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Model

I live my Dream
von

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Moi dix Mois & ein letzter Abschied

So nach langem warten ist es wieder soweit...

Fanfic: Model ~I live my dream~

Kapitel: 3/? (viele)

Rating: PG

Disclaimer: Moi dix Mois gehören nicht mir, auch keine der anderen erwähnten Personen... naja okay bei einer ist das Ansichtssache

Kommentar: Mein Lieblingskapitel, auch wenn das Ende sehr traurig ist *drop* Aber das werdet ihr dann a noch lesen...

Widmungen: dreamcatcher89: danke für dein liebes Kommi *flausch* und natürlich

für den Besuch meiner HP
 

_Lilith_: auch dir ein herzliches dankeschön für den Kommi...

also wenn du das letzte schon traurig fandest, dann

schnapp dir schon mal ne Packung Taschentücher.
 

Mitsunai: Erst mal danke fürs Betan und die widmung kriegst du

natürlich auch wegen deinem Auftritt im Kapitel.
 

Lie-san: Auch dir danke dafür, dass ich dich in der Story

einbauen durfte *knuff*
 

Sora-kun: Das Wichtigste am Schluss: War gar nicht so einfach

dich da noch reinzukriegen, aber ich hab es

geschafft *freu* Und natürlich bist du in

Wirklichkeit viel mehr als nur ein guter Freund,

Honey, aber das weißt du ja *kuss*
 

So auf geht es mit Model Kapitel 3, Kommis sind erwünscht.
 

Viel Spaß wünscht auch

Tenshi_no_Shinya
 

Kapitel 3: Moi dix Mois & ein letzter Abschied
 

Eine knappe halbe Stunde später stehe ich zum ersten Mal allen Mitgliedern von Moi dix Mois gegenüber. Na ja nicht allen, Mana steht hinter mir und K ist mal eben für kleine Gitaristen. Bis zum heutigen Tag bin ich ja nur Mana und K begegnet und nun sollte ich also die anderen 3 kennen lernen. Den Drummer Hanayo, Bassist Sugiya und Sänger Seth . Alle 3 haben das gleiche düstere Aussehen wie Mana und K, jedoch bemerkt man auch in diesem Moment die klare Hierarchie in der Band. Denn während Mana sehr nahe bei mir steht mustern die anderen 3 mich aus sicherer Entfernung, so als ob sie Angst hätten, Mana würde es nicht akzeptieren, wenn sie sich mir nähern. Am besten ich stell mich einfach mal vor, irgendwas muss der Japanischunterricht ja gebracht haben.

„Hajime mashite. Watashi wa Katharina desu. Doozo yorochiku”, spule ich, die im Japanischunterricht zig Mal geübte Vorstellungsformel ab und verbeuge mich. Nach einer angemessenen Zeit richte ich mich wieder auf und schaue die 3 Männer mir gegenüber an. Dass Mana immer noch hinter mir steht, beweist die perfekt manikürte Hand auf meiner Schulter. Als ich zu ihm aufschaue lächelt er mich aufmunternd an, ein Lächeln habe ich von ihm nicht oft gesehen. Vielleicht 4-5-mal in den ganzen letzten Tagen. Auch ich lächle nun, denn auch wenn mir der Abschied schwer gefallen ist, meine Entscheidung ist endgültig. In zwei Tagen verlasse ich Deutschland und werde wahrscheinlich nur noch selten zurückkehren. Ich habe eine Grenze gezogen zwischen Vergangenheit und Zukunft.

„Wie bereits gesagt, das hier ist Katharina. Sie wird ab sofort mit uns reisen und gehört zum Team. Ich möchte, dass ihr sie akzeptiert und dementsprechend behandelt“, ergreift noch mal Mana das Wort, bevor er in mich loslässt und zur Minibar geht. Hanayo scheint das als Signal zu sehen, dass er mich begrüßen darf, kommt strahlend auf mich zu und zieht mich erst mal in eine Umarmung. Na ja, eigentlich sollte man meinen, er verwechselt mich mit einem Teddybären, denn unter dieser Knuddelattacke krieg ich kaum noch Luft. Was zum einen daran liegt das Hanayo mich wirklich ziemlich feste drückt und zum anderen daran, dass ich fast anfange zu hyperventilieren. Ich hab nun mal ne Schwäche für Drummer… na ja und für Bou, Hiroto und Reita. K, der gerade aus dem Bad zurückgekommen ist, lacht erst mal leise auf bevor er sich an Hanayo wendet: „Hanayo, lass sie mal wieder los, sonst kollabiert sie uns noch und ich glaub das wäre Mana nicht so recht.“ Danke K, das war meine Rettung.

Hanayo lässt augenblicklich von mir ab und stellt sich erst mal selber vor. „Hanayo desu. Ich bin der Drummer in diesem Verein.“ Dabei grinst er mich an. Wahrscheinlich hat er schon kapiert, dass ich kaum japanisch spreche, schließlich haben sich K und Mana auch angewöhnt in meiner Gegenwart englisch zu sprechen. „Ach ja, die beiden Stockfische da sind Sugiya und Seth. Keine Sorge, die sind nur schockgefrostet, das gibt sich mit der Zeit.“

Hanayo scheint so was wie der Toshiya der Band zu sein – hyperquirlig – aber total lieb. Die anderen beiden wirken etwas verschlossen. Ich mein, bei Sugiya geht es noch, aber Seth guckt mich an... oh, wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich bestimmt schon dreimal gestorben. Hab ich ihm irgendwas getan? Der macht mir ein bisschen Angst.

Mana hat mittlerweile was getrunken und kehrt zu uns zurück. „Noch irgendwelche Probleme? Wenn nicht, dann geht ihr jetzt bitte euer Zeug zusammen räumen.“ Seth schnaubt nur abfällig, bedenkt mich mit einem letzten mörderischen Blick und verlässt das Hotelzimmer. K schüttelt leicht den Kopf, anscheinend kann er sich das Verhalten des Sängers nicht erklären. Sugiya folgt ihm reaktionslos, nur Hanayo bleibt da. „Iich bin fertig, aber ich muss unbedingt noch zum Frisör, wir fahren ja eh heute Abend nach Berlin. Wenn du nichts für Rina-chan zu tun hast nehme ich sie mit Mana.“ Rina-chan? Wen nennt er Rina-chan?? „Du kommst doch mit oder, Rina-chan?“, fragt er mich lächelnd. Okay, das bin dann wohl ich. „Ja gerne, aber wie gesagt, ich weiß nicht. Muss ich noch Bilder machen?“ Fragend schaue ich zu Mana auf. „Geh ruhig mit, ich muss noch hier fertig packen und der Fotograf ist schon in Berlin. Bei der Gelegenheit kannst du dir gleich die Haare neu Färben und Glätten lassen“, meint der Gefragte und legt fast schon väterlich eine Hand auf meine Schulter.

