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Love and other trouble

~Liebe und andere Schwierigkeiten~ abgeschlossen
von

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Wiedersehen Teil 1

hallöchen ihr Lieben, freut mich das ihr hieher gefunden habt *euchalleganzfestknuddel*
 

Dies ist eine UsaxMomo FF, weil es ja sooooooooo wenige davon gibt *heul*

Da es eine Realstory ist, wird es weder Sailor Krieger noch Dämonen und erst recht keine Chibiusa geben. Glaubt jetzt bloß nicht, das ich dieses kleine rosahaarige Monster nicht leiden könnte *fg* Nee, sie hat nur nicht hierrein gepasst, da mein gesunder Menschenverstand, einfach nicht einsehen wollte, wie eine blonde Frau und ein schwarzhaariger Mann, eine rosahaarige Tochter haben können. Das ist echt zu hoch für mich *kopf schüttel*
 

Aber nu genug gelabert. HAVE FUN
 

Ein Taxi kam vor dem großen Tokioer Flughafen zum stehen und der Fahrer begann eiligst das Gepäck seiner Kundschaft zu entladen. Eine junge Frau mit Hüftlangen Rabenschwarzen Haaren und violetten Augen stieg aus dem Wagen, schaute auf ihre Armbanduhr und stieß genervt die Luft aus „Beeilen sie sich mal ein bisschen, wir haben nicht den ganzen Tage Zeit“ blaffte sie den Fahrer an. „Ray lass den Mann am Leben, er kann doch nichts dafür“ eine weitere Frau stieg nun aus dem Wagen, ihre blonden Haare reichten fast bis zum Boden und schimmerten im hellen Sonnenlicht golden. Ihre Augen waren hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen, doch ein freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du hast Recht Usagi, der Arme Mann kann wirklich nichts dafür. Es war ja deine Schuld“ die Freundlichkeit in ihrer Stimme, war so schneidend wie ein Messer, doch wenn es Usagi etwas ausmachte, ließ sie es sich nicht anmerken. Mit einer Eleganten Bewegung, nahm sie die Sonnenbrille ab, und enthüllte ihre himmelblauen Augen „Du weist genau das ich den Termin nicht absagen konnte“ entgegnete sie während sie ihre Sonnenbrille in ihre Handtasche verstaute und ihr Portmone hervor holte. „Nein, um ehrlich zusein ich verstehe es nicht. Wieso konntest du diesen Termin nicht nach unseren Urlaub erledigen?“ erkundigte Ray sich in einem genervten Tonfall, während sie dem Fahrer ihren Koffer abnahm. Usagi zog ein paar Geldscheine aus ihren Portmone und übergab diese dem Taxifahrer, dann griff auch sie nach ihrem Koffer „Weil Aileen die neuen Maße brauchte, damit die Kleider fertig sind, wenn ich wieder da bin. Und jetzt hör auf sauer zusein, Aileen hat uns doch als Endschädigung ihren privat Flieger zur Verfügung gestellt. Und der wird ganz sicher nicht ohne uns fliegen, was willst du noch?“ Ray stieß wütend die Luft aus „Ja sicher. Das hat sie doch nur gemacht, damit du zu diesem Fototermin erscheinst. Vielleicht hast du es ja schon wieder vergessen, Usagi. Doch wir fliegen nach Okinawa um Urlaub zumachen und nicht um zu Arbeiten“ Usagi zuckte leicht die Schultern und ging Richtung Eingang „ Es macht mir nichts aus. Dieser Termin geht doch nur ein paar Stunden. Und schließlich bin ich Model, das gehört nun einmal zu meinem Job“ Ray wollte gerne etwas erwidern, doch in diesem Moment glitt die Automatische Tür auf und der Krach der im inneren des Flughafes herrschte, schlug ihr entgegen. Doch damit war für sie dieses Thema noch nicht beendet, noch lange nicht. Nicht wenige Leute, vor allem nicht wenige Männer drehten sich nach ihnen um, als sie die Flughafenhalle durchquerten. Ray wusste das die Blicke vor allem Usagi galten, doch wie immer nahm ihre Freundin keine Notiz davon und wenn doch so zeigte sie es nicht. Manchmal verstand Ray, Usagi einfach nicht. Mit ihren 21 Jahren, zeigte ihre Freundin überhaupt kein Interesse an Männern, geschweige denn an einen festen Freund. Dabei gab es doch so viele heiße Typen, die sich darum reißen würden, nur einmal mit ihr Auszugehen. Wie konnte man denn nur so blind durch die Welt laufen. Es fiel Ray immer schwer in ihrer Freundin, das liebenswerte, Schusslige und heulende Mädchen zusehen, das sie einst war. Und obwohl sie mit guten Gewissen behaupten konnte Usagis beste Freundin zusein, so wusste sie doch auch nicht alle Gründe, die ihrer Freundin dazu bewogen hatten sich so sehr zu verändern. So in ihre Gedanken vertieft bemerkte Ray zuerst nicht wie Usagi plötzlich stehen blieb, verwirrt drehte sie sich zu ihrer Freundin um „Was ist denn los?“ Usagi verdrehte die Augen und deute mit einer Kopfbewegung grade aus. Als Ray ihren Blick folgte, stöhnte sie genervt auf, eine Menschenmenge hatte sich direkt vor dem Hanger gebildet, den sie passieren mussten, um zu ihren Flugzeug zukommen. Und beide Freundinnen konnten mit Hundertprozentiger Sicherheit sagen wer der Verursacher dieses Massenauflaufs war. „Na toll, und was machen wir jetzt?“ fragen schaute Ray, Usagi an „Nun ich würde sagen wir kämpfen uns durch, schnappen uns Minako und sehen zu das wir in unser Flugzug kommen“ Ray zog eine Augenbraue hoch, während sie die Horde von Teenies musterte „Die sehen alle so aus, als würden sie die neusten Modezeitschriften lesen Usagi. Wie hoch ist deiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, das sie dich nicht auch erkennen?“ „So berühmt wie Minako, bin ich nun auch wieder nicht“ verteidigte sich Usagi, sah aber ein, das Ray recht haben könnte „Und was schlägst du vor?“ Ray fuhr sich mit einer Hand Nachdenklich durch ihr schwarzes Haar. Ihre Augen blitzen als ihr plötzlich die rettende Idee kam, sie kramte suchend in ihrer Handtasche herum und lächelte Trumpffierend als sie zwei Haarspangen hervor holte. „Wir werden dich jetzt ein wenig Umstylen“ verkündete sie. Usagi die Übles schwante, hielt Abwehrend die Arme hoch und ging ein paar Schritte zurück „Oh Nein. Das kommt überhaupt nicht in Frage“ erklärte sie entschieden. „Ach komm Usagi. Jetzt stell dich nicht so an. Du hast deine alte Frisur seit fünf Jahren nicht mehr getragen, und ich bezweifle das dich einer diese Teens mit ihr Erkennt“ sie machte einen Schritt auf Usagi zu doch diese wich zurück. Sie hatte sich geschworen diese Frisur nie wieder zutragen, sie gehörte der Vergangenheit an, einer Vergangenheit an die sie nicht Erinnert werden wollte. „Ach komm schon. Das ist die einzige Möglichkeit oder hast du vielleicht eine bessere Idee?“ Nein die hatte Usagi leider nicht, ergeben seufzend ergriff sie die Haarspangen die Ray ihr hinhielt. „Aber nur diese eine Mal“ erklärte sie mit fester Entschlossenheit, während sie ihre Haar zu zwei Zöpfen band die mit Haarknoten an ihrem Kopf befestigt waren. Usagi fühlte sich Unwohl, ihrer langes Haar hatten ihr Selbstvertauen, Schutz und Zuversicht geboten, doch jetzt fühlte sie sich wieder wie ein Kind. Schmerzvolle Erinnerungen waren mit diese Frisur verbunden, Erinnerungen die sie gerne verdrängen oder am liebsten sogar vergessen würde, doch das konnte sie leider nicht. Schnell holte sie ihre Sonnenbrille hervor und setzte sie auf, niemand sollte den Schmerz in ihren Augen sehen. „Ist es nicht ein wenig zu dunkel für eine Sonnenbrille?“ fragte Ray mit in einem spöttischen Ton, doch als sie Usagi genauer Ansah verging ihr das lachen. Ihr Gesicht war ernst, die Lippen hatte sie so fest aufeinander gepresst, das sie blau anliefen „Nein“ entgegnete sie kühl, als sie an Ray vorbei schritt. Als sie die kreischende Meute erreichten ergriff Usagi, Rays Hand, damit sie sich nicht verloren, dann begann sie sich mit der freien Hand einen Weg zu erkämpfen. Minako war so vertieft darin zu lächeln und Autogramme zuschreiben, das sie erschrak, als Usagi und Ray plötzlich direkt vor ihr auftauchten. „Bist du fertig?“ erkundigte sich Ray gereizt, während Usagi sich suchend in der Menge umsah „Wo sind Amy und Makoto? Und wo ist Selena?“ bei der Erwähnung des letzten Namens, schwang unverkennbare Besorgnis in Usagis Stimme mit. „Keine Sorge, sie sind schon im Flugzeug“ erklärte Minako immer noch lächelnd. Ein Mann Mitte Dreißig, in einem schwarzen Anzug und dichten brauen Haar taucht plötzlich neben Usagi auf „Miss Usagi, das Flugzeug wartet“ überrascht drehte sich Usagi um, als sie die Stimme erkannte. „Herr Himada, was tun sie denn hier?“ Herr Himada lächelte freundlich „Ich muss Geschäftlich nach Okinawa. Aber am besten erzähle ich ihnen das alles genauer im Flugzeug. Kommen sie meine Liebe“ er bot ihr den Arm an, und sie hackte sich mit einem lächeln bei ihm ein. Gemeinsam gingen sie das letzte Stück zu ihrem wartenden Flugzeug. Ray und Minako, die es endlich geschafft hatte, sich von ihren Fans los zureißen folgten ihnen. Minako musterte den ihr Fremden Mann, an Usagis Seite, für ihren Geschmack war er vielleicht ein wenig zu alt, doch er sah verdammt gut aus „Kennst du den Typen?“ fragte sie nun Ray. „Kennen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Usagi hat ihn mir einmal vorgestellte. Er heißt Takashi Himada und ist der Persönlich Assistent von Usagis Chefin Aileen“ klärte Ray, ihre Freundin auf. Als sie das Flugzeug betraten staunten die Freundinnen nicht schlecht, das Flugzeug mochte vielleicht nicht sehr groß sein, doch es besaß allen erdenklichen Luxus. Zwei lange Sitzbänke auf beiden Seiten, bot genügen Platz für sie alle, es besaß sogar eine kleine Minibar und eine nicht grade billig Aussehende Stereo Anlage. „Ich muss schon sagen, deine Chefin hat wirklich Geschmack“ Anerkennend stieß Ray einen Pfiff aus. Usagi kam gar nicht erst dazu etwas zu erwidern, denn Rays Äußerung hatte die drei Personen, die sich schon im Flugzeug befanden, auf sie aufmerksam gemacht.
 

Das kleine Mädchen, das bis dahin ruhig auf Makotos Schoß gesessen hatte, sprang auf und fiel Uasgi stürmisch in die Arme. „Mama, ich hatte schon Angst du kommst nicht“ Tränen schimmerten in den großen dunkelblauen Augen des Kindes. Usagi kniete sich zu ihr hinunter „Ich hab dir doch Versprochen, das ich kommen werde, Liebling. Hab ich jemals mein Wort gebrochen?“ stumm schüttelte das Mädchen den Kopf und Usagi wischte ihr mit dem Daumen die Tränen fort, die nun ihre Wange hinunter flossen. „Na siehst du, und ich werde es auch niemals Tun“ versprach sie ihrer Tochter, als sie, sie auf den Arm hob. Gemeinsam gingen sie zu Amy und Makoto, die diese Szene gerührt zugesehen hatten. „Danke das ihr auf sie auf gepasst habt“ meinte Usagi, als sie sich neben Makoto setzte „Auch was, das haben wir doch gerne gemacht. Für was hat man denn Freunde“ winkte Amy lächelt ab. Herr Himada, Ray und Minako setzten sich auf die andere Seite ihnen gegenüber. „ Mädels, darf ich euch bekannt machen, das ist Herr Himada. Herr Himada das sind meine Freundinnen Amy Mizuno, Makoto Kino, Minako Aino und Ray Hino dürften sie ja bereits kennen“ stellte Usagi jeden einander vor. Herr Himada nickte jeden der Mädchen freundlich zu „Es ist mir eine große Freunde, mit so bezaubernden jungen Damen zu Reisen. Doch wer ist denn dieser süße kleine Engel? Sie sieht euch sehr ähnlich Miss Usagi, ist sie eure Schwester?“ Er betrachtet das kleine Mädchen eingehend, sie schien höchstens 4 Jahre alt zusein und besaß das gleiche goldene Haar wie Usagi. Auch ihre geschwungenen Lippen und die großen Augen, waren ihre sehr ähnlich, nur das die Augen des Kindes nicht so strahlten wie der Himmel, sondern so dunkelblau wie der Ozean waren. Usagi errötete leicht „Oh nein. Selena ist nicht meine Schwester. Sie ist meine Tochter“ Herr Himada schien wirklich Überrascht und es sah so aus, als ob er dazu etwas sagen wollte, doch er bekam keinen Gelegenheit dazu, da genau in diesem Moment der Pilot verkündetem das sie starten würden und sie sich Anzuschnallen hatten. Usagi setzte ihre Tochter neben sich in den Sitz und Schnallte sie an, bevor sie das gleiche bei sich selbst tat. Als das Flugzeug über die Startbahn rollte und schließlich mit einem kleinen ruck vom Boden abhob, klammerte sich Selena am Arm ihrer Mutter fest. Beruhigend strich Usagi ihrer Tochter über den Kopf, sie Verstand die Ängste des Kindes, flog sie doch schließlich das erste mal in einem Flugzeug. Nachdem sie ihre richtige Flughöhe erreicht hatten und sie sich wieder Abschnallen konnten, blieb Selena noch eine Zeitlang neben ihrer Mutter sitzen. Doch schon bald verging ihre anfängliche Schüchternheit und sie begann neugierig das Flugzeug zu erkunden. Eine Weile beobachtete Usagi sie dabei, doch da sie wusste, das auch ihre Freundinnen ständig ein wachsames Auge auf ihren Engel warfen, wandte sie sich wieder Herr Himada zu. „Nun Herr Himada, welchen wichtigen Auftrag hat Aileen, ihnen denn aufgebrummt, der sie so weit von ihrer Familie trennt?“ erkundigte sie sich nun. Herr Himada lächelte „Ich soll ein paar Dinge Regeln, darunter auch das Fotoshooting das Miss Alieen für sie geplant hat“ bis auf Ray, sahen alle Mädchen Usagi überrascht an „Du willst in deinem Urlaub arbeiten, Usagi?“ fragte Makoto. Usagi seufzte „Aileen hat das Aranciert, irgendein bekannte Starfotograf befindet sich zur Zeit auf Okinawa, und da hat sie halt ihre Beziehung für mich spielen lassen. Das konnte ich schlecht ablehnen, und außerdem sind es ja nur ein paar Stunden“ „Glaub das nicht Usagi. Jedes mal wenn man mir gesagt hat, es ist nur ein kurzer Dreh, stand ich den ganzen Tag vor der Kamera“ meinte Minako. „Und um genau das zu verhindern bin ich ja da. Miss Aileen liegt sehr viel daran, das Miss Usagi sich ausgiebig erholt. Schließlich ist Miss Usagi ihr beliebtes Model“ erklärte Herr Himara und Usagi zog eine Augenbraue hoch „Also mit anderen Worten. Sollen sie sicherstellen, das es mir gut geht. Wenn nicht reisst Aileen ihnen den Kopf ab“ Herr Himara lachte „Ja ich glaube so kann man es auch ausdrücken“ „Herr Himara mir ist aufgefallen, das sie einen seltsamen Akzent besitzen. Kommen sie denn nicht aus Japan?“ erkundigte sich Minako. „Oh doch, ich bin Japaner. Doch mein Vater war Engländer und so bin ich in England zur Schule gegangen, später kehrte ich nach Japan zurück, da mir dieses Land schon immer sehr am Herzen lag“ gestand er „Das kann ich sehr gut verstehen. Ich selber bin die meiste Zeit in Amerika, doch wird Japan immer meine Heimat bleiben“ schon bald waren die beiden in eine Lebhafte Unterhaltung, über die Vorzüge verschiedener Länder vertieft, aus die Usagi sich doch lieber heraus hielt. Stattdessen ließ sie ihren Blick zu ihrer Tochter schweifen, die allen anschien nach Amy dazu bewogen hatte jeden Quadrat Zentimeter des Flugzeuges mit ihr zu erkunden. Als sie ihren Blick abwandte und sich zu Makoto umdrehte, stellte sie zu ihrer Überraschung fest, das Ray sich zu Makoto gesellt hatte und nun mit ihr ein wenig plauderte. Sie Unterhielten sich über ihren Urlaub, was sie alles Tun wollten und wie sehr sie sich freuten die anderen wiederzusehen. Usagi wandte sich ab und veränderte ihre Sitzposition ein wenig, um aus dem Fenster, das sich hinter ihr befand, zuschauen. Auch sie freute sich auf ihren Urlaub, obwohl man ihn weniger. als solchen Bezeichnen konnte, es war viel mehr ein Treffen alter Freunde. Motoki´s Familie besaß ein Ferienhaus auf Okinawa und er hatte sie dorthin eingeladen, doch nicht nur sie und die Mädchen würden kommen, auch Ryo, Amys Freund und Seiji der neue Freund von Makoto waren eingeladen. Motoki und Yuichiro, der Freund von Ray, waren bereits voraus gereist, um alles für ihrer Ankunft vorzubreiten. Doch wenn man die Dinge so betrachtete war es eigentlich erstaunlich, das sie alle Zeit gefunden hatten, um gemeinsam zu vereisen. Amy Studierte mittlerweile in Deutschland Medizin und war genauso wie Minako, die eine berühmte Schauspielerin geworden war, vor ein paar Tagen erst nach Japan zurück gekehrt, um mit ihnen gemeinsam nach Okinawa zureisen. Ryo und Seiji die gemeinsam in Boston Archeologie Studierten, würden erst dort zu ihnen stoßen. Makoto die sich ihren Traum erfüllt hatte und nun die Besitzerin eines eigenen Blumenladens war, hatte diesen für ein paar Tage geschlossen. Und Ray hatte einfach ihren Großvater gebeten eine weile auf den Tempel aufzupassen. Nun ja und sie selbst war eigentlich nur wiederwillig mit gereist, erst ihre Chefin Aileen hatte sie dazu bewegen können in diese Reise einzuwilligen. „Hast du eigentlich schon die Ergebnisse deiner Examensprüfung, Usagi?“ Makotos Frage riss Usagi aus ihren Gedanken, sie legte den Kopf auf ihre Arme um ihre Freundin ansehen zukönnen. „Nein noch nicht. Aber sie müssten diese Woche eintreffen. Mein Professor hat mir versprochen sie mir Umgehend nach Okinawa zuschicken“ „Das ist aber nett von ihm. Aber mal was anderes Usagi, seit wann trägst du wieder deine alte Frisur?“ Usagi erschrak sichtlich, sie hatte diese blöde Frisur total vergessen. Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht „Gewöhn dich nicht daran. Das war Rays Idee, damit die Leute am Flughafen mich nicht auch noch erkennen“ mit leicht zitternden Händen löste sie die Haarspangen und ihr blondes Haar fiel, in Wellen, über ihren Rücken. „Die Frisur hat aber viel besser zu dir gepasst, Odango atama“ neckte Ray sie, indem sie absichtlich den für Usagi so verhassten Spitznamen benutzte. „Wenn sie dir so gut gefällt, dann trag du sie doch“ erwiderte Usagi lässig, sie war froh darüber, das sie immer noch die Sonnenbrille trug, sonst hätte jeder den Traurigen Ausdruck in ihren Augen gesehen, bei der Erwähnung diese Spitznamens. Sie drehte den Kopf weg und schaute wieder aus dem Fenster, nur Ray bemerkte die einzelne Träne, die verstohlen ihre Wange hinunterlief und es tat ihr schrecklich leid, sie nahm sich vor, sich bei Usagi zu Endschuldigen, sobald sie einmal einen Augenblick alleine waren. Usagi hingegen kämpft mit den Tränen und den dazu gehörigen Gefühlen die ihr Herz zu überwältigen drohten. 5 Jahre hatte sie Ihn jetzt schon nicht mehr gesehen. 5 Jahre in denen sie jeden Tag aufs neue versucht hatte Ihn zu vergessen, und jetzt macht die Erwähnung eines verfluchten Spitznamens, ihrer mühselige Arbeit wieder zunichte. Oh Gott, wie sehr sie Ihn hasste. Er war Schuld an dem Schmerz der ihr Herz zeriss. Er war Schuld an der Einsamkeit, die sie zu ersticken drohte. Er war Schuld daran, das sie einfach nicht in der Lage war, ihr Herz irgend jemanden zu öffnen. Er war an allem Schuld und sie hasste Ihn so sehr dafür. „Mama geht es dir nicht gut?“ erschrocken drehte Usagi sich zu ihrer Tochter um, die sie mit großen Augen ansah. ‚Seine Augen’ schoss es ihr durch den Kopf und eine neue Flut von Gefühlen, drohte sie zu überwältigen, doch sie schluckte den Klos hinunter, der ihr Hals zuschnürte. „Mir geht es gut Liebling, komm her“ sie hob ihrer Tochter auf ihren Schoss und drückte sie fest an sich „Ich hab dich Lieb, Selena“ flüsterte Usagi liebevoll und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Selena lächelte „Ich hab dich auch Lieb, Mama“ meinte sie und umarmte ihre Mutter, obwohl sie ihren plötzlichen Gefühlsausbruch nicht zu verstehen vermochte. „Usagi, wir landen gleich“ Usagi sah auf und lächelte Amy an, die nun vor ihr stand. „Ja ist gut. Hilfst du mir kurz?“ Amy nickte und während Usagi, Selena auf den Platz neben sich setzte, schnallte Amy sie an, dann setzte sie sich neben Selena und schnallte sich ebenfalls an. „Mama kann ich ein Eis?“ fragte die kleine plötzlich „Du möchtest ein Eis?“ wiederholte Usagi ungläubig und das Mädchen nickte „Ja ein Schokoladen Eis. Bitte Mama“ flehend sah sie ihre Mutter an, die ehrlich nicht wusste was sie darauf erwidern sollte. Hilfe Suchend schaute Usagi Amy an, sie brachte es einfach nicht übers Herz ihre Tochter zu Enttäuschen „Hab noch ein wenig Geduld, Selena. Gleich sind wir bei Motoki und ich bin mir Sicher, er hat ganz viel Schokoladen Eis für dich“ man sah der kleinen an, das sie traurig war „Versprichst du es mir?“ Amy schluckte, was sollte sie jetzt tun? Wenn sie ihr das versprechen gab, würde Selena jetzt wieder fröhlich sein. Doch was war wenn Motoki gar kein Schokoladen Eis da hatte, das Kind wäre dann nur noch trauriger. „Ich Verspreche es dir,. Liebling“ sagte Usagi, bevor Amy eine Antwort geben konnte, hoffnungsvoll schaute Selena ihre Mutter an „Wirklich?“ „Aber natürlich, meine kleine, ich habe es doch Versprochen“ Selena lachte vergnügt und strahlte übers ganze Gesicht, erleichtert atmete Usagi aus. Jetzt konnte sie nur noch dafür beten, das Motoki wirklich Schokoladen Eis da hatte.
 

Der Okinawa Flughafen war nichts im Vergleich zu dem in Tokio. Er war kleiner und weniger Menschen eilten durch die Halle, um ihren Flieger noch zu erreichen. Doch das machte die Warte Zeit auf sein Gepäck, leider nicht kürzer. Nach einer geschlagenen halben Stunde, hatten es die Mädchen und Herr Himara endlich geschafft, all ihre Koffer zusammen zutragen. Gemeinsam verließen sie den Flughafen, doch dann trennten sich ihre Wege. Herr Himara verbeugte sich leicht vor den Mädchen „Es war mir wirklich ein großes Vergnügen mit ihnen zu Reisen und ich wünsche ihnen allen einen angenehmen Urlaub“ „Es hat uns auch sehr gefreut sie Kennen zulernen. Auf Wiedersehen, Herr Himara“ sprach Ray für sie alle. Noch einmal verbeugte sich Herr Himara, bevor er die Tür zu seinem wartenden Taxi öffnete, doch dann hielt er noch einmal inne, zog eine Visitenkarte aus seiner Tasche und überreichte diese Usagi. „Dies ist die Nummer meines Hotels, wenn etwas sein sollte können sie mich jeder Zeit Anrufen. Ansonsten wünsche ich ihnen noch einmal viel Vergnügen in ihrem Urlaub. Ich werde mich bei ihnen Melden, sobald ich alles für das Fotoshooting geklärt habe. Bis bald, Miss Usagi“ „Vielen Dank. Auf Wiedersehen, Herr Himara“ erwiderte Usagi und Herr Himada stieg schließlich in sein Taxi und fuhr davon. „Los Mädels, last uns auch ein Taxi suchen. Ich will die Sonne genießen, solange sie noch scheint“ sagte Makoto und keine Minute später saßen auch sie in einem Taxi und fuhren ihren Ziel entgegen. Am Anfang verlief die kurze Fahrt ziemlich ruhig, jeder von ihnen bestaunte die schöne Umgebung, doch je dichter sie zu Motokis Ferienhaus kamen, um so unruhiger würde Selena. Sie wollte endlich ihr versprochenes Eis, und sie verzichtete auch nicht darauf, dies alle paar Minuten zu wiederholen. Usagis versuche sie zu beruhigen, scheiterten kläglich, und langsam wünschte sie sich das Angebot ihrer Mutter nicht ausgeschlagen zuhaben, sie bei ihr in Tokio zulassen. Aber das hatte Usagi einfach nicht über sich gebracht, seit Selena geboren war, waren sie immer zusammen gewesen, und wenn es nach Usagi ging, sollte dies auch immer so bleiben. Als sie dann endlich das große Haus reichten bat Usagi, Ray kurz auf Selena auf zupassen, sie selbst sprang aus dem Taxi, gleich nachdem dieses zum stehen gekommen war. Ein junger Mann, mit sandblonden Haaren, und einem fröhlich strahlenden Gesicht, stand unten an der Treppe zum Haus und hatte schon auf sie gewartet. Stürmisch fiel Usagi ihm um den Hals „Motoki, bitte sag mir das du Schokoladen Eis hast“ fragte sie ihn, bevor er überhaupt in der Lage war, zu einer Begrüßung an zusetzten. Er sah sie überrascht an und nickte „Ja ich glaub schon, in der Küche müsste noch welches sein“ Erleichterte atmete Usagi aus, sie drückte Motoki schnell einen Begrüßungskuss auf die Wange, flitze dann die Treppen hinauf und verschwand im Haus. Motoki schaute ihr verwirrt hinterher. Unschlüssig blieb Usagi im Flur, der sich vor ihr erstreckte stehen, sie hätte Motoki vielleicht noch fragen sollen ,wo sich die Küche überhaupt befand. Eine Tür wurde im Gang geöffnet und auf einmal stand ein Junge mit brauen Haaren und genauso brauen Augen vor ihr, es dauerte ein paar Sekunden, bis er sie erkannte doch dann lächelte er „Usagi? Bist du das wirklich?“ Usagi lächelte zurück „Hallo Ryo. Hm... wo ist die Küche?“ kam sie gleich auf den Punkt. Er blinzelte ein paar mal, bis er ihre Frage wirklich verstand, dann zeigte er den Flur hinunter „Am ende des Flurs, letzte Tür rechts“ „Danke“ sagte sie noch bevor sie auch schon weiter den Flur entlang eilte. In der Küche brauchte Usagi nicht lange, um den Kühlschrank zufinden, sie durchstöberte ihn von oben bis unten und atmete erleichtert auf, als sie endlich das Eis fand. „Was tun sie hier?“ die unerwartete wütende Männerstimme, erschrak Usagi fast zu Tode. Langsam drehte sie sich um. Zwei dunkelblaue Augen funkelten sie an, und ihr Herzschlag setzte aus. Usagis Augen weiteten sich und ihre Atmung beschleunigte sich merklich. Ihre Hände begannen zu zittern und das Eis fiel mit einem lauten klatsch auf den Boden.
 

ja mata

eure Blacklady

Wiedersehen Teil 2

Oh Gott, 18 Kommis zu einen Kap, sagt mal seit ihr wahnsinnig *zu tränen gerührt sei* Ihr seit echt sowas von lieb *megaknutscha*

hoffe das euch das Kap genauso gefällt wie das letzte^^ aber ich will euch nicht länger aufhalten denn

the show must go on
 

Tief in Gedanken versunken, starrte Mamoru aus dem Fenster. Er war hundemüde, doch das war nicht anders zu erwarten, wenn man bedachte, das er bis spät Abends im Krankenhaus zutun hatte. Und als er sich dann endlich dazu entschlossen hatte Feierabend zumachen, kam dieser Notfall dazwischen. Am Ende hatte seine Zeit grade noch für eine heiße Dusche gereicht, bevor er sich auch schon wieder auf den Weg machen musste. Und jetzt saß er hier, acht Stunden später, in einem Flugzeug, irgendwo über den Pazifischen Ozean. Mamoru zog einen ziemlich mitgenommen Umschlag aus seiner Jackentasche, faltete das nicht weniger ledierte Blatt auseinander und begann den Brief nun zum hunderstenmal zulesen. Er war von seinem alten Freund Motoki, der ihn darin Fragte, ob er nicht Lust hätte für ein paar Tage nach Okinawa zukommen. Am Anfang hatte Mamoru zuwar gezögert, doch schließlich hatte er zugestimmt. Mamoru hatte Motoki jetzt schon seit fünf Jahren nicht mehr gesehen, sie hatten zwar noch Kontakt miteinander, doch hatte sich dieser auf Briefe und gelegentliche Anrufe beschränkt. Doch Mamoru konnte nicht leugnen, das dies zum größten Teil seine eigene Schuld war. Schließlich hatte ihn Motoki schon so oft eingeladen, ihn in Tokio zu besuchen. Aber jedes Mal hatte er behauptet keine Zeit zuhaben. Es war ja nicht so das er Motoki nicht wieder sehen wollte, doch etwas hielt ihn jedes Mal davon ab. Im war klar, das er eigentlich nur ein großer Feigling war. Denn wenn er zurück nach Tokio kehrte, würde er Ihr zwangsläufig über den Weg laufen. Und er gab zu, er hatte einfach Angst vor Ihrer Reaktion, wenn sie sich wieder begegnen würden. Mamoru seufzte und steckte den Brief zurück in den Umschlag, erst da fiel ihm auf das, das Foto das Motoki mitgeschickt hatte, heraus gerutscht war und nun auf seinem Schoss lag. Seine Hände zitterten leicht, als er es an sich nahm und es betrachtete. Es war ein Foto von ihm und Ihr, das Ray einmal auf Motokis Geburtstagfeier gemacht hatte. Er hatte ihr neckend einen Arm um die Schulter gelegt, und sie hatte ihn wie immer böse Angefunkelt. Damit du sie nicht vergisst, hatte Motoki auf die Rückseite des Fotos geschrieben. Als ob er das jemals könnte. Er hatte es probiert und als er in Amerika ankam, hatte er auch wirklich daran geglaubt, sie ihr für immer Vergessen zukönnen. Doch es war ihm nie gelungen, sie aus seinen Gedanken zu verbannen.
 

„Aber das ist doch Usagi!“ Mamoru zuckte bei dem plötzlich Ausruf zusammen, langsam drehte er sich zu dem jungen Mann um, der eine Reihe hinter ihm saß. Er hatte braune Haare und seine ebenso braunen Augen schauten direkt auf das Foto in Mamorus Hand. „Wie bitte?“ erst jetzt schien der junge Mann zu bemerken das Mamoru ihn ansah, er grinste verlegen „Oh Endschuldige. Doch ich glaube ich kenne das Mädchen auf diesem Foto. Ist ihr Name zufälliger weise Usagi Tsukino?“ Mamoru musterte den Mann, er war ihm schon aufgefallen, als sie ins Flugzeug gestiegen waren, doch hatte er seinem Gesicht keinen Namen zu Ordnen können. „Ja das Stimmt. Vorher kennst du sie?“ unverkennbarer Mistrauen schwang in Mamorus Stimme mit. „Sie ist eine Freundin von mir. Oder besser eine Freundin meiner Freundin. Ich heiße übrigens Ryo. Ryo Urawa“ stellte sich der Mann vor. „Mamoru Chiba. Freund mich dich kennen zulerne Ryo. Wie heißt deine Freundin vielleicht kenne ich sie?“ erkundigte sich Mamoru nun freundlicher. „Hi, du bist Mamoru Chiba? Meine Freundin Makoto hat mir schon nee Menge von dir erzählt. Studierst du wirklich in Harvard?“ der Typ der neben Ryo gesessen hatte, hatte sich nun aus seinem Sitz erhoben und sich lässig über die Lehne gebeugt um Mamoru anzusehen. Seine rotbraunen Haare und seine braunen Augen die Lebenslustig aufblitzten, verliehen ihm das Aussehen eines Draufgängers. Mamoru überlegte, ob er den Typen schon einmal gesehen hatte, kam dann aber zu dem Endschluss, das er ihn nicht kannte. „Das ist wahr. Ich habe in Harvard Studiert. Und wer bist du, wenn man Fragen darf?“ wieder war Misstrauen zuhören. „Ach beachte ihn einfach gar nicht, Mamoru. Das ist Seiji Hajami, wir Studieren zusammen in Lexington Archäologie und außerdem ist er der Freund von Makoto Kino. Meine Freundin heißt im übrigen Amy Mizuno“ diese beiden Namen waren Mamoru durch aus ein Begriff. Amy Mizuno und Makoto Kino waren zwei der besten Freundinnen von Usagi, kein wunder also, das die beiden Usagi kannten. „Bist du auf dem Weg in die Alte Heimat?“ erkundigte sich Seiji neugierig. „Fast. Ich bin auf dem Weg nach Okinawa ,einen alten Freund besuchen“ beide sahen Mamoru überrascht ab „Ist ja ein Ding. Wir wollen auch nach Okinawa, ist dein Freund vielleicht Motoki?“ fragte Ryo und Mamoru nickte leicht. Seiji lachte auf „Super. Dann haben wir ja den gleichen Weg. Motoki hat gar nicht erzählt das du auch kommst“ nun war es an Mamoru überrascht zusein. „Auch? Wer kommt denn noch?“ Motoki hatte in seinem Brief gar nicht erwähnt das doch andere Leute kommen würden. „Nun außer uns. Sind da noch Amy, Makoto, Minako, Ray und Yuichiro. Das wird echt super, ich freu mich schon die Mädels wieder zusehen“ antwortete Seiji begeistert. „Und was ist mit Usagi? Wird sie auch kommen?“ Mamoru versuchte die Frage so beiläufig wie möglich klingen zulassen. Dabei ließ allein die bloße Erwähnung ihres Namens sein Herz höher schlagen. Würde er sie wirklich wiedersehen? Seiji zuckte mit den Schultern „Keine Ahnung. Glaub nicht das sie kommt. Mako meinte sie hätte das Treffen abgesagt, angeblich hätte sie keine Zeit. Schade eigentlich ohne Usa wird´s bestimmt nur halb so toll“. Mamoru wusste nicht so recht ob er darüber enttäuscht oder Glücklich sein sollte. Er vermisste sie und es verging kaum ein Tag an dem er nicht an sie dachte. Es hätte ihn gefreut sie wieder zusehen, schon allein aus dem einzigen Grund, um zu erfahren ob es ihr gut ging. Ob ihre Augen noch immer so leuchteten? Ob ihre Lippen noch immer so verführerisch waren? Ob ihr Lachen ihm noch immer kalte Schauer über den Rücken jagten? Ohne es zu bemerken driften Mamorus Gedanken ab, kehrten zurück zu dem Mädchen, welche er so krampfhaft zu vergessen versuchte. Sein Blick wanderte zu dem Foto in seiner Hand und verlor sich dort.
 

Zwei Stunden später kamen Mamoru, Ryo und Seiji dann endlich in Okinawa an. Mamoru streckte sich ausgiebig, bevor er seinen Blick suchend in der großen Halle herum schweifen ließ. In seinem Körper gab es mit Sicherheit keinen einzigen Muskel der nicht schmerzte. Dann andeckte er Motoki, der ihnen Fröhlich zu winkte.

„Hy da seit ihr ja, willkommen in Okinawa“ begrüßte er die drei, bevor er Mamoru freundschaftlich eine Hand auf die Schultern legte und ihn angrinste „Mamoru schön dich zu sehen Kuppel. Wie es aussieht hast du dich auch ohne meine Hilfe gut entwickelt. Wie war der Flug?“ auch Mamoru grinste, das war Motoki, wie er leibt und Lebt „Bescheiden. Der Flug war zu lang und das Essen grauenhaft“ Motoki lachte „Oh nein, wie schrecklich. Da muss man sofort etwas gegen tun. Kommt lasst uns los fahren, Yuichiro hat für euch was gekocht und nach einer heißen Dusche, ist der lange Flug schnell vergessen“ versicherte Motoki und führte die drei zum Ausgang. „Sind die Mädels schon da?“ wollte Seiji von Motoki wissen „Nein. Sie landen erst in ein paar Stunden und wollten sich dann ein Taxi nehmen. Ich hoffe sie haben die Überraschung nicht vergessen“ meinte Motoki geheimnisvoll. Mamoru zog die Stirn in falten, dieses Grinsen von Motoki kannte er und nur selten hatte es etwas gutes bedeutet. Was hatte seine alter Kumpel denn jetzt schon wieder vor?
 

Motoki hatte in den Brief nicht übertrieben, das Freienhaus seiner Eltern war wirklich eine wucht. Es hatte zwei Stockwerke, 6 Schlafzimmer, eine Küche, zwei Bäder und ein großes Wohnzimmer. Von der Terrasse, führte ein kleiner Weg direkt zum Strand. Hier konnte man es ruhig eine weile Aushalten und einfach nur sie Seele baumeln lassen. Nach einer stärkenden Mahlzeit und nach gründlicher Überlegung, welches Zimmer er denn als seine eigen bezeichnen sollte, beschloss Mamoru erst mal eine heiße Dusche zu nehmen. Das warme Wasser entspannte seine verkrampften Muskeln und beruhigte gleichzeitig seine Nerven. Die ganze Zeit hatte er sich Sorgen darüber gemacht wie Motoki auf ihn reagieren könnte. Doch sein Freund war so freundlich wie immer, das hatte er eigentlich nicht erwartet gehabt. Schließlich ist Motoki ein guter Freund von Usagi. Hatte sie ihm denn nicht erzählt, was zwischen ihnen vorgefallen war? Mamoru hoffte das sie es nicht Ray erzählt hatte. Er kannte ihr Aufbrausendes Temperament nur zu gut. Und wenn Usagi es ihr wirklich erzählt hatte, würde das mit Sicherheit seine letzte Dusche sein, die er in seinem Leben nahm. Vielleicht sollte er vorher noch schnell sein Testament schreiben? Auch was. Sie würde ihn nicht gleich Umbringen, was er getan hatte was Falsch gewesen. Doch es war jetzt schon Jahre her, vielleicht hatte Sie es ja auch schon vergessen. Es heißt doch, die Zeit heilte alle Wunden, oder etwa nicht? Nun bei ihm, traf dies zu mindest nicht zu.
 

Mamoru beendete seine Dusche und zog sich ein paar saubere Sachen über. Als er grade die Treppen hinunter ging, hörte er ein Geräusch aus der Küche. Waren die Mädchen etwa schon da? Lautlos schlich er die Treppen hinunter und betrat die Küche. Er zog die Stirn in falten und betrachtet die Person, die ihren Kühlschrank durchwühlte, misstrauisch. Er konnte die Person nicht direkt erkennen, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. Doch nach der Größe zu urteilen, musste es sich um eine Frau handeln. Vielleicht lag es an ihrem blonden Haar welches fast bis zum Boden reichte, doch Mamoru hatte das Gefühl sie zukennen. „Was tun sie hier?“ es war nicht seine Absicht gewesen so Wütend zuklingen, doch dieses Gefühl ließ ihn kaum noch klar denken. Er schluckte, als sich die Person überrascht zu ihm umdrehte. Klare Himmelblaue Augen sahen ihn an und Mamoru wünschte sich ein Loch in dem er versinken konnte. Er taumelte nach hinten und schlug mit dem Rücken gegen den Türrahmen. Sein Herz schlug so laut gegen seine Brust, das er glaubte sie könnte es hören. „Usako“
 

So nun is auch dieses Kap wieder zu ende

Lob, Kritik usw. immer erwünscht
 

bis zum nächsten Kap

eure Blacklady

unerwartete Begegnung

Hallihallohallöle
 

nach einer kleinen kreativen Pause und etlichen Drohungen, melde ich mich mit dem dritten Kap zurück. Da einige von euch schon sehnsüchtig darauf warten und es gar nicht nett von mir fanden, das ich euch so lange hab warten lassen *fg* Werde ich euch auch nun nich mehr länger aufhalten, denn

THE SHOW MUST GO ON^^
 

„Usako“
 

Usagi zuckte beim klang, der ihr so vertrauten Stimme, zusammen. Ihre Augen wurden leer und schienen auf einen Punkt in weiter ferne gerichtet zu sein. Schmerz flackerte in ihnen auf, als lang verdrängte Erinnerungen, sich einen weg zu ihrem Herzen bahnte. Das ist nicht echt, versuchte sie ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Schon oft hatte sie sich eingebildet, ihn auf der Straße zusehen. Doch jedes mal hatte sie sich geirrt. Spielte ihre Fantasie, ihr auch diesmal nur einen Streich? Wie in Trance ging sie sich auf Mamoru zu und blieb nur ein paar Zentimeter vor ihm stehen. Der Geruch von Rosen, drang schwach in ihr weit entferntes Bewusstsein und weckte in ihr einen neuen Sturm von Gefühlen. Gefühle von denen sie glaubt hatte, sie nicht mehr zu besitzen. Von denen sie gehofft hatte, das sie für immer erloschen waren.
 

Langsam hob Usagi die Hand um seine Wange zu streicheln. Dies war ein Traum. Ein Alptraum aus dem sie erwachen würde, sobald ihre Finger seine weiche Haut berührten. Der Elektrische Schlag traf sie so unverhofft, das sie erneut zusammen zuckte. Das war kein Traum! Die Gefühle die ihre fünf Sinne bis eben noch gelähmt hatten verpufften schlagartig, um einem anderen weit stärkeren Gefühl platz zumachen. Ein Gefühl das schon so lange in ihren innersten tobte und sie nun ganz zu verschlingen drohte, ihre Augen verdunkelten sich. Und noch bevor sie überhaupt selbst begriff was sie Tat, hatte sie Mamoru auch schon eine schallende Ohrfeige verpasst. Erschrocken über sich selbst zog sie ihre Hand zurück. Tränen bildeten sich in ihren Augen und liefen ihre Wangen hinunter. Fast Gewaltsam wandte sie ihren Blick von seinen Augen ab. Das Blut rauschte in ihren Ohren und ließ nicht zu, einen klaren Gedanken zu erhaschen. Deshalb tat sie das einzigste, zu das sie sich noch in der Lage fühlte. Sie Flüchtete. Hals über Kopf rannte Usagi aus der Küche und die Treppen hinauf, dabei stieß sie mit jemanden zusammen. Doch es war ihr egal. Sie wollte nur noch weg.
 

Wie angewurzelt stand Mamoru auf der Stelle. Er hatte sich einfach nicht mehr Bewegen können, seit dem Moment als sie auf ihn zu gekommen war. Ihre Augen, nein ihre ganze Erscheinung hatten in so sehr gefesselt, das er einfach nicht vermochte seinen Blick von ihr zuwenden. Schon Hunderte von malen hatte er sich Vorgestellt, wie eine erneute Begegnung zwischen ihnen ablaufen könnte. Doch niemals hatte er mit dem eben passierten Gerechnet. Das Bild ihrer vor Schock geweiteten Augen hatte sich in sein Gedächnis gebrannt, und ihn ein schmerzlichen Stich ins Herz versetzt. Langsam hob Mamoru seine Hand und berührte seine glühende Wange. Er hatte diese Ohrfeige verdient.
 

„Hey Mamoru. Hallo ist jemand zu Hause?“ Motoki wedelte mit der Hand vor Mamorus Gesicht. Doch dieser rührte sich nicht und starrte weiterhin Löcher in die Luft. „Ich glaub er steht unter Schock“ überrascht drehte Motoki sich zu Seiji um, der breit grinsend im Türrahmen stand. „Wieso denn das?“ Seiji zuckte die Schultern „Ein blonder Engel kam von Himmel herab und hat ihm eine schallende Ohrfeige verpasst“ er schien Amüsiert über diese Tatsache zu sein, doch Motoki verstand nur Bahnhof. Sein Blick wanderte zu Mamoru zurück, der wie zur Salz Säule erstarrt dastand und ganz langsam fügten sich die Puzzelteile zusammen. Mamorus Verhalten... Seijis Aussage... das alles würde Sinn ergeben, wenn diese blonde Engel... „Ach du heilige scheiße“ stieß er aus und fuhr sich mit der Hand durch sein Sandblondes Haar. So war das nicht geplant gewesen. Natürlich sollten sich die beiden Treffen, das war schließlich der Sinn dieser Aktion. Aber doch nicht so, und vor allem nicht wenn keiner dabei bei war. Mamoru und Usagi haben schon immer wie Feuer und Wasser auf einander reagiert, da konnte man noch von Glück sprechen, das es nur bei einer Ohrfeige geblieben ist. Es hätte durchaus Schlimmer Ausgehen können.
 

„Motoki was ist denn los?“ fragte Minako und riss Motoki damit aus seinen Gedankengänge. Ertappt drehte sich Motoki zu den Mädchen um, die ihn fragend ansahen „ Nun ja also...“ er seufzte und trat einen Schritt zur Seite „...Wir haben ein Problem“ dabei deutete er mit einer Handbewegung auf Mamoru. Verwundert betraten die Mädels der Reihe nach die Küche „Was ist denn mit dem los?“ erkundigte sich Minako, als sie Mamoru bemerkte „Und was tut er hier?“ fügte Ray hinzu. Sie hatte nicht gewusst das Mamoru auch kommen würde, und sie bezweifelte das es Usagi gewusst hatte, denn sonst wäre sie nicht mitgefahren. „Also ich hab ihn Eingeladen. Ich hab gedacht es wäre eine gute Idee..“ gestand Motoki kleinlaut und sein Blick wanderte hilfesuchend zu Minako, was Ray nicht entging. Mit blitzenden Augen fixierte sie ihre Freundin „Jetzt sag mir nicht, ihr habt alle davon gewusst. Wie konnte ihr Usagi das nur antun“ fuhr sie Minako an und diese senkte schuldbewusst den Kopf „Nein das war ganz allein Motokis und meine Idee. Die anderen haben nichts davon gewusst. Wir haben nicht gedacht das Usagi, noch so wütend auf Mamoru ist, es ist doch schon so lange her“ sagte Minako leise. Ray war sichtlich wütend, ihre Augen schienen beinahe Funken zusprühen, als sie sich zu Motoki umdrehte „Wo ist sie jetzt?“ Wollte sie von ihm wissen. Hilflos zuckte Motoki die Schultern, er hatte schließlich keine Ahnung wohin Usagi verschwunden ist. „Sie ist die Treppe hoch gelaufen. Doch es sah nicht so aus als wollte sie jetzt mit jemanden reden“ meinte Seiji, der einen Arm, um seine Freundin Makoto gelegt hatte. „Das ist mir ziemlich egal. Usagi ist meine Freundin und ich werde nicht zulassen, das sie wieder in Selbstmitleid versinkt“ sagte Ray energisch, als sie an den anderen vorbei und die Treppe hinauf schritt.
 

Betretendes Schweigen setzte ein, das schließlich von Makoto durchbrochen wurde „Und was machen wir jetzt?“ „Jemand sollte sich um Mamoru kümmern und Selena muss dringend ins Bett“ meinte Amy, die wie immer einen kühlen Kopf behielt. „Ich bin aber gar nicht müde“ kam ein leiser Protest von Selena, die kaum die Augen offen haltend, in Yuichiros Armen lag. „So siehst du aber gar nicht aus kleines, komm du darfst in meinem Bett schlafen“ bot Yuichiro lächelt an „Mama muss mir aber noch eine Geschichte erzählen“ mit großen Kinderaugen sah sie ihn an und er vermochte es einfach nicht sie zu Enttäuschen, deshalb wich er ihren Blick aus. Makoto war es schließlich, die sich der kleinen annahm „Weist du Selena, deiner Mama geht es grad nicht so gut. Was hältst du davon, von Seiji und Minako dir stattdessen eine Geschichte erzählen zulassen?“ „Ist Mama böse auf mich?“ Tränen bildeten sich in ihren Augen und Makoto schüttelte schnell den Kopf „ Aber nein sie ist....“ ihre Gedanken überschlugen sich, wie sollte sie das Selena nur erklären „...mhm ... weist du, sie ist von dem langen Flug sehr erschöpft, sie muss sich ein wenig ausruhen. Sollen Minako und Seiji dir nun eine Geschichte erzählen?“ Selena nickte schwach, sie hatte ihre Mama sehr lieb und wollte nicht das es ihr schlecht ging. Makoto sah ihren Freund bittend an und dieser nickte, Minako brauchte Makoto gar nicht erst fragen, sie würde es sowieso tun, da sie sich schuldig für den ganzen Schlamassel fühlte. Und so verließen Yuichiro, Seiji und Minako die Küche, um Selena ins Bett zubringen. „Ich werde mich um Mamoru kümmern“ meinte Motoki und bevor irgend jemand etwas erwidern konnte, hatte er Mamoru am Arm gepackt und mit ihm das Zimmer verlassen. Unschlüssig standen Amy, Ryo und Makoto in der Küche, nicht wissend was sie jetzt machen sollte. Dann grinst Makoto und rieb sich die Hände „Hat jemand Hunger?“
 

Usagi hockte auf dem Bett, die Knie bis unters Kinn herangezogen. Heiße Tränen benetzten ihre Wange und ihr verschleierter Blick war starr auf ihre immer noch pochende Hand gerichtet. Er war wirklich hier. Sie konnte es einfach nicht glauben. Jahre hatte sie ihn jetzt schon nicht mehr gesehen und nun war er einfach da. Warum nur? Was wollte er hier? Alte Erinnerungen kehrten zurück und eine Wunde die nie richtig geheilt war, riss von neuem auf. Nochmehr heiße Tränen kullerten ihre Wange hinunter. Usagi löst den Blick von ihrer Hand, als zwei Arme sich um sie schlangen und sie in eine Tröstende Umarmung zogen. Sie brauchte nicht aufzusehen, um zu wissen das es Ray war. Zu oft hatten diese Arme versucht sie zu trösten, doch nur sehr selten hatten sie es wirklich geschafft, den Kummer der an ihrer Seele zerrte zu lindern. Immer wieder strich Ray ihr sanft über den Rücken und flüsterte ihr Beruhigende Worte zu. Doch erst nach einer Ewigkeit, wie es beiden schien, vermochte es Usagi den Tränenfluss zu Stoppen. Sie löste sich aus Rays Umarmung und lehnte sich ein wenig zurück „Danke“ sagte sie leise, während sie mit einer Hand die Tränen wegwischte. „Gern geschehen. Magst du mir nicht endlich erzählen, was zwischen dir und Mamoru vorgefallen ist“ Usagi wich Rays Fragenden Blick aus, sie konnte es ihr einfach nicht erzählen, allein die Erinnerung daran Schmerzte zu sehr. „Zwischen mir und Mamoru ist überhaupt nicht passiert“ „Ach nein! Und wieso steht Mamoru dort unten, als wäre ihm der Leibhaftige Persönlich erschienen?“ Usagi schluckte und ballte Reflexartig die Hand, mit der sie Mamoru geschlagen hatte, zur Faust. „Ich.... Ich hab Ihm, eine Ohrfeige gegeben“ gab sie schließlich nach einigen zögern zu. Sie wusste selbst nicht, warum sie es getan hatte. Doch sie war in dem Moment einfach so wütend auf Ihn gewesen, das sie einfach nicht anders konnte. Ray starrte sie für einige Sekunden einfach nur ungläubig an, doch dann entschied sie sich dafür das Kommentar, das ihr auf der Zunge brannte, herunter zuschlucken. Stattdessen nahm sie Usagis Hand in ihre „Usagi, du hast mir nie erzählt was vor fünf Jahren wirklich passiert ist und ich habe dich nicht gefragt, weil du nicht darüber reden wolltest. Doch egal wie sehr du es auch abstreiten magst, ich bin mir sicher, das Mamoru etwas damit zutun hatte. Hör zu, wir können nichts dran ändern, das er hier ist. Doch wieso nutzt du nicht die Gelegenheit und sprichst dich mit ihm aus“ sagte Ray aufmunternd und Usagi dachte über ihre Worte nach. Sollte sie wirklich mit Mamoru reden? Aber was sollte es bringen? Die Vergangenheit konnte man nicht ändern und ob sie ihm jemals verzeihen könnte wusste sie nicht. Es war nicht leicht jemanden zu vergeben, wenn man den Beweiß täglich vor Augen hatte. Und außerdem würde er dann zwangsläufig die ganze Wahrheit erfahren wollen, und die Wahrheit war etwas was sie ihm unmöglich sagen konnte. Nein es war einfacher wenn er es nicht erfuhr, nicht nur für sie „Ich kann nicht mit Ihm reden. Versteh das Ray“ sagte sie leise während neue Tränen, sich einen Weg über ihre Wangen suchten. Ray seufzte und wischte Usagi die Tränen fort „Also gut, doch dann Versprich mir wenigstens, das du dich nicht wieder mit Mamoru streiten wirst. Wir sind hier nicht in Tokio, du kannst ihm hier nicht einfach aus dem Weg gehen“ Usagi nickte und zwang sich zu einem lächeln „Ich gib mir Mühe“
 

Motoki schritt im Zimmer auf und ab, während Mamoru wie ein schluck Wasser auf dem Bett hockte. Seit zehn Minuten waren sie jetzt schon in Motokis Zimmer und bis jetzt hatte Mamoru noch immer kein Wort gesagt. Endlich blieb der Blonde vor seinem alten Kumpel stehen „Na komm schon Mamoru, Usagi hat dir eine Ohrfeige gegeben, das ist doch nicht das Ende der Welt“ versuchte er ihn wieder aufzubauen und zu seiner eigenen Überraschung reagierte Mamoru sogar. „Sie war so...“ flüsterte er leise und suchte nach den richtigen Worten. „Wütend? Verletzt?“ bot Motoki wenig hilfreich an „Was hattest du erwartet? Das sie dich mit offen Armen empfängt?“ der schwarz Haarige schüttelte den Kopf, natürlich hatte er das nicht und das waren auch nicht die Worte, nach denen er gesucht hatte. „Nein, sie war so wunderschön“ stellte er seinen Satz richtig. Ja das war sie, wunderschön. Er fand sie ja schon immer bezaubernd, doch jetzt hatte ihre Erscheinung, ihm glatt die Sprache verschlagen. Wie konnte man in fünf Jahren so schön werden? Motoki grinste „Ich hatte dir wohl ein neues Foto von ihr schicken sollen“ meinte er lachend. Mit einem wütenden Blick fixierte Mamoru seinen Freund „Ein Foto? Du hattest mir verdammt noch mal sagen müssen, das sie hier herkommt“ fuhr er ihn an. „Du wärst nicht gekommen, hättest du es gewusst. Genauso wenig wie Usagi gekommen wäre“ sagte Motoki das offensichtlich. „Hör zu Mamoru. Ich weiß das du und Usagi, aus einen mir unerklärlichen Grund, sauer aufeinander seit. Doch ihr seit beide meine Freunde, und ich möchte das ihr euch endlich vertragt. Könnt ihr eure dummen Streitereinen nicht endlich aus der Welt schaffen und noch einmal von vorne Anfangen? So schwer kann das doch nicht sein“ fuhr er fort und schenkte seinem Freund ein Aufmunterndes lächeln. Mamoru seufzte, Motoki hatte doch überhaupt keine Ahnung. Er hatte doch schließlich nicht ihre Augen gesehen. Mit einer einfachen Entschuldigung war die Sache ganz sicher nicht aus der Welt, doch andererseits hatte Motoki recht. Er musste es wenigstens probieren, auch wenn er keine Ahnung hatte wie er das anstellen sollte. „Mamoru versprich wenigstens das du es versuchen wirst“ drängte Motoki seinen Freund und dieser seufzte abermals „Also gut, ich werde mich bei ihr Entschuldigen“
 

Draußen ging grade die Sonne unter, als Ray die Stube betrat, in denen die Mädchen zusammen saßen. Die Jungs standen draußen auf der Veranda bei einem Bier zusammen. Seufzend ließ sie sich neben Makoto auf das Sofa fallen. „Wie geht es Usagi?“ wollte Minako wissen, die gelangweilt im Sessel saß und in einer Zeitschrift rumblätterte. „Den Umständen entsprechend gut. Sie versucht grad ein wenig zuschlafen. Wo ist Selena?“ „Sollte eigentlich das gleiche tun“ meinte Amy und alle sahen sie überrascht an „Wieso sollte?“ fragte Makoto schließlich und Amy deutet mit einem Kopfnicken zur Tür, in der das kleine Mädchen stand. „Hi Süße. Was tust du denn hier, kannst du nicht schlafen?“ erkundigte sich Makoto führsorglich und Selena nickte leicht. „Na dann komm mal her“ Ray streckte ihr eine Hand entgegen und mit einem strahlenden Gesicht ließ sich Selena von ihr auf das Sofa helfen. Für Selena waren die Mädchen so etwas wie ihre Familie, sie passten oft auf sie auf, wenn ihre Mama Arbeiten musste. Und obwohl sie alle Freunde von ihrer Mama mochte, so hatte sie Ray doch am liebsten. Alle sahen gleichzeitig auf, als die Verandatür geöffnet wurde und die Jungs lachend eintraten.

Überrascht blieb Mamoru stehen, als er das kleine Mädchen auf Rays Schoss entdeckte, er konnte sich nicht Erinnern sie vorher schon einmal gesehen zuhaben. Doch die blonden Haare, die ihr bereits jetzt schon bis zur Hüfte reichten und die Dunkelblauen Augen, die genauso leuchteten wie Sterne in der Nacht, ließen ihn unweigerlich an Usagi denken. „Zu wem gehört denn die kleine?“ erkundigte er sich, bei Motoki „Selena ist Us..„
 

„Selena gehört zu Mir“
 

byby eure blacklady^^

Neue Freunde

Hi @ all^^

heute gehts mal ohne weitere umschweife weiter. Nur eines muss ich noch loswerden *räusper* vielen vielen dank an alle kommischreiber, ihr seit die besten, was würd ich nur ohne euch tun *schnüf* *keks verteil*

nu will ich euch aber wirklich nich länger aufhalten denn

THE SHOW MUST GO ON^-^
 

„Selena gehört zu Mir“
 

Ruckartig wandten sich alle Blicke zur Wohnzimmertür, in der Usagi, mit vor der Brunst verschränkten Armen stand. Ihre Freunde sahen sie, wegen ihren plötzlichen Auftauchen überrascht an, doch sie schien es überhaupt nicht zu bemerken. Mit kalten Himmelblauen Augen schaute sie Mamoru eindringlich an. Er schien verwirrt zusein, denn sein Blick wanderte immer wieder zwischen ihr und Selena hin und her. Als würde er versuchen die Bedeutung ihrer Worte zu verstehen. Äußerlich war Usagi die Ruhe selbst, ein kleines zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch innerlich sah es ganz anders aus. Je länger Mamoru schwieg, um so größer wurden ihre Selbstzweifel. Tat sie wirklich das richtige? War es klug von ihr gewesen, ihn so rücksichtslos mit dieser Tatsache zukonfrontieren? Hätte sie es sanfter angehen sollen? Nein! Sie hatte oben in ihrem Zimmer lange darüber nach gedacht. Zu leugnen das Selena ihre Tochter war, wäre einfach nicht richtig gewesen. Ihre Tochter würde nur denken, das sie sich wegen ihr schämen würde, und das tat sie nicht. Sie war ein fester Bestandteil ihres Leben und je schneller Mamoru dies einsah, um so größer war die Chance, diese zwei Wochen gemeinsam unbeschadet zu überstehen. „Mami“ Selenas leiser Ruf, holte Usagi aus ihren Gedanken und zum ersten mal, seit sie die Stube betreten hatte, wandte sie ihren Blick von Mamoru ab. Hätte sie dies nicht getan, hätte sie bemerkt das er leicht zusammen zuckte und sie mit großen Ungläubigen Augen anstarrte. Doch sie hatte sich von ihm abgewandt, um ihre Aufmerksamkeit einzig und allein ihrer kleinen Tochter zuschenken, und deshalb bemerkte sie es nicht.
 

