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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 27 - Winter

Part 27 - Winter
 

we're in the middle of the winter

and walking hand in hand

long lime no see, but now you're here with me

to bless this icy land
 

if the night is dark and cold

I will warm you with my kiss

let me hold you in my arms again

and vow to stay with me

through the snow
 

I was always sad and cold

all alone, before we met

now you've taught me how to find the light

even in darkness of winter
 

we are wandering hand in hand

up and over hills of snow

we'll keep on walking through winter
 

'Dieser verfluchte Magier!!' ging es dem Ninja wirklich extrem rotwerdend und wütend darüber durch den Kopf! "ICH BIN NICHT DEIN..!", schrie er zurück, als der Magier schon wieder verschwunden war, beendete den Satz aber nicht, schließlich waren die Kinder in der Nähe!
 

Natürlich würde er auf sich aufpassen, wer sonst sollte denn, wenn er wieder zurück kam, diesen Idioten umbringen?!?!
 

Seufzend nahm er sein Schwert jetzt wieder in die Hand und blickte sich noch einmal kurz um, bevor er sich auf den Weg machte um eventuell den Mörder seiner Mutter oder Hinweise zu finden. Vielleicht auch nur um schnell die Feder zu finden um dann schnell in die nächste Welt zu reisen, die vielleicht seine eigene sein könnte. Obwohl das bedeuten würde das...schnell brach er den Gedanken wieder ab, dies war immerhin sein Ziel, von Anfang an!
 

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Kaum war er zurück, schloss sich das Dimensionstor auch schon wieder. Auch wenn er es nicht zeigte, war er besorgt. Er wäre gerne bei Kuro-tan geblieben, aber er war sich sicher, dass Kurogane stark genug war, außerdem hätte der dunkelhaarige Mann es nie zugelassen. Erleichtert stellte er fest, dass es Shaolan wieder gut zu gehen schien und er versprach den ihm, gleich wenn sie zurück im Haus waren, ihm eine stärkende Suppe und danach einen noch stärkenderen Pfannkuchen mit Schokosoße zu machen.
 

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Eigentlich lachhaft, was erhoffte er sich eigentlich, hier vorzufinden?

Den Mörder seiner Mutter? Wer sagte ihm, dass dieser sich wirklich hier befand und wo sollte er eigentlich mit dem Suchen anfangen? Aber irgendetwas sagte ihm, dass er eine Chance verpassen könnte, wäre er jetzt mit den Anderen zurück gegangen.
 

Und nun war der Ninja alleine an diesem komischen Ort und noch einmal sah er sich um, betrachtete die seltsamen Schriftzeichen, die sich überall an den weißen Wänden befanden um dann zielsicher auf die Tür zuzugehen, die auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen war. Aber durch den Jungen und den Magier wusste er, dass sie sich dort befinden musste.
 

Woher wusste der Junge eigentlich von dieser Tür, fragte Kurogane sich, während er weiter auf sie zuging. Was sich wohl dahinter befand, dass es den Jungen in einen solchen Zustand brachte? Oder hatte das doch einen ganz anderen Grund gehabt?
 

Als er die Tür öffnete, befand sich hinter ihr ein ebenfalls ähnlicher, großer und rötlicher Raum und an den Wänden weitere von diesen seltsamen Schriftzeichen.

Kurz sah er sich hier ebenfalls um und ein Blick blieb auf einem Bild hängen, das eindeutig die Feder des Mädchens darstellte, vor dem allerdings ein kleiner Schatten lag, welchen er von weitem noch nicht wirklich ausmachen konnte.
 

Vielleicht war das ein Anhaltspunkt, wenn sie sich so schnell offenbarte, so könnte er erst die Feder einsacken und dann weiter nach dem suchen, von dem er eigentlich selber nicht genau wusste, was es war.
 

Jedenfalls könnte er so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und dadurch motiviert und sich sicher, wenigstens eine Feder hier finden zu können, ging er langsam auf das Bild zu, doch dann stockte er kurz. Mittlerweile nahm der Schatten Form an und es ähnelte auf dem ersten Blick einem toten Hund oder ähnlichem, doch während er näher darauf zukam, stellte er fest, dass es auf keinen Fall nur ein toter Hund war und irgendwie kam ihm dieses Wesen bekannt vor.
 

Vorsichtshaltbar griff er fester um sein Schwert und nachdem er nun nah genug war, erkannte er es, etwas erschrocken, wieder. Es sah aus wie dieses Tier, was sie erst in der vorletzten Welt angegriffen und es fast geschafft hatte Kurogane mit seinen Spielchen so zu verunsichern, dass es wirklich gefährlich wurde.
 

Aber irgendwie sah das Tier hier schrecklich aus.

Schrecklicher, als es sowieso schon aussah.

Abgemagert bis auf die Knochen, das Fell wirkte noch verfilzter und er konnte nicht wirklich festmachen, ob es schlief oder sogar tot war.
 

Um das festzustellen, hockte er sich kurz neben das Tier um es genau zu mustern, es schien wirklich tot zu sein. Gedankenverloren und nichtsahnend fuhr er einmal mit seiner Hand durch das raue, dreckige und verfilzte Fell, während die Augen des Tieres plötzlich schnell aufklappten und bedrohlich den Mann fixierten, der sich daneben gehockt hatte, bevor es sich zähnefletschend und knurrend auf diesen stürzte.
 

Kurogane konnte gar nicht schnell genug reagieren und schon wurde er von einer gewaltigen Wucht nach hinten geschmissen und spürte, wie sich scharfe Krallen in seinen Oberkörper bohrten, worauf er mit einem schmerzhaften Keuchen reagierte, während auch schon das erste Blut aus den gerade frisch zugefügten Wunden floss.
 

Verdammt, wieso war er eigentlich so unvorsichtig in letzter Zeit und wieso verdammt, war es so stark?
 

Zum Glück konnte er wenigstens schnell genug reagieren, bevor er die ebenfalls scharfen Zähne in seiner Kehle stecken hatte und hielt dem Wiederstand des Tieres soweit stand, dass es diese auch nicht so schnell erreichen sollte, indem er es das knurrende Monster mit seinen Armen von sich gedrückt hielt. Sein Schwert hatte er bei der unverhofften Aktion des Tieres außer acht gelassen, also blieb ihm nichts anderes übrig, als dieses knurrende Tier für einen Moment davon abzuhalten, ihn weiter ernsthaft zu verletzen und wütende rote Augen trafen auf die mordlustigen und noch wütenderen grünen Augen einer Bestie.
 

„Ich lass nicht zu, dass du es mir wegnimmst!“, meinte der Ninja aus dem Knurren verstehen zu können. Das Tier hatte regelrecht Schaum vor der Schnauze und sein Blick war eindringlich, jedoch schien es gerade absolut nicht alle beisammen zu haben.
 

“Ich hab nicht vor, dir etwas wegzunehmen.. Mistvieh...“ Im ersten Moment wusste er wirklich nicht, worauf dieses Tier anspielte, war es sonst nicht viel lockerer drauf gewesen, anstatt so verbissen?
 

Doch dann fiel ihm etwas ein, als ihm das Symbol der Feder wieder in die Augen trat, vielleicht war dieses Tier von ihr besessen oder so und schöpfte aus ihr die Kraft, die es jetzt hatte, jedenfalls wäre dies eine logische Erklärung. Außerdem musste Kurogane genau diese Feder holen.
 

Seine gesamte Kraft zusammennehmend, schaffte der Ninja es tatsächlich das Tier von sich schmeißen und schnell sein Schwert zu schnappen, erst jetzt bemerkte er, dass seine Schulter wie Feuer brannte und richtete sich, so schnell wie er konnte, wieder auf. Das Tier, das er gerade noch auf den Boden geschmettert hatte, stand ebenfalls schnell wieder auf den Beinen und sah ihm noch bedrohlicher in die Augen, es war wirklich erschreckend, wie es sich benahm und aussah, nicht mal dieses dreckige Grinsen stand dem Vieh im Gesicht.
 

Ein lautes Knarren unterbrach Kurogane wieder in seinen Gedanken und dort, wo sich das Symbol der Feder befand, öffnete sich plötzlich und wie von selber auch so eine Art Tür, er konnte zwar nicht viel erkennen, aber ein leuchtendes Etwas, was sich in diesem Raum zu befinden schien, erinnerte ihn absolut an eine Feder und er war sich sicher, dass es sich auch um eine solche handelte.
 

Das Tier nun ignorierend, aber wachsam im Auge behaltend und bereit jederzeit anzugreifen, ging er nun einige Schritte auf den Eingang zu und mit jedem Schritt, schien das Wesen unruhiger zu werden und das Knurren bedrohlicher.

Bevor Kurogane fast angekommen war, vernahm er ein lautes „WAGE ES NICHT!“ von Seiten des Tieres und wendete sich seiner Aufmerksamkeit wieder komplett diesem zu.