Ich hoffe aber mal für ihn, dass er nicht anfängt, mir vorzuschreiben, wie ich zu sein habe. Denn da hat der Herr sich geschnitten, mich gibt es nur ganz oder gar nicht, egal in welcher Hinsicht. „Natürlich nur wenn du willst, die Farbe kannst du selbst aussuchen, schließlich will ich einen neuen Gothic Lolita Typ aufbauen. Vielleicht wieder Pink, so wie auf dem Foto, oder ganz blond. Wie du möchtest.“ Das hört sich doch gleich ganz anders an, oder? Und glätten lassen wollte ich die sowieso. Aber blond… ich glaub nicht, dass das so ganz meine Farbe ist, auch wenn ich eine Zeit lang mit dem Gedanken gespielt habe.

Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Hanayo das Zimmer verlassen hat, aber jetzt kommt er mit seinem Mantel zurück. „Können wir dann gehen, ich bin fertig. Beim Frisör habe ich auch schon abgeklärt, dass ich dich mitbringe“, wendet er sich auch augenblicklich und ich nicke nur. Anscheinend zeigt Manas Gegenwart schon erste Einflüsse auf mein Verhalten. Als ich jedoch aufstehen und dem Drummer auf den Flur folgen will, hält Mana mich noch mal auf. „Die solltest du vielleicht mitnehmen“, erklärt er kurz und drückt mir ein rechteckiges Stück Plastik in die Hand. Ich weiß ja nicht, aber das sieht verdächtig nach American Express aus. „Was soll ich mit der?“, frage ich Mana, als ich bemerke, dass die Kreditkarte auf seinen Namen ausgestellt ist. „Auf das Konto wird alles Geld überwiesen, dass du für deine Shootings bekommst, außerdem überweisen deine Eltern dir monatlich Geld und ich ebenfalls. In Japan bekommst du noch eine, mit der du auch Zugriff auf mein Konto hast.“ Okay, das nenn ich mal Vertrauen… Ich hätte nicht gedacht, dass ich so einen großen Vertrauensbeweis so schnell von ihm bekomme.

K hält mir einen Kontoauszug hin, den er schon mit der Karte gemacht hat. Auf dem Konto befindet sich bereits ein nettes Sümmchen, aber das kommentier ich mal nicht weiter. Einfach noch mal dankbar lächeln, mehr erwartet Mana ja eh nicht von mir.

Hanayo kommt gerade mit meiner Jacke und hilft mir hinein, bevor wir uns verabschieden. Und keine Minute später sind wir schon auf dem Weg zum Frisör.

Schon im Fahrstuhl beginnt Hanayo mich auszuquetschen, anscheinend hat er nur darauf gewartet, mich alles fragen zu können was er will. Aber zu erst macht er mal eine Feststellung: „Also, dass Mana dich ausgesucht hat, wundert mich gar nicht. Du bist für das Genre perfekt. Total niedlich!“, meint er zu mir und streicht mir freundschaftlich mit einer Hand über den Kopf. „Arigato“, murmle ich nur. Irgendwie ist es seltsam, so was zu hören, wenn man neben einem Menschen steht der sehr viel auffälliger und schöner ist als man selbst. Ich meine ich bin relativ klein und okay, das Niedliche stimmt wahrscheinlich, das kriege ich zu oft zu hören, aber ansonsten bin ich eher unterer Durchschnitt. Keine Ahnung warum Mana gerade mich auserkoren hat. Das sage ich auch Hanayo, der darauf nur lachend erwidert, ich solle mal abwarten, das käme noch. Dazu sagt er dann noch: „Das blond würde ich aber sein lassen, nichts gegen Manas Idee, aber ich glaub ein blau-schwarz stände dir besser.“

Auch ein Vorschlag, meine Haare sind sowieso schon hinüber, da ist das für die schlimm genug… man muss es ja nicht herausfordern. Dann lieber mal wieder schwarz, das hatte ich schon lange nicht mehr. „Du hast Recht, dass lass ich machen. Passt eh besser zum Gothic Lolita. Eine Goli mit pinken haaren, wie sieht das denn aus? Mich schüttelt es ja schon bei dem Gedanken, obwohl Mana in grün ja noch alles toppt, aber lassen wir das.

Komisch, wo will Hanayo eigentlich zum Frisör gehen? Fragen wir doch einfach mal. „Nur noch hier um die Ecke, da wollte ich hin gehen, damit ich nicht zu weit vom Hotel weg muss.“ Stimmt ja, direkt am Hotel ist ja einer.

Als wir nun um die letzte Ecke biegen, bleibe ich einen Moment andächtig stehen und schaue mich um. Denn vor nicht mal einer Woche hat genau hier alles angefangen. Genau an dieser Stelle haben K und Mana mich am Samstag angesprochen. Ich glaube, ich werde Düsseldorf vermissen.

Mittlerweile sind 2 Stunden rum und ich darf endlich den Frisörsalon verlassen. Mana meinte, dass wir erst gegen 20 Uhr fahren, da er noch ein paar Interviews geben muss, demnach habe ich noch 3 Stunden. Ich glaube ich statte dem OCS noch mal einen Besuch ab, schließlich werde ich lange nicht mehr hierher kommen.

Im Laden werde ich wie immer sehr höflich begrüßt. Schade, das keine von meinen Freundinnen hier ist, ich würde gerne noch mal Puris machen. Nicht, weil das nicht mehr geht, wenn ich in Japan bin, sondern um noch eine Erinnerung zu haben. Aber was nicht geht, geht halt nicht.

Ich gehe in den hinteren Teil des Ladens und bleibe vor dem Tisch mit den Zeitschriften stehen. Nicht, dass ich vorhabe was zu kaufen, ab Sonntag sitze ich ja an der Quelle, aber ich sehe mir die Cover gerne an. Das heißt, eine Sache nehme ich mir doch mit. Seit ich den OCS das erste Mal betreten habe, stand ich jedes Mal hier und habe überlegt ob ich mir kaufen soll. Heute nehme ich es mit: Das hide Fotobuch.

Allerdings gehe ich nicht direkt zur Kasse, sondern beobachte noch eine zeitlang die Menschen, die sich im Laden befinden. Ein buntes Gemisch aus Japanern, Visus und Neugierigen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schon hier gestanden hab und die Sachen bestaunt habe, die man hier kaufen kann.

Irgendwann, nach fast einer halben Stunde, stehe ich auf und gehe zur Kasse, um zu bezahlen. Als ich den Laden verlassen will, stehe ich auf einmal einer Freundin gegenüber. „Tenshi?“, fragt sie auch sofort überrascht. „Hi Mitsu“, antworte ich nur und starre zu Boden. Im Forum wollte ich erst morgen sagen, was Sache ist, weil das für mich der schwerste Abschied von allen ist. Jedes einzelne Mitglied ist mir in den letzten Monaten unheimlich wichtig geworden.

„Wie kommt es, dass du mitten in der Woche in Düsseldorf bist?“, fragt sie mich lächelnd. Na so was, das gleiche wollte ich sie gerade auch fragen. „Lange Geschichte, komm wir gehen zur japanischen Bäckerei, ich lad dich ein.“ Sie nickt mir zu und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu der kleinen Bäckerei die in den letzten Wochen zu unserem Treffpunkt mutiert ist.