„Mami, stimmt etwas nicht?“ fragte Selena vorsichtig, während sie Mamoru interessiert ansah. Sie kannte ihn nicht, zumindest konnte sie sich nicht an ihn Erinnern. Aber wie es aussah kannte ihre Mama ihn und sie schien ihn nicht zu mögen. Das Verunsicherte die kleine. Noch nie hatte sie erlebt, das ihre Mutter einen anderen Menschen nicht Leiden konnte. Bis jetzt war sie jeden Menschen von vornherein mit Freundlichkeit begegnet, wieso also nicht auch bei ihm? Sie verstand die kühle Haltung ihrer Mutter nicht, auf sie machte Mamoru eigentlich einen sehr netten Eindruck, und sein schwarzes Haar und seine blauen Augen gefielen ihr sehr gut.
 

Usagi erkannte die Unsicherheit in den Augen ihrer Tochter und lächelte sie beruhigend an. „Nein es ist alles in Ordnung Liebes. Nicht war Mamoru?“ schon allein der Ton in ihrer Stimme, hätte ihm verraten müssen, das es jetzt ein Fehler war ihr zu wiedersprechen, doch wie es aussah erkannte er es nicht.

„Wie man´s nimmt“ kommentierte er trocken.

„Wie soll ich das Verstehen?“ erwiderte Usagi und drehte sich wieder zu ihm um. Ihre Stimme war ruhig, doch an ihre Hände, die zu Fäusten geballt waren, konnte die anderen deutlich erkennen, das sie um ihre Beherrschung rang.

„Du hast eine Tochter“ meinte er, als würde das alles Erklären.

„Ja habe ich. Hast du etwas dagegen?“ erkundigte sie sich kühl.

Mamoru lachte „Du hast ein Tochter, Usagi! Grade du!“ kicherte er, als würde er sich über einen Witz amüsieren.

„Und was ist daran bitteschön so lustig?“ fragte sie bissig. Sie wollte sich zwar nicht mit ihm Streiten, doch wenn er es darauf anlegte, würde sie ihm nicht aus dem Wege gehen. Es war ohne hin, das einzigste was sie beide Verband, wieso also nicht an alten Gewohnheiten festhalten?

Er hörte auf zu lachen und wischte sich die Tränen fort „Auch komm Odango-Atama. Du kannst noch nicht mal auf dich selbst aufpassen“

„Baka“ knurrte Usagi wütend und spätest jetzt war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. „Was bildest du dir eigentlich ein? Bist du nur deshalb zurück gekommen, um mich wieder zu Ärgern? Du hast dich kein Stück geändert Mamoru. Du bist immer noch ein eingebildetes Arschloch. Wieso tust du uns nicht beiden einen Gefallen, und verschwindest wieder. Das ist es doch schließlich, was du am besten kannst, oder irre ich mich da etwa?“
 

****
 

Glücklich seufzend lehnte sich Usagi in ihrem Stuhl auf der Veranda zurück und schloss die Augen. Es war noch früh am Morgen und keiner der anderen war schon auf, nur das rauschen des Meeres, das sich nicht weit von hier befand, war zu hören. Sie liebte diese Frühenmorgenstunden, wenn alle noch friedlich in ihren Betten schliefen und sie die ruhe einfach genieß konnte. Es kam schließlich selten genug vor, das dieses Ereignis wirklich eintraf. Normaler weiße erwachte ihre Tochter mit den ersten Sonnenstrahlen und hielt sie dann bis spät Abends auf trab. Doch heute schlief sie zum Glück mal etwas länger, was nicht verwunderlich war, wenn man daran dachte wie spät sie gestern erst ins Bett gekommen war. Auf Usagis Gesicht erschien ein grinsen, als sie an den vergangenen Abend zurück dachte. Oh ja, sie hatte sein verwirrtes Gesicht wirklich genossen. Wie er sie angesehen hatte, richtig geschockt. Er hatte es verdient und für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl von Schadenfreude einfach genossen. Usagi seufzte leise. Zum Glück war Ray dazwischen gegangen, bevor der Streit noch weiter eskalieren konnte. Doch leider hatte sich Mamoru auch so vor einer Antwort gedrückt. Der restlich Abend war eigentlich ganz gut verlaufen, sie hatte sich köstlich mit den anderen Amüsiert und ihn größten Teils Ignoriert. Sie hätte eigentlich Glücklich sein müssen, doch leider war da noch dieses kleine Schuldgefühl das an ihr nagte. So sehr sie auch versuchte die Tatsachen zu drehen und zuwenden, sie belog nicht nur ihn, sondern auch ihre Freunde. Wie lange würde sie dieses Geheimnis noch vor ihnen verbergen können? Würde alles nicht nur noch schlimmer werden, wenn sie es vor ihnen Verschwieg? Doch wie würden sie reagieren, wenn sie es wüssten? Wären sie enttäuscht von ihr, oder vielleicht sogar wütend? Oder würden sie es verstehen?

Aber vor allem was würde Mamoru dazu sagen? Wie würde er reagieren, wenn er davon erfuhr? Was würde er Tun, wenn er heraus bekam wer Selenas Vater war? Sie konnte es nicht leugnen, sie hatte einfach schreckliche Angst vor diesem Tag. Denn dies war der Tag, an dem sie ihm erneut ihn in die Augen schauen musste, um dort zu erkennen das er sie auch diesmal verletzten würde. Usagi seufzte und schlug die Augen auf. Nein er durfte es nicht erfahren. Noch einmal würde sie diese Einsamkeit nicht ertragen können. Mamoru durfte nie erfahren, das er Selenas Vater war...

„Ist die Welt untergegangen, oder warum bist du schon auf?“ fragte plötzlich eine spöttische Stimme hinter ihr und Usagi zuckte leicht zusammen. Das nannte man wohl, wenn man an den Teufel dachte. Innerlich wappnete sie sich gegen die unaufhaltsamen Empfindungen, die sie jedes Mal überkamen, wenn er in ihrer nähe war. `Nur keine Schwäche zeigen´ ermahnte sie sich selbst, als sie aufstand und sich zu ihm umdrehte.
 

Mamoru schluckte, als ihre Himmelblauen Augen ihn mit einen undurchdringlichen Blick ansahen. Was in Gottes Namen war nur in ihm gefahren? Wieso hatte er nur dies blöde Frage gestellte? Nun er war überrascht gewesen, das sie schon vor ihm auf wahr. Doch hatte ihm nicht etwas besseres Einfallen können? Ein einfaches Guten Morgen hätte es doch schließlich auch getan. Nun war sie mit hundertprozentiger Sicherheit wieder sauer auf ihn. Und dabei hatte er sich doch fest vorgenommen, sie nicht wieder zu provozieren. Aber er konnte einfach nicht anders, sein Gehirn schaltete immer ab, wenn sie in der nähe war und dann kam immer nur Schwachsinn aus seinem Mund. Dafür konnte er doch nun wirklich nicht´s. „Wie du siehst, steht die Welt noch“ erschrocken trat Mamoru einen Schritt zurück, er hatte überhaupt nicht mit bekommen, wie nahe sie an ihm rangetreten war. Ein kleines lächeln umspielte ihren Mund und er war einfach nicht fähig seinen Blick von ihren Lippen abzuwenden. Sie waren so rosa, so zart, so einladend...
 

Er bemerkte wie ihr Kopf seinem ganz nahe kam und mit aller Macht kämpfte er gegen das Verlangen an, sie stürmisch zu Küssen. Ihr warmer Atem streifte seine Wange und jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Glaub nicht mich zu kennen, Mamoru“ hauchte sie ihm ins Ohr, und war ihm dabei so nahe, das er glaubte ihre weichen Lippen auf seiner Haut zuspüren. Dann trat sie einen Schritt zurück und schenkte ihm ein liebliches Lächeln. Mamoru war unfähig etwas zu erwidern und erst recht um sie aufzuhalten, als sie an ihm vorbei ins Haus ging. Er hörte nur seinen eigens Herz, das schnell gegen seine Brust schlug.
 

„Achtung Usagi“ rief Minako laut, und alarmiert wandte sich die blonde Frau um. Grade noch rechtzeitig gelang es ihr, den heran sausenden Ball abzufangen, bevor er die Sandburg ihrer Tochter traf. „Könnt ihr nicht besser aufpassen“ schimpfte sie, während sie den Ball aufhob. Ein kleines Mädchen von ca. 6 Jahren, mit schwarzen schulterlangem Haar kam auf sie zugerannt und verbeugte sich tief vor ihr. „Entschuldigen sie. Das tut mir Schrecklich Leid, das wollte ich nicht“ überrascht schaute Usagi das Mädchen an „Ist das dein Ball?“ erkundigte sie sich und das Mädchen nickte schüchtern „Ja. Es tut mir wirklich Leid. Das war keine Absicht gewesen“ entschuldigte sie sich noch einmal und Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Gerührt kniete Usagi sich zu ihr runter und wischte mit dem Daumen die Tränen fort „Hey nicht weinen, es ist doch alles O.K. Ich bin dir nicht böse und der Sandburg ist auch nichts passiert. Siehst du?“ sagte sie freundlich und deutete dabei mit einer Kopfbewegung auf die Sandburg, die noch immer unversehrt da stand. Das Kind schaute erst Usagi mit großen Augen an, bevor ihr Blick zu Sandburg glitt, als sie das blonde Mädchen sah, das die Szene nur stumm beobachtet hatte, huschte ein lächeln über ihr Gesicht. „Jetzt ist alles wieder in Ordnung. Hier hast du deinen Ball zurück“ sie überreicht dem Mädchen ihren Ball, den sie dankend annahm, doch ihr Blick blieb weiter auf Selena gerichtet, was Usagi nicht Entgang. Sie schaute zu ihrer Tochter, die das fremde Mädchen genauso interessiert ansah und musste lächeln. Da hatten sich zwei gesucht und gefunden. „Magst du nicht einwenig mit uns Spielen?“ fragte Usagi und die Augen des Mädchens wurden noch größer „Darf ich wirklich?“ „Aber natürlich, nicht war Selena?“ das blonde Mädchen nickte eifrig und Usagi lachte „Na siehst du, Selena möchte sehr gern mit dir Spielen. Wie heißt du eigentlich?“ „Hutaru Tomoe“ „Das ist ein sehr schöner Name. Ich heiße Usagi Tsukino und das ist meine Tochter Selena. Sag mal Hutaru, weiß deine Mama wo du bist? Nicht das sie sich Sorgen um dich macht“ erkundigte sich Usagi und sprach dabei aus eigener Erfahrung. „Mama weiß das ich spielen bin. Doch ich sag ihr lieber schnell bescheid. Wir wohnen nicht weit von hier ein stück den Strand runter. Bin gleich zurück“ damit hatte sich Hutaru auch schon umgedreht und rannte lachend den Strand entlang. Usagi wandte sich ihrer Tochter zu „Du magst sie, nicht wahr?“ das blonde Mädchen nickte „Ja. Darf sie meine Freundin werden?“ hoffnungsvoll schaute sie ihre Mutter an und diese lächelte „Aber sicher. Freund kann man nie genug auf dieser Welt haben“ meinte Usagi und ihre Tochter strahlte übers ganze Gesicht. Keine zwei Minuten später war Hutaru auch schon wieder zurück „Mama hat es erlaubt. Sie kommt mich später abholen“ sagte sie und Selena freute sich. Endlich hatte sie jemanden gefunden mit dem sie spielen konnte. „Na dann mal los ihr beiden. Wollen wir doch mal sehen, ob wir aus dieser Sandburg nicht einen Palast bauen können“ meinte Usagi und beiden Kinder kicherten vergnügt. Schon bald wurden auch die anderen, von dem Fröhlichen treiben angelockt und ein großer Wettbewerb im Sandburgen bauen begann.
 

Mamoru stand auf der Veranda und beobachtete von dort die anderen, die am Strand fröhlich lachten und scherzten. Auch wenn er gegenüber Motoki behauptet hatte, das er einfach keine Lust darauf hatte, sich einen Sonnenbrand zuholen und deshalb lieber ein Buch lass, so war doch der wirkliche Grund warum er nicht mit ihnen zusammen sein wollte ein anderer. USAGI. Er musste unbedingt vermeiden ihr zunahe zukommen. Schließlich hatte ihre Begegnung heute Morgen, doch gezeigt das er nicht bei klaren Verstand war, wenn sie in der nähe war. Er durfte nicht das Risiko eingehen, etwas zu tun, was die ganze Situation zwischen ihnen beiden nur noch verschlimmern würde. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hatte er sich sofort in den nächsten Flieger gesetzt und wäre von hier verschwunden. Das wäre zu mindestens das beste für sie beiden. Usagi hatte doch gestern Abend klar genug gesagt, das sie keinen Lust auf seine Gesellschaft hatte. Frustriert stieß Mamoru die Luft aus. Oh Man. Sie hatte vollkommen Recht, er war ein Idiot. Warum hatte er sich auch nicht beherrschen können? Jetzt würde sie doch nie wieder ein Wort mit ihm reden und dabei hatte er doch Motoki Versprechen müssen sich bei ihr zu Entschuldigen. Aber wie sollte er das bitte schon machen, wenn sein Verstand einfach aussetzte? Doch Leider gab es da ja auch noch einen andere Sache über die er dringend mit ihr sprechen sollte, und zwar über diese kleine Mädchen. Am Anfang hatte er wirklich geglaubt Usagi einfach nur falsch Verstanden zuhaben, doch Usagis Ernsthaftigkeit als sie sagte `Selena gehört zu mir` und die große Ähnlichkeit zwischen ihnen beiden, hatten diese Hoffnung schnell zu Nichte gemacht. Doch jetzt ging es einfach nicht in sein Verstand, woher Usagi auf einmal eine Tochter hatte. Na ja woher sie, sie hatte war ihm schon klar, doch von wem? Und dann war sie auch schon vier Jahre alt, so wie Motoki ihm erzählte, das gab ihm dann aber doch zu denken. Könnte es sein das dieses Kind von ihm... Mamoru schüttelte den Kopf. Nein das war nicht möglich. Das hätte Motoki ihm doch erzählt oder etwa nicht? Doch das hätte er ganz sicher, so etwas konnte er schließlich nicht einfach verschweigen. Mamorus Blick blieb an Usagi hängen, selbst aus dieser Entfernung vermochte er es, das glitzern in ihren Augen zu erkennen. Hatte sie ihn früher nur verwirrt, so brachte sie ihn jetzt regelrecht um den Verstand...
 

„Versuche nicht, sie zu verstehen Mamoru“ überrascht drehte sich Mamoru zu Ray, die in einen Liegestuhl gelangweilt in einer Zeitschrift blätterte, um. „Wie meist du das?“ fragte er nach. Ray stand aus ihren Stuhl auf und stellte sich neben ihm.

„Du bist Arzt Mamoru. Es liegt in der Grundeigenschaft eines Arztes die Menschen in seiner Umgebung zu beobachten. Kennst du eine Person lange genug oder beobachtest du jede seiner Bewegungen, kennst du früher oder später seinen wirklichen Charakter. Du kannst auf den ersten Blick sagen ob es demjenigen Gut oder schlecht geht. Und genau das tust du bei Usagi, du versuchst sie zu analysieren“ Mamoru war zutiefst beeindruckt, vor allem weil sie sogar recht hatte. Er hatte, ohne es selber zu merken, Usagi beobachtet. Ray schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab, während sie Usagi beobachtete „Na Herr Doktor, was sagt der Fachmann, wie fühlt sich unsere Patientin?“ fragte sie ihn herausfordert. Mamoru zögerte kurz, doch dann schaute auch er Usagi genauer an. Seine Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen, die so geschmeidig wie die einer Katzen waren, er sah das glitzern in ihren Himmelblauen Augen und er hörte ihr heiters Lachen. „Sie scheint glücklich zusein. Voller Energie und Lebensmut“ gab er schließlich sein Urteil ab. Ray betrachtete Usagi noch einen Moment genauer „Sie tut es schon wieder“ murmelte sie leise, dann sah sie Mamoru an „Du kannst froh sein das sie nicht deine Patientin ist“ meinte sie zu ihm und er sah sie überrascht an „Wieso?“ wollte er wissen. Ray seufzte „Weil du Usagi nicht Analysieren kannst“ meinte sie schließlich und ging Richtung Verandatür, doch dann blieb sie noch einmal stehen „Mamoru, wenn du sie wirklich verstehen willst, dann versuche hinter dem zuschauen was sie vorgibt zu sein. Doch tu ihr nicht weh, hörst du. Denn sonst bekommst du es mit mir zutun“ sagte sie ernst, bevor sie ganz ins Haus ging und einen völlig verwirrten Mamoru zurück ließ.
 

„Und wer hat jetzt gewonnen?“ fragte Motoki, während er sich die vier Sandburgen genau anschaute. „Also ich finde die Sandburg von Makoto und Seiji, ja am schönsten“ meinte Amy „Ja, aber die von Usagi, Selena und Hutaru ist auch nicht schlecht“ wandte Minako ein. „Ich find sie ja alle schön“ meinte Usagi und die andren nickten zustimmend „Aber Endscheiden sollten wir uns schon, es kann schließlich nur einen Gewinner geben“ erwiderte Seiji und betrachtete die Werke noch mal eingehend. „Vielleicht kann ich ihnen ja dabei behilflich seine“ bot unerwartet einen Stimme an und alle drehten sich überrascht um. Vor ihnen stand eine Frau mit freundliche grünen Augen und langem schwarz/grünem Haar das sie am Kopf zu einem Zopf gebunden hatte und das von dort in Wellen über ihren Rücken fiel. Geistesgegenwärtig schätzte Usagi die Frau richtig ein und bevor Hutaru ein lautes Mama von sich geben konnte, hielt sie dem Kind eine Hand vor dem Mund. „Guten Tag, es wäre wirklich sehr nett von ihnen, wenn sie uns bei unseren kleinen Problem helfen könnten“ sagte sie zu der Frau gewandt und zwinkerte ihr dabei unauffällig zu. Ein Wissendes Lächeln umspielte die Lippen der Frau „Das wäre mir doch ein großes Vergnügen. Mhm... dann wollen wir doch mal schauen“ sie ging zu jeder einzelnen Sandburg und unterzog sie einer strengen Prüfung. Schließlich blieb sie vor einer stehen „Diese Sandburg erkläre ich zum Gewinner“ gab sie feierlich bekannt und die beiden Kinder quietschten begeistert auf, sie hatten tatsächlich gewonnen. Usagi und die Frau weckselten vielsagende Blicke, was Minako nicht entging „Sag mal Usa, wieso hab ich grad das Gefühl, das du geschummelt hast?“ unterstellte sie ihr, als sie dichter an ihre Freundin heran getreten war. Verteidigend hob Uasgi die Hände „Aber Mina, wie hätte ich das tun sollen. Ich kann doch nicht das Urteil von jemanden manipulieren, den ich überhaupt nicht kennen“ wandte sie ein. Minako sah dies zwar ein, wollten sich aber damit nicht zufrieden geben „Trotzdem, du hast gemogelt, ich bin mir sicher“ protestierte sie. Usagi zuckte die Schultern „Beweis es doch“ meinte sie und nahm damit Minako den Wind aus den Segeln, schließlich konnte sie es nicht beweisen. Grummelnd zog sich Minako zurück, um sich an Motokis Schultern auszuweinen und Usagi wandte sich lächelnd, an die ihr Unbekannte Frau. „Vielen Danke, das sie mir geholfen haben. Sie sind Hutarus Mutter hab ich recht?“ die Frau nickte leicht „Ja das Stimmt. Doch woher haben sie das gewusst?“ „Lassen wir das Sie lieber weg. Ich fühl mich sonst immer so Stein alt. Ich bin Usagi Tsukino“ sie reichte Hutarus Mutter die Hand und diese ergriff sie lächelt „Setsuna Meioh“ „Freud mich Setsuna. Tja und woher ich wusste das du Hutarus Mutter bist, ist ganz einfach. Ich hab dich vorhin gesehen, du kamst aus der gleichen Richtung in die Hutaru vorhin verschwunden ist. Und da sie sagte, das ihre Mutter sie später abholen würde, hab ich eins und eins zusammen gezählt“ erklärte sie grinsend und nicht nur die beiden Kinder, sondern auch ihre Mutter verstanden sich auf anhieb prächtig. Sie plauderten vertraulich mit einander und tauschten Dinge aus, die sie unter anderen Umständen niemals erzählt hatte. So erfuhr Usagi zum Beispiel von Setsuna, das Hutaru eigentlich nicht ihre wirkliche Tochter war, sondern das sie, sie Adoptiert hatte als sie vier Jahre Alt war. Hutarus richtige Eltern waren Wissenschaftler gewesen und sehr eng mit Setsuna befreundet. Doch leider kamen sie beide bei einer Schrecklichen Explosion im Labor ums Leben und da Hutaru niemanden anderen auf dieser Welt hatte, nahm Setsuna sie zu sich. Usagi war zu Tränen gerührt und empfand sofort Sympathie für das kleinen Mädchen, das trotz ihres schweren Verlustes, ihre Lebensfreunde nicht verloren hatte. Als Setsuna das nächste mal auf ihre Uhr schaute erschrak sie, wie schnell doch die Zeit vergeht. Sie rief nach ihrer Tochter, die gleich zusammen mit Selena angerannt kam. „Hutaru wir müssen jetzt los, die anderen warten schon auf uns. Also sag Selena auf wiedersehen“ sagte Setsuna und Hutaru wurde schlagartig traurig „Jetzt schon? Und dabei war es grade so lustig“ meinte sie und auch Selena sah enttäuscht aus. Usagi beugte sich zu den beiden Kinder runter „Na, na. Schaut doch nicht so traurig. Ihr könnt euch doch Morgen wiedersehen“ versuchte sie, sie aufzumuntern. Hutaru sah ihre Mutter mit großen flehenden Augen an, einen Blick zu dem niemand so einfach Nein sagen konnte „Darf ich Mama, darf ich?“ bettelte sie und auch Selena setze ein flehendes Gesicht auf, um ihrer neuen Freundin zu helfen. Setsuna seufzte ergeben, zwei große Kinderaugen war doch mehr, als sie ertragen konnte „Von mir aus“
 

„Ja ich werde es ihr sofort ausrichten....Ja sie wird sie zurück rufen....Ihnen auch noch einen schönen Tag, bye“ hörte Mamoru, Ray sagen und keine Sekunde später erschien sie auch schon wieder auf der Veranda. Ray verdrehte genervt die Augen und schüttelte den Kopf „Blöde Ziege“ murmelte sie vor sich hin, als sie das Handy, das sie in ihre Hand hielt zuklappte. „Schlechte Nahrichten?“ erkundigte sich Mamoru und hob fragend die Augenbraue. „Nein eigentlich nicht“ meinte sie und trat neben ihn „Usssaaagiii, komm sofort her“ brüllte sie auf einmal los und Mamoru zuckte zusammen. Überrascht schaute Usagi auf, besprach dann etwas kurz mit Motoki, der darauf hin nickte und flitzte das kurze Stück zu ihnen hinauf. „Was gibt’s es denn?“ wollte sie wissen, während sie Mamoru einfach Ignorierte. „Zu aller erst einmal, ich bin nicht deine Sekretärin und zweitens. Hab ich dir nicht gesagt du sollst dieses dämliche Handy ausschalten?“ „Hat denn jemand Angerufen?“ stellte sie eine Gegenfrage und überging somit Ray´s Wutausbruch einfach. „Ja, deine auch so tolle Chefin, du sollst sie umgehend zurück rufen, schien wichtig zusein“ meinte Ray wenig begeistert, als sie Usagi das Handy überreichte. „Was sie bloß will?“ überlegte Usagi laut, während sie ins Haus ging, um dort in ruhe zu Telefonieren. „Usagis Chefin?“ erkundigte sich Mamoru nun bei Ray. Er war ehrlich überrascht, bis jetzt hatte er eigentlich damit gerechnet, das Usagi Studieren würde. Doch wenn er genau darüber nach dachte, war es ja im Grunde ganz normal, das sie arbeitete, schließlich hatte sie ja eine Tochter, um die sie sich kümmern musste.

„Ja....Was glaubt sie eigentlich wer sie ist? Nur weil sie ein paar Millionen auf dem Konto hat, heißt das ja noch lange nicht, das sie sich alles erlauben kann“ schnaubte Ray wütend. „Du magst sie nicht“ das war keine Frage, sondern vielmehr eine Feststellung. Seufzend lehnte sich Ray an das Geländer der Veranda „Nein, eigentlich ist sie ganz in Ordnung. Sie scheint wenigstens wirkliches Interesse an Usagis Wohlergehen zuhaben“ diese Aussage Verstand Mamoru nicht „Und wieso bist du denn wütend auf sie?“ hakte er nach. „Ich bin nicht wütend aus sie, sondern auf Usagi. Sie ist so verdammt Egoistisch“ stellte Ray richtig, während sie frustriert die Luft aus stieß. Mamoru zog eine Augenbraue hoch, er konnte eine menge Dinge über Usagi sagen, doch nicht das sie Egoistisch war. Wie kam Ray nur auf diesen Unsinn?

Doch grade als er nach fragen wollte, sprach Ray auch schon weiter.

„Usagi ist ein Workerholig, sie Arbeitet viel und hart. Und wenn sie dies nur tun würde, um für sich und Selena den Lebensunterhalt zu Finanzieren, würde ich ja noch nicht einmal etwas sagen. Doch das ist es nicht. Sie hat schon lange genug Gelt zusammen, das sie sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren bräuchte, doch sie tut es nicht. Stattessen Arbeitet sie immer härter und wozu?

Sie ist dumm, wenn sie glaubt sie könnte sich hinter ihrer Arbeit verstecken. Das all ihre Probleme sich einfach in Luft auflösen würden, wenn sie bloß nicht daran denkt.

Verstehst du Mamoru, ich mache mir nur Sorgen um sie. Es ist ja nicht nur wegen der Körperlichen Belastung die sie sich aussetzt, sondern auch ihrer Seelischen.

Sie frisst ihren Kummer in sich hinein und spielt der ganzen Welt das fröhlich Mädchen vor. Doch eines Tages wird sie dem allen nicht mehr gewachsen sein und daran zu Grunde gehen. Es ist schon einmal passiert und ich will es nicht noch mal erleben. Dafür bedeutet sie mir zuviel“

Schweigend hatte Mamoru zugehört und zum ersten mal verstand er Usagis Worte ´Glaube nicht mich zukennen´ Ja er kannte sie wirklich nicht. Vielleicht gab es mal eine Zeit, in der er geglaubt hatte sie zu kennen, doch jetzt nicht mehr. Sie hatte sich verändert, war erwachsender geworden, reifer und nun wurde es für ihn an der Zeit es ihr gleich zutun. Er konnte sich schließlich nicht ewig hinter seiner Vergangenheit verstecken.

„Usagi da bist du ja wieder. Was hast du? Du schaust so nachdenklich“

Durch Rays Worte aus den Gedanken gerissen, schaute Mamoru auf. Sie hatte Recht, Usagi sah nicht grade Glücklich aus. Sie hatte eine Nachdenkliche Mine aufgesetzt und spielte Gedankenverloren mit der Antenne ihres Handys herum. Langsam schaute sie auf, als ihr der Fragende Blick von Ray bewusst würde. „Was?....Oh es ist nichts. Aileen wollte mir nur bescheit sagen, das alles für das Fotoshooting geklärt ist. Es findet Übermorgen statt und sie hat jemanden geschickt, der mich Abholen wird“ sie senkte den Blick wieder zu Boden, als würde es da noch etwas geben, was sie aber nicht aussprechen wollten oder nicht konnte.

„Ist wirklich alles in Ordnung?“ fragte Mamoru vorsichtig. Es war ihm bewusst, das es nicht klug von ihm war, sich grade jetzt bemerkbar zumachen, geschweige denn sie anzusprechen. Doch etwas schien sie ernsthaft zu belasten und er wollte ihr gerne helfen. Sie schaute zu ihm auf und sah ihn mit einem unergründlichen Blick an. Als würde sie überlegen, ob er es ernst meinte oder nicht, schließlich seufzt sie. „Es ist nichts, ich bin nur etwas müde. Ray könntest du dich vielleicht eine weile um Selena kümmern?“ bat sie ihre Freundin. „Ja klar. Ruh dich etwas aus, nicht das du noch Krank wirst.

Aber wir haben ja einen super Arzt hier, der bringt dich schon wieder auf die Beine“ sie grinste als Usagi und Mamoru rot anliefen. „Das wird nicht nötig sein“ erklärte Usagi schnell und ging ins Haus.

Mamoru schaute ihr nachdenklich hinter her. Sie verschwieg etwas, da war er sich ziemlich sicher. Nun gut, vielleicht kannte er sie wirklich nicht, dann musste er dies halt ändern.
 

und wieder is ein Kap zuende. hoffe es hat eich wieder einmal gefallen

*megaknuscha*

blacklady

Treffen am Morgen

Hallo alle zusammen,
 

hab euch ein druckfrisches Kap mitgebracht, hoffe es gefällt euch genauso gut.

Möchte mich bei allen Kommischreibern ganz Herzlich bedanken, ihr seit wirklich suppi *g* So macht das schreiben gleich noch viel mehr spaß.
 

Aber jetzt genug der Schmeichelein,

ich wünsch euch viel Spaß^^
 

Mit einem herzhaften Gähnen schlurfte Mamoru in die Küche, vorbei an einer schönen Frau, die nachdenklich in ihre Kaffeetasse starrte und direkt zum Kaffeeautomaten. Halt Stop. Schöne Frau die nachdenklich in ihren Kaffee starrte? Er drehte sich um und schaute noch einmal hin. Nein er hatte sich nicht geirrt, da saß tatsachlich Usagi und starrte in ihren Kaffee. Was war los mit ihr? Und warum in aller Welt, war sie schon auf? Hatte sie ihn überhaupt bemerkt? Mamoru fuhr sich mit einer Hand durch sein schwarzes Haar und drehte sich wieder zur Kaffeemaschine um. Kaffee war gut, das würde ihm helfen wach zuwerden. Ohne Kaffee ging nun mal gar nichts. Erst einen Kaffee und dann sich dem Problem Usagi widmen, jepp das war eine ausgezeichnete Idee. Erfreut über seinem Scharfsinn am frühen Morgen, schenkte er sich eine Tasse ein und nahm einen tiefen Schluck. Beinahe hätte er die Tasse fallen gelassen, als der kochend heiße Kaffe seine Zunge verbrannte. Schmerzhaft kniff er die Augen zusammen und verzog das Gesicht, dabei Versuchte er den Wusch zu bekämpfen, laut los zubrüllen. Mamoru öffnete langsam seinen Augen, in die sich schon Tränen gebildet hatten und schaute vorsichtig zu Usagi hinüber. Hatte sie ihn jetzt Bemerkt? Sah nicht danach aus, sie starrte immer noch in ihren Kaffee. Puh, da hatte er aber noch mal glück gehabt, sie hätte ihn noch mit Sicherheit ausgelacht. Aber da fiel ihm ein, wenn sie ihn bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, konnte er sich doch einfach an ihr vorbei schleichen. So entkam er wenigstens einem Streit am frühen Morgen. Doch Moment mal, was dachte er da überhaupt. Er sollte lieber die einmalige Gelegenheit nutzen und mit ihr reden, insofern sie es denn zuließ.
 

„Hast du mich jetzt lange genug angestarrt?“ Mamoru erschrak so sehr, das er einen überraschten schrei ausstieß und dabei einen kleinen Satz in die Luft machte. Verflucht, wie schaffte sie es nur immer wieder, ihn so zu erschrecken? Und dabei hatte sie ihn, doch noch nicht einmal angesehen, hatte sie jetzt auch noch Augen im Hinterkopf? „Mamoru ich habe keine Lust auf diese Spielchen, entweder du sagst mir jetzt was du von mir willst, oder du lässt es bleiben“ sie stand auf und stellte ihre leere Tasse in die Spüle. „Nun ja, ich ähm...“ tja was wollte er eigentlich von ihr? Verdammt gute Frage. „Nun ja ich... du sahst so nachdenklich aus... und da wollte ich...“ sie drehte sich zu ihm um und zog eine Augenbraue hoch „Was wolltest du? Mich fragen wies mir geht? Wissen was mit mir los ist? Seit wann interessiert dich das, Mamoru?“ der ruhige Ton in ihrer Stimme machte ihm Angst, er hätte es lieber wenn sie ihn Anschreien würde, oder wenigstens wie früher in Tränen ausbrach. Dann konnte er wenigstens vermuten, was sie wirklich dachte, aber so? `Du musst hinter dem sehen, was sie vorgibt zu sein` erinnerte er sich an Ray´s Worte. Doch wie hatte sie das bloß gemeint. Spielte Usagi ihm nur etwas vor? Mutig ging er einen Schritt auf sie zu, er musste es herausfinden.
 

Usagi schluckte, was sollte das jetzt, wieso kam er auf sie zu? Was bedeutete der Ausdruck in seinen Augen? Ihr Herz schlug viel zu laut, wenn er noch dichter kam, würde er es mit Sicherheit hören können. Wieso konnte er sie nicht einfach in ruhe lassen? Sie wollte nicht mit ihm reden und schon gar nicht wollte sie irgend einen Erklärungsversuch von ihm hören. Es waren doch ohnehin nur alles Lügen...

„Es interessiert mich aber, jetzt“ seine raue Stimme jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken und er war ihr jetzt schon so nahe, das sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Er stellte sich genau vor sie, seine Arme stützte er am Schrank rechts und links von ihr ab, und machte so einen möglichen Fluchtversuch von ihr zunichte. Seine dunkelblauen Augen bohrten sich direkt in ihre und sie spürte wie ihre Knie nach gaben, halt suchend stützte Usagi sich am Schrank ab. „Warum?“ sie versuchte, das zittern in ihrer Stimmer zu verbergen, ihm nicht zu zeigen wie schwach sie im Grund genommen eigentlich war. „Weil ich es wissen muss“ raunte er entgegen und kam ihr dabei noch näher. `Bleib stark hörst du. Keine schwäche zeigen` hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf, doch wusste sie, das es dafür bereits zu spät war. Der kleine Teil, den sie in den tiefen ihres Herzens eingesperrt hatte, war dabei neu zu erwachen. Nur Zentimeter trennten ihre Lippen von einander, und Usagi verlor sich in der unendlichen tiefe seiner ozeanblauen Augen. „Warum?“ wisperte sie heiser. Sie musste es einfach wissen, ihr Herz wollte es unbedingt wissen. Seine Lippen streiften leicht über die ihren „Weil ich di...“
 

Ding, Dong, Ding, Dong….
 

Das störende Geräusch der Türklingel ließen seine Worte verstummen, doch erst als es erneut Klingelte und im Haus leben einkehrte, ließ Mamoru mit einem Seufzer von Usagi ab. „Ich werde mal die Tür öffnen“ flüsterte er, mit belegter Stimme und wandte sich zum gehen. Im gleichen Moment wie er die Küche verließ, gaben Usagis Knie nach und sie rutschte zu Boden. War das grade wirklich passiert?
 

Leicht benebelt öffnete Mamoru die Tür und starrte den Jungen an, der bei seinem Finsteren Blick glatt ein Stück zurück wich. „oh... ähm... ich habe hier ein Eiltelegramm. Wohnt vielleicht eine Usagi Tsukino hier?“ brachte er stotternd heraus und Mamoru brachte ein paar Sekunden, bis er die Frage begriff. „Ja tut sie“ bestätigte er schließlich grummelnd und der Junge reichte ihm darauf hin einen Zettel und einen Stift „Ich brache eine Unterschrift“ erklärte er und seufzend krakelte Mamoru ein paar Zeichen auf das Blatt, die man kaum als Namen entziffern konnte. Doch das war dem Jungen egal, er hatte was er brauchte. Schnell drückte er Mamoru den großen Umschlag in die Hand und machte sich dann eiligst aus dem staub. Verwirrt schaute Mamoru ihm hinterher, sah er wirklich so Furcht einflössend aus? Dann fiel sein Blick auf den Umschlag in seiner Hand, und schlagartig fiel Mamoru wieder ein, nach wessen Namen der Junge da eigentlich gefragt hatte. Er seufzte, drehte sich um und schlug die Tür hinter sich zu. Na super, jetzt musste er schon wieder zu ihr gehen. Ihm blieb auch wirklich nichts erspart.
 

Vorsichtig stieg Usagi die Treppe zu ersten Stock hinauf. Sie hatte noch kein all zu großes Vertrauen in ihre Beine, doch sie hätte schließlich nicht ewig in der Küche rumhocken können. Noch immer Versuchte ihr Verstand das eben passierte zu verarbeiten. Die Tastsache das Mamoru versucht hatte, sie zu Küssen verwirrte sie zutiefst. Doch noch schlimmer war, das sie diesen Kuss ohne große Gegenwehr erwidert hätte. Was war bloß los mit ihr? Sie hasste ihn schließlich doch, oder etwa nicht? „Doch ich hasse ihn“ sagte sie energisch, während sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und eintrat. „Wenn hasst du?“ kam eine unerwartete Gegenfrage und Usagi schaute überrascht zu Ray, die in Usagis Kleiderschrank nach etwas zu suchen schien. „Mamoru“ meinte sie schließlich, während ihr Blick zum Bett glitt, in dem ihre Tochter eigentlich friedlich schlafen sollte, aber es nicht tat. „Wo ist denn Selena?“ „Ins Bad gegangen. Und was hat Mamoru dieses mal getan?“ „Er ist ein Idiot, reicht das nicht. Was suchst du da eigentlich?“ erkundigte sich Usagi, wenig erfreut darüber, das Ray fast all ihre Sachen auf dem Fußboden verteilte. „Das rote Ärmellose Top, weist du wo es ist?“ „Klar es ist schließlich Meins. Schau mal in der Reisetasche nach, ich glaub es gehört zu den Sachen, die ich nicht ausgepackt hab“ meinte Usagi und Ray ließ das Kleidungsstück, das sie eben noch in der Hand hatte, fallen und stürzte sich auf die Tasche. Nach ein paar Minuten, in dem noch etliche Kleidungsstück auf dem Boden landeten, hielt Ray das gesuchte rote Ärmellose Top in den Händen „Endlich, das passt perfekt zu meinem dunkelroten Rock, findest du nicht auch?“ fragend schaute sie Usagi an, doch diese hatte ihr gar nicht mehr zugehört und schaute mit traurigen Augen aus dem Fenster. Ray stand vom Boden auf und ging zu Usagi hinüber „Was ist denn los? Hast du dich wieder mit Mamoru gestritten?“ fragte sie sanft, doch zu ihrer Überraschung schüttelte Usagi den Kopf „Nein“ meinte sie leise. Doch sicher war sie sich da nicht. Es war zu mindest nicht einer ihrer üblichen Streits, doch wenn es kein Streit war, was war es dann? „Ray. Was verschwunden ist, das kann nicht wieder kommen oder?“ fragte sie plötzlich, sich selbst nicht sicher, was sie mit dieser frage eigentlich gemeint hatte. Ray sah sie für einen kurzen Moment, mit einem sonderbaren Ausdruck in den Augen, an „Das kommt darauf an, was du meinst, Usa. Dinge oder Menschen bekommt man nur schwer zurück, wenn sie einem, mal verloren gegangen sind. Doch wenn du Gefühle meinst, dann muss ich dich leider enttäuschen, sie können durchaus zurück kommen, denn Leider werden sie nie ganz verschwinden, egal wie sehr du dagegen ankämpfen magst“ Usagi senkte traurig den Kopf „Dann kann es möglich sein, das meine....“ sie brach ab, vermochte nicht die Dinge auszusprechen die ihr Herz ihr sagten. „Das deine Gefühle für Mamoru wieder da sind? Glaub mir Usagi, sie waren nie verschwunden. Denn diese Gefühle wie du und Mamoru sie für einander empfindet, nennt man Wahre Liebe“ erschrocken sah Usagi, Ray an. Liebte sie Mamoru etwa? Nein das konnte nicht sein. Es gab Hunderte von plausibleren Erklärungen für das, was sie für Mamoru empfand und Liebe gehörte ganz Sicher nicht dazu. Man kann niemanden Lieben, den man Hasst. „Ich Liebe Mamoru nicht“ sagte sie mit Felsenfester Entschlossenheit und Ray schüttelte den Kopf „Oh Usagi, wann hörst du endlich auf dich selbst zu belügen?“
 

Ein klopfen an der Tür ersparte Usagi eine Antwort auf diese Frage „Ja Herein“ rief sie laut. Doch das fröhliche Gesicht das sie aufgesetzt hatte, verschwand schlagartig wieder, als Mamoru den Raum betrat. Mit ihm hatte sie jetzt am wenigsten Gerechnet, was wollte er hier? „Oh hallo Mamoru. Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen“ fragte Ray ihn nur, um das unangenehme Schweigen, das eingetreten war zu brechen. „Ich bin mir noch nicht sicher, Ray“ murmelte Mamoru, während sein Blick weiterhin auf Usagi gerichtet war. Doch diese bemerkte davon eher wenig, sie hatte genug damit zutun, ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken. „Was möchtest du“ brachte sie schließlich hervor und fragte sich im gleichen Moment, ob ihre Stimme wirklich so belegt klang, wie sie sich anhörte. Mamoru hielt den Umschlag, den er immer noch in der Hand hielt, hoch „Das kam grad für dich an. Scheint wichtig zusein“ bemerkte er beiläufig. Usagis Augen fixierten sich auf den Umschlag und mit nur drei langen Schritten, war sie bei ihm und nahm ihm den Umschlag ab. Schnell hatten ihre Finger den Brief geöffnet und einen weißes Stück Papier hervor geholt. „Nun sag schon. Was steht drin?“ drängte Ray ihre Freundin, die wie gebannt auf die Zeilen starrte. „Ich...Ich hab mit best Punktzahl bestanden“ quietschte sie auf einmal und fiel einem völlig überraschten Mamoru um den Hals. Reflexartig schloss Mamoru seine Arme um ihre Hüften und zog sie eng an sich und für einen kurzen Moment, genossen beide die nähe des anderen. In der Zwischenzeit hatte sich Ray das Blatt aus Usagis Hand geangelt und las es sich durch „Das ist Wahrsinn Usa. Du hast Bestpunktzahl in allen Fächern, damit machst du sogar Amy Konkurrenz“ lobte sie ihre Freundin, doch diese hörte ihr gar nicht mehr zu. Mamorus wärme und seine starken Arme, um ihre Hüften, ließen sie alles andere um sich herum vergessen.
 

„Guten Morgen Mami“
 

Erschrocken fuhren Mamoru und Usagi auseinander und schauten sich verlegen an. Ihnen war diese Situation mehr als peinlich. Schließlich war es Usagi, die ihren Blick von Mamoru abwandte und an ihm vor bei zu ihrer Tochter schaute.

„Guten Morgen Liebling. Hast du gut geschlafen?“ Selena lachte vergnügt und sprang ihrer Mutter regelrecht in die Arme „Ja hab ich“ erklärte sie, während sie Mamoru mit großen Interesse musterte. „Hast du meine Mama gern?“

Usagi zog hörbar die Luft ein, während Ray anfing zu lachen, Mamoru wurde noch einen tick roter im Gesicht, als er ohne hin schon war. „Nun ja...ähm..“ begann Mamoru zustammeln, doch ein wütender Blick von Usagi ließ ihn gleich wieder verstummen.

„Ich glaube es ist besser, ihr geht schon mal Frühstücken. Ich werde Selena nur schnell beim Anziehen helfen und dann kommen wir nach“ meinte Usagi mit einer Stimme, die keinen Wiederspruch duldete. „Ja das ist wohl das beste, komm Mamoru lass uns gehen“ lachte Ray, während sie Mamorus Arm nahm und mit ihm das Zimmer verließ.
 

Kopfschüttelnd wandte sich Usagi ihrer Tochter zu „Wie konntest du Mamoru nur so eine Frage stellen. So etwas gehört sich nicht Liebling“ „Aber magst du ihn denn nicht?“ stellte Selena eine Gegenfrage, sich keiner Schuld bewusst. Usagi seufzte und stellte ihre Tochter wieder auf den Boden ab „Das ist nicht der Punkt Liebes. Du hast Mamoru mit diese Frage in Verlegenheit gebracht“ Usagi ging zum Schrank und holte dort ein süßes gelbes Sommerkleid heraus. „Aber er mag dich doch, er hat dich doch Umarmt“ „Nein, das hast du falsch Verstanden Selena. Mamoru hat nicht mich Umarmt sondern ich ihn“ versucht sie es ihrer Tochter zu erklären, während sie ihr das Nachthemd über den Kopf zog. „Dann magst du ihn also, Mama?“ fragte die Kleine, in ihrer gewohnten Unschuldigen Art. „Ich weiß es nicht“ gestand Usagi aufrichtet und Selena legte den Kopf schief „Also ich mag ihn“ Usagi seufzt „Das hab ich befürchtet“
 

Schon auf den Weg die Treppe herunter, konnte Usagi das heitere Gelächter ihrer Freunde hören und sie war sich ziemlich sicher den Grund für ihre gute Laune zukennen. Ray musste ihnen von dem Vorfall eben erzählt haben, doch es war ihr egal. Es gab nichts für das sie sich schämen musste, sie hatte Mamoru lediglich umarmt, mehr war nicht passiert. Und seine starken Arme um ihre Hüften, hatten ihr auch überhaupt nichts ausgemacht. Es war alles in bester Ordnung. Doch wieso raste ihr Herz dann so? Und wieso brannte ihre Haut wie Feuer, an der Stelle an der er sie berührt hatte?

Als sie mit ihrer Tochter auf dem Arm, die Veranda betrat, verstummte das Gelächter schlagartig und Usagi sah dies als Bestätigung, das sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Sie ließ ihren Blick über ihre Freund schweifen, die gemütlich an einem großen Tisch zusammen saßen und frühstückten. Es war ein Blick, der ihnen Vermittelte, lieber keine dummen Äußerungen von sich zugeben, wenn sie ihr Frühstück noch überleben wollten.

„Guten Morgen“ begrüßte sie ihre Freunde mit einer heiteren Stimme, die überhaupt nicht zu ihren warnenden Gesichtsausdruck passen wollte.

„Guten Morgen ihr beiden. Ach und Usagi, Herzlich Glückwunsch zur bestandenen Prüfung“ „Von uns allen natürlich“ fügte Makoto, nachträglich zu Minakos aussage hinzu.

„Vielen Dank“ erwiderte Usagi lächelnd, als sie sich auf den freien Stuhl neben Ray setzte, Mamoru genau gegenüber. Sie Ignorierte einfach den durch dringlichen Blick, mit dem er sie bedachte und drückte ihre Tochter noch etwas fester an sich. Es gab zwar noch einen freien Platz, doch befand sich dieser bedauerlicher weise, direkt neben Mamoru. Und es wiederstrebte ihr, Selena zu erlauben sich genau dort hinzusetzten, wer wusste schon was für Flausen ihre Tochter als nächstes im Kopf hatte. So wie sie ihre Tochter kannte, würde sie ihn so lange mit Fragen nerven, bis er ihr alles erzählte was sie wissen wollte. Und in diesem fall würde jegliche Antwort von Mamoru, bedacht oder unbedacht, das Interesse ihrer Freunde wecken, und damit wäre das Desaster perfekt. Nein, das durfte sie nicht zulassen. Wäre ja gelacht wenn sie es nicht schaffen würde, ihre eigene Tochter von ihrem Vater fern zuhalten. Dachte sie zumindest.
 

Usagi schaute auf ihre Uhr und seufzte leise aber erleichtert. Es waren bereits 20 Minuten vergangen und bis jetzt zeigte ihre Tochter kein Interesse mehr an Mamoru. Sie wagte noch nicht einmal den Versuch ihn anzusprechen. Wenn das so weiterging konnte man doch noch von einem relativ entspannten Frühstück sprechen. Nur die Blicke, die Mamoru ihr ab und an zuwarf, störten sie ein wenig. Sie waren so vollkommen anders, als die Blicke, die sie früher von ihm gewohnt war. Kein Amüsantes funkeln lag mehr in seinen Augen und kein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. Ganz im Gegenteil, er schaute sie erst und eindringlich an und genau das störte sie. Sie wusste einfach nicht, wie sie sich im gegenüber verhalten sollte, wenn er sich so vollkommen anders benahm. Ein kleines lächeln erschien auf seinen Lippen und sie senkte schnell den Blick, als ihr klar wurde, das sie ihn die ganze Zeit hemmungslos angestarrt hatte. Eine unverkennbare Hitze schoss in ihre Wangen, und sie Verfluchte sich im Stillen für ihre Schwäche. „Ist alles in Ordnung Usa?“ sie schluckte und hob langsam den Kopf, um Ray anzusehen. „Ja alles bestens“ sie lächelte und hoffte inständig das, das zittern in ihrer Stimme, nicht ihr heftig schlagendes Herz verraten würde.
 

Mamoru wandte seinen Blick von Usagi ab, als diese sich in eine Gespräch mit Ray vertiefte, und versuchte seinen Aufmerksamkeit wieder Motoki und Amy zu widmen. Doch egal wie sehr er sich auch bemühte, seine Gedanken kehrten immer wieder zu der jungen Frau ihm gegenüber zurück. Was mochte wohl in ihrem Kopf vorgegangen sein, als sie ihn so eingehen angesehen hatte? Sie war rot geworden, das war auch ihm nicht entgangen, aber wieso? Er hatte doch nichts weiter getan, als sie an zu lächeln, da gab es doch gar keinen Grund, um rot zuwerden. Oder hatte sie vielleicht an ihn gedacht? Er seufzte leise. Ja, natürlich hatte sie das, aber wohl eher mit der Überlegung, wie sie sein Leben am besten zur Hölle machen könnte. Aber er musste sich eingestehen, das sie sich dafür nicht all zu große mühe mehr geben brauchte. Sie jetzt so nahe bei sich zuhaben und sie trotzdem nicht Berühren zudürfen, war schon mehr als er ertragen konnte.
 

Selena lachte begeistert auf, als sie ihre neue Freundin Hutaru, den Weg zum Strand hinauf laufen sah und noch bevor irgend jemand zeit hatte um zu Reagieren, war sie auch schon vom Schoß ihrer Mutter herunter geklettert. Sie lief Hutaru entgegen und die beiden Kinder fielen sich um den Hals, als würden sie sich schon Ewigkeiten kennen. Hand in Hand gingen sie gemeinsam zu den Erwachsenden zurück und Hutaru lächelte schüchtern, bevor sie ein „Guten Morgen“ murmelte.
 

„Guten Morgen Hutaru. Na bis du bereit für die große Reise?“ fragte Usagi, das Mädchen mit einem lächeln. Hutarus Augen leuchten, als sie auf den Rucksack auf ihren Rücken zeigte „Ja, Mama hat ganz viel zu essen eingepackt“ berichtete die kleine Vergnügt. Usagi schmunzelte bei so viel Abenteuerlust „Na da kann ja nichts mehr schief gehen. Selena wieso holst du nicht mit Hutaru deinen Rücksack und dann brechen wir auf“ „Mach ich Mama“ rief Selena genauso vergnügt und zog Hutaru, deren Hand sie immer noch hielt mit sich.

„Ihr macht einen Ausflug?“ erkundigte sich Ray.

„Mhm. Ja wir wollen uns ein wenig die Gegend ansehen und Setsuna hat mir Gestern einen Wanderweg erklärt, der direkt in die Stadt führt. Ich denke den werden wir nehmen“ bestätigte Usagi und trank den letzten Schluck von ihren Kaffee aus.

„Was, nur du und die beiden kleinen?“ fragte Minako und unverkennbare Besorgnis schwang in ihre Stimme mit.

„Ja wieso denn nicht?“ wollte Usagi wissen und sah ihre Freundin mit einem Stirnrunzeln an. Sie Verstand, Minakos Besorgnis nicht so ganz.

„Na weil das viel zu Gefährlich ist. Du und zwei kleine Kinder ganz allein, da könnte ja weiß sonst was passieren“

Usagi lachte leise auf „Auch komm schon Minako, du siehst zu viele Horror Filme. Wir machen nur einen kleinen Ausflug, da wird schon nichts passieren“

„Ha, und genau die Leute, die das sagen, sind als erste dran“ verteidigte Minako ihre einwende und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

„Nun, ich finde zwar Minakos Behauptung ist etwas überdreht, doch recht hat sie schon Usagi. Du solltest nicht in einer Gegend allein herum laufen, die du kaum kennst. Und dazu noch mit zwei kleinen Kindern“ wandte jetzt auch Makoto ein.

Usagi verdrehte genervt die Augen und seufzte. Für was hielten ihre Freundinnen sie denn? Sie war doch kein Baby mehr! Sie kam schon sehr gut allein zurecht. „Und, was schlagt ihr stattdessen vor?“ eigentlich wollte sie es ja gar nicht wissen, doch Fragen kostete ja schließlich nichts.

„Mamoru wird euch begleiten“ grinste Motoki und die anderen nickten zustimmend.

Mamoru der grade dabei war einen Schluck aus seine Tasse zunähmen, verbrannte sich zum zweiten mal am diesen Tag, die Zunge am heißen Getränke und hustete den Kaffee quer über den ganzen Tisch. „Was??“ krächzte er ungläubig.

„Na du wirst sie begleiten. Drei so hübsche Damen kannst du doch nicht ganz alleine lassen und außerdem hast du so wieso nichts besseres vor“ Usagi starrte Motoki an, als sähe sie ihn heut zum ersten mal. Sie konnte einfach nicht glauben, das Motoki so einen Schwachsinn von sich gab. Das musste ein Witz sein. Sie und Mamoru allein? Einen ganzen Tag zusammen? Nein, das würde niemals gut gehen.

„Das kommt ja überhaupt nicht in Frage“ sagte sie entschieden, als sie begriff das Motoki es durchaus Ernst meinte.

„Und warum nicht?“ harkte Ray nach und verzog schon im nächsten Moment schmerzhaft das Gesicht, weil Usagi ihr einen Rippenstoß verpasst hatte. „Lass das“ knurrte sie Ray leise an. Wie konnte es ihre beste Freundin nur wagen, sich gegen sie zustellen. Grade von Ray hatte Usagi etwas Unterstützung erwarte.

„Nein das werde ich nicht. Es ist schließlich nur zu deinen besten“ flüsterte Ray zurück und Usagi glaubte sich verhört zuhaben.

„Meinen besten?“ fragte sie ungläubig, doch dieses mal so laut, das auch die anderen, sie ohne Probleme verstehen konnten.

„Was tuschelt ihr beide da eigentlich?“

„Was ist daran bitte schon zu meinem besten? Es würde doch nur in einem weiteren Streit enden und ich hab keine Lust mit Ihm den Tag zu verbringen. Ende der Diskussion“ erklärte Usagi hartnäckig und überging somit einfach Minako´s Frage.

„Da sind wir ja beide einmal einer Meinung Argono. Ich verzichte auch Lieben gern“ unterstützte ausgerechnet Mamoru sie, wenn auch aus anderen Gründen.

„Wunderbar“ knurrte Usagi und funkelte ihn, wegen dem ihr so verhassten Spitznamen, wütend an.

„Ihr beide seit wirklich kindisch“ bemerkte Seiji und fing sich damit einen wütenden Blick von Usagi und Mamoru ein.
 

„Mami wir sind fertig“ erklang auf einmal Selenas leise Stimme von der Verandatür und alle Blicke wandten sich gleichzeitig den beiden Kindern zu. Usagi atmete Erleichtert aus, endlich hatte diese Dumme Auseinandersätzung ein ende. „Na dann lasst uns gehen“ meinte Usagi lächelnd und innerlich Erfreut das sie jetzt doch ohne Mamoru gehen würden, stand sie von ihrem Stuhl auf.

„Na los Mamoru worauf wartest du, die Damen wollen los“ meinte Motoki grinsen, so leicht wollte er es den beiden dann doch nicht machen.

„Du kommst auch mit?“ fragte Selena und schien sehr erfreut darüber zusein.

Gleichzeitig erkannte Mamoru und Usagi, die Falle die ihnen Motoki mit dieser dummen Bemerkung gestellt hatte, doch es war bereits zu spät. Mamoru warf Usagi einen unbehaglichen Blick zu und zögerte mit seiner Antwort. Er befand sich in einer echten Zwickmühle, dies entging auch Usagi nicht. Entweder er überging Usagis ausdrücklichen Wunsch ihn nicht zu begleiten und machte Selena damit glücklich, aber sein Leben damit zur Hölle. Oder er Enttäuschte die kleine und ersparte sich eine wütende Usagi, hatte aber dann ein trauriges Kind. Wie er sich auch entschied, die Lösung wäre nicht grade erfreulich. Usagi stöhnte innerlich auf. Das Glück ihrer Tochter kam für sie immer an erster Stelle. „Mamoru wird uns begleiten“ Selenas erfreuter Ausruf und die grinsenden Gesichter ihrer Freunde, nahm sie kaum mehr war. Mamorus Dankbarer Blick war auf sie gerichtet und ließ ihr Herz ein paar Takte schneller schlagen.
 

Bye Bye

eure Blacklady ^-^

Familienausflüge und ihre Folgen

Schweigend gingen Usagi und Mamoru den kleinen Waldweg entlang, immer darauf bedacht sich nicht all zunahe zukommen. Selena und Hutaru liefen ein Stück vor ihnen, doch sie entfernten sich nie so weit, das die Erwachsenden sie aus den Augen verloren. Immer wieder blieben sie stehen, hoben Nüsse und Bucheckern von Boden auf und kicherten dabei vergnügt. Usagi lächelte bei dem friedlichen Anblick, den die beiden Kleinen boten, doch glitt ihr Blick auch immer wieder in den Wald, der sich rechts und links von ihnen erstreckte. Die warmen Sonnestrahlen drangen nur gedämpft durch das dichte Blattwerk und verliehen ihm etwas düsteres und Gespenstisches. Sie bezweifelte nicht, das man sich schnell in ihm verlaufen konnte und nur schwer wieder herausfand. Vielleicht war sie deshalb so angespannt und ließ ihre Tochter und Hutaru kaum aus den Augen. Oder es lag einfach nur an ihren Begleiter, der versuchte sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Dabei hatte sie gar nichts gegen eine Unterhaltung, ganz im Gegenteil sie wäre ihr sogar hundert mal lieber, als dieses Dauer Schweigen das sie nun seit gute zwei Stunden veranstalteten. Doch über was sollte sie mit ihm reden? Im Grunde hatten sie nichts gemeinsam, sie waren so Unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und alles was sie mit einander Verband, war ihre Vergangenheit und die war nun wirklich kein Thema über die sie gerne sprach.
 