Aber irgendwas lies ihn kritisch die Augenbrauen zusammenziehen, irgendwas passierte mit dem Tier, es schien größer zu werden und ein helles Licht, das sich später durch einen Schatten ablöste legte sich über es, bevor es ein undefinierbares, grausames Geräusch von sich gab und dann traute Kurogane seinen Augen nicht mehr.
 

Das war nicht mehr das Tier, was er da vor sich hatte, es war eher ein riesengroßer schwarzer Drache, der ein wenig einem Vogel ähnelte und er kannte diesen Drachen ebenfalls...er sah genauso aus, wie der, der seinen Vater damals umbrachte und für einige Sekunden stand er wie versteinert da, bevor er sich daran erinnerte, dass dieses Tier gerne mit ihren Ängsten spielte.
 

Zu spät jedoch fing er sich wieder und so wurde er auch schon heftig von etwas gegen die Wand geschleudert, richtete sich jedoch auch jetzt so schnell er konnte wieder auf.

Nun wirklich wütend, blickte er nach oben zu dem Drachen, von dem er ausging, dass es das Tier war.
 

Ein dünner Streifen Blut lief aus seinem Mundwinkel und leicht war ihm schwindelig, der Aufprall war wohl doch etwas heftig gewesen.
 

Dennoch war er jetzt Derjenige, der angriff und mit einem Schrei rannte der Ninja auf den Drachen los, schnitt einmal gekonnt zu und das Trugbild verschwand und vor ihm lag nun wieder das Tier. Diesmal blutüberströmt und hoffentlich für immer, dachte Kurogane, bevor er sich umdrehte, um nun endlich diese verdammte Feder zu holen.
 

Jetzt bemerkte er auch wieder, wie weh seine Wunden taten und dass ihm trotz allem ganz schön schwindelig war, sein Atem hatte sich beschleunigt und langsam, etwas wankend, ging er auf die Feder zu.. ein paar Schritte nur noch, er musste sie holen, für das Mädchen, für diesen Jungen...
 

Gerade als er die Feder sicher in die Hand bekam, gaben seine Beine nach und er fiel auf einen schwarzen Boden, die Verletzungen schienen doch schlimmer als erwartet zu sein, und plötzlich war alles um ihn herum schwarz...eigentlich musste er doch jetzt nur noch den Ausgang suchen, um wieder zu den Anderen zurückzukehren und dem Mädchen die Feder bringen, sie wird sich bestimmt sehr darüber freuen.
 

Den eigentlichen Grund, warum er hier geblieben war, nämlich den Mörder seiner Mutter zu finden, hatte er mittlerweile ganz vergessen, erst recht, als er die Feder des Mädchens in den Händen hielt.
 

Jedoch wurde ihm dieser Grund wieder ins Gedächtnis gerufen, als er plötzlich in unmittelbarer Nähe eine etwas verachtende Stimme vernahm „Gar nicht mal so schlecht... tut mir ja leid für Dich, aber...bis hier hin und nicht weiter“

Die Augen, die er mittlerweile geschlossen hatte, öffnete der Ninja daraufhin leicht und erblickte einen großen, etwas älteren und ebenfalls schwarzhaarigen Mann vor sich und das Symbol, welches dieser auf der Brust trug...er kannte es...und das Schwert, das nun plötzlich auf ihn zugerast kam, kannte er ebenfalls..
 

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Das Dimensionstor schloss sich mit einem Zischen und die riesige Höhle wurde wieder nur vom gelblichen Licht der Lampe erhellt, statt dem blauen Schimmern des Durchgangs. Irgendwie hatte er ein verdammt schlechtes Gefühl. Shaolan ging es zwar besser aber den Ninja einfach so alleine zu lassen? Er wäre ihm wohl eh keine Hilfe gewesen wäre aber..
 

Es brachte jetzt nichts sich darüber Gedanken zu machen, auch wenn ihn diese Besorgnis fast wahnsinnig werden ließ. Lächelnd wand er sich dem besorgten Mädchen zu. "Bringen ihn wir zurück, Sakura-chan. Hier ist es etwas ungemütlich, findest du nicht auch?"
 

Sakura zwang sich zu einem leichten Lächeln und nickte dem Magier daraufhin zu, bevor sie sich schließlich auf den Weg nach Hause machten. Wieder draußen vor der Höhle, bemerkte man die beißende Kälte, die hier nachts herrschte umso mehr und für Shaolan wäre es bestimmt wirklich jetzt das Beste irgendwo zu sein, wo es warm war und sie sorgte sich wirklich um den Jungen.
 

Die Höhle war nun schon fast nicht mehr in Sichtweite, trotzdem blickte sie noch einmal besorgt zu dieser zurück, Shaolan war gerade nicht der Einzige, um den sie sich Sorgen machte.
 

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//Wie hatte das passieren können? Das Schwert bohrte sich tief in die Schulter des schwarzhaarigen Mannes zu seinen Füßen. Eine schmerzhafte aber nicht unbedingt tödliche Wunde. Er brauchte ihn schließlich noch. Sie alle benötigte er noch.//
 

Kurogane keuchte einmal auf, als das Schwert sich in seine Schulter bohrte und blickte mit seinen roten Augen in die abfällig, anteilnahmslos dreinblickenden Augen seines Gegenübers.
 

Aber die ganze Zeit, gingen ihm nur zwei Sachen durch den Kopf: dieses Zeichen und dieses Schwert! Es musste sich um den Mörder seiner Mutter handeln, eindeutig!
 

Schwach griff der Ninja nach seinem Schwert, das neben ihm lag. Er musste diesen Kerl töten, koste es was es wollte und so versuchte er aufzustehen, seine wütenden roten Augen nicht von diesem Mann lassend und wurde dabei von genau diesem amüsiert beobachtet.
 

"Denkst du wirklich, du könntest in diesem Zustand etwas gegen mich ausrichten?"
 

"Ich werde dich töten!", entgegnete ihm der Ninja, jetzt erst recht schwer atmend, aber was auch immer passieren sollte, er wusste, dass er diesen Mann umbringen würde! Das war seine Chance seine Mutter zu rächen, das war seine Chance, das zu vernichten, was den meisten Hass in seinem Herzen auslöste.
 

"Gut.." erwiderte Fei Wong auf den Mann herunterblickend, der es nun endlich geschafft hatte einigermaßen wieder auf seinen Beinen zu stehen und sein Schwert gegen ihn erhob. Eine kurze Weile genoss er diesen Anblick, bevor er kräftig, diesmal mit seiner Faust, in den Magen des Ninjas schlug um diesen somit wieder keuchend zu Boden brachte.
 

Kurogane war einfach zu geschwächt, um schnell genug reagieren zu können und so fand er sich nach einigen Sekunden auf dem Boden wieder, trotzdem immer noch entschlossen, den Anderen umzubringen, der nun mit wenigen langsamen Schritten auf ihn zukam, ihn am Kragen packte und wieder nach oben zog.
 

"...tu das, aber ein anderes Mal.. das ist ja erbärmlich!" führte er seinen vorhin angefangenen Satz zu Ende und wollte den Ninja, der ihn mit seinem Blick fixierte, gerade schon wieder von sich schmeißen, bevor ihm etwas einfiel "Du hast da noch etwas, das mir gehört!" Und mit einem geschicktem Griff hatte er die Feder, die Kurogane vorhin noch gefunden und bis jetzt bei sich getragen hatte, wieder an sich genommen, bevor er den Ninja entgültig wieder von sich schmiss.
 

Mit einem harten Schlag landete der Ninja nun ein zweites Mal auf dem Boden, diesmal jedoch war dieser eisig kalt, um ihn herum ebenfalls. Schwach konnte er noch erkennen, dass er sich wieder in der Höhle befand, bevor sich seine Augen eine Weile einfach schlossen.
 

