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Are all predetermined or changeable?

von

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hope till the end of the day

Erst mal herzliches Danke für eure Kommis... Hab mich gefreut... Wenn ihr ne Fortsetzung wollt, müsst ihr bescheid geben und evtl. ne kleine Anregung da lassen^^

Ansonsten ist das hier der letzte Teil...
 

@Lai-chan: Wenn du nen paar schwerwiegende Rechtschreibfehler findest, sag sie mir bitte... Mag mich ja verbessern...^^

Das mit Megumi... Naja ich hab mir gedacht ich ma sie ma nett oder so ähnlich... In einigen ffs, die ich gelesen hab, ist sie als total böse etc dargestellt... wollt ma dagegen halten
 

@Haido_Junkie: nen Junkie von dem kleinen...^^ Thx für den lieben Kommie... Mit Megumi guck bei Lai-chan, da hab was dazu gesagt^^
 

@Gackuto_Junkie: Hm... Das stimmt... Hätte er aber nicht aufgehört, wär meine Idee futsch gewesen... Sie sollen doch nen bissel leiden, die zwei...
 

Viel Spaß beim 2. Kapitel^^
 

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Hier ein freundliches Gesicht. Dort ein verführerischer Blick. Jeweils Stimme und Haltung angepasst. Tag ein. Tag aus. Keine Abwechslung. Nichts Besonderes. Immer derselbe Trott. Und das schon seit Jahren. Kein Traum war mehr vorhanden. Nur noch ein Ziel, welches nicht mehr selbst gewählt war. Es war vorgegeben, zwar damals aus eigenem Willen dazu entschieden, doch heute nicht entlassen, trotz etlichen Versuchen. Eine winzig kleine Hoffnung hielt ihn davon ab aufzuhören. Dieser Funke wartete darauf entfacht zu werden. Er war zäh, denn er bestand schon seit Jahren und war noch nicht erloschen. Doch auch die standfesteste Hoffnung konnte brechen. Auch wenn er sie immer wieder schürte und alles, was ihm möglich war, versuchte um das Feuer zu entfachen, hatte es bisher keinen Zweck gehabt. Seine ganzen Versuche waren schon im Keim erstickt worden.
 

„Flirte mit der Kamera. Los komm, das kannst du doch.“ Mit dem letzten Satz wurde sein Ehrgeiz geweckt. Er hielt sich seit den letzten drei Jahren immer wieder vor, dass auch sein Angebeteter diese Bilder sehen konnte. Bei diesem Fotoshooting hatte er also zwei Motivationen sein Bestes zu geben und er tat es auch.

„Umziehen.“ „Maske.“ Diese beiden Befehle wechselten sich im Laufe der fünfstündigen Aufnahme regelmäßig ab. Gackt hetzte von der einen zu der anderen Partei.

Erschöpft ließ er sich auf dem Stuhl in der Maske nieder. Ein Seufzen entrang seiner Kehle, woraufhin ihn die Stylisten fragend ansah. Er schüttelte den Kopf auf die stumm gestellte Frage. Und keine Sekunde später erhob er sich wieder und setzte ein Gesicht auf, welches die Frauen regelmäßig zum Schmelzen brachte.

Er war ein Profi und stolz darauf, dass ihm das als gute Eigenschaft zu geschrieben wurde. Für seine Fans ließ er sich seinen seelischen Schmerz nicht anmerken. Ja, auch der große Gackt war nicht perfekt. Er fühlte eine Einsamkeit, die sich nicht so einfach ausmerzen ließ. Denn sie beruhte auf unerwiderte Liebe. Doch er hatte seine Hoffnung nicht aufgegeben, denn die Scheidung von Hyde und Megumi vor etwas mehr als zwei Jahren war ein gutes Zeichen.

Nach weiterem Blitzlichtgewitter und Filmwechsel war er endlich fertig und konnte sich aus diesen Sachen pellen. In seinen Klamotten ließ er sich auf eine Couch im Umkleidungsraum fallen. Erleichtert angelte er sich eine Zigarette heraus und zündete diese an. Gierig zog er an dem Glimmstängel. Fünf Stunden ohne, dass war zu viel für ihn. Sie hatten nicht eine kleine Raucherpause gemacht. Das schlauchte ganz schön.

