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Auf schmalem Grat

BW x HP (Slash Pairing)
von

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Spaß bei Vollmond

Kapitel 24
 


 

ihr Lieben, jetzt kommt schon wieder ein neues Kapi, und dieses mal ausser der Reihe, weil die Fic nun beendet ist, und wir die restlichen Kapis verpulvern können.

Vielen lieben Dank an die dieses mal sehr wenigen, die uns hier einen Kommi hinterlassen haben. Es ist traurig mit anzusehen, dass man für manche Kapis 10 und mehr Kommis kriegt und irgendwann ein paar Kapis später, bekommt man nur noch 6 Kommis. Ist die Fic nicht mehr gut genug, haben wir nachgelassen, schreiben wir nicht mehr schön??? Da werfen sich viele Fragen auf, die wir wohl leider nie beantworten bekommen.

Na dann mal viel Spaß beim Lesen.
 


 

Spaß bei Vollmond
 


 

„Ja! Ja! Und noch einmal Ja!“, kreischte Pansy erfreut durch den ganzen Raum der Wünsche.
 

Sie konnte es einfach nicht glauben, auch wenn sie, Draco und Millicent ein wenig später angefangen hatten, war sie die Erste, die es geschafft hatte. Pansy war ganz aus dem Häuschen vor Freude. Nie im Traum hätte sie sich das erhofft. Nie! Natürlich sie war nicht gerade sehr gut in der Schule, aber auch nicht schlecht. Ihre Eltern waren dennoch mit ihren Noten zufrieden.
 

Eigentlich hatte Pansy Parkinson erwartet gehabt, dass Hermine Granger als Erste ihren Animagus schaffen würde. Das war aber nicht der Fall, sondern sie war die Erste. Sie hatte sich gerade vor einigen Minuten ganz in ihren Animagus verwandelt und wieder zurück. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, in ihrer Animagusform stolz durch den Raum zu laufen. Es war ein ungewöhnliches Gefühl gewesen, plötzlich so klein, aber geschwind zu sein. Sie freute sich sehr, dass sie sich in dieses wendige Tier verwandeln konnte, sie mochte es sehr.
 

Erfreut warf sie sich jetzt direkt in Dracos Arme. Der rollte über soviel Elan nur gespielt mit den Augen und gab ihr daraufhin einen Kuss auf die Wange, um sie dadurch ein wenig zu besänftigen. Es waren die wenigen Gesten in der Öffentlichkeit, die darauf hindeuteten, dass die zwei wirklich ein Paar waren. Sonst zeigten sie es außerhalb von Slytherin nie wirklich offen. Nicht, dass sie es nicht wollten, es war nun mal so, dass sie so erzogen worden waren, wenn es um Auftritte in der Öffentlichkeit ging. Schließlich stammten die beiden aus hoch angesehenen Familien.
 

„Das hast du wirklich toll gemacht, Pansy. Aber jetzt komm wieder runter“, sagte Draco schmunzelnd. „Du benimmst dich im Moment überhaupt nicht wie eine Slytherin“, neckte er sie mit diesen Worten zuletzt.
 

„Hey, lass mich doch einmal eine Runde freuen, Draco!“, sprach sie und gab Draco einen sanften Klaps auf die Schulter, bevor sie anfing zu schmollen. Die anderen im Raum fingen zu lachen an über dieses Schauspiel.
 

Pansy gab auf zu schmollen, als sie ihr zu ihrem Erfolg gratulierten.
 

„Danke, und ihr schafft es auch noch! Seht doch mich an, wenn ich es geschafft habt, dann ihr garantiert“, ermutigte sie ihre Mitschüler.
 

„Bestimmt“, stimmte Hermine lächelnd zu. Sie konnte nicht abstreiten, dass sie überrascht war, dass Pansy es als Erste geschafft hatte. Trotzdem freute sie sich darüber, so musste Harry die nächste Verwandlung – einige Tage nach Valentinstag – nicht nur mit Professor Snape verbringen. Ihr war bekannt, dass Harry die Verwandlungen bei seinem Hauslehrer hinter sich brachte. Hermine wusste aber auch, wie sehr Harry sich darauf freute, sie auch mit seinen Freunden verbringen zu können.
 

„Sollen wir diese guten Neuigkeiten nicht gleich Harry erzählen? Er ist ja bei Professor Snape“, sage Luna mit ihrem typischen Lächeln auf dem Gesicht.
 

Offiziell hatte Harry Potter immer noch Nachhilfestunden bei Severus Snape, wegen Zaubertränke. Inoffiziell, von Dumbledore aus, war es das unterrichten von Okklumentik. Aber da Severus und Harry sich seit einigen Monaten sehr gut verstanden, hatten sie es schon vor einige Wochen erfolgreich abschließen können. Dennoch ging Harry weiterhin einmal die Woche – ohne dass es Dumbledore wusste, dass er Okklumentik schon beherrschte – noch zu seinem Tränkemeister, um andere interessante Flüche und Zauber zu erlernen. Oder sein Lehrer half ihm, wenn er bei einem Schulstoff nicht nach kam, das betraf meistens die Zeit nach Vollmond, wenn Harry nicht zum Unterricht erscheinen konnte.
 

„Wieso nicht?“ Blaise warf Luna einen Blick zu und zuckte kurz mit dem Schultern. „Er wird sich bestimmt freuen, wenn wir es ihm erzählen.“
 

„Wisst ihr eigentlich, was das jetzt für uns bedeutet?“, fragte Millicent und sah ihre Freunde und Schulkameraden ernst an.
 

„Was denn?“, fragte Neville leicht verwirrt.
 

„Wir müssen es nicht nur Harry sagen, sondern wohl auch Professor Snape. Wir wissen ja alle, dass Harry sich jeden Monat bei ihm verwandelt, anstatt wie unser Hauslehrer den Direktor glauben lässt, in einem Verlies“, erklärte Millicent weiter.
 

„Da kann ich ihr nur zustimmen“, fügte Hermine hinzu. „Wie wäre es, wenn wir gleich runter gehen und es allen beiden mitteilen?“, schlug das Mädchen gleich vor.
 

„Ist es nicht auffällig, wenn wir jetzt alle in den Kerker runter gehen?“, fragte Neville.
 

„Das sollte nicht unser Problem sein, oder?“, sagte Draco. „Sie beachten uns eh seit einer Weile nicht mehr. Wir werden mit unserem Auftauchen also nicht mehr wirklich jemanden schocken.“
 

„Da kann ich Malfoy nur Recht geben, Neville. Ihnen ist es egal, mit wem wir zusammenhängen. Und unsere Hauskameraden haben es schon längst akzeptiert, außer natürlich unsere Lieblinge“, erwiderte Hermine sarkastisch.
 

Mit Lieblinge waren Ron, Colin und Ginny gemeint. Die es sich immer noch nicht nehmen ließen, die zwei hin und wieder im Gemeinschaftsraum zu ärgern. Aber Hermine und Neville haben mit der Zeit gelernt, darüber hinweg zu sehen und sich nicht mehr provozieren zu lassen. Sie wussten, dass die drei nur Feiglinge waren, weil sie es außerhalb des Gemeinschaftsraums nicht wagten, sie oder Harry weiterhin verbal anzugreifen. Viel zu sehr waren sie schon unter Druck und wollten nicht wirklich zuletzt oder doch noch ganz von der Schule verwiesen werden.
 

Was Seamus und Dean anging, sie hielten sich still. Trotzdem suchten weder Hermine noch Neville und noch weniger Harry wieder mit ihnen Kontakt. Zu sehr waren sie von den Zweien enttäuscht und das ließen sie die beiden im Unterricht oder sonstwo nur zu deutlich spüren.
 

„Okay, dann kommt, auf was warten wir noch“, sprach Draco in Malfoy-Manier und machte sich daran, den Raum mit erhobenem Haupt zu verlassen.
 

„In diesem Punkt wird er sich wohl nie ändern“, meinte Hermine nur grinsend dazu.
 

Blaise nickte und lachte: „Das ist Draco Malfoy, wie wir ihn kennen und lieben.“
 

„Jetzt haltet die Klappe und kommt schon“, schnarrte Draco, trotzdem konnten man in seinen Augen ein amüsiertes Glitzern erkennen.
 

Etwa Zehn Minuten später stand die kleine Gruppe vor dem Büro des Tränkemeisters. Draco hatte die Gruppe angeführt, weswegen er es sich jetzt nicht nehmen ließ auch anzuklopfen.
 

Es verging nur einen Augenblick, bevor von drinnen ein schnarrendes „Herein“ erklang.
 

Blaise, Draco, Hermine, Luna, Neville, Millicent und Pansy traten hintereinander in das Büro des Lehrers ein und begrüßten die beiden Anwesenden.
 

Severus, wie Harry, waren über das Auftauchen der Gruppe überrascht. Nur der Professor vermied es, dies offen zu zeigen.
 

„Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?“, fragte Severus, als der Letzte – es war Blaise – die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
 

„Professor! Wir sind hier, um mit Ihnen und Harry über eine ernste Angelegenheit zu sprechen, aber erstmal zu Harry“, bei den Worten wandte Draco sich direkt an Harry. „Harry, Pansy hat es geschafft. Vor etwa eine halbe Stunde“, teilte Draco mit ruhiger Stimme mit.
 

Verstehend und gleichzeitig auch erstaunt, sah Harry Draco an, dann zu Pansy. „Wirklich, du hast es geschafft?“
 

„Ja! Ist das nicht toll!?!“, rief Pansy begeistert aus und umarmte aus purer Freude Harry. Ihre Schulkameraden und Freunde fingen erneut an zu lachen.
 

Auf Severus’ Gesicht zeichnete sich stattdessen ein großes Fragezeichen. „Würde jemand die Güte haben mir zu erklären, um was es sich hier handelt“, wollte der Professor mit autoritärer Stimme wissen. In der Zwischenzeit hatte er weitere Stühle herbeigezaubert und deutete den Schülern an sich zu setzen.
 

„Ist es okay, wenn ich es ihm erzähle, Harry?“, fragte Hermine. Sie hatten unterwegs beschlossen, dass sie es Hermine überlassen würden, den Tränkemeister über diese Sache aufzuklären. Sie war es ja auch gewesen, die diesen Vorschlag damals gemacht hatte.
 

„Sicher mach es. Ich habe nichts dagegen“, sagte Harry leicht lächelnd und sah dann zu seinem Mentor. „Ich vertraue ihm und würde ihm auch mein Leben anvertrauen. Und du weißt, Hermine,“, dabei sah Harry wieder seine beste Freundin an. „dass ich solche Worte nicht einfach so sage.“
 

Die Brünette nickte verstehend und lächelte dann.
 

Severus sah Harry mit einem seiner seltenen Lächeln an und der Junge glaubte in dessen Augen auch einen gewissen Stolz und Rührung zu erkennen. „Danke“, erwiderte Severus flüsternd zu Harrys Worte.
 

„Ich spreche nur die Wahrheit“, sagte Harry und deutete Hermine daraufhin, Severus über ihr geheimes Training zum Animagus und dessen langsamen Erfolg zu berichten.
 

Der Lehrer hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört, dabei unterbrach er die Schülerin kein einziges Mal. Erstaunt, wie besorgt und doch auch anerkennend, sah er auf die sieben Schüler, die soviel für Harry auf sich genommen hatten. Hermine schloss die Erklärung mit den Worten ab, wer welchen Animagus hatte.
 

An den Stuhl zurücklehnend und seine Arme vor sich geschränkt, musterte Severus zuerst alle Schüler und verglich sie in Gedanken mit ihren Animagus-Tieren. Er musste innerlich zugestehen, dass sie alle wirklich eine passende Gestalt zu ihren jeweiligen Charakteren hatten.
 

„Sehr erstaunlich, was Sie für Mister Potter geleistet haben. Ich verspreche Ihnen, dass ich niemanden darüber etwas erzählen werde, solange die Person darüber nichts weiß. Da ich weiß, dass Sie Ihre Animagus-Formen nicht für irgendetwas missbrauchen werden, sondern nur Harry damit helfen möchten, schlage ich trotzdem vor, Ihr Geheimnis gut für sich zu bewahren. Passen Sie aber in der Zukunft auf, wem Sie das sonst erzählen. Denn, wenn das Ministerium irgendwie dahinter kommen sollte, könnte es für Sie großen Ärger bedeuten. Es würde dazu, nicht nur zu einer hohen Geldbuße kommen, sondern auch zu einer langjährigen Überwachung“, mahnte Severus die Schüler ernst.
 

Diese Strafe fand der Hauslehrer vom Ministerium übertrieben. Von der jetzigen Regierung und dessen Ministern konnte man auch nichts anderes erwarten. Das Gesetzsystem war teilweise einfach sehr veraltert und passte nicht mehr in die heutige Zeit. Eine Neuerung war langsam aber sicher bitter nötig.
 

„Danke für Ihre Worte, Sir. Wir werden sie uns zu Herzen nehmen“, sagte Hermine ernst. Die anderen nickten bestätigend bei ihren Worten.
 

„Danke ebenso für Ihr Vertrauen.“ Severus nickte den Schülern respektvoll zu und sein linker Mundwinkel zog sich leicht nach oben.
 

Die kleine Gruppe sah sich kurz an und sie nickten sich zufrieden zu. Sie bereuten ihre Entscheidung nicht, auch den Lehrer für Zaubertränke in ihre Pläne und Geheimnisse eingeweiht zu haben.
 

„Da alles besprochen wurde, schlage ich vor, dass Sie sich alle in Ihren Gemeinschaftraum zurückziehen. In wenigen Minuten ist Sperrstunde“, sagte Severus zum Abschluss.
 

Die Schüler nickten dankend und wünschten dem Professor und Harry eine gute Nacht.
 

Pansy war aufgestanden, aber blieb noch vor dem Schreibtisch stehen.
 

„Ms. Parkinson?“ Severus sah sie fragend an.
 

„Sir, ich wollte Sie und Harry fragen, ob ich bei der nächsten Vollmondnacht als Animagus anwesend sein darf?“, fragte Pansy, als sich die Tür des Büros hinter ihnen geschlossen hatte.
 

Fragend sah Severus zu seinem Schützling. Er wollte Harry die Entscheidung überlassen, schließlich verwandelte dieser sich in einen Werwolf nicht er.
 

Harry nickte und sah dann Pansy mit einem Lächeln an. „Ich habe nichts dagegen, Pansy. Würde mich darüber sogar sehr freuen“, fügte er zuletzt noch ehrlich hinzu.
 

„Alles klar, Danke“, daraufhin verabschiedete sich Pansy ebenso von den Zweien und verließ das Büro des Lehrers gut gelaunt. Als sie gegangen war, konnte Severus sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Was ist?“, wollte Harry sogleich neugierig wissen.
 

„Mir ist gerade eingefallen, dass Dachse ja nicht reden können, also wird mich ihre Anwesenheit bestimmt nicht stören. Aber wie es zwischen euch sein wird, habe ich keine Ahnung. Ich bin ehrlich neugierig, wie ihr kommunizieren könnt. Und ist dir noch etwas aufgefallen bei ihr?“, fragte Severus Harry mit einem Schmunzeln.
 

Harry verneinte.
 

„Du weißt, der Dachs ist das Merkmal von Hufflepuff.“
 

„Ja, und?“, fragte Harry ein wenig verwirrt und hatte keine Ahnung auf was Severus hinaus wollte.
 

„Es passt perfekt zu ihr, sie hätte auch gut ins Haus Hufflepuff gepasst. Freundschaft und Treue gehören zu den Eigenschaften dieses Tieres. Du kannst dich also mit ruhigem Gewissen auf sie verlassen, Harry“, sagte Severus.
 

„Dann bin ich ja beruhigt“, erwiderte Harry lächelnd.
 

oooOOOooo
 

Harry schritt mit seinen Freunden Richtung Hogsmeade. Ein Tag zuvor war gerade Valentinstag gewesen, deswegen durften alle ab der dritte Klasse heute nach Hogsmeade gehen. Der junge Werwolf freute sich auf diesen Tag sehr, er würde im Dorf nämlich Bill wieder sehen. Aber nicht nur er hatte ein Treffen oder eher ein Date mit seinem Freund, auch ein paar seiner Freunde wollten ein wenig Zeit mit sich verbringen.
 

Pansy und Draco würden sich von der Gruppe trennen, wie auch Hermine, die sich mit Percy Weasley gleich in ‚den drei Besen’ treffen würde. Die restlichen vier: Millicent, Neville, Luna und Blaise würden gemeinsam in Hogsmeade einen schönen Tag verbringen.
 

„Wir treffen uns also wie gehabt um 17 Uhr wieder hier“, stellte Hermine sicher und sah dabei kurz zu Harry. Die Gruppe stand nicht weit von den ersten Geschäften entfernt.
 

Harry rollte gespielt mit den Augen. „Ja, Mine, wie gehabt. Ich werde bestimmt nicht noch einmal verloren gehen“, sagte er zuletzt leicht lächelnd.
 

„Na, bestimmt nicht, mein Kleiner. Ich werde dich in den nächsten Stunden genaustens im Auge behalten“, hörte Harry plötzlich die Stimme von Bill hinter sich. Daraufhin konnte Harry spüren, wie Bill ihn sanft von hinten in dessen Armen zog.
 

Die Freunde begrüßten den ältesten Weasley-Sohn freundlich.
 

„Da du dich jetzt in sicheren Armen befindest, werden wir gehen“, sagte Draco leicht schmunzelnd. Pansy und er verabschiedeten sich daraufhin und gingen davon.
 

„Dann wünsch ich euch viel Spaß“, verabschiedete sich Hermine ebenfalls von der Runde.
 

