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Non stop - ****ing job

von

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Lawrence und sein Boss

In seiner Wohnung angekommen, verarztete Neo seine geprellten Rippen und machte einen neuen Stützverband darum.

Nebenbei plagten ihn Gedanken über Kevin. Was hatte er nur? War er nun wirklich endgültig zu einem Homo geworden?

Neo biss sich auf die Unterlippe. Nein! Das war er nicht!

Er hatte Kevin in die Sache mit hineingezogen. Hätte er sich nicht mit Lawrence eingelassen, wären sie seinem Kollegen gar nicht über den Weg gelaufen. Neo hätte es schon irgendwie anders hingekriegt, dass Kevin akzeptiert, dass er nichts von ihm wollte.

Wollte er wirklich nichts von ihm? Und was war das dann vor kurzem in seiner Küche?

Neo stieß einen lauten Fluch aus. Er dachte einfach zu viel nach!

Er musste endlich etwas unternehmen, alles wieder in Ordnung bringen!

Und wenn er Kevin da rausgeholt hatte, würde er dem Rotschopf eine andere (ordentliche) Arbeit am besten ganz weit weg suchen und selbst in eine andere Stadt ziehen und die ganze Sache wäre gegessen… vergessen. Hoffentlich!

Neo zündete sich eine Zigarette an und sah auf die Uhr. Es war erst kurz nach Mittag. Er konnte erst gegen Mitternacht zum Nachtclub, sonst würde er auffallen. Neo ging in die Küche, machte sich eine Kleinigkeit zu Essen und legte sich danach auf die Couch, um fern zu sehen. Gegen acht Uhr abends sammelte Neo alle notwendigen Sachen zusammen und stopfte sie in eine kleine Reisetasche. Die kleine Pistole mit Schalldämpfer hatte er sich eigentlich nur zum Schutz vor Einbrecher gekauft, doch nun lag sie unter einem schwarzen Tuch und Plüschhandschellen zur Tarnung griffbereit.

Zu dieser Uhrzeit war die U-Bahn zum Glück nicht mehr so voll, so dass Neo ungestört zum Nachtclub gelangen konnte.
 

Zwei Stunden zuvor hatte Lawrence schon einige Hausbesuche hinter sich und schlenderte zurück zum Nachtclub. Er fand es ausgesprochen inakzeptabel, dass ihn sein Boss nicht hatte abholen lassen. Da musste er, der beste Stricher in diesem Nachtclub, zurückgehen. Ein Taxi konnte er sich ja nicht bestellen, da er das verdiente Geld ja erst Bar auf den Tisch legen musste, bevor er seinen Anteil davon bekam. Die SD-Spritze war schon längst leer und so schmiss er sie in die nächste Mülltonne. Das nur einer damit einen hochbekam war echt krank, dachte Lawrence und rollte mit den Augen.

Was wohl Neo jetzt macht?

Ob er schon auf den Weg zum Nachtclub ist, seinen Kevin zu befreien, oder ob er sich davon gemacht hat? Besser wäre ja das zweite, um seiner Gesundheit Willen, dachte der Schwarzhaarige und grinste. Aber wieder sehen wollte er ihn schon.

Neo war ein außergewöhnlicher Freier gewesen.

Oder war er mehr als das bis jetzt gewesen?

Lawrence biss sich auf die Unterlippe und ging die Stufen des noch geschlossenen Nachtclubs hinauf.

Es würde sicher lustig werden, würde Neo vorbeikommen und Kevin so sehen.

Nach Laws Klopfzeichen an der schweren Eingangstür, öffnete einer der bekannten Bodyguards und ließ ihn hinein. Der Schwarzhaarige ging zur Treppe in Richtung seiner Zimmer, blieb aber noch kurz beim zweiten Bodyguard vor den VIP- Rooms stehen.

„Na wie weit ist er schon?“, fragte Law mit einem bösen Lächeln auf den Lippen. Der Bodyguard kratzte sich verlegen am Kopf und entgegnete ihm dann: „Er schreit noch eine Menge, obwohl Amon seine Arbeit gut macht. Ich schätze, er braucht lange, bis er sich an den Nachtclub und seine Arbeit gewöhnt hat. Er ist ja schließlich nicht ganz freiwillig hierher gekommen…“ Bei den letzten zwei Sätzen zuckte der große Schwarze zusammen, da sich Lawrence vor ihn hingestellt hatte und ihn Respekt einflößend in die Augen starrte.

„Du weißt ganz genau, dass Das nicht geht! Wir machen unsere Arbeit oder wir machen Verluste und beim letzteren wird der Boss gar nicht erfreut sein, also…“ – Lawrence sah den Bodyguard drohend an. – „…wirst du Amon sagen, dass er sich zusammenreißen soll, damit die Eingewöhnungszeit so schnell wie möglich von der Bühne ist! Das Interesse für Kevin ist nämlich schon vorhanden und damit unsere Kohle und auch dein Gehalt! Oder willst du etwa, dass unser Boss Verluste sieht?“ Schwer schluckend wich der Große einen Schritt zurück.

