Zum Inhalt der Seite

Festhalten

if all wishes could come true
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Part 64 - Emotion sickness

Part 64 – Emotion sickness
 

Erupt again ignore the pill

and I won't let it show

sacrifice the tortures

orchestral tear crash-flow
 

increase delete escape defeat

It's all that matters to you

cotton case for an iron pill

distorted eyes
 

burn my knees and

burn my knees and

burn my knees and

emotion sickness

addict with no heroine

emotion sickness

distorted eyes

when everything is clearly dying
 

burn my knees and

burn my knees and pray

burn my knees and

burn my knees and pray

get up get up get up get up

get up get up get up

won't you stop my pain
 

emotion sickness

addict with no heroine

good things will pass

it helps with excess access

lessons learnt
 

~~~~~~ emotion sickness by silverchair ~~~~~~~~~
 

Mittlerweile, roch es in dieser Küche recht gut und so fing auch Kuroganes Magen allmählich immer lauter an zu grummeln und auch, wenn sie hier fremd waren, die Hälfte der Leute nicht kannten, war es etwas beruhigend, die nun gut gelaunten Gespräche und etwas Chaos um sich zu haben und die Probleme fielen wieder deutlich weiter in den Hintergrund.
 

Sakura machte es wirklich Spaß, das Essen vorzubereiten und auch ihre Anspannung fiel langsam von ihr ab, auch weil sie Yuzuriha wirklich gerne mochte. Eine kurze Zeit sah sie dem Mädchen neugierig beim Kochen zu, bevor sie sich traute die Frage zu stellen. "Du und Fye-san.. seid ihr ein Paar?" Es war ihr schon etwas unangenehm, eine eigentlich fremde Person so eine Frage zu stellen, doch war sie daran wirklich interessiert... immerhin, hatten sie auch einen Fye in ihrer Reisegruppe.
 

Das Mädchen errötete leicht, lächelte dann heimlich und nickte, während sie die Kartoffeln schälte. "Ja.., sozusagen... ich bin zwar mit Kusanagi verheiratet, aber das Kind ist von uns..." Geschickt wusch sie die geschälten Kartoffeln ab und reichte sie, immer noch einen leicht verlegen, mit einem verliebten Blick Fye. Dieser erwiderte, sichtlich immer noch ein wenig nachdenklich über die kürzlichen Ereignisse, den Blick und strich leicht über ihre Hand und wand sich wieder dem siedenden Wasser zu, in das er die Kartoffeln zusammen mit den Möhren schmiss und danach Currypulver einrührte.
 

Sakura, die ebenfalls dabei war eine Kartoffel zu schälen, ließ diese fast fallen, als sich herausstellte, dass das Kind von Fye-san und diesem Mädchen war. Darüber hatte sie sich noch gar keine Gedanken gemacht und nun ebenfalls verlegen und leicht rot werdend der Tatsache wegen und auch, weil die Beiden nun neben ihr rumturtelten, schälte sie ihre Kartoffel weiter und gab sich Mühe, die Beiden nicht zu sehr dabei zu beobachten.
 

Irgendwie war das komisch... aber sie traute sich gerade nicht nachzufragen, warum das schwarzhaarige Mädchen denn mit einem Anderen verheiratet und dennoch mit Fye-san zusammen war. Es hatte bestimmt seine Gründe.
 

Der große Mann hingegen ließ lieber die "Mädchen" kochen und setzte sich zu dem Mann am Küchentisch. "Ihr kommt auch aus einer anderen Dimension, ne?" Leicht zogen sich seine Brauen zusammen, als er die beiden Mädchen und Doppelgänger beobachtete.
 

Die beiden standen auch noch nebeneinander, obwohl die Küche wirklich viel zu klein für 4 Personen am Herd war, wirkten ihre Bewegungen fast synchron, geschmeidig und leichtfüßig. Er sah auf das weiße Viech, wusste immer noch nicht, was er davon halten solle. Aber die Hauptsache war, dass es dem Blonden besser ging.

Ryuki war längst aus der Küche verschwunden und Kusanagi holte unter dem Tisch eine bernsteinfarben schimmernde Flasche hervor. "Auch einen Schluck JackDaniels?"
 

In seiner Ruhe gestört, blickte der Ninja grummelnd zu dem großen Mann, der sich zu ihm gesellt hatte und murmelte ein kurzes "Aa." als Bestätigung auf die Frage. Die Gespräche, die in der Kochnische stattfanden bekam er von hier aus nicht unbedingt mit und auch interessierte er sich nicht sonderlich für solche Weibergespräche.

Und Lust auf noch mehr Verwirrung hatte er nun wirklich nicht.
 

Kurz überlegte Kurogane, als ihm etwas zu trinken angeboten wurde. Vom Namen her kannte er das Zeug nicht aber die Aufmachung der Flasche ließ auf Alkohol deuten, der ihm in letzter Zeit nicht wirklich gut bekam, wie er immer öfter feststellen musste. Aber ablehnen wollte er das Angebot auch nicht unbedingt und gegen so einen Schluck Alkohol, war wohl auch nichts einzuwenden, geschweige denn, dass er SO schnell betrunken wurde. Also nahm er mit einem Nicken das Angebot an
 

Kusanagi fischte auch aus dem nahen Regal zwei Gläser und schenkte sich und Kurogane ein. "Erzähl doch mal, wie kommt es, dass ihr durch die Dimensionen reisen könnt? Unsere Vorfahren kommen zwar auch alle aus anderen Dimensionen, aber das war ne einmalige Sache. Und hat jeder von euch so große Heilkräfte wie dieses weiße Ding ?"
 

Genervt darüber, dass dieser Mann sich jetzt mit ihm unterhalten wollte, anstatt ruhig neben ihm sitzen zu bleiben und seinen Alkohol zu trinken, seufzte Kurogane innerlich, nachdem er das Glas entgegen genommen hatte. Kurz erinnerte er sich bei den Worten wieder an die Geschichte, die diese Vampirfrau erzählt hatte.
 

"Is' ne lange Geschichte..." antwortete Kurogane knapp und ärgerte sich wieder einmal über Tomoyo, die ihn einfach so aus seiner Welt geworfen hatte und an diese unverschämte Hexe. Kurz blickte er ebenfalls wieder auf das schlafende Wollknäuel, bis vor kurzem wusste er selber noch nicht einmal, dass es über solche Kräfte verfügte und wenn noch jemand außer dem weißen Hasen solche Kräfte besitzen konnte, war es der Magier... doch dieser zeigte nie etwas von seiner Magie und jetzt, wo er nur noch ein Auge hatte, war Kurogane sich da auch nicht mehr so sicher.
 

"Nein, wir besitzen keine Heilkräfte... keine Ahnung, wie das Wollknäuel das angestellt hat." antwortete er nach einer Weile dennoch ehrlich, in der Hoffnung, weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.
 

Kusanagi spürte, dass der Andere nicht reden wollte und nippte deshalb nun schweigend an seinem Wiskey. Es war lange her, dass die Küche so voll und voller Leben gewesen war. Vor 2 Jahren war das die Regel, dass durch die 2 jüngeren Vampire Yuzuriha und Ryuki und dazu noch Fye und das Kind hier meist das reinste Chaos geherrscht hatte. Er vermisste die Zeit, in der noch alles in Ordnung schien. Nicht nur ihre Körper waren schwächer geworden, sondern auch die Gemüter und die Stimmung unter ihnen dunkler. Vor allem zwischen Fye und Ryuki verging keine Woche, an der es nicht zu einem ernsthaften Streit kam.
 

Plötzlich wurde von schlanken Fingern etwas Scharfes auf seine Lippen geschmiert. "Na Experte, is das Curry so recht ?", fragte seine Frau vergnügt und tippte ihm mit dem currybenetzten Finger auf die Nase. "Träum nicht sondern deck den Tisch im Hauptzimmer, hier is' kein Platz. Essen ist bald fertig."
 

Ergeben folgte er dem Befehl seiner Liebsten.
 

10 Minuten später war das Essen fertig und sie saßen auf einer weichen Decke im Wohnzimmer, einen riesigen Pott Curry vor der Nase und in ihren Schüsseln. Es war ein wenig beängstigend wie schnell die beiden Fyes ins Gespräch über Rezepte kamen und vielleicht lag es an der Tatsache, dass sie Dimensionsreisen mittlerweile fast als Routine empfanden, störten sie sich auch nicht daran sozusagen mit sich selbst zu reden.
 

"In meinem Heimatland kocht man meistens süß."
 

"So? Ich bin hier in Nara geboren, aber eine bestimmte Kochrichtung gibt es hier nicht. Was man eben bekommt."
 

"Ist es schwierig an Lebensmittel zu kommen?"
 

"Umständlich. Aber sie werden eigens für Menschen hergestellt."
 

"Ich habe gehört, ihr habt euch mit dem Anführer dieser Gegend angelegt und gewonnen? Sugoi~ der Schwarze is wirklich stark, wenn er jetzt die Macht über die Stadt hat."
 

