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Kaibas Jahr in der Hölle

von

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Ein mörderischer Ausflug

Ein mörderischer Ausflug
 

„Insektenspray?“

„Hier, Seto!“

„Luftmatratze?“

„Ist eingepackt!“

„Gut. Ersatzluftmatratze?“

„Ebenfalls. Aber sag mal Seto, übertreibst du nicht etwas?“

„Zahnbürste? Zahnpasta? Hautcreme? Taschenlampe? Taschentücher? Batterien? Geld? Luftpumpe? Gurkenmaske? Ohrenstöpsel? Horrorgeschichten? Schreibzeug? Laptop? DuellMonsters-Karten? MP3-Player? Fliegenklatsche? Kissen? Ersatzkissen? Kaugummi? Baldrian?“

„Ja, alles da, großer Bruder“, sagte Mokuba, dem langsam der Schweiß über die Stirn rollte.

„Kotztüten? Handschuhe? DuellDisk? Handy? Aufladegerät?“

„Ist alles da!“

„Okay, dann fehlen ja nur noch das Insektengitter, mein Schlafanzug und Wäsche zum wechseln.. oder habe ich noch etwas übersehen?“

Krampfhaft überlegte ich.

„Seto, es ist doch nur ein Wochenende“, versuchte Mokuba mich zu beruhigen.

„Mokuba, das ist nicht irgendein Wochenende“, unterbrach ich seine Beruhigungsversuche in einem barschen Tonfall. „Das ist ein Campingausflug! Campen wie die… die… die Pfadfinder!“

„Was ist denn daran so schlimm?“

„Was daran so schlimm ist? Ich habe so oft über die Pfadfinder hergezogen und nun?“

Mir standen in der Tat die schlimmsten 48 Stunden meines Lebens bevor.

48 Stunden nur mit Yugis gehirnamputierter Klicke in einem winzigen Zelt, voller Insekten, schnarchenden Grinsemonstern und einem harten Boden.

„Aber du wolltest doch unbedingt mit Yugi campen, hast du selbst gesagt!“

Ich stutze einen Moment.

Mir war wieder eingefallen, dass Mokuba ja gar nichts von meinen wahren Gedankengängen wissen durfte.

Ich musste also mal wieder ein Ausweichmanöver starten.

„Ja, klar, Mokuba, aber du weißt, wie ich zum Thema campen stehe. Es ist nicht mein Ding, aber in einer Freundschaft muss man eben auch mal die Wünsche der anderen respektieren.“

Was für ein Stuss das wieder war!

Auch Mokuba machte für einen Moment große Augen, sagte aber nichts.

Langsam war er ja nichts anderes mehr gewohnt.

„Und? Wo geht ihr campen?“, fragte er stattdessen.

„Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Teas Vater uns hinfährt.“

Wenigstens blieb mir so die peinliche Situation in einem Bus erspart, auch wenn ich nicht sonderlich scharf auf ein Treffen mit dem Mann war, der für Teas miserable Entwicklung verantwortlich war.

Nicht zu fassen, was ich alles mitmachen musste!

„Übrigens: Es hat gestern Abend jemand für dich angerufen“, sagte Mokuba nebenbei.

„Ach ja? Wer denn? Roland?“

„Nein, irgendein Mädchen. Alice, oder so.“

Einen Moment musste ich überlegen, von wem mein kleiner Bruder da sprach, dann fiel mir das Mädchen aus dem Badeladen ein und mir stockte für einen Moment der Atem.

„Und?“, fragte ich möglich lässig. „Was wollte sie?“

„Keine Ahnung.“

„Wie keine Ahnung? Du hast doch mit ihr gesprochen, oder nicht?“

„Ja, schon, aber ich halte mich an unseren Telefonkodex: Geschäftspartner von dir werden gebeten, später anzurufen, Freunde von dir und mir werden an unsere Zimmer weiter geleitet, Roland wird dazu gezwungen, wenn er über Probleme reden soll, persönlich vorbeizukommen. Fremde Männer werden direkt aufgelegt und fremde Frauen abgewimmelt. Bei Pegasus lassen wir das Band sprechen: Sie haben sich leider verwählt.“

Ich starrte meinen kleinen Bruder fassungslos an.

Unseren Telefonkodex hatte ich wieder vollkommen vergessen und das, obwohl ich doch der Erfinder gewesen war.

„Aber ich habe mir ihre Nummer notiert“, sagte Mokuba schließlich. „Sie bittet um Rückruf.“

„Ich denke drüber nach“, antwortete ich kalt. „Jetzt muss ich aber erst einmal fertig packen.“

Und ich stürmte die Treppen hoch, in mein Zimmer, schloss ab und griff nach dem Telefon.

Dann suchte ich nach Mokubas Zettel mit der Nummer.

Mokuba legte Nachrichten für mich in der Regel immer auf meinen Schreibtisch.

Tatsächlich.

Da lag der kleine, zusammengeknüllte Zettel.

Einen Moment stutze ich.

Was tat ich da eigentlich?

Dieses Mädchen konnte mir doch vollkommen egal sein!

Mädchen im Allgemeinen konnte mir doch egal sein!

Wer brauchte denn schon das andere Geschlecht?

… aber was hatte sie nur gewollt?