Nachdem wir uns mit Gebäck und Getränken eingedeckt haben, setzten wir uns an einen der kleinen Tische und ich beginne auf Mitsus Auforderung hin zu erzählen was in den letzten Tagen passiert ist. Nachdem ich geendet hab sage ich zu hier: „Na ja, ich wollte heute noch mal Abschied nehmen, bevor ich für mindestens ein Jahr nicht mehr herkomme.“ Sie schaut mich lange an, mustert immer wieder die Polaroids die vor mir auf dem Tisch liegen. „Schon krass, dass ausgerechnet einer von uns so was passiert. Aber ich freu mich für dich“, Sie nimmt eines von denen in die Hand, auf dem Mana und K gerade diskutieren, ob der Rock nun zu kurz ist oder nicht. Das ist eines von denen, die ich gemacht habe. Als nächstes betrachtet sie eines, auf dem Mana und ich gemeinsam Sachen aussuchen. „Darf ich das haben?“, fragt sie mich und zeigt auf das Bild. „So als Andenken und Beweis für die anderen?“, fragt Mitsu und nimmt das Bild in die Hand. „Ja, sicher. Ich bin froh, dass du mir nicht böse bist, weil ihr alle noch nichts wusstet.“ „Ach quatsch, ich kann mir denken wie schwer dir das gefallen ist. Aber ich freu mich für dich.“ Ich lächle sie dankbar an und wir verlassen das Café wieder. „Also was ist, gehen wir noch mal Puris machen?“ „Klar gerne.“

Am Abend sitze ich als erste im Tourbus und warte auf die anderen. Hanayo trifft kurz nach mir ein, dicht gefolgt von Mana und K. „Na, Rina-chan, was haste noch alles so gemacht?“, fragt der Drummer mich fröhlich und besetzt den Sitz neben mir. „Ich hab durch Zufall noch ne Freundin getroffen und was mit ihr getrunken. Ach ja und wir haben neue Puris gemacht und danach sind wir in die Innenstadt und haben uns noch mit neuen Haarspangen eingedeckt und so.“ Dabei zeige ich auf die neue Schleife in meinen Haaren. Während ich mit Hanayo erzähle, kommen auch Seth und Sugiya an und setzen sich auf die Plätze gegenüber den beiden Gitaristen, die weiter vorne im Bus sitzen. Ich sitze lieber hinten und Hanayo hat sich dem halt angepasst. Aber aus Platzgründen haben wir beide 2 Plätze für uns beansprucht, so dass wir uns halbwegs bequem hinlegen können. Sprich, wir lehnen an den Fensterscheiben und unsere Füße hängen im Gang. In der Hinsicht ist Hanayo sehr unjapanisch.

“Was steht morgen eigentlich für euch an?“, frage ich den Rothaarigen schließlich und schaue zu ihm rüber. „Für uns ne Menge und du wirst dich wahrscheinlich langweilen. Morgens stehen ne Menge Interviews an und nachmittags werden die Fotos fürs neue Album gemacht. Dafür hat Mana irgendwo in Berlin ne Kirche ausgesucht. Und Samstag wird es auch nicht besser, da sind nur Interviews und Konzertvorbereitungen“, meint Hanayo und schaut mich mitleidig an. „Nicht so tragisch, morgen werd ich den Kulturquatsch machen und zu dem Shooting soll ich auch kommen und Samstag werde ich erst zu Neo Tokyo gehen und danach noch ein bisschen mit den Leuten vor der Gloria abhängen. Mana will mir morgens einen Backstagepass geben, dann geht das ja.“

Wenn man vom Gitarristen spricht… Gerade hat Mana sich auf den Weg zu uns gemacht und setzt sich mir quer gegenüber auf einen sitz. Einen Moment lang, beobachtet er, wie ich und Hanayo uns hingesetzt haben und rückt dann mit seiner Frage heraus. „Rina-chan“, anscheinend nennen die mich jetzt alle so, K hat das auch schon benutzt, „Ich habe eine Bitte an dich. Vor dem Konzert will der Chef unserer deutschen Publishers ein paar Worte an die Fans richten. Ich finde das etwas dumm, wenn er die Fans begrüßt und nicht jemand von uns. Unsere Deutschkenntnisse sind nicht vorhanden und ich rede eh nicht, demnach möchte ich, dass du die Fans in unserem Namen begrüßt. Danach solltest du dich in der Nähe des Bühnenaufgangs befinden, damit du zwischendurch mal mein Medium spielen kannst.“

Höchstwahrscheinlich kann ich mein Entsetzen über diese Idee nicht mal mimisch ausdrücken, denn ansonsten würde Mana mich nicht weiter so freundlich ansehen sondern ziemlich verstört sein. Ich kann mich doch nicht einfach auf die Bühne stellen und sagen, dass ich heute mal für Mana das Medium spielen darf. Die Fans würden mich Vierteilen – mindestens.

„Ich weiß nicht, ob die Idee so gut ist, Mana“, äußere ich auch sofort meine Bedenken. Hanayo ist allerdings von der Idee seines Bandleaders begeistert: „Ach Quatsch! Die werden dich feiern und sich freuen, dass jemand ihnen Manas Flüstern auch noch übersetzt.“ Himmel, ist der Mann überdreht… die Fans würden mich hassen, verständlich, würde ich auch wenn auf einmal jemand bei meiner Lieblingsband auf der Bühne steht und für sie übersetzt.

Aber das Mana und Hanayo klar machen zu wollen ist hoffnungslos. Und genau die beiden sitzen jetzt mit Bettelblick gegenüber. Falls ihr das noch sie gesehen habt, seid froh drum, denn Mana mit Chibi-Augen sieht zum Schreien aus. Ich winde mich gerade vor Lachen am Boden und gebe halb erstickt nach. Mana findet es anscheinend nicht besonders gut und nachdem auch noch Hanayo in lautes Gelächter ausbricht zieht er beleidigt ab. Diva…

Nachdem wir uns beruhigt haben, kehrt Mana zurück und ich stelle eine Forderung: „Okay, ich mach es aber nur, wenn einer von euch mir vorher mit den Haaren und der Schminke hilft, das krieg ich alleine nicht auf die Reihe.“

Nun muss Mana lachen, was, wenn man es nicht gewohnt ist, noch schlimmer ist als sein Chibi-Blick: „Wir haben immer mindestens 5 Stilisten da, einer davon wird sich schon um dich kümmern und den letzten Schliff gebe ich dir selber.“ Ich nicke dem Gittaristen dankend zu und dieser verlässt uns diesmal endgültig. Na ja, bis wir in Berlin sind halt, ne.

Aber kaum sitzt er wieder neben K, brechen Hanayo und ich erneut in lautes Gelächter aus, bei dem Gedanken an Manas Bettelblick. Der ist aber auch zum Schreien.