Wie spät war es? Sein Blick wanderte zur Wanduhr gegenüber. 6 Uhr. Der Abend war ja gerade erst angebrochen. Was sollte er damit nun anfangen? Mit seinen Kumpels um die Häuser ziehen oder lieber seinen Mut herausfordern?

Gründlich wogte er beide Möglichkeiten ab, dafür benötigte er noch einige Zigaretten. Der kleine Zeiger näherte sich der 15. Ein weiterer Blick auf die Uhr und Gackt stand auf. Er verließ den Raum, dann das Studio und zum Schluss das Gebäude. Erneut Qualm ausstoßend ging er zu seinem Auto. Er öffnete die Fahrertür, trat die Zigarette aus, setzte sich hinein und fuhr los.
 

Kaum war die Wohnungstür offen wurde er auch schon von seinen Haustieren begrüßt. „Wie geht es euch denn?“ Er beugte sich runter und streichelte sie, nachdem er eingetreten war und seine Schuhe achtlos fallen gelassen hatte. „Ich kann mich jetzt nicht um euch kümmern. Ich muss erst mal unter die Dusche.“ Sie liefen bis zur Badtür hinterher, dann waren sie allein.

Das kalte Wasser war eine Wohltat. Das Scheinwerferlicht produzierte einfach zu viel Wärme. Er war genauso verschwitzt wie nach einem tausend-meter-lauf.

Mit einer engen Hose und einem Handtuch auf den Haaren kam er wieder raus und wurde sofort von seiner Katze und seinem kleinen Hund belagert. „Ja ja. Ihr bekommt euer Fressen.“ Er ging gefolgt von den zweien in die Küche. Dort bekamen sie ihr Fressen und Herrchen ging sich weiter anziehen und hübsch machen. Immerhin hatte er noch etwas vor.

Auf dem Weg ins Schlafzimmer kam er beim Telefon vorbei. Er blieb stehen und nahm den Hörer hoch. Danach wählte er wie ihm Schlaf die Nummer von Hyde. Während er auf das Freizeichen wartete, überlegte er es sich noch einmal. Wenn er anrief, war Hyde auf seinen Besuch vorbereitet. Wenn er es nicht tat, konnte er ihn nicht abwimmeln, in dem er irgendwas erfand. Bei dem letzten Gedanken legte er schnell den Hörer auf. Überraschen, das fand er gut. So stiefelte er weiter zu seinem Heiligtum.
 

Gut gelaunt schwang er sich wieder in sein Auto, fuhr die Auffahrt raus und ab zu Hydes Wohnung. Er kannte den Weg noch immer, auch wenn er ihn schon lange nicht mehr gefahren war. Er drehte das Radio auf und vertiefte sich in seine Gedanken.

Die Dusche hatte gut getan. Er fühlte sich wieder wohl. So konnte er ihm unter die Augen treten. Er hoffte, dass er ihn wirklich antraf und dass sie reden konnten. Er schob es viel zu lange vor sich her. Und heute hatte er wieder den Mut aufgebracht, sich auf den Weg zu machen. Im Gegensatz zu den anderen Malen hatte er sich keinen Plan zurechtgelegt. Was, wie er dachte, für seinen Erfolg sprach.

Wie würde Hyde wohl reagieren, wenn sie sich gegenüber standen? Sie hatten sich so lange nicht gesehen, hoffentlich schwiegen sie sich nicht an, sondern konnten es wirklich klären. Er wünschte es sich so sehr. Er wusste genau, was er fühlte. Das wusste er auch schon damals.

Völlig in Gedanken vertieft kam er an dem Haus an. Ordnungsgemäß stellte er seinen Wagen am Straßenrand ab. Mit einer gewissen Unsicherheit im Magen ging er zur Tür.
 

Sie zog ihre Schuhe sowie eine Jacke an und schnappte sich ihre Tasche. „Ich bin dann weg.“ Dabei wurde die Tür geöffnet. „Gut. Viel Spaß.“ kam es aus den Tiefen der Wohnung. Mit Schwung drehte sie sich um und sah Gackt. Sie hielt in ihrer Bewegung inne. „Du willst sicher zu Hyde. Er ist im Wohnzimmer.“ sagte sie und verschwand. Sie hatte sich an Gackt vorbei gezwängt und diesen einfach stehen gelassen.
 