„Ray hat mir erzählt, das du als Model arbeitest. Stimmt das?“ fragte auf einmal Mamoru und nahm ihr somit die Wahl für ein geeignetes Thema ab. Usagi ließ es sich zwar nicht anmerken, doch sie war Erleichtert darüber, das er den ersten Schritt wagte. Und er hörte sich so an, als würde es ihn wirklich Interessieren.

„Ja, das stimmt. Und du? Bist du der berühmte Arzt geworden, der immer sein wolltest?“

Er lachte leise und kratzte sich am Kopf „Arzt schon, doch ich bin nicht berühmt. Ich Arbeite auf der Kinderstadion, in einem Krankenhaus in Bosten. Es macht mir einfach Spaß anderen Menschen zu helfen“

„Also ist dein Traum, in Erfüllung gegangen?“ fragte sie leise und bereute ihre Worte schon im gleichen Moment wie sie, sie ausgesprochen hatte. Dies wahr nicht der Weg den sie gehen sollten, er würde zwangläufig doch nur zur ihrer Vergangenheit führen. Ihr war zwar bewusst das sie ihn früher oder später gehen mussten. Doch später wäre ihr eindeutig lieber.

Sie hielt ihren Blick stur geradeaus gerichtet und so konnte er ihr Gesicht nur leicht von der Seite sehen. Doch ihm war der traurige Ton ihrer Stimme nicht entgangen und er wurde sanfter.

„Ja ist er“

„Wieso bist du nicht zurück gekommen?“

„Hätte ich es denn tun sollen?“ fragte er genauso leise, wie sie es getan hatte.

Usagi senkte den Kopf und entzog ihm so ganz den Blick auf ihr Gesicht. „Du hattest in Tokio Freunde und eine Arbeit hättest du auch bekommen. Wieso bist du dort geblieben?“

Er schwieg für einen Moment und schaute zu den Bäumen empor, in deren Blättern sich leicht das Licht der Sonne brach. Wie sollte er ihr erklären, das Furcht ihn zurück gehalten hatte, die Angst ihr erneut zu Begegnen. Er seufzte und blickte wieder nach vorne.

„Ich hielt es für klüger zu bleiben“

„Verstehe“ das tat sie zwar nicht, doch es einfach zu behaupten war einfacher, als darüber nach zudenken.

„Wie ist Bosten so?“ wechselte sie schließlich das Thema und schaute ihn Fragend an.

Er lächelte leicht und nahm den Themenwechsel dankbar an.

„Sehr schön, doch nichts im Vergleich zu Tokio“

Sie verfielen in ein belangloses Gespräch. Mamoru erzählte von Amerika, von seiner Arbeit und von seinen Freunden die er dort gefunden hatte. Usagi hörte ihm aufmerksam zu und langsam begann sie sich in seiner Gegenwart zu entspannen. Sie kicherte und lachte sogar über seine Scherze.
 

Selena blieb überrascht stehen, als sie das heitere Lachen ihrer Mutter vernahm und blickte zu den beiden Erwachsenden zurück.

„Was hast du?“ fragte Hutaru, als Selena den Kopf leicht schief legte.

„Mama lacht“ erklärte die jüngere und ein lächeln erschien auf ihren Gesicht.

„Und was ist dran so besonderst, jeder lacht doch?“ fragte Hutaru verwirrt.

„Ja schon, aber Mamas lachen hört sich sonst immer anderes an. Nicht so... Nicht so...“ sie rang mit den passenden Wort und zuckte schließlich die Schultern, als es ihr nicht einfallen wollte „...anders halt“

„Vielleicht liegt es ja, an diesen Mann“ überlegt Hutaru laut. Sie war zwar damals erst vier Jahre alt gewesen und einige Dinge begannen mit der Zeit zu verblassen. Doch sie Erinnerte sich noch sehr gut an ihrer eigenen Eltern. Auch ihrer Mutter war immer fröhlich gewesen, wenn sie mit ihren Vater zusammen war. Vielleicht war es ja bei Selenas Mutter genauso?

„Dann will ich das Mamoru, für immer bei uns bleibt“ meinte Selena schließlich nach kurzem zögern. So wusste nicht wieso, aber der Gedanke das Mamoru ein Teil ihrer Familie werden sollte gefiel ihr und er fühlte sich richtig an. Als wäre es genau der Platz der führ ihn bestimmt war.
 

10 Minuten später hatte die kleine Gruppe, den schattigen Wald hinter sich gelassen und schlenderte die belebte Fußgängerzone von Noha, der Hauptstadt von Okinawa entlang. Staunend betrachteten Selena und Hotaru, das Bunte treiben, während Usagi und Mamoru alle Hände voll damit zutun hatten, die beiden kleinen nicht aus den Augen zu verlieren.

„Mami, schau mal“ rief Selena aufgeregt und zeigte dabei mit den Ausgestreckten Finger auf ein Plakat, das in dem Schaufenster eines Schmuckgeschäfts hing.

Schon beim näher kommen, erkannte Usagi warum grade diese Plakat das Interesse ihrer Tochter geweckt hatte. Mehre Bilder und Skulpturen waren darauf abgebildet.

„Größte Kunstausstellung, Nohas. Die Berühmtesten Werke aus aller Welt“ lass Mamoru die Überschrift des Plakates vor und zog eine Augenbraue hoch „Na ich weiß ja nicht“

„Bitte Mami, gehen wir hin?“ mit einem Bettelblick schaute Selena ihre Mama an. Diese war zwar nicht abgeneigt von dieser Idee, doch war sie sich auch bewusst das Hotaru oder Mamoru vielleicht etwas dagegen haben könnte. Wobei ihr die Meinung vom letzteren ziemlich egal war, sie hatte ihn schließlich nur mitgenommen, weil sie keine andere Wahl hatte.

„Ich weiß nicht so genau, Liebes. Was ist mit dir Hotaru, magst du schöne Bilder?“

„Ja. Mamas Freundin malt auch ganz tolle Bilder. Sie hat mich auch schon zu einer ihrer Ausstellungen mitgenommen“ erzählte Hotaru stolz.

„Wirklich? Dann muss die Freundin deiner Mama, aber ganz tolle Bilder malen“ bemerkte Usagi und Hotaru nickte eifrig „Ja ganz, ganz tolle“.
 

Mamoru der wenig mit Kunst anfangen konnte, schaute sich die Schmuckstücke im Schaufenster etwas genauer an und wartete darauf das sich die Damen endlich entschieden. Er war zwar nicht all zu erpicht darauf, diesen schönen Tag in einer stickigen Kunstausstellung zu verbringen, doch glaubte er nicht daran das er in diesem Punkt ein all zu großes Mitsprache recht besaß. Und wenn Usagi und die Kinder, sich wirklich langweilige Bilder anschauen wollten, würde er wohl oder übel mitgehen müssen. Er konnte sie ja schlecht hier alleine lassen...

Ein Funkeln erweckte plötzlich seine Aufmerksamkeit und sein Blick fiel auf eine wunderschöne Spieluhr. Sie war golden und hatte die Form eines Sterns. Der Deckel, sowie die fünf Zacken des Sterns, waren mit kleinen, roten und blauen Edelsteinen verzieht und verliehen der Spieluhr, das Aussehen von etwas unschätzbar Wertvollem.

Mamoru hätte nur zu gerne gewusst, ob die Melodie der Spieluhr genauso schön war, wie das Schmuckstück selbst. Doch leider war es ihm nicht vergönnt dies heraus zufinden, denn eine kleine Kinderhand legte sich in seiner und zog ihn vom Schaufenster fort.

Überrascht schaute Mamoru auf den kleinen Blondschopf herunter, doch dann erschien ein lächeln auf seinen Lippen. Es fühlte sich einfach richtig an.
 

Ein gehend betrachtete Usagi, das riesige Ölgemälde, das fast die komplette Wand erfasste und ein kalter Schauer lief ihren Rücken herunter. Sie hatte dieses Bild, welches Tot und Zerstörung zeigt, nun schon hundert mal gesehen, doch seine Wirkung auf sie blieb immer gleich. Es machte ihr Angst. Wie konnte ein Mensch nur solch schreckliche Dinge auf eine Leinwand verewigen? Eine vollkommen zerstörte Stadt, Menschen die um ihr Überleben kämpften. Was hatte wohl der Künstler gefühlt, als er es gezeichnet hatte?

Ein leises genervtes stöhnen, holte Usagi wieder aus ihre Gedanken und sie verdrehte die Augen. Wieso sagte Mamoru nicht einfach, das er sich langweilte?

„Du kannst gerne gehen Mamoru. Ich halte dich nicht auf“ sie schaute ihn nicht einmal an, sondern setzte einfach ihre Erkundung der Ausstellungshalle, die in mehreren kleineren Räumen aufgeteilt war, fort. Mamoru folgte ihr auf dem Fuße.

„Das geht nicht, Motoki hat gesagt das ich euch nicht alleine lassen darf“ wandte er ein.

„Und tust du immer was Motoki sagt?“ erkundigte sie sich, während sie ein neues Bild musterte.

„Nein eigentlich nicht, doch heute mache ich mal eine Ausnahme“

„Und weshalb?“

„Ray“ antwortet er knapp, als würde das alles erklären.

„Oh. Das hätte ich mir ja denken können. Sie hat dir gedroht stimm´s?

Er grinste „Volltreffer. Sie meinte, wenn ich dich nicht heil und gesund zu Hause abliefere, zieht sie mir eigenhändig das Fell über die Ohren“

„Oh das tut mir Leid, du hattest bestimmt etwas besseres vor, als mit mir den Tag zu verbringen“ meinte sie aufrichtig.

„Ach was, ist halb so schlimm. Ich bin gern mit dir zusammen“ er bereute seine Worte augenblicklich, als sie ruckartig ihren Blick vom Bild los riss und ihn ungläubig anstarrte.

„Du bist was?“ hauchte sie leise.

Mamoru schluckte den Klos, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunter und senkte den Blick, um ihr nicht in die Augen schauen zu müssen.

„Ähm ich meine.... dieser Tag ist... nicht...ähm....so schlimm, wie ich befürchtet hab“ versuchte er sich heraus zureden und schluckte, als er erkennen musste, das sie sich wieder gefangen hatte und ihn nun misstrauisch anblickte.

„Das hast du nic...“ sie brach ihren Satz ab, als Kinderlachen lauter wurde und ihr Gesichtsausdruck wechselte zu Besorgnis, suchend schaute sie sich um.

„Wo sind Selena und Hotaru?“

„Weis nicht, eben waren sie noch hier“ auch er schaute sich um, doch von den beiden Kindern war keine Spur zu entdecken, nur ihr lachen drang aus einiger Entfernung zu ihnen herüber.

Ohne ein weiteres Wort zusagen drehte sich Usagi auf den Absatz um und ging los, um ihre Tochter zusuchen. Sie glaubte nicht das ihr etwas passiert sein könnte, dazu war das lachen, das sie gehört, hatte zu fröhlich. Aber nicht desto trotz waren Selena und Hotaru noch Kinder und bei spielenden Kindern ging nun mal schnell was zu Bruch. Und auch wenn sie als Model sehr gut verdiente, soviel war es dann nun auch wieder nicht.
 

Erleichtert Atmete Usagi aus, als sie die beiden Ausreißer endlich entdeckte. Es sah nicht danach aus, als wäre irgendwas Kaputt gegangen. Doch wurde ihr Gesicht gleich wieder besorgt, als sie sehen musste, wie die beiden Kinder sich mit einer völlig fremden Frau unterhielten. „Wer ist das?“ fragte Mamoru, der sie mittlerweile eingeholt hatte und betrachtet die Frau misstrauisch. Sie hatte Schulterlanges Türkisfarbenes Haar und trug ein blau weißgepunktetes Sommerkleid, alles in allem machte sie eigentlich einen sehr vornehmen Eindruck. Sie sah nicht danach aus, als habe sie vor die Kinder zu entführen und außerdem hatte Usagi, das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben. „Das werden wir gleich erfahren“ meinte sie und ging mutig auf die kleine Gruppe zu, Mamoru folgte ihr zögernd.
 

Hotaru war die erste, die Usagi und Mamoru bemerkte und sie stieß ihrer Freundin leicht in die Seite, um sie zuwarnen. Doch der Augenblick, den Selena benötigte um das Verhalten von Hotaru zu verstehen, war einfach zu lange. Erschrocken quischte sie auf, als sie sich um drehte und direkt in das Gesicht ihrer Mutter blickte, das sich nur ein paar Zentimeter von ihrem eigenen entfernte befand.

„Na habt ihr Spaß gehabt?“ erkundigte sich Usagi mit einer unschuldigen Mine.

„Du hast mich erschreckt, Mami“ erklärte Selena, als wäre ihrer Mutter diese Tatsache vollkommen entgangen.

„Ich weiß Liebling und es Geschied dir recht. Wie oft habe ich dir schon gesagt, das du nicht einfach verschwinden sollst?“

„Ich bin nicht verschwunden“ verteidigte sich Selena trotzig.

„Auch nein? Und wieso musste ich dich dann erst suchen? Du sollst doch nicht alleine weg gehen“ erklärte Usagi, in einem Mütterlich Tonfall.

„Aber ich war nicht alleine, Hotaru war bei mir und Michiru“ hielt die Kleine dagegen. Usagi schaute von ihrer gehockten Position zu der Frau auf, von der sie annahm das es sich bei ihr, um diese Michiru handelte. Und jetzt bei näher Betrachtung fiel ihr auch wieder ein, woher sie, sie kannte. Usagi stand auf, wobei sie ihrer Tochter liebevoll über das Haar strich, zum Zeichen das sie ihr nicht Böse war, dann reichte sie Michiru die Hand. „Sie sind Michiru Kaioh, nicht war?“

Michiru schien für einen Moment überrascht, doch dann erschien auch auf ihren Gesicht Erkenntnis und sie ergriff lächelt Usagis Hand „Usagi Tsukino, wir haben uns ja schon seit eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sind sie auch wegen dem großen Rennen, nach Okinawa gekommen?“

„Rennen? Welches Rennen?“

„Na das große Final Rennen der Motorcross Weltmeisterschaft. Es findet am kommenden Wochenende statt, haben sie das nicht gewusst?“

„Nein das habe ich nicht. Aber ich interessiere mich auch nicht all zu sehr für Motorsport. Wir sind nur hier um Urlaub zu machen“ erklärte Usagi lächelnd.

„Mit der ganzen Familie wie ich sehe“ erwiderte Michiru und schaute dabei Mamoru an. Usagi, die Mamorus Anwesenheit bei dem Wort Familie nur all zu deutlich bewusst wurde, vermied es ihm jetzt in die Augen zusehen. „Nein wir sind keine Familie. Darf ich vorstellen, das ist Mamoru Chiba, ein alter Bekannter von mir“ sie hatte einige mühe damit ihre Stimme unbekümmert klingen zulassen. Denn für sie waren Mamoru und ein guter Freund, zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Die sie nur schwer in einem Satz unterbringen konnte.

Michiru sah sie überrascht an „Oh, und dabei hätte ich Gewettet, das sie beide ein Paar sind. Ist er denn nicht der geheimnisvolle Mann an ihrer Seite, um die, die Presse so einen großen Wirbel macht?“

Usagi spürte Mamorus fragenden Blick auf sich gerichtet, spürte ihn bis in die kleinste Faser ihres Körpers, doch noch immer wagte sie es nicht zu ihm aufzusehen, aus Angst vor dem, was sie in dieses Ozeanblauen Augen finden würde. Im Stillen verfluchte sie diese dumme Presse. Wieso konnte sie, sie nicht einfach in ruhe lassen? Sie hatte nichts dagegen wenn sie etwas über ihre Arbeit schrieben, doch ihr Privatleben ging niemanden etwas an.

„Nein“
 

Seufzend schaute Mamoru den beiden Kindern zu, die Ausgelassen auf den großen Klettergerüst herum tollten. Nachdem sie die Kunstausstellung verlassen hatten, beschlossen sie in den nahegelegen Park ein Picknick zumachen, da es schon Nachmittag war. Der Kurze Weg hierher, war recht schweigsam verlaufen. Usagi hatte kaum ein Wort hervorgebracht und auf Fragen von Mamoru, hatte sie meistens nur knapp und ziemlich gereizt Geantwortete. Sie hatte allen Anschein nach schlechte Laune und er hatte es für klüger gehalten, sie nicht zu begleiten, als sie meinte sie würde sich den Park etwas genauer ansehen. Letztendlich hatte ihn Hotaru ein wenig über Michiru aufgeklärt. Sie war eine Freundin ihrer Mutter und wohnte bei ihnen im Strandhaus. Zur Zeit stelle sie ihre neusten Bilder vor, was wohl den Grund erklärte, warum sie in der Kunstausstellung war. Sie war auch eine wundervolle Violistin und Usagi hatte sie letztes Jahr im Winter, bei einem Wohltätigkeitskonzert für Weisenkinder kennen gelernt. Zumindest soviel hatte er aus Usagi herausbekommen. Mamorus Blick blieb an Selena hängen. Die Frage wer ihr Vater war beschäftige ihn immer noch. Doch nach Usagis kurz angebundener Antwort auf Michirus Frage, kam er für diesen Job wohl doch nicht in frage. Er war sich nicht sicher, ob er darüber Erfreut oder Enttäuscht sein sollte. Sicher eine Vaterschaft hätte sein bisheriges Leben gehörig auf den Kopf gestellt, doch hatte er sich stets eine eigene Familie gewünscht. Und der Gedanke das Usagi etwas mit einem anderen Mann hatte, gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Tief in Gedanken versunken lief Usagi, die wunderschön angelegte Parkanlage entlang. Normaler weiße schaffte der Anblick von Blumen und Bäumen es immer wieder, ihr aufgewühltes Gemüht zu beruhigen, doch heute wollte ihr dies nicht so recht gelingen. Sie konnte noch nicht einmal den Grund dafür nennen, warum ihre Gefühle Achterbahn fuhren. Es hatte auf jeden fall, etwas mit Michirus Bemerkung zutun. Sie konnte wirklich nicht nachvollziehen, wieso alle Welt der Ansicht war, das sie und Mamoru ein gutes Paar abgeben würden. Schon allein den Gedanken fand Usagi lachhaft. Nun gut, Mamoru war Klug, gutaussehend und konnte, aber nur wenn er es wirklich wollte, ganz charmant sein. Aber das waren im Grunde auch schon all seine positiven Eigenschaften. Ansonsten war er ein Eingebildeter, Unsensibler und vor allem kaltherziger Eisklotz, dem es mit Sicherheit noch einmal gelang, sie in den Wahnsinn zutreiben. Und außer ihrer gemeinsamen Tochter, von der er noch nicht einmal wusste, hatten sie überhaupt nichts Gemeinsam. Das waren mit abstand nicht grade die besten Voraussetzungen für eine Beziehung. Beziehung? Moment mal, was dachte sie da überhaupt?....

Ein Hindernis, welches abrupt ihren Weg kreuzte, beendete schlagartig ihren Gedankengang. Und mit einem Überraschten Aufschrei stürzte sie zu Boden. Leise stöhnend rieb Usagi sich ihr schmerzendes Hinterteil.

„Oh, das tut mir schrecklich Leid. Haben sie sich weh getan?“ erkundigte sich eine Männerstimme und Usagi schaute leicht zu ihren neusten Opfer auf, das sie in ihrer Gedankenlosigkeit über den Haufen gerannt hatte. Zwei Smaragt grüne Augen, welche zu einem verdammt gutaussehenden Gesicht gehörten, blickten sie besorgt an.

„Nein ich muss mich Entschuldigen. Ich habe nicht aufgepasst“ erwiderte sie lächelnd und nahm dankbar, die ihr da gebotene Hand an.

„Wir haben wohl beiden nicht aufgepasst. Ist ihnen auch wirklich nichts passiert?“ fragte der junge Mann noch einmal und zog sie wieder auf die Füße.

„Nein, machen sie sich mal keine Sorgen. Ich bin solche stürzte gewöhnt“ winkte Usagi ab, und nahm sich einem Moment Zeit, ihren Gegenüber genau zu betrachten. Er war einen Kopf größer als sie und hatte kurze braue Haare. Jetzt im stehen, musste sie sich eingestehen, sah er noch besser aus als zuvor. Er lächelte schüchtern.

„Das hört sich an, als ob sie oft mit jemandem zusammen rennen“

„Oft nicht, aber häufig. Früher zumindest“

„Jetzt nicht mehr?“ erkundigte er sich mit einem Amüsierten grinsen und Usagi fand das seine Stimme angenehm warm klang.

„Ich versuche mich zu besser“
 

Mamoru war sofort aufgesprungen, als er Usagis schrei hörte, doch was er jetzt sah, ließ kalte Wut in ihn aufsteigen. Da wagte es doch tatsächlich, so ein daher gelaufener Typ, mit seiner Usako zu flirten. Und schlimmer sie schien überhaupt nicht dagegen zuhaben. Das war doch wohl die Höhe, er machte sich Sorgen um sie, und sie vergnügte sich hier.

„Dann fühle ich mich geehrt, das sie bei mir eine Ausnahme machen“ hörte Mamoru diesen Typen grade sagen und seine Magen drehte sich um. ´Oh bitte, noch billiger ging’s wohl nicht´ dachte er angewidert.

„Und ihnen ist nichts passiert?“ das war typisch Usagi, ständig machte sie sich Sorgen um andere und was war mit ihm? Wieso konnte sie sich nicht ein einziges mal Sorgen um ihn machen? Nur zu gern hätte er jetzt ihr Gesicht gesehen, doch leider stand sie mit dem Rücken zu ihm. Hatte sie Interesse an diesem Kerl?

„Nein bei mir ist noch alles dran. Doch sie scheinen mir etwas abbekommen zu haben...“ er schaute auf ihren rechten Arm „... ihre Hand, sie Bluten“ ´Was sie blutete, hatte dieser Kerl sie etwa verletzt?´ Mamoru verspürte auf einmal, den großen drang auf etwas einzuschlagen und das Gesicht dieses Kerls kam ihm dabei, sehr verlocken vor.
 

Usagi begutachte Vorsichtig ihre Hand, er hatte recht, sie hatte eine leichte Schürfwunde am Handgelenk, aus der ein wenig Blut floss. Das musste wohl, beim Sturz passiert sein.

„Das ist halb so schlimm“ beruhigte sie ihr Gegenüber, der sie besorgt anschaute.

„Aber sie sollten die Wunde reinigen, sonst Entzündet sie sich womöglich. Ich kenne hier ganz in der nähe ein kleines Kaffee, was halten sie davon wenn wir dort hingehen. Dort können sie die Wunde reinigen und ich kann sie als Entschädigung gleich auf ein Eis einladen“ er lächelte sie charmant an und unter anderen umständen, hätte sie dieses nette Angebot vielleicht sogar angenommen. Doch ihr wurde in diesem Moment wieder bewusst, das sie ihre Tochter mit Mamoru schon zulange allein gelassen hatte.

Sie wollte ihm grade eine nette absage erteilen, als ein Arm sich besitzergreifend um ihre Tallie legte und sie fest an einem warmen Körper zog. Erschrocken schaute sie zu Mamoru auf.

„Das wird nicht nötig sein. Ich werde mich schon um die Verletzung meiner Freundin kümmern“ Mamorus Stimme klang wütend, doch das nahm sie kaum war.

Freundin? Hatte Mamoru sie grade echt als seine Freundin bezeichnet? Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Sie war nicht seine Freundin! Außer sich vor Wut bemerkte Usagi kaum, wie die Junge eine Entschuldigung murmelte und sich eilig aus dem Staub machte. Doch dafür nahm sie Mamorus Arm, der noch immer um ihre Talie ruhte, um so genauer war. Er hielt so besitzergreifend an sich gedrückt, als wäre sie sein Eigentum. Sauer stieß sie ihn von sich „Sag mal, hast du sie noch alle? Was sollte das?“ fuhr sie ihn an.

„Wolltest du etwa mit ihm gehen?“ erkundigte sich Mamoru nicht weniger gereizt.

„Nein das wollte ich nicht. Und wenn, es geht dich überhaupt nichts an“

„Das sehe ich nicht so, ich soll schließlich auf euch aufpassen“

„Darum habe Ich, aber nicht gebeten, Mamoru. Ich brache dich nicht, merk dir das. Halte dich gefälligst aus meinem Leben heraus“
 

„Ich gehe schon“ rief Ray den anderen zu, als es an der Tür klingelte. Sie war etwas überrascht, als sie Usagi und Mamoru erblickte. Beide hatte jeweils eins von den Kindern auf den Arm Usagi, Selena und Mamoru, Hotaru beide schliefen tief und fest.

„Ihr seit schon wieder da, ist etwas passiert?“ erkundigte sich Ray vorsichtig, als sie die genervten Gesichter der beiden bemerkte.

„Nein nichts. Die beiden Kleinen waren nur vom Spielen so sehr Erschöpft, das sie einfach eingeschlafen sind. Deshalb haben wir uns ein Taxi genommen“ erklärte Usagi im vorbei gehen und Ray entging nicht die gereizte Stimmung, die zwischen Usagi und Mamoru herrschte. „Die andren sind auf der Terrasse, wollt ihr uns nicht ein wenig Gesellschaft leisten“ fragte Ray, nach dem Usagi und Mamoru die Kinder Vorsichtig auf das Sofa abgelegt hatten, um sie nicht zu wecken. Beide nickten zustimmend und folgten Ray auf die Terrasse. Während Mamoru dankbar ein kaltes Bier von Seiji entgegen nahm und sich zu Motoki gesellte, der grade dabei war ein paar Würstchen auf dem Grill zuwenden, ließ sich Usagi neben Minako in einen Stuhl fallen.

„Hier das Beruhigt die Nerven“ meinte Makoto und drückte Usagi ein volles Weinglas in die Hand. Sie seufzte und trank einen Schluck, in der Hoffnung das Makoto recht behielt.

„Na los erzähl schon, wie war euer Ausflug?“ drängte Minako, die vor Neugier beinahe platzte.

„Anstrengend“ fasste Usagi, den ganzen Tag in einem Wort zusammen, was ihre Freundinnen sehr viel weiter brachte.

„Ihr habt euch wieder gestritten“ vermutete Ray, was die gereizte Stimmung der beiden erklärte würde.

„Und wie“ bestätigte Usagi nickend, ging aber nicht weiter auf das Thema ein. Sie war immer noch sauer, doch jetzt viel mehr auf sich selbst, als auf ihn. Es war dumm von ihr gewesen zu glauben, das sie und Mamoru vielleicht einfach nur Freunde sein könnten. Dieser Tag hatte nun eindeutig bewiesen, das dies nicht möglich war und leider war er noch nicht zu ende.

„Weshalb habt ihr euch gestritten?“ erkundigte sich Minako, und Usagi erkannte das ihre Freundinnen, dies bezüglich nicht so einfach locker lassen würden.

„Nichts besonders. Im Park bin ich mit einem Typen zusammen gestoßen und er wollte mich als wieder gut Machung zum Eis einladen“

„Du hast aber Abgelehnt“

Usagi seufzte abermals „Das hatte ich vor Amy. Doch Mamoru kam mir zuvor. Er war ziemlich wütend und hat diesen Typen unmissverständlich klar gemacht, er soll die Finger von mir lassen. Du kannst dir bestimmt denken, das ich darüber nicht besonders erfreut war“

„Das kann ich gut Verstehen, wenn mir jemand die Gelegenheit vermasselt hätte, einen netten Typen kennen zulehren. Wäre ich auch sauer gewesen“ meinte Minako zustimmend.

„Aber die Frage ist doch viel eher, warum Mamoru so wütend reagiert hat. Das ist doch seltsam oder nicht?“ wandte Amy ein.

„Der Typ war ein Eingebildeter Schnösel. Ich wollte Usagi nur vor einer Dummheit bewahren“ mischte sich Mamoru ein, dem das Gespräch nicht entgangen war.

„Ich sag es dir noch einmal Mamoru, darum hat dich niemand gebeten und außerdem war er sehr nett“ fauchte Usagi ihn an.

„Verzeihung ich habe nicht gewusst, das du auf eitle Lackaffen stehst“ knurrte Mamoru zurück.

„Auf was für Typen sollte ich deiner Meinung nach sonst stehen? Etwa auf dumme, egoistische Idioten, die noch nicht einmal das kleinste bisschen Anstand im Leib haben, so wie du einer bist, Mamoru“ keifte Usagi, und funkelte ihn wütend an.

„Sag mal, was wirfst du mir eigentlich vor? Hätte ich meine Zukunft und meine Träume einfach über den Haufen werfen sollen, für einen dummen Fehler?“

„Es gab Menschen die dich gebraucht haben. Doch du hast dich einfach feige aus dem Staub gemacht. Das werfe ich dir vor“

„Es kann dich ja nicht besonderst gestört haben. Du hast dich ja schnell genug erholt?“ Mamoru hatte noch nicht einmal die Zeit, erschrocken die Augen aufzureißen, so schnell war das Weinglas nur Millimeter an seinem Kopf vor bei gesaust und an der Wand hinter ihm zerschellt.

Ungläubig starrten alle Usagi an, die nun aufrecht stand und am ganzen Körper zitterte.

„Du verfluchter Idiot“ schrie sie ihn mit tränenerstickter Stimme an, bevor sie sich abwandte und Hals über Kopf Richtung Strand lief.
 

Etliche Minuten vergingen, in den alle nur auf die Stelle starrten, auf der Usagi eben noch gestanden hatte. Schließlich war es Ray die das Schweigen brach.

„Das hättest du nicht tun dürfen Mamoru. Dazu hattest du nicht das recht. Du hast keine Ahnung, von dem was Sie in den letzten Jahren ertragen musste. Lauf ihr sofort nach und Entschuldige dich bei ihr und ich rate dir, komm nicht ohne Usagi zurück“ erstaunlicher weise klang ihre Stimme vollkommen ruhig, nicht das kleinste bisschen Zorn oder Wut war daraus zu vernehmen. Was vielleicht daran lang, das sie selbst noch viel zu geschockt war. Oder weil sie einfach nicht glauben konnte, das Mamoru so gemeine Dinge gesagt hatte, ohne vorher zu überlegen wie sehr sie Usagi verletzen würden. Mamoru sah Ray noch genau zwei Sekunden lang unschlüssig an, dann rannte er ihr hinter her. “Na hoffentlich, geht das gut“ murmelte Yuichiro und sprach damit allen aus der Seele.
 

„Usagi warte“ rief Mamoru ihr hinter her, aber sie lief einfach weiter. Da Mamoru schneller war als sie, schaffte er es, sie nach einer kurzen Verfolgungsjagd einzuholen. Er griff nach ihrem Arm und zwang sie endlich stehen zubleiben. Ihre Schultern bebten und die Hand hatte sie zu Faust geballt, über das Rauschen des Meeres hinweg, hörte er ihr schniefen. „Usagi so kann es nicht weiter gehen. Lass uns bitte darüber reden“ Usagi drehte sich so schnell zu ihm um, das Mamoru erschrak und ein paar Schritte nach hinten taumelte, dabei ließ er ihren Arm los. „Wieso? Wieso hast du mich angelogen Mamoru?“ ihre Stimme bebte „Du hattest mir versprochen, mir niemals Weh zutun. Und ich war dumm genug um dir zuglauben. War ich nur ein Spiel für dich?“ er hörte ihre Verzweiflung, die Angst noch einmal von ihm Verletzt zu werden. Das hatte er nicht gewollt, er hatte niemals vorgehabt ihr weh tun. „Nein du warst kein Spiel. Bitte glaube mir... Ich wollte dich nicht verletzten, ich hatte einfach schreckliche Angst“ seine ehrliches Geständnis verwirrte Usagi. Sie hätte ihm doch niemals etwas tun können. Wovor hatte er denn Angst? „Angst vor was Mamoru? Vor mir?“ Mamoru schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung, wie er es ihr erklären sollte. Doch er musste es einfach versuchen, sie hatte ein Recht darauf es zu erfahren. „Nein. Doch...“ Mamoru brach ab, und setzte noch einmal von vorne an „... Als ich sechs Jahre alt war, starben meine Eltern bei einem Autounfall.... Ich habe sie sehr geliebt.... und als ich ins Weisenhaus kam, habe ich mir Geschworen... alles dafür zu tun, das meine Träume in Erfüllung gehen.... Sie sollten Stolz auf mich sein.... Das hat auch geklappt... bis ich dich traf... Ich war nicht darauf vorbereitete jemanden wie Dir zu begegnen... und schon gar nicht auf die Gefühle, die du in mir wecktest.... So etwas kannte ich nicht...“ seine Stimme zitterte, trotzdem zwang er sich weiter zusprechen „... Ich hab geglaubt... wenn du mich hasst, würde es aufhören... darum habe ich dich Geärgert... doch es hat nicht funktioniert.... ganz im Gegenteil es wurde nur noch schlimmer... Und dann kam das Angebot aus Amerika.... ich dachte das es leichter wird... wenn ich dich nicht jeden Tag sehen würde.... Doch dann an meinem letzten Abend in Tokio... musste ich ausgerechnet dir über den Weg laufen... Es tut mir Leid Usagi, ich hab das wirklich nicht gewollt.... Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte... Ich hatte Angst davor, auch dich zu verlieren.... Ich weis das es ein Fehler war, den ich nicht wieder gut machen kann... Doch eins solltest du wissen Usagi.... Meine Gefühle für dich haben sich nicht geändert“ er schaute ihr direkt in die Augen, konnte dort ihre Angst, ihre Unsicherheit sehen „Ich Liebe Dich, Usagi. Das habe ich schon immer getan“ sie sah ihn mit großen Augen an. Unfähig etwas zu erwidern. Wie konnte er nur diese Worte zu ihr sagen, sah er denn nicht das sie damit nur noch mehr litt. Für sie beide gab es kein, wir. Zuviel stand zwischen ihnen, zuviel war in den letzten Jahren passiert. Seine Worte waren wahrscheinlich sowieso nur eine Lüge, ein weiterer Versuch sie zu verletzen. Und wenn nicht? Es spielte keine Rolle. Sie war nicht mehr das naive Mädchen und egal was Ray auch behauptete, sie konnte ihn einfach nicht Lieben. Vor Jahren hatte sie es einmal getan, doch jetzt nicht mehr. Zu tief war der Schmerz in ihrer Seele, zu groß die Angst noch einmal von ihm Enttäuscht zu werden. Usagi senkte ihren Blick, Tränen benetzten ihre Wangen und zerschelten auf dem Boden. „Es ist zu spät“ flüsterte sie mit erstickter Stimme, dann drehte sie sich um und lief davon. Dieses mal folgte Mamoru ihr nicht
 

byby blacklady

Die Einsamkeit in deinem Herzen

Kraftlos sackte Usagi in den weichen Sand, als ihre Beine sich weigerten noch einen Schritt zutun. Heiße Tränen nahmen ihr die Sicht, und liefen unbarmherzig ihre Wange hinunter. Dieser Idiot, dieser dumme Idiot. Wie konnte er es nur wagen, solche Dinge zu ihr zusagen. Sie wollte so etwas nicht hören. Sie wollte wütend auf ihn sein und ihn hassen, für alles was er getan hatte. Doch wie sollte sie das können, wenn sie bei seinen Worten, nur Mitleid für ihn Empfand?
 

Er hatte gesagt, das er sie Liebte. Diese einfachen Worte hatten sie so schwer getroffen, wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Liebe. Was wusste er schon von Liebe! Wenn er sie wirklich geliebt hätte, dann hätte er sie nicht in dieser Einsamkeit zurück gelassen. Dann wäre er bei ihr geblieben, doch er hatte es nicht getan. Er war doch Schuld an allem. Und jetzt behauptete er allen ernstes sie zu Lieben, das ergab doch überhaupt keinen Sinn.
 

Usagis Finger gruben sich in den weichen Sand und ein herzzerreisender Schluchzer entwich ihrer Kehle. Sie fühlte sich Einsam und verlassen, genauso wie damals, als er einfach ging. Sie wollte diese Abgrundtiefe Verzweiflung nicht noch einmal erleben. Damals hatte sie sich geschworen, sich niemals wieder zu Verlieben. Wenn Liebe bedeutete nur Kummer und Schmerzen zu ertragen, dann wollte sie lieber darauf verzichten. Eine kalte Hand griff nach ihrem Herzen und schnürte ihr die Luft zum Atmen ab. Liebe. Sie hatte einmal den dummen Fehler begangen sich zu verlieben, niemals würde sie zulassen, das dies ein zweites mal geschah.
 

So sehr gefangen in ihrem Schmerz, bemerkte sie nicht wie sich Schritte ihr näherten und eine Hand sich auf ihre Schulter legte. „Hi Usagi, was ist denn passiert?“ sie hörte nicht die Stimme, die sanft auf sie einsprach, erkannte nicht das Sorgenvolle Gesicht das sich zu ihr herunter beugte. Sie nahm nichts mehr war, außer der abgrundtiefen Verzweiflung die sie Verspürte.
 

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Mit aller Kraft schmiss Mamoru einen Stein ins Wasser und sah zu, wie er erst ein paar Hüpfer über die Oberfläche machte, bevor er von einer Welle verschluckt wurde.

`Es ist zu spät.....Es ist zu spät....Es ist zu spät´ noch immer hörte er Usagis Stimme in seinem Kopf, obwohl schon ein paar Stunden vergangen waren. Wütend hob er einen neuen Stein auf und warf auch diesen mit aller Kraft von sich. Er war so ein Dummkopf, wieso hatte er ihr nur gesagt das er sie Liebte? Weil es die Wahrheit war? Weil er unbedingt wollte das sie ihn verstand? Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Nun hatte er alles nur noch schlimmer gemacht und genau das hatte er doch vermeiden wollen.
 

Es war Absurd von ihm gewesen, zu hoffen das ihr seine Worte etwas bedeuten würden. Das sie ihn möglicherweise sogar Verstand und Verzeihen könnte. Sie tat es nicht, das hatte er deutlich in ihren Augen gesehen. Trotzdem hatte er gehofft.
 

Hatte er sich denn wirklich so sehr getäuscht. Hatte er sich nur eingebildet, das sie im Grunde nicht alles so meinte, wie sie es gesagt hatte. Das es nur der Verzweifelte Versuch war, sich vor dem zu schützen was er sich so sehnlichst wünschte. Das sie wohlmöglich genauso für ihn empfand, wie er für sie.
 

´Es ist zu Spät´ war es das wirklich? Hatte er einfach zu lange gebraucht, um seine Gefühle für sie zu erkennen? Er wünschte sich, das es nicht so war. Das auch diese Worte von ihr, nicht so gemeint waren wie sie sich anhörten.
 

Vielleicht sollte er einfach Verschwinden. Das war es doch schließlich was sie von ihm wollte. Er sollte aus ihrem Leben verschwinden und nie wieder dahin zurück kommen. Und vielleicht war es auch besser so. Er wollte schließlich das sie glücklich war und so brauchte er wenigstens nicht länger der Schmerz in ihren Augen zusehen, der ihm das Herz zerriss.
 

`Es ist zu Spät´ wieder hörte er ihre Stimme, die so traurig klang und auf einmal bekamen ihre Worte eine völlig neue Bedeutung. Wenn es jetzt zu Spät für sie beide war, würde es bedeuten, das es Früher nicht so war. Und das ging nur wenn sie früher ebenfalls etwas für ihn empfunden haben musste. Mamoru wurde schlecht bei dem Gedanken, das er sie vielleicht für immer verloren hatte, nur weil er diesen dummen Fehler gegangen hatte.
 

Entschlossen drehte sich Mamoru um und ging das Stück zum Strandhaus zurück. Er musste auf jeden fall noch einmal mit ihr reden. Vielleicht glaubte sie ihm nicht, das er sie liebte. Nun gut, dann würde er halt so lange warten, bis sie bereit war ihm zuglauben.

Ach wenn er darauf sein ganzes Leben lang warten müsste.
 

Auf der Veranda vor dem Haus, erwartete ihn auch schon Ray mit vor der Brust verschränkten Armen, und er erkannte das dies nichts gutes zu bedeuten hatte. „Wo ist sie?“ sie war wütend, aber nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, war dies auch nicht anders zu erwarten gewesen. Trotzdem verstand er ihre Frage nicht, Usagi hätte schon längst vor ihm zurück sein müssen. War sie es denn nicht? Schuldgefühle stiegen ihn ihm auf, was war wenn ihr etwas zugestoßen ist. So wie sie vor ihm weggelaufen ist, war dies sogar gut möglich. Er würde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas passierte.
 

„Wo ist sie?“ wiederholte Ray ihre Frage, eine spur schärfer als zuvor. „Ich weiß es nicht, sie ist weggelaufen“ gestand er und ein Hauch von Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit, doch Ray überhörte es. „Wieso? Was hast du zu ihr gesagt. Du hast doch mit ihr geredet, oder etwa nicht?“ wütend funkelte sie ihn an „Ja hab ich“ sagte er genervt, er hatte jetzt wirklich andre Sorgen, als sich mit eine wütenden Ray herum zuschlagen, er musste Usagi finden. Doch bevor er sich abwenden konnte, um sie zu suchen, hielt Ray ihn auch schon am Kragen gepackt „Was in Gottes Namen hast du zu ihr gesagt“. Mamoru löste ihre Hände von seinem Kragen und trat ein paar Schritte zurück, um etwas abstand zwischen sich und der Furie zubekommen. „Ich hab ihr die Wahrheit gesagt. Das es mir Leid tut und das ich sie Liebe“ nun war es raus, er hatte es ausgerechnet Ray erzählt. Doch vielleicht war es besser so. Sie kannte Usagi schließlich am besten, wenn es ihm gelang sie zu überzeugen, das er die Wahrheit sprach musste Usagi ihm einfach glauben. „Das hast du wirklich zu ihr gesagt?“ fragte Ray überrascht, während ihr Verstand noch dran arbeitete, das eben gehörte zu begreifen.
 

Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein Schwarzes Haar „Ja genau, das habe ich zu ihr gesagt. Ich Liebe Usagi“ jetzt wo er es einmal gesagt hatte, fand er diese Worte gar nicht mehr so schwer. Ganz im Gegenteil, er wollte es in die Welt hinaus schreien und es jedem sagen der es hören wollte. Doch was nutze es, wenn der einzige Mensch für den diese Worte bestimmt waren, ihm einfach nicht glaubte?
 

Endlich schien Ray das Ausmaß seiner Worte ganz begriffen zuhaben, denn sie wurde puderrot vor Zorn im Gesicht. „Sag mal, hast du sie eigentlich noch alle? Du kannst ihr doch nicht einfach sagen das du sie liebst, nachdem was du angerichtet hast. Da ist es ja kein wunder, das sie vor dir Weggelaufen ist. Sie ist total durcheinander“ brüllte sie ihn so laut an, das es bestimmt noch in Tokio zuhören war.
 

Mamoru war sich der Tatsche durch aus bewusst, das er Ray grade anschaute wie ein Auto. Nun ja, vielleicht nicht ganz so schnell. Wieso hätte er Usagi nicht sagen sollen das er sie Liebte, es war doch schließlich die Wahrheit? Und außerdem war sie es doch gewesen die ihm gesagt hatte das er Usagi nach laufen sollte. Sie hatte zwar nicht gesagt das er ihr eine Liebeserklärung machen sollte, aber nun war es halt passiert. Was war so schlimm daran? Usagi sollte doch ruhig wissen, wie es um seine Gefühle für sie stand.
 

Ray schnaubte wütend „Usagis vertrauen in die Männerwelt ist ohne hin schon sehr gering. Da bracht du nicht auch noch kommen und es ganz Zerstören“ warf sie ihm vor.
 

Mamoru brauchte ein paar Sekunden bis er Rays Worte im Vollenumfang begriff, doch dann wurde er Leichen blass im Gesicht. Ray hatte recht, mit allem was sie gesagt hatte. Und sie wusste es mit Sicherheit noch nicht einmal selbst. Er war Schuld daran das Usagi kein Vertrauen zu Männern hatte. Er hatte sie Verletzt, das hatte sie ihn in den letzten Tagen nicht nur einmal spüren lassen.
 

„Du hast Recht, es ist ganz allein meine Schuld. Wenn ich nicht so einfach nach Amerika gegangen wäre, dann wäre das alles nicht passiert“ flüsterte er leise und senkte Schuldbewusst den Kopf. Ray konnte nicht anders, ihre Wut auf ihn verflog und machte einer großen Neugier platzt. „Sag schon Mamoru. Was ist zwischen dir und Usagi wirklich passiert?“

„Sollten wir nicht lieber nach Usagi suchen?“ versuchte Mamoru sich diesem heiklen Thema zu entziehen.

„Das hat jetzt eh keinen Sinn. Sie bracht etwas Zeit für sich und ich bin sicher spätestens Morgenfrüh ist sie wieder zurück. Du wirst schon sehen“ versicherte ihm Ray und schaute Mamoru dabei immer noch neugierig an.

„Was macht dich so sicher?“

„Na Selena ist hier. Sie wird ihre Tochter nicht all zu lange alleine lassen und jetzt erzähl schon“
 

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Lächelnd deckte die türkishaarige Frau, die zierlich Person, die vor Erschöpfung einfach auf ihrem Sofa eingeschlafen war, zu. „Wie geht es ihr, Michiru?“ erkundigte sich Setsuna, während sie ihrer Freundin eine Tasse Tee reichte. „Sie ist eingeschlafen. Was immer sie erlebt hat, es hat sie sehr mitgenommen“ „Ja, schlaf wird ihr bestimmt gut tun. Doch wir sollten lieber ihren Freunden bescheid sagen, sie machen sich bestimmt schon Sorgen um sie“ Michiru nickte zustimmend „Ja das ist wohl das beste, hast du vielleicht ihre Telefon Nummer?“ bedauernd schüttelte Setsuna den Kopf „Leider nein, einer von uns wird wohl zu ihnen hin gehen müssen“ „Mhm, Lass uns Lieber noch ein wenig warten. Haruka müsste gleich mit Hotaru zurück sein. Es wird sie zwar nicht sonderlich freuen, den ganzen Weg noch einmal zufahren, doch sie ist mit dem Auto schneller, als wir zu Fuß. Und außerdem ist es bereits dunkel draußen“ meinte Michiru, während sie sich in den Sessel setzte und eine Schluck von ihren Tee nahm. „Da kann ich dir nur zustimmen. Ich habe auch keine besondere Lust im Dunklen am Strand herum zu wandern. Obwohl es ja etwas sehr romantisches an sich hat“ Setsuna setzte sich auf einen weiteren Sessel und lächelte verschmilzt.
 

Michiru lächelte ebenfalls, während sie Usagis Gesicht mit dem der angeboren Neigung einer Künstlerin genauer betrachtete. „Selbst im schlaf, sieht sie aus als würde sie etwas bedrücken“ murmelte sie mehr zu sich selbst.

„Woher kennt ihr euch eigentlich? Ich war sehr überrascht, als du gleich ihren Namen wusstest“ erkundigte sich Setsuna.

„Wir wurden uns letztes Jahr bei einem Wohltätigkeitskonzert vorgestellt. Ich war ziemlich beeindruckt von ihr“

„Warum das denn?“ erkundigte sich Setsuna interessiert.

Michiru grinste „Sie hat mit abstand jedem Typen, der sie Angesprochen hat einen Korb gegeben und du kannst mir glauben, das waren einige“

„Sahen die denn alle so schrecklich aus?“

„Oh nein, einige waren sogar recht ansehnlich. Ich habe es selbst nicht verstanden, bis ich sie heute zufällig in der Kunstgallerie getroffen habe. Sie war in Begleitung eines ziemlich süßen Typen. Ich war ziemlich baff, als sie mir sagte das er nicht der Vater ihrer Tochter sein. Dabei hätte ich mein letztes Hemd darauf verwettet“ selbst jetzt war sie sich noch immer nicht sicher, ob ihr Instinkt nicht vielleicht doch richtig war.

„Warum warst du so sicher?“

„Es waren seine Augen, sie waren Ozeanblau, genauso wie die Augen von Usagis Tochter“

„Das kann aber auch nur ein Zufall gewesen sein“ wandte Setsuna ein.

„Michiru zuckte mit dem Schultern „Mag sein. Doch mein Gespür sagt mir da etwas anderes“
 

Ein Schlüssel wurde in der Haustür umgedreht und kurze Zeit später betrat eine junge Frau mit kurzem Sandblondem Haar, das Wohnzimmer. Sie trug die immer noch schlafende Hotaru auf dem Arm. Setsuna stand auf und nahm ihr das schlafende Mädchen ab „Sei bitte leise Haruka, wir haben einen Gast“ flüsterte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf das Sofa, bevor sie mit Hotaru das Zimmer verließ. „Einen Gast?“ fragte Haruka, Michiru leise, doch diese Nickte nur und deutete genauso wie Setsuna, auf das Sofa, auf dem offensichtlich jemand lag. Neugierig ging Haruka zum Sofa, um ihren Gast genauer in Augenschein zunehmen. Sie hielt sich an der Lehne fest und beugte sich vorsichtig über das schlafende Geschöpft. Scharf zog Haruka die Luft ein, als sie in ein, ihr sehr Vertrautes Gesicht blickte. Sie sah noch genauso aus wie auf dem Foto, von dem Zeitungsartikel, welches sie immer bei sich trug. „Mondgesicht“ hauchte sie überrascht.

Genau in diesen Moment schlug Usagi ihre Augen auf und schaute in das Gesicht der einzigen Person, die sie schon seit ihrer Kindheit uneingeschränktes Vertrauen entgegenbrachte.
 

*Flashback*
 

Das Lachen von Kindern, erfüllt die mit Grasbedeckte Wiese und ein Mädchen von ca. 8 Jahren rannte den kleinen Hügel herunter. Sie lief so schnell wie sie konnte und ihr kurzes blondes Haar wehte im Wind. „Ruka warte“ rief das kleiner Mädchen außer Atem, welches verzweifelt versuchet mit dem ältern Mädchen schritt zu halten. Sie war grade mal 5 Jahre alt und ihr langes goldblondes Haar, welches sie zu zwei Zöpfen gebunden waren, die am Kopf mit Hilfe von Haarknoten gehalten wurden, wippte bei jeden ihrer Schritte auf und ab. Endlich blieb das ältere Mädchen stehen und drehte sich um „Na los Mondgesicht, sonst schaffen wir es nicht mehr“ sie wartete, bis ihre Freundin sie eingeholt hatte und ergriff dann ihre Hand, gemeinsam rannten sie weiter, doch diesmal etwas langsamer. Die Schritte des kleiner Mädchens wurden schwerer, bis es erneut stehen blieb, verwirrt drehte sich das älter Mädchen zu ihr um „Was ist denn, jetzt schon wieder? Du weist doch Tante Ikuko wird schimpfen, wenn wir nicht rechtzeitig da sind“ Tränen bildeten sich in den Augen des kleine Mädchens. „Aber ich mag nicht gehen, Ruka“ schniefte sie leise. „Oh Usagi“ es war das erste mal, das Ruka sie nicht mit ihrem Spitznamen anredete und überrascht schaute Usagi auf. „Ich möchte doch auch nicht, das ihr von hier Fortzieht. Du bist meine beste Freundin und ich werde dich ganz doll vermissen. Aber Mama hat gesagt, das es für euch das beste ist, wenn ihr nach Tokio zieht, jetzt wo du einen Bruder bekommst und Onkel Kenji dort Arbeit bekommen hat. Mama sagte das du dort auf eine ganz tolle Schule kommst, wo du ganz viele Freunde finden wirst. Es wird bestimmt super werden“ versuchte das ältere Mädchen ihre kleine Cousine zu trösten „Aber du bist nicht da“ weinte Usagi. Seit sie Denken konnte, waren sie und Raka, oder besser gesagt Haruka, ein Herz und eine Seele. Nichts konnte sie trennen und die Vorstellung, jetzt ganz allein, ohne ihre Cousine in einer fremden Stadt zu ziehen gefiel ihr nicht. „Ich Verspreche dir, das ich immer für dich da bin. Wann immer du mich brauchst, bin ich für dich da, Verspochen. Und eines Tages wenn ich groß bin, werde ich auch nach Tokio ziehen. Und dann kann uns nichts mehr trennen“ versicherte Haruka und nahm als Zeichen ihres Versprechens, die Kette ab, welche sie stets bei sich trug und legte sie Usagi um den Hals. Ungläubig starrte Usagi auf den kleinen Anhänger in Form eines Kreuzes „Aber, das ist doch von deinem Papa. Es ist das einzigste was du von ihm hast“ sie versuchte die Kette wieder über den Kopf zu ziehen, doch Haruka hielt sie davon ab. „Nein, ich möchte das du sie für mich aufbewahrst. Bis mein Traum in Erfüllung gegangen ist“ „Dein Traum?“ Haruka grinste „Ja eines Tages, werde ich eine Berühmte Rennfahrerin und dann gibst du sie mir zurück. Versprochen“ auch Usagi lachte jetzt wieder „Versprochen“ „Na also und jetzt komm“ Ruka griff erneut nach der Hand ihrer Cousine und gemeinsam rannten sie weiter.
 

*Flashback Ende*
 

„Ich habe dich vermisst Ruka“ flüsterte Usagi mit Tränen erstickter Stimme und zog Haruka fest an sich. 16 Jahre hatten sie sich jetzt schon nicht mehr gesehen. 16 lange Jahre, in denen so viel passiert war, das es für ein ganzes Leben reichte. Sie hatte Harukas Versprechen nie vergessen, doch damals waren sie beide noch Kinder gewesen, die daran glaubten das niemand sie jemals trennen könnte. Doch die Zeit hatte soviel geändert.

Erst als sich Michiru unauffällig räusperte, ließ Usagi ihre Cousine los und betrachtete sie eingehend. Ein lächeln erschien auf ihr, noch immer blasses, Gesicht.

„Du hast dich überhaupt nicht verändert Ruka. Du siehst immer noch aus wie ein Junge“

Haruka grinste „Das kann ich von dir nicht behaupten, du bist ja eine richtige Schönheit geworden“ erwiderte sie und ließ eine Strähne von Usagis blonden Haar durch ihre Finger gleiten. Noch einmal Räusperte sich Michiru und mit einem breiten Grinsen wandte sich Haruka zu ihr um „Bist du etwa Eifersüchtig Michiru“ erkundigte sie sich mit einem Amüsierten glucksen. Eingeschnappt drehte Michiru ihren Kopf zu Seite.

„Warum sollte ich“
 

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Usagi das Verhalten der beiden begriff, doch dann musste sie kichern „Ich denke wir sollten hier mal etwas richtig stellen, Ruka“ meinte sie und versuchte sich die Tränen fort zu wischen, die wieder ihren Augen entwichen. Doch es half nichts, genauso gut hätte sie versuchen können Schnee in der Hand zu halten, mit der Hoffnung das dieser nicht schmolz, das Ergebnis wäre gleich geblieben. Denn genauso wie der Schnee sich auflöste, liefen auch ihre Tränen ungehindert ihrer Wange herunter. Haruka drehte sich wieder zu ihr um und sah sie mit einem undefinierbaren Blick lange und innig an. Sie kannte diesen Blick, sie hatte ihn früher schon oft gesehen. Meistens dann, wenn sie sich an Harukas Schulter ausgeweint hatte, weil die anderen Jungen sie wieder einmal geärgert oder gehänselt hatten. Auch dann hatte Haruka sie stets so angesehen und nicht selten hatten diese Kinder am nächsten Tag ein blaues Auge oder eine gebrochen Nase. Haruka hatte nie mit einem Wort erwähnt, warum sie sich schlug, doch Usagi hatte es immer gewusst. Sie hatte es für sie getan, um sie zu beschützen. Damals war sie ihr dafür dankbar gewesen und aus dieser Dankbarkeit war das große Vertrauen entstanden, das sie für sie hegte.

„Ja das sollten wir, doch zuerst einmal erzählst du mir, warum du geweint hast“ es war zwecklos zu behaupten, sie hatte nicht geweint. Denn ihre rotgeschwollen Augen und die Tränen die noch immer ihr Gesicht benetzten, hätten ihre Worte Lügen gestraft. Stattdessen warf sie sich in Harukas Arme und begann hemmungslos an zu schluchzen.

Sie Weinte. Ließ allen Tränen freien lauf, die sie sich in den letzten Jahren verwährt hatte. Weil sie stark sein wollte, weil sie stark sein musste. Doch hier in Harukas Armen hatte das alles keine Bedeutung mehr.

„Es soll aufhören, bitte mach das es aufhört, weh zutun“ bat sie, obwohl sie wusste das auch Haruka ihr nicht helfen konnte. Niemand konnte ihr helfen. Niemand. Denn niemand konnte die Wunde in ihrem Herzen schließen. Nicht einmal ER.
 

„Schhh. Jetzt beruhige dich erst mal, und dann erzähl mir was passiert ist. Gemeinsam werden wir schon eine Lösung finden“ flüsterte Haruka beruhigend an ihrem Ohr und warf Michiru einen Fragenden Blick zu. Doch diese zuckte nur mit den Schultern und sah Usagi mit einem Mitleidigen Ausdruck in den Augen an. Langsam beruhigte sich Usagi wieder und sie ließ Haruka los. „Tut mir Leid“ flüsterte sie leise und schaute verlegen auf Harukas weißes Hemd, das nun nass und mit Lidschatten beschmiert war.

„Ist schon O.K. ich hab es ohne hin nicht besonderst gemocht“ erwiderte Haruka und trauerte im stillen, um ihr Lieblingshemd. „Aber jetzt erzähl mal, was ist überhaupt passiert?“ drängte sie Usagi sanft.

Usagi schniefte „Es ist wegen Mamoru“ schon allein sein Name reichte aus, das sich neue Tränen in ihre Augen bildeten.

„Ah, und wer ist das?“ erkundigte sich Haruka weiter, doch Usagi schwieg und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände, beruhigen nahm Haruka sie wieder in den Arm.

„Mamoru ist ein Bekannter von ihr, mit dem sie heute den Tag verbracht hat“ berichtete Michiru und beantwortete damit Harukas Frage. Diese sah sie zu erst überrascht an, doch dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Cousine zu.

„Und was ist mit ihm? Ist ihm etwas passiert?“ fragte Haruka weiter, in der Hoffnung Usagi so zu sprechen zu bewegen. Usagi schüttelte kaum merklich den Kopf „Nein. Er... Er hat... Er war... Er sagte....“ sie brach ab und schniefte.

„Ganzlangsam Mondgesicht. Atme tief durch und dann fang am besten ganz am Anfang an. O.K.?“ Usagi nickte und Atmete tief durch. Als sie das klirren von Tassen vernahm schaute sie auf. „Wir lassen euch lieber allein“ meinte Sestuna und wandte sich auch schon um, auch Michiru erhob sich aus dem Sessel. Usagi nahm sich eine Tasse von dem warmen Tee “Ist schon O.K. ihr könnt gerne bleiben“ sagte sie leise, sie bemerkte nicht, wie Sestuna, Michiru und Haruka fragende Blicke austauschen, der Inhalt ihrer Tasse war viel zu interessant. Erst als sich die beiden zu ihnen aufs Sofa gesetzt hatten, schaute sie auf. Ihr Blick schien ins leere zusehen, als ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit gingen. Zurück zu jenem Tag, an dem das Schicksal seinen lauf nahm und sich ihr Leben für immer verändern sollte.
 

„Meine Beziehung zu Mamoru, wenn man es denn eine nennen konnte, war noch niemals leicht. -“
 

ByBy Blacklady^^

Geheimnisse eines Sommers

Hallo,
 

so nach langem warten, ist das neue Kap endlich fertig *g*

Hab mich echt schwer damit getan, weil ich nie damit zufrieden war. Doch jetzt gefällt es mir ganz gut, hoffe euch geht es genauso.
 