Unser Geräuschspegel bringt uns diesmal wütende Blicke von Seth, verwunderte Gesichtsausdrücke von Mana und Sugiya und ein Schmunzeln von K ein. Na ja… als Mana versteht warum wir schon wieder lachen, ist er natürlich eingeschnappt und dreht sich von uns weg, was nun auch den anderen Gitaristen und den Bassisten zum Lachen bringt. Irgendwie tut Mana mir ja Leid, aber auch nur irgendwie…

Gegen 2 Uhr kommen wir dann endlich in Berlin an und fallen nur noch in unsere Betten. Na ja zumindest Hanayo, mit dem ich mir das Zimmer teile, und ich. Eigentlich sollte ich mit in Manas Zimmer, der sonst immer ein Einzelzimmer hat, aber nachdem der Drummer und ich Mana so lange bequatscht haben, bis er gar nicht mehr anders konnte als ja zu sagen, teilt er sich jetzt das Zimmer mit K und ich mit Hanayo.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich im Gegensatz zu den Bandmembern nicht in 5 Stunden wieder aufstehen muss… Das wäre mein Ende. Das Fotoshooting beginnt erst um 15 Uhr, demnach kann ich, wenn ich will, bis 13 Uhr schlafen.
 

*~*10 Uhr am nächsten Morgen*~*

Als ich von so einem dummen Sonnenstrahl geweckt werde, ist Hanayo schon weg. Wisst ihr, was mich an Hotelzimmern schon immer gestört hat? Die fehlenden Rollläden. Ich kann einfach nicht schlafen, sobald es auch nur ein bisschen hell ist.

Nachdem ich mich im Bett aufgesetzt habe, entdecke ich auf dem Tisch einen Laptop und einen Zettel.

Bei näherem Hinsehen, mittlerweile bin ich auch aufgestanden, erweißt er sich als Nachricht von Mana an mich.

#Guten Morgen Rina-chan

Hoffe du hast gut geschlafen. Wir sind schon zum Interview. Sei um 13.30 am Hoteleingang, wir sammeln dich dann da ein. Die Kirche, die ich für das Shooting gewählt habe, liegt etwas außerhalb. Lass dir Frühstück aufs Zimmer bringen, das ist am einfachsten. Ich hab dir den Laptop dagelassen, damit du ein bisschen surfen kannst. Für deine Museumstour hast du, denke ich, nicht mehr genug Zeit. Die kannst du ja morgen machen.

Mana#

Okay, der lebt an mir glaub ich seine Vatergefühle aus, das ist ja fast schon unheimlich. Aber wenn er will. Mir soll es recht sein. Ich mein, ne Art Ersatzfamilie werde ich in Japan brauchen können und ich lebe ja so wie so bei ihm.

Also erst mal frühstücken. Ich bestelle mir einfach was an der Rezeption, die mir mitteilt, dass das Essen in etwa einer halben Stunde da ist. In der Zeit verziehe ich mich schon mal ins Bad und dusche. Außerdem ziehe ich schon eins von den Kleidern an. Mana meinte gestern, es wäre egal, welches ich zum Shooting tragen würde, so lange es schwarz sei… Dazu muss man wissen, dass ich auch ein weißes, ein weinrotes und ein dunkelblaues Gothic Lolita Kleid besitze. Aus den anfänglich 2 geschenkten Kleidern ist mittlerweile die halbe Kollektion geworden, damit dürfte auch dem letzten klar sein, warum ich bei Mana immer von Vatergefühlen spreche, oder?

Geschminkt und frisiert werde ich am Set, demnach soll ich nur die Haare glatt föhnen und ein Grund Make-up auflegen. Das ist schnell erledigt und nachdem ich dann auch mein Frühstück verdrückt habe, widme ich mich Manas Laptop.

Nachdem der hochgefahren ist, baue ich eine Verbindung zum Forum auf, schließlich wissen die meisten immer noch nichts von meiner Abreise, es sei denn Mitsu hat geplaudert, aber sie hat versprochen nichts zu sagen, so lange ich das nicht will.

Aber kaum steht die Verbindung, bekomme ich wieder Zweifel. Schließlich hätten die anderen Mitglieder allen Grund mir böse zu sein. Ich hatte fast eine Woche lang die Möglichkeit ihnen alles zu sagen, aber ich war zu feige und Angst habe ich irgendwie immer noch vor ihrer Reaktion.

Also trage ich mich erstmal bei Mexx für die Events wieder aus, an denen ich teilnehmen wollte. 5 Stück zu denen ich gehen wollte und an denen ich jetzt nicht teilnehmen kann. Eigentlich Schade, da hätte ich immer alle meine Freundinnen gesehen. Na ja in Tokio habe ich die Harajuku Brück, obwohl die Kommunikation dort in den ersten Wochen bestimmt schwierig wird. Ich spreche ja schließlich kaum japanisch und nur wenige Japaner sprechen so gut Englisch wie die Moi dix Mois Member. Aber das wird schon schief gehen.

Okay, damit wäre das Kapitel Treffen abgehakt, im Animexx abmelden muss ich mich ja nicht, schließlich kann ich am Onlineclubleben auch von Japan aus teilnehmen.

Also dann mal auf zum Umbrella.

Ganz ehrlich, auch wenn ich mir schon seit Sonntag den Kopf darüber zerbreche, wie ich den anderen DAS beibringen soll, ich bin immer noch auf keinen grünen Zweig gekommen…

Na ja, erst mal einen Thread in der Talkrunde eröffnen. Alle anderen Topics erscheinen mir als noch weniger geeignet. Ein Name dafür füllt mir schon mal gar nicht ein, den setz ich später drüber… Was in hide-samas Namen soll ich denn nun da rein schreiben?

Etwa 1 ½ Stunden und 10 Versionen meiner Verabschiedung später, habe ich mich dann endlich entschieden. Letztendlich doch für die erste Version. Und auch für den ersten Einfall einer Überschrift...
 

Time to say Good-Bye… somehow
 

Tja, ich weiß nicht so genau wo ich anfangen soll, die ganze Story wäre mit Sicherheit etwas lang. Also hier die Kurzfassung:

Wer Samstag beim Treffen war, hat sich mit Sicherheit gewundert warum Lost und ich nicht aufgetaucht sind. Na ja, die Ausrede war wirklich bescheuert und allen Leuten, die uns nicht geglaubt haben, kann ich versichern, dass sie recht haben – auch wenn in diesem Fall die Wirklichkeit noch irrer ist als jede Fantasie. Ich wurde von Manabu Sato höchstpersönlich zum Model für seine neue Gothic Lolita Kollektion erklärt. Und in eben dieser Funktion soll ich jetzt mit ihm nach Japan gehen, wo ich weiterhin für ihn arbeiten soll, aber gleichzeitig eine Schule besuchen werde und später studieren kann.

Jedem ist klar, dass ich nicht mal mit dem Gedanken gespielt habe, dieses Angebot auszuschlagen. Und so kommt es, dass ich im Moment in Berlin bin und euch auf Manas Laptop diese Erklärung schreibe. Morgen Nacht fliegen wir, gleich nach dem M10M Konzert, nach Tokio ab.

