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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 48 - Tanz der Schatten

Part 48 – Tanz der Schatten
 

Meine Augen sind so dunkel,

Gleichwohl hast Du Deine Augen versteckt

Auch sind die Visionen schwarz,

Lichtschein hinter der Dunkelheit

Schwarz wie die Nacht;

Ein Licht das mir gezeigt hat,

Der Dämmerzustand des Menschen

Dass Du von Angst erfüllt bist.

Ist meine Zeit des Daseins.

Erzähle mir bitte

Warum Du diese Angst in Dir trägst

Ich liebe Dich...
 

Lass mich Deinen Kuss begrüßen

Den selbst zerstörerischen Kuss...

Gebe Dich mir hin

Ich war von Trauer erfüllt,

Ich war so untröstlich,

Bis ich sterbe, umarme mich,

Doch Du hast die Liebe entfacht...

Und ich werde wieder auferstehen...

Ich liebe Dich...
 

Ich bin so alleine

Einsamkeit in Ewigkeit

Gedanken nur für mich,

Mit dem Schatten flüstere ich

Mit dem Schatten tanze ich

Einsam wandere ich
 

Das Blut begehre ich: Totentanz.
 

"Ich liebe Dich..."
 


 

------------ Theatre of Tragedy – Tanz der Schatten-----------
 

Immer noch schlecht gelaunt und sich noch dazu jetzt Sorgen machend wegen des Durstes, der langsam immer stärker in ihm hoch kroch, stieg der Ninja aus der Kutsche, ließ sich erst einmal nichts anmerken, denn der Magier und auch die Kinder, freuten sich auf diese nervige Feier und er wollte nicht unbedingt die Stimmung der anderen auch noch versauen.
 

Nachdem Kurogane ausgestiegen war, stand auch schon dieses fremde Mädchen auf, wartete anscheinend auf irgendwas bevor sie aus der Kutsche ausstieg und ein wenig verwirrt, sah der Ninja das Mädchen an und sich danach in der Gegend um, erkannte, dass allen Mädchen diverser Kutschen an den Händen herausgeholfen wurde aber mit Sicherheit würde Kurogane das NICHT tun "Hey, du.. hilf mal dem Mädchen aus der Kutsche!" wand er sich unfreundlich an den Jungen, der die Kutsche führen musste und etwas zufrieden stellte er fest, dass er damit ja auch gleichzeitig noch etwas Gutes tat, was ihn und die Prinzessin anging.
 

Shaolan kam gleich herbeigeeilt und nahm ihre Hand, um ihr aus der Kutsche zu helfen. Danach war Sakura dran und sanft nahm er auch die ihm angebotene Hand und hielt sie, als sie unten angekommen war weiter fest. Etwas unsicher sah er, wie es die anderen Paar machten und bot ihr dann seinen Arm an, wo sie einharken konnte, wie es die Herrschaften bei Hofe hier anscheinend alle taten.
 

Auch die verzauberte Aschenputtel errötete leicht, als sie ihren Prinzen an der Treppe stehen sah, der sie offensichtlich schon erwartet hatte. Mit gezwungen mäßigen Schritttempo lief sie auf ihn zu und die beiden versanken erst einmal eine Weile in ihre romantisch, kitschige Welt der Liebenden.
 

Kurzerhand harkte sich auch der Magier bei Kurogane ein und strahlte zu ihm hoch. "Lass uns reingehen! Ich denke Sakura-chan und Shaolan kommen alleine klar."
 

Ausgerechnet jetzt musste ihm der Magier so nahe kommen, wo er doch schon genug Probleme hatte darauf zu achten, dass dieser Durst nicht noch schlimmer wurde und außerdem, was sollten denn die Leute von ihnen denken?! Dass er aufgrund des Einhakens des Magiers leicht rot wurde ignorierte er einfach mal gekonnt und riss sich sogleich von dem Blonden los. "Was tust du da, verdammt?! Ich kann alleine laufen!" pflaumte er ihn an und einen Seitenblick auf die Kinder werfend, bezweifelte er, dass sie "alleine klar kommen" würden. Jetzt sah nicht nur der Junge total verstört aus, noch dazu ihre Prinzessin. Der Krieger schnaubte einmal, steckte unelegant die Hände in die Hosentaschen unter dem Jacket und lief auf die große Treppe zu, die ihn zum Eingang des Schlosses führte.
 

Schwer seufzte der Blonde, bevor er dem Mädchen und den Jungen anlächelte. "Habt viel Spaß! Ach... Shaolan, findest du nicht auch, dass so ein hübsches Dekolleté nicht noch etwas "Edles" schmücken sollte?" Der Junge errötete und Fye macht sich ebenfalls auf dem Weg zu den Treppen, an dem immer noch in den Augen des jeweils anderen versunkenen Liebespärchen vorbei und staunte, als er die mit roten, flauschigen Teppich ausgelegten Eingangsbereich betrat, der scheinbar überfüllt mit Gold, Gästen und Dienern war, die ihr bestes Taten den Herrschaften ihre Mäntel abzunehmen und Getränke in Kristallgläsern und kleine Häppchen anzubieten.
 

Kurogane würde er in diesem Chaos eh nicht mehr finden, deswegen sah er sich erst einmal alles staunend an und fand auch irgendwann den Weg zum riesigen Ballsaal. Klassische Musik schallte von einem Orchester durch den hohen Saal, der durch einen riesigen silbernen Kronleuchter geziert war, vor den großen Fenstern hingen schwere, rote Samtvorhänge und die bemalte Decke, wie auch der blankpolierten Boden schien mehr einem großen Gemälde zu gleichen. Überall wirbelten Tanzpaare über die Tanzfläche und ein älterer Mann in edlem Kostüm, scheinbar der König, betrachtete all das zufrieden von seinem erhöhten Thronplatz.
 

Kurogane hatte sich mittlerweile schon in das Gedrängel gemischt und war auf dem Weg zu dem großen Saal, zu dem die meisten Leute hier stürmten. Es war ihm gerade ganz recht, dass er den Magier aus den Augen verloren hatte, so konnte wenigstens nichts passieren von dem er nicht wollte, dass es passierte und er könnte vielleicht dieses seltsame und fremde Gefühl wieder in den Griff bekommen.
 