Das konnte doch alles...nicht wahr sein....
 

~~~~~~
 

Mittlerweile zu Hause angekommen, legten sie Shaolan erst einmal im Wohnzimmer und deckten ihn zu, bevor sie sich dran machten, warmen Kakao für alle zu kochen und ihren eigenen Gedanken nachhingen.
 

Shaolan gerade aufs Sofa verfrachtend, erstarrte der Magier plötzlich, als er Kuroganes Aura wieder spürte. Aber wie konnte das sein? Den Hasen zu folge öffnete sich das Tor erst wieder am nächsten Abend.
 

Wie auch immer das geschehen konnte, es war wohl besser nachzusehen. Wenn nichts geschehen war, konnte er ihm ja entgegen gehen. Deswegen steckte er noch schnell ein paar Teebeutel in das gerade aufgekochte Wasser, schnappte sich seinen Mantel und mit einer Laterne bewaffnet zurück zur Höhle. Es war völlig dunkel und unglaublich still um ihn herum, aber er fand den Weg.
 

Als er den Ninja dann bewusstlos auf dem Boden liegend erblickte, kam ihn ein erschreckendes Deja-vu-Gefühl hoch. Mit wenigen Schritten war er bei ihm und kniete sich neben ihn. "Kurogane!" Blut, das im schwachen Licht schwarz erschien, sickerte über den Steinboden und seine Hände, als er ihn vorsichtig anhob.
 

Schon einmal hatte er ihn bewusstlos gefunden und schon einmal hatte er Angst um sein Leben gehabt. "Kurogane!", versuchte er es noch einmal, während er den Ärmel seines Mantels auf die Brustwunde drückte. Irgendwie hatte er sich wirklich wenig unter Kontrolle in der Nähe des Anderen, stellte er fest, als schon wieder warme Feuchtigkeit über seine Wangen lief.
 

Schwach drang sein Name an seine Ohren. Beim ersten Mal dachte der Ninja noch, es wäre eine Art Traum, so dumpf klang es, doch dann spürte er wie ihn etwas berührte und das zweite Mal, klang sein Name deutlicher, außerdem kannte er diese Stimme.
 

Kurogane wusste, was vorhin passiert war, dass er wieder einmal versagt hatte und dass er nicht einmal die Feder bekommen hatte. Am liebsten würde er hier noch einen Moment liegen bleiben, seine Ruhe haben.
 

Schwach öffnete er seine Augen nun doch wieder ein wenig und erkannte in dem schummrigen Licht, das hier herrschte nicht viel, außerdem war alles um ihn herum verschwommen nicht viel.

Nach einer kurzen Zeit jedoch, klärte sich das Bild auf und er erkannte ihn, auch die Tränen, die über sein Gesicht liefen.

Weinte er wegen ihm?

Wieso war er jetzt hier?

Irgendwie beruhigte ihn diese Tatsache schlagartig etwas, auch wenn er es nicht begreifen konnte.
 

Er mochte es einfach nicht, wenn der Andere weinte und fast automatisch befand sich seine Hand auf der Wange des Anderen, um ihm diese Flüssigkeit aus dem Gesicht zu wischen.
 

"Ist schon gut.. ist doch nix passiert.."
 

Kurogane wusste, dass dieser Satz absolut schwachsinnig war, aber er wusste auch, dass dies absolut kein Grund für den Anderen sein sollte, Tränen zu vergießen.
 

"Idiot", murmelte Fye das, was der Schwarzhaarige sonst immer zu ihm sagte,

"’Nichts passiert’ sieht für mich anders aus..."
 

Vorsichtig riss er den Rest des T-shirts ein, um zu sehen wie schlimm es war. So weit er sehen konnte, war es zwar schmerzhaft aber weder lebensgefährlich, noch waren irgendwelche wichtigen Sehnen durchtrennt worden. "Hier.. press das drauf", wies er ihn an und drückte ihm seine Jacke in die Hand, die bereits schon einige dicke Blutflecken hatte und versuchte dem Anderen beim Aufstehen zu helfen.
 

Still und diesmal ohne rumzumosern befolgte er die Anweisungen des Anderen und nahm die Jacke entgegen um diese auf seine Wunden zu drücken. Während der Andere es doch irgendwie geschafft hatte ihn auf die Beine zu bekommen, verzog er einmal kurz schmerzhaft das Gesicht, bevor er sich wie selbstverständlich an dem Blonden abstützte damit sie "nach Hause" zurück kehren konnten.

Noch einmal sah er kurz auf die Stelle, wo sich vor noch nicht all zu langer Zeit der Eingang zu was auch immer befand und dachte an dieses Monster, an die Feder und vor allem an diesen Mann...und so gerne er auch wieder zurück wollte, nur um diesen Mann umzubringen, wäre es jetzt trotzdem das Vernünftigste keine Anstalten zu machen, um dem Blonden nicht noch mehr Sorgen zu bereiten, außerdem könnte er in diesem Zustand mit Sicherheit wirklich nicht viel ausrichten. "Verdammt..", murmelte er noch einmal leise vor sich hin, während sie sich auf dem Weg aus der Höhle befanden. Und wieder einmal mehr fragte er sich, wo er jetzt ohne diesen Magier gelandet wäre.. manchmal, war es wirklich verrückt.
 

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Sakura hatte sich mittlerweile zu Shaolan gesetzt und wartete darauf, dass dieser endlich wieder aufwachte, nachdem sie den von Fye-san vorbereiteten Tee schon einmal in zwei Tassen umgefüllt hatte. Wenn er aufwachte, sollte er gleicht etwas Warmes zu trinken haben, dachte sie sich und nahm einen Schluck aus ihrer eigenen Tasse, während sie den schlafenden Jungen beobachtete. Es war seltsam, wie vertraut ihr dieser manchmal vorkam, wie wohl sie sich in seiner Nähe fühlte und was für große Sorgen sie sich oft um ihn machte.
 

Endlich angekommen legte Fye den Ninja gleich aufs Bett, war das Sofa ja besetzt. Da in der Hütte alles ebenerdig lag, mussten sie sich zumindest nicht die Treppe hoch kämpfen. Mit einer Schüssel heißem Wasser und Verbandzeug bewaffnet, kam er wieder und riss das Oberteil endgültig kaputt, säuberte schweigen die Wunden und verband sie.
 

Anschließend brachte er ihm etwas Tee und etwas neues zum Anziehen, das aus einer Welt noch bei Yuuko gelagert war. Biss und Schwertwunden. Was um Himmels Willen war darin nur passiert? Doch als er Kuroganes verbissenen und auch etwas verzweifelten Gesichtsausdruck sah, wusste er, dass es besser war, nicht weiter in der Wunde herumzugraben. Sanft presste er ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ruh dich etwas aus, ich seh’ noch einmal nach Shaolan."
 

Ebenfalls schweigend, lies sich von dem Anderen verbinden, seine Gedanken schweiften immer wieder ab und als der Name "Shaolan" fiel, fühlte er sich auf einmal wirklich mies, konnte er doch nicht einmal die Feder zurückbringen, wer wusste schon, wo sich diese jetzt befand? Er hatte alle Chancen verpasst und er ärgerte sich wirklich darüber, aber es war nicht nur Ärger.
 

Wieder einmal vermischten sich so viele Gedanken und Gefühle in ihm, dass er nicht mehr wusste, was überhaupt los war und er hatte Angst davor, sich weiter mit ihnen auseinander zu setzen, auf einmal große Angst davor, jetzt alleine zu sein.
 

Schnell richtete er sich trotz seiner Schmerzen etwas auf und bekam gerade noch das Handgelenk des Anderen zu fassen. "Bleib noch ein bisschen...bitte.."

Er wollte jetzt einfach nicht alleine sein.
 

Überrascht blieb der Magier stehen und setzte sich dann wieder auf das Bett, lächelte leicht und schob ihn zurück in die Kissen. "Dann leg dich aber wieder hin.", sagte er sanft und blickte ihn ein wenig abwesend an. Eigentlich wusste er kaum, was in dem anderen Mann vorging. Manchmal sah er Schmerz in diesen blutroten Augen, aber in seinen Kämpfen, in seinen Worten, jedoch auch sehr viel Wut. Rasende Wut.
 

"Weißt du.. ", begann er nach einer ganzen Weile. "Ich glaube manchmal scheitert man einfach, egal wie sehr man es versucht. Hätten wir alle die Macht den Lauf der Sterne zu ändern, bräuchten wir keine Wünsche.. Wichtig ist nur, dass wir dennoch weiter machen... denn das ist der Beweis, dass wir nicht völlig hilflos sind.. "
 

Widerstandslos ließ er sich von dem Anderen wieder zurück in die Kissen drücken und danach herrschte eine Zeit lang Stille, trotzdem war diese angenehmer, als jetzt alleine zu sein. Leicht seufzte er über diese Worte, eigentlich wollte er nicht weiter darüber nachdenken und hatte sich, unvorstellbarer weise wirklich erhofft, der Blonde würde irgendwelche sinnlosen Sprüche reißen, anstatt so ein Thema anzuschneiden. Trotzdem fragte er sich wieso der Magier auf eine Art und Weise das erfassen konnte, was gerade in ihm vorging und diese Worte waren, trotz allem, auch ein wenig beruhigend.
 

