerte sich generell an sehr, sehr wenige Mädchen. In der Wohnung angekommen holte er das aktuelle Jahrbuch heraus. Dieses Mädchen würde es noch bereuen, ihn so zu blamieren! Nicht, dass das seinem Ruf irgendwie schaden würde, eher würde sie Probleme kriegen. Trotzdem, so ging man nicht ihm um, er ließ nicht von so einem Blag beleidigen. Itachi blätterte aufmerksam durch die Fotoseiten. Bald fand er das gesuchte Bild. Interessant war nicht nur, dass sie Sakura Haruno hieß, sondern auch dass sie auf diesem gewissen Klassenfoto direkt neben seinem niedlichen, ehrlichen, hilfsbereiten und völlig sensiblen kleinen Bruder stand. Na wenn ihn da mal nicht jemand beschissen hatte. Itachi grinste, stand auf und schrie durchs ganze Gebäude, auch gut hörbar für alle Außenstehenden:

"Otouto-chan, du kannst es mir ruhig anvertrauen, wenn du verliebt bist, ich behalt's schon für mich (er sprach es und trötete es in die ganze Welt hinaus)!"

Enttäuschungen

Kapitel 3: Enttäuschungen
 

Auch, wenn es nicht so aussah, Itachi war fest der Überzeugung, dass Sasuke insgeheim in diese pinkhaarige Furie verliebt war. Er spielte mit dem Gedanken, sich morgen mal über sie umzuhören, schließlich wollte er keinen schlechten Umgang für seinen kleinen Bruder. Ein kleines bisschen interessierte es ihn auch, aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Frauen waren sowieso alle gleich (Nein, Itachi ist trotzdem nicht schwul, sondern hat einen asexuellen Touch).

Sasuke redete sich unterdessen ein, dass niemand Itachi gehört hatte und folglich auch niemand nachfragte und das Telefon damit heißlief. Als es doch klingelte, sprang er auf und brüllte in den Hörer:

"NEIN!"

Ein kurzer Moment Stille am anderen Ende.

"Was 'nein'?"

Sasuke erkannte peinlich berührt, dass es sich hier nicht um ein klatschsüchtiges Groupie handelte, sondern um Neji, der sich um ihn jetzt wohl Sorgen machte. Man konnte es ihm nicht verdenken.

"Das letzte Basketballspiel hat deine Paranoia zum Überlaufen gebracht, was?"

Aha, Neji dachte also immer noch, dass es am Basketballmatch lag. Sasuke fiel dabei siedend heiß ein, dass Neji am anderen Ende von Konoha wohnte und Itachi wohl kaum gehört hatte. So laut konnte noch nicht mal sein Bruder schreien.

"Egal. Was gibt's?"

"Ist im Terminkalender des Schulschwarms noch Zeit fürs Gamecenter, oder ist der Tag schon mit Dates verplant?"

Sasuke zog eine furchterregende Grimasse, die Neji zum Glück nicht sah.

"Ihr müsst etwas auf mich warten, der Busverkehr ist so lahm."

"Warum lässt du dich nicht fahren?"

"Erklär ich dir später."

Damit verabschiedete er sich und legte auf. Er würde lieber die ganze Strecke zu Fuß laufen und dort auf entsprechende Mädchen zu treffen, als sich von dem Mann fahren zu lassen, der sich mal wieder alle Mühe gegeben hatte, ihn auf die Knochen zu blamieren.
 

Sakura lag auf dem Bauch auf ihrem Bett und telefonierte seit circa einer Stunde mit Ino. Nachdem die Pinkhaarige sie nach der Schule angerufen hatte, um sich nach ihrem Zustand zu erkundigen, war ihr das gar nicht aufgefallen. Ino war zwar anfangs noch zum Heulen zumute gewesen, doch inzwischen hatte das in Wut übergewechselt und so hatte Sakura ihre erste Seelenverwandte im Bezug auf Itachi. Und so war das Gespräch abgeschweift und sie unterhielten sich über Hinata und ihre rein hypothetischen Versuche, Naruto näher zu kommen. Zur Inspiration beschlossen sie, ins Kino zu gehen und sich da die nächstbeste (klischeehafte) Schnulze reinzuziehen. Ino war dafür, Hinata und TenTen auch einzuladen. Dann waren sie komplett.
 

"Warum mussten wir jetzt so lange auf dich warten, Sasuke? Hattest du noch ein paar Dornröschens wach zu küssen?"

Die Jungen hatten sich in ihre Stammecke zurückgezogen und spielten irgendeinen namenlosen Klon von Tekken. Momentan stand es schlecht für Naruto, deshalb versuchte er, durch ein Gespräch Sasukes Aufmerksamkeit abzulenken. Als die Frage mit den Dornröschen kam, packte Sasukes 'maskierter Rächer' Narutos 'sexy Schwertmeister', und schleuderte ihn gegen eine Holzwand, die daraufhin zerbrach. Also hatte die Ablenkung nichts genutzt. Game Over. Und schon das dritte Mal in einer halben Stunde, die sie gegeneinander zockten. Während die niederschmetternde Nachricht mit kleidsamem Totenschädel über Narutos Bildschirm flimmerte, nahm Sasukes 'maskierter Rächer' seine Siegerpose ein und stellte dem Schwertmeister, der nicht mehr ganz so sexy aussah, triumphierend seinen Fuß auf die Brust (die Spiele von heute sind ja so was von brutal). Sasuke bequemte sich inzwischen, ihm zu antworten, da der dritte Sieg in Folge ihn milde gestimmt hatte:

"Nii-san hat heute die Abfuhr des Monats bekommen."

Shikamaru, der gerade ein Rennen durch Yellow Stone gegen Neji fuhr, fragte für seine Verhältnisse interessiert:

"Wie hat er das geschafft?"

Sasuke antwortete, während er seinen vierten Kampf gegen Naruto begann:

"Er hat heute nach der Schule ein Mädchen abblitzen lassen. Haruno hat ihn daraufhin als geschlechtsverwirrte Klobürste beschimpft und ist abgerauscht."

Naruto musste kichern und kassierte einen virtuellen Tritt gegen die Rippen.

"Für wen setzt sich Sakura denn so ein?"

"Ich glaube, es war Yamanaka."

In diesem Moment ertönte ein lautes Krachen neben ihnen. Es kam aus dem Headset des Automaten neben ihnen und meldete, dass Shikamarus Silberflitzer soeben die Leitplanke durchbrochen hatte und jetzt im freien Fall den Fels knutschte.

"Ey Schiggamaru, wie kannst du auf den letzten 100 geraden Metern aus der Kurve fliegen?! (Dieser Satz hat uns viel Freude bereitet)"

Shikamaru (jetzt wieder richtig geschrieben) zuckte wie üblich desinteressiert mit den Schultern.

"Ich hatte einen Krampf in der Hand."

Shino nuschelte neben ihnen so etwas wie 'Blödsinn' und setzte sein Strategiespiel gegen Gaara fort. Normalerweise besiegte ihn da keiner - außer Shikamaru und Gaara. Und da 'Schigga' gerade anderweitig beschäftigt war, spielte er eben gegen Gaara. Beat 'em Ups und Rennspiele unterforderten ihre (hohe) Intelligenz und waren ihnen zu stumpf.

"Aha, ganz sicher."

Shikamaru ignorierte alles und startete ein neues Spiel, diesmal mit stabilerem Auto.
 

"Und das wollen wir wirklich gucken?!"

TenTen starrte angewidert auf das strahlende Lächeln des Casanova-Darstellers. Ino gab ihr einen freundschaftlichen Knuff.

"Ach komm schon, das macht Spaß!"

TenTen hatte da zwar so ihre Zweifel, doch gegen die geballte Ino-Sakura-Power hatte sie keine Chance. Und so fügte sie sich wortlos, wie Hinata es tat. Sakura schleppte inzwischen die zwei Familienpackungen Popcorn an. Ino entschied, ihre Diät angesichts der schockierenden Abfuhr heute mal aussetzen zu lassen. Und so zwängten sie sich in den dunklen Saal, wo lautstark Werbung lief. Da Hinata sonst schlecht wurde, setzten sie sich hinten hin. Nach zehn Minuten langweiliger Werbung, blöder Trailer und noch blöderer Musik fing der Blödsinn an, wegen dem sie hergekommen waren: Casanova. Die ersten fünfzehn Minuten vergingen damit, dass Casanova reihenweise mit seinen Blicken Frauenherzen schmolz und das auch tätlich ausnutzte. Hinata hielt sich Augen und Ohren zu. Sakura fielen erstaunliche Ähnlichkeiten zu einer gewissen Bishonen-Klobürste auf. Weitere fünfzehn Minuten später sollte er in den Knast, weil er eine junge, hübsche Nonne vernascht hatte. Diesem asexuellen Trottel konnte das ja nicht passieren. Vorausgesetzt, er war nicht schwul.

In der nächsten halben Stunde blitzte er permanent bei seiner großen Liebe ab, und Sakura gönnte es ihm von Herzen. Besonders die Szene mit dem Schwein gefiel ihr (es folgt ein Originalzitat aus dem Kinofilm).

Die junge Dienerin öffnete die Tür und musterte Casanova mit seinem kleinen Hausschwein an der Leine.

"Meine Herrin sagt, dem Schwein ist der Zutritt verwehrt."

sagte sie kess und nahm ihm die Leine aus der Hand.

"Aber das Tier nehmen wir gern."

Damit knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu und ließ ihn stehen.

(Anmerkung: Wir haben den Film nicht gesehen, die Szene kommt ungefähr so hin. Es hat sowieso keine Bedeutung für die Handlung.)

Ino stieß sie mit dem Ellbogen an.

"Den muss ich mir merken!"

Sakura spielte mit dem Gedanken, ihr zu sagen, dass Itachi wohl nie mit einem Schwein vor ihrer Tür aufkreuzen würde, doch sie behielt es für sich.
 

Nach mehreren Stunden mehr oder weniger nervenaufreibenden Zockens verließen die jungen das Gamecenter und gingen noch kurz ins Cafe, um eine Kleinigkeit zu essen. Shikamaru hatte sich keinen Ausrutscher mehr geleistete, sein Pokerface ließ nicht vermuten, was er dachte. Lee und Kiba (die vorhin nicht erwähnt wurden) diskutierten über irgendwas, ansonsten war es still. Sasuke rührte gelangweilt in seinem Eistee rum und fragte sich, warum 'Schigga' die Äußerung mit Ino so durcheinander gebracht hatte. Letztendlich konnte er es sich denken, so schwer war die Frage nicht. Nach normalen Maßstäben war Ino wenigstens hübsch, auch wenn er sie für oberflächlich hielt.

Er machte sich halbherzig Gedanken über seinen Rückweg. Selbst, wenn er gewollt hätte, dass Itachi ihn abholte, wäre das nicht möglich gewesen, denn der war mit seinen eigenen Freunden irgendwo in der Stadt unterwegs. Wahrscheinlich hingen sie wieder auf einem Kinderspielplatz rum und verscheuchten somit die kleinen Kinder, die da spielen gehen wollten. Nicht, dass sie das störte.

In diesem Moment gesellte sich Choji zu ihnen, der heute vorgegeben hatte, keine Zeit zu haben. Anscheinend hatte er sie doch. Sasuke begrüßte ihn flüchtig und sah seinen Eiswürfeln beim Auflösen zu. Das war besser als Kino.
 

Apropos Kino. Die vier Mädchen diskutierten gerade hitzig aus, ob Casanova seine Angebetete verdient hatte. Ino war der Meinung, dass er sich immens gebessert hatte, Sakura fand ihn immer noch zum Kotzen, TenTen hielt ihn für einen Schlaffi, und Hinata konnte sich nicht ganz auf etwas einigen. Weiterhin diskutierend verabschiedeten sie sich und verschwanden in alle Himmelsrichtungen.

In dieser Nacht träumte Sakura, dass sie auf einer idyllischen Blumenwiese lag, als eine gigantische, schwarze Klobürste die Sonne verdunkelte und drohte, sie zu zerquetschen. Sie hörte Itachis größenwahnsinniges Lachen und wachte schreiend und schweißüberströmt auf. Dementsprechend missgelaunt tauchte sie in der Schule auf und kam prompt fast zu spät. Diesmal pflasterten keine (von Itachi) gebrochenen Herzen den Weg, obwohl sie schon beinahe damit gerechnet hatte. Als sie zum Warmlaufen um den Sportplatz rannten, sah sie, wie Uzugi Yugao, die neue Sportreferendarin, zu einem der oberen Fenster hochsah, wo ihr Gekko Hayate zuwinkte. Ach ja, musste Liebe schön sein. Erstrecht, wenn die Schönheit von innen kam. Hayate war Schularzt, und sah immer so ungesund aus, dass niemand sich während der Schule verletzen wollte. Nichtsdestotrotz hatte er eine schöne, junge Freundin, was ihm den Neid der Kollegen, allen voran Kakashi, einbrachte.

Sakura stolperte über ihre eigenen Füße, und trat fast auf Kins Haare. Was band sich diese dämliche Tussi die Haare auch nicht hoch? Lehrerverehrung hatte Grenzen!

Anscheinend hatte sie doch ein paar Haare erwischt, denn Kin drehte sich wutentbrannt um.

"Pass gefälligst auf, Pinkie!"

Sakura wollte diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen.

"Dann lass deine Haare nicht überall herumliegen, Rapunzel! Orochimaru klettert da sowieso nicht dran hoch!"

Das wiederum hatte bei Kin einen wunden Punkt getroffen.

"Beleidige Orochimaru-sensei nicht! Du bist bloß eifersüchtig, weil du nicht bei Itachi landen kannst!"

"Ich hör wohl nicht recht! Wer steht denn schon auf Typen, die man nicht als solche erkennt?!"

Die anderen Schüler waren inzwischen stehen geblieben und hatten einen Ring um die beiden Streiter gebildet. Hinata sah immer wieder hilfesuchend zu Yugao, doch die war zu beschäftigt damit, verliebte Blicke auszutauschen. Wenn nicht bald etwas geschah, würde das hier in einer Prügelei ausarten.

"Orochimaru-sensei ist absolut männlich! Du bist nur neidisch!"

"Hab ich was verpasst, seid ihr jetzt zusammen?!"

Sakura legte ihre ganze Energie in den Streit. Kin ging ihr schon seit langem auf die Nerven, und dafür würde sie sich jetzt rächen.

"Du oberflächliche Schlampe wirst eh nie einen abkriegen! Orochimaru-sensei dagegen..."

"Orochimaru-sensei, Orochimaru-sensei! Kriegst du davon nicht langsam das kalte Kotzen?! Igitt, du stehst auf alte Säcke!"

Kin war drauf und dran, ihr wirklich an die Gurgel zu gehen, als die Schüler neben ihr Platz machten und Sasuke durchließen. Er stellte sich vor die beiden Streithähne und sah sie abschätzend an.

"Merkt ihr nicht, dass ihr euch gerade wahnsinnig kindisch benehmt?"

"Genau! Habt euch lieb, Mädels!"

quäkte Naruto dahinter. Sakura lief rot an und senkte den Kopf. Was war da bloß in sie gefahren?! So einen lächerlichen Streit hatte sie seit der Grundschule nicht mehr gehabt.

Inzwischen war Yugao mit Blicke austauschen fertig und klatschte in die Hände.

"Was steht ihr da so rum?! Weiterlaufen! Drei Extrarunden fürs Rumstehen!"
 

Unter Inos Druck gaben sich Sakura und Kin nach dem Sport zähneknirschend die Hände und murmelten etwas von 'War nicht so gemeint'. Obwohl sie beide jeden einzelnen Satz ernst gemeint hatten.

In der Jungenumkleide war währenddessen der Streit vorhin das Top-Thema überhaupt.

"Oho, Haruno kann ja richtig feurig sein!"

Kiba grinste vor sich hin und lauschte erfreut dem Stöhnen im ganzen Raum. Es stimmten ihm zwar einige zu, aber dieser 0815-Spruch war echt daneben.

"Haltet euch da doch einfach raus, das geht uns nichts an."

Zaku, die Stimme der Vernunft. Er und Kin waren alte Freunde (nicht mehr), und er hasste es, wenn man auf ihrer großen Verehrung für Orochimaru herumritt. Dafür war nun ein anderes Thema dran. Naruto gab Sasuke einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, woraufhin dieser ihn befremdlich ansah und ein Stück wegtrat. Er mochte es nicht, angefasst zu werden, auch ohne traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit (Itachis 'Knuddelwahn' war da schon genug). Er mochte es einfach nicht.

"Aber bevor irgendetwas passiert ist, hat Sasuke ja sein Mädchen verteidigt und vor Schaden bewahrt."

Daraufhin wurde Naruto Schaden zugefügt, in Form von einer ausgerutschten Hand, die ihn gegen die Mauer drückte. Nicht stark genug, um seine Nase zum Bluten zu bringen, außerdem hatte Naruto einen harten Schädel und war Schlimmeres gewohnt.

"Gar nichts hab ich gemacht, aber während ihr auf Damen-Catchen auswart, musste ich den Erzieher spielen. Mir wär's auch lieber, wenn ihr nicht solche Kinder wärt."

"Hört, Hört! Hier ist einer geistig meilenweit überlegen!"

Sasuke warf Kiba einen genervten Blick zu und beschloss, sich für heute in gar nichts mehr einzumischen. Er hatte nicht die Absicht gehabt, sich Yugaos Strafe in Form von zahllosen Extrarunden einzufangen, also hatte er eingegriffen, weil keiner von beiden vernünftig war. Er konnte auf den Lärm und das anschließende Gejammer gut verzichten. Mädchen jaulten eh nur wegen abgebrochenen Fingernägeln rum. Von Sakura hatte er sich etwas mehr Intelligenz erhofft, aber offensichtlich war sie genauso oberflächlich und blöd wie der ganze Rest ihrer Freundinnen.

Kampfansage

Die Pause verging ohne Highlights, und so ging es weiter mit Chemie, ebenfalls von Professor Orochimaru unterrichtet. Selbstverständlich hatte Kin deswegen alles kurzzeitig vergessen und strahlte wie eh und je. Heute hatte Orochimaru eine Überraschung für seine Klasse:

"Alles mal herhören! Heute habe ich euch jemanden mitgebracht!"

Er grinste wie ein Zauberer, der gleich ein Kaninchen aus dem Hut zog. In diesem Fall erwies sich das Kaninchen als ziemlich junger, silberhaariger Referendar mit Brille.

"Das ist Kabuto Yakushi. Er wird den Unterricht in Chemie, Biologie und Physik verfolgen, also kurz gesagt Naturwissenschaften. Später wird er euch mal stellvertretend für mich unterrichten, also freundet euch mit ihm an!"

Kabuto verbeugte sich kurz und höflich. Er sah nicht im Mindesten nervös aus, anders als die Referendare sonst (Yugao ausgenommen), und machte einen erwachsenen, reifen Eindruck.

"Kabuto hat zwei Klassen übersprungen und hat es auch im Studium recht eilig gehabt."

Der Referendar lächelte zurückhaltend, doch seine Augen funkelten amüsiert. Er setzte sich auf der Höhe des Lehrerpults ans Fenster und holte seinen Collageblock samt Kugelschreiber heraus. Orochimaru fuhr mit seinem Unterricht fort und beschäftigte sich mit dem Thema, woraus Schlangenhaut bestand und warum sie so praktisch war. So konnten sich ein paar Schüler vom Sport ausschlafen, auch wenn Orochimaru sie mit gelegentlichem Kreidewerfen und Linieal-auf-den-Tisch-knallen aufweckte. Nachdem es zum Stundenende klingelte, nahm Kin ihre Sachen und rannte zu ihrem Lieblingslehrer, der gerade damit beschäftigt war, Chloroplastenmodelle ganz weit hinten im Schrank zu verstecken. Zaku zuckte mit den Schultern und ging mit Dosu schon mal vor, das konnte noch dauern.

Kin wartete geduldig auf Orochimaru, als Kabuto aufstand und zu ihr herüberging.

"Kann ich dir helfen?"

Die Schwarzhaarige drehte sich nicht mal um.

"Ich glaube nicht, dass du etwas von der Schuppenzusammensetzung der Grünen Baumschlange verstehst..."

Kabuto war dabei, etwas dazu zu sagen, weil er vermutlich doch etwas davon verstand, als Orochimaru unverhofft auftauchte, nachdem er mit den Chloroplasten abgerechnet hatte.

"Schön, dass ihr euch unterhaltet. Kin, wärst du wohl so nett, Kabuto ein wenig die Schule zu zeigen? Ich wollte damit lieber eine zuverlässige Schülerin beauftragen, sonst endet das im Desaster..."

Einerseits war Kin glücklich, als 'zuverlässig' gelobt worden zu sein, andererseits wollte sie diese Brillenschlange (Achtung Wortwitz) so schnell wie möglich loswerden. Orochimaru rechnete nicht mit einer Absage und war bereits wieder verschwunden. Kabuto lehnte sich vor, grinste und flüsterte ihr ins Ohr:

"Na, Baby, dann leg mal los (Aliane muss jetzt ganz, ganz dringend kotzen, Neversorry steht grinsend daneben)..."

Kin atmete tief durch und musste sich sehr beherrschen, um Orochimarus neuem Lieblingsreferendar nicht das nächste Chloroplastenmodell reinzuwürgen. Besagter Lehrer winkte sie zwinkernd aus dem Raum und bedankte sich dafür, dass Kin so bereitwillig ihre Pause opferte. Eigentlich wollte Kin für diesen Streber (Klasse übersprungen = Streber) gar nicht bereitwillig ihre Pause opfern, aber wenn es von Orochimaru persönlich kam, gab es kein Ablehnen. Also trabte sie mit Kabuto im Schlepptau durch die gesamte Schule und fuchtelte wild mit den Armen, während sie die 'Sehenswürdigkeiten' herunterratterte:

"Mädchenklo, Jungenklo, Kantine, Stufenräume Physik, Stufenräume Bio, Biologie Sammlung 1 bis 4, Bibliothek, Kunsträume, Kunstsammelräume 1 bis 3, Aufenthaltsräume 1 und 2,..."

Plötzlich blieb Kabuto stehen und fing einen ihrer rotierenden Arme ein, ohne vom anderen getroffen zu werden.

"Aber, aber, Kin-chan... Nur, weil du mit mir unterwegs bist, musst du doch nicht so nervös sein! (Aliane wird bei jedem dieser Sätze/Handlungen immer wieder das Kotzen kriegen)"

Kin holte erneut tief Luft. Erst Barbie, und jetzt noch dieser dämliche Ken. Heute wollte sie wohl jeder ärgern. Sie lächelte Kabuto extrem süßlich an.

"Vielleicht sollten wir dir ein Mädchen aussuchen, das du eher mit deinem Charme bombardieren kannst!"

"Ich finde aber, dass du dafür genau die Richtige bist!"

Kin verdrehte genervt die Augen.

"Da bist du allerdings der Einzige. Also, wenn du mal meine Hand loslassen würdest..."

"Dir wäre es wohl lieber, wenn Orochimaru das bei dir machen würde, nicht wahr?"

Im Bruchteil einer Sekunde lief Kin derart ungesund rot an, dass Kabuto überlegte, ob hier nicht die erste Hilfe (Mund-zu-Mund-Beatmung?!) angebracht wäre. Bevor es dazu kommen konnte, fiel Kin siedend heiß ein, dass sie das Atmen nicht vergessen durfte, und fauchte:

"Quatsch! Orochimaru-sensei ist ein super Lehrer, und mehr nicht! Du wirst nie auf sein Level kommen!"

Kabuto schien das eher minder zu beeindrucken. Er setzte ein unverschämtes Grinsen auf.

"Soso, und wenn ich das gar nicht will?"

"Dann tust du mir leid, du Versager."

Damit wand sie ihre Hand aus seinem Griff und stolzierte in Zakus Richtung. Gott sei Dank hatte er auf sie gewartet, sie würde dieses Vierauge keine Sekunde länger ertragen.

Kabuto sah ihr nachdenklich nach. Was für ein seltsames Mädchen.
 

"Könntest du die Gesprächslautstärke etwas runterdrehen, Yamanaka?"

Ino unterbrach ihre lautstarke Schmährede über Itachi und seinen abgehobenes Verhalten, um Shikamaru böse anzufunkeln.

"Gibt's was zu meckern, Schiggamaru?"

Besagtes 'Schiggamaru' hatte sie kürzlich von Naruto aufgeschnappt und in ihr Vokabular aufgenommen. Der Schwarzhaarige zuckte immer leicht mit der Augenbraue, wenn diese Verunstaltung seines Namens ausgesprochen wurde. In diesem Sinne eine echte Emotion. Heute ging er allerdings nicht weiter darauf ein und ignorierte Ino. Zum Streiten hatte er heute zu gute Laune, was nicht bemerkt wurde, da es nicht nach draußen vordrang. Ino stemmte die Hände in die Hüften. Was fiel diesem Kerl ein, sie nicht mal zu beachten?!

"Du bist genauso schlimm wie Itachi!"

"Apropos Itachi..."

mischte sich Sakura beiläufig ein.

"Er und seine Posse ziehen auf dem Sportplatz wieder ihre alltägliche Show ab."

Der Sportplatz lag direkt neben dem Pausenhof und war den Fangirls so gut zugänglich. Ein großer Pulk aus Mädchen, bewaffnet mit Erfrischungsgetränken und beißend pinken Handtüchern mit Monogrammen hatte sich davor versammelt und sah begeistert zu, wie die Jungen ihre Aufwärmrunden liefen. Bestimmt genoss diese zweibeinige Klobürste die Aufmerksamkeit mächtig, dachte Sakura.

Die eben genannte Klobürste genoss das gerade mächtig wenig. Genaugenommen nervte es ihn unsäglich. Es war okay, wenn sie einen Fanclub für ihre Spiele hatten, aber nicht fürs Training. Wer sollte sich denn da noch konzentrieren?! Doch er wäre nicht Itachi, wenn er jetzt einen Tobsuchtsanfall bekäme. Stattdessen beendeten sie das Aufwärmen und teilten sich in zwei Gruppen. Kimimaro, der es nicht so mit Sport hatte, stellte sich als Schiedsrichter zur Verfügung. Asuma überwachte währenddessen mit väterlichem Stolz 'seine' Jungs.

Zu Itachis Pech war Kisame in der Gegenmannschaft und bereitete ihm durch seine Größe einige Probleme, da er sogar an die unerreichbar scheinenden Bälle herankommen konnte. Dadurch zog er sich den Zorn der Fans zu, was ihn allerdings wenig kümmerte. Einer der Gründe, warum Itachi Kisame mochte: Es kümmerte ihn gar nichts. Weder irgendwelche Mädchen, noch deren persönliche Wünsche. Er war einfach ein guter Freund, und sein Spiel ließ sich durch nichts beeinträchtigen. Er war für seine Größe sehr schnell und wendig, was man ihm auf den ersten Blick nicht zutraute.

Ohne Itachis Zutun war der Ball im gegnerischen Korb gelandet. Schließlich standen die anderen da nicht zur Dekoration rum. Deidara bereitete das so viel Freude, dass er sich Aoi von hinten um den Hals warf, sehr zur Missgunst seiner weiblichen Fans. Was ihn genau wie Kisame überhaupt nicht kümmerte. Die gesamte Mannschaft bestand aus Mitgliedern, die Basketball spielten, weil sie den Sport mochten und nicht die Fans. Obwohl es auch einige gab, die nichts gegen Fans einzuwenden hatten.

Kurz nach dem Übungsspiel schlenderte Itachi über den Hof und entdeckte zu seiner großen Freude seinen kleinen Bruder. An dessen Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass die Freude nicht beidseitig war. Na dann machte es doch gleich noch mal so viel Spaß.

Sasuke beäugte Itachi missmutig und hoffte, er würde im letzten Moment beidrehen. Da stieß Kiba ihn ungeniert in die Rippen und zeigte auf Naruto und Hinata.

"Süß, unser kleines Liebespaar da drüben, nicht wahr?"

Damit spielte er auf die Tatsache an, dass Hinata dem Blonden vorhin unter größter nervlicher Anspannung angeboten hatte, ihre Ergebnisse für das Biologiearbeitsblatt abzuschreiben, das er nachweislich nicht gemacht hatte. Naruto fand das natürlich super, und für Hinata war das Romantik pur. Also standen sie jetzt da und machten Smalltalk, bestehend aus Höflichkeitsfloskeln. Hinata sah aus, als müsste sie gleich hyperventilierten, was gut an ihrem hochroten Kopf zu erkennen war. Naruto wertete das als Sonnenbrand und war taktvoll genug, sie nicht darauf anzusprechen. Sasuke bezweifelte, dass dieser Idiot es jemals blicken würde, wenn ihn nicht jemand mit der Nase draufstieß. Und er wollte nicht dieser jemand sein.

"Na, Otou-chan?"

fragte Itachi im vertraulichen Ton. Sasukes ungutes Gefühl verstärkte sich zusehends.

"Wie ich sehe, hast du noch keinen Kontakt mit ihr. Soll ich sie mal für dich ansprechen?"

Sasuke beschloss, sich dumm zu stellen. Kiba guckte schon so interessiert.

"Ich weiß nicht, was du meinst."

erwiderte er möglichst arglos. Itachi grinste und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Jetzt gab es kein Entkommen.

"Na, dieses nette Mädchen mit den rosa Haaren, du weißt schon!"

Bei Kiba klickte gerade ein Zahnrad, und er konnte dieses faszinierende Ergebnis nicht für sich behalten.

"Sakura Haruno!"

Itachi stellte sich übertrieben überrascht. Sasuke kannte diesen Ausdruck. Er bedeutete, dass er für seine Lüge von gestern jetzt schamlos auf die Knochen blamiert wurde.

"Ach, sie geht in eure Klasse! Das hast du mir ja noch gar nicht erzählt!"

"Weil es nichts zu erzählen gibt!"

"Stimmt gar nicht!"

unterbrach Kiba ihn, bevor er sich unauffällig aus der Affäre ziehen konnte. Er sah ihn fast flehentlich an, die Klappe zu halten, doch Kiba kannte kein Mitleid. Nicht für Sasuke, der ständig cooler war als jeder sonst.

"Letztens im Sport hat er sich todesmutig zwischen sie und Kin geworfen, damit sie nicht verletzt wird!"

Und so begann Kiba Inuzuka, Sasuke in Grund und Boden zu sülzen. Itachi hörte mit einem extrem breiten Grinsen zu, und der Ausdruck in seinen Augen gefiel seinem Bruder immer weniger.

"Sehr schön, Otou-chan, das wird schon. Und wenn du wider Erwarten Hilfe brauchst, ich bin da (OOC)."

Sasuke warf Kiba einen mörderischen Blick zu und zischte:

"Ich werde es nicht vergessen..."
 

"Und als Romeo seine geliebte Julia tot vorfand, konnte er sich ein liebloses Leben ohne sie und ihre Liebe nicht vorstellen, und so nahm er im Grame das Gift und sank an ihrer Seite dahin. Als nun die tot geglaubte Julia erwachte und ihren geliebten Romeo erkaltet neben sich erblickte, da brach ihr Herz, und sieb nahm sein edles Schwert und stieß es bis zum Heft in die Brust... Uchiha, wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit zum Unterricht! Was haben Sie zu dieser zutiefst bewegenden Demonstration wahrer Liebe zu sagen?"

Itachi sah betont langsam zu ihrem Lehrer Ebisu auf und sagte aus tiefster Überzeugung:

"Liebe ist nutzlos und schmerzhaft. Verliebte führen sich immer wie Idioten auf und sind zu keiner rationalen Handlung mehr fähig."

Ebisu öffnete den Mund, schloss ihn wieder und brachte dann hervor:

"Ja, Uchiha, das ist... eine sehr... ungewöhnliche Meinung, hat jemand noch eine andere Meinung vorzubringen?"

Hände schossen in die Höhe und Itachi lehnte sich gemütlich zurück. Soviel dazu. Was störte ihn dieser Trottel auch bei seiner Vorbereitung für die Operation 'Sasuke In Love'?

Bevor er sich besagten Vorbereitungen weiter widmen konnte, stieß Deidara ihn von der Seite an.

"Das war doch nicht dein Ernst, hm?!"

Itachi sah ihn ehrlich erstaunt an.

"... Eigentlich schon."

Deidara verdrehte die Augen.

"Itachiii... Das ist nicht wahr! Liebe ist Schmetterlinge im Bauch, Herzklopfen, weiche Knie, endlose romantische Versprechen, Händchen halten, diese Sachen eben, hm?!"

Itachi sah ihn dafür befremdet an und rückte demonstrativ ein Stück weg.

"Hast du irgendwas genommen?"

Deidara ließ seinen Kopf auf die Tischplatte knallen. Ebisu sah ihn halb fragend, halb besorgt an.

"Alles in Ordnung bei Ihnen?"

"Ja ja, nur ein vorübergehender Schwächeanfall..."

Der Blonde massierte vorsichtig seine Schläfen und murmelte:

"... angesichts Itachis krankhafter Gefühlskälte, hm..."

Itachi zuckte nur mit den Schultern und kritzelte weiter auf seinem Block rum, während Ebisu weiter die Vorzüge der wahren Liebe erläuterte.
 

"Tayu-chan, wir brauchen dringend deinen Rat als Frau, hm."

Tayuya strich sich ihre flammenroten Haare aus der Stirn und sah Deidara überrascht an. Sie erholte sich allerdings schnell davon und fragte:

"Worum geht's denn?"

"Und wer ist 'wir'? Das bringt eh nichts."

murmelte Sasori leicht genervt und sah betont desinteressiert in die Gegend. Deidara stieß ihm in die Rippen, ohne sich umzudrehen und hielt ihn am Arm fest, damit er sich nicht davonmachte. Mit der anderen Hand zeigte er anklagend auf Itachi, der mit ein paar (männlichen) Klassenkameraden am Fenster stand und sich unterhielt.

"Hast du gehört, was der Eisblock vorhin gesagt hat, hm?!"