Es war eindeutig zu voll hier und die Leute zu fein angezogen. Es war einfach nicht Kuroganes Welt und so lief er mal mehr, mal weniger, desinteressiert an den Leuten und den Gängen in diesem Schloss vorbei. Manchmal, musste er zugeben, fand er das ein oder andere schon interessant.
 

Die Hände immer noch in den Hosentaschen und auch wegen seinem nicht gerade freundlichen Blickes und den schweren Schritten, mit denen er durch den Gang schlenderte, wurde er von einigen der Leute etwas kritisch beäugt und als er endlich in dem großen Saal ankam, in dem sehr seltsame Musik lief, die jedoch ruhig und endlich ein wenig entspannend war, ging er auf einen der Tische zu, auf denen kristallende Gläser mit Rotwein standen, nahm sich eines davon und lehnte sich neben dem Tisch an die Wand, um den Leuten hier zuzusehen und darauf zu warten, dass er wieder gehen konnte, wenn die Anderen genug hatten...wenn sie ihn dann nicht stundenlang suchen mussten oder umgekehrt.
 

Eigentlich mochte der Ninja keinen Rotwein, erst recht nicht, wenn er eigentlich gerade eine ganz andere bestimmte rote Flüssigkeit brauchte, jedoch war er etwas kühl und Alkohol war sowieso in allen Situationen gut zu gebrauchen. Erst jetzt bemerkte er, dass ihm seltsam heiß war und auch hin und wieder die Bilder vor seinen Augen verschwammen, das Gedrängel und der ganze Trubel hier wie in einem Film vor ihm ablief und hin und wieder, hallte der Lärm hier nur seltsam in seinen Ohren oder er sah für einige Sekunden doppelt.
 

Der Krieger atmete tief durch und trank seinen ersten Wein auf Ex, bevor er sich auch gleich schon den zweiten krallte.
 

Er brauchte definitiv VIEL Alkohol..
 

Mittlerweile hatten auch Sakura und Shaolan das Schloss betreten und sahen sich hier um. Sakura war schlicht weg begeistert von diesem Bau und auch von den Leuten, die hier herum liefen, wie hübsch alle angezogen waren und wie vergnügt sie alle aussahen!

Nachdem sie auch den riesigen Ballsaal betreten hatten, staunte Sakura noch mehr, diesmal über diese tolle Musik und darüber, wie elegant hier alle tanzen konnten.

Ob Shaolan-kun wohl auch mit ihr...? Ein wenig rot werdend sah sie ihn von unten an, diese Vorstellung mit Shaolan zu tanzen war irgendwie ebenfalls schön...aber ob der Junge es konnte?
 

Da sie selber eine Prinzessin war, konnte sie so etwas wie tanzen natürlich, es war einer der Erinnerungen, die sie wieder zurück erlangt hatte und tanzen verlernte man so schnell auch nicht.

Innerlich schüttelte sie aber noch einmal den Kopf über sich selber, wie konnte sie so etwas denken? Es war ja nicht nur das Können wichtig, der Andere müsste es ja auch wollen, ausgerechnet mit ihr zu tanzen.
 

Auch der Junge staunte nicht schlecht, musste aber immer wieder an Fye-sans Worte denken. Der blonde Mann hatte recht, das war wirklich die ideale Situation, um der Prinzessin die Kette zu geben, aber.. was würde sie dann denken ? Sie hatte auch die Geschichte gehört, sie würde es sicher als Liebesgeständnis auffassen, was ja auch gar nicht mal so falsch wäre.. jedoch, ein wenig hatte er Angst vor ihrer Reaktion.

Das Mädchen erinnerte sich nicht an ihn und vielleicht wäre sie etwas überrumpelt.. Doch dann merkte er, wie fasziniert das hübsche Mädchen den Tanzenden zusah und er beschloss die Gedanken über die Kette etwas bei Seite zu schieben. Mit einem Lächeln und einer leichten Verbeugung, genau wie er es den Adeligen um sie herum abgeschaut hatte, bot er ihr seine Hand an und fragte, ob sie mit ihm tanzen würde.
 

Jetzt lief das Mädchen wirklich rot an, als Shaolan sie, nachdem sie ihren Gedanken zu Ende gesponnen hatte tatsächlich zum Tanz aufforderte und leicht senkte sie etwas schüchtern den Kopf, doch dann siegte ein seltsames Glücklichkeitsgefühl in ihr und sie sah wieder auf um den Jungen strahlend anzulächeln und seine Hand zum Tanz annahm, sich von ihm auf die große Tanzfläche führen ließ und sie sich in diesem Moment einfach nur glücklich fühlte.
 

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Irgendwann legte sich eine zarte Hand vorsichtig auf den Arm des Ninjas. "Mein Herr.. geht es ihnen gut?", fragte ein Mädchen in einem violetten, edlen Kleid mit langen schwarzen Haaren, die sie offen trug und in das Perlen eingeflochten waren, besorgt. "Wenn sie es benötigen kann ich sie zu einem Zimmer führen, wo Sie sich ausruhen können."
 

Etwas erschrocken fuhr der Ninja zusammen, da seine Sinne anscheinend in letzter Zeit nicht mehr so sonderlich gut funktionierten wie früher, hatte er das Mädchen gar nicht kommen sehen, das ihre Hand auf seinen Arm legte und ihn ansprach.

"Tomoyo?" fragte er leicht verwirrt, als er das Mädchen erkannte, war es eine Sinnestäuschung? Oder träumte er? Vielleicht wachte er auch gerade nur aus einem langen Traum in Japan auf?

Er fing sich jedoch schnell wieder und auch wenn es schwer war, durch sein benebeltes Gehirn klar zu denken, erkannte er, dass es sich um eine Tomoyo aus dieser Welt handeln musste.. wie es auf dieser Reise oft passierte.
 