„Na dann, wir gehen mal den Honigtopf plündern“, sprach Blaise mit einem großen slytherinhaften Grinsen auf dem Gesicht und er, wie auch die anderen verabschiedeten sich ebenfalls von Harry und Bill.
 

„Hey, Blaise, lass uns aber noch etwas davon übrig“, erwiderte Millicent gespielt empört.
 

„Ich werde darüber nachdenken“, hörte Harry Blaise zuletzt noch sagen, bevor sie aus seiner Hörweite verschwanden.
 

Harry seufzte leicht und lächelte, danach drehte er sich in den Armen seines Geliebten um(,) und sah sanft zu Bill hoch. Auch wenn er ein wenig gewachsen war in dem halben Jahr, überragte Bill ihm doch noch um einiges. „Ich hab dich vermisst“, hauchte Harry und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

„Ich dich auch, mein kleiner Wolf“, erwiderte Bill leise und streichelte zärtlich über Harrys Rücken, dabei erwiderte er den Kuss sanft. Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder von einander und sahen sich nur verliebt an.
 

„Was wollen wir jetzt tun? Ich möchte eigentlich nur gerne mit dir irgendwo alleine ein wenig Zeit verbringen“, äußerte Harry flüsternd seinen sehnsüchtigsten Wunsch.
 

„Diesem Wunsch komme ich gerne nach. Wollen wir in die Wohnung? Charlie ist eh übers Wochenende nicht da, er verbringt dieses Wochenende bei Remus.“
 

„Das hört sich gut an. Und wir haben noch einige Zeit bis ich wieder zur Schule zurück muss“, sagte Harry sichtlich erfreut.
 

„Gut, und Severus weiß ja mit wem du den heutigen Tag verbringst“, erwiderte Bill noch. Danach apparierte Bill mit Harry direkt in die Wohnung.
 

Dort entledigten sie sich ihrer Umhänge, Schal und Handschuhe an der Garderobe. Bill schickte Harry Richtung Wohnraum, er selber verschwand kurz in der Küche. Harry hatte es sich dann auf der Couch bequem gemacht und zuvor auch noch seine Schuhe ausgezogen.
 

Einige Minuten später tauchte Bill mit einem Tablett auf, das beladen mit Sandwiches und frischem Tee war. Er stellte es auf dem Clubtisch ab und überreichte Harry eine heiße Tasse.
 

Der Jüngere nickte dankend und hielt die Tasse mit beiden Händen fest, damit sie sich dadurch erwärmen konnten. Es war draußen bitter kalt gewesen und der Raum war noch nicht richtig aufgeheizt, auch wenn Bill bei ihrer Ankunft den Kamin angemacht hatte. Als Bill sich ebenfalls eine Tasse Tee eingeschenkt hatte, zog er seinen Liebling zu sich. Harry seufzte wohlig auf und lehnte seinen Kopf an der Schulter des Größeren ab.
 

„Wie ist es dir in den letzten Wochen so ergangen, Harry?“, fragte Bill sanft und streichelte dabei die Seite von Harry. Sicher wusste Bill, was sein Geliebter in den letzten Wochen so alles erlebt hatte durch die Briefe. Trotzdem wollte er es gerne von Harry selber hören.
 

„Eigentlich gut, die Schule ist Moment ein wenig stressig, aber das klappt schon. Die anderen helfen mir, wenn ich einmal wieder Probleme mit dem Schulstoff hab. Ich bin bis heute immer noch darüber erstaunt, dass Hermine, Luna und Neville mit den anderen so gut auskommen. Es ist schön so, es gefällt mir.“
 

„Das freut mich zu hören, du hast hier wirklich sehr tolle Freunde“, sagte Bill dazu.
 

„Ja, sind sie. Ich bin erleichtert und auch sehr froh, dass sich das Ganze noch so gut entwickelt hat, seitdem ich in Slytherin bin“, stimmte Harry zu.
 

„Möchtest du deine Schulausbildung also in Hogwarts beenden? Wenn nicht, können wir ja, wenn du Volljährig bist, immer noch anderswo hinziehen und du kannst dann auch eine andere Schule besuchen“, bot Bill Harry an. Er wollte für Harry einfach das Beste.
 

Erstaunt blickte Harry in die blauen Augen seines Geliebten und lächelte ihn an. „Bill, das würdest du wirklich für mich tun?“
 

„Ja, mein Schatz, ich möchte schließlich, dass es dir gut geht“, bestätigte Bill und streichelte bei den Worten sanft über Harrys Wange.
 

„Danke. Aber ich denke, wenn alles so bleibt wie bisher, möchte ich gerne auch mein letztes Jahr in Hogwarts machen. Mit solchen Freunden wird bestimmt alles gut gehen, und Severus hält mich eh fern von Dumbledore. Seitdem ich in Slytherin bin, hab ich von ihm nichts mehr zu befürchten.“
 

„Ich bin froh, dass das Ganze noch ein gutes Ende gefunden hat.“ Bill blickte ihn sanftmütig an und hörte nicht auf über Harrys Gesicht zu streicheln.
 

Harry stellte seine Tasse ab und setzte sich jetzt auf Bills Schoss, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, fing er an seinen Geliebten hemmungslos zu küssen. Wie sehr er Bill doch in den letzten Wochen vermisst hatte. All das legte er in diesen Kuss. Der Jüngere von ihnen, fuhr zärtlich mit seiner Zunge über Bills Lippen.
 

Als Bill seine Tasse auf das Tischchen zurückgestellt hatte, umschlossen seine Arme Harrys Körper ganz und zogen diesen näher an sich. Seine Mund öffnete sich einen Spalt, als Harry um Einlass bat.
 

Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und weder dem Einen noch dem Anderen, entging es, dass ihre Erektionen dabei hart geworden waren. Harry fing sogar an, sich mit unglaublicher Intensität an seinem Freund zu reiben. Der Ältere dachte darüber nicht lange nach, sondern blickte Harry fragend an, dieser verstand die Frage und nickte. Bills Hand fuhr daraufhin unter Harrys Hemd und zog es ihm leicht über den Kopf. Anschließend folgten die Hose, die Socken und die Shorts.
 

Auch Harry blieb nicht untätig und schloss zu seinem Geliebten auf. Er zog ihm sein Hemd quälend langsam über den Kopf. Die Hose und Shorts wurden ebenso langsam nach unten geschoben und bald lagen beide nackt auf den Decken vorm Kamin.
 

Bill legte sich sanft auf Harry und ihre erregten Glieder rieben sich erneut aneinander. Die Bewegungen brachten Harry um den Verstand und ließen ihn hektisch atmen. Bei Bill was es ähnlich, er keuchte und umschloss mit einer Hand Harrys Glied und stützte sich mit der anderen an Harrys Seite ab.
 

„Bill!!!“, stöhnte Harry erregt auf, als Bill seine Erektion in der Hand hielt und sanft anfing diese zu bearbeiten.
 

„Ja, mein kleiner Wolf?“, fragte Bill mit einem frechen Lächeln.
 

„Tu etwas dagegen“, hauchte Harry. Seine Wangen waren schon längst feuerrot geworden, vor Erregung. Er blickte Bill in die Augen, dass es diesem die Sprache verschlug.
 

Der Rothaarige lachte aber über diesen Satz und hörte mit seiner Tätigkeit nicht auf. Er fing Harrys Lippen erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss ein.
 

Harry wandte sich unter der schneller werdenden Handbewegung und stöhnte immer wieder dabei leise in den Kuss hinein. Er fing sogar an, in Bills Hand zu stoßen. Dieses Gefühl war für ihn so unglaublich. Aber er wollte nicht, dass nur er zu diesem Genuss kam, weswegen seine Hand jetzt ebenso in Bills Schritt glitt und sein Glied fest umschloss. Dieser hatte bei Harrys Tun, den Kuss überrascht abbrechen müssen und hatte ein tiefes Stöhnen von sich gegeben.
 

„Harry!!!“, gab Bill stöhnend von sich, als die unerwartete Berührung seine Reize geflutet hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Harry ihn ebenso berühren wollte, wie er sich nach seinem Körper gesehnt hatte. Jeder versuchte dem anderen soviel Liebe und schöne Gefühle zu übermitteln, wie es nur ging. Beide keuchten und stöhnten um die Wette. Aber keiner wollte einen Schritt weitergehen. Sie waren zufrieden mit dem was sie hatten.
 

In den nächsten Minuten trieben die beiden sich gegenseitig immer näher an den Abgrund und der Höhepunkt, der sie fast zeitgleich kommen ließ, ließ beide laut aufstöhnen, während Bill sich nun vorsichtig auf Harry ablegte, weil ihm die Kraft in den Armen ausging. Nachdem sie sich von den Nachwehen erholt hatten, rollte Bill langsam von Harrys Körper, reinigte sie beide mit seinem Zauberstab und deckte sie beide mit einer Wolldecke zu. Danach kuschelten sie sich vor dem Kamin gemütlich aneinander und schmusten zufrieden miteinander.
 