"Wir reisen bald weiter, deswegen is Sakura-chan jetzt der Chef:"
 

"Sakura-chan ? Eure oder die aus dem Hafen?"
 

"Du kennst sie?"
 

"Sicher, sie ist meine Cousine."
 

"Seid ihr alle miteinander verwandt ?"
 

"Ergibt sich nun mal, wenn es nur noch so wenige Menschen gibt. Über paar Ecken sicher."
 

Shaolan lauschte den Gesprächen und aß das wirklich wohlschmeckende Gericht. Gerne hätte er den Fye dieser Welt noch einmal über die Feder ausgefragt, aber dieser hatte sich gerade erst erholt und er wollte wirklich nicht, dass es noch einmal zu so einem Zusammenbruch kam.
 

Neben ihm saß das Mädchen mit dem Kind auf dem Schoß. "Wo ist Ryuki hin ?"
 

"Keine Ahnung", antwortete ihr Fye und zuckte mit den Schultern. "Schmollt wahrscheinlich wieder wie ein kleines Kind in seinem Zimmer", warf Kusanagi ein und aß weiter.
 

"Ihr schlaft am Hafen, nicht wahr ? Wenn ihr wollt seid ihr hier herzlich aufgenommen. In der Wohnung ist genug Platz und wir haben auch ein Gästezimmer."
 

Kurogane hörte mit einem unwohlem Gefühl in der Magengegend den Gesprächen der beiden Blonden zu... das würde bestimmt nichts gutes für ihn bedeuten, aber andererseits, schmeckte ihm dieses Essen wesentlich besser als die von dem Magier und so schöpfte er wieder neue Hoffnung. Vielleicht guckte sich der Magier ja etwas von dem Fye in dieser Welt ab.
 

Als das Angebot, dass ihre Gruppe anstatt an dem kalten Strand in dieser Wohnung übernachten konnten fiel, wollte Sakura schon fast dankend annehmen, als ihr einfiel, dass dieser Vampir, der Shaolan entführt hatte ebenfalls hier wohnte und so zögerte sie einen Augenblick. Yuzuriha, der andere Fye und auch der große Mann, waren ihr sympatisch.. auch wenn sie extrem verwirrt war, was ihre Beziehungen zueinander angingen. Irgendwie schien hier jeder mit jedem... weiter wollte sie nicht denken, bevor sie wirklich knallrot anlief.

Bis Mokona wieder aufwachte und sie dadurch weiterreisen konnten, würde es sicherlich noch eine Weile dauern. Einmal blickte sie in die Runde. Kurogane saß eher genervt da und es schien nicht so, als wolle er gerade eine Entscheidung treffen und Shaolan schien zu sehr mit seinem Essen beschäftigt zu sein... außerdem sah er ziemlich nachdenklich aus, wahrscheinlich hatte er gar nicht mitbekommen, dass ihnen so ein Angebot gemacht wurde.
 

„Das ist wirklich sehr nett... aber euer Freund scheint nicht sehr begeistert darüber zu sein, dass wir hier sind...“ Bemerkte sie nach einer Weile, dass sie Angst hatte, dieser Vampir würde erneut versuchen Shaolan zu entführen, verschwieg sie lieber.
 

Ein verständnisvolles Lächeln trat auf die Lippen des Mädchens. " Du hast Angst, dass er euch etwas tut, nicht wahr?" Das Kind in ihrem Schoß zuppelte an ihren Haaren und quietschte vergnügt. Kusanagi neben ihr seufzte etwas. "Ich kann eure Sorge verstehen, schließlich sind wir alle Vampire. Aber ihr habt meine Versicherung, dass euch nichts geschehen wird. Außerdem ist euer Freund", kurz viel ihm ein, dass sie sich noch gar nicht vorgestellt hatten und er deswegen auch nicht den Namen seines Trinkgenossen kannte, "jetzt hier der Anführer."
 

Shaolan, der wirklich so tief in seine Gedanken versunken war, dass er das Angebot tatsächlich nicht mitbekommen hatte, sah von seinem Essen zu seiner Prinzessin auf. Sie dachte wirklich mit, früher hätte sie freudenstrahlend so ein Angebot angenommen, jedoch wurde auch ihr klar, dass sie mittlerweile vorsichtig sein mussten, vor allem in dieser Welt.
 

Fast automatisch sah er zu den beiden Erwachsenen. Sonst entschied er immer, was zu tun war und die beiden fügten sich, aber sie waren, totz ihres Vorsatzes sich nur im geringen Maße einzumischen, ihm eine große Hilfe... nein mehr noch, sie waren eine richtige Gemeinschaft geworden, deswegen interessierte ihn ihre Meinung. Der Magier, der von seinem Spiegelbild nur von der Augenklappe und der Kleidung zu unterscheiden war, schien einen Moment nachzudenken. "Also mir macht es nichts aus, Sakura-chan. Mummy und Daddy werden schon aufpassen. Kuro-chi?"
 

Grummelnd warf Kurogane dem Magier einen tödlichen Blick aufgrund dieser Bemerkung zu, legte jedoch auch keinen Wiederspruch ein und gab somit sein ok, dass es ihm auch recht war, hier zu bleiben. Er sah in dem jungen Vampir nicht mehr wirklich eine Gefahr und vielleicht würde ihm seine unfreiwillige Position als Anführer, die er ja eigentlich abgetreten hatte, zu nutzen kommen und sie hätten hier ein wenig Ruhe, bevor sie weiterreisen mussten. So hoffte er jedenfalls.
 

"Ok... wenn ihr einverstanden seid..." stellte Sakura kurz fest, bevor sie sich lächelnd an die Leute dieser Welt wand. "Nehmen wir das Angebot gerne an."
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Der Abend kam schnell und plötzlich. Ohne eine Dämmerung war die Sonne irgendwann hinter den Häusern verschwunden und die Nacht hatte alles wieder schwarz gefärbt. Im Kern der Stadt gingen fast augenblicklich die Lichter an und ein leises, fernes Rauschen, ein Gemisch aus Stimmen, Musik und Gelächter, Motorengeräuschen zeigte, dass dort gerade das Leben erst begann. Hier in dem Wohnviertel gingen ein paar der noch nicht zerschlagenen, antik anmutenden, geschnörkelten Straßenlaternen an und hier und da öffnete eine kleine Bar.
 

Wie fast jeden Abend beobachteten grüne, abwesende Augen vom Balkon des obersten Stockwerkes aus das Lichtermeer und auch die sanften Wellen auf dem schwarzen Teich unter ihnen. Sie vermisste das Quaken der Frösche und das Surren der Insekten, das hier früher geherrscht hatte. Das einzige was nun noch zu vernehmen war, war das leise Plätschern der Fische und die Geräusche der Vampire auf den Straßen. Sonst herrschte nur eine einnehmende, schwere Stille, genau so dick wie die Dunkelheit. Aber sie war gut, sie tat gut, wie auch die frische Abendluft und der Geruch des Wassers auf ihrem Gesicht, ordnete sie ihre Gedanken, ließ sie entspannen und ein wenig durchatmen.
 

Die Fremden waren seit Morgenbeginn da und sie freute sich, dass die Stimmung nach einer anfänglichen Befangenheit so gelassen geworden war. Sie mochte vor allem das Mädchen, in diesem Männerhaushalt hatte sie eigentlich nie jemand neutrales zum Reden. Und dieser Fye aus der anderen Dimension war genau so albern wie ihr Fye, und genau so charmant, stellte Yuzuriha mit einem leicht beschleunigten Herzschlag fest. Sie sahen aus wie eineiige Zwillinge und hatten genau die selben Arten Fremde zuvorkommend und distanziert, Freunde und Geliebte hingegen heimlich und ehrlich, anzulächeln.
 

Hier drinnen war es eindeutig zu warm geworden, stellte Sakura fest, nachdem sie noch einen Schluck dieses seltsamen und sprudeligen Getränkes aus diesem seltsamen langen Glas trank. Sie konnte sich nicht mehr an den Namen des Getränkes erinnern, doch hatte Yuzuriha ihr gesagt, dass dieses Getränk heute Abend nur für die Frauen reserviert war, sollten die Männer lieber die härteren Sachen trinken.
 

Wo war Yuzuriha eigentlich hin? Kurz sah sich Sakura nach dem schwarzhaarigen Mädchen um und merkte, wie ihr leicht schwindelig war... und viel zu warm in diesem kleinen Raum mit so vielen Menschen.

Mit einem "Kurz Luft schnappen..." meldete sie sich bei ihren Reisekameraden und ihren Gastgebern ab, um etwas frische Luft zu schnappen.
 

Schnell schenkte sie sich jedoch noch ein Glas mit dem alkoholischen Sprudelzeug ein, bevor sie sich auf den Weg auf den Balkon machte.
 

Als sie den Balkon betrat, erkannte sie, dass auch Yuzuriha sich hier befand und langsam, trat sie neben das schwarzhaarige Mädchen. "Hier bist du also..." sprach sie Yuzuriha etwas benebelt vom Alkohol an. "Ich hab dich schon gesucht... gehts dir nicht gut?" fragte sie etwas sorgenvoll nach, als sie den roten Schimmer auf ihren Wangen bemerkte.
 