Kapitel 8 Geheimnisse eines Sommers
 

„Meine Beziehung zu Mamoru, wenn man es denn eine nennen konnte, war noch niemals leicht. Schon allein unsere erste Begegnung war ein totales Desaster“ sie schmunzelte leicht, als die ersten verdrängten Erinnerungen, sich einen Weg zu ihrem Herzen suchten. „Ich hab ihm eine verhauene Englischarbeit an den Kopf geworfen und er hatte sich so sehr darüber geärgert, das er mich Beleidigt hat. Von da an gingen die Dinge, eigentlich immer weiter Berg ab. Es war wohl mein Schicksal, das Mamoru ausgerechnet der beste Freund von Motoki, einen alten Bekannten von mir und außerdem noch der Sohn des Besitzers der Spielhalle in der ich mich öfter aufhielt, war.

So liefen wir uns zwangsläufig immer wieder über den Weg“ sie seufzte und schloss ihre Augen „Immer hatte Mamoru etwas an mir auszusetzen. Waren es nun meine Noten oder meine Frisur oder die Art wie ich mich benahm. Nichts konnte ich ihm recht machen und so endeten unsere Begegnungen meistens immer in einem handfesten Streit“
 

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Du benimmst dich wie ein Baby“

„Tu ich nicht“

„Tust du doch“

„Oh Mamoru, du... du bist...so ein Baka“ knurrte Usagi zwischen zusammen gebissenen Zähnen und funkelte ihn wütend an.

„Wenn du das sagst Argono Atama wird´s wohl stimmen“ er lachte und allein wegen diesem lachen, hätte Usagi ihn am liebsten in Stücke gerissen. Doch stattdessen wandte sie nur eingeschnappt den Kopf zur Seite und stolzierte mit erhobenen Hauptes auf die Theke zu. Sie lächelte den Jungen, der ein wenig gelangweilt ein paar Gläser polierte und dabei dem Wort Geplänkel, kopfschüttelnd gelauscht hatte, fröhlich an.

„Motoki tu mir doch bitte den gefallen, und sorge in Zukunft dafür, das mich dieser Idiot nicht weiter belästig. Ich muss jetzt nach Hause, bis morgen dann“

„Ja bis morgen Usa. Mach dir um Mamoru mal keine Gedanken, ich stutz ihn schon zurecht“ er grinst und Usagi kicherte leise, als sie sich ihre Schultasche griff.

„Ich verlass mich darauf. Bis morgen Motoki“ damit wandte sie sich um und hüpfte vergnügt aus der Spielhalle. Doch bevor sie die Automatische Schiebetür ereichte, schaute sie noch einmal Mamoru, der die Frechheit besaß sie breit an zu Grinsen, wütend an. „Dir auch noch einen schönen Tag...Baka“ meinte sie und lief dann mit eiligen Schritten nach Hause. Kopfschüttelnd schaute er ihr hinter her „Ich sag doch. Sie ist ein Baby“ gluckste er vergnügt.
 

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„Ja daran erinnere ich mich sehr gut. Du warst mit Sicherheit die einzige Person auf der Welt, die Usagi nicht leiden konnte. Und um ehrlich zusein, ich weiß echt nicht warum“

„Nun leider kann ich nicht abstreiten, das dies zum größten Teil, meine eigen Schuld war“

„Ah? Wie soll ich das denn Verstehen? Hast du sie mit Absicht geärgert?“ fragte Ray und legte dabei ihren Kopf leicht schräg.

„Ja so ungefähr. Am Anfang tat ich es eher unabsichtlich, ich konnte echt nichts dafür, doch immer, wenn sie in der nähe war, schien mein Gehirn einfach abzuschalten. Doch dann bemerkte ich, das ich sie vermisste, wenn ich sie nur ein paar Minuten nicht sah. Und das mein Herz immer einen hüpfer machte, wenn sie mich mit ihren unschuldigen Augen ansah. Damals Verstand ich das alles noch nicht und ich wollte das es aufhörte. Darum ärgerte ich sie weiter, ich kam auf die blöde Idee das, wenn sie mich hasste diese Gefühle verschwinden würden“ erklärte Mamoru und seufzte. Das war wirklich eine bescheuerte Idee gewesen.

„Und hat es geklappt?“ erkundigte sich Ray und sah ihn fragend an. Traurig schüttelte Mamoru den Kopf „Nein“
 

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„War das denn wirklich nötig Mamoru?“ fragte Motoki und bedachte seinen alten Freund mit einem tadelnden Blick.

„Was denn?“ entgegnete dieser und schaute dabei so unschuldig drein, als könnte er kein Wässerchen trüben.

„Na das! Wieso musst du Usagi auch immer wieder Provozieren?“

Mamoru zuckte mit den Schultern „Weil’s Spaß macht und jetzt gib mir einen neuen Kaffee, meiner ist kalt“ er gesellte sich wieder zu Motoki an die Theke und der blonde schüttelte ungläubig den Kopf.

„Weist du Mamoru, wenn du nur ein wenig freundlicher zu Usagi wärs,.würdest auch du erkennen, das sie ein netter und Herzens guter Mensch ist. Und süß, ist sie noch obendrein. Wo ist also dein Problem?“

Mamoru lachte leise auf „Motoki. Ein Baby ist nett, ein Hund ist nett, selbst Ray ist nett, wenn sie mal einen Anständigen Tag hat. Doch Usagi, ist ein verzogenes kleines Gör, das nichts außer schlafen und essen im Kopf hat“ korrigierte er den Blonden.

Motoki zog eine Augenbraue hoch „Auch so! Und weil sie so ein verzogenes Gör ist, wartest du täglich darauf, das sie hier auftaucht und du dich wieder mit ihr streiten kannst. Gib es doch endlich zu Mamoru, du bist verknallt in sie“

Vor Schreck und vor lachen, verschüttete Mamoru seinen Kaffee über die Theke.

„Du spinnst doch. Ich und verknallt in Usagi. Sei nicht dumm Motoki“

„Und wieso wirst du dann so rot“ hielt Motoki an seiner Überzeugung fest.

„Ich werde nicht rot und ich bin auch nicht in Usagi verknallt“ sagte Mamoru entschieden und stand von seinem Stuhl auf „und jetzt werde ich gehen. So einen Unsinn muss ich mir nicht anhören“

„Du bist ein Dummkopf, Mamoru“ rief Motoki ihm hinter her und Mamoru blieb noch einmal stehen und drehte sich zu seinem Freund um.

„Ich Schlag dir etwas vor Motoki. Wenn du es schaffst, Minako zu sagen das du sie liebst. Dann aber auch nur dann, werden wir noch einmal über mich und Usagi sprechen.“ Das hatte gesessen, Motoki lief augenblicklich rot an und wurde still. Grinsend und mit der Gewissheit, das dieses Thema ein für alle mal erledigt war, verließ Mamoru die Spielhalle. Motoki würde es nie in Tausend Jahren schaffen, Minako zu sagen das er sie liebte, dazu war er einfach zu schüchtern. Mamoru seufzte schwer. Doch in gewisser Weise hatte Motoki ja recht. Er war ein Dummkopf und ein Misskerl noch dazu. Er hatte sie schon wieder verletzt. Wieso konnte er in ihrer Gegenwart, seine Gefühle nicht einfach kontrollieren. Er hasste das, er war für gewöhnlich ein Mensch, der immer gerne die Kontrolle behielt. Doch so bald sie auftauchte, schien alles keinen Sinn mehr zu ergeben und er sagte Dinge die er gar nicht so meinte. Mamoru bog in eine Seitengasse ab und lehnte sich müde an die kalte Wand. „Versager“ zischte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen und schlug wütend mit der Faust, gegen die Wand. Wieso konnte es nicht endlich aufhören? Er wollte diese Gefühle, welche er nicht verstand, nicht länger verspüren. Er wollte sie nicht verletzen. Kraftlos sank Mamoru auf den Boden. Er wollte ihr doch gar nicht weh tun. Er zog einen Umschlag, den er jetzt schon seit ein paar Wochen bei sich trug, aus seiner Tasche und starrte gedankenverloren auf den Absender. „HAVARD“ murmelte er tonlos. Sollte er wirklich gehen? Sollte er SIE verlassen? Eine einzelne Träne entwich seine Augen und fiel auf den weißen Umschlag in seinen Händen. ´HARVRD´ er würde gehen.
 

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„Hast du ihn geliebt?“ erkundigte sich Michiru sanft, als Usagi eine kleine Pause machte.

„Ich weis es nicht. Bis zu jenem Tag, habe ich nicht gewusst wie sich die Liebe anfühlt. Ich war noch nie verliebte gewesen. Doch schon damals war Mamoru mir nicht egal. Wie gemein er mich auch behandelt hatte, da war etwas in seinen Augen was mich einfach faszinierte“
 

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Der kalte Regen prasselte vom Himmel hernieder und durch weichte ihre Sachen. Doch es störte sie nicht, denn das schlechte Wetter passte gut zu ihrer Laune. Usagi war auf den Weg von der Schule nach Hause, in der Hand hielt sie noch immer ihre Englischarbeit, die der Regen durch weichte. Aber auch das störte sie nicht, so konnte man wenigsten nicht mehr die fünf erkennen, die groß und in roter Farbe auf dem Blatt prangte. Ihre Mutter würde bestimmt wieder ausrasten. Dabei hatte sie sich wirklich mühe gegeben, sie hatte stundenlang mit Amy und den andren, bei Ray im Tempel gelernt. Aber Englisch lag ihr nun einmal nicht, was soll´s eine schlechte Note mehr oder weniger, was spielte das schon für eine Rolle. Im Moment war ihr ohnehin alles egal, es gelang ihr einfach nicht, sich auf die wesendlichen Dinge in ihrem Leben zu konzentrieren. Ständig wurden ihre Gedanken von etwas andrem, oder besser jemandem anderen eingenommen. Wie es ihm wohl ging? Seit dem Tag, als sie sich wieder einmal in der Spielhalle gestritten hatten, hatte sie Mamoru jetzt schon nicht mehr gesehen. Und das war immerhin schon vier Wochen her. Vielleicht ist er ja krank? Oder er hatte zu viel mit seiner Arbeit zutun? Sie hatte sich ohnehin schon des längeren gefragt, woher er die Zeit nahm, ständig in der Spielhalle herum zulungern. Nicht das sie etwas dagegen gehabt hätte, ihre Streiterein waren beinahe zur Gewohnheit geworden. Und erst jetzt, wo sie ihn nicht mehr täglich sah, fiel ihr auf wie wunderschön seine Augen eigentlich waren. So ein Ozeanblau hatte sie noch niemals zu vor gesehen...

So vertieft in ihre Gedanken, achtete Usagi nicht auf den Weg und beinahe wäre sie gegen einen Laternenpfahl gelaufen, hätte sie nicht im letzten Moment eine Person am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Überrascht schaute sie auf und im nächsten Moment versank sie in den dunklen Ozeanblauen Augen, die zu ihr herunter sahen.

„Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken?“

´Bei dir` rief eine Stimme in ihrem Kopf, doch etwas hinderte sie daran, diese Worte laut auszusprechen, stattdessen brachte sie nur ein ersticktes „Mamoru“ hervor.

Er musterte sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.

„Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?“ beinahe hätte sie geschworen Besorgnis aus seiner Stimme zuhören. Doch das war nicht möglich, es war schließlich Mamoru.

Sie schüttelte nur stumm den Kopf, zum einen um seine Frage zu verneinen und zu anderen um das Schwindelgefühl abzuschütteln, das sie bei seiner Berührung überkommen hatte.

„Na dann ist ja gut. Pass in Zukunft besser auf dich auf. Man sieht sich Usagi, einen schönen Tag noch“ er ließ sie los und ging weiter seinen Weg. Usagi konnte nichts tun, als ihm einfach hinter zustarren. Erst jetzt fiel ihr auf, das er sie gar nicht geärgert hatte. Er war sogar liebevoll mit ihr umgegangen. Langsam schüttelte Usagi den Kopf. Er wahr wohl doch krank.
 

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„Woher der Plötzliche Sinneswandel Mamoru?“

„Ich weis es nicht. Doch zu dieser Zeit hatte ich mich schon entschieden nach Amerika zugehen. Ich wollte wohl nicht, das sie mich für einen totalen Idioten hielt“ vermutete Mamoru und zuckte die Schultern.

„Verstehe. Sag mal bist du Usagi, in dieser Zeit noch einmal begegnet? Ich meine damit, bevor du nach Amerika gegangen bist“

Mamoru überlegte einen Moment, doch dann schüttelte er den Kopf.

„Nein. Das letzte mal sah ich sie, einen Tag bevor ich nach Amerika geflogen bin“

„Das ist seltsam“ murmelte Ray und legte die Stirn in Falten. Wenn sie sich richtig erinnerte, war Usagi Verhalten zu dieser Zeit auch ziemlich seltsam. Sie war sehr verschlossen und zog sich immer weiter zurück. Etwas was man sonst, von dem aufgedrehten Wirbelwind nicht gewöhnt war. Natürlich hatten ihre Freundinnen versucht sie darauf anzusprechen. Doch je mehr sie Usagi bedrängten, um so weiter zog sich diese in ihre eigene Welt zurück. Am Ende ging es sogar so weit, das sie Treffen und Lernstunden ganz zu schwänzen pflegte. Niemand kam mehr an sie heran. Ray schüttelte ungläubig den Kopf. Nein das konnte nicht sein! Hatte Usagi sich etwa in Mamoru verliebt? Es war kaum zu glauben, doch es würde das damalige Verhalten ihrer Freundin erklären. Sie hatte einfach nur unter Liebeskummer gelitten. Doch war das überhaupt möglich? Usagi und Mamoru, waren Stadtbekannte Feinde. Wie hoch, war da die Wahrscheinlichkeit das sie sich ausgerechnet in Mamoru verliebte. Aber andererseits, würde es mit dem späteren verlauf der Ereignisse gut zusammen passen. Noch einmal schüttelte Ray den Kopf. Und da behaupteten die beiden immer, sie hätten nichts gemeinsam.

„Heh Ray, nun sag schon. Was ist seltsam?“ drängte Mamoru, der sie nun schon zum dritten mal ansprach.

„Ach nichts. Nicht so wichtig. Erzähl mir lieber, von eurer letzten Begegnung, was ist da passiert?“ wich sie seiner Frage aus und kam wieder auf ihr eigentliches Thema zu sprechen. Sie wollte ihm lieber nichts, von ihren Überlegungen erzählen. Wenn ihre Vermutung stimmte, wollte sie dieses Lieber mit Usagi Persönlich besprechen.

Mamoru seufzte „Das alles begann, als ich mir ein letztes mal Tokio ansehen wollte“
 

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Es war seltsam, wie viele kleine Dinge einem plötzlich auffielen, wenn man genauer hinsah. Da war die ältere Dame, die täglich um die gleiche Uhrzeit mit ihrem Hund spazieren ging. Oder das kleine Gänseblümchen, direkt vor seiner Haustür, das sich trotzig gegen das kalte grau der Steine zu wehren versuchte. Selbst das man an einer Ampel geschlagene zwei Minuten warten musste, bevor sie auf grün schaltete, war ihm vollkommen entgangen. Oder es fiel ihm jetzt einfach auf, weil er genau seit dieser Zeit, das blonde Mädchen anstarrte. Welches auf der anderen Straßenseite stand und genauso wie er darauf wartete, das die Ampel ein sicheres überqueren erlaubte. Er hatte nicht damit gerechnet sie noch einmal wiederzusehen, nach dem er sich all die Wochen solch eine Mühe damit gegeben hatte, ihr aus dem Wege zugehen. Eine Stimme in seinem Kopf riet ihm, sich einen anderen Weg über die Straße zu suchen, denn noch schien sie ihn nicht bemerkt zuhaben. Doch seine Beine weigerten sich auch nur einen Schritt zutun.

„Die Ampel ist grün. Wollen sie nicht langsam rübergehen, mein Junge“ Mamoru drehte sich zu der älteren Dame um, die ihn auffordernd anschaute, doch dann wanderte sein Blick wieder zu Usagi.

`Gehen? Er sollte gehen?`

„Sie sollten sich langsam beeilen, Junge“ hörte er die ältere Frau rufen, die schon halb über die Straße gegangen war.

„Mamoru“ er zuckte zusammen. Usagi hatte ihn bemerkt und war mitten auf der Straße stehen geblieben. Weitere etliche Minuten vergingen, in denen sie sich beide nur ansahen.

Plötzlich ertönte das quietschen von Reifen und Mamorus Kopf schnellte herum. Mit geweiteten Augen sah er das Auto, welches auf die Kreuzung zuraste. Seine Blick glitt wieder zu Usagi, die sich immer noch nicht von der Stelle gerührt hatte und sein Herzschlag setzte aus.
 

„UUUUSSSSAAAKKKKOOOO“
 

Usagi bemerkte das Gewicht, welches sie von den Füßen riss. Spürte den Druck, der die Luft aus ihren Lungen presste. Fühlte den Schmerz, als ihr Körper hart auf dem Asphalt aufschlug. Doch das alles war unbedeutend, im Vergleich zu den Ozanblauen Augen, die sie besorgt ansahen.

„Geht es dir gut?“ hörte sie Mamorus leise Stimme, an ihrem Ohr flüstern.

„Ja“ gab sie genauso leise zurück. Erst jetzt begriff sie, was überhaupt geschehen war. Mamoru hatte sie Gerettet, er hatte sie zur Seite geschupst, bevor das Auto sie erreichen konnte. Er hatte sein Leben für sie riskiert.

„Oh gütiger Gott. Ist ihnen beiden etwas passiert?“ rief der Fahrer des Wagens und kam auf sie zu gerannt, um ihnen zu Helfen. Doch Mamoru hatte sich bereits wieder aufgerappelt und half Usagi beim aufstehen.

„Nein, bei uns ist noch alles dran. Nicht war Usagi?“ er sah zu ihr herunter und erschrak, als er ihr blasses Gesicht bemerkte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Usagi auf seinen Arm.

„Blut“ murmelte sie leise.

„Bist du verletzt“ erkundigte sich Mamoru sofort besorgt, doch Usagi schüttelte langsam den Kopf.

„Nein. Aber dein Arm. Du blutest“ erklärte sie und ein Hauch von Panik schwang in ihrer Stimme mit.

„Das ist nur ein Kratzer. Halb so schlimm“ versicherte er ihr, als er seinen Arm genauer untersuchte. Sein weißes Hemd, war am Ärmel aufgerissen und die kleine Schürfwunde darunter, färbte den Stoff blutrot. Es sah schlimmer aus, als es eigentlich war.

„Trotzdem du solltest in ein Krankenhaus fahren und die Wunde untersuchen lassen“ bestand Usagi drauf.

„Aber doch nicht wegen eines Kratzers. Krankenhäuser sind für Notfälle gedacht“ weigerte sich Mamoru, doch hatte er Usagis Hartnäckigkeit bei weiten unterschätz.

„Also, gut. Dann kommst du halt mit zu mir. Ich wohne hier ganz in der Nähe“

„Aber das ist nicht nötig, ehrlich“ versicherte Mamoru, dem nicht wohl bei diesem Gedanken war.

„Davon überzeuge ich mich lieber selbst“

„Hm... Entschuldigen sie“ machte sich der Fahrer des Wagens vorsichtig bemerkbar „brauchen sie noch meine Hilfe.“

„Ja“ „Nein“ kam es genau gleichzeitig von Usagi und Mamoru.

„Was denn nun?“ wollte der Fahrer wissen und Usagi lächelte ihn zuckersüß an.

„Sie dürfen mich und diesen Jungen Mann, zu mir nach Hause fahren. Als keine Entschädigung so zu sagen“

„Das kannst du doch nicht machen“ mischte sich Mamoru ein.

„Oh doch, ich kann. Was sagen sie dazu?“ wandte sie sich wieder an den Fahrer, der nur mit den Schultern zuckte. „Wenn sie dafür, von einer Anzeige absehen?“

„Aber sicher doch“ grinste Usagi.
 

Zehn Minuten später schloss Usagi die Tür zu ihrem Haus auf und ließ Mamoru eintreten.

„Komm rein. Meine Eltern sind mit meinem Bruder übers Wochenende verreist. Also mach, dir keine Sorgen. Da drüben ist das Wohnzimmer, setz dich schon mal. Ich hole nur schnell den Verbandskasten“ wies sie ihn an und stieg selber die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf. Mamoru seufzte, als er ihrer Aufforderung folgte und sich auf das bequeme Sofa nieder ließ. Worauf hatte er sich bloß eingelassen? Es war doch schon schwer genug, ihr nur auf der Straße zu begegnen. Er musste hier unbedingt verschwinden, bevor seine Gefühle wieder die Oberhand gewannen und er etwas tat, was ihnen beiden später furchtbar Leid tat. Am besten er war wieder gemein zu ihr, dann würde sie ihn hassen und ihn vor die Tür setzen. Und Morgenfrüh würde er in einem Flugzeug nach Amerika sitzen. Dann würden diese Dummengefühle endlich aufhören, und er konnte sich wieder ganz auf seine Zukunft Konzentrieren...

Mamoru schaute auf, als er bemerkte das ihn jemand Beobachtete. Usagi stand in der Tür, den Verbandskasten in den Händen und sah ihn an. Sah ihn einfach nur an, mit ihren großen Himmelblauen Augen.

„Du hast dein Leben für mich riskiert. Warum?“ es war nicht mehr als ein flüstern, ein Hauchen, doch mit einem leisen Vorwurf verbunden.

„Ich hielt es für eine Gute Idee?“ entgegnete Mamoru sarkastisch. Warum fragte sie so etwas? War doch logisch, warum er sie gerettet hat. Er hätte ja schlecht zusehen können, wie ihr etwas passierte.

„Warum?“ wieder diese leise Stimme, wieder dieser stumme Vorwurf. Sie war auf ihn zugekommen und hatte sich neben ihn gesetzt. Vorsichtig schob sie den Ärmel seines Hemdes nach oben, um seine Wunde zu begutachten.

„Hätte du denn Sterben wollen“ fragte er kühl und versuchte sich nichts von dem Anmerken zulassen, was ihre Berührung in ihm auslösten.

„Nein. Doch so wie es jetzt ist, möchte ich auch nicht langer weiter Leben. Bitte sage mir den Grund, ich verstehe es einfach nicht“ flehte sie und er sah sie geschockt an.

„Wovon sprichst du eigentlich Usagi?“

Sie hob den Kopf, lächelte ihn traurig an.

„Ich weiß es selbst nicht, das ist ja das Problem. Vor vier Wochen begann sich alles zu verändern, du begannst dich zu verändern und nun ergibt nichts mehr einen Sinn. Sag mir den Grund. Was habe ich getan Mamoru? Warum quälst du mich so?“ schrie sie ihn verzweifelt an und begann zu weinen.

Mamorus Wiederstand bekam erhebliche risse und seine Gefühle gewannen die Oberhand. Er umarmte Usagi so heftig, das er sie mit nach vorne riss und nun auf ihr lag. Doch es schien sie nicht zustören, denn sie vergrub ihre Finger in seinem schwarzen Haar, und hielt ihn fest an sich gedrückt.

„Es tut mir leid. Das alles habe ich nicht gewollt. Ich verspreche dir, ich werde dir niemals wieder weh tun“ murmelte er an ihrem Ohr, bevor er sich so weit aufrichtete das er ihr in die Augen schauen konnte. Was er dort sah, ließ seinen Wiederstand vollkommen brechen. Er sah, den Himmel.

„Es tut mir leid“ flüsterte er noch einmal, bevor er sich zu ihr herunter beugte und seine Lippen auf ihre legte. Sie erwiderte den Kuss. Erst zögerlich, doch dann mit der gleichen wilden Leidenschaft. Wie eine ertrinkende klammerte sie sich an ihn fest und Mamorus Herz quellte über vor Glück. Zusammen tauchten sie ein, in eine Welt in der es nur sie beide gab und wo Zweifel und Sorgen keine Bedeutung mehr hatten.
 

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„Wenn ihr jetzt glaubt das, das der Beginn einer großen Liebe war. Und ich und Mamoru, ab diesen Tag glücklich vereint waren. Dann irrt ihr euch.

Denn die Probleme, fingen grade erst an, oder besser gesagt, meine Probleme fingen grade erst an. Denn Mamoru war am nächsten Morgen nicht mehr da“

„Was?“ riefen Michiru und Setsuna gleichzeitig entrüstet, während Haruka mit geballten Fausten vom Sofa aufsprang.

„Ich bring ihn um!“
 

byby Blacklady

Zeit der Veränderungen Teil 1

„Das ist doch wohl nicht dein erst? Sag mal hast du sie eigentlich noch alle? Wie konntest du nur?“, schrie Ray entrüstet. Sie konnte einfach nicht glauben, was Mamoru ihr da grade erzählte. Er war einfach abgehauen und hatte Usagi vollkommen alleine gelassen? Wie konnte man denn, nur so behämmert sein?

„Es tut mir ja Leid. Ich hab einfach Panik bekommen, es war eine Kurzschluss Reaktion“
 

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Etwas kribbelte an seiner Nase, doch er war noch nicht bereit aus diesem wunderschönen Traum zu erwachen. Dieser wunderschönen Traum, in dem Usagi ihm gehört hatte, ihm ganz allein. Sie hatte sich ihm hingegeben, mit all ihrer Liebe und er hatte ihr alles hundertfach zurück gegeben. Sie waren gemeinsam auf einer Welle des Glücks geritten, immer höher und höher. Bis sie schließlich über sie zusammen brach und sie in einer Welt aus entloser Leidenschaft geführt hatte. Selbst jetzt, nach dem der süße Traum zuende war und er langsam erwachte, hatte er das Gefühl ihre Wärme zu spüren. Ihren lieblichen Duft, von Pfirsich zu riechen. Schon wieder kribbelte etwas an seiner Nase und mürrisch schlug Mamoru, die nervige Fliege mit der Hand fort. Er wollte noch nicht erwachen, doch was er ergriff ließ ihn unweigerlich die Augen aufschlagen. Es war keine Fliege, soviel stand fest. Irritiert und benommen, starrte er die dicke Haar Strähne zwischen seinen Fingern an. Im Licht der frühen Morgensonne, die durch das Fenster herein schien, glitzerte es wie pures Gold. Ganzlangsam verschwand das berauschende Gefühl, welches er eben noch verspürt hatte und sein Verstand begann wieder seinen Dienst aufzunehmen. Er hielt eine dicke Strähne, von seidigen goldglänzenden Haar in der Hand. Er grinste dämlich, als ihm sein Traum wieder in Erinnerung kam, doch dann verschwand das Grinsen und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Langsam folgte sein Blick der Haarsträhne, zu einem lieblichen Gesicht und seine Augen würden noch größer. Nein. Schnell wandte er den Blick ab und starrt zur Decke. Er musste wohl doch noch Träumen. Es konnte nur ein Traum sein oder etwa nicht? Er hatte wohl doch nicht etwa?...

Sein Blick glitt wieder zu ihr zurück. Sie lächelte im Schlaf. Dann wanderte er tiefer ihren Körper hinab. Sie war nackt und ihr zierlicher wohlgeformter Körper war eng, an seinem ebenfalls nackten Körper gepresst. Oh Gott er hatte.

Mamoru ließ die Haarsträhne, die er immer noch in der Hand hielt so plötzlich los, als habe er sich grade schmerzlich die Finger daran verbrannt. Wie von der Tarantel gestochen sprang er vom Sofa auf, trotz allem darauf bedacht, das schlafende Geschöpf nicht zuwecken. Eilig suchte er seine Sachen zusammen und zog sich an, dann rannte er aus dem Haus, als sei der Leibhaftige Persönlich hinter ihm her.

Erst als er seine Wohnungstür hinter sich zu schlug, wurde Mamorus Puls ruhiger, Kraftlos lehnte er sich dagegen und ließ sich zu Boden sinken. Was hatte er bloß getan? Er hatte mit Usagi geschlafen, wie konnte er so was nur tun? Sie war doch noch ein Kind. Nun jetzt nicht mehr, doch sie war immerhin erst 16 Jahre alt. Er hätte sie nicht anfassen dürfen und schon gar nicht mit ihr.....

„AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHH“ er schrie und zuckte augenblicklich zusammen, als seine eigene Stimme ihm wie ein Echo drei mal lauter entgegenschlug. Erst jetzt wurde er sich der vielen Umzugskartons, die darauf warteten das die Möbelpacker sie abholten, bewusst. Was taten die vielen Kartons in seiner Wohnung? Ach ja, er wollte heute nach Amerika fliegen! Amerika?

„Scheiße“ es war der einzigste passende Kommentar, das ihm grade einfallen wollte.

Er konnte doch jetzt nicht einfach verschwinden, so etwas gehörte sich nicht.

`Ist es dafür nicht etwas zu spät?´ fragte eine Stimme in seinem Kopf und er musste ihr wohl oder übel recht geben. Er war einfach abgehauen und hatte sie allein gelassen. Wie sollte er ihr den jetzt jemals wieder in die Augen schauen können, ohne daran Erinnert zuwerden, was zwischen ihnen vorgefallen war?

´Gar nicht, zieh zu das du in deinen Flieger kommst und von hier verschwindest´ erklang wieder die Stimme und Mamoru schüttelte den Kopf. Er konnte doch nicht einfach gehen.

´Doch du kannst. Glaubst du allen ernstes sie hätte freiwillig mit dir geschlafen? Sie kann dich doch nicht einmal Leiden.´ Hatte sie nicht? Hatte er sie zu etwas gezwungen, was sie nicht wollte? Das alles war viel zu schnell passiert, er Erinnerte sich einfach nicht. Oh Gott was sollte er denn jetzt bloß tun? Zu ihr zurück gehen, in der Hoffnung sie würde ihm verzeihen?

´Tu das bloß nicht. Mach ihr Leben nicht noch mehr kaputt, als du es ohnehin schon getan hast. Verschwinde einfach und lass sie für immer in ruhe´ riet ihm die Stimme.

Mamoru kam auf einmal ein Bild in den Sinn. Usagis große Himmelblaue Augen. Wie sie ihn ansah, so traurig und schmerzerfüllt. Nein, so etwas wollte er nie wieder sehen. Er wollte ihr keinen Kummer bereiten. Sie sollte lachen und Fröhlich sein.

Ja, er würde gehen und nie wieder hier her zurück kehren. Sie würde nie wieder wegen ihm Leiden müssen und was war mit ihm? Würde er es ertragen können, sie nie wieder zusehen? Jetzt wo er diesen kurzen Moment das Glücks mit ihr Erleben durfte? Würde er es schaffen, sie für immer zu vergessen? Mamoru seufzte schwer. Er musste es versuchen.
 

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„Ich habe gewartet, Stunden lang. Doch Mamoru kam nicht mehr zurück“ erklärte Usagi mit gebrochener Stimme und Haruka nahm sie tröstend in den Arm, als wieder neue Tränen bei dieser schmerzhaften Erinnerungen kamen. Noch immer konnte sie es einfach nicht verstehen. Wieso war er nur ohne ein Wort gegangen? Er hatte ihr Versprochen, ihr niemals wieder Weh zu tun. Wieso hatte er ihr, dieses Versprechen gegeben, wenn er doch genau wusste, das er es nur nach wenigen Stunden wieder brechen würde? Hatte sie etwas falsch gemacht? War sie schuld, an seinem Verhalten? ...

Wieder einmal quälten sie diese Fragen. In den letzten fünf Jahren, hatte sie nichts anderes getan, als auf ihnen eine Antwort zubekommen. Doch es war ihr nie gelungen, und Mamorus Erklärung verwirrte sie nur noch mehr.

`Ich Liebe dich Usagi, das habe ich schon immer getan` sie kniff die Augen zusammen, um seine Stimme aus ihrem Kopf zu verdrängen. Lüge. Es war nur eine Lüge...

„Letzten Endes, habe ich das warten einfach nicht mehr ausgehalten. Ich brauchte Gewissheit. Ich wollte Antworten auf meine Fragen, die nur Mamoru mir geben konnte. Doch eigentlich, brauchte ich nur Ihn“
 

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Usagi rannte. Rannte so schnell wie sie konnte, durch die überfüllte Einkaufszone Tokios. Wieso mussten an einem Samstag auch so viele Menschen unterwegs sein? Konnten die ihre Einkäufe nicht erledigen, wenn sie es einmal nicht so eilig hatte? Sie wollte Ihn doch nur finden. Doch das war nicht so einfach, sie wusste ja noch nicht einmal wo er wohnte, geschweige denn, wo er gerne seine Zeit verbrachte. Im Grunde wusste sie überhaupt nichts über ihn. Ihr einziger Anhaltspunkt war die Spielhalle, Motoki war Mamorus Freund, er wusste bestimmt wo sie ihn finden konnte. Und vielleicht hatte sie ja Glück und er war da. Männer redete doch meistens über ihre Probleme, das war doch bei Frauen nicht anders. Ja er könnte zu Motoki gegangen sein, um bei ihm um rat zu fragen. Weil er einfach nicht wusste wie er sich jetzt ihr gegen über Verhalten sollte. Jetzt nach dem sie...

Usagi brach ihren Gedanken ab, doch eine tiefe röte bedeckte ihre ohnehin schon glühenden Wangen. Sie sollte endlich aufhören ständig daran zu denken und sich stattdessen überlegen, was sie ihm eigentlich sagen sollte, wenn sie ihn gefunden hatte.

Sollte sie ihm sagen das sie ihn Liebte? Das sie keine Sekunde von dem Bereute, was sie mit einander geteilt hatten? Das sie Glücklich war? Das sie in den letzten Wochen, immer zu nur an ihn denken musste? Das ihr Herz, vor Sehnsucht nach ihm beinahe zersprungen wäre? Ja eines von diesen Sachen würde sie ihm wohl sagen. Doch nur wenn sie überhaupt einen Ton heraus bekommen sollte.

Abrupt bleib Usagi stehen, jetzt wäre sie doch beinahe an ihrem Ziel vorbei gelaufen. Noch während die Automatische Schiebetür sich öffnete, suchten ihre Augen den Laden nach ihm ab. Ihr Herz wurde schwer, als sie erkennen musste, das er nicht da war.

„Hi Usagi. Was ist los, du siehst so abgehetzt aus! Hast du dich so sehr beeilt um deinen Lieblingsschokomilchshake zubekommen? Oder hattest du einfach Sehnsucht nach mir?“ Motoki grinste übers ganze Gesicht, so wie er es immer tat, wenn sie in der Spielhalle vorbei schaute.

„Hi Motoki. Leider nichts von beiden. Ich suche Mamoru, hast du ihn vielleicht gesehen?“ erkundigte sie sich, darum bemüht ihre Stimme ruhig und gelassen klingen zu lassen.

„Mamoru?“ er schien überrascht, wenn nicht sogar geschockt darüber zusein, das sie ausgerechnet nach Mamoru suchte. Doch dann glitt seine Blick an ihr vor bei zu Uhr, die über der Tür hing.

„Sorry Usagi, doch Mamoru wirst du nicht mehr finden. Er sitzt bereits im Flugzeug“

„Flugzeug?“ wiederholte Usagi in eine ziemlich schrillen Tonlage.

„Ja. Hat er es dir nicht erzählt? Er wurde in Havard angenommen, das ist eine große Ehre und er hat hart dafür Gearbeitet. Seine Maschine ging vor einer halben Stunde. Jetzt haben eure Streiterein endlich ein ende“ er grinste, als hätte er ihr einen gefallen damit getan, doch Usagi war überhaupt nicht nach grinsen zumute. Er war weg? Nein das konnte nicht sein? Das durfte nicht sein? Motoki musste sich irren. Mamoru war nicht fort. Das war unmöglich. Er konnte nicht, nicht nach....

„Usagi was hast du? Sag doch was?“ drängte Motoki, als er ihr bleiches Gesicht sah. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Augen waren glasig und vor Schreck geweitet. Motoki wollte zu ihr eilen, doch in diesen Moment drehte Usagi auf dem Absatz um und rannte aus der Spielhalle.

Nein, nein, nein, nein, nein das war nicht wahr. Das stimmte einfach nicht. Blind vor Tränen rannte Usagi die Straße entlang. Die Leute die sie entgeistert anstarrten, bemerkte sie genauso wenig, wie die Autos die wegen ihr scharf bremsen mussten, weil sie bei rot über die Straße lief. Ihr war alles egal, denn er war nicht mehr da.

Im selben Moment, wie sie den Stadtpark erreichte, öffnete der Himmel seine Schleusen. Wie als wollte er mit ihr Trauern, prasselte der kalte Regen auf sie hernieder und vermischte sich mit ihren heißen Tränen. Mutlos lies sich Usagi auf eine der Bänke sinken, zog die Knie fest an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. Das der Regen ihre Kleider, bis auf die Haut durch nässten, störte sie genauso wenig wie die Erkältung die sie sich wohl einfangen würde. Jetzt machte ohnehin alles keinen Sinn mehr. Was Interessierte sie da noch, ob sie Krank würde. Mamoru war weg, einfach gegangen. Warum nur? Er hatte ihr doch Versprochen, sie niemals wieder zu verletzten! Warum hatte er das getan? Warum hatte er nicht mit ihr gesprochen? Sie hätte seinen Träumen doch nicht im Wege gestanden, wenn es wirklich sein Wunsch war.

Ihr Herzzerreisender Schluchzer durch brach die Stille des Park, in der sich keine Menschenseele mehr zu befinden schien. Sie war allein. Mutterseelen allein. Wenn sie geglaubt hatte das die letzten Wochen, in denen sie Mamoru nicht gesehen hatte, unerträglich waren, so hatte sie sich geirrt. Jetzt war es noch Tausendmal schlimmer.

„Usagi?“ sie hörte nicht die sorgenvolle Stimme die ihren Namen nannte, doch der Regen hörte auf einmal auf und das ließ sie aufblicken. Es dauerte einen Moment, bis sie durch den Tränenschleier vor ihren Augen, die Person erkannte, die schützend einen Schirm über sie hielt und sie Besorgt anschaute.

„Ray?“ wisperte sie mit tränenerstickter Stimme. Ray ließ sich neben ihr auf der Bank nieder und nahm sie tröstend in den Arm. Wie ein kleines Kind, wiegte sie, sie leicht vor und zurück, doch Usagis Tränen wollten nicht versiegen.

„Schhh ist ja gut. Ich bin ja bei dir“ flüsterte sie beruhigend.
 

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„An diesen Abend, habe ich mit Usagi über alles möglich gesprochen. Nur nicht darüber, was wirklich vorgefallen war. Sie wollte es nicht und ich drängte sie nicht dazu. Ich glaube dies war der Tag, an dem sich unser Verhältnis zu einander so drastisch veränderte. Usagi so hilflos zu sehen, öffnete mir die Augen wie sehr ich sie eigentlich Liebte. Ich schwor mir an diesen Abend, auf sie aufzupassen und dafür zu sorgen, das niemals wieder, sie so sehr verletzten konnte. Ich hätte wissen müssen, das ich diesen Schwur nicht einhalten konnte.

Es verging ein Monat, in dem ich Usagi nur sehr selten zu Gesicht bekam. Sie verkroch sich, redete mit niemanden. Zu Schule ging sie wahrscheinlich nur, weil ihr Vater sie dazu zwang. Erst im Krankenhaus, sah ich sie wieder“

„Krankenhaus?“ wiederholte Mamoru entsetz.

„Ja. Ich kam grade aus der Schule, als Yuichiro mir entgegen rannte. Er sagte das Amy angerufen hätte. Man hätte Usagi, Bewusstlos in der Mädchentoilette gefunden und sie ins Krankenhaus gebraucht. Sie hatte anscheint einen Nervenzusammenbruch. Ich bin sofort zu ihr gefahren. Im Krankenhaus begegnete ich Amy und den Mädchen, auch sie wussten noch nichts über die näheren Umstände von Usagis Zusammenbruch. Schon auf dem Weg zu Usagis Zimmer, kam uns ihr Vater entgegen. Er schrie und tobte. Auch uns brüllte er an. Meinte das wir es bestimmt gewusst hätten, und wieso wir es nicht verhindert hätten. Wir alle verstanden seine Wutausbruch nicht. Doch als wir Usagis Zimmer betraten, wäre ich ihm am Liebsten nach gelaufen und hätte ihm den Hals umgedreht. Usagi hockte zusammen gekauert auf ihren Bett, die Hand an ihrer Roten Wange gepresst und weinte. Er hatte sie geschlagen, Mamoru. Er hatte seiner Tochter mitten ins Gesicht geschlagen“ schrie Ray wütend und ballte ihre Hand zur Faust. Noch immer konnte sie Usagis Vater dafür nicht verzeihen. Natürlich jetzt im nachhinein, war sein Wutausbruch sogar verständlich gewesen. Doch so heikel die Situation auch war, er hatte einfach kein Recht gehabt, sie zu schlagen. Das hatte sie nicht verdient.

„Ich wünsche mir noch immer, ich hätte auf Usagis bitte zu gehen, damals nicht gehört. Ich hätte bei ihr bleiben müssen, um ihr zu helfen und um zu verhindern, das sie diese Dummheit begeht. Doch ich habe es nicht getan“

„Dummheit? Was meist du damit?“

„Sie ist weggelaufen Mamoru.... Ihre Depressionen, der Streit mit ihrem Vater....Sie kam mit allem nicht mehr klar, deshalb lief sie davon.

Erst zwei Jahre später, kam sie zurück. Doch sie war nicht mehr die selbe“ Ray seufzte schwer und schlang die Arme um ihre frierenden Körper. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie kalt es in zwischen geworden war.

„Was ist in den zwei Jahren passiert?“ erkundigte sich Mamoru. Doch eigentlich war seine Frage eine ganz andere. War er dran Schuld, das es Usagi so schlecht erging?

„Das solltest du Usagi selbst fragen“ wich Ray aus. Sie wollte es ihm nicht sagen. Das alles war Usagis persönliche Angelegenheit, sie hatte nicht das recht, ihm einfach davon zu Erzählen. Das sollte Usagi doch schon lieber selbst tun, wenn sie es denn wollte.

„Sie wird mir aber nichts erzählen. Sie Vertraut mir nicht“ wandte Mamoru ein.

„Daran bist du doch wohl selber schuld, Mamoru“ entgegnete Ray kühl, wenn er sich jetzt Mitleid bei ihr erhoffte, so musste sie ihn enttäuschen.

„Ja das weiß ich auch. Doch was soll ich denn jetzt machen?“ fragte Mamoru verzweifelt. Er hatte echt keine Ahnung, wie er Usagi zeigen sollte, das er es ehrlich meinte.

„Ich gebe dir einen Rat, Mamoru. Wenn du möchtest das Usagi dir Vertraut. Dann beweise ihr, das du ihr Vertauen verdient hast“, damit ging Ray zurück ins Haus. Ihr war kalt, ihr war sogar verdammt kalt.
 

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Benommen starrte Usagi, mit leeren Augen, an die Decke ihres Zimmers. Eine Hand ruhte auf ihren Bauch. Vor eine geraumen weile hatte sie Ray und die Mädchen, davon geschickt. Sie hatte einfach ihre Mitleidigen und Sorgenvollen Gesichter nicht mehr ertragen können. Doch in letzter Zeit war das ja nichts neues. Sie hatte geglaubt, das der Schmerz mit der Zeit vergehen würde, das es aufhören würde Weh zutun, doch dem war nicht so. Mit jeder Minute, mit jedem neuen Tag der verging wurden die Qualen unerträglichen. Sie wusste das sie sich gehen ließ, das sie nach vorne in die Zukunft blicken, und nicht ständig an ihn denken sollte. Doch ihr fehlte einfach die Kraft dazu.

Ihr Vater hatte recht, sie war ein dummes, naives kleines Kind, das keine Ahnung davon hatte wie brutal die Realität sein konnte. Sie hatte ihre Familie entehrt und schande über sie gebracht. Und nun musste sie für immer mit den Konsequenzen dafür leben...
 

Es klopfte an der Tür, doch Usagi reagierte nicht. Sie wollte niemanden sehen, mit niemanden sprechen.

„Wie geht es dir, Usagi?“, lautlos schloss Doktor Mizuno die Tür hinter sich und trat in den Raum. Sorgenvoll betrachtete sie, Usagis blasses Gesicht, ihre vom vielen weinen, rot geschwollenen Augen.

„Usagi?“ wiederholte sie noch einmal, doch noch immer reagierte das blonde Mädchen nicht. Seufzend ließ sich Doktor Mizuno, neben Usagi auf dem Bett nieder. Ihr Blick glitt zu dem kleinen Nachtschrank der neben dem Bett stand. Darauf befand sich ein Tablett mit Essen, doch es war genauso unangerührt, wie das Mittag welches man ihr gebracht hatte.

„Usagi, ich habe mit deinen Eltern gesprochen...“ noch immer erhielt sie keine Reaktion, deshalb für sie einfach fort.

„...dein Vater besteht darauf, das du das Kind abtreibst.“ Usagi schwieg, doch Tränen liefen ihre Wangen hinunter, sie hatte ihr also doch zugehört.

„Du bist zu nichts Verpflichtet, hörst du. Du musst es nicht tun, wenn du nicht willst. Dein Vater kann dich zu nichts zwingen, was du nicht willst“ redete Doktor Mizuno eindringlich auf sie ein. Usagi sollte nicht denken, das es ihre Schuld sei und sich zu etwas gezwungen fühlen, was sie später einmal vielleicht sehr bereuen würde. Noch immer, gab Usagi keine Antwort und Doktor Mizuno seufzte schwer. Sie konnte Usagi sogar verstehen, sie kannte sie ja selbst gut genug. Schließlich war Usagi eine der besten Freundinnen ihrer Tochter Amy. Im Grunde hatte das Mädchen nur zwei Möglichkeiten zum wählen. Entweder sie befolgte, den Befehl ihres Vaters und würde für immer mit der Schuld leben müssen, ihr Ungeborenes getötet zuhaben. Oder sie wiedersetzte sich ihren Eltern und lief damit Gefahr, von ihnen verstoßen zuwerden. Dies war in der Momentanen Verfassung ihres Vaters sehr wahrscheinlich. Er war aufgebraucht und wütend, was man ihm nicht verdenken konnte. Doch nach Doktor Mizunos Meinung hielt er seine Tochter an einer viel zu kurzen Leine. Kein Wunder das Usagi sich nach einem Abenteuer sehnte, nur schade das sie ihre Liebe ausgerechnet einem Mann schenkte, der sie nicht zu schätzen wusste. Vielleicht beruhigte sich Usagis Vater ja bald wieder und half ihr mit der schwierigen Situation zurecht zukommen. Doch wenn nicht, wäre sie auf sich ganz allein gestellt und würde sie es schaffen, ein Kind zu versorgen? Nun gut, da gab es ja noch immer Usagis Mutter, Doktor Mizuno hatte sie eigentlich als sehr verständnisvolle Frau kennen gelernt. Sie machte Usagi keinerlei Vorwürfe und hatte sehr schockiert auf die Forderung ihres Mannes reagiert. Wenn es hart auf hart kam, würde sie ihrer Tochter sicher zur Seite stehen. Doch wie viel Einfluss besaß sie auf ihren Mann, um diesen von dieser unzumutbaren Forderung abzubringen? Noch einmal seufzte Doktor Mizuno. Sie wünschte sich, sie könnte in dieser Angelegenheit ihr Gefühle außen vor lassen, so wie es ihr Beruf eigentlich von ihr verlangte. Doch sie konnte es nicht.

„Du musst dich nicht sofort entscheiden. Der Eingriff kann innerhalb, der ersten zwölf Wochen vorgenommen werden. Du hast also noch ein paar Wochen zeit, um es dir zu überlegen. Ich muss jetzt leider zu einem anderen Patienten, doch wenn du mich brauchst, sag einfach einer Schwester bescheid. Ansonsten schaue ich später noch einmal bei dir vorbei“ sie stand auf und wartete ab, ob das blonde Mädchen reagieren würde, doch wieder einmal erhielt sie nur schweigen als Antwort. Schmerzlich biss sich Doktor Mizuno auf die Unterlippe. Es gab so vieles, was sie diesem Mädchen gerne Sagen würde. Doch sie bezweifelte, das all diese nett gemeinten Worte, die man sonst immer zu sagen pflegte, Usagi helfen würden.
 

Noch weitere zwei Minuten vergingen, nach dem Doktor Mizuno das Krankenzimmer verlassen hatte, bis endlich wieder leben in Usagi einkehrte. Die Hand die bis dahin, ruhig auf ihren Bauch gelegen hatte, ballte sich zur Faust. Schon bevor Amys Mutter ihr gesagt hatte, sie hätte noch Zeit zum überlegen, hatte sie ihre Entscheidung bereits getroffen. Langsam erhob sie sich und ging zum Fenster. Die Sonne war grade dabei, hinterm Horizont zu verschwinden. Ihr Vater würde nicht aufhören ihr Vorwürfe und Schuldgefühle einzureden, bis sie sich dazu bereit erklärte in seine Forderung einzuwilligen. Doch sie konnte ihm ja noch nicht einmal böse sein, denn er meinte es sicher nur gut mit ihr, und außerdem hatte er ja mit den meisten seiner Vorwürfe recht. Doch das kleine Wesen in ihr, war ihr Kind und sie war nicht dazu bereit es je wieder her zugeben. Es war ein teil von ihr, genauso wie es ein Teil von Ihm war, es konnte nichts für die Umstände seiner Erzeugung. Und auch nicht dafür, das seinen Vater sie einfach im Stich gelassen hatte.

„Wir werden es schaffen. Nur wir beide“
 

Ein Krankenhaus wieder zu verlassen, war schwieriger als es sich anhörte. Zumindest wenn man ein Patient war. Nicht nur einmal, wäre sie beinahe mit jemandem vom Krankenhauspersonal zusammen gelaufen. Doch letztendlich war es ihr gelungen zu gehen, ohne bemerkt zu werden und wenn es denn jemanden auffiel, wäre sie schon längst verschwunden. So war zumindest ihr Plan. Aber leider hatte sie schon ziemlich früh erkennen müssen, das es da leider einen harken gab, den sie nicht berücksichtig hatte. Denn sie hatte überhaupt kein Geld bei sich und ohne dieses, kam man in der Regel nicht all zu weit. Vorsichtig lugte sie um die Einfahrt zum Haus hinüber. Sie fühlte sich wie ein Einbrecher, der grade dabei war seinen neusten Überfall zu planen. Doch sie war kein Dieb, beruhigte sie ihr Gewissen. Sie wollte lediglich etwas holen und zwar aus ihrem eigenen Zimmer. Nur dumm, das sie nicht einfach die Haustür benutzen konnte, wie jeder normale Mensch auch. Doch wenn ihre Eltern sie entdecken sollten, würden sie ihr gehörig die Meinung sagen, und wenn sie zu allem Überfluss auch noch heraus bekommen sollten, das sie einfach abhauen wollte...Nein daran wollte sie gar nicht erst denken. Sie würde Hausarrest bekommen und zwar für den Rest ihres Lebens. Das Licht wurde im Wohnzimmer angemacht und Usagi konnte von ihrer Position aus ihre Eltern erkenne, die sich anscheint heftig miteinander stritten. Es tat ihr leid, sie wollte nicht das ihre Eltern sich stritten und schon gar nicht wenn sie der Grund dafür war. Für einen kurzen Moment keimten Zweifel in ihr auf, ob sie wirklich das richtige Tat, doch sie verdrängte sie wieder genauso schnell wie sie gekommen waren. Wenn sie hier blieb, würde sie niemals Erwachsen werden und genau das musste sie doch, wenn sie für sich und ihr Kind sorgen wollte. Ihr Blick glitt ein Stockwerk höher, es war vollkommen dunkel, genauso wie sie gehofft hatte. Lautlos schlich sie zu der alten Eiche die direkt unter ihrem Fenster stand. Mit einem schnellen Blick vergewisserte sie sich, das auch niemand sie sah. Dann begann sie den Baum hoch zuklettern, so wie sie es schon duzende male zuvor, auch schon getan hatte. Ihr Fenster war zum Glück nur leicht angelehnt und sie hatte keine große Mühe damit, es ganz zuöffnen und hinein zuklettern. Die Sonne war in der zwischen zeit weiter gesunken, doch noch war das Licht ausreichend, um sich in der Dunkelheit zurecht zufinden. Vorsichtig tapste Usagi zum Schreibtisch hinüber, der weiche Teppich unter ihren Füßen dämpfte jeden ihrer Schritte und doch lauschte sie angestrengt auf jede kommende Gefahr. Adrenalin schoss durch ihren Körper und ihr Herz schlug so schnell gegen ihre Brust, das es beinahe schmerzte.

„Keine Angst. Wenn wir das ihr überstanden haben, kann niemand uns mehr trennen“ flüsterte sie in die Stille ihres Zimmers hinein. Doch wusste sie nicht ob sie sich damit selbst, oder das Ungeboren beruhigen wollte. Wie auch immer, es half zu mindest nicht, das zittern ihrer Hand zu kontrollieren, als sie die oberste Schublande ihres Schreibtisches öffnete. Der Schreibtisch gab ein knarrendes Geräusch von sich und erschrocken hielt Usagi in ihrer Bewegung inne. Angespannt hielt sie die Atem an und erst als sie sich ganz sicher war, das niemand sie gehört hatte, wagte sie es wieder aus zu Atmen. Ihr Puls raste und Usagi bezweifelte ernsthaft das so viel Aufregung gut für ihr Kind war. Hecktisch begann sie die Schublande zu durch wühlen.

„Na los komm schon, ich weiß das du hier bist“ zischte sie verzweifelt und erst als ihre Finger ein kleines Kästchen umschlossen, nahm ihr Puls einen gesünderen Takt an.

In diesem Kästchen, waren all ihre Ersparnisse, es war nicht viel, doch es würde ausreichen um sie von hier fort zubringen. Wo immer das auch sein mochte.
 

Erschrocken zuckte Usagi zusammen, als sich ihre Zimmertür mit einem leisen quietschen öffnete und kurz danach das Licht angeschalten wurde. Entsetzt wirbelte sie herum und nur dadurch das sie einen Hand auf ihren Mund presste, gelang es ihr ein Aufschrei zu unterdrücken. Mit vor schock geweiteten Augen, sah sie ihren jüngeren Bruder Shingo an.

„Usagi!“ sein Blick spiegelte Faszination und Unglauben wieder „was tust du hier?“

„Pssst. Nicht so laut. Mach die Tür wieder zu, am besten von aussehen“ zischte sie ihn an, nachdem sie sich einiger maßen wieder gefasst hatte. Doch ihr Bruder dachte nicht im Traum daran. Er schloss die Tür und verschreckte die Arme vor der Brust, abwartend sah er sie an.

„Was machst du hier? Du solltest im Krankenhaus sein“ wiederholte er noch einmal, dieses mal etwas leiser als zuvor.

„Bin ich aber nicht und außerdem, ist das mein Zimmer, ich kann herkommen wann immer ich will“ entgegnete sie trotzig, nicht die Absicht hegend, ihren kleinen Bruder reinen Wein einzuschenken. Shingos Stirn legte sich in Falten, als er das kleine Kästchen bemerkte, das sie fest an ihren Körper drückte.

„Mam und Dad streiten sich wegen dir. Dad möchte das du das Kind abtreibst, doch Mama hält seine Forderung für unzumutbar. Sie glaubt an dich und denkt das du eine gute Mutter sein wirst. Auch ich finde Dads Forderung nicht fair, das kannst du mir glauben. Ist das der Grund, warum du es tust?“ sie erkannte sofort das er ihrer Absichten durchschaut hatte und zum ersten mal begann sie in ihren jüngeren Bruder etwas anders zusehen, als einen nervigen Quälgeist. Er war reifer und Verantwortungsbewusster, mehr als sie wahrscheinlich. Und er hatte ein gut ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

„Ja, es ist einer der Gründe. Einer von vielen. Doch in erster Linie tue ich das für mich selbst. Ich bin Mam und auch dir, dankbar für eure Hilfe, aber ich muss das alleine schaffen. Und nun geh bitte Shingo, ich möchte nicht das du wegen mir Ärger bekommst“ er nickte Verständnisvoll und doch rührte er sich nicht von der Stelle.

„Das verstehe ich und aus diesen Grund, werde ich dich nicht Verraten. Sag mir nur, wohin du jetzt gehen willst?“

„Ehrlich, ich weis es nicht. Zu erst einmal raus aus Tokio, danach mal sehen. Mir fällt schon was ein“ sie lächelte ihn zuversichtlich an, damit er sich keine Sorgen um sie machen musste, doch wusste sie das es dafür bereits zu spät war. Auch ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, ihr Schützendes Zuhause zu verlassen, doch sah sie keine andere Möglichkeit.

„Usagi, warte bitte kurz auf mich“ er wartete nicht ihre Antwort ab, sondern verließ einfach das Zimmer. Panik wallte in ihr auf und ihr erster Gedanke war es, die Möglichkeit zur Flucht zu nutzen. Doch dann entschied sie sich dafür ihren kleinen Bruder zu vertrauen. Er hatte gesagt, das er sie nicht verraten würde und sie glaubte ihm. Traurig schaute sie sich in ihrem Zimmer um, das mit so vielen Erinnerung verbunden war. Es fiel ihr schwer, das alles zurück zulassen. Als ihr Blick, an ihrem Rucksack hängen blieb, fällte sie ihre Entscheidung, ohne lange darüber nach zu denken. Usagi ging zum Kleiderschrank, öffnete ihn und holte willkürlich ein paar Kleidungsstücke hervor. Grade als sie alles in ihrem Rucksack verstaute, betrat Shingo wieder ihr Zimmer. In der Hand hielt er ein Kästchen, das ihrem sehr ähnlich sah.

„Ich möchte das du es nimmst. Eigentlich wollte ich mir ja ein neues Fahrrad davon kaufen. Doch du kannst es sich besser gebrauchen“ er hielt ihr das Kästchen hin, doch sie zögerte es an zunehmen.

„Nein Shingo, das kann ich nicht an nehmen“ werte sie ab, sie wollte von niemanden Hilfe, sei sie auch noch so lieb gemeint.

„Doch du kannst. Ich leihe es dir einfach und wenn du zurück kommst gibst du es mir wieder“

Zurück kommen? Sie wusste nicht ob sie jemals zurück kommen würde.

„Shingo, ich...“ Usagi brach ihren Satz ab. Sie wollte sein Trugbild nicht zerstören. Wollte ihm nicht ins Gesicht sagen, das sie sich niemals wieder sehen würden. Das sie nicht die Absicht hatte, jemals wieder zurück zukommen.

„Du wirst“ erklärte er Zuversichtlich und sie fragte sich unwillkürlich was ihn so sicher machte.

„Ich möchte doch meine Nichte oder Neffen kennen lernen und ich bin Sicher, Mam und Dad wollen das auch. Eines Tages werden sie einsehen, was für einen großen Fehler sie gemacht haben und dir Verzeihen. Glaub es mir“ sie wünschte sich in diesen Moment, sie hätte sein vertrauen. Doch das hatte sie nicht. Mit Tränen in den Augen umarmte sie ihren Bruder eine letztes mal.

„Ich habe dir, glaube ich, noch niemals gesagt wie Stolz ich auf dich bin. Aber das bin ich. Pass gut auf Mam und Dad auf, während ich weg bin“

„Das werde ich, doch gib du auch auf dich acht. Und wenn du meine Hilfe brauchst, lass es mich wissen“ sie nickte, obwohl sie wusste das sie sein Angebot niemals annehmen würde. Als sie vom Fenster in die tiefe Blickte zögerte sie. Herauf zukommen war doch einfacher als wieder herunter. Doch dann nahm sie sich ein Herz und schmiss ihren Rucksack herunter, dann begann sie aus dem Fenster zu klettern.

„Usagi“ sie hielt in ihrer Bewegung inne und blickte zu ihrem Bruder zurück.

„Ist noch was?“ erkundigte sie sich. Er schien etwas auf dem Herzen zu haben, war sich aber noch nicht sicher ob er es aussprechen sollte oder lieber nicht.

„Also weist du...wenn das Kind ein Mädchen wird... könntest du sie dann bitte...Selena nennen“

„Selena?“ wiederholte Usagi überrascht.