„Ich werde sie anrufen“, beschloss ich. „Nur deswegen und nicht wegen irgendetwas anderem.“

So griff ich zum Hörer und wählte die Nummer.

„Hallo? Hier Nancy Tanaka. Mit wem spreche ich?“

Nancy? Nein, ihr Name war doch Alice oder?

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Hatte Mokuba die Nummer falsch aufgeschrieben oder hatte ich mich verwählt?

„Hier spricht Seto Kaiba… ich wollt eigentlich mit Alice sprechen.“

„Oh.. Alice ist zurzeit nicht da. Kann ich was ausrichten?“

„Oh… nein.“

Ich legte auf und gab mir selbst eine Ohrfeige.

Der Schmerz verflog zwar schnell, aber dennoch hatte ich mich zum Deppen gemacht.

Meine Gespräche hatten ernst zu sein, kalt, überheblich und nicht eingeschüchtert.

Ich durfte doch nicht zu Bakura mutieren!!!

„Konzentrier dich du Vollidiot!“, ermahnte ich mich selbst. „Pack lieber deine sieben Sachen zusammen!“

In zwei Stunden würden ich und die anderen Idioten also losfahren zu einem mir unbekannten Campingplatz.

Wildnis, keine Technologie, Gras, Bäume, Harz, Sternenglanz!

Wie sehr ich das doch hasste.

Nach einer langen Dusche schlüpfte ich in meinen neusten Umhang in blutrot in und passenden, hochglanzpolierten Schuhen.

Ich sah sehr gut aus.

„So geht’s doch“, dachte ich und grinste um mein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.

Nur 20 Minuten und Teas Vater würde wahrscheinlich hupend vor meiner Haustür stehen.

Dieses Gefangenheitsgefühl verschwand einfach nicht.

Was würde ich wohl unter gewöhnlichen Umständen an so einem Tag tun?

Wahrscheinlich würde ich vor meinem Laptop hocken und mich mir dem Aktienkurs meiner Firma beschäftigen.

Welch hinreißender Gedanke!

Oder ein neues Spiel erfinden.

Ein Turnier veranstalten, über Wheeler herziehen oder auch in meinen Jets durch die Luft sausen.

Wie schön das doch wäre!

Seufzend sah ich zum Himmel empor.

Dort oben strahlte die Sonne, die immer alle so schön fanden.

Dabei war sie doch nur ein glühendes, ätzendes, helles Bällchen da oben, so weit weg, dass man sie nicht mal für ihre permanenten Strahlen bestrafen konnte.

„Seto!“

Das war Mokubas Stimme aus dem Erdgeschoss.

„Was ist Mokuba? Ist Yugi schon da?“, fragte ich und sah meine Befürchtungen schon wahr werden.

„Nein, es ist diese Alice. Sie ist am Apparat!“

Ich öffnete die Augen.

Alice?

„Einen Moment! Verbinde mich mal mit ihr!“

Schnell nahm ich den Hörer ab und schlug sofort einen kalten Ton an.

„Ja. Seto Kaiba?“

„Mr. Kaiba? Hier ist Alice. Sie erinnern sich?“

„Düster“, sagte ich knapp. „Sie hatten mich schon einmal angerufen?“

„Ja, Sir, das ist richtig.“

„Also, was kann ich für Sie tun?“

Alice schien etwas unsicher geworden zu sein, denn einen Moment herrschte Stille.

„Ich wollte mich revanchieren“, sagte sie dann schließlich.

„Revanchieren?“

„Ja, Sir. Weil Sie mich doch nach Hause gefahren haben.“

„Ach das.“

„Wie kann ich das wieder gut machen?“, fragte sie.

„Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“

„Ich will nicht, dass Sie einen so schlechten Eindruck von mir bekommen. Ich habe Sie vollkommen lächerlich gemacht und dann haben Sie mich auch noch nach Hause gefahren.“

„Was schlagen Sie also vor?“

„Nun… Sie besitzen ja alles, was man sich wünschen könnte. Deswegen dachte ich, dass ich Ihnen mal mein Heim zeigen könnte? Was halten Sie davon?“

Ihre letzten Worte wurden immer leiser, immer unsicherer, während ich mich immer mehr wunderte.

Warum wollte ein Mädchen, MICH nach hause einladen?

Die meisten Mädchen fürchteten sich ja sogar davor, mit mir im gleichen Klassenraum zu sitzen.

„Nun?“

„Wann schlagen Sie dieses Treffen vor?“

„Dieses Wochenende?“

„Bedaure. Da habe ich ein… ein…. Ein Geschäftsausflug“, wich ich aus.

„Wie schade.“

Man hörte eine deutliche Enttäuschung in ihrer Stimme.

„Die nächste Woche bin ich nämlich verplant, wissen Sie?“

„Ich verstehe.“

„Kein Problem: Geben Sie mir doch einfach Ihre icq-Nummer.“

„Meine was?“

„Oh! Haben Sie kein icq? Bedauerlich. Na ja, ich melde mich dann einfach noch mal bei Ihnen. Auf wiedersehen!“

Und sie legte auf.

Verwirrt starrte ich den Hörer an.

Was war denn nur los mit mir?

Was hatte mich das überhaupt zu interessieren, wenn ein kleines Gör ein schlechtes Gewissen mir gegenüber hatte?

