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Ai No Kiseki

Wunder der Liebe
von

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Abschied von Three Lights

„Three Lights wollen also schon abreisen“, sagte Michiru traurig. „Davon hat mir Tai-Chan aber noch gar nichts erzählt.“

Haruka, Michiru und Setsuna standen im Garten der Meios. Es war ungefähr eine Woche nach dem Sternenfest.

„Es steht erst seit ein paar Stunden fest, der Manager hat angerufen“, berichtete Setsuna. „Der neue Song hat eingeschlagen wie eine Bombe, und sie müssen die Tour nun früher als geplant antreten.“ Sie hielt inne und seufzte. „Und ich dachte, wir könnten wenigstens noch Seiyas Geburtstag zusammen feiern.“

„Seiya hat am 30. Juli Geburtstag“, sagte Michiru erklärend zu Haruka.

„Wann fahren sie denn?“ erkundigte sich Haruka.

Setsuna deutete wortlos auf die Straße, wo Three Lights eben dabei waren, ihre Instrumente im Tourbus zu verstauen.

„Schon heute!“ rief Michiru. „Das ist wirklich schade!“

Sie gingen hinaus auf die Straße. Es war ein heißer Sommertag, und die Jungs von Three Lights trugen alle nur ihre Badehosen. Setsuna trug ein dunkelrotes Sommerkleid, Michiru ihren langen weißen Rock und die ärmellose Jeansbluse und Haruka eine kurze weiße Hose, darunter ihren Badeanzug, und über diesen hatte sie ein kurzärmliges weißes Hemd gezogen.

„Na, was ist?“ lachte Seiya. „Wollt ihr uns helfen?“

„Ich glaube, unsere Stars von morgen schaffen das auch gut alleine“, lachte Michiru.

Seiya stellte den Keyboardkoffer ab und wandte sich ihr zu. „Meine liebe Michiru“, sagte er und hob den Finger, „was heißt hier Stars von morgen?“

„Ach, du meinst also, ich hätte besser Stars von gestern sagen sollen, hm?“ erwiderte Michiru freundlich und tat ahnungslos.

„Oder wie wär’s mit Stars von übermorgen“, kicherte Setsuna, die wußte, daß man Seiya damit zur Weißglut treiben konnte.

„Wenn jetzt noch eine von euch mit Stars von vorgestern kommt, dann dreht er durch“, grinste Yaten und brachte den Keyboardkoffer in den Tourbus.

Seiya runzelte die Stirn. „Meine lieben Ladies, ihr sprecht hier mit den Stars von heute! Also seid gefälligst nicht so respektlos!“

„Und du nicht so eingebildet“, konterte Michiru.

„Und nicht so faul!“ fügte Taiki hinzu und drückte ihm eine Kabelrolle in die Hand. „Hier, bring die mal in den Bus!“

Murrend folgte Seiya dem Befehl. Yaten und Taiki lachten. „Er ist noch sehr kindisch“, sagte Taiki feixend.

„Hast du was gesagt?“ rief Seiya aus dem Bus. Man hörte es Rumpeln.

„Nein, nein“, antwortete Taiki schnell, während Yaten meinte: „Hey, demolier nicht den ganzen Bus!“

Seiya kam aus dem Bus geklettert. „Ruka, hilfst du mir mit dem Schlagzeug?“ bat er.

Haruka und Seiya gingen zusammen in die Garage der Meios, wo das Schlagzeug stand. Seiya fing an, es in seine Einzelteile zu zerlegen. Haruka schlug mit der Hand auf die große Trommel. Es dumpfer, hohler Ton erklang.

„Du hättest nicht sehr viel Erfolg als Schlagzeuger“, spottete Seiya. „Dir würden ja die Fans davonlaufen, wenn du solche schrägen Töne fabrizierst.“

„Ich bleib auch lieber beim Klavier“, lachte Haruka.

Seiya fing an, das Becken abzuschrauben. „Wie läuft´s denn jetzt eigentlich zwischen dir und Michie?“ erkundigte er sich.