„Ja. Tust du es?“ er sah sie hoffnungsvoll an, es schien ihn wirklich wichtig zu sein. Und warum eigentlich nicht? Selena war ein schöner Name und er gefiel ihr und eines Tages würde sie Shingo ganz sicher einmal nach dem Grund fragen.

„Das mache ich, versprochen“
 

Shingo sah noch immer aus dem Fenster, obwohl Usagi schon vor Stunden gegangen war. Die Sonne war mittlerweile vollkommen Untergegangen und das helle Licht des Mondes fiel durch das offene Fenster. Ein lächeln erschien auf seinem Lippen und für einem Augenblick verlor er sich im Glanz des Mondes. Ja, er Erinnerte sich noch sehr gut. Als kleiner Junge hatte er sich Abends heimlich in das Zimmer seiner Schwester geschlichen, weil er Angst vor dem grollen des nahenden Gewitters hatte. Dort hatte er dieses wunderschöne Bild gesehen, welches er bis heute nicht vergessen konnte. Auch damals war das Mondlicht durch das Fenster gefallen und hatte Usagi vollkommen eingenommen. Ihr Haar hatte geglänzt wie Gold und ihr Haut hatte geschimmert wie reines Silber. Niemals zuvor hatte er so etwas, traumhaftes gesehen. Natürlich hatte er ihr niemals etwas davon erzählt. Doch in Gedanken hatte er sich gern daran zurück Erinnert, vor allem bei einem Gewitter und immer wieder war ihm dabei dieser Name in den Sinn gekommen. Selene, woraus er letztendlich Selena abgeleitet hatte. Und wenn das Kind, nur halb so sehr ihrer Mutter glich, würde es seinen Namen zurecht tragen.

„Pass bitte auf sie auf“ flüsterte er in die Dunkelheit der Nacht hinein, bevor er sich abwandte und das Zimmer verließ.
 

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„Warum hast du mir denn nicht bescheid gesagt? Ich wäre doch für dich da gewesen“ versicherte Haruka und ein kaum hörbarer Vorwurf, schwang in ihrer Stimme mit.

„Ich konnte dich nicht um Hilfe bitten, versteh das doch Ruka. Ich wollte jedem beweisen, das ich nicht das hilflose naive Kind war, für das sie mich hielten und das konnte ich nur, wenn ich es alleine schaffte“

„Wo bist du hingegangen?“ erkundigte sich Setsuna und bewarte Usagi so davor wieder in Selbstzweifel zu versinken.

„London“
 

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Betrübt lief Usagi durch die Straßen der Stadt. Der kalte Nachtwind ließ sie frösteln und sie zog die Jacke noch enger um ihren frierenden Körper. Dabei hatte Minako doch erzählt das London so schön sein sollte, doch davon hatte sie in den letzten fünf Monaten noch nicht viel gesehen. Aber vielleicht lag es auch nur daran, das sie im falschen Stadtteil wohnte? Doch was sollte sie machen sie besaß einfach nicht genügend Geld, um sich eine nettere Wohnung zukaufen. Sie musste sich wohl oder überl mit der kleinen Einzimmerwohnung begnügen. Doch das war nicht so schlimm, sie war eh nur zum schlafen oder zum lernen zu Hause. Den Vormittag verbrachte sie in der Schulde, es hatte ihr einige Mühe gekostet, der Schulbehörde weiß zumachen das ihre Eltern, Geschäftlich verreist waren und sie deshalb nicht Persönlich mit ihnen Sprechen konnten. Bei den nötigen Papieren, hatte sie einfach die Unterschrift ihrer Eltern gefälscht. Zum Glück waren hier noch Sommerferien gewesen, das hatte ihr genügend Zeit verschafft alles für den Schulwechsel vorzubereiten, ohne das sie etwas vom Stoff versäumte. Es war erstaunlich, das sie jetzt keinerlei Probleme mehr mit der Schule hatte, selbst Englisch fiel ihr relativ leicht. Doch das war vielleicht gar nicht so verwunderlich, schließlich blieb ihr nichts anderes übrig als die Sprache zu können, um mit anderen Leuten zu sprechen. Und das musste sie, wenn sie ihren Job als Kellnerin, in einem kleinen Cafe behalten wollte. Der kalte Nachtwind nahm noch etwas zu und Usagi beschleunigte ihre Schritte um schneller nach Hause zu kommen. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt, dadurch das sie den Vormittag in der Schule verbrachte, konnte sie nur Nachmittags beziehungsweiße Nachts arbeiten und das sieben Tage in der Woche. Wenn sie dann nach hause kam, fiel sie meist tot müde ins Bett, zum essen kam sie meist gar nicht mehr. Usagis Blick glitt in die dunkle Nacht hinauf und sie seufzte schwer. Wiedereinmal bedeckten dichte Wolken den Himmel und versperrte ihr die Sicht auf die Sterne. Es würde bestimmt bald wieder anfangen zu Schneien. Sie hasste den Winter und sehnte sich nach dem Frühling. Doch mit der warmen Jahreszeit, waren auch ihre Sorgen verbunden, die sie jetzt schon eine weile beschäftigten. Noch erlaubte die Kälte ihr, dicke Kleidungsstücke zutragen, die ihre Schwangerschaft gut verbargen. Doch was sollte sie tun, wenn es erst einmal wärmer wurde? Auch die Schule machte ihr Sorgen, vor allem der Sportunterricht. Schon bald würde sie daran nicht mehr Teil nehmen können, sie musste also wohl oder übel doch einen Arzt aufsuchen, der sie davon befreite. Das gefiel ihr eigentlich nicht, denn bis jetzt hatte sie noch mit niemanden über ihre Schwangerschaft gesprochen, aus Angst jemand könnte ihre Eltern davon in Kenntnis setzten. Zum Glück war sie erstaunlicherweise noch immer recht schlank und das obwohl sie bereits im fünften Monat war.
 

Ein scharfer Schmerz im Unterleib, traf sie so unverhofft das sie aufschrie. Die Welt um sie herum begann zu schwanken und halt suchend, stütze sie sich an einer Straßenlaterne ab. Das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr unregelmäßiger Atem ließ kleine Wölkchen in den Himmel aufsteigen. Ein weiteres mal durchzuckten Schmerzen ihren Körper und wimmert, verlor sie den Boden unter ihren Füßen. Aus weiter ferne hörte sie schnelle Schritte und zwei Arme fingen sie auf, bevor sie auf den Boden aufschlug.

„Miss. Haben sie keine Angst. Ich werde einen Krankenwagen rufen“ die Stimme klang verzerrt an ihrem Ohr und nur verschwommen konnte sie die Umrisse eines Mannes erkennen. Tränen der Angst, Sorge und der Panik nahmen ihr die Sicht und eine tiefe schwärze drohte sie in die Bewusstlosigkeit zu ziehen. Schwach hob sie den Arm und zog an der Hand des Mannes, um seine Aufmerksamkeit zubekommen. Als er sich zu ihr herunter beugte, roch sie den Duft von Flieder und ihr rasendes Herz beruhigte sich ein wenig.

„Keinen....Arzt...bitte“ flehte sie leise, bevor sie in eine tiefe Ohmacht fiel.
 

byby Blacklady

Zeit der Veränderung Teil 2

Hi alle zusammen,

so nach langen warten, gib´s jetzt das neue Kap. Es ist länger geworden, als eigentlich geplant. Doch ich denke nicht, das es euch sonderlich stört *g*

Aber jetzt gehts auch schon los *fg*

Viel spaß, beim lesen.
 

Kapitel 10) Zeit der Veränderung Teil 2
 

„Hi Ray. Was ist los? Du schaust so nachdenklich, ist Usagi schon zurück?“ völlig aus ihren Gedanke gerissen, schaute Ray zu Minako auf, die sie fragend anschaute.

„Nein noch nicht“ murmelte sie bedrück, die Sache mit Usagi ging ihr ganz schön an die Nieren. Wieso hatte sie ihr auch nie etwas erzählt, sie hatte sich doch nicht die ganze Zeit alleine herum quälen müssen. Sie waren doch schließlich Freunde.

„Hi, wir Frauen machen einen Weiberabend bei mir im Zimmer, um die Wartezeit zu verkürzen. Willst du uns nicht Gesellschaft leisten, ist besser als sich alleine Sorgen zumachen“ versuchte Minako, sie aus ihren Trüben Gedanken zureißen. Ray seufzte, ihr war eigentlich nicht nach plaudern zu mute, doch wieso eigentlich nicht. Minako hatte ja Recht.

„Ja von mir aus. Ich will nur schnell noch einmal nach Selena sehen, dann komme ich zu euch“ Ray wollte an Minako vorbei gehen, doch diese hielt sie an der Schulter fest.

„Hör auf dir Vorwürfe zu machen, das bringt nichts. Uns allen tut es Leid, das wir nicht da waren, als sie uns am meisten brauchte. Doch zu gehen, war Usagis Entscheidung, also gib dir nicht die Schuld dafür“

„Ich weiß“ murmelte Ray und ihr Blick glitt die Treppe hinauf „doch ich kann nicht anders. Mich um Selena zu kümmern ist das mindeste was ich für sie tun kann“

„So denken wir alle, doch es wird die Vergangenheit nicht ungeschehen machen“ meinte Minako und Ray lächelte sie traurig an.

„Nein, aber es lässt mich hoffen, das sie nicht weiter daran zerbricht“ flüsterte sie leise und löste sich aus Minakos griff. Es war der Freundin anzusehen, das sie gerne noch etwas darauf erwidert hätte, doch sie tat es nicht und Ray ging die Treppen hinauf.

Betrübt ließ Minako die Schultern hängen. Erst Usagi und jetzt Ray, dieser Urlaub drohte in einem Desaster zu enden. Was sollte sie bloß tun?

„Es geht schon alles gut“ überrascht drehte sich Minako zu den blonden Jungen um, der sie aufmunternd anlächelte.

„Motoki, wie lange stehst du schon da?“

„Lange genug, würde ich sagen. Mach dir keinen Kopf, wir haben doch von Anfang an gewusst, das es nicht einfach wird“

„Ja schon, aber vielleicht haben wir uns ja auch getäuscht und Mamoru ist nicht der Grund, für Usagis verhalten. Vielleicht war es ein Fehler sie an einem Ort zusammen zubringen“ machte Minako ihre Bedenken Luft, doch Motoki schüttelte den Kopf.

„Nein das denke ich nicht. Überleg doch mal, als sich die beiden das erste mal begegnet sind, hat Usagi, Mamoru eine geknallt. Warum hätte sie das tun sollen, wenn nicht mehr dahinter steckt. Ich glaube viel eher, das wir etwas in diesem Puzzel übersehn haben“

„Und was sollte das sein?“ erkundigte sich Minako, doch Motoki zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Auf jeden Fall müssen Usagi und Mamoru etwas Zeit alleine mit einander verbringen“ skeptisch zog Minako eine Augenbraue hoch.

„Das halte ich für keine gute Idee. Überleg mal, wir ihr letzter Ausflug geendet hat“

„Ja, aber nur weil sie nicht alleine waren. Sie hatten die Kinder mitgenommen, das müssen wir dieses mal vermeiden“

„Dann wird Usa aber nicht mitgehen“ hielt Minako dagegen.

„Sie wird. Verlass dich drauf“ er lächelte geheimnisvoll und Minako musste mal wieder zu geben, wie gut er aussah, wenn er lächelte.
 

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Usagi erwachte als ihr jemand etwas kaltes auf die Stirn legte. Langsam schlug sie die schweren Lieder auf, die ihr wie Blei vorkamen. Im ersten Moment erkannte sie gar nichts, da das helle Licht des Tages in ihren Augen brannte, doch allmählich nahm ihre Umgebung wieder Form an. Sie befand sich in einem weichen Bett und über ihr, war eine weiße Decke.

„Sie sind endlich wieder aufgewacht. Das freut mich, hier trinken sie etwas“ die Stimme kam ihr bekannt vor, doch konnte sie das Gesicht des Mannes, welcher sich über sie beugte und ihr ein Glas an die trocknenden Lippen hielt, nicht zu ordnen. Er war alt, vielleicht ende 60 Anfang 70. Sein weißes Haar war ordentlich frisiert und sein Gesicht war mit vielen Falten versehen, die ihm das Aussehen eines netten Opas verliehen. Die liebevollen grauen Augen, sahen sie auffordernd an und sie trank das Glas in wenigen zügen leer. Ihre Kehle war vollkommen ausgetrocknet, als hätte sie Jahre lang nichts mehr getrunken und das kühle Wasser tat ihr gut.

„Wie fühlen sie sich?“ erkundigte sich der ältere Mann, in einem für sie schon gewohnten Britischen Akzent.

„Müde. Was ist passiert? Wo bin ich?“ ihre Stimme war schwach und ihre Worte waren nicht mehr als ein flüstern. Der Mann stellte das leere Glas auf dem Tisch zurück und nahm dann auf einem Stuhl, neben ihrem Bett, platz.

„Sie sind auf der Straße zusammen gebrochen und ich habe sie gefunden. Sie können wirklich vom Glück sprechen, ein paar Minuten später und es wäre für sie beide sehr schlimm ausgegangen“ er lächelte wissend und Reflexartig legte Usagi eine Hand auf ihren Bauch.

„Oh machen sie sich keine Sorgen. Ihrem Kind geht es gut, Usagi“ beruhigte er sie schnell und Usagi schaute ihn misstrauisch an.

„Woher kennen sie meinen Namen?“

„Ich habe gehört, wie man sie so gerufen hat. Sie Arbeiten in dem Cafe, gegenüber vom Modekonzern O´Mara. Ich heiße Leon Himada und bin der Persönliche Assistent von Aileen O´Mara, kurz einfach nur ihr Butler. Nachdem sie mich gebeten hatten, sie nicht in ein Krankenhaus zubringen, sah ich mich gezwungen sie mit ins Haus von Miss O´Mara zunehmen, ich hoffe das war ihnen recht? Sie haben ganze zwei Tage geschlafen“ er sah sie so schuldbewusst an, das sie sich fragte, ob er dieser Frage eben ernst gemeint hatte.

Doch dann drang der Rest seiner Wort in ihr Bewusstsein und sie richtete sich erschrocken auf.

„Zwei Tage?“ wiederholte sie und das entsetzen war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Ja sie müssen sehr erschöpft gewesen sein. Der Hausarzt von Miss Aileen sagte, sie hätten eine leichte Lungenentzündung. Wahrscheinlich verursacht durch zu viel Arbeit, keine ausreichende Ernährung und zu starken Luftzug. Das ist sehr Gefährlich in ihrem zustand“ erklärte er mit einem tadelnden Unterton, doch sie hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie hatte ganze zwei Tage geschlafen! Zwei Tage die ihr jetzt wahrscheinlich ihren Job kosten würden und was würde erst die Schule dazu sagen? Wenn sie ihre Eltern nicht schon längst versucht hatten zu erreichen. Vor ihrem Geistigen Auge, sah sie wie ihre Existenz, die sie sich in den letzten vier Monaten so mühsam aufgebaut hatte, den Bach runter lief.

„Ich muss gehen“ sie machte anstallten aus dem Bett aufzustehen, doch Herr Himada hielt sie zurück.

„Bitte Usagi, so beruhigen sie sich doch. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis, bitte glauben sie mir und legen sie sich wieder hin“ er hielt sie so lange an den Schultern fest, bis Usagi aufhörte sich zuwehren und zurück in die Kissen sank.

„So ist es besser, ich versichere ihnen noch einmal, das sie sich keine Sorgen machen brauchen. Als mir der Arzt erzählte, das sie ein Kind erwarten, habe ich mir gleich gedacht das sie nur nicht ins Krankenhaus wollten, damit niemand von ihre Schwangerschaft erfährt. Sie haben sicherlich ihre Gründe dafür, doch der Arzt bestand darauf das sie mindestens eine Woche im Bett bleiben müssen. Darum habe ich mir Erlaubt bei ihrer Arbeit bescheid zugeben, das sie vorläufig nicht kommen werden. Auch ihre Schule habe ich benachrichtigt“

„Woher wissen sie das ich zur Schule gehe?“ fragte sie überrascht und er setzte eine Unschuldige Mine auf.

„Nun ja, sie sahen mir noch recht jung aus und als der Arzt mich fragte, ob sie auf Medikamente Allergisch reagieren, habe ich in ihrer Handtasche nach einem Ausweiß gesucht. Dort fand ich auch einen Brief von ihrer Schule“ gestand er und Usagi sah ihm ab, das es ihm leit tat, das er diesen Einbruch in ihre Privatsphäre begehen musste. Doch sie war ihm nicht böse, er hatte sie damit vor einer menge Schwierigkeiten bewart.

„Ich danke ihnen Herr Himada“ flüsterte sie leise, ihre Augen wurden immer schwere und es kostete sie einige mühe sie offen zu halten. Sie war so unglaublich müde.

„Nennen sie mich Leon. Sonst fühle ich mich immer so alt“ Usagi lachte leise auf und Leon grinste.

„Fröhlich gefallen sie mir viel besser“ es war das letzte was sie hörte, bevor sie in einen Traumlosen schlaf fiel.
 

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Lautlos öffnete Ray die Tür und betrat vorsichtig das dunkle Zimmer. Sie wollte das Kind schließlich nicht wecken, sondern nur sehen ob es ihr gut ging. Das einzige Licht, das den Raum erhellte kam vom Flur, doch es reichte aus, damit sie sich in der Dunkelheit zurecht finden konnte. Selena hatte die Decke zur Seite gestrampelt und mit einem Liebevollen Lächeln, deckte Ray sie wieder Ordentlich zu. Was sie vorhin zu Minako gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Sie gab sich die Schuld dafür, das Usagi nicht mehr die selbe war, wie früher. Usagi war unter schweren Bedingungen viel zu früh Erwachsen geworden und hatte dabei ihre naive Unschuld verloren. Das Leuchten in ihren Augen, wahr erloschen und würde wohlmöglich nie mehr zurück kehren und damit auch die Einzigartigkeit die ihre Persönlichkeit ausgemacht hatte. Ray fand es nur gerecht und fair, wenn sie sich um Selena kümmerte und Usagi somit einen Teil, ihrer erdrückenden Verantwortung abnahm. Auch wenn diese immer behauptete es währe nicht nötig und über ihre zeit in London so sprach, als wäre sie nicht besonders gewesen. So wusste Ray doch, das es nicht stimmte. Usagi hätte damals ihre Hilfe gebraucht und sie war nicht für sie da gewesen. Grade als Ray das Zimmer wieder verlassen wollte, wachte Selena auf. Sie brauchte eine weile, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, doch dann erkannte sie die Person die sich auf die Tür zu bewegte.

„Ray“ rief sie leise, überrascht blieb diese Stehen und drehte sich zu ihr um.

„Ich wollte dich nicht wecken Liebes. Schlaf wieder ein, die Nacht ist noch nicht um“ flüstere sie leise und setzte sich neben Selena auf das Bett.

„Wo ist Mami?“ fragte die Kleine, nachdem sie sich im Zimmer umgesehen hatte und verstellen musste, das ihre Mutter nicht da war.

„Deine Mami ist etwas spazieren gegangen, doch sie kommt bald wieder“ das Mädchen schien mit der Antwort zu Frieden zu sein, denn sie legte sich wieder hin und schloss die Augen. Doch nur kurze Zeit später öffnete sie wieder und sah Ray mit einem Fragenden Blick an.

„Du Ray. Kennen sich Mama und Mamoru schon lange?“ Ray war etwas überrascht, über ihr plötzliches Interesse, nickte dann aber.

„Ja, es dürften jetzt schon so ungefähr 7 Jahre sein“

„Oh, das ist lang, nicht wahr?“ erkundigte sich die Kleine, die mit einer solchen Zeitangabe wenig anfangen konnte. Ray lachte leise.

„Ja liebes, das ist sehr lang“

„Wie waren die beiden früher so?“ fragte Selena weiter.

„Wie meinst du das?“ Ray war etwa irritiert, woher kam ihr plötzliches Interesse?

„Nun ich meine, haben sie sich gemocht?“ Selena sah sie mit großen unschuldigen Augen an und Ray wurde etwas mulmig zu mute. Ein wenig früher an diesen Tag hätte Ray den Kopfgeschüttelt und gelacht, doch nun sahen die Dinge etwas anders aus.

„Nun weißt du Selena, ich denke schon das sie sich gemocht haben. Doch sie haben es nur nicht gezeigt“

„Das Versteh ich nicht“ meinte die Kleine und legte den Kopf schief.

„Kein Wunder, dafür bist du ja auch noch etwas zu klein. Aber wenn du größer bist, wirst du es verstehen“ versicherte Ray ihr.

„Wenn ich so groß bin, wie du und Mama?“

„Ja, wenn du so groß bist wie ich und deine Mama. Doch nun schlaf wieder ein, bis dahin hast du noch etwas Zeit“ liebevoll strich Ray ihr über das blonde Haar und Selena schloss wieder die Augen. Ray blieb bei ihr, bis sie wieder tief und fest eingeschlafen war und im stillen bat sie darum, das Selena noch eine lange Zeit, einfach nur ein Kind bleiben würde.
 

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Sanfter Fliederduft drang in ihr Bewusstsein und linderte ein wenig den schmerzhaften Druck auf ihre Lungen, der ihr das Atmen erschwerte. Schritte waren zu hören und das leise Pfeifen einer Melodie, ließ sie sich nicht mehr ganz so Einsam fühlen. Fast gewaltsam zwang sie sich dazu, die schweren Lieder zu öffnen. Sie war so furchtbar müde. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und erblickte einen Mann, der grade etwas in den Schrank einräumte. Er hieß Leon. Ja sie erinnerte sich, er hatte sie gefunden und sie vor Schwierigkeiten bewahrt. Sie sollte sich bei ihm bedanken. Doch grade als sie den Mund aufmachen wollte um ihn anzusprechen, würde der Schmerz in ihren Lungen wieder stärker und sie hustete gequält. Sofort drehte er sich um und kam auf sie zu. Er wartet, bis der Husten etwas nach ließ, dann schob er ihr einen Löffel, mit einer dicken brauen Flüssigkeit, in den Mund. Es schmeckte bitter und am liebsten hätte sie es wieder ausgespuckt. Wollte er sie denn umbringen?

„Bäh“ angewidert schob sie seinen Arm zur Seite und bestrafte ihn mit einem vernichtenden Blick, doch er grinste nur und zuckte mit den Schultern.

„Es soll helfen, nicht gut schmecken“ bemerkte er und schraubte die kleine Flasche wieder zu. Ihre Augen wurden groß, als sie das Edikt erkannte.

„Lebertran! Wollen sie mich vergiften?“ schon als Kind hatte sie dieses Zeug nicht ausstehen können und jetzt war es nicht viel besser.

„Manche Menschen, wissen gute alte Hausmittel, gar nicht mehr zu schätzen“ brummte Leon und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu. Erst jetzt fiel Usagi auf, was er da eigentlich tat. Er räumte Sachen in den Kleiderschrank ein, durch nicht irgendwelche Sachen sondern ihre.

„Wie kommen sie an meine Sachen?“ verlangte sie zu erfahren.

„Ich habe ihn gebeten, sie aus deiner Ehemaligen Wohnung zu holen“ erklärte eine Stimme von der Tür und Usagis Kopf schnellte herum. Es war nicht nötig ihr zu erklären, mit wem sie jetzt das vergnügen hatte. Aileen O´Mara, war ohne zu übertreiben eine Dominante Erscheinung. In ihrem dunkelgrünen Kleid, das markante Kinn gehoben und den würdevollen grünen Augen, strahlte sie soviel Autorität aus, das Usagi im ersten Moment nicht wusste, ob sie vor ihr Salotieren oder lieber davon laufen sollte. Den einzigen Pluspunkt den sie bei dieser Frau finden konnte, war das Schulterlange rote Haar, das ihre Gesichtszüge etwas sanfter erscheinen ließen. Doch das konnte auch nur am Licht liegen. Usagi war im ersten Moment viel zu überrascht um etwas zu erwidern, zum einen weil die Frau ihr Angst einflösste und zum anderen weil sie mit ihr Japanisch redete. Doch dann schaffte sie es doch noch ein paar Worte hervor zubringen.

„Sie haben was?“ Usagi war fassungslos, entsetz und geschockt zu gleicher maßen. Hatte diese Frau grade gesagt, aus deiner ehemaligen Wohnung? Was zum Henker sollte das heißen, aus meiner ehemaligen Wohnung?

„Ich habe Leon gebeten, deine Wohnung aufzulösen und deine Sachen hier her bringen zulassen. Du wirst vorläufig hier wohnen“ sie erklärte das in einem so nüchternen Tonfall, als hätte sie ihr grade offenbart, das es morgen Regnen würde. Usagi konnte nicht anders, als die Herren des Hauses einfach nur anzustarren. Was bildete sich diese Frau eigentlich ein? Sie hätte ihr gerne, all die Nettigkeiten an den Kopf geworfen, die ihr in diesen Moment auf der Zuge lagen. Doch wurde ihr Wutanfall, durch einen erneuten Husten verhindert. Leon wollte sofort wieder zu seinem Lebertranflasche eilen, doch überlegte er es sich bei Usagis leisen knurren, noch einmal anders und trat lieber gekonnt den Rückzug an.

„Ich werde dann mal die Hühnersuppe aus der Küche holen“ verkündete er und ließ die beiden Frauen allein. Usagis „Feigling“ das sie ihm hinterher zischte, hörte er schon gar nicht mehr. Als Aileen das Zimmer in langen Schritten durchquerte, ließ das blonde Mädchen sie keinen Moment aus dem Augen.

„Du heißt also Usagi Tsukion und kommst aus Japan?“ Usagi nickte nur und machte sich gar nicht erst die mühe zu Fragen, woher sie das wusste.

„Die bist Schwanger. Im welchen Monat?“ erkundigte sich Aileen weiter und Usagi seufzte. Warum wollte diese Frau, das wissen?

„Vierter Monat. Sonst noch etwas? Meine Blutgruppe vielleicht? Oder mein Lieblingsessen?“ fragte sie gereizt.

„Nein, vielleicht reden wir später darüber, doch jetzt möchte ich gerne wissen, ob du in Schwierigkeiten steckst?“

„Was soll das heißen, Schwierigkeiten?

„Na hast du GelD Probleme? Irgendwelche Schulden, die du noch zu bezahlen hast?“

„Nein“ entgegnete Usagi kühl, doch dann seufzte sie und ihre Stimme wurde etwas ruhiger „hören sie. Ich möchte nur für mich und mein Kind sorgen, weiter nichts. Ich bin ihnen für ihre Hilfe sehr dankbar, doch jetzt möchte ich gerne wieder gehen“ etwas in ihrer Stimme musste Aileen bewegt haben, denn in ihre Augen schlich sich ein Zug des Mitleids. Sie ließ sich auf dem Stuhl, der neben dem Bett stand, nieder und sah das blonde Mädchen, das in diesen Moment so zerbrechlich wirkte, eindringlich an.

„Usagi, ich habe dir schon einmal gesagt, das du nicht in deine Wohnung zurück kannst. Du wirst hier wohnen und sobald du wieder Gesund bist, such ich dir einen Hauslehrer. Du willst doch die Schule beenden, oder etwa nicht?“ Usagi nickte, obwohl sie noch immer nicht verstand was das alle sollte.

„Na also. Im übrigen wirst du auch nicht mehr Arbeiten, in deinem Zustand kommt so etwas nicht in Frage“

„Und wie soll ich dann Geld verdienen? Ich bin Schwanger und nicht Krank“ begann Usagi zu protestieren.

„Im Moment bist du beides. Und außerdem lebst du in meinen Haus, du brauchst also nicht arbeiten und jetzt sei nicht dumm und nimm meine Hilfe an“ da war wieder dieser Ton in ihrer Stimme, der keinen Wiederspruch duldete und Usagi legte die Stirn Misstrauisch in Falten.

„Warum wollen sie mir helfen?“ sie konnte sich nicht vorstellen das es jemanden gab der einen anderen Half ohne selber Vorteile daraus zu beziehen. Nun gut, diese Menschen gab es schon, doch sie gehörten zu einen aussterbenden Art und Usagi glaubte nicht, das Aileen so ein Mensch war.

„Weil du Hilfe brauchst und ich nicht zulassen werde, das du da draußen vor die Hunde gehst. Du bist noch Jung Usagi, du kannst in deinem Leben viel mehr erreichen. Denk mal darüber nach“ damit stand sie auf und ging zur Tür.

„Ich bin keines ihrer Dienstmädchen, das sie herum kommandieren können“ brüllte Usagi ihr hinter her und Aileen schüttelte lachend den Kopf.

„Das weiß ich Usagi. Meine Dienstmädchen hören in der Regel auf das was ich sag und sind nicht so stur wie du“ sie schloss die Tür grade in dem Moment, als das Kissen dagegen flog.
 

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„Es hat 3 Wochen gedauert, bis ich mich von meiner Lungenentzündung vollkommen erholt hatte und noch mal vier weitere Monate, bis ich meinen Misstrauen gegenüber Aileen begraben konnte. In dieser Zeit, war vor allem Leon meine größte Hilfe, er versucht mich immer wieder aufzumuntern, wenn ich einmal wieder in trüben Gedanken verfiel. Er zeigte mir die schönen Seiten von London und manchmal nahm er mich auch mit ins Museum. Von ihm lernte ich, das in einem Bild mehr zusehen ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Mit der Zeit fasste ich immer mehr Vertrauen zu ihm, ich erzählte ihm auch ein paar Dinge aus der Vergangenheit, obwohl ich wusste, das er sie Aileen weiter erzählte. Doch es machte mir nichts aus, denn ich wusste das meine Geheimnisse bei ihnen gut aufgehoben waren“ Usagi nippte Gedankenverloren an ihrem Tee. Sie hatte Leon mehr zu verdanken, als sie es jemals in Worten zusammen fassen konnte. Er war nicht nur ein wertvoller Freund, sondern hatte auch den fehlenden Platz ihrer Familie eingenommen, die sie so schmerzlich vermisste. Wäre er nicht gewesen, so wäre sie ein zweites mal geflohen und hätte sich wieder in ihr Schneckenhaus zurück gezogen.

„Dann kam der Moment, als sich mein Leben ein zweites mal verändern sollte. Einen ganzen Monat früher, als ursprünglich geplant“
 

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Lächelnd schaute Aileen O´Mara vom Balkon in den Garten hinunter, in dem Usagi zwischen den Rosenbetten herumlief und sich auch nicht von Lex dem kleinen Dalmatinerwelpe stören ließ, der vergnügt zwischen ihren Beinen herum sprang. Von dem blassen, unscheinbaren Mädchen war nun keine spur mehr. Sie war zu einer bemerkenswerten Selbstbewussten Jungen Frau heran gereift, die noch immer ihren eigenen Dickschädel besaß. Selbst ihre Schwangerschaft, die nun nicht mehr abzustreiten war, verlieh ihren zierlichen Aussehen keinen Abbruch.

„Wie der Phönix aus der Asche“ wenig überrascht drehte sich Aileen zu Leon um, der hinter ihr auf den Balkon trat.

„Leon, wie können sie das Kind nur mit einem Vogel vergleichen“ er ging dichter an das Geländer und blickte hinunter.

„Oh aber der Phönix ist ein ganz Bemerkenswerter Vogel, genauso wie Usagi. Beide sind sie im Feuer verbrannt und beide sind sie daraus empor gestiegen. Wunderschöner als je zuvor“ Alieen lachte leise auf und schüttelte den Kopf.

„Oh Leon mein Lieber, sie werden ja auf ihre Tage noch ein alter Romantiker“ er grinste und zuckte die Schultern.

„Für etwas muss das Alt werden ja gut sein“
 

Eine Schmerzhafter Schrei, ließ sie beide zusammen zucken und kurz danach ertönte das Kläffen eines Hundes. Entsetzt schauten Aillen und Leon in den Garten hinunter. Usagi lag auf der Erde, die Arme schützend um ihren Bauch gepresst und nur das Bellen des Hundes übertönte ihr schmerzhaftes Wimmern.

„Oh Gott, es ist das Baby“ rief Alieen und rannte panisch in den Garten.

„Aber es ist doch noch viel zu früh“ rief ihr Leon hinter her, der nicht mehr ganz so schnell in seinem Alter war.

„Leon, wenn ein Kind kommen will, dann kommt es halt. Rufen sie sofort einen Arzt“

schrie Aileen zurück, schon halb aus der Terrassentür heraus.
 

Unglaubliche Schmerzen peinigten ihren Körper und Panik und Angst raubten ihr den Verstand. Niemals zuvor sehnte sie sich so sehr nach einen Vertrauten Menschen, wie in diesen Moment. Jemand der ihre Hand hielt, ihr sagte das alles gut wurde. Das sie keine Angst zu haben bräuchte und bei Gott, die hatte sie. Sie wollte das Kind nicht verlieren, es war doch das einzigste was sie am Leben erhielt. Das einzigste, was ihr von Ihm noch geblieben war. Sie durfte es nicht verlieren.

„Keine Angst Usagi, es wird alles gut“ das Blut rauschte in ihren Ohren und die Stimme klang verzehrt, viel zu weit entfernt. Doch sie klammerte sich an ihr fest, wollte nicht alleine sein.

„I...ch...Angst...Baby...nicht....Verlieren“ stammelte sie mühsam, zwischen neuen Wellen des Schmerzes hervor. Ihre Lider wurden schwer und drohten jeden Moment zu zufallen und eine tiefe Schwärze umhüllte sie.

„Usagi, es kommt alles wieder in Ordnung. Bitte mach die Augen auf, nicht einschlafen“ sie hörte die Stimme nicht mehr, die verzweifelt schrie. Bemerkte nicht mehr, die eiligen Schritte. Tiefe Dunkelheit hüllte sie ein und die Schmerzen hörten auf.
 

„Die Krankenschwester hat schon wieder Gefragt, wie die kleine heißen soll“ die Stimme klang so weit entfernt, das Usagi eine weile brauchte um sie in der Dunkelheit die sie umgab, einen Gesicht zuordnen konnte.

„Dumme Bürokraten. Man könnte doch annehmen sie hätten so viel anstand, um zuwarten bis ihre Mutter aus dem Koma aufwacht“ das war Leon. Aileen und Leon sie waren bei ihr. Sie war nicht allein.

„Usagi ist jetzt schon seit zwei Monaten ohne Bewusstsein und die Ärzte wissen nicht wann sie wieder aufwacht. Das Mädchen braucht einen Namen“ Mädchen? Das Baby es war gesund, sie hatte eine Tochter.

„Also gut. Wie wäre es mit Lisa?“ Nein, nicht Lisa. Selena. Sie hatte es ihren Bruder versprochen. Wenn es ein Mädchen wird, soll es Selena heißen. Sie musste aufwachen. Ihr Kind durfte nicht Lisa heißen.

„Lisa? Na ich weiß ja nicht. Wie wäre es mit Anastasia?“ Nein. Mühsam kämpfte Usagi gegen die Dunkelheit. Kämpfte so lange bis, sie das Licht erreichte und die Augen aufschlug.

„Und was ist mit Trixi?“

„Selena“ im ersten Moment kam ihr, ihre eigene Stimme fremd vor, doch dann wiederholte sie ihre Worte.

„Selena. Das Baby, es heißt Selena“
 

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Der kalte Nachtwind, zerzauste ihm das Haar und hinterließ eine Gänsehaut auf seinen Armen. Traurig schweifte sein Blick über das Wasser, doch nahm er seine Umgebung kaum noch wahr. Das Gespräch mit Ray hatte Erinnerungen geweckt. Erinnerungen die so schön, aber auch schmerzhaft waren, das er sie tief in sich vergraben musste, um nicht von ihnen verfolgt zu werden. Aber jetzt waren sie wieder da, schmerzhafter als je zuvor. Mamoru seufzte schwer und schloss die Augen, doch er öffnete sie gleich wieder, als die Bilder der Vergangenheit vor seinen geistigen Augen lebendig wurden. Nein er durfte nicht wieder daran denken, durfte sich nicht seiner Sehnsucht hingeben. Er hatte so lange gebraucht, um das alles zu vergessen. Ihren Geschmack von Wildenkirschen, nicht mehr zu schmecken. Ihren Geruch von Pfirsich, nicht mehr zu riechen und ihre Wärme nicht mehr zu spüren. Die erste Zeit in Harvard, war die Hölle gewesen. Nachts hatte er nicht schlafen können, aus Angst sie würde wieder in seine Träumen erscheinen. Und Tags über hätte sein Verlangen nach ihr, ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben. Er hatte sich nach ihr Verzehrt, wie ein Verdurstender nach einem Schluck Wasser. Im Gegensatz zu seiner Sehnsucht nach ihr, war das Studium das reinste Kinderspiel. Mamoru stöhnte und vergrub die Finger in seinem schwarzen Haar. Oh Gott, ja er begehrte sie. Er würde alles dafür tun, um sie noch einmal halten zu dürfen und ihren Mund mit Küssen zu bedecken. Wenn Liebe eine Sünde war, dann war er halt ein Sündiger. Doch er brauchte sie, brauchte sie wie die Luft zu Atmen.
 

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Zufriedenes Baby gegluckse erfüllte den Raum, als Usagi die kleine Rassel in ihr Hand sachte klappern ließ. Die dunkelblauen Augen des Kindes leuchteten auf und die kleinen Fingerchen versuchten die Rassel zu fassen. Usagi lachte und kitzelte ihre Tochter, bis diese erneut zu glucksen anfing.

„Du bist das süßeste Kind der Welt“ versicherte Usagi ihr und hob ihre Tochter aus der Wiege. Der kleine Körper war in einem Rosa Strampler gehüllt und die blonden Locken ließen vermuten, das sie eines Tages ein genauso schönes goldblondes Haar bekommen würde, wie ihre Mutter. Selena schmiegte sich eng an ihre Mutter, während diese sie leicht hin und her wiegte. Mutter und Tochter schauten beide wenig erfreut drein, als ein klopfen an der Tür, die traute Zweisamkeit störte.

„Usagi, Miss Aileen möchte dich gerne sprechen“ erklärte Leon, der in der Tür stand.

„Ist es denn wichtig?“ erkundigte sich Usagi. Sie hatte gehofft, das sie jetzt wo sie die schwere Geburt gut überstanden und sie die Schule beendet hatte, ein wenig mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen konnte.

„Sie sagte sofort“ das blonde Mädchen seufzte schwer, bevor sie ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn hauchte und das Kind dann Leon übergab.

„Dann muss ich wohl. Ach und Leon, bitte keine Gruselgeschichten, bei der letzten hat sie drei Tage später immer noch geweint“

„Aber es war Rotkäppchen und der böse Wolf“ protestierte Leon, doch Usagi hörte ihn nicht mehr. Das kleine Bündel in seine Armen fing an zu quengeln und lächelnd wandte Leon sich ihr zu.

„Na und was hälst du von Schneewittchen und die Sieben Zwerge? Du wirst die Hexe lieben“
 

„Du wolltest mich sprechen Aileen?“ erkundigte sich Usagi, als sie die Tür hinter sich schloss und näher an den Schreibtisch heran trat.

„Ja, komm her und setzt dich. Wie geht’s dem Goldengel heute“ fragte Aileen und wies auf den Stuhl, vor ihrem Schreibtisch. Goldengel, war der Spitzname, den Aileen immer für Selena benutzte und Usagi fand ihn süß. Er zeigte wie sehr sie ihre Tochter mochte.

„Hervorragend, sie wir mit jedem Tag lebhafter“ berichtete Usagi stolz.

„Das Freud mich. Also Usagi da ist etwas, was ich dir gerne zeigen wollte“ sie kramte auf ihren Schreibtisch herum, bis sie schließlich drei Mappen hervorzog und sie Usagi überreicht. Es waren Unterlagen über drei verschieden Universitäten, alle drei sehr gut soviel Usagi wusste. Sie kannte sie schließlich.

„Was soll ich damit?“

„Ich möchte das du dich für eine dieser Uni´s entscheidest. Sie sind alle sehr gut, hervorragend um genau zusein. Genau das richtige für dich, jetzt wo du die Schule fertig hast“ Usagi sah von den Unterlagen auf und dann wieder zurück, dann wieder auf.

„Das sind alles Universitäten in Tokio“ ihre Stimme zitterte genauso sehr, wie ihre Hände.

„Nun ja weißt du Usagi. Ich werde die Firma erweitern und noch ein zweiten Sitz in Tokio eröffnen. Deshalb habe ich diese Uni´s ausgesucht. Ich möchte das du mich begleitest“

„Ich soll was?“ Usagis Stimme überschlug sich fast.

„Genau genommen möchte ich das du für mich Arbeitest. Du sollst für mich Modeln“ erklärte Aileen, die schon mit Usagis Reaktion gerechnet hatte, in einem ruhigen Ton.

„Model? Ich kann nicht Model, wie kommst du darauf?“

„Du kannst. Usagi du bist gut, du hast schon vor der Kamera gestanden und du warst schon auf dem Laufsteg. Ich weiß das du gut bist“

„Aber das war doch etwas ganz anders. Damals habe ich das doch nur gemacht, weil du meine Hilfe brauchtest. Du hattest kein Model und ich bin eingesprungen, das kannst du doch nicht vergleichen“ wehrte sich Usagi.

„Und jetzt brauche ich wieder deine Hilfe. Usagi du bist das Talentierteste Model, was ich mir nur vorstellen kann. Ich weiß nicht warum du dich so dagegen wehrst. Hast du mir nicht gesagt, das du dich um Selena kümmern willst? Bitte ich gebe dir die Möglichkeit dazu und noch vieles mehr. Du kannst Studieren und mit dem Geld, was du als Model verdienst kannst du Selena und dich Finanzieren. Du brauchst dir um eure Zukunft keine Gedanken mehr machen, was willst du noch?“

„Nicht alles kann man mit Geld kaufen“ fauchte Usagi und sprang so heftig von ihren Stuhl auf, das Ailee zusammen zuckte.

„Und meine Antwort heißt nein. Ich gehe nicht zurück nach Tokio“ wütend rannte sie aus dem Zimmer, noch bevor Aileen sie auf zuhalten vermochte.
 

Usagi rannte in den Garten, eine Ort an dem sie sich immer am wohlsten fühlte. Ihr Herz schlug so schmerzhaft gegen ihre Brust, als würde es gleich zerspringen. Tokio. Zu viele schmerzhafte Erinnerungen waren mit diesen Ort verbunden. Ihre Familie, ihre Freunde, ihre Vergangenheit und jetzt sollte sie wieder dort hin zurück. Sich wieder den Dämonen stellen, die sie so hartnäckig zu verdrängen versuchte. Nein das konnte sie nicht, sie war nicht stark genug. Und wozu überhaupt, hier in London war jetzt ihr Zuhause. Sie hatte mit der Vergangenheit abgeschlossen und sich hier ein Leben aufgebaut. Nichts sprach dafür, jetzt das alles aufzugeben. Usagi kauerte sich auf den Boden und vergrub ihre Finger in dem weichen Gras. Als könnte sie so ihr Herz vor dem Schmerz schützen, der die bloße Erwähnung eines Namens in ihr hervor gerufen hatte.

„Usagi“ sie wandte den Kopf zu Seite und sah Leon, der drei Schritte von ihr entfernt stand, mit einer Mischung aus Hilflosigkeit und Panik an.

„Sie will, das ich zurück gehe Leon. Zurück, nach Tokio. Ich kann das nicht“ er ging auf sie zu und hockte sich vor ihr nieder.

„Doch du kannst. Du hast mir erzählt, das du gegangen bist um jeden zu beweißen, das du kein naives dummes Kind bist. Jetzt sieh dich an Usagi, du bist eine der Verantwortungsbewusstesten jungen Damen, die ich kenne. Wir alle. Ich, Miss Aileen und auch du, wir wissen das du es geschafft hast. Aber davon zulaufen, ist einfach. Doch zurück zugehen und zu seiner Verantwortung zustehen, das ist schwer. Aber nur dadurch, beweißt du auch allen anderen, das du es geschafft hast“

„Glaubst du ich kann das?“ Leon legte eine Hand auf ihre Schultern und lächelte sie aufmunternd an.

„Ich weiß, das du es kannst“

„Wir alle wissen das“ erklärte Aileen, die etwas abseits stand und Selena auf dem Arm trug.
 

Nervös blickte Usagi die Stufen hinauf. Sie war erst vor ein wenigen Stunden, mit dem Schiff aus London angekommen und auf der langen Fahrt hier her, war ihr klar geworden, das es nichts brachte, wenn sie das Unvermeitliche noch länger hinaus zögerte. Und nun stand sie hier, vor den Stufen des Hikawa- Tempels, mehr oder weniger bereit, sich vor ihren Freundinnen für ihr Verhalten zu verantworten. Ihre Hände umklammerten den Korb, den Aileen ihr vor ihrer Abreise gegeben hatte, so stark das ihre Finger weiß anliefen. Aileen würde erst in ein paar Wochen, nach Tokio kommen, vorher hatte sie noch Geschäftlich in London zutun.

Leon der neben ihr stand und Selena auf den Arm trug lächelte sie aufmunternd an.

„Deine Freundin wird dir, schon nicht den Kopf abreißen“ meinte er zuversichtlich, doch Usagi lächeln wirkte gequält.

„Du kennst Ray nicht“ murmelte sie, begann aber die Stufen, die ihr unendlich lang vorkamen, hinauf zu steigen. Der Vorplatz des Hikawa- Tempels, war verlassen und Usagi war sich nicht sicher, ob sie erleichtert oder Enttäuscht sein sollte.

„Vielleicht ist sie ja gar nicht da. Wir sollten später noch einmal wieder kommen“ es war ihr klar, das es nur eine faule Ausrede war und sie sich einfach nur drücken wollte.

„Kann ich ihnen helfen?“ Usagi zuckte beim klang der ihr, so vertrauten Stimme zusammen und langsam sah sie zu Yuichiro auf. Er stand ein paar Schritte, mit einen Tablett in der Hand vor ihr entfernt und sah sie an als wäre sie eine Fremde. `Er erkennt mich nicht` schoss es der blonden Frau durch den Kopf. Nun gut sie hatte sich ein wenig verändert. Ihr Haar war offen und reichte fast bis zum Boden und in ihrem hellblauen Sommerkleid, musste sie wahrscheinlich einen sehr Vornehmen Eindruck machen. Da Usagi zögerte, sprang Leon für sie ein.

„Wir möchten zu Ray Hino. Ist sie vielleicht zu Haus?“ Yuichiro beäugte seine Besuch misstrauisch.

„Schon möglich. Was wollen sie von Ray?“

„Das wollen wir doch lieber, mit der jungen Dame selbst besprechen. Können wir sie bitte sehen“ erkundigte sich Loen in seinen besten Japanisch, das trotz allem durch seinen Britischen Akzent etwas lächerlich klang. Yuichiro schien sich geschlagen zu geben, denn er nickte.

„Also gut. Ich bringe euch zu ihr. Folgen sie mir“ er führte sie an der Seite des Hauses entlang, wobei er immer wider Usagi verstohlen musterte. Sie konnte es ihm am Gesicht ablesen, das er versuchte sich an sie zu Erinnern. Endlich blieben sie vor Ray´s Zimmertür stehen und die blonde Frau schluckte schwer. Stimmen wurden von der anderen Seite der Tür lauter und Usagi brauchte nicht lange, um sie zu erkennen. Die Mädchen, sie waren alle hier.

„Leon, warte bitte mit Selena hier auf mich“ obwohl sie Englisch gesprochen hatte, drehte Yuichiro seine Kopf zu ihr herum und für einen Moment sah es so aus, als hätte er sie erkannt. Doch dann schüttelte er den Kopf und klopfte an die Tür, bevor er sie aufschob.

„Ray, hier ist Besuch für dich“ sagte er und ging in das Zimmer hinein, um das Tablett abzustellen.

„Wer ist es?“ hörte sie Ray fragen. Usagi blickte noch einmal zu Leon, der ihr aufmunternd zu nickte, dann betrat sie das Zimmer. Die Mädchen sahen sie mit einer Mischung, aus Verwunderung, Überraschung und Ratlosigkeit an und Usagi zwang sich zu einem unschuldigen Lächeln.

„Störe ich euch?“ etwas in ihrer Stimme musste sie Verraten haben, denn Amy, Minako und Makoto schnappten hörbar nach Luft, während Ray sich aus ihrer Erstarrung löste und ihr um den Hals fiel. Als Usagi die Stufen hinauf gestiegen war, hatte sie nicht gewusst wie ihre Freundinnen auf sie Reagieren würden. Doch eins war Sicher, niemals hätte sie damit gerechnet das Ray in Tränen ausbrach.

„Du Dummkopf. Zwei Jahre und du hast dich kein einziges mal gemeldet“

„Es tut mir Leid“ murmelte Usagi, die sichtlich mit den Tränen kämpfte. Auch die anderen Umarmten sie herzlich und versicherten ihr immer wieder, wie sehr sie, sie vermisst hatten. Sie setzten sich an den Tisch und Ray verdonnerte Yuichiro, der den Mund gar nicht mehr zu bekam, dazu noch eine Tasse Tee zu holen. Die Mädchen redeten die ganze Zeit, erzählen ihr haar genau was sie in den letzten 2 Jahren versäumt hatte. Jeder von ihnen hatte die Schule beendet und war jetzt dabei ihre Träume zu verwirklich. Usagi berichtet in knappen Worten von ihr Leben in London und versuchte die Gründe ihres Verschwindens zu erklären, ohne dabei zu weit in die Vergangenheit eingreifen zumüssen. Sie ließ die Teile aus, die zu schmerzhaft waren um über sie zu sprechen, doch wusste sie das sie eine Sachen nicht Verheimlichen konnte.

„Mädels, es gibt da jemanden den ich euch gerne Vorstellen möchte“ sie stand auf und verließ das Zimmer, ohne auf die Fragenden Blick ihre Freundinnen zuachten. Als sie es wieder betrat, trug sie ihre Tochter auf dem Arm.

„Wie süß“ quietschte Minako begeistert auf und Selena gluckste, worauf hin die anderen grinsen mussten.

„Das ist Selena. Meine Tochter“ Überraschung, Unglauben und Schock stand in den Gesichtern ihrer Freundinnen geschrieben und Usagi drückte ihre Tochter fester an sich.

Die erdrückende Stille, die sich über sie legte, wurde für sie zu Hölle, doch sie gab den Mädchen die Zeit, diese Neuigkeit zu verdauen. Schließlich streckte Minako grinsend die Arme aus.

„Darf ich sie mal halten“ Usagi seufzte erleichtert und lächelte.

„Natürlich“ glücklich überreichte sie Minako ihre Tochter. Sie hatten sie akzeptiert, das war das wichtigste, Fragen würden später Folgen. Überrascht schaute die blonde Frau auf, als Ray sie plötzlich Umarmte.

„Ich bin Stolz auf dich Usa. Doch jag mir nie wieder solche Angst ein“ flüsterte sie ihr ins Ohr.

„Das werde ich nicht. Versprochen“ flüsterte sie zurück, als sie Ray fest Umarmte und in diesen Moment entstand ein Band zwischen ihnen, das nichts und niemand so schnell zerreißen konnte. Als sie sich wieder von einander lösten, fiel Usagis Blick auf den Korb, den Aileen ihr gegeben hatte und ein grinsen schlich sich auf ihre Lippen.

„Mädels, ich habe euch Geschenke mitgebracht“ sofort hatte sie die Aufmerksamkeit ihrer Freundinnen. Sie holte aus ihrer Tasche ein kleine Schachtel hervor und überreichte, dieses Amy.

„Was ist das?“ fragte sie und entfernt vorsichtig den Deckel des Pakets. Die Mädchen hingen ihr regelrecht auf dem Schoß vor Neugierde.

„Ein Minicomputer. Praktisch, klein und der neuste schrei in London. Eine Freundin hat ihn mir gegeben, doch ich denke du kannst ihn besser gebrauchen“

„Vielen, vielen dank Usa“ mit bewunderten Stolz betrachtet Amy, den Hand großen blauen Apparat.

„Makoto, das ist für dich“ sie überreichte ihr ein Buch mit einem Kochlöffel darauf. Als Makoto es durch Blätter stutzte sie.

„Aber die Seiten sind ja leer“

„Natürlich, du sollst ja auch deine eigenen Rezepte darin aufschreiben“ grinste Usagi und holte aus ihrer Handtasche einen Umschlag heraus.

„Das ist für dich Ray“ neugierig öffnete Ray den Umschlag und zog eine Karte heraus, auf der ein traumhaft schönes Abendkleid abgebildet war.

„Ich möchte dir dieses Kleid schenken Ray. Ich hab mit Aileen gesprochen, sie wird es ganz nach deine Maßen schneidern. Du musst mir nur sagen, wann du Zeit hast“ erklärte Usagi und Ray fiel ihr vor Freunde schon wieder um den Hals.

„Und das Minko, ist für dich“ sie griff in den Korb und Minako musste Selena an Amy weiter geben, als Usagi ihr ein weißes Knäuel entgegen hielt.

„Oh wie süß“ begeistert drückte Minako, das kleine schneeweiße Katzenbaby an sich.

„Sein Name ist Artemis, doch du kannst ihm auch einen anderen Namen geben, wenn er dir nicht gefällt“ meinte Usagi, doch Minako schüttelte schnell den Kopf.

„Nein. Artemis ist ein wunderschöner Name. Vielen, vielen dank Usagi. Doch sag mal was ist denn noch in diesen Korb“ verwundert starrte sie den Korb an, der verräterische Laute von sich gab. Grinsend öffnete Usagi den Deckel und holte ein kleines Schwarzes Kätzchen hervor.

„Das ist Luna. Aileen hat sie mir geschenkt, damit wir uns in unser neuen Wohnung nicht so einsam fühlen“ wie zu Bestätigung miaute Luna und die Mädchen fingen an zu lachen.
 

Usagi verbrachte noch den restlichen Vormittag mit ihren Freundinnen zusammen, doch dann musste sie gehen. Die Mädchen wieder zusehen, war schließlich nur der erste Schritt, der schwerste stand ihr erst bevor.

„Und du bist sicher, das ich dich nicht begleiten soll?“ fragte Leon, der in diesen Moment nervöser drein blickte, als sie sich fühlte.

„Nein, das ist nicht nötig. Du hast mir schon genug geholfen und das obwohl du dich noch um so viele andere Dinge kümmern musst. Ich schaff das allein, du kannst ruhig gehen“ versicherte Usagi ihm, doch so einfach wollte sich der alte Mann nicht abschütteln lassen.

„Ja aber Miss Aileen sagte mir, ich soll dir in allen Dingen bestehen. Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich dich jetzt mit deinen Eltern alleine lasse“

„Ich habe Ray überlebt, da werden meine Eltern ein klacks sein und jetzt geh“ sie Umarmte Leon zum Abschied und schob ihn dann zu seinem wartenden Taxi.

„Und du meldest dich, wenn du mich brauchst?“ die blonde Frau verdrehte die Augen. Manchmal übertrieb es der alte Mann mit seiner Führsorge gewaltig.

„Ja. Es wird schon alles gut gehen“ sie hörte sich zuversichtlicher an, als sie eigentlich war, doch das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden. Er nickte, dann stieg er in sein Taxi und sie schaute ihm nach bis es nicht mehr zusehen war, dann drehte sie sich wieder zum Haus um, das ihr in diesen Augenblick wie ein unüberwindbares Hindernis erschien. Selena in ihrem Arm gluckste und Usagi Atmete tief durch.

„Na dann begeben wir uns mal in die Hölle des Löwen“
 

Als Usagi an der Tür klingelte und Schritte im Haus lauter wurden, begann sie ihre Entscheidung zu Bereuen. Was war wenn ihre Mutter schimpfte und ihr Vater immer noch Sauer auf sie war? Was wenn sie, sie hinaus warfen, bevor sie die Möglichkeit bekam alles zu Erklären? Was war, wenn sie Selena nicht mochten? Die Haustür wurde geöffnet und Usagis letzte Chance zur Flucht war dahin. Perplex starrte sie den jungen Mann, der vor ihr stand an.

„Shingo?“ beinahe hätte sie ihren jüngeren Bruder nicht wieder erkannt. Er war groß geworden, fast einen ganzen Kopf größer als sie. Seine Gesichtzüge waren nicht mehr so sanft, wie sie, sie in Erinnerung hatte. Er war kein Junge mehr und diese Erkenntnis überraschte sie.

„Kennen wir uns?“ auch seine Stimme war nicht mehr die selber. Sie war tiefer und glich jetzt fast, die ihres Vaters. Ihre Augen blitzten auf, selbst er erkannte sie nicht wieder, das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.

„Dein Gedächtnis scheint in den letzten zwei Jahren etwas gelitten zuhaben. Oder ist dein Gehirn mit seiner Größe geschrumpft“ er blinzelte sie für eine paar Sekunden überrascht an, doch dann lachte er auf und zog sie so heftig in seine Arme, das sie einen guten Meter über den Boden schwebte.

„Usagi, das ist nicht zu fassen, du bist wieder da“ er hielt sie eine gutes Stück von sich entfernt und betrachtete sie von allen Seiten.

„Oh man, ohne deine komische Frisur hätte ich dich fast nicht erkannt. Toll siehst du aus und wen hast du da mit gebracht. Wow, ist die kleine süß“ er kitzelte Selenas kleine Finger und das Kind gluckste Amüsiert. Usagi lächelte, bei der Begeisterung die ihr Bruder zeigte.

„Das ist Selena, deine Nichte“ erklärte sie und Shingo strahlte übers ganze Gesicht.

„Du hast sie also tatsachlich Selena genant?“

„Aber ja. Ich hatte es dir doch Versprochen“ er grinste wie ein Honigkuchen Pferd, doch dann fiel ihm anscheint auf, das sie noch immer vor der Tür standen.

„Los komm rein. Das wird Mam und Dad umhauen“ er griff nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her ins Haus, noch bevor Usagi irgendetwas erwidern konnte.

„Mam! Dad! Schaut mal wer da den Weg zurück gefunden hat“ rief er, während er die Tür hinter sich schloss und Usagi weiter in die Stube schob.

„Mam? Dad?“ rief er noch einmal und ließ sie alleine, um ihre Eltern zu suchen. Usagi atmete tief durch und nahm sich die Zeit, die Vertraute Umgebung in sich auf zu nehmen.

„Was ist denn los Shingo? Wieso schreist du so?“ Usagi wirbelte herum, beim Vertrauten klang der Stimme ihrer Mutter. Sie war älter geworden, das Haar war mit grauen Strähnen versehen und dunkle Ränder lagen unter ihren Augen. Ikuko Tsukino stieß einen Erschrockenen laut aus, dann rannte sie auf ihre Tochter zu und schloss sie fest in ihre Arme.

„Usagi, ich hab mir ja solche Sorgen um dich gemacht, Liebling“ sie schniefte und streichelte ihrer Tochter immer wieder übers Gesicht, als könnte sie es nicht glauben, das sie tatsächlich wieder da war.

„Es tut mir Leid Mama, ich wollte dir keinen Kummer bereiten. Bitte Verzeih mir“ auch auf Usagis Gesicht liefen die Tränen herunter. Ikuko schüttelte den Kopf.

„Ist schon gut Liebling. Shingo hat uns alles erzählt. Er hat gesagt, das du zurück kommen würdest und ich hab jeden Tag so sehr dafür gebetet. Ist sie das?“

„Ja, das ist Selena meine Tochter“ Ihre Mutter betrachte das Mädchen in ihren Armen und lächelte.

„Sie sieht aus wie du“ bemerkte sie mit einer Stimme die nur Mütter aufbringen konnten.

„Möchtest du sie halten?“ fragte Usagi und hielt ihr zögernd das Mädchen hin. Ikuko nahm es an sich und auf Usagi Lippen erschien ein lächeln, doch dann bemerkte sie die Person die in der Tür stand. Ihr Vater sah sie an, als wäre sie ein Wessen von einem anderen Stern und Usagi schluckte. Würde er sie jetzt wieder hinaus schmeißen? Vorsichtig ging sie auf ihn zu, blieb dann aber wieder stehen. Ihre Schultern strafften sich.