„Aber irgendwie war sie doch sehr…. Nein! Was denke ich denn da?!“

Ich rappelte mich abrupt auf.

„Hör auf ein Weichei zu werden! Das bist du nicht!“

„Seto? Ist alles in Ordnung?“

Wieder war es Mokubas Stimme, die äußerst besorgt klang.

„Ja, alles in Ordnung.“

„Yugi ist jetzt da!“

Ein Seufzer entfuhr mir.

„Gut, sag ihm, ich bin gleich da! Ich habe nur noch kurz etwas zu erledigen!“

„Ist gut, aber beeil dich!“

Ich griff hastig nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer, die ich schon so ewig kannte.

„Hallo?“, meldete sich Rolands hektische Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Roland! Ich habe einen wichtigen Auftrag für Sie!“

„Ja, Herr Kaiba, Sir!“

„Sie wissen, dass ich dieses Wochenende nur schwerlich erreichbar bin?“, fragte ich.

„Ja, der Campingausflug ist diese Woche. Und Sie wollen bestimmt, dass ich heute am Campingplatz auftauche, sage, es gäbe einen dringenden Termin, nur um Sie vor Yugi zu retten, richtig?“

„Nein!“, knirschte ich.

„Gar keine schlechte Idee“, fuhr es mir allerdings gleichzeitig durch den Kopf.

„Ich möchte, dass Sie in meiner Abwesenheit etwas auf meinen PC laden.“

„Oh, natürlich… und was? Eine neue Spielidee?“

„Nein!“, knirschte ich erneut. „Sie laden mir das Programm icq auf den PC, verstanden?!“

„Icq? Ist das nicht etwas um Leute zu kontaktieren, Herr Kaiba? Haha. Sie verwechseln das Programm bestimmt.“

„Mitnichten“, sagte ich eisig und ließ somit Rolands beinahen Lachanfall verstummen.

„Oh…“

„Ich verlasse mich darauf, dass Sie Ihren Job machen!“

„Natürlich, Sir.“

„Auf wiedersehen.“

Und ich legte auf.

„Mensch, Kaiba. Du willst icq haben?“

Ich drehte mich erschrocken um.

Dort stand niemand anderes als Joey Wheeler, der dümmste Mensch, den ich kannte, mit einem breiten, mir unerklärlichen Grinsen.

„Wie bitte?“

„Du willst icq haben?“

Er hatte mich also tatsächlich belauscht.

„Ähm..“, sagte ich, während ich mir überlegte, ob es einen Ausweg, eine kleine Lüge gäbe, die hier helfen könnte, doch umsonst. „Nun, das hast du ja gehört.“

„Cool, man!“, strahlte Joey. „Das muss ich Yugi erzählen! Wir geben dir natürlich sofort unsere Nummern.“

Und er stürmte los ehe ich ihn aufhalten konnte.

„Icq?“, riefen die anderen im Chor, als ich unten angekommen war.

„Das ist so super!“, jubelte Yugi.

Und er reichte mir einen Zettel voller Nummern.

„Nimm uns in deine Kontaktliste, wenn du soweit bist, ja?“

„Was? Oh ja……. Natürlich…“

Als hätte Widerstand irgendeinen Sinn.

Mein Blick viel auf Teas Vater, der stumm in einer Ecke stand.

Er war ziemlich groß, selbst größer als ich, war ziemlich schlank und hatte Teas große, blaue Augen, aber blondes, strähniges Haar.

Doch ihr doofes Lächeln hatte er ihr offenbar vererbt.

„So, du bist also Seto Kaiba“, sagte er, nachdem die gierige Meute endlich verstummt war.

Er schritt auf mich zu und reichte mir die Hand.

Es war sehr seltsam, an jemandem beim Händeschütteln hinaufzublicken.

Dabei war ich immer so stolz auf meine Größe gewesen.

Widerwillig gab ich ihm meine Hand und versuchte ein zwanghaftes Lächeln.

„Tea hat selbstredend viel über dich erzählt“, fuhr er munter fort, immer noch meine Hand haltend.

Endlich ließ er los und ich war befreit.

„Ach, hat sie das?“

Ich warf Tea einen scharfen Blick zu, die merkwürdiger Weise leicht rosa anlief.

„Sie haben ihr das Leben gerettet, nicht wahr?“

„Ach.. hab ich das?“

Langsam war ich äußerst verwirrt.

Wann hatte ich denn diesen Fehler begannen??

„Ja, bei dem Duell Yugi gegen Joey, als Marik Joey kontrollierte, meine ich natürlich.“

Mein Respekt vor diesem großen Mann schwand schnell.

Der glaubte den ganzen Stuss von wegen Gedankenkontrolle also auch! Nicht zu fassen, dass selbst manche Erwachsenen offenbar nicht in der Lagen waren, plausible Theorien aufzustellen!

„Da hast du meine Tochter das Leben gerettet!“

Einen Moment musste ich ernsthaft überlegen, wovon zu Hölle dieser Kerl faselte.

Meinte er etwa die Situation als Tea auf diesem Stuhl angekettet gewesen war? Mit dem Kran?