Es tut mir Leid, dass ich mich nicht mehr persönlich verabschieden konnte, aber dafür war einfach keine Zeit. Ich danke euch für die glückliche Zeit, die ich mit euch hatte und verspreche euch, dass ich so oft wie möglich zurückkommen werde.
 

Wir sehen uns spätestens in einem Jahr.
 

HEAGDL

Sayounara

Tenshi
 

Gerade jetzt bin ich froh, dass ich mich noch nicht geschminkt habe, denn gerade habe ich angefangen zu weinen. Die Tränen laufen meine Wangen hinunter, als wollte ich den Niagarafällen Konkurrenz machen.

Es dauert fast eine halbe Stunde, bis ich mich wieder beruhigt habe und als ich dann im Badezimmer die Bescherung sehe, könnte ich glatt wieder heulen. Meine Augen sind ganz angeschwollen und rot unterlaufen. Mit kaltem Wasser versuche ich, das etwas zu vermindern und nach einer Viertelstunde geht es auch einigermaßen, die Stylisten werden es schon richten können… Hoffe ich zumindest.

Jetzt muss ich mich aber beeilen, in 10 Minuten soll ich unten sein. Schnell ein bisschen Puder und Wimperntusche, den Schlüssel in eine Handtasche gestopft und auf zum Aufzug. Die Plateauschuhe halte ich in der Hand. Die ziehe ich gleich im Aufzug an, rennen ist mit den Dingern schlicht unmöglich. Im Aufzug schlüpfe ich noch schnell in die Plateaus und komme gerade noch rechtzeitig in der Eingangshalle an.

Mana steht schon an der Tür und erwartet mich. Als er mich entdeckt deutet er sogar ein Lächeln an, das sich jedoch in einen besorgten Gesichtsausdruck wandelt, als er meine Augen sieht. Ohne ein Wort ergreift er mein Handgelenk und zieht mich zu dem Kleinbus, mit dem die Männer hier in Berlin unterwegs sind.

Sobald wir diesen betreten haben, zieht er mich in seine Arme und schaut mich fragend an. Hanayo kommt zu uns und scheint die Situation sofort zu begreifen, denn er legt einen Arm um mich.

„Daijobu desuka?“, fragt mich der Drummer besorgt. „Hai, daijobu desu. Es geht schon wieder“, beruhige ich die beiden und lächle lieb.

Die beiden nicken synchron und lassen mich wieder los, so dass ich mich hinsetzen kann, mal wieder neben Hanayo. Diesmal sitzen Mana und K jedoch aufgrund des Platzmangels vor uns, Sugiya auf der andern Seite von Hanayo und Seth auf dem Beifahrersitz. Das Mana vor uns sitzt ist ganz praktisch, so kann ich mit ihm in einem mal besprechen was ich den Fans denn nun morgen Abend erzählen soll. So ganz begeistert bin ich von der Idee nämlich immer noch nicht.

Mitten in Berlin, hatte Mana nicht was von Abseits gesagt, halten wir vor einer riesigen Kirche im gotischen Stil und betreten diese. Typisch Mana, eine prächtigere Kirche gibt es wahrscheinlich in ganz Deutschland nicht mehr. Mich wundert, warum er das nicht in Notre Dame hat machen lassen… Obwohl unwahrscheinlich, dass man die Kirche für solche Zwecke kriegt.

Aber ich glaube Mana sollte mal in Bayern Urlaub machen oder in Spanien, da steht ja an jeder Ecke ne Kirche. Der könnte sich nicht satt sehen.

„Rina-chan kommst du?“, ertönt Ks Stimme, sieht so aus als würden mich jetzt wirklich alle so nennen. Na ja, mir soll’s Recht sein. Wenn ich was dagegen hätte, hätte ich mich schon bei Hanayo beschwert.

Die 5 Japaner schauen sich in der Kirche begeistert rum, schließlich unterscheiden sich diese Gebäude ziemlich von den japanischen Schreinen. Ich habe in meinem Leben schon mehr Kirchen gesehen als die 5 zusammen, demnach lasse ich mich gleich mal bei einem der Stilisten nieder, der anfängt mich zu schminken und zu frisieren. Auch wenn er definitiv Deutscher ist, spricht er mich nicht auf die Rötung meiner Augen an, sondern malt nur ein bisschen mit weißem Kajal rum, so dass man das nicht mehr sieht. Auch Mana scheint schon mal hier gewesen zu sein, denn er kann sich relativ schnell von dem Anblick losreißen und lässt sich auf dem Stuhl neben mir nieder. Allerdings kommt zu ihm kein Stilist, er macht das lieber alleine. Okay, er muss eh nur ein wenig ausbessern, aber dass er das so unwahrscheinlich gut kann, bewundere ich immer wieder. Und wie er es nebenbei noch schafft immer zu beobachten, was der junge Mann mit mir macht, ist mir nun wirklich ein Rätsel.

Als ich dann fertig bin, nickt Mana nur und schließt seine eigenen Korrekturen ab, um mich dann zum Set zu ziehen, während K meinen Platz einnimmt und Seth sich auf Manas Platz setzt.

Ich glaube eigentlich nicht, dass ich auf die Bandfotos gehöre, also was soll ich hier??? Anscheinend will Mana mir das erklären. „Pass auf, wir wollen heute die Bilder fürs neue Album machen. Beim letzten Mal, habe ich die männliche und weibliche Rolle selbst gespielt, diesmal sollst du die letztere übernehmen, so wird das leichter.“

Na das kann ja was geben, ich in Manas Weiberrolle…
 

Im Endeffekt war das Shooting wirklich ganz spaßig, auch wenn Seth mal wieder versucht hat mich mit Blicken zu töten, na ja man gewöhnt sich dran. Ich frag mich wirklich, was der Mann gegen mich hat, ich hab ihm doch wirklich nichts getan…

Der Rest der Band hat mich so weit akzeptiert, jeder auf seine eigene Art. Mana lebt in einer Tour seine Vatergefühle an mir aus, wobei K ihn dann bremst. Das führt immer wieder zu sehr lustigen Situationen. Hanayo spielt die Rolle meines großen Bruders und besten Freundes und Sugiya… na ja der akzeptiert mich einfach.
 

*Samstag Abend*

Noch eine halbe Stunde bis zum Beginn des Konzerts. Während die Bandmitglieder allesamt die Ruhe selbst sind und sich wie alle anderen Musiker auch auf das Konzert vorbereiten, sterbe ich hier bald vor Nervosität. Ich bin schon fertig gestylt und stehe kurz davor, an den langen, schwarz lackierten künstlichen Nägeln zu knabbern, aber Manas warnender Blick hält mich erfolgreich davon ab. Hanayo sitzt neben mir und macht ein paar Übungen damit er nachher keinen Muskelkater bekommt. Der Rest der Band geht das Setting noch mal durch und auf einmal kommt Mana zu mir und deutet aufs Encore. „Hast du einen Wunsch?“ Hä??

