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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 60 - Desert rose

Chap 60- Desert Rose
 

I dream of rain

I dream of gardens in the desert sand

I wake in vain

I dream of love as time runs through my hand
 

I dream of fire

Those dreams are tied to a horse that will never tire

And in the flames

Her shadows play in the shape of a man's desire
 

This desert rose

Each of her veils, a secret promise

This desert flower

No sweet perfume ever tortured me more than this
 

And as she turns

This way she moves in the logic of all my dreams

This fire burns

I realize that nothing's as it seems
 

I dream of rain

I dream of gardens in the desert sand

I wake in vain

I dream of love as time runs through my hand
 

I dream of rain

I lift my gaze to empty skies above

I close my eyes

This rare perfume is the sweet intoxication of her love
 

I dream of rain

I dream of gardens in the desert sand

I wake in vain

I dream of love as time runs through my hand
 

Sweet desert rose

Each of her veils, a secret promise

This desert flower

No sweet perfume ever tortured me more than this
 

Sweet desert rose

This memory of Eden haunts us all

This desert flower

This rare perfume, is the sweet intoxication of the fall
 

-------------- Sting – Desert Rose -------------------------
 

Nur zögerlich löste sich ein Schatten von einen der etwas entfernt stehenden Felsen. Es war ein Mann Mitte 40, in dieser Welt ein wirklich ungewöhnliches Alter. Seine Augen waren hell und klar, und genau so blau wie Fyes, doch bis auf dieses Merkmal, schien er völlig menschlich zu sein und auch seine Aura schien nicht ungewöhnlich. Sein Gesicht war ausgemagert und etwas ängstlich starrte er erst die beiden Erwachsenen an, dann die Kinder und letztendlich die Fischgräten, die immer noch um das erloschene Lagerfeuer herumlagen.
 

Blitzartig hatte Kurogane sein Schwert gezogen und starrte den Kerl tödlich an. "Keinen Schritt weiter!" schrie er ihm entgegen und fragte sich ernsthaft, wie man einen echten Vampir umbringen konnte. Aber vielleicht brauchte er dem Typen auch nur ein wenig Angst machen, all zu selbstsicher sah er nicht aus.

Es ärgerte ihn, dass ihm diese Aura zu normal schien, er konnte nicht mehr von Mensch und Vampir unterscheiden. "Wage es... auch nur einen von ihnen an zurühren..." drohte er dem Kerl.
 

Hektisch irrte der Blick des Mannes zwischen dem Schwert und den Gräten hin und her, hin und her. Den Mann im Blick behaltend, ging der Magier zur Feuerstelle und nahm einen der Fischreste, an der am meisten Fleisch hing. Der Mann zuckte, als wollte er sich bewegen, fand aber noch nicht den Mut dazu. Wieder sprang sein Blick zu Kurogane, Fye konnte die Angst regelrecht riechen.
 

Der Blonde trat neben Kurogane und hielt dem Mann den Fischrest hin, augenblicklich war dieser vorgesprungen und hatte ihm den Fisch aus der Hand gerissen.
 

"Da hat aber jemand Hunger~"
 

Irritiert darüber, dass dieses Wesen einen Fisch aß, ließ Kurogane das Schwert langsam sinken und dann erklärte er sich, warum dieser Mann normal Essen zu sich nahm. Mit Sicherheit ein Mensch... und das so ausgehungert, dass er vor Kuroganes Schwert nicht einmal Halt machte um etwas zu Essen zu bekommen.
 

Diese Verhältnisse waren grausam und ein wenig, tat dieser Mann ihm Leid. "Vorsichtsmaßnahme..." grummelte er dem Mann entgegen und wollte somit deutlich machen, dass er keine all zu große Angst mehr vor ihm haben musste. Trotzdem würde er ein Auge auf diesen Kerl legen. "Was zur Hölle ist das eigentlich für eine grausame Stadt?" fragte er den Menschen in der Hoffnung, einige Informationen zu bekommen.
 

Die Reste des Fisches waren schnell abgekratzt und verschlungen und der Mann sah den Halbvampir ängstlich an, stolperte ein paar Schritte zurück. "Na--na..nara.. ", stotterte der Mann und wurde immer blasser, sah hilfesuchend zu dem Blonden, der offensichtlich menschlich war und ihm den Fisch gegeben hatte. Aber was für eine Hilfe hatte er von einer Beute denn schon zu erwarten. Doch die Beute lächelte einfach nur sympathisch, als er ihn ansah. "Warum setzten sie sich nicht zu uns und essen noch einen Fisch, während sie uns etwas über diese Stadt erzählen?", bot er ihm an und nach einigen Zögern nickte der Mann und begab sich zögerlich zum Feuer, während der Magier sich zu dem gerade aufgewachten Shaolan umdrehte und ihn bat, das Feuer wieder zu entzünden, machte er sich auf dem Weg zum Wasser, um noch einen Fisch, oder besser zwei, zu fangen.
 

Shaoaln fraget sich, wann ihr Besucher zu ihnen gestoßen war. "Guten Abend, ich bin Shaolan", stellte er sich vor, war aber verwirrt, als der Mann ihn ein wenig ungläubig ansah und dann wieder zu Kurogane blickte.
 

Der Ninja seufzte und verdrehte kurz die Augen, dass dieser Mann ihn die ganze Zeit so behandelte, als wolle er ihm den Kopf abschlagen... gut, vielleicht hatte er das vorgehabt, aber doch nur, wenn dieser Mann vorhatte, irgendwen hier aufzufressen und da es sich um einen Menschen handelte, ging wenig Gefahr von ihm aus, also war er auch vor Kurogane sicher, solange er keine Faxen machte. Entweder machten in die Leute in dieser Welt permanent an oder wollten am liebsten vor ihm wegrennen, das könnte noch lustig werden, dachte er sich seufzend.

Vorsichtshaltbar blieb er jedoch noch kurz im Hintergrund stehen.
 

"Ey..sag ihm mal jemand, dass ich ihn schon nicht umbringen werde, wenn er sich ordentlich benimmt..." bat er einen der beiden Anderen. Denn mit ihm schien der Mann nicht mehr als "Nanana" zu reden...
 

Das Feuer brannte innerhalb weniger Sekunden und Fye kam mit den Fischen wieder. Schnell waren sie gebrutzelt und noch viel schneller wieder verschlungen. Einmal verschluckte er sich an den Gräten und Shaolan schlug ihn besorgt auf den Rücken.
 

"Du brauchst keine Angst haben", redete Fye mit ruhiger Stimme auf den Mann ein, während er aß. "Kuro-pon sieht zwar grimmig aus und ist auch ein Vampir, aber er ist wirklich ganz lieb."
 

Der Mann wischte sich den Mund ab, warf noch einmal einen Prüfenden Blick auf die Menschen, das schlafende Mädchen und den dunkelhaarigen, großen Mann. Zögerlich nickte er. "Um eure Frage zu beantworten... diese Stadt heißt Nara. Vor Jahrhunderten war sie einmal die Kaiserstadt Japans."
 

'Nara' das erklärte also auch das komische Rumgestotter dieses Mannes, doch fiel diese Information vollkommen in den Hintergrund, als er etwas anderes vernahm. "Japan?!" fuhr er den Mann laut an, der sowieso schon Angst vor ihm hatte.
 

Panisch sprang der Mann nach hinten, packte Sakura an den Haaren und hielt ihr ein Messer an den Hals. Im nächsten Moment wurde seine Hand von Shaolan weggetreten und das Messer viel mit einem dumpfen Geräusch in den Sand.
 

Schnell zog Shaolan das verwirrte Mädchen in seine Arme und Mokona hüpfte besorgt zu ihr. "Sakura-chan! Bist du in Ordnung ?", fragte es bekümmert.
 

Erschrocken wurde das Mädchen wach, merkte nur, wie sie von dem einen zum Anderen gezerrt wurde und wusste im ersten Moment nicht, was los war. "J-ja.. ich glaube schon..." antwortete sie immer noch etwas eingeschüchtert und starrte auf den Mann, der ein Messer in der Hand hielt.
 

Einen kurzen Moment blieb dem Ninja selber das Herz fast stehen und er überlegte, ob es besser wäre den Mann in Ruhe zu lassen aber er stellte eindeutig keine Gefahr für ihn dar, nur hatte der Kerl schon Panik genug vor ihm und bevor schlimmeres passierte...

Das bedeutete also, Kurogane war eine Gefahr für die Menschen und somit eine Gefahr für seine Reisegefährten, umgekehrt, waren seine Reisegefährten keine Gefahr für die Menschen, jedoch mussten sie sich vor den Vampiren in acht nehmen, vor denen der Ninja erstmal nichts zu fürchten hatte... wieder viel zu kompliziert, stellte er fest.
 

"Jetzt pass mal auf... entweder du bist bereit vernünftig mit uns zu reden oder du verschwindest dahin, wo du herkommst... ich hab dir doch nur eine Frage gestellt, stell dich verdammt noch mal nicht so an!"
 

"E-entschuldigen Sie... " Der Mann rappelte sich wieder auf und drückte das Messer schützend an sich. Sein Atem ging schnell und es sah so aus, als wollte er jeden Moment fliehen.
 

"Entschuldigt sein Verhalten, aber mein Vater ist ein wenig paranoid geworden, seit er 5 Jahre als Zwischensnack dieser verfluchten Blutsauger herhalten musste"
 

Überrascht drehte sich Shaolan um und sah ... er stockte. Vor ihm stand Sakura. Die gleiche Größe, das selbe Gesicht, die selben Augen. Nur die braunen Haare waren etwas länger und mit einem Band lose zusammen gebunden. "Sakura!", rief der Mann erschrocken und lief auf seine Tochter zu, nahm sie beschützend in die Arme. Sie lächelte leicht und streichelte ihm beruhigend über die Hände.
 

"Ihr seid nicht von hier, nicht wahr?"
 

Auch Kurogane brauchte einen Moment um zu realisieren, wer da nun vor ihnen stand. Prüfend ging sein Blick von der Prinzessin zu dem neu dazugekommenen Mädchen und stellte fest, dass es wirklich die selbe Person war.
 

Sakura, die endlich einigermaßen begriff, was hier passierte sah ebenfalls verwirrt zu dem Mädchen, die ihr zum Verwechseln ähnlich sah. "Ist schon gut..." nahm sie die Entschuldigung an und hatte wirklich Mitleid mit dem Mann, das musste grausam sein, obwohl sie nicht ganz verstand, was hier vor sich ging.
 

Die Verwirrung im Gesicht der Kinder bemerkend, klärte Kurogane sie erst einmal über das, was er und der Magier feststellten auf. "Scheint wohl Vampire und Menschen in dieser Welt zu geben... aber wie es aussieht, sind die Umstände nicht wirklich gut... deshalb hat der Mann auf mich so reagiert... immerhin, bin ich ein Vampir..." dass er ein Halbvampir war, vermied er zu erwähnen, wer wusste, was das an ihren Umständen hier wieder ändern würde. Was ihn ebenfalls störte war die Tatsache, dass sie in Japan gelandet waren... er hatte schon erlebt, dass es mehrere Japans gab und so hoffte er, dass dies nicht das Japan war, aus dem er kam und hier nur etliche von Jahren seit seiner Abreise vergangen waren.
 

Das zweite Mädchen mit den grünen Augen sah ihn prüfend an, lächelte dann aber. "Du bist anders. Wollt ihr nicht zu unserer Unterkunft kommen? Dort ist es wärmer."
 

Kurz überlegte der Ninja "Wenn dort nicht alle mit Messer auf mich zukommen..." bemerkte er grummelnd, aber er wusste, dass dieses Mädchen so gut wie nie log oder böse Absichten hatte... und immerhin blieb das "Herz" doch in allen Welten gleich, also nickte er. "Von mir aus."
 

Und auch Sakura und Mokona schienen dafür zu sein. "Das ist sehr nett von dir." antwortete die Prinzessin, der es schon etwas seltsam vorkam, mit ihrem Ebenbild zu reden.
 

Das Mädchen lächelte breit und griff nach ihrer Hand, zog sie ein wenig mit, doch ihr Vater schlug ihr auf die Finger und sah sie böse an. "Frag vorher ihren Besitzer, ob du sie überhaupt anfassen darfst!"
 

"Sonst hätte er doch schon längst etwas gesagt, oder?" Sie zog Sakura weiter und Fye fragte sich ernsthaft, als er mit Kurogane und Shaolan folgte, was für Sitten in dieser Welt herrschten.
 

Nahe des Strandes waren verlassen Lagerhallen und dort auch eine kleine, windgeschützte, mit Decken ausgelegt Ecke. Es roch etwas stickig, aber dafür war es hier angenehm warm. Die Gruppe machte es sich auf den Decken gemütlich und bekamen erst einmal Tee eingeschenkt. "Ich bin Sakura und das ist mein Vater. Und wer seid ihr?"
 

Sakura versuchte sich krampfhaft daran zu gewöhnen, dass es sie hier zweimal gab und dass sie jetzt ihr Ebenbild vor sich hatte und machte es sich auf den Decken bequem, nahm dankend den Tee an. "Wir sind Reisende", fing sie an und nahm dann einen Schluck von dem warmen Tee, erst jetzt bemerkte sie, wie kalt es ihr am Strand gewesen war. "Wir kommen von weit her... und mein Name ist..." kurz dachte sie über das nach, was Fye-san ihr erzählt hatte, dass sie hier nicht jedem trauen durfte und vorsichtig sein sollte, denn nicht jeder hatte gute Absichten... und so log sie, was für sie sehr ungewohnt war, das Mädchen, dass ihren Namen teilte mit dem ersten Namen an, der ihr in den Sinn kam.
 