Völlig überrascht blieb Gackt wie angewurzelt stehen, als er Megumi erkannte. Was machte sie hier? Die zwei waren doch geschieden. Oder hatte er etwas verpasst?

Nur nebenbei realisierte er ihr Gesagtes. Hyde war im Wohnzimmer und sie ging? Sie hatte ihn nicht mal beleidigt oder Ähnliches. Wie war das möglich? Bis vor fünf Minuten hatte er nur eine Frage, doch jetzt hatte sich diese abrupt vermehrt.

Er hörte weder das wegfahrende Auto noch die sich nähernde Person. Erst bei seinem Namen fand er in die Realität zurück. Hyde stand vor ihm und sah ihn ungläubig an.

Was wollte denn Gackt hier? Er hatte ihn Jahre nicht gesehen. Zumindest nicht in Person vor ihm. In den Medien kam man an Gackt nicht vorbei. Schlecht hatte er es nicht gefunden. Ihn störte an den Bildern nur die Tatsache, dass sie für Gackts Fans waren und nicht für ihn.

Mittlerweile war sich Hyde sicher, was er fühlte. Gerade deswegen hatte er in letzter Zeit nicht mehr an den Jüngeren gedacht. Er hätte es nicht ausgehalten. Und nun stand er vor ihm.

„Magst du reinkommen?“ Seine Stimme durchschnitt die Ruhe, welche auf ihnen lag. Als Antwort kam ein Nicken und er trat zur Seite, damit sein Gast eintreten konnte. Hyde schloss die Tür und ging dann voran ins Wohnzimmer.
 

Eine erdrückende Stille hatte sich über das Zimmer und die Anwesenden gelegt. Unwohlsein breitete sich in Gackt aus. War es wirklich eine gute Idee gewesen hier her zu kommen? Er hätte es doch auch am Telefon klären können. Warum hatte er darauf bestehen müssen, es von Angesicht zu Angesicht zu regeln? Er wusste es nicht. Er verspürte nur einen inneren Drang, der ihn nicht ruhen ließ. Er musste handeln und es musste heute sein, denn sonst hätte er den Mut nicht mehr aufgebracht.

Als ob Hyde ahnen würde, dass Gackt mit ihm über was Ernstes reden wollte, fragte er, ob Gackt was trinken wollte. Dieser nickte und der Kleine sprang auf und rannte in die Küche.

Der Jüngere strich sich mit der rechten Hand über die Stirn. Das konnte ein Unterfangen werden. Wie sollte er beginnen?

„Hier bitte.“ Ein Glas Wasser erschien vor seiner Nase. „Danke“ Er nahm es entgegen und trank etwas.

„Warum wohnt eigentlich Megumi noch bei dir? Ich dachte, ihr seid geschieden. „ Er lobte sich für diesen schlauen Einfall und sah den anderen erwartungsvoll an.

„Das mag albern klingen, aber seid wir geschieden sind, verstehen wir uns besser denn je. Außerdem muss ich mich so nicht um den Haushalt kümmern und bin nicht jeden Abend alleine. „

Gackt sah auf und seinem Gegenüber in die Augen. Konnte es sein, dass Hyde sich einsam fühlte? Er hatte doch gute Freunde, sehr gute um genau zu sein. Aber wieso freute er sich dann nicht jeden Abend alleine zu sein? Fehlte ihm etwas? Gackt wollte sich nicht ausmalen was das sein könnte. Er schüttelte den Kopf und erntete dafür einen verständnislosen Blick des Kleineren. Sofort huschte ein Lächeln auf seine Lippen.

Er besann sich noch keine Antwort gegeben zu haben. „Hm.“ Zu mehr war er gerade nicht in der Lage.

„Du musst dir keine Sorgen machen.“ Hyde lächelte ihn an. Er hoffte, er hätte damit den Jüngeren von seinen Sorgen ihm bezüglich befreit, doch da irrte er sich gewaltig. Gackt ließ nicht locker, schon gar nicht bei jemandem, der bei ihm seinen „Mutterinstinkt“ weckte. Er lachte bei diesem Gedanken. Er und jemanden beschützen. Die Vorstellung gefiel ihm. Ganz besonders Hyde würde er in seine Arme schließen, wenn es dann nötig wäre. Aber auch so, denn immerhin wusste er ja, was er für den anderen empfand. Und das schloss definitiv umarmen mit ein. Er lachte wieder und diesmal nahm er den skeptischen Blick des anderen wahr.