"Aa" gab er kurz verstehend zurück, obwohl diese Logik ihm noch absolut fremd war, aber irgendwo war es eine beruhigende Antwort gewesen, auch irgendwie passend, auf Zweifel und Fragen, die schon eine Ewigkeit in ihm lebten.
 

Aber auch wenn sich die Wörter noch so schön anhörten, waren sie keine Entschuldigung. Die Meinungen von ihm und dem Magier waren wirklich unterschiedlich wie Tag und Nacht.
 

Wieder waren seine Gedanken bei den Ereignissen, die sich vorhin zugetragen hatten. "Ich hab dieses verdammte Tier wiedergetroffen...ich war nicht vorsichtig genug, deshalb konnte es mich angreifen...es war viel stärker, ich glaube es wollte die Feder beschützen..“, fing er fast wie von selber an zu erzählen „Jedenfalls konnte ich es besiegen...ich hatte die Feder schon in der Hand...dann kam er...“
 

Kurogane machte eine kurze Pause und fixierte die Decke über ihn, bevor er weiter erzählte „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um den Mörder...meiner Mutter handelte...“ Kurz fiel ihm ein, dass er dem Magier nie etwas über seine Vergangenheit erzählte, trotzdem erzählte er zusammenhanglos weiter, mittlerweile stieg in ihm wieder ein wenig Wut mit hoch.
 

„Ich suche mein ganzes Leben nach ihm, um sie endlich rächen zu können!! Mein ganzes, verdammtes Leben...und dann, dann lass ich mich von ihm besiegen...und auch noch diese bescheuerte Feder wegnehmen!! Ich kann...“ Dann brach er ab.
 

Was erzählte er da eigentlich und vor allem, warum erzählte er es dem Anderen ? Hoffte er auf ein wenig Verständnis, auf weitere beruhigende Antworten darauf? Obwohl sich diese für ihn doch nur wie Lügen anhörten, wie die Erlaubnis einfach etwas so hinzunehmen, wie es eben war?
 

Aber wieso taten solche Worte aus dem Mund des Blonden, für die er diesen früher sogar verurteilt oder diese als eine Art „weglaufen“ interpretiert hätte, auf einmal so gut? Auch wenn sie inakzeptabel waren, wieso klangen sie so passend und irgendwie auch glaubwürdig? Wieso verdammt noch mal, wusste der Andere eigentlich, was in ihm vorging?
 

Stillschweigend hörte er zu und auch nachdem Kurogane abgebrochen hatte, herrschte weiterhin Schweigen zwischen ihnen. Kurogane hatte ihm nie etwas über seine Vergangenheit erzählt und er hatte auch nie gefragt, wollte er doch selbst nichts über sich erzählen.
 

Oft hatte er sich gefragt was in dem anderen Mann vorging. Die Gründe für sein Handeln und seine Überzeugung, seine Art, aber so etwas war für ihn nicht wichtig. Für ihn existierte der Kurogane, den er am Anfang ihrer Reise kennen gelernt hatte, dem den er vertraute und dem er sich jetzt schon so lange so nahe fühlte.
 

Geborgen.
 

Mit den Augen die Decke fixierend, lehnte er sich neben dem Verletzten zurück in die weiche Daunendecke.
 

"Der Ort an dem wir waren... das war nicht bloß eine andere Dimension... ich glaube... dies war der Ort, von dem aus wir überwacht werden..."
 

Nachdem der Ninja zu Ende gesprochen hatte, hatte er sich etwas entspannter zurück in die Kissen gelegt und kurz die Augen geschlossen und nachdem der Magier seine Vermutung ausgesprochen hatte, dachte er kurz darüber nach.
 

Irgendwie machte es schon Sinn, jedenfalls hatte Kurogane selbst oft den Eindruck, sie wurden beobachtet und manches Mal hatte er sich mit dem Blonden darüber unterhalten, außerdem war da der Verdacht, dass jemand Einfluss auf ihre Reise nahm. Immerhin lebten in dieser Welt ebenfalls diese Hasen, die hier eindeutig besser hinpassten, als in dieses Tropenland und dieses Tier befand sich auch an diesem seltsamen Ort, natürlich könnte es sich auch um eine andere Version in einer anderen Welt handeln. Aber ein Beweis war das noch lange nicht und viele Dinge waren ihm auch unklar, mal davon abgesehen, dass er diese ganzen komischen Sachen meistens sowieso nicht so schnell begriff, wie es der Magier zu tun schien.
 

"Wie kommst du darauf?", fragte er den Blonden nachdem er die Worte kurz sacken lies und selber darüber nachdachte.
 

Er schloss die Augen, verschwieg absichtlich den Grund für Shaolans Reaktion. "Ich frage mich nur.. was dieser Ort mit deiner Vergangenheit zu tun hat, wenn ein Mann, der dort lebt, deine Mutter.. "
 

Kurogane schloss ebenfalls kurz die Augen, als das Thema seiner Mutter wieder kurz angeschnitten wurde, vom Magier jedoch auch wieder abgebrochen hatte und er beschloss, ruhig zu bleiben. "Ja.. vielleicht ist es dieses verdammte Schicksal, von dem die Hexe sprach.. damit ich ihn endlich umbringen kann.."
 

Er hatte ebenfalls keine Ahnung, was es mit diesem Ort auf sich hatte, jedenfalls war es dort gefährlich.
 

"Die Feder ist noch dort" bemerkte er nach einer kleinen Pause.
 

"Hm...", erwiderte er nur, mittlerweile die Augen geschlossen.
 

'Schicksal', irgendetwas schnurrte ihm immer die Luft ab, wenn er dieses Wort hörte. Es hörte sich an, als hätte irgendjemand all das gewollt, als gäbe es kein Entfliehen aus dieser Situation. Dass man noch so kämpfen konnte, der Ausgang, ob man scheitert oder gewinnt, war eh schon vorbestimmt.

Irgendetwas machte ihn daran traurig. Irgendetwas an dem Gedanken, dass alles Schlechte auf der Welt, all die Trauer in seinem und Kuroganes Leben, wie auch die schönen Momente einfach nur ein "Plan" von irgendjemanden waren, machte ihn traurig. Nein, nicht traurig, wütend.
 

"Wenn er es ist, der uns leitet, dann wird das wohl nicht so einfach sein." Er wollte nicht in frischen Wunden wühlen, aber auch nicht, dass Kurogane starb, weil er seinen Gegner als zu leicht zu besiegen einschätzte.
 

"Das ist sogar mir klar.. wenn er der Kerl ist, der uns beobachtet und Einfluss nehmen kann, dann war diese ganze Aktion mit diesem Tier bestimmt auch geplant.. und somit hat dieser Mistkerl es dann letztendlich geschafft mich zu besiegen", antwortete Kurogane etwas zerknirscht, ihm gefiel dieser Gedanke besiegt worden zu sein einfach nicht.
 

"Aber ich frage mich, warum ich der Feder so nahe war...und warum er mich nicht einfach umgebracht hat.. er hatte die Gelegenheit dazu, ich denke nicht, dass es sein Ziel ist einen von uns zu töten...jedenfalls nicht mich.. oder auch einfach nur noch nicht jetzt."
 

"Hm... vielleicht war es ein Versehen, dass wir dort gelandet sind. Wären wir nicht viel leichter zu manipulieren, wüssten wir nicht, dass uns jemand manipulieren will?", überlegte er weiter "Dennoch, vielleicht will er gerade dadurch uns durcheinander bringen und.. " Mit einem leichten Anflug von Kopfschmerzen schloss er die Augen und drehte sich auf den Bauch, verbarg sein Gesicht etwas vor Kurogane "Ich will jetzt auf jeden Fall schlafen und das solltest du auch, du bist verletzt und ohne unseren Kuro-daddy machte es keinen Spaß Familie zu spielen."
 

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Selbstsicher und etwas abwertend lächelnd, saß Fey Wong zu diesem Zeitpunkt auf seinem großen Sofa, sah gespannt und amüsiert den Bildern zu, die sich vor ihm auf der Bildfläche abspielten.
 

Es war schon interessant zu beobachten, was diese Gruppe so trieb, hatten sie sich zur Ruhe gesetzt und Unterhaltungen führten.
 

Einmal ließ er den roten Wein durch das Glas schwappen, bevor er einen kleinen Schluck davon nahm.
 

"Ganz einfach, mein Kleiner..", fing er langsam an vor sich hin zu sprechen, nachdem er den Vermutungen der Beiden zu Ende zugehört hatte. "..ich wollte das Erwachen eures kleinen Freundes etwas in Gang setzen...aber leider kamst du mir in die Quere...ich musste natürlich dafür sorgen, dass du der Wahrheit nicht zu Nahe kommst, unter anderem auch die, die dir selbst dein kleiner blonder Freund verschweigt...die Feder sollte dich ablenken, weiter rumzuschnüffeln...und wie ich sehe, hatte ich großen Erfolg mit diesem euch bekannten Wesen, dies noch zu unterstützen...dich erst mal aus dem Weg zu schaffen..." beantwortete er diese Frage unhörbar für die Anderen und ein leises Lachen konnte man im Anschluss vernehmen, bevor er den Rest seines Weines auf einen Schluck nahm.
 

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"Und was?" hakte Kurogane, aufgrund des abgebrochenen Satzes des Anderen, ignorierte gekonnt diese Anspielungen.
 