"Tomoyo. Ist schon seltsam, dass wir uns so ähnlich sehen, nicht wahr?" fragte sie das Mädchen mit einem freundlichen Lächeln und bemerkte dabei nicht, wie Kurogane aufgrund dieser Lüge fast umkippte.
 

"TOMOYO?" fuhr er sie an, doch sie erwiderte einfach nur mit einem etwas entschuldigendem Lächeln, worauf sich Kurogane nur seufzend zurücklehnte.
 

"Das hier sind Shaolan-kun, Fye-san und Kurogane-san...sie sind mit mir zusammen unterwegs... und das hier ist Moko-chan... ein Maskottchen so zusagen.." klärte sie Sakura weiterhin auf.
 

Sakuras Ebenbild nickte aufmerksam. "Ich hab mir schon gedacht, dass ihr nicht von hier seid, als ihr den Strand betreten habt. Warum seid ihr hier? Handel?"
 

"Handel?" fragte Sakura-hime nach. "Hm... eigentlich nicht, wir suchen eher etwas."
 

"Nun", Sakuras Ebenbild schenkte sich noch einen Tee ein. "Was solltet ihr sonst hier wollen? Amüsement? Das hast du doch immer dabei." Bei diesen Worten sah sie direkt Kurogane an. Es war ungewohnt mit Menschen zu sprechen, wenn ein Vampir anwesend war. "Zwei Menschen, die noch nie gebissen wurden und von denen beide auch noch eine Jungfrau sind und eine wirklich hübsche Beute. Is doch klar, dass du sie verscherbeln willst, bei dem was du dafür bekommst, hättest du den Rest deines Lebens ausgesorgt. Wir hätten dir die Kehle durchgeschnitten, hätten wir nicht gesehen, wie vorsichtig du mit deiner Beute geschlafen hast. Bei dir habt ihr's wahrscheinlich allemal besser, als in den Slums ne~?"
 

Shaolan verschluckte sich beinahe an seinem Tee und verbrannte sich statt dessen die Zunge. Hochrot versuchte er zu verdrängen, was er gerade gehört hatte. Dass sie in dieser Welt als der Besitz des Ninjas angesehen wurden, störte ihn ja nicht, aber... hatten die beiden Erwachsenen wirklich... ?
 

Erst wurde der Ninja bei jedem weiteren Satz des Mädchens wirklich immer wütender... was dachten die eigentlich von ihm? Dass er seine Reisegefährten wirklich verkaufen wollte? Dass er sich mit ihnen irgendwie vergnügte?
 

Dieses Mädchen teilte überhaupt nicht den Charakter der Prinzessin, dachte er sich mittlerweile wirklich genervt von solchen Unterstellungen oder Angeboten, doch dann stockte auch er und hielt für einen Moment die Luft an, bevor er ebenfalls rot anlief. Woher zum Teufel wusste dieses Mädchen, dass er mit dem Magier geschlafen hatte? Verdammt, wer weiß, wer es noch alles gesehen hatte! Und nun tritt sie das auch noch vor den Kindern breit, von denen sich eines aufgrund dieser Information verschluckte und das andere ziemlich unsicher und auch leicht rot werdend durch die Gegend blickte.
 

Nicht nur, dass die beiden Erwachsenen miteinander geschlafen haben sollten machte Sakura etwas nervös und unsicher, sondern auch, weil ihr Ebenbild solche Sachen wie, dass sie noch Jungfrau war vor Shaolan-kun ausplauderte... gut, es war nichts schlimmes und ihr ja eigentlich auch nicht peinlich... aber irgendetwas störte sie daran, dass Shaolan so was zu hören bekam.
 

Immer noch sauer, aber mittlerweile wieder ein wenig beruhigter blickte Kurogane das Mädchen wütend an. "Was geht es dich an, was ich tue, verdammt?" Kurz überlegte er sich, ob er das Mädchen als Lügnerin abstempeln sollte.

"Und ich will niemanden "verscherbeln" is das klar? Ich hab langsam die Nase voll davon! Keine Ahnung, was für bescheuerte Vorstellungen hier herrschen... aber lasst mich daraus! Is ja nicht auszuhalten..." regte er sich auf und verfluchte das Mädchen innerlich regelrecht.
 

"Warum regst du dich so auf ?", fragte Sakuras Ebenbild gerade heraus und offen verwundert. "Die Sitten sind doch überall so. Außer in den äußeren Ländern, aber dafür sprecht ihr zu gut unsere Sprache... "
 

Fye lächelte sie einfach nur sanft an und beschloss ihre Verwirrung ein wenig zu lindern. "Wir kommen nicht aus dieser Welt. Wir sind Dimensionsreisende. Wir reisen zusammen und sind Freunde. Keiner kann über den anderen bestimmen oder ist mehr "wert". So etwas gibt es bei uns nicht."
 

"Genau~", Mokona hüpfte auf die Schulter des Mädchens, worauf sich dieses ein wenig erschreckte, doch still hielt. Dieses Tier schien nicht sonderlich gefährlich zu sein. "Mokona hat alle gleich lieb! Und zwar sooooo~~~~~", das kleine Wesen streckte die kleinen Ärmchen und blähte sich wie ein aufgeblasener Luftballon auf, "lieb und noch viel mehr!"
 

Genervt sah Kurogane dem Manjuu zu, wie es sich aufplusterte und rumquietschte und war froh, dass auch endlich mal der Magier etwas dazu sagte.
 

Sakura lächelte leicht "Wir haben dich auch lieb Mokona." sagte sie und zog den bösen Blick des Ninjas auf sich, immerhin sprach sie für alle und es ging um dieses nervige Tierchen, dass ihn permanent ärgerte!
 

Mit einem Grummeln nahm er es letztendlich einfach so hin und richtete sich dann wieder an das Ebenbild der Prinzessin. "Und wir schlafen nicht miteinander, ist das klar?!" versuchte er genervt und im unfreundlichen Ton, dieses peinliche Ereignis aus der Welt zu schaffen. Was sollten bloß die Kinder von ihnen denken?!
 

Der Magier neben ihm kicherte und lehnte sich nah zu dem Ninja, bis ihre Nasenspitze sich berührten. "Aber Kuro-nyan, warum leugnest du es denn? Die Kinder sind alt genug, um aufgeklärt zu sein. Und werden sicher auch bald ihre eigenen Erfahrungen machen", sagte er mit einem neckischen grinsen und einem Zwinkern zu Shaolan. Dieser errötete darauf hin leicht und umfasste etwas in seiner Manteltasche, von dem der Magier wusste, dass es das zurückgewiesene Geschenk der Prinzessin war.
 

Das Mädchen aus dieser Welt betrachtete das Bild versunken lächelnd und ihr Vater stand mit den Worten auf, dass er neues Wasser für den Tee holen würde.
 

Innerlich brodelnd und nun wirklich rot werdend, eher vor Wut, sah der Ninja dem Magier tödlich in die Augen, der seine Nasenspitze an seine gelegt hatte, überlegte ernsthaft, wie er ihn am besten umbringen könnte... da gab er sich solche Mühe und der Blonde machte es wieder kaputt!
 

Mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf, sah Sakura zu den beiden Erwachsenen und dann zu dem wieder roten Shaolan. "Wie meinst du das Fye-san?" fragte sie vorsichtig nach, da sie bemerkte, dass der Ninja fast am zerplatzen war und Shaolan wahrscheinlich kurz vor der Ohnmacht stand und bevor ihr jemand die Antwort darauf geben konnte, fiel ihr selber ein, was der Magier da mit "eigenen Erfahrungen" gemeint haben könnte und lief nun ebenfalls etwas rot an und sah beschämt zu Boden. "Hat sich erledigt..."
 

Nun war der Magier an der Reihe etwas verdutzt aus der Wäsche zu gucken und auch Shaolan sah auf, wusste nicht, was er von diesen Worten halten sollte. Doch er hatte nicht das Recht zu fragen, sicher würde es eh der Magier tun. Doch dieser machte keine Anstalten zu fragen. Der braunhaarige Junge holte etwas Luft - und schluckte sie herunter. Er durfte nicht, er wollte auch gar nicht fragen. Er ließ das Schmuckstück in seiner Tasche los und lenkte sich dann mit der Frage ab, wo er nun seine Hände bloß hintun sollte.
 

Auch Kurogane sah einen Moment verwirrt durch die Gegend und blickte dann von einem Kind zum Anderen und rollte genervt mit den Augen, stand dann auf und riss den Magier mit sich auf die Beine, packte dann das Ebenbild der Prinzessin und auch deren Vater, der gerade mit dem Wasser wiederkam am Kragen.
 

"Hier ist es doch sicher?" fragte er das Mädchen noch und schlurrte dann Beide ohne eine Antwort zu erwarten nach draußen, den Magier wies er mit einem tödlichen Blick an mitzukommen. Er hatte die Kinder eh schon auf dumme Gedanken gebracht und dies hier war mittlerweile wirklich kein Zustand mehr. Und genau wie Kurogane und der Magier, hatten die Kinder kaum Zeit für sich.
 

Bevor der Ninja mit den beiden Einheimischen den Unterschlupf verließ, wand er sich noch mal an den Jungen. "Denk dran, was ich dir erzählt habe!" machte er ihn über ihr Gespräch, in dem der Junge noch ein Pirat war aufmerksam. "Aber bring endlich dieses Drama zu Ende..."

Vielleicht könnte sich der Ninja solang in der Stadt umsehen und der Magier dem Mädchen noch mehr peinliche Sachen über sie erzählen.
 

Den tödlichen Blick richtig interpretierend folgte der Magier Kurogane aus der Halle. Er hatte immer ein Auge auf die Kinder gehabt und versucht ihnen Mut zu machen, doch dass es mittlerweile so schlimm war, hatte er nicht bemerkt. Er hatte die letzte Zeit eh für nichts Augen, als für sich und den Ninja gehabt und darüber vergessen, dass es noch andere Dinge auf der Welt gab, die ihm vielleicht nicht so wichtig wie der andere Mann waren, jedoch nichts desto trotz viel bedeuteten.
 

Überrascht sah der braunhaarige June den Erwachsenen und ihren Gastgebern hinterher, wie sie den Raum verließen. Nun war er mit dem Mädchen allein und entspannte sich etwas. Leicht lächelte er sie an. "Kurogane-san und Fye-san benehmen sich schon manchmal seltsam, nicht wahr ? Ob das daher kommt, dass sie aus ganz anderen Welten kommen ?"
 

"Ja.." antwortete sie Shaolan und versuchte ebenfalls leicht zu lächeln, was ihr nur schwer gelang, denn irgendwie wurde sie gerade nervös, wieder mit ihm alleine zu sein und auch die seltsamen Andeutungen verstand sie nicht wirklich. Oder wollte sie diese Andeutungen nur nicht verstehen?
 

"Aber ich bin froh, dass sie mit uns reisen. Ich hab sie wirklich gern und ich fühl mich sicher, wenn sie bei uns sind..." versuchte sie, wovon auch immer, vom eigentlichen Thema weiter abzulenken.
 

'Hat sich erledigt..'
 

Seine Gedanken rasten, sein Herz schlug ihn bis zu den Ohren und er verstand, diesen anderen Schmerz in seiner Brust nicht. Dieses Gefühl tauchte darin auf, wenn Sakura lächelnd von ihrer Vergangenheit sprach und er darin nicht vorkam, wenn er einen Moment der Schwäche hatte, in der er sich kindisch wünschte, sie würde sich erinnern, dass er seinen Wunsch durch ein Wunder umsonst erfüllt bekäme, oder das er etwas anderes, als die wichtigste Person in seinem Leben geben konnte.
 

Fye-san hatte in dieser einen Nacht in der Winterwelt einfach nur mit einem sanften Lächeln geantwortet, als er ihm von diesen Gefühlen erzählt hatte. 'Aber Shaolan, ihr habt doch noch die Zukunft. Umgekehrt wäre es viel schlimmer, nicht wahr ? Und Gefühle ändern sich nicht einfach, nur weil der Kopf nicht mehr die passenden Bilder dazu hat, um sie zu erklären.' In einem Ton, als wäre es das selbstverständlichste der Welt und dass alles gut gehen würde, wenn er nur daran glaubte.
 

Kindlich naiv wollte er daran glauben und deswegen konnte er nicht verhindern, wollte es auch nicht, dass seine Hände den Teebecher fester umklammerten, sich seine Augen verdunkelten und er endlich die passende Beschreibung für dieses Gefühl fand. Es war erdrückend und heiß und ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Er war eifersüchtig. Es schien wie die zweite Ernüchterung in kurzer Zeit. Erst verlor er ihre Vergangenheit und nun drohte er sie selbst auch noch zu verlieren.
 

"Wieso hast du vorhin 'Hat sich erledigt' gesagt?", fragte er gepresst. Gar nicht auf das von ihm angeschnittene Thema eingehend. Er hielt es nicht aus, jetzt wieder zu tun, als wäre alles in bester Ordnung.
 

Etwas verwirrt blickte Sakura den Jungen vor sich nun direkt an und verstand nicht, wie er nun darauf kam... versuchte aber nachzudenken, aus welchem Grund sie es genau gesagt hatte. Mittlerweile schlug ihr Herz bis zum Hals. Sie wusste nicht genau wieso, so gern sie mit Shaolan zusammen war, so gern sie ihn mochte und egal, wie viel Spaß sie mit ihm hatte, fühlte sie sich gerade in seiner Gegenwart mehr als unwohl. Wovor hatte sie eigentlich gerade Angst?
 