„Was ist so lustig?“ wollte dieser leicht Zähne knirschend wissen. „Nichts“ wimmelt Gackt ihn ab und musste aufpassen diesmal nicht über das Gesicht von Hyde zu lachen. Bisher genoss der Größere den Abend in vollen Zügen, doch der unangenehme Teil sollte noch folgen. Doch jetzt war erst einmal rumalbern und Film gucken angesagt. Sie machten es sich nebeneinander auf der Couch bequem.
 

Nach einer Weile des stillschweigenden Filmsehens nebeneinander schweifte Hyde in seine Gedankenwelt ab. Wie sehr hatte er es vermisst neben diesem Verrückten zu sitzen und sich einfach nur baumeln zu lassen? Viel zu sehr. Es schmerzte ihn nur daran zu denken, dass er die Situation selber heraufbeschworen hatte und nichts dagegen unternommen hatte. Er konnte sich selbst ohrfeigen wie die letzten Jahre auch schon. Er hätte Möglichkeiten gehabt seine Abende nicht daheim zu verbringen. Und was hatte er getan? Nichts. Gar nichts. Er war nicht einmal mit Megumi und ihren Freunden weggegangen. Er hatte immer Angst gehabt plötzlich vor Gackt zu stehen und nicht zu wissen, was er sagen sollte. Nun saß er hier mit diesem Mann eine Armbreit von ihm entfernt auf der Couch und zog sich einen Film rein.

So eine Szene hätten sie schon vor etlichen Monaten haben können, aber er war ja zu stolz sich mal bei einem guten Freund zu melden. Und das alles nur wegen einem Gott verdammten Kuss. Was war schon ein Kuss? Diese Frage hatte er sich bis zum Erbrechen gestellt und nie auf eine Antwort gekommen. Zumindest auf keine die als allgemein gültig durch gekommen wäre. Für sich selbst hatte Hyde genug zufrieden stellende Antworten parat. Bei ihm bedeutete ein Kuss mehr als Worte. Für ihn stellte diese Berührung einen Ausdruck vollsten Vertrauens dar. Es gab zwar verschiedene Formen, aber im Großen und Ganzen änderte das nichts an seiner Auffassung. Er war trotz dem Alter immer noch etwas naiv in Liebessachen.

Ein verträumter Blick legte sich auf seine Züge, als Hyde an sein kennen lernen mit Megumi dachte und die darauf folgende Zeit. Diese war so unbeschreiblich schön, dass Hyde damals alles für einen Traum gehalten hatte. Und auch heute hatte der junge Mann das Gefühl das es nur das war und niemals real. Er seufzte tief und schloss die Augen.

Hyde versuchte an nichts zu denken und es gelang ihm bis sich ein Bild in seine Gedanken schlich, was ihn glücklich machen sollte. Oder nicht? Er wusste es nicht. Er hatte ja nicht einmal einen blassen Schimmer warum Gackt hier war. Erneut verließ ein Seufzer seinen Mund.

Abrupt drehte sich Gackt zu ihm und sah ihn verwundert an. Warum hatte der Kleine eben geseufzt? Sein Blick wanderte über dessen Gesicht. Hyde hatte seine Augen schlossen. Warum? An was dachte er? Zu gerne würde der Jüngere jetzt die Gedanken des anderen lesen können. Was er darin sehen könnte, würde ihm sehr gefallen. Denn Hyde hatte gerade ein Bild von dem größeren Sänger vor seinem inneren Auge und dachte an ihren gemeinsamen Filmdreh. Und wieder kam ein Seufzer über die Lippen auf denen einer von beiden zu gerne versinken würde.