Eine Weile sah er sie an, ihre Anwesenheit beruhigte ihn etwas, auch wenn sie eigentlich eine andere Person war und es ging ihm wirklich nicht sonderlich gut, vielleicht sollte er sich den Raum zeigen lassen, es war mit Sicherheit besser als diesen wahnsinnigen, verschwommenen und viel zu lauten Trubel um sich herum zu haben.

"Aa.. bring mich dahin.." antwortete er Tomoyo etwas schwach, trank sein zweites Glas leer, stellte es ab und griff nach einem Dritten, um es mit zu nehmen.
 

Die jüngste Prinzessin des Königreiches ignorierte die unangemessene Anrede einfach und führte ihn zu den Räumlichkeiten. Dieser Raum war etwas kühler und sogleich öffnete sie auch ein Fenster, wodurch etwas Nachtluft hineindrang und entflammte eine paar Kerzen, während der Gast sich auf ein mit roter Seide überzogenes, kleines Sofa setzte. "Ich werde einen Diener zu euch schicken, wenn Ihr es wünscht. Falls ihr etwas benötigen solltet.."
 

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Währenddessen wuselte ein blonder Magier vergnügt zwischen den Menschenmassen hin und her und wurde nicht nur von einer Dame angesprochen. Hin und wieder warf er einen Blick auf das tanzende Paar und sammelte nebenbei noch ein paar Informationen über die Feder. Ein wenig Schade fand er es, dass Mokona nicht da war, aber dieses würde sich erst um 12 Uhr zurück verwandeln und nun war es erst halb 11.
 

Doch plötzlich verschwamm die Welt ein wenig um ihn herum und für einen kurzen Moment musste er sich an der Wand anlehnen, bis die Welt sich aufhörte vor ihm zu drehen. Ihm war warm.. und schwummrig, als wäre er betrunken. Doch so schnell dieser Anfall gekommen war, so schnell ging er auch wieder und ließ ihn einigermaßen verwirrt zurück.
 

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Schnell ließ er sich auf das Sofa fallen, er hatte gar nicht bemerkt, wie schwer seine Beine geworden waren und er versuchte seinen schweren unregelmäßigen Atem, der irgendwann eingesetzt hatte vor Tomoyo so ruhig zu halten, wie es ging.

Die kühle Luft, die durchs Fenster drang tat gut, obwohl diese verdammte Hitze immer stärker wurde, mittlerweile hatte er das Gefühl, in seinen Adern würde eine brennende, ätzende Flüssigkeit durchfließen anstatt Blut und seine Kehle tat weh, so trocken war sie.

"Schon gut...wohl zu viel getrunken...ich brauche nur etwas Ruhe.." log er das schwarzhaarige Mädchen an.
 

Tomoyo nickte verstehend, lächelte noch einmal und verließ dann den Raum, um wieder in den Ballsaal zu gelangen.
 

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Heller Glockenklang hallte durch die Gänge, von ganz oben, vom hohen Turm, und verkündete den Anbruch der 11ten Stunde. Bald war es Mitternacht und sie mussten gehen, jedoch hatte der blonde Mann, der durch die Gänge des riesigen Schlosses schlich gerade andere Gedanken im Kopf. Er wusste was diese Schwindelanfälle zu bedeuten hatten, jedoch fand er den Krieger einfach nicht und ließ sich irgendwann einfach auf einer der Bänke nieder und schloss für einen Moment die Augen.
 

Er hätte besser darauf achten sollen. Bereits in der Kutsche hatte er dieses leicht flaue Gefühl bemerkt, es jedoch als Aufregung abgetan. Wieder einmal fragte er sich, was er nur getan hatte, den anderen Mann in so ein Wesen zu verwandeln.. und plötzlich kam ihm all dieser Trubel und die ausgelassene Stimmung recht sinnentleert vor, wie etwas, was mit viel übertriebenen Prunk und Alkohol von der Realität ablenken sollte.

Er stand wieder etwas wankend auf und versuchte sich zu konzentrieren, unter all den Auren Kuroganes herauszufinden, jedoch herrschten in diesem Schloss so viele magische Energien, dass sie die Aura des Mannes einfach verschluckten. Noch dazu übertrug sich der dielirisierte Zustand des Ninjas auf ihn.
 

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Nachdem das Mädchen aus dem Zimmer war, krallte sich der Ninja regelrecht an sein einziges Weinglas und hatte auch das innerhalb weniger Sekunden aufgetrunken, doch machte es die Schmerzen nicht besser oder löschte den Durst.

Wütend schmiss er das Glas gegen die Wand. Er wusste doch genau, warum der Wein seinen Durst nicht löschen konnte, er wusste auch genau, woher die Schmerzen und der Schwindel kamen, dieses Gefühl von Schwäche, das Gleichzeitig so stark war.
 

Er biss die Zähne und kniff die Augen zusammen und unbewusst hatte sein Körper sich auf dem Sofa auf dem er saß, zusammen gekrümmt, seine Hände sich an dem Stoff auf seinen Beinen gekrallt.

Er hatte das Gefühl zu verbrennen, wenn er nicht bald das bekommen würde, was sein Körper gerade brauchte.

Er würde wahnsinnig werden, wenn er nicht sofort...
 

Langsam hatte er sich von dem Sofa hochgekämpft und ging aus dem Zimmer, kämpfte sich den langen Gang entlang, indem er sich irgendwie an der Wand vorkämpfte und hatte eine Menge kritischer Blicke der Leute hier auf sich liegen, doch so etwas störte ihn auch im Normalfall nicht.

Er musste den Magier finden, bevor er wahnsinnig werden würde, er brauchte seine Hilfe jetzt dringend, auch wenn er es nicht wollte aber er hatte einfach keine andere Wahl...und er konnte spüren, wo dieser Mann...wo sich sein Blut befand..
 

Die Welt um ihn herum verdunkelte sich immer mehr und er spürte den anderen Mann immer deutlicher, doch plötzlich sackte er zusammen.