"Ich... weiß nicht genau..." antwortete sie leise und ehrlich auf diese Frage. "Ich... hatte nur über Fye-sans Worte nachgedacht... und...", versuchte sie es zu erklären. "...ich weiß es wirklich nicht, tut mir Leid..."

Irgendwie hatte sie gerade ein schlechtes Gewissen. Shaolan-kun war immer für sie da und sie konnte ihm nicht einmal eine einzige Frage beantworten. Wieso wünschte sie sich gerade ganz weit weg, obwohl sie eigentlich nichts lieber hatte, als in Shaolans Nähe zu sein?
 

Der Junge bemerkte ihr Unwohlsein und vergaß sofort, dass er sich selber schlecht gefühlt hatte. Er hatte sie total durcheinander gebracht und scheinbar wusste sie wirklich nicht mehr, wie sie es gemeint hatte. Leicht lächelnd sah er zu ihr.
 

"Tut mir Leid, dass ich gefragt habe... ich... es..", nun wurde er doch wieder etwas rot. Es war so seltsam darüber zu reden, aber es war nicht so schlimm, wenn die beiden Erwachsenen nicht dabei waren und alles, was er sagen würde, irgendwie kommentieren konnten. "Es hat sich nur so komisch angehört... so resigniert... ich habe mir Sorgen gemacht... bei diesem Thema... was mich natürlich wirklich nichts angeht!" Was redete er da nur wieder ?
 

"Dachtest du... ich hab das gesagt, weil ich das vielleicht nicht wollte? Oder weil ich dabei an Irgendwen bestimmtes dachte, über den ich nicht reden möchte?" fragte sie bei dem Jungen nach. "Vielleicht... hab ich auch nur geglaubt, dass etwas nicht möglich wäre und es deshalb nicht gesagt..." sie bemerkte selber, wie sie etwas in Rätseln sprach und ärgerte sich etwas darüber... wieso redete sie manchmal so wirres Zeug? Aber sie hatte Angst, würde sie es zu eindeutig sagen, würde Shaolan irgendwas bemerken. Was eigentlich?
 

Dass sie bei den Sätzen von Fye-san tatsächlich an Shaolan gedacht hatte?

Dass sie sich gedacht hatte, das wäre sowieso nur ein alberner und kindischer Traum von ihr?

Dass es ihr vielleicht auch ein wenig peinlich war und dass der Junge bemerken könnte, dass sie sich in ihn verliebt hatte?
 

Sie hatte doch gar nicht das Recht dazu, sie kannte ihn kaum. Vermutlich hatte er in seinem Land irgendein Mädchen, das er mochte.

Sie kannte den Grund nicht, warum er ihre Federn unter allen Umständen suchte und ihr zurück brachte... vielleicht hatte sie sich aus diesem Grund in ihrer naiven Art auch nur etwas vorgemacht.
 

"Aus irgendeinem Grund, mache ich dir dauernd Probleme..." fing sie nach einer Weile an, sich an den seltsamen Blick von vorhin erinnernd, ohne es direkt zu bemerken. "Ich weiß nicht genau wieso... aber ich habe das Gefühl, ständig tue ich dir irgendwie weh. Ich vergess' andauernd irgendwelche Dinge, erinnere mich nicht an meine Vergangenheit... Kann sein, dass ich da falsch liege... aber wenn, ich will dir nicht weh tun. Ich mache es doch nicht mit Absicht... vielleicht bist du manchmal böse auf mich... was ich dir dann auch nicht mal übel nehmen kann und will... Ich... mag dich Shaolan-kun... und ich will dir kein Klotz am Bein sein..."
 

"Erinnerst du dich noch an das, was in dieser Märchenwelt passiert ist... als wir noch diese fremden Erinnerungen hatten?", fragte er leise nach, betrübt über den traurigen Unterton in ihrer Stimme. Er hatte sie nicht traurig machen gewollt.
 

Einen Augenblick überlegte sie angestrengt, schüttelte dann aber den Kopf. Sie erinnerte sich an Zwerge, an ein Schloss, Kurogane als schwarzer Hund... einen Flaschengeist... und dann, war es dunkel. Irgendwann tauchen wieder Riesen auf..."Ihr hattet fremde Erinnerungen? Ich auch?" sie hasste es, ständig irgendwelche Sachen zu vergessen. Sie hasste es so.
 

Verdutzt sah Shaolan sie an. Sie hatten alle ihrer Erinnerungen behalten, auch wenn sie verblasst waren, wie ein Buch, das man einmal vor Jahren gelesen hatte. "Du erinnerst dich nicht ? Auch hieran nicht ?" Ohne Nachzudenken kramte er in seiner Tasche nach der Ketten und hielt sie ihr hin. Sie hatte nicht mehr darauf reagiert, deswegen dachte er, dass sie noch darüber nachdenken musste, oder ihn nicht verletzen wollte.
 

Einige Sekunden dachte sie krampfhaft nach... das hatte sie schon mal gesehen und dann fiel es ihr ein und froh darüber, dass sie endlich auch mal was wusste antwortete sie "Doch natürlich. Die Kette lag in diesem Stand... der Besitzer hat uns irgendeine Geschichte über eine Meerjungfrau darüber erzählt... du hast sie gekauft?"
 

Leicht rot nickte Shaolan. "Ja... ich... sie ist für dich."
 

Ein wenig ungläubig sah Sakura den Jungen an und wurde dann ebenfalls rot. "Für... mich? Ich..." sie wusste im ersten Moment überhaupt nicht, was sie sagen sollte, doch freute sie sich wirklich darüber. Nur glauben konnte sie das noch nicht so wirklich. Sie versuchte Shaolan sicher anzulächeln, was ihr nicht so wirklich gelang. "Das... ist wirklich sehr lieb von dir Shaolan... ich hätte jetzt nicht mit sowas gerechnet..."
 

Der Angesprochen nickte bestätigend und fühlte die Hitze auf seinen Wangen. Noch einmal gingen ihm Fyes detailliere Beschreibungen "wie man seiner Liebe seine Gefühle gesteht" durch den Kopf und auch den Film, den sie gesehen hatten. Wenn er sich vorstellte, das selbe mit Sakura zu tun, würde er nur noch röter. Er konnte sie doch nicht einfach so küssen! (1)
 

Aber... das Mädchen das vor ihm saß, war immer noch das Mädchen aus CLOW Country, dies musste er sich bewusst machen. Sein Lächeln wurde sicherer und plötzlich konnte er gar nicht anders, als ihr die Wahrheit sagen. "Ich dachte... falls wir noch einmal in einer Dimension getrennt werden, wie es in Shurano passiert ist, dann finden wenigstens wir uns wieder..."
 

Etwas versunken aber sehr ehrlich lächelte das Mädchen, während sie auf die Kette blickte, die Shaolan noch in seinen Händen hielt. "Ich hoffe aber nicht, dass wir noch mal getrennt werden... aber ich freu mich wirklich..." sie dachte darüber nach, die Kette vorsichtig an sich zu nehmen, ließ dann aber davon ab. "Legst du sie mir um?"
 

Ein Lächeln stahl sich von ganz allein auf sein Gesicht. "Sicher." Vorsichtig nahm er die Kette entgegen und versuchte nicht schon wieder rot zu werden, als sie nach hinten griff, um ihre Haare hoch zu halten. Wollte sie sich nicht umdrehen ? Dann könnte er sie leichter anlegen.
 

Langsam beugte er sich vor und legte sie ihr um den Hals. Sie waren sich in dem Moment ganz nah und er spürte ganz deutlich ihre Körperwärme.

Sie stand ihr wirklich gut, genau das selbe smaragdgrün, wie ihre Augen... Das fein gearbeitete Schmuckstück passte sich geschmeidig an ihren freiliegenden Nacken, sank nach unten und endete kurz über dem Stoff des Gewandes, genau da, wo man einen ganz leichten Ansatz ihrer Brust sehen konnte. Er schloss die Kette und verblieb noch einen kurzen Augenblick mit dem Gesicht so nah an ihrem, spürte ihren Atem an seiner Wange. "Sakura.. "
 

Immer noch lächelnd und mit einem wild schlagenden Herzen, fasste sie mit der Hand etwas auf die Kette und sah an sich herunter... schade, dass es hier keinen Spiegel oder so etwas gab, sie hätte zu gern gewusst, wie das Geschenk des Anderen an ihr aussah.
 

Glücklich, sah sie wieder auf, direkt in seine Augen. "Vielen Dank Shaolan! Ich werde gut drauf aufpassen..." versprach sie und erst jetzt fiel ihr wirklich auf, wie nah sie dem Jungen gerade war.
 

Irgendetwas in ihr spielte gerade total verrückt und nur, weil er ihr eine Kette schenkte, musste das noch lange nicht bedeuten, dass er etwas für sie empfand... aber das war ihre Chance. Vorsichtig, legte sie ihre Hand auf die Wange des Jungen, zog das Gesicht so näher an ihres heran. Trotz ihrer Aufregung, war ihr einfach nur noch warm ums Herz und das tat unwahrscheinlich gut und auch auf die Gefahr hin, jetzt alles wieder kaputt zu machen, legte sie ihre Lippen leicht auf Shaolans.
 

Verwirrte braune Augen sahen verwundert zu ihr auf, als Shaolan ihre Hand auf diese intim scheinende Weise auf seiner Wange spürte. So hatte sie ihn schon einmal berührt. In Shurano, als er wieder von seinem Zwilling geträumt hatte und sie ihn aufs Auge geküsst hatte. Diese weiteten sich noch mehr, als er kurz darauf ihre Lippen auf seinen spürte.
 

Sie waren weich, ein wenig feucht und sehr warm.

Sein Herz machte einen Sprung und selbst sein nächster Atemzug blieb geschockt in seinem Hals stecken.
 

Doch dann überwältigte ihn dieses Gefühl regelrecht, diese Berührung. Diese Nähe war so unverhofft und sie tat so gut, dass er einfach nicht anders KONNTE, als sanft die Hände auf ihre Oberarme zu legen und sie noch etwas näher zu ziehen und den Kuss mit leichten Druck zu erwidern. Eigentlich sollte er die Augen zu machen... jedenfalls war das in den Filmen, die er mit dem Magier gesehen hatte, so gewesen...
 

.. aber er konnte nicht anders, als sie immer nur anzusehen.
 

Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als Shaolan den Druck sanft erwiderte und im Gegensatz zu dem Jungen, hatte sie die Augen geschlossen, sie hatte vorhin Angst vor der Reaktion gehabt, doch jetzt, war sie sich sicher, dass Shaolan sie ebenfalls mochte, sie nicht abwies... er zog sie sogar noch näher an sich heran und das machte sie unendlich glücklich.
 

Erst dieses schöne Geschenk und dann küsste sie Shaolan auch noch... es war, als wäre das alles gerade nicht Wirklichkeit und sie träumte das nur, aber es war real. Nach einer Weile, öffnete sie die Augen langsam wieder und löste sich mit geröteten Wangen, aber einem wirklich glücklichen Lächeln wieder von dem Braunhaarigen. Sie nahm noch einmal ihren ganzen Mut zusammen. Jetzt oder nie. "Ich... ich hab dich wirklich sehr gern Shaolan.." fing sie nach einer Weile an. "...mehr... als freundschaftlich..."
 

Die ganze Zeit während des Kusses war er so versunken in den Kuss gewesen und in die Betrachtung ihres Gesichts, dass er sich jetzt beinahe vor dem plötzlich wieder überlauten, schnellen Pochen seines Herzens erschrak. Und als er diese Worte vernahm, fragte er sich einen Moment, ob er wieder nur in einem Tagtraum gefangen war. Aber in diesen wären sie in CLOW Country, sahen auf die Wüste und spürten den Druck ihrer Hände. Auch jetzt griff er nach ihren, fast zaghaft, denn er wollte die Situation nicht zerstören. Sie waren immer noch in dieser dunkeln Welt.
 

Glücklich lächelte er sie an. Er fühlte sich ganz ruhig, obwohl das Gefühlschaos ganz tief unten in seinem Herzen wütete, war alles, was er gerade spürte: Ruhe. Gewissheit. Und ein ganz warmes, erfüllendes, intensives Glücksgefühl. Er hatte keine Angst, als er die nächsten Worte sagte. " Du... bedeutest mir auch sehr viel mehr als eine Freundin... ich habe dich sehr gerne Sakura... Ich..." Er atmete tief durch, doch sein Lächeln wurde gleichzeitig sicherer. "möchte am liebsten immer an deiner Seite sein."
 

Sanft erwiderte das Mädchen den Druck der Hand, sie wusste nicht warum, doch fühlte es sich vertraut an, als hätte diese Hand schon immer ihre gehalten und kurz, schloss sie noch einmal ihre Augen, diese Worte taten gut. "Hmhm...das bist du..." antwortete sie leise, fasste sich mit ihrer freien Hand noch einmal auf die Kette, die Shaolan ihr geschenkt hatte.
 

Sie war unwahrscheinlich glücklich in diesem Moment und all ihre Gedanken darüber, ob Shaolan böse auf sie war, sie ihm nur Probleme machte und er irgendwo ein anderes Mädchen hatte, waren wie weggeblasen.
 

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Mokona schmollte.
 

Und versuchte sich noch einmal aus den Armen zu winden.
 

Doch Fye hielt das kleine Wesen unerbittlich fest, obwohl das kleine Fenster doch ganz nah war! Mokona wollte sehen, wenn Shaolan und Sakrua turtelten! "Fye~~~", jammerte es.
 