Ach so, ich soll mir ein Lied für die Zugabe aussuchen. Schnell schaue ich die Liste durch und entdecke mein Lieblingslied natürlich nicht. „Monophobia, wenn es geht.“ „Natürlich geht das“, meint Mana und teilt den anderen die Änderung mit, bevor er selbst noch mal zu den Tontechnikern geht, um denen zu sagen, dass es eine kleine Änderung gibt. Seth macht noch mal alle seine Stimmübungen, auch wenn er die bestimmt schon 5mal durchhat.

Wenige Minuten vor Beginn kommt der Bandleader noch mal zu mir und kniet sich vor mich hin, um mich aufmunternd anzulächeln und dann einen Staffmember ranzupfeifen, der mich zu einem der 2 Bühnenaufgänge bringen soll. Die Band wird von der anderen Seite auf die Bühne gehen, weswegen die 5 sich jetzt auch auf den Weg machen.

Der Neo Tokyo Chef hat seine Ansprache gerade beendet und aus dem Publikum ertönen schon die ersten Rufe nach der Band. Ich kann zu den 5 hinüber sehen und winke grinsend Hanayo zu, der meinen Gruß erwidert. Seth schnaubt leicht und K winkt ebenfalls zurück was nun mich zum Schmunzeln bringt.

Manas Nicken ist für mich das Zeichen die Bühne zu betreten. Nur mit unendlicher Konzentration schaffe ich es, ohne umzuknicken, auf den Plateaus bis zum Mikrofon in der Mitte der Bühne zu kommen.

Das Publikum, dem ich nun gegenüber stehe, verfällt in überraschtes Schweigen. Kein Wunder, denn auch wenn ich gerade so ein bisschen was von einer Miniaturausgabe von Mana habe, ich bin weiblich und damit definitiv kein Mitglied von Moi dix Mois.

„Guten Abend Berlin! Euren Blicken nach, wundert ihr euch wer ich bin und was ich hier mache. Verständlich…“

Ich mache eine kurze Pause und lasse meinen Blick durch die Menge schweifen. Kurz meine ich einen bekannten schwarzen Lockenkopf entdeckt zu haben, aber bei dem Licht, das mir entgegenstrahlt kann das auch ein Irrtum sein.

„Also stelle ich mich euch erst mal vor. Mein Name ist Katharina und ich bin Manas deutsches Gothic Lolita Model. Heute Abend habe ich von eben diesem den Auftrag bekommen euch im Namen der Band hier willkommen zu heißen.“

Noch einmal mache ich eine Pause und schaue in die Menge. Wieder bleibt mein Blick an einem schwarzen Haarschopf hängen… Es kann nicht sein, er hat doch gesagt er geht nicht…

„Also: Herzlich Willkommen zum Moi dix Mois Konzert 2007 hier im Columbia Club Berlin! Die Band wünscht viel Spaß am Konzert und das ihr euch noch lange an diesen Tag erinnern werdet.“

Wieder mache ich eine kurze Pause um dann ins Englische zu wechseln: „I’d like to introduce the members. On drums Hanayo!“ Das Kreischen der Menge beginnt als ich den Namen des Rothaarigen erwähne, dieser die Bühne betritt, sich neben mich stellt und die Menge in der Halle grüßt, bevor er sich zu seinem Schlagzeug begibt. „On Bass: Sugiya!“ Auch der Bassist grüßt die Menge und schnappt sich dann sein Instrument. „On guitar: K!“ K betritt die Bühne, legt einen Arm um mich, grüßt durch das Mikrofon die Menge und geht dann zu seiner Gitarre. „On Vocals: Seth!“ Ich weiß, es ist ungewöhnlich den Sänger nicht als letztes auf die Bühne zu bitten, aber es ist nun mal so. Seth geht an mir vorbei und bleibt knapp neben mir stehen… Er ist anscheinend mal wieder damit beschäftigt mich mit Blicken in einen Schweizer Käse zu verwandeln. Die Fans beachtet er nicht mal… Wenn das mal keinen Ärger mit Mana gibt. „And on guitar: Mana!“ Ich warte noch, bis Mana auf der Bühne ist, danke an die Fans, das war mein Trommelfell, um dann auf sein Zeichen hin die Bühne zu verlassen.

Schnell noch das Mikro an Seth geben und dann auf zu der Treppe hinter dem Bühnenaufgang. Von dort aus kann ich das Konzert mitverfolgen und das auch noch sitzend. Denn bei aller Liebe zu den Plateaus. Zum Stehen sind die nicht gemacht…

Was ich zu sehen bekomme, kann man einfach nur beeindruckend nennen, jeder der 5 geht in seiner Rolle vollends auf. Auch wenn Mana wie immer mehr post als spielt. Aber das Konzert ist wundervoll, auch wenn es ganz anders ist als die beiden, die ich erlebt habe…

In den 5 Minuten zwischen dem regulären Konzert und der Zugabe begebe ich mich zur Band in die Umkleide, um schnell was zu trinken, da ich wieder auf die Bühne gehen und noch mal was sagen soll. Dabei werfe ich schnell einen Blick auf mein Handy und entdecke eine SMS. Als ich sie öffne sehe ich, dass sie von Na-chan ist.
 

#Wie kannst du es wagen, mir so was nicht zu erzählen?!

Ruf mich an, wenn du ein Telefon in der Nähe hast. Na-chan#
 

Uh… die ist sauer… Mana stellt sich hinter mich und teilt mir mit, dass es weiter geht. Na dann auf die Bühne… Bis zum Ende des Konzertes muss Na-chan warten.

Zuerst geht die Band hoch und lässt sich bejubeln, dann winkt Mana mir zu und ich gehe zu ihm hin. Als ich neben dem Gitarristen stehe, verdammt ist der groß, drückt mir Seth sein Mikro in die Hand, natürlich nicht ohne mir einen Mörderblick zu zuwerfen. Verdammt noch mal, kann der sich mal abregen?

Na ja, wichtiger ist gerade Manas Aussage den Fans mitzuteilen. Aus Rücksicht auf meine, immer noch nicht wirklich vorhandenen Japanischkenntnisse, redet Mana englisch und ich übersetze einfach das ins Deutsche. „Mana sagt, dass er sich freut hier in Deutschland so treue Fans zu haben und dass er hofft, im nächsten Jahr wieder hier sein zu können.“ Ich schaue Mana an, der nickt und gebe somit Seth das Mikro zurück, um die Bühne wieder zu verlassen.

Es folgen noch die letzten Lieder und bei Monophobia sitze ich wieder hinter dem Vorhang und singe mit strahlenden Augen den Text mit. Ich liebe den Song.

Doch weinige Minuten später ist der Zauber des Abends dann auch schon vorbei. Die Band verabschiedet sich von den Fans und macht ihre Scherze. In der Zeit gehe ich schon Backstage und fange an, mich abzuschminken und die Haare zu bürsten, damit ich im Flugzeug schlafen kann. Außerdem muss ich Na-chan ja gleich noch anrufen.