Sie genossen die Zeit der Zweisamkeit und sprachen leise miteinander oder lagen einfach nur da, dabei wechselten sie immer wieder Küsse und tauschten zärtliche Streicheleinheiten aus.
 

oooOOOooo
 

Die Tage bis zum nächsten Vollmond gingen für Harry und seine Freunde schnell vorbei.
 

Pansy und Harry machten in der Vollmondnacht neue Erfahrungen. Die zwei hatten jede Menge Spaß und trieben bis zu später Stunde Fangspiele, tobten durch den Raum oder saßen einfach nebeneinander und kommunizierten per Gedanken miteinander. Harry, wie auch Pansy, waren über diese Tatsache sehr gefreut.
 

Severus schickte aber Pansy, als es schon weit nach Mitternacht war, ins Bett, da sie am nächsten Morgen wieder Unterricht hatte im Gegensatz zu Harry. Der Tränkemeister ging daraufhin ebenfalls ins Bett und ließ Harry neben dem Bett auf dem flauschigen warmen Teppich schlafen.
 

oooOOOooo

Die Zeit verging weiter, die Tage wurden zu Wochen und daraufhin auch zu Monaten. Als nächste schaffte es tatsächlich Hermine, sich vollständig in einen Animagus zu verwandeln. Folgend kamen dann Luna und Blaise. Bis Ende März hatten es alle geschafft sich erfolgreich und so wie sie es wollten, in ihren Animagus zu verwandeln.
 

In diesen Augenblick saßen sie gerade alle bei dem Tränkemeister und besprachen sich über die Schritte beim nächsten Vollmond.
 

„Der nächste Vollmond wird an einem Mittwoch stattfinden und das wird gerade dann sein, wenn Sie alle Frühlingsferien haben“, teilte Severus die Gruppe gerade mit. „Da ich nicht möchte, dass Sie alle in meinen Räumen Mister Potter Gesellschaft leisten. Schlage ich vor, dass wir uns in einem bestimmten Zeitpunkt in der Nähe der verbotene Wald treffen. Am Besten ein Stück von Hagrids Hütte entfernt, damit dessen Hund Sie nicht aufspüren kann und auf Sie aufmerksam macht.“
 

„Ich finde diesen Vorschlag gut. Aber was sollen wir den anderen sagen? Ich denke es wird bestimmt auffallen, besonders in Gryffindor, dass Neville in Jungenschlafsaal fehlt, wenn man bedenkt, wer seine Zimmergenossen sind. Bei Ravenclaw dagegen, weiß ich nicht wie es dort aussieht.“ Hermine sah fragend zu Luna.
 

„Ach die werden mich nicht vermissen. Wäre nämlich nicht das erstemal, dass ich nicht im Mädchenschlafsaal schlafe“, erwiderte Luna lächelnd. Sie sprach aber sogleich weiter, als Severus sie fragend ansah. „Ich schlafe oftmals im Gemeinschaftsraum, dort ist es gemütlicher und die Mädchen nerven dort nicht.“
 

Severus nickte bedächtig, er wurde aus diesem Mädchen nicht schlau. Sicher hatte er gemerkt, dass Luna Lovegood manchmal ihren Kopf in den Wolken hatte, aber solange es nicht seinen Unterricht beeinflusste, sagte er auch nichts dagegen. Sie wäre nicht die erste Hexe in Hogwarts, die sich merkwürdig verhielt.
 

„Was Mr. Longbottom angeht, mir wird da schon noch etwas einfallen“, sagte Severus geheimnisvoll. „Lassen Sie das meine alleinige Sorge sein.“
 

„Müssen wir uns wegen dem Direktor in dieser Hinsicht irgendwelche Sorgen machen?“, wollte Draco wissen.
 

„Daran zweifle ich. Er weiß meistens was im Schloss passiert, aber im verbotenen Wald nicht. Ich würde mir darüber also keine Sorgen machen“, erwiderte der Lehrer.
 

„Gibt es sonst noch Fragen?“, sprach Severus weiter und überbrückte dadurch das aufkommende Schweigen.
 

„Nein“, murmelten ein paar, andere wiederum verneinten mit einem Kopfschütteln.
 

„Gut. Dann bitte ich die Nicht-Slytherin mein Büro zu verlassen. Ich habe mit den Schüler meines Hauses noch etwas zu besprechen“, wies er in seiner Lehrermanier an.
 

Hermine, Neville und Luna nickten und verabschiedeten sich daraufhin. Als die Schüler gegangen waren, nahm Severus aus seiner Schreibtischschublade einen Stapel Pergament hervor.
 

„Folgendes: Im April werde ich mit jedem einzelnen Sechstklässler ein erneutes Gespräch über Ihre zukünftige Berufslaufbahn führen. Es geht dieses mal darum, ob Sie dazu noch ein passendes Praktikum machen wollen oder nicht, wenn Sie noch nicht sicher über Ihren Berufswunsch sind. Das Praktikum würde erst im siebten Jahr im Herbst stattfinden. Auf dem Pergament werden Sie die restlichen Informationen erfahren und können darüber in Ruhe nachdenken“, hierbei übergab er Harry, Blaise, Draco, Millicent und Pansy je ein solches Pergament.
 

„Ich bitte darum, dass Sie die restlichen Sechstklässler zu mir schicken, wenn Sie in Ihren Gemeinschaftsraum zurückkehren, damit ich auch sie informieren kann“, sagte Severus zu den zwei Vertrauensschülern.
 

„Wie Sie wünschen, Sir“, bestätigte Draco und Pansy nickte. Danach warfen sie einen Blick auf ihre Pergamente.
 

Auch Harry tat dies und wirkte dabei ein wenig nachdenklich. Er warf kurz einem Blick zu seinem Mentor. Sein Wunsch Zaubertränkemeister zu werden, war immer noch da. Aber was würde Severus nur davon halten? Würde er ihn überhaupt ernst nehmen. Harry konnte ja nicht ahnen, dass Severus eigentlich schon Bescheid wusste. Tom hatte Harry in der Hinsicht nur mitgeteilt, dass er immer noch daran arbeitete einen passenden Tränkemeister für ihn zu finden.
 

Der ältere Mann hatte Harrys Blick bemerkt, dennoch hielt er sich zurück. Bis zu dem Gespräch wollte Severus Harry noch ein wenig Zeit geben. Der Tränkemeister wollte sicher sein, dass es Harry immer noch ernst meinte mit seinem Wunsch und es nicht etwas war, weil dieser gerade Lust und Laune darauf hatte.
 

Gerade vor kurzem hatte Severus erneut mit Tom darüber gesprochen und diesem mitgeteilt, dass er gerne Harry zu seinem Lehrling nehmen würde, wenn Harry mit der Schule fertig war. Severus bat Tom aber darum, Harry davon vorerst nichts zu sagen und ihn im Glauben zu lassen, dass er immer noch nach einem geeigneten Zaubertränkemeister suchte.
 

„Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, können Sie gehen“, beendete Severus somit diese Runde.
 

Die fünf Schüler hatten vorerst keine Fragen mehr. Sie verabschiedeten sich anschließend und verließen dann das Büro des Tränkemeisters.
 

oooOOOooo
 

Der junge Werwolf klopfte an die Tür seines Hauslehrers. Er fühlte sich ein wenig müde. Es war auch nicht verwunderlich, denn heute Nacht würde wieder Vollmond sein. Auch wenn er sich nicht gerade so fit fühlte, freute er sich sehr darauf. Zum ersten Mal würde er mit seinen Freunden unterwegs sein, wenn er zu Lupus wurde. In dieser Nacht würden sie gemeinsam mit ihm, in ihren Animagus-Gestalten, durch den verbotenen Wald streifen.
 

Diese Freude führte dazu, dass die letzten paar Tage für Harry erträglich gewesen waren. Es war sonst nicht einfach, seine schlechte Laune zurückzuhalten, wenn der Vollmond immer näher rückte. Aber dieses Mal waren die negativen Gefühle von der Vorfreude überwogen worden.
 

„Herein“, erklang die schnarrende Stimme von Severus Snape.
 

Harry konnte nicht abstreiten, dass er ein wenig nervös auf das Gespräch war. Heute ging es schließlich um seine Zukunft. Er wusste nicht, wie er das handhaben sollte und wie der Tränkemeister überhaupt auf seinen Berufswunsch reagieren würde.
 

An seinen Qualitäten würde er hier bestimmt nicht scheitern, das wusste Harry genau. Seit Anfang des Schuljahres lief es für Harry in sämtlichen Unterrichtstoffen gut und nicht nur in Zaubertränke hatte er die Tests immer mit einem O zurückbekommen, sondern auch Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Auch in Kräuterkunde konnte sich seine Note blicken lassen. Eigentlich konnte es wirklich nicht daran scheitern, dass ihn niemand als Lehrling für Zaubertränke wollte.
 