"Nein", sagte der Magier bestimmt und bemerkte erleichtert, dass am Horizont die Sonne aufging. Also gab es sie in dieser Welt doch, er freute sich schon auf die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen, denn die Nacht war noch kälter geworden. Dabei war er Eis und Schnee gewohnt. Wahrscheinlich lag es auch an der Atmosphäre.
 

"Schmulen gehört sich nicht."
 

"Aber Fye~"
 

"Nein, Mokona. Shaolan-kun und Sakura-chan brauchen auch mal etwas Zeit nur für sich."
 

Enttäuscht ließ Mokona die Schlappohren hängen. Es wollt ja Sakura und Shaolan in Ruhe lassen... es war nur so unglaublich neugierig ! Leicht wurde es vom Magier angelächelt. "Oder reicht dir meine Zuneigung gerade nicht ?", fragte er und kraulte dem Wesen über den Kopf. Sich freudig der Hand entgegen streckend, richtete es seine Ohren wieder auf. "Doch~ Fye kann ganz toll kraulen !"
 

"Gehört zu meinen 62 geheimen Fähigkeiten", antwortete der Blonde mit einem Zwinkern.
 

"Fye hat auch geheime Fähigkeiten ?"
 

"Ja, aber du hast mehr."
 

"Ich bin ja auch ein Mokona!"
 

Augenrollend, versuchte Kurogane die nervigen Unterhaltungen des Manjuus und des Magiers auszublenden und hatte sich langsam einige Zentimeter näher ans Fenster gestellt, solange die Anderen beschäftigt waren und sich kraulten.
 

Angestrengt, versuchte er mitzubekommen, was die beiden Kinder da redeten... es war ja nicht so, dass er neugierig war...! Er machte sich natürlich nur Sorgen um die Kinder, falls eines dem Anderen etwas böses sagen sollte, auch wenn er dann natürlich keines tröstend in den Arm nehmen würde... und natürlich hatte er Angst vor Babys in ihrer Reisegruppe. Aber neugierig war er kein Stück!

"Pscht!" rutschte ihm dann doch raus, weil er wegen dem verdammten Rumgequietsche gerade etwas verpasst hatte!
 

"Kuro-daddy schmult!", beschwerte sich Mokona entrüstet. "Mokona will mitmachen!"
 

Mit einem theatralischen Seufzen setzte Fye das weiße Wesen nun doch auf Kuroganes Schulter ab und beugte sich ebenfalls zum Fenster, um zu sehen, was die beiden so trieben. Zufrieden stellte er fest, dass sie schon am Händchen halten und am "sich tief in die Augen sehen" waren.
 

"Fiuu~ das sieht ja wirklich gut aus."
 

Tödlich sah der Ninja kurz das Wollknäuel auf seiner Schulter an, das ihn so genannt hatte. "Ich sehe nur nach dem Rechten!" verbesserte er das Manjuu und sah dann weiter konzentriert und vor allem interessiert durch das kleine Fenster um zu sehen, was die beiden Kinder dort trieben.
 

"Zu gut..." grummelte der Ninja auf die Aussage des Magiers, wurde leicht rot und blickte kurz in eine andere Richtung, als sich die beiden Kinder erneut einen kleinen Kuss aufdrückten. Doch das Manjuu schien das nicht zu stören und klebte mittlerweile kichernd halb an der Scheibe.
 

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Die Augen bei dem zweiten Kuss leicht geschlossen, öffnete sie diese wieder und löste sich langsam von Shaolan. "Du?...irgendwie, fühl ich mich beobachtet..."
 

Schnell packte Fye Mokona und zog es vom Fenster, gerade noch bevor Shaolan sie sehen konnte.
 

"Vielleicht ist draußen etwas vorgefallen... ", mutmaßte Shaolan. Mit einem Lächeln stand er auf und hielt ihr die Hand hin. "Lass uns am Besten nachschauen gehen."
 

"Gut." erwiderte das Mädchen lächelnd und nahm dann die Hand von Shaolan und ließ sich von ihm aufhelfen um mit ihm nach draußen zu den Anderen zu gehen.
 

Und dort verfluchte der Ninja das Manjuu innerlich. Nur weil das Tier regelrecht an dem Fenster kleben musste hatte er die beiden gestört und nun gab's nichts mehr zu sehen... und gerade war es interessant geworden, auch wenn er aufgrund diesem nicht mehr direkt hingesehen hatte... trotz allem... verdammtes Manjuu!!
 

Der Junge ließ die Hand des Mädchens nicht los, auch als sie draußen angekommen waren und von fünf fragenden Augenpaaren angesehen wurden. "Alles in Ordnung?", fragte Shaolan ein wenig verwirrt. Mit einem zufriedenen Katzengrinsen sah der Blonde auf ihre Hände. "Ja, alles in Ordnung jetzt~, nicht wahr, Sakura-chan?"
 

Erst wurde das Mädchen leicht rot, lächelte dann aber sicher und drückte die Hand von Shaolan etwas fester. "Ja, es ist alles in Ordnung." sagte sie und schien wirklich gute Laune zu haben, was auch dem Ninja auffiel, genau wie die Kette, die sie endlich trug. Und selbst der Junge sah wieder etwas aufgeschlossener aus... vielleicht hatte es ja doch etwas gutes und trotz seiner ganzen "Sorge" freute er sich für die Kinder, hoffte gleichzeitig, dass es ihnen besser erginge und sie mehr Glück hatten, als der Magier und er.
 

Plötzlich wurden sie von dem Mädchen aus dieser Welt unterbrochen. "Die Wachen kommen! Ihr dürft auf keinen Fall sagen, dass ihr nicht von hier seid!", beschwor sie die Gruppe eindringlich. "Und niemand bis auf den Vampir sollte etwas sagen... sie hassen Menschen... "
 

Kaum hatte sie zu Ende gesprochen und noch bevor irgendjemanden auf ihre Worte reagieren konnte, war Reifenquietschen zu hören und ein in schrillen Farben besprühter, etwas verrosteter Jeep vollführte eine Vollbremsung vor ihnen. Staub wurde aufgewirbelt und brannte in ihren Augen. Die zwei Männer, die gerade heraussprangen, waren uniformiert, trugen jedoch keine Waffen bei sich. "Hey! Was steht ihr hier so untätig rum ? Wollt ihr nicht was tun für euer Essen ?", fragte einer der Kontrolleure mit einem abfälligen Grinsen zu dem Kind und dem alten Mann, der ganz steif und scheinbar gelähmt vor Angst neben seiner Tochter stand.
 

"Wir wollten nur noch auf die Lieferung warten und dann losgehen, Herr", antwortete das Mädchen höflich und beobachtete wie der zweite Mann Nahrungsmittel aus dem Auto lud. Konserven, Brot, Butter, Trinkwasser, Fleisch. So weit Fye sehen konnte, alles gute Ware und sogar Gemüse und Obst war dabei. Jedoch sah dieses ungesund glänzend aus und alle Früchte hatten exakt die gleiche Farbe und Form, als wären sie nach einer einzigen Vorlage von irgendjemand geformt worden.
 

Die Restlichen der Gruppe wurde vollkommen ignoriert, als der Kontrolleur routiniert einen Bogen hervorholte und dem Mädchen Fragen stellte, die sie knapp und ebenfalls routiniert beantworte.
 

"Nachwuchs?" - "Keiner."
 

"Gestorben ?" - " Einer."
 

"Gebissen ?" - "Fünf."
 

"Angesteckt ?" - "Einer, aber durch die Medikamente konnte er geheilt werden."
 

"Irgendwelche Wünsche fürs nächste Mal ?"
 

"Ist Tee dabei?", fragte sie und deutet auf die Lieferung.
 

"Steht nicht auf dem Plan. Kannst du aber bekommen."
 

"Ich bitte darum."
 

"Ich bitte auch darum.", erwiderte er grinsend und ließ das Blatt sinken. Das Mädchen seufze und band ihr weißes Oberteil auf, das mit einem roten Band bis oben zum Kragen geschnürt war und halb von einer weiten, bequemen roten Strickjacke verdeckt wurde.
 

Verwirrt sah der Ninja sich diese Unterhaltung an und verstand nicht so wirklich, was hier vor sich ging. Da kamen Gefährte und die Leute luden Essen ab, dann wurde etwas abgefragt und dann? Was hatte dieses Mädchen denn jetzt vor? Das wonach es aussah? Oder sollte sie einfach nur ihr Blut geben?

Beides konnte Kurogane nicht tolerieren und so ging er auf das Mädchen zu, griff ihre Hand, mit der sie ihr Oberteil aufband und brachte sie damit zum Aufhören. "Was treibt ihr hier eigentlich?" fragte er immer noch absolut durcheinander von dieser Welt, wand sich dann an den Kontrolleur. "Und du lässt gefälligst deine Finger von dem Mädchen!"
 

Erst jetzt schien der Mann auch ihn wahrzunehmen und überrascht musterte er ihn. "Oh, du bist kein Mensch, habe deine Aura gar nicht erkannt. Aber du kannst dich auch nicht aufführen, als würde sie dir gehören. Die Menschen die hier leben sind Allgemeingut. Also misch dich nicht ein, du kannst danach."
 

Das machte Kurogane nun wirklich wütend, wie zur Hölle behandelten die hier die Menschen? Selbst wenn es keine Menschen wären, könnte er das nicht verstehen. "Ich will das gar nicht... wie könnt ihr euch dabei noch gut fühlen?! Mich kotzt das an, wie ihr hier die Menschen behandelt! Wie ihr hier lebt!"
 

Wut funkelte einen Moment in den grünen Augen des jungen Kontrolleurs auf und er sah Kurogane provozierend in die Augen. "Wie wir hier leben also? Du lebst auch hier, und du lebst WIE wir", betonte er und sah unterstreichend zu dem blonden Mann, nach dessen Blut sein Gegenüber nur zu deutlich roch und der auch noch frische, von seinem Mantel nur halb verdeckte Bissspuren am Hals trug, "Ich kann Leute wie dich einfach nicht verstehen. Es ist Gerechtigkeit, was hier geschieht, also halt die Klappe und lass mich meine Arbeit machen."
 

Mit einem weiteren abfälligen Blick wand er sich wieder dem Mädchen zu, strich den losen Stoff der Bluse bei Seite, beugte sich hinunter und biss zu. Das Mädchen zuckte leicht, hielt aber still, während der Vampir einige Schlucke nahm, über die Wunde leckte, um sie zu heilen und dann wieder von dem Mädchen abließ. "Soll ich ein paar Wachen dalassen? Nicht, dass er zu viel nimmt.", bot er der Kleinen an. Diese schüttelte einfach nur den Kopf und lächelte leicht. "Nein, schon in Ordnung. Vergiss den Tee beim nächsten Mal nicht."
 

Ohne dem Ninja noch einen Funken Aufmerksamkeit zu widmen schwangen sich die beiden Männer wieder in ihren Jeep und fuhren reifenquietschend davon. Sakura schnürte ihre Bluse zu und sofort kam besorgt das weiße Wesen angehoppelt und auch Shaolan sah sie besorgt an. "Alles in Ordnung ? Möchtest du dich setzten oder etwas trinken ?"
 

Das einheimische Mädchen lächelte nur und schüttelte leicht den Kopf. "Von mir wurde schon oft getrunken. Mir geht's gut, macht euch keine Sorgen."
 

Etwas erschrocken über die Aussage des Kontrolleurs blieb der Ninja zurück, denn der Kerl hatte vollkommen Recht gehabt, er war kein Stück besser. So sehr er auch versuchte, diesen Hunger zu unterdrücken... im Endeffekt musste er doch jedes Mal trinken und jedes Mal, tat er es.
 

Eigentlich wollte er noch irgendetwas dagegen sagen aber ihm fiel nichts ein und zu durcheinander war er gerade von diesen Worten gewesen. Wieso störte ihn das eigentlich alles so? Selbst die Kinder waren in dieser Welt gelassener als er. Vielleicht, weil er Angst hatte irgendwas zu sehen, was er an sich wieder finden konnte, als Vampir. Denn das hatte er schon feststellen müssen. Die Menschen und selbst die Vampire, sahen ihn als einen Vampir. Diese Anteile mussten den menschlichen bei weitem überliegen, nur wieso hatte er das alles bis jetzt noch nicht bemerkt? Oder hatte er es einfach nur verdrängt?

Vielleicht brauchte er wirklich weder Nahrung, noch Wärme oder sonst was... aber es würde ihm mit Sicherheit auch fehlen.

Er machte sich eindeutig schon wieder zu viele Gedanken, stellte er fest und versuchte sich wieder auf die Leute um ihn herum zu konzentrieren.
 

"Musst du dein Blut geben, damit ihr etwas zu Essen bekommt?" fragte Sakura nun interessiert und noch etwas verwirrt über das Ganze nach, machte sich trotz allem leichte Sorgen um ihr Ebenbild.
 

Sie lächelte sie selbstbewusst an und hatte sich zu Ende angezogen. "Nein, ich mach das, um was extra zu bekommen. Nahrung bekommen wir umsonst von ihnen. Hier ist die Erde tot und es kann nur in bestimmten Lagerhallen etwas angebaut werden." Mit einem Lächeln sah sie auf den die Teebeutel in ihrer Hand. Fye stockte, als er ihr Lächeln sah. Es war ganz leicht und geheim, aber strahlte eine unglaubliche Wärme und Freude aus, die er sonst nur von Sakura kannte.
 

"Dein Lieblingstee ?", fragte er mit einem Lächeln.
 

"Ja.", erwiderte sie leicht überrascht und verlegen, dass man es ihr scheinbar so leicht angesehen hatte.
 

"Dein Lieblingskontrolleur ?", fragte er wissend weiter.
 