„Ich weiß, das mein Handeln dumm und Unvernünftig war. Trotzdem werde ich mich nicht dafür entschuldigen. Das ich gegangen bin, war meine Entscheidung und ich gebe dir für nichts die Schuld. Ich habe eine wunderschöne Tochter, einen tollen Job und in ein paar Wochen beginne ich mein Studium. Mir geht es gut, ich habe das alles geschafft, auch ohne deine Hilfe“ er sah sie unverändert an.

„Wieso bist du dann hier?“ sie konnte den klang seiner Stimme nicht einschätzen, doch es hätte auch nichts an ihren nächsten Worten geändert, wenn sie schneidend wie ein Messer gewesen wäre.

„Weil ich möchte, das du dir verzeihst. So wie ich mir verziehen habe“ das war es was sie wollte. Sie wollte das er aufhörte sich für eine Tat verantwortlich zu fühlen, die er nicht begangen hatte. Für die niemand etwas konnte. Langsam ging sie auf ihn zu und legte ihm eine Hand an die Wange.

„Ich bin Erwachsen geworden“ flüsterte sie und in seinen Augen konnte Usagi sehen, wie der Damm brach. Tränen benetzten seine Wange, als er sie fest in seine Arme zog

„Ich bin so ein Dummkopf und dabei wollte ich dich doch nur beschützen“

„Ich weiß Papa, wir waren beide Dummköpfe“

„Willkommen daheim Liebling. Willkommen daheim“
 


 

byby Blacklady

Auf in die Zweite Runde

Unruhig drehte sich Haruka im Bett hin und her, darum bemüht die wenigen Stunden die ihr von der Nacht geblieben waren, mit schlafen zu verbringen. Sie beneidete ihre Cousine, nicht für das was sie ertragen musste, sondern dafür das die Erschöpfung sie vor zwei Stunden übermannt hatte, und sie seitdem schlief wie ein Stein. Noch nicht einmal eine Bombe würde es jetzt noch schaffen, sie vom Sofa hoch zubekommen. Wieso also konnte sie es ihr nicht gleich tun? Seufzend schlug die blonde Frau die Bettdecke zur Seite und krabbelte aus dem Bett. Sie war viel zu aufwühlt, um auch nur ein Auge zu zutun. Lautlos schlich sie zum Fenster um Michiru, die neben ihr schlief, nicht zu wecken. Zu mindest konnte einer von ihnen schlafen. Die Sonne schob ihre ersten Strahlen gen Himmel und kündigte den neuen Tag an, doch Harukas Gedanken weilten in der Vergangenheit. Sie war glücklich Usagi wieder bei sich zu haben, in der vergangenen Zeit hatte sie oft an sie denken müssen. Doch ihre eigenen Ziele hatten es ihr nie erlaubt sie zu besuchen. Jetzt fühlte sie sich schäbig, weil sie ihre Träume verfolgt hatte, während Usagi allein diese Höllen überstehen musste. Aber ab heute würde sich das ändern, ihre Cousine würde keine einzige Träne mehr vergießen, solange sie es verhindern konnte. Haruka ballte ihre Hand zur Faust. Sie würde jeden Verprügeln, der es auch nur wagte sollte, sie zu verletzten. Das Schwor die Blonde sich.
 

Ein Schrei ertönte, so Markerschütternd das er selbst Tote zum Leben erwecken konnte. Erschrocken zuckte Haruka zusammen, während Michiru kerzengrade im Bett saß.

„Was war das? Ein Einbrecher?“ fragend schaute sie Haruka an, erstaunlicher weiße nicht im geringsten überrascht, das diese schon auf war. Die Stirn der Blonden legte sich Nachdenklich in Falten.

„Einbrecher schreien für gewöhnlich nicht. Aber bleib trotzdem lieber hier, ich werde nachsehen“ nur in T-Shirt und Boxershorts bekleidet eilte Haruka aus dem Zimmer und schlich die Treppe hinunter. Im vorbei gehen griff sie nach einem Regenschirm, der am Kleiderständer hing und hielt ihn fest umklammert. Wenn es wirklich ein Einbrecher war, so würde er es mit Sicherheit bereuen, jemals einen Fuß in dieses Haus gesetzt zu haben. Ein Geräusch im Wohnzimmer erweckte ihre Aufmerksamkeit und ohne lange zu zögern stürmte Haruka, mit gehoben Regenschirm hinein. Bereit ihre Cousine aus den klauen des Einbrechers zu befreien.
 

Zum zweiten mal an diesen Tag ließ ein Schrei, die Wände des Hauses erzittern. Usagi wich erschrocken ein paar Schritte zurück, als sie sich mit Haruka und deren, in diesen Moment sehr bedrohlich aussehen, Regenschirm konfrontiert sah. Harukas Augen schweiften hektisch durch den Raum, als würde sie nach etwas suchen, aber nicht finden können.

„Wo ist der Einbrecher?“ fragte sie schließlich und ließ den Regenschirm enttäuscht sinken.

„Welcher Einbrecher?“ wiederholte Usagi irritiert. Hatte Haruka schlecht Geträumt?

„Na der, weswegen du Geschrieen hast“ erklärte Haruka und Usagi zog eine Augenraue hoch.

„Ich hab Geschrieen, weil du wie eine Irre ins Zimmer gestürmt bist und mich mit deinen Regenschirm bedrohst hast“ verbesserte die Blonde und mit einem Verlegenen Grinsen verbarg Haruka ihre Waffe hinter ihrem Rücken.

„Aber das war doch nur, weil du davor schon Geschrieen hast“ versucht Haruka sich zu erklären und langsam begann ihre Cousine zu verstehen.

„Ach so deshalb. Endschuldige ich wollte euch nicht wecken. Ich hab mich nur erschrocken, als ich auf die Uhr gesehen habe. Es ist schon so spät“ murmelte Usagi mit einem verlegenen Lächeln und Haruka starrte sie ungläubig an.

„Spät? Ich glaub du sollest noch einmal genau hinschauen. Wir haben es erst kurz nach sechs, die Sonne geht grad mal auf“ bemerkte die Kurzhaarige blonde.

„Na eben, ich sagte doch es ist spät. Ich muss jetzt gehen. In vier Stunden habe ich einen wichtigen Termin und vorher muss ich mich noch fertig machen. Außerdem habe ich eine Tochter, die ich schon viel zu lange alleine gelassen habe. Selena macht sich nur Sorgen wenn ich nicht da bin, wenn sie aufwacht, von Ray gar nicht erst zu reden“ meinte Usagi und knöpfte ihre weiße Bluse zu, ein vorhaben in dem sie vorhin so rüde von Haruka unterbrochen wurde.

„Du Arbeitest in deinem Urlaub?“ Usagi zuckte die Schultern und fuhr sich mit der Hand durch ihre Langes goldblondes Haar.

„Ist ne lange Geschichte“ entgegnete sie aus weichend, während sie auf ihre Cousine zuging. Sie Umarmte Haruka und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

„Vielen Dank. Für alles was ihr für mich getan habt. Ich bin sicher wir sehen uns bald wieder und dann schwelgen wir etwas länger in Erinnerungen. Bis dann und richte auch Setsuna und Michiru meinen Dank aus“ sie umarmte Haruka noch einmal und ging dann an ihr vorbei. Doch sie kam genau zwei Schritte weit, bevor die Hand ihrer Cousine sich um ihren Arm schloss und sie aufhielt.

„Nicht so schnell. Das mit dem, in Erinnerungen schwelgen gefällt mir. Gib mir zwei Sekunden und ich fahr dich“

„Nein das ist nicht nötig. So weit ist es nun auch wieder nicht. Leg dich wieder hin“ werte Usagi ab.

„Keine Wiederrede. Ich will doch schließlich meine Großcousine kennen lernen“ etwas in Harukas Blick ließ Usagi vermuten, das es dieser dabei nicht nur um ihre Großcousine ging. Doch sie hatte jetzt weder die Zeit, noch die Lust sich darüber den Kopf zu zerbrechen und außerdem würde Haruka ohnehin nicht locker lassen.

„Also schön, von mir aus“
 

Am Ende hatte Haruka dann doch geschlagene 20 Minuten gebraucht, um sich fertig zumachen. Was vor allem in erster Line daran lag, das Michriu sie ständig aufgehalten hatte um ihr ins Gewissen zureden, nichts voreiliges zu tun. Ha, als ob Haruka so etwas machen würde. Sie wollte doch nur diesen komischen Mamoru einmal persönlich kennen lernen. Und ihm vielleicht noch eine neue Gesichtoperation verpassen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Also wirklich nichts schlimmes.

„Ich sagte zwar ich hätte es eilig. Doch du kannst ruhig ab und zu den Fuß vom Gas nehmen Ruka“ bemerkte Usagi die neben ihr, die Fingernägel in den Sitz krallte.

„Hast du etwa Angst?“ entgegnete sie grinsend und schaute ihre Cousine aus den Augenwinkel heraus an.

„Sagen wir es mal so. Ich hänge an meinem Leben“

„Keine Sorge. Ich weiß was ich tu, ich bin Profi“ meinte Haruka, sehr von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt. Doch Usagi beruhigte dies kein bisschen.

„Ja auf der Rennstrecke vielleicht. Doch da sind wir nicht“ wandte Usagi ein und Haruka zuckte mit den Schultern.

„Auf der Rennstrecke oder auf der Straße, da gibt es keinen Unterschied. Die Regeln sind bei beiden gleich. Wer zu langsam ist wird überholt“

„Wunderbar“ murmelte Usagi, doch bevor Haruka zu einer spitzen Bemerkung ansetzten konnte, wechselte diese das Thema.

„Michiru hat mir von der Motorcrossweltmeisterschaft erzählt, die hier stattfindet. Nimmst du auch daran teil?“ erkundigte sie sich und Haruka nickte.

„Ja das werde ich. Du kommst mich doch anfeuern?“

„Ja, aber nur wenn du auch Gewinnst“ grinste Usagi.

„Na klar. Von den Typen kann mir ohnehin niemand das Wasser reichen“

„Eines steht fest, an Gesunden Selbstbewusstsein mangelt es dir nicht“ lachte Usagi und auch Haruka grinste.

„Ich bin nur Optimistisch. Aber sag mal, was machst du eigentlich mit Selena, wenn du Arbeitest?“

„Manchmal nehme ich sie mit, doch meistens bitte ich eines der Mädchen auf sie aufzupassen“ erklärte Usagi.

„Und was machst du heute?“ fragte Haruka weiter.

„Der Termin ist wichtig, ich kann da keine große Ablenkung gebrauchen. Deshalb wird sie bei den anderen bleiben“

„Was hältst du davon, wenn ich sie nehme?“ fragte Haruka plötzlich und Usagi sah sie Ungläubig an.

„Du?“

„Ja wieso nicht? Hotaru liegt mir schon, seit wir hier angekommen sind damit in den Ohren, das sie in den Vergnügungspark will. Da kann Selena uns doch begleiten, es wird ihr gefallen“ versuchte Haruka sie zu überzeugen.

„Na ich weiß nicht, sie ist doch noch viel zu klein für einen Vergnügungspark“ machte die blonde Frau ihre bedenken Luft.

„Ach was, da gibt es genug Geschäfte die auch für kleine Kinder geeignet sind und außerdem sind Michiru und Seltsuna ja auch noch da. Wir drei passen schon auf und ich Verspreche dir, das ich die kleine höchstpersönlich bei dir zu Hause abliefere. Na los, gib dir einen Ruck“

„Also gut. Aber dann wirst du eine weile warten müssen, bis Selena fertig ist“ bemerkte Usagi, doch Haruka grinste.

„Aber das macht doch nichts“ Nein da machte ihr überhaupt nichts aus.
 

Nur kurz nach dem Harukas roter Ferrari vor dem Haus zum stehen kam, wurde auch schon die Tür aufgerissen und Ray stürmte ihnen entgegen. Sie fiel Usagi um den Hals und drückte sie so fest, das diese schon befürchtet gleich Ersticken zu müssen.

„Sag mal wo warst du? Wir haben uns höllische Sorgen gemacht. Und wer ist das?“ fragte sie, als ihr Blick auf Haruka fiel, die lässig an der Fahrertür lehnte und etwas am Haus zu beobachten schien.

„Setsuna hat mich am Strand aufgegabelt und mich zu sich nach Hause genommen. Ich hab bei ihr übernachtet und das ist Haruka. Ruka darf ich dir meine beste Freundin vorstellen. Ray Hino“ sagte Usagi an Haruka gewandt, die ihren Blick vom Haus abwandte, um Ray eines dieser Lächeln zuschenken, die jedes Frauen Herz höher schlagen ließ.

„Freut mich dich kennen zu lernen. Mondgesicht hat mir schon eine menge von dir erzählt“ ungläubig wanderte Ray Blick von Haruka zu Usagi und dann wieder zurück.

„Hat sie das?“ brachte sie schließlich hervor. Sie konnte es einfach nicht glauben, da verschwand ihre beste Freundin mal für eine Nacht und kam am nächsten Morgen mit einem heißen Typen zurück. Und zu allem Überfluss, waren sie auch noch sehr vertraut mit einander. Ray wollte sich lieber erst gar nicht ausmalen, was passierte wenn Mamoru diesen Typen zu Gesicht bekam, da war Ärger doch schon vor programmiert. Was dachte Usagi sich überhaupt dabei. Wollte sie damit Mamoru eins auswischen.

„Kommst du Ray?“ hörte sie Usagi rufen, die schon mit Haruka ins Haus gegangen war.

„Ja“ murmelte sie und beeilte sich den beiden zu folgen. War ihr nur so, oder braute sich da wirklich eine dunkle Gewitterwolke über ihren Köpfen zusammen?
 

Mamoru stand am Fenster und ballte die Hand zur Faust. Wer war dieser Kerl an Usagis Seite? Und wieso hatte Usagi ihn so vertraut angelächelt, als sie ihm Ray vorgestellt hatte? Lief da etwa etwas zwischen den beiden? Ach quatsch, das war nicht möglich. Motoki hatte doch gesagt, Usagi hätte keinen Freund. Und es war unwahrscheinlich, das sie sich Übernacht in so einen daher gelaufenen Schönling vergucken konnte. Dem stand doch schon eingebildeter Lackaffe auf der Stirn geschrieben. Und Arrogant war er noch dazu, Mamoru war sich ganz sicher, das dieser Kerl grade zu ihm aufgesehen und dabei überheblich gegrinst hatte. Dieser Blondie glaubte wohl, er hätte bei Usagi leichtest Spiel! Na wenn er sich da mal nicht täuscht.
 

„Möchtest du etwas trinken Ruka?“ erkundigte sich Usagi, während sie Haruka ins Wohnzimmer führte.

„Einen Kaffee wenn du hast. Ich brauch was zum Wach werden“ entgegnete Haruka und unterdrückte ein gähnen. Usagi schenkte ihr einen Blick, der so viel hieß wie Hättest-du-mal-auf-mich-gehört, bevor sie grinsend das Wohnzimmer verließ, um Haruka ihren Kaffee zuholen. Ray beäugte Haruka misstrauisch, während sich die Blonde auf dem Sofa niederließ.

„Woher kennst du Usagi?“ erkundigte Ray sich und ließ keinen Zweifel, daran das sie Haruka am liebsten schell wieder los werden wollte.

„Wir sind zusammen aufgewachsen. Wo ist dieser Mamoru?“ brachte Haruka, das Gespräch gleich auf den Punkt. Sie wollte diesen Hund, nicht vor Usagi in Stücke reißen, doch ihre Cousine würde ja nicht ewig mit dem Kaffee brauchen.

„Sie hat dir also von Mamoru erzählt. Bist du extra deswegen hier her gekommen, um ihn eine Abreibung zu verpassen? Hat Usagi dich darum gebeten?“ fragte Ray bissig.

„Nein hat sie nicht. Aber sie hat mir alles erzählt und sie hat geweint. Dafür kriegt dieser Kerl eins aufs Maul“ meinte Haruka und ihre Augen blitzten Angriffslustig.

„Usagi mag keine Schläger. Wenn du das tust, hast du keine Chancen bei ihr“ Ray war sich nicht sicher, warum sie Haruka half, schließlich ergriff sie grade eindeutig für die Falsch Seite Partei. Nicht das sie Mamorus Verhalten korrekt fand, doch er war ihr noch immer lieber als dieser Schönling. Wieso also half sie Haruka? Wahrscheinlich weil Usagi ihm vertraute und das tat sie offensichtlich, sonst hätte sie ihm niemals von Mamoru erzählt.

„Tja was für ein Glück für mich, das ich gar nichts von Mondgesicht will. Ich kann diesen Kerl also getrost in Stücke reiße“ grinste Haruka und Ray starrte sie ungläubig an.

„Du willst nichts von ihr? Aber warum willst du dich dann mit Mamoru schlagen?“ fragte sie verwirrt. Langsam war ihr die ganze Geschichte zu hoch. Das mit Usagi und Mamoru war doch schon kompliziert genug, da musste doch nicht auch noch Haruka auftauchen und alles noch mehr durcheinander bringen.

„Weil Mondgesicht mir sehr viel bedeutet, doch nicht auf die Art wie du vielleicht denkst. Und weil ich es nicht ausstehen kann, wenn sie jemand verletzt“

„Wenn Usa dir wirklich so viel bedeutet, dann solltest du es nicht tun“

„Was tun?“ gleichzeitig schauten beide Usagi an, die mit einem Tablett in der Hand in der Tür stand und sie fragend anschaute.

„Ich soll Selena am besten nicht mit in die Geisterbahn nehmen. Ray meinte sie würde davon nur Alpträume bekommen“ sagte Haruka schnell, während sie Ray einen warnenden Blick zu warf. Diese brachte nur ein zustimmendes nicken zu Stande.

„Ach so. Ja Ray hat recht, sie bekommt ja schon bei Guten Nachtgeschichten Alpträume. Da ist eine Geisterbahn wirklich tabu“ sie stellte das Tablett auf den Tisch ab und Ray und Haruka atmeten gleichzeitig erleichtert aus.

„Na dann ist ja alles klar. Geisterbahn wird gestrichen. Muss ich sonst noch etwas wissen?“ erkundigte sich Haruka, doch Usagi schüttelte den Kopf.

„Nein, sie ist eigentlich ganz pflegeleicht. Aber warte mal, doch da ist noch was. Sie ist total süchtig nach Schokoeis, pass also bitte darauf auf das sie nicht soviel davon isst. So aber jetzt werde ich auch mal hoch gehen und sie holen“

„Lass dir ruhig Zeit“ rief Haruka ihr hinterher, als Usagi das Zimmer verließ. Ray seufzte erleichtert und schaute die Blonde an.

„Puh, und ich dachte schon sie hätte was bemerkt“ murmelte sie.

„Sie nicht. Aber ich“ gleichzeitig schnellten ihre Köpfe herum und Ray stöhnte innerlich auf.

Na super, die dunkle Gewitterwolke wurde eben, zu einem tobenden Sturm und sie steckte mittendrin.
 

„Mami, Mami“ rief Selena glücklich und fiel ihrer Mutter in die Arme, noch bevor diese das Zimmer ganz betreten hatte. Usagi drückte das Mädchen fest an sich und hob sie auf den Arm, bevor sie ihr einen Guten Morgen Kuss auf die Stirn gab.

„Na meine kleine, hast du gut geschlafen?“ erkundigte sie sich, während sie mit ihr zum Bett ging und sie darauf abstellte, so das sie fast auf gleicher Höhe waren.

„Ja hab ich. Wo warst du die ganze Nacht?“ fragte die kleine, sie hatte also doch mit bekommen, das Usagi die ganze Nacht nicht zu Hause war.

„Ich war ein wenig Spazieren, Liebes. Aber ich hab eine Überraschung für dich“

„Eine Überraschung, was ist es Mami?“ wollte das Kind wissen und begann aufgeregt im Bett auf und ab zuspringen. Sie liebte Überraschungen.

„Du wirst heute mit Hotaru in den Vergnügungspark gehen. Na was hältst du davon?“ begeistert klatschte Selena in die Hände.

„Mit Hotaru! Toll. Ich war noch nie in einem Vergnügungspark. Kommst du auch mit Mami?“

„Nein, deine Mami muss leider arbeiten. Aber wir holen das ein andern mal nach und außerdem werden euch Hotarus Mama, Michiru und Haruka begleiten“

„Wer ist Haruka?“ fragte Selena und Usagi fiel auf, das sie ihr bis jetzt noch nie etwas von Harkua erzählt hatte.

„Haruka ist die Tochter von Tante Hitomi. Also meine Cousine und deine Großcousine. Als ich so klein war wie du, haben wir immer zusammen Gespielt. Ich hab sie sehr lieb“

„So lieb, wie Mamoru?“ sie schaute dabei so unschuldig drein, wie es nur möglich war und Usagi seufzte schwer.

„Nein, Haruka hab ich viel lieber“

„Warum?“

Warum? Weil Haruka ihr nicht das Herz gebrochen hat. Weil sie, sie nicht im Stich gelassen hat, als sie, sie am meisten brauchten. Weil sie nicht der Grund für ihre Einsamkeit war.

„Weil ich Haruka, schon so lange kenne“

„Aber Mamoru kennst du auch schon lange. Das hat Ray mir erzählt“ Usagi verfluchte Ray im stillen und hatte dabei einige mühe ihre Stimme ruhig klingen zulassen.

„Was hast du immer mit Mamoru, Liebes“

„Ich mag ihn“ erklärte Selena Schulter zuckend.

„Du kennst ihn nicht“ entgegnete Usagi lauter als beabsichtig. Doch nach allem was gestern geschehen war, hatte sie einfach noch nicht die Kraft über Mamoru zusprechen. Dafür waren ihre Erinnerungen, noch zu frisch. Sanft strich sie ihrer Tochter über die Wange, als sich Tränen in Selenas Augen bildeten.

„Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht anschreien. Tu mir bitte den gefallen und rede nicht mehr über Mamoru“ bat sie und Selena nickte, während sie sich mit den Händen über die Augen rieb.

„Bist du böse auf mich Mama“ schniefte sie leise und Usagi tat es in der Seele weh, ihre Tochter so unglücklich zusehen.

„Nein ich bin nicht böse auf dich. Ich hab dich doch lieb“ flüsterte sie und umarmte ihre Tochter.

„Ich hab dich auch lieb, Mami“ schniefte Selena und schmiegte sich eng in die Arme ihrer Mutter. Usagi hielt ihre Tochter fest, bis diese aufhörte zu Weinen, dann wischte sie ihr mit den Daumen die Tränen fort und lächelte sie an.

„So jetzt müssen wir uns aber fertig machen. Du willst Hotaru doch nicht so lange warten lassen oder?“ lächelnd schüttelte Selena den Kopf, bevor sie die Arme nach oben streckte, damit ihre Mutter ihr das Nachthemd ausziehen konnte.
 

Stimmen von einem hitzigen Wortgefecht, schalten ihnen von der Treppe entgegen und Selena drückte Ängstlich die Hand ihrer Mutter fester. Usagi strich ihr beruhigend über den Rücken, während sie angestrengt der immer lauter werden Diskussion lauschte.

„Ich habe niemals gewollt, das es so weit kommt“ das war Mamoru, aber warum brüllte er so herum?

„Ach! Ist dir das klar geworden, bevor oder nachdem du sie wie ein Stück Scheiße behandelt hast?“ das war Haruka, ohne frage. Von einer dunklen Vorahnung getrieben, hob Usagi Selena auf den Arm und beschleunigte ihre Schritte.

„Beruhigt euch doch wieder“ Ray? In der Tür zum Wohnzimmer konnte sie auch schon Minako, Makoto und Amy erkennen, die lieber einen größeren Abstand einhielten.

„Was ist hier los?“ verlangte Usagi zu erfahren, als sie die Mädchen erreichte.

„Mamoru und so ein blonder Typ, wollen sich die Köpf einschlagen“ berichtete Minako, als sie sich zu ihre Umdrehte.

„Warum?“ wollte Usagi wissen, obwohl sie sich den Grund dafür schon denken konnte.

„Tja, ich verstehe zwar nicht alles von dem was sie sagen. Doch ich glaube, das du der Grund bist“ bestätigte Amy ihre Vermutung. Usagi seufzte schwer, sie hatte niemals gewollt, das Haruka Mamoru für irgendetwas bestrafte, was in den letzten Jahren geschehen war. Es stimmte ja, er hatte sie schwer Verletzt, doch eine tracht Prügel würde es auch nicht ungeschehen machen.

„Makoto, passt du mal bitte auf Selena auf?“ Makoto nickte und nahm ihr das Mädchen ab, welches sich Ängstlich an sie fest klammerte.

„Ich bin gleich wieder da, Liebes“ versprach sie und drängte sich an Ryo und Yuichiro vorbei, die in der Tür standen um zu verhindern, das die Mädchen etwas abbekamen. Motoki hielt Mamoru fest, während Seiji einige mühe damit hatte Haruka zu bändigen. Ray stand in der Mitte und versuchte immer wieder die beiden Streithähne aus einander zubringen.

„Haruka, Mamoru hört sofort auf“ brüllte Usagi doch keiner der beiden nahm auch nur die kleinste Notiz von ihr, nur Ray schaute sie hilfesuchend an. Immer wieder Schlugen und Trat sie um sich, um sich aus der Umklammerung zu befreien. Die Worte schienen ihnen mittlerweile ausgegangen zusein.

„Du verfluchter Scheißkerl, dir zertrümmere ich die Fresse, das selbst deine eigene Mutter dich nicht mehr erkennt.“ Oder auch nicht. Usagi erkannte den Schmerz in Mamorus Augen, noch bevor dieser sich aus Motokis Umklammerung befreite und Wut entbrannt auf Haruka zustürmte. Ray schaffte es noch zur Seite auszuweichen, doch Seiji wurde durch die Wucht des Aufpralls von den Füßen gerissen und blieb schwer Angeschlagen am Boden liegen. Während Haruka und Mamoru sich auf den Boden herum rollten und immer wieder wie die Idioten auf einander einschlugen. Ein Fausthieb von Haruka traf Mamoru im Margen und Usagi Schrie auf, als habe sie den Schmerz erlitten und nicht er. Mit Tränen der Verzweifelung rannte sie auf die beiden Streithähne zu und zehrte mit alle Kraft an Harukas Arm, um diese von Mamoru herunter zubekommen. Doch all ihre Kraft Anstrengungen blieben umsonst.

„Bitte hört doch auf“ schrie sie Hysterisch, grade als Mamoru zum Schlag ausholte und gegen jede ihrer Erwartung, stoppte Mamorus Faust, nur Millimeter von Harukas rechtem Auge entfernt. Diese zögerte nicht lange und nutzte ihrer Seits den Moment der Unachtsamkeit aus. Ein knacken war zu hören, doch ob es nun Harukas Hand oder Mamorus Kiefer wahr, war schwer zu sagen, denn beide verzogen Schmerzhaft das Gesicht. Blut tropfte von Mamorus aufgeplatzter Lippe und er blieb K.O. am Boden liegen.
 

ByBy Blacklady

Bellende Hund, beißen nicht!

Nicht grade sanft drückte Motoki den kühlen Eisbeutel an Mamorus Gesicht, so das dieser Schmerzhaft aufstöhnte. Er lag auf dem Sofa, nachdem Motoki und Seiji ihn, nach seinem K.O. gang, genau dort hin verfrachtet hatten. Die Mädchen schüttelten Mitleidig die Köpfe, während die Jungs sich ein grinsen nicht verkneifen konnten.

„Nun benimm dich nicht wie ein Baby, Mamoru. Wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Aber du bist ja auch selbst Schuld, wieso hast du auch nicht zugeschlagen, als du die Gelegenheit dazu hattest“ warf Motoki ihm vor, als Mamoru mal wieder zu jammern begann.

„Daran ist doch Ray Schuld“ schmollte er und schob Motokis Hand beiseite, um genau dieser einen finsteren Blick zu zuwerfen.

„Meine?“ brauste Ray auf. Das war ja wohl nicht ihre Schuld, wenn Mamoru sich von jedem daher gelaufenen Kerl verprügeln ließ.

„Na klar. Du hast mir doch geraten, das ich Usagi beweisen soll, das sie mir Vertrauen kann. Bitte das habe ich getan. Ich habe nicht zugeschlagen, als sie gesagt hat, das ich aufhören soll. Du siehst ja was dabei heraus gekommen ist. Deine Idee funktioniert nicht“ erklärte Mamoru beleidigt und Ray glaubte sich verhört zu haben.

„Damit habe ich aber nicht gemeint, das du dich von diesem...diesem...“ sie suchte nach den passenden Worten um Haruka zu beschreiben, doch sie war viel zu Aufgeregt als das ihr welche Einfall wollten.

„von dieser Beschützerveranlagten, möchte gern Heldin“ half Usagi, die mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnte und der Unterhaltung schweigend gelauscht hatte, freundlicher weiße aus. Mamoru zuckte zusammen. Wie lange stand sie schon da? Oder viel eher, wie viel hatte sie von seinen Worten mitbekommen?

„Ja genau. Was??“ überrascht sah Ray Usagi an, doch sie war nicht die einzige die den zusammen hang ihrer Worte nicht verstanden hatte.

„Herzlichen Glückwunsch, Mamoru. Du hast dich mit einem Mädchen geprügelt“ hätte Usagis finsterer Blick nicht schon verraten, das sie Wütend war, so tat die Kälte in ihrer Stimme es alle mal.

„Einem Mädchen? Das war ein Mädchen?“ man sah Seiji an, das es ihm einige Überwindung kostete nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Er musste die Lippen fest auf einander pressen, doch seine Schultern zuckten verräterisch und auch die Tränen die sich in seine Augen bildeten, wiesen nur all zu deutlich darauf hin.

„Eine Ordentlich Rechte hat sie, das muss man ihr lassen“ gluckste Motoki und versuchte dabei ein ernstes Gesicht zu machen, doch es gelang ihm nicht und er brach in heiteres Gelächter aus, woraufhin auch Seiji sich nicht mehr zusammen reißen konnte.

„Schön das ihr euch wenigsten darüber amüsieren könnt“ brummte Mamoru griesgrämig und nahm Motoki den Eisbeutel aus der Hand, damit er sich seine aufgeplatzte Lippe selber kühlen konnte.

„Ach komm schon Mamoru, es war ja nicht deine Schuld. Keiner von uns, hätte ahnen können das diese Tussi ein Mädchen war. So wie die herum gelaufen ist“ versuchte Motoki seinen Freund wieder aufzubauen.

„Ich überhöre das mit der Tussi einfach mal“ murmelte Usagi und wies damit darauf hin, das sie sich immer noch im selben Raum befand.

„Natürlich war es nicht meine Schuld. Diese Furie ist einfach auf mich losgegangen. Ich hab mich nur Verteidigt“ erklärte Mamoru beleidigt, doch eigentlich wollte er nur Usagi von seiner Unschuld überzeugen.

„Ruka wollte mich nur Beschützen. Was ist deine Ausrede, Mamoru?“ herausfordert sah sie ihn an und ohne auf seine Schmerz zu achten, richtete Mamoru sich auf.

„Ich brauche keine Ausrede. Was soll das eigentlich nimmst du diese Furie jetzt auch noch in Schutz?“

„Nein das tue ich nicht. Was Haruka getan hat, war dumm und kindisch. Aber auch wenn ihr Handeln vielleicht falsch war, ihre Absichten waren es nicht“ entgegnete Usagi in dem gleichen gereizten Tonfall den auch er benutz hatte.

„So das hätten wir dann ja geklärt und was wollte diese Haruka nun hier?“ erkundigte sich Minako in der Hoffnung, so die Bögen wieder ein wenig glätten zu können.

„Sie hat mich nach Hause gefahren und Selena abgeholt. Haruka hat Selena und Hotaru freundlicherweise in den Vergnügungspark eingeladen. Deshalb war sie hier“ erklärte Usagi ihren Freunden, die eigentlich davon ausgegangen waren, das sie sich um Selena kümmern würden.

„Du hast deine Tochter, dieser Furie anvertraut? Wie Verantwortungslos bist du eigentlich?“ brauste Mamoru auf, dem dieser Gedanke aus irgendeinem Grund nicht zu passen schien.

„Es geht dich ja wohl gar nichts an, wenn ich Meiner Tochter erlaube, ihre Freundin zu besuchen. Und wag es nicht Mir einen Vortrag über Verantwortungsbewusstsein zuhalten, davon verstehst grade du doch wohl am aller wenigsten“

„Mag sein. Doch ich würde meiner Tochter wenigsten nicht einer wild Fremden, in die Hände geben, die ich grade mal ein paar Stunden kenne. Mit was hat sie dich Eingelullt, damit du ihr dieses Vertrauen entgegen bringst?“ wenn er damit gehofft hatte, selber heraus zufinden wie er Usagis Vertrauen gewinnen konnte, so ging diese Schuss nach hinten los.

„Mm, lass mich mal überlegen. Ach ja jetzt fällt´s mir wieder ein. Einundzwanzig Jahre ohne Lügen, ohne Beleidigungen und ohne falsche Versprechungen. Das wird es wohl gewesen sein“ entgegnete Usagi sarkastisch, bevor ihre Wut überkochte.

„Ich kenne Ruka nicht erst seit gestern, sondern schon mein ganzes Leben. Sie ist meine Cousine.“ Ungläubiges Schweigen schlug ihr entgegen und die einzigen Emotionen in den Gesichtern ihrer Freunde, waren ihre überraschten Blicke.
 

Nachdenklich legte Ray die Stirn in Falten, während sie ihre Freundin beobachtete. Irrte sie sich, oder hatten Usagis Augen wirklich für einen Moment wie früher geleuchtet? Aber warum? Warum grade jetzt, wo sie sich mit Mamoru stritt? Bei den beiden passte anscheint wirklich der Spruch, was sich Liebt das Neckt sich. Entweder sie Liebten oder sie Schlugen sich, etwas da zwischen würde es wohl niemals geben. Schade eigentlich, denn Usagi schien nicht bereit zusein, auch nur einen Schritt auf Mamoru zu zugehen. Aber Mamoru benahm sich ja auch Unmöglich. Wie sollte Usagi denn zu ihm Vertrauen fassen, wenn er sich jedes mal aufführte wie ein verwundeter Wolf, der bei jedem kleinsten bisschen die Zähne fletschte? Anstatt ihr vorwürfe zu machen, sollte er es erst mal mit Verständnis probieren. War es denn so schwer ihren Rat zu beherzigen?...

„Deine...Deine Cousine? Haruka Tenno, ist deine Cousine?“ es war Minako, die ihre Stimme als erstes wieder gefunden hatte, und sie hörte sich so an als ob Usagi ihr den heiligen Gral, grade Persönlich vor die Nase gesetzt hatte.

„Na toll, Berühmt ist sie auch noch“ brummte Mamoru sarkastisch, den die Sternchen in Minakos Augen nicht entgangen waren. `Verständnis du Depp` dachte Ray bitter, was war daran bitteschön nicht zu verstehen.

„Berühmt! Sie ist eine Legende“ verbesserte Minako und strafte Mamoru, für seine Unwissenheit mit einem tadelnden Blick, bevor sie wieder Usagi ansah.

„Wieso hast du mir nie erzählt, das Haruka Tenno deine Cousine ist?“ Usa zuckte mit den Schultern.

„Ich hielt es nicht für wichtig“ Minako schnappte so hörbar nach Luft, das sie sich fast dran verschluckte.

„Nicht wichtig“ krächzte sie ungläubig und das in einer Lautstärke die nur Ungesund für jedes Trommelfell war.
 

Es klingelte an der Tür, doch nicht nur Usagi schien erleichtert zu sein, diesem Frage und Antwort Spiel zu entkommen, sondern auch Motoki. Er sprang förmlich vom Sofa auf und verließ mit den Worten,

„Ich mach schon auf“ das Zimmer, doch es glich eher einer Flucht, verwundert schauten die anderen ihm hinter her.

„Aber jetzt erzähl schon Minako. Wie ist diese Haruka überhaupt?“ Erkundigte sich Makoto Interessiert, behielt dabei aber kluger weiße für sich, das Haruka gestern schon einmal hier war um Hotaru abzuholen.

„Haruka ist Rennfahrerin. Eine begnadete wohlbemerkt. Sie ist so gut das sie als einzige Frau bei der Weltmeisterschaft mitfahren darf und ich bin fest davon überzeugt das sie auch gewinnt“ erklärte Minako mit Herzchenaugen.

„Wenn sie Charles Gann besiegen kann, wohlbemerkt. Bis jetzt liegt sie mit 2 Punkten zurück. Nur wenn sie vor ihm ins Ziel kommt, gewinnt sie“ verpasste Amy, Minakos Optimismus einen Dämpfer, woraufhin alle sie verwundert anstarrten.

„Was denn? Ich lese in der Zeitung auch etwas anderes als nur den Wirtschaftsteil“ murmelte sie verlegen und lief puderrot an. Die Freunde mussten lachen und selbst Usagi konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, wobei aber ihr Blick noch immer auf Mamoru gehaftet blieb.
 

Wie sehr sie es auch wollte, sie konnte einfach nicht ihre Augen von ihm abwenden, genauso wenig wie sie ihr schlechtes Gewissen ignorieren konnte. Es war ihre Schuld. Sie hatte doch ganz genau Gewusst, warum Haruka sie unbedingt nach Hause bringen wollten. Die Anzeichen waren doch eindeutig gewesen und trotzdem hatte sie es nicht verhindert. Vielleicht weil sie es gar nicht gewollt hatte. Ja, für einem kurzen Moment hatte sie geglaubt, das ihr eigener Schmerz erlischen würde, wenn Haruka ihm die gleichen zufügte. Es war Egoistisch von ihr gewesen, aber vor allem, es hatte nicht funktioniert. Wie war sie nur auf diesen Gedanken gekommen? Rache war keine Lösung, es machte die Vergangenheit nicht ungeschehen. Doch nun war es zu Spät. Haruka hatte Mamoru verletzt, nicht nur mit Gewalt, sondern auch mit ihren Worten und das war wohl noch viel schlimmer. Usagi verspürte den drang, sich bei Mamoru zu entschuldigen, doch kein Ton verließ ihre Lippen. Würde sie ihm nicht mit einer Entschuldigung alles verzeihen? Wollte sie das überhaupt? Wollte sie ihm verzeihen? Schritte im Flur, rissen Usagi aus ihren Gedanken, bevor sie eine Antwort auf ihre Fragen finden konnte.
 

Motoki kehrte ins Wohnzimmer zurück und an seiner Seite war Herr Himada? Usagi war etwas überrascht ihn jetzt schon zusehen, sollte er sie nicht erst in einer Stunde abholen? War es denn schon so spät?

„Einen wunderschönen Guten Morgen“ begrüßte Herr Himada, die Freunde überschwänglich, die seine Begrüßung genauso Freundlich erwiderten. Als er sich an Usagi wandte, wusste er sofort was ihr fragender Blick zu bedeuten hatte. In ihren Beruf kamen Terminänderungen so häufig vor, das es sich gar nicht mehr lohnte sie überhaupt aufzuschreiben und schon gar nicht sich deshalb zu wundern.

„Das Fotoshotting wird wie geplant stattfinden, ich bin aus einem anderen Grund etwas früher gekommen“ beruhigte er sie und zog dabei zwei Karten aus seiner Jackentasche.

„Dies soll ich ihnen übergeben“ er gab ihr eine der Karten und Usagi starrte sie Wortlos an. Schwarz/ Weiß Ball stand in goldenen Buchstaben darauf geschrieben und die blonde Frau verzog das Gesicht, als hielte sie grade ihr Todesurteil in den Händen. Herr Himada nutzte ihre Sprachlosigkeit aus und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er an Mamoru hingen blieb. Mit langsamen Schritten, als würde er grade zu seiner Hinrichtung geführt ging er auf ihn zu.

„Sind sie Mamoru Chiba?“ etwas überrascht nickte Mamoru und Herr Himada reichte ihm die zweite Karte.

„Dann ist diese, für sie“ Usagis Kopf schnellte in die Höhe. Ihr Blick glitt von Mamoru, zu der Karte in seiner Hand und dann zu ihrer eigenen. Die Freunde und vor allem Herr Himada, machen sich auf den kommenden Wutanfall gefasst, doch zu aller erstaunen drehte sich Usagi um.

„Ich muss mal telefonieren“ murmelte sie noch, bevor sie das Zimmer verließ.
 

Als Usagi ihr Zimmer betrat und nach dem Handy, das auf einer kleinen Kommode lag griff, zitterten ihre Hände. Erst nach dem zweiten Versuch gelang es ihr, die Wahlwiederholungstaste zu drücken und abwartend lauschte sie dem Freizeichen in der Leitung, während sie ungeduldig im Raum auf und ab Schritt.

„Modekonzern O´Mara, was kann ich für sie tun“ flötete ihr eine Frauen Stimme entgegen, als endlich jemand abnahm.

„Sakura hier ist Usagi. Stell mich bitte zu Aileen durch“

„Usagi, das ist aber schön das du dich meldest. Wie ist dein Urlaub? Hast du schon ein paar netten Jungs den Kopf verdreht?“ Usagi verdrehte genervt die Augen. Sie mochte Aileens Sekretärin eigentlich, doch manchmal ging ihr, ihre Geschwätzigkeit gehörig auf die Nerven, besonderst dann wenn sie ohnehin nicht sehr viele davon besaß.

„Sakura stell mich einfach zu ihr durch“ blaffte Usagi in den Hörer und das Schweigen, welches am anderen Ende der Leitung eintrat, machte sie fast Wahnsinnig.

„Nun ja....also...Sie ist grade in einer Besprechung“ erklärte Sakura klein Laut und Usagi umklammerte ihr Handy fester.

„Stell mich zu ihr durch und zwar sofort“ forderte die Blondine und Sakura murmelte noch ein „Ich werde schauen, was sich machen lässt“ bevor eine leise Melodie im Hörer erklang, die für Usagi alles andere als entspannet war.

Besprechung! Usagi würde wetten, das Alieen nicht in einer Besprechung war, ganz im Gegenteil, so wie sie Aileen kannte, hatte diese wahrscheinlich schon auf ihren Anruf gewartet. Es interessierte Usagi brennet, wie Aileen dieses mal ihren Kopf aus der Schlinge ziehen wollte. Der Schwarz/Weiß Ball war nämlich keine Kleinigkeit, es war das Ereignis des Jahres. Jede erdenkliche Firma die in Japan etwas zu melden hatte, wurde dazu Eingeladen. Es war also nicht verwunderlich das, das Modehaus O´Mara auf der Gästeliste stand. Viel mehr interessierte es Usagi, wie es dazu kommen konnte, das ein Ball von dieser Größenordnung, der eigentlich in zwei Wochen in Tokio stattfinden sollte, jetzt in Okinawa ist und zwar heute. Endlich hörte die Melodie auf und Sakura erklang wieder in der Leitung.

„Ich werde dich jetzt zur ihr durch stellen“ Na bitte wieso nicht gleich so?

„Usagi was gibt es so dringendes, das nicht solange warten kann?“ erkundigte Aileen sich auch gleich.

„Tu nicht so Ahnungslos, du weist genau warum ich Anrufe“ fauchte sie in den Hörer.

„Nein, tut mir Leid das weiß ich nicht. Aber du kannst es mir gerne sagen“ die unschuldige Stimme, machte Usagi nur noch wütender.

„Schwarz/Weiß Ball. Was dachtest du dir dabei?“

„Oh. Du hast die Einladung also bekommen. Lass mich dir das Erklären, Usagi“

„Ich bin gespannt“ knurrte Usa und lauschte Aileens Beschwichtigungsversuch.

„Du weist ja das ich eigentlich Persönlich auf diesen Ball gehen wollte. Doch nun wurde er, aus nicht genannten Gründen, kurzfristig nach Okinawa verlegt und ich kann jetzt hier unmöglich weg. Da aber auf diesen Ball ein Haufen möglicher Geschäftspartner auftauen und es eine gute Werbung für uns ist, dachte ich mir das du da hingehen könnest. Du bist eh auf Okinawa und die Zeitung liebt dich viel mehr als mich. Von den Männlichen Geschäftspartnern gar nicht erst zu reden. Bitte Usagi, tu´s für mich. Es ist wichtig für die Firma“

„Weist du den letzten Teil glaub ich dir sogar. Doch erzähl mir nicht, das du nicht schon früher davon Gewusst hast. So etwas wie den Schwarz/Weiß Ball kann man nicht einfach kurzfristig verschieben“ Usagi konnte das lächeln auf Aileen Gesicht förmlich sehen.

„Also gut du hast mich erwischt. Ich wusste es schon seit ein paar Monaten, doch ich wollte dir deinen Urlaub nicht kaputt machen. Deshalb habe ich dir nichts davon erzählt“ beteuerte Aileen aufrichtig.

„Keine Sorge, das hat schon jemand anderes geschafft“ murmelte Usagi, ihre Wut war langsam verraucht und sie ließ sich auf ihr Bett fallen.

„Wie meinst du das?“ erkundigte sich Aileen mit einem besorgten Unterton.

„Mamoru Chiba! Sagt dir der Name zufällig etwas?“ Usagi war sich eigentlich ganz sicher gewesen das Aileen, Mamoru diese Einladung besorgt hatte.

„Nein tut mir Leid, ich kenne keinen Mamoru. Aber warte mal, hieß so nicht der Vater von Selena?“

„Ja“ es war ein leises Zugeständnis und Usagi hoffte das es niemand gehört hatte.

„Was ist mit ihm?“

„Er ist hier“

„Was?“ nun war Usagi sich ganz sicher, das Aileen nichts mit Mamorus Einladung zutun hatte. Aber wenn sie es nicht war, wer war es dann?

„Ja er ist hier. Doch mach dir keine Gedanken, ich komm schon klar“ sie hoffte das sie sich Zuversichtlicher anhörte, wie sie sich fühlte.

„Bist du dir Sicher?“ hakte ihre Freundin vorsichtig nach.

„Ja ganz Sicher. Du ich muss jetzt Schluss machen, Herr Himada wartet schon auf mich“

„Ja ist gut. Ach und Usagi, wegen dem Ball...“

„Keine Sorge, ich gehe hin und werde dich würdig vertreten“ schnitt Usagi ihr das Wort ab und Aileen lachte.

„...Das weiß ich doch. Ich wollte dir nur sagen das dir Weis, besser steht als Schwarz“ Usagi verdrehte die Augen und trennte die Verbindung, manchmal benahm sich Aileen unmöglich. Sie stand vom Bett auf und steckte das Handy in ihre Tasche, während sie ihr Aussehen doch einmal kritisch im Spiegel musterte. War die Frau die ihr entgegenblickte, wirklich sie selbst? Sie wünschte sich es wäre nicht so. Ihr Gesicht war blass und die dunklen Ringe unter ihren Augen zeugten davon, das sie die letzte Nacht nicht besonderst viel Schlaf gefunden hatte. Eindeutig, im Moment sah sie nicht grade umwerfend aus, doch daran würde sie jetzt nichts mehr anderen können, ihre Stylistin würde es schon hinbekommen. Wenn doch nur Mamoru nicht wäre! Er stellte eine große Komplikation da, nicht nur für ihren Seelenfrieden, sondern auch für ihre Arbeit. Ob sie es schaffen würde zu lächeln, wenn er sie ansah? Das würde sie wohl erst erfahren, wenn sie es versucht hatte. Seufzend verließ Usagi ihr Zimmer und ging die Treppen hinunter. In Gedanken ging sie die Liste der Leute durch, von denen Usagi wusste, das sie auf jeden Fall auf dem Ball erscheinen würden. Aber keiner der Namen wollte passen. Doch es musste ja schließlich jemanden geben von dem Mamoru die Einladung bekommen hatte. Aileen besaß zwar den nötigen Einfluss, doch sie würde nie etwas tun, was Usagi verletzt. Wer war es also dann? Die Antwort traf Usagi so überraschend, das sie mitten auf dem Absatz stehen blieb. Natürlich, wieso war sie nicht schon viel früher darauf gekommen? Es gab ja noch jemanden in ihrem Freundeskreis, der genügen Einfluss besaß und zwar Motoki. Die Computerfirma Furmhata, war sogar der Gastgeber, es wäre für Motoki ein leichtes gewesen, seinen Vater darum zu bitten. Aber wozu? Er hätte doch wissen müssen, das Usagi früher oder später darauf kommen würde. Hatte Mamoru ihn etwa darum gebeten? Usagi schüttelte, wegen ihren absurden Gedanken, den Kopf. Nein ganz sicher nicht, dazu war er selbst viel zu Überrascht gewesen.

„Usagi“
 

Aus ihren Gedanken gerissen schaute Usagi auf und trat unbewusst einen Schritt nach hinten, als Mamoru plötzlich vor ihr Stand. Doch da sie auf der Treppe stand, war dies nicht grade klug. Sie verlor ihr Gleichgewicht und wäre mit Sicherheit unsanft auf ihren Hintern gelandet, hätte Mamoru sie nicht schnell genug am Arm festgehalten.

„Danke“ hauchte sie verlegen, während ihr im gleichen Moment wieder einfiel warum, sie überhaupt zurück gewichen war. Er stand ihr jetzt so nahe, das sie seine wärme spüren konnte und das war Gefährlich.

„Keine Ursache“ er hielt noch immer ihren Arm und sein Blick war auf sie gerichtet, es sah nicht danach aus, als ob er sie je wieder loslassen wollte. Usagi war sich nicht sicher, was ihr mehr Hitze durch den Körper jagte. Sein Blick oder seine Hand? Aber es war auch egal, sie drohte bei beiden zu verbrennen.

„Könnte ich meinen Arm bitte wieder bekommen?“ im Gegensatz zu ihrem Köper der zu glühen schien, klang ihre Stimme ruhig und vor allem kühl und befreite Mamoru schlagartig aus ihren Bann.

„Natürlich“ murmelte er und hatte dabei wenigstens den Anstand rot zuwerden. Er ließ ihren Arm los und Usagi trat noch einen Schritt zurück, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, was Mamoru nicht entging.

„Es tut mir Leid“ seine plötzliche Entschuldigung überraschte sie.

„Was tut dir Leid?“ fragte sie misstrauisch.

„Das was ich über Selena gesagt habe. Ich hatte nicht das Recht, dir Vorwürfe zumachen.“

„Schön das du es wenigsten einsiehst“ sie wollte an ihm vorbei, doch er versperrte ihr den Weg.

„Wir sind beide Erwachsen Usagi! Sollten wir uns nicht langsam mal wie welche Benehmen?“

„Was soll das werden, ein Waffenstillstand?“ fragte sie mit einem gespielten spöttischen Ton.

„Wenn du es so Nennen möchtest. Ja.“ Er hielt ihr seine Hand hin und Usagi starrte sie unentschlossen an. Sollte sie das Angebot annehmen?

„Ich verlange nicht das du mir Verzeihst. Ich möchte doch nur eine Chance“ fügte Mamoru dazu und ganz langsam hob Usagi ihre Hand.

„Es ist deine einzige“ es war eine klare Warnung, doch Mamoru lächelte als Usagi seine Hand ergriff. Eine Chance mehr hatte er nicht gewollt.
 

Als die beiden kurze Zeit später mir Herr Himada, das Haus verließen und ins Auto stiegen, wagten die Freunde erleichtert aus zu atmen. Usagi schien sich beruhigt zu haben und Mamoru war Lebend aus dem Gespräch mit ihr zurück gekehrt, das konnte man nur als gutes Omen bewerten. Jetzt blieb nur noch zu Hoffen das Motokis Plan funktionierte.

„Die beiden haben es gut. Ich würde auch gerne auf einen Ball“ seufzte Minako verträumt, während sie, dem immer kleiner werden Wagen nach schaute.

„Dann lass uns doch hingehen“ überrascht drehte sich Minako zu Motoki um, der hinter ihr stand.

„Und wie, du hast deine Einladung Mamoru gegeben schon vergessen?“ wies sie in darauf hin, sich nicht all zu große Hoffnung machend den Ball doch noch besuchen zu können, doch Motoki setzte ein gewinnendes Lächeln auf.

„He, ich brauche kein Stück Papier. Ich bin der Sohn des Veranstalters“ erklärte er mit übertrieben Stolz und Minakos Augen leuchteten auf.

„Und du kannst mich wirklich mitnehmen?“ hakte sie noch einmal nach, um ganz sicher zugehen das sie auch nicht träumte.

„Wenn du mit mir Ausgehen möchtest, ja“ bestätigte Motoki und setzte ein verlegendes Lächeln auf.

„Ist das ein Date?“ fragte sie ihn neckend und grinste als Motoki eine gesunde Gesichtsfarbe annahm.

„Nun ja....also irgendwie schon... oder so“ murmelte er und vermiet es ihr dabei in die Augen zusehen.

„Aber nur wenn du möchtest“ fügte er noch klein Laut hinzu. Minako quietschte auf und fiel ihm um den Hals.

„Ja Matoki, das möchte ich“ sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und er blieb wie erstarrt stehen. Doch Minako schien es gar nicht zu bemerken.

„Ich muss sofort einkaufen gehen“ plapperte sie begeistert und flitzte aus dem Zimmer, während sie nach den anderen Mädchen rief. Eine von ihnen würde sie sicherlich begleiten. Motoki schaute ihr nach und fuhr mit den Fingern über die Stelle, auf der sie ihn geküsst hatte.

„Ich habe wirklich ein Date mit Minako“ er konnte es einfach nicht glauben.

Wendepunkte

Konnichi Wa
 

Zu erst einmal muss ich mich entschuldigen, weil das Kap solange auf sich warten ließ. Eigentlich sollte es schon letzte Woche on sein, doch meine Beta-Leserin war zu beschäftigt. *Kopfschüttel*

Ich wollte mich auch ganz Herzlich bei kuris-chan bedanken, die mir für ein längers Kap mehr Zeit ließ. *fg* Nun ich hoffe das es eure Erwartungen erfüllen wird und ich versprech hoch und heilig, das ich das nächste Kap schneller hochladen werde. *Finger hinterm Rücken kreuz*

So das war es aber auch schon von mir, ihr wollt ja schließlich wissen wie es weiter geht. Vielen dank an allen Kommi schreibern und lesern *megaknutscher*
 

Kapitel 13: Wendepunkte
 

Mamorus faszinierter Blick glitt über die schwarzen Ledersitze hinweg, zur Minibar und blieb schließlich an einem klein Schalter über seinem Kopf hängen. Neugierig betrachtete er ihn, während er sich fragte, was wohl passieren würde, wenn man ihn betätigte. Sollte er es mal ausprobieren? Vielleicht kam ja ein versteckter Fernseher zum forschein. Schelmisch grinsend und sie wie ein kleiner Junge freuend, hob Mamoru seine Arm und drückte drauf. Mit einen surrenden Geräusch fuhr die schwarze Wand, die den Fahrerteil vom Rest des Wagens trennte, nach unten und Mamorus Augen wurden groß. Er drückte gleich noch einmal auf den Schalter und die Wand glitt wieder nach oben. Sein grinsen wurde breiter. Auf, zu, auf, zu. He das machte ja richtigen Spaß.

„Der Schalter funktioniert“ murmelte Usagi mit einem leicht genervten Unterton und schlagartig nahm Mamoru die Hand nach unten, woraufhin die Trennwand halb geöffnet zum stehen kam.

„Tut mir Leid“ murmelte er Verlegen und lief rot an, als ihm selber klar wurde wie Kindisch er sich überhaupt benahm. Usagi seufzte, steckte einen Finger in die Akte, die aufgeschlagen auf ihren Schoss lag und beugte sich leicht zu ihm herüber.

„Schon O.K. Du fährst zum ersten mal mit einer Limousine, hab ich recht?“ neckisch sah sie ihn an, während sie mit geübte Sicherheit, den Schalter betätigte, der die Wand wieder schloss. Mamoru schluckte, ihr lieblicher Duft von Pfirsich benebelte seine Sinne und er hatte einige Probleme damit seine Gedanken beisammen zuhalten und sie nicht in Gefilde driften zulassen, in denen sie momentan nichts zu suchen hatten.

„Ich bin es nicht gewönnt“ flüsterte er heiser und schluckte noch einmal schwer, um seinen Hals von dem Klos zu befreien, der ihm das Luft holen erschwerte. Usagi lächelte und ließ sich wieder in ihren Sitz zurück fallen. Mamoru atmete erleichtert aus, was Usagi zum Glück entging, seine Selbstsicherheit nahm wieder zu, wenn auch nur minimal.

„Du scheinst ja keine Probleme damit zuhaben. Fährst du immer in einer Limousine herum?“ erkundigte er sich, da ihm kein besseres Gesprächsthema einfallen wollte. Usagi schüttelte lachend den Kopf und schlug die Akte wieder auf.

„Nein, zum Glück nicht. Nur wenn ich Auswärts unterwegs bin, oder bei größeren Anlässen wie zum Beispiel so ein Ball“ erklärte sie, während ihr Blick wieder über die Unterlagen schweifte.

„Willst du mir jetzt erzählen, das du so ein Luxusleben nicht magst“ erkundigte er sich weiter, in der Hoffnung so wenigstens einen kleinen Teil ihre Aufmerksamkeit erhaschen zu können.

„Ich habe nichts gegen Luxus, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt“ erwiderte Usagi, ohne auch nur von ihren Unterlagen auszusehen.

„Wie meinst du das?“ fragte Mamoru irritiert. Entweder man lebte in Luxus oder man tat es nicht. Usagi tat es offensichtlich.

Usagi seufzte und schaute auf und gegen jeder seiner Erwartungen, wahr ihr Blick noch nicht einmal genervt, was sein Herz einen kleinen Hüpfer machen ließ.

„Nun ja. Manchmal ist dieses Luxusleben ganz schön und es hat auch viele Vorteile, doch meistens nervt es mich nur. Die meisten Menschen glauben anscheint, das man, nur weil man Berühmt ist, kein Privatleben mehr hat. Aber das ist falsch, ich bin ein Mensch genauso wie jeder andere auch und genauso möchte ich auch behandelt werden. Von mir aus könnten wir auch in einen Taxi durch die Gegend fahren, es würde mich nicht stören. Doch Aileen ist der Meinung es schadet meinen Image, also sitzen wir jetzt in einer Limousine. Du kannst dich also bei ihr Bedanken“ schloss Usagi mit einem lächeln, das Thema ab und senkte wieder ihren Blick in die Unterlagen.

Mamoru sah sie prüfend von der Seite an. Wiedereinmal musste er erkennen, wie sehr sie sich doch verändert hatte. Wo wahr das ausgeglichene, unschuldige, verträumte Mädchen hin, das ihn mit ihrer Naivität oft zum lachen gebracht hatte? Die Frau die jetzt neben ihm saß, passte nur noch sehr wage und das auch nur vom aussehen, mit dem Bild, welches er von ihr im Herzen trug, überein. Als er Usagi damals kennen lernte, hatte er niemals geglaubt, das aus ihr eines Tages eine solche Frau werden könnte. Sie wahr nicht nur wunderschön, sondern auch noch Intelligent, Verantwortungsbewusst und Selbstsicher und das wahr es wohl, was ihm an meisten verunsicherte. Natürlich sie war noch immer Temperamentvoll und ihre Wutausbrüche, waren auch nicht ohne. Doch die Art, wie sie ihn nur mit ihren Worten, oder einen Blick aus dem Konzept bringen konnte, ließen die kleine Hoffnung die er hegte doch noch ihr Herz zu gewinnen, fast zu einem nichts zusammen schrumpfen. Hatte er denn überhaupt noch eine Chance bei ihr? Lebte sie nicht mittlerweile in einem Stand, der viel höher lag ,als sein eigener. Was konnte er ihr denn schon bieten, was sie nicht ohnehin schon besaß? Sie war Erfolgreich, Reich und konnte ohne Ausnahme jeden Mann haben, den sie sich wünschte und das nur mit einem lächeln. Mamoru fragte sich ernsthaft wie viele Männerherzen, sie allein mit diesen Lächeln gebrochen hatte? Waren es Hunderte oder doch Tausende. Was musste ein Mann tun, um so eine unerreichbare Erscheinung, als sein eigen bezeichnen zu dürfen?
 