Haruka lehnte sich gegen die Wand. „Keine Fortschritte“, berichtete sie. „Oder höchstens sehr geringe. Manchmal, da sind wir uns sehr nah, und dann liegen auf einmal wieder Welten zwischen uns.“

„Das kenne ich“, seufzte Seiya. „Aber du darfst nur nicht aufgeben, das klappt schon irgendwann. Es sieht ein Blinder, daß sie dich mag.“

„Ja, mag!“ murmelte Haruka.

Seiya stand auf und baute sich vor ihr auf. „Tenô Haruka, du gibst doch jetzt nicht etwa auf!? So dumm kannst du doch nicht sein! Mein Gott, es muß schrecklich kompliziert sein, ein Mädchen zu sein... jetzt schau nicht so pikiert, Schätzchen, das war nur ein Witz.“

„Spar dir deine dämlichen Witze!“ brummte Haruka.

Seiya grinste verheißungsvoll. „Stell dich nicht so an! Ich habe eine prima Idee, wie du sie ein wenig aushorchen kannst. Ihr mögt beide Nagareboshie, richtig? Dann hört euch den Text zusammen an und dann fragst du sie ganz beiläufig, wie eigentlich das Mädchen sein müßte, in das sie sich verliebt.“

„Wieso schlägst du nicht gleich vor, daß ich mich zurück in die Elementary School versetzen lassen“, knurrte Haruka gereizt. Seiya meinte es gut – aber seine Vorschläge waren doch recht albern.

Seiya zuckte die Schultern. „Na schön, dann eben anders. Du küßt sie einfach noch mal!“

„KOU SEIYA!“ zischte Haruka genervt. „Lassen wir das Thema, okay? Im Übrigen weiß ich auch nicht, wieso du dich so dafür einsetzt, daß Michie und ich zusammenkommen, wo du doch selbst in sie verliebt bist.“

Seiya fuhr mit seiner Arbeit am Schlagzeug fort. „Nun gut“, erklärte er, „weißt du, erstens will ich, daß sie glücklich wird, und zweitens... zweitens mag ich dich verdammt gern, Ruka-Chan. Es ist mir egal, ob du ein Mädchen oder ein Junge bist, für mich bist du einfach ein guter Kumpel!“

Haruka wurde tatsächlich etwas rot. Sie grinste verlegen.

„Und das hab ich ernst gemeint!“ fügte Seiya noch hinzu, und seine blauen Augen funkelten.

„Danke“, brachte Haruka nur heraus. Sie fühlte sich glücklich. Ihr Leben hatte sich sehr verändert, seit sie hier her gekommen war. Sie hatte Kaiou Michiru kennengelernt und sich verliebt. Und Meio Setsuna und die Jungs von Three Lights waren ihre besten Freunde geworden. Was sie jetzt noch wollte, war, daß Michiru ihre Liebe erwiderte.

Die beiden räumten das Schlagzeug zusammen und verstauten es in den dafür vorgesehenen Kisten. Dann schleppten sie sie zum Tourbus und verstauten sie darin.

„Komisch eigentlich“, hörten sie draußen Yaten sagen. „Ruka und Seiya sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser, und trotzdem sind sie jetzt die besten Freunde. Irgendwie merkwürdig, nicht?“

Seiya und Haruka sahen sich an und gaben sich Mühe, nicht laut herauszulachen.

„Ach, so unterschiedlich sind sie gar nicht“, meinte Setsuna wissend. „Glaub mir, Yaten, die beiden sind sich ähnlicher, als du denkst.“

Seiya beugte sich zu Haruka hinüber und flüsterte ihr zu: „Ich glaube, wir wissen beide, worauf sie anspielt, oder?“

„Kaiou Michiru“, stimmte Haruka zu und mußte lachen.

Nachdem alles verstaut war, gingen Three Lights ins Haus, um sich umzuziehen und sich von Setsunas Eltern zu verabschieden.

„Ich freue mich, daß Nagareboshie so ein großer Erfolg geworden ist“, sagte Setsuna.