"Es war kaum zu überhören."

mischte sich Kimimaro ein. Er stand hinter Tayuya und hatte beiläufig die Hand auf die Schulter seiner Freundin gelegt. Sie waren eins von diesen Paaren, die charakterlich überhaupt nicht zusammenpassten und sich gerade deswegen so gut verstanden. Tayuya war emotional, extrovertiert und lebhaft, und Kimimaro eher zurückhaltend und still. Am Anfang ihrer Beziehung hatten manche Wetten abgeschlossen, nach wie vielen Minuten sie sich trennen würden. Bis jetzt hatten sie noch nicht mal gestritten. Deswegen war Deidara der Meinung, dass Tayuya die perfekte Ansprechpartnerin für seine Absicht war.

"Das kann doch nicht so bleiben! Du musst uns helfen, die richtige Freundin für ihn zu finden!"

Sasori knurrte etwas von 'dir, nicht uns' vor sich hin. Er hielt absolut nichts von dem Plan. Wenn Itachi nicht wollte, wollte er eben nicht. Tayuya hingegen war begeistert von der Idee.

"Itachi soll also endlich auf den Weg der Liebe geführt werden? Großartig! In der Schülerzeitungs AG gibt es noch die ganzen Steckbriefe vom Schuljubiläum letztes Jahr. Ich geh nach der Schule sofort ins Archiv!"

"Habt ihr beiden nach der Schule nicht ein Date?"

unternahm Sasori den letzten Versuch, dieses Unternehmen zu sabotieren. So unloyal, Itachi davon zu erzählen, war er nicht. Tayuya drehte sich mit ihrem ausgefeilten Dackelblick zu ihrem Freund um.

"Können wir das verlegen? Bitte, bitte, bitte!"

Kimimaro schien eher minder begeistert, es war eh zwecklos. Wenn Tayuya etwas wollte, bekam sie es. Würde er sie zu dem Date zwingen, würde sie den ganzen Tag schlechte Stimmung zu verbreiten. Also hatte er klein bei zu geben. Deidara hatte bloß noch einen Einwand.

"Wir würden dir gerne helfen, aber Sasori-kun und ich haben heute nach der Schule Kunst AG. Wir helfen dir dafür morgen bei der Auswahl der näheren Kandidatinnen. Schaffst du's heute auch allein?"

Tayuya grinste breit.

"Wieso allein? Ki-chan kommt natürlich mit und hilft mir!"

Kimimaro konnte sich nicht erinnern, da zugestimmt zu haben, allerdings hatte er sowieso nichts zu tun, da das Date geplatzt war. Statt irgendwo im Cafe oder im Kino würden sie ihr neues Date also im dunklen, muffigen Archivkeller verbringen. Wunderbar. Doch gegen Tayuyas und Deidaras vereinten Enthusiasmus hatte weder er noch Sasori eine Chance. Allmählich verstand er, warum der Rothaarige das kommen gesehen und sich deswegen quer gestellt hatte.
 

"Die Stunde ist beendet!"

Der Großteil der Schüler erwachte bei diesem Satz aus der Unterrichtsstarre und begann, Bücher ein- und auszupacken. Kabuto kritzelte sich den Abschluss seiner heutigen Beobachtung auf seinen Block und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Kin ein maßlos interessante Diskussion mit Orochimaru führte. Allein der Blick, mit dem sie ihn ansah... Und da sollte noch wer behaupten, sie wäre nicht in ihn verliebt. Höchste Zeit, einzugreifen.

"Verzeihung, Orochimaru-sensei, ich hätte eine Frage..."

Zufrieden realisierte er, dass besagter Sensei Kin einfach auf später vertröstete, woraufhin sie ihn sauer ansah, und sich ihm zuwandte.

"Bitte?"

"Hayate-sensei hat mir kürzlich von diesem Trainingslager für die Sport AGs erzählt, weil es ausschließlich von Referendaren geleitet wird..."

"Ich denke, da kann dir Fräulein Yugao besser weiterhelfen als ich."

Kabuto ließ sich nicht beirren. Er wollte das, und er kriegte es jetzt. Kin beobachtete besorgt seinen diabolischen Gesichtsausdruck und machte vorsichtig Schritte rückwärts. Nichts, was Kabuto entging.

"Yugao-san wird einen Vertrauensschüler dorthin mitnehmen, und ich wollte mich erkundigen, ob das bei mir auch möglich wäre?"

fragte er süßlich und setzte ein möglichst unschuldiges Gesicht auf. Orochimaru sah ihn irritiert an.

"Sicher, aber warum fragst du deswegen mich?"

"Ich wollte Sie bitten, mir Tsuchi-san für diese Zeit anzuvertrauen. Ihre gewissenhafte Führung durch die Schule hat mich überzeugt, dass sie perfekt dafür geeignet ist. Wir werden uns blendend verstehen!"

Es war nicht schwer zu erkennen, dass Orochimaru überhaupt keine Einwände hatte. Er winkte Kin, die inzwischen bei der Tür angekommen war, munter zurück und erklärte ihr, dass er sie für die Trainingszeit eintragen würde. Kin hatte große Mühe, ihre Gesichtsmuskeln und den aufwallenden Drang nach Gewalt unter Kontrolle zu halten. Kabuto grinste selbstzufrieden.

"Ich geb' dir morgen den Aktionsplan."

"Wunderbar, kann's kaum erwarten..."

Orochimaru lächelte, als die Tür des Bioraums hinter den beiden ins Schloss fiel. Ach ja, junge Liebe war ja so wunderschön. Young & Beautiful...
 

"Jetzt gib dir endlich mal etwas Mühe, Kimi-chan!"

Tayuya raufte sich entnervt die Haare und deutete auf den Papierstapel neben Kimimaro.

"Wir sitzen hier schon eine Dreiviertelstunde, und du hast noch kein einziges Mädchen in die nähere Auswahl gezogen! Stattdessen sortierst du sie alle aus!"

Der Weißhaarige murmelte halbherzig, dass eben keine zu ihm passte, und warf einen sehnsüchtigen Blick zu dem hohen, vergitterten Fenster. Würde er jemals wieder das Tageslicht sehen? Er sah zu der wild entschlossenen Tayuya. Nein, würde er nicht.
 

Obwohl der Schultag streng genommen schon zuende war, bleiben einige Schüler noch auf dem Hof. Genaugenommen waren es eher Schülerinnen. Denn die Basketballtruppe war schon wieder beim Training. Sakura drängte sich die Frage auf, ob sie eigentlich je was Anderes taten. Itachis Kopf bestand wahrscheinlich nur aus einem Basketballkorb. Trotzdem bewunderte sie die Ausdauer der Spieler, immerhin war es Mittag und zu heiß für Sport. Aber das war es ja gerade, was die Fans sehen wollten: verschwitzte Kerle, die mit einem Basketball vom rechten Korb zum linken Korb rannten und wieder zurück, und wieder nach links. Wahnsinnig cool.

Sie wollte gerade Ino hinterherlaufen, die schon ein Stück vorgegangen war, als Itachi sich filmreif zu seiner Fanposse umdrehte, ihnen ein strahlendes Lächeln zuwarf, und ihnen auch noch lässig zuwinkte. Die Kombination aus Hitze und dieser überwältigenden Geste ließ die erste Reihe unter Schmachtrufen zusammenklappen. Sakuras Stimmung raste eher in Richtung Kotzen und Wegrennen.

"O großer Itachi, bitte verschone uns und diesen unschuldigen Platz mit deiner verschwitzten Anwesenheit..."

Die abrupt einsetzende Stille um sie herum zeigte ihr, dass sie es laut gesagt hatte. Zu laut. So laut, dass sogar Itachi es mitgekriegt hatte. Er drehte den Basketball auf dem Zeigefinger und warf ihn dann locker über die Schulter, woraufhin er im Korb versengt wurde. Bevor der Jubel ausbrechen konnte, wurde er auch gleich wieder unterbrochen, denn Itachi näherte sich dem Zaun, mit einem Gesichtsausdruck, der nicht direkt ärgerlich, dafür in gewisser Weise gefährlich war. Er sah Sakura mit unverhohlener Geringschätzung an.

"Dich kenn ich doch, bist du nicht die kleine Freundin von meinem Bruder?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, fügte er hinzu:

"Toller Vorschlag, und warum sollten wir den Platz räumen?"

Sakura schoss unwillkürlich die Röte ins Gesicht. Wie kam der Typ auf die Idee, sie 'Sasukes kleine Freundin' zu nennen?! Und dann dieser Auftritt...

"Nein, bin ich nicht, und ich weiß nicht, wie du drauf kommst. Und den Platz sollt ihr räumen, damit andere ihn auch mal benutzen können."

Itachi sah sich betont erstaunt um. Währenddessen hatte Tayuya von oben mit ihrem Fernglas Sakura geortet und kontaktierte mit dem Flip Chart aus der Bibliothek ihren Verbündeten Deidara. Kimimaro hatte im Keller Atembeschwerden bekommen und darauf bestanden, umzuziehen, weil er in diesem Loch nicht atmen konnte. So waren sie mit Sack und Pack in die Bibliothek gezogen. Ein guter Entschluss, wie sich herausstellte.

DIE?

Deidara schüttelte heftig den Kopf. Tayuya hatte nun ihn ins Visier genommen, um seine Reaktionen mitzukriegen.

WARUM? SIE REDEN!

"Sie streiten eher, fürchte ich."

kommentierte Kimimaro trocken. Deidara musste das irgendwie erraten haben, er nickte überdeutlich. Tayuya sah ihn dafür vernichtend an.

"Such lieber ihren Steckbrief!"

"Wozu? Sie ist zu jung!"

"Zwei Jahre machen nicht den Unterschied! Mädchen sind reifer als Jungen!"

In diesem Moment fing sie neue Signale auf. Deidara hatte sich die Haare mit beiden Händen nach hinten gebunden und machte ein böses Gesicht. Tayuya interpretierte das richtig. Sie war große Klasse darin.

"Er will uns 'Sasuke' sagen!"

"Für mich sieht das eher aus wie Orochimaru-sensei."

"Ach sei still! Guck, er macht ein Herz! Sie ist mit Sasuke zusammen!"

Das Gucken gestaltete sich eher schwierig, da Kimimaro kein Fernglas hatte. Aber auch so konnte er gut darauf verzichten. Der nächste Satz gab ihm den Rest.

"Das sieht schlecht aus! Wir müssen sie auseinanderbringen, Kimi-chan!"

Ach, mussten sie das?
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte Itachi, wie Deidara heftig gestikulierte, mit dem Armen ruderte und Grimassen zog, während oben immer wieder eine Flip Chart aus dem Fenster gehalten wurde. Das brachte ihn etwas von der Rolle, und er drehte sich mit einem leicht befremdeten Gesichtsausdruck um.

"Deidara? Geht's dir gut?"

Eine Horde Mädchen meldete sich freiwillig zum Überprüfen, wurden allerdings nicht weiter beachtet.

"G... Gar nichts! Da oben ist Gaara-chan, hm..."

Somit war alles gerechtfertigt. Deidara fand Gaara einfach nur süß, im wahrsten Sinne des Wortes zum Knuddeln (Anm.: Aber er steht nicht auf ihn). Also war es nicht verwunderlich, wenn er einen Zuckerschub bekam, weil Gaara irgendwo da oben herumlief. Also wandte er sich wieder dem Haruno-Gör zu.

"Welche anderen? Ich seh' hier keine..."

Sakuras Gesichtsfarbe normalisierte sich wieder. Schnippisch gab sie zurück:

"Das heißt nur, dass du blind bist. Vielleicht solltest du dir eine Brille zulegen. Ach, ich vergas, das schadet deinem Aussehen."

Itachi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Erstrecht nicht von so einer.

"Dann zeig mir mal welche."

Sakura wusste nicht weiter. Ein paar Jungen grinsten oder lachten. Itachi grinste selbstgefällig. Das war echt zuviel.

"Dann gründe ich eben eine neue Basketballmannschaft!"

Itachis Grinsen wurde breiter, und auch der Rest der Mannschaft amüsierte sich darüber.

"Oho, ich freu mich schon auf eure Konkurrenz. Werden es zwei oder drei Kinder, dich eingeschlossen? Und deine Freundin? Wird sie trotz ihres gebrochenen Herzchens in der Lage sein, einen Basketball festzuhalten? Sonst kann sie vielleicht den Korb halten, damit ihr auch drankommt."

Einige Mädchen fingen ebenfalls an zu kichern. Ino zeigte ihm ungeniert den Mittelfinger und wühlte mithilfe ihrer Ellbogen zu Sakura durch.

"Das wär' genau der richtige Job für dich, zu mehr taugst du ja nicht!"

Itachi lächelte süßlich. Seine Stimme triefte vor Spott.

"Gestern warst da noch anderer Meinung. Aber ich hab im Gegensatz zu euch keine Zeit mehr zum Plaudern. Denn diese Mannschaft hat noch ein Training zu beenden. Immerhin sind wir die erfolgreichste AG der Schule. Wir freuen uns auf euch. Leider fehlen euch für Cheerleader die richtigen Proportionen, sonst könnten wir euch eventuell in die nähere Auswahl ziehen."

Sakura war stinksauer. Diesem eingebildeten Sack würde sie beweisen, dass sie durchaus eine leistungsfähige Mannschaft zusammenbekommen würde. Und Inos Unterstützung hatte sie schon mal.

Währenddessen ließ Deidara enttäuscht den Kopf hängen. Nein, das konnte nichts werden mit den beiden.
 

"Bin wieder da."

Itachi schmiss seine Sporttasche achtlos in den Flur, wo sie ein paar Meter weit schlitterte und gegen die Wand prallte. So wurde der Nachmittag begrüßt. Sasuke steckte den Kopf aus der Küchentür. Nach einem Blick auf die Tasche sagte er:

"Großangriff mit verschwitzten Sportsachen?"

"Komisch, so was in der Art hat mir schon mal heute jemand gesagt."

murmelte Itachi, als er die Kühlschranktür öffnete und den erstbesten Energizer mit nicht abgelaufenem Verfallsdatum rausholte (Neversorry war ja für Redbull mit Kokain alias Koffein, und Aliane dafür, dass er den Ketchup austrank, weil Neversorry ihre Kreativität unterdrückt hatte mit dem Satz: 'das erstbeste Gesöff in der Flasche' ankam.). Sasuke zeigte halbherziges Interesse.

"Wer war's denn? Endlich ein Gleichgesinnter..."

Itachi setzte die Flasche für einen Moment ab und erwiderte:

"Ne, Gleichgesinnte. Deine kleine Freundin ist deine Seelenverwandte."

Sasuke wünschte sich, dass Itachi sich an diesem Zeug da verschluckte und nie wieder ein Wort in der Richtung sagen konnte. Äußerlich versuchte er, ruhig zu bleiben.

"Ich weiß nicht, wen du meinst. Ich hab keine Freundin."

Itachi ließ sich mit der Antwort Zeit, bis er seinen Energizer ausgetrunken hatte, und drückte die Plastikflasche mit einer Hand zusammen.

"Aber Otou-chan, hast du schon vergessen, dass du dich mir anvertraut hast? Dein Freund hat mir noch interessantes Hintergrundwissen unterbreitet."

Ach ja, wie hatte er nur vergessen können, Kiba dafür umzubringen?!

"Das klingt, als wäre Kiba mein fester Freund."

"Ich will's ja nicht hoffen. Du willst doch nicht etwa ablenken?"

Er grinste und schmiss seine Flasche weg. Sasuke verstaute sein Geschirr in der Spülmaschine und machte sich daran, das Seifenpulver abzufüllen. Spülen blieb immer an dem hängen, der zuletzt fertig war. Und da Itachi wegen seinem dämlichen Training in letzter Zeit fast ständig später als er nach Hause kam, musste er auch selber kochen.

"Sag mal, Otouto-san..."

Bei Sasuke schrillten die Alarmglocken. Allein Itachis ernster Ton... Wollte er ihm etwa erzählen, dass er todkrank war? Er räumte etwas leiser die Spülmaschine ein, um Itachi nicht zu übertönen.

"Hast du eigentlich wirklich nicht vor, in die Basketballmannschaft einzutreten?"

Ausnahmsweise war das keine Frage, um ihn aufzuziehen. Ein Grund, mal nicht sarkastisch zu antworten.

"Nein, momentan nicht."

Außerdem, fügte Sasuke in Gedanken hinzu, müsste ich dann immer als Maskottchen herhalten.

Urplötzlich wechselte Itachi das Thema.

"Bist du denn nicht traurig, dass sie nicht deine Freundin sein will?"

"Wieso? Ich will auch nicht ihr Freund sein."

Damit war das Thema für Sasuke gegessen. Für Itachi dafür noch lange nicht.
 

Am nächsten Morgen herrschte etwas mehr Aufruhr als gewöhnlich in Sakuras Klasse. Der Streit von gestern hatte sich inzwischen rumgesprochen, und Sakura hatte beschlossen, mit ihrer Mitgliedersuche in der eigenen Klasse anzufangen. Ino hatte sich selbstverständlich auf der Liste eingetragen, und TenTen und Hinata waren, so wenig sportbegeistert sie auch waren, nachgezogen, um Sakura zu helfen. Das waren bisher leider alle. Niemand wollte sich derart blamieren und gegen die Oberstufenmannschaft verlieren. Eine Minute nach dem Gong schob Sasuke sich grummelnd herein und nuschelte etwas von Itachi, dem heute sehr früh eingefallen war, dass er erst später zur Schule musste und zu faul war, seinen kleinen Bruder zur Schule zu bringen. Da Kakashi die erste Stunde hatte, machte das eh nichts.

Sakura stand inzwischen kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Außer ihr standen gerade mal drei oben erwähnte Personen auf der Liste. Warum waren das hier alles solche Schisser?!

"Ihr habt ja bloß Angst, weil Itachis Mannschaft so erfolgreich ist. Verständlich, in dieser Schule gibt's nicht mal Konkurrenz!"

Sasuke wartete einen Moment, dann meldete er sich träge.

"Gib mir die Liste."

Sakura glaubte, sich verhört zu haben. Ausgerechnet der?! Etwas misstrauisch ging sie nach hinten zu seinem Pult und legte den Zettel ab. Sasuke holte seinen Kugelschreiber und kritzelte seinen Namen in die Mitgliederspalte. Bevor Sakura sie dankbar zurücknehmen konnte, nahm Neji sie (die Liste, nicht Sakura) weg, warf einen kurzen Blick darauf und trug sich unter Sasuke ein, mit der Begründung 'Ich kann dich ja schlecht allein mit den ganzen Weibern lassen'. Kiba stieß ihn verschwörerisch an.

"Ach komm, von wegen Sasuke, du willst bloß TenTen in Sportsachen sehen."

Neji sah ihn ausdruckslos an.

"Das willst du vielleicht, aber ich bestimmt nicht."

Kiab schnappte sich währenddessen den Zettel und trug sich und Shikamaru ein. Shikamaru, weil er da so gewisse Vermutungen hegte, und sich, weil er Neji nicht glaubte, dass TenTen in Sportsachen ihn kalt ließ. Immerhin war Basketballtraining weniger anonym als Sportunterricht, da fiel es keinem auf, wenn er mal kurz zu TenTen rüberschielte...

Shikamaru zuckte gleichgültig mit den Schultern und reichte die Liste an Lee weiter, der sich bewaffnet mit Feuereifer und Schönschrift eintrug. Durch diese geballte Männlichkeit entschlossen sich auch ein paar Mädchen, sich einzutragen. Sakura nahm sie zufrieden an sich, kopierte sie in der nächsten Pause und pinnte sie ans Schwarze Brett in der Halle.

Itachi war zufällig in der Nähe und bemerkte einen ungewöhnlich großen Auflauf um das Schwarze Brett. Normalerweise standen da nur Leute rum, die nichts zu tun hatten. Er war versucht, sich da durch die Menge zu wühlen, als jemand plötzlich ihm von hinten auf die Schulter schlug. Der Schwarzhaarige drehte sich verwundert zu Kisame um und hob eine Augenbraue.

"Was gibt's?"

"Du hast versagt, Itachi. Dein kleiner Bruder hat sich bei der Konkurrenz eingetragen."
 

Outtakes:

» Er drehte den Basketball auf dem Zeigefinger und warf ihn dann locker über die Schulter, woraufhin er im Korb versengt wurde. «

"EIGENTOOOR! ITACHI, DU IDIOT, DAS WAR DER FALSCHE KORB!"

Und was lehrt uns das? Cool sein ist alles.

» "Ach komm, von wegen Sasuke, du willst bloß TenTen in Sportsachen sehen."

Neji sah ihn ausdruckslos an.

"Das willst du vielleicht, aber ich bestimmt nicht." «

In diesem Moment sprang Neji auf TenTens Tisch und tanzte da ab.

"Mein Herz tanzt... Und jedes Molekül bewegt sich! Uooou! (extraschwul)"

» "Sie streiten eher, fürchte ich." «

Tayuya sah ihren Freund arglos an.

"Na und? Hass ist eine perfekte Grundlage für eine funktionierende Beziehung."

"Und warum streiten wir uns dann nie?"

"Das ist halt was Anderes."

» "Ich geb' dir morgen den Aktionsplan." «

Kabuto fuhr sich einmal lässig durch die Haare und ergriff Kins Hände.

"Baby, lass mich dein Fels in der Brandung sein!"

Orochimaru quietschte begeistert.

"Darf ich euch trauen? Ich geh die Brautjungfern organisieren! Zakuuu, Dosuuu?"
 

Egal, ob wir keine neuen Reviews haben, wir sind glücklich, und zwar ohne den Tanz der Moleküle. Da wir uns gerade gegenseitig unsere zukünftigen Storys versauen (Neversorrys SasuSaku-Romanze 'Liebe gegen die Wand' und mein Akatsuki-Actionthriller 'Power der Asyletten'...) ging's uns etwas zu gut. Zu viel Redbull mit Kokain alias Koffein. Ob man davon Vogelgrippe bekommt?

Vorbereitungen

Kapitel 4: Vorbereitungen
 

An diesem Mittag knallte die Tasche etwas lauter als sonst gegen die Wand. Genaugenommen platzte dabei eine Shampooflasche als erstes Opfer. Itachi sollte es erst viel, viel später erfahren... Denn im Moment war er mit ganz anderen Sachen beschäftigt. Er stapfte mit einem süßlichen Lächeln in die Küche.

"Sasukeee?"

Sasuke zuckte zusammen. Diesen Ton kannte er. Itachi benutzte ihn nur bei besonderen Anlässen, nämlich wenn er durchdrehte. Das wurde mit wachsendem Alter immer gefährlicher (Anspielung aufs Manga). Irgendwann würde er mal jemanden umbringen. Sasuke hoffte, dass er nicht das Opfer sein würde.

"Hallo, Nii-san."

Mit einem demonstrativen, lauten Quietschen zog Itachi einen Stuhl über den Fußboden und setzte sich Sasuke gegenüber, die Arme locker verschränkt. Im harmlosen, liebenswürdigen Plauderton fragte er:

"Hallo, Sasuke. Rate, was ich heute erfahren habe."

"Lange Haare kommen bei den Mädels nicht mehr an?"

Itachis Lächeln wurde noch ein wenig breiter.

"Nein, Sasuke."

Wirklich gefährlich, Itachi benutzte jetzt in jedem Satz seinen Namen, kein 'Otouto-san' und nichts. Stattdessen griff er nach einer unschuldigen Dose 'Cherry Coke', die noch verschlossen auf dem Tisch stand. Übertrieben interessiert betrachtete er die abgebildeten Kirschen und zugehörigen Blütenblättern.

"Weißt du, Cola ist ungesund, Sasuke..."

Er legte eine längere Pause ein und betrachtete weiter die Dose, die inzwischen leichte Verformungen aufwies und unter seinem Druck metallisch knirschte.

"Es gibt eine neue... Basketballmannschaft."

Sasuke schob seinen Teller weg.

"Aha."

"Mit sehr... interessanten Mitgliedern."

"Aha."

Die Dose verformte sich noch weiter.

"Heute hing die Mitgliederliste in der Halle aus. Rate mal, wer darauf stand..."

Sasuke zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Ich hatte Lust dazu."

In diesem Moment explodierte die Dose in Itachis Hand aufgrund von Überdruck. Sprudelnde, braune, klebrige Flüssigkeit ergoss sich auf Itachis Arm und spritzte weiter auf seinen Oberkörper. Der Schwarzhaarige schloss für einen Moment seelenruhig die Augen, öffnete sie ebenso bedrohlich wieder und sah milde überrascht die zerdrückte Dose an.

"Oh. Jetzt ist sie kaputt."

Er stand auf, spülte sich das Gröbste am Waschbecken runter und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

"Sasuke, du solltest austreten."

"Sollte ich das?"

entgegnete Sasuke unbeeindruckt. Itachi nickte langsam.

"Solltest du, denn diese Kamikaze-Amateur-Truppe wird es bald nicht mehr geben."

"Das ist unter deinem Niveau."

"Und wenn schon, so was muss sich meine Mannschaft nicht bieten lassen. Und wenn ich mich Asuma-sensei darüber beschwere, dass ihr uns beim Training stört, schmeißt er euch vom Platz. Und zwar entgültig. Oder glaubst du, ihr hättet auch nur die leiseste Chance, nicht mal mit Trainer?"

Sasuke wusste, dass sein Bruder das ernst meinte, und er hatte leider Recht. Asuma stand völlig hinter seinen Jungs, und ihr Erfolg war ebenfalls ein durchschlagendes Argument. Aber er würde sich das nicht bieten lassen, erstrecht nicht von Itachi. Er hatte sich herausfordern lassen, also musste er mit den Konsequenzen leben.

Sasuke lächelte andeutungsweise hinterhältig.

"Dann werde ich allen erzählen, wie du beim Kartenspielen betrügst."

"Du hast keine Beweise."

Sasukes Lächeln wurde noch ein wenig breiter.

"Du hast es mir beigebracht, erinnerst du dich nicht mehr?"

Itachi schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn und stöhnte.

"Scheiße... Wie besoffen war ich da?!"

"Keine Ahnung, du warst jedenfalls frustriert. Soll ich als Zusatzgerücht noch verbreiten, dass dir ein Mädchen dein kleines, unschuldiges Herzchen gebrochen hat?"

"Das stimmt doch gar nicht!"

Itachi war seine provokante Ruhe endlich los. Das mit den Kartentricks war ein echter Tiefschlag gewesen.

"Und wenn schon, Nii-san..."

Der Ältere schwieg einen Moment. Ja, Sasuke würde seine Drohung wahr machen. Und alles nur, um die Ehre seiner angeblich nicht existierenden Freundin zu retten. Liebe musste ja schön sein.

"Wie ich schon sagte... Liebe macht blöd und unfähig, rational zu denken. Und die beste Mannschaft wird gewinnen."

Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, welches die bessere Mannschaft war. Mit diesen Worten stand er auf und ging duschen. Cola klebte furchtbar.
 

Der schrille Piff einer Trillerpfeife hallte über den Basketballplatz.

"Cut! Ihr dürft doch nicht ewig unter dem Korb stehen bleiben!"

wetterte Temari und stemmte eine Hand in die Hüfte. In der anderen hielt sie das Regelbuch für Basketball, soeben aus der Bibliothek entliehen. Sakura ließ den Ball sinken.

"Wie lange denn?!"

"Zehn Sekunden, und das nur für die Anfänger! Los, Pass zu Hinata von der Mittellinie in den Korb!"

Hinata fing den Ball auf und sah sich unsicher um.

"T... Temari, ich kann nicht so weit werfen und in den Korb treffen!"

gestand sie weinerlich. Die anderen mussten zustimmen, dass sie das wahrscheinlich auch nicht fertiggebracht hätten. Die anderen, das waren TenTen, Ino, und natürlich Sakura.

"Du verlangst zu viel! Wir sind doch nicht Dirk Novizki in vierfacher, weiblicher Ausgabe!"

TenTen war unumstößlich der Meinung, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen war. Es war ja nicht so, als wären sie schlecht, nur spielten sie Basketball im Unterricht in einer stark vereinfachten Variante und mit mehr roher Gewalt. Alles, was zählte, war dass der Ball (oder was davon übrig war) im Korb ankam, mit welchen Mitteln auch immer. Temari blies die Backen auf.

"Na und?! Bis morgen muss das einigermaßen sitzen. Wie soll das denn erst aussehen, wenn der Rest der Mannschaft da ist?!"

TenTen zuckte mit den Schultern.

"Wie schon? Lee kommt auf den Platz, schleudert uns seine gute Laune mit einem kräftigen 'Zeigen wir ihnen die Kraft unserer Jugend!' entgegen, und dann dreschen wir auf ihn los."

"A... Aber nicht auf Naruto-kun, oder? (Wer das gesagt hat, erklärt sich von selbst)"

Sakura schnaubte und knackte mit den Fingern.

"Den mit seiner großen Klappe ganz besonders!"

Grinsend beobachtete sie Hinatas entsetzten Gesichtsausdruck, und Ino wandte sich mit süßlicher Stimme an TenTen:

"Was? Soll Neji-kun etwa auch zusammengeschlagen werden? Das kann doch nicht dein Ernst sein..."

TenTen schlug sich mit der Faust in die flache Hand, ihr Gesichtsausdruck wirkte schon fast blutrünstig.

"Den auch. Dieses arrogante Arschloch..."

Temari hob vorsichtig die Hand.

"Ich unterbreche eure Mordpläne ja nur ungern, aber die brauchen wir noch... und zwar im Stück."

TenTen legte den Kopf schief und fragte betont nachdenklich:

"Ach, du meinst, es kommt nicht so cool, wenn wir sie als Biokonfetti auf die Gegner schmeißen?"

Temari runzelte angesichts dieser gewollten Blödheit die Stirn. Sie war gerade dabei, etwas leicht Motivierendes von sich zu geben, als ihr das Gezanke rechts von ihr auffiel. Wer war zu dieser Zeit außer ihnen noch in der Schule?

Das gerade geortete Pärchen waren Kin und Kabuto. Kin war gerade dabei, ihm verbal die Augen auszukratzen, Kabuto konterte mit neuen Sprüchen und trieb Kin damit noch weiter in den Wahnsinn. Es kam so etwas zu ihnen rüber wie 'Ich mag leidenschaftliche Frauen' '- Und ich mag Männer, die keine Schleimspur hinter sich herziehen!' und 'Aber Kin-chan, ein Mann muss einer Frau doch Komplimente machen dürfen!'. Kin war dabei, einen tätlichen Angriff auf ihn zu starten, als sie die hoffnungslose Basketballmannschaft entdeckte. Endlich ein Grund, von ihm wegzukommen. Sie steuerte mit schnellen Schritten auf die anderen zu.

"Hallo Leute!"

Ino beäugte sie misstrauisch.

"Ähm... Hallo Kin. Was macht ihr beiden hier?"

Kabuto hatte sie inzwischen eingeholt und legte Kin den Arm um die Schultern, als sei es das Normalste der Welt. Hinata hielt sich schon mal auf Verdacht die Augen zu.

"Tja, was sollen wir hier schon machen?"

Der Groschen war inzwischen auch bei Ino gefallen. Kin erstarrte in dieser Blamage.

"Ach sooo, ihr seid zusammen!"

Sie ergriff Kins Hände und schüttelte sie wie wild (die Hände, nicht Kin).

"Das freut mich für euch!"

Aus dem Hintergrund war Sakura zu hören:

"Ein Wunder, Kin steht doch noch auf Männer unter 30 (Orochimaru ist hier etwas verjüngert worden)..."

In diesem Moment erwachte Kin aus ihrer Schreckstarre und rammte Kabuto den Ellbogen in die Rippen.

"Nein, das ist ein Missverständnis. Ich bin nicht seine Freundin."

"Noch nicht."

Kin sah ihn böse an. Hinata realisierte, dass keine 'Gefahr' mehr bestand und nahm die Hände von den Augen. Ino war zwar immer noch skeptisch, lächelte aber trotzdem und fragte:

"Und was macht ihr dann hier?"

"Romantisch die Wolken betrachten!"

"Trainingsplan durchgehen!"

Die Antworten kamen etwa zur selben Zeit, und wie unschwer zu erkennen ist, kam die Erste von Kabuto. TenTen schaute etwas verwirrt und entschied sich für Kins Antwort.

"Wieso?"

"Weil's romantisch ist!!"

"Wegen dem Basketballtrainingscamp mit der Brillenschlange!"

Jetzt war auch Sakura hellhörig geworden. War ja zu erwarten gewesen, dass Kin doch keinen Freund in ihrer Altersklasse gesucht hatte. Dafür war das Camp interessant.

"Was macht man da?"

"Aus den Wolken romantische Bilderformen erkennen!"

"Die Golden Week mit striktem Training verbringen!"

Kin trat Kabuto 'unabsichtlich' für seine dämlichen Antworten auf den Fuß und fauchte:

"Wenn dich die Wolken so interessieren, dann geh doch hin und sieh sie dir an! Aber alleine!"

Hinata rang nervös mit den Händen.

"W... Wer geht denn dahin?"

"Ich und Kin-chan!"

"Die ganze Basketballmannschaft der Oberstufe. Zumindest die, die ihre freie Woche dafür opfern wollen."

Sakura wiegte den Kopf.

"Klingt gut. Können wir da auch mit?"

Kin zuckte hilflos mit den Schultern, als Kabuto sich einschaltete:

"Ich könnte da schon was machen... Nur was kriege ich dafür?"

"Einen Blumenstrauß?" (Ino)

"Einen Frisörgutschein?" (TenTen)

"Schokolade?" (Sakura)

"K... Kontaktlinsen?" (Hinata)

"Einen Tritt in den Arsch?" (Kin)

Kabuto dachte einen Moment nach, danach erschien ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht.

"Nicht schlecht... Aber wie wäre es mit einem einfachen, liebenswerten 'Bitte'... von Kin-chan?"