Das einzige, was ihm einen üblen Strich durch die Rechnung machen konnte, war sein Werwolf-Dasein. Vielleicht war es deswegen, wieso ihn bis jetzt kein Zaubertränkemeister wollte. Er konnte Tom nicht verübeln, dass er sie darüber informieren musste, dass er ein Werwolf war. Schließlich mussten sie wissen was los war, wenn ihr Lehrling einen ganzen Tag im Monat und das bei Vollmond fehlte.
 

Bevor Harry das Büro betrat, sank seine Laune merklich und er musste leise aufseufzen. Er machte sich überhaupt keine Hoffnungen, dass er in Zukunft etwas Anständiges lernen konnte und noch weniger, dass er eine gute Arbeit bekam.
 

Mit hängenden Schultern öffnete er die Tür und betrat das Büro des Tränkemeisters.
 

„Guten Tag, Professor Snape“, grüßte der Junge leise, nach dem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

Verwundert hob Severus eine Augenbraue hoch. Es war nicht einmal die Tatsache, dass Harry ihn förmlich begrüßt hatte, was ihn gestört hatte, sondern wie dieser ihn gegrüßt hatte. In Severus’ Ohren klang es völlig hilflos und irgendwie ohne Hoffnung. Auch Harrys Körperhaltung wirkte für ihn beunruhigend.
 

Leicht verwirrt runzelte Severus die Stirn. Er konnte sich erinnern, dass Harry beim Frühstück in der große Halle, wie auch beim Mittagessen fröhlich gewirkt hatte, auch wenn er ein wenig blass um die Nase war. Von dieser fröhlichen Stimmung war aber in diesem Augenblick nichts mehr zu sehen.
 

War Harry jemandem begegnet, dass seine Laune sich so verschlechtert hatte? Severus deutete Harry sich zu setzen. Dieser Anweisung folgte der Junge einen Augenblick später schweigsam.
 

Der Schüler hielt seinen Blick gesenkt und starrte Gedankenverloren vor sich hin.
 

„Harry?“, fragte Severus ungewöhnlich sanft. Ihm gefiel die Haltung seines jungen Schützlings nicht und er befürchtete sogar einen Rückfall, das wollte Severus, wenn möglich, aber verhindern. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Er war in der Zwischenzeit aufgestanden, um sich neben Harry hinzusetzen. Langsam drehte Severus den Jungen dabei zu sich.
 

„Nicht wirklich“, murmelte Harry. Er sah Severus immer noch nicht an.
 

„Sieh mich bitte an und erzähle mir was dich bedrückt. Vielleicht kann ich dir helfen“, sprach Severus immer noch einfühlsam.
 

Langsam hob Harry seinen Kopf und sah direkt in die schwarzen Augen von Severus. Erneut konnte Severus die Hilflosigkeit in den grünen Augen erkennen.
 

„Ich weiß nicht, ob dieses Gespräch noch irgendetwas für mich bringt“, flüsterte Harry. „Sieh mich doch an, ich bin ein junger Werwolf. Wer will mich schon als Lehrling nehmen? Und das was ich tun möchte, ist schwieriger als gedacht. Sogar Tom findet niemanden für mich.“
 

Der Tränkemeister nickte langsam. „Das was du meinst, dass es schwierig ist, jemanden für dich zu finden, was ist es?“ Natürlich wusste Severus, was Harry meinte. Dennoch wollte er, dass Harry es ihm selber sagte, nicht um Missverständnisse zu vermeiden, sondern eher, um Severus bestätigen zu lassen, dass der Junge später wirklich einmal Tränkemeister werden wollte.
 

„Ich möchte gerne Tränkemeister werden. Das war mein zweiter Berufsfavorit gewesen, als ich noch die Möglichkeit hatte Auror zu werden. Nachdem ich aber zu einem Werwolf gebissen wurde, platzte dadurch natürlich dieser Wunsch. Das Aurorenbüro würde niemals Werwölfe als Mitarbeiter aufnehmen. Ich denke, es liegt hier nicht einmal an den Wesen selber, sondern daran, weil es viel zu anstrengend wäre, besonders vor und nach der Verwandlung“, äußerte Harry.
 

„Hier stimme ich dir zu“, bestätigte Severus. „Und weiter?“
 

„Ich beschloss also auf meinen zweiten Berufswunsch zurückzugreifen. Die Gedanken kamen insbesondere im letzten Herbst auf. Dort hatte ich ja jede Menge Zeit gehabt darüber nachzudenken.“ Harrys Gesichtsausdruck wurde plötzlich sehr ernst.
 

„Severus, ich möchte gerne Meinesgleichen helfen. Ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen. Wenn es soweit ist, möchte ich an einer besseren Version des Wolfbanntranks oder sogar an einem Impfstoff arbeiten. Natürlich möchte ich auch anderen Hexen und Zauberern helfen, so egoistisch bin ich auch wieder nicht“, fügte er zuletzt noch schnell hinzu.
 

„Ich verstehe dich und denke, dieser Beruf würde zu dir sehr gut passen. Da ich weiß, dass du damit nie etwas Böses anstellen würdest. Nein, im Gegenteil! Harry, du bist ein gutmütiger Mensch. Du versuchst den Menschen zu helfen, egal von welcher Seite sie kommen, wenn du glaubst sie verdienen eine Chance und brauchen Hilfe. Ich bin froh, dass du nicht mehr inmitten dieses Krieges stehst und endlich deine Ruhe hast, auch wenn es Dumbledore ziemlich wurmt, dass er seinen Goldjungen verloren hat. Ihm sind – zum Glück – seit du in Slytherin bist, die Hände gebunden.“
 

Kurzes Schweigen trat ein, welches aber von Severus gleich wieder unterbrochen wurde.
 

„Es wäre schön, wenn der Krieg einmal zu Ende ist und das wenn es geht unblutig. Wir sind nicht alle so blutrünstig, wie die meisten über uns denken. Wir haben Ziele und wollen ebenso gleiche Rechte, wie Weißmagier. Die schwarzen Magier und magische Kreaturen werden schon viel zu lange vom Ministerium unterdrückt. Und es ist klar, dass wir mit Gewalt reagieren müssen, wenn es nicht mehr anderes geht. Aber seit einiger Zeit verwenden wir es nur noch, wenn wir uns verteidigen müssen, sonst nicht. Tom hat aus seinen früheren Fehlern gelernt und eingesehen, dass Gewalt nicht die einzige Lösung ist. Ich finde das gut.“
 

„Ich hoffe auch, dass das Ganze eines Tages noch ein gutes Ende findet“, murmelte Harry. „Wenn man nur Fudge und seine Leute auswechseln würde, dann würde es mit dem Frieden bestimmt klappen, wenn alle es wirklich wollen“, sagte Harry nachdenklich.
 

„Bestimmt“, stimmte Severus zu. Der ältere Mann wusste, dass Tom die letzte Phase eingeleitet hatte. Wenn alles nach Plan lief, würde die Zauberwelt in einem Monat einen Umbruch erleben.
 

„Ich weiß, dass Tom etwas plant. Aber ich habe Hoffnung, dass es alles gut kommt und wirklich ohne Blutvergießen abläuft“, sprach Harry. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als Severus ihn überrascht und auch fragend ansah.
 

In letzter Zeit konnte Harry von Tom positive Gefühle empfangen, die von Freude und sogar von einer gewissen Euphorie sprachen. Harry wusste nicht, ob Tom das bewusst war, dass er hin und wieder davon etwas zu Harry sendete.
 

„Am Besten sag Tom einmal, er soll seine Blockade ein wenig festigen, wenn er nicht will, dass ich etwas merke. Keine Sorge, es sind nur positive Gefühle die ich empfange, sonst nichts. Ich glaube ihm ist nicht einmal bewusst, dass er es auch mir sendet“, klärte Harry Severus mit diesen Worten auf.
 

Der Ältere nickte und auf seinen Lippen erschien ein kleines Lächeln. „Okay, ich werde es ihm bei nächster Gelegenheit einmal ausrichten… Geht es dir jetzt wieder besser?“, wollte Severus sogleich noch wissen.
 

„Ja, danke“, erwiderte Harry ehrlich und lächelte dazu seinem Mentor beruhigend zu.
 

„Gut. Dann kehren wir am besten zu dem zurück, wieso du hier bist. Ist das in Ordnung?“ Severus stand währenddessen auf und gesellte sich wieder zurück hinter seinem Schreibtisch.
 

Harry nickte.
 

„Ich habe für dich gute Neuigkeiten, Harry. Dabei muss ich dir aber etwas gestehen. Sei Tom darüber bitte nicht böse…“, fing Severus an und ließ Harry bei diesen Worten nicht aus dem Augen.
 

Sein Schüler blickte ihn erwartungsvoll an und nickte erneut. Auch wenn er sich innerlich fragte, wieso er auf Tom böse sein sollte.
 