Verdammt, wieso konnte er ihn jetzt nicht erreichen? Er hatte zu lange gewartet und jetzt war es kaum noch auszuhalten, er wollte das andere Blut nicht, er wollte es definitiv nicht und er wollte auch die Hilfe des Blonden nicht...aber er brauchte gerade nichts mehr als genau dies.
 

Verzweifelt versuchte er noch irgendetwas von seiner Umgebung wahrzunehmen und wieder aufzustehen aber es gelang ihm einfach nicht...
 

Plötzlich bemerkte er, wie er von mehreren festen Händen gepackt worden sein musste, die ihn wieder auf die Beine rissen und irgendwo hin brachten, wo er letztendlich wieder zum Liegen kam.
 

"Immer diese Betrunkenen.." hörte er einer eine Stimme, die sich auch schon wieder entfernen wollte und gleich darauf, hörte er eine bekannte Stimme, die von Tomoyo. "Er ist nicht betrunken.. ihm geht es nur nicht gut.. ich passe ein wenig auf.. geht wieder nach draußen.."
 

Die Tür schloss sich und Kurogane schien sich nur noch alleine mit Tomoyo in diesem Raum zu befinden.
 

Ein wenig versuchte Kurogane sich aufzurichten und Tomoyo in die Augen zu sehen, sie könnte er fragen. "Hol ihn...bitte.."
 

"Hm? Wen meint Ihr? Einen Diener?" fragte sie etwas verwirrt und drückte ihn dann wieder etwas aufs Sofa zurück. "Ihr solltet liegen bleiben."
 

Ohne Widerstand ließ er sich von ihr auf das Sofa zurück legen. "Er muss ganz in der Nähe sein...er ist blond, trägt einen Verband ums Auge...bitte.. du musst ihn hier her bringen.."
 

Die jüngste Prinzessin machte sich wirklich ein wenig Sorgen um den Fremden, sie konnte sich nicht vorstellen, dass es am Alkohol lag, dass es ihm so schlecht ging.. und vielleicht würde der Mann von dem er sprach, wissen, was zu tun sei.. vielleicht war er Arzt "Keine Sorge.. ich werde ihn finden.." informierte sie ihn noch, bevor sie das Zimmer eilig verließ.
 

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Mittlerweile war der Anflug von Übelkeit und Delirium vergangen und statt dessen stritten sich zwei ganz andere Instinkte in ihm. Instinkte von denen er gewusst hatte, dass sie auftauchen würden, sobald er Kurogane von seinem Blut gegeben hatte, mit denen er jedoch, so stellte er gerade fest, nur schwer umzugehen wusste.
 

Ein Drang, der ihn in die Nähe des Vampirs zog, ihn drängte, eine Sehnsucht, die fast genau so schlimm, wie der Hunger sein musste, den Kurogane gerade verspürte. Eine Sehnsucht die Augen zu schließen und einfach alles geschehen zu lassen, das Blut dorthin zu geben, wo es hingehörte.

Die Sehnsucht nach der Schwärze.
 

Und ein Drang, der alle Sinne in ihm schärfte und sein Herz dazu brachte schneller zu schlagen, ein Fluchttrieb, der den Schwindel jedoch nur noch verstärkte. Sein Hemd klebte unangenehm an seinem Rücken, als er weiter den Gang hinunterlief, immer ein wenig an die Wand gestützt.

Die Sehnsucht nach dem Nichts.
 

Er wusste, dass er sich gegen beides wehren musste. Dass er irgendwann lernte damit umzugehen, so wie auch Kurogane lernte mit seinen Drängen umzugehen. Es war eine Symbiose, sie mussten sich erst aufeinander einspielen.
 

Tief atmete er durch, konzentriert es sich darauf, dass er den Ninja finden musste und endlich, endlich hatte er die Türe erreicht, hinter der die Aura am stärksten zu fühlen war. Gerade huschte ein schwarzhaariges Mädchen den Gang hinunter, offensichtlich besorgt und auf der Suche nach jemanden und deswegen beeilte er sich die Klinke herunterzudrücken und in den Raum zu gelangen, bevor sie ihn sah.
 

Der Raum war fast dunkel, bis auf ein paar einsam flackernde Kerze in einem goldenen Kerzenständer.

Durch das offene Fenster drang eine kühle Briese und bewegte die langen, weißen Vorhänge sacht.
 

Auf einmal wurde er ruhig. Ein leises Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er die dunkle Gestalt auf dem kleinen Sofa liegen sah und mit langsamen Schritten ging er zu ihr.
 

Die Dränge waren verschwunden, sein eigenes Blut hatte aufgehört zu toben, weil es spürte, dass es bald soweit wäre. Dass seine Kraft bald geteilt werden würde.
 

Fast lautlos kniete er sich vor das Sofa, strich mit einer kühlen Hand sanft das schweißfeuchte, schwarze Haar aus Kuroganes Gesicht.
 

Kuroganes Herz raste mittlerweile und er bekam kaum noch Luft und in dem Moment, in dem er dachte, er würde diese Schmerzen keine zwei Sekunden länger aushalten, er würde endgültig wahnsinnig werden, spürte er die Aura des Magiers so deutlich wie noch nie zuvor, spürte seine kalte Hand in seinem Gesicht, die seine Nervosität extrem beruhigte. Der Magier war gekommen.
 

"Ich...brauche es.." sagte er dem Mann der neben ihm saß - von dem er genau wusste, wer er war -ohne die Augen aufzumachen, bevor er sich etwas aufrichtete und sich in eine sitzende Position brachte, den Magier nun direkt vor sich hatte und ihn ansah.
 

Der Drang war größer als jeder Schmerz und auch jede Vernunft.. er würde von dem Anderen trinken, er musste es einfach tun, wenn er nicht durchdrehen und diese Hitze, diese Schmerzen los werden wollte.
 