„Ach was“, brachte ich trocken hervor. „Das war… das war gar nichts.“

„Oh, ein bescheidener Gentleman!“, lächelte Teas Vater während ich innerlich die Augen verdrehte. „So wie ein Vater sich seinen Schwiegersohn vorstellt, was?“

Er lachte, während mir schrecklich heiß wurde und mein Herz beinahe stehen blieb.

Schwiegersohn?

Nun war der offenbar völlig durchgeknallt!

Lieber würde ich Yugis dreckigen Spieleladenfußboden mit der Zunge sauberlecken als mit Gardner die Ringe am Altar zu tauschen!

Wie aufdringlich konnte man denn sein?

Eins war jedenfalls klar: Dieser Vater war nach Pegasus definitiv das Peinlichste, was mir je unter (oder in diesem Fall ja leider über) die Nase gekommen war!

Man, war mir schlecht!

Auch Yugi und Tea schien es ähnlich zu gehen.

„Hör auf, Daddy“, sagte Tea hastig und versuchte ihren Vater aus der Tür zu drängen. „Wir wollen doch jetzt los!“

„Ja, ja, schon gut, Häschen! Dann kommt mal, Jungs!“

Und sie gingen aus meiner Villa.

Ich drehte mich noch einmal zu Mokuba um, der mir überraschend in den Arm fiel.

„Ich werde dich vermissen“, sagte er und wie schon so oft schwammen seine großen Augen in Tränen.

„Es ist ja nur ein Wochenende“, sagte ich nicht ganz überzeugt von meinen eigenen Worten. „Und denk an die 5 goldenen Regeln, ja?“

„Ja klar, Seto. 1. Keine Kissenschlachten 2. Keine virtuellen Spiele in deiner Abwesenheit 3. Das Auto wird nicht angerührt 4. Finger weg von deinen Horrorfilmen und 5. Lass dich bloß nicht entführen!“

„Genau!“

Er lächelte mich an.

„Tschüss, kleiner Bruder!“

Und ich nahm mit schwerem Herzen meinen vollgepackten Koffer und meinen schweren Rucksack.

Mokuba winkte mir noch einmal zu, dann viel die Tür ins Schloss.

„Ah! Da ist er ja“, kam es von Duke und Tristan, die soeben auf der Rückbank Platz genommen hatten.

Perplex stellte ich gerade als ich mich zu ihnen gesellen wollte fest, dass der einzige freie Platz, der mir verblieben war, der Beifahrersitz war.

„Na komm, Junge“, lachte Teas Vater während die anderen Knalltüten lachten.

Stocksteif setze ich mich neben Teas Vater.

„Wie lange fahren wir eigentlich?“, fragte Joeys Stimme von hinten.

„Ich denke so 2 ½ Stunden“, frohlockte Duke.

„Super! Ich liebe lange Autofahrten!“

„Und ich hasse minderwertige Zwerge wie euch“, dachte ich aufgebracht wobei ich mir in die Handfläche kneifen musste um diesen Gedanken laut loszuwerden.

Die erste halbe Stunde sogar relativ „normal“ und ruhig.

Duke erzählte von irgendeinem Besuch in einem Freizeitpark, während die anderen gespannt lauschten und ich aus dem Fenster blickte und Wolken zählte um einzuschlafen… leider erfolglos.

Doch dann…

Wir waren gerade auf die Autobahn gefahren als..

„Kinder, wir fahren auf die Autobahn!“, rief Teas Vater urplötzlich so laut, dass ich nach vorn hin überkippte und gegen die Scheibe klatschte.

„Ihr wisst, was das heißt?“

Verdutzt starrte ich diesen total übergeschnappten Kerl an.

Was es hieß auf die Autobahn zu fahren?

Klar wusste ich das: Mehr Autos, keine Fußgänger, keine atemberaubende Landschaft, LKWs, hin und wieder ne Raststädte und vielleicht ein paar ätzende Staus.

Doch wollte er das wirklich hören?

„Zeit für Reiselieder!“

Nun war ich endgültig verloren.

Reiselieder?

Was zur Hölle war das denn und vor allem, was war der Sinn dahinter??

„Jeder von euch sucht einen Titel aus, den dann alle mitsingen. Danach sucht sich derjenige dann einen anderen aus, der dann einen neuen Titel aussucht. Und so weiter“, erklärte Tea noch mal.

„Hört sich super an“, sagte Bakuras Stimme.

Singen?

Warum nur ich?

Wieso?

Langsam war ich wirklich dabei, Gott zu verfluchen.

Wenn das Jahr nämlich wirklich so weitergehen würde, würde ich mir ernsthaft überlegen, mich den Satanisten anzuschließen!!!!

„Okay… Daddy! Fang du an!“

Auch das noch…

„Sehr gut! Hmm….“

Teas reizender Vater überlegte einen Moment.

„Ah! Ich weiß: Es tanzt ein Bibabuzelmann in unserem Kreis herum!!“

Die anderen stimmten langsam freudig mit ein während ich nur schwach und kraftlos die Lippen bewegte.

Offenbar hatten die Gardners zu ihrer mangelnden Intelligenz und ihrem miserablen Modestil auch keine Ahnung von Musik.

Als das Lied endlich verstummt war, wurde geklatscht.

„Na los, Zuckerpopo! Du bist dran“, lachte Teas Vater.