„Tom hat mir über deinen Wunsch Tränkemeister zu werden, in deinen Weihnachtsferien berichtet. Er hat mich eigentlich gefragt, wie es bei mir aussieht. Wie dir ja eigentlich bekannt sein sollte, bin ich nicht nur Zaubertränkelehrer, sondern auch Tränkemeister….“
 

Harry neigte leicht seinen Kopf und sah Severus jetzt fragend und dennoch überrascht an. Er war keineswegs böse auf Tom, sondern eher über sich selber überrascht. Wieso war er nicht selber auf die Idee gekommen, Severus zu fragen? Wahrscheinlich hatte er es verdrängt, weil er bei Severus nie einen Assistenten oder etwas Ähnliches gesehen hatte.
 

„Nachdem ich darüber mit Tom gesprochen habe“, sprach der Tränkemeister weiter. „Musste ich darüber erst einmal nachdenken und einige Sachen abklären.“ Severus hatte mit dem Zaubertränke-Komitee abklären müssen, ob er wirklich alt genug war, um einen Lehrling zu nehmen. Diese hatten ihm die positive Rückmeldung gegeben, dass er es tun durfte. Severus Snape war ein sehr erfahrener Tränkemeister und konnte die besten Qualifikationen dafür vorweisen.
 

Der Slytherin-Schüler wagte nicht seinen Lehrer zu unterbrechen und sah dieser gespannt an. Er hatte sogar seine Hände ineinander gefaltet, weil seine Finger angefangen hatten nervös miteinander zu spielen.
 

„Eigentlich ist es für dich ja nicht Neues, du weißt dass ich ein sehr strenger Lehrer bin und von meinen Schülern einiges abverlange. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass ich von meinem Lehrling ebenso viel oder sogar noch mehr fordere, als es bei einem normalen Hogwarts-Schüler der Fall ist. Hier geht es um hohe Kunst und nicht um irgendwelche Spielereien.“
 

„Mir ist klar, um was es sich hier handelt. Und ich versichere dir, dass wenn ich die Möglichkeit hätte diese Ausbildung zu machen, ich es ernst nehmen würde. Egal wie viel Arbeit dahinter steckt und wie viel du von mir forderst, um aus mir einen guten Tränkemeister zu machen.“
 

„Gut, das ist das, was ich von dir hören wollte.“
 

Plötzlich traf Harry eine Erkenntnis und er riss völlig überrascht die Augen auf.
 

Severus konnte darüber nur milde lächeln.
 

„Du… Du würdest mich als Lehrling annehmen?“, sprudelte diese Frage überrascht aus Harry heraus.
 

„Ja, wenn du es möchtest. Erst einmal schlage ich aber vor, dass du wie jeder andere auch, im Oktober ein Praktikum machst. In diesem Falle wäre es bei mir. Dieses Praktikum wird drei Wochen dauern. Wenn es dir gefällt und deine Noten weiterhin so gut bleiben, kannst du nach deinem Schulabschluss(,) bei mir mit der Ausbildung beginnen. Was hältst du davon?“
 

„Das klingt gut. Danke, Severus.“ Harry stand vor Freude auf, kam um den Tisch herum und fiel dem überraschten Tränkemeister in die Arme. Er umarmte den älteren Mann erfreut und strahlte gleichzeitig mit der Sonne, die draußen noch schien, um die Wette.
 

Es war einer der seltenen Augenblicke, an denen Severus solche Gesten von Harry nur zu gerne zuließ, weil er wusste, dass sie aus tiefstem Herzen kamen. Er drückte den Jüngeren sanft an sich. Severus hatte nie in seinem Leben gedacht, dass er mit Harry je so eine tiefe Verbindung eingehen würde, die fast an eine Vater-Sohn Beziehung grenzte.
 

Nach einigen Minuten schob Severus Harry sanft von sich und sah Harry in den Augen, die vor Freude glitzerten.
 

„Ich denke das war alles. Hast du vielleicht noch eine Frage oder Anregung“, wollte Severus von Harry wissen.
 

„Nein, im Augenblick nicht.“
 

„Gut, dann geh jetzt am Besten, und komm gleich, wenn du etwas zum Abendessen eingenommen hast zu mir. In Ordnung?“
 

„Ja, Severus. Bis später“, verabschiedete Harry daraufhin und verließ das Büro seines Mentors und Freundes.
 

Severus blickte Harry kurz hinterher, bis die Tür von diesem geschlossen wurde. Danach machte sich Severus daran, weitere Vorbereitungen für die letzten Schulmonate vor den Sommerferien zu treffen. Auch wenn gerade Frühlingsferien waren, hieß es nicht, dass auch er oder die anderen Lehrer davon voll und ganz profitieren konnten. Gerade in dieser Zeit, brauchten die ZAG und UTZ Klassen ihre gesamte Aufmerksamkeit.
 

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er sich auf die nächste Arbeit stürzte, bis er zum Abendessen in der Große Halle gehen würde.
 

oooOOOooo
 

Die kleine Lichtung lag ein gutes Stück von Hagrids Hütte entfernt. Sie umgab dichte Büsche und hohe Bäume, sodass man nicht wirklich sehen konnte, was sich dort gerade abspielte.
 

Blaise, Draco, Hermine, Neville, Millicent und Pansy hatten es erfolgreich geschafft sich aus dem Schloss zu schleichen. Sie waren aufgebrochen, als es angefangen hat zu dämmern. Die Gruppe hatte mit dem Professor ausgemacht, sich hier mit den zweien zu treffen.
 

Sie mussten nicht lange auf die beiden warten. Professor Snape erschien mit Harry an den Fersen, nur einige Minuten nach ihnen auf dieser Lichtung. Der Jüngere hatte eine Stunde nach dem Abendessen sich zu einem Werwolf verwandelt. Als die Verwandlung vollzogen gewesen war, machten sich sein Professor und er auf den Weg zum Wald.
 

Den Weg hatte Harry nicht gekannt. Sie hatten das Schloss aus einer ganz anderen Richtung verlassen, als es sonst der Fall gewesen war. Dieser Weg gab ihnen sogar genug Schutz vor neugierigen Blicke und vor allem auch vor den Portraits.
 

Als Severus Snape die Lichtung betrat, sahen alle Schüler in dessen Richtung.
 

Millicent, Neville, Draco, Luna und Hermine hatten Harry noch nicht in seiner Wolfsgestalt gesehen. Sie waren von seinem Auftreten fasziniert und auch über Harrys ungewöhnliche strahlende grüne Augen, die sehr gut zu seinem schwarzen Fell passten.
 

„Da Sie alle anwesend sind, schlage ich vor, dass Sie sich verwandeln und die Nacht ausnutzen. Aber vergessen Sie nicht, kurz vor Sonnenaufgang wieder hier zu erscheinen. Da es nicht ratsam wäre, wenn sich Mister Potter unter freiem Himmel wieder zurückverwandeln würde. Zuletzt achten Sie bitte darauf, dass Sie sich nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten bringen“, sprach der Lehrer streng.
 

„Ja, Sir“, kam es einstimmig von den Schülern.
 

„Gut. Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß“, verabschiedete sich Severus leicht schmunzelnd mit den Worten von seinen Schülern. Wenn die Schüler sich auf den Weg gemacht haben, würde er sich zurückziehen und in seinem Büro noch einige Arbeiten erledigen. Danach würde er sich ein paar Stunden Schlaf gönnen, bevor er wieder hierher zurückkehren würde, um Harry wieder abzuholen.
 

Fasziniert konnte Severus die Verwandlung der jeweiligen Schüler beobachten, wie Blaise zu einer schwarze Katze wurde, Draco zu einem Wolf – der im Gegensatz zu Harry helles Fell hatte – Millicent wurde zu einem Braunbär, Neville zu einem Golden Retriever, Luna zu einem Eichhörnchen, Hermine zu einem Gepard und Pansy zu einem Dachs. Es bot für Severus ein interessantes Bild an. Erneut tauchte auf seinem Gesicht ein kleines Lächeln auf.
 

Plötzlich konnte er ein sanftes Stupsen an seiner Hand spüren. Ein Blick nach unten, ließ ihn erkennen, dass es die kühle Schnauze von Lupus war, der seine Aufmerksamkeit wünschte. Severus streichelte kurz sanft über dessen Kopf und flüsterte leise: „Geh schon, Lupus, genieße diese Zeit. Ich werde dich in einigen Stunden wieder abholen.“
 

Lupus gab einen erfreuten Laut von sich und tobte ausgelassen direkt auf seine Freunde zu, die ihn sogleich umkreisten.
 

Das Letzte was Severus sah, bevor er sich auf den Weg zurück zum Schloss machte, war wie die verschiedenen Tiere anfingen sich gegenzeitig zu mustern und zu beschnuppern.
 

#Harry?#, hörte der Werwolf gleich Hermines Stimme in seinem Kopf. #Hörst du mich?#
 

#Ja, Mine, ich höre dich. Könnt ihr mich alle verstehen?#, sprach Harry in seinen Gedanken. In der Zwischenzeit hatte er sich auf seine Hinterpfoten gesetzt.
 

#Ja, klar#, erwiderte Neville und seine Rute wedelte vor Freude wild hin und her.
 

#Ich kann es nicht fassen, dass wir es geschafft haben#, kam es begeistert von Millicent.
 