Alle Mädchen drehten sich zu Kin um, die aussah als müsste sie gleich kotzen. Das war der bisherig schlimmste Tag ihres Lebens. Jetzt fingen die anderen auch noch an, sie anzuflehen.

"Ich mag nicht..."

murmelte sie. Andererseits... Sie hätte jemanden, zu dem sie flüchten konnte, und musste diesen Psychopathen nicht alleine aushalten. Aber gleich 'bitte', mit Lächeln inklusive?

"BIIITTE!!!"

Kin überlegte. Jetzt sterben, später jeden Tag sterben? Sie entschied sich für Ersteres.

"Ähm... Bitte, Yakushi-san."

Dabei setzte sie ihren ausgefeilten Orochimaru-Verehrungsblick auf und Kabuto schmolz dahin. War das also geregelt. So entfernten sie sich wieder und Ino war inzwischen auch überzeugt, dass die beiden nicht zusammen waren.
 

Laute Rockmusik hallte durch Kisames Haus, in dem außer ihm sowieso fast nie einer zu Hause war. Bis auf Tayuya und Kimimaro, die ein Date nachzuholen hatten, waren alle da. Aoi nervte die Lautstärke von 'Drowning' zwar immens, doch er war gerade damit beschäftigt, sich mit Deidara anzuschreien. Auf diese Weise erfuhr er, dass das Projekt 'Itachi in Love' schon erste Erfolge verbucht hatte.

Besagtes nichtsahnendes Opfer lehnte sich zurück und war dabei, den Ärger des Tages zu verdauen (und zwar ohne Alkohol), als es Aoi zu viel wurde und er, während er Deidara zuhörte, die Musik leiser drehte. Durch die leiser gewordene Musik konnte man prima den Verlauf des Projekts verstehen.

"Die Furie von heute Mittag wäre was für ihn, meinst du, hm? Das waren echte Emotionen, vielleicht ist er schon in sie verliebt und muss es sich nur noch..."

Itachi fuhr hoch wie von der Tarantel gestochen. Die redeten über ihn! Mit einem einzigen, vernichtenden Druck auf die Fernbedienung brachte er die Anlage zum Schweigen. Deidara fiel inzwischen auch auf, wie still es um ihn war, und so beendete er kleinlaut seinen Satz:

"... eingestehen, hm?"

Itachi holte tief Luft und knackte geräuschvoll mit den Fingern.

"Ich bin also verliebt, ja...? Und ich kann es mir nicht eingestehen? Wie geht die Geschichte denn weiter, Deidara?"

Hinter ihm unterdrückte Kisame krampfhaft den Wunsch, laut loszulachen, was ihm nicht ganz gelang. Deidara blickte sich hilfesuchend um, aber Aoi wusste auch nichts, was in der Situation wirklich passend wäre.

"Du verstehst das falsch, hm..."

Itachi griff betont langsam nach der Chipstüte.

"Was gibt es da falsch zu verstehen?"

"Es war doch nicht böse gemeint, wir haben uns bloß Sorgen gemacht, hm!"

"Dass ich schwul werde oder was?!"

Deidara suchte fieberhaft nach den richtigen Worten.

"Nein, äh... Aber weil du doch nichts von der Liebe hältst, wirst du irgendwann ein emotionaler Eisschrank, hm! Liebe ist sooo schön, hm!"

"Und warum, Deidara, suchst du dir dann nicht eine Freundin?"

Aoi hielt für besser, jetzt einzugreifen, bevor Itachi zu Gewalttaten neigte. Normalerweise würde ihn so eine Operation nicht aufregen, doch heute schien ihm etwas gründlich die Petersilie verhagelt zu haben.

"Er wollte es dir zeigen, weil er es schon weiß!"

Itachi sah die beiden geringschätzig an und fing übergangslos an zu lachen (kein 'Muhaha'). Gefahr gebannt, die Gespräche um sie herum wurden wieder aufgenommen. Itachi nahm seine Schultasche samt abgeschriebenen Hausaufgaben und ging. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal um.

"Toller Plan, Deidara, wer auch immer deine Komplizen sind. Aber lasst es bitte. Bis morgen."
 

Das erste Treffen der neugegründeten Basketballmannschaft war für die Mittagspause festgesetzt und fand an einem der großen Kantinentische statt. Die (weiblichen) Bewerber, die nur wegen Jungen (vornehmlich Sasuke) gekommen waren, waren entweder wegen mangelnder Kenntnisse oder auf eigenen Wunsch ausgemustert worden. Temari war zum Coach erklärt worden und Kin zur mehr als freiwilligen Schiedsrichterin, damit sie Kabuto für einen Moment los war.

Sakura klopfte auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit aller zu bekommen.

"Alle mal herhören: In der Golden Week gibt es ein Trainingscamp speziell für Basketballer. Damit wir als Mannschaft besser zusammenwachsen und uns aneinander gewöhnen, ohne gleich gewalttätig zu werden..."

Sie sah Neji und speziell TenTen mahnend an.

"... wäre es besser, wenn wir auch hingehen. Die 'Champions' werden leider auch da sein."

In Sasukes Gesicht zuckte ein Muskel. Anscheinend wurden gerade seine Träume von einer Itachi-freien Woche zerstört. Sakura stützte die Hände auf den Tisch und sah die anderen durchdringend an.

"Seid ihr bereit, eure freie Woche für unser Training zu opfern?"

Lee sprang als Erster auf und salutierte schneidig.

"JA! Es ist uns ernst mit unserer Mannschaft! Zeigen wir diesen eingebildeten Schönlingen die Kraft unserer Jugend!"

Bei so viel Elan ließ Naruto sich anstecken und Temari klatschte begeistert in die Hände.

"Super! Ich hole Gaara-otouto-chan, der wird euch bestimmt unterstützen!"

Sie rauschte zu ihrem nichtsahnenden kleinen Bruder ab. Sakura konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Gaara dazu Lust hatte, aber Temari würde ihn sicher 'überzeugen' können. Etwas Gutes hatte die Sache: sie würden den Blonden außer Gefecht setzen, der so auf Gaara 'abfuhr' (für die Leute, die das nicht kapiert haben, Deidara hat blonde Haare). Allerdings... so verloren sie auch Gaara. Na ja, da musste halt noch was überlegt werden.

Kiba stimmte in der Hoffnung auf Gemeinschaftsduschen zu. Jetzt ging's ans Eingemachte. Der harte Kern, bestehend aus Shikamaru, Neji, Shino und Sasuke, hatte nämlich keine Lust.

"Ach komm schon, Schiggamaru!"

quengelte Ino. Shikamaru fiel nur eine Ausrede ein:

"Dann ist Choji ganz allein."

"Kommt er eben mit!"

Somit hatten sie Shikamaru und Shino auf ihre Seite gezogen. Was Choji wohl dazu sagen würde?

Nun war TenTen an der Reihe. Natürlich war sie wie geschaffen dafür, Nejis wunden Punkt zu treffen: seinen Stolz. Sie verschränkte die Arme und sah verächtlich zur Seite.

"Oh, ganz vergessen, Schneewittchen will sich ja seine Nägel und sein Haar nicht ruinieren!"

Neji ließ sich von dieser Taktik nicht provozieren.

"Tja, Pucca muss sich darum ja keine Sorgen machen..."

"WILLST DU ETWA SAGEN, DASS ICH NICHT WEIBLICH BIN?!"

donnerte TenTen.

"Könnte sein."

"Hört auf, euch zu streiten! Neji, TenTen, wenn ihr euch nicht einigen könnt, wessen Geschlecht der andere ist, könnt ihr ja hier bleiben und im Biologiebuch nachsehen. Wir brauchen keinen Streit."

unterbrach Sakura den gerade aufkommenden Streit. Ino setzte hinzu:

"Vertragt euch. Hände geben, umarmen, küssen."

"NEIN!"

Ausnahmsweise waren sich beide einig. Ein besorgniserregender Grund mehr für Sasuke, einzugreifen.

"Hände geben wird reichen."

"NEIN!"

Sasuke verbog seine Plastikgabel mit unverhohlenem Desinteresse.

"Wenn ihr so wild drauf seid, zu knutschen, will ich euch nicht davon abhalten."

Neji atmete tief durch. Bloß keine unreife Szene machen. Mit diesem Mädchen zweimal im Chor zu sprechen war schon erniedrigend. Wortlos streckte er ihr seine Hand hin. TenTen zögerte einen Moment, berührte sie kurz, woraufhin beide zurückzuckten, als hätten sie etwas Schleimiges angefasst. TenTen wischte übertriebenerweise auch noch ihre Hand an ihrer Papierserviette ab.

Hinata warf ihrem Cousin einen Bettelblick zu.

"Bitte, Neji..."

Neji verzog keine Miene.

"Ist ja gut. Wenn ihr ohne mich nicht auskommt..."

"Und wie wir das kämen..."

murmelte TenTen, wurde aber gleich von Sakura zum Schweigen gebracht. Sasuke wollte sich eine derartig peinliche Szene ersparen und nickte knapp. Die Mädchen tauschten High-Fives untereinander aus.

"Dann wäre das also geklärt. Zur Organisation..."
 

Im Uchiha-Apartment fand Itachi eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter vor, während er Sasuke eine Liste zusammenstellte, die zu erledigen war, wenn er weg war:

Hallo Nii-san. Ich hab noch was zu erledigen, komme später. Essen ist im Gefrierfach, schmeiß das abgelaufene Natto weg und auch die Liste mit diesem Kram für die Golden Week. Ich bin auch nicht da. Genauer: Ich bin auch in diesem Trainingscamp. Freust du dich nicht schon?
 

Da die Outtakes so schön angekommen sind, haben wir diesmal ein paar mehr. Uns macht das großen Spaß.

Dieses Kapitel ist etwas kürzer und wir werden einen kurzen Zeitraum überspringen, weil wir uns so auf das Camp im nächsten freuen. Es wird auf jeden Fall sehr... interessant!
 

Outtakes:

» TenTen schlug sich mit der Faust in die flache Hand, ihr Gesichtsausdruck wirkte schon fast blutrünstig. «

"Lasst sie nur kommen! Ich schnetzele sie! Ich zerreiße sie! Ich zerfetze sie! ZERSTÖÖÖÖRUNG!!!"

» 'Aber Kin-chan, ein Mann muss einer Frau doch Komplimente machen dürfen!' «

"Ein Mann muss halt tun, was ein Mann tun muss!"

"Und was machst du, wenn du das Klo putzen musst, stellst du dich dann auch davor und schreist 'Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, mit Kloschrubber und WC-Reiniger!'?!"

In diesem Moment musste Itachi heftig niesen, und seine Shampooflasche bekam einen Sprung.

"Irgendjemand redet gerade über mich... Warum habe ich plötzlich diesen Geruch von WC-Reiniger in der Nase?"

» Sie ergriff Kins Hände und schüttelte sie wie wild (die Hände, nicht Kin). «

Sie fiel Kin um den Hals und knockte Kabuto dabei mit einer unabsichtlichen Kopfnuss aus. Das Fallgewicht riss Kin runter und sie landeten in der klassischen Pose. Kabuto erwachte wie durch ein Wunder wieder.

"O Kin, ich wusste ja schon immer, dass du auf mich stehst!"

» "Ein Wunder, Kin steht doch noch auf Männer unter 30 (Orochimaru ist hier etwas verjüngert worden)..." «

Kabuto drehte sich zu Sakura um und schob ganz cool seine Brille wieder hoch.

"Was soll das heißen? Ich bin schon 53. Sieht man mir gar nicht an, wa? Kin, Babe, soll ich dir mal meine Geheimratsecken zeigen?"

» In diesem Moment erwachte Kin aus ihrer Schreckstarre und rammte Kabuto den Ellbogen in die Rippen. «

Kabuto krümmte sich zusammen und verdrehte die Augen.

"Gniiih... Kin, ziel das nächste Mal etwas höher..."

» "Ich könnte da schon was machen... Nur was kriege ich dafür?" «

"Ganz klar, Tokio Hotel, und zwar Billygirl!"

Kin hielt ihm mit zwei Fingern ein strampelndes, ekliges, stacheliges, SCHREIendes Kind entgegen. Kabuto zuckte angewidert zurück.

"Igitt, was ist das?"

"Tokio Hotel! Die grausamste Boy(Girl?)group des ganzen Milleniums!"

Da öffnete das hässliche Kind seinen Mund und ein absolut albtraumhafter Laut drang hervor. Es klang wie RÄÄÄÄTTE MIIICH!!!. Kabuto lief bleich an.

"Alles, was ihr wollt! Nur nehmt es weeeg!"

» "Seid ihr bereit, eure freie Woche für unser Training zu opfern?" «

Erinnert sich hier wer noch an den König der Löwen? Da gab es diese eine Szene, in der dieser böse Onkel da mit seinen Hyänen abgetanzt ist und gesungen hat:

"SEID BEREIT für die Zeit eures Leeebens, seid bereit für den größten der Coups! Die goldene Ära schleicht näher und näher... SEID BEREEEEEIT!!!" <<

Drunk&Beautiful

Kapitel 5: Drunk&Beautiful
 

"Narutooo! Wo hast du meine absolut kalorienarme und energiereiche Frühstücksbox versteckt?!"

posaunte Lee durch den Bus. Naruto machte ein unschuldiges Gesicht und schob sich eine weitere Hand Chips in den Mund, während er zu Kiba rüberschielte, der gerade in einem Männermagazin blätterte (in dem es nicht nur um Autos und Fußball ging... *räusper*). Neji und Sasuke verdrehten unisono die Augen, was wohl auch der Grund war, warum sie zusammensaßen. Choji konnte sich nicht vorstellen, warum Naruto und seine Chipstüte unbedingt die Gesellschaft von Lees lebensgefährlich gesundem Frühstück wollten, und setzte sein Kartenspiel mit Shikamaru fort. Gaara saß alleine, weil er in Ruhe schlafen wollte, und Shino versuchte, Lees Gezeter auszublenden.

"Kenn ich nicht."

Schließlich erbarmte sich Shino:

"Lee, sie liegt da unten."

Lee sah herunter - und tatsächlich! Da lag ja die vermisste Dose. Naruto kicherte und fing sich dafür gleich eine pikierte Belehrung ein:

"Chips machen fett. Sie sind ungesund, und man kriegt Pickel!"

"Und Mundgeruch!"

kam es von irgendeinem Mädchen da hinten.

"Und von gesundem Essen kriegt man dicke Augenbrauen."

Lee schnappte empört nach Luft.

"Du wagst es..."

Die Mädchen hatten darauf bestanden, im hinteren Busteil sitzen zu dürfen. Sakura warf einen kurzen Blick zu den Jungen, während sie sich mit Ino unterhielt. Mit der Chaostruppe konnte es ja heiter werden. TenTen versuchte, Hinata dazu zu überreden, ihre rein hypothetischen Versuche, Naruto zu erobern, in die Realität umzusetzen. Temari diskutierte mit Kin ausführlich Strategien und Trainingsprogramm. Kabuto saß vorn beim Busfahrer, wozu Kin ihm dringend geraten hatte.

Vor ihnen tuckerte der 'erwachsene' Teil der Veranstaltung, bestehend aus Itachi, Kisame, Deidara, Aoi, Sasori , Sakon & Ukon und noch ein paar weniger wichtigen Jungen. Da ging es wesentlich ruhiger zu. Itachi war seine schlechte Laune wenig anzumerken, doch er reagierte jedes Mal wieder allergisch darauf, wenn irgendwer (speziell Deidara) das Wort mit 'L' erwähnte. Yugao war vollauf damit beschäftigt, sich mit Hayate SMS zu schreiben und nahm von ihrer Umwelt nichts wahr.

Plötzlich kramte Sakon etwas aus seiner Tasche.

"Laut der Broschüre gibt es im Trainingscamp zwei Sportplätze, einen Fitnessraum, ein Schwimmbad, eine Sporthalle, eine Außenwasseranlage uuund... eine Karaokebox!"

Er sah beifallheischend in die Runde. Ihm wurde von allen Seiten ein Blick entgegengeschleudert, der ziemlich genau besagte: Ja, und? Sakon ließ sich in seiner Begeisterung dadurch nicht bremsen.

"Was haltet ihr davon, wenn wir unseren ersten Abend da feiern?"

"Weißt du, Bruderherz, Männer über zehn feiern nicht mehr in einer Karaokebox. Weil... das macht man einfach nicht."

sagte Ukon im Erzieherton. Sakon fuhr sein letztes Geschütz auf:

"Wir müssen ja auch nicht unter Jungs feiern! Wir laden einfach die Mädels ein!"

Kisame rollte sein Magazin zu einem Fernrohr zusammen und fragte ironisch, während er Itachis befremdlichen Ausdruck nach holder Weiblichkeit absuchte:

"Wo siehst du hier Mädels?"

"Er meint den Bus hinter uns, fürchte ich."

murmelte Sasori und sah leicht beunruhigt zur Seite. Deidara schien schon wieder so begeistert zu sein. Sakon verdrehte die Augen.

"Keine Sorge, ich wollte schon nicht Yugao einladen. Die ist praktisch schon unter der Haube. Also, wer dafür ist, hebt die Hand!"

Deidara riss seine und Sasoris Hand hoch, bevor der Rothaarige überhaupt reagieren konnte. Itachi hatte entdeckt, dass es sich hier um eine geniale Chance handelte, die Flamme seines Bruder kennen zu lernen und sie über ihre Beziehung auszuhorchen, und hob seine und Kisames Hand. Kisame war es sowieso egal, er stand mehr auf Frauen, und nicht auf kleine Mädchen. Ukon hatte sich von der Begeisterung seines Bruders anstecken lassen, der natürlich dafür war. Aoi fand die ganze Angelegenheit ganz lustig und stimmte ebenfalls zu. Der Vorschlag war einstimmig angenommen.
 

"Okay, die Großen gehen in den rechten Flügel, die Kleinen nach oben und die Mädels in den linken Flügel! Beeilt euch! Erst mal gibt's Essen, und dann fangen wir an! Oh, mein Handy..."

Yugao scheuchte alle Schüler in die entsprechenden Richtungen und wies sie an, auszupacken. Dann schnappte sie sich ihr Handy aus ihrer Handtasche und las Hayates 'Schatz, wo seid ihr jetzt?'-SMS. Er war so süß, so wortgewandt, so aufmerksam, so... ganz anders als diese übrigen Perverslinge und Freaks an der Schule.
 

Sasuke kramte seine Sachen aus der Tasche und stopfte seine Sachen ohne große Sorgfalt in den Schrank. Er teilte sich das Zimmer mit Neji, der gerade sein Bett bezog.

"Sollen wir nachsehen, ob dein Bruder hier Abhörgeräte verteilt hat, bevor wir uns unterhalten?"

An Nejis Tonfall konnte man nicht erkennen, ob er es ernst gemeint hatte oder nicht. Sasuke zog eine Grimasse. Das war Itachi sogar zuzutrauen. Er konnte nur hoffen, dass das Getobe da unten nicht von ihnen kam, sondern von den Mädchen. Warum war er noch mal mitgekommen?

Neji zerknüllte gerade einen Zettel, den er in seinem Gepäck gefunden hatte, und warf ihn weg. Auf Sasukes fragenden Blick antwortete er:

"Sie wollen, dass ich nett zu Hinata bin und gut auf sie aufpasse. Was stellen die sich darunter vor? Soll ich Naruto für sie ansprechen?!"

Naruto steckte seinen Kopf zur Tür herein.

"Für wen sollst du mich ansprechen?"

"Für eine mysteriöse Verehrerin irgendwo da draußen, die potthässlich und abgrundtief verzweifelt sein muss... Ich kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben, einzutreten."

Deswegen mochte Sasuke Neji: Er war so erfrischend deutlich mit seinen Aufforderungen. Naruto ließen sie allerdings kalt.

"Hähähä... Ich wusste doch immer, dass ich auch einen Fanclub habe..."

Die vier Zimmer waren immer durch eine Tür getrennt. Nach zwei Zimmern befand sich ein großer Gemeinschaftsraum dazwischen. Neben dem Zimmer von Neji und Sasuke befand sich das von Naruto, Kiba und Lee. Es war das einzige Dreierzimmer. Nach dem Gemeinschaftsraum kam das Zimmer von Gaara und Shino und Shikamaru und Choji.

"Ich sagte doch, sie (Achtung Einzahl) ist verzweifelt. Die hat wahrscheinlich noch nie einen anderen Jungen gesehen. Anders lässt sich die Geschmacksverirrung nicht erklären."

Naruto überhörte das gänzlich und zirpte:

"Ist sie hier? Ich habe schon so einen Verdacht..."

Sasuke hob eine Augenbraue. Sollte er es wirklich endlich gemerkt haben? Es geschahen doch noch Zeichen und Wunder!

"Es ist Haruno, stimmt's?"

Sasuke schlug sich in Gedanken vor die Stirn, und ein Blick zu Neji zeigte ihm, dass es dem Hyuga auch nicht anders ging. Nein, er hatte es nicht kapiert. Frische Luft belebte seine toten Gehirnzellen also doch nicht wieder.

"Ich glaube nicht, aber frag sie, wenn's dir so wichtig ist."

Damit gingen sie los zum Mittagessen. Naruto klemmte sich Lee unter den Arm (bitte stellt euch das bildlich vor) und rauschte zum Buffet, wo Sakura versuchte, Ino dazu zu überreden, ihre Diät zu unterbrechen. Er rempelte sie kumpelhaft an.

"Du hättest es mir doch sagen können!"

"Was hätte ich dir sagen können?"

fragte Sakura verwirrt.

"Na ja, ich hatte ja schon länger das Gefühl, dass mich ein Mädchen beobachtet, ich kam nur nie drauf, welche..."

Hinter ihnen lief Hinata dunkelrot an. Sie saß in der Klasse in Narutos Totem Winkel. Nicht, dass er es gemerkt hätte, wenn sie ihm gegenüber säße...

"Ach so, und du meinst jetzt, dass ich dieses Mädchen bin."

Sakura wusste nicht, ob sie grinsen oder ihm eine knallen sollte. Der Klappspaten war a) nicht ihr Geschmack und b) war Hinata in ihn verliebt. Also musste sie das möglichst schonend beenden, damit Hinata nicht sauer war.

"Weißt du, Naruto... Ich glaube auch, dass ein Mädchen dich beobachtet, aber ich bin es nicht. Vielleicht solltest du dich mal etwas genauer umsehen, wer dafür in Frage käme..."

Hinata war nicht mehr in der Lage, ihre Serviette ruhig zu halten. Aus Angst, von Naruto aufgrund dieses Vorschlags gesehen zu werden, versteckte sie sich blitzartig hinter TenTen. Naruto ließ Lee los und ging kopfkratzend zu ihrem Jungentisch. Inzwischen war die ältere Mannschaft auch versammelt und Itachi hatte die ganze Szene verfolgt. Sasuke schien sich um diese Konkurrenz nicht zu kümmern. Interessante Beziehung hatten die beiden.

Das Mittagessen verlief ruhig, bis auf Yugaos ständiges Handyklingeln. Ein Wunder, dass sie überhaupt zum Essen kam. Es kursierten wilde Gerüchte, was Hayate ihr denn so schrieb.

Sasuke stocherte missmutig in seinem Essen rum. Die benahmen sich hier wie auf einer Klassenfahrt. Wie lange würde es dauern, bis Flaschendrehen gespielt wurde und die ersten Liebesbriefe den Besitzer wechselten? In dem Fall würde er früh schlafen gehen.

Naruto hatte inzwischen eine klare Mission: Herausfinden, wer die mysteriöse Verehrerin war. Er war sich ganz sicher, dass es eins der anwesenden Mädchen sein musste. Aber welche? Die Auswahl war so groß (jedenfalls für ihn)! Hinata wagte es allerdings kein einziges Mal, aufzusehen. Und so scheuchte Yugao sie zum Training. Als Assistent hatte sie sich Zabuza ausgesucht, der wiederum Haku mitgeschmuggelt hatte (siehe Summary: alles hetero). Kabuto genoss währenddessen seine Befehlsvollmacht. Er ließ Kin bei einer Pause das Kommando übernehmen (Pause überwachen = echt wichtiger Job) und ging zu Yugao rüber. Die jüngere Mannschaft hatte vorher das Zupassen und Korbwerfen geübt, während die Älteren ein Übungsspiel machten.

"Was hälst du von einem kleinen Wettkampf?"

Yugao hob eine Augenbraue und hielt inne dabei, die Jungen durch ihren selbstentworfenen Horror-Parcours zu jagen. Ein normaler Mensch wäre selbst beim Anblick schon zusammengebrochen. Die Jungen hatten sich wohl oder übel an Yugao gewöhnen müssen.

"Morgen?"

Bevor Kabuto darauf antworten konnte, wirbelte sie wieder herum.

"Was seh ich da? Keine Haufen bilden! Zwanzig Liegestütze Strafe, und zwar für alle! Hoch, runter, hoch runter! Schneller! Und aufstehen! Weiterlaufen! Ihr seid doch keine Rentner!"

Sie drehte sich mit einem süßlichen Lächeln um. Kabuto spielte mit dem Gedanken, sie zu fragen, ob sie mal bei der Armee gewesen war, aber es bestanden gewisse Chancen, dass sie ihn dann auch auf diesen Parcours katapultierte.

"Ja, meine Mannschaft braucht noch etwas Zeit. Wie wäre es mit einer Strafe für den Verlierer? So als Anreiz, die Mannschaften... können noch nicht so gut miteinander."

"Rivalität ist der beste Anreiz zum Training. Wir sind hier schließlich nicht auf dem Ponyhof! DA DRÜBEN! WEITERLAUFEN, HAB ICH GESAGT!"

Für ihre zarte Statur hatte Yugao ein wirklich erstaunliches Sprechorgan.

"Was schlägst du vor?"

fragte sie wieder ganz ruhig und beobachtete durch ihren Taschenspiegel den Parcours im Auge behielt.

"Na ja... Quartierputzen?"

"Kabuto, da muss man härter durchgreifen! Anstrengung ist eine Sache. Erniedrigung die andere! Teeservice rund um die Uhr! Mit Lächeln! Und mit Keksen! Natürlich selbstgebacken!"

Kabuto schielte zum Parcours. Wer den überlebte, musste schon verdammt gut sein. Offen gesagt räumte er seiner Mannschaft wenig Chancen ein. Aber da Kin-chan dabei war, würde alles gut werden! Daran musste er einfach glauben!

Er räusperte sich.

"In Ordnung."

Yugao nickte zufrieden und scheuchte die Jungen zum 100-Meter-Sprint auf den Korb. Man merkte, dass diese Frau von Anko ausgebildet worden war. Sie war in gewisser Weise noch schlimmer. Und wer es wagte, ihr hinterher zu pfeifen, bekam es entweder mit Hayate zu tun, oder, weil er gerade abwesend war, mit ihrem Trainingsprogramm.

So kehrte Kabuto zurück und unterbreitete seiner Mannschaft die Herausforderung, wobei er frech behauptete, dass sie vom anderen Team ausgegangen war. Temari machte sich sofort daran, ihnen alle Regeln einzustanzen.

"Wenn ihr den Ball der Gegenmannschaft abnehmt, habt ihr genau acht Sekunden, um damit über die Mittellinie zu kommen, sonst wird er euch abgenommen. Wenn ihr den Ball habt, bekommt ihr vierundzwanzig Sekunden, um damit einen Angriff zu starten. Mindestens der Korb muss berührt werden! Wann immer ihr gegen die Regeln verstoßt, bekommt die andere Mannschaft Einwurf. Dazu gehören auch gewisse Fingerzeichen sowie verbale Angriffe!"

Temari sah mahnend in die Runde. Ihr Blick ruhte insbesondere auf TenTen.

"Regelübertretungen und Fouls sind zwei paar Schuhe. Bei einer Regelübertretung gibt's Ballverlust, bei einem Foul je nach Situation Ballverlust, Sprungball oder Einwurf. Damit ihr's wisst: Fouls sind jede absichtliche Berührung des Gegners!"

Kabuto klatschte in die Hände.

"Nachdem das geklärt wäre, gehen wir zum Spiel über! Ich bin Schiedsrichter, Zeitnehmer lassen wir raus. Sowohl Kin-chan als auch Temari spielen also mit. Zwei Jungs müssen rüber zu den Mädels, einer geht auf die Bank als Auswechselspieler."

Gaara meldete sich sofort freiwillig. Er war nicht besonders scharf darauf, mit seiner Schwester zu spielen. Sie würde schamlos jedes persönliche Detail, das sie von ihm kannte, benutzen, um ihn aus der Defensive zu schmeißen.

"Ach noch was: Wer fünf Mal foult, fliegt vom Platz, und zwar ohne Auswechselspieler! Hast du mich verstanden, TenTen? So, Gaara geht raus. Shino und Lee, ihr geht zu den Mädchen. Shino, nimm die Sonnenbrille ab, Schmuck ist nicht erlaubt. Mädchen, Haare hochbinden. Nicht, dass ihr da irgendwo hängen bleibt. Zum Beispiel in Shinos Sonnenbrille. Ich habe gesagt, die kommt runter!"

kommandierte Temari, die sich nur schwer von ihrer Rolle als Obermotz trennen konnte.

"Sasuke, brauchst du einen Haarreifen? Sakura, leih ihm einen Haarreifen."

"Brauchst du einen Aufenthalt im Krankenhaus?!"

grummelte Sasuke. Er fand das nicht im geringsten lustig, da war er aber leider der einzige. Sogar Neji grinste. Sakura grummelte ebenfalls.

"Itachi kann dir ja einen leihen, der hat bestimmt sein ganzes Sortiment dabei!"

"Ach Sakura, hack doch nicht immer auf dem Bishonen rum! Immerhin gibt's hier ja noch mehr Jungen mit langen, fusseligen, unpraktischen..."

Kabuto blies in seine Trillerpfeife und ließ alle zusammenfahren und verstummen.

"Schluss jetzt! Oder wollt ihr schon mal anfangen, Kekse zu backen?!"

Die Erinnerung an diese im Raum stehende Drohung brachte die Ernsthaftigkeit zurück. Kin verteilte Bänder an die pure Jungenmannschaft und der Startpfiff ertönte. Shino hatte sich seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt und startete einen Angriff auf den gegnerischen Korb. Anfangs war es echt schwer, mit den Mädchen zu spielen, doch angesichts der furchtbaren Bedrohung des Teeservice mit Keksen begriffen sie schnell. Nur eine Szene stach heraus: Naruto versuchte, Hinata den Ball abzunehmen, die daraufhin einen irrsinnigen Sprint hinlegte, die gegnerische Abwehr mühelos durchbrach und einen sauberen Korb machte. Alle, die Gegner eingeschlossen, applaudierten bei dieser Leistung.

Die letzten Minuten liefen. Alle waren ziemlich aufgebraucht, dafür immer noch bereit, weiterzuspielen. Der Ball ging an Sasuke, der einen Angriff auf den anderen Korb startete. Ino sah ihn zu spät kommen und konnte ihn nicht mehr aufhalten. Mit einer Hand warf er den Ball. Alle Blicke folgten ihm. Es war ein sauberer Wurf, der sicher treffen würde. Der Ball befand sich schon im Senkflug, als plötzlich eine Hand von unten kam und ihn nach links abfälschte. Er traf den Rahmen und sprang ab. Kurz nach dem Ball kam Sakura mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden auf. Sie hatte beim Abwehren das Gleichgewicht verloren. Hastig rappelte sie sich auf und schnappte sich den Ball. Sasuke bemerkte, dass ihre schwarze Hose mit roter Asche verstaubt war. Kiba bemerkte seinen kurzen Seitenblick sofort und wedelte ihm mit der Hand vor den Augen herum.

"Na na, Sasuke, nicht auf dem Arsch gucken! Das schadet deinem Image."

"Schließ nicht immer von dir auf andere. Ich hatte erwartet, dass sie sich über diesen Fleck sofort aufregt. Und nebenbei: sie greifen uns an."

Zu guter Letzt foulte TenTen Neji bei ihrem Angriff, indem sie ihn einfach wegschubste. Wohlgemerkt, sie war dabei nicht mehr in Ballbesitz, und so machte Kin noch in der letzten Minute einen Korb. Kabuto klatschte begeistert.

"Kin-chan, warum trittst du nicht auch ein? So, eine halbe Stunde Pause."

Neji sagte irgendetwas zu TenTen, woraufhin sie wutschnaubend zu den anderen in die Umkleide lief. Innen platzte ihr der Kragen.

"Wisst ihr, was er zu mir gesagt hat?!"

Ohne die Antwort abzuwarten, wetterte sie:

"Er hat gesagt, ich soll ihn nicht immer sexuell belästigen! Ich! Stellt euch das mal vor! Der hat doch gar nichts, was es wert wäre, ihn zu belästigen! Der hat mich nen Sixpack! Und überhaupt, ich würde mir einen netten, gutaussehenden Jungen suchen und mit dem ausgehen, statt ihn zu... Aaar, wie kommt dieser arrogante Sack darauf, dass ich ausgerechnet ihn..."

TenTen ging die Luft aus. Hinata nutzte die Ruhepause und reichte ihr etwas zu Trinken. Naruto würde nie so etwas zu ihr sagen, beruhigte sie sich. Womit sie ausnahmsweise Recht hatte.

"Dein Korb vorhin war gut. Willst du nicht wirklich eintreten?"

Kin sah Sakura überrascht an und lächelte dann zurückhaltend.

"Vielleicht. Ich werd's mir überlegen."
 

Neji hatte beschlossen, tatsächlich mal in Hinatas 'Beziehung' zu einzugreifen und fragte Naruto beiläufig:

"Hast du bemerkt, wie Hinata vorhin vor dir weggerannt ist."

Naruto unterzog seine Achseln einer kurzen Schnüffelprobe.

"Also daran liegt's nicht."

stellte er fest. Sasuke seufzte resignierend und unterdrückte den erneuten Drang, sich die Hand gegen die Stirn zu schlagen. Durfte so etwas Begriffsstütziges überhaupt herumlaufen?!