Die Augen wurden aufgerissen und Gackt war nahe dran in dem Braun zu versinken. „Warum bist du eigentlich vorbei gekommen?“ Zaghaft kam die Frage. Fast so als ob der Steller Angst vor der Antwort hatte. Dem war auch so. Hyde sah sein Gegenüber mit großen Augen an und bei Gackt schwand der Mut, dafür verstärkte sich sein Bedürfnis ihn in die Arme zu schließen und nie mehr loszulassen. Nun war es an ihm zu seufzen. Gackt hatte dafür mehrere Gründe. Zum einen, weil er seinen Gefühl nicht nachgeben konnte, und zum andern, weil er sich jetzt der Realität stellen musste. Und die konnte hart werden, was sie sicherlich auch werden würde. Er atmete tief ein und sehr langsam aus. Legte sich Worte zu Recht. Suchte nach glaubhaften Erklärungen ohne zu viel sofort preisgeben zu müssen. Es war um sonst. Er konnte sich die Worte nicht merken. Nicht einmal deren Inhalt. Es war alles weg. Sein Kopf war leer bis auf ein Gefühl. Ein Wunsch, der wie es aussah nicht wahr werden würde.

Einen Moment noch gönnte er sich seine Selbstzweifel, dann straffte er die Schulter und begann mit überraschend fester Stimme zu reden.

„Hyde. Wir müssen endlich Klartext reden. „ Angesprochener sah ihn verdutzt an. Gackt deutete es so, dass der andere nicht wusste worauf er hinaus wollte. Doch das war nicht das Problem, Hyde bekam es mit der Angst zu tun und wollte dies überspielen.

„Die Sache bei der Premiere von Moon Child. Wir müssen endlich darüber reden. „ Was ihm wie die Worte von Gackt bezeugten nicht gelang. Reden? Was sollten sie groß bereden? Er wusste nicht, was es da zu sagen gäbe. Aber gut Gackt wollte reden. Sollte er reden. Hydes Gesichtsausdruck wechselte zu neugierig. Damit ließ er seinen Gast Mut fassen.

„Es war zwar nur ein Kuss, aber die Folgen sind wohl doch schwerer ausgefallen als in dem Moment zumindest von mir gedacht.“ Er lächelte schwach. Ihm gefiel es auch nicht daran zu rühren, aber er wollte Gewissheit. Er wollte wissen, was der andere fühlte.

Er sah den skeptischen Blick und fuhr fort. „Ich meine, du hasst dich daraufhin scheiden lassen. Okay. Nicht gleich danach“, wiegelte er ab, als er den Blick des anderen sah. „Aber warum hast du es getan, wenn es nicht etwas mit dem Vorfall zu tun hatte?“

Ein erwartungsvoller Blick richtete sich auf Hyde und der Laruku-Sänger griff erstmal zum Glas. Er musste trinken und seine Zunge dazu bewegen ihn sprechen zu lassen. Er hatte nicht damit gerechnet so früh auch was sagen zu müssen. Aber es war doch klar gewesen, dass der andere Sänger auf seine Scheidung zu sprechen kommen würde. Und was kam danach? Hyde wollte es sich nicht vorstellen. Nicht daran denken. Er wollte auch nicht wissen, ob er sich seinen Gefühlen stellen musste oder nicht. Er hoffte nicht.

Einatmen. Ausatmen. Reden. „Wir haben uns scheiden lassen, weil die Ehe keinen Sinn mehr gemacht hätte. Es hatte nichts mit dem Kuss zu tun.“ Hoffentlich reicht das, flehte er.

Gackt dachte einige Zeit nach ehe, er wieder das Wort ergriff. Erst sah es so aus, als ob er sofort darauf etwas erwidern wollte, doch dann ließ er es bleiben. Er nickte leicht. Wollte dem Kleinen keine Angst machen. Ihn glauben lassen, er wäre mit der Antwort zufrieden. Doch innerlich schüttelte er den Kopf. Seine Hoffnung machte sich wieder in ihm breit. Und dieses Mal gelang es ihm nicht, sie in Zaum zu halten. Sie wollte raus. Doch dies durfte noch nicht geschehen. So schluckte er all seine Kommentare herunter und fuhr fort in seinem Text.