Noch einmal strich dieser durch das feuchte Haar und lächelte sanft. "Sicher, deswegen bin ich ja hier." Er schob seinen Ärmel etwas nach oben und löste den Verband um sein Handgelenk. Die Wunde war kaum verheilt, kein Wunder nach knapp 2 Tagen und sie prangte immer noch rot und tief, bildete beinahe einen stechenden Kontrast zu seiner hellen Haut. Nachdenklich sah er sich nach einem scharfen Gegenstand um, jedoch konnte er keinen entdecken. Das nächste Mal, musste er sich wirklich ein wenig besser vorbereiten und einen kleinen Dolch oder etwas ähnliches bei sich tragen. Aber vielleicht fand er die seltsame Scherbe ja noch in seinen Kleidern, wo war sie eigentlich ? Nach all dem Trubel hatte er ihre Existenz völlig vergessen...
 

Der Ninja ignorierte, dass der Magier seinen Ärmel hochschob, sondern nahm ihn statt dessen etwas am Kragen um ihn zu sich hochzuziehen und zog ihn dann etwas an sich heran, so dass der Blonde auf dem Schoss des Ninjas landen musste und wieder fühlte sich Kurogane, als handelte er ganz von alleine, als ob er keinen eigenen Willen mehr hätte, ihn irgendetwas lenkte, sagte, was er zu tun hatte und er konnte nicht anders, als sich dem zu fügen.
 

Seine Hände hatten bereits wieder den Kragen des weißen Hemdes gefunden, das der Magier trug, und öffnete dort die Knöpfe um besser an diese bestimmte Stelle gelangen zu können. Nachdem er den lästigen Stoff entfernt hatte, legte er seine Zähne an den Hals des Anderen und biss zu, hatte keine Schwierigkeiten, denn seltsamerweise, schnitten seine Zähne ohne Probleme durch die Haut des Anderen.
 

Fye atmete tief durch, schloss langsam die Augen und legte seinen Kopf etwas bei Seite. Eigentlich war es viel zu gefährlich Kurogane als frisch erschaffenen Vampir direkt von seiner Halsschlagader trinken zu lassen, jedoch wusste er auch, dass es nichts bringen würde sich jetzt zu wehren. Und er wollte es auch gar nicht, viel zu gut tat es, als das Pochen in seinem Kopf lauter wurde und er spürte, wie sein eigenes Blut über die warme Lippen an seinem Hals floss, hatte fast das Gefühl den metallenen Geschmack in seiner eigenen Kehle zu schmecken, oder besser zu spüren.
 

Sein Körper sackte etwas gegen Kuroganes und sein Atem wurde schneller. Es schien, als wäre eine unglaubliche Last von ihm gefallen, eine unterschwellige Anspannung und sein Kopf wurde irgendwie leicht, sein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er schweben.. leicht und kraftlos sank sein Kopf etwas an die Schulter des Mannes vor sich, spürte die tiefen Züge, hörte die Schluckgeräusche und langsam öffnete sich ein benommenes blaues Auge. Mit einer träumerischen Faszination sah er wie Kuroganes Adamsapfel auf und ab sprang, eine dünne Blutspur sich von Kuroganes Mundwinkel, den Kiefer und den Hals hinunterstahl, in der Falte des Kragens versank...
 

Es war nicht nur so, dass sich das Blut in seinen Adern nach den Lippen Vampirs sehnten, sondern auch sein ganzer Körper, er selbst fühlte, dass es richtig war, natürlich, dass in diesem Moment zusammen kam, was ihnen beiden gehörte, was sie beide teilten.

Sein Atem wurde schneller, das Schwirren in seinem Kopf stärker und das überlaute Pochen und Rauschen hinter seiner Stirn und an seinen Ohren erinnerten ihn erschreckend an diesem Traum, den er hatte, als er im Sterben lag.
 

Sein Körper wehrte sich, doch Fye ließ nicht zu, dass er sich bewegte. Nur seine Finger krallten sich etwas haltsuchend in den schwarzen Stoff Kuroganes Oberarms.
 

Der Ninja war regelrecht wie in Trance, während er das warme Blut trank, den seltsamen, fremden Geschmack ein drittes mal schmeckte und ihm trotzdem nicht dermaßen übel wurde, dass er sich wieder übergeben müsste. Auch sagte ihm sein Körper gerade nicht, dass es falsch war, nicht in dem Moment, in dem er trank.
 

Bei jedem Schluck, den er tätigte, wurden die Schmerzen besser, sein Körper entspannte sich langsam wieder und der Drang verschwand, die dunkle Welt um ihn herum wurde wieder heller und langsam, kam er dem Ende zu, bemerkte seine Welt wieder klar und deutlich.
 

Hörte den schnellen Atem des Magiers, spürte seine Wärme und seine Anwesenheit, nichts mehr was einem Drang nahe kam, es war wieder wie gehabt, als ob nichts geschehen wäre, jedenfalls was seinen Körper betraf, auch wenn das vielleicht nur für einige Zeit so war, immerhin hatte er in dem Laden der Hexe nach dem Blut trinken seltsame Bilder und Schmerzen kurzweilig im Kopf gehabt.

Sein Atem hatte sich ebenfalls beschleunigt und jetzt, wo dieser Akt vorbei zu sein schien, sein Körper sich beruhigt hatte, löste er sich von dem weichen Hals, an dem er seine Zähne angelegt hatte und obwohl sein Körper sich wieder gut fühlte, fühlte er selbst sich schlecht, denn erst jetzt realisierte er wieder, was er getan hatte, dass er es tun konnte, ohne dass ihm schlecht wurde, ohne, dass er sich dagegen wehrte, wenn er dabei war.
 

Noch immer floss Blut aus der Stelle, wo Kurogane gebissen hatte..

Schweigend lehnte er seine Stirn an die Schulter des Magiers, kniff die Augen zusammen und krallte sich etwas verzweifelt mit den Händen in den Stoff des Blonden, versuchte zurückzuhalten, was aus seinen Augen treten wollte. Tränen.

Es würde immer so weiter gehen...eine ganze Zeit lang würde dies passieren... vielleicht eine Ewigkeit.

Ein Mensch, der Blut brauchte und wollte...und ein Mensch, der freiwillig sein Blut gab...