Nun wurde sie wirklich rot und steckte die Teebeutel, die ihr der junge Mann in die Hand gedrückt hatte, in ihre Tasche. "Gar nicht wahr! Du bist viel zu neugierig!", beschwor sie mehr verlegen, als wütend und stampfte rein. Ihr Vater seufze einfach nur und sah dem Mädchen kopfschüttelnd hinterher. "Die Zeiten sind friedlicher geworden... ", murmelte er und wand sich dann wieder an Kurogane. "Ihr dürft hier bleiben so lange ihr wollt, ihr seid Gäste."
 

"Sollen wir das Essen reintragen ?", bot sich Shoalan an und der ältere Mann nahm dankend an.
 

Immer noch etwas in Gedanken, half auch Kurogane, das Essen hereinzutragen. Er wurde aus dem Ganzen nicht wirklich schlau.

Dieser Vater hatte Höllenangst vor ihm gehabt und dann bekamen die Menschen hier doch ihr Essen umsonst? Vielleicht hatte er zu schnell geurteilt. Was sollten diese Vampire auch anderes tun, als Blut zu trinken um zu überleben? Er tat doch nichts anderes.

Wie kam der Ninja überhaupt dazu, sich über seine "Artgenossen" aufzuregen? Aber die Blicke in der Stadt, diese Panik des Vaters, die Angebote, die er bekam... das alles hatte ihn auf eine schreckliche Welt mit furchtbaren Sitten schließen lassen. Er musste endlich akzeptieren, dass er kein Mensch mehr war.
 

Leise seufzte er, als er einen der Säcke in der Unterkunft abstellte. Vielleicht sollte er es einfach mal ausprobieren, wie lange er ohne Nahrung auskam, um festzustellen, wie sehr er ein Vampir war? Alkohol jedenfalls, vertrug er nicht mehr.
 

Kurz sah sich der Ninja diesmal richtig in dieser Unterkunft um, es war nicht wirklich schön hier aber jedenfalls, hatten sie jetzt erst mal eine Bleibe gefunden und so könnten sie mit Sicherheit auch nach der Feder der Prinzessin suchen, die immer noch aussah, als würde sie gerade in einer vollkommen anderen Welt leben und ihre Blicke sprachen Bände... so unbekümmert, in einer so kalten Welt. Vielleicht sollte er wirklich aufhören, sich ständig über alles den Kopf zu zerbrechen, es brachte doch sowieso nichts, außer Kopfschmerzen und schlechte Laune.
 

"Wir könnten doch was zusammen kochen." wurde der Ninja diesmal wieder in seinen Gedanken durch die Stimme der Prinzessin gerissen und sah, dass sie mit ihrem Ebenbild sprach. Ein Mädchen, mit dem die Prinzessin sich mal richtig ausreden konnte, war mit Sicherheit auch nicht verkehrt, gleichzeitig handelte es sich um ihr Ebenbild... es wäre bestimmt die richtige Entscheidung, noch eine Weile hier zu bleiben.
 

Der Ninja wurde endgültig aus seinen Gedanken gerissen, als sich eine warme Hand um seine legte und ihre Finger miteinander verschränkte. Fye hatte sich von hinten angeschlichen, als gerade niemand hinsah und lächelte leicht, jedoch mit einem besorgten Unterton im Blick. Er schwieg, wollte den Ninja nicht ausfragen, wenn er ihm nicht freiwillig sagte, was ihn bedrückte.
 

Im Arm hatte er einen kleinen Sack Reis und in einen der Boxen hatte er Fisch entdeckt. Sie hatten die ganze Nacht nichts gegessen und auch noch nichts zum Frühstück gehabt, es tat ihnen sicher allen gut, wenn sie kochten und aßen. "Bringst du mir ein paar japanische Gerichte bei?"
 

Er erschrak etwas, als ihn plötzlich etwas von hinten umarmte, erkannte aber schnell, wer es war und beruhigte sich sogleich wieder. Etwas verwirrt sah er den Mann hinter sich an, meinte er das ernst? Sollte er ihm tatsächlich ein paar japanische Gerichte beibringen? Ninjas kochten nicht! Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie gekocht... er würde bestimmt nur das ganze wertvolle Essen hier ruinieren. "Ich kann nicht kochen..." grummelte er und erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass sie in Japan waren, ein blöder Zeitpunkt, ausgerechnet jetzt eine Radikaldiät zu machen... stellte er genervt fest. "Kannst du nicht wen anders fragen?"
 

Fye lächelte sanft. "Aber du hast doch schon viel traditionell japanisches Essen gegessen. Ich bin sicher, du kannst mir zumindest sagen, wie es aussieht und wie es schmeckt, dann kann es danach zubereiten. Ich will mal was machen, was dir schmeckt und außerdem will ich doch eine gute Ehefrau sein!", verkündete er und die Sakura dieser Welt sah etwas verwirrt zu den beiden, räumte dann aber weiter die Vorräte in ein etwas schief stehendes Regal.
 

Tödlich, etwas rot werdend und grummelnd blickte der Ninja den Magier an.... seufzte dann aber und gab sich ergeben, der Andere würde vorher wahrscheinlich sowieso keine Ruhe geben und nur noch peinlichere Sachen von sich geben. "Jaja... schon gut..." brummte er, löste sich von dem Blonden und nahm ihm den Reis und den Fisch aus der Hand.
 

Gut gelaunt sprang Fye zum Feuer, entfachte es ein wenig mehr und hörte sah Kurogane erwartungsvoll an. "Also?"
 

Ratlos blickte der Ninja auf den Sack Reis und auf den Fisch in seiner Hand... und dann ein wenig hilflos zu dem Magier.

SO schwer konnte es ja nun wirklich nicht sein... aber, er hatte echt absolut keine Ahnung... "Ich glaub, der muss ins Wasser..." sagte er und hielt den Reissack etwas hoch, bevor er ihm dem Magier in die Hand drückte. "Und den... lässt man roh... aber, dann bräuchten wir noch Algen.. und dann rollen wir alles zusammen... irgendwie..."
 

Ein wenig geschockt wurde der Ninja angesehen. "Roh.. ?", vergewisserte der Magier sich noch einmal und überlegt, wie das aussehen sollte. Also wusch er erst einmal den Reis und kochte ihn, entgrätete dann geschickt den Fisch und packte die Algen aus. "Und weiter ?"
 

"Na.. in Stücke schneiden..." grummelte er genervt. "Und dann den Reis und dann die verdammten Algen... is doch nicht so schwierig..." sagte er und sah dem Blonden erwartungsvoll zu, entschied innerlich, ein anderes Mal mit seiner Nulldiät anzufangen... es sei denn, der Magier vermasselte das Sushi...
 

Aufmerksam hörte dieser zu und nickte dann, schnitt den Fisch in kleine Stücke, wie auch die Algen und schmiss alles mit den Reis in einen großen Topf, rührte es um und sah dann auf das Resultat. "Gewürze?" Nachdenklich sah er auf das, was er vor sich hatte. Er konnte die Schrift nicht lesen, aber eins schmeckte salzig, das andere scharf und das letzte nach Minze. Versuchsweise schüttete er etwas von dem scharfen, gelben Gewürz hinein.
 

Gewürze.... da war selbst der Ninja ratlos, wie viel von welchem Gewürz wie wo da rein musste... er wusste eben nur, wie es aussah und reimte sich so zusammen, wie man es zusammen bastelte. "Keine Ahnung... mach irgendwas drauf... solang es nicht so schmeckt, wie das Zeug in der Winterwelt..."
 

Fye entschied sich das ganze scharf zu würzen und noch eine Zitrone rein zu pressen. Scharf-sauer also. Fragend hielt er dem Ninja einen Löffel vor die Nase, auf dem etwas Reis mit Algen und Fisch aufgetürmt waren. "Probieren."
 

Kurz sah er sich unauffällig um, ob auch keiner guckte, bevor er von dem Löffel probierte, den der Magier ihm hinhielt. Es schmeckte zwar nicht so, wie er es gewohnt war aber schlecht war es auch nicht unbedingt und ein wenig hatte es trotz allem etwas heimisches, auch, wenn es von einem Magier aus Ceres zubereitet wurde, aber vielleicht auch gerade deswegen. Manchmal vermisste er sein Japan wirklich.
 

"Schmeckt wohl.." gab er ehrlich zu.
 

Ein freudiges Grinsen trat auf Fyes Lippen und ein einziges blaues Auge sah ihn übermütig an und wie aus dem Nichts fischte er ein etwas dreckiges und mehrmals durchweichtes Büchlein und einen Stift und begann darin rum zu krakeln, bevor er aufsprang und alle zum Essen zusammen scheuchte.
 

Die Einheimischen betrachteten das Essen kritisch. Es waren 7 an der Zahl und 2 kleinere Kinder. "Das ist roh... ", bemerkte eine Frau und auch Fye kaute etwas kritisch darauf rum. Aber er schluckte es tapfer herunter.
 

Kurogane hatte wirklich einen seltsamen Geschmack... Wenn sie irgendwann einmal in Japan waren, musste er sich wirklich etwas einfallen lassen, sonst würde immer einer von ihnen übel beim Essen werden. Leicht verdutzt stellte Fye fest, dass er schon über diesen Traum dachte, als könnte er wirklich in Erfüllung gehen und trotzig holte er sich noch eine Portion, um sich an das Essen zu gewöhnen, damit sich ja keine Zweifel daran einschleichen konnten!
 

So auf dem Teller, sah es eher wie ein Gematsche aus rohem Fisch, Algen und Reis aus... nichts mit den schönen Röllchen, die er aus Japan kannte. "Das ist Sushi..." klärte er die Anwesenden auf, wenn sie Japaner waren, müssten sie es doch kennen, oder nicht?
 

Schmecken tat es jedenfalls ähnlich... und ihm selbst nicht schlecht, auch wenn es eher unappetitlich aussah. Seine Gedanken daran, dass er ein Vampir war und deshalb wahrscheinlich sowieso nicht essen brauchte, waren vergessen und so aß er das komische Zeug. Jedenfalls hatte er noch so etwas wie Appetit und Geschmack.
 

Skeptisch betrachtete er den Magier dabei, wie er das Zeug regelrecht in sich reinzwängte... anscheinend, schmeckte es ihm nicht sonderlich, im Gegensatz zu Sakura. "Das schmeckt wirklich lecker... sowas hab ich noch nie gegessen!" verkündete sie fröhlich, obwohl sie erst Angst gehabt hatte, aufgrund ganz spezieller Schmetterlinge im Bauch nichts runter zu bekommen.
 

Shaolan nickte zustimmend und mit vollem Mund. Die Aufregung der letzten Stunden hatten ihn hungrig gemacht und gut gelaunt schob er sich noch ein einen Löffel Reis zwischen die Kiemen. Jedoch verzichtete er auf einen Nachschlag, wer wusste, wie viel Nahrung diese Menschen zur Verfügung hatten.
 

"Sushi?", fragte der Vater des Mädchens. "Das kenne ich noch... meine Mutter hat es mir einmal gemacht... aber das waren Rollen mit Algen umwickelt, nicht so etwas. Wir kommen nicht aus "Nihon", deswegen haben wir kaum solches Essen zu uns genommen. Die Welt aus der wir kamen, kannte nicht einmal Reis... ja,ja... ja,ja... und nun essen wir ihn dauernd... so ändern sich die Zeiten, ich wünschte sie würden wieder Äpfel anpflanzen..."
 

Jetzt verschluckte sich der Ninja halb an seinem Bissen. Nihon? Sollte das vielleicht wirklich sein Japan in ferner Zukunft oder so sein? Sollte so viel Zeit vergangen sein, seitdem er seine Reise angetreten hatte? Es könnte sich natürlich nur um den selben Namen handeln und trotzdem eine andere Welt sein... er sollte ruhig bleiben... "Nihon?" fragte er jetzt doch etwas nervös nach. "Was ist mit Prinzessin Tomoyo passiert?!" er erhoffte sich so endlich Klarheit zu bekommen.
 

"Oh, du kommst auch aus Nihon? Ah.. Tomoyo-hime... ich habe sie nie persönlich gesehen, aber meine Eltern sprachen immer in höchsten Tönen von ihr", erinnerte sich der Mann nostalgisch und seine trüben Augen leuchteten etwas.
 

Augenblicklich ging dem Ninja das Essen verdreht durch den Hals... was zur Hölle ging hier vor? Tomoyo? Nihon... das konnte nicht... ihm wurde ein wenig übel, versuchte ruhig zu bleiben, das hier KONNTE einfach nicht SEIN Japan sein... "Was ist mit ihr passiert?" fragte er noch einmal, unabsichtlich etwas drohend nach.
 

"Sie sind Dimensionsreisende, sie wissen nichts über diese Welt. Wenn ihr so durcheinander redet, verwirrt ihr sie nur"
 

Erklang eine sanfte, weibliche und unglaubliche Ruhe ausstrahlende Stimme. Eine Frau mit langen blonden Haaren kam auf sie Zu, die hinten mit einem Band zusammen gebunden waren, jedoch vielen immer noch eine Menge Haare in ihr Gesicht. Sofort vielen ihr die smaragdfarbenen Augen auf, die Sakura wie ein Spiegelbild glichen.
 

"Hisui, setzt dich doch zu uns!", verlangte ein jüngerer Mann gut gelaunt. Sie setzte sich auf eine der Decken und nahm eine Schale mit Reis entgegen. "Vielen Dank.

Ich bin sicher, du sehnst dich nach einer Erklärung, nicht wahr ?", wand sie sich an Kurogane.
 

Im Gegensatz zu den restlichen Leuten hier, zeigte sie keinerlei Angst oder Vorsicht ihm gegenüber.
 