Vorhin hatte Sakura mit richtig viel Einsatz gespielt. Und diese Entschlossenheit... Das hätte er ihr nicht zugetraut. Kiba hielt gerade seinen Kopf unter den Wasserhahn.

"Sasuke, der alte Spanner, hat Sakura voll auf den Hintern geguckt! Hättet ihr das gedacht?"

"Erinnerst du dich an das letzte Mal, wo du solchen Mist erzählt hast, Kiba?"

Kiba erinnerte sich. Aber das hielt ihn nicht davon ab, seine Beobachtung auszuschmücken.

"Ach komm Sasuke, das machen wir doch alle irgendwann mal."

"Manche mehr, manche weniger."

nuschelte Gaara, der nach der Halbzeit auch aufs Feld gekommen war. Er glaubte Kiba zwar, aber es war ihm völlig egal. Hauptsache, Sasuke schlug nicht zu sehr nach seinem Bruder. Und das war noch nicht in Sicht.
 

Nach dem Abendessen waren die Mädchen für den Spüldienst eingeteilt. Trotz Yugaos brutalem Training waren die Älteren noch munter. Deidara war natürlich nicht verborgen geblieben, dass Gaara da war, doch heute beschränkte er sich auf Smalltalk. Gaara erzählte ihm vom Training, da er bezweifelte, dass sie es gesehen hatten. Yugao ließ ihren Schülern kaum Atempausen.

"Wir machen nachher eine Party in der Karaokebox im Keller, willst du auch kommen, hm?"

Gaara schüttelte den Kopf.

"Ihr habt da sicherlich zu tun. Wir wollten oben noch etwas... rumhängen."

"Ach, so viel Alkohol gibt's da auch nicht, immerhin wollen wir euch morgen noch besiegen, hm."

trällerte Deidara gutgelaunt. In Wirklichkeit hatte er keine Ahnung, wie viel oder wenig Alkohol gekauft worden war, da er, wie die meisten anderen, sich dem Training nicht fürs Einkaufen entziehen konnte. Zabuza und Haku waren geflohen und hatten das übernommen, als Yugao einen Moment lang nicht aufpasste.

"Danke für das Angebot, aber das gibt nur Stress."

Aus den Augenwinkeln bemerkte Gaara, dass Itachi den Mädchen höchstwahrscheinlich gerade dasselbe Angebot machte. Er kehrte zurück und die Älteren verließen den Speisesaal, um zu duschen und Freizeitkleidung anzuziehen. Sakura schien noch nicht ganz überzeugt zu sein, doch die anderen Mädchen wollten der Einladung nachkommen. Also beschlossen sie, sich auch frisch zu machen. Neji warf ihnen noch ein:

"Na, Fertigmachen zum internationalen Groupietreffen?"

nach, woraufhin TenTen ihm einen tödlichen Blick zuwarf und die Tür zuknallte. Kiba meinte etwas von Flaschendrehen, woraufhin er einer leeren Plastikflasche ausweichen musste. Neji wirkte etwas unausgeglichen. Naruto fragte vorsichtig:

"Sollen wir vielleicht runter gehen? Neben der Karaokebox ist ein Tischtennisraum..."

"Nein, wir gehen hoch. Das geht uns nichts an."

Sie suchten ihre Zimmer auf. Nach dem Duschen trafen sie sich im Gemeinschaftsraum. Eisernes Schweigen herrschte. Irgendetwas schien alle abzulenken. Was nur? Unterdrückter Lärm drang zu ihnen herauf.

"Es ist zu warm hier. Unten wär's vielleicht kühler."

warf Shikamaru ein. Zustimmendes 'Hmm' ging durch die Reihen.

"Okay, ich fordere dich zum Tischtennis heraus, Lee!"

"Mach nur! Du wirst am Boden liegen und um Gnade flehen!"

"Äh Jungs, ich sag's nur ungern... Aber das ist nur Tischtennis, kein Wrestling."

versuchte Choji die Situation zu entspannen. Kiba warf einen Seitenblick auf Neji.

"Neji-kun möchte lieber Ten-Tennisspielen."

"Und Kiba-kun möchte der Ball sein."

So marschierte der fröhliche Jungenzug nach unten, um 'Tischtennis zu spielen'.
 

"You feel it

Running through your bones

So you jerk it out

Jerk it out…"

Die letzten Akkorde verklangen und Kisame verbeugte sich vor dem klatschenden Publikum. Die Mädchen waren auffällig gestylt erschienen und man konnte sich wundern, dass sie so etwas zu einem Sportcamp mitnahmen. Kabuto war auch anwesend und hatte sich gleich den Platz neben Kin gesichert. Kisame setzte sich mit einem ironischen 'Na, wo sind die Kameras?' zurück neben Hinata. Itachi beugte sich mit einem strahlenden Lächeln zu Sakura herüber.

"Nun sag doch mal... Was macht ihr denn so, wenn ihr euch trefft?"

Sakura sah ihn verwirrt an.

"Wer?"

"Du und mein Bruder."

"Itachi, wenn wir uns treffen, sind wir in der Schule. Ich glaube, du kannst dich noch erinnern, was man da eigentlich macht."

"Aha, also trefft ihr euch heimlich."

Sakura seufzte ärgerlich.

"Nein, wir treffen uns gar nicht."

Itachi verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück.

"Na gut, du willst es mir nicht erzählen."

"Weil's nichts zu erzählen gibt!"

Itachi ging auf diesen Einwand nicht ein und fragte beiläufig:

"Möchtest du noch was trinken?"

Hinter seiner Stirn wurde gerade der neue, böse Plan entwickelt. Die Mission war klar: Sakura abfüllen, sie aushorchen, und dann... Na ja, der Plan war noch nicht ganz fertig. Er befand sich eh noch in der ersten Phase.

"Kisame, du darfst den Nachfolger bestimmen."

schlug Ukon vor. Kisame zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck aus seiner Dose.

"Meinetwegen. Also, Sakon und du sind das nächste heiße Duo. Welchen Schmachtfetzen habt ihr euch denn ausgesucht?"

"Lass dich überraschen."

Sakon grinste und gab den Titel ein. Temari hatte eine Idee.

"Wir könnten einen kleinen Wettbewerb machen, wer am schönsten Karaoke singen kann!"

Der Vorschlag wurde angenommen. Inzwischen war auch Sakon mit seiner hochtechnischen Eingabe fertig und kletterte zu seinem Zwillingsbruder auf die kleine Bühne in der Mitte.

"Say, Hey!

Hear the sound of the falling rain

Coming down like an Armageddon flame (Hey!)

The shame

The ones who died without a name…"

TenTen tippte ihren Sitznachbarn Aoi an.

"Die beiden sind richtig gut."

"Sie singen immer im Duett. Sie können es praktisch nicht alleine."

"Ich kenne einen Typen, der kann alles nur alleine."

knurrte TenTen und Neji musste in diesem Moment niesen. Glücklicherweise übertönte die Musik, dass es aus dem Nebenraum kam.

"Ein richtiger Idiot ist das. Und ein arroganter Angeber!"

Aoi lächelte auf seine zurückhaltende Art.

"Was hat er denn angestellt?"

fragte er im vertraulichen Ton. TenTen holte tief Luft und gab noch mal ihre Schmährede auf Neji zum besten, die inzwischen noch etwas giftiger geworden war. Aoi hörte sich das geduldig an und meinte dann:

"Ich glaube nicht, dass ein Mädchen wie du so was nötig hat. Davon träumt er bestimmt bloß."

Das war lediglich aufbauend gemeint, doch in diesem Moment war das Lied zuende und Neji bekam die Sätze mit. Daraufhin feuerte er den Ball mit einer derartigen Wucht los, dass Gaara sich glücklich schätzen konnte, ihn nicht getroffen zu haben.

Ukon ließ seinen Blick in der Runde schweifen und blieb an Deidara hängen, der gerade von einem Mädchen mit langen, blonden Haaren Zöpfe gebunden bekam. Er beschloss, ihn zu retten.

"Los Deidara, unterbrich deinen Frisörtermin und gib was zum Besten!"

Deidara trat grinsend hervor und gab seinen Song ein. Sakon reichte ihm das Mikrofon und setzte sich wieder neben Sasori, während Ukon neben Temari Platz nahm.

"Zuerst einmal widme ich dieses Lied einer Person, die jetzt ganz, ganz weit weg ist, und ich bin glücklich darüber, hm."

Die Jungen applaudierten spontan. Deidara hatte soeben in seiner netten Art ausgedrückt, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte oder sie sich von ihm. Verliebt waren sie auf jeden Fall nicht mehr gewesen. Itachi erwartete trotzdem ein enttäuschtes Liebeslied. Fehlanzeige.

"And I am cold, yes I'm cold

But not as cold as you are

I love the sound of you walking away, you walking away…"

Itachi schaute zu den Mädchen um sich. Sie hatten alle glänzende Augen. Vielleicht lag es am Alkohol, aber er würde sich das trotzdem merken. Melancholische Maschen zogen.

"I cannot turn to see those eyes

As apologies may rise

I must be strong stay an unbeliever

And love the sound of you walking away, you walking away…"

Das Lied klang langsam aus und die Mädchen applaudierten besonders laut. Harte Konkurrenz. Immerhin war das Sakon-Ukon-Duett auch ziemlich gut gewesen, und Kisame auch nicht übel. Er würde sich ins Zeug legen müssen. Deidara wählte sich als Nachfolger das Mädchen aus, das Aoi so vehement zutextete. Aois Nerven waren Drahtseile, seine Ohren dafür nicht. Schließlich war er nicht Dumbo, und so brauchten seine Ohren eine Auszeit.
 

"Neji, wenn ich mich nicht täusche, ist es dein Herzblatt, das gerade ein Lied schmettert... Nachdem der Typ sie vorhin angegraben hat, ist das bestimmt ihm gewidmet."

"Soll sie doch. Vielleicht wird sie ja durch einen Freund mal ein bisschen weiblicher."

Neji betonte das letzte Wort so giftig, dass Kiba zusammenzuckte. Er war froh, dass Neji gerade keinen Tischtennisschläger in der Hand hatte. In seinen Händen konnte bei dieser Stimmung alles zur Waffe werden. Choji aß die Erdnüsse aus dem Automaten, dessen Reserven bedenklich zur Neige gingen, und Shikamaru hing auf dem Sofa, das verdächtig nah an der dünnen Wand zur Karaokebox war. Sasuke lieferte sich ein Match gegen Shino, den das alles nicht zu interessieren schien, und Lee und Gaara unterhielten sich über eine passende Strategie für Morgen. Lee war der Ansicht, dass die Kraft ihrer Jugend diese alten Säcke sofort umstrahlen würde, doch Gaara hatte da so seine Bedenken.

"Außerdem weiß ich nicht, wen du mit 'Herzblatt' gemeint ist."

Kiba grinste und sah unschuldig an die Decke.

"Dafür hast du aber erstaunlich schnell gewusst, wen ich meine."
 

"Halt mich fest mit Gefühl!

Es ist so schön, wenn du lachst!

Mein Herz tanzt

Und jedes Molekül bewegt sich!"

TenTen bekam amüsierten Applaus, was nicht daran lag, dass sie schlecht gesungen hatte, sondern an dem unfreiwillig komischen Text. Inzwischen war der Alkoholpegel der weiblichen Gäste bedrohlich angestiegen. Die älteren Jungen waren keine Kampftrinker, doch besser dran gewöhnt. Sasori war als nächster dran Singen. Das Unternehmen schien ihm nicht besonders angenehm zu sein. Gruppenzwang war immer wieder lästig. Dafür hatte er sich auch einen besonders passenden Song ausgesucht, der seine Meinung wiederspiegelte.

"Though I don't like you anymore

You lying, trying waste of space

My oh my

A song to say goodbye

A song to say goodbye…"

Ein wahrer Stimmungskracher, aber Sasori lag sicherlich nicht schlecht im Rennen. Kabuto meldete sich leicht und Sasori war froh, keine große Diskussion um seinen Nachfolger machen zu müssen. Er ging davon aus, dass die meisten jetzt lieber sitzen blieben, um mit ihren weiblichen Sitznachbarn zu flirten.

"Ach komm, Kin-chan, wir packen das zusammen!"

Kin schien merkwürdig ruhig zu sein. Trotz allem nicht 'ruhig' genug, um zuzustimmen. Währendessen erzählte Hinata Kisame von ihren Problemen. Obwohl Kisame nicht das typische Frauenversteher-Gesicht hatte, war er ein sehr geduldiger Zuhörer.

"Manchmal glaube ich, er sieht mich nicht mal... Stattdessen sieht er auffälligeren Mädchen hinterher, mit denen ich einfach nicht mithalten kann..."

"Ach Quatsch, der ist nur zu feige, dich anzusprechen. Der typische Grund für solche Probleme."

"Aber er ist so nett und so lebensfroh... Und seine Augen... Sie strahlen immer so wunderschön..."

"Solche Typen brauchen erst einen Schubs in die richtige Richtung. Soll ich ihn mal für dich ansprechen?"

"Würdest du das tun?“

fragte Hinata begeistert. Sie hatte sowohl vergessen zu stottern als auch ihn zu siezen. Erstaunlich, was Alkohol so fertig bringt.

Anscheinend hatte Kabuto Kin überredet, denn kurz darauf machte er die Ansage:

"Okay, das nächste Lied heißt 'Nobody Move, Nobody Get Hurt' von We Are Scientists, weshalb es auch so gut zu uns passt!"

Kin murmelte irgendetwas davon, dass schon der Titel gut zu ihnen passte, bevor das Lied anfing.

"Because my body is your body

I won't tell anybody

If you want to use my body

Go for it, yeah…"

Itachi, der noch so gut wie nichts getrunken hatte, warf einen Blick auf seine pinkhaarige Nachbarin. Verständlich, dass Sasuke auf sie stand. Warum die beiden es wohl so hartnäckig verneinten? Es war doch nichts dabei, er hatte mit einer wesentlich Hässlicheren gerechnet, nachdem Sasuke nichts verraten wollte. Ob er sie vor den Morddrohungen seiner Fans schützen wollte? Süß! Er schob die Dose etwas näher an Sakura heran, die danach griff. Sie hatte schon ordentlich einen sitzen, und das war harte Arbeit gewesen, alles sein Verdienst (Neversorry hat diese Sätze verschuldet und ist stolz drauf).

Als nächste war Ino an der Reihe:

"Time after time

Everybody came around

And I was dancing with you

Don't know your name

Making me ashamed

To feel the way that I do…"

Inzwischen hängte Ino sich ziemlich deutlich an Deidara, der ihre Gefühlskrise mit geduldigem Lächeln ertrug und gelegentliche Annäherungsversuche mit kleinen Beispielen aus seiner vorigen Beziehung abwehrte.

"Wieso seid ihr nicht mehr zusammen?"

"Wir haben nicht zusammen gepasst und es zu spät gemerkt, hm. Die anderen haben's schon früher gemerkt, deshalb auch der Applaus, hm."

Nun war Hinata mit Singen dran. Sie sah unsicher zu Kisame, der ihr beruhigend das V-Zeichen machte.

"And the perfect engineering

And the constant interfering

Came a little, came a litte close

And stopped my angels moving…"

Das Mädchen war gar nicht schlecht. Musste auch der Alkohol sein.

Temari bemerkte mit ihrem zu 95% nüchternen Blick, dass Kin offenbar an Kabutos Schulter gesunken war und in absehbarer Zukunft dort einschlafen würde. Und Kabuto sah nicht aus, als hätte er vor, dagegen etwas zu tun. Es lag eher näher, dass er gleich Beweisfotos schießen würde. Temari wollte die Blamage für sie möglichst gering halten und bat ihn leise, sie hochzubringen - und zwar in ihr Bett, nicht ins seins. Vertrauensvoll überantwortete sie ihm die Schlüssel fürs Mädchenzimmer, da sie noch singen musste.

Als Kabuto ein paar Minuten später zurückkehrte hatte er sowohl Temaris 'Poison' als auch Aois 'Wake Me Up When September Ends' verpasst. War ihm nicht so wichtig. Das Gefühl seiner Kin in seinen Armen war hundertmal besser.

Temari hatte während seiner Abwesenheit die Moderation übernommen und stand erneut auf der Bühne.

"Wir nähern uns langsam der Auswertung des Abends! Kommen wir nun zu den letzten zwei Akteuren, die da so vertraulich nebeneinander sitzen!"

Deidara grinste bei dem Anblick von Sakura, die nicht 'ganz gerade' saß, wie ein Honigkuchenpferd. Allerdings war das Mikrofon ziemlich laut, sodass der Nebenraum alles mitbekam und die Stimmung in den Keller sank (welch ein Wortwitz, sie sind im Keller). Jeder wusste, wer gemeint war.

Itachi stieß Sakura vorsichtig an und flüsterte ihr ins Ohr:

"Du bist dran."

Sakura erhob sich geringfügig schwankend und nahm das ihr angebotene Mikrofon. Im Gegensatz zu Hinata schien sie von Alkohol schüchterner zu werden. Sie räusperte sich und lächelte zaghaft, bevor sie anfing zu singen:

"Where'd you go?

I miss you so,

Seems like it's been forever,

That you've been gone,

Please come back home..."

Itachi musste zugeben, für ihren Zustand war sie nicht übel. Aber jetzt war er dran, und mit seinem Schmachtfetzen würde er gewinnen. Er wartete, bis Sakura sicher beim Sofa angekommen war, ohne auf dem Weg Unfälle zu bauen, bevor er die Bühne betrat und sich gentleman-like verbeugte.

"Für einen wundervollen Anlass habe ich ein wundervolles Lied ausgewählt."

Bei seinen eigenen Worten musste er sich ein Grinsen verkneifen. Er klang wie einer dieser unterbezahlten Soapdarsteller.

"Yes I saw you were blinded and I knew I had won.

So I took what's mine by eternal right.

Took your soul out into the night.

It may be over but it won't stop there,

I am here for you if you'd only care.

Goodbye my lover.

Goodbye my friend.

You have been the one.

You have been the one for me…"

James Blunt. Itachi fragte sich, wie tief er damit gesunken war (bevor uns erboste Fans kontaktieren: es ist nun mal nicht seine Musikrichtung). Die holde Weiblichkeit schien da anderer Meinung zu sein. Kräftiger Applaus ertönte, ein paar Jungs, die sich besser mit Itachis Musikgeschmack auskannten, pfiffen. Kisame konnte sich nicht verkneifen zu rufen:

"Itachi, so gefühlsbetont heute?"

Itachi lächelte und setzte sich wieder neben Sakura, die ihn mit glänzenden Augen anstarrte. Etwas zu glänzend. Vielleicht hatte er übertrieben. Er beschloss, sie noch ein letztes Mal zu fragen. Wenn sie wieder verneinte, hatte er ernsthafte Gründe, an seiner These zu zweifeln. Temari verkündete, dass sie Jury, bestehend aus den ernsteren, nüchternen Mitgliedern der Veranstaltung bestand, sich ein paar Minuten zur Beratung zurückziehen würde. Bevor Itachi zu Wort kam, stand Sakura auf und murmelte etwas von 'Muss an die frische Luft'. Er beschloss, ihr unauffällig zu folgen. Deidara entging das nicht, auch wenn er damit beschäftigt war, den Kopf der schlafenden Ino von seiner Schulter auf die Sofalehne zu schieben. Er wollte nicht der Grund für eine Beziehungskrise sein.
 

Sasuke und seinen Freunden war der Lärm und einiges andere inzwischen zu viel geworden, und sie hatten sich nach oben in den Aufenthaltsraum verzogen. Er stand gerade am geöffneten Fenster, um die kalte Luft zu genießen, als zwei Gestalten unten aus dem Nebeneingang kamen. Die eine erkannte er als seinen Bruder, und er hielt ein Mädchen am Arm fest, damit sie die Anhöhe unfallfrei hoch kam. Er kannte das Mädchen. Es war zweifellos Sakura.
 

Sakura sog die kalte Nachtluft ein. Unten war es so heiß und stickig gewesen. Itachi blieb vor ihr stehen und sah sie lange schweigend an.

"Sakura-chan... ist wirklich nichts zwischen dir und meinem Bruder?"

Sie schüttelte etwas verwirrt den Kopf.

"Hast du einen anderen Freund?"

Wieder Kopfschütteln. Itachi trat einen Schritt auf sie zu und nahm ihr Gesicht sanft in die Hände. Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte:

"Dann... habe ich noch Chancen bei dir?"

Er näherte sich ihr noch weiter. Und oben wurde ein Fenster lautstark zugeknallt.
 

Outtakes:

» "Lee, sie liegt da unten. «

"Und wie ist sie da hingekommen, Freundchen?"

fragte Lee giftig und bekam prompt seine Antwort:

"Die ist runtergeflogen, als der Busfahrer vorhin eine Vollbremsung gemacht hat... und du den Sitz vor dir geknutscht hast. Herzlichen Glückwunsch."

» "Weißt du, Bruderherz, Männer über zehn feiern nicht mehr in einer Karaokebox. Weil... das macht man einfach nicht." «

"Stimmt gar nicht!"

protestierte Itachi.

"Sasuke hat seinen elften Geburtstag auch in einer Karaokebox gefeiert! Das ist dahin ausgeartet, dass sie unanständige Songs wie den Titelsong von 'König der Löwen' gesungen haben!"

"Tja, dann ist dein Bruder halt kein richtiger Mann!"
 

Interpretenliste:

Kisame:Jerk it out-Caesars,

Sakon feat Ukon: Holiday-Green Day,

Deidara:Walk Away-Franz Ferdinand

TenTen: Tanz der Moleküle-Mia

Sasori: Song to say goodbye-Placebo

Kin feat. Kabuto: nobody move, nobody get hurt-we are scientists

Ino: feel my heartbeat-annie

Hinata: it hurts-Mariha

Sakura: where'd you go-fort minor

Itachi: goodbye my lover-james blunt

Itachis finsterer Plan

Kapitel 6: Itchis finsterer Plan
 

Sasuke ignorierte die befremdlichen Blicke seiner Freunde und verließ mit einem ’ich geh noch mal runter’ das Zimmer. Als er in die Halle kam wurde er Zeuge einer mittleren Völkerwanderung. Alle älteren Jungen, mit Ausnahme seines Bruders der gerade ’anderweitig beschäftigt war’, kamen aus dem Keller, in Begleitung einiger stark angeheiterter Mädchen. Mindestens eins davon schien so schlafen, oder tat so. Jedenfalls musste sie getragen werden. Sasuke warf ihnen einen abfälligen Blick zu. Manche Menschen hatten einfach keine Selbstachtung. Als sie an ihm vorbeigingen murmelte er

“Idioten“

Einer der jungen musste ihn gehört haben, er grinste im Gehen. Sasuke erinnerte sich wage an ihn. Irgend so ein Typ mit roten Haaren.

“Na, bist du sauer, dass dir deine Puppe weggelaufen ist (Achtung Wortwitz: Sasori ist der Puppenspieler)“

Sasuke sah ihm finster nach. Sein Bruder hatte auch nur bekloppte Freunde. Deshalb verstand er sich wohl auch so gut mit ihnen. Er ging weiter in Richtung Fitnessraum. Sasori warf noch einen Blick über die Schulter. Ach ja, Liebe war ja so unfassbar...dumm und nutzlos!
 

Nach drei Minuten intensiven Lauftrainings inklusive Wandanstarren fiel Sasuke auf das er sich gerade nicht sehr cool benahm. Das ganze war so typisch Itachi: erst quetschte er ihn die ganze Zeit aus und dann schnappte er sich auch noch die Verdächtige. Sollte er doch. Immerhin würde er jetzt endlich seine Ruhe vor ihr haben. Wahrscheinlich würde er dann beim Frühstück Händchen halten mit ihr auftauchen und dann noch einen gekränkten Blick von ihm erwarten. Tja, den würde er sich woanders suchen müssen. Spätestens wenn er ihr nach zwei Tagen den Laufpass gab. Sasuke sprang vom Laufband. Genug davon. Wenigstens er sollte für Morgen fit sein, da sie ja schon auf die Hälfte ihrer.. Mannschaft verzichten mussten.
 

Sakura blinzelte. Und dann noch einmal. Irgendetwas lief hier gerade mächtig schief. Wie war sie hier hingekommen, und warum hatte sie das Gefühl, dass das Pochen in ihrem Kopf sich ziemlich bald zu großen Kopfschmerzen auswachsen würde? Und was noch sehr viel schlimmer war: warum rückte Itachi ihr gerade auf die Pelle?! Ohne weiter darüber nachzudenken was sie genau in diese Situation gebracht hatte schubste sie ihn von sich weg. Itachi sah perplex aus. Wahrscheinlich seine erste Abfuhr. Tja, irgendwann ist immer das erste Mal. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und lief wieder rein ins Haus. Was genau war an diesem Abend eigentlich passier?!
 

Itachi sah der Flüchtenden mit verschränkten Armen nach. Vielleicht war das mit dem an die frische Luft gehen doch keine so gute Idee gewesen. Er zuckte mit den Schultern

“Wer nicht will, der hat wohl schon.“
 

Der nächste Morgen begann für Sakura mit ohrenbetäubenden Aufschrei von Ino. Mühsam rappelte sie sich aus dem Bett auf und ging in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Hatte Ino nicht eigentlich im selben Zimmer wie sie geschlafen? Ino stand neben ’ihrem’ Bett und zeigte anklagend drauf.

“Da ist eine Schlange in meinem Bett!!“

Sakura trat noch näher heran. Tatsächlich. Neben dem Kopfkissen lag eine Schlange. Eine zwanzig Zentimeter lange Schlange. Aus Plüsch.

Aus ihrem eignen Zimmer kam der Aufschrei

“Igit! Ein rosa Hasen Kuscheltier.“

Kin. Ohne Zweifel. Sakura fühlte sich, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen. Sehr viel konnte es auf jeden Fall nicht gewesen sein.

“ Na schön. Da ist also ein Schlangen Kuscheltier.“

“Das ist nicht mein Bett!!“

Kin stapfte aus dem Nebenzimmer heran. Mit spitzen Fingern trug sie einen Hasen vor sich her.

“Wie kommt das in mein Bett?!“

“Flauschi-Plauschi! Da bist du ja!“

Sakura sah von einer zur anderen.

“Ihr seid nicht selbst in eure Betten gegangen, oder?!“

Auf Kins Wangen zeichnete sich ein ’leichter’ Rotschimmer ab

“Ich weiß es nicht.“

Temari rauschte zu ihnen ins Zimmer

“Aber ich weiß alles.“

Sie sah ekelhaft munter und ausgeschlafen aus.

Im zweiten Bett im Zimmer erwachte TenTen gerade zum Leben. Und sie hatte auch gleich eine Ansage für den Morgen parat.

„Oh Scheiße! Mein Nacken! Fühlte sich an, als ob hier irgendetwas hartes unter Kopfkissen liegt!“

Sie hob das Kissen hoch und griff darunter. Ein paar Sekunden starrte sie einfach nur geschockt auf das, was sie hervorgezogen hatte ,um es dann mit einem lauten Aufschrei von sich zu werfen.

“Uuuah! Naruto!! Wie ekelig!“

Reflexartig fing Ino das Fluggeschoss auf, um es dann gleich wie elektrisiert von sich zu werfen. Hinta, die gerade im Türrahmen aufgetaucht war, startete eine spontane Flugaktion um es zu retten. Das gelang ihr auch, allerdings ging sie dabei zu Boden.

Temari klopfte TenTen gutgelaunt auf die Schulter

“Na, Prinzessin auf dem Bilderrahmen? Erinnerst du dich noch an gestern?“

“Nicht so ganz..“

„Das ist aber jammerschade! Du hast was verpasst!“

“Oh mein Gott- was soll das heißen?“

Temari lächelte zuckersüß

“Nur, das du dich wirklich seehr gut mit diesem schwarzhaarigen Typen verstanden hast.“

“Wie peinlich war ich?“

“Nja, er ist immerhin nicht geflüchtet.“

Etwas leiser fügte sie hinzu

“Aber der ist auch für seine Geduld bekannt.“

“Nur, damit ich es genau verstehe. Ich habe gestern Abend mich an Itachi gehängt?“

Temaris Lächeln wurde noch etwas strahlender

“Nee, für den war ja schon Sakura zuständig. Dein Opfer war Aoi.“

“Oh..Ich glaub, ich geh noch ein bisschen schlafen.“

Schlafen. Genau das würde Sakura jetzt auch gern machen. Am besten hundert Jahre, so das itachi inzwischen an Altersschwäche gestorben wäre. Hoffentlich würde er später einmal eine Glatze haben. Diese Pläne wurden durch ein lautes Klopfen an der Tür und ein

“Mädels! Aufstehen! Es gibt Frühstück und außerdem wird die Kraft eurer Jugend gleich auf dem Platz gebraucht!“

unterbrochen.

Von welcher Kraft redete Lee gerade? Temari sah sich um. Nein, das hier sah eher nach die ’Zombies im Sportcamp’ aus. Sakura hoffte, das Lee bald weggehen würde, wenn bloß keiner was sagte. Diesen Gefallen tat er ihr nicht. Heute war einfach nicht ihr Tag. Lee schien nämlich die Tür eintreten zu wollen. Doch bevor er dazu kam, wurde die Tür mit einem Schlüssel geöffnet und Kabuto kam herein.

“Wunderschönen guten Morgen Kin! Morgen, Mädels.“

Kin sah ihn ungnädig an und die anderen murmelten eine halbherzige Begrüßung. Es war einfach zu früh am Morgen für so gute Laune.

“Sieht aus, als bräuchtet ihr Kaffe.“

Lee trat nach Kabuto ins Zimmer.

“Aber Kaffe ist Koffein haltig! Das verstopft eure Adern und trocknet den Körper aus! Und außerdem kann sich die Haut nicht erholen, wenn man geschminkt und gestylt ins Bett geht!“

“Von mir aus kann der Kaffee alle meine Arterien verstopfen, Hauptsache ich werde wach davon!“

Kabuto schüttelte den Kopf

“Aber Sakura! So etwas möchte ich nicht hören. Ohne Arterien geht’s dir nämlich ganz schön schlecht. So, und jetzt ab, duschen und anziehen in einer Viertelstunde gibt’s unten Frühstück, und ihr wollt doch nicht das alle auf euch warten müssen, oder?!“

Kabuto wartete die Antwort gar nicht erst ab sonder zog mit Lee im Schlepptau ab.

TenTen atmete auf als die beiden endlich weg waren. Und meinte dann

“Ich glaub, das mach ich jetzt mal, bevor unsere rasende Reporterin noch mehr peinlich Details zum Besten gibt.“
 

Itachi warf einen genervten Blick auf die Uhr. Die Mädchen Truppe war jetzt schon zehn Minuten überfällig. Welcher Idiot war eigentlich auf die Idee gekommen, dass sie alle zusammen frühstücken mussten? Was machte es schon, wenn weniger für die Mädchen über blieb?! Die machten doch bestimmt alle Diät. Alle Mädchen hielten immer Diät. In diesem Moment erhielt er einen verschwörerischen Tritt vors Schienenbein.

“Na, wie ist es gestern noch gelaufen?“

Irgendwie klar, dass diese Frage von Deidara kam.

“Ich weiß nicht, was du meinst.“

“Bestimmt weißt du das, hm? ich meine natürlich nachdem ihr euch so unauffällig abgesetzt habt.“

“Tja, das überlasse ich alles deiner Fantasie.“

Sasori schaltete sich ein

“Was auch immer es war, es hat anscheinend ziemlich lange gedauert, sonst wäre sie ja schon da..“

Jetzt tauchten auch die Mädchen auf, was ihnen erst einmal einen spontanen Applaus vom Tisch der ’kleinen’ Jungs einbrachte. Kisame konnte sich bei ihrem Ausruf ein

“He, Jungs! Haut nicht zu doll rein, nachher gibt’s noch Kekse!“

nicht verkneifen. Itachi grinste ebenfalls und stand dann auf um sich endlich was zu essen zu holen

“Tja, der Abend mit soviel geballter Männlichkeit hat sie wohl um den Schlaf gebracht..“
 

Sasuke warf einen ungnädigen Blick auf die gerade aufgetauchten Mädchen. Doch kein Händchen halten am frühen Morgen? Nachdem sich die Mädchen am Tisch niedergelassen hatten winkte Choji ihnen munter zu

“Na, alles fit?“

Sakura verzog das Gesicht

“Nein, gar nicht. Bei jedem lauten Geräusch glaube ich, dass mir gleich der Kopf explodiert.“

Sasuke stellte sein Glas lautstark ab. Sakura hielt sich den erneut schmerzenden Kopf.

“Geht das nicht ein bisschen leiser?“

“Wirklich, Sasuke. Schämst du dich nicht, so einen Lärm beim Frühstück zu machen?!“

“Ich bitte vielmals um Verzeihung, Kiba, aber mir ist das Glas aus der Hand gerutscht.“

Während der Rest der Jungen sich jetzt ebenfalls zum Buffet aufmachte zog Lee etwas aus seiner Taschen und wedelte damit vor Sakuras Nase herum.

“Was ist das?“

“Eine Familienpackung Aspirin! So werden wir heute doch gewinnen!“

“Wenn wir gewinnen wollen müssen wir wohl die Aufstellung ändern.“

TenTen warf einen Blick auf Neji, der gerade zurückgekommen war.

“Habe ich was verpasst, und du bist jetzt der neue Teamkapitän?!“

Neji ließ sich nicht aus der Ruhe bringen

“Möglich wär’s. Je später der Abend..“

“Was ist denn hier los?! Streitet ihr euch etwa?“

“Nein, wir wollten gerade zusammen auf eine Blumenwiese ziehen, Kabuto.“

Einzig Kin war nicht anzumerken ob sie schlechte Laune hatte oder nicht, weil sie immer so mit Kabuto redete.