Ertappt sah sie schnell wieder zu dem See hinunter und ließ ein paar Haare in ihr Gesicht fallen. Sie freute sich, dass sie Gesellschaft bekommen hatte. Das Mädchen hatte ebenfalls gerötete Wangen und ihre grünen Augen funkelten, wahrscheinlich war sie ein wenig beschwippst vom Sekt.
 

Mit einem leichten, zweideutigen Lächeln nahm sie der Kleineren das Glas ab und nahm selbst einen Schluck. "Ich habe nur an deinen Reisekameraden gedacht."
 

Etwas fragend sah sie Yuzuriha an und ließ sich das Glas aus der Hand nehmen. "An welchen denn?"

Sakura hatte zwar mitbekommen, dass die Schwarzhaarige mit dem Fye in dieser Welt zusammen war und mit dem großen Mann verheiratet... aber vielleicht hatte sie ja jetzt ein Augen auf Kurogane geworfen... oder was viel schlimmer und wahrscheinlicher wäre, auf Shaolan-kun, immerhin war das vom Alter her passender.
 

Innerlich schüttelte sie über sich selber den Kopf, sie würde jetzt doch nicht tatsächlich eifersüchtig werden oder einfach irgendwas in andere Leute hineininterpretieren. "Erzähl es mir ruhig..." bat sie dem Mädchen sanft an.
 

"An euren Fye natürlich!", antwortete sie offen heraus und gab dem Mädchen wieder ihren Sekt zurück. "Der große, dunkle, - Kuro-chii war sein Name oder ? Ein seltsamer Name, aber aber wahrscheinlich auch nur hier -, der hat schon was. Erinnert mich an meinen Mann... ", leicht lehnte sie sich mit dem Rücken an das Geländer. Sie musste vorsichtig sein, um den Zustand der Gebäude kümmerte sich hier niemand mehr, weswegen es öfter einmal vorkam, dass viele Dinge veralteten oder einfach kaputt gingen.
 

"Aber er ist mir zu grummelig, nicht so lieb wie er. Eher wie eine Mischung aus Kusanagi und Ryuki." Leicht musste sie bei diesem absurden Gedanken lächeln und blickte das Mädchen an. "Du und Shaolan seid Täubchen, ne ?"
 

Etwas lächelte Sakura in sich hinein, dass Kurogane wegen ihrem Fye-san in dieser Welt als Kuro-chii galt und war wirklich froh darüber, dass der Ninja das gerade nicht hören konnte. Aber etwas überrascht war sie schon, dass sie ausgerechnet an ihren Fye dachte, obwohl sie es sich eigentlich hätte denken können, man merkte nur zu deutlich, dass sie trotz allem in den Fye dieser Welt verliebt war.
 

Schlagartig lief die Prinzessin knallrot an, als die Bemerkung über sie und Shaolan fiel, was sollte sie Yuzuriha denn jetzt antworten? Dass sie in Shaolan verliebt war und so?

Immerhin war das ein Mädchen, sie würde es sicherlich verstehen, aber irgendetwas sträubte sich in ihr... sie redete nicht oft, ehrlich gesagt nie über ihre Gefühle zu ihm.
 

"Erzähl du mir lieber etwas über Fye-san und dich!" versuchte sie nervös vom Thema abzulenken, außerdem hatte das wirklich ihre Neugierde geweckt.
 

"Aber nur, wenn du mir danach etwas über dich und ihn erzählst!", forderte sie. Sie hatte so wenig Möglichkeiten mit einem anderen Mädchen zu reden, dazu noch ein Menschenmädchen. Die Kleine war wirklich lieb und freundlich. Die meisten weiblichen Vampire, die sie kannte waren eher arrogant, oder total verständnislos darüber, wie man einen Menschen so hoch schätzen und auch noch eine Beziehung mit ihm haben konnte. Aber sie wollte der Kleinen ihren Wunsch nicht abschlagen und vielleicht bestand auch gar kein Grund mehr zum traurig sei. Ihrem Fye ging es schon viel besser, auch wenn sie nicht wusste, was dieses weiße Tier getan hatte, von dem ihr Fye erzählt hatte, aber vielleicht... vielleicht war er auch wieder ganz gesund. Das würde ihnen zwar nur einige Jahre mehr geben, aber schon ein Jahr war mehr als sie gehofft hatte.
 

"Hm, was willst du denn wissen ? Ist es bei euch ungewöhnlich mehrere Partner zu haben ?"
 

Etwas unsicher über diese Frage sah sie Yuzuriha einen Moment an und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. "Ich denke schon..." antwortete sie nach einer Weile und sah etwas verlegen zu Boden.
 

Irgendwie, konnte sie das nicht verstehen, auch wenn sie es gerne wollte. "Aber... wenn du ihn liebst, willst du dann nicht nur mit ihm zusammen sein oder, dass er nur mit dir zusammen ist?" fragte sie ernst und sah dem Mädchen wieder in die Augen. "Also, ich könnte mir das nicht vorstellen. Ich will nur mit Shaolan zusammen sein und mit sonst niemandem und ich würde mir wünschen, dass auch er nur mit mir zusammen ist!" erst zu spät realisierte sie, was sie da von sich gegeben hatte und lief erneut knallrot an, auch, weil sie wahrscheinlich etwas überreagiert hatte. "Entschuldige..."
 

Leicht verdutzt über diesen Ausdruck, strich sie der kleinen ein paar Haarsträhnen aus dem geröteten Gesicht und legte den Kopf in den Nacken, sah zu dem sternenlosen schwarzen Himmel, den man hier vom oberen Stockwerk ungehindert sehen konnte.
 

"Du liebst ihn wirklich sehr, nicht wahr ? Aber... weißt du... es ist natürlich, dass man die geliebte Person nur für sich haben will und erst recht schwierig, wenn du weißt, dass es noch jemand anderen in ihrem Herzen gibt. Aber die Herzen von Vampiren und Menschen... nein, ich glaube von allen Wesen... sind groß. Wenn eine Frau Kinder bekommt, kann sie diese auch lieben... du wirst sicher sagen, dass es etwas anderes ist, Mutterliebe. Aber weißt du, es gibt so etwas wie Arten von Liebe nicht nur Intensitäten. Einen Freund liebst du, und einen Geliebten liebst du. Aber unterschiedlich. Weil sie andere Personen sind.... für jeden, den man liebt, entwickelt man eine neue Art von Liebe...
 

Ich bin glücklich mit meinem Mann... wir sind schließlich schon über 7 Jahre ein Paar. Aber Fye liebe ich auch. Am Anfang wie einen Freund... doch dann wurde das Gefühl in meiner Brust zu stark und ich war nur noch glücklich, wenn ich beide in meiner Nähe wusste...
 

Wie du sicher mitbekommen hast, ist es recht ungewöhnlich für Vampire mit Menschen zusammen zu leben. Jedenfalls nicht gleichberechtigt. Aber durch Fyes Magie und daher Nützlichkeit für sie hat er einen besseren Status, als die meisten Menschen.

Das war noch nicht so, als er zu uns gekommen ist. Damals waren Menschen noch nicht vom Staat geschützt und deswegen protestierte er nicht, als ich von verlangte, dass er bei uns wohnen sollte und nur noch wir von ihm trinken sollten.
 

Ich erinnere mich noch, wie ich ihn in der Bar getroffen habe, die damals schon ihm gehört hatte... er ist ein sehr stolzer Mann weißt du und hält jeden mit seinem sanften Lächeln fern. Egal was passiert, er straft einen entweder mit Nichtachtung oder kümmert sich liebevoll um einen, ohne dass man weiß, was wirklich in seinem Kopf vor sich geht. Das hat mich neugierig gemacht... damals dachte ich auch, dass Menschen nichts wert wären, ich wusste nichts von unserer Vergangenheit, dass wir ihnen eigentlich ihre Welt weggenommen hatten... sie waren einfach nur Nahrung für uns... nicht mehr... und im besten Falle noch Vergnügungsobjekte...
 

Er wurde mir sehr bald zu einem guten Freund und auch mein Mann, der mich immer getadelt hatte Menschen als Dinge zu sehen, verstand sich von Anfang an mit ihm. Auch mein Bruder Ryuki sah ihn mehr als Trinkgesellschaft. Es war eine schöne Zeit... auch als wir immer öfter miteinander schliefen und ich schwanger wurde... weißt du, es ist sehr selten, dass Vampire von Menschen schwanger werden... eigentlich verträgt sich Leben und Tod nicht... aber du siehst ja an Nyên wie lebendig solche Kinder sein können...
 

In dem Moment, als ich das Kind in meinem Bauch spürte... ein Kind von diesem Menschen und mir... habe ich begriffen, wie sehr ich mein Herz an ihm verloren habe... ich habe es Kusanagi gesagt und er hat mich verstanden... ich liebe ihn und ich liebe Fye... meine Liebe hat sich einfach verdoppelt... genau so wie ich mein Kind und meinen Bruder liebe und meine Eltern geliebt habe...
 

Und jetzt leben wir einfach alle zusammen... und wir sind glücklich... auch wenn es Andere komisch finden sollten... es ist unser Leben und unser Glück... warum sollten wir nicht das tun, was uns glücklich