Mittlerweile schlug ihm sein Herz wirklich bis zum Hals und das erste Mal in seinem Leben, fingen seine Hände vor Anspannung leicht an zu zittern, weshalb er seine Stäbchen und die Hände ablegte.
 

Tief atmete er durch... es war unmöglich, dass es sein Japan war... ein wenig, hatte er Angst vor der Antwort. "Was ist hier los?" wand er sich so ruhig, wie er konnte an die blonde Frau, die gerade eingetreten war.
 

"Die Vampire kommen alle nicht aus dieser Dimension, sondern aus verschiedenen", begann sie ruhig zu erzählen. "Darunter auch eine Welt, die sich „Nihon“ nennt. Ich vermute mal, dies ist auch deine Heimatwelt, weil dein Aussehen ihrem sehr ähnlich ist."
 

"Sie können zwischen den Dimensionen wechseln ?", fragte Shaolan neugierig. Seishirou konnte auch mit einer von Sakuras Federn Dimensionen überwinden, vielleicht war es in dieser Welt ähnlich.
 

Erleichtert atmete der Ninja aus, das bedeutete, diese dunkle und kalte Welt war nicht seine und ein wirklich großer Stein fiel ihm von seinem Herzen. Aber wieso gab es Vampire in Nihon? Er verstand mal wieder so wenig von dem, was hier vor sich ging.
 

"Also kommen hier alle aus anderen Welten?" fragte Sakura nun, die auch noch nicht wirklich dahinter stieg, was hier gerade geredet wurde.
 

Hisui sah nur zu deutlich die Verwirrung auf dem Gesicht des Mannes. "Ich werde dir diese Geschichte erzählen. Ich habe sie noch erlebt, auch wenn ich noch recht jung war.
 

Vor drei Generationen war diese Welt noch von Menschen bevölkert. Sie waren recht fortschrittlich, jedoch nur, weil sie die Technologie einer ausgestorbenen Kultur übernehmen konnten. Sie wussten mit vielen Dingen nicht umzugehen.
 

Eines Tages öffnete sich ein Dimensionstor und 200 erschöpfte Männer und einige wenige Frauen landeten in dieser Welt. Sie richteten ein Blutbad an. Es waren Vampire.

Sie waren wochenlang ohne Blut gewesen und verfielen bei dem Geruch von so viel Blut in einen Blutrausch. Sie waren wütend auf alles Fremde, auf Menschen, auf alles, das nicht so war wie sie.
 

Ein fremdes Königreich hatte sie aus ihren Welten entführt und zu Vampiren gemacht... sie als Soldaten missbraucht. Unmenschlich, stark, magiebegabt, fast unsterblich. Sie hatten bereits Menschen aus ihrer eigenen Welt verwandelt, doch sie brauchten Krieger, die nicht gefährlich für sie waren. Wesen, die das Blut der Bewohner ihres Landes nicht vertrugen...
 

Die Vampire machten viele der Menschen zu ihresgleichen und ein Krieg begann.
 

Nun gibt es fast nur Vampire in dieser Dimension. Von den 100 die hier herkamen leben nur noch 60 und Vampire 2ter Generation können keine Menschen zu Vampiren machen, denn eigentlich hatten sie überhaupt nicht die Kraft dazu. Die Hexe der Dimensionen hatte sie ihnen verliehen

und auch ihren Wunsch erfüllt in eine Welt zu gelangen, in der sie überleben konnten und in der kein Krieg herrschte.
 

Sie haben gelernt ihr Blut künstlich herzustellen. Dennoch sind die wenigen Menschen noch sehr wertvoll. Ihr Blut hilft gegen Krankheiten, stärkt sie und es ist einfach ihre Natur Blut zu trinken, es erfüllt sie, es wäre für sie abnormal, darauf zu verzichten.
 

Es gibt vier große Bezirke in diesem Land, alle Städte haben die Namen der Städte aus ihren Heimatland und viele sind so wie diese. Sie haben versucht mit den Menschen auszukommen, aber der Hass sitzt zu tief. Menschen sind hier bei den meisten nur eine Ware. Etwas, mit dem man sich Vergnügen kann, ein Statussymbol für Macht... vor allem für die Jüngeren, die es nie anders erlebt haben.
 

Menschen haben hier keinerlei Rechte, selbst wenn, würde sich niemand drum kümmern. Es ist verboten, sie zu versklaven und sie werden mit allem lebensnotwendigen versorgt und sogar vom Militär beschützt... jedoch... kümmert das viele nicht... Wir leben zusammen, sie bekommen unser Blut, das wir monatlich abgeben müssen und sie dürfen uns nicht töten... dennoch gibt es viele Übergriffe.
 

Sie haben vergessen, dass sie auch nur Menschen waren und sie haben oftmals auch ihre unerreichbare Heimat vergessen."
 

Gespannt hörten sie zu und langsam, ergab diese Welt für Kurogane einen Sinn, er verstand, wie die Sitten hier waren und wie die Menschen hier "gehandhabt" wurden. Warum manche der Vampire so reagierten. Und er fand es grausam. Wieso hatte die Hexe der Dimensionen den Vampiren Macht gegeben, Menschen zu Vampiren zu machen?

Vielleicht, fanden alle anderen, es ja auch normal... nur er, kam damit absolut nicht klar...

Was sollte das alles? Wer war so grausam, Menschen für den Krieg derartig zu verändern?

Und mit Verboten schien das hier wirklich niemand sehr ernst zu nehmen... innerhalb eines Nachmittags, hatte Kurogane ja schon mehr als 6 Angebote bekommen, seine "Beute" zu verkaufen... versklaven oder handeln, war für ihn so ziemlich das selbe.
 

"Das ist ja schrecklich..." sprach die Prinzessin Kuroganes Gedanken aus. "Kann man denn nichts tun?"
 

Hisui lächelte traurig. "Nicht alle Vampire denken so... viele wollen mit den Menschen zusammenleben... oder mit einem ganz bestimmten...", sagte sie mit einem zärtlichen Lächeln zu Sakura und ihren Vater, "es gibt menschenfreundliche Gruppen, die mit ihnen in einem Haus wohnen und sie schützen, aber diese Wesen sind meist selbst Außenseiter... es ist schwer... aber nicht unmöglich. Ich hoffe das es klappt. ich hoffe es sehr..."
 

Traurig sah sie zu Boden und bedrücktes Schweigen herrschte. Die Sakura dieser Welt griff nach ihrer Hand und drückte sie aufmunternd. "Mama... "
 

"Sie sind auch ein Vampir, nicht wahr?" Fragte Shaolan nach einer Weile. Auch Fye hatte es längst festgestellt.
 

Hisui nickte. "Ja, so ist es... ich bin einer der Vampire, die aus diesem Königreich geflüchtet sind. Wie bereits erwähnt, ich war damals noch sehr jung...“
 

Jetzt verstand der Krieger auch, warum sie keine Angst vor ihm hatte oder ihn seltsam begutachtete... eine Weile sah er sie an, dachte nach, über das, was die Frau sagte. Darüber, was ihm der Kontrolleur vorgeworfen hatte und auch ein wenig über sein Heimatland sowie über den Magier, von dem er trinken musste.
 

Er war noch nicht lange ein Vampir... und anscheinend, hatte er absolut keine Ahnung. Er wusste ja noch nicht einmal, was er überhaupt war und so wand er sich nach einiger Überwindung direkt an die blonde Frau.
 

"Was macht einen Vampir aus?" fragte er ernst.
 

Bis jetzt hatte er die Tatsache so gut er konnte verdrängt... aber hier ging es einfach nicht mehr, jede Minute wurde er damit konfrontiert... er musste sich mehr im Klaren darüber werden.
 

Sie blickte ihn fest und sanft in die Augen.
 

"Was macht einen Menschen aus?", stellte sie die Gegenfrage.
 

Schwer seufzte er, wieso musste er jetzt Fragen beantworten? "Er... muss kein Blut trinken... das macht einen Menschen aus." antwortete der Ninja der blonden Frau.
 

"Ist das alles ? Ein Mensch muss auch atmen, macht ihm das zum Menschen ? Atmen nicht auch Tiere?
 

Ich habe dir diese Frage gestellt, weil es auf diese, wie auch deine, keine klare Antwort gibt. Frage nicht, was einen Mensch ausmacht, oder einen Vampir. Kümmere dich nur darum, was dich ausmacht."
 

Grummelnd, nahm der Ninja diese Aussage einfach so hin... würde er darauf noch etwas sagen, wer wusste, was sie ihm dann wieder sagte.

Und irgendwie hatte sie da schon Recht... er machte sich, seitdem sie in dieser Welt waren einfach zu viele Gedanken darüber. Aber er sah die Menschen, er sah die dreckigen Gassen und die blassen Vampire... und er wusste, dass er den Menschen, den er liebte, immer wieder beißen musste um Blut zu trinken. Er... als "Mensch" war es einfach nicht gewohnt... es war etwas, was normalerweise nie zur Debatte stand und nun musste er es tun.
 

Obwohl es ja eigentlich auch seine Schuld war... er tat es, damit der Andere am Leben bleiben konnte... und nun beschwerte er sich permanent darüber.. was musste der Magier nur denken? Mit Sicherheit, war es für diesen auch nicht einfach.
 

Seufzend, blickte er einmal flüchtig zu diesem herüber. Es war ja nicht so, dass Kurogane irgendwelche Leute beißen musste... er biss ja eigentlich nur ihn und auch nur sein Blut konnte ihm helfen. Und er hatte sich nicht einmal darüber beschwert, hatte sogar von Anfang an versucht, alles dafür zu tun, damit sie Beide überleben konnten... nahm es ohne sich auch nur EINMAL darüber aufzuregen in Kauf.
 

Ein wenig, hatte Kurogane nun ein schlechtes Gewissen dem Anderen gegenüber... er sollte langsam versuchen, sich an diesen Zustand zu gewöhnen und Aufhören, sich so anzustellen... er sollte es wenigstens versuchen.
 

Nachdenklich den Worten lauschend, stellte Fye seine Schüssel vor sich auf den Boden und starrte die Arme auf die Knie gestützt ins Feuer. Auch er hatte so gut wie möglich verdrängt, was Kuroganes Verwandlung für sie beide bedeutete...
 

Was sie für Kurogane bedeutete... natürlich hatte er ein schlechtes Gewissen gehabt, ihn zu verwandeln, aber eigentlich größtenteils nur, weil Kurogane dann von ihm abhängig wurde... Was dies für Kurogane bedeuten würde, seinen Körper mit einem blutdürstigen Dämon zu teilen daran hatte er nie denken wollen.
 

Schuldbewusst starrte er weiter in die Flammen, lauschte den Gesprächen um ihn herum nur noch mit halben Ohr und schob seine Hand langsam zu Kurogane, umgriff sie und drückte leicht.
 

Plötzlich legte sich etwas warmes auf seine Hand und auch ohne zu gucken, wusste Kurogane, dass es die Hand des Magiers war. Ein flüchtiger Blick aus seinen Augenwinkeln verriet ihm diesen schuldbewussten Blick und er schloss daraus, dass der Andere wahrscheinlich tatsächlich ein schlechtes Gewissen deswegen hatte.
 

Innerlich, nun ebenfalls schulbewusst, seufzend, drehte er seine Hand etwas der Anderen entgegen, so dass er ihre Finger miteinander verschränken konnte und erwiderte den Druck leicht.
 

Er wollte nicht, dass der Magier sich wegen ihm schlecht fühlte, genauso wie es anscheinend umgekehrt war. Viel zu oft und viel zu sehr, dachte er nur an sich und vergaß darüber hinaus die Anderen.

Doch hatte er sich selber schon sehr verändert... früher, hätte er die Hand wahrscheinlich panisch weggezogen. Diesmal ließ er sie dort, auch auf die Gefahr hin, irgendwer könnte es sehen.
 

Es war ok gewesen, dass er zum Vampir wurde, trotzdem beschwerte er sich ständig... es war klar, dass der Blonde ein schlechtes Gewissen hatte. Es war Kuroganes Idee gewesen, ihn unter allen Umständen am Leben zu erhalten und ohne den Blonden, wäre er wahrscheinlich eingegangen... was war so ein bisschen Blut trinken im Gegensatz zu der Nähe des Anderen? Der Andere müsste sauer sein... nicht er selber.
 

Es war eben nicht menschlich, aber die einzige Möglichkeit, dass sie Beide noch zusammen sein konnten. Auch, wenn es sehr gewöhnungsbedürftig war, sehr ungewohnt und alles andere als Spaß machte, sollte er daran denken, welchen Grund es hatte und sich nicht ständig selbst bemitleiden.
 

Die Wärme, die er in letzter Zeit so oft in seinem Herzen fühlte und die sich gleichzeitig so unwahrscheinlich gut und richtig anfühlte, wäre nicht, wenn der Magier in diesem Raumschiff sein Leben gelassen hätte.
 

Er war glücklich...
 

Wegen dem Magier, wegen den Kindern... und auch ein kleines Bisschen wegen dem Manjuu...
 

Und wenn das sein Preis für dieses Glück war, mit allen Anderen weiter zusammen reisen zu können, ein klein wenig mehr Zeit zusammen zu haben... auch wenn es oft nervig war... sollte es eben so sein.
 

Kurogane hatte gar nicht bemerkt, dass er mittlerweile die Hand des Kleineren fester drückte.
 

Was ihn ausmachte...
 

Früher dachte er immer, das wären seine Stärke und Tomoyo gewesen.