Da ich mich nicht mit Zuckerpopo angesprochen fühlen musste, musste es wohl Tea sein.

„Ein Song… ein Song.“

„Wie wäre es denn mit Alle meine Entchen?“, fuhr es mir durch den Kopf.

„Okay.. wir singen: My heart will go on von Titanic!”

Und sie machte einen tiefen Seufzer, offenbar aufgrund des Filmes.

„Ach wenn Gardner doch auch so schön im Eiswasser mit ihrem Daddy untergehen könnte.“

Ich hasste ja schon dieses Lied, da es so schrecklich schnulzig war, doch so war es echt die Härte.

Teas Vater, Tristan und Duke nahmen in diesem Auto eine neue Version von diesem Lied auf, offenbar doppelt so langsam, aber mit so viel Gefühl, dass ich am liebsten aus dem Fenster gekotzt hätte.

„Das war schön“, sagte Bakura gerührt.

„Ja!“

„Gut, Yugi: Du bist der Nächste!“, sagte Tea.

„Honigpferdchen, ich unterbreche dich ja nur ungern, aber nimm doch den armen, einsamen Herrn hier vorne dran. Der guckt schon so unglücklich und von dir verlassen.“

Stille kehrte, dann fing ich an zu husten und Tea räusperte sich vernehmlich.

„Ja, lass Kaiba singen“, unterbrach Joey dann unsere Versuche, die Situation zu umgehen.

„Wieso Kaiba?“, fragte Teas Vater plötzlich überrascht.

Wie: Wieso Kaiba?

Vielleicht weil ich so heiße?

„Ähm… Dad: Das ist Kaiba!“

„Schon klar, Schätzchen, aber hat er keinen Vornamen?“

„Stimmt ja… Kaiba ist gar nicht sein Vorname“, sagte Joey schließlich.

„Was du nicht sagst! Dass dir das jetzt schon auffällt“, dachte ich.

„Man nennt seinen Freund doch beim Vornamen, sonst ist das unhöflich, nicht wahr, Seto?“

Seto?

Warum nur wurde mir bei der Erwähnung meines eigenen Vornamens so schlecht?

Ich hieß ja schließlich so!

…aber nur Mokuba und mein verhasster Stiefvater hatten mich je so genannt…. Ja! Der Name war eine Art Familiengeheimnis. Und Muto und KoKG gehörten nicht dazu!

„Na gut, Seto: Sing etwas“, sagte Bakura hastig, der offenbar mit diesem Wechsel kaum Probleme hatte oder sie gut verbergen konnte…. Die anderen sahen alle etwas gequält aus. Wenigstens diese Gefühle schienen wir zu teilen.

Was sollte ich denn singen.

Das, was ich hörte würde doch wahrscheinlich den anderen Kleinkindern Alpträume einheimsen und Teas Vater würde wahrscheinlich vor Schreck in den nächsten LKW fahren.

Auch wenn dieser Gedanke verlockend war, saß ich ja auch immerhin noch in diesem verfluchten Familienauto.

„Streng dich an! Nur ein Titel!“

„Ähm… kennt ihr noch Falco?“, wollte ich wissen.

„Ja… ich kenne Rock me Amadeus ganz gut“, sagte Duke.

„Und das Lied „Egoist“?“

Ein kurzes Schweigen.

„Das hat Mokuba damals oft für mich gesungen“, versuchte ich hastig zu erklären, auch wenn ich wusste, dass das kitschig war.

„Als ich noch meinen Weltmeistertitel inne hatte“, fügte ich meinen Gedanken düster hinzu.

„Stimm es doch einfach an“, grinste Teas Vater. „Wir stimmen dann mit ein!“

Und so ging das peinlichste Ereignis in meinem Leben los.

Ich überspringe hier mal die Details, denn das könnt selbst ihr nicht von mir verlangen, aber soviel: keiner sang mit!

Offenbar war es nicht ganz ihr Stil, dabei war es doch einer der schönsten Songs, die ich kannte…. Nun allerdings nicht mehr.

Endlich hatte jeder sein blödes Lied gesungen und es herrschte wieder Stille.

Anfangs startete Teas Vater noch den jämmerlichen Versuch, ein Gespräch mit mir zu beginnen, doch nach einer halben Stunde sagte ich ihm knapp, ich sei müde und legte mich auf die andere Seite und schloss die Augen.

Tatsächlich schlief ich ein, auch wenn ich nur unruhig schlief: Von ToonMonstern, die mich jagten, von Clownskostümen und von Yugis Freunden, die ständig meinen Vornamen nannten.

„Och ne… jetzt fängt es an zu regnen!“

Ich schlug irritiert die Augen auf.

Ich hatte das Gesicht an die regennasse Scheibe gedrückt und konnte den Campingplatz genau erkennen.

Eigentlich war es mehr ein Wald als ein Campingplatz. Ein paar einzelne Zelte waren hier aufgestellt, der Boden schien sehr durchweicht und im Hintergrund erkannte man einen See.

„Endstation liebe Leute“, ertönte die Stimme von Teas Vater.

So blieb uns nichts anderes übrig als auszusteigen und uns dem Unwetter auszusetzen.

Wie sollten wir so das Zelt aufbauen.