„Andere Frage. Warum bist du glücklich, dass sie da ist? „ Er winkte mit der Hand und schloss sofort einen Satz an. „Ich meine, du hast gesagt, du bist froh, dass sie da ist und du nicht jeden Abend allein. Du kannst ausgehen und mit den Frauen flirten was das Zeug hält. Ist ja nich so als ob sie nicht auf dich stehen würden.“ Dieser Gedanke schmerzte wie sonst auch, wenn er ihn überfallen hatte. Doch heute irgendwie besonders. Gackt wandte sich ab. Er wartete auf eine Reaktion. Doch nachdem Minuten später nichts kam, sah er wieder zu dem Sänger. Dieser blickte in der Weltgeschichte rum. Nur nicht zu seinem Besuch. Gackt versuchte den Blick einzufangen, doch es misslang ihm. Seufzend setzte er erneut zum Reden an.

„Okay. Du willst nicht mit mir sprechen, aber ich MUSS dir was sagen.“ Er ließ sich in die Kissen fallen und bemerkte erfreut wie Bewegung in den kleinen Körper kam.

Was wollte Gackt ihm nur sagen? Neugierig wanderte sein Blick zu dem Jüngeren. Er blieb an dessen Gesicht hängen. Was für wunderschöne Augen doch der Sänger hatte. Hyde konnte sich darin verlieren. Zulassen. Nein das konnte er nicht. So versuchte er zumindest einen interessierten und nicht verträumten Ausdruck in sein Gesicht zu zaubern. Es gelang ihm eher schlecht als recht. Doch Gackt schenkte dem keine Bedeutung.

„Dieser eine Abend hat mein ganzes Leben über den Haufen geworfen. Und Schuld daran bist alleine du.“ Gackt hatte seine Hand erhoben und zeigte auf den anderen. Dieser zuckte bei den Worten zusammen. Er war an etwas Schuld, wovon er keine Ahnung hatte. Plötzlich kochte Wut in ihm auf. Wieso wurde er beschuldigt? Wie kam Gackt dazu ihm etwas zu unterstellen?

„Was soll ich getan haben?“ schrie Hyde den Größeren an. Jetzt war es an dem zusammen zu fahren. Irritiert suchten seine Augen die des anderen. Was er darin las, gefiel ihm gar nicht. Der Kleine fühlte sich angegriffen. Gackt schluckte erneut.

„Ich hab das nicht so gemeint wie du denkst. Ach Scheiße…“ Seinen Kopf verbarg er in seinen Händen und wartete auf den Rauswurf. Doch der blieb aus. Stattdessen merkte er, wie sich die Couch leichte bewegte, als ein Gewicht aufstand. Hyde wollte den Raum verlassen. Das schmerzte Gackt fast mehr als angeschrieen zu werden. Erstarrt blieb der Größere sitzen und sah zu wie der anderen das Wohnzimmer verließ.
 

Hydes Füße trugen ihn in die Küche, wo er sich auf einen Stuhl fallen ließ. Einatmen. Ausatmen. Er versuchte sich zu beruhigen. Was war nur geschehen? Wieso drehte er bei dem Gedanken Schuld zu sein durch? Konnte er sich denn nicht freuen? Er wollte es doch. Er hatte doch so gehofft, dass dieser eine Abend nicht spurlos an Gackt vorbeigegangen war. Und nun, wo er wusste das es so war. Drehte er durch.

Ein Seufzer verließ seinen Mut. Kraftlos sank sein Kopf auf die auf der Tischplatte verkreuzt liegenden Arme. „Was machst du nur mit mir, Gackt?“ Ungewollt glitten die Worte über seine Lippen. Ein trauriger Ausdruck spiegelte sich in seinen Augen wieder. Wie gerne würde er sich fallen lassen. Am liebsten direkt in die Arme des anderen Sängers. Doch verbot ihm dies sein Stolz. Warum auch musste er so verdammt stolz sein? Ohne würde es leichter sein.

Über seine eigenen Gedanken schüttelte Hyde den Kopf. Es würde nicht leichter sein, du baka. Der Mut würde dir trotz allem fehlen.

Bedächtig fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare. Was sollte er nur machen? Ein erneutes Seufzen.
 

Noch immer blickte Gackt auf den Punkt, wo kurz zu vor noch Hyde gestanden hatte. Was war nur los? Er verstand ihn nicht und zum Erklären fehlte ihm langsam der Mut. Er wusste, würde Hyde noch länger weg bleiben, würde er am Ende gar nichts mehr raus bekommen. So entschloss er sich aufzustehen und dem anderen nach zu gehen.
 