Ein Seufzen verklang dumpf im Kissen. "Nichts.. .ich hab keine Ahnung... und ich mag den Gedanken nicht, von irgendjemanden manipuliert zu werden.."
 

Nicht schon wieder.

Er fühlte sich gerade einfach nur resigniert hilflos und auch wenn er wusste, dass dieses Gefühl wieder vorbei ging, wollte er am liebsten all das um sie herum ignorieren. Einfach weiter nach den Federn suchen und sich keine Gedanken mehr machen. Aber er wusste, dass das nicht ging.
 

Irgendwie gefiel dem Ninja die etwas resignierte Tonlage des Anderen gerade nicht und sah ihn eine Weile an, wie dieser das Gesicht vor ihm in dem Kissen versteckte und Kurogane seufzte leise. Vielleicht sollte er jetzt auch irgendetwas sagen, was den Anderen wieder etwas beruhigte "Oi.." begann er leise, versuchte sich wenigstens an einem beruhigenden Ton "Nur weil diese Reise eventuell manipuliert wird, muss das doch nicht heißen, dass wir das ebenfalls werden...und wenn, müssen wir das eben verhindern!" Außerdem war es seine Meinung, auch wenn es noch so simpel klang, er wusste nichts besseres zu sagen in diesem Moment.
 

Nach einer ganzen Weile drehte er sich um und sah dem Ninja direkt in die Augen, sagte jedoch nichts, er würde es schon selbst wissen. "Hmm...schließlich kann niemand etwas in unserem Kopf und Herzen verändern, nicht einmal das Schicksal." Mit diesen Worten stand er auf und drückte Kurogane noch einen Schmatzer auf die Wange. "Ich seh’ noch kurz nach Shaolan und bin gleich wieder da~ "
 

Leicht rot werdend, als ihn plötzlich und unverhofft die blauen Augen trafen und darüber hinaus noch ein Kuss auf die Wange gedrückt wurde, stammelte er ein knappes "I-ist ok" zusammen und er konnte dem Anderen nicht weiter in die Augen sehen, was ihm danach ziemlich peinlich war, seit wann war er denn derart schüchtern?
 

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, schloss er, wieder einmal seufzend, seine Augen.
 

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Leicht musste er grinsen, es war immer wieder amüsant zu sehen, wie leicht er Kurogane durcheinander bringen konnte, selbst wenn er es nicht einmal beabsichtigt hatte.
 

Im Wohnzimmer angekommen, sah er zu seiner Freude, dass Shaolan wach war.
 

"Fye-san... was war das?"
 

"Was war was?", fragte er in einem sanften Ton, als er sich neben den, auf dem Sofa liegenden, Jungen setzte. Er schien immer noch etwas blass, was ihn nicht verwunderte.
 

"Dieser Junge."
 

"Sakura-chan? Holst du mir auch einen Tee?", bat er das Mädchen und sie eilte daraufhin auch gleich in die Küche. Einen Augenblick in die verwirrten, kindlichen und doch sehr erwachsenen braunen Augen blickend, wuschelte er ihm letztendlich durchs Haar. "Was soll es denn schon gewesen sein, Shaolan-kun? Haben wir das nicht schon oft gesehen ? Dein Ich aus einer anderen Dimension."
 

"Aber.. "
 

"Kein aber, glaub deiner Mammi!"; schnitt er ihm mit einem Lächeln und weiterem Wuscheln das Wort ab, auch wenn es ihm weh tat, Shaolan so etwas zu verheimlichen. Das dieser Junge nicht Shaolans Ich aus einer anderen Welt sein konnte, wusste er, denn im Gegensatz zu dem Jungen vor ihm war dieser ein Mensch aus Fleisch und Blut mit einer natürlichen Seele gewesen.
 

Doch scheinbar schien seine Fähigkeit zu schauspielern und eine undurchdringliche Maske zu tragen von Kurogane so oft zerstört worden zu sein, dass er sie nun nicht mehr überzeugend einsetzten konnte, denn Shaolan drehte nur etwas verletzt den Kopf weg. "Ich weiß, dass es nicht so ist Fye-san und du weißt es auch. Du warst dabei...und ich träume dauernd von ihm.. es war nicht einfach nur ein anderes Ich aus einer anderen Dimension.."
 

Schwer schluckte der Magier. "Ruh dich aus.. ich erkläre es dir morgen, okay?"
 

Sakura kam mit dem Tee wieder und Shaolan nickte zustimmend. Nachdem er sicher war, dass mit den Kindern alles in Ordnung war, wanderte er noch eine Weile im Haus rum, auf dem Balkon, im Garten und kam dann etwas durchgefroren zurück in den Raum in dem Kurogane lag.
 

Während der Magier weg war, lag Kurogane einfach nur mit geschlossenen Augen in seinem Bett und obwohl er müde war, hinderte ihn etwas unbewusst daran einfach einzuschlafen, solange etwas fehlte.
 

Als der Blonde nun wieder das Zimmer betrat, öffnete er seine Augen wieder, richtete sich ein klein wenig auf, so dass es nicht weh tat und sah den Anderen an. "Und? Alles in Ordnung mit dem Jungen?", fragte er nach, versuchte ein wenig desinteressiert zu klingen.
 

Zwar hatte er ein kleines schlechtes Gewissen und machte sich ein wenig Sorgen um den Jungen, nachdem dieser einfach so zusammenbrach...aber das musste er jetzt ja nicht unbedingt preisgeben.
 

"Hm.. ", antwortete Fye nur, legte den Mantel bei Seite und zog die Hose mit den vom Schnee nassen Beinen aus. Schwer seufzte er, als er auf sein rot verfärbten Mantel und Oberteil sah. Hoffentlich bekam er die Flecken aus dem Mantel heraus, rot war nicht seine Farbe und er wollte das Geschenk noch ein wenig öfter anziehen. Ins einen Gedanken war er die ganze Zeit bei Shaolan. Er wollte es ihm verschweigen, um ihn zu schützen, dennoch... irgendwie tat es ihm weh ihn enttäuscht zu haben. 'Wenn man lügt, dann perfekt.', erinnerte er sich selbst in Gedanken, während er seine Kleider zusammenlegte.
 

Skeptisch beobachtete der Ninja, wie der Magier sich auszog, dabei auch noch irgendwie abwesend wirkte und sein Blick fiel auf die nassen Hosen, war der Andere noch mal draußen gewesen? Irgendetwas stimmte hier nicht, irgendwas verschwieg der Blonde ihm doch schon wieder, oder war dem Jungen doch schlimmeres passiert, hatte er jetzt Fieber oder sonst was und der Magier war deswegen so abweisend? "Sag schon.. was ist passiert?"
 

Aus seinen Gedanken gerissen, sah er zu ihm. Ihm war gar nicht mehr bewusst gewesen, dass jemand anderes noch im Raum war. "Ich habe momentan keine Lust auf Worte..", erwiderte er nach einer lang andauernden Phase des Schweigens. "Aber dem Jungen geht es gut, mach dir keine Gedanken."
 

Eigentlich wollte er sich in sein Bett fallen lassen, doch dann erinnerte er sich, dass bei Kurogane zu schlafen zwischen ihnen mittlerweile gewohnter war und deswegen drehte er sich um und rutschte unter die warme Decke, zu dieser vertrauten, beruhigenden Wärme, lehnte seinen Kopf an Kuroganes unverletzte Schulter und schloss die Augen.
 

Ein leichtes Stechen zog sich durch Kuroganes Herz, als ihm dieses "Ich habe momentan keine Lust auf Worte.." an die Ohren drang, warum, wusste er nicht, aber diese Worte taten auf eine unerklärliche Art und Weise weh und er war nicht fähig, in diesem Moment irgendetwas zu erwidern. Die Worte waren so untypisch für den Blonden, vor allem in diesem abwesenden Ton, es hörte sich ein wenig so an, als wolle der Magier nichts mehr mit ihm zu tun haben, aber der Ninja wusste es besser, oder?

Das kurze Zögern des Anderen, unterstützte dieses ungewohnte und unwohle Gefühl in ihm, letztendlich lag der Andere aber nun doch wieder neben ihn und lehnte sich an, brachte eine Kälte mit in dieses Bett. Definitiv war der Andere draußen gewesen, noch dazu verhielt er sich äußerst seltsam und hinterlies dadurch eine Leere in dem Ninja.
 

Und er sollte sich keine Gedanken machen?

Vielleicht.. sollte er es wirklich nicht tun, EIGENTLICH, sollte er es wirklich nicht tun. Trotzdem machte er sich Gedanken, nicht um den Jungen oder sonst wen, sondern über dieses Verhalten, unbewusst distanzierte er sich etwas von dem Magier und schloss schweigend ebenfalls die Augen.
 

Was auch immer los war, eines war klar, der Magier vertraute ihm wirklich nicht und Kurogane erzählte vorhin noch etwas über sich, wie blöd von ihm, wahrscheinlich wollte der Blonde es nicht einmal wissen.
 

Irgendetwas war seltsam und deswegen öffnete er wieder die Augen und sah dem Mann neben ihm ins Gesicht. Kurogane wirkte immer distanziert, warum hatte er jetzt nur so ein schlechtes Gefühl dabei? Vorsichtig griff er seinen Arm und schlang seine eigenen Arme darum. Er war hier, weil er etwas Wärme brauchte, aber irgendwie wurde es nicht wärmer. "Kuro-rin..? Tut es arg weh?"
 