Sie hatte es gerade geschafft, sich einigermaßen hinzusetzen. Es war nicht gerade einfach gewesen, da sie einer der größten und schwersten Animagi war. Luna hatte sich erlaubt, auf Millicents breite Schulter zu springen. #Hey, Luna, guck dass dein Staubwedel nicht die ganze Zeit mein Ohr berührt, es kitzelt nämlich#, gab Millicent gedanklich kichernd von sich. Von der Braunbärin selber erklang ein Grollen, welches nicht gerade leise war.
 

#Sorry, Millicent. Ich muss mich daran gewöhnen, dass hinter mir auch noch etwas ist#, sagte das kleine Eichhörnchen fröhlich in dieser Runde.
 

#Nicht nur du#, erwidere Blaise und hatte es sich zur persönliche Aufgabe gemacht, seine lange Katzenschwanz zu beobachten und immer wieder danach zu fassen.
 

#Slytherin! Blaise, hör auf damit! Wenn ich dich dir ganze Zeit dabei zuschaue, wird mir schlecht#, brummte Draco und erhob erhaben seinen Kopf in Blaises Richtung und fletschte kurz genervt mit den Zähnen.
 

#Dann guck halt nicht hin#, neckte Blaise.
 

Lupus lachte in Gedanken. Er fand es witzig seine Freunde zu beobachten und ihre Gespräche mit zu verfolgen. Das pure Glück rauschte durch die Adern der Schüler und Adrenalin ließ sie übermütig sein. Seine beste Freundin Hermine, lehnte sich währenddessen an ihn.
 

#Harry, dein Fell ist angenehm weich und deine Augen sehen schön aus#, komplimentierte Hermine ihren besten Freund.
 

#Danke, Mine# Harry war froh, dass er ein Fell hatte, sonst wäre ihr sicher die Röte aufgefallen, die er unter seinem Fell glaubte zu spüren. #Du siehst aber auch toll aus.#
 

#Echt? Ich glaub bei Gelegenheit muss ich mich selber als Animagus vor dem Spiegel begutachten#, sagte die Gepardin mit einem gewissen Stolz in ihrer Stimme.
 

#Mach das, es wird dir gefallen, glaube mir#, dabei lehnte sich der Werwolf ein wenig näher an sie und genoss ihre Anwesenheit.
 

Es tat seiner Seele gut, sie alle hier zu haben. Sein Herz fühlte sich so unbeschwert und ohne Sorge. Es machte ihn glücklich, dass er nicht mehr alleine die Vollmondnächte verbringen musste. Sicher, bei Severus war er nie alleine gewesen und auch dessen Gesellschaft hatte er immer sehr genossen, die ihm das Gefühl gegeben hatte, dass er keine Angst haben musste und er sicher war. Jetzt war es eine etwas andere Situation, die man nicht wirklich mit dem, was er bei Severus erlebte vergleichen konnte. Dennoch fand er auch diese sehr schön.
 

#So, was machen wir jetzt? Wollen wir die ganze Zeit hier sitzen bleiben, oder unseren Hintern auch einmal in eine bestimmte Richtung bewegen?#, schnarrte Draco in seiner gewohnte Art.
 

#Nein, keineswegs. Kannst ja schon einmal voraus gehen, wir werden dir folgen#, erwiderte Blaise und gab ein Miauen von sich.
 

#Wieso ich plötzlich?#, fragte Draco.
 

#Weil du möchtest, dass wir unsere Hintern in Bewegung setzen#, antwortete Pansy neckend.
 

Ein leises Knurren erklang aus Dracos Kehle. Er richtete sich auf alle Viere und achtete darauf, dass er die Aufmerksamkeit der anderen auf sich hatte. Danach machte er sich auf den Weg tiefer in den verbotenen Wald zu gehen. Sie achteten, dass sie sich nicht zu weit von ihrem Standort entfernten, weil keiner von ihnen sich hier wirklich verlaufen wollte. Erst einmal wollten sie lieber diese Umgebung besser erkunden, bevor sie sich tiefer in den verbotenen Wald wagten.
 

Die nächsten Stunden verflogen in Windeseile. Sie verbrachten die Zeit damit, ihre neue Umgebung kennenzulernen, zu spielen, oder ihre neuen Sinne als Animagi in der freien Natur einzusetzen.
 

Für Harry war dies eine wunderschöne Erfahrung. Er lernte die Vollmondnacht dieses Mal von einer ganz anderen Seite kennen. Die neuen Erlebnisse in der freien Natur waren für ihn schön und auch sehr interessant. Es gab für ihn dadurch soviel Neues zu entdecken und zu beschnuppern. Bisher konnte er ja noch nie in seiner Gestalt die Natur genießen, da die beiden Male immer sein Wolf die Oberhand hatte.
 

Die ganze Nacht hindurch wurden sie von Niemandem belästigt oder gar angegriffen. Sie begegneten auch keinen Tieren oder gar Zentauren, sie wurden von allen in Frieden gelassen.
 

Kurz vor dem Sonnenaufgang mussten sie sich mehrmals gegenseitig antreiben, um zurückzukehren. Damit Harry rechtzeitig in Schloss zurück sein konnte, bevor er sich zurückverwandeln würde.
 

Severus Snape wartete schon auf sie, als sie wieder bei der Lichtung auftauchten. Er konnte sogleich zufrieden feststellen, dass sie ziemlich glücklich wirkten, auch wenn sie erschöpft aussahen. Auch Harry schien glücklich zu sein, denn dessen Rute wedelte die ganze Zeit hin und her.
 

Darüber freute sich Severus innerlich, er war froh, dass er solche Freunde gefunden hatte. Freunde, auf die er sich verlassen konnte. Severus war auch froh darüber, dass auch Draco Harry so angenommen hatte, wie er nun mal war.
 

Lupus tapste gleich erfreut zu Severus, als der kleine Wolf ihn entdeckte. Severus ließ sich nicht nehmen, in die Hocke zu gehen und ihn hinter dessen Ohr zu kraulen. „Na, mein Kleiner, war es schön?“, flüsterte Severus so leise, dass es nur Lupus hören konnte.
 

Der Werwolf winselte vergnügt und blickte kurz zu seinen Freunden, die sich nacheinander wieder zurückverwandelten.
 

„Schön Sie alle wohlauf zu sehen. Gehen Sie jetzt am Besten zum Schloss zurück, bevor Mr. Filch auf den Beinen ist und mit seiner nervenden Katze durch die Gänge zieht“, begrüßte Severus die Gruppe.
 

Niemand von den Schülern protestierte dagegen. Sie spürten nämlich, dass diese Nacht doch sehr an ihren Kräften gezehrt hatte. Schließlich hatten sie ihre Animagi für mehrere Stunden aufrechterhalten müssen. Jeder von ihnen war innerlich froh, wenn sie ins Bett kamen und eine Runde schlafen konnten. Also verabschiedeten sie sich und machten sich leise auf den Weg zurück zum Schloss.
 

Severus und Lupus gingen ebenfalls heimwärts, auf dem gleichen Weg, wie sie gekommen waren. Als sie bei Severus’ Räumen waren, tapste der Werwolf vor dem Kamin und ließ sich auf dem Teppich sinken, da er wusste, dass die Rückverwandlung bald einsetzen würde.
 

In der Zeit, wo Harry darauf wartete wieder ein Mensch zu werden, beobachte er, wie Severus bestimmten Tätigkeiten nachging.
 

Als Severus die Decke über den Sessel gelegt hatte, die er extra für Harry geholt hatte, hörte er diesen einen Laut von sich geben. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und konnte mit ansehen, wie Harry sich langsam wieder zurückverwandelte, ohne dass er einen Ton von sich gab.
 

Zuletzt blieb Harry ziemlich entkräftet auf der Seite liegen. Er versuchte nicht einmal, sich aufzurichten, weil er wusste, dass es eh nicht funktionieren würde. Da seine Beine erst einmal ein wenig Kraft brauchten. Er bekam mit, wie Severus neben ihm auf die Knie ging, um ihn daraufhin in die warme Decke zu wickeln.
 

Der Tränkemeister nahm Harry sogleich auf seine Arme und trug ihn in dessen Zimmer. Sie brauchten nicht wirklich zu sprechen, da beide die Prozedur schon kannten. Als Severus Harry ins Bett gelegt hatte, machte er sich gleich daran, ihn mit einem Diagnosezauber zu untersuchen. Außer der üblichen Entkräftung, wie auch Erschöpfung konnte er mit Zufriedenheit feststellen, dass sonst alles in Ordnung war. Danach flößte Severus Harry den üblichen Stärkungstrank ein.
 

„Danke“, bedankte sich Harry, als Severus ihm half in seinen Schlafanzug zu schlüpfen.
 

„Dafür doch nicht, Harry, das weißt du“, erwiderte Severus sanft.
 

„Das werde ich immer wieder tun. Ich finde so etwas nicht selbstverständlich. Auch das musst du doch langsam wissen, Severus“, sagte Harry müde lächelnd.
 