Er hatte die Augen geschlossen und hoffte so allem zu entkommen, doch das war nicht möglich. „Ach Gackt“ Er seufzte. Es war kein klarer Gedanke mehr zu fassen. Alles woran er noch dachte war, was der andere wohl eigentlich sagen wollte. Doch zurückgehen und sich entschuldigen war nicht. Immerhin hatte der andere ihn beschuldigt. Und das ohne Grund.

Erneut verließ der Name seines jüngeren Freundes seine Lippen.

„Wie soll ich das nur aushalten? Du in meinem Wohnzimmer. Auf meiner Couch. „ Ihm wurde kalt, wenn er daran dachte, wie einsam er sich fühlte. Gerade jetzt, wo die Person, die er liebte, in seiner Wohnung war und mit ihm reden wollte. Er konnte nicht anders, als sich zusammenzukauern, so gut es ihm auf dem Stuhl möglich war. „Du kamst mit einem Lächeln, was die Herzen der Frauen bricht, in mein Leben und nun siehst du eher verzweifelt aus als wie ein Womanizer. Was ist nur passiert?“ Er merkte nicht, dass er seine Gedanken aussprach und auch die Person, welche in der Tür zur Küche stand, hatte er noch nicht realisiert. „Wie kann ich dir helfen? Ich liebe dich doch, Gackt.“ Bei seinem letzten Gedanken traten Hyde Tränen in die Augen und er begann zu schluchzen. Wieso war die Welt so ungerecht? Wieso durfte er nicht glücklich sein?
 

Gackt, welcher seit ein paar Minuten den Kleinen beobachtete hatte, schluckte. Hatte er sich gerade verhört? Oder war es wahr, was der andere von sich gegeben hatte?

Ein Schluchzen ließ ihn aus seinen eigenen Gedanken hochfahren. Langsam ging er auf die am Tisch zusammengekauerte Person zu. Es schmerzte ihn den anderen so zu sehen. Hyde war doch ein Sonnenschein. Er war doch meistens aufgeweckt. Nie hätte Gackt gedacht, dass es dem Kleinen so schlecht gehen würde.

Leise war er hinter ihn getreten. Behutsam legte Gackt seine Arme um den weinenden Körper. Er drückte sich von hinten an ihn. Er wollte ihm zeigen, dass er nicht er alleine war. Das er, Gackt, für ihn da war. Immer.

Bevor er seinen Kopf auf die Schulter von Hideto sinken ließ, verließ der Name des Älteren seinen Mund.

Dieser wollte erschrocken herumfahren, konnte dies aber nicht durch das zusätzliche Gewicht. „Gackt?“ fragte er vorsichtig.

„Hai…“ kam die Antwort. Bei dem Klang der Stimme schloss Hyde wieder seine Augen, welche er kurz zuvor aufgerissen hatte. „Hast du es gehört?“ Zögernd verließen diese Worte den Mund von ihm. Er war sich nicht sicher, ob er eine Antwort haben wollte oder nicht. Er wollte die Reaktion von Gackt nicht kennen. Am liebsten wäre er im Boden versunken und nie mehr aufgetaucht.

Der kleine Körper unter Gackt hatte aufgehört zu weinen, zitterte nun aber. Leicht erschrak Gackt darüber und über die gestellte Frage. Was sollte er jetzt sagen?

Eine Idee kam ihn. Okay, weniger eine Idee, als eher eine Feststellung. Warum sagte er nicht einfach was er fühlte? Deswegen war er doch hergekommen. Oder etwa nicht?

Innerlich verzweifelte er gerade an sich selber. Doch zeigen konnte er dies Hyde nicht, der würde sich nur noch mehr Gedanken machen. Also setzte er langsam und ruhig zum Sprechen an.