Naruto schob sich gerade sein drittes Brötchen rein und fragte zwischen zwei Bissen

“Und, wer spielt heute?“

Kabuto ließ den Blick über seine versammelte Truppe schweifen. Bevor er aber noch dazu kam seine Gedanken mitzuteilen schaltete sich Sasuke ein

“Tja, wenn ich mir so die Fitness von einigen Leuten ansehe..“

Kabuto lächelte

“Das wird bestimmt noch.“

Sasuke hatte da so seine Zweifel. Sein Bruder musste einen im wahrsten Sinne des Wortes umwerfenden Charme haben.

“Und deshalb machen wir es einfach 50/50. Für den Anfang: Sasuke, Neji, Lee, Naruto, Sakura, Ino ,TenTen und Hinata. Hat jemand was einzuwenden?“

Er wartet gar nicht erst so lange, bis jemand etwas einwenden konnte

“Schön, dann sehen wir uns gleich alle auf dem Platz zum Aufwärmen.“

Sasuke unterdrückte den Wunsch seinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen. Hatte der Kerl denn gar keine Augen im Kopf?

“Die Apokalypse! Sie kommt..“
 

Gaara sollte Recht behalten. Die Apokalypse kam wirklich und zwar gewaltig.

Aus den Augenwinkeln sah Neji das zwei Gegner in seine Richtung liefen. Mal sehen, wie sie damit zurecht kommen würden. Er rannte in Stück nach vorne, wechselte dann ganz plötzlich die Richtung und sah sich um. Perfekt!. Für den Moment stand er frei. Leider kam da schon wieder dieser zwei Meter Kerl mit dem Fisch Fable. Sakura stand frei. Und zwar fast direkt vor ihrem Korb. Wie idiotisch von den anderen sie dort alleine stehen zu lassen. Neji lächelte siegessicher. Der hier wäre ziemlich sicher drin. Er passte ihr den Ball herüber. Sie fing ihn auf. Dabei wäre er ihr zwar fast herunter gefallen, aber immerhin hatte sie ihn. Sie sprang ... und der Ball flog fast einen halben Meter über den Korb und landete dann dahinter.

Für diese Aktion gab es größeren Applaus von Itachis Manschaft (und zwar nur von der). Vor allem Sakon konnte nicht mehr aufhören zu grinsen und rief ihr zu:

“Na, Kleine, da hast du gestern wohl etwas zu tief in Itachis Augen geschaut!“

“Nicht traurig sein, aber bei der Konkurrenz kann ja wohl nur ich gewinnen.“

Sasuke unterdrückte einen Fluch. Verdammt! So lief es schon das ganze Spiel. Jeder ihrer Versuche wurde von diesen...liebeskranken Teenangern zunichte gemacht. Wenn sie wenigstens den Rahmen getroffen hätte. Aber gleich drüber.. Wirklich, eine Glanzleistung.

“Einwurf für Rot!“

Yugao war ziemlich zufrieden mit ihrer Truppe. Nicht, das sie ernsthafte Konkurrenz erwartet hatte, aber trotzdem. Im Moment stand es gerade 20: 6. Eine ziemlich eindeutige Sache. Auf dem Spielfeld gab es gerade zum wiederholten Mal Tumult.

Aoi war der Ball von Lee abgejagt worden, der ihn an Neji weiter spielen wollte . Dazu kam es aber nicht mehr, den dieser Ballwechsel war TenTen entgangen und so stürmte sie direkt in den Ballbesitzer herein und riss ihn mit sich zu Boden. Der Ball rollte Neji aus den Händen und Itachi vor die Füße. Mit einem besonders strahlenden Lächeln bückte er sich um ihn aufzuheben

“Ach, wie schön! Ein Ball! Ist der für mich?“

Neji schob TenTen unsanft von sich herunter

“Nein, eigentlich war der für Lee, aber da einige Leute anscheinend vergessen in welcher Mannschaft sie spielen..“

Sakon warf einen Seitenblick auf Sakura

“Aber sei vorsichtig, vielleicht beißt er!

Kabuto gab sie Mühe das Gelächter von allen Seiten (inklusiv Yugao) zu übertönen, wobei sein Lächeln leicht verkraft wirkte.

“Ja, ich glaube es steht nichts im Regelwerk über Fouls an Spielern der eigenen Mannschaft .. Bestrafen wir TenTen also damit das sie vom Platz geht.“

Neji befühlte seine Knochen und überzeugte sich, das noch alles da bzw. heile war.

“Eine wahre Wohltat.“

Kisame feixte

“Wie Schade! Ich hätte gerne noch mehr solcher Aktionen gesehen.“

“Und Temari geht für sie rein.“

Kommandierte Kabuto und ignorierte Kisame geflissentlich.

Naruto zuckte zusammen. So würde er nicht untergehen. Es war zu deprimierend. Sie lagen gerade 14 Punke a 7 Körbe zurück und das meiste davon hatten sie ihren eignen Leuten zu verdanken. Ok, ab und an hatte auch einer von ihnen gepatzt, aber nicht halb so oft wie der weibliche Teil der Veranstaltung. Zeit, ihre wirkliche Kraft (die sie bis jetzt versteckt hatten) zu zeigen. Lee winke ihm zu

“Los, zeigen wir’s ihnen!“

Da gerade der 8. Korb für die Rote Mannschaft gefallen war, bekamen sie sogar den Ball. Lee umdribellte mit der Kraft seiner Jugend einen Gegner, der ihn nicht wirklich ernst nahm und rannte in Richtung Korb. Ein paar andere folgten ihn. Bevor er zum abspielen auf Ino kam, schlug sie der Länge nach hin. Das Problem war, das sie ganz allein stand. Sie hatte es also ganz allein geschafft, über ihre eigenen Füße zu stolpern. Es war also doch hoffnungslos...
 

Sasuke riss sich zornig das weiße Stirnband herunter und warf es auf den Boden. In seinem ganzen Leben war er noch nie so blamiert worden. Itachi hatte sich fast so Tode gegrinst. .was für ein Glück, das er Ohren hätte, sonst hätte er noch im Kreis gegrinst. Und eins war sicher: er, Sasuke Uchiha würde ganz sicher keine Kekse servieren. Aufs Backen hatte er auch nicht viel mehr Lust, aber da sah ihn wenigstens keiner. Nein, das würden die Mädchen tun können. eine schöne Gelegenheit die tollen Typen vom letzten Abend wiederzutreffen. Itachi holte zu ihm auf und legte ihm kumpelhaft den Arm um die Schultern.

“Na, Otouto-chan, hat dir das Spiel auch so viel Spaß gemacht wie mir?“

“Aber sicher doch. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Spaß hatte.“

Itachi sah aus, als würde er ernsthaft darüber nachdenken, klopfte ihm dann aber auf den Rücken.

“Ich mag ja Schokoladenkekse am liebsten..“

“Im Supermarkt gibt’s welche.“

“Ja, aber selbstgemachte schmecken doch viiel besser. Besonders wenn sie mit viel Liebe gemacht sind..“

“Frag doch Sakura, vielleicht bäckt sie dir welche.“

Itachi blieb stehen und fragte halb scherzhaft

“Otouto, bist du etwa eifersüchtig?“

Sasuke stapfte weiter auf die Umkleiden zu

“Nein, ich bin nicht eifersüchtig. Ich kann’s bloß nicht leiden, wenn jemand so schlecht spielt. Und deshalb hoffe ich für dich, das sie besser bäckt als spielt, denn sonst kann ich dich morgen im Krankenhaus besuchen, wenn du es überhaupt überlebst.“

Itachi zuckte mit den Schultern. Sie hatten fair gewonnen. Es war nicht ihre Schuld das die Kleinen so schlecht waren.. Jedenfalls nicht wirklich.

“Solltest du doch noch Lust haben in einer richtigen Mannschaft zu spielen- bei uns wärst du willkommen.“

Sasuke sah seinem Bruder nach, der gerade zu seinen Checker-Kumpels herüber latschte.

“Ich werd drüber nachdenken..“
 

Kabuto versammelte seine Mannschaft um sich. Die Stimmung war nicht die allerbeste.

“Das ist nicht besonders gut gelaufen.“

Niemand wiedersprach ihm, weil es einfach nichts zu wiedersprechen gab. Eine Niederlage mit 18 Punkten Abstand war eine eindeutige Sache. Trotzdem versuchte er möglichst positiv zu sein.

“Naja, nächstes Mal wird’s besser.“

Immer noch keine Reaktion.

“Yugao hat mich vorhin netterweise daraufhin hingewiesen, dass es am besten wäre, wenn es die Kekse etwa zwei Sunden nach Mittag geben würde.“

Sasuke gähnte demonstrativ.

“Es wäre am besten, wenn wir die ’Arbeit’ aufteilen würden. Um es kurz zu machen: ich habe ganz bestimmt keinen Bock, mich da mit Keksen und Tee lächerlich zu machen.“

Kiba murmelte etwas von ’und deshalb mache ich mich lieber alleine lächerlich’ was aber völlig unterging. Ino funkelte ihn zornig an. Neji schloss sich Sasuke an

“Das dürfte wohl für alle gelten, die wirklich gespielt haben und nicht nur zur Dekoration oder zur Sabotage auf dem Feld standen.“

Mit einem besonders ’freundlichen’ Blick stellte er sicher, dass sich auch die Richtigen angesprochen fühlten.

“Da diese Wette uns auch mit einschließt werden wir das mit dem backen übernehmen.“

Ino stemmte die Hände in die Hüften

“Und wie kommt ihr dazu, das wir uns lieber, wie Sasuke so schön sagte, ’mit Tee und Keksen lächerlich machen wollen’?“

Sasuke lächelte betont freundlich

“Seht es doch mal so: nach diesem furchtbar anstrengenden Abend gestern scheinen einige noch nicht ganz fit zu sein, wie wir ja beim Spiel gesehen haben. Freut euch doch, das ihr euch so lange ausruhen könnt...“

Damit machten er und die anderen Jungs sich auf zum Duschen.

TenTen starrte ihnen wütend hinterher

“HE! Wo geht ihr jetzt hin?!“

Die Antwort kam prompt

“Unsere mitgebrachten Keksrezepte sortieren...“

Um alle noch schlimmer zu machen, erschien auch noch ein Abgesandter der Champions, bekannt unter dem weltlichen Namen Sakon. Angeberisch baute er sich vor den verbliebenen auf und meinte dann

“Da wir gewonnen haben, können wir uns ja auch aussuchen, wer was macht oder? Sehr gut. Den Service hätten wir lieber von den Mädels...und zwar bei der Freiluftschwimmbad, oder wie auch immer sie das hier nennen.. da sind wir nämlich heute Nachmittag.“

Kabuto schob sich mit einer leicht entnervten Grimasse die Brille hoch

“Tja, das wurde hier auch schon vorgeschlagen.“

Sakon nickte zufrieden

“Ach so, ich soll Sasuke noch mal von Itachi ausrichten, dass er seine Schokokekse gerne mit Liebe gebacken und nicht nur serviert hätte..“

Sein Blick ruhte auf Sakura bevor er sich mit einem ‚Wir sehen uns’ davonmachte.
 

“Ich fasse es nicht, dass wir uns in die Küche stellen und Backen!“

Diesen faszinierenden Gedankengang teilte Kiba seinen Freunden jetzt schon zum fünften Mal mit, seit sie in der Umkleide waren. Lee, der sich gerade überzeugte, dass seine Augenbraun auch wieder richtig saßen drehte sich zu ihm um.

“Da die Kraft unserer Jugend versagt hat, müssen wir diese Demütigung über uns ergehen lassen.“

“Nachdem wir das also geklärt hätten kommen wir mal zum richtigen Problem: ich kann nicht backen. Und ich kenne kein einziges Rezept.“

Lee starrte Naruto bestürzt an

“Und was machst du dann zu Weihnachten?“

“Was schon?! In den Supermarkt gehen. Da hat es immer diese tollen Kekse mit der Zitronen Glasur (Ramen wäre doch ein bisschen zu ekelig).“

“Und wenn es die nicht hat?“

“Dann gibt es immerhin noch diese Fertigbackmischungen.“

“Aber..weißt du denn nicht, was sie da alles reintun?! Die ganzen Chemikalien und...“

“Wer ist denn sie? Die Matrix?“

“Jungs, ich unterbreche euren Hausfrauentalk ja nur ungern, aber...ich kenne auch keine Rezepte.“

Nicht, das jemand von Neji erwartet hatte, das er seine Freizeit in geblümter Schürzte hinter dem Herd verbrachte. Alle Augen richteten sich jetzt auf Shikamaru.

“Shikamaru, kennst du nicht zufällig welche?“

“Seh’ ich etwa so aus?“

“Schon gut, war ja nur eine Frage.“

“Wenn nicht gleich ein Wunder geschieht, werden wir alle sterben.“

“Sasuke, sei nicht immer so pessimistisch!“

In diesem Moment tauchte ihr Wunder im Türrahmen auf. Zusammen mit einer Tüte Chips.

“Ich hörte ihr habt ein Problem?“

Naruto strahlte bei Chojis Anblick

“Choji! Du bist unsere Rettung!“

Choji schob sich noch eine weitere handvoll Chips in den Mund

“Meine Mutter hat mir schon immer gesagt, das ich einen prima Weltenretter abgeben würde.“

“Deine Mutter hat dir doch auch bestimmt gezeigt, wie man bäckt, richtig?“

Choji sah misstrauisch vom einen zum anderen. Sogar Gaara war aufgestanden und näher gekommen.

“Haltet ihr mich etwa für ein Hausmütterchen?“

“Nee, nur für einen Fresssa...“

Lee hielt Naruto schnell den Mund zu, bevor er diesen wenig schmeichelhaften Satz von sich geben konnte und beendete den Satz dann auf seine Weise.

“Nur für jemanden, der weiß, wie er selber für Essnachschub sorgen kann..“

Choji grinste.

“Könnte sein, dass ich einigermaßen weiß wie’s geht.“
 

Itachi kraulte auf die kleine Insel innerhalb des Sees zu. Hinter ihm wurde gerade bewiesen, dass in jeden noch so männlichen Mann ein Kind steckte. Es war gerade eine mittlere Wasserschlacht im Gange, bei der gerade alle versuchten Kisame zu ertränken.

“Verdammt! Er geht einfach nicht runter!“

“Dann zeih ihm die Beine weg!“

“Aber dann muss ich tauchen, und dann brauchen meine Haare wieder ewig, bis sie trocken sind, hmm!“

Ukon sah sich genervt um

“Schön, dann macht das halt jemand der keine solchen Probleme hat! Sasori, du machst das!“

“Nein, ich mag nicht.“

Kisame war inzwischen wieder hochgekommen um nach Luft zu schnappen.

“Hab ihr das gehört?! Er will nicht!“

Damit verbündeten sich ale gegen Sasori um diesen unterzutauchen.

Itachi grinste. Was hatte er doch für ein Glück, das er außer Reichweite war, sonst wäre er der Nächste gewesen. Bei der Insel angekommen hievte er seinen Oberkörper drauf und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

Gestern.. Es wäre schon gut gewesen, wenn es anders aus gegangen wäre. Schließlich war er ja auch nicht gerade der Glöckner von Notreh Dam und besser als die restlichen Mitglieder der Kleinen sah er auch aus. Warum war sie also weggelaufen, wenn sie doch nicht auf seinen Bruder stand? (Anm: Ja, warum nur?!) Was hatte Deidara noch mal gesagt? Er wäre gefühlkalt und bräuchte dringend eine Freundin? Irgend so etwas war es gewesen. Eigentlich war die Idee gar nicht so schlecht. Natürlich keine richtige, das wäre zu viel Arbeit. Aber eine Alibifreundin.. Die würde ihm die ganzen Weiber von Leib halten , und wenn er dann genug von ihr hätte, könnte er sie schnell abservieren.

Das Leben war schön.

Da gab es nur ein Problem. Um Schluss zu machen, musste er sie erst einmal für sich gewinnen. Und das würde er auch tun. Zugegeben, sie war gerade nicht besonders gut auf ihn zu sprechen, aber das würde sich ja ändern lassen. Und er würde gleich damit anfangen...
 

Dieses Kapitel hat Neversorry allein verfasst.

Annäherungsversuche und noch mehr Pläne

Da sind wir mal wider..Wie ihr seht, Y&B ist nicht abgebrochen worden und das haben wir auch nicht vor..
 

Kapitel 7: Annäherungsversuche und noch mehr Pläne
 

Choji patrouillierte durch seine Küche um darauf zu achten, das alle ihre Aufgaben auch mit der nötigen Sorgfalt ausführte. Eigentlich passte er mehr auf, dass niemand Abführmittel in die Kekse mischte. Die Stimmung war nicht die allerbeste. Nicht nur, das sie so eindeutig verloren hatten , dass es kaum noch eindeutiger werden konnte, nein, vorhin war die neuste Demütigung der ’Champions’ eingetroffen, eine Liste welche Kekssorten von wie vielen Leuten gewünscht wurden. Er blieb neben Sasuke stehen, der gerade dabei war eine Tafel Schokolade zu zerkleinern.

“Sasuke! Als ich sagte, du sollst die Schokolade klein machen, meinte ich nicht, dass du mit einer ...Mordwaffe drauflos gehen sollst!“

Sasuke ließ die 30 cm lange Klinge aus rostfreiem Edelstahl sinken und antwortete völlig gelassen:

“Warum? Ist die Schokolade etwa nicht schön klein? Ich will doch schließlich nicht, dass jemand an einem zu großen Stück Schokolade erstickt.“

Choji warf noch einen mitleidigen Blick auf die Schokolade nach der Sasuke gerade ausholte. Was hatte er doch Glück, das er keinen Tafel Schokolade war. Und vor allem, dass er nicht derjenige war, an den Sasuke offensichtlich gerade dachte.

Neji ging mit dem Teig auch nicht gerade liebevoll um. Choji hatte darauf bestanden, dass er aus Hygienegründen seinen Pferdeschwanz fest machte und ein blaugeblümtes Kopftuch trug. Das sah nicht nur lächerlich aus, sondern war auch nicht besonders bequem. Neji machte seinem Ärger Luft, in dem er den Teig auf eine Art knetete, die mehr an Würgen erinnerte.

Lee war eigentlich der einzige in dieser Küche, der seine Arbeit begeistert machte. Zuerst hatte er kleine, flache Basketbälle geformt, aber das war von dem Backofenvorsteher Naruto abgeblockt worden, indem er auf die Kekse kräftig draufpatschte und die Linien verschwanden. Seitdem war Gaara dazu abkommandiert, auf ihn aufzupassen. Shikamaru stellte die Lasur her, die eigentlich 'cremig und zart' sein sollte, doch eher in Richtung 'klumpig, hart und ungenießbar' tendierte. Shino las ihm nonstop ohne jede Betonung aus dem Backbuch vor, was für eine angenehme Akustik in der Küche sorgte (ironisch): [style type="italic"]Und nun geben Sie unter gleichmäßigem Rühren den zuvor gepressten und gereinigten Zitronensaft hinzu (Limonen sind auch ganz toll), fügen Sie Puderzucker bei und verrühren Sie alles, bis eine schmackhafte, cremige Lasur entsteht. Dazu Brunhilds Tipp...[/style]

"SHINO, HALT’S MAUL!"

"Na dann eben nicht."

Shino schien nicht sehr traurig darüber zu sein. Er hatte Brunhild nie gemocht. Stattdessen half er Shikamaru, den Atommüll zu entsorgen.

Kiba stellte währenddessen neuen Teig her und achtete sehr darauf, bei der Übergabe Neji nicht zu nahe zu kommen. So wurde harmonisch gebacken. Als die Tür geöffnet wurde, hätte Sasuke am liebsten sein Hackbeil geworfen. Brunhild hatte ihn den letzten Rest seiner Nerven gekostet. Und dass es gerade ein Mädchen war, das hereinkam, verbesserte seine Laune auch nicht besonders. Temari schlich vorsichtig rüber zu Gaara und bestellte ihm:

"Die anderen schlafen."

Gaara unterbrach seinen Versuch, aus seinem ovalen Keks einen Kreis zu machen und drehte sich zu ihr um.

"Aha. Also Vorbereitung aufs Servieren."

Temari stemmte die Hände in die Hüften.

"Mann! Wie lange wollt ihr denn noch die beleidigten Leberwürste spielen?!"

Sie warf einen kurzen Blick auf Shinos Backbuch und winkte dann in Nejis Richtung.

"Ach, hi, Brunhild."

Wenn Blicke töten könnten, wäre Temari in diesem Moment zu einem kleinen Häufchen Asche verbrannt. Neji räusperte sich lautstark und schob sein Kopftuch ein paar Zentimeter hoch. Sasuke antwortete seelenruhig:

"Wir wollen ja nicht, dass die anderen an einem Haar von Neji ersticken..."

"Wenn deine Schokolade sie nicht vorher umgebracht hat..."

Temari ließ sich auf einen der Hocker sinken.

"Jetzt mal ernsthaft... Wie lange wollt ihr euch noch so aufführen?"

Naruto verschränkte die Hände hinter dem Kopf.

"Wer sagt, dass wir überhaupt beleidigt sind?"

Temari zog eine Grimasse.

“Das sagt mir meine weibliche Intuition. Aber keine Sorge, man merkt’s euch gar nicht an.“

“Na, da bin ich aber froh.“

Sasuke hatte inzwischen mit der Schokolade ’abgerechnet’ und ließ das Messer neben das Brett fallen.

“Aber wenn du schon soviel weiblich Intuition hast, kannst du uns doch sicher auch sagen, warum wir alle so beleidigt sind.“

Lees Einwurf, dass er gar nicht beleidigt sei, wurde geflissentlich ignoriert. Temari schob ein Backblech zur Seite und ließ sich dann neben Kiba am Tisch nieder.

“Gebt doch einfach zu, dass ihr sauer seid, weil wir heute verloren haben.“

Sogar Neji unterbrach sein eifriges kneten.

“Wirklich? Wir haben heute verloren? Ist mir ja ganz entgangen.“

Temaris Lächeln hatte etwas Gequältes.

“Aber ihr seid doch nicht die einzigen, die darüber wütend sind.“

Kiba grinste.

“Stimmt. Kabuto sah auch nicht gerade glücklich aus, obwohl der ja weder bäckt noch serviert.“

“Ja, der wahrscheinlich auch. Aber ich meinte die Mädels. Die sind auch nicht oben, um da eine Party zu feiern.“

“Nicht?“

Neji klang betont überrascht.

“Jungs, was ist eigentlich euer Problem?“

“Ja, was ist eigentlich unsere Problem? Ich würde mal sagen, unser Problem ist, das wir vor einer Stunde mit 8 Körben Abstand verloren haben.“

“Neji, du irrst dich. Es waren neun Körbe.“

Lee versetzte Naruto einen Tritt vors Schienenbein. Neji war so schon wütend genug, da musste man ihm nicht noch an die Schande in voller Länge erinnern.

“Es tut ihnen doch auch leid. Was sollen sie denn machen? Sich vor euch in den Staub werfen und um Gnade flehen?“

“Wie wär’s wenn sie das nächste Mal etwas weniger feiern, bevor wir spielen?“

Temari rieb sich die Stirn. Na bravo. Es war völlig untertrieben zu behaupten, dass sie sauer waren. Sie waren echt total sauer. Vielleicht würden sie Argumente weiter bringen.

“Ja, schon...das stimmt ja auch. Aber sie können es doch nicht mehr rückgängig machen und deshalb...“

“Temari, es ist echt nett von dir, dass du deine Freundinnen in Schutz nimmst.“

Sasuke räumte während er mit ihr sprach sein Schlachtfeld auf.

“Wenigstens ich bin in diese Mannschaft eingetreten, weil ich angenommen habe, das es um den Sport geht. Ich bin nicht hier, weil ich mal wieder Lust auf eine Klassenfahrt hatte.“

“Aber sie nehmen es doch ernst.“

“Den Eindruck habe ich nicht. Weißt du noch, warum diese Mannschaft gegründet worden ist?“

Er wartet ihre Antwort gar nicht erst ab sondern redete gleich weiter.

“Um meinem Bruder eins auszuwischen. Vielleicht auch um in seiner Nähe zu sein. So genau weiß ich das nicht, ich bin ja schließlich kein Mädchen.“

Seine Stimme klang völlig gelassen. Temari funkelte ihn zornig an.

“Was willst du damit sagen?!“

Neji zog sich das Kopftuch ab (darauf haben wir alle gewartet!).

“Eigentlich ist das du ziemlich eindeutig, was Sasuke uns damit sagen will, nicht wahr? Er möchte wissen, um was es geht. Um Itachi oder einen der anderen gutaussehenden, interessanten älteren Jungen oder um Basketball. Um ehrlich zu sein, dass ist eine ziemlich gute Frage.“

“Ihr seid einfach ungerecht! Ok, sie haben beschissen gespielt. Aber es heißt nicht, das sie den Sport nicht ernstnehmen.“

“Was ich eigentlich sagen wollte ist, das ich nicht weiß wie lange ich vorhabe in einer Mannschaft zu spielen, bei der keiner anscheinend so richtig weiß, worum es eigentlich geht.“

Sasuke grinste halbherzig.

“Und außerdem habe ich auch noch ein anderes Angebot. Und ich bin sicher, das sich das auch auf die anderen Anwesenden ausweiten ließe.“

Das mit dem anderen Angebot musste er nicht genauer erklären. Jeder wusste, wie hartnäckig man (=Itachi) versucht hatte, Sasuke zum Eintritt in die Schulmannschaft zu überreden.

“Das heißt... du willst austreten?“

Sasuke schüttelte langsam den Kopf

“Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, das ich nicht in einer Mannschaft bleiben werde, in der es ... mehr um andere Sachen geht. Mehr nicht.“

Temari schüttelte den Kopf. Na herzlichen Glückwunsch. Sasuke war nicht nur einer ihrer besten Spieler, es würden sicher auch noch ein paar der anderen Jungs gehen, wenn er austrat. Sie stand auf um wieder nach oben zu gehen.

“Ich denke nicht, dass du dir da Sorgen machen musst. Sie, wir alle mögen Basketball. Und zwar alle gleich viel. Und das nächste mal wird es sicher besser laufe. Egal, ich muss jetzt mal hoch, die anderen aufwecken.“
 

Als Temari oben angekommen war, war Sakura bereits wach. Und sie sah um einiges besser und wacher aus als noch vor zwei Stunden. Manchmal wirkte so ein Kurzschlaf doch wahre Wunder.

“Na, ausgeschlafen?“

Sakura zog eine Grimasse.

“Wenn du meinst, ob ich jetzt immer noch im stehen einschlafen würde, dann bin ich ausgeschlafen.“

“Gut. Übrigens: wir haben ein Problem.“

“Sag es nicht: die Jungs wollen tauschen?“

“Nee, ein richtiges Problem.“

Temari warf einen Blick auf die schlafende Ino.

“Naja, aber das sollten wir wohl nicht hier besprechen, sonst wecken wir noch alle auf: Gehen wir also ins Badezimmer. Da kannst du dich dann auch gleich abschminken. Und zwar richtig.“

Sakura überlegte kurz ob es Sinn machen würde, Temari mit einem Kissen zu erschlagen. Nein, wohl eher nicht. Dann würde sie bloß noch mehr Details von gestern erzählen. Also stand sie auf und folgte ihr. Temari lehnte sich an die Wand. Sakura blieb beim Waschbecken stehen

“Also, was ist unser Problem?“

“Naja, es gab ja ziemlichen Ärger, und die meisten waren ziemlich sauer und..“

“Hat unser Problem auch einen Namen?“

“Den hat es: Sasuke Uchiha.“
 

In der Ferne zeichnete sich eine Gruppe Mädchen, bepackt mit Keksen und kalten Getränken (bei dem Wetter ist Tee unerwünscht) ab. Kisame ergriff die Gelegenheit beim Schopfe, wieder mal auf den gestrigen Abend anzuspielen – wie er es schon den ganzen Tag tat, wenn Itachi dabei war. Spätestens 'Goodbye My Lover' hatte ihn dazu bewegt. Er formte mit den Händen einen Trichter und trompetete über den See:

"ITACHIII, DIE KEKSE SIND DA!"

Deidara ergriff die Gelegenheit ebenfalls beim Schopfe und schrie hinterher:

"... UND DIE MÄDELS AUCH, HM!"

Sie gaben sich einen High Five. Itachi verdrehte die Augen, ließ sich betont langsam ins Wasser gleiten und tauchte das Stück zum Land, um sich nicht noch mehr anhören zu müssen (Ja, er taucht zwischendurch auf, damit er nicht absäuft, wir wissen's). Gerade, als die Mädchen die Sachen auf einem Klapptisch im Schatten 'anrichteten', hievte er seinen Oberkörper (laut eigener Aussage der Traum eines jeden Mädchens, nicht mal ganz aus der Luft gegriffen) hoch. Sakura verteilte gerade Kekse auf kleine Tabletts und sah ihn nicht an. Als sie mit ihrer Tätigkeit fertig war, drehte sie sich um – und schreckte erst mal zurück. Itachi stand direkt vor ihr und lächelte.

"Na Sakura-chan, so schreckhaft heute?"

Sakura schluckte eine Erwiderung herunter und fragte gezwungen ruhig:

"Keks?"

Itachis knipste sein besonders strahlendes Lächeln an.

“Gerne doch. Besonders, wenn er von einem so süßen Mädchen serviert wird.“ (Millenia-chan betont noch mal, dass an diesem Satz allein Neversorry schuld ist.)

Er nahm einen Keks von Tablett, biss hinein und verzog erst einmal das Gesicht.

“Ich mag Schokoladenkekse, aber das Stück war doch ein bisschen sehr groß.“

Sakura war gerade [style type="italic"] unheimlich [/style] beschäftigt damit Kekse an weniger aufdringliche Jungen zu verteilen. Nur einer guckte sie so frech an, so 'nen Blonder.
 

Deidara( der Blonde) fand ,dass Itachi und seine uralten Flirttaktiken dringend Hilf brauchte. Und zwar von ihm. Und von Sasori. Also zerrte er ihn verschwörerisch an die Seite und wies auf die beiden.

“Wir müssen was tun, hmm!“

“Ach, müssen wir das? Die kommen doch ganz gut alleine zurecht.“

“ Unsinn, hmm.“

“ Was hältst du davon: wir kidnappen sie, und drücken sie so lange unter Wasser bis es aussieht, als ob sie ertrinkt. Dann kann Itachi kommen und sie retten.“

Deidara sah seinen Freund geschockt an.

“ Das ist doch nicht dein Ernst, hmm! Warte mal.. was ist, wenn wir sagen Itachi hätte uns vorgeschickt und..“

Diesmal war Sasori derjenige der geschockt war.

“Das glaubt sie uns doch nie.“

stellte er nüchtern fest. Deidara zog ein Gesicht, das verdeutlichte, das er wirklich zu allem entschlossen war.

“Das werden wir schon sehen, hmm! wir müssen sie bloß alleine erwischen..“
 

Sakura verdrückte sich unauffällig vom Serviertisch. Lustlos machte sie sich auf zu dem Quatieren. Auf das, was jetzt kam hatte sie gar keine Lust. Temari hatte ihr vorhin eine ordentliche Standpauke gehalten, von wegen das Sasuke und die anderen total angepisst wären, und das Sasuke sogar gedroht hätte die Mannschaft zu verlassen. Und wenn es dazu käme, dann wäre er sicherlich nicht der einzige. Und deshalb würde die ehrenvolle Aufgabe haben sich natürlich stellvertretend für alle bei ihm zu entschuldigen. Ungeduldig kickte sie einen Stein vor sich her. Warum musste sie das eigentlich machen? Nur, weil das alles hier ihre Idee gewesen war?! Sie blieb stehen. Auf dem Basketballplatz stand eine einzige Person und warf Körbe. Nein, was hatte sie heute für ein Glück. Langsam kam sie näher. Es war wirklich ihr von Allüren geplagter Star. Abschätzig musterte sie ihn. Anscheinend hatte er sie noch nicht bemerkt. Er trat ein paar Meter vom Korb zurück, dribbelte dann auf den Korb zu , sprang und machte einen Korbleger. Nachdem er ein paar Mal über den Rand gerollt war, viel der Ball durchs Netz. Sasuke fing ihn auf und wiederholte seine Übung. Sakura musste zugeben, das er gut war. Ziemlich gut sogar und es wirkte so...elegant. Langsam merkte sie wie ihre Wut sich abschwächte.

Plötzlich dreht sich Sasuke zu ihr um. Er dreht den Ball auf dem Zeigfinger und musterte sie abschätzend.

“Was ist?“

Sakura fühlte sich ertappt. Entnervt schüttelte sie den Kopf und kam ein paar Schritte näher.

“Mit dir reden.“

“Ach?“

Sakura verschränkte die Arme.

“Über das Spiel heute Mittag.“

Sakura erinnerte sich noch mal daran, Temari dafür umzubringen, das sie ihr diese Aufgabe übertragen hatte. Sasuke sah sie amüsiert an.

“Und wegen dem was du zu Temari gesagt hast...“

Sakura schwieg einen Moment. Wenn Sasuke wirklich absprang, brach ihr System zusammen. Er war einer der wichtigsten Angriffsspieler und mit seinem Talent ein wichtiger Ersatz für einen richtigen Coach wie Asuma. Ganz zu schweigen davon, dass sein Austritt die Mannschaft vor der ganzen Schule blamieren würde. Sakura hatte in keinster Weise vor, ihn so lange anzuflehen, bis ihm die Gehörgänge einstürzten. Selbst, wenn ihr das so wichtig gewesen wäre, ihre Selbstachtung ließ das nicht zu. Aber an Sasukes Stelle würde sie vermutlich mit denselben Gedanken spielen. Sie konnte also nicht mit verschränkten Armen warten, bis sie weitermachten, als sei nichts geschehen.

Sakura seufzte ärgerlich.

"Wenn du darauf bestehst, wir haben einen Fehler gemacht. Nur leider ist es nicht so, als würde es euch interessieren, wenn wir uns dafür entschuldigen."

"Wer sagt das?"

fragte Sasuke gänzlich unbeeindruckt.