Irgendwo war es demütigend gewesen und verdammt traurig, auch wenn es ihre einzige Möglichkeit war zusammen zu bleiben, das hier war ein verdammt hoher Preis dafür und nun stellte sich der Ninja so an, konnte seine verdammten Gefühle kaum noch unter Kontrolle halten, obwohl der Andere es war, dem er eine Wunde zugeführt hatte, dem er so etwas antun musste..
 

Irgendwann verschwanden diese Lippen, das einzige, was ihm in diesen unglaublichen Zustand der Leichtigkeit und gleichzeitig Schwere etwas Halt gab und kurz darauf spürte er einen leichten Druck an seiner Schulter. Er hatte sein Auge die ganze Zeit offen gehalten, doch es schien als würde er erst jetzt wieder richtig und klar sehen können. Die Körperwärme vor sich spürte er nun wieder intensiver und er wusste dass es daran lag, das der Mann vor ihm nun wirklich deutlich wärmer war. Ein wenig machte ihn das traurig, dass es Momente gab, an dem diese Wärme nicht da sein würde, aber es war ein zu verschmerzender Preis, da die Wärme, die Kurogane in ihm selbst auslösen konnte, nichts mit Körpertemperatur zu tun hatte.
 

Er war unglaublich erschöpft, aber er merkte auch, dass er sich irgendwie besser fühlte. Doch auch merkte er, wie sich Hände beinahe verzweifelt an ihm festkrallten und er wusste, was das zu bedeuten hatte. Der Andere hatte Schuldgefühle, dass er von ihm trank, empfand sicherlich sogar Ekel.
 

Bevor wieder tausend Gedanken, seine eigenen Schuldgefühle, sein eigene Reue hoch kamen, die diese Situation auch nicht besser machte, richtete er sich auf, umfasste das Gesicht des Kriegers sanft mit seinen Händen und beugte sich runter, drückte hauchzart seine Lippen gegen die leicht blutbenetzten. Schmeckten, fühlten, zögerten keinen Augenblick, als der Kuss intensiver wurde, zärtlich blieb, er mehr von seinem eigenen.. Kuroganes.. ihrem Blut schmeckte.
 

Ohne Widerstand zu leisten, denn die Kraft dazu hatte er in diesem Moment nicht einmal, ließ Kurogane sich von dem Anderen küssen, blieb dabei erst still, rührte sich nicht unter dem Kuss des Magiers.

Jedoch beruhigte ihn dieser Kuss unheimlich und während er intensiver wurde, löste sich die Anspannung in seinem Körper und seine Hände entkrampften sich, lösten sich langsam von dem Stoff.

Um ihn herum war immer noch alles ein wenig schwummrig, auch wenn er wieder klar denken konnte, doch diesen Kuss spürte er nur zu intensiv und er entspannte sich langsam, und zusätzlich zu der angenehmen Wärme, die in ihm hoch kroch, als er das Blut trank.

Doch gerade unter diesem Kuss, entstand eine weitere Wärme in ihm, die noch um einiges angenehmer war...vertrauter, beruhigender..

Langsam schloss er die Augen, ließ dem Magier die absolute Oberhand und gab sich diesem Kuss einfach hin, ließ diese angenehmen und vertrauten Gefühle die in ihm auftauchten die unangenehmen verdrängen..
 

Er küsste ihn, streichelte mit kühlen Händen sanft Kuroganes Hals hinunter, seine Schultern, legte sie beruhigend in seinen Nacken und liebkoste seinen Mund und seine Zunge, bis kein Blut mehr zu spüren und zu schmecken war. Obwohl Kurogane sehr passiv im Kuss gewesen war, hatte er gespürt wie er sich entspannte immer noch auf seinen Schoß sitzend, sah er zu ihm herunter und sanft... ehrlich.. beruhigend... ein Lächeln.
 

Vorsichtig nahm er Kuroganes Hand in seine, führte sie zu der Wunde an seinem Hals und sobald sie von dem Krieger berührt wurde, verschwand sie, ließ nicht einmal eine Rötung zurück.
 

Ein wenig ungläubig sah der Ninja dem Magier zu, wie er Kuroganes Hand auf seinen Hals legte und die Wunde verschwinden ließ. Wieso hatte ihm niemand vorher gesagt, dass er wenigstens die Wunden wieder entfernen konnte? Selbst wenn, fand Kurogane das alles immer noch verdammt schrecklich, hatte sich aber ehrlich unter den Liebkosungen des Blonden beruhigt.

In Gedanken und immer noch verwundert darüber, dass die Bisswunde verschwunden war, strich Kurogane mit seiner Hand über die nun nicht mehr vorhandene Wunde.
 

"Wie fühlst du dich?" unterbrach er nach einer langen Zeit die Stille zwischen ihnen.
 

Er wusste mittlerweile einigermaßen wie sein eigener Körper auf das Bluttrinken reagierte, auch wenn er es nicht genau abschätzen oder verstehen konnte, außerdem musste er sich noch daran gewöhnen.

Aber er wusste nicht, was dieses Ereignis bei dem Magier auslöste, ob sein Körper auch irgendwelche Reaktionen zeigte und es interessierte ihn jetzt wirklich, wie es dem anderen ging.
 

Etwas müde lehnte er sich jetzt ganz an Kurogane, schloss die Augen und schlang die Arme um seine Schultern. "Müde...", murmelte er, "und ein wenig schwummrig..." ein weiteres, leichtes Lächeln stahl sich aufs eine Lippen, "aber gut..."
 

"Warm...", murmelte er noch leise, bevor nur von ihrem Atemzügen unterbrochene Stille sich auf den ganzen Raum legte.
 

Er müsste eigentlich das Gefühl haben, dass ihm etwas fehlte... Blau-graues Licht fiel durch das offene Fenster zu ihnen, in der Ferne, hinter den Sträuchern und Bäumen konnte er noch den hellen Wiederschein der Fackeln erkennen...
 

.. jedoch hatte er nicht das Gefühl etwas verloren zu haben... von draußen war Lachen zu hören, die klassische Musik hallte dumpf und erst jetzt nahm er sie wieder wahr.
 