Ein surrendes Geräusch holte Mamoru aus seinen Gedanken und schnell hob er abwehrend die Hände, als Usagi mit einem genervten Stöhnen den Kopf hob. Er hatte nichts Berührt. Die Trennwand glitt ganz nach unten und ein lächelnder Herr Himada steckte den Kopf hindurch.

„Ach Miss Usagi, mir ist grade eingefallen, das ich sie noch ganz Herzlich von meinem Vater grüßen soll“ schlagartig hellte sich Usagis Mine auf.

„Von Leon. Wie geht es ihm?“ seit der alte Mann vor einen Jahr in den Ruhestand getreten war und somit seinen Platz seinen Sohn überlassen hatte, hatte sie nur noch selten etwas von ihm gehört. Usagi vermisste den Altenkauz mit seinem trockenen Englischen Humor, doch sie gönnte ihm auch die Ruhe, die er jetzt in seinem Haus in England genießen konnte.

„Hervorragend, er beschwert sich nur das er jetzt zu viel Zeit hat. Ich schlug ihm ja vor zu mir und meiner Familie zu ziehen, doch er meinte wir Japaner seine ihm zu spröde“ Usagi lachte hell auf und Mamoru konnte nicht verhindern, das er einen kleinen Stich der Eifersucht verspürte, da es ein andere Mann schaffte sie so fröhlich zustimmen.

„Das ist Typisch Leon, er ist einfach nicht Glücklich, wenn er nichts zum meckern hat. Er fehlt mir“ beteuerte Usagi aufrichtig.

„Sie fehlen ihm auch. Immer wenn wir mit einander Telefonieren redet er pausenlos von ihnen“ Usagi zog eine Grimasse.

„Ich leugne alles was er gesagt hat. Glauben sie ihm kein Wort“ kicherte sie vergnügt.

„Ja das glaube ich auch. Er hat mal wieder maßlos Untertrieben“ er zwinkerte ihr zu, bevor er sich wieder in seinen Sitz umdrehte, doch als er nach vorne schaute, verschwant schlagartig die Fröhlichkeit aus seinem Gesicht.

„Sofort Anhalten“ befahl er dem Fahrer, der daraufhin so plötzlich auf die Bremse drückte, das Usagi und Mamoru ein kleines Stück aus ihren Sitz gehoben wurden.

„Was ist denn los?“ verlangte Usa zu erfahren, während sie sich nach vorne lehnte um selbst einen Blick nach draußen zu werfen.

„Parasiten“ erklärte Herr Himada und der Blick der Blonden verfinsterte sich.

„Verdammt, woher haben die gewusst, das ich hier bin?“

„Parasiten?“ fragte Mamoru irritiert.

„Das sind kleine lästige Wanzen, die nichts besseres zu tun haben, als mit ihren Lügen das Leben von unschuldigen Bürgern zu Hölle zumachen“ meinte Herr Himada wutschnaubend, was Mamoru sehr viel weiter brachte.

„Haben sie uns schon gesehen?“ erkundigte sich Usagi.

„Nein, sieht nicht danach aus“

„Wie weit ist es noch?“

„Nicht mehr weit. Sehen sie den Frisursalon, die Straße runter...“ Usagi folgte seiner ausgesteckten Hand und nickte. Doch sie sah noch mehr als nur den Laden, sie sah auch den Mann der seine Post in den Briefkasten steckte oder den, der sich auf der anderen Straßenseite ein Eis kaufte, ein weiter warf seinen Müll weg. Unauffällig für jeden normalen Betrachter, der nicht genau hinschaute. Doch Usagi schaute genau hin und sie erkannte ihre Gemeinsamkeit, sie alle hatten eine Kamera bei sich.

„...daneben ist das Studio. Was wollen sie jetzt tun?“ Usagi überlegte einen Moment, würde sie jetzt weiter fahren, würde ihr Gesicht morgen in jeder bekannten Klatschpressen sein. Etwas auf das sie gut und gern verzichten konnte.

„Gibt es einen Hintereingang?“ bedauernd schüttelte Herr Himada den Kopf und Usa seufzte schwer. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Sie schaute zu Mamoru, der Verunsichert zu sein schien und dann wieder zur Straße. In Gedanken ging sie ihre Möglichkeiten durch, die wie sie feststellen musste nicht sehr viele waren. Schließlich seufzte sie noch einmal, griff nach ihre Handtasche und kippte den ganzen Inhalt auf dem Sitz aus.

„Was machst du da?“ fragte Mamoru überrascht und staunte über den ganzen Krempel, den eine Frau so mit sich herum schleppte.

„Nach was sieht´s denn aus? Ich suche etwas was meine Ruf rettet“ entgegnete Usagi und verdrehte die Augen.

„In deiner Handtasche?“ fragte Mamoru verblüfft.

„Nein, im Kofferraum. Natürlich in meiner Handtasche“ knurrte Usagi gereizt, griff sich ein Zopfgummi und band ihre Haare. Schließlich steckte sie, sie noch mit einer Spange hoch, so das ihr fast bodenlanges goldblondes Haar nur noch bis zum Nacken reichte.

„So sie fahren jetzt ein paar Runden um den Block, während ich versuche mich an diesen Gesindel vorbei zuschleichen. Wir treffen uns in 10 Minuten im Studio. Sollen diese Typen von mir aus doch ein leeres Auto fotografieren“ Herr Himada nickte einverstanden und Usagi räumte schnell ihre Sachen zurück in die Tasche, bevor sie aus den Wagen stieg. Unschlüssig saß Mamoru auf seinen Platz, nicht wissend was er jetzt zu tun hatte und als er sich nach etlichen Sekunden noch immer nicht bewegt hatte, verlor Usagi ihre Geduld.

„Mamoru, wenn dir dein guter Ruf als Arzt wichtig ist, dann steig jetzt aus diesen verdammten Wagen“ fauchte sie, was Mamoru dazu veranlasste die Tür aufzureißen und beinahe panisch aus dem Auto zuspringen. Kopfschüttelnd schloss Usagi die Autotür und der Wagen fuhr davon.

„Auffälliger ging´s wohl nicht was? Na ja, wollen wir hoffen das du ein besser Schauspieler bist“
 

Usagi kam auf ihn zu und Mamoru schwante auf einmal übles.

„Was soll ich denn Schauspielern?“ fragte er zaghaft, zu allen Göttern flehend das sie nicht das aussprechen würde, was er befürchtet. Ihr schelmisches und verschlagenes Grinsen, ließen seine Hoffnung wie ein Kartenhaus in sich zusammen fallen.

„Ein Liebespaar natürlich“ erklärte sie mit zuckersüßer Stimme und er hätte alles dafür gegeben, wenn sie diese Worte doch nur ehrlich gemeint hätte. Wie selbstverständlich hackte sie sich bei ihm unter und zerrte ihn beinahe schon den Weg entlang.

„Wieso müssen wir das überhaupt machen?“ es war der verzweifelte Versuch, die Schlinge sie sich fester um seine Hals zog, abzustreifen.

„Oh Gott Mamoru, bist du so blind oder tust du nur so? Sieh dich noch mal um“ er folgte ihre Aufforderung, doch konnte er beim besten willen, nichts auffälliges entdecken.

„Was soll ich denn sehen? Sieht alles normal aus“ meinte er schließlich und Usagi unterdrückte den Impuls sich die Haar zu raufen. Stattdessen schmiegte sie sich noch dichter an ihm, als sie an dem Mann am Briefkasten vorbei gingen, was bei Mamoru ein angenehmes kribbeln im Margen verursachte.

„Hier wimmelt es grade zu von Klatschreportern, willst du etwa dein Foto morgen in jeden bekannte Lügenblatt sehen?“

„Nein, nicht unbedingt. Doch ich dachte auf diesen Ball werden ohnehin Reporter auftauchen. Ist es denn da nicht vollkommen egal, ob man uns jetzt zusammen fotografiert oder später“ flüsterte Mamoru genauso leise zurück, wie sie es getan hatte.

„Nein, das ist es nicht. Die Leute auf dem Ball sind angesehene Reporter, doch die hier sind einfach nur Parasiten. Sie schreiben einfach was ihnen in den Kram passt und dabei ist es ihnen vollkommen egal, wessen Kariere sie grade ruinieren“

„Übertreibst du nicht ein wenig?“ fragte Mamoru skeptisch.

„Oh ganz sicher nicht. Ich habe sie ja schon oft genug verklagt“ überrascht schaute er sie an, doch bevor er auch nur die Gelegenheit hatte, diese Information wirklich zu verarbeiten, blieb Usagi plötzlich stehen.

„Mist“ fluchte sie leise und je eher Mamoru sich versah, drückte sie ihn dichter an die Häuserwand und schmiegte sich eng an ihn. Enger als Mamoru lieb war.

„Was tust du?“ hauchte er überrascht, an ihrem Ohr.

„Der Reporter auf der anderen Straßenseite, er kommt auf uns zu. Tu doch was“ flehte sie leise und vergrub ihr Gesicht, in sein Hemd.

„Was soll ich denn tun?“ fragte Mamoru verunsichert, er hatte keine Ahnung, was man in solchen Situationen zu tun pflegte.

„Keine Ahnung, lass dir was einfallen“ Usagis späte Vorsichtig zur anderen Straßenseite hinüber und erschrak, der Kerl kam direkt auf sie zu.

„Nun mach doch was, er kommt direkt hierher“ panisch sah sie zu ihm auf und Mamoru tat das einzigste was ihm unter diesen Umständen einfallen wollte. Er packte sie bei den Schultern und mit einer einzigen fließenden Bewegung, drückte er sie gegen die Wand. Nun stand er mit dem Rücken zur Straße und verdeckte die Sicht auf Usagi, doch er bezweifelte das dies Ausreichen würde. Oder sein Verstand war einfach zu sehr benebelt, als das er sein Tun begriff. Er legte die Hände an ihren Wangen und beugte sich zu ihr herunter. Sanft strichen seine Lippen über die ihren, bevor er sie ganz in beschlag nahm und den Kuss vertiefte. Usagis erstickter Aufschrei wurde von seinen Lippen gedämpft.
 

Mehrere Herzschläge lang stand Usagi steif wie ein Stein, mit ihrem Verstand kämpfend, der ihr sagte das sie sofort aufhören sollte. Das es viel zu gefährlich war. Doch anstatt auf ihre innere Stimme zuhören, legte sie ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn noch dichter an sich. Ihr Mund, eben noch so unnachgiebig, wurde weich, schloss sich zärtlich um seine Lippen. Plötzlich spielte keiner von ihnen, den anderen mehr etwas vor.

Durch einen Schleier köstlicher Gefühle hörte sie die Schritte als der Mann, an ihnen vorbei ging. Dann strich Mamorus Zunge zart über ihre Lippen, lockte sie, sie zu öffnen, und das Rauschen in ihren Ohren übertönte alles außer dem verzückten Pochen in ihren Adern und ihrem unsteten Herzschlag. Er strich mit seinen Lippen über ihre, vor und zurück und löste damit ein prickelndes Reiben aus, das sie beide zu entflammen drohte. Seine Zunge drang tiefer in die süße ihres Mundes vor, stupste, liebkoste und neckte ihre eigene Zunge, selber seinen Mund zu kosten. Als sie ihm folgte, schlossen sich seine Hände fester um sie, drückten sie an sich. Er vertiefte den Kuss, trank von ihren Lippen, als würde er nicht zufrieden sein, bis er ihr Innerstes gekostet hatte. Usagi klammerte sich an ihn und ihr wurde ganz schwindlig vor Verlangen.

Bis jetzt hatte sie immer Stark sein müssen. Man hatte sich so lang auf sie verlassen, das es sich einfach himmlisch anfühlte, sich an ihn zu stützen, an ihm festzuhalten und einfach in seiner Hitze dahinzuschmelzen, in seiner Stärke aufzugehen. Ohne es zu merken, seufzte sie in seinen Mund- ein süßer, hilfloser Laut der Selbstvergessenheit.
 

Mit einem zitternden Stöhnen zwang er sich, von ihr abzulassen. Während er stumm auf sie herabschaute, in seinen Augen ein primitiver Hunger, begriff sie, dass der Reporter weiter gegangen war und sie jetzt nichts mehr zu befürchten hatten. Sie taumelte erschrocken einen Schritt nach hinten und stieß dabei gegen die Wand, als ihr Verstand wieder einsetzte. Ihr die grausame Wahrheit von dem offenbarte, was sie grade getan hatte. Sie hatte ihren Willen für einen Kuss aufgegeben. Was wäre sie bereit, für andere, noch aufreizendere Versuchungen zu Opfern? Ihre Selbstachtung? Das Glück ihrer Tochter? Wenn sie noch länger in seinen Armen geblieben wäre, hätte sie es erfahren.

Es war ein Instinktiver Reflex als ihre Hand nach oben schnellte, bereit ihm für sein Rücksichtloses Verhalten, die gerechte Strafe zu erteilen. Mamoru wich ihren Blick nicht aus und machte sich innerlich auf den Schmerz gefasst, doch kein lautes Klatsch Geräusch erfüllte, die fast Menschen leere Straße. Usagis Hand stoppte mitten in der Bewegung. Ihr Blick spiegelte Schmerz und Wut wieder, doch sie zögerte, sich der Tatsache bewusst, das sie die Reporter damit auf sich Aufmerksam machte. Langsam ließ sie die Hand wieder sinken und legte sie stattdessen an seine Brust. Fast sanft, doch mit Unverkennbaren nachdruck, schob sie ihn von sich.

„Ich glaube, er ist jetzt weg. Wir können mit diesen Täuschungsmanöver aufhören“ zuerst rührte er sich nicht, war gefangen von ihren blauen Augen, die ihn so Vorwurfsvoll anblickten. Doch dann ließ er die Schultern hängen und trat seufzend zurück.

„Das war eine sehr überzeugende Vorstellung, Usagi. Hast du jemals eine Karriere auf der Bühne in Erwägung gezogen?“ seltsamerweise verletzten sie seine kühlen Worte, doch sie ließ es sich nicht anmerken.

„Das gleiche könnte ich dich Fragen!“
 

Der restliche Weg verlief ohne weitere Zwischenfälle und erst als Mamoru die Tür zum Studio öffnete, wurden die lauernden Reporter misstrauisch. Doch bevor sie sich ganz sicher waren und ihre Kameras zücken konnten, war Usagi auch schon im inneren des Gebäudes verschwunden. Sie hatten ihre Chance vertan.

Im inneren war das Studio größer, als es von außen den Anschein machte. Der Boden war mit braunen Fliesen ausgelegt und Usagis Absätze klicken, als sie die Empfangshalle durchquerte und auf die Frau, die hinter der Anmeldung saß zuging. Die Frau blickte auf, als Usagi und Mamoru vor ihr zum stehen kamen und lächelte.

„Einen schönen Guten Morgen, kann ich ihnen irgendwie helfen?“ erkundigte sie sich freundlich.

„Ich bin entsetzt, sie erkennt dich nicht. Willst du sie nicht verklagen?“ raunte Mamoru in Usagi Ohr und fing sich damit einen leichten Rippenstoß ein.

„Nur zu deiner Info. Ich tue das nicht gern, aber es ist die einzige Sprache die sie verstehen. Und außerdem ist es mir egal was sie über mich schreiben, doch uns... ähm.. meine Tochter sollen sie da raushalten“ sie wandte sich schnell, der überrascht dreinblickenden Frau am Tresen zu und hoffte das er ihren Versprecher nicht bemerkt hatte.
 

Sie nahmen den Fahrstuhl ins obere Stockwerk, in denen sich auch das Fotostudio befand. Und während Usagi, all ihre Aufmerksamkeit der roten Anzeigetafel schenkte, fragte sich Mamoru was er wohl Verbrochen hatte, das er eine solche Strafe verdiente. Er stand hier mit, seiner Meinung nach, der tollsten Frau der Welt und sie hatte nichts besseres zu tun als sich, das Display des Fahrstuhls anzusehen, als ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Er war in der Hölle, soviel stand fest. Sie ging ihm aus dem Weg, noch mehr als zuvor und er fragte sich warum? Wahr es etwa weil er sie geküsst hatte? Nun er könnte nicht abstreiten, das er es nicht genossen hatte, doch das war doch nun wirklich nicht seine Schuld. Sie hatte gesagt, lass dir etwas einfallen und er hatte es getan. Deshalb musste sie doch nicht jetzt die beleidigte Leberwust spielen. Herr Gott noch mal Frauen, hoch lebe der, der sie Versteht. Er tat es ganz sicher nicht.
 

„Haben sie noch einen Moment geduld. Sie wird sicherlich gleich hier sein“ Usagi erkannte die nervöse Stimme die ihr entgegen schlug, als sie aus dem Fahrstuhl trat, sofort. Lisa, Usagis Stylistin stand mitten im Gang, nicht zu übersehen mit ihren feuerroten Haar und versuchte offensichtlich einen ziemlich mürrischen Mann am weggehen zu hindern. Beim näher kommen, musterte Usagi ihn genauso wie sie es sonst immer mit Kunstwerken zu tun pflegte. Gut, aber nicht zu teuer gekleidet, dezent, manikürt und frisch frisiert, Typ Hugh Grant, definitiv Ausländer. Vielleicht 30, höchstens 32. Produkt einer teuren Privatschule, die es an höfflichen Manieren mangeln ließ. Wenn das der Starfotograf war, den Aileen ihr empfohlen hatte, sah Usagi schwarz.

„Das will ich auch hoffen. Ich habe besseres zu tun, als meine Zeit mit einem drittklassigen Model zu verschwenden“ blaffte er die junge Stylistin an, die merklich zusammen zuckte. Usagi stöhnte innerlich, verfluchte Aileen im stillen und setzte ein gewinnendes lächeln auf, als sie dichter an dem Hugh Grant Verschnitt heran trat.

„Entschuldigen sie bitte“

„Was?“ die wütende Stimme ließ Usagi glatt ein Schritt zurück treten, obwohl sie sonst eigentlich nicht der Typ war, der sich so leicht einschüchtern ließ. Lisa drehte sich um und die Erleichterung Usagi zusehen, war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Tut mir Leid, ich wurde aufgehalten. Wer ist dieser nette Herr, Lisa?“ die Ironie ihrer Worte verfehlten ihre Wirkung nicht und Hugh Grant baute sich zu seiner vollen Größe auf.

„Ich bin Stefane und wer sind sie?“ die Arroganz in seiner Stimme, bestätigte Usagi nur das, was sie ohnehin schon wusste seit sie den Fahrstuhl verlassen hatte. Sie sah für dieses Fotoshooting schwarz.

„Ich bin das drittklassige Model, das ihre Zeit, mit einem eingebildeten Fotografen verschwenden muss“ entgegnete Usagi zuckersüß, was Mamoru ein amüsiertes Glucksen entlockte. Lisa und die Empfangsdame schnappten erschrocken nach Luft und Stefane starrte sie nur geschockt an, doch Usagi war noch nicht fertig.

„Da wir beide ja der Meinung sind, das wir nur unsere kostbare Zeit verschwenden, ist es wohl das beste wenn ich wieder gehe. Sie können sich gerne wieder bei uns Melden, wenn sie gelernt haben, wie man Professionell arbeitet. Ich wünsche ihnen noch einen wunderschönen Tag, Mister Stefane“

„A...A…Aber..” begann Stefane zu stottern, der es nicht gewohnt war das ihm jemand eine so knall harte Abfuhr erteilte. Doch Usagi schenkte ihm keinerlei Beachtung mehr, sondern drehte sich einfach um und ging zum Fahrstuhl zurück. Mamoru und Lisa folgten ihr, obwohl letztere nicht wusste ob sie Usagi bewundern oder Stefane bemitleiden sollte. In dem Moment als sie den Fahrstuhl erreichten, ging die Tür auch schon auf und ein abgehetzt wirkender Herr Himada stolperte ihnen entgegen.

„Oh da sind sie ja endlich. Sind sie Reporter weg?“ erkundigte sich Usagi und betrat selber den Fahrstuhl.

„Ja wir konnten sie mit einem Trick auf eine falsche Fährte locken“ bestätigte Herr Himada, dann fiel ihm auf, das hier etwas total schief lief.

„Wo wollen sie denn hin?“ fragte er irritiert, als auch Mamoru und Lisa in den Fahrstuhl traten.

„Frühstücken“ erklärte Usagi mit einem unschuldigen lächeln und der geschockte Herr Himada konnte nur noch hilflos zusehen wie sich die Fahrstuhltür schloss.

„Das kann sie doch nicht machen. Ich bin Stefane“ langsam drehte sich Herr Himada um. Stefane stand noch immer auf der gleichen Stelle und langsam begriff Herr Himada, warum Usagi gegangen war. Dieser Starfotograf war schon so lange von Stars umgeben, das er selber glaubte einer zusein. Usagi hatte ihn zwar nicht grade sanft, aber bestimmt auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Etwas was schon viel früher hätte passieren müssen. Nun erweckte er mehr den Eindruck, eines kleinen Kinds, dem man grade seinen Lieblingsspielzeug geklaut hatte und er tat Herr Himada fast ein wenig leid.

„Sie kann“
 

„Kannst du diesen Termin denn einfach platzen lassen? Ich dachte er sei Wichtig für dich“

„Genau, wirst du jetzt nicht gewaltigen Ärger bekommen?“ fügte Lisa zu Mamorus Frage hinzu, die befürchtete das die Sache für sie selber noch ein großes Nachspiel hatte.

„Ach was, das geht schon in Ordnung. So wichtig waren die Fotos nun auch wieder nicht, das ich mich deshalb gleich Beleidigen lassen muss. Ich werde einfach Aileen gleich Anrufen und ihr die Sache erklären, es wird ihr sicherlich nicht gefallen und ich befürchte das dieser Stefane jetzt eine menge Schwierigkeiten bekommt“ winkte Usa ab und ließ bereitwillig zu, das Lisa an ihr herum zupfte. Diese war als Stylistin voll in ihrem Element. Sie entfernte die Spange die Usagis lange goldblonde Mähne hielten und löste den Zopf. Aus ihrer Tasche in der sich alle möglichen Utensilien befanden, die sie für ihren Beruf berauchte, holte sie einen Kamm hervor.

„Sie scheinen ja, für jede Situation bewaffnet zusein“ bemerkte Mamoru, als Lisa auch noch Lippklos hervor holte.

„Das muss ich auch. Mann weiß nie was alles passieren kann. Eine Windböe ruiniert die Frisur. Ein Kuss, verschmiert den Lippenstift“ Usagi und Mamoru wechselten einen raschen Blick, bevor sie beide rot anliefen und zur Seite schauten. Beide dachten sie an das selbe.

„Ach so und deshalb nehmen sie immer alles mit“ murmelte Mamoru und versuchte dabei sich seine Verlegenheit nicht anmerken zulassen, zu seinem Glück ertönte ein leises ding Geräusch und der Fahrstuhl kam mit einen leichten Ruck zum stehen.

„Genau. Doch hören wir doch mit dem Sie auf. Ich bin Lisa“ bot sie lächelt an, während sie aus dem Fahrstuhl trat.

„Mamoru“

„Ah dann bist du also der Herr, der das große Glück hat, mit unsere Prinzessin auszugehen“

„Prinzessin?“ wiederholte Mamoru überrascht und blieb mitten in der großen Empfangshalle stehen.

„Oh entschuldige, das kannst du natürlich nicht kennen. Prinzessin ist ein Spitzname, den wir in der Firma für Usagi benutzen. Sie ist so unerreichbar Männern gegenüber, wie ein Bauer einer Prinzessin“ berichtete sie ihm ohne umschweife und Mamoru schaute schmunzelnd zu Usagi.

„Wann bist du Angekommen, Lisa?“ wechselte Usagi das Thema, der das mehr als Peinlich war.

„Vor einer Stunde erst“

„und wann fliegst du zurück?“

„Morgen. Ich werde gleich den ersten Flieger nehmen den ich erwische“

„Du bist extra nur für heute nach Okinawa geflogen?“ fragte Mamoru überrascht, der das nicht verstehen konnte. Schließlich gab es doch sicher auch hier gute Stylisten.

„Ja. Eigentlich kommen immer die Stylisten die grade vor Ort sind, doch bei Usagi ist das anders. Sie mag es nicht, wenn immer unterschiedlich Leute um sie herum sind. Deshalb hat sie auch nur eine, die ihr überall hin folgt, nämlich mich“ erklärte Lisa Schultern zuckend. Ihr machte es nichts aus, so sah sie wenigsten etwas von der Welt.

„Eh ich kann es nur nicht leiden, wenn immer so viele Leute an mir herum zupfen. Das ist nervig“ verteidigte sich Usagi schmollend.

„Und wieso fliegst du erst morgen zurück? Jetzt wo das Shooting ausfällt“ erkundigte sich Mamoru interessiert.

„Na wegen dem Ball und weil der erst heute Abend stattfindet sitzt ich hier fest“ wies Lisa auf das offensichtlich hin.

„Aber das ist doch kein Problem. Mach mich doch einfach jetzt schon dafür fertig und dann kannst du wieder nach Hause“ bot Usagi an, die es nicht wollte, das Lisa nur wegen ihr in Okinawa bleiben musste.

„Das kommt ja gar nicht in frage. Bis dahin sind es noch Stunden, dein Outfit wäre bis dahin ruiniert und außerdem brauche ich schon eine halbe Stunde, um das Gesicht deines Freundes wieder zu richten“ wies die junge Stylistin diesen Vorschlag entschieden ab.

„Er ist nicht mein Freund“ stellte Usagi diese Verwechslung schnell richtig, doch musste sie einsehen, das Lisa recht hatte. Mamorus Gesicht sah wirklich etwas mitgenommen aus, wenn man es gelinde ausdrücken wollte. Seine Unterlippe war auf geplatzt, seine rechte Wange sah aus, als könnte sie einen Eisbeutel vertragen und die gelbe Umrandung seines linken Auges würde sich Morgen sicherlich zu einen Beachtlichen Veilchen entwickeln. Haruka hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, selbst für Lisa dürfte es keine leichte Aufgabe werden, sein Gesicht wieder herzustellen.

„Nun gut vielleicht hast du recht. Dann machen wir es halt so...“ sie schaute auf ihre Uhr, es war mittlerweile, schon elf Uhr durch und ihr Margen machte sich langsam bemerkbar, da sie noch keine Zeit hatte um zu Essen.

„Ich und Mamoru gehen jetzt erst mal was Essen. Du bereitest in der zwischen Zeit alles vor, ich denke mal wir benötigen eine passendere Kleidung für Mamoru. Gegen drei treffen wir uns dann bei Herr Himada im Hotel, ich glaube nicht das er etwas dagegen hat, das wir sein Zimmer benutzen. Und wenn wir fertig sind, fliegst du sofort nach Hause. Mit ein bisschen Glück, kommst du auch noch haute an. Na was haltet ihr davon?“

„Also ich stimme dafür, der Vorschlag klingt vernünftig“ stimmt Mamoru zu und auch Lisa gab sich geschlagen.

„Also gut von mir aus“
 

Lachend drehte sich Minako im Kreis, wobei ihr die unschuldigen Passanten ausweichen mussten, um nicht von den zehn Einkaufstüten die sie in den Händen hielt erschlagen zuwerden. Makoto, Amy und Ray, liefen in einem sicheren abstand und mit gesenkten Kopf hinter ihr her und hofften dabei, das es nicht auffiel das sie mit Minako befreundet waren. Der blonde Wirbelwind blieb auf einmal stehen, als etwas in einem Schaufenster ihr Interesse weckte.

„Nein nicht schon wieder“ stöhnte Makoto, die langsam aber sicher von diesen Einkaufbummel genug hatte. Jeder der Mädchen war mit ihren Nerven am Ende, Minako zerrte sie in fast jeden Laden den es hier gab und die Freundinnen drohten langsam an der Last der vielen Einkaufstüten zusammen zubrechen.

„Das ist ja unglaublich. Mädels das musst ihr euch unbedingt ansehen. Das ist nicht zufassen“ rief Minako aufgebracht und wedelte wild mit ihren Armen umher, um die Mädchen zum schneller gehen zu bewegen.

„Was ist es dieses mal. Schuhe, ein Kleid oder doch ein super toller Schall? Minako wir können langsam nicht mehr, können wir nicht eine Pause machen?“ beschwerte sich Amy, deren Füße sich keinen Millimeter mehr bewegen wollten.

„Ja, ja gleich. Aber seht euch das doch mal an. Da ist Usagi!“ berichtet Minako aufgeregt und deutet dabei immer wieder in den Laden. Erst jetzt Fiel den Freundinnen auf, das es sich bei diesen Geschäft um ein nicht grade billig aussehendes Restaurante handelte.

„Tatsächlich, was tut sie hier? Sollte sie nicht Arbeiten und wo ist Mamoru?“ fragte Makoto überrascht, die genauso wie die anderen beiden verwundert durch das Fenster schaute. Da saß Usagi, in einer kleinen Nische etwas abseits von den restlichen Tischen. Sie war allein, von Mamoru war weit und breit keine spur zu entdecken.

„Vielleicht sind sie ja schon fertig und jetzt essen sie was“ vermutete Ray.

„Genau und Mamoru ist bestimmt nur auf der Toilette“ stimmte auch Amy ihr zu.

„Los lasst uns weiter gehen. Wenn Usa uns bemerkt, wird sie nur wissen wollen, was wir hier machen“ drängte Makoto die kein gutes Gefühl bei der Sache hatte.

„Und wenn schon, wir gehen Einkaufen, das ist doch nicht verboten“ entgegnete Minako unbekümmert.

„Nein das nicht. Doch sie wird sich den Grund dafür an drei Fingern abzählen können und dann gibt es nur wieder Ärger. Du kennst sie doch, sie hasst es wenn jemand versucht sich in ihr Privatleben ein zumischen. Auch wenn wir gute Gründe dafür haben“

„Makoto hat Recht, lasst uns lieber weitergehen. Und du Minako pass heute Abend auf das Usagi dich nicht entdeckt. Schließlich dürfen wir uns das Donnerwetter, dann alle anhören“

„Ja, Ja. Keine Sorge sie wird mich schon nicht entdecken. Schließlich bin ich Minako Aino Top Spionin Nummer eins“ wies sie Ray´s Belehrung mit einem grinsen von sich und die Mädchen ließen wiedereinmal die Kopfe hängen.
 

Nachdenklich nippte Usagi an ihrem Wein, während sie ihren Blick durch das fast menschenleere Lokal schweifen ließ. Zumindest hatte Mamoru Geschmack, das musste sie ihm lassen. Der Laden war wirklich schön, doch wie lange brauchte er nur um auf die Toilette zu gehen? Nun ja ihr konnte es egal sein, das ließ ihr wenigstens die Zeit ihre Gedanken zu ordnen. Bevor sie sich von Lisa verabschiedet hatte, hatte diese Usagi etwas ins Ohr geflüstert, was der Blonden einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

`Genieße den Augenblick` natürlich kannte Lisa ihre Vergangenheit nicht, denn sonst hätte sie gewusst wie lächerlich ihre Worte waren. Mamorus Gegenwart zu genießen, war schlicht weg unmöglich, dazu müsste sie alles Leugnen was jemals zwischen ihnen vorgefallen war. Aber trotzdem konnte Usagi diesen unsinnigen Gedanken einfach nicht abschütteln. War es denn wirklich unmöglich? Was würde passieren wenn sie es tat? Was wenn sie es genießen würde, ohne an jegliche Konsequenzen zu denken. Sie konnte es doch. Es war genauso wie beim Modeln, sie musste nur ihre Gefühle da raushalten. Wenn sie nichts dabei empfand, konnte sie so tun als wäre die Vergangenheit niemals geschehen. Ja es würde ihr gelingen. Sie konnte sich einreden das es nur ein Traum war und wenn dieser Urlaub vorbei war, würde sie daraus erwachen und alles würde wieder seinen gewohnten Gang nehmen.

„Entschuldige, das es etwas länger gedauert hat“ Usagi blickte auf, als Mamoru sich wieder ihr gegenüber hinsetzte.

„Aber das mach doch nichts“ winkte sie lächelnd ab, was Mamoru die Stirn runzeln ließ. „Wieso bist du auf einmal so gut gelaunt?“ erkundigte er sich vorsichtig, sich eigentlich sicher, das diese Frage sie wieder daran erinnern würde, das sie ihn eigentlich nicht leiden konnte. Doch zu seinem erstaunen, verschwand ihr lächeln nicht.

„Es ist nichts, mir ist nur grade etwas klar geworden. Wollen wir nicht essen?“ wechselte sie das Thema, was Mamoru noch mehr verwirrte.

„Ja, Ja klar. Hast du dir schon was ausgesucht?“ sie nickte und Mamoru gab dem Kellner ein Zeichen, das sie Bestellen wollten.
 

Das Essen verlief recht schweigsam und zu allem erstauen, zu mindest für Mamoru sogar sehr Harmonisch. Er legte sein Besteck zur Seite, als er aufgegessen hatte und nur kurze Zeit später tat es Usagi im gleich.

„Das war sehr lecker. Wir sollten einmal mit den anderen her kommen. Findest du nicht auch?“

„Ja das sollten wir. Möchtest du noch einen Nachtisch?“ erkundigte er sich höfflich, doch Usagi winkte lächelnd ab.

„Nein danke. Ich krieg keinen Bissen mehr runter. Doch wenn du noch möchtest tu dir keinen Zwang an. Auf diesen Bällen sparen sie ohnehin, am Essen. Du sollest also zugreifen solange du die Gelegenheit dazu hast“

„Na du machst mir ja Mut“ meinte Mamoru grinsend.

„Oh an Mut wird es dir nicht mangeln. Es gibt genügend Alkohol“ nun musste Mamoru wirklich lachen und als auch Usagi in sein lachen mit ein fiel, glaubte Mamoru den günstigen Augenblick auf den der die ganze Zeit gewartet hatte, gefunden zu haben.

Er griff in seine Jackentasche und seine Finger umschlossen das kleine Kästchen, das er besorgte hatte, als er sie kurz alleine gelassen hatte. Schließlich brauchte auch er keine 15 Minuten um auf die Toilette zugehen.

„Usagi ich habe dir noch gar nicht zu deiner bestanden Prüfung gratuliert. Das möchte ich jetzt gerne nach holen“ er legte das kleine Kästchen, das nicht größer als seine eigene Hand war, auf den Tisch und Usagi starrte es überrascht und ungläubig an.

„Aber, das ist nicht nötig“ murmelte sie unsicher, sich gleichzeitig fragend was wohl in diesem Kästchen drin war.

„Doch das ist es. Bitte mach es auf“ sie folgte seiner Bitte und mit leicht zitternden Fingern hob sie den Deckel der Schachtel an. Ein erstickter Aufschrei entwich ihren Lippen, als sie die goldene sternenförmige Brosche erblickte. Im Licht des Kerzenschein, funkelten die bunten Endelsteine wie Diamanten.

„Sie ist wunderschön“ hauchte Usagi atemlos und sie meinte es auch so.

„Mach den Deckel auf“ forderte Mamoru und Usagi tat es.

Eine leise, traurige Melodie erfüllte den Laden, die Usagi Tränen in die Augen trieb.

„Gefällt sie dir?“ Usagi nickte und ergriff über den Tisch hinweg seine Hand, sie drückte sie leicht, denn zum sprechen fehlten ihr einfach die Worte. Doch dieses kleine Geste der Zuneigung, machte Mamoru unsagbar glücklich.
 

Zum Hundersten mal trat Mamoru nun vor den Spiegel, zum Hundersten mal zog er seine Krawatte zurecht und zum Hundersten mal gab er auf, als er auch dieses mal den Knoten nicht hinbekam. Warum tat er sich das eigentlich an? Nun die Antwort auf diese Frage, lag hinter der verschlossenen Tür, die zum Schlafzimmer führte. Nur für Usagi, machte er das alles mit. Nur für sie, steckte er jetzt in einem Smoking, nicht das er nicht gut darin aussah, nein im Gegenteil er sah sogar toll aus, doch das alles war nicht seine Welt. Usagi mochte sich ja in der Umgebung der Reichen und Schönen wohl fühlen, doch er tat es ganz sicher nicht. Wieso also fuhr er nicht einfach wieder zurück ins Ferienhaus zu den anderen? Usagi hatte ihm schließlich, auf dem Weg ins Hotel, ganz genau erklärt, wie so ein Ball meistens ablief. Und je mehr sie ihm erzählt hatte, um so sicherer wurde sich Mamoru das er sich heute Abend zu tote langweilen würde. Doch die gleichen beiden Gründe, die ihn bewogen hatten die Einladung anzunehmen, hielten ihn jetzt davon ab einen Rückzieher zu machen. Erstens glaubte sein zum Größenwahn neigender Verstand noch immer, das er bei Usagi Pluspunkte sammeln könnte. Wenn er ihr zeigte, das er nicht nur wie ein Gentleman aussehen, sondern sich auch wie einer zu benehmen wusste. Und zweitens, das war wohl das ausschlaggebendste, liefen ihm dort einfach zu viele Schönlinge herum, die ihr den Kopf verdrehen konnten. Kurz um, er hatte gar keine andere Wahl. Mamoru drehte sich um, als eine Tür hinter ihm geöffnet wurde und Lisa gefolgte von Herr Himada heraus trat. Usagi konnte er nicht sehen, da die beiden anderen ihm die Sicht in das Zimmer versperrten.

„Ist sie fertig?“ er versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zulassen, scheiterte aber kläglich. Sein Puls beschleunigte sich merklich, als Herr Himada nickte und beide gleichzeitig zur Seite traten. Mamorus Augen weiteten sich und sein eben noch erhöhter Puls begann zu rasen, sein Mund klappte auf und egal wie sehr er sich auch bemühte, er bekam ihn einfach nicht mehr zu.

Dort stand sie. Usagi in einem strahlend weißen, fast silbern schimmernden Abendkleid und Mamoru musste erkennen, das der Spitzname Prinzessin, noch eine schamlose Untertreibung war. Sie war eine Göttin.
 

Ihr Kleid war eng anliegend und der lange Schlitz am Rock, enthüllte mehr, als es gestatte war. Die Rosenförmige Kette, betonte ihr Dekolte und es bestand sicherlich kein Zweifel, das der Hauchdünne Stoff nur das aller nötigste Verbarg. Das glatte, lange goldblonde Haar war nun gelockt und zu eine Zeitaufwendigen Frisur hoch gesteckt, die mit silbernen Spangen gehalten wurde. Vereinzelte Locken hatten sich gelöst, und fielen verspielt auf ihre nackten Schultern, was ihre Elfenbeinfarbene, weiche glatte Haut nur noch mehr betonte. Sie trug nur wenig Make up, doch das war auch gar nicht nötig, denn keine Kosmetik dieser Welt hätte es jemals mit dem natürlichen Glitzern ihrer Augen aufnehmen können.
 

„Mamoru?“ rief Usagi zaghaft und endlich schaffte dieser sich aus seinem Schockzustand zulösen. Er blinzelte, schloss seinen Mund, schluckte und blinzelte noch einmal. Usagis Herz machte ein kleinen Sprung des Triumphes, Lisa und Herr Himada hatten ihr zwar versichert, das sie toll aussah, doch Mamorus Reaktion bewies es ihr. Das Stundenlange still stehen, hatten sich schon allein wegen seinem Blick gelohnt, der ihr das Gefühl gab etwas Einzigartiges und Besonderes zusein.

„Du, du siehst wunderschön aus“ brachte Mamoru schließlich murmelt hervor und Usagi spürte wie ihr das Blut in die Wangen schoss, wegen seines Kompliments. So oft sie dieses Worte von Männer auch gehört hatte, noch nie hatten sie, sie so Glücklich gemacht wie in diesen Moment.

„Danke“ hauchte sie Verlegen und ließ ihren Blick über seinen schwarzen Anzug gleiten, der ihm ausgezeichnet stand.

„Du siehst toll aus“

„Findest du wirklich?“ er zupfte nervös an seiner Krawatte herum und ganz langsam ging Usagi auf ihn zu.

„Lass mich das machen“ bot sie ihm freundlich an und zog mit geübten Fingern seine Krawatte zurechte.

„Danke“ seine Stimme, so nahe an ihrem Ohr ließ sie zu ihm aufblicken und keine Sekunde später, geriet alles außer seinen Ozanblauen Augen, die sie so zärtlich anschauten in Vergessenheit.
 

„Wir werden hier wohl nicht mehr gebraucht“ flüsterte Lisa, während sie lächelnd zu Usagi und Mamoru hinübersah, die ganz in ihrer eigenen kleinen Welt versunken waren.

„Scheint mir auch so. Lassen sie uns gehen, damit sie ihr Flugzeug noch erreichen“ er bot ihr galant den Arm an, doch Lisa zögerte.

„Können wir die beiden denn ganz alleine lassen? Wir sollten uns wenigstens von ihnen Verabschieden“

„Oh ich denke nicht das, das nötig sein wird. Sie werden bestimmt noch nicht einmal merken das wir weg sind“ wandte er ein, was sie letztendlich Überzeugte.

„Sie haben sicher recht“ lächelt harkte sie sich bei ihm unter und sie verließen das Zimmer. Wie Herr Himada vermutet hatte, bekamen weder Usagi noch Mamoru etwas davon mit, in ihrer eigenen Welt.
 

Um eine Einladung für den Schwarz / Weiß Ball zu bekommen, musste man entweder Steinreich, sehr Erfolgreich oder über die nötigen Beziehungen verfügen. Es war ein Ereignis das nur den Großen Menschen vergönnt war, und Minako war Stolz darauf, das sie dabei sein durfte. Ihr faszinierter Blick schweifte über den, bereits reichlich überfüllten Saal. Die hälfte der Menschen kannte sie noch nicht einmal, doch das war ihr egal, sie war schließlich dabei. Sie und Motoki standen am Geländer der Galerie, direkt gegenüber des Einganges, von der eine lange Treppe hinunter zu Tanzfläche führte. Es war ein ausgezeichneter Platz um jemanden zu Beobachten, wenn man selber nicht gesehen werden durfte. Motoki reichte Minako grad ein Glas Champanier, als ein dreifaches Lautstarkes klopfen, das eintreffen neuer Gäste ankündigte. Neugierig drehten sie sich beide um, doch was sie sahen, verschlug nicht nur ihnen, sondern auch allen anderen Gästen den Atem. Dort standen tatsächlich Usagi und Mamoru.

Mamoru in seinem schwarzen Anzug, war schon allein eine Sünde wert, doch Usagi in ihrem weißen, fast silbernen Kleid sorgte dafür das zumindest der Männlichteil der Gäste, den Mund nicht mehr zu bekam.

„Oh mein Gott, wo hat sie dieses Teil her?“ stieß Minako entsetzt aus, während sie fast vor neid platzte.

„Ich schätze mal, das ist Aileens neustes Meisterwerk. Kein wunder das sie keine Informationen darüber preis gab. Das Kleid ist unglaublich und Usagi steht es fabelhaft“ meinte Motoki und fing sich damit einen wütenden Blick seitens Minako ein.

„Aber du bist natürlich viel, viel hübscher“ sagte er schnell, was Minako gleich wieder friedlich stimmte.
 

Nervös Schritt Mamoru an Usagis Seite die Treppe hinunter, sich der vielen Blicke die auf ihnen ruhten vollkommen bewusst. Nur keinen Fehler machen, ermahnte er sich immer wieder, doch es führte nur dazu das er noch nervöser wurde.

„Entspann dich Mamoru. Den schlimmsten Teil hast du schon überstanden“ Der schlimmste Teil, waren zumindest nach Usagis Meinung, die hundert Reporter gewesen, die sie umzingelt hatten, als sie aus der Limousine gestiegen waren. Doch zwischen den vielen Menschen hatte sich Mamoru noch sicher, aber vor allem unscheinbar gefühlt. Doch jetzt wurde er von allen Seiten angestarrt und seine Nervosität wuchs ins unermesslich. Wie schaffte es Usagi nur, so ruhig zu bleiben? Nun vielleicht, weil sie im Gegensatz zu ihm, wusste wie sie sich zu verhalten hatte. Das hier war ihr Gebiet und er musste zugeben, das er nicht gerne mit ihr Tauschen würde. All diese vielen Menschen, waren ihm schlicht weg Unheimlich. Endlich erreichten sie den Fuß der Treppe und das Interesse der anderen Gäste, richtete sich wieder auf andere Dinge, für was Mamoru ihnen unendlich dankbar war. Sie schritten durch den Saal und nicht nur eine Frau, warf Mamoru vielsagende Blicke zu, die ihn zwar erröten ließen, aber sein Interesse nicht weckten. Denn er hatte nur Augen für die zierliche Person, die so Anmutig neben ihm ging, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Doch schon bald wurde Usagi von unzähligen Verehrern umringt, die danach lechzten ein wenig von ihrer Aufmerksamkeit zu erhaschen und sich auch nicht daran störten, das sie in Begleitung eines anderen Mannes da war. Und als sich dann auch noch das Gesprächsthema auf Kunst, Politik und Wirtschaft beschränkte, zog sich Mamoru diskret mit der Ausrede, er würde etwas zu Trinken holen zurück. Usagi schaute ihm noch hinter her, doch die vielen Männer ließen es einfach nicht zu, das sie ihm folgen konnte.
 

Seufzend bahnte sich Motoki einen Weg durch die Menge, dabei versuchend die beiden Gläser des teuren Champanier, den er über seinen Kopf balancierte nicht zu verschütten. Wann war er eigentlich vom angesehenen Firmenerbe zum kleinen Kellner herab gestiegen? Tja wahrscheinlich in dem Moment, als er Minako, einen alten Freund von ihm der im Filmgeschäft arbeitete vorgestellt hatte. Nun lag Minakos einziges Interesse an ihm, im holen der Getränke. Aber was soll´s. Sie war Glücklich und wenn er ihr helfen konnte ihr Kariere als Schauspielerin voran zutreiben, war er es auch. Motoki ging grade an zwei Männer vorbei, als die Worte von einem, seine Neugierde weckten und er lauschend stehen blieb.

„Hast du schon gehört, die kleine Tsukino will mit dem Modeln aufhören“

Vor Überraschung hatte Motoki beinahe die beiden Gläser Champanier fallen lassen. Usagi wollte aufhören? Das war selbst ihm, der sich bestens mit der Gerüchteküche die auf solchen Bällen herrschte auskannte neu.

„Sie hat anscheint ein besseres Angebot bekommen. Aus Paris so viel ich weiß“

„Ist nicht wahr?“

Das sah Motoki genauso. Usagi hatte ihnen doch erzählt, wenn sie ein Angebot aus Paris bekommen hätte, oder etwa nicht?

„Doch es stimmt. Meine Schwester hat es mir erzählt und die ist sehr gut mit der Sekretären vom O´Mara befreundet“

„Trotzdem O´Mara würde doch niemals die Kleine hergeben. Sie ist schließlich ihr bestes Pferd im Stall“

„Kann schon sein. Vielleicht will sie ja auch nur ihren Marktwert wissen, denn ich kann auch nicht glauben das sie sich von O´Mara trennen wird, dazu sind die beiden viel zu dick befreundet“

„Appopo Marktwert, hast du schon gehört. Die Anwaltskanzlei Katzu soll kurz vor dem Ruin stehen“

Motoki wandte sich ab und ging weiter, das restlich Gespräch interessierte ihn nicht mehr. Wollte Usagi tatsächlich aufhören? Er konnte es nicht glauben, doch er konnte dieses Gerücht auch nicht leichtfertig hinnehmen, es ging schließlich um eine seiner besten Freundinnen. Sich fest vornehmend gleich morgenfrüh Nachforschungen anzustellen, schlängelte sich Motoki weiter durch den überfüllten Saal.
 

Usagi sah grade noch einen blondern Schopf, bevor dieser in der Menschenmenge untertauchte, doch sie war sich sicher Motoki erkannt zuhaben. Leise seufzend wandte sie sich wieder ihren Verehrern zu, nickte Beiläufig um den Schein zu waren, das sie ernsthaft daran Interessiert war, was sie zu sagen hatten, doch eigentlich hörte sie ihnen überhaupt nicht mehr zu. Sie langweilte sich zu tote und immer wieder huschte ihr Blick durch den Saal, in der Hoffnung die ihr so vertraute Gestalt zu entdecken, die sie aus dieser Belagerung befreien konnte. Doch von Mamoru fehlte weiterhin jeder Spur, dafür hatte sie Motoki gefunden. Um ehrlich zu sein, hatte sie nicht daran geglaubt das er den Mut hatte, hier heute Abend aufzutauchen, nach allem was er ihr Eingebrockt hatte. Doch wie heißt es so schön, der Täter kehrt immer an den Ort seines Verbrechend zurück. Na hoffentlich hatte er auch den Mut, seinem Opfer gegenüber zu treten, denn Usagi würde ihm diese Sache nicht so einfach durchgehen lassen. Früher oder Später würde sie sich noch an ihm Rächen. Sie seufzte. Sobald diese Kerle sich endlich mal, so weit entfernten, das sie wenigstens frei atmen konnte. Das Klingeln eines Handys ließ Usagi Hoffnung schöpfen, denn sie würde den Ton ihres eigenen Telefons überall erkennen. Es befand sich ganz in ihrer Nähe und damit konnte Mamoru auch nicht weit sein, denn sie hatte es ihm gegeben, da in ihrem Kleid einfach kein Platz war. Doch da sie auch nicht darauf verzichten wollte, schon allein um in Notfall für ihre Tochter da zu sein, hatte sie ihn gebeten darauf aufzupassen. Das Klingel hörte auf, Mamoru hatte also den Anruf entgegen genommen, nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis er zu ihrer Rettung kam. Sie musste sich noch ganze geschlagene zehn Minuten gedulden, bis der Schwarzhaarige endlich an ihrer Seite auftauchte. Die feindlichen Blicke ihrer Verehrer ignorierend, beugte er sich zu ihr herunter um ihr etwas in Ohr zuflüstern. Zu erst schüttelte Usagi missbliegend den Kopf, doch als Mamoru ihr ein zweites mal etwas zuflüsterte nickte sie schließlich und wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln ihrer männlichen Gesellschaft zu.

„Meine Herren, es tut mir sehr Leid, doch sie müssen mich jetzt für einen Moment entschuldigen. Es wird sicherlich nicht lange dauern“ das sie nicht die Absicht hegte, heute noch einmal irgendwann zu ihnen zurück zukehren verschwieg sie gefließendlich.

Sie nahm Mamorus da gebotenen Arm dankend an und er führte sie schnell durch den Raum, noch bevor auch nur einer der Männer zeit hatte, die Nachricht richtig zu verdauen.
 

Erst als sie auf den Balkon traten, blieb Usagi stehen und atmete erleichtert aus, Mamoru ließ ihren Arm los und trat an das Geländer.

„Puh, das war Rettung in letzter Sekunde. Du hättest ruhig schon etwas früher kommen können. Wo warst du die ganze Zeit?“

„Du schienst dich königlich zu amüsieren, da wollte ich dich nicht stören“ er drehte sich nicht zu ihr um, doch sie spürte auch so seine Gereiztheit.

„Ich habe mich nicht amüsiert, ich hab nur meinen Job gemacht“ versuchte sie es ihm zu erklären und endlich drehte er sich zu ihr um.

„Oh natürlich dein Job. Verzeih ich habe nicht gewusst, das es zu deinem Job gehört dich von all diesen Kerlen anschmachten zulassen. Es scheint spaß zu machen, vielleicht sollte ich auch Model werden“ seine sarkastischen Worte verletzten sie zu tiefst.

„Ja mein Job. Diese Männer sind allesamt erfolgreiche Geschäftsleute und es ist meine Aufgabe sie um den Finger zuwickeln, damit Aileen leichtes Spiel mit ihnen hat. Doch glaubst du wirklich es würde mir spaß machen? Diese Kerle interessieren sich nicht für mich, sondern nur für mein Aussehen. Ich bin ihnen vollkommen egal, genauso wie ich dir egal bin, denn sonst hättest du mich nicht alleine gelassen“ sie beide wusste in dem Moment nicht, ob sie damit die Gegenwart oder die Vergangenheit gemeint hatte, doch Mamoru sah es als Gelegenheit, das wirkliche Problem endlich anzuschneiden.

„Ich bin gegangen, weil ich es für das beste hielt. Ich wollte dir nicht im Wege stehen“

„Das hast du nicht und hättest du mich nur einmal nach meiner Meinung gefragt, dann wüsstest du es“

„Ja ich weiß, das ich einen Fehler gemacht habe und ich Entschuldige mich dafür“ Usagis helles auflachen überraschte ihn.

„Ein Fehler? Mamoru du hast keinen Fehler gemacht, es war nicht deine Schuld. Ich hätte dich schließlich auch früher darüber aufklären können, was meine Aufgabe bei diesen Ball ist. Dann hätte es diese Missverständnis gar nicht gegeben“ er seufzte und fuhr mit der Hand durch seine schwarzes Haar. Sie befanden sich in einer Sackgasse, denn solange sie nicht beide offen zugaben, das sie hier nicht von dem Ball, sondern von der Vergangenheit sprachen, hatte das alles keinen Sinn. Doch Mamoru bezweifelte, das Usagi bereit dazu war und solange sie es nicht war, würde sie ihm weiterhin kein Wort glauben, auch wenn er es noch so ehrlich meinte.

„Du hast wahrscheinlich recht“ lenkte er schließlich den Verlauf, des Gesprächs zu ihren Gunsten ein, da er sonst den ganzen Abend ruinieren würde.

„Wahrscheinlich? Natürlich hab ich recht. Also Mamoru, was wollen wir jetzt mit dem angebrochene Abend machen? Reingehen und uns zu Tode langweilen, oder uns doch lieber Vergnügen?“ sie lächelte ihn an und spätestens jetzt war Mamoru sich sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

„Vergnügen hört sich gut an. Hast du eine bestimmte Idee?

„Und ob!“ demonstrativ hob sie das Handy, welches er ihr gegeben hatte in die Höhe.

„Haruka hat doch Angerufen um mir zu sagen, das sie und die Kinder noch auf ein Fest gehen wollten, das hier in der Stadt stattfindet und das Selena deshalb gerne bei ihnen übernachten wollte. Was hältst du davon, wenn wir auch hingehen? Dort treffen wir bestimmt die anderen und ich kann Selena gleich sagen, das sie noch viel zu Jung ist um bei einer Freundin zu schlafen“

„Das wird ihr aber nicht gefallen“ meinte Mamoru, doch Usagi wischte diesen einwand mit einer Handbewegung beiseite.

„Ja ich weiß. Sie wird bitten, dann betteln und schließlich weinen. Langsam kenne ich all ihre Tricks und ich schwöre dir, diesmal klappen sie nicht“

„Dieses mal? Hört sich an als wäre deine Erfolgsquote nicht besonderst hoch“ meinte er neckend und Usagi zog einen schmoll Mund.

„Immerhin lieg ich schon bei 10 von Hundert. Das ist schon verdammt hoch, du hättest sie mal als Baby erleben müssen. Da wäre es selbst dir schwer gefallen nein zusagen, das kannst du mir glauben“

„Kann ich mir Vorstellen, ich hätte sie sehr gerne als Baby gesehen“ für einen kurzen Moment, war ein sonderbarer Ausdruck in Usagis Augen zusehen, der Mamoru verunsicherte. Hatte er denn etwas falsches gesagt? Doch dann wahr er auch schon wieder verschwunden und Mamoru war sich auf einmal nicht mehr so sicher ob er ihn wirklich gesehen hatte.

„Weist du Usagi, mich würde wirklich interessieren, von wem ich diese Einladung bekommen habe. Ich würde mich gern bei ihm bedanken“

„Bedanken? Wozu, das du dich auf diesen Ball langweilen musstest?“

„Nein, weil ich einen Abend mit der schönsten Frau, die es hier weit und breit gibt verbringen darf“ Usagi spürte wie ihr zum zweiten Mal an diesem Tag, das Blut in die Wangen schoss, doch Mamoru schien es gar nicht zu merken.

„Tja, aber leider werden wir das wohl nie heraus bekommen, solange sich der geheimnisvolle Gönner sich nicht selber zeigt. Schade, aber da kann man nichts machen, wollen wir dann auf das Fest gehen?“ Usagi nickte, doch sie hatte einen seltsames funkeln in den Augen.

„Ja, aber vorher möchte ich noch mal schnell ins Bad. Wir können uns ja draußen treffen“
 

Immer wieder ließ Motoki seinen Blick suchen über die Gäste schweifen, doch konnte er weder Usagi noch Mamoru entdecken. Wo waren die beiden denn auf einmal hin, eben waren sie doch noch da? Er schaute zu Minako hinüber, die sich in einiger Entfernung mit seinem Bekannten, aus dem Filmgeschäft glänzend zu amüsieren schien und ganz nüchtern wohl auch nicht mehr war. Doch zumindest hatte sie schon drei mal mit ihm getanzt. Das waren drei Tänze mehr, als er sich erhofft hatte. Zu seinem Glück, war sein Bekannter bereits glücklich verheiratet, sonst wäre er sicherlich schon vor Eifersucht geplatzt.

„Das ist wirklich gemein. Dabei hast du dir so viel mühe gegeben sie zu beeindrucken“ in Zeitlupen tempo drehte sich Motoki um.

„Usagi“ quietschte er erschrocken und taumelte dabei einen Schritt zurück und hätte ihn nicht das Geländer der Galerie daran gehindert, wäre es sicher bös mit ihm ausgegangen.

„Oh hab ich dich erschreckt, das wollte ich nicht“ das spöttische lächeln auf ihren Lippen, strafte jedes ihrer Worte Lügend.

„Ein...Einwenig. Was tust du hier?“ brachte er stotternd hervor und um seine Fassung kämpfen.

„Das selber könnte ich dich fragen. Du wusstest doch das ich und Mamoru auf den Schwarz / Weiß Ball gehen. Also was tust du und Minako hier?“ ihre Stimme war die reiste Unschuld und Motoki verlor den Kampf um seine Fassung.

„Schwarz / Weiß Ball?“ fragte er als würde er nicht wissen von was sie da eigentlich sprach.

„Oh du meinst diesen Ball. Ich dachte du meinst einen anderen Ball. Ein Zufall nicht war“ er lachte gezwungen auf und das Lächeln auf Usagis Gesicht wurde noch breiter.

„Ja das ist es in der Tat“ sie ging auf ihn zu und Motoki spürte wie kalter Angstschweiß sein Gesicht hinunter lief.

„Wo...Wo ist denn Mamoru?“

„Er wartet draußen auf mich“

„Drrrr...Draußen? Wollt ihr schon gehen?“

„Ja, wir wollen auf ein Fest. Obwohl es ja eigentlich schade ist, denn so verpassen wir die Überraschung“

„Wwww...Welche Überraschung?“ fragte er verunsichert. Er wusste nichts von einer Überraschung.

„Möchtest du es wissen?“ er nickte zögernd und Usagi lächelte zuckersüß. Sie beugte sich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Bei jedem Wort das Usagi aussprach wurden Motokis Augen größer und größer und als sie schließlich immer noch lächelnd zurück trat, schüttelte Motoki heftig den Kopf.

„Ich wünsche dir noch viel spaß“ hauchte sie ihm ins Ohr und gab ihm zum Anschied einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand sie in der Menge. Motoki blieb allein und mit weit aufgerissenen Augen zurück.
 

byby Blacklady

Unfaire Mittel

Panisch sah sich Motoki im Saal um. Wo war Minako denn nun schon wieder? Sie konnte doch nicht einfach so verschwinden! Nicht jetzt! Er musste sie unbedingt finden. Er musste, bevor...