„Ich würde vorschlagen“, schrie Tristan gegen das Tosen des Windes an. „dass jemand bezahlt und die anderen einen geeigneten Platz suchen!“

„Ich gehe bezahlen“, rief ich sofort, froh darüber, nicht die Drecksarbeit erledigen zu müssen.

„Bist du sicher, Kaiba?“, fragte Bakura. „Weißt du, was du da verpasst? Zeltaufbauen macht so einen Spaß!“

„Kein Problem“, sagte ich und rannte zum kleinen Holzhäuschen.

Hier drin war es schön warm und ich fühlte mich gleich etwas besser.

„Sie wünschen bitte?“, fragte die Frau, die an einer Theke saß.

Sie hatte rote, gelockte Haare und einen extrem geschminkten Mund, der fast in der schwach beleuchteten zu glänzen schien.

„Meine Freunde“, wieder blieb mir das Wort einen Moment im Hals stecken. „und ich… wir wollen hier übers Wochenende campen!“

Nachdem ich bezahlt hatte, kaufte ich mir noch einen Kaffee, den ich zunächst genüsslich austrank.

Dann entschied ich mich, doch hinaus zu gehen und die Kindergartenkinder zu suchen.

Das erwies sich allerdings als viel schwieriger als angenommen.

Endlich, nach einer Ewigkeit, so schien es mir, hatte ich die zwei Zelte gefunden. Eines war ziemlich groß, das andere sehr winzig.

„Da bist du ja“, rief Tea, deren Kopf aus dem Zelteingang des kleinen Zeltes auftauchte. „Wir dachten schon, du kommst gar nicht mehr.“

„Schön wär’s“, dachte ich und seufzte.

„Hat etwas gedauert. Und dann musste ich euch auch noch finden“, redete ich mich heraus.

„Komm jetzt rein!“, kam es von Joey.

„In welches Zelt!“

„Na hör mal…. Tea kriegt eins für sich.“

„Wie? Wir alle in EIN Zelt?“, stotterte ich.

„Ja! Schön gemütlich, oder?“, grinste Yugi, woraufhin ich ihm am liebsten die Kehle aufgeschlitzt hätte.

Stattdessen kämpfte ich mich gegen den peitschenden Regen in das Zelt hinein.

Tatsächlich war das nur ein einziger Raum, in dem die Knalltüten schon alle Luftmatratzen aufgebaut hatten.

Mein Platz schien sich hinten rechts in der Ecke zu befinden zwischen Tristan und Joey.

Seufzend ließ ich mich auf meinen Matratzenberg fallen und stierte an die Decke.

„Man oh man, Kaiba“, lachte Joey. „Du hast dir vielleicht viel eingepackt! Willst du hier einziehen?“

Auch die anderen grinsten, während ich stur versuchte, weiter die Decke zu betrachten.

Wenn ich doch nur einschlafen, am liebsten ins Koma fallen und erst am Ende des Jahres aufwachen könnte.

Ein Blitz erhellte für einen Moment das Zelt und es folgte ein ohrenbetäubender Donner.

Ein paar von ihnen schreckten zusammen und man hörte Tea im Nachbarzelt aufschreien.

Ich hingegen fühlte mich endlich geborgener. Donner, Blitz, Unwetter!

Wer könnte sich da nicht himmlisch fühlen?

Wenigstens das Wetter schien mich und meine Gefühle zu verstehen.

Tea kam in unser Zelt gerannt.

„Ich habe Angst!“, gestand sie sofort. „Kann ich erst mal bei euch bleiben bis sich das Unwetter legt?“

Ich verdrehte genervt der Zeltwand zugewandt die Augen.

„Meinetwegen kannst du auch noch länger bleiben“, kam es von Duke.

„Lass den Quatsch“, wehrte Tea ab.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Tristan. „Schwimmen können wir ja jetzt vergessen, oder?“

„Wie wäre es mit „Ich sehe was, was du nicht siehst“? “, kam es von Yugi.

„Ich weiß nicht!“

Ich fühlte mich so schrecklich kaputt und des Lebens leid.

Die sollten mich jetzt einfach in Ruhe lassen! Mich und dieses himmlische Unwetter!

Ich zog mein Horrorbuch aus meinem Rucksack und begann zu lesen, doch lange sollte ich dafür nicht Zeit haben.

„Kaiba! Was liest du da?“, erschallte Teas Stimme, die mich wieder in die Realität zurückversetzte.

„Der Massenmörder von Cambridge“, sagte ich gelangweilt und hob das Buch an, sodass alle es ansehen konnten.

„Wie? So was liest du?“, sagte Tea angeekelt.

„Sieht fast so aus!“

Ich zuckte die Achseln.

„Abartig!“

„Cool“, rief Duke. „Ich habe davon nur die ersten drei Teile gelesen. Welcher Teil ist das?“

„6“, antwortete ich.

Duke pfiff anerkennend.

„Dann weiß ich schon, was ich mir zum Geburtstag wünschen kann. Ist er gut?“

„Bisher schon.. auch wenn ich ihn etwas harmlos finde.“

„Harmlos?“

„Bisher nur eine erhängte Leiche auf 80 Seiten“, sagte ich abschätzig.

„Reicht dir das etwa nicht?“, schrie Tea aufgebracht und entsetzt. „Du findest Todesfälle gut?“

„Dafür werden solche Bücher nun mal verfasst“, gab ich knapp zur Antwort.