macht... ?" Ihre Stimme zitterte leicht und immer noch in dem Himmel starrend legte sie eine Hand auf ihre Augen, dennoch konnte sie es nicht unterdrücken, dass es in ihren Augenwinkeln feucht wurde und sich etwas in ihrer Brust zusammen zog.
 

Schweigend hörte Sakura dem Mädchen zu und ein wenig, konnte sie Yuzuriha jetzt besser nachvollziehen. Auch wenn sie diese Geschichte ziemlich traurig machte, warum wusste sie nicht genau. Sicherlich, sie liebte auch viele Menschen... Shaolan, ihren Bruder, Yukito, ihre verstorbenen Eltern, Fye-san und Kurogane-san und auch Mokona. Aber so wie Yuzuriha es schon sagte, es war eben was anderes. Jeden dieser Menschen liebte sie auf eine andere Art und Weise. Und nur Shaolan, liebte sie wirklich. Sie würde es nicht ertragen können, würde sie wissen, dass Shaolan mit anderen Mädchen zusammen wäre, mit ihnen schlief und Kinder zeugte und dabei waren sie noch nicht einmal ein richtiges Paar.
 

Vielleicht war ihre Liebe egoistisch, dachte sie für einen Moment aber diese Gefühle, die bei diesen Gedanken auftauchten, konnte sie einfach nicht unterdrücken. Gefühle, die bei diesen Vorstellungen ihr Herz zusammen zogen und ihr fast die Luft zum Atmen nahm.
 

Yuzuriha war wirklich stark. Sie wusste anscheinend genau, wovon sie sprach und Sakura benahm sich wie ein Mädchen, das von der großen Liebe träumte. Wahrscheinlich war sie das auch... aber, sie wollte den Menschen, der ihr am Meisten bedeutete nicht mit anderen teilen. Sie war verdammt egoistisch.

Sicher, sie wollte, dass Shaolan glücklich wurde... auch wenn das kein gemeinsames Glück bedeuten konnte.
 

Sie bemerkte die Tränen des Mädchens und einen Moment überlegte sie, ob sie ihre Meinung sagen sollte oder nicht. Sie hatte es wahrscheinlich schon sehr oft zu hören bekommen... und warum sie nun weinte, wusste Sakura auch nicht. Sie wollte das andere Mädchen nichts fragen, was sie wahrscheinlich nur noch trauriger machen würde.
 

"Wenn du damit glücklich bist... wenn ihr damit alle glücklich seid, dann wird es wohl das Richtige sein, was ihr tut... und keiner darf euch das übel nehmen..." antwortete sie dem Mädchen nach einer Weile nun doch, denn so gesehen, war es ihre Meinung auch, wenn sie es nicht verstehen konnte. Und sie hoffte für dieses ihr eigentlich fremde, aber absolut symphatische Mädchen, dass es glücklich war. Mit all den Menschen, die sie liebte.
 

Vorsichtig, legte die Prinzessin ihre Hand tröstend auf die des schwarzhaarigen Mädchens.
 

Ein schweres Ausatmen war zu hören, als sie die warme, menschliche Hand auf ihrer kalten spürte und sie entschloss sich zusammen zu nehmen und die Tränen wegzuwischen.
 

"Ryuki sagt sehr oft, es wäre besser gewesen, ich hätte ihn nie getroffen... dann würde alles jetzt nicht in einer Katastrophe enden... aber die glückliche Zeit war es mir wert... auch wenn ich meinen Bruder ungern alleine lasse...
 

Kurz sah die Prinzessin Yuzuriha noch schweigend an und nahm dann doch ihren ganzen Mut zusammen. "Weißt du..." fing sie leise an. "Ich will nichts falsches sagen... aber, wenn du Fye-san liebst... und er dich auch, wäre es nicht das Beste, ihr würdet euch von den Anderen lösen, um glücklich zu werden? Mag sein, dass ich das alles falsch verstehe und auch, wenn ich deine Liebe nun etwas besser nachvollziehen kann, habe ich nicht den Eindruck, dass du sonderlich glücklich bist... Ich mag es nicht gerne, Ratschläge zu geben oder so... aber... ist es nicht besser, früh genug einen Schlussstrich zu ziehen? Bevor ihr euch alle nur noch unglücklicher macht?" leicht drückte sie die Hand in ihrer.
 

Leicht musste sie nun doch durch die neuen Tränen hindurch lächeln. "Ich drücke mich wohl sehr unverständlich aus... ich bin es überhaupt nicht gewohnt, mit jemanden darüber zu sprechen, deswegen tschuldige, wenn ich ein wenig wirr rede...
 

Ich bin nicht unglücklich wegen Kusanagi... wir sind zu dritt.. nein, mit Nyên zu viert, und mit meinem Bruder sehr glücklich... aber... Seit einigen Jahren herrscht in dieser Welt eine Epidemie. Sie betrifft nur Menschen und ist für Vampire nicht wirklich schädlich... sie stecken sich zwar an und können die Krankheit weiter geben, aber sie könne nicht daran sterben...
 

Aber als wir beschlossen haben ab nun zu dritt zu leben, haben wir einen Zauber gesprochen, durch den Kusanagi und ich nur von Fye trinken können. Genau so, wie der eure Fye die einzige Beute von dem großen Schwarzen ist... er könnte auch von niemand anderen trinken und würde verhungern, wenn euer Reisekamerad sterben würde oder ihn nicht mehr von sich trinken ließe...
 

Es war damals ein Liebesbeweis... doch Fye wird unweigerlich früher oder später sterben... auch wenn das weiße Tier ihn etwas geheilt hat... und dadurch auch wir... Ich kann damit gut leben, ich habe lang genug gelebt und ich bin glücklich... auch Kusanagi.. nur um Nyên und Ryuki mache ich mir Sorgen... er hasst Fye so deswegen und es gibt immer Streit...
 

Vampirblut hat zwar große Heilkräfte für Menschen, jedoch sind sie nicht stark genug... egal wie viel er von uns bekommt...

deswegen habe ich auch eine Bitte an euch... wenn es der Fall sein sollte, dass dieses weiße Tier ihn nicht vollkommen geheilt hat oder er wieder krank wird... könnte dein Reisekamerad ihm etwas Blut von sich geben... ? Ich weiß, das ist viel verlangt, aber könntest du mit ihm reden... morgen oder so? Ich... glaube dir würde er eher zuhören."
 

Geschockt hielt Sakura für einen Moment die Luft an, dass sie alle sterben würden, wenn Fye-san an der Krankheit starb und auch, weil sie ihr da etwas über Kurogane und ihren Fye-san erzählte, was sie selbst so noch gar nicht mitbekommen hatte. Dass Kurogane das Blut von Fye brauchte, da war sie irgendwann hinter gekommen, aber dass auch ihr Leben so aneinander gebunden war, hatte sie nicht bemerkt.
 

Ihre Laune war gerade wirklich getrübt, stellte sie mit einem innerlichen Seufzen fest und sah dem schwarzhaarigen Mädchen fest in die Augen, als die Bitte kam. Wenn Kurogane dem anderen Fye-san Blut gab, konnte das das Leben des Anderen retten?
 

Kurz überlegte sie, sie wusste nicht, was genau damals in dem Raumschiff passiert war, aber auch das hatte etwas mit Blutaustausch zu tun gehabt... auch wenn das hier eine vollkommen andere Sache war, tat ihr Herz ein wenig weh.
 

"Ich werde es versuchen..." gab sie ihr Einverständnis, doch war ihr etwas mulmig bei der Sache und glaubte nicht daran, dass es was bringen würde.
 

Kurogane und Fye waren seit damals ziemlich angeschlagen und auch verstand sie jetzt, was es für den Ninja bedeutete, sein Blut gegeben zu haben. Danach stürzten sie von einem Chaos ins Andere und Shaolan und sie waren kurz davor, ihre Freunde zu verlieren. Sakura wusste, dass ihr Fye-san dem Ninja viel bedeutete und er deshalb alles Mögliche versucht hatte, ohne auf die Konsequenzen zu achten, ihn am Leben zu erhalten, doch war dieser Fye eine andere Person für Kurogane. Und ob er sich dem noch einmal stellen wollte? Ob Sakura das selber wollte?
 

Außerdem machte sie sich Gedanken um ihren eigenen Fye, was würde er davon halten? Aber auch wollte sie nicht, dass Yuzuriha traurig war.

Sie hatte ein schlechtes Gewissen auch ein wenig Angst, den Ninja zu bitten, doch musste sie irgendwas tun und wenn das die einzige Möglichkeit war...
 

Es wirbelte zu viele Erinnerungen hoch, allein schon in ihr selber.
 

Vielleicht sollte sie erst mit Fye-san darüber reden, wenn jemand den Ninja hin und wieder besänftigen konnte, war es der Magier.
 

Erleichtert atmete Yuzuriha durch und strich dem kleineren und jüngeren Mädchen über den Kopf. "Ich bin dir sehr dankbar, Kleine..." Doch dann sah sie das betrübte Gesicht, sie hatte nicht die Absicht gehabt, sie traurig zu machen. "Hey... schau nicht so aus der Wäsche..." Leicht hob sie ihr Kinn an und sah ihr direkt in die feucht schimmernden grünen Augen.
 