„Trotzdem siehst du traurig aus“, bemerkte Michiru.

Setsuna lächelte. „Ich bin immer traurig, wenn ich weiß, daß ich Taiki monatelang nicht sehen werde. Aber dann freue ich mich auch wieder auf unser Wiedersehen.“

„Dann ist es für dich wohl doch nicht so toll, daß Nagareboshie bei den Fans so super angekommen ist, oder?“ fragte Haruka.

Setsuna lächelte wieder und spielte gedankenverloren mit einer Haarsträhne. „Doch, Ruka, das ist es. Ich freue mich für Taiki! Was wäre ich denn für eine Freundin, wenn ich das nicht täte? Liebe heißt auch, den anderen freizugeben.“

Haruka schwieg nachdenklich. Setsuna war klug – hatte sie ihr einen Wink geben wollen, Michiru freizugeben? Sollte sie aufgeben?

Setsuna schien zu ahnen, was in ihr vorging. Sie trat neben sie und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Freigeben heißt, nicht zu klammern und dem anderen seine Freiheit zu lassen“, fügte sie hinzu.

Es dauerte noch ca. eine Viertelstunde, bis Three Lights, mit Koffern und Taschen beladen, zurückkamen. Taiki wollte sich noch von seinem Vater und seiner Stiefmutter verabschieden und bat Setsuna, ihn zu begleiten.

„Ihr wollt wohl alleine sein, was?“ grinste Seiya, was ihm ärgerliche Blicke eintrug.

„Merkst du nicht, daß du nervst?“ fragte Taiki, bevor er und Setsuna die Gruppe verließen.

Seiya zuckte mit den Achseln. „Na, das war ja wohl deutlich genug“, meinte er.

„Welchen großen Hit habt ihr denn vor, nach Nagareboshie zu landen?“ erkundigte sich Michiru. „Steht da schon etwas in Planung?“

Seiya lachte. „Bei uns steht immer irgend was in Planung“, erklärte er hochtrabend. „Die nächsten beiden Songs werden zwei jungen Damen gewidmet sein... Miss Tenô Haruka und Miss Kaiou Michiru!“

Überrascht und ungläubig sahen Haruka und Michiru ihn an.

Yaten zuckte die Schultern. „Also, für mich ist das auch das Neuste, was ich höre? Was sollen denn das für Songs sein, Seiya?“

„Laß dich überraschen“, sagte Seiya. „Ich bin gerade dabei, sie zu komponieren. Die Texte habe ich praktisch schon. Kaze ni Naritai habe ich für Ruka geschrieben. Es soll sowas wie ihr Image Song sein.“

„Kaze ni Naritai – I want to be the wind“, übersetzte Michiru. „Nun, das klingt wirklich ganz nach Haruka. Sehr passend! Und was hast du dir für mich schönes ausgedacht? Bitte nichts ordinäres, ja?“

„Aber wofür hältst du mich!“ entrüstete sich Seiya.

Michiru verdrehte die Augen. „Das sage ich besser nicht laut“, murmelte sie.

„Hey, paß auf, was du sagst!“ drohte Seiya.

„Okay, okay“, beschwichtigte Michiru. „Also, was hast du für mich geschrieben?“

„Unmaiwa Utsukushiku. Wie du sicher weißt, heißt das so viel wie Fate is so beautiful.“ Seiya kniff verheißungsvoll ein Auge zu. „Ich erwarte, euch bei dem Konzert zu sehen, bei dem wir die Songs das erste Mal singen werden!“

„Die mußt du zuerst mal an Taiki vorbeischmuggeln“, erinnerte Yaten. „Wie du weißt, entscheidet er, was wir singen und was nicht, zusammen mit dem Manager.“

Seiya nickte energisch. „Natürlich. Aber Taiki wird mir schon sein Okay geben, wenn er meine Meisterwerke erst mal gelesen hat!“

Haruka und Michiru sahen sich an. Haruka zuckte mit den Schultern, und Michiru grinste. Sie kannten beide Seiyas Vorliebe für Übertreibungen. Aber wenn er es wirklich schaffen sollte, daß die Songs ein Erfolg werden würden, dann wäre das natürlich schon toll...