Ich wollte auf diese dämliche Diskussion erst gar nicht eingehen. Gardner würde mir nicht dieses Hobby nehmen! Niemals!

Schlimm genug, dass ich sonst alles, was sich mal meine Persönlichkeit nannte, über den Haufen werfen musste.

„Unglaublich! Schämst du dich denn nicht?“

„Schämen?“, echote ich verdutzt. „Schämen? Wofür denn bitte?“

Es gelang mir nur mit Mühe ruhig zu bleiben und sie nicht anzubrüllen.

„Überall sterben Leute auf grausame Art und Weise! Das ist schon schlimm genug, aber muss es dann noch sein, dass sich ein paar hirnrissige Autoren weitere Geschichten ausdenken, in denen noch mehr Leiden?!“

Meine Augen weiteten sich.

Hatte die ein Rad ab?

Einen Moment war selbst ich fassungslos.

„Ich finde, dass jede Geschichte ihren Existenzgrund hat!“, sagte ich. „Jeder Mensch fühlt sich mit etwas anderem unterhalten. Du magst lieber deine Mädchenmagazine lesen, in denen es eine ach so wunderbare Welt herrscht und wo alle Jungen plötzlich sympathisch werden. Das ist dein Geschmack und der vieler anderer, aber ich setze mich lieber mit dem Geheimnisvollen auseinander!“

Einen Moment tauschten wir verärgerte Blicke.

Dann öffnete Tea den Mund, offenbar um ihre sinnlose Meinung erneut loszuwerden, als ein heftiger Donner ertönte.

Tea schreckte zusammen und klammerte sich an Yugis Hals fest, der daraufhin laut röchelte.

„Lass uns doch Gruselgeschichten erzählen“, schlug Tristan vor. „Wie es bei Zelten üblich ist.“

Tea sah etwas verärgert aus, die anderen schienen aber froh, dass Teas und mein Streit damit beendet sein könnte und sie nickten.

So setzen wir uns im Kreis hin.

„Weiß jemand eine Gute?“, wisperte Joey aufgeregt.

„Kaiba könnte doch aus seinem Buch vorlesen“, schlug Bakura vor.

„Na schön!“

Ich kramte mein Buch hervor und schlug es auf die erste Seite auf.

„Seid ihr sicher, dass ihr das hören wollte?“, versicherte ich mich noch mal und konnte kaum mein sadistisches Lächeln unterdrücken.

„Ja, mach schon“, sagte Tristan und nickte heftig.

„Na schön: Auf eure Verantwortung!“

Das könnte wirklich interessant werden, Yugi und seine Freunde als Versuchskaninchen zu missbrauchen.

Ich senkte den Blick und begann vorzulesen.
 

Der Mond schimmerte über der schlafenden Nacht.
 

„Moment!“, unterbrach Joey.

„Was ist?“

„Das ist doch totaler Unsinn!“

„Was denn?“

„Eine Stadt kann doch gar nicht schlafen!“, sagte Joey, stolz den Fehler entdeckt zu haben.

„Joey, das ist ein Ausdruck um zu zeigen, dass alle Leute schlafen!“

„Aber das ist doch Quatsch! Es ist immer jemand wach!“

„Schon, aber…. Das ist einfach eine Redewendung!“, knirschte Duke.

„Mach weiter, Seto“, grinste Bakura.

„Ähm… schön!“
 

Allein die Geräusche aus dem nahen Wald störten die nächtliche Stille.
 

„Aber..“

„Sag jetzt nichts Joey! Wir wissen, dass auch andere, wache Leute bestimmt irgendwelche Geräusche machen!“
 

Die rötlichen Augen auf den blassen Körper der Frau gerichtet stand er langsam auf.
 

„Wer ist er?“, wollte Joey wissen.

„Mensch, Joey! Das ist ein Unbekannter. Wahrscheinlich der Killer der Story“, sagte Tea.

„Der könnte sich wenigstens vorstellen!“

Ich schlug mir die Hand vor die Stirn, las aber dennoch weiter.
 

Sie war eine Schönheit. Unbeschreiblich.

Wie gerne würde er sie besitzen können. Sie, diesen schlanken Körper und dieses von ihr ausgehende Lächeln.

Sie sollte ihm gehören!

Der düstere Wald war seine Chance sie zu überzeugen, sie zu seinem zu machen!

Äste rauschten im nächtlichen Wind.

Ihre Umrisse konnte er durch die dünnen Zeltwände nur allzu gut erkennen.

Seine Füße schritten mit immer weiter steigender Begierde auf das kleine Zelt von Eleonora zu.
 

„Wie? Nur die Füße!“

„Mensch, Joey! Jetzt sei doch still!“, rief Tristan und versetzte seinem besten Freunden einen Tritt gegen das Schienbein.

„Genau! Wenn du so weitermachst, ist diese Geschichte nie zu Ende!“

„Man darf doch wohl Fragen stellen“, maulte Joey.

„Ja, aber keine Sinnlosen!“

Ich verdrehte die Augen. Das konnte einfach nicht gut gehen.
 

Eleonora, die wohlhabende Tochter des Finanzministers, hatte sich in ihrem Zelt niedergelassen.