"Aber ... hälst du mich beim nächsten Mal dabei fest...? Sonst habe ich Angst wegzufliegen..", murmelte er leise, umarmte den Mann vor sich ein wenig fester, krallte sich beinahe an ihn, bevor er leise eine Frage stellte, die er nicht aufhalten konnte, die heraus wahr, bevor er sie denken konnte und die wie nichts anderes Momentan an seinem Herzen nagte. "Hasst du mich...dafür..?"
 

Jetzt, nachdem der Andere das gesagt hatte, nahm auch Kurogane den Mann auf seinem Schoss ein wenig fester in die Arme, wie konnte er jetzt noch sagen, dass er ihn festhalten sollte? Wieder musste der Ninja etwas mit den Tränen kämpfen, wieso war er in letzter Zeit so empfindlich, verdammt noch mal?!

"Aa..." sagte er leise, jetzt flossen diese dämlichen Tränen doch.. "Ich halt dich fest.. solange du willst.. solange du mich willst.." ein wenig fester drückte er den blonden Mann an sich, das war nicht auszuhalten, was stellte er bloß mit Kurogane an? Wieso war er gerade so traurig und gleichzeitig verdammt erleichtert, glücklich? Wieso heulte er jetzt, obwohl er dazu eigentlich keinen Grund hatte?! "Und nein.. wie könnte ich dich dafür hassen..? Du erhältst mich doch am Leben.. verdammt noch mal.."
 

Jetzt hatte er den Anderen auch noch zum Weinen gebracht, schollt Fye sich in Gedanken selbst. Doch die feste Umarmung und diese Worte linderten den Schmerz in seiner Brust etwas ab und auch er umarmte den anderen Mann fester, presste sein Gesicht ein wenig an seine Schulter. "Irgendwann..", murmelte er, "Irgendwann wird es einmal ganz normal... so normal wie es nur sein kann... ohne Blut... ohne Weglaufen.. ohne dass einer von uns leiden muss, damit wir zusammen bleiben können.. " Heiße Flüssigkeit kam ihm in den Augenwinkeln hoch, doch er zwang sie runter, löste sich ein bisschen und sah Kurogane mit einem zuversichtlichen Lächeln an. "Und bis dahin.. machen wir das beste draus, okay?"
 

Doch bevor der Krieger etwas daraufhin erwidern konnte, wurden sie durch ein lautes Glockenschlagen gestört und da dieser damit absolut nicht gerechnet hatte, sprang er erschrocken ruckartig auf und der Magier damit natürlich von seinem Schoß und erst zu spät realisierte er, dass es sich nicht um Gefahr sondern einfache Kirchglocken handelte, die die Uhrzeit bekannt gaben und durch diese nun komplett in die Realität zurück geholt, wurde er kurz leicht rot und wischte sich schnell diese bescheuerten Tränen aus dem Gesicht und wand sich an den Blonden auf dem Boden. "Verdammt... wie spät ist es?!"
 

Kuroganes Frage wurde zugleich beantwortet, als ein weißes Licht um sie beide aufleuchtete und sie danach in ihren normalen Klamotten dasaßen. Der Magier in dem leichten blauen Mantel, den er in dieser Welt aufgrund der nicht übermäßig kalten Temperaturen trug, und Kurogane in seiner Ninjarüstung.

Mit einem schiefen Grinsen rappelte er sich auf, wankte noch etwas, fühlte sich aber definitiv klarer und wacher, als einen Moment zuvor. "Ich vermute Mitternacht. Der Zauber ist verflogen, sieht wohl so aus, als müssten wir zurück gehen."
 

Einen Moment schien der Ninja zu überlegen.. "Und wie sollen wir das machen, wenn sich das verdammte Manjuu längst zurück verwandelt hat.. komm schon." stellte Kurogane fest und packte den noch wankenden Magier am Handgelenk um ihn hinter sich her zu ziehen und zurück zur Manjuukutsche zu rennen, außerdem mussten sie auch noch die Kinder suchen, die jetzt ebenfalls wie sie, ziemlich auffällig in ihren normalen Klamotten in diesem Schloss waren.
 

Fye lachte. "Deswegen sagte ich ja auch zurück "gehen"!"
 

Shaolan und Sakura fanden sie recht bald, denn sie waren der Mittelpunkt einer raunenden und schnatternden Menschenmasse, die sich wunderten, wie solche "Straßenkinder" in die Festhalle kamen. Schon waren die Wachen bei den beiden und packten Shaolan etwas gröber als das Mädchen, um sie herauszuzerren. Eine Wache wurde zugleich von einem Shaolas Fußtritte außer Gefecht gesetzt und bevor der Zweite sein Schwert ziehen konnte, hatte Shaolan nach Sakuras Hand gegriffen und war losgerannt. Erleichtert sah er die beiden Erwachsenen an und schnell liefen sie nach draußen, den fackelgesäumten Weg entlang und waren erleichtert, als ihnen auch gleich Mokona aufgeregt entgegen hüpfte. "Mokona will auch tanzen!"; jammerte es und hüpfte in die Arme des Jungens. "Ein andermal, wir haben gerade keine Zeit."
 

Gerade wollte sich der Ninja über das Manjuu aufregen, als er plötzlich unerwartet über etwas stolperte und die Treppe hinunter fiel, den armen Magier natürlich mit sich zog und irgendwann schmerzhaft unten auf dem Boden ankam. "Verdammt!"
 

Erschrocken waren die beiden Kinder kurz stehen geblieben und Sakura betrachtete besorgt die beiden Männer, sah sich kurz darauf um, was denn wohl der Grund für Kuroganes wirklich untypische Tollpatscherei gewesen sein könnte und erblickte dann den Übeltäter.