"Nur weil etwas kein Happy End hat, muss das nicht heißen, dass es nicht insgesamt wunderbar war, merk dir das... du musst immer das schönste in Erinnerung halten und in deinem Herzen bewahren, auch wenn im Moment alles dunkel erscheinen sollte."
 

Jetzt gezwungen dem Mädchen in die Augen zu gucken, gab sich das Mädchen alle Mühe, aufgrund dieser Erinnerungen keine Tränen zu vergießen und zwang sich zu einem leichten Lächeln.
 

"Ja.." antwortete sie leise und löste sich dann von Yuzuriha. "Ich... möchte das vorher noch mit einem Freund besprechen... ich werde schnell mit ihm reden gehen, wenn er noch nicht zu viel getrunken hat... je schneller euer Fye-san gesund wird, desto besser ist es... außerdem, weiß ich nicht, wie lange wir noch in dieser Welt bleiben können." informierte Sakura das größere Mädchen immer noch mit einem Lächeln und verschwand schnell in der Wohnung.
 

Dort angekommen und sich erstmal sicher und unbeobachtet fühlend, lehnte sie sich an die nächste Wand und biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zu unterdrücken. Sie wollte jetzt nicht weinen... aber das erschien ihr alles mal wieder so hoffnungslos.
 

Wieso konnten die Menschen, die sie liebte nicht glücklich sein und wieso musste sie Fye-san und Kurogane-san jetzt wieder unglücklich machen? Wieso konnte sie die Bitte nicht ablehnen? Wieso gab es keinen anderen Weg...?
 

Tief holte Sakura Luft, bevor sie sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen wischte und sich auf den Weg in die Wohnstube machte, wo anscheinend noch mehr oder weniger fröhliches Treiben herrschte.
 

Als sie eintrat, warf sie dem etwas besorgt aussehenden Shaolan ein beruhigendes Lächeln zu, während sie ihren Fye aufsuchte, der anscheinend schon wieder dabei war, Kurogane in den Wahnsinn zu treiben... wieso konnte das nicht immer so sein?
 

"Fye-san... kann ich kurz mit dir reden?" fragte sie den Magier leise, obwohl sie sich Mühe gab, nicht zu deprimiert zu klingen und den kritischen Blick von Seitens Kurogane ignorierte sie gekonnt.
 

"Nya~ Kuro-chii. zieh doch nicht so eine Fluppe, das gibt Falte~n! Sa~g, wie ist das denn in deiner Welt, hm? Wenn wir irgendwann in Japan ankommen, muss ich ja wissen, wie ich mich als vernünftige Ehefrau benehmen muss, damit Kuro-wankos Ruf als großer, starker, sexy Ninja nicht gefährdet wird, ne~ ? Aber eines sage ich dir, Kuro-pipi!" Der Blonde kicherte gut gelaunt und ziemlich angetrunken in sich hinein und sah schelmisch von unten durch die blonden Haarsträhnen zu dem grimmigen Ninja auf, in dessen Schoß er halb hing.
 

Seine Hände hingegen hatten sich selbstständig gemacht und eine Hand hatte bereits ihren Weg unter Kuroganes T-shirt gefunden um neckisch die nackte, warme Seite zu streicheln, während die Andere es sich gemächlich auf den, bedauerlicherweise hinter einer störenden Lage Stoff verborgenen, Hintern des anderen Mannes bequem gemacht hatte.
 

"Auch wenn das in "Nihon" anders sein sollte, denn in Ceres ist es so", leicht hickste er und sah vorwurfsvoll auf das Glas in Kuro-chiis Hand, "wenn du jemand anderen lieben solltest, dann schnapp ich mir dein Schwert und schneid damit Gemüse, hörst du ?!"
 

Bevor der Ninja etwas darauf erwidern konnte, wurde er auch schon von einer aufgelösten Sakura angesprochen und augenblicklich schien sein Kopf wieder frei. "Sakura-chan, was gibt es denn ?"
 

Besorgt dreinblickend nahm er ihre Hand und ging mit ihr in der Küche, in der sich zwar schon die Flaschen stapelten, aber in der sich sonst niemand befand. "Ist etwas passiert, Sakura-chan, du siehst ganz aufgelöst aus?", bemerkte er mit einem ernsten Anflug von Besorgnis.
 

War etwas mit den Vampiren vorgefallen? Waren ihre Gastgeber doch nicht so harmlos, wie er sie eingeschätzt hatte? Unauffällig sah er auf ihren Hals, konnte jedoch keine Bisspuren entdecken. Doch das Mädchen war den Tränen nah.
 

Auch wenn dem Ninja der Gesichtsausdruck der Prinzessin Sorgen bereitete, war er relativ froh, dass sie den Magier von ihm genommen hatte, denn langsam, wurde ihm wirklich extrem warm. Schwer seufzte er, nachdem er sich ein neues Glas "JackDaniels" einschenkte und den beiden hinterher sah. Irgendwas stimmte mit dem Mädchen nicht...
 

Einen Moment, zögerte Sakura noch und traute sich nicht wirklich, dem blonden Mann in die Augen zu sehen, doch dann holte sie tief Luft, bevor sie ansetzte... mittlerweile war sie wieder stocknüchtern. "Wenn... wenn es eine Möglichkeit gibt, das Leben eines Anderen zu retten... sollte man doch alles versuchen, oder? Damit diese Person bei den Menschen bleiben kann, die sie lieben... meinst du, dass es dafür auch in Ordnung ist, andere eventuell unglücklich zu machen?" fragte sie den blonden Mann.
 

"Das ist eine sehr schwierige Frage, Sakura."
 

Leicht lehnte er sich gegen den Küchentisch, der leise knarrte, aber unter seinem leichten Gewicht nicht nachgab. Er starrte in die Ecke, in der sich vor wenigen Stunden dieses Drama abspielte. Sah im Geiste diesen Menschen, sein Spiegelbild. Das ihm so beängstigend ähnlich war im Aussehen, Gestik, Glauben. Auch in seinem Streben nach Glück. Er bewunderte ein wenig die Stärke trotz dieser aussichtslosen Situation sagen zu können, dass er glücklich sei. Konnte er auch so sein ? Oder war er nicht schon längst so ?

Aber er wollte nicht stark genug sein das Ende zu akzeptieren, weil er ein mögliches Ende mit ihm und Kurogane überhaupt nicht akzeptieren konnte. Er konnte sich denken, dass es sich um sein Spiegelbild handelte und er wünschte sich ein Happy End für diese Leute, weil irgendetwas verqueres in seinem Kopf glaubte, dass für sie dann auch ein Happy End möglich war. Gerade deswegen musste er aufpassen dem Mädchen keine eigennützige Antwort zu geben.
 

"Ich würde den Menschen fragen, ob er trotz dieses Preises gerettet werden will und ich würde die Menschen, deren Glück vermindert wird, fragen, ob sie so einen Preis zahlen wollen. Und wenn du keine Antwort bekommst, solltest du ganz genau auf ihre Reaktion achten, ob sie die Wahrheit sagen."
 

Fest sah er dem Mädchen in die Augen und streichelte ihr über die Wange. "Aber du musst aufpassen, wenn du dir zu viel Verantwortung für das Glück anderer Menschen aufladest, wirst du zu betrübt, mein Kleines. Es gibt Entscheidungen, die du nicht treffen musst."
 

Aufmerksam hörte sie Fye zu und mit Sicherheit hatte er Recht damit. Aber das war alles so kompliziert... wenn sie den Fye-san dieser Welt fragen würde und er nein sagte, dann würde Yuzuriha traurig sein und ebenfalls irgendwann sterben und ihren Bruder alleine zurück lassen. Genauso, wenn Kurogane nicht einverstanden wäre.
 

"Weißt du..." redete sie nach einer Weile des Schweigens weiter. "Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, ist der Fye-san in dieser Welt schwer krank... und es gäbe eine Möglichkeit, ihn zu retten... nämlich, wenn Kurogane ihm Blut geben würde..." erklärte sie dem Magier jetzt genau, es fiel ihr sichtlich schwer aber selbst wenn beide zustimmen würden, wäre da immer noch ihr Fye, für den diese Sache ebenfalls Bedeutung haben könnte oder Grund war, traurig zu werden.
 

"Ich weiß nicht genau, was damals in dem Raumschiff passiert ist, aber seitdem, geht's euch Beiden nicht besonders gut, das merke ich. Aber ich habe Yuzuriha versprochen, mit Kurogane-san zu reden... aber, ich habe Angst davor. Selbst wenn es in diesem Fall nicht gefährlich sein muss... Ich will aber nicht, dass Yuzuriha oder ihre Freunde traurig sind... genauso wenig wie ihr..."
 

"Hm... Vampirblut hat heilenden Kräfte für Menschen, aber gibt es nicht genug Vampire auf dieser Welt, die ihm Blut geben könnten ? Warum Kuro-pyu?"
 