„Nein, natürlich nicht!“, erwiderte er mit blassem Gesicht.

„Ich sage Amon sofort Bescheid.“ – „Geht doch!“, Lawrence grinste schief, als sich der Schwarzgekleidete davon trollte. Der Schwarzhaarige war neben Amon die rechte Hand des Bosses und genoss dadurch viel Respekt. Er hatte schon so manchen Bodyguard feuern lassen, der ihm nicht gehorchte.

Lawrence wusste, dass Amon sein Bestes geben würde, um den Willen von Kevin zu brechen, da der meist Schwarzgekleidete wohl Gefallen an diesem gefunden hatte. Und außerdem würde spätestens dann Neo keine Chance mehr haben Kevin hier raus zu holen!

Der schwarzhaarige Stricher stieg die Stufen zu seinen Zimmern empor und gelangte nach wenigen Sekunden in seinen Lieblingsraum. Dieser war mit schwarzen Vorhängen verhangen und dunkle Tapeten säumten die Wände zum Bett. Hier hatte er mit Neo das zweite Treffen gehabt. Ein warmes und doch gleichzeitig trauriges Lächeln trat auf Laws Gesicht, als er daran dachte, wie schön es gewesen war und das es wohl nie wieder so werden würde.

Wäre Neo jetzt nur hier. Lawrence streckte sich auf seinem Bett aus, als es an der Tür klopfte.

„Ja?“ – „Du bist wieder zurück und sagst mir gar nicht Bescheid?“, eine dunkle breitschultrige Gestalt trat zu ihm ans Bett.

„Ich war abgelenkt, da ich bei Amons Bodyguard nach Kevins Eingewöhnung gefragt hatte und bin gleich hierher um mich auszuruhen, Entschuldigung.“ – „Nicht so wild. Aber ich will hoffen, dass das nicht wieder vorkommt, sonst verringert sich dein Anteil.“ Lawrence legte das verdiente Geld in die ausgestreckte Hand seines Bosses. Dieser beäugte ihn misstrauisch, zählte dann und gab Law seinen Anteil.

„Der Stapel wird immer größer Lawrence, gute Arbeit. Hat auch alles gut geklappt?“, die dunkle Gestalt setzte sich auf die Bettkante und begutachtete den dort Liegenden.

Dieser erwiderte im frechen Ton: „Alles perfekt, bis auf die nicht geleisteten Hin- und Zurückfahrten.“ Lawrence beobachtete wie sein Boss wieder einmal reagierte. Er strich sich das Haar zurück, nahm die Sonnenbrille von der Nase und starrte Law an. Er bewegte sich ein kleines bisschen in die Richtung des Schwarzhaarigen und stützte sich dann auf seinen Arm ab.

„Du weißt ganz genau, dass das von deinem Gewinn abhängt. In letzter Zeit floriert das Geschäft nicht mehr so gut, und daher gibt’s auch keine Extrafahrten mehr, oder willst du das von deinem Anteil bezahlen?“ Lawrence grinste schief und schüttelte dann mit dem Kopf.

Sein Boss sah ihn noch einige Sekunden mit einem Gesichtsausdruck an, der nur für Lawrence Gefühle ausstrahlte.

Ein kurzes Räuspern und er erhob sich vom Bett und ging zu Tür. „Es ist jetzt 20:30Uhr. In ein und ner halben Stunde macht der Nachtclub auf. Du hast vorher keine weiteren Termine, also entspann dich und mach dich rechtzeitig fertig für nachher.“, sagte der Boss und öffnete die Tür. Als er keine Antwort bekam, drehte er sich aber noch einmal herum. Lawrence schien eingeschlafen zu sein, denn die Gestalt, die auf dem Bett lag, war ruhig und still.

Die dunkle Gestalt ging zurück zum Bett und sah in Laws schlafendes Gesicht. Er konnte nicht anders, beugte sich hinab und küsste den leise Schlummernden. Dieser verzog das Gesicht, als ob er träumte und drehte sich langsam in die andere Richtung. „Asim…“, flüsterte Lawrence im Schlaf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

Die dunkle Gestalt lächelte. Lange hatte ihn sein kleiner schwarzhaariger Halbbruder nicht mehr so genannt.

Mit einer fließenden Bewegung, die wohl nur ein ehemaliger Tuareg so ausführen konnte, stand Asim auf und ging leise aus dem Zimmer.

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging er die Treppe hinunter und folgte den Gang zu den VIP- Rooms.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LindenRathan
2006-10-19T21:29:16+00:00 19.10.2006 23:29
Wieder ein klasse Kapitel.
Der Chef des Bordells ist Lawrence Halbbruder?
Na Klasse. Was für eine Familie.


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