Heute, nachdem er diese Leute getroffen hatte, wusste er, dass es viel mehr war. Und diese Leute, schienen ihn so zu nehmen, wie er eben war... verliebten sich sogar in ihn, brauchten ihn... so, wie es umgekehrt mittlerweile ebenfalls der Fall war.
 

Entschlossen blickte er der blonden Frau vor ihm in die Augen, von der er gerade wirklich etwas gelernt hatte und schwieg. Aber er hatte verstanden, was sie ihm damit sagen wollte.
 

Der Druck der anderen Hand hellte seine finsteren Gedanken etwas auf und jetzt fiel ihm auch der sichere Blick des Ninjas zu dieser anderen Vampirin auf. Kurogane war wirklich stark, zielgerichtet und stand zu seinen Entscheidungen.
 

Plötzlich kamen ihm wieder Bilder hoch, die ihn sonst nur in seinen Träumen besuchten, so gut verdrängte er sie meist mit einem Lächeln und der Beschäftigung nach den Kindern zu sehen, neue Welten kennen zu lernen und sich einfach nur mit irgendetwas zu beschäftigten, um Geld zu verdienen, damit sie in den Welten blieben konnten, oder eben Mammy zu spielen. Dinge die er gerne tat und ihn mit Freude erfüllen, die jeden düsteren und traurigen Gedanken verdrängten, ihn einfach weitermachen ließ, egal wie sehr sein immer noch verwundete Körper oder sein schlechtes Gewissen schmerzte.
 

Wenn er mit Kurogane zusammen war kamen solchen dunkeln Gedanken meist gar nicht erst in den Sinn, denn dort fühlte er sich beschützt, sicher und wohl und fühlte Stärke in sich, die er nutzen wollte, um seine kleine Familie zu beschützen.
 

Doch durch dieses Gespräch jetzt erinnerte er sich wieder an einen kalten, sterilen Boden, in einer Kapsel hoch über der Erde. An Blut, Schmerz und einen verzweifelten Wunsch, dass sein Leben doch bitte noch nicht zu Ende sein sollte. Weitab von allen Kräften, die er benutzen konnte, um sich selbst zu schützen und weitab von Menschen, die ihn beschützten... hilflos. Dieses Erlebnis hatte ihn jede Sicherheit genommen, außer die des anderen Mannes. Und auch dieser schien, nein war, viel zu verletzlich, als dass er solche eine Bürde tragen sollte. 'Tu mir das nicht an.. '

Und dann sagte ihm dieser Mann noch nicht einmal, dass er ihn wie Ashura zwingen würde, bei ihm zu bleiben und das aus Liebe.
 

Er fragte sich, warum ihn der feste Druck der anderen, warmen und etwas rauen Hand nur dennoch so viel Kraft und Gewissheit gab, trotz der Gewissheit, dass sie beide nicht unsterblich. unverletzlich und unendlich stark waren...
 

Vielleicht weil sie wussten, dass sie den selben Wunsch hatten und alles dafür tun würden ihn zu verwirklichen. Eine Zukunft.

Und dass sie nichts davon abhalten konnte, sie immer wieder nach einer Niederlage aufstehen würden, um weiter zu machen, dass sie Beide nie wieder weglaufen würden... und selbst wenn, würde sie sich gegenseitig davon abhalten.
 

Vielleicht weil sie sich gerade deswegen darauf verlassen konnten, dass der andere einen mitzog, wenn man gerade nicht mehr selbst konnte... sie hatten so gesehen doppelte Stärke, trotz dass sie doppelt verletzlich waren.
 

Er war nicht hilflos und diesem verfluchten Schicksal, was immer das war, ausgeliefert... so lange sie noch beide am Leben waren, war er nicht hilflos.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Nach dem Essen verabschiedeten sich die Bewohner. Sie mussten arbeiten. Die Gruppe konnte sich nichts darunter vorstellen, aber ihnen wurde angeboten den Tag über noch hier zu bleiben, um am Abend über das zu reden, was sie hier suchten.
 

Die Reisegruppe blieb alleine in dem kleinen Unterschlupf zurück. Sakura hatte sich angeboten, das Geschirr und restliches vom Essen aufzuräumen und ein wenig sauber zu machen. Während sie die Schüsseln einsammelte, dachte sie noch immer über die Geschichte dieser Frau nach, dass irgendwer Menschen zu Vampiren machte um damit Kriege zu führen.. ob eine ihrer Federn damit etwas zu tun hatte?
 

Der Ninja hatte sich nach dem Essen an die Wand gelehnt hingesetzt und genoss das bisschen Ruhe, die hier gerade eingetreten war, ruhte seine Augen etwas aus, indem er sie geschlossen hielt und versuchte jegliche negativen und störenden Gedanken erst einmal zu verdrängen, machte sich statt dessen Gedanken, wie es nun hier weitergehen sollte.
 

"Vielleicht sollte ich doch in eine der verdammten Kneipen gehen um an Informationen zu kommen..." schlug er nach einer Weile vor.
 

"Allein?", fragte Shaolan besorgt. Er wusste natürlich, dass sie hier einer viel größeren Gefahr ausgesetzt waren, als sein Lehrmeister, jedoch waren sie bisher immer mindestens zu zweit in fremden Welten unterwegs gewesen und diese schien besonders gefährlich zu sein.
 

Er öffnete eines seiner Augen und sah damit den Jungen an. "Wenn du mitgehen möchtest, kann ich dich nicht davon abhalten."
 

"Das möchte ich. Schließlich ist es mein Wunsch die Federn wieder zu finden. Ihr, du und Fye-san, müsst mir nicht unbedingt helfen..."
 

Für einen kurzen Moment schloss er seine Augen wieder ganz, das war so typisch für den Zwerg gewesen. "Jaja..ich weiß.." brummte er, während er aufstand. "Aber ich sterbe hier sonst vor Langeweile. Also?"
 

In diesem Moment war Shaolan wieder einmal sehr froh, dass Sakura und er von Kurogane-san und Fye-san begleitet wurde. "Also gehen wir zusammen", stimmte er mit einem leichten Lächeln zu.
 

"Dann bleibe ich mit Sakura-chan hier und frage die Bewohner, wenn sie wiederkommen nach der Feder", schlug eine dritte Stimme plötzlich vor.
 

Fye hatte Sakura mit dem Aufräumen geholfen und das Gespräch auf halben Ohr mitbekommen. Noch dazu würden sie sicher nicht viel herausbekommen, wenn der Ninja ständig gefragt wurde, für wie viel man seine Reisekameraden erstehen konnte und dieser dazu auch noch ständig davon abgelenkt war, auf sie aufzupassen. Jedoch das sagte Fye nicht. Sie alle wussten, dass diese Welt gefährlich war, also warum das Unwohlsein noch steigern, indem man es ständig aussprach?
 

"Ok!" stimmte auch Sakura zu und wand sich dann mit einem Lächeln noch einmal an Shaolan. "Pass aber auf dich auf." sagte sie sanft, worauf der Ninja nur mit den Augen rollen konnte und leise seufzte... Kinder...

"Also gut...wir treffen uns dann hier wieder."
 

Leicht wurde Shaolan rot und nickte. "Sicher."
 

Etwas ungeduldig, wartete der Ninja schon einige Sekunden am Ausgang, bis dann endlich der rote Junge ankam und sie nach draußen an den dunklen Strand gingen, um zurück in die Stadt zu laufen. "Bleib in der Nähe." wies er den Jungen auf ihrem Weg an. "Und wenn dich Jemand als "Beute" betrachtet... sag ihnen, du gehörst zu mir... ich weiß nicht genau, ob diese Vampire sterblich sind, solltest du versuchen, sie anzugreifen." Ein wenig kam sich der Ninja schon seltsam dabei vor, seine Reisegefährten als seinen Besitz zu sehen, ein wenig hatte es etwas von diesem Ashura, der den Magier so betrachtete... und das hasste er. Aber in dieser Welt, schien es das sicherste für alle zu sein.
 

Der Junge aus Clow Country nickte und sah sich aufmerksam um. Eine Weile später lief er neben dem Ninja, oder ein wenig hinter ihm, aber nie voraus und er entfernte sich nie außer ein paar Schritte von ihm. Genau so hatte er es bei den wenigen Wesen mit menschlicher Aura beobachtete, die mit einem Vampir unterwegs warnen.
 

Jetzt bei Tageslicht wirkte hier nicht mehr alles so düster, jedoch war auch mehr Dreck zu sehen. Scheinbar mussten die nicht menschlichen Bewohner der Stadt nicht schlafen, denn es war genau so viel Betrieb wie gestern. Läden hatten eröffnet, für Kleidung und "Spezialitäten". Shaolan sah lieber nicht so genau hin. Es gab in diesem Teil der Stadt auch Märkte, Schneider, Technikläden... eigentlich eine ganz normale Stadt, nur dass es ungewöhnlich viele Kneipen gab und man nirgendwo etwas kaufen konnte, was man wirklich für den täglichen, „menschlichen“ Bedarf brauchte.
 

Die Vampire waren nun mehr bekleidet, wie er erleichtert feststellte, vermutlich vertrugen sie die Sonne doch nicht so gut und auch etwas angerostete Automobile düsten die Straßen entlang. "Hier scheint es nur nachts so chaotisch zuzugehen... ", äußerte er leise seine Beobachtung.
 

"Scheint so..." antwortete er dem Jungen, das war ihm auch schon aufgefallen. Während ihrem Gang durch die dreckigen Straßen, blieb der Ninja mal mehr, mal weniger interessiert vor den staubigen Schaufenstern stehen. "Aber was Kleidung angeht, scheinen sie wenigstens etwas Geschmack zu haben..." stellte er fest, denn hier schien es fast nur schwarze Klamotten zu geben, keine kitschigen und bunten Sachen, so wie zum Beispiel in Piffle World... trotzdem fragte er sich, wie gestern Nacht so viele der Leute doch so geschmacklos rumrennen konnten.. solche Läden, musste er wohl verpasst haben.
 

"Sind hier viele Menschen unterwegs?" fragte er den Braunhaarigen, denn er selber konnte von Mensch und Vampir nicht mehr unterscheiden und es wäre gut zu wissen, ob sie sich hier gerade zu auffällig benahmen, beziehungsweise, ob der Junge hier zu sehr aus dem Rahmen stach.
 

Shaolan konzentrierte sich noch einmal. "Nein, nur ein paar. 6 insgesamt." Auch er sah in das verstaubte Schaufenster, konnte aber nicht erkennen, was die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich gelenkt haben konnte
 

"Aa." nahm der Ninja die Information hin und ärgerte sich vor einem weiteren Schaufenster, dass sie in fremden Welten so gut wie nie Geld hatten... es reichte hin und wieder für diese Bücher mit Bildern und Ninjageschichten, die er sich gerne ansah oder er klaute es einfach.

Er hatte schon einmal etwas geklaut, für den Magier... aber in dieser Welt wäre klauen zu auffällig... vielleicht sollte er doch versuchen, das Manjuu zu verkaufen, dachte er sich etwas ironisch. Vielleicht sollte er einfach mal in so einen Laden gehen... aber er musste den Zwerg ja überall mit hinschleppen und eigentlich, waren sie hier um die Feder zu suchen. Also wand er sich von den dreckigen Fenstern ab und suchte nach einer Kneipe, die einigermaßen gut besucht erschien.
 

Shoalan wunderte sich schon, was es dort im Schaufenster zu sehen gab, aber bis auf Kleidungsstücke sah er nichts unauffälliges. Vielleicht dachte der NInja darüber nach ihnen Tarnkleidung zu kaufen ? Aber sie hatten in dieser Welt noch kein Geld und noch dazu liefen die Menschen in so unterschiedlicher Trachten herum, dass der Ninja mit seiner Rüstung und er selbst mit seinem weiten, braunen Mantel kaum auffielen.
 

Als sie die Treppe zur einer Kneipe hinunterstiegen, in die viele Vampire rein und raus gingen, musste Shaolan erst einmal Husten, weil ihm ein Schwall aus Rauch entgegen kam und dazu noch so laute Musik, dass es ihm in den Ohren klingelte. Schien draußen bei Tageslicht wieder fast alles wie eine normale Stadt, war es in den Kneipen unverändert.
 

Der Raum war niedrig, klein und in schwachen, bunten Licht getaucht. Es war stickig, Rauch hing wie Nebel in der Luft und der Boden pappte unter seinen Fußsohlen, als er Kurogane zur Theke folgte. Die Theke erstreckte sich die ganze Wand entlang und die hohen Barhocker waren größtenteils besetzt von jugendlichen Vampiren. Um die niedrigen Tische standen durchgesessene schwarze Ledersofas, in denen eine Gruppe Vampire noch munter herumtollte. Flaschen standen herum und auf einer kleinen Tanzfläche wurde zu einer Art Trommelmusik getanzt, die hin und wieder von hellen Tönen und Gesang unterbrochen wurde, sich aber in seinen Ohren einfach nur grausam anhörte.
 

Auch dem Ninja tat dieses Gehämmer schrecklich in den Ohren weh und einmal mehr ärgerte er sich darüber, kein Geld dabei zu haben.. Alkohol würde das erleichtern.. auch, wenn er ihn nicht mehr vertrug, das würde er in Kauf nehmen.
 

Jetzt etwas schlecht gelaunt, setzte er sich auf einen der dreckigen Hocker an der Bar und sah sich hier etwas um... was machten die Leute da? Hüpften irgendwie seltsam unter bunten Licht und waren noch dazu genauso freizügig bekleidet, wie die Leute es auch in der Nacht auf der Straße gewesen waren.. wie konnten sie hier nur so rumlaufen? Und ein wenig hatte er das Gefühl, zumindest dem Magier hätte dieser laute und bunte Laden gefallen... aber... er sollte sich jetzt nicht vorstellen, wie dieser in ähnlicher Bekleidung aussah und schnell versuchte er sich abzulenken und sah den Leuten hinter dem Tresen zu, überlegte ernsthaft, wie man in dieser Lautstärke mit jemandem reden sollte.
 