"Das willst du einfach unbedingt glauben."

"Wenn du meinst..."

Er verzog spöttisch und fügte hinzu:

"Deine coolen Sprüche hast du wohl von meinem Bruder."

Sakura riss ungläubig die Augen auf.

"Bist du..."

Sie überlegte es sich im letzten Moment anders und brachte heraus:

"... eifersüchtig?!"

Sasuke trat demonstrativ angewidert einen Schritt zurück.

"Bin ich verzweifelt?! Mir scheißegal, ob du mit meinem Bruder rummachst."

Sakura fühlte sich ertappt – was hatte Temari dem bloß erzählt?! Halb wütend, halb verlegen fauchte sie:

"Erstens ist das nicht wahr und zweitens ist das nicht das Thema!"

Sie machte auf dem Absatz Kehrt und stürmte davon. Sasuke verschränkte die Arme hinter dem Kopf und rief ihr halblaut nach:

"Kommt morgen nicht schon wieder zu spät!"
 

Yugao hatte Itachi zu einer Strategiebesprechung aus dem Verkehr gezogen und verzichtete solange sogar auf SMS mit Hayate. Deidara nutzte den Moment seiner Abwesenheit, um in der Jungenumkleide seinen neusten Plan zu verkünden. Dazu kletterte er auf die Bank in der Mitte des Raums und wedelte mit den Armen.

"Alle mal herhören, hm!"

Er warf einen kurzen Blick zu Kisame an der Umkleidentür.

"Isser weg, hm?"

Kisame nickte und schielte noch einmal durch das Milchglasfenster. Deidara hatte aus seinem letzten Fehler gelernt und ging diesmal sicher, dass Itachi nichts mitbekam.

Der Blonde stemmte die Hände in die Hüften und räusperte sich.

"Leute, was haltet ihr von einer Nachtwanderung, hm?"

Er ließ keinem (alias Sasori, der das schon kommen sah) Zeit, darauf zu antworten und fuhr fort:

"Wir laden die Mädchen ein und gehen mit ihnen im Wald spazieren, hm."

"Und was wollen wir da? Yugao hetzt uns morgen wieder über ihren Horrorparcours, und wir können nicht mal pennen?!"

murrte Ukon und legte sich grinsend die Finger um die Augen. Deidara überging ihn einfach.

"Okay, das wär' geklärt, hm. Also, Aoi kümmert sich um die Furie mit den Knubbelzöpfen, Kisame nimmt die Kleine mit den Komplexen, ich die Friseuse und die Zwillinge Temari, hm."

Besagte Zwillinge waren alles Andere als einverstanden.

"Hey, wieso sollen wir was von Temari wollen?!"

beschwerte sich Sakon. Kisame grinste ironisch.

"Ach, und ich will was von der Kleinen?!"

Deidara schüttelte den Kopf, als hätte er es mit ein paar Einzellern zu tun.

"Ihr sollt sie einfach beschäftigt halten, ob ihr mit ihnen rummacht oder über's Wetter redet, scheißegal, hm!"

Sakon zog die Augenbrauen zusammen.

"Warum kann Itachi nicht die Mädels beschäftigen, das kann der doch viel besser!"

"Der ist aber schon mit EINER beschäftigt, hm!"

erwiderte Deidara genervt.

"Und wie willst du verhindern, dass sein eifersüchtiger kleiner Bruder hinterher rennt?"

warf Sasori spöttisch ein.

"Echt mal, willst du ihnen Abführmittel in den Früchtetee tun?"

erkundigte Kisame sich amüsiert und warf noch einen Blick nach draußen. Deidara sah aus, als würde er das ernsthaft in Erwägung ziehen.

"Gute Idee, aber das wäre zu auffällig, Yugao kriegt schon noch was mit, hm."

"Können wir es nicht einfach drauf ankommen lassen?"

fragte Aoi mit der schwachen Hoffnung auf eine friedliche Lösung. Deidara schüttelte energisch den Kopf.

"Kommt gar nicht in Frage, die machen uns bloß alles kaputt, hm."

"'Uns'?"

Sasoris Einwurf verklang ungehört. Dafür kam Sakon wieder auf das Hauptproblem zurück:

"Weißt du eigentlich, wie schwer es ist, Temari an einem Ort festzuhalten und dabei Itachi und irgendeine Tusse abzusetzen?! Dann hat sie noch nie versucht, dir das Gesicht zu zerkratzen!"

"Deswegen seid ihr ja auch zu zweit, hm. Und außerdem: wenn du dich nicht beherschen kannst, bist du wohl selber schuld."

Ukon verdrehte die Augen und trat gegen den Papierkorb.

"Übrigens: er meint Pinky."

"Völlig egal, ich riskiere meine Gesundheit nicht!"

Aoi lächelte gequält und fragte rhetorisch:

"Meinst du nicht, dass du etwas übertreibst?"

"Nie! Hast du schon mal den Typ gesehen, der ihr im Bus an den Arsch gegrabscht hat? Der war total alle, und nachdem er aus dem Krankenzimmer kam, war sein Gesicht ein einziges Heftpflaster!"

"Was machen wir eigentlich mit dem Orochimaru-Groupie? Sollen wir sie als Geschenk eines anonymen Bewunderers verschnürt vor Kabutos Zimmer ablegen?"

schlug Kisame ironisch vor. In diesem Augenblick ließ Sakon von seiner Temari-Anekdote ab und hatte eine brillante Idee:

"Wir locken sie in ein unbenutztes Zimmer, erzählen ihr, dass Orochimaru-sensei..."

Er zupfte sich an den Haaren, machte Orochimarus Stimme nach und erntete damit allgemeines Gelächter.

"... vorhin für sie angerufen hat und gleich zurückruft – so bleibt sie ganz freiwillig da – und dann machen wir Kabuto weiß, dass Kin mit ihm alleine reden möchte. Der geht ab wie nichts, wir manipulieren das Türschloss, sodass sie denken, es wär' eingerastet, und violá – der Weg ist frei."

Deidara nickte begeistert.

"Super! Eigentlich hatte ich den Groupie ja für Ukon vorgesehen, aber so schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, hm!"

Sasori meldete sich zu Wort, obwohl er die Antwort schon kannte:

"Und bei dieser ganzen Aktion geht es um Itachi und diese Pinke... Saka..."

"Sakura, hm!"

"Wie auch immer, um Itachi und seine Herzensdame, von der er noch nichts weiß."

"Der erfährt's noch früh genug, hm..."
 

Sakura träumte gerade von einem Paradies der hellen Farben, ohne schwarze Klobürsten und deren Geschwister... als ein Klopfen an der Tür sie aus dem Schlaf riss. Ino (jetzt wieder in ihrem eigenen Bett) rappelte sich auf. Sie schien sehr viel munterer zu sein als am Morgen.

"Kin hat bestimmt ihren Schlüssel vergessen. Na ja, wenigstens kommt sie mal vom Klo zurück..."

Sie öffnete die Tür – und bückte sich nach etwas auf dem Boden. Halbwegs interessiert richtete sich Sakura auf. Nach fünf Stunden Extraschlaf fühlte sie sich wieder wach – nicht gerade optimal, denn es war Abend.

"Was ist das?"

"Post für uns..."

meinte Ino einigermaßen verwirrt.

"Da steht: 'Wir warten um 10 am Hintereingang auf euch.' Sieht nicht aus, als wäre das von unserer 'besseren Mannschaftshälfte'..."

TenTen blinzelte verdutzt.

"Warum sollten die sich mit uns treffen wollen?"

Ino zuckte mit den Schultern.

"Gehen wir hin?"

Sakura dachte kurz an Sasukes Strafpredigt. Allerdings hatte der ihr gar nichts zu verbieten, und sie konnten alle gut selber auf sich aufpassen.

"Warum nicht, wir haben eh nichts zu tun."

Ino vollführte einen kleinen Luftsprung und grinste.

"Ich sag's den anderen. Bis 10 ist noch genug Zeit!"
 

"Hey Leute..."

Mit leicht traumatisiertem Gesichtsausdruck betrat Naruto das Jungenzimmer. In der Hand hielt er Cola aus dem Getränkeautomaten.

"... da unten geht echt was Irres vor. Die alten Säcke rennen auf dem Mädchenflur rum und grinsen sich zu Tode..."

Love is all around

So, es hat ein bisschen gedauert, aber hier ist das nächste Kapitel. Viel Spaß auch..
 

Love is all around
 

"Hey Leute..."

Mit leicht traumatisiertem Gesichtsausdruck betrat Naruto das Jungenzimmer. In der Hand hielt er Cola aus dem Getränkeautomaten.

"... da unten geht echt was Irres vor. Die alten Säcke rennen auf dem Mädchenflur rum und grinsen sich zu Tode..."
 

Gutgelaunt schlenderte Kabuto über den Flur. Er musste sich arg beherrschen, um weder zu rennen noch zu pfeifen. Soeben hatte er eine Schlangenpostkarte entdeckt, die jemand unter seiner Zimmertür durchgeschoben hatte. Und wer dieser Jemand war, war ja wohl klar. Kin-chan wollte allein mit ihm reden! Es war ja absehbar gewesen, dass sie seinem Charme nicht lange widerstehen konnte. Kabuto klopfte sich in Gedanken auf die Schulter. Vor einem Fenster blieb er kurz stehen und überprüfte sein Äußeres. Immerhin hatte er keine Zeit gehabt, sich zu stylen, Kin-chan wartete auf ihn! Für mehr als Kontaktlinsen war keine Zeit gewesen. Und trotzdem...

"Alter, siehst du gut aus..."

Was folgte, war ein ersticktes Geräusch von jemandem, der laut losprusten wollte, aber von einem anderen den Mund zugehalten bekam. Na ja, hatte er sich wohl nur eingebildet. Er fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare, damit seine Frisur auch hundertpro saß, atmete tief durch, drehte sich um und öffnete die Tür zu seinem Glück...
 

Gar nicht so weit entfernt, nämlich fünfzehn Meter und eine Ecke, mühte Sasori sich ab, das hysterische Gelächter seiner gerade wenig hilfreichen Mitverschwörer zu dämpfen. Aoi flitzte, eine Hand vor dem Mund, die andere mit dem Schlüssel, zur Tür und schloss hinter den beiden unfreiwilligen Turteltäubchen ab. Einen Moment verstummte das Gelächter, und alle lauschten andächtig mit angehaltenem Atem. Ein, zwei Sekunden vergingen. Dann, ein entsetzter Aufschrei...

"IIIH, WAS MACHST DU DENN HIER?!"

Erneut brach ein allgemeiner Lachkrampf aus. Sogar Sasori musste um seine Beherrschung ringen, damit er den sich krümmenden Deidara angemessen zurechtweisen konnte.

"Ihr die Karte zu klauen war... nicht-sehr-nett."

"Böser Deidara, Aus!"

Damit erntete Kisame erneut allgemeine Lacher. Sakon brachte als Erster einen vernünftigen Satz zustande.

"Wow, Alter, deine Mädchenschrift ist echt krank!"

"Halt's Maul, ihr hättet das nicht halb so gut fälschen können wie ich, hm!"

Aoi räusperte sich dezent.

"Wir sollten langsam zurückgehen. Itachi dürfte selbst nach seinem Befinden bald mit dem Haarewaschen fertig sein."

Deidara drückte noch einmal kurz sein Ohr ans Schlüsselloch und runzelte die Stirn.

"Die sind zu still. Kisame, mehr Stimmung, hm!"

"Mit Vergnügen, Cheffe."

Kisame grinste und schaltete das Licht aus. Und der einzige Lichtschalter befand sich außerhalb.

Phase 1 geglückt. Phase 2 von 'Romeo 2007 In Love' konnte beginnen.
 

Kin starrte fassungslos in die Dunkelheit, wo sie Kabuto vermutete. Dieser Kerl war in wenigen Tagen zu ihrem schlimmsten Albtraum geworden. Wenn doch nur Orochimaru endlich anrufen würde!

"Wolltest du mir nicht was sagen, Kin-chan?"

"Nein! Oder... Hm, lass mich nachdenken. Ja, was willst du hier? Ach, ich will's gar nicht wissen. Verpiss dich."

"Ist das dein letztes Wort?"

Sie konnte Kabutos Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, und sein Tonfall verriet nichts.

"Aber sicher doch! Los, hau ab!"

Sie hörte, wie Kabuto sich zur Tür tastete. Sonst geschah nichts. Zornig verschränkte sie die Arme.

"Bist du noch nicht weg?! Falls du auf Komplimente wartest, kannst du hier verschimmeln!"

Kabuto ging darauf nicht ein. Er drückte immer wieder die Klinke.

"Es klemmt."

"WAS?!"

Kin machte sich in die Richtung auf, aus der seine Stimme kam. Bestimmt hatte Kabuto einfach keine Muckis, sodass die Tür ein unüberwindbares Hindernis für ihn darstellte. Sie kollidierte mit etwas, das vermutlich Kabutos Rücken war, und schob ihn zur Seite.

"Weg da, Weichei! Das muss doch zu schaffen sein..."

Sie rüttelte an der Klinke, trotzdem rührte sich die Tür nicht. Wütend trat sie davor und stieß Kabuto an.

"Hey, Schwachmat. Gib mir mal deine Brille. In Krimis kann man immer mit dem Bügel die Schlösser knacken."

Kabuto seufzte entnervt.

"Theoretisch könnte man das, aber ich hab' sie nicht dabei."

"Du Trottel, du bist zu nichts zu gebrauchen!"

Kabuto riss der strapazierte Geduldsfaden.

"Und du erst, du hast uns mit deinem blöden Brief in diese bescheuerte Lage gebracht!"

"Was für ein Brief? Als ob ich dir Briefe schreiben würde!"

Unglücklicherweise hatte Kabuto das Beweisstück in seinem Zimmer liegen lassen. Allerdings konnte er ihr den Inhalt so gut wie auswendig herbeten.

"Du hast gesagt, du willst dich mit mir treffen, um etwas Wichtiges zu besprechen."

"Ich? Mit dir? Was sollte ich schon mit dir besprechen?!"

Kabuto verkniff sich zu sagen, dass ihm ganz klar gewesen war, was das hätte sein sollen. Kin schnaubte nur abfällig und wandte sich ab.

"Ich bin hier, um mit Orochimaru-sensei zu telefonieren."

"Dann telefonier' doch!"

Er konnte viel ertragen. Mit Kin-chan in einem Raum eingesperrt zu sein, na ja okay. Dass sie ständig auf ihn schimpfte... Immerhin redete sie mit ihm. Ohne Licht, das nervte etwas. Das Einzige, was gar nicht ging, war, wenn sie jetzt anfing, über Orochimaru zu schwafeln! Wenn sie damit weitermachte, würde er bald mit seinem wohlgehüteten Geheimnis herausplatzen, das er mit diesem Lehrer teilte (und es lautete nicht: 'Ich bin mit Orochimaru schwul', um das im Keim zu ersticken)...

Währenddessen ging Kin seinem Vorschlag nach, durchquerte den Raum und schnappte sich den Hörer des Telefons. Orochimarus Nummer hatte sie vorsorglich auswendig gelernt, obwohl sie es noch nie gewagt hatte, ihn privat zu kontaktieren. Aber bevor sie die Zahlenkombination eingegeben hatte, drang plötzlich eine Stimme an ihr Ohr. Eine Stimme wie aus ihrem schlimmsten Alptraum. Und sie sagte, nein sie sang etwas...

"Klingelingeling, das Teeelefooon! Klingelingeling, ich komm' ja schon!"

Als hätte der Hörer sich gerade in eine fette, riesige Spinne verwandelt, ließ Kin ihn mit einem Aufschrei fallen. Ein Kindertelefon! Kabuto kicherte diskret, und Kin funkelte ihn böse an. Leider sah er das nicht.

"Ist das auch auf deinem Mist gewachsen, du Scherzkeks?!"

"Eher nicht."

Kabuto räusperte sich und fuhr fort: "Denn selbst wenn dieses ausgefeilte Wunderwerk der Technik funktionieren würde, würdest du Orochimaru-sensei wohl kaum an die Strippe bekommen. Weil er nicht zu Hause ist."

"Woher willst du das-"

"Weil er nämlich mit seiner Flamme ausgeht, und wenn du ihren Namen brauchst, es ist Tsunade-sensei!"
 

Naruto sah misstrauisch aus dem Fenster. Die alten Säcke rannten wie bescheuert zwischen dem Wald und ihren Zimmern hin und her. Da war was im Busch!

Rätselhafterweise waren weder Neji noch Shikamaru irgendwo zu sehen, und Sasuke hatte sich schon vor einer halben Stunde abgesetzt. Gaara, Kiba, Shino, Choji und Lee spielten Karten und interessierten sich nicht dafür. Beziehungsweise hielten sie das Fernsehprogramm für spannender, und Lee versuchte sie zu überreden, mit ihm KNK – Konoha's Next Kung-Fu-Fighter, einer Castingshow für singende Kung-Fu-Kämpfer, zu sehen.

"Hey, der Kerl sieht verdammt aus wie Gai-sensei...", murmelte Kiba.

"Tatsache, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er ist es...", fügte Gaara hinzu. Sie ließen ihr Kartenspiel liegen und rückten näher zum Fernseher. Nachdenklich meinte Choji: "Er trägt aber keinen grünen Gymnastikanzug..."

Entnervt sprang Naruto zwischen sie und den Fernseher.

"Na gut, wenn ihr's nicht wissen wollt, gehe ich allein! Wenn jemand mich sucht, sagt, ich bin auf dem Klo. Verstopfung und so."

"Geh endlich vom Fernseher weg!", wies Gaara ihn an. Beleidigt rannte Naruto raus, um seinen Plan zu verwirklichen. Erst, als er schon seit ein paar Minuten verschwunden war, sagte Lee geistesabwesend und wie die anderen hypnotisiert auf den Bildschirm starrend: "Von zu viel Ramen kriegt man sowieso Verstopfung..."
 

"Findet ihr das nicht ein bisschen komisch?“ erkundigte Temari sich misstrauisch.

"Zuerst die Einladung zum Karaoke, von der einige von uns..."

Bei diesen Worten musterte sie alle, damit sie sich auch wirklich angesprochen fühlten.

"Nicht mehr ganz... munter zurückgekommen sind. Und jetzt auch noch eine Nachtwanderung? Wer sind wir denn für die – ein Haufen freilaufender Groupies?! Die am besten noch darauf warten, erlegt zu werden?"

Nach dieser emanzipierten Rede schnaubte Temari hochzufrieden und stemmte die Hände in die Hüften.

"A... Aber bis ist doch noch g... gar nichts passiert... Kisame, äh, ich meine Hoshigaki-san und ich... Wir haben uns nett unterhalten...“, stammelte Hinata.

"Ja, diesen Eindruck hatte ich bei so einigen.“, erwiderte Temari spitz. Sakura sparte sich eine Erwiderung, aber Ino entgegnete: "Übertreib mal nicht so! Bei dir klingt das ja so, als wäre es zu >nicht jugendfreien Handlungen< gekommen! Und überhaupt: Ich hab doch gesehen, wie du immer zu Itachi rübergeschielt hast - wenn geglaubt hast, dass Sakura es nicht bemerkt."

Bevor Temari zurückschießen konnte, fiel Sakura ihr empört ins Wort: "Das stimmt doch gar nicht! Ich meine... Ich dachte... Er war doch die ganze Zeit mit seinem Ego beschäftigt – wie er das ständig tut!"

In Gedanken fügte sie hinzu: 'wenn er nicht gerade romantische Songs singt’. Im Anschluss versetzte sie sich ebenfalls in Gedanken einen Tritt für diesen Blödsinn. Itachi war nicht romantisch. Er war ein egozentrischer, billiger Angeber. Und vielleicht hatte er wirklich den ganzen Abend mit Temari geflirtet und sie war nur der Trostpreis gewesen.

"Als ob ich mich für diesen Kerl interessieren würde - ich meine: Er ist sogar mit einem Kerl befreundet, der ständig Gaara-chan knuddeln muss! Dafür muss man doch einen Sparren haben!“

Dabei verschwieg sie wohlweißlich, dass sie das selbst die meiste Zeit tat. Oder tun würde, wenn Gaara nicht ständig auf der Fluch wäre.

"Gegen den 'Kerl der ständig Gaara knuddelt' – du meinst Name Deidara - ist absolut nicht einzuwenden! Er ist nett, witzig, hat Charme, versteht Spaß - erwähnte ich schon, dass er gut aussieht? - und hat Haare, um die ich ihn glatt beneiden könnte!"

"Hört, hört. Das muss wahre Liebe sein.", warf TenTen trocken ein. Temari funkelte sie angriffslustig an.

"Das sagt das richtige Fräulein! Du hast dich den ganzen Abend an diesem überhöflichen Aoi rangeschmissen!"

TenTen schüttelte den Kopf.

"Könnte es sein, dass du einfach bloß sauer bist, weil du keinen abgekriegt hast?“

In die selbe Kerbe wir Ino schlagend, ergänzte sie: "Da Itachi ja bereits anderweitig beschäftigt war?"

"Und könnte es sein, dass du dir eine ganze Menge einbildest?! Aoi ist bloß zu höflich um sich zu wehren, und ich habe ganz sicher kein Interesse an Itachi - im Gegensatz zu anderen!“

Sakura wusste, dass sie jetzt etwas hätte erwidern müssen - aber sie wusste nicht was. Gut, er hatte den ganzen Abend versucht sie auszuhorchen. Und als Test hatte er versucht, sie am Ende zu küssen. Höchstwahrscheinlich hatte das nichts mit ihr zu tun. Obwohl es doch irgendwie ein bisschen schade war...

Hinata überbrückte diesen Moment der Stille: "A... Aber wir wollen uns d... doch nicht streiten? W... wegen so etwas?"

Sakura, erleichtert das sie anscheinend endlich um das Thema Itachi rumgekommen war, stimmte ihr zu.

"Du hast Recht. Wer sich an wen rangeschissen hat, oder nicht ist doch gar nicht der Punkt. Wir können doch trotzdem alle hingehen - und einfach Spaß haben."

Temari zwinkerte Sakura anzüglich zu.

"Spaß haben? Fragt sich nur, mit wem..."

Ino, immer noch beleidigt wegen dem Seitenhieb auf Deidara, erwiderte ebenso anzüglich: "Also wenn du noch auf der Suche bist... Ich hab's Läuten hören, dass die Zwillinge noch nicht vergeben sind – einer von den beiden ist bestimmt dein Typ..."

Temari seufzte resigniert.

"Na ja, euch kann man einfach nicht alleine lassen und irgendwer muss ja die Anstandsdame spielen..."
 

Der einsame Wolf Naruto war ratlos. Bis vorhin hatte er die 'alten Säcke' unauffällig verfolgt – bis sie ihm bei der letzten Weggabelung verloren gegangen waren. Er hatte auch ihre mysteriösen Absichten noch nicht klären können. Zu ärgerlich! Jetzt stand er hier mitten im Wald, er hörte Schritte näherkommen, und hatte keinen Plan, wo er hinmusste.

"Hier waren wir schon mal. Sasuke, wir haben uns verlaufen."

Wie gut, dass er nicht der einzige war, der keinen Plan hatte. Aber es kam nie vor, dass Neji KEINEN Plan hatte. Umso besser! Dieser Augenblick sollte in die Geschichte eingehen!

"Ist mir auch schon aufgefallen, verdammt!"

Und es kam ebenfalls nie vor, dass Sasuke wütend war und fluchte. Ein planloser Neji und ein fluchender Sasuke: dieser Tag sollte rot umrandet in die Geschichte eingehen!

"Hast du wirklich keine Ahnung, wo dein Bruder mit Ten-... mit den Mädchen hingegangen ist?"

"Nein, und wenn du mich noch dreimal fragst! Unser letztes brüderliches Gespräch ist schon einige Zeit her. Außerdem ist er nicht alleine."

Ein Fakt, der Neji besonders nervös machte. Dieser Tag sollte rot umrandet und mit Sternen in die Geschichte eingehen!

"Überhaupt, das Ganze war deine Idee! Du hast mit dem Scheiß 'Sakura hier, Sakura da' angefangen!"

Sasuke hatte Gefühle für Sakura? Dieser Tag sollte rot umrandet, mit Sternchen und mit Großbuchstaben in die Geschichte eingehen!

"Heul doch! Du bist wie ein Irrer aus dem Bad gerannt!"

Dieser Tag sollte ein eigenes Geschichtsbuch gewidmet bekommen, zweifellos. Naruto nutzte den Moment des Schweigens und räusperte sich. Sasuke und Neji bemerkten ihn erst jetzt.

"Sehr interessant..."

"Was machst du hier, Naruto?!", knurrten die beiden unisono angenervt. Naruto grinste.

"Was macht ihr hier?"

"Wir trainieren. Sieht man das nicht?!"

Neji bombardierte Naruto bösen Blick, und Sasuke fügte hinzu: "Joggen."

Naruto grinste noch breiter.

"Joggen also. Mit nassen Haaren und ohne Schuhe. Ist das 'ne neue Lernmethode?"

"Schnauze, Naruto. Sie kommen zurück!", kommandierte Sasuke. Ohne ein weiteres Wort stürzten sie sich in den nächsten Busch. Keine Sekunde zu früh. Zum Glück machten die älteren Jungen genug Krach, um sie zu überhören.

"Alter, siehst du gut aus..."

Kisame tat so, als würde er sich seine Handfläche ablecken und sich damit durch die Haare fahren. Deidara kicherte und imitierte seinerseits Itachi: "Goodbye my lover... Aber neeeein, ich interessierte mich nicht für kleine Kinder, hm!"

Aoi, der samt einem großen Pappkarton den Abschluss bildete, wurde von Neji von Neji mit einem tödlichen Blick durchbohrt. Er blieb stehen und sah sich verwirrt um. Die anderen hielten ebenfalls an.

"Hey! Aoi, willst du da festwachsen?!"

Aoi schüttelte den Kopf und starrte unverwandt den Busch an.

"Ich hatte das komische Gefühl... als würde mich aus diesem Busch jemand sehr, sehr böse ansehen..."

Kisame klopfte ihm mit breitem Grinsen auf die Schulter.

"Weißt du... Nicht jede Pflanze ist dir so verfallen wie das kleine Mädchen gestern Abend."

Aoi errötete leicht und Nejis Blick wurde noch tödlicher. Eigentlich hätte Aoi bereits tot umfallen müssen. Wahrscheinlich schützte ihn der blöde Pappkarton.

Deidara fand, dass der Zeitpunkt gekommen war, sich einzumischen.

"Das sagt der Frauenversteher, der sich die ganze Zeit um dieses schüchterne Ding bemüht hat... Reeeein platonisch natürlich, was du zum hundertsten Mal betont hast, hm."

Daraufhin sandte auch Naruto einen mörderischen Blick auf Kisame. Was Hinata bloß an diesem Kerl fand! Sie war zart und filigran, und er war... das genaue Gegenteil!

Neji fragte sich dasselbe: Tenten stand, wie sie stets wiederholte, auf echte Kerle, und der hier war ja wohl ein Milchbubi der obersten Güteklasse!

Sasuke wusste einfach nicht, was man als Mädchen an Itachi mögen konnte. Ihm fiel auf jeden Fall nichts ein. Der Kerl war unmöglich!

Sie warteten, bis das Trio außer Sichtweite war, um dann aus dem Busch zu klettern. Neji musste erst mal seine Haare säubern und überprüfte alle zehn Sekunden, ob er Ameisen in der Kleidung hatte.

Naruto richtete sich heroisch auf und riss die Arme hoch.

"Das können wir uns nicht bieten lassen. Folgt mir, meine Mannen! Wir werden sie aufhalten und die Mädels zurückholen, und wenn es das letzte ist, was wir tun!"

Und obwohl Sasuke und Neji so ziemlich die coolsten Kerle der Klasse und dieser Spruch somit total unter ihrer Würde war, folgten sie ihm ohne Widerworte und mit wild entschlossenen Mienen...
 

"Und wer in die nächste Runde von KNK kommt, seht ihr nach der Werbung! Bleibt dran!"

Eine überflüssige Aufforderung. Die Runde, die sich vor dem Fernseher versammelt hatte, würde nicht mal ein Tsunami von dort wegkriegen.

Den Lückenfüller in der Werbung stellte ein exklusives Interview mit Brice (Hat jeder den Witz kapiert?) dar.

"Ich find' es echt schade, wenn sich die Kandidaten von KNK sich hier ständig auf die Fresse hauen! Das muss mit Stil gehen! Besonders Gui und Kukukshi (Hat auch diesen Witz jeder kapiert?)... Ich meine... Es will jeder der Beste sein, aber die beiden haben sich am Anfang so gut verstanden! Ihre Herzen-"

Choji drehte kurzerhand den Ton ab. Diese Pseudowahrheiten von Brice waren einfach zu nervig.

Die Chips standen unangetastet auf dem Tisch. Und die gemütliche Fernsehrunde war ohnehin zu geschockt zum Essen. Unter fantasievoll gefälschten Namen haben sich die Lehrer der ehrbaren Seikô für solche Sendungen her! Das hätten sie nie gedacht!

Na ja, Shikamaru hatte es sich schon gedacht, nur war er gerade nicht anwesend, um das zu sagen.

Viel zu gefesselt von Brice' jetzt tonlosem Gelaber bemerkten sie nicht, dass vier ihrer Mitstreiter fehlten. Und momentan kümmerten sie sich auch nicht darum.
 

Die älteren Jungen hatten eine unschuldige Waldlichtung als Schauplatz für ihren bösen Plan erwählt. An den Bäumen hatten sie einige Fackeln angebracht, damit alles stilecht war und niemand mit dem 'Mobiliar' zusammenstieß. Für das besagte 'Mobiliar' war Deidara verantwortlich.

Itachi war eindeutig der Leidtragende an der Situation. Im Dienste der Romantik fand er sich gerade mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt und verbundenen Augen wieder. Seine Haare waren noch feucht und er hatte nicht mal Zeit gehabt, sie zu kämmen. Er kam nichtsahnend ins Gemeinschaftszimmer zurück und wurde von den Leuten, die sich als seine Freunde ausgaben, überfallen und hierher geschleppt! Wenn er nach Hause zurückkehrte, würde er sie alle aus seinem Telefonbuch streichen. Nicht, dass er je telefonierte. Es zählte mehr die Geste.

Fakt war, er war nicht überzeugt, ob er das hier überhaupt überleben würde. Vereinzelt drangen Wortfetzen an seine Ohren: 'Fackeln... Weg der Liebe... Saka...' Itachi konnte nicht wissen, dass 'Saka' der fantasievolle Codename für Sakura war.

Ein Schatten fiel auf ihn, und er hörte Deidara pikiert schnauben: "Wie siehst du denn aus, hm?! Du bist auf einem Date, und Mädchen stehen nicht ungepflegte Looks, weißt du, hm!"

Er hörte ein Rascheln, und kurz darauf riss jemand sehr unsanft mit einer Bürste an seinen Haaren.

"Deidara, erstens: Was tust du da? Zweitens: Es tut weh. Drittens: Lass es gefälligst sein."

"Wie denn, du siehst absolut unvertretbar aus, hast du dir deine Haare mal angeguckt, hm?!"

"Ich hätte ja gern, aber irgendetwas oder irgendwer hat mich dran gehindert!"

Von weit entfernt hörte er Kisames Stimme: "Tut mir leid, Itachi, er hat mich gezwungen!"

"Du Verräter!"

Deidara setzte einen Tonfall an wie eine Mutter, die mit ihrem ungezogenen Kind sprach: "Du verstehst es zwar nicht, aber es ist alles zu deinem Besten, hm! Da ich mich hier ja um alles kümmern muss... Hast du deine Zähne geputzt oder muss ich das auch machen, hm?"

Er ließ Itachi keine Zeit zum Antworten und redete einfach weiter.

"Ach ja, und ich hoffe, du trägst keine peinliche Unterwäsche... Man weiß ja nie, wie weit es heute noch kommt, hm!"

"Du willst nicht wirklich nachgucken, oder?"

Und wieder hörte er Kisames Stimme: "Sag's ihm besser gleich, Itachi! Er ist wild entschlossen..."

Wenn sogar Kisame das sagte, war die Lage wirklich ernst. Um nicht zu sagen rettungslos.

"Meine Unterwäsche ist vertretbar, und ich wüsste nicht, wen das interessieren sollte."

"SIE wird es interessieren, wenn du endlich mal in die Pötte kämst, hm!"

Deidara lachte gleichermaßen hysterisch und so dreckig, dass Itachi direkt Angst vor ihm hatte. Wer war das und wo war Deidara?

"Zum Glück haben wir ja an alles gedacht... Zabuza hat übrigens Kondome mitgebracht, und noch so'n paar Sachen, falls es nicht klappt, hm."

"Ich bin gerührt, wie sehr ihr um mich besorgt seid. Zabuza, du kannst deinen Kram selber aufbrauchen. Kisame, wenn ich dich in die Finger kriege, bist du Fischfutter. Aoi, ich weiß, dass du da mitgemischt hast, und ich vergesse es nicht. Sasori, du ebenfalls. Sakon und Ukon, euer dämliches Lachen höre ich bis hierher. Und Deidara... Nimm endlich deine Finger aus meinen Haaren und untersteh' dich, damit irgendetwas zu machen!"

Seine genaueren Anweisungen gingen in einer Wolke aus Haarspray unter. Deidara schüttelte die Dose zufrieden und klopfte ihm auf die Schulter.

"Eines Tages wirst du uns dankbar sein, hm..."

Itachi bekam ein sehr mulmiges Gefühl, als Deidara weiter in seinen Haaren zu Werke ging und dabei kommandierte: "Sakon, Ukon, was steht ihr da so rum, hm?! Holt die Gäste, wir haben schon genug Zeit verloren, weil der feine Herr sich ja um nichts kümmert, hm..."

Die Zwillinge antworteten mit einem diabolischen Mitverschwörergrinsen.

"Nicht mehr nötig... Sie sind gleich da..."