"Geht es euch gut?" rief sie ihnen besorgt runter. "Mach dir keine Gedanken Kurogane-san...es war nur ein Glasschuh!" informierte sie den genervt und seltsamerweise auch total müde aussehenden Krieger, der sich gerade schmerzhaft den Kopf hielt. "Wer zur Hölle lässt denn auch Schuhe auf Treppen liegen.." murmelte er wütend vor sich hin, bevor er wieder aufstand und kurz erwartungsvoll die Kinder auf der Treppe anblickte, hinter denen schon wieder Sicherheitspersonal auftauchte. "Jetzt trödelt nicht rum!!" schrie er ihnen hoch und wand sich dann an den Magier am Boden, wurde leicht nervös, als er ihn jetzt wieder ansah, erinnerte er sich schwammig an die Ereignisse vor wenigen Minuten, seine Heulerei und die Wörter... "Gehts?!" fragte er ihn trotzdem und hielt ihm eine Hand entgegen.
 

Schnell war er wieder auf den Beinen und sie liefen weiter. Zum Glück besaß das Schlossanwesen einen großen Garten, an dem ein Wald grenzte und so konnten sie ihre Verteidiger bald abhängen. Schnell atmend blieben sie im dunklen Wald stehen. "Ist jemand verletzt ?"
 

Niemand schien verletzt zu sein und so liefen sie eine ganze Weile durch den dunklen Wald.

Kurogane immer noch wütend auf denjenigen, der einfach Schuhe auf Treppen liegen ließ und verwirrt und durcheinander über diese Vampirsache, die erst vor einigen Minuten stattfand..
 

Und auch Sakura hing so ihren eigenen Gedanken nach, bei denen sie hin und wieder leicht rot wurde, wenn sie daran dachte, dass Shaolan mit ihr getanzt hatte, wie gut er in dem Anzug aussah und ein wenig enttäuscht war sie darüber, dass der Zauber viel zu schnell wieder vorbei ging.
 

Ein seltsames Gerät, das in diesem Wald stand, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich und unterbrach sie in ihren Gedanken und kurz blieb sie stehen um festzustellen, was es denn sein könnte und nach einigem Überlegen, erkannte sie das Gerät. "Da steht ein Spinnrad.." sagte sie äußerst verwundert darüber und fragte sich, was so etwas in einem Wald verloren hatte.
 

Sie ging etwas weiter darauf zu um es sich besser ansehen zu können und stellte fest, dass es wirklich hübsch aussah...es war zwar alt und auch sehr einfach, doch es gefiel ihr ziemlich gut und so konnte sie es sich natürlich auch nicht nehmen, das Gestell vor sich anzufassen. "Au!" kam es nach einiger Zeit von ihr und ein wenig schmerzhaft, sah sie auf den Finger, aus dem ein wenig Blut floss.
 

Dieses Land war wirklich seltsam, deswegen wunderte es Shaolan und Fye auch nicht, dass hier so ein seltsames Gerät herumstand. Sofort beäugte es Shaolan neugierig, irgendwo hatte er so etwas schon einmal gesehen und bevor er Sakura ein "Vorsicht!" zurufen konnte, hatte sie sich auch schon gestochen. Glücklicherweise war die Wunde nicht tief und vorsichtig tupfte er das Blut mit seinem Ärmel ab. "Gib ein wenig acht, wer weiß, was für seltsame Überraschungen uns in dieser Welt erwarten."
 

Doch bevor Sakura etwas erwidern konnte, sackte sie auch schon in sich zusammen und fiel in einen tiefen und seeligen Schlaf, fast so, wie es hin und wieder bei ihr passierte.
 

Ein wenig machte sich Kurogane darüber schon Gedanken, hoffentlich war es nichts ernstes, weil sie sich an der Nadel stach...dass diese Kinder auch nicht aufpassen konnten! Doch er kam nicht groß dazu, sich weiter aufzuregen, als ihm auch schon eine fette Qualmwolke ins Gesicht gepustet wurde.
 

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Einblicke in das kranke RPG-Wesen:
 

M: ich habe auch grad einen sehr verwirrten kuro zu betan oO
 

R: im rpg? wenn ja..da is er doch ständig verwirrt o.O
 

M: bin grad bei der Stelle, nachdem er den jungen Fye aus dem schloss "entführt" und sich mit dem erwachsenen Wasserfye gestritten hat

Ich glaube nach der Reise hat Kuro ein paar graue Haare XD
 

R: ohje..ich glaub’s auch XD;;
 

M: *lol* nach ende ihrer Reise kommen die beiden wieder bei Yuuko an, alle federn sind gefunden, sie können eigentlich nach hause.
 

Stehen Ashura und Tomoyo da: "ihr seht ja ganz schön ramponiert aus!"
 

Tomoyo: "Hat dein Magier kein benehmen? Schau was aus meinem besten Mann am hof geworden ist!"
 

Ashura: "warum zickst du mich an ?! ER hat ihn doch verführt und eine Version auch entführt ! Es ist ganz allein seine Schuld! Schau was mit seinen schönen blauen Augen passiert ist ! Das ist Kunstschändung!"
 

Tomoyo. "Das is ja mal wieder typisch! Kein wunder, dass er so schlechte Charaktereigenschaften wie Lügen hat, bei dem Erziehungsberechtigten !"
 

Anmerkung: ähm XD Wie auch immer. Das Lied gehört nicht uns und Kuro und Fye und der Rest auch nicht und Geld bekommen wir, trotz dass wir auf das 50ste Kapitel zugehen, auch nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Azazel_Il_Teatrino
2007-06-03T10:58:26+00:00 03.06.2007 12:58
geil!XD tja... wer sich mit den märchen nich auskennt, wird wohl noch über so einiges stolpern...*lol+ nich nur schuhe...*grins*
ich fand das kapi cool und auch wenn kuro das mit dem beißen nich so toll findet, ich finds eindeutig nett...XD
les das kapi auch ganz bald, versprochen..^^
greets
meiyû
Von:  CptJH
2007-05-07T05:05:03+00:00 07.05.2007 07:05
Pruuust~
Ich werde jetzt immer auf Schuhe auf Treppen achten...
XD
Ähem~
Das kapitel ist sehr lustig und die Beißszene Awwwwwwww~ fantastisch~
*nächste Kapitel später lesen muss, weil Schule gleich anfängt* ....


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