Aber da die Band hier noch ein wenig braucht, kann ich das in Ruhe machen. Also ziehe ich mir noch schnell die normalen Klamotten an, die ich eingepackt habe und schnappe mir dann das Telefon, das irgendwo herumsteht. Mana meinte, wenn ich noch irgendwem Aufwiedersehen sagen muss, soll ich das nehmen. Schnell tippe ich die Nummer meiner Freundin ein und lausche dann dem Tuten am anderen Ende der Leitung.
 

#Ja?# ertönt ihre Stimme schon leicht verschlafen.

„Hey Na-chan, ich bin’s“, erwidere ich sofort.

#Tenshi… Sag mal meinst du nicht, dass du mit solchen Sachen ruhig mal früher rausrücken könntest?#

„Was hätte das schon gebracht… Ich vermiss euch jetzt schon wie irre und wenn ich euch vorher was gesagt hätte, dann wäre das nur wieder auf ne Abschiedsfete herausgelaufen und das hätte ich nicht überstanden.“

#Versteh ich ja, aber trotzdem… mou~#

„Es tut mit ja leid… aber du, lange telen ist nicht… unser Flug geht gleich… und ich glaub, ich hab Wischu in der Menge gesehen. Das will ich jetzt noch eben überprüfen.“

#Ist gut, schreib ne Mail wenn du in Japan bist.#

Das ist die Eigenschaft, die ich an Na-chan am meisten schätze: Wenn sie weiß, dass lange Aufregen nichts bringt, fängt sie gar nicht erst damit an.

„Okay, dann bis demnächst“, verabschiede ich mich und lege auf.
 

Mana und die Band sind ebenfalls schon da und entfernen ihr Make-up. „Ich geh noch mal schnell raus“, rufe ich dem Leader schnell zu, der nur nickt und schon stürme ich den Gang zum Hinterausgang entlang. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Haarschopf in der Menge wirklich der richtigen Person zuordne, aber wenn, dann will ich zumindest persönlich Aufwiedersehen sagen.

Auf dem Vorplatz der Halle suche ich nach dem groß gewachsenen Kerl mit den dunklen Locken, der in den letzten Monaten zu einem meiner besten Freunde geworden ist. Keine Ahnung, was noch passieren würde, wenn ich nicht nach Japan ginge.

Doch egal wo ich suche, Wischu ist nicht aufzufinden, vielleicht hab ich mich ja doch vertan und er war es nicht. Irgendwie schade, ich hätte ihm zu gerne noch good bye gesagt, aber sollte halt nicht sein.

Die Fans um mich herum mustern mich die ganze Zeit aufmerksam, anscheinend haben sie mich erkannt. Doch niemand sagt etwas, ist aber auch besser so. ich weiß nicht, ob ich das jetzt einfach so erklären könnte…

Noch 10 Minuten suche ich nach dem Jungen, aber er ist einfach nicht aufzufinden, ich werde mich wohl wirklich vertan haben. Mit einem Seufzen drehe ich mich um und gehe zum Hintereingang zurück. Die Securitys lassen mich sofort wieder rein, sie haben mich ja auch vor der Show schon in Zivil gesehen. Schon seltsam, ich glaub wenn Mana versuchen würde ohne Backstagepass in Zivil hier hereinzukommen, er würde das nicht schaffen, aber ungeschminkt erkennt man ihn auch kaum. Da ich aber auf die weiße Maske verzichte wenn ich fotografiert werde oder wie heute auf die Bühne gehe, ist es bei mir nicht ganz so schwer.

Auf dem Gang kommt mit ein hinterlistig lächelnder Hanayo entgegen. Irgendwas stimmt nicht, aber ich kann mir absolut nicht vorstellen, warum der Drummer so grinst. Ich wüsste nicht, dass ich irgendwas ausgefressen hab, also kann es schon mal nicht dran liegen, dass Mana sauer auf mich ist. Also was zur Hölle ist los???

„Slso wirklich Rina-chan, du hättest uns schon erzählen können, dass dein Freund hier ist. Der hätte doch gleich Backstage kommen können“, fängt Hanayo auch schon an, als wir uns gegenüber stehen und er seinen Arm um mich legt. Mein Freund?!?! Ich hab doch gar keinen Freund, zumindest nicht das ich wüsste.

Hanayo zieht mich mit sich zur Umkleide zurück und als er die Tür öffnet, entdecke ich erst mal nichts Ungewöhnliches. Mana sitzt in dem Sessel, anscheinend ist er schon fertig und unterhält sich angeregt mit einer Person, die ich nicht sehen kann, da das Sofa noch von der geöffneten Tür verdeckt ist.

Seltsam erscheint mir nur, dass alle Moi dix Mois Mitglieder noch an den Schminktischen sitzen und Hanayo der schon fertig ist bei mir steht. Für ein Interview spricht Mana zu laut. Außerdem hat er mir gesagt, dass er nach dem Konzert keines mehr gibt, da wir von der Halle aus direkt zum Flughafen aufbrechen. Allerdings erst um 1, da unsere Koffer schon dort sind und wir somit nicht mehr zum Hotel müssen.

Als wer in hides Namen kann da sitzen?? Das Rätsel löst sich, als eine zwar verschüchterte, aber mir trotzdem bekannte Stimme antwortet. „Wischu“, flüstere ich nur leise. Wie hat er es denn geschafft Backstage zu kommen?? Ich schließe langsam die Tür hinter mir und kann nun tatsächlich den Besitzer der soeben identifizierten Stimme erkennen.

Ich glaub es nicht, er war es also doch. Verdammt… also nicht verdammt, dasa er hier ist, sondern verdammt, warum heul ich schon wieder. Das darf ja wohl nicht wahr sein. Verzweifelt versuche ich die Tränen zu stoppen und wegzuwischen… aber das klappt nicht.

Jetzt hat Mana mich bemerkt und lächelt mir freundlich zu, was Wischu dazu bringt sich zu mir umzudrehen.

Als ich seinen besorgten Blick sehe, kann ich nicht mehr anders und werfe mich in seine Arme. Seine Arme legen sich auch sofort um mich und streicheln beruhigend über meinen Rücken. „Hey Tenshi, ist doch alles okay“, murmelt er mir zu. Ich klammere mich in seinem Jackett fest und drücke meinen Kopf gegen seine Brust. „Nichts ist okay, ich vermiss euch jetzt schon so… und dass du hier bist macht es nur noch schlimmer“, murmle ich gegen seine Brust und weine immer noch.

Ich drücke mich ein Stück von Wischu weg und schaue zu ihm auf… Was man dazu wissen muss ist, dass der Kerl knapp 30 Zentimeter größer ist als ich. Mana sitzt immer noch auf seinem Sessel und beobachtet uns amüsiert. K hat sich zu dem anderen Gitarristen gesellt und meint dann zu mir: „Und du lässt deinen Freund einfach so zurück? Kaltherziges Ding.“ Dabei grinst er so, dass ich sofort weiß, dass er es nicht ernst meint. „Wir sind nicht zusammen“, sage ich zu den beiden und lehne mich entgegen meiner Worte wieder an den Kerl mir gegenüber. Wäre ich in Deutschland geblieben, hätte sich das mit Sicherheit noch geändert, ich hab ihn wirklich sehr gern. „Und außerdem kann ich ihn ja schlecht im Koffer mitnehmen.“, scherze ich mit den beiden Männern und kuschle mich immer noch an meinen besten Freund.