In diesem Moment der Stille waren unweit weibliche Stimmen, Gekicher und Schritte zu hören. In Windeseile wurde Itachi von seinen Fesseln befreit... und leider auch von seinem T-Shirt. Irgendjemand hielt ihm von hinten den Mund zu, sodass er nicht brüllen konnte: 'Nehmt eure Pfoten von mir, ihr Irren!' Deidara hielt sein T-Shirt von sich weg und schüttelte anklagend den Kopf.

"I just like to call you my bitch? Wie geschmacklos ist denn das, Itachi, so was mag doch keine Frau, hm!"

Itachi hätte gern erwidert: 'Es muss ja auch nur mir gefallen, okay?!' Aber dazu war er gerade nicht in der Lage, und Deidara fing aus heiterem Himmel an, seine Arme in ein Hemd zu zwängen und es zuzuknöpfen.

"Wenn man nicht alles selber macht, und deine Haare sehen schon wieder scheiße aus, hm!"

Derselbe Verräter, der ihm vorhin den Mund zugehalten hatte, hielt ihn jetzt an den Oberarmen fest. Itachi war viel zu sehr in Panik, um laut zu werden und sich zu wehren. Deidara kramte eine Dose Haarspray 'Extrahalt bei jedem Wetter' aus seiner Tasche und nebelte ihn damit gründlich ein.

"So, das geht einigermaßen. Guck her, hm!", verkündete er mit sichtlich zufriedenem Unterton und präsentierte Itachi sein Spiegelbild.

Itachi war froh, dass er festgehalten wurde, denn sonst wäre er unter Umständen umgekippt. So sah er nicht mal auf den Fotos aus, auf denen seine Mutter noch bestimmt hatte, was er anzog. Und nicht mal nach Zabuzas Geburtstagsparty (aka Alkoholmangel in der Stadt für geschlagene drei Wochen) hatte er so beschissen ausgesehen.

Er trug ein gebügeltes Hemd mit Nadelstreifen. Warum nicht gleich noch eine Krawatte? Und seine Haare... Deidara hatte wohl zu viele Samuraifilme gesehen! Die vorderen Strähnen waren mit einem Band aus geflochtenem Kunsthaar am Hinterkopf befestigt. Klang simpel, sah aber echt spießig aus. Und dieser völlig überflüssige Glanz! Noch ein paar Strasssteinchen, und er konnte gleich zum Christopher Street Day gehen.

Itachi wäre liebend gern verschwunden, doch Deidara und Kisame hielten ihn jeweils an einem Arm fest. Es schien alles völlig freiwillig.

Deidara flüsterte ihm eindringlich ins Ohr: "Wir opfern uns alle auf, um sie und dich von diesem ganzen Pulk zu trennen und ein wenig Zeit für euch zu gewinnen, hm!"

"Das ist ja herzallerliebst, dann verbringe ich einen netten Abend mit ihr und schicke sie wieder zu meinem Bruder zurück."

Deidara trat ihm unauffällig auf den Fuß. Die Mädchen waren inzwischen fast in Sichtweite.

"Du brauchst gar nicht so zu tun, als würdest du dich nicht für sie interessieren! Wenn du sie heute nicht klarmachst, verbreite ich in der ganzen Schule, dass du keine Eier hast, hm!"

Itachi war mit einem Schlag verzweifelt.

"In diesen Horrorklamotten-"

Die Ankunft ihrer Gäste schnitt Itachi das Wort ab. Unter Sakons und Ukons freundlicher Anweisung betraten sie die Lichtung. Sakon verpasste Sakura einen kleinen Schubs vorwärts, und Deidara Itachi einen großen. Die beiden stolperten vorwärts und trafen sich – o Wunder – in der Mitte der Aufmerksamkeit. Itachi räusperte sich und stellte verwundert fest, dass er verlegen war.

"Äh... Schön, dass du da bist..."
 

Ein schwarzer Volvo hielt mit quietschenden Reifen vor dem Sportcamp. Der Motor war von Konoha bis hierher heiß gelaufen und stand unmittelbar vor dem Verrecken. Der Fahrer sprang aus dem Wagen, hustete kurz und wurde von einem entzückten Aufschrei begrüßt.

"HAYATE!"

Überglücklich warf sich Yugao ihrem Freund in die Arme. Hayate drückte sie an sich und bekannte schuldbewusst: "Kann sein, dass ich etwas zu schnell gefahren bin... Ich denke, ich bin mehrmals geblitzt worden."

Yugao grinste.

"Na, du bist ja noch heil. Und die anderen Fahrer?"

Hayate salutierte ruckartig.

"Keine Verletzten und keine Blechschäden, Major."

Er wurde wieder ernst und fragte besorgt und sogar ohne zu Husten: "Wo ist der Notfall, wegen dem du mich herbestellt hast?"

Yugao grinste schelmisch noch breiter.

"Hab ich mir ausgedacht. Ich wollte, dass du kommst."

Hayate runzelte hin und hergerissen zwischen Glück und Pflichtschuldigkeit die Stirn.

"Aber die Kinder... Musst du nicht auf sie aufpassen?"

Yugao winkte ab.

"Keine Sorge, ich hab 'ne Super-Vertretung. Komm, lass uns reingehen... Der Take-Away-Imbiss hier hat ein Love-Menü!"

Wie konnte man bei so einem Angebot schon böse bleiben? Hayate ließ sich von ihr ins Haus ziehen.
 

Unweit entfernt bahnte sich eine hünenhafte Gestalt lautlos ihren Weg durch das Gestrüpp. Für einen Augenblick hielt sie an und lauschte. Stimmengewirr, Gekicher... Das würde ganz schnell ein Ende haben. Sie würden es bereuen, besonders er...
 

______

Outtakes:

» Er fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare, damit seine Frisur auch hundertpro saß, atmete tief durch, drehte sich um und öffnete die Tür zu seinem Glück... «

Er übte noch mal kurz seinen sexy Hüftschwung und 'brachte dann alles in Form'...
 

» "Hier waren wir schon mal. Sasuke, wir haben uns verlaufen." «

(Shin-chan-Style) Neji packte Sasuke am Kragen und drosch auf ihn ein.

"Sieh nur, wohin du mich gebracht hast! Du Dreckskerl!"

Naruto wagte sich vorsichtig hinter seinem Baum hervor.

"Du bist aber ganz schön gemein zu dem Sasuke..."

Neji drehte sich mit mordlüsternem Grinsen zu ihm um.

"Danach bist du dran..."

Liebe ist nur einen Steinwurf entfernt

Kin starrte Kabuto fassungslos an. Zwar konnte er es nicht sehen, doch das war so oder so klar. Da war soeben ein Zukunftstraum zerbrochen. Kabuto ertappte sich dabei, wie er zufrieden lächelte. Es war zwar nicht fair, aber sie hatte ihn auch ständig unter die Gürtellinie traktiert.

"B... Blödsinn... Sie haben bestimmt nur..."

Mit einem für sie unsichtbaren, süffisanten Grinsen beendete Kabuto den Satz für sie: "... den Lehrplan durchgesprochen? Dafür holt er sie mit seinem frisch gewaschenen Wagen und einem Strauß weißer Rosen von ihrer Haustür ab und geht mit ihr in dieses Edelrestaurant, in dem man zwei Monate vorher einen Tisch bestellen muss, ja?"

Angesichts dieser schlagenden Fakten fiel Kin nichts mehr ein. Kabutos Grinsen wurde breiter. Lohnte sich eben doch, Orochimaru über sein Privatleben auszuquetschen...

"Das denkst du dir alles nur aus! Oder sitzt du bei denen unter der Fußmatte?!"

"Das hab ich gar nicht nötig... Er erzählt es mir freiwillig, ohne dass ich nach dem Unterricht zu ihm rennen und ihn mit meinem unsinnigen Geschwafel quälen muss, in der Hoffnung, dass er mich mal bemerkt..."

Zuerst hörte er gar nichts mehr von Kin. Was ihn überraschte, denn er hatte erwartet, dass sie ihm dafür sofort den Kopf abriss.

Als sie endlich sprach, klang ihre Stimme merkwürdig hohl und brüchig: "Wenn du mich beleidigen wolltest, hast du's jetzt geschafft. Herzlichen Glückwunsch..."

Den Geräuschen nach zu urteilen, entfernte sie sich noch weiter von ihm und lehnte sich gegen die Tür. Ein unterdrücktes Schluchzen ertönte, und Kabuto fühlte sich nun doch schuldig. Er hatte es ihr so unbedingt heimzahlen wollen, dass er gar nicht darauf geachtet hatte, was er ihr da an den Kopf warf.

Vorsichtig näherte er sich ihr und streckte die Hand dorthin aus, wo er ihre Schulter vermutete.

"Kin-chan...?"

Sie schwieg weiter.

"Es tut mir leid, ich hab es nicht so gemeint... Ach, Mann!"

Ihm fiel nichts mehr ein, und Taten sagen immer mehr als Worte. Mit einem heroischen 'Verzeih mir, Kin-chan!' drückte er sie an sich. In dieser Sekunde verlor er den Boden unter den Füßen – oder im wahrsten Sinne des Wortes das Gleichgewicht. Die Tür flog auf und die beiden landeten auf dem Flur, Kin unter Kabuto begraben. Ein bedrohlicher Schatten beugte sich über sie.

"Was glaubt ihr eigentlich, wo ihr hier seid..."

Der Schatten zögerte einen Moment.

"Ich werde mir bald eine passende Strafe für euch einfallen lassen... Aber jetzt muss mein Neffe gerettet werden!"

Der Schatten fegte in einem irrsinnigen Tempo davon. Die beiden waren eh zu verwirrt, um sich zu wundern. Bei Kin kam noch dazu, dass sie sich gerade von Kabuto zerquetscht fühlte. Dieser Tag war echt komplett im Arsch...
 

Der Moment des ehrfürchtigen Schweigens verflog, als Deidara in seine imaginäre Trillerpfeife blies – und damit den Startschuss gab. Und weil diese Etappenhasen ein Vorbild brauchten, machte er den Anfang.

"Ino-chan, du siehst wunderbar aus heute Abend, hm!"

Dies hatte zweierlei Effekte: Ein Busch in der Nähe schnaubte abfällig, und Itachi fühlte sich unangenehm übertroffen. Dieser Idiot hatte ihm seine Eröffnung geklaut! Immerhin wollte Deidara nichts von Sakuras Freundin und bekam es trotzdem besser hin! Peinlich...

"Äh... Du auch...?"

Der fragende Unterton in Itachis Stimme trug nicht gerade dazu bei, dass Sakura sich geschmeichelt fühlte. Zwar hatte Itachi sich mächtig in Schale geschmissen, doch er schien nicht gerade mit Enthusiasmus dabei zu sein. Dafür sah der Busch neben ihr jetzt wesentlich entspannter aus.

"Gut zu wissen, dass du trotz allem, was vorgefallen ist, gekommen bist..."

Deidara schoss ihn für diese miese Einleitung mit einem tödlichen Blick ab. Itachi räusperte sich hastig.

"Ich meine,,, Vielleicht kann ich das wieder gutmachen."

Mit diesem Satz hatte er endlich die Holperpiste der blöden Sprüche verlassen. Zeit zu beweisen, wozu er wirklich in der Lage war. Ein paar Minuten intensiver Augenkontakt (inklusive gelegentlicher, zufälliger Körperkontakte), und sie war Wachs in seinen Händen.

"Wo sind die anderen...?"

Sakura war etwas unsicher, was Itachi bezweckte. Bisher machte er sich wenigstens aufrichtig Mühe, nett zu ihr zu sein, und sein Auftritt war wesentlich stilvoller als sonst. Wenn er seine Großkotzigkeit mal zu Hause ließ, konnte man anscheinend mit ihm reden.

"Die sind schon vorgegangen. Lass uns hinterher."

Itachi winkte sie mit einem kurzen, auffordernden Lächeln hinter sich her. Sobald er ihr den Rücken zuwandte, entging ihr seine Grimasse – irgendein Idiot leuchtete mit dem Laserpointer den richtigen Weg. Die hatten allesamt kein Vertrauen zu ihm. Wenn er hier fertig war, würde er mal einige freundschaftliche Gespräche führen müssen...

Sakura nickte und folgte ihm auf einem Trampelpfad. Plötzlich blieb ihr Fuß an einer Wurzel hängen, die zumindest vorhin noch nicht da gewesen war. Der Busch neben ihr fluchte unterdrückt.

Sakura taumelte vorwärts – und geradewegs gegen Itachi, der sich in diesem Moment umgedreht hatte, um zu sehen, wo sie blieb. Mehr aus Reflex als aus Absicht fing er sie auf.

"Alles okay?"

Sakura war zu benommen, um zu antworten. Wo war die verdammte Wurzel hergekommen, und wo war sie jetzt hin?! Das machte den Eindruck, als hätte sie sich Itachi absichtlich an den Hals geworfen!

Itachi seinerseits verdächtigte Deidara, sich da eingemischt zu haben, und ihn beschlichen Zweifel, ob er da nicht ein Monster geschaffen hatte. Er sagte allerdings nur scherzhaft:

"Kannst du noch laufen, oder soll ich dich wie ein echter Rosenkavalier tragen?"

Sakura wurde rot und schüttelte hastig den Kopf. Was war mit ihm los?! Er war so cool, so locker, so... männlich! Nein, nicht männlich. Itachi war eine geschlechtsverwirrte Klobürste, wie hatte sie das nur vergessen können?! Oder... nicht? War das möglicherweise bloß seine offizielle Seite? Wenn er wollte, konnte er offensichtlich ganz anders sein...

Unsicher folgte sie ihm. Wenn er mit einem Mal so cool war, was würde dann noch passieren...?
 

Sobald Itachi außer Sichtweite waren, wälzte Sasuke sich wütend aus dem Busch und zerrte sich Zweige aus den Haaren. Sein Bruder war zu dämlich, um über eine Wurzel zu stolpern, und als wäre das nicht genug, nutzte er die Situation noch zu seinen Gunsten!

Vorhin war Shikamaru zu ihnen gestoßen, und nun wirkte der sonst so ruhige, nachdenkliche Teenager war, was ein Meilenstein in seinem Leben war, wirklich angepisst. Dieser scheinheilige, schleimige, geschlechtsverwirrte (Ja, dieses Adjektiv ist offenbar ansteckend)... Dafür reichte sein Vokabular an unfeinen Ausdrücken nicht. Ino schimpfte sonst immer auf oberflächliche Kerle und ließ sich prompt von so einem mit den paar Komplimenten umgarnen.

Neji seufzte, überprüfte sein Haar zum hundertsten Mal auf Ameisen, und wandte sich an Naruto: "Der Schlachtruf kam von dir. Also? Wie siehst der Plan aus?"

Naruto riss die Arme hoch.

"Plan, was für'n Plan! Jetzt machst du einen auf Intellektuell! Wir rennen ihnen einfach hinterher und hauen ihnen auf's Maul, damit sie gleich wissen, wo sie ihre Pfoten besser weglassen sollten!"

Er schlug sich wild entschlossen auf die Brust und wurde sofort von Shikamaru gebremst.

"Ich bringe lediglich ungern einen Vorteil von Itachi und seinen Freunden zur Sprache, aber die sind durchschnittlich zwei Meter groß, werden von einer Killersportlehrerin trainiert, sind in der Überzahl und anbei wahrscheinlich stärker als wir – solche Typen hängen nur im Fitnessstudio ab und können nicht mal ein Kreuzworträtsel lösen."

Shikamaru bedachte Sasuke mit einem flüchtigen Blick.

"Ich hoffe, du bist aus der Art geschlagen."

Naruto blies empört die Backen auf.

"Und, was sollen wir sonst machen?! Die anderen kommen uns sowieso nicht zur Hilfe!"

Er überlegte kurz und schnippte mit den Fingern.

"Wir erzählen Yugao, dass sie heimlich rausgegangen sind!"

"Super Plan, und bei der Gelegenheit erklären wir ihr auch gleich, was wir dort zu suchen hatten.", fertigte Sasuke diesen Vorschlag ab und fügte hinzu: "Und mit Gruppenschlafwandeln kommen wir nicht durch."

Naruto war noch nicht bereit, aufzugeben.

"Wir rennen zurück und schmieren Zahnpasta an ihre Türklinken!"

"Der ist ja noch besser als der erste! Warum gehen wir eigentlich nicht in die Grundschule zurück?!", schmetterte Neji ebenfalls eine Idee ab.

"Wir löschen ihre Fackeln, legen Stolperfallen und stellen sie als Perverslinge da?"

Naruto wartete auf einen Einwand. Und wartete. Es kam keiner.

"Ich sag's nicht gerne, aber,,, Wir fällt auch nichts Besseres ein."

Neji zögerte einen Moment und fing dann mit der ersten Bedingung an: "Wehe, jemand – genauer gesagt du – kommt Hinata zu nahe... Schließlich bin ich für sie verantwortlich."

Nauruto rieb sich heimtückisch grinsend die Hände.

"Schon klar, TenTens Hintern ist auch nicht schlecht."

"Nicht s-"

Neji fasste sich schnell wieder, bevor er tatsächlich aussprechen konnte, was er dachte.

"Es reichst, du packst keine von beiden an. Überhaupt, wenn du niemanden-"

"Was er damit meint, ist: Du kriegst einen Stock, und zwar nicht zum Gehen und zum Schlagen, sondern für deine perversen Aktivitäten.", schloss Shikamaru die Debatte. Er hatte was gut bei Neji.

"Spielverderber... Deinen Stock möchte ich mal sehen!"

"Niemand siehst sich hier irgendwessen 'Stock' an, wir haben keine Zeit mehr."

Sasuke war zunehmend ungeduldig. Mit jeder verstreichenden Sekunde kam Itachi seinem Ziel näher...
 

Nach fünf Minuten gemütlichen Fußmarsches kam Sakura allmählich der Verdacht, dass sie nicht gerade auf dem direkten Weg zu den anderen waren. Entweder, Itachi hatte einen grottenschlechten Orientierungssinn, oder... er machte das absichtlich.

"Äh... Wo gehen wir hin?"

Itachi zwinkerte ihr über die Schulter hinweg verschwörerisch zu und bog einige Zweige zur Seite, um sie vorbeizulassen.

"Kontakte vertiefen. Ich hatte den Eindruck, da hat sich einiges getan..."

Sakura hörte ihm gar nicht richtig zu. Sie war viel zu überrascht von dem Anblick, der sich ihr bot. Und Itachi schien ebenfalls nicht darauf vorbereitet zu sein.

Sie waren am selben See angelangt, in dem die älteren Jungen am Mittag noch Schwimmen gegangen waren. Dieser Ufer war offensichtlich nicht dazu gedacht, dafür hatte man eine malerische Aussicht auf die spiegelglatte Wasseroberfläche. Beleuchtet wurde der Ort von kleinen, orangeroten Lampions. Jemand hatte einen Klapptisch mit weißer Decke und zugehörigen Stühlen vorbereitet und eine dampfende Thermoskanne mit – wie Sakura verdutzt bemerkte – mit nur einem Becher bereitgestellt.

Itachi grinste schief.

"Kein Alkohol diesmal – ich denke, das bekommt uns beiden nicht."

Sakura horchte auf. War das ein Versuch, sich zu rechtfertigen? Wollte er ihr weismachen, er wäre am gestrigen Abend angetrunken gewesen? So gewirkt hatte er nicht... Aber wie auch immer, es war eine nette Absicht.

Sie setzten sich gegenüber, und Itachi goss mit misstrauisch gerunzelter Stirn etwas aus der Kanne in den Becher. Wenn es schon kein Alkohol war, traute er jemandem, der dieses klischeehafte Candlelightdinner verbrochen hatte, erstrecht zu, dass er – Deidara wahrscheinlich – LSD in den Fruchtsaft kippte. Denn als besagte Substanz outete es sich, als Itachi es vorsichtshalber probierte und es dann erst an Sakura weiterreichte. Hatte er Glück, dass Zabuza nicht für die Getränke zuständig gewesen war...

Sakura schielte über den Rand des Bechers zu Itachi. Und wozu der Aufwand? Bei diesem arg romantischen Platz bezweifelte sie, dass man sie lediglich abgesetzt hatte, um die anderen nicht zu stören.

"Falls... das hier eine Entschädigung für euren Sieg heute morgen sein soll, so unsportlich sind wir nicht."

Itachi winkte ab und stützte sein Kinn auf eine Hand. Die andere ließ er beiläufig auf dem Tisch liegen.

"Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich möchte bloß etwas Zeit mit dir verbringen."

Sakura verschluckte sich und hustete krampfhaft.

"W-was?!"

Itachi beobachtete amüsier, wie sie nach Luft rang.

"Überrascht?"

Sakura hustete umso mehr.

"Du bist gut! Du beleidigst mich vor der ganzen Schule, führst uns beim Basketball vor, und plötzlich willst du mich kennen lernen?!"

Ihr Gegenüber ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen.

"Als wir uns das erste Mal getroffen haben, hast du mich genervt, angeschrieen und provoziert. Da musst du mir meine lange Leitung schon verzeihen."

Sakura starrte ihn ungläubig an. Was war bitte mit dem Kerl passiert, der Ino die gnadenlose Abfuhr erteilt hatte?! Und er war noch nicht fertig...

"Außerdem konnte ich meinem kleinen Bruder nicht einfach die Freundin ausspannen."

Wutschnaubend erinnerte Sakura sich an die letzten Begegnungen mit dem 'kleinen Bruder'. Nein, davon war sie meilenweit entfernt. Eher würde sie Gai nehmen!

"Wann begreifst du endlich, dass ich nicht seine Freundin bin?!"

Itachi ließ sie nicht aus den Augen. Langsam wurde Sakura nervös. Konnte er bitte sein arrogantes Gehabe wieder aufsetzen?!

"Das habe ich schon eine ganze Weile begriffen. Das heißt, du bist noch zu haben?"

Sakura nickte entnervt und rechnete bereits mit einem dämlichen Machospruch. Doch es kam keiner. Itachi lehnte sich nur zufrieden zurück und schien den Himmel über ihr zu betrachten. Dabei zog er Bilanz – es konnte nicht besser laufen! Er hatte nicht mal lügen müssen, sie war nicht gerade zu verachten. Vielleicht sollte er sie tatsächlich länger als geplant behalten.

Sakura erhob sich und wanderte, in der Hoffnung, dass sich ihre Gesichtsfarbe wieder normalisierte, an den Büschen entlang. Alle ihre Freundinnen würden mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass Itachi ein dummes Spiel spielte und sie voll drauf reinfiel. Wie konnten sie das überhaupt wissen?! Sie hatten Itachi noch nie so erlebt, so... süß.

Sakura entschied, dass sie jetzt reinen Tisch machen musste.

"Ich-"

In diesem Moment riss etwas die dünne Papierwand des Lampions über ihr ein und trieb das leicht brennbare Material in die Kerzenflamme. In kürzester Zeit griff das Feuer auf den zweiten daneben über und es regnete glimmende Funken und verkohltes Papier. Das Licht erlosch, und Sakura merkte nur, wie sie jemand hastig zur Seite zog, bevor schwelendes Papier sie traf. Es roch nach Männerdeo und einem Haarshampoo, das irgendwie nicht zu Itachi passte. Apropos Itachi...

Er hielt sie fest. Seine Arme schirmten sie gegen brennende Fetzen, und eine leise, unbeachtete Stimme in ihrem Inneren kommentierte, dass er es etwas intensiver tat, als es nötig gewesen wäre. Sie verdrängte das schnell. Denn eigentlich... war ihr das willkommen.

Sie hörte Itachis Stimme an ihrem Ohr: "Darf ich, oder wirst du dann wieder gewalttätig?"

Als Antwort hob Sakura den Kopf und grinste.

"Du hast wirklich eine lange Leitung."

Sie meinte zu erkennen, wie er zurückgrinste, danach schloss sie die Augen und erwiderte Itachis Kuss (wir sollten besser nicht veröffentlichen, wie lange es gedauert hat, bis wir uns auf diesen Satz geeinigt hatten).
 

"Au!"

Hinata schlug in die Richtung, in der sie die Mücke vermutete. Ein lästiges Vieh, das es permanent auf ihren Hintern angelegt hatte.

"Hm?"

Kisame beobachtete schon eine ganze Weile, wie Hinata mit ihrem dreisten Angreifer kämpfte, und ihm kam der Verdacht, dass es sich dabei keineswegs um eine Mücke handelte.

"Eine Mücke... Sie kommt ständig aus dem Busch da!"

Hinata seufzte verzweifelt, und Kisame fand es an der Zeit, die wieder auf ihren 'Traumtypen', dessen Einzelheiten sie ihm in ermüdender Genauigkeit beschrieben hatte, loszulassen. Nach ihren Angaben musste es sich um eine Mischung aus Batman, Johnny Depp und Keanu Reeves handeln. Insofern war er ganz gespannt, wie die Wirklichkeit aussah.

Wie zufällig schlenderte er zum genannten Busch, holte aus und trat mit voller Wucht dagegen. Ein Schmerzensschrei ertönte, und ein blonder Junge wurde aus dem Gestrüpp katapultiert. Kisame fand ihn nicht besonders 'niedlich', sondern eher dümmlich und primitiv.

Wenigstens hatte er da keine Trittkraft verschwendet.

Naruto versuchte sofort, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden.

"Hinata! Hat er dir irgendwas getan?"

Hinata legte verwirrt die Stirn in Falten.

"N... nein... W... warum sollte er? Und was willst... d... du hier?"

Kisame verschränkte die Arme und erwiderte sarkastisch: "Ist das nicht offensichtlich?"

Anscheinend nicht, denn Naruto brach in wüste Erklärungsbemühungen aus.

"Also ich... ähm, du... ich habe gesehen, wie du... und die anderen... und wir..."

Kisame stieß Hinata unauffällig an.

"Du wolltest es ihm doch sagen, und das ist der perfekte Zeitpunkt!"

Hinatas Gesichtsfarbe hatte sich zu einem tiefen Rot gewandelt, trotzdem würgte sie den Kloß in ihrem Hals herunter und begann: "Naruto, ich... ich-"

Bevor sie ihr Bekenntnis loswerden konnte, brach etwas mit ohrenbetäubendem Krachen durch den Wald. Hinata stieß einen erschrockenen Schrei aus und versteckte sich – zu Narutos großer Enttäuschung – hinter Kisame.

"HAB ICH EUCH ERWISCHT!", donnerte eine fremde Stimme. Ihr Besitzer packte Naruto am Kragen und schleifte ihn mit sich. Dabei schimpfte er drohend: "Harmlose Mädchen belästigen, was?! Nicht mit mir! Ich wette, das war alles deine Idee, aber ich, Ibiki Morino, werde das nicht durchgehen lassen! Und ihr beiden, ihr rührt euch nicht vom Fleck, verstanden?! Glaubt nicht, ihr könntet mir entkommen..."

Der hilflose Naruto wurde an einem ziemlich beleidigten Deidara (seine gesamte Planung war zerstört worden), einer verdatterten Ino (endlich lernte sie einen tollen Mann kennen, und ausgerechnet dann vermasselte so ein Wildschwein ihr die Tour), einer argumentierenden Temari (sie hatte den Störenfried noch gar nicht bemerkt) und den völlig empörten Zwillingen, denen Ibiki vorgeworfen hatte, gleich zu zweit ein 'harmloses Mädchen' entführt zu haben, vorbeigezerrt. Das wollten sie nicht auf sich sitzen lassen.

Allerdings kam der eigentliche Ausbruch erst, als Ibiki Aoi und TenTen erreichte. Energisch drängte er die beiden auseinander und maß TenTen mit bitterbösen Blicken.

"DU! Schämst du dich gar nicht, einen unschuldigen Jungen zu verführen?! Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig... Du bist doch eine von denen, die ihm ein Kind anhängen und sich auf seine Kosten ein feines Leben machen will!"

Aoi versuchte zaghaft, einzuschreiten, bevor TenTen noch der Kopf abgebissen wurde.

"Onkel... Keiner hat hier irgendjemand verführt... Wir unterhalten uns bloß!"

Ibiki fuhr zu ihm herum.

"Warte, bis das deine Eltern erfahren, das wird ihnen das Herz brechen! Beinahe wäre ihr Sohn einem verruchten Frauenzimmer zum Opfer gefallen..."

TenTen konnte nicht glauben, dass von ihr die Rede war.

"Sie verwechseln mich. Das ist ein Sportcamp und ich bin keine-"

"Das sagen sie alle! Zu meiner Zeit..."

Nun, da Ibikis heiliger Zorn auf jemand anders gefallen war, wollte Naruto sich davonstehlen. Ibikis Hand des Hüters der Tugenden ergriff seinen Kragen und riss ihn zurück.

"Hier geblieben, Freundchen! So, junge Dame... Wissen deine Eltern von deinem Sittenverfall?! Die fallen bestimmt aus allen Wolken, wenn ich ihnen erzähle... Aber das muss warten! Erst mal Marsch zurück! In Zweierreihen aufstellen und mir nach! Mit Sicherheitsabstand! Und du, du Taugenichts, dich kann man ja eh keine Minute aus den Augen lassen!"

Diesen ungünstigen Moment erwählten Itachi und Sakura, um wieder zu den anderen zu stoßen und herauszufinden, wer hier so ein Geschrei veranstaltete. Sakura begriff die Szene nicht ganz, allerdings war sie unter Ibikis bohrendem Blick mit einem Mal froh, keinen Lippenstift zu tragen. Denn der wäre inzwischen ganz sicher verwischt, und das hätte den negativen Eindruck verschlimmert. Überhaupt, was glotzten sie diese Kerle alle so blöde an, als ob sie gerade im Lotto gewonnen hätte?!

"Das wird ja immer schöner! Ich bin wirklich gerade noch zur rechten Zeit gekommen, wer weiß, was sich sonst hier abgespielt hätte..."

Er hielt inne und bemerkte zu seiner großen Empörung, dass Itachi die Frechheit besaß, Sakuras Hand zu halten, was in seinen Augen ein unverzeihlicher Verstoß gegen die guten Sitten war.

"Auseinander, sofort! Wie kannst du dieses Kind... Sie hat keine Ahnung, was sie tut!"

Itachi runzelte die Stirn.

"Sie ist zwei Jahre jünger als ich. Wer sind Sie genau und was wollen Sie von uns?"

Zumindest auf das Erste hatte Aoi eine Antwort: "Äh... Das ist mein Onkel, Ibiki Morino."

Naruto hatte inzwischen festgestellt, dass diese Feiglinge nicht kommen würden, um ihn zu retten. Und noch etwas war ihm aufgefallen.

"Sakura... du... du paktierst mit dem Feind!"

Sakura sah ihn genervt an.

"Du bist so unreif..."

"Sag' mir bitte nicht, dass dir das erst jetzt aufgefallen ist..."

Zu Sasukes großem Pech war sein Versteck – ein Busch – nahe genug an Ibiki, um es ihn hören zu lassen. Der Hüne brauchte bloß hineinzugreifen, und schon hatte er den nächsten 'Übeltäter'. Itachi grinste verschmitzt.

"Sasuke, so spät noch wach? Und du hast sogar deine Freunde mitgebracht!"

Sasuke erwiderte nichts, dafür musterte Ibiki sie kritisch.

"Du kennst diesen... Sittenstrolch und seine Lolita?"

Sasuke kratzte sich an der Schläfe.

"Entfernt. Sehr... entfernt."

Ibiki hielt sich sowieso nicht lange damit auf. Er hatte Wichtigeres zu tun.

"So, zurück zum Camp, wo ihr eurer gerechten Strafe zugeführt werdet!"
 

Früh am nächsten Morgen wurden alle von Yugao zusammengetrommelt. Neji und Shikamaru waren nicht wirklich taufrisch – sie hatten alle Mühe gehabt, in ihre Betten zu kommen, bevor ihre Abwesenheit bemerkt wurde.

Yugao patrouillierte vor der versammelten Mannschaft auf und ab.

"Mir sind einige... Dinge zu Ohren gekommen."

Sie nickte Ibiki zu, der salutierte und zufrieden aus dem Raum stolzierte.

"Gestern muss da draußen ja einiges los gewesen sein, wenn ich das richtig verstehe.", sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen.

"Das bedeutet ziemlichen Ärger für euch – für alle."

Sie blieb vor den 'kleinen' Jungen stehen.

"Das schließt euch selbstverständlich mit ein."

Sie streckte die Hand aus, zupfte ein Blatt aus Nejis Haaren und reichte es ihm. Dabei warf sie einen beiläufigen Blick auf Shikamaru.

"Nara-kun, wenn ich mich nicht irre, ist die Erde auf deiner Hose erst seit gestern Nacht da, und Uzumaki-kun... Morino-san hat mir berichtet, dass du damit aufgegriffen wurdest."

Sie holte einen Stock hinter ihrem Rücken hervor und ließ ihn vor Narutos Nase baumeln. Dieser schluckte hörbar und versteifte sich. Wollte sie ihn damit verprügeln? Yugao war alles zuzutrauen...

"Ja, das bedeutet tatsächlich eine Menge Ärger für euch.", wiederholte sie und zögerte kurz.

"Für mich leider ebenso. Weil ich meine Aufsichtspflicht grob verletzt habe."

Niemand nickte, doch die Erleichterung war fast greifbar.

"Deshalb schlage ich vor, dass in der Schule niemand ein Wort darüber verliert. Und jetzt raus."

Der Raum leerte sich schnell, und Yugao fügte hinzu: "Uzumaki-kun, Uchiha-kun, eins wüsste ich schon gern. Wozu habt ihr den Stock und die Zwille gebraucht?"

"Ja, also... das..."

Naruto geriet ins Stottern, und Sasuke fragte sich, ob diese Frau Skrupel hatte, Itachi davon zu berichten.

"Ich will das Zeug nicht finden, wenn ich euer Gepäck kontrolliere – und das werde ich. Los, raus."
 