Nachdem einer der Bedienungen minutenlang versucht hatte, ihn zu fragen, was er denn trinken wolle, er daraufhin jedoch nur immer wieder nachfragen konnte, was sie denn gesagt habe und er sie nicht verstehen könne, langsam schon so aussah, als wolle er sie gleich umbringen, stellte sie ihm nach einem demonstrativen Augenrollen irgendein Getränk vor die Nase.
 

Ungeachtet, ob er es denn nun zahlen müsste oder nicht, nahm er einen Schluck und sah dann vorsichtshaltbar einmal auf den Jungen, der auch nicht gerade glücklich hier unten aussah... er zog viele Blicke auf sich, sowohl von den jungen Frauen, als auch von Männern.
 

Da der Junge auf seinen mindestens fünften Versuch, ihn anzusprechen nicht reagierte, stieß er ihm etwas in die Seite um seine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen und sah sich dann noch einmal in dem Laden um, suchte Jemanden, mit dem man eventuell sprechen konnte, um so an Informationen zu kommen. Aber es blieb sich wahrscheinlich gleich, denn einer sah durchgeknallter aus, wie der Andere.
 

Durch einen Stoß in die Seite konnte sich Shaolan von den Anblick der Tanzfläche lösen und leicht errötend sah er zu dem Ninja. Diese Leute waren sehr freizügig, nicht nur in ihrem Kleidungsstil... sie bewegten sich, als wollten sie sich durch die spärlichen Klamotten hindurch fortpflanzen... fummelten dauernd aneinander rum... besser er schaute nicht hin. Verkrampft starrte er auf die Theke und erschrak regelrecht, als ein paar blonde Haarstränen in sein Gesicht fielen, er plötzlich warmen Atem auf seiner Wange spürte und eine bekannte Stimme an seinem Ohr fragte, was er den haben wollte.
 

Erschrocken sah auf. "Fye-san ?" Der Blonde hatte sich mit einem gut gelaunten Grinsen über die Theke gebeugt, um seinen apathischen Kunden nach seinen Wünschen zu fragen. Scheinbar hatte seine Schicht gerade erst angefangen, denn als er mit Kurogane den Laden überblickt hatte, hatte er ihn nirgendwo gesehen. Zwei schelmisch dreinblickend, blaue Augen sagten ihm, dass es sich hier nicht um ihren Magier handelte. Er wurde aufgrund seines Ausbruchs fragend angesehen ?
 

"Kennen wir uns ?"
 

"Ent-entschuldigung, ich hab Sie mit jemanden verwechselt..."
 

Nun zeichnete sich auf dem Gesicht der Bedienung ein fragender Ausdruck ab. "Warum siezt du mich, Kleiner?"
 

Erschrocken blicke Kurogane den blonden Kerl ebenfalls an... und einen Moment lang war er regelrecht sprachlos, bevor sein Gehirn schaltete.
 

"Was machst du hier du Idiot? Und zieh dir gefälligst was ordentliches an, verdammt!" fuhr er den Blonden unter seinem ersten Schock an, realisierte dann aber auch, dass es sich hier nicht um ihren Magier handelte... allein schon wegen den zwei Augen... trotzdem, hatte er nicht so rumzulaufen... wo sollte der Ninja denn erstens jetzt seine Augen lassen und zweitens, zog der Andere damit immense Blicke auf sich... auch wenn es Kurogane eigentlich egal sein konnte, immerhin war das hier ein Fremder für ihn.
 

Schnell ignorierte er den Kerl grummelnd und nahm sein Glas in die Hand. Irgendwann, würde er noch wahnsinnig werden, dachte er sich mit einem gequälten Seufzen und einem großen Schluck aus seinem Glas... das musste er jetzt erstmal verarbeiten...
 

Erschrocken und offensichtlich ein wenig verärgert sah der Blonde den Gast an, schluckte seine ärgerliche Erwiderung aber offensichtlich hinunter, wand sich nur wieder sanft lächelnd dem Jungen zu. "Also Kleiner, was willst du trinken ?"
 

"Wa-wasser bitte..."
 

"Ah~ wie vorbildlich !" Fye verschwand kurz hinter der Theke und holte eine Wasserflasche hervor und schenkte dem Jungen ein. Dieser hatte sich mittlerweile gefasst und da der Krieger nur finster wegsah und sein Gegenüber die Aura eines Menschen hatte, beschloss er ihn nach der Feder zu fragen. "Entschuldigen Sie, arbeiten Sie schon lange hier?"
 

"Ja, seit 4 Jahren. Dich hab ich aber noch nie hier gesehen. Biste nicht eh viel zu jung für diesen Ort?"
 

"Er gehört zu mir..." grummelte Kurogan und vermied das Ebenbild des Magiers in so einem Aufzug anzusehen. "Mal davon abgesehen, dass es hier viele zu junge Leute gibt." stellte er bei einem weiteren flüchtigen Blick auf diese bunte Fläche, wo die Leute sich so seltsam bewegten fest.
 

Manchmal, war er wirklich verdammt froh, nicht aus so einer Welt zu kommen... hier wäre er wahrscheinlich im Leben nicht klar gekommen.

"Gib mir mal noch so was..." wand er sich jetzt doch an die Bedienung in Form des Magiers, nachdem er sein Glas geleert hatte.
 

Er war gerade viel zu geschockt und verwirrt und außerdem hämmerte die Musik in seinem Kopf, um sich noch auf die Feder, wegen der sie ja eigentlich hier waren, zu konzentrieren. Warum eigentlich immer ausgerechnet er?
 

"Was war es denn?", fragte er den grummeligen Gast und deutete mit einem Finger auf das leere Glas, das seine Vorgängerin serviert hatte. Er fragte sich, was dieser Mann hier machte, wenn er die laute Musik eh nicht vertrug.
 

"Woher soll ich das wissen? Mach einfach irgendwas..." antwortete er genervt und fügte noch leise ein "Verdammt." an.
 

Währenddessen, hatten sich auch schon zwei junge Mädchen zu Shaolan gesellt und versuchten sich offensichtlich an ihn heranzumachen. Der Ninja hoffte, dass wenn er es hier nicht überleben sollte... es wenigstens der Junge tat.
 

Ein wenig schmollend verkniff sich Kuroganes Gegenüber sichtlich einen Kommentar und ließ das Oropax, das er aus einer Schublade unter der Theke herausgeholt hatte, wieder ins eine Tasche gleiten. Ohne einen Kommentar stellte er ihm ebenfalls Wasser hin.
 

Shaolan hingegen... sah hilflos zu dem Ninja... der ihn ignorierte.
 

Die stark geschminkten Mädchen -die wahrscheinlich auch sehr knapp bekleidet waren, was er aber nicht beurteilen sollte, denn er sah krampfhaft nicht hin - redeten auf ihn ein und streichelten ihn dauernd über den Arm und als er plötzlich eine schmuckbehangene Hand an seinem Hintern spürte, sprang er alarmiert und flammrot auf. "E-entschulidgung !"
 

Irgendetwas murmelte er noch von Toilette - so etwas musste es doch hier geben, einen Ort den man abschließen konnte und an dem niemand auf ihn einredete und so anfasste! -, sprang von seinen Stuhl und - lief genau in jemanden hinein, so dass sie beide zu Boden fielen.
 

"VERFLUCHT NOCH MAL!", polterte es unter dem Jungen und fragend sah er auf, um zu sehen, wen er da umgerannt hatte. Der etwa 19jährgie, kräftige Mann sah ihn durch eine blaue Nickelbrille angepisst an. Seine schwarzen Haare waren kurz und nur ein paar Strähnen fielen ihm vor die bernsteinfarbenen Augen. Eilig sprang er auf und hielt seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

"Entschuldigung, ich habe Sie nicht gesehen."
 

Grob schlug der Mann die Hand des Braunhaarigen weg. "Weißt du wie dreckig dieser Boden ist? Hast du keine Augen im Kopf? Wie blöd kann man eigentlich sein?" Sich aufrappelnd ging er einen Schritt zu und packte Shaolan am Kragen. "Das wirst du bereuen." Alkoholatem wehte Shaolan ins Gesicht, doch er versuchte keine Miene zu verziehen. Seltsam... dabei wirkten die Augen des Wütenden völlig klar.
 

"Ich habe doch gesagt es tut mir Leid.", erwiderte er unbeeindruckt

Der Vampir wurde immer wütender und holte von links zu einem Schlag aus. Shaolan sah ihn zu spät und konnte sich aus dem ungewöhnlich starken Griff nicht mehr rechtzeitig befreien.
 

Doch der schmerzhafte Schlag kam nicht. Eine Hand vor seinem Gesicht hatte den Schlag abgefangen und das Abbild des Magiers stand zwischen ihnen, hielt den Arm fest und funkelte den Randalen wütend, aber immer noch mit einem freundlichen Lächeln an. "Bitte sieh davon ab fremdes Eigentum zu beschädigen, wir wollen keinen Ärger im Club."
 

"Verdammt, auch noch ne große Klappe oder wie?"
 

Die nächste Bewegung war blitzschnell und der Blonde donnerte zu Boden. Nun wirklich rasend vor Wut hielt er sich die schmerzende Wange und rappelte sich wieder auf und kickte den Kerl in den Magen, so dass dieser heftig gegen einer der Tische und dann zu Boden flog. "Bastard."
 

Kaum war der Kerl zu Boden, offenbarten sich seine übernatürlichen Vampirkräfte und wie ein Flummi prallte er vom Boden ab und raste schattenhaft auf Fye zu.
 

Durch den Krach und den Ärger über sein Wasser, bekam er gar nicht mit, dass Shaolan sich wegen der Horde Mädchen entfernen wollte und wütend kippte er sich sein Wasser dahinter, bis er das laute Fluchen vernahm und sich daraufhin umdrehte. Jedoch wusste der Junge sich selbst zu helfen und so dachte er schon daran, sich den Jungen zu schnappen, um von hier zu verschwinden.
 

Aber natürlich musste sich das Ebenbild des Magiers nun auch noch einmischen und bevor Kurogane reagieren konnte, lag dieser auch schon am Boden. Was zu viel war, was zu viel.
 

Bevor dieser unverschämte Vampir nun den Blonden angreifen konnte, war der Ninja von seinem Hocker auf- und vor Fye gesprungen.

Kurogane konnte den Angriff dieses Jugendlichen, wahrscheinlich ein Vampir, abfangen, jedoch krachte dieser mit so einer Wucht in ihn herein, dass ihm kurz schwindelig wurde, sich davon aber nicht beeinflussen ließ.
 

Schnell packte der Ninja diesen unverschämten Bengel fest am Handgelenk. "Es reicht jetzt! Lass diese Leute hier in Frieden oder du bekommst es mit mir zu tun, verstanden?!" drohte er ihm und sah ihn funkelnd aus wütenden Augen an.
 

Der Schmerz blieb aus.
 

Zögerlich nahm der blonde Mann hinter Kurogane die Arme herunter, die er sich schützend über den Kopf gehalten hatte. Er hatte den Vampir angreifen können, weil dessen Sinne vom Alkohol getrübt waren und er den Überraschungsmoment ausnutzen konnte - kein Vampir erwartete in dieser Welt, dass ein Mensch so aufmüpfig wurde. Aus gutem Grund. Durch ihre dämonischen Kräfte waren sie Menschen um Längen überlegen, weswegen Fye auch gar nicht versucht hatte, noch einmal anzugreifen. Auch Schnelligkeit half in den meisten Fällen nicht weiter, da - war ihr Jagdtrieb und ihre Wut erst einmal geweckt - alle Bewegungen für einen Vampir in Zeitlupe abliefen, er jedoch viel schneller darauf reagieren konnte.
 

Sein Herz sprang schmerzhaft vor Schreck in seiner Brust und innerlich verfluchte er sich, dass er sich für einen völlig Fremden wieder Ärger eingehandelt hatte. Fye öffnete langsam die Augen und sah einen schwarzen Schatten, der zu dem Besucher führte, der ihn gerade noch so angemault hatte.
 

Er hatte ihn für einen Vampir gehalten... aber warum rettete er ihn ? Erschrocken sog er die Luft ein, als er auf dem dreckigen Boden eine dünne Blutspur entdeckte.
 

Der Junge sah Kurogane nur provozierend an und zog seine Krallen zurück. “Misch dich nicht in meine Angelegenheiten.” zischte er ihn wütend an. Die Krallen verursachten ein flutschendes Geräusch, als sie sich völlig lösten und rotes Blut aus dem Bauch seines Gegenüber zu fließen begann, der Junge rümpfte nur die Nase und ließ von ihm ab. “Ah, verstehe. Du trinkst von ihm. Echt dumm, aber Suizidgefährdete gibt es ja immer. Sorry, wenn ich dir zuvor gekommen bin.”
 


 

~~~~~~~Part 60 Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

( 1 ) R: *lol* ohje..Fye hat ihm erklärt, wie man seiner liebe die gefühle gesteht? XD; das hätte ich ja gern gesehen

M: sie haben ganz viele kitschige liebesfilme gesehen und auf der suche nach den federn pärchen nachgestellt ^^;;
 

und.. oo sakura und shaolan sind meine make fluff no drama helden.
 

Anmerkung: Wieder gehört nix uns und desert rose ist von Sting.



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