Nachdem der Andere ihm nun wieder etwas näher kam und die kalten Arme sich um seine legten, wurde es wieder ein wenig besser. Kurogane wusste zwar, dass diese Frage auf die Verletzungen gerichtet war, jedoch war es nicht das, was ihm momentan wirklich weh tat, oder besser gesagt, noch vor einigen Sekunden, und so beantwortete er die Frage, aufgrund dessen, was ihm gerade durch den Kopf ging. "Nicht, wenn du mich so festhältst.."

Und wieder einmal mehr fiel ihm auf, dass er oft in Gegenwart des Blonden nicht mehr Herr über seine eigenen Wörter und vor allem Gedanken war.
 

"Wie süß, Kuro-rin."., erwiderte er ohne neckischen Unterton und schmiegte sein Gesicht etwas mehr an seine Schulter. "Keine Sorge, das mach ich noch die ganze Nacht. Du bist nämlich schön warm..." Leise gähnte er und merkte wie das, was ihn vorhin noch so beschäftigt hatte, in den Hintergrund rückte und er sich entspannte.
 

Hier fühlte er sich wohl. Wirklich wohl.
 

"Ich bin nicht süß.." murmelte der Ninja daraufhin etwas grummelnd und leicht rot werdend zurück, aber der Blonde würde es jetzt eh nicht sehen, also war es ihm egal. Leicht lehnte er seinen Kopf an den, der auf seiner Schulter lag und auch bei ihm rückte diese ganze bescheuerte Situation, dass er besiegt wurde und verletzt, seine Gedanken darüber und über das Verhalten des Magiers, in den Hintergrund.

Leicht ärgerte er sich über darüber, dass der Andere so kalt war und einen Vorteil hatte, da Kurogane noch warm war und Kurogane den Nachteil herauszog, indem er die Kälte abbekam, aber das nahm er gerade gerne in Kauf "Aa.. das ist gut..", murmelte er noch einmal als Antwort darauf, dass der Magier ihm sagte, er würde es die ganze Nacht machen. Außerdem, wurde es so ganz bestimmt schnell wieder warm.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Der nächste Morgen war mit ein paar Worten leicht zu beschreiben: "Mummy in action."
 

Kaum ging die Sonne auf, wurden die Kinder auch schon von dem Geruch frischen Kakaos geweckt, gefolgt von dem Brutzeln des Pfannekuchenteigs und erblickten einen reichlich gedeckten Frühstückstisch. Die Fenster waren aufgerissen, um zu lüften und im Fensterrahmen hing die Bettwäsche, die Küche war durch den Ofen jedoch angenehm warm.
 

Langsam ging die Tür auf und ein blonder Magier mit quietschgrüner Schürze kam an Kuroganes Bett geschlichen. Wedelte mit einer Gabel vor Kuroganes Gesicht herum. "Guten Morgen, Liebling~~", flötete er, "dein Karottenfrühstück wartet! Oder magst du doch mal lieber das hier probieren?" Mit diesen Worten hielt er ihm ein Stück Pfannekuchen mit weniger Zucker hin. "Oder.. eine Überraschung?“
 

Durch die schrille Stimme des blonden Mannes geweckt, öffnete Kurogane gequält die Augen und starrte skeptisch auf das, was da vor seiner Nase rumwedelte. Kurogane hatte gerade die Augen auf und schon wirbelte ein absolut hyperaktiver Magier durch sein Zimmer und stellte ihn auch noch vor drei verschiedene Möglichkeiten, die irgendwo alle gleich schrecklich waren...noch dazu...was war das? "LIEBLING?" schlagartig war er hellwach und rot geworden, sah an dem, immer noch vor seiner Nase rumwedelnden, Ding vorbei und grimmig in die Augen des hibbeligen, blonden Wesens vor ihm.
 

Jetzt gab es wirklich kein Entkommen...die Möhren hingen ihm zum Halse raus, dieses Ding sah schon irgendwie appetitlicher aus, aber das würde sein Stolz nicht zulassen und das dritte...kurz dachte er nach, vielleicht hatte der Magier sich noch etwas "vernünftiges" zu Essen ausgedacht und das würde er dem Ninja nur geben, wenn er dieses alberne Spielchen mitmachte.
 

Leicht grummelte er, schloss nach einem Zögern die Augen und machte den Mund auf...wie peinlich!
 

Der Magier war regelrecht entzückt, als Kurogane tatsächlich die Augen zu machte und als faire Belohnung fischte er ein dreieckiges, mit Mandarinen gefülltest, Reisbällchen hervor. Das einzige, was er in diesem grausigen Sushirestaurant essen konnte und damit nachkochen. Obwohl das Rezept ja sehr ähnlich dem in seiner Heimatwelt war. Seltsam. So unterschiedlich ihre Welten auch waren, so etwas gab es bei ihnen beiden und diesmal hatte er nicht Salz mit Zucker verwechselt. (Hoffte er.)

Vorsichtig schob er Kurogane ein Stück in den Mund und sah gespannt zu, wie der Ninja reagierte.
 

Als er dann irgendetwas in den Mund geschoben bekam und kurz darauf rumkaute, blieb ihm schlagartig die Luft stecken und seine Augen öffneten sich wieder. DAS war GRAUSIG! Süß und salzig!

Kurogane gab sich wirklich mühe, es nicht wieder auszuspucken und gequält schluckte er dieses Zeug runter, hustete danach kurz. Jetzt wirklich ärgerlich, sah er den Anderen an "WAS zur Hölle war das?!" Wollte der Andere ihn jetzt etwa vergiften?
 

Erschrocken und mit einem theatralischen Blick von tiefster Gekränktheit hielt er ihm das Onigiri vor die Nase, schluchzte einmal und schaffte es sogar ein paar dicke Krokodilstränen hervorzubringen. "Da gibt man sich solche Mühe Kuro-pon etwas Japanisches zu Essen zu machen und dann schreit er einen nur an..." Ein weiteres Schluchzen und noch mehr Tränen, die irgendwie automatisch kamen. Eigentlich fühlte er sich so gut, dass er lachen wollte, doch schon war sein Gesicht tränenüberströmt und er lachte leise, weinte gleichzeitig. Was war nur los? Er nahm ein wenig von dem Reisbällchen und schob es sich in den Mund, schluckte es hinunter und lachte jetzt weinend wirklich. "Das schmeckt ja wirklich scheußlich!" Mittlerweile musste er sich aufgrund diesen seltsamen Lachanfalls schon den Bauch halten.
 

"Was soll daran japanisch sein?" grummelte er vor sich hin, nahm die Tränen für den ersten Moment nicht ganz für voll, da er davon ausging, sie gehörten weiterhin zu dieser theatralischen Gekränktheit.

Aber nachdem diese Tränen blieben, während er anfing zu lachen, kam ihm das schon etwas merkwürdig vor, nur konnte er sich absolut keinen Reim darauf machen. Wieso weinte und lachte der andere Mann gleichzeitig? Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Tränen einzig wegen Kuroganes Reaktion entstanden waren...oder interpretierte er das einfach nur falsch und der Blonde weinte vor lachen?

Aber so was sah anders aus, was war nur in letzter Zeit mit dem Magier los?

Gestern Abend war er auch schon so komisch.

Seufzend beobachtete er den Anderen, momentan gar nicht mehr verärgert, bei diesem seltsamen Lachanfall und wie er sich selbst eines dieser Reisbällchen in den Mund stopfte. Irgendwie tat es ihm jetzt schon Leid, dass der Magier sich anscheinend wirklich mühe gegeben hatte, ihm etwas zu essen zu machen, was ihm eigentlich schmeckte und er ihn dafür auch noch anschrie, wenn man es so überlegte jedenfalls. Und er wollte am liebsten fragen, was mit dem Anderen los war, statt dessen nahm er stillschweigend ein weiteren von diesen "Reisbällchen" und zwang ihn runter, versuchte dabei ein einigermaßen neutrales Gesicht zu machen.
 

Irritiert blinzelte er ein paar Tränen aus seinem Gesichtsfeld, als er sah, wie der verletzte Mann tatsächlich weiteraß. Vorsichtig hielt er ihm am Handgelenk fest und kam mit dem Gesicht näher. Wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und konnte nicht aufhören glücklich zu lächeln. "Das brauchst du nicht Kuro-rin. Ich habe tatsächlich zu viel Salz in den Reis getan." Spielerisch stupste er ihn mit der Nasenspitze an und schmiegte sich zufrieden näher, darauf bedacht den Ninja nicht zu verletzen. "Ich bin gerade nur so glücklich, weißt du? Ich weiß selbst nicht genau warum.. " Vorsichtig schlang er die Arme um ihn und fuhr sanft über seinen Nacken, lehnte den Kopf an seine gesunde Schulter, an der er auch die ganze Nacht schon geschlafen hatte. "Ich bin froh, dass du da bist..", flüsterte er immer noch lächelnd gegen seine Schulter, merkte wie sein Herz geradezu aus seiner Brust springen wollte.
 