Tränen rannen ihr Gesicht hinab, während der Regen auf das Zeltdach niederprasselte und so ihr Schluchzen übertönte.

Ihre Fingernägel bohrten sich zitternd in ihre Arme und ihr Körper zitterte.

Was hatte sie getan?

Was nur?

Was tat sie hier?

James Gesicht tauchte wieder vor ihrem inneren Auge auf.

James!

Was war nur mit James passiert?

War er wirklich… wegen ihr?

Wieder schluchzte sie.

James!

Warum nur?

Warum musste er sie nur so sehr lieben, sie wollen?

Und warum musste er James deshalb…?

Ein Donnergrollen ließ sie aufschrecken und sie drehte sich um.

Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle!

Dort, an der Zeltwand!

Er war hier!

Sie war nicht entkommen!

Der Schatten beugte sich immer näher zum Zelt hinab! In Händen hielt er ein Messer.

Eleonora schrie auf und sie versuchte aufzuspringen, doch ihr Körper war zu gelähmt!

„Neeeeiiiin!“
 

„Neeiiiiin!“

Ich schreckte auf.

Tea hatte sich wieder an Yugis Hals festgekrallt und zitterte.

„Tea? Was zum Teufel ist los?“, fragte Joey irritiert. „Du sollst doch Kaiba nicht stören!“

„Dort!“, schrie Tea und deutete hinter mich.

Ich wandte mich um und erkannte einen Schatten hinter mir, der etwas in Händen hielt.

„Der Killer“, wimmerte Tea.

„So ein Unsinn“, kam es von Tristan. „Das ist doch nur eine Geschichte, oder Seto?“

„Ich hatte damit gerechnet!“, stieß ich hervor.

„Komm her, meine süße“, ertönte eine Stimme von draußen, die selbst mir nicht behagte.

„Seht ihr?! Das ist der Killer und er will ein junges, hübsches Mädchen!“, kreischte Tea.

„Womit du dich doch eigentlich sicher fühlen müsstest“, fügte ich meinen Gedanken hinzu.

Aber im Ernst: Wer erlaubte sich da einen Scherz mit uns?

„Nicht!“

Teas Stimme war so schrecklich, dass ich mir die Ohren zuhallten musste.

Auch der Schatten hatte inne gehalten, dann bewegte er sich langsam zum Eingang hin.

„Neeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiin!“

Tea schien einem Nervenzusammenbruch nahe.

Ich für meinen Teil hatte die Nase voll! Dieser Scherzbolt da draußen sollte mich kennenlernen!

Zusammen mit Tristan und Joey, die offenbar denselben Gedankengang gehabt hatten, schlich ich zum Eingang und stürzte mich auf die sich nähernde Gestalt.

„Aua! Lasst das! Lasst das!“

In meiner Wut wurde mir urplötzlich klar, dass ich diese Stimme irgendwoher kannte.

„Wartet einen Moment!“, knirschte ich den anderen beiden zu. „Gebt mir mal die Taschenlampe!“

Widerwillig drückte Tristan mir seine Taschenlampe in die Hand. Ich ließ den Lichtstrahl auf die Person am Boden richten, die nun zitterte.

„Das gibt’s doch nicht“, stammelte Joey. „Was zum Kuckuck machst DU denn hier?“

Die Gestalt sah nun auf, machte ein überraschtes Gesicht und richtete dann ihre Brille zurecht.

„Was tut ihr hier?“, schrie sie dann.

Auch ich konnte es nicht fassen.

Nun war auch Yugi aus dem Zelt gekrochen und blickte irritiert.

„Weevil Underwood?“
 

So! Hier ist das Kapitel zu Ende, aber es wird noch ein zweiter Teil des Campingausfluges kommen!

Hoffe es hat euch so weit gefallen und bittet entschuldigt, dass ich schon wieder so ewig gebraucht habe!^^
 

Für alle, die mit dem erwähnten Titel „Egoist“ nichts anfangen konnten, hier ein kleiner Link zu einem Video^^
 

http://www.youtube.com/watch?v=LhIdWfBdKvk



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jien
2008-07-14T03:34:45+00:00 14.07.2008 05:34
so, es ist halb 6 uhr morgens und ich hab die ganze geschichte bis hierher in einem Rutsch durchgelesen.
Reicht das, oder muss ich noch ergänzen, dass sie einfach nur obergeil ist?
XDD
Selten habe ich Kaiba in so kurzer Zeit so viel und so gerne leiden gesehen, einfach herrlich.

Ich tippe übrigens darauf, dass sich zu Silvester (oder kurz davor) herrausstellt, dass Yugi und Co mit Pegasus integriert haben, bzw. SELBST eine wette mit ihm am Laufen haben, ob oder ob nicht sie es schafen, Kaiba innerhalb eines Jahres in den Wahnsinn zu treiben.
Auf jeden Fall müssen sie davon gewusst haben, SO unschuldig kann man keinen Menschen zugrunde richten.
:P
Keep it up!!!
Von:  Frost18
2008-07-12T17:28:15+00:00 12.07.2008 19:28
ich mag es will mehr
kaiba soll sie später dafür bezahlen lassen ^^
was sie ihm antun
die geschichte mit dem schwieger sohn is auch nicht übel


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