„Haido. Ich bin doch hergekommen um dir was zu sagen. Ich tu es jetzt.“ Bei den Worten entließ er den Älteren aus seiner Umarmung und drehte ihn zu sich herum. Leicht hob er das Kinn von Hyde an, da dieser seinen Kopf sofort gesenkt hatte. Sanft sah er in die erschrockenen Augen. Er las soviel Angst und Zweifel in ihnen, dass es ihm das Herz zerriss. Lief der Kleine schon die ganze mit solchen Augen rum? Es tat weh. Dieser Gedanke. Diese Augen. Es tat unbeschreiblich weh. Er wollte, ihn lachen sehen. Er wollte, in diese wunderschönen Augen blicken und sie lachen sehen. Er wollte, seine Seele lachen sehen. Er wollte, ihn glücklich machen. „Ich…“ Er setzte an und brach ab. Wieder hatte ihn der Mut verlassen.

Es bildeten sich erneut Tränen in Hydes Augen. Er spürte sie und wollte sich wegdrehen, doch Gackt hielt noch immer sein Kinn umschlossen. Er konnte sich nicht entziehen. Er konnte nicht anders, als in die Augen des Größeren zu sehen. Und was er sah, ließ ihn erst recht weinen. Er konnte sich nicht mehr halten und die Tränen liefen ihm nur so übers Gesicht.

Gackt realisierte es und wollte den anderen trösten, doch blieben ihm die Worte im Hals stecken. Er musste sich jetzt zusammen reißen. So eine Chance würde er nie wieder bekommen. Erneut setzte er an und brach wieder nach „Ich“ ab.

Er holte tief Luft. Okay, jetzt schaffst du es Camui Gackt. Sonst… Er drohte sich gedanklich selber. „Ich liebe dich, Haido“ Ja, er hatte es geschafft. Ein wahrer Freudentanz brach in seinem Inneren aus. Er hatte es gesagt. Er hatte Mut dazu gehabt. Er hatte seinen Mann gestanden. Doch er hörte nichts. Plötzlich überkamen ihn wieder Zweifel. Warum sagte Hyde nichts?

Dieser war zu perplex, als das er hätte antworten können. Alles, was er hervorbrachte, war ein überraschter Gesichtsausdruck. Hatte Gackt gerade wirklich? Hatte er ihm seine… Er hatte ihm seine Liebe gestanden. Gackt liebte ihn. Diese Erkenntnis ließ eine Wärme in Hyde aufsteigen, welche er noch nie erlebt hatte. Nicht einmal damals bei Megumi.

Er konnte nicht anders als Gackt zu umarmen. Durch diese unbedachte Handlung landeten sie auf dem Boden. „Gackt, bin ich froh“ Mehr war nicht zu sagen. Gackt hatte es verstanden und schlang seine Arme um den Kleinen. Nun wollte keiner den anderen loslassen. Nicht nachdem sie sich gefunden hatte.
 

Ein neuer Traum war an die leere Stelle getreten. Nun ging auch für ihn das Leben weiter. Es war als ob es von vorn begann. Als ob er zum ersten Mal richtig lebte. Er sprühte fast vor Glück über. Jeden Tag lag ein Lächeln auf seinem Gesicht, was seine Freunde nicht an ihm kannten. Diese Ehrlichkeit, welche dabei zu spüren war, war unbeschreiblich befreiend. Für jeden.

Trotz des Glückes, welches hier entstanden war, gab es immer noch Menschen, die ohne Traum und Ziel einsam und verlassen umherirrten. Ob auch sie einmal ihr Glück, ihren Frieden, finden würden?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-08-09T17:51:11+00:00 09.08.2006 19:51
voll schöööööööööööööön!!!^^
weiter so ?^^
Von:  Spade
2006-07-18T13:21:37+00:00 18.07.2006 15:21
*____________*~
Ich bin begeistert!!!!
Das is ja mal sowas von geil >/////////<'''''''
und ich hatte schon schiss, dass das gaku sich nich mehr traut nachdem haido so reagiert hat, als das gaku ihn 'beschuldigt' hat xD~
aba is ja doch alles noch gut gegangen *____*

ich bin voll für ne fortsetzung *___*
wär echt genial!!!
Von:  jonglicious
2006-07-18T11:47:17+00:00 18.07.2006 13:47
*___*~
oh wie schöööö~~n...
*träum*
wirklich schön geschrieben^^

XDDD
macht ja eigentlich gar nichts, dass megumi mal nett is o__O solang sie sich nich an haido ranmacht *lach*

aber wirklich schönes kapi *_*
schöne story~
*begeistert bin* <3


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