Kurogane wusste für den ersten Moment nun wirklich überhaupt nicht mehr, was los war, als der Magier ihn nun davon abhielt die Dinger zu essen, war er nicht deshalb traurig gewesen? Und auf einmal kam er ihm wieder so nahe, dass es dem Ninja für den ersten Moment tatsächlich fast die Luft zuschnürte, so schnell schlug sein Herz innerhalb weniger Sekunden. Ohne sich zu regen lies er sich von dem Anderen in die Arme nehmen und über den Nacken fahren, er verstand nicht, warum der Blonde weinen musste, wenn er glücklich war. Weinte man nicht, wenn man traurig war? Aber es war wesentlich beruhigender zu hören, dass der Andere momentan eher glücklich anstatt traurig zu sein schien und auch, wenn ihm diese Tränen unlogisch waren, so hörte sich der Magier nicht gekünstelt an, es klang ehrlich.
 

Und er selber?

Er stellte fest, dass er in diesem Moment auch irgendwie glücklich war.
 

´Ich bin froh, dass du da bist..’ die Worte drangen leise an seine Ohren und wieder einmal wurde er rot, als er diese vernahm, doch irgendwie, war es ein anderes rot werden.. diesmal, schlug sein Herz dabei und ihm wurde warm, jedoch anders warm, wie es einem wird, wenn einem nur das Blut in den Kopf steigt.

Er spürte es überall.
 

Was stellte der Magier bloß mit ihm an, fragte sich Kurogane, als er sich allmählich aus seiner Starre gelöst hatte und den Anderen ebenfalls leicht in die Arme nahm. Das leichte Lächeln, welches sich auf seine Lippen gelegt hatte, registrierte er gar nicht und die leichten Schmerzen, die gerade von seiner Schulter ausgingen, ebenfalls nicht.
 

Erst jetzt bemerkte er, dass er auch irgendwie froh war, dass der Andere da war.
 

"Aa.." war seine typische Antwort darauf und sanft spielten seine Hände wieder mit den blonden Haaren, wie so oft in letzter Zeit. "Und..", er versuchte ein wenig genervt über den Anderen zu klingen, "manchmal...bin ich ja auch ganz froh...dass du...wenn du dich mal nicht gerade idiotisch anstellst....da...bist..."
 

Noch einmal drückte er ihn vorsichtig und gab ein Katzenschnurren von sich. Löste sich dann und nahm das Tablett. Entschlossen wischte er sich die restlichen Tränen weg und grinste Kurogane unheilvoll an. "Versuch Nummer 2~~", summte er, während er aus dem Zimmer wuselte.
 

Die Kinder sahen ihn aufgrund seiner geröteten Augen verwirrt an, waren aber beruhigt, als Fye weiter summend in der Küche wuselte und exakt 20 Minuten später Kurogane eine zweite Portion neuer Reisbällchen präsentierte. "Und~~?", strahlte er ihn erwartungsvoll an, als der Ninja probiert hatte.
 

Perplex sah Kurogane dem Magier hinterher, als dieser nun plötzlich wieder aufstand und aus dem Zimmer wuselte, trotzdem schloss er wegen der typischen Bewegungen und dieser Aktion seufzend die Augen, lächelte sogar auf einmal deshalb kurz, auch weil er sich noch einmal an die Situation und die Worte von gerade erinnerte. Was war bloß los mit ihm und was zur Hölle stellte dieser verflixte Zauberer eigentlich mit ihm an?

Dass er sich auf einmal wirklich glücklich fühlte, nicht mehr der Mann war, der dauernd ans Töten dachte und fast schon verlernt hatte, zu lächeln, auch wenn es immer noch schwer fiel und es gehörte eben auch irgendwo zu Kurogane.
 

Als der Blonde nun nach einiger Zeit wieder kam, um ihm wieder etwas vor die Nase zu halten, was ebenfalls wie Reisbällchen aussah, probierte er diese skeptisch und ein wenig grummelnd darüber, dass diese süß waren, sagte aber nichts Negatives darüber, immerhin kannte er sie aus seiner Welt und es schmeckte ihm wirklich ein wenig, außerdem wollte er den Anderen nicht wieder kränken.
 

"Man kann’s essen...", entgegnete er dem erwartungsvoll blickenden Mann, denn 'Es schmeckt gut' war wirklich etwas, das er gerade nicht zugeben konnte.
 

Zufrieden beobachtete er Kurogane beim Essen und untersuchte danach seine Wunden. Die Tatsache, dass Kurogane verletzt war, bedeutete dass sie zumindest noch ein paar Tage in dieser Welt bleiben würden.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Tage vergingen und nichts besonderes ereignete sich, außer dass Kurogane von dem Zeitpunkt der versalzenden Reisbällchen jeden Tag welche zu Essen bekam. Mittlerweile konnte er es nicht mehr sehen, hatte aber Angst den Blonden zu kränken, da dieser so elanvoll dabei war diese zuzubereiten und ihn regelrecht mit Hundeaugen beim Essen beobachtete.
 

Seinen Wunden ging es mittlerweile auch wieder besser, es waren keine schlimmen Verletzungen gewesen, lediglich Kratzer und eine Schwertwunde, die aufgrund der guten Versorgung des Magiers ebenfalls schnell heilte.

Die Verletzungen waren bestimmt nicht der einzige Grund gewesen, warum der Ninja dort so schnell besiegt wurde, wahrscheinlich hatte es auch irgendwie mit dem Ort und dem Aufprall gegen die Wand zu tun gehabt.
 

Die Gruppe hatte sich ein wenig ausgeruht und die beiden Erwachsenen beschlossen den Kindern erst einmal nichts von der Feder zu erzählen, damit auch diese ein wenig zur Ruhe kamen. Shaolan schien sich trotzdem über irgendetwas große Gedanken zu machen und es ging ihm nicht wirklich gut, das war zu merken, da er sich hier und dort oft zurück zog.
 

Es war viel Schnee gefallen die letzten Tage über und heute schien der Schneefall sich ein wenig beruhigt zu haben, also war der Ninja früh genug aufgestanden um ein wenig trainieren zu können, wenn auch noch nicht ganz so intensiv, aber das Training hatte er über die Reise ziemlich schludern lassen und wollte er diesen Mann besiegen, musste er eindeutig stärker werden.
 

Die Küche war über Nacht ziemlich abgekühlt und Kurogane überwand sich, sich selber einen Tee zu kochen und dann ein wenig an den Tisch zu setzen, vielleicht konnte er den Jungen nachher wecken und ihn mit zum Training nehmen, ein wenig Ablenkung würde ihm sicher auch mal ganz gut tun.
 

Shaolan hatte, wieder einmal, nicht gut geschlafen diese Nacht und es war mittlerweile nichts ungewöhnliches, dass er sogar vor dem Magier wach war. Deswegen war er recht überrascht, als er sah, dass bereits jemand in der Küche saß. Erst dachte er es wäre der Magier, jedoch erkannte er sehr bald Kurogane. "Kurogane-san. Geht es dir besser?", fragte er und nahm sich etwas heißes Wasser, um sich einen Tee zu brühen.
 

Kurogane wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als der Junge nun schon in die Küche kam. "Ja, mir geht es gut.", antwortete er ihm und nahm einen Schluck von dem wärmenden Tee, sah dem Jungen dabei zu, wie dieser sich ebenfalls einen aufbrühte. Kurogane konnte sehen, dass der Junge schlecht geschlafen hatte und er hatte den Braunhaarigen bis jetzt noch nicht gefragt, war mit ihm los war und er war sich sicher, er würde sowieso keine Antwort darauf bekommen. Aber irgendwas stimmte nicht und auch der Magier schien ein Geheimnis daraus zu machen, er wusste mit Sicherheit etwas.
 

"Du kannst nachher mitkommen, trainieren... du musst noch ne Menge lernen." unterbrach der Ninja eine Weile des Schweigens.
 

Erfreut darüber drehte er sich rum. "Vielen Dank!"
 

Das Schwerttraining machte ihn Spaß und half im stärker zu werden, auch wenn Kurogane ein strenger Lehrer war, der viel forderte. "Was ist eigentlich mit diesem "Himmelspalast"? Suchen wir dort noch weiter?"
 

Kurz blicke der Ninja aus dem Fenster, als er wieder an diesen Ort und vor allem an diesen Mann dachte, die Kinder wussten weder von der Feder noch von diesem Mann.

Irgendwie hatte Kurogane ihnen verständlich gemacht, dass er einfach unvorsichtig und müde gewesen war, deshalb auf dem Weg nach Hause von einem Wesen, das hier in der Welt leben sollte angegriffen wurde, ob sie es ihm abnahmen oder nicht, war eine andere Sache.
 

Außerdem war der Ort gefährlich und Kurogane und der Junge momentan einfach nicht in der Lage, dort irgendetwas auszurichten. "Noch nicht." antwortete er dem Jungen. "Mach dich schon einmal fertig, dann können wir vor dem Frühstück anfangen", wies der Ninja den Jungen an, bevor er aufstand um sich ebenfalls umziehen zu gehen. Eigentlich wollte er später anfangen, aber es war eine Art Ablenkung um weiteren unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen und den Jungen schnell und für einige Zeit auf andere Gedanken zu bringen.
 