„In der Schule würden mich alle beneiden!“ seufzte Michiru.

Haruka wußte, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Nerissa wird mich beneiden und sich wünschen, daß sie mich nicht wegen des Schleimis verlassen hätte... Sie nickte ihr verständnisinnig zu. Aber eifersüchtig war sie nicht. Ihr Gefühl sagte ihr, daß Miss Goku Nerissa keine ernstzunehmende Konkurrenz mehr für sie darstellte.

Taiki und Setsuna kamen zurück. Nun begann das große Abschiednehmen. Hände wurden geschüttelt und man erinnerte sich an dieses und jenes. Michiru wünschte ihrem Bruder auch weiterhin so viel Erfolg und das sagte sie auch zu Seiya – er wisse schon warum. Sie spielte auf die Image Songs an. Seiya nickte und versprach, sein möglichstes zu tun.

Yaten kletterte auf den Rücksitz des Wagens. Er saß eingeklemmt zwischen einem Gitarrenkoffer und einer riesigen Kiste und sah nicht besonders begeistert aus. Immerhin lagen fast fünf Stunden Fahrt vor ihnen. Taiki konnte sich kaum von Setsuna losreißen, und es dauerte eine Weile, bis er endlich auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte. Er schaltete das Radio an, aus dem prompt Nagareboshie ertönte.

Nachdem Seiya sich von Haruka per Handschlag verabschiedet hatte, umarmte er Michiru liebevoll und richtete noch ein paar Worte an Setsuna. Yaten und Taiki wurden bereits ungeduldig. Seiya nickte und stieg ein. Er schlug die Tür zu und schnallte sich an.

Hör meine Stimme, wie sie nach Dir ruft: „Ich liebe dich!“ Wo magst Du jetzt sein, Moonlight Princess? Meine Princess, antworte mir! Schon bald! Answer for me! Answer for me! Antworte mir! Answer for me! In Deiner Zärtlichkeit, answer for me!

Taiki stellte lauter. „Ein bißchen Werbung machen, bevor wir fahren“, erklärte er lachend.

„Ich warte auf den Tag, an dem ihr euer eigenes Lied nicht mehr hören könnt“, bemerkte Setsuna spöttisch.

„Da kannst du warten, bis du schwarz wirst“, rief Yaten lachend.

Seiya ließ das Fenster herunter und steckte den Kopf heraus, während Taiki den Motor anließ.

„Auf Wiedersehen!“ rief Setsuna und winkte.

„Wiedersehen!“ riefen auch Haruka und Michiru.

Haruka tat es leid, daß sie fuhren, wenn sie sich das auch vor ein paar Wochen noch nicht hatte vorstellen können. Sie vermisste Seiya jetzt schon.

„Macht’s gut, Mädels!“ riefen die Bandmitglieder, und der Wagen fuhr los. Bevor er jedoch die Straßenkehre erreichte und um die Ecke bog, steckte Seiya noch einmal den Kopf aus dem Fenster und schrie Haruka zu: „Und vergiß mich nicht, Schätzchen!“

Der Wagen verschwand um die Kurve.

Haruka verzog das Gesicht und knurrte etwas vor sich hin, was sich wohl auf Seiyas „Schätzchen“ bezog.

„Nimm’s nicht so tragisch, Haruka“, lachte Setsuna. „Seiya ist ganz einfach Seiya.“

„Er kann’s halt einfach nicht lassen“, stimmte Michiru kopfschüttelnd zu.

Sie sahen sich an und mußten lachen. Seiya war nun mal ein alter Kindskopf, aber – er war ein verdammt guter Kumpel, und das gleiche galt auch für Yaten und Taiki.

Ich glaube, so dachte Haruka, ich werde die drei vermissen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-09-20T15:32:20+00:00 20.09.2006 17:32
hey
das war echt klasse, alle kapis waren echt klasse ich bin echt gespannt wiees weiter geht.
schreib schnell weiter :)
sweety-akane


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