Genau musterte Sakura das Gesicht des Magiers, nachdem sie ihre Frage stellte, so, wie Fye-san es ihr geraten hatte, doch konnte sie nicht lesen, was darin geschrieben stand. Keine Reaktion, die sie als positiv oder negativ bewerten konnte.
 

Leise seufzte sie. "Weil... ich glaube, es liegt daran, dass Kurogane und du miteinander verbunden seid... Yuzuriha-chan hat so etwas behauptet. Auch Yuzuriha und Kusanagi sind durch einen Zauber mit Fye-san verbunden. Nur sie können von ihm trinken, so, wie nur er von ihnen geheilt werden kann. Und... da du und Kurogane anscheinend das selbe Band untereinander habt... Kurogane-san ist wahrscheinlich auch irgendwie mit ihm verbunden und deshalb denke ich, bittet Yuzuriha darum, dass Kurogane-san sein Blut gibt... wahrscheinlich hilft nur seins..." schlussfolgerte das Mädchen aus der Geschichte, die Yuzuriha ihr auf dem Balkon erzählte.
 

Sein Lächeln wurde leicht bitter aber er sah das Mädchen dennoch beruhigend an. "Ich werde mit Kuro-daddy reden, Sakuralein."
 

Mit diesen Worten fuhr er ihr noch einmal über den Kopf und ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer, um sich auf besagten Kuro-daddy zu flappen. "Kuro-chii, was hälst du davon mit Fye-nyanko ein ruhiges Örtchen aufzusuchen und ihn ein wenig zu kraulen, hm ?"
 

Fast verschluckte sich der Ninja an seinem Getränk, als der Magier sich so plötzlich wieder zu ihnen gesellte und sich dann auch noch innerhalb Sekunden auf ihn setzte. Etwas ärgerte er sich darüber und wurde leicht rot, hatte er sich doch gerade erst von den Streicheleinheiten beruhigt.
 

"Wütend" sah er dem Blonden Mann in die Augen, der ihn vor allen Leuten blamierte. "Ich glaube eher, du solltest schlafen gehen“, brummte er den Mann auf seinem Schoss an und riss ihn mit sich nach oben, um ihn in das Gästezimmer zu schleppen, damit dieser verdammte Magier endlich Ruhe gab und es ihm gerade nicht so schwer machte, die Beherrschung über gewisse Dinge nicht zu verlieren.
 

Im Gästezimmer angekommen, platzierte er den Magier aufs Bett und sah ihn streng an, dennoch war es beruhigend, dass diesmal wieder der Blonde betrunken war im Gegensatz zu ihm. "Du hattest genug für heute..."
 

Ernst und plötzlich völlig klar sah Fye Kurogane von unten herauf an. Der Raum war abgedunkelt und das laute Lachen von drüben schallte nur dumpf zu ihnen herüber. Langsam und die ganze Zeit den ernsten Blick in die roten Augen nicht lösend fuhr er mit einer Hand über Kuroganes Gesicht. Er spürte wie etwas heißes, ihm die Luft abschnürendes in seiner Brust und seinem Magen wütete und er wollte den anderen Mann einfach nur noch sich zu eigen machen. Er war eifersüchtig, rasend eifersüchtig, weil er genau wusste, dass Kurogane rechtschaffend genug war, dem anderen Fye sein Blut zu geben. Und er wusste auch, dass es richtig war, dass er es für ihr Happy End auch wollte, dennoch war der Gedanke, dass Kuroganes Blut, das IHR Blut, etwas was sie geschaffen hatte, was nur ihnen beiden gehörte und sie mehr verband als Kurogane mit seinen Eltern und ihn durch einen blutigen Treueschwur mit seinem König, mit irgendjemand teilte, regelrecht unerträglich.
 

"Du liebst nur mich, oder Kurogane ?", fragte er ernst.
 

Ein wenig fragend, sah Kurogane den Mann vor sich an, der ihn eigentlich viel zu ernst ansah, dafür, dass er doch betrunken sein sollte.

Schlagartig lief der Ninja rot an und sein Herz lief auf Hochtouren, als der Magier ihm diese Frage stellte.

Was sollte das jetzt?

"Ja.." antwortete er dem Blonden ohne groß darüber nachzudenken ehrlich, dennoch verwirrt über diese plötzliche und unterwartete Frage.
 

„Keine Prinzessin und gar niemanden. Und weil ich dein Herz habe, könntest du auch niemand anderen lieben, nicht wahr ? Auch nicht mein Spiegelbild nicht, auch wenn er alles von dir bis auf den letzten Tropfen Blut hätte, dein Herz hätte ich.
 

Stimmt das ?"
 

Immer noch fragend, blickte er in das blaue Auge des Anderen, so hatte Kurogane ihn noch nie erlebt. Das hörte sich ja fast nach Eifersucht an, wieso so plötzlich? War Fye doch betrunken oder so?
 

Wirklich verwirrt und auch ein wenig sorgenvoll, legte er nach einem Moment eine seiner Hände auf die Stirn des Blonden und eine auf seine eigene, so, wie er es auf dieser Reise gelernt hatte, Fieber zu messen. Aber die Temperatur schien in Ordnung zu sein. "Ist wirklich alles ok mit dir?"
 

Ein leichtes Lächeln huschte ohne sein Zutun über seine Lippen. Kuroganes konzentriertes Gesicht und die gedankenversunkenen, geschmälerten Augen ließen deutlich ahnen, das Kurogane sich fragte, was er nun schon wieder ausheckte und fürchtete wieder in Verlegenheit gebracht zu werden.
 

Der kalte Ernst in seinem Inneren legte sich etwas und es wurde ein wenig wärmer. Natürlich, manchmal war er wirklich der Idiot den Kurogane ihn schimpfte. Kurogane wäre sonst nicht hier, würde sich auch in diesen kleinen, unbedeutend scheinenden Dingen um ihn kümmern, wenn es anderes wäre.
 

"Nein, mir geht es gut...", beruhigte er mit leichter Verlegenheit in der Stimme, doch einen breiter werdenden Grinsen. "Ich war nur einen Moment ein wenig übertrieben besitzergreifend."
 

Erleichtert seufzte der Krieger und löste sich wieder von dem Blonden um sich neben ihn zu setzen und ihn etwas skeptisch zu betrachten.

Besitzergreifend war er doch irgendwie immer, ständig fummelte er an ihm herum oder hing an ihm. Doch ein wenig, meinte Kurogane ihn zu verstehen, wenn es Eifersucht auf den anderen Fye war. Er selbst war ständig eifersüchtig, wenn es um irgendeinen Ashura ging und sogar auf sich selbst aus der Regenwelt. Nur verstand er nicht, wieso es so plötzlich kam, vor allem, weil Kurogane sich nicht übermäßig viel um den Anderen gekümmert hatte, nachdem er ihn in dieser Kneipe verteidigt hatte.
 

Oder war es, weil er selbst doch Angst hatte, in dem Anderen mehr zu sehen, als nur ein Spiegelbild? Kurogane wusste es nicht genau, doch mit Sicherheit würde er für den Anderen nicht so viel auf sich nehmen, wie für seinen Fye... oder nur, weil er wusste, dass der Andere hier ein ganz anderes Leben führte und er sowieso keine Chancen hatte?
 

Aber wäre er mit jedem X-Beliebigen zufrieden, hätte er sein Leben ohne Probleme als Räuber mit einem Piraten zusammen verbringen können.
 

Verdammt, jetzt brachte er sich auch noch selbst durcheinander...
 

"Du redest manchmal wirklich zu viel..." brummte er den Blonden jetzt den Kopfschmerzen nahe an. "Du solltest schlafen."
 

Nachgebend legte er sich auf die nach Waschmittel riechende Laken und fischte die Bettdecke unter sich hervor, um sich zuzudecken. Sie hatten das Licht nicht angemacht, als sie hereingekommen waren und deshalb war Kurogane nur noch konturenhaft im Halbdunkeln zu erkennen, das einzige, was durch den dünnen Spalt an Licht von der Tür her gut zu sehen war, waren seine Augen... Doch er spürte seine Aura zu deutlich, selbst mit geschlossenen Augen. Und auch wenn er wusste, dass Kuroganes Körpertemperatur nun etwas kälter war, als die der meisten Menschen und erst recht, weil er an diesem Tag noch nichts von ihm getrunken hatte und viel Energie gebraucht, trotzdem strahlte der andere Körper für seine Magie gerade eine fast verbrennende Hitze aus. Einen Moment wunderte er sich über dieses Phänomen, doch dann begriff er, dass es seine eigenen Gefühle waren, die er auf den Krieger projiziert hatte.
 

"Kuro-nyan ?"
 

Er versuchte diese kindliche, immer noch unterschwellig präsente Eifersucht bei Seite zu schieben und mit dem Ninja über das zu Reden, was er Sakura versprochen hatte. Doch dann fiel ihm noch etwas anderes ein. "Was war es eigentlich, das du mit mir besprechen wolltest ?"
 