Nach dem Training schliefen die Anderen immer noch, was bei Sakura nichts Ungewöhnliches war, jedoch bei dem Magier. Dieser kam auch kurz nachdem Shaolan ihn geweckt hatte müde in die Küche geschlurft und begrüßte sie, trotz der fortgeschrittenen Stunde mit einem "Morgen.." und "ihr seid schon wach?". irritiert sah er auf Shaolan. "Du bist schon wach?"
 

Shaolan nickte einfach nur und ging wieder seinen eigenen Gedanken nach. Kurogane war sicher wütend auf ihn, dass er heute beim Schwerttraining so unaufmerksam gewesen war, aber seine Gedanken hingen immer noch an dem Gespräch mit dem Magier von letzter Nacht.
 

Was auch immer den Jungen beschäftigte, es schien ihm wirklich große Sorgen zu bereiten, denn so unaufmerksam wie beim Schwerttraining, hatte er diesen noch nie erlebt und schwer seufzte er, denn ihm selber und auch dem Jungen hatte dieses Training, abgesehen von den paar kleinen Kratzern, die der Braunhaarige sich zufügte, nicht wirklich etwas gebracht.
 

Langsam interessierte es ihn wirklich, was mit ihm los war, fragte jedoch immer noch nicht nach, beobachtete ihn und den Magier still, auch zwischen ihnen schien etwas vorgefallen zu sein.
 

Kurogane wusste wirklich nicht, wie es nun weiter gehen sollte und anscheinend, schien es gerade keiner so wirklich zu wissen, zwar ging er davon aus, dass dieser Mann ihn nicht umbringen wollte, aber wer wusste schon wie er reagierte, wenn sie zusammen die Feder stehlen wollten, vielleicht würde doch jemand unter so einer Situation und an diesem Ort sein Leben verlieren und die Kinder wussten durch das Wollknäuel, dass es dort eine Feder gab.
 

"Ganz schön kompliziert..", murmelte er leise vor sich hin, während er in seinen Gedanken einfach nicht zur Ruhe kam und plötzlich fiel ihm die unaufmerksame Art und Weise des Jungen wieder ein, sah diesen etwas grimmig an "Nächstes Mal konzentrier dich besser, sonst wird nie etwas aus dir und das ganze Training ist sinnlos.. nur wertvolle Zeit, die ich wegen dir verschwende."
 

"Entschuldigung, Kurogane-san.:" Shaolan senkte den Kopf und sah in seinen Tee. Fye seufzte darauf hin nur schwer und kniff ihm sanft in den Nacken. "Mach dir keine Gedanken deswegen. Noch nicht. Erinnerst du dich, man kann immer nur nach dem greifen, was in Reichweite ist und dein aktuelles Ziel ist es doch Sakura-chans Erinnerungen zu bekommen, nicht wahr?"
 

Leicht lächelte Shaolan und nickte entschlossen. "Entschuldige, du hast es mir schon einmal gesagt und dennoch habe ich es vergessen."
 

Fye lachte etwas. "Dann sag ich’s dir solange, bis du es dir endlich hinter die Ohren geschrieben hast!", verkündete er im spielerisch, strengen Mutterton. Shaolan sah ihn wie immer, wenn er diesen Ton drauf hatte, etwas verstört an, lächelte dann aber und nickte entschlossen. "Ich sehe mal nach, ob Sakura-hime schon aufgewacht ist!" Voller Elan stand er auf und ging in Sakuras Zimmer, die im Halbschlaf darauf bestanden hatte, dass ihr "Nii-chan" sie noch etwas schlafen lassen sollte und nicht immer so gemein sein und wer-auch-immer wäre kein Bengel wäre.
 

Sobald der Junge draußen war, setzte Fye sich mit Schwung auf Kuroganes Schoß, griff noch einmal zum Herd und wendete den Pfannkuchen, von denen er und die Kinder scheinbar nie genug bekamen. "Kuro-wanwan sieht aus, als hätte er eine menge Fragen." Doch scheinbar schien er ihm diese nicht beantworten zu wollen, denn der ehemalige Magier machte sich vergnügt daran, an Kuroganes Ohrläppchen herumzuknabbern, jetzt wieder wach, hyperaktiv und im "Familienmodus".
 

Grummelnd und zum 800sten mal auf ihrer Reise leicht rot werdend, lies er den Magier kurz gewähren, bevor er ihn etwas von sich schob "Nicht nur ich.. auch der Junge scheint Fragen zu haben", brummte er den Mann auf seinem Schoss an und er wusste er würde sowieso keine Antworten bekommen, also warum ständig für nix und wieder nix nachfragen? Aber trotzdem nervte und ärgerte es ihn gewaltig, er mochte es einfach nicht, wenn Jemand etwas vor ihm verbarg, vor allem wenn es der Magier war. "Und du siehst so aus, als wolltest du schon wieder von etwas ablenken"
 

"Nein", sein Ton war ernst und er seufzte schwer. "Wir sollten wirklich einmal reden.."
 

Das war unerwartet, denn damit hatte Kurogane jetzt nicht gerechnet, dass der Andere von sich aus vorschlug, über was auch immer zu reden.

„Aha...meinst du?“ antwortete er ihm erst etwas skeptisch, wollte sich aber die Chance nicht vermasseln und sah den Anderen nun erwartungsvoll an.

"Dann fang an...aber erst einmal..." er schob den Blonden noch weiter von sich, versuchte sich das rot werden zu unterdrücken, diese Position war wirklich mehr als unglücklich von dem Magier gewählt "..geh von mir runter.."
 

Widerwillig ging er auch von Kuro-wanwans Schoß runter und setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. "Shaolan und ich haben gestern Nacht noch lange geredet. Der Grund warum er in dieser anderen Dimension zusammengebrochen ist, war ein "zweiter" Shaolan." Schnell stand er auf um den Pfannekuchen vorm Feuertod zu retten und machte den Herd aus und lehnte sich dagegen. "Jedoch war dieser Junge nicht einfach nur sein "Ich" aus einer Dimension.. sondern eine Art... "Bruder"."
 

Aufmerksam hörte er dem Magier beim Erzählen zu und versuchte dem ganzen irgendeinen Sinn zu geben. "Aa.. verstehe.." war seine erste Reaktion, doch eigentlich verstand er gar nichts außer den Inhalt der Worte und endlich das seltsame Verhalten des Jungen.
 

Aber ein anderer Shaolan, der kein anderes Ich war?

"Und was hat das zu bedeuten?"

Was verdammt noch mal, war das für ein Ort und was hatte dieser Mistkerl vor?
 

Etwas hilflos zuckte Fye mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Aber findest du es nicht seltsam,. dass sein Bruder an so einem Ort ist? Er sagte, er wüsste nicht, ob er einen Bruder hat.. sonst wäre natürlich alles sehr leicht zu erklären."
 

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Shaolan mit der Prinzessin zurück in die Küche kam.
 

So leicht wäre auch das nicht zu erklären, dachte sich der Ninja noch und wollte gerade weiter nachfragen, als auch schon die Prinzessin ein fröhliches "Guten Morgen" in die Küche warf, gefolgt von dem quietschigen "Guten Morgeeen!!" des Wollknäuels, welches sie mal wieder im Arm hielt. "Hier riecht es wirklich lecker Fye-san", strahlte sie den am Herd stehenden Mann an, bevor sie sich zu Kurogane an den Tisch setzte, der sie mit einem grummelnden "Morgen" begrüßte, es störte ihn, dass er ewig in Gesprächen mit dem Magier unterbrochen wurde und beobachtete dann den Jungen ein wenig.
 

Nach dem Frühstück hopste Mokona auf Shaolans Schoß. "Ich kann die Feder nicht mehr spüren, Shaolan...", murmelte es bedrückt.
 

Shaolan nickte. "Das haben wir uns schon gedacht. Fye-san und ich waren jeden Abend da, aber das Tor zu dieser anderen Dimension hat sich nicht mehr geöffnet."
 

Interessant, dass der Ninja das auch endlich erfuhr, nachdem der Junge und der Magier darüber anscheinend schon einige Tage Bescheid wussten. Seufzend lehnte er sich in seinen Stuhl zurück, anscheinend war er immer der Letzte, der hier irgendwas mitbekam oder dem etwas erzählt wurde.

Auch, wenn das bedeutete, dass Kurogane den Mörder seiner Mutter aus den Augen verloren hatte und die Kinder über die Tatsache, dass sie die Feder nicht bekamen ebenfalls enttäuscht waren, war es trotzdem gut, denn so konnten sie erst einmal wieder etwas voran kommen und Kurogane und der Junge hatten Zeit weiter zu trainieren, um stark genug für den gefährlichen Ort zu werden.
 

Wenn es in dieser Welt nichts mehr zu holen gab, sollten sie schnell weiterreisen und dies wurde auch soeben beschlossen, die wichtigsten Dinge noch zusammengepackt, bevor Mokona die Gruppe in den Mund sog.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Part 27 ende~~~~~~~~
 

Kapitelüberschrift: Winter von Yuki Kajiura..Lied sowie Lyrics gehören ihr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CptJH
2006-12-14T14:20:47+00:00 14.12.2006 15:20
*muahaha*
Diesmal bin ich erste~
XDDDDD

Yaaaay~^^
Familienmodus~
XDDDDDDD

Ich liebe diese FF!! *nochmal mehr erwähn*

Bin gespannt wie es weitrgeht~^^


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