Bei der Rückfahrt hatte sich die Sitzordnung geändert. Wegen akuter negativer Schwingungen hatten die Mädchen sich zu den Älteren gesetzt, mit Ausnahme von Kin, die sich in die hinterste Ecke zurückgezogen hatte, um die sämtliche letzte Woche auszublenden und ihre Schrammen zu pflegen. Yugao telefonierte ohne Atempausen mit Hayate, der neben dem Bus herfuhr.

Deidara registrierte zufrieden, dass Itachi und Sakurav nebeneinander saßen und sie – in der irrigen Annahme, unbeobachtet zu sein – den Kopf an seine Schulter gelegt hatte. Da konnte man noch einen draufsetzen! Er unterbrach seine Fachkonversation mit Ino, schob sich zur Busfahrerkabine durch und lieh sich das Mikrofon mit einem unschuldigen Lächeln.

"Hallo-ho, alle Mann aufwachen, hm!"

Er räusperte sich und grinste. Die Buhrufe aus den hinteren Reihen ignorierte er. Schlechte Verlierer.

"Ich bin sicher, ihr habt diese Woche alle sehr genossen, und da wir so gute Freunde geworden sind, können wir zu Hause sicher ein kleines Freundschaftsspiel machen, hm!"

Noch mehr Buhrufe. Und Sakura legte Itachi vermutlich auch gerade nahe, dass das keine gute Idee war. Gleichzeitig betete Shikamaru, der Bus möge eine scharfe Kurve fahren und Deidara rausfallen lassen, sodass Hayate ihn überfuhr. Wieso begriff Ino nicht, dass dieser Kerl nichts Dauerhaftes von ihr wollte?!

"Anlässlich unseres süßen neuen Pärchens schmeiße ich eine Party, und ihr seid alle eingeladen, hm!"

Die Buhrufe gingen im Applaus unter, denn die Allgemeinheit (Sasukes Freunde ausgenommen) hielt das für gar nicht so schlecht.

Sakura grinste.

"Ich glaube, ich mag deine Freunde. Sie sind süß."

Sie kicherte mädchenhaft und küsste ihn auf die Wange.

"Wenn auch nicht so süß wie du."

Ja, sie war Itachi Uchiha zum Opfer gefallen. Und es war ihr scheiß-e-gal.
 

Kins Handy klingelte mit der Melodie von 'Cold-Hearted' von Paula Abdul (Das ist deswegen so ein irrer Gag, weil im Text enthalten ist: 'He's a cold-hearted snake / Look into his eyes / O-oh, he's been telling lies!'). Gereizt nahm sie ab.

"Ja?"

"Hallo, Kin-chan, ich bin's, Kabuto!"

"Wie kommst du dazu, mich anzurufen?! Wer hat dir meine Nummer gegeben?"

"Na, na, ich bin der Betreuer, ich muss dich jederzeit erreichen können... Samstag Kino?"

"Wovon träumst du nachts?!"

"Von dir – und es ist nicht nett, mir so den Schlaf zu rauben."

Kins frustrierter Schrei wurde nicht beachtet. Was hatte sie nur falsch gemacht?! Jedes Mädchen hier hatte einen tollen Typen abbekommen, die Barbie den Schulschwarm und Temari gleich zwei... Und der einzige, der sich für sie interessierte, war dieser unsägliche... Kabuto!
 

Und so fuhr der Bus dem Sonnenuntergang entgegen. Dabei hatten die Probleme gerade erst angefangen...

_______

Outtakes

» Da konnte man noch einen draufsetzen! «

(EinsLive-Radio-Comedy: 'Tony Records'): Deidara sagt: DAS geht besser! Ich täusche einen Stromausfall vor und DANN geht's ab...
 

» "Hallo Kin-chan, ich bin's, Kabuto!" «

"Hallo Kin-chan, ich bin's, der süße Kabuto!"

Kin schrie auf. Das Handy flog quer durch den Bus und traf Kabuto am Kopf.

"Er wollte mich telefonisch sexuell belästigen!"

Yugao warf Kabuto einen vernichtenden Blick zu.

"Das reicht, du läufst hinter dem Bus her! Wenn du zu lahm bist, überfährt Hayate dich, so sieht's aus!"

Klare Worte

Kommentar: dieses Kapitel ist leider OoC und versext, aber wir hatten Spaß.
 

Es war ein stickig-schwüler früher Samstagabend, und Kin Tsuchi wartete bereits seit geraumer Zeit in der Nähe des Restaurants 'La vie ethestiquée’. Zwar klebten ihre schwarzen Sachen allmählich an ihrem Körper, und es war nicht so, als hätte sie nichts Besseres zu tun. Aber sie musste diesem Schaumschläger Kabuto beweisen, dass Orochimaru hier sicher nicht aufkreuzen würde! Und wenn er es tat, dann sicherlich nicht in Begleitung dieser vertrockneten Baywatch-Schlampe Tsunade! Ein Mann wie er ließ sich doch nicht mit Silikon ködern, er hatte andere, höhere Ansprüche an eine Frau...

Da war er ja, der silberne Chevrolet, den ihr Lieblingslehrer fuhr. Und da war der zugehörige Lehrer, und Mann, sah er heute wieder gut aus... Dieses maßgeschneiderte Sakko stand ihm perfekt und harmonierte mit seiner hellen Haut. Elegant umrundete er den Wagen – Kin beugte sich vor, um alles genauer sehen zu können... und wünschte sich kurz darauf, es nicht getan zu haben.

Orochimaru hatte die Beifahrertür erreicht und wie ein vollendeter Gentleman geöffnet, damit die Begleitperson aussteigen konnte.

Zuerst wurden die Brüste sichtbar, und dann der blonde, sorgfältig frisierte Haarschopf, der dazu gehörte.

Kin starrte die Szene fassungslos an. Er konnte nicht... er war schließlich... Er ging tatsächlich mit dieser Person aus, und schien sich dabei auch noch zu amüsieren! Dabei saß Tsunade wie Wurst in Pelle in diesem hässlichen, viel zu tief ausgeschnittenen champagnerfarbenen Kleid, diesem Hauch von nichts, bei dem ihm ihre Brüste geradezu ins Gesicht sprangen, und besaß zu allem Überfluss die Dreistigkeit, den Kopf auf seine Schulter zu legen... Ah, ekelhaft! Widerlich! Akute Geschmacksverwirrung!

Die beiden betraten das Restaurant und verschwanden somit endlich aus ihrem Blickfeld. Kin war darüber ganz froh, wenn diese Beobachtung in ihrem Glauben und ihren Gefühlen erschüttert.

"Hab ich's dir nicht gesagt? Das ist übrigens ihr Lieblingsrestaurant, und eines Tages wird er hier mit einer kleinen Schachtel mit einem Wertgegenstand auftauchen..."

Kabuto war neben sie getreten, und Kin starrte ihn lediglich geschockt an. Kabuto fasste das allerdings so auf, als hätte sie seine Andeutung nicht kapiert. Also beschloss er, noch ein bisschen in den Wunden herumzustochern.

"Klein, rund, golden, in doppelter Ausfertigung, Kniefall, und wenn sie ja sagt, applaudiert das ganze Lokal – vielleicht ist es ja heute schon so weit...?"

Kin hörte ihm gar nicht weiter zu.

"Halt die Fresse!"

Kabuto tat, als habe er sie nicht verstanden, und legte eine Hand hinters Ohr.

"Sei mir wenigstens dankbar, du hättest es ja erst erfahren, wenn er wegen den Flitterwochen in der Schule gefehlt hätte!"

Ein Kloß im Hals hinderte Kin daran, ihm darauf eine giftige Antwort zu geben. Ihre große Liebe hatte sich als Mann erwiesen, der für primitive Reize empfänglich war, und ihre Gefühle hatte er nie bemerkt! Oder noch schlimmer, es war ihm egal gewesen! Vielleicht hatte er sogar über sie gelacht... Kin konnte es nicht länger ertragen.

Sie brach in Tränen aus.

Kabuto war von dieser Reaktion zum zweiten Mal überrumpelt. Er hatte gedacht, sie hätte sich damit schon längst abgefunden, nachdem sie es in dieser Gerümpelkammer erfahren hatte! Stattdessen hatte er erwartet, dass sie mit einem genauso fiesen Spruch zurückschlagen würde... Nun, soviel zu der Idee.

Er wühlte hastig in seiner Hosentasche und förderte ein zwar sauberes, aber ziemlich zerknautschtes Taschentuch zutage, das er ihr hinhielt. Kin griff danach, um es wirklich zu merken, und schnäuzte sich kräftig, bevor sie herzzerreißend weiterschluchzte und sich an Ort und Stelle auf den Bürgersteig fallen ließ.

"Ich kann's nicht glauben, was hat Tsunade, was ich nicht habe?!"

Kabuto setzte sich pro forma dazu, damit die Passanten nicht allzu aufmerksam wurden.

"Nun ja, sie hat so einige... gewichtige Vort- äh, Probleme, du bist ihm nicht blond genug."

Kin schnäuze sich wieder die Nase und tupfte sich die Augen ab.

"Wir hätten zusammen in den Amazonas gehen können, und... und neue Schlangenarten entdecken... Und ein Medizinmann hätte uns getraut!"

"Das kannst du doch immer noch machen – mit jemand anders..."

Kabuto unterdrückte den Impuls, auf sich zu zeigen. Kin schien das gar nicht wahrgenommen zu haben.

"Wir hätten den Friedensnobelpreis für unsere Forschungen bekommen und ein eigenes Schlangenreservat eröffnet..."

Gut, sie hörte ihm also nicht zu. Mal sehen, worauf sprangen Frauen denn noch an...

"Sollen wir... shoppen gehen oder so?"

Kin hob den Kopf – sie hatte die Ohren demnach nicht auf Durchzug gestellt – und musterte ihn fassungslos.

"Shoppen?! Du hast sie nicht mehr alle, mein Leben ist zuende, ich werde niemals glücklich sein!"

Kabuto zuckte mit den Schultern.

"Nicht mal, wenn wir losgehen, dir ein neues Styling verordnen – das erweckt ein ganz neues Lebensgefühl..."

Kin maß ihn mit durchdringenden Blicken aus verquollenen Augen.

"Hast du einen Psychologen gefrühstückt oder was?!"

Resigniert schaltete Kabuto eine Stufe zurück.

"Gut, wir können dir auch ein neues Kleid und Highheels kaufen und 'Sex and the City' im Kino gucken."

Kin wischte sich noch mal die Augen und schniefte.

"Du nutzt meine Notlage aus!"

"Tu ich nicht!"

Das Mädchen schielte an dem Taschentuch vorbei zu ihm hin.

"Wenn ich das tue, musst du... dir einen Hut kaufen."

"Einverstanden."

"Und Hosenträger."

"Ein... verstanden."

"Und-"

"Das reicht jetzt, sonst nutzt du meine Notlage aus... Na los, bevor die Geschäfte zumachen."

Er zog sie auf die Füße. Kins Augen waren zwar nach wie vor verquollen und sie schien reichlich geknickt, aber immerhin lächelte sie zaghaft.
 

Sakura schraubte ihr brandneues Fläschchen mit türkisfarbenem Glitzernagellack auf und strich ihn mit äußerster Vorsicht auf ihre Fußnägel. Der CD-Player dudelte Inos gesamtes Kuschelrock-Repertoire, und das ganze Zimmer roch nach den verschiedensten Aromen von Cremes – Apfel für die Haarkur, Pfirsisch für die Gesichtscreme, Mango für die Bodylotion, Süßmandel für den Nagelpfleger, Rosen für das Duschgel und schlussendlich Grüner Tee für die Gesichtsmaske.

Blöd sahen sie natürlich aus, mit rosa Bademänteln und farblich passenden Handtüchern, die sie um den Kopf geschlungen hatten, und natürlich der grünlichen Gesichtsmaske. Man musste eben einen Preis zahlen, um schön zu sein.

"Ah, heute schon wieder! Shikamaru starrt mich an, die ganze Zeit starrt er mich an, ich spüre förmlich, wie überlegen er sich fühlt, wenn er mich anstarrt, und das macht mich fertig!"

Ino nahm einen schlürfenden Schluck aus dem garantiert fettarmen Erdbeer-Orangen-Frappe, dass sie vorhin in der Küche gemixt hatten, und das durch einen neonpinken, spiralenförmigen Strohhalm.

Sakura grinste.

"Ja, ich bin sicher, dass er dich genau deswegen anstarrt..."

"Ja, genau deshalb, und-"

Ino hielt inne und lauschte.

"Ist da gerade etwas gegen's Fenster geknallt?"

Sakura schaltete die Musik aus, war jedoch skeptisch.

"Was sollte das denn sein?"

Ino war bereits aufgesprungen und zog den Vorhang zur Terrasse zur Seite.

"Da liegt ein Stein... mit einem Zettel!"

Sakura fand die Idee kitschig... und wollte trotzdem wissen, was das für ein Zettel war. Ino entriegelte die Terrassentür, und nur mit einem Hechtsprung konnte Sakura sie davon abhalten, nach draußen zu treten.

"Warte! Wenn das Narutos Streich ist und er Fotos macht, weiß morgen die ganze Welt, wie wir an unserem Beauty-Tag aussehen!"

Ino warf einen sehnsüchtigen Blick auf die mysteriöse Nachricht.

"Wie kommen wir denn sonst da dran?"

Sakura überlegte einen Moment und schaute sich dabei in ihrem Zimmer um.

"Auf dem Flur steht ein Besen, damit können wir danach angeln..."

Gesagt, getan. Ino flitzte auf den Flur und kehrte mit dem Besen zurück. Das ergab ein ziemlich lustiges Bild, erstrecht, als sie in bester Geheimagenten-Manier sich an den Wänden entlang drückte und mit ihrem Werkzeug den Zettel hereinzog. Sakura beobachtete sie gespannt, und dementsprechend ließ Ino sich damit Zeit.

"Hier steht... Oh, kariertes Papier, welch Unkosten, und mit Edding geschrieben... Und parfümiert ist es auch nicht, heutzutage kann man sich auf nichts mehr verlassen..."

"Nun lies endlich!"

"Na gut... 'Sakura! In letzter Zeit sind einige Dinge passiert, die so nicht hätten laufen sollen. Ich habe mich nicht immer ganz optimal verhalten und finde, wir sollten darüber reden. Um acht an der Eisdiele am Park – ich weiß, dass sie da dein Lieblingseis haben. Sasuke'"

Ino ließ das Blatt sinken.

"Du bist dir aber im Klaren darüber, dass du einen Freund hast, der unglücklicherweise noch Sasukes großer Bruder und nicht zu verachtend gutaussehend..."

"Ich hab ja gar nicht gesagt, dass ich hingehe!"

"Was, du gehst nicht hin?"

"Äh... doch, da steht ja nur was von Reden."

Ino wedelte ungeduldig mit dem Zettel.

"Was nicht da steht, ist 'wir sollten nach dem Reden im Gebüsch verschwinden und Dinge tun, die mit reden nichts mehr zu tun haben'!"

"Das stimmt nicht, es wird ja nichts passieren..."

"Wenn du in dem Aufzug gehst, garantiert nicht."

Sakura zuckte lässig mit den Schultern.

"Ich bin perfekt vorbereitet, und wir haben noch massig Zeit..."

Die Uhr an ihrer Zimmerwand zeigte halb acht. Sakura bekam eine Panikattacke.

"Oder auch nicht! Schnell, ich brauch ein Outfit, hilf mir!"

Sie verschwand eilig in ihrem begehbaren Kleiderschrank, aus dem kurz darauf diverse Kleidungsstücke flogen. Ino wich ihnen aus und näherte sich vorsichtig, um Sakura ein Kosmetiktuch zu reichen. Sasuke würde ein grünes Gesicht wohl kaum attraktiv finden, und darauf war Sakura anscheinend bedacht.

"Du gehst nur zum Reden hin, richtig? Dafür brauchst du kein Outfit..."

"Ich kann ja nicht nackt gehen! Wenn es dich so beunruhigt, kannst du eben mitkommen!"

Sakura hatte das eigentlich ironisch gemeint, aber Ino nickte zustimmend, während sie ihr das Gesicht mit dem Kosmetiktuch abtupfte.

"Das ist besser so, glaube ich."

Nun, das hatte Sakura nicht erreichen wollen.

"Hast du denn nichts vor, kein Date heute?"

Ino schnalzte mit der Zunge.

"Stimmt, scheiße – Deidara musste das unbedingt auf heute legen, ich weiß auch nicht, warum ihm daran so gelegen war... Gut, tu nichts, was ich nicht auch tun würde, und beeilt euch ein bisschen, sieht nach Regen aus!"

Sie zwinkerte Sakura zu.

"Denn du wärst das erste Mädchen, das Itachi Uchiha das Herz bricht."

Ino hatte schon immer einen Hang zur Theatralik gehabt. Allerdings war Sakura sich ebenfalls nicht so sicher, was sie sich von diesem Treffen mit Sasuke erhoffte.
 

"Ich hör' sie kichern – sie haben den Köder bestimmt geschluckt, hm."

Sasori verschränkte die Arme mund beobachtete Deidara missbilligend.

"Findest du nicht, dass du übertreibst? Du hast dein Ziel erreicht, und-"

"Sie ist über Sasuke noch nicht ganz hinweg, und ob du's glaubst oder nicht, Itachi ist schon viel umgänglicher geworden, seit sie zusammen sind, hm."

Er überprüfte seine Armbanduhr.

"So, ich hab jetzt ein Date – Kimimaro und Tayuya übernehmen, hm."

Sasori hob resigniert die Schultern. Abgesehen davon, dass man in Itachis Alter mal in der Lage sein sollte, seine Freundin festzuhalten... es konnte nicht gut sein, wenn sie sich in diesem Maß einmischten. Das würde noch alles ruinieren.
 

Grummelnd hob TenTen ihre verfluchten brauen Biopapiertüten hoch – natürlich ohne Henkel. Wieso mussten sie noch mal die Umwelt schützen? Um warum konnte man deswegen auf Henkel verzichten?! Und zu allem Überfluss würde es bald anfangen zu Schiffen, und das würde den dämlichen Teilen den Rest geben.

Nun, dann musste sie es eben auf morgen verschieben, Aoi zu besuchen, denn der hatte für einen Monat Hausarrest. So weit TenTen das verstanden hatte, hatte Ibiki seinen Eltern etwas davon erzählt, er hätte sie in einem illegalen Bordell erwischt, auf dem besten Wege, ein uneheliches Kind zu zeugen und sämtliche Geschlechtskrankheiten auszutauschen.

TenTens Laune war sowieso nicht die beste. Ihr T-Shirt klebte wegen der Schwüle an ihrem Rücken, die Tüten waren schwer, ihre Arme gefühlt auf das Doppelte ausgedehnt und irgendein Idiot radierte hinter ihr mit seinen Reifen die Straße.

"Hi, TenTen..."

Sie kannte diese Stimme. Und sie wünschte sich, sie nicht zu kennen, denn von ihrem Besitzer hatte sie auf lange Zeit genug. Vielleicht sollte sie die Barbiepuppen ihrer kleinen Cousine zu Voodoopuppen umfunktionieren...

"Hallo, Neji. Warst du heute ganz brav und darfst deswegen den Poserschlitten von Papi fahren?"

TenTen riskierte einen Blick auf das Auto mit dem offenen Verdeck, das neben ihr her tuckerte und wünschte sich, sie hätte auch dieses nicht getan. Mit einem Arm über der Lehne des Beifahrersitzes und der verspiegelten Sonnenbrille sah er – scheiße – verboten gut aus. Und sie hasste ihn dafür gleich noch ein bisschen mehr. Nicht, dass er nicht schon ganz unten auf ihrer Beliebtheitsliste wäre...

"Und, hast du deine bösen Stiefschwestern geärgert und musst deswegen für sie die Einkäufe schleppen. Aber wie es der Zufall so will, kommt gerade tatsächlich ein hilfsbereiter Kerl mit weißem Auto vorbei, der dich aus deiner misslichen Lage retten könnte..."

TenTen starrte ihn ungläubig an.

"Tickst du noch so richtig?! Wohl zu viel Haarspray geschnüffelt, Rapunzel?!"

Neji schob in absolut cooler Manier seine Sonnenbrille hoch.

"Das war eine Anspielung auf Aschenputtel, ihr Mädchen steht doch auf dieses Märchenprinzen-Gesülze."

Tenten legte einen Zahn zu, aber Neji ließ sich nicht abhängen.

"Tun wir das?! Dann wohl nur auf solche, die nicht die Umwelt verpesten!"

Es lebe der Umweltschutz! Allerdings war Neji mäßig beeindruckt. Tatsächlich wurde sein Grinsen noch eine Spur unverschämter.

"Das soll ich dir glauben? Du hast die Ökotüten nur genommen, weil's keine anderen gab."

"Nein, hab ich nicht!"

Neji hob die Augenbrauen.

"Sicherlich. Und sie werden dir ziemlich durchweichen, sobald es regnet, und in dem Fall kannst du dir ein Netz aus deinen Haaren flechten, um den Kram mitzunehmen."

TenTen schnaubte empört und fauchte: "Es wird nicht regnen!"

Okay, das war blöd gewesen. Es würde regnen, und zwar in unmittelbarer Zukunft. Leider. Und der Idiot konnte einfach sein Verdeck hochfahren – wie sie ihn hasste!

"Ich könnte so großzügig sein, dich vor diesem Schicksal zu bewahren... Aber bloß, weil du so absolut hilflos bist, ansonsten würde ich dir das nicht anbieten."

Eine Frechheit! Er schien sie wirklich für Aschenputtel zu halten, dieser Märchenfetischist. Nur, weil er so tolles Walle-walle-Haar hatte, das sich sicher wunderbar unter den Fingern anfühlte... das ihm überhaupt nicht stand und überhaupt und ohnehin!

"Und ich könnte mir auch die Klamotten vom Leib reißen und auf die Straße-"

Seine Augenbrauen wanderten noch ein Stück nach oben.

"Interessant, solltest du... nicht machen, heb' dir das für mein Schlafzimmer auf."

Völlig entsetzt blieb TenTen stehen, der Wagen tat dasselbe. Es hätte sie nicht weiter überrascht, wenn sie ihre Kinnlade auf's Pflaster knallen hörte. Da-Das war ein eindeutiges Angebot gewesen, und auch noch von Neji! Von... von Neji, verdammt! Und sie fühlte sich keineswegs geschmeichelt, es war eine bodenlose Unverschämtheit!

"Du... du spinnst ja, du Perverser!"

Neji war nicht sonderlich beeindruckt von ihrer (jungfräulichen) Entrüstung.

"Die Anregung kam von dir, ich hab nur über das Wo gesprochen."

Da hörte doch alles auf, jetzt tat er ausgerechnet so, als wäre sie hier diejenige, die belästigen würde!

Empört, wie sie war, bemerkte sie die ersten Regentropfen gar nicht. Das schwarze Verdeck fuhr geräuschlos über die Fahrerkabine.

"Versuchst du die Nummer öfter?!"

Neji beugte sich aus dem Fenster und öffnete die Beifahrertür.

"Find's raus. Und steig endlich ein, deine komischen Tüten weichen durch."

TenTen verfluchte ihn und sich selbst kurz, bevor sie ins Auto kletterte und Neji als erste Tat ihre Tüten (sollte diese Formulierung Heiterkeit auslösen, wegen einem gewissen ähnlichen Wort – wir sind nicht Schuld!) in den Schoß knallte. Sie musste komplett bescheuert sein!

"Nimm die da wieder weg, ich kann so nicht fahren."

"Schwächling! Ich muss deine Hände sehen können."

"Die sind am Lenkrad, wo sie hingehören."

TenTen lugte zwischen den Tüten hindurch. Da war bloß eine Hand!

"Da ist eine, wo ist die andere?!"

Neji rollte mit den Augen und schob mit der freien Hand die Tüten zu ihr zurück.

"Wenn du schon so fragst... auf der sitzt du drauf."

TenTen fuhr auf und klammerte sich mit beiden Händen an den Haltegriff. Das stimmte auch noch.

"Du bist einfach unglaublich!"

"Danke. Krieg ich öfter zu hören.", sagte Neji leicht arrogant (Ironie). Seine Hand ließ er übrigens auf dem Beifahrersitz ruhen.

"Das war kein Kompliment! Du perverses Schwein hast mich begrabscht!"

TenTens Gesicht war inzwischen ungefähr so rot wie ein Hydrant, und es schien ihr allmählich schwer zu fallen, sich in dieser unbequemen Position zu halten.

"Oh, was kann ich dafür, wenn du dich mit deinem Entenarsch auf meine Hand wirfst, während die-"

"Entenarsch?!"

Vor lauter Entrüstung ließ TenTen sich wieder fallen. Neji verzog betont schmerzerfüllt das Gesicht.

"Der Magerwahn ist offensichtlich an dir vorbeigegangen..."

Im begrenzten Raum des Autos holte sie aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Trotzdem trug das nicht dazu bei, das Grinsen aus seinem Gesicht zu vertreiben. Eher im Gegenteil.

"Da hab ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Und jetzt erlaube mal, dass ich meine Hand befreie..."

Unter großer Theatralik, die eigentlich gar nicht zu ihm passte, zog er die besagte Hand unter ihr hervor und legte sie ans Steuer.

"Sollen wir noch irgendwas von dir zu Hause holen, oder gehen wir gleich zu mir?"

In diesem Fall meinte er es ironisch, was TenTen davon abhielt, ihn weiter anzufahren. Es war Zeit für die Gegenwehr.

"Nein, ich wollte... Aoi besuchen."

Nejis Gesichtsausdruck blieb der gleiche, doch seine Stimme wurde kaum merklich kühler.

"So?"

"Ja.", bestätigte TenTen zufrieden und lehnte sich zurück. Draußen gab es einen wahren Sturzregen, und sie hatten sich immer noch nicht vom Fleck bewegt.

"Er darf nicht weg und da dachte ich-"

Neji beugte sich zu ihr vor und griff nach dem Anschnallgurt. Seine plötzliche Nähe brachte TenTen aus dem Konzept – sie fühlte sich beinahe bedroht.

"Da du dich ja nicht selbst anschnallst, muss ich das machen."

Diesmal fiel TenTens Reaktion weit weniger panisch aus.

"Neji Hyuga, wenn deine Hand oder irgendein anderer Teil deines Körpers mir noch einen Zentimeter näher kommt, trete ich dir da hin, wo es wirklich weh tut – und ich rede nicht von deinem großen Fußzeh."

Neji sah sie mit undurchsichtiger Miene an.

"Ich tue nichts, was dieser Aoi nicht auch schon getan hätte."

TenTen war so zornig und gekränkt – wofür hielt er sie denn -, dass ihr herausrutschte: "Du bist jetzt schon weiter, Aoi hat nie etwas in der Art-"

Sie brachte sich zum Schweigen, allerdings zu spät. Neji nickte grinsend.

"Aha, es läuft also nichts. Will er nicht oder kann er nicht?"

"Geht dich nichts an."

"Na, dann spricht ja nichts dagegen, dass du mit zu mir kommst – oder morgen mit zum Schwimmen, kannst es dir aussuchen. Und falls du Angst hast, Hanabi und Hinata sind auch dabei, hinter denen kannst du dich verstecken."

Ein lautes, wütendes Hupen von hinten erinnerte sie daran, dass das hier eine Straße war und sie sich möglichst heute noch bewegen sollten.
 

Sakura war... nicht begeistert. Sticksauer, enttäuscht und klatschnass traf es eher. Als der Regen begonnen hatte, hatte sie unter einem Baum Schutz gesucht, aber das half nichts. Sie warf einen weiteren Blick auf ihre Uhr. Zwanzig nach acht. Ihr Styling war ruiniert. Und anscheinend war sie auch noch auf einen dummen Scherz reingefallen, wie peinlich.

Ino hatte Recht gehabt, sie hätte gar nicht erst kommen sollen.

Ein Gutes hatte die Sache: die letzten Zweifel, wer der Richtige war, waren verstummt. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass Itachi das nicht herausbekam.

Der Park war menschenleer. Sakura lehnte sich gegen den Baum und nahm Inos Standpauke vorweg – was hatte sie sich bloß dabei gedacht, es war klar gewesen, außerdem hatte sie einen Freund, und überhaupt...

Durch den dichten Regenvorhang näherte sich jemand mit einem Schirm. Und es sah nicht aus wie ein alter Mann, der seinen Hund Spazieren führte. Außerdem steuerte er direkt auf sie zu.

Sakuras Herz machte einen Sprung. War Sasuke doch noch gekommen? Was war, wenn er sich jetzt entschuldigen würde für alles, ihr eine Serenade singen und sie zu einem romantischen Date einlud?

Noch wenige Schritte, und sie würde wissen, ob er es tatsächlich war...
 

Outtakes
 

» Zuerst wurden die Brüste sichtbar, und dann der blonde, sorgfältig frisierte Haarschopf, der dazu gehörte. «

Aliane: Moment, wie hat die Dame denn im Auto gelegen?!
 

» Sie brach in Tränen aus.

Kabuto war von dieser Reaktion zum zweiten Mal überrumpelt. «

Doch er fasste sich schnell, griff nach seinem Mikro und zauberte aus den Tiefen der Hecke ein Piano hervor. Kurzes Räuspern, und dann ging's auch schon los.

"Sag mal weinst duuu, oder ist das der Regen, der von deiner Nasenspitze tropft..."

Kin schnüffelte vor sich hin.

"Was für eine saudumme Frage!"
 

» Im begrenzten Raum des Autos holte sie aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. «

Zumindest wollte sie das, doch Neji wich aus – kurz darauf weiteten sich seine Augen auf diese altbekannte Weise.

"Ouu, voll in's Schwarze..."



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Von:  lingchan
2016-04-28T14:16:47+00:00 28.04.2016 16:16
Diese ff ist hammer, aber ich wollte fragen wie du die Charaktere hin bekommen hast, ich will nämlich für meine ff auch welche machen, weiß aber nicht wie das geht!
lg lingchan
Von:  Mukuro-sama
2013-08-05T14:17:47+00:00 05.08.2013 16:17
hey^^
ich fand diese ff bis jetzt
einfach der hammer.
und ich würde mich freuen wenn du die geschichte zu ende schreibst.
es würde mich nemlich sehr interessieren für welches pair du dich entscheiden wirst.
ich selber hoffe das es eine ita/saku ff wird.
ich bitte dich schreib weiter es ist wirklich gerade so spannend und ich würde schon gerne wissen wer da im regen auf sie zukommt. BITTEEE ich flehe dich an ich finde die ff grad super

GGLG Black
Antwort von:  Jisbon
05.08.2013 16:30
Tut mir leid, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen, aber diese FF wird definitiv nicht mehr weitergehen. Sowohl ich als auch meine Schwester haben kein Interesse mehr an Naruto, darum hatte ich das Ding hier auch aussortiert.

Jisbon
Antwort von:  Mukuro-sama
05.08.2013 20:58
Schade aber ich fand sie trotzdem bis jetzt super :)
Von:  Bunny94
2011-08-20T16:00:11+00:00 20.08.2011 18:00
he
war ein hammer cooles kapitel
schreib schnell weiter und hoffentlich
dauert es nicht soooo lange bis das
nächste kapitel on is voll gemein das es an der
bessten stelle aufhört bin voll gespannt wie es weiter
geht allso mach total schnell weiter und hoffentlich bekomme
ich ein ENS geschickt allso mach weiter sooo und hau in die tasten

mfg bunny94
Von:  DarkBloodyKiss
2011-05-29T22:01:41+00:00 30.05.2011 00:01
Hi^^
bin zufällig auf deine ff gestoßen und finde sie echt schön ^^
bin mal gespannt für welches Paar du dich entscheidest
ich selbst hoffe das es eine Itachi Sakura ff wird ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von: abgemeldet
2009-12-25T18:26:30+00:00 25.12.2009 19:26
hi^^
also deine FF ist echt total supi!!!
Ich hoffe es wird eine ItaxSaku FF^^
Auf das nächste kappi freu ich mich schon rießig,
leider habe ich immer so wenig Zeit zum weiter lesen -.-
Mach weiter so
lg
Von:  Smexy
2009-01-08T17:48:29+00:00 08.01.2009 18:48
heyhey hab grad deine ff entdeckt^^
ich find se voll klasse und du hast ect nen guten shreibstl!

ich bin eindeutig für das pair itasaku, wenn du dich noch nicht entschieden hast^^

lg cherry
Von: abgemeldet
2008-11-14T09:19:49+00:00 14.11.2008 10:19
Bitte schreib weiter!!! Das machst du klasse^^
lg sanny5789
Von:  Myobie
2008-09-04T12:31:31+00:00 04.09.2008 14:31
ähm, hat Itachi da jetzt nur rumgeschrieen, weil er denkt, sein kleiner Bruder sei in Sakura verknallt? Gut, irgendwo ganz hinten stand ja auch, er hätte sich etwas mehr Intelligenz von ihr erwartet, was man ja nicht bei jedem denkt... (welchen Grund man auch immer haben mag)
Das Kapitel ist echt super geschrieben, habt ihr gut gemacht^^

lg
Corellchen
Von:  Kleines-Engelschen
2008-07-27T14:07:14+00:00 27.07.2008 16:07
erlich ein hammer kapi sowie eine wahnsinnig gute story.. ich hoffe du schreibst schnell weiter!!!!
greetz
Von:  Shimizu-chan
2008-07-11T11:47:53+00:00 11.07.2008 13:47
sers,
wirder mal super, der streit zwischen Ten Ten und Neji war echt zum lachen komisch , und die auttacks waren echt gail, vor allem das mit dem Piano ^^
aber das mit dem stein und der Nachricht hab ich nicht kapiert....?.?
sollte Sakura denken sie war von Sasuke und dann sauer auf ihn sein, weil er nicht gekommen ist, oder wie O.o
na ja ich denk mal so, oder... anders währe es ja auch irgent wie komisch xp
also, ich hoffe es geht bald wieder weiter, ich freu mich drauf.

LG
XDDDDDDDDDD


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