Immer noch mit seinen wirren Gedanken beschäftigt, sah der Ninja dabei zu, wie der Magier unter der Bettdecke verschwand. Durch seinen "Namen" und die Frage aus den Gedanken gerissen, musste er kurz überlegen um die richtigen Worte zu finden. Durch die ganze Saufaktion ihrer Gastgeber, hatte er das fast vergessen und innerlich hoffte er mittlerweile, dass der Blonde es auch getan hatte, aber dem war anscheinend nicht so. Es war nicht so, dass er Angst davor hatte, etwas zu sagen, was eigentlich nichts schlimmes war, es war eher so, dass ihm so etwas immer noch verdammt schwer fiel.
 

Eine ganze Weile schwieg der Ninja noch und sah stumpf aus dem Fenster, durch das nur dumpfes Licht trat, obwohl es eigentlich unnütz war. Dieser Raum war dennoch zu dunkel, als dass der Andere ihn genau beobachten konnte, zumal er auch unter der Decke steckte.
 

"Ich werde es akzeptieren..." fing er nach einer Weile leise an. "..ich werde nicht mehr sagen, dass ich es "hasse" von dir zu trinken. Es gehört jetzt eben zu uns..."
 

Schwer seufzte er, nachdem er zu Ende gesprochen hatte, denn eigentlich, hatte er viel mehr sagen wollen und es in seinen Gedanken so oft durchdacht und jetzt konnte er doch wieder nur das Nötigste sagen.

Aber er hatte damals die Entscheidung getroffen, dem Anderen sein Blut zu geben, egal, welche Konsequenzen das hatte, damit sie zusammen bleiben konnten und er nicht starb.
 

Und nun hatte er begriffen, dass es das Richtige war. Dass es dem Anderen nichts ausmachte und ihm selber, würde das ab jetzt auch nichts mehr ausmachen, es war eben die einzige Lösung gewesen. Und selbst wenn es für Kurogane ungewöhnlich und schwer gewesen war, damit klar zu kommen, hatte er in den letzten Tagen begriffen, dass es trotz allem der richtige Weg gewesen war.
 

Jede Lösung und jede Konsequenz wäre die Richtige gewesen, solange sie nur zusammen bleiben konnten, denn das war es, was wichtig war. Nichts anderes.
 

Fye öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, um all die Gedanken und Worte auszusprechen, die er gerade dachte. Doch er schloss seinen Mund wieder und ein leichtes Lächeln verzog seine Lippen.
 

Unglaubliche Erleichterung machte sich in ihm breit und seine etwas trüben Gedanken wurde mit einem mal aufgehellt. Er hatte sich oft Gedanken darüber gemacht und es fiel schwer weiter zu lächeln, so zu tun als wäre alles normal, davon überzeugt zu sein das Richtige zu tun und gleichzeitig sehen, wie sehr der andere Mann sich damit quälte.

Er wollte Kurogane sagen, was diese Verbindung für ihn bedeutete. Dass es weniger das Blut was er gab, sondern die Abhängigkeit, die er erschaffen hatte, seine Gedanken und Gewissen beschäftigte. Dass er es liebte, ihm so nah zu sein, hasste, dass diese Nähe so gezwungen war und doch eigentlich wusste, dass sie sich beide hierfür entschieden hatten. Kurogane, als er ihm sein Blut gegeben hatte und Fye selbst, als er ihn zu einem Halbvampir gemacht hatte. Sie hatten alle Konsequenzen nicht absehen können, aber ihnen waren sie, egal wie sie ausgesehen hätten, egal gewesen für ihren Wunsch.
 

"Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie sehr ich dich liebe?"
 

Das Lächeln schwang in seiner Stimme mit und er hatte das Gefühl vor ruhiger, stiller, heimlicher und unglaublich tief gehender Verliebtheit fast sich selbst zu vergessen. Das war das einzige was er sagen konnte, alles andere wäre überflüssig gewesen, denn alles was noch unausgesprochen war, war nicht nötig oder dem Anderen schon bewusst.
 

"Wenn Sakura die Lieblingstochter der Götter ist, bin ich der Lieblingssohn der Götter, nur weil du in meiner Nähe sein willst und mich liebst!", platzte der Übermut nun doch aus ihn heraus und er war aus dem Bett an Kuroganes Hals gesprungen und umarmte ihn überschwänglich.
 

"Ja... es ist unser Blut Kuro-pon... es gehört ganz allein uns und ist etwas, was nur wir haben... ein Ding bestehend aus uns... deswegen hasse ich es nicht, wenn du von mir trinkst... ich habe das Gefühl dir dann auch etwas geben zu können, weißt du ?", nuschelte er das Gesicht an Kuroganes Schulter gedrückt, unter der sich zu deutlich die versteckten Muskeln spannten.
 

Schlagartig wurde der Ninja wieder rot, als der andere Mann ihm wieder solche Sachen sagte und ihm dann auch noch ohne Vorwarnung um den Hals fiel. Hatte er ihm doch gerade erst gesagt, dass er eindeutig zu viel redete! Und noch dazu, erwürgte er ihn jetzt auch noch fast!
 

Oberflächig grummelte Kurogane verlegen vor sich hin und ärgerte sich darüber, doch innerlich, genoss er diese Worte und auch die Nähe des Anderen, auch wenn ihn das oft vollkommen aus dem Konzept warf.
 

"Jaja.. ist ja schon gut..." murmelte er dem an ihm hängenden Blonden entgegen, schloss dann jedoch für einen Moment die Augen und genoss die Wärme des anderen Körpers.
 

Wie lange sie dort standen, wusste im Endeffekt niemand mehr von ihnen. Es lief letztendlich darauf hinaus, dass der blonde Magier es schaffte den gefährlichen Ninja in das Bett zu locken und ihn offensichtlich als Plüschtier zu missbrauchen. Immer wieder fuhren Fyes Hände in heiterer, verliebter Ruhelosigkeit über die kühle Haut.
 

Kuroganes Oberkörper war nackt, da Fye die Rüstung als zu hart und störend für sein Schmusevorhaben befunden hatte und so hatte er eine große, weite Fläche zum Erforschen zur Verfügung. "Nya, Kuro-chama. Erzähl mir von Japan!", verlangte er gutgelaunt und schmiegte seine Nase mehr in das kitzelnde, schwarze Haar.
 

Widerstandslos ließ der Ninja alles über sich ergehen und sich von dem Blonden als Kuscheltier missbrauchen, selbst wenn er gerade andere Dinge als wichtiger empfand und die Gefahr groß war, dass die Kinder in dieses Zimmer kamen. Eigentlich wollte er den Magier doch nur ins Bett bringen... dachte sich der Ninja mit einem leichten Seufzen, jedoch bedeutete das nicht, dass er es nicht genoss, hier zu liegen und für einige Momente über nichts schlimmes nachdenken zu müssen.

Selbst wenn solche Gedanken immer noch irgendwo im Hinterkopf waren, verflogen sie in solchen Momenten oder schienen nicht mehr ganz so schlimm und so konnte sich der Krieger nicht dagegen wehren, seinen Arm irgendwann um den Kleineren zu legen und ihn etwas fester an sich zu drücken.
 

Auf einmal kamen ihm die ganzen sinnlosen Gedanken um den anderen Fye so lächerlich vor und im Stillen beantwortete er sich den seltsamen Gefühlsausbruch des Magiers vorhin mit "Ja, es stimmt."
 

Kurz überlegte er, als er nach Japan gefragt wurde und ihm wurde etwas schwer ums Herz, bemerkte er doch trotz allem, dass er verdammtes Heimweh nach seinem Land hatte. Nach einem Land, in dem er sich wohl fühlte. Wo er sich zu Hause fühlte.
 

Doch hätte er Japan nicht verlassen, hätte er etwas sehr nerviges verpasst.
 

"Was willst du genau wissen?"
 

"Alles was Kuro-sama erzählen will~"
 

"Das ist einfach. Gar nichts." brummte Kurogane ziemlich müde, denn der Kampf und die Tage hartes Training davor waren anstrengend gewesen und erst jetzt, wo sie den Jungen zurück hatten, eine anscheinend sichere Bleibe und der Magier bei ihm war, legte sich die Anspannung ganz und gar und seine Augen wurden schwer.
 

Fye zog einen Schmollmund und drehte sein Gesicht zu Kuroganes Schulter. Die dunklere Haut hatte durch das Mondlicht einen leichten, magischen Schimmer, als bestände sie aus einem undefinierbaren Metall. Zu dunkel, um Gold zu sein und zu hell, um als Bronze durchzughen. "Bitte Kuro-sama~ sei nicht so fies."
 

Schwer seufzte der Krieger. Er wusste wirklich nicht, was er dem Anderen interessantes über Japan erzählen konnte, zumal dieser ja auch schon dort gewesen war, jedenfalls indirekt.
 

Außerdem hatte er, wie eigentlich immer, keine große Lust jetzt viel zu reden und zu erzählen. Noch dazu, war Kurogane kein guter Erzähler.
 

"Du würdest dich bestimmt verdammt gut mit Prinzessin Tomoyo verstehen..." fiel ihm nach einer Weile auf und wollte sich nicht ausmalen, auf was für dumme Ideen die Beiden wohl zusammen kommen würden, denn immerhin hackten Beide gerne auf ihm herum.
 