Severus schüttelte nur leicht den Kopf, dennoch konnte Harry auf dessen Gesicht ein Lächeln erkennen.
 

„Und ist alles gut gegangen?“, wollte der Tränkemeister wissen, als Harry zugedeckt im Bett lag. Er konnte nicht abstreiten, dass er neugierig war, zu erfahren, wie der Ausflug im verbotenen Wald gelaufen ist.
 

„Ja“, dabei erzählte Harry, was sie alles unternommen haben. „Draco und ich haben uns zuletzt sogar gerauft. Und stell dir vor, ich habe sogar gewonnen“, sagte er mit einem leichten Stolz in seiner Stimme. „Niemand wurde von uns verletzt, außer vielleicht Dracos Stolz. Ich glaub er wird noch einige Tage schmollen deswegen. Aber daran wird er nicht sterben, es geschieht ihm sogar einmal recht, eins auf den Deckel zu kriegen“, sprach Harry schmunzelnd.
 

„Da hast du recht“, stimmte Severus grinsend zu. „Er wird sich schon wieder beruhigen. Darüber würde ich mir keine Sorgen machen. Und er wird auch nicht nachtragend sein, dadurch würde er sich sonst immer selber daran erinnern, dass er gegen dich verloren hat.“
 

„Das stimmt.“
 

„Ruh dich jetzt aus, Harry. Wenn etwas ist, ruf nach mir. Ich bin nebenan, in Ordnung?“, sagte Severus sanft.
 

„Ist gut“, nuschelte Harry und schloss seine Augen. In weniger als einer Minute war Harry friedlich eingeschlafen.
 

Severus blieb solange bei ihm, bis er sicher war, dass Harry tief und fest schlief. Danach zog er sich in den Wohnraum zurück. Heute wollte er ausnahmsweise nicht arbeiten, sondern den unterrichtsfreien Tag einmal genießen und ein wenig Freizeitlektüre lesen. Er nahm sich vor, zwischendurch bei Harry vorbei zu schauen, um sicher zu sein, dass der Junge sich wirklich erholte.
 

oooOOOooo
 

Der Direktor von Hogwarts, Albus Dumbledore, nippte an seiner Tasse Tee und streifte nebenbei mit den Augen durch die große Halle. Die Schule lief seit einer Woche wieder und es war Samstagmorgen.
 

Nicht nur einmal blieb sein Blick an seinem früheren Goldjungen hängen. Der zwischen dem blonden Malfoy-Erben und dem Mädchen Millicent Bulstrode saß. Dumbledore konnte nicht abstreiten, dass es ihm nicht gefiel, wie sich das Ganze entwickelt hatte. Seine Entscheidung hatte verursacht, dass es Harry Potter in Slytherin besser erging, als er je gedacht hatte.
 

Der Junge hätte dort eigentlich seinen letzten Lebenswillen verlieren sollen – der Ordensführer konnte ja in diesem Augenblick nicht wissen, dass er es wirklich fast geschafft hatte den ehemaligen Gryffindor zu brechen. Anstatt, dass es dem jungen Potter dort schlecht ging, hatte er dort neue Freunde und Lebensmut gefunden. Und er, Dumbledore, konnte nichts mehr dagegen tun.
 

‚So ist es besser, Harry hat dort jetzt Freunde, die auf jeden Fall zu ihm stehen und ist in Sicherheit’, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf.
 

Der alte Mann hob überrascht den Kopf. Das waren doch nicht gerade seine Gedanken gewesen, oder?
 

‚Ihm soll es nicht gut gehen, sondern er soll in Elend versinken und Voldemort vernichten’, brummte er in seinen Gedanken.
 

‚Nein, das ist nicht seine Aufgabe! Er ist zu jung dafür und er hat noch ein ganzes Leben vor sich, außerdem hat er es als Werwolf eh schwer genug. Und das auch noch wegen mir’, entgegnete die andere Stimme scharf.
 

‚Es muss so sein! Wenn er Voldemort besiegt, wird die Zauberwelt endlich seinen Frieden haben!’, zischte er wütend in seinem Kopf.
 

Was war mit ihm los? Wieso führte er plötzlich zwiespältige Gespräche mit sich selber?
 

Langsam spürte Dumbledore, wie es hinter seiner Stirn immer stärker pochte. Er beschloss sein Frühstück frühzeitig zu beenden. Eigentlich etwas, was man bei dem Schulleiter kaum erlebte, außer es war ein Notfall aufgetreten oder ein wichtiger Termin stand auf der Tagesordnung.
 

Der Direktor ignorierte die fragenden Blicke der anderen Lehrer und verließ die Halle durch den Seiteneingang, der nur für die Lehrer und anderen Angestellten von Hogwarts zugänglich war.
 

Inmitten des Ganges musste sich Dumbledore an die Brust fassen, als ihn ein heißer Schmerz durchlief. Seine Atmung stockte und er musste sich an der Wand halten um nicht komplett das Gleichgewicht zu verlieren. Die Kopfschmerzen stiegen dabei bis ins Unermessliche. Seine Ohren rauschten und als er glaubte, dass er gleich verbrennen würde, verschwand der Schmerz an der Brust, aber der in seinem Kopf blieb bestehen.
 

„Direktor?“, hörte er die überraschte Stimme von Severus Snape hinter sich. Dieser hatte kurz nach dem älteren Mann die Halle verlassen gehabt. „Ist Ihnen nicht gut?“ Severus bemerkte, dass Dumbledore blass geworden war und gefährlich zu schwanken angefangen hatte.
 

„Severus“, ächzte der ältere Mann. „Mir ist nicht…“, weiter kam er nicht mehr. Völlig entkräftet versank er in völlige Dunkelheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  chibi-angel
2007-12-12T14:59:30+00:00 12.12.2007 15:59
ein sehr interessantes Kappi und niedlich wie Blaise seinen Katzenschwanz jagt.
macht weiter so
Von: abgemeldet
2007-12-06T16:42:29+00:00 06.12.2007 17:42
jaaaaaaaaa, und ich hab endlich weiter lesen können *lach*
und es war wieder ein tolles kapitel. vor allem freut es mich, dass harrys freunde es endlich geschaft haben den animagus zu erlernen und ab nun die vollmondnächte mit ihm verbringen können. aber auch, dass er bei severus vielleicht ein lehrling werden könnte *grins*
aber was ist mit dumbles los? *grübel*
sein ganzes verhalten und vor allem die 'stimmen' gegen ende des kapitels kommen mir etwas suspeckt vor.....
ich habe da eine kleine vermutung, was dass sein könnte. will sie aber erst mal für mich behalten O_O
naja, werde bald (bestimmt *lach*) das nächste kapitel lesen. aber weil sie so lang sind und ich kaum zeit habe zu lesen, komm ich jetzt eher seltener dazu *seufz*
naja *lach*
bis zum nächsten mal ^^
bye bye
xNuitx *wink*
Von:  xuxu713
2007-12-01T16:26:43+00:00 01.12.2007 17:26
Bin dieses mal etwas spät dran ... Entschuldige!
Diese kapitel war echt so voller Gefühle .. aangefangen beim Hogsmeade Wochenende mit Bill über die Zusage der lehrlingsausbildnug für Harry bei Severus bin hin zur ersten gemeinsamen Nacht von Lupus und seinen Animagi-Freunden. Doch das schönste war wohl das Zwiegespräch von Dumbledore und sein Zusammenbruch danach.

Ich hoffe Toms Plan gelingt. Seine Euphorie hat ja selbst Harry gespürt und Dumbledores schwächlicher Zustand ist bestimmt ein Pluspunkt, so kann er nichts dagegen tun, wenn Voldemort den Friedensvertrag abschliessen will.

Doch erstaunlich finde ich das Dumbledore kein weiteren Versuch unternimmt Harry weiter zu schaden oder zu verfluchen. Es war verdammt ruhig. Das fällt mir erst jetzt in dem Kapitel auf. Kommt da noch was oder hat der Alte Narr bereits aufgegeben?
Von:  Buchi
2007-11-19T16:00:47+00:00 19.11.2007 17:00
wow
ich will wissend was albus hat
vll hat ja voldi was damit zu tun
oder au net xD
schnell weiter schreiben bitte
lg
Von:  Dark_Phoenix
2007-11-19T15:25:58+00:00 19.11.2007 16:25
schönes Kapi,
ihr hab nen absolut tollen schreibstil.

Seht zu, dass ihr weiter hochladet!!

lg Motte
Von:  smilingcat
2007-11-19T14:51:32+00:00 19.11.2007 15:51
toll das die anderen nun bei harry sind wenn er sich wandelt *g* Und was is nur mit Dumbles??? Bin schon gespannt und freu mich auf das nächste Kapitel

lg
cat *maunz*
Von:  sann
2007-11-19T14:18:48+00:00 19.11.2007 15:18
tolles kapi
hat mir super gefallen
schreibt schnell weiter



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