Seth beobachtet uns nun auch seit geraumer Zeit und hinter seiner Stirn sieht man die Rädchen rattern, anscheinend versucht er grade diese Situation zu sortieren. „Aber sag mal wie bist du hier reingekommen, Honey?“, wende ich mich wieder an Wischu. Der grinst mich an und hält mir dann eins von unseren gemeinsamen Puris unter die Nase. Das bringt mich dann doch zum Lachen. „Na wer hätte das gedacht, dass die so leicht zu überzeugen sind“, meine ich nur zu ihm und er antwortet dann: „Mana-sama hat nachgeholfen, erst wollten die mich nicht reinlassen, aber er hat dich auf dem Bild erkannt und mich einfach mitgeschleift.“

Typisch Mana, denke ich mir nur und lächle den Leader dann dankbar an. Der Gitarrist lächelt nur zurück und erhebt sich dann, da er noch ein paar Sachen klären muss. K folgt ihm und Hanayo schnappt sich die anderen beiden, um sie aus dem Raum zu schleifen.

Wie lieb von ihm. Ich nehme mir Wischus Hand und setze mich mit ihm auf das Sofa. „Warum sind die denn auf einmal alle gegangen?“, fragt Wischu verwundert. War ja klar, dass er lieber mit seinem geliebten Mana-sama reden will… Was hab ich erwartet. „Die kommen wieder, aber anscheinend sind sie der Ansicht, dass wir einen Moment alleine sein sollten. Es tut mir Leid, das ich euch nicht gesagt habe was Sache ist“, sage ich ihm kleinlaut und schaue auf meine Hände. Ich spüre den musternden Blick auf mir und eine Hand, die sich auf meine Schulter legt um mich an Wischu zu ziehen. „Für dich ist das ja auch eine ganz neue Situation, ich verstehe, dass du erst mal selbst damit zu Recht kommen musstest, bevor du uns das alles sagen konntest“, redet er beruhigend auf mich ein, führt mit seiner Hand kleine streichelnde Bewegungen aus.

Ich lehne mich an ihn und sauge diese Nähe in mich auf, es wird für lange Zeit das letzte Mal sein, dass ich ihm so nahe bin. „Es tut mir trotzdem Leid, du hast gehört, dass du sofort hättest Backstage gekonnt, wenn ich gewusst hätte das du hier bist.“ „Ist besser, dass ich vorne war, so konnte ich dich auf der Bühne besser sehen, du sahst übrigens wunderschön aus“, meint er lächelnd und schaut mich lieb an. „Du weißt, dass ich nie wunderschön bin“, antworte ich wie aus dem FF… Das ist eine Tatsache, die nicht mal ein aufwendiges Make-up und ein Gothic Lolita Kleid ändern kann. „Und du weißt, dass du nicht so hässlich bist wie du immer sagst, sonst würden dir die ganzen Kerle bestimmt nicht immer hinterher gucken“, antwortet er grinsend. „Kerle mit Geschmacksverirrung gibt es immer. Aber lassen wir das, wir sehen uns jetzt lange nicht mehr, da will ich nicht bei meinem letzten Gespräch mit dir über meine Komplexe diskutieren“, gebe ich zurück und lege meinen Kopf auf meine Schulter. „Du bist erst nächstes Jahr wieder in Deutschland, oder?“, fragt er nur leise. „Ich denke schon“, murmele ich zurück, „Es sei denn Mana kommt wieder überraschend zum Gothic Wave oder ähnlichem. Ich werd euch so vermissen.“ Wischus Hand hält in der Bewegung inne. „Wir dich auch, schreib uns bloß oft genug. Am besten richtest du auf deiner Homepage ein Japantagebuch ein“, kommt sein Vorschlag. „Werd ich machen und ich schreib euch so oft wie möglich persönliche Mails oder ENS“, gebe ich zurück und schaue ihn nun direkt an.

Er erwidert meinen Blick sanft und beugt sich zu mir vor. Ich komme ihm entgegen und küsse ihn zärtlich. Auch wenn wir nicht zusammen sind, das hat sich irgendwann zwischen uns eingebürgert. Wir lassen uns Zeit und als wir wieder von einander ablassen, kommt Mana in den Raum.

„Rina-chan, wir müssen dann, auch wenn wir durch den Fastpass kommen, sollten wir ne Stunde vor Abflug am Flughafen sein und wir wissen nicht wie voll die Autobahnen sind“, sagt er zu mir. „Ja ist gut ich komme“, mit diesen Worten greife ich nach der Tasche die ich noch hier hatte und ergreife mit der anderen die Hand des Jungen neben mir.

Vor der Halle nimmt Mana mir die Tasche ab und geht schon mal in den Bus. Mir kommen erneut die Tränen, als ich Wischu so gegenüber stehe. „Wenn ich in einem Jahr wiederkomme, bist du bestimmt schon ein großer Gitarrist“, meine ich scherzhaft und denke an die Band, die er mit ein paar Freunden im letzten Jahr gegründet hat. „Bestimmt... und dann drehen wir ein Video, in dem du mitspielen musst“, erwidert er im gleichen scherzhaften Ton. Er lächelt zwar auch traurig, aber er weint nicht, ganz im Gegensatz zu mir. Mir laufen die Tränen wieder wie Sturzbäche die Wangen hinunter.

Wischu legt seine Arme um mich und zieht mich an sich. Ein letzter Kuss und ein leises „Au revoir, Honey.“ Dann lässt er mich los und schiebt mich in Richtung des Tourbusses. Als ich an meinem Platz am Fenster sitze, schaue ich zu ihm. Er scheint zu warten, bis wir abfahren.

Und tatsächlich winkt er so lange, bis wir einander nicht mehr sehen können.

Wir sehen uns in einem Jahr, Honey…
 

*~*owari*~*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kimochi-chan
2008-04-03T21:15:31+00:00 03.04.2008 23:15
*Q*
Hach... traumhaft...
Sehr schön geschrieben..
Aber langsam regt mich der Sänger auf.. >.<"
Von:  -Testament-
2006-12-04T19:33:04+00:00 04.12.2006 20:33
*_* eine tolle story~ein tolles kapitel~eine tolle FF*_*
und danke, dass du mich so toll eingebaut hast^^
*auf weitere kapitel freu*
*kiss*
hdl~
Von: abgemeldet
2006-12-03T15:33:45+00:00 03.12.2006 16:33
Ich...Ich...Ich... Ich bin die Erste!!!
hi ya sweetie!
Das Kapitel war übelste geil! ganz ehrlich! BIn übelst gespannt wie es weiter geht. Mich würde echt interessieren, was für ein Problem denn unser toller Sänger hat...
Freu mich auf dein nächstes Kapitel.
Frohes schaffen und einen schönen ersten Advent.
knutsch
dat dreamy


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