"Aha? Warum?", ermuntert zumindest etwas aus dem wortkargen Mann herausbekommen zu haben, rückte er etwas näher. "Wie ist sie so? Genau so wie die süße Tomoyo-chan aus Piffel World ?"
 

Kurz funkelte er den Magier tödlich an, als er Tomoyo als "süß" bezeichnete, erinnerte ihn das wieder an die Spielchen, die die Beiden zusammen auf dem Piratenschiff trieben, auch wenn sie dort irgendwie vollkommen andere Personen waren. Doch bestätigte das seinen Gedanken, die Beiden würden sich gut verstehen.
 

"Genauso nervig wie du..." antwortete der Ninja knapp, immer noch ziemlich müde und erinnerte sich währenddessen an die Tomoyo aus Piffle World zurück. Er hatte damals so ein komisches Gefühl gehabt, je mehr Gedanken er sich darüber machte, um so mehr hatte er das Gefühl, diese Prinzessin war nicht nur genauso wie seine, sondern es wäre exakt die Tomoyo gewesen, die er aus seiner Welt kannte. Aber das war unmöglich und so schob er den Gedanken wieder beiseite, schon damals hatte ihm das mehr als einmal Kopfschmerzen bereitet.
 

Leise lachte er. "Oh ja, da bin ich mir sicher~ verliebst du dich oft in Leute, die dich nerven?", fragte er neckisch und erwarte schon, dass Kurogane nach seinem Schwert greifen würde, das wie immer griffbereit in seiner Nähe lag.
 

Mittlerweile hatte der Krieger die Augen geschlossen und brummte nur noch müde in sich hinein, als der Magier die Frage stellte und murmelte nur noch knapp und ein bisschen genervt. „Sie ist meine Prinzessin... verdammt..“ und bemerkte, dass er, schon fast dabei war, einfach so einzuschlafen, doch die Fragen des Anderen ihn immer noch schwach in dieser Welt hielten.
 

Auf eine Erwiderung verzichtend, drückte Fye sich näher an den anderen, warmen Körper und schloss die Augen.
 

Er dachte nach, er hatte keinesfalls vergessen, was er Sakura versprochen hatte, aber... er wollte ja eigentlich, dass Kurogane seinem Ebenbild aus dieser Welt Blut gab, allerdings... wie sollte er das erklären, wo er gerade noch ganz andere Dinge gesagt hatte. Schwer seufzte er an Kuroganes Seite und sah wieder zu dem Krieger auf. Er setzte an etwas zu sagen, er wusste zwar noch nicht was, aber das kam ja bekanntlich irgendwie nach dem ersten Ton, doch er schwieg, als er die geschlossenen Augen und den entspannten Gesichtsausdruck sah.
 

Flacher Atem strich über die leicht geöffneten Lippen und der Kopf seines Partners war leicht zur Seite geneigt. Leicht wurde er rot, als ihm die Formulierung in seinen Gedanken auffiel, aber es war nichts falsches daran, also beließ er es dabei. Er beließ es auch dabei den anderen Mann ganz einschlafen zu lassen und gab sich zu frieden ihn zu beobachten, nur in Gesellschaft mit dem seichten Mondlicht und den Stimmen aus dem Wohnzimmer.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Immer wieder sah Sakura in die Richtung, in der sie ihr Zimmer hatten und in das die Erwachsenen verschwunden waren. Mittlerweile dauerte ihre Unterhaltung wirklich lange und immer noch hatte sie ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich stritten die Beiden sich nicht deswegen oder schlimmeres.
 

Schwer seufzte sie, denn mittlerweile fiel es ihr schwer, die Augen offen zu halten und auch hatte sie Mühe, Shaolan klar zu machen, dass sie noch feiern und nicht ins Bett gehen wollte und dass auch er noch bleiben sollte. Sie wollte Kurogane und Fye jetzt nicht in ihrer Unterhaltung stören.
 

Erst wollte der Junge protestieren, doch dann ließ er er das Mädchen. Er wollte Sakura nicht ständig bevormunden und über ihren Kopf hinweg entscheiden, auch wenn sie sich oft übernahm und mehr auf sich lud, als gut für sie war. Immer wieder bemerkte er, wie sie zu dem Gästezimmer sah, in das Kurogane und Fye vor knapp einer Stunde verschwunden waren und er fragte sich, ob es wieder Probleme gab, da Sakura zuvor auch noch mit Fye allein gesprochen hatte.
 

Mit einem Seufzen nahm er einen leichten Schluck von dem Orangesaft, der mit irgendeinem alkoholischen Getränk gemischt war (Sein Einwand, dass er den Orangensaft lieber pur gehabt hätte, war schlichtweg von beiden Fyes ignoriert worden), als auch schon der Kopf des Mädchens an seiner Schulter sank und sie leicht an ihn gelehnt eingeschlafen war. Er lächelte bei dem Anblick ihres ruhigen Gesichtes und strich ihr zärtlich ein paar Haarsträhnen zur Seite, um sie besser sehen zu können.
 

Sie war blasser geworden, wahrscheinlich weil hier so selten die Sonne schien und es immer irgendwie ein wenig zu dunkel war, fast so als wäre ein halbdurchsichtiges schwarzes Tuch über den Himmel gespannt, und um ihre Augen zeugten leichte Anzeichen von Augenringen davon, dass sie in den letzten Nächten wohl nicht viel geschlafen hatte... Shaolan ließ seinen Blick von seiner über ihr Gesicht streichelnden Hand zu seinem Handgelenk fahren, an dem immer noch eine dünne, rötliche Linie zu sehen war. Er war so leichtsinnig gewesen und hatte sich kidnappen lassen und ihr sicherlich Sorge bereitet... es war wirklich ein Glück, dass sie hier wieder so sitzen konnten, Zeit füreinander hatten und .. leicht wurde er rot... nicht mehr dieses Geheimnis zwischen ihnen stand.
 

Nach weiteren 10 Minuten verabschiedete er sich von ihren Gastgebern und nahm das Mädchen hoch, um sie in Gästezimmer zu tragen. Das Licht war aus und die beiden Erwachsenen schon im Bett. Mal wieder in einem, stellte er fest, wie fast immer in der letzten Zeit. Er legte das Mädchen auf das Bett und stellte fest, dass in dem Raum insgesamt auch nur 2 Betten standen. So vorsichtig wie möglich setzte er sich an die Bettkante und nahm die Hand des Mädchens.
 

Im schwachen Mondlicht sah sie noch viel mehr wie ein Engel aus, als bisher schon und er versuchte den Gedanken sie jetzt zu küssen aus dem Kopf zu bekommen. Sie schlief... er durfte das nicht ausnutzen, auch wenn es nur ein Kuss war. Sie erinnerte sich zwar nicht an ihn, aber sie hatten so viel neues geschaffen, so viel neues gefunden, waren sich wieder vertraut geworden und endlich hatte er ihr sagen können, was er schon so lange für sie fühlte...
 

Und sie erwiderte diese Gefühle, das schien ihm immer noch das Unglaublichste, obwohl sie sich nicht an ihn erinnerte... wären sie noch in Clow Country hätte er nicht gewusst, was er tun sollte... sie war seine Prinzessin... und er nur ein einfacher Junge, der nicht mal aus dem Königreich kam... aber auf ihren Reisen waren sie nur zu fünft, niemand beurteilte sie, verurteilte oder verbot ihnen ihre Gefühle füreinander. Im Gegenteil... immer wieder waren sie beide ermuntert worden...
 

"Du solltet dich zu ihr ins Bett legen, schließlich seid ihr jetzt ein Paar."
 

Erschrocken sah er zum anderen Bett und wurde hochrot, ertappt worden zu sein. "Ich dachte du schläfst, Fye-san."
 

"Nur n bisschen gedöst~ Mach schon, ich bin sicher, sie wird sich am nächsten Morgen freuen in deinen Armen aufzuwachen. Da werden Mädchen immer ganz schwach von!

Gute Nacht~!"
 

Und mit diesem Rat war der Blondschopf auch schon wieder hinter dem Krieger verschwunden und die Decken raschelten leise. Die Vorstellung irgendwann einmal so mit Sakura umzugehen, wie Fye und Kurogane es taten, war der Wiederherstellung seiner Gesichtsfarbe nicht gerade dienlich.
 

------------Ende Chap 64 -----------------
 

Anmerkung: Wollen das Copyright nicht verletzen. Emotion sickness gehört silverchair.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sonna-Eraseus
2007-09-20T13:20:51+00:00 20.09.2007 15:20
Die beiden Fyes verstehen sich ja echt prächtig. Sieht bestimmt sehr lustig aus, wie da zwei Fyes einträchtig in der Küche stehen und Essen kochen. *g*

Was da mit dem Fye dieser Welt los ist ... das ist nicht schön. Ich hoffe, Kurogane wird ihm helfen. Auch wenn Fye so eifersüchtig reagiert hat, ich glaube nicht, das er sein Ebenbild sterben lassen möchte ...

by: Sonna


Zurück