Die Lichter im Saal gingen plötzlich aus und ein einziger Lichtkegel direkt in der Mitte der Tanzfläche zog wie Magisch alle Blicke auf sich. Ein älterer Mann, stand direkt im Licht, mit einem Mikrofon in der Hand und Motoki fühlte wie kalter Angstschweiß seinen Nacken hinunter rann.

„Nein nicht jetzt, bitte nicht jetzt“ flehte er leise und sah sich wieder suchend im Saal um, doch im Dämmerlicht war es fast unmöglich jemanden zu erkennen.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich sie auf unseren Diesjährigen Schwarz / Weiß Ball begrüßen zu dürfen. Und es ist mir eine ganz besondere Ehre, ihnen mitteilen zu dürfen, das wir heute Abend einen ganz besondere Überraschung für sie haben“ verkündete der Mann am Mikro und leises Gemurmel erfüllte den Saal, während Motoki sich ein Loch wünschte, in dem er sich verkriechen konnte. Das war nicht fair. Wie konnte Usagi ihm nur so etwas gemeines Antun, er hatte ihr doch nur helfen wollen? Natürlich hatte er damit gerechnet, das zumindest Usagi herausfinden würde, das er für Mamorus Einladung verantwortlich war und er hatte auch damit gerechnet, das sie sich dafür Rächen würde. Doch er hätte nicht erwartet, das es so schnell passierte. Ihr schlag war so schnell gekommen, das er noch nicht einmal die Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten. Nun hatte er den Salat und dabei hätte er es zumindest ahnen müssen, er kannte sie doch schließlich....

Ein Lichtschein erweckte plötzlich seinen Aufmerksamkeit und er konnte die Umrisse einer ihm sehr vertrauten Gestallt erkennen. Na endlich, Minako. Er musste sich beeilen, mit ein bisschen Glück würde er dem Jüngsten Gericht vielleicht doch noch entkommen können.

Mühsam kämpfte er sich vorwärts, was nicht so einfach war, weil man im trüben Licht kam seinen eigenen Füße erkennen konnte, doch schließlich erreichte er sie grade in dem Moment, als der Mann am Mikro wieder zu sprechen begann.

„Heute und auch nur heute Abend, werden sie live erleben, das Romantik noch nicht ausgestorben ist“

„Minako. Wir müssen gehen los komm“ er griff nach ihrem Arm, doch sie entzog sich ihm wieder.

„Was ist denn los Motoki? Der Abend ist doch noch jung, wieso sollen wir schon gehen?“ fragend schaute sie ihn an und Motoki fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler. Er konnte ihr doch nicht die Wahrheit sagen.

„Werden sie nun zeuge einer Darbietung, die ihnen gewiss Tränen in die Augen treiben wird“

„Ich hab jetzt keine Zeit für Erklärungen. Bitte Minako lass uns gehen“ flehte er eindringlich, doch Minako blieb stur.

„Nein Motoki. Zuerst sagst du mir, was überhaupt los ist“ forderte Mina, doch in dem Moment war es ohnehin zu spät.

„Begrüßen sie nun einen Mann, der einer Frau auf ganz besondere Art und Weise, zeigen will, wie viel sie ihm Bedeutet. Einen Herzlichen Applaus für Motoki Futumaru meine Damen und Herren“ in der nächsten Sekunde fand sich Motoki im hellen Licht eines Scheinwerfers wieder und während die Menge Beifall klatschte, wünschte sich der blonde nur eines. Nämlich ein Loch, in dem er sich verkriechen konnte. Er schenkte Minako, die ihn mit großen Augen anschaute, noch einen etwas gequält wirkendes Lächeln, bevor er mit langsam und schweren Schritten auf die Tanzfläche zuging. Sich seinem unausweichlichen Schicksal fügend.

Als er die Tanzfläche erreichte, schmunzelte der ältere Mann, bevor er Motoki das Mikro überreichte und ihn mit seiner schweren Bürde alleine ließ. Ein letztes mal schweifte der Blick des Blonden durch die Menge, bis er letzt endlich an zwei überrascht dreinblickenden blauen Augen hingen blieb. Schwer schluckend hob er das Mikro an die Lippen, während er im stillen Usagi auf jede erdenklichen Art und Weise verfluchte.

„hm. Hallo“ murmelte er leise, doch dank des Mirkofons noch immer für alle gut Verständlich.

„Sie Fragen sich jetzt bestimmt was ich hier mache? Nun um ehrlich zusein, ich weiß es selbst nicht“ er lächelte verlegen und ein paar der weiblichen Gäste kicherten leise, was Motoki etwas Selbstvertrauen gab.

„Nun ich bin eigentlich nicht so gut in solchen Dingen. Aber jetzt wo ich schon mal hier steh...“ er schluckte schwer und sein Herz schlug schmerzhaft gegen seine Brust. Noch immer war sein Blick auf zwei überrascht drein blickende blaue Augen gehaftet und mit einem mal war es Motoki so als würde alles von ihm Abfallen. Jegliche Zweifel, Sorge oder Ängste verloren plötzlich an Bedeutung.

„Wissen sie, eigentlich hab ich gar nicht so viel zu sagen. All diese vielen Worte, die Erfunden wurden, um uns genau solch eine Situation zu erleichtern, könnten doch nicht das ausdrücken, was ich tief in meinem innersten Fühle. Nichts würde mir passend erscheinen um den süßen, qualvollen Schmerz zu Beschreiben, der mein Herz zum schneller schlagen bringt. Doch ich hoffe, das Sie es mit diesem Lied verstehen wird“ keine Sekunde hatte Motoki sein Blick von den blauen Augen abgewannt. Er wollte das Minako hier und jetzt begriff, wie sehr er sie Liebte. Die ersten Töne einer sanften Melodie erklangen und Motoki atmete noch einmal tief durch, bevor er sich das Miko an die Lippen hielt. Auch wenn er sich jetzt gänzlich zum Affen machte, er würde es niemals bereuen.
 

Minako biss sich fest auf die Lippe, um ein Schniefen zu unterdrücken. Motokis gefühlvolle und sanfte Stimme traf sie mitten ins Herz. Wie sehr wünschte sie sich doch, das sie dieses Mädchen war, für das er dieses wunderschöne Lied sang. Doch das war nicht möglich, sie kannte ihn jetzt schon eine Ewigkeit und bis jetzt hatte er niemals, irgendeine Andeutung in dieses Richtung gemacht. Auch wenn sie das Gefühl hatte, das sein Blick nur auf ihr ruhte, war dies sicherlich nur deswegen so, weil sie es so sehr wollte. Es war nur ihre eigene Fantasie die ihr da einen Streich spielte. Motoki wollte sie als seine Freundin, nicht als seine Geliebte. Die letzten Akorde erklangen und mittlerweile machte sich Minako gar nicht erst die Mühe, die Tränen die unaufhörlich ihre Wangen hinunter liefen zu stoppen. Mit einem verträumten Blick lauschte sie seinen letzten Worten.
 

„Aishiteru, Minako”
 

Mit einem zufrieden Lächeln trat Usagi, in die noch immer angenehm warme Nacht. Sie war Glücklich, diesen langweiligen Ball endlich verlassen zu können und freute sich auf die gemeinsame Zeit die sie allein mit Mamoru verbringen durfte. Und das beste. Sie empfand kein bisschen Reue, für das was sie Motoki angetan hatte. Wozu auch? Sie hatte ihm nur mit gleicher Münze das zurück gegeben, was er getan hatte. Sollte er doch sehen wie er da wieder rauskam. Und außerdem glaubte Usagi, das sie Motoki eher einen Gefallen damit getan hatte. Denn im Gegensatz zu ihr, die ihre Verabredung mit Mamoru mehr als Strafe sah, liebte der Blonde Minako ja tatsächlich. Es konnte also gar nichts schaden, wenn sie dem Sunnyboy ein wenig unter die Arme griff, schließlich würde ihre Freundin nicht ewig darauf warten, das der Blonde endlich einmal über seinen eigenen Schatten sprang.

„Usagi“ erfreut und überrascht zu gleicher maßen schaute Usagi zu Mamoru, der an der Straße neben der wartenden Limosinne stand und ihr galant die Tür aufhielt.

„Ich dachte mir wir nutzen die Umstände das dein Luxusschlitten ohnehin auf uns warten muss. Man soll schließlich die Feste feiern wie sie fallen oder möchtest du lieber laufen?“ noch immer überrumpelt schüttelte die Blonde leicht den Kopf.

„Nein und um ehrlich zusein wüsste ich auch gar nicht wohin.“

„Na dann sind wir ja schon zu zweit. Deine Cousine hat mir nämlich nicht erzählt, wo dieses Fest ist. Doch unser Fahrer dürfte es bestimmt wissen. Darf ich der Dame beim einsteigen behilflich sein“ charmant lächelte er sie an und reichte ihr eine Hand, um ihr beim einsteigen zu helfen.

„Ich wusste gar nicht das du so etwas wie Manieren besitzt. Wieso hast du sie nicht schon viel früher gezeigt“ neckisch sah sie ihn an, während sie dankbar seine da gebotenen Hand annahm.

„Ich dachte immer mit pupatierenden Sprüchen könnte ich dich mehr beeindrucken und außerdem hast du mich überhaupt nicht war genommen wenn ich nett zu dir war“ erklärte er grinsend und stieg ebenfalls ein.

„Ich kann mich nicht dran Erinnern, das du jemals nett zu mir gewesen bist“ entgegnete Usagi, nachdem der Schwarzhaarige dem Fahrer erklärt hatte, wo sie hinwollten.

„Tja und da siehst du, das ich recht habe“ er grinste wie ein kleiner Junge und Usagi schüttelte lachend den Kopf.
 

Wenn es eine Sache auf der Welt gab, die Haruka niemals wieder Freiwillig machen würde, dann war es Babysitter für zwei klein Kinder zu spielen. Nicht das sie die beiden Mädchen nicht gerne hatte, doch mit ihrer Neugierde und Abenterlust, raubten sie der Rennfahrerin den letzten Nerv. Man könnte doch annehmen das sie sich mittlerweile reichlich ausgetobt hatten und nun müde und erschöpft sein dürften. Doch weit gefehlt, während die beiden Kinder fit und hellwach waren, war Haruka müde und mit ihren Kräften am Ende. Missmutig steckte sich die Blonde das letzte Stück von ihrem Hotdog in den Mund und spülte den Bissen mit einen schluck ihres Alkoholfreien Biers hinunter. Sie musste schließlich noch Auto fahren. Mit einem Seitenblick schaute sie zu Selena, die neben ihr vergnügt an ihrem Eis leckte und genauso wie sie selbst darauf wartete, das Michiru, Setsuna und Hotaru von der Toilette wieder kamen.

„Selena“ das blonde Mädchen schaute zu ihr auf, sah sie mit genau den selben großen Augen an wie es stets ihre Mutter getan hatte und Haruka sich immer an ihre gemeinsame Kindheit mit Usagi erinnern ließ.

„Du wirst deiner Mama aber nicht sagen, das du schon das fünfte Eis von mir bekommen hast, nicht war“ Nun gut, Usagi hatte sie zwar gebeten ihr nicht so viel Eis zugeben, doch sie hatte sie nicht davor gewarnt das ihre Tochter diesen Bettelblick wie keine zweite beherrschte. Wie sollte man denn da nein sagen?

„Aber Mama hat gesagt ich soll nicht Lügen“ meinte die Kleine und leckte wieder an ihrem Eis, was Haruka ein leisen aufstöhnen entlockte. Usagis Kinder Erziehung in allen ehren, doch hier ging es schließlich um ihren Kopf.

„Das ist auch richtig, man soll nicht Lügen. Doch das möchte ich auch nicht, du sollst ihr nur nicht erzählen viel Eis du gegessen hast. Das ist ein unterschied“ Nachdenklich legte Selena den Kopf schief, irgendwie schien sie an Harukas Aussage zu zweifeln.

„Wirklich?“

„Wirklich“ beteuerte Haruka und schließlich nickte Selena.

„O.K. Ich werde Mama nichts sagen. Bekomme ich noch ein Eis?“ Unschuldig wie ein Kind nur schauen konnte sah sie Haruka an und die Blonde traute ihren Ohren nicht.

„Noch eins? Aber du bist mit dem noch nicht mal fertig“ wandte sie ein, doch Selena zuckte mit den Schultern.

„Aber gleich“ demonstrativ leckte sie an ihrem Eis und Haruka konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, weil das Mädchen sie wieder stark an Usagi erinnerte.

„Später vielleicht. Jetzt iss erst mal das auf“ wiedereinmal nickte das Mädchen und mit der Vorfreude das dies nicht ihr letztes sein würde, begann sie weiter an ihrem Eis zu essen.

„Na sieh mal einer an unser kleines Machoweib, hat also ein kleines Töchterchen, wer hätte das gedacht“ erklang auf einmal eine nicht grade freundliche Männerstimme und mit einem schlag war Haruka hellwach.
 

Das bunte Treiben um sie herum, war schon mehr nach Usagis Geschmack als die Steife Feier die sie grade so Fluchartig verlassen hatten. Mit glitzernden Augen betrachtete sie die vielen Verkaufsbuden und Fahrgeschäfte, die darauf warteten das hart erarbeitete Geld der Menschen wieder aus der Tasche zu ziehen. Usagi liebte Feste wie diese, die einzig und allein dafür erfunden wurden um die kleinen und großen Sorgen des Alltags für eine Weile zu vergessen. Auch Mamoru schien dem Zauber des fröhlichen Treibens zu erliegen. Denn er hatte es sich nicht nehmen lassen, an der erstbesten Losbude an der sie vorbei kamen anzuhalten und sein Geld für einen überdimensionalen rosa Teddy zu verschwenden, den Usagi jetzt wie eine stolze Trophäe auf dem Arm trug. Als sie grade an einer Imbissbude anstanden um sich eine kleine Stärkung zu holen, nahm Usagi aus den Augenwinkeln eine kleine Bewegung war. Es war nicht viel, doch es reichte aus um ihr Interesse vom Essen abzulenken und sich umzudrehen. Im ersten Moment nahmen ihr die vielen Menschen die Sicht, doch als sich endlich eine Lücke auftat, stockte der Anblick der sich ihr bot den Atem. Dort, nicht weit von ihnen entfern, stand Haruka vor einer Bank und wurde von drei Männern umzingelt. Harukas Haltung war Kampfbreit und alles deutet darauf hin das sie von diesen Männern bedroht wurde. Eine kleine Bewegung hinter Haruka verwandelte Usagis anfänglich Überraschung schlagartig in Angst. Selena. Dort hinter Haruka, saß tatsächlich ihre Tochter. Als einer der Männer auch noch vortrat und anstallten machte auf ihre Tochter zu zugehen brannte bei Usagi eine Sicherung durch. Sie rannte los, ohne auf Mamoru verwunderten ruf zu hören. Die Sicherheit ihrer Tochter war das einzigste, was sie ihm Moment noch Interessierte.
 

„Ich hab gesagt Verschwindet, oder soll ich nach helfen“ forderte Haruka zum wiederholten mal, während sie schützend vor Selena stand. Einer der Typen mit platinblonden Haaren lachte auf, die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben trat er einen Schritt nach vorne, um Haruka noch mehr zu Provozieren.

„Na, na. Wer wird denn ihr gleich so brutal werden. Wir wollen doch nur mit dir reden Tenou, weiter nichts“

„Ich aber nicht mit euch, also zieht leine“ entgegnete Haruka patzig, darum bemüht alle drei Typen gleichzeitig im Auge zu behalten.

„Das ist aber sehr schade“ grinste der Typ mit den Platinblonden Haaren, dann fiel sein Blick auf Selena die sich Ängstlich hinter Haruka versteckte.

„Wie kommt es eigentlich das eine Lesbe wie du, so einen niedliche Fratz hat“

„Lass sie in ruhe“ knurrte die Blonde und ballte die Hände zu Fäusten, als der Typ seine Hand nach Selena ausstreckte, doch in dem Moment wo sie ihn aufhalten wollte, trat ein andere Kerl mit grünen Haaren ebenfalls vor und Haruka musste ihre Aufmerksamkeit kurz von Selena abwenden.

„Na meine kleine, willst du nicht ein wenig mit dem netten Onkel spielen“ erkundigte er sich mit einem widerwärtigen lächeln im Gesicht und streckte seine Hand weiter aus um Selenas Kopf zu tätscheln. Aber grade in dem Augenblick in dem er sie berühren konnte, schnellte eine andere Hand vor und schloss sich um sein Handgelenk.

„Finger weg“ überrascht drehte der Typ seinen Kopf herum, doch sein Grinsen kehrte schnell zurück als er begriff das es nur eine Frau war, die ihn aufgehalten hatte.

„Immer langsam meine schöne. Ich bin doch für alle da“ noch bevor der Typ richtig Begriff was geschah, schnellte eine Faust vor und platzierte sich mitten in seinem Gesicht. Jaulend ging er zu Boden und hielt sich die schmerzende Nase, die bestimmt gebrochen war.

„Sie sagte Finger weg“ erleichtert drehte sich Usagi zu Mamoru um, der ihr gefolgt war und sich nun seine schmerzende Hand rieb.

„Jetzt reichts mir aber“ gleichzeitig schauten beide zu Haruka, genau in dem Augenblick als auch der Grünhaarige schmerzhaft zu Boden ging. Nun blieb nur noch einer übrig, doch der schwarzhaarige Typ sah nicht danach aus, als wollte er das Schicksal seiner beiden Kumpanen teilen.

„I...Ich bin schon weg“ stammelte er und wollte schon den Rückzug antreten, als ein scharfes

„Stop“ von Haruka ihn auf hielt.

„Ich glaube du hast was vergessen“ mit einem Kopf nicken deutete Haruka auf die beiden am Boden liegenden Schläger und eiligst packte der Schwarzhaarige sie bei den Armen und zerrte sie mit sich.

„Das kriegst du wieder Tenou, das schwöre ich“ schrie der Platinblonde, bevor er sich wieder an seine Schmerzen erinnerte und sich winselt von seinem Mitstreiter davon führen ließ. Haruka hatte für diese Drohung nicht mehr als ein belustigendes Lächeln übrig, erst ein leises Schniefen und eine beruhigende Stimme erinnerten Haruka daran, das ihre Cousine ja auch noch da war.

„Was macht ihr eigentlich hier?“ erkundigte sie sich.

„Was wir hier machen? Was zur Hölle treibst du hier? Wie kommst du dazu Selena einer solchen Gefahr aus zusetzten“ schimpfte die Blonde lautstark, was selbst die taffe Haruka ein Stück zurück weichen ließ.

„Das war keine Absicht. Diese Kerle haben angefangen“ erklärte sie grade in dem Moment, als Michiru, Setsuna und Hotaru zu ihnen stießen.

„Was geht denn hier ab?“ fragte Mirchiru überrascht, da die Spannung die in der Luft lag fast mit den Händen greifbar war.

„Haruka hat Selena in Gefahr gebracht, das geht ab“ fauchte Usagi, während sie ihre Tochter beschützend an sich drückte.

„Ist das war Haruka?“ erkundigte sich Michiru, die das einfach nicht glauben konnte.

„Nein natürlich nicht. Drei von Charls Gann´s Schlägertypen sind aufgetaucht und haben mich bedroht“ stellte die Blondine richtig und Michirus Gesichtsausdruck wechselte schlagartig von Überraschung zu Besorgnis.

„Aber euch ist nichts passiert oder?“ sie ließ ihren Blick prüfend über die kleine Gruppe schweifen, doch außer Selena die sich weinend an ihrer Mutter festklammert, schien es ihnen allen gut zugehen.

„Nein, wir konnten sie in die Flucht schlagen“ bestätigte Haruka Michirus Vermutung.

„Und was wollten diese Kerle von dir?“ erkundigte sich nun Setsuna, die sich zusammen mit Usagi auf die Bank gesetzt hatte und ihr dabei half das vollkommen verängstigte Kind wieder zu Beruhigen.

„Sie wollten mich Bitten, nicht am Rennen teilzunehmen. Doch das können sie vergessen, ich lass mich nicht Einschüchtern“ erklärte Haruka kampfbreit.

„Und was ist mit ihrer Drohung. Nimmst du sie auch auf die leichte Schulter?“ wütend funkelte Haruka Mamoru an, als Michiru sie fragend anschaute. Wieso konnte dieser Idiot auch nicht die Klappe halten?

„Das ist doch nur heiße Luft. Kein Grund sich Sorgen zu machen“ spielte die Blonde die Angelegenheit hinunter.

„Bist du sicher?“ hackte Michiru nach, die um Harukas Sicherheit besorgt war.

„Aber ja, diese Kerle spielen sich doch nur auf. Nun kommt schon zieht nicht solche Gesichter, es gibt wirklich kein Grund sich Sorgen zu machen. Ich hab´s ,was haltet ihr davon wenn ich euch alle zum Eis einlade“

„Oh ja“ zu aller erstaunen kam dieser Ausruf ausgerechnet von Selena, die nun wieder das blühende Leben war.
 

Schmunzelnd beobachtete Michiru, wie Mamoru Selena auf die Schultern hob, damit die kleine einen besseren Blick auf das bunte Treiben hatte. Ihre kleinen Finger umklammerten einen rosa Teddy, es war eine kleine Ausgabe von dem welchen Mamoru zuvor für Usagi gewonnen hatte. Sie hatten ihn an einer Schießbude entdeckt und Selena hatte so lange auf Mamoru eingeredet bis er sich endlich dazu bereit erklärte ihn für sie zu gewinnen. Was eine ziemlich lange Zeit gedauert hatte, da sich Mamoru als furchtbar schlechter Schütze entpuppte. Doch nun war sie glücklich und ihre Mutter, die neben den beiden entlang ging und immer wieder von ihrer Tochter darauf aufmerksam gemacht wurde was für tolle Sachen es hier noch gab, war es anscheint ebenfalls. Zufrieden schmiegte sich Michiru in Harukas Arme.

„Sie sehen aus wie eine glückliche Familie“ murmelte sie versonnen, worauf sie von Setsuna ein zustimmendes nicken erhielt und Haruka genervt die Augen verdrehte. Die Blonde konnte noch immer nicht verstehen warum ihre Cousine sich das alles gefallen ließ. Usagi hatte ihnen zwar die Umstände erklärt, die dazu geführt hatten das sie und Mamoru nun schon den ganzen Tag zusammen waren. Doch das Erklärte nicht warum ihre Cousine einen auf heile Welt machte. Sie konnte doch nicht alles was dieser Kerl ihr Angetan hatte vergessen haben?

„Du traust ihm noch immer nicht, hab ich recht?“ Haruka nickte und seufzte.

„Ich verstehe nicht warum sie noch immer so nett zu ihm ist. Heute morgen hat sie sich noch die Augen ausgeweint und jetzt tut sie so als wäre niemals etwas passiert. Das hat dieses Arschloch doch überhaupt nicht verdient“

„Sie muss alleine wissen was sie tut und außerdem glaube ich nicht, das Mamoru so ein schlechter Kerl ist, für den du ihn hellst. Er hatte sicherlich für seinen Handeln Grunde“

„Michiru hat Recht Haruka. Wir kennen nur Usagis sicht der Dinge, du sollest dir keine Meinung über einen Menschen bilden anhand der Dinge die du über ihn gehört hast“ meinte auch Sestuna und risigniert ließ die Blonde die Schultern hängen.

„Ich soll also mir erst seine Sicht anhören und mir dann erst meine Meinung bilden. Wollt ihr mir das damit sagen“ ein einstimmiges nicken von Michiru und Setsuna war die Antwort auf diese Frage und Haruka seufzte schwer.

„Also schön, doch ich sage euch gleich es wird nichts bringen“
 

Er war Glücklich. Die schönste Frau der Welt war an seiner Seite und das süßeste Kind, das man sich nur vorstellen konnte, saß auf seinen Schultern und schaute sich mit leuchtenden Augen die vielen bunten Geschäfte an. Das Leben war schön, einfach Perfekt, was konnte er sich noch mehr wünschen. Selbst Usagis Augen strahlten mit den Sternen über ihren Köpfen um die Wette, was Mamoru ein Gefühl der vollkommenden Glückseeligkeit verlieh. Das war mit anstand der schönste Tag in seinem Leben und Mamoru wünschte sich das er niemals enden würde.

„Ah, toll“ schrie Selena auf einmal und beugte sich begeistert nach vorn, wobei der Schwarzhaarige einige mühe damit hatte, sie fest zuhalten. Usagi und Mamoru folgten ihren Blick und schmunzelten. Etwa fünf Meter von ihnen entfernt stand ein Karussell. Es war eins von den schönen alten mit handgeschnitzten Pferden, die an einer Stange, die von der Decke bis auf den Boden reichte, befestigt waren und immer hoch und runter gingen. Selena schaute diese Pferden staunend an, während sie sich im Kreis drehten. Wenn das kleine Mädchen nur wegen dem bloßen Anblick des Karussells so aus dem Häuschen war, wie sehr würde sie sich dann freuen, wenn sie selber auf diesem Karussell fahren dürfte? Mamoru grinste, er würde es herausfinden.

„Möchtest du auch mal mit fahren?“ Selena beäugte sich so weit zu ihm runter, das sie ihm in die Augen schauen konnte.

„Wirklich?“

„Ja Wirklich. Das heißt wenn deine Mama nichts dagegen hat“ hoffnungsvolle Kinderaugen begegneten blauen.

„Biiiiiittttttteeeeee Mami“ nun verstand Mamoru, warum es Usagi so schwer viel ihrer Tochter einen Wunsch abzuschlagen, dieser Blick hätte selbst einen Stein zum schmelzen gebracht. Für einem Moment begegneten sich Usagis und Mamorus Blicke, sie schien in seinen Augen nach etwas zu suchen und für einen kleinen Augenblick glaubte Mamoru, das sie es Verbieten würde. Doch dann lächelte sie und nickte.

„Also schön, von mir aus. Du darfst mitfahren“

„Jeppi“ freute sich Selena und viel ihrer Mutter um den Hals.

„Danke Mami“

„Ist schon gut. Doch jetzt setzt dich wieder Ordentlich hin, sonst fällst du mir noch herunter“ das Mädchen folgte der Aufforderung und keine zwei Minuten später saß sie mit ihrer Mutter auf einem fleckenlosen Schimmel, mit unglaublich aufwendig geschnitztem Zaumzeug, der aussah, als ob er grade einen weitausholenden Galoppsprung täte und wartete darauf das es los ging. Mamoru dem es viel zu peinlich war, wenn ihn jemand auf einem Kinderkarussell erkennen würde, begnügte sich damit einfach nur mit zuschauen. Auch Hotaru hatte es geschafft ihre Mutter zu einer Fahrt zu überreden und saß nun auf einen Rabenschwarzen Rappen, der zu steigen schien und das Maul zu einem lauten Wiehern aufgerissen hatte. Michiru und Setsuna hatten es sich der weile, in einem schneeweißen Schwan gemütlich gemacht, während Haruka dem ganzen auch lieber nur aus der Ferne beiwohnte.
 

Lautlos wie ein Panter schlich sie an ihre Baute heran. Ein gefährliches glitzern in den Augen. All ihre Sinne waren zum Angriff bereit und für ihr Opfer gab es kein entkommen mehr. Mit einem bösartigen grinsen hob sie langsam den Arm.

„Na, lang nicht gesehen Kumpel“ mit aller Kraft schlug Haruka, Mamoru auf die Schulter und dieser keuchte Schmerzhaft auf.
 

Langsam drehte sich der schwarz Haarige um. Der Schreck saß ihm noch in den Gliedern und Harukas Bedrohlich funkelne Augen trugen auch nicht grade dazu bei, das er bald wieder verschwand.

„Ich hab mich heute Morgen anscheint nicht klar genug ausgedrückt, wie ich sehe“ unbewusst fuhr Mamoru mit der Zunge über seine Aufgeplatzte Lippe und der leichte Schmerz den er verspürte, rief ihn nur all zu genau in Erinnerung, um was für einen Gefallen die blonde ihn gebeten hatte.

„Doch du hast dich sogar sehr deutlich ausgedrückt“ entgegnete Mamoru kühl, er hatte nicht vor, jetzt wo es mit Usagi besser lief, kampflos klein Bei zu geben.

„Dann verstehe ich nicht was du ihr zu suchen hast. Weist du, ich wiederhole mich eigentlich nur ziemlich ungern. Doch bei dir mache ich gern eine Ausnahme“ demontstrativ ballte Haruka ihr Hände zu Fausten und es bestand sichtlich kein Zweifel dran, das sie ihm nur all zu gerne auf die Sprünge helfen würde.

„Ich denke nicht das, dass nötig sein wird. Und hätte ich früher gewusst, das du...“

„Ein Mädchen bist“ fuhr die Blonde ihn brasch ins Wort. Haruka hasste es, wenn Männer nur aufgrund ihres Geschlechtes rücksicht auf sie nahmen. Sie war genauso gut wie jeder Mann, wenn nicht so gar besser. Ein schiefes Grinsen, schlich sich auf Mamorus Lippen.

„Das hab ich gar nicht sagen wollen“ und das stimmte. Mamoru war sich nicht sicher, ob er nicht trotzdem auf Haruka losgegangen wäre, auch wenn er gewusst hätte das sie eine Frau war. Er war zwar nicht der Typ, der Frauen schlug, doch in diesen Moment hatte seine eigene Wut ihn so sehr verblendet, das es ihm egal gewesen wäre ob Haruka nun ein Mann oder eine Frau war. Dies ist natürlich keine Entschuldigung, aber eine Tatsache.

„Ich wollte eigentlich sagen, das ich es nicht getan hätte, wenn ich gewusste hätte das du Usagi´s Cousine bist“ zu Mamorus eigenem erstaunen, veränderte sich Harukas Körperhaltung plötzlich. Ihre Fäuste öffnete sich und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Das ließ sie zwar nicht weniger Feindselig wirken, aber auch nicht mehr ganz so bedrohlich. Nicht zum ersten mal an diesen Tag fragte sich der Schwarzhaarige, was Usagi der Blonden wohl erzählt haben mochte, das diese ihn lieber Tod als Lebendig sah? Nun gut, Tokio und Usagi einfach ohne ein Wort zu verlassen war sicherlich nicht richtig von ihm gewesen, doch deshalb hatte er es doch nicht gleich verdient zu sterben. Außerdem hatte Usagi ihm deutlich genug zu verstehen gegeben, das sie ihm diesbezüglich mehr als böse war und das war eine Strafe die beeweitem schlimmer war als der Tod. Mit was also hatte er es geschafft die Blonde so gegen ihn aufzubringen? Leider ließ Haruka, Mamoru nicht genügend Zeit um seine Gedanken genau zu ergründen, deshalb schob er sie notgedrungen zurück, nahm sich aber vor später noch einmal darauf zurück zukommen.

„Ich mach dir einen Vorschlag, Mamoru“ keine anderen Worte, hätten Mamoru mehr schocken können als diese.

„Einen Vorschlag“ wiederholte er überrascht und lauernd zugleich. Das hörte sich nicht gut an.

„Wir gehen jetzt was Trinken“ sie deutet mit dem Daumen nach hinten, wo sich nicht all zu weit von ihnen entfernt eine Imbissbude befand.

„und dabei versuchst du mich davon zu überzeugen, das du kein totales Arschloch bist“

„Und was wenn ich es nicht tue?“ erkundigte sich Mamoru, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte.

„Wenn du es nicht tust! Tja dann...“ sie ließ den Satz mit Absicht unbeendet, damit er an die vielen schmerzhaften Dinge denken konnte, die sie mit ihm anstellen würde, wenn er es nicht tat. Und Mamoru dachte tatsächlich darüber nach und je mehr er darüber nach dacht, um so besser gefiel ihm der Vorschlag. Er hing schließlich an seinem Leben und das letzte was er gebrauchen konnte, war es sich Usagis Cousine zur Feindin zu machen.

„Also gut, lass uns was Trinken gehen“ ein hinterhältiges Grinsen erschien auf Harukas Lippen.

„Gut. Du bezahlst“ das dies kein Scherz war, war dem Schwarzhaarigen durchaus bewusst.
 

Zu behaupten Usagi wäre nur etwas Besorgt, als sie Haruka und Mamoru zusammen weggehen sah, wäre eine schamlose Untertreibung gewesen. Sie war viel mehr als das und auf einmal konnte für sie, diese Karussellfahrt nicht schnell genug zu ende sein. Wie hatte sie auch nur so dumm sein können zu glauben, das ihre Cousine Mamoru in ruhe lassen würde, nur weil sie es Versprochen hatte?

Als das Karussell endlich zum still stand kam sprang Usagi ab, während sie ihrer Tochter beim absteigen half, schaute sie immer wieder über ihre Schulter zu Haruka und Mamoru zurück. Eigentlich sahen die beiden nicht danach aus, als würden sie sich in den nächsten Minuten die Köpfe abreißen. Sie redeten einfach nur. Besser gesagt Mamoru redete und Haruka hörte ihm mit ausdruckloser Miene zu. Über was sie redeten konnte Usagi nicht verstehen, dazu war sie zu weit entfernt. Doch sie wollte ihr Glück auch nicht auf die Probe stellen, bei dem Versuch sich einzureden, die beiden würden sich nur über Sport Unterhalten. Als sie grade das Karussell verließ und Zielstrebig auf Haruka und Mamoru zugehen wollte, wurde sie von einer Hand die sich auf ihre Schulter legte aufgehalten.

„Mach das nicht. Haruka will nur reden, mach dir keine Sorgen. Sie wird ihm nichts tun“ leicht drehte sich Usagi zu Michiru um, die sie beruhigend anblickte und ein hilfloses Lächeln erschein auf ihren Lippen. Sie würde lügen, wenn sie Behaupten würde, das die Angst Haruka und Mamoru könnten sich schlagen ihre einzigste Sorge in diesen Moment sei. Denn so war es nicht.

„Aber...“ setzte Usagi an, unterbrach sich aber wieder, als sie das aufgeweckte Lachen von Selena und Hotaru vernahm. Wie sollte sie Setsuna und Michiru, ihre Sorge bloß erklären? Usagis Blick glitt zu ihrer Tochter, dann kehrte er unweigerlich zu Haruka und Mamoru zurück, doch eigentlich sah sie nur Ihn. Panik stieg in ihr auf und eine schreckliche Angst schnürte ihr die Luft zum atmen ab. Was wenn Haruka, Mamoru alles erzählte? Was, wenn sie das Geheimnis, das sie unter allenumständen vor ihm verbergen wollte, preisgab? Vielleicht nicht absichtlich, doch wenn man Wütend und Aufgebracht war, gab man schnell Dinge von sich, die man eigentlich nicht sagen wollte.

Die nächsten Minuten des Wartens wurden für Usagi schier Unerträglich und obwohl sich Michiru und Setsuna die größte Mühe damit gaben sie ab zu lenken, schaute sie immer wieder verstohlen zu Mamoru zurück. Sie suchte in seinem Gesicht das kleinste Anzeichen dafür, das sich ihre schlimmste Befürchtung bewahrheitete. Doch nichts war zu erkennen. Keine Verblüffung, keine Verwunderung und erst recht keine Wut. Ja das war es wovor sie sich am meisten Fürchtete. Das er wütend wurde, ihr Vorwürfe machte und Selena nicht als sein Kind akzeptieren würde. Doch noch viel schlimmer, war das genaue Gegenteil. Was war wenn er Selena haben wollte? Was wenn er behaupten würde, sie wäre eine schlechte Mutter und sie ihr wegnehmen würde? Ihr Herz sagte ihr zwar, das Mamoru so etwas niemals tun würde, doch waren ihr Ängste zu groß, vermochte es nicht die Zweifel in ihrem innersten zu ersticken. Wenn sie Selena verlieren sollte, würde ihre Welt in sich zusammen brechen. Sie war das einzigste was sie am Leben erhielt. Der einzigste Hoffnungsschimmer, in einer Welt voller Trauer und Schmerz.

„Mamoru“ etwas unsanft aus ihrer Panik gerissen, schaute Usagi zu Selena hinunter und folgte dann den Blick ihrer Tochter. Haruka und Mamoru hatten anscheint ihr Gespräch beendet und kamen nun zu ihnen zurück. Reflexartig legt Usagi die Arme um ihre Tochter und hielt sie so fest an sich gedrückt, als würde sie, sie niemals wieder loslassen wollen. Während ihre blauen Augen Mamoru fixierten. Es war ein Blick der ihm Vermitteln sollte, das sie niemals ihre Tochter Kampflos aufgeben würde.
 

Mit einem Stirn runzeln, nahm der Schwarzhaarige Usagi feindselige Haltung zur Kenntnis. Doch konnte er sich beim besten Willen keinen Reim darauf bilden. So wie sie dort stand, die Arme beschützend um ihre Tochter geschlungen, erinnerte sie ihn ein wenig an eine Löwin. Die mit Krallen und Zähnen für das Leben ihres Jungen Kämpfen würde. Doch wieso hatte er das Gefühl, das sich diese Feindseeligkeit nur gegen ihn richtete? Sah sie in ihm etwa eine Bedrohung für ihre Tochter? Mamoru schüttelte den Kopf, wegen seines absurden Gedankens. Dafür hatte sie doch nun wirklich keinen Grund. Es war ja nicht so, das er ein Mitspracherecht auf ihre Tochter hatte. Er war ja schließlich nicht ihr Vater.
 

„Na wart ihr auch schön Lieb ohne uns?“ neckte Michiru die beiden, woraufhin sie von Mamoru nur ein geistesabwesendes Kopfnicken erhielt und Haruka etwas Unverständliches brummte, das sich aber stark nach, ich bin immer lieb anhörte.

„Haruka, Michiru. Wir sollten jetzt langsam nach Hause fahren. Es ist schon spät“ meinte Setsuna und als Haruka einen Blick auf ihre Uhr warf, erschrak sie sichtlich.

„Du hast Recht. Es ist schon fast zwölf. Zeit das die Kleinen ins Bett kommen“ fand auch die Blonde, dann schaute sie ihre Cousine erwartungsvoll an.

„Und Mondgesicht, hast du dir meinen Vorschlag überlegt?“ im ersten Moment wusste Usagi nicht, was Haruka meinte, doch dann fiel es ihr wieder ein.

„Ja, hab ich“ ihr Blick glitt zu ihrer Tochter und dann zu Mamoru, wieder sah er diese Feindseeligkeit in ihren Augen lodern.

„Wenn Selena möchte, darf sie sehr gern bei euch Übernachten“ nicht nur Selena, die nie mit einem Ja gerechnet hatte, sich aber trotzdem sehr darüber freute, sondern auch Mamoru fielen aus allen Wolken. Hatte sie nicht erst vor ein paar Stunden behauptet, sie würde es ihrer Tochter verbieten? Was hatte ihre Meinung geändert?

Usagi hingegen verspürte nur einen Wunsch. Sie wollte ihre Tochter, so schnell und so weit wie möglich von Mamoru fernhalten. Auch wenn es nur für einen Abend war. Es war das beste so, für sie alle. Dies war es, was sie sich Einredete, doch es war nicht das, an dann das sie gerne glauben wollte...

„Also gut. Dann nehmen wir Selena jetzt mit. Ach ja, was haltet ihr eigentlich davon, wenn wir morgen alle gemeinsam bei uns zu Hause Frühstücken?“ Michiru war sehr überrascht, sie hatte nicht erwarte eine solche Frage, jemals aus Harukas Mund zu hören. Hatte das Gespräch der beiden also doch etwas gebracht?

Nachdem sich beide bereit erklärten, Morgen mit ihnen gemeinsam zu Frühstücken, trennte die kleine Gruppe sich herzlich voneinander und Usagi und Mamoru blieben alleine zurück. Etliche Minuten vergingen in denen sie sich einfach nur in die Augen schauten und eine betretende Stille bereitete sich zwischen ihnen aus. Die erst durch Mamorus langen und gequälten Seufzer unterbrochen wurde.
 

„Na los, sag schon. Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“ Usagi zuckte kaum merklich zusammen.

„Wie kommst du darauf?“ fragte sie ausweichend und unterbrach ihren Blickkontakt, als sie ihre Augen auf den Boden heftete. Jetzt wo Selena bei Haruka war, beruhigte sie sich zwar ein wenig, doch die Angst das er es früher oder später herausfand blieb.

„Du bist sauer auf mich und ich möchte gerne wissen wieso? Wenn es wegen Haruka ist kann ich dich beruhigen, wir haben uns wirklich nur Unterhalten. Bitte Usagi lass uns keine Geheimnisse mehr vor einander haben. Wenn dich etwas stört, oder ich dich Unabsichtlich verletzt haben sollte, möchte ich das du es mir sagst. Bitte“

Geheimnisse? Dieses eine Wort traf sie mitten ins Herz.

War es nicht bereits viel zu Spät dafür? Hatten sie nicht den Moment in ihrer Beziehung, in dem sie hätten Ehrlich zu einander sein müssen, schon längst verpasst?

Nun gab es kein zurück mehr. Die Fehler waren bereits begangen und konnten nicht wieder ungeschehen gemacht werden.

Usagis Schultern zuckten Verräterisch, doch sie wollte jetzt nicht vor ihm Weinen. Sie hatte kein Recht dazu, es war alles ihre Schuld.

Mamoru ging einen Schritt auf sie zu und streckte Vorsichtig eine Hand nach ihr aus. Er wollte sie trösten, ihr sagen das alles wie gut werden würde, ganz gleich weswegen sie im Moment traurig war. Doch Usagi zuckte bei seiner sanften Berührung zurück und wiederstrebend ließ Mamoru seine Hand wieder sinken. Enttäuscht musste er feststellen das, dass zarte Band der Freundschaft, das sie im laufe des Tages geknüpft hatte, noch immer dünn und spröde war. Nur ein Windhauch, eine Kleinigkeit würde schon genügen, um es zu zerreisen und unter seinen Fingern in Staub zu verwandeln. Mamoru sah ein, das es jetzt keinen Sinn machte, sie noch weiter zu drängen. Jeder Versuch von ihm, sie doch noch dazu zu bewegen mit ihm zu sprechen, wäre letztendlich doch zum scheitern verurteilt. Also wollte er erst mal abwarten. Zumindest so lange, bist das Band stark genug war und sie von sich aus, auf ihn zukommen würde. Doch er musste sich auch eingestehen, das er einfach nur Angst davor hatte, welches Geheimnis sie ihm vielleicht eines Tages offenbaren würde.

„Also Odango Atama, was wollen wir jetzt machen? Hast du Lust auf Geisterbahn?“ frech grinste er sie an und die Erwähnung des alten Spitznamens erzielte tatsächlich seine gehoffte Wirkung. Ein kleines, kaum sichtbares Lächeln erschein auf ihren Lippen. Es war ein trauriges Lächeln, doch zumindest ein Lächeln. Usagi hob den Kopf und blinzelte sich die Tränen, die trotz ihrer starken Bemühungen, verstohlen ihren Augenwinkel entflohen waren, fort.

„Ja. Geisterbahn klingt toll“ ihre Stimme war Tränenerstickt, doch Mamoru tat so als habe er es gar nicht bemerkt.

„Na dann, komm“ er reichte ihr seine Hand und wartete so lange bis Usagi bereit war, die ihre in seine zu legen.

Vertrauen bewies man nicht nur, in dem man all seine Geheimnisse mit einander teilte. Es waren vor allem die kleinen Dinge, die es so unschätzbar Wertvoll machten. Und Usagis Hand in seiner, war eine dieser Kleinigkeiten die Mamoru glücklich machten.
 

„Na komm Ruka, zieh nicht so ein Gesicht. Sag es doch einfach, es wird dich schon nicht umbringen“ bettelte Michiru in einem gespielten flehenden Tonfall, während sie gleichzeitig ein lachen unterdrücken musste, da Haruka seit sie abgefahren waren ein Gesicht zog, als hätte sie grade in einen sauren Apfel gebissen.

„Nein, vergiss es Michiru“ brummte die Blonde verstimmt und am liebsten hätte sie sich gern beleidigt von ihrer Freundin abgewandt, doch da sie Fahren musste war dies nur schwer möglich.

„Nun lass sie doch Michiru. Du kennst Haruka doch, sie ist viel zu Stolz um zu zugeben das sie einen Fehler gemacht hat“

„Hab ich auch nicht“ protestierte Haruka lautstark, woraufhin sie auch gleich von Setsuna mit einem zischen Pssst gerügt wurde. Schon kurz nach ihrer Abfahrt, waren die beiden kleinen die rechts und links von Setsuna saßen eingeschlafen und bis sie angekommen waren hatte die älter auch nicht vor, daran etwas zu ändern.

„Tschuldige“ flüsterte Haruka übertrieben leise, woraufhin Michiru gänzlich lachen musste und Setsuna nur die Augen verdrehte. Manchmal fragte sie sich ernsthaft wer Kindischer war. Die beiden Kleinen die friedlich im Land der Träume schlummerten oder ihre beiden besten Freundinnen?

„Aber hat denn euer Gespräch wenigstens etwas gebracht?“ bohrte Michiru weiter, in die noch immer bluten Wunde herum. Ein kaum verständliches, gemurmeltes,

„mmh“ seitens der Blonden, war das einzigste Kommentar, was sie auf diese Frage übrig hatte.

„Dann hast du ihm also deinen Segen gegeben?“ mit großen unschuldigen Augen schaute sie Haruka an und diese konnte nicht verhindern das sich ihre Mundwinkel zu einem grinsen verzogen.

„Das ist wohl etwas übertrieben. Aber wenn du es genau wissen willst. Er hat mich davon überzeugt das er nicht gänzlich der Volltrottel ist, für den ich ihn gehalten hab. Eher ein Halbtrottel“ ihre letzten Worte waren nicht mehr als ein flüstern und ganz sicher weder für Michirus, noch für Sestunas Ohren bestimmt gewesen.

„Ha, ich hab´s doch gewusst“ Haruka seufzte und verdrehte die Augen. Klar das es Michiru sich nicht nehmen ließ, es ihr auch noch unter die Nase zu reiben.

„Ich hab mir Vorgenommen, mich vorläufig nicht mehr einzumischen. Anscheint meint er es ehrlich, also soll er es auch Versuchen“ redete Haruka weiter, als hätte Michirus kleiner Triumph Schrei, gar nicht stadtgefunden.

„Doch wenn er sie noch einmal Verletzt, breche ich ihm das Genick“ beiden Frauen war klar, das dies nicht nur daher gesagte Worte waren und wieder konnte Michiru nicht Leugnen das sie ein klein wenig Eifersüchtig auf die Jüngere wurde. Sicher es war im Grunde lächerlich, denn schließlich waren die beiden Cousinen, da war es nur natürlich das Haruka sie beschützen wollte. Doch der Gedanke, das sie beide eine gemeinsame Vergangenheit teilten, die sie, Michiru, niemals miteinbeziehen würde, schmerzte sie ein wenig.

„Verdammt“ durch Harukas verärgerten Ausruf nicht grade sanft aus ihren Gedanken gerissen, schreckte die Türkishaarige auf und nur der Gurt, der sich straff um ihren Körper spannte, hielt sie davon ab, bei der darauf folgenden Vollbremsung, nicht aus ihrem Sitz geschleudert zu werden.

„Was ist denn passiert?“ fragte Setsuna, die Schützend ihre Arme um die beiden Kinder geschlungen hatte. Doch ein Blick aus der Windschutzscheibe genügte, damit sie die Antwort auf ihre Frage sah. Oder besser gesagt, nicht sah. Denn das Licht, von mindestens zehn Motorrädern die, die Straße blockierten, blendete sie.

„Was soll der scheiß!“ fluchte die Blonde, während ihre Hand zum Gurt glitt um sich abzuschnallen. Doch Michirus Hand, die sich um ihre legte, hinderte sie daran.

„Ruka“ Besorgnis und ein wenig Angst, war aus diesen einen kleinen Wort heraus zuhören und Haruka lächelte ihre Freundin aufmuntern an.

„Ich werde nur mal nachschauen, was los ist“ zögernd und wiederwillig ließ Michiru ihre Hand los.

„Pass aber auf dich auf“

„Das werde ich“ versprach die Blonde, dann schnallte sie sich ab und öffnete die Tür.

„Ihr bleibt hier und rührt euch nicht von der Stelle“ damit stieg sie aus und schloss die Tür hinter sich. Die beiden Freundinnen wechselten besorgte Blicke.
 

Langsam ging Haruka um das Auto herum, allmählich gewöhnten sich ihre Augen da das helle Licht der Scheinwerfer und sie konnte vereinzelte Umrisse von Männern erkennen. Doch wie viele es letztendlich waren, vermochte sie noch nicht zu sagen. Ein Mann stieg von seinem Motorrad und trat direkt vor dem hellen Licht, was Haruka dazu veranlasste ebenfalls in ihrer Bewegung inne zu halten. Ganz in schwarz gekleidet unterschied, dieser Kerl sich nicht all zu viel von einem Schatten.

„So sieht man sich wieder Tenou“ Harukas Augen verengten sich zu schlitzen, auch wenn sie das Gesicht, hinter dem ebenfalls schwarzen Helm nicht zu erkennen vermochte, seine Stimme aber hätte sie jederzeit wieder erkannt. Es war einer dieser Typen aus dem Park. Der mit den Platinblonden Haaren, dem Mamoru freundlicherweise eine kostenlose Nasen OP verschrieben hatte. Selbst jetzt konnte sich die Blonde deswegen kaum ein Grinsen verkneifen.

„Was willst du, von mir? Solltest du nicht bei deiner Mama sein, um dich auszuweinen?“

„Schnauze“ knurrte der Platinblonde, der nicht gern an seine Niederlage erinnert werden wollte, sauer.

„An deiner Stelle würde ich nicht, so große Töne spucken Tenou. Es könnte dir nicht gut bekommen. Dies ist meine letzte Warnung. Tritt freiwillig vom Rennen zurück, oder du wirst es bereuen“ er hob die Hand und wie auf ein stummes Zeichen, stiegen nun auch die anderen Männer von ihren Maschinen. Obwohl Haruka es sich nicht anmerken ließ, musste sie doch erst mal kräftig schlucken, es waren mehr als sie erwartet hatte. Auf fast jeder Maschine saßen immer zwei Leute, das erhöhte die Anzahl ihrer Gegner mit einem Schlag auf 18 Mann. Sie alle waren ebenfalls ganz in schwarz gekleidet, was es Haruka fast unmöglich machte sie von einander zu unterscheiden.

„Nun überzeugt dich dieses Argument vielleicht mehr?“ fragte der Platinblonde höhnisch, sich seines Sieges all zu sicher.

„Vergiss es, ihr macht mir keine Angst“ Kampfbereit ballte Haruka ihre Hände zu Fäusten, ihre Chancen waren nicht grade berauschend, doch Freiwillig würde sie ihre Träume niemals aufgeben.

„Wie du willst. Schnappt euch die Kleine“ Haruka traute weder ihren Ohren, noch ihren Augen als zehn Typen sie plötzlich umzingelten. Die anderen verteilten sich um das Auto, rissen die Türen auf und zerrten Michiru, Setsuna und die beiden Kinder gewaltsam aus dem Wagen.

„Wag es nicht, sie auch nur anzurühren“ befahl Haruka Zähne knirschend, wofür sie einen unerwarten harten Schlag in den Magen einstecken musste.

„Ruka“ schrie Michiru entsetzt, als sie hilflos zusehen musste, wie ihre Freundin keuchend in die Knie sackte, doch der feste Griff von einem diesen Männern in schwarz, hielt sie davon ab an ihre Seite zu eilen.

„Ihr Schweine, haltet sie da raus“ fluchte die Blonde nach atem ringend und kam mühsam wieder auf die Beine.

„Mach keine Dummheiten, Tenou. Wir wollen doch nicht das den Lady´s etwas passiert. Wir holen uns nur ein kleines Präsent ab. Also sei schon artig“ Zielsicher ging der Platinblonde auf Setsuna zu und kalte Angst legte sich um Harukas Herz, als sie mit einem Schlag begriff, das nicht ihre Freundin das Ziel, diese Anschlags war.
 

Ängstlich und mit Tränen in den Augen, drückte sich Selena an Setsunas Seite, als der Mann direkt vor ihr zum stehen kam. Nur all zu genau hatte sie die kürzlich stattgefunden Ereignisse im Park, in Erinnerung. Doch diesmal waren weder ihre Mama noch Mamoru da um sie zu beschützen.

„Na meine Kleine. Erinnerst du dich an mich. Ich bin es, der nette Onkel aus dem Park“ wie das letzte mal auch schon, steckte er auch dieses mal wieder eine Hand nach ihr aus.

„Wag es nicht, dem Kind auch nur irgend etwas an zutun“ Schützend wollte sich Setsuna zwischen Selena und ihren Angreifer stellen, doch wie bei Michiru wurde auch sie mit einem festen Griff daran gehindert.

Panik erfasste das Mädchen, als der Mann sie am Arm packte und sie grob von Setsuna weg zerrte und da Selena noch ein Kind war, tat sie das einzigste was Kinder in einer solchen Situation zu tun pflegten. Sie Schrie und brüllte nach Leibenskräften und als wäre dies das einzigste was ihre Freundin Retten würde, stimmte Hotaru auch gleich mit ein.
 

Von zwei kleinen Kinder überrumpelt, nutzte Haruka den günstigen Moment der Unachtsamkeit, ihrer Gegner aus. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, trat sie dem erst besten der in ihrer nähe Stand, genau dorthin wo es besonders weh tat. Zumindest wenn man ein Mann war. Vor Schmerzen jaulend und sich die verletzte Stelle haltend, taumelte der Typ nach hinten und brachte gleich zwei seiner Kumpanen mit zu fall. Nun kehrte auch wieder Leben in den anderen ein, doch sie waren noch viel zu überrascht von der plötzliche Wendung der Ereignisse, als das sie in der Lage gewesen wären die wild um sich Tretende und Schlagende Blondine zu bändigen. Haruka Kämpfte sich frei und mit geballten Fäusten stürmte sie auf den Platinblonden zu. Bereit Selena aus seinen Fängen zu befreien. Bereit Usagis Tochter mit ihrem Leben zu Verteidigen.

„Du verdammter Dreckskerl, das wirst du büßen“ zwar etwas überrascht, aber auf eine solche Aktion vorbereit gewesen, drehte sich der Platinblonde zu Haruka um.

Zu spät erkannte die Blonde den Lauf der Waffe, der nun auf sie gereichtet war. Dann ertönte ein Ohrenbetäubender Knall und Haruka wurde schwarz vor Augen.

Einer für alle und alle für einen

Am Wolkenlosen Himmel funkelten die Sterne wie Diamanten, als die schwarze Limousine vor dem großen Strandhaus zum stehen kam. Eiligst stieg der Fahrer aus, um seinen jungen Herrschaften die Wagentür zu öffnen. Mamoru, der sich langsam an diesen Luxus zu gewöhnen begann, grinste dämlich bei all der Aufmerksamkeit die man ihnen zu teile werden ließ. Usagi, die damit mehr als vertraut war, hatte eine eher gleichgültige Mine aufgesetzt. Der Fahrer war schließlich teuer dafür Bezahlt worden, das er sie wie Könige behandelte. Doch sie verlor kein Wort darüber. Sie hatte schließlich keinen Grund dafür, Mamorus Traumvorstellung wie eine Seifenblasse platzen zu lassen. Sollte er doch den Moment genießen, solange er die Gelegenheit dazu hatte. Mit knappen Worten wies Usagi den Fahrer an, ihre wenigen Sachen, die sie bei sich hatten vor der Treppe abzustellen und entließ ihn danach aus seinem Dienst. Der Fahrer wünschte ihnen noch einen schönen Abend und machte sich dann auf den Rückweg. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht und er hatte sich seinen Feierabend mehr als verdient. Mit einem verträumten Blick schaute Mamoru der immer kleiner werdenden Limousine nach, während Usagi zu den Sternen hinauf sah und tief die noch immer angenehm warme Nachtluft in sich aufnahm.

„Würde ich es nicht besser wissen, würde ich schwören du seiest eine echte Prinzessin“ überrascht über seine Worte, schaute sie ihn an.

„Wie kommst du darauf?“ erkundigte sie sich beinahe lachend, über einen so absurden Gedanken, obwohl sein Kompliment ihr doch sehr schmeichelte.

„Du siehst nicht nur wie eine aus, du benimmst du auch so“ der verträumte Blick, der vorher noch der kleiner werden Limousine gegolten hatte, ruhte nun auf sie und Usagi wandte schnell den Blick ab, damit er nicht die Röte bemerkte die ihre Wangen bedeckte.

„Tu ich das?“ fragte sie unsicher. Ihr selbst war es niemals aufgefallen. Höfflichkeit und gute Manieren waren für sie so selbstverständlich, als hätten sie schon immer ihr Leben bestimmt. Doch ein kleiner Teil in ihr, sagte ihr, das es nicht immer so gewesen war.

„Ich weis, ich war nicht immer fair und nett zu dir. Vielleicht, wenn ich .... ,wenn wir beide...“ sie schluckte und kniff die Augen zusammen, so als würde es ihr damit gelingen, die traurigen Erinnerungen wieder zu vertreiben. Noch nie, hatte sie sich erlaubt diesen Gedanken auch nur zu Ende zu Denken. Wer weiß wohin er sie am Ende geführt hatte, vieles wäre vielleicht ganz anders gekommen und vieles wäre vielleicht niemals geschehen...
 

Auch ohne das Usagi ihren Satz beendete, verstand Mamoru sie. Denn es waren die gleichen Gedanken, die auch in ihn schon so oft gequält hatten. Doch im Gegensatz zu ihr hatte er sich erlaubt sie zu Ende zu denken. Und jedes Mal, hatte es ihm das Herz zerrissen, als er daraus erwacht und die grausame Wahrheit ihm sagte, das es nur eine Illusion bleiben würde.

„Wir wahren beide dumm und kindisch. Niemand von uns kann die Schuld dafür alleine tragen. Doch wir sollten die Vergangenheit begraben und nicht unsere Zukunft von ihr bestimmen lassen“ Usagis Hand ballte sich zur Faust und hätte sie ihren Blick nicht wieder auf die Sterne gerichtet, hätte er sehen können wie eine einzelne Träne ihre Wange hinunter rann.

„Die Vergangenheit ist das was uns prägt. Sie bewahrt uns vor Fehler und ebnet unseren Weg. Wer weiß, wo wir heute stünden, würden wir alles Ignorieren“. Bitterkeit, Schmerz und Wut waren deutlich aus ihrer Stimmer heraus zu hören und Mamoru begriff rasch das Er etwas falsches gesagt hatte. Trotzdem wollte er seine Worte nicht wieder zurück nehmen, denn es war genau das woran er fest glaubte.

„Vielleicht dort, wo wir die ganze Zeit hätten stehen sollen“
 

Noch bevor Usagi Gelegenheit hatte, seine Worte richtig zu begreifen, wurde plötzlich die Tür des Strandhauses aufgerissen und Minako rannte ihnen entgegen. Ihr Gesicht war so blass wie ein Leichentuch und ihre Augen waren vor Panik geweitet. Sofort vergaß Usagi ihre eigenen Sorgen und rannte ihrer Freundin entgegen, die vollkommen aufgelöst war.

„Großer Gott, Mina. Was ist denn passiert“ fragte sie besorgt, als sie ihre Freundin erreichte. Diese Griff sofort nach ihrer Hand und zerrte sie Richtung Haus.

„Komm schnell, es ... es... es ist furchtbar“ durch Minakos gestammelten Worten alarmiert, ließ sich Usagi mit ziehen. Eine dunkle, schreckliche Vorahnung legte sich wie eine kalte Hand um ihr Herz und ohne es selbst richtig zu bemerken, griff sie nach Mamorus Hand, der ihnen mit wenig Abstand folgte.
 

Die Stimmung im Wohnzimmer war drückend, wenn nicht sogar gespenstisch. Ray saß eng an Yuichiru gedrückt auf dem Sofa, ihr Gesicht war nicht weniger blass, als das von Minako. Tränen liefen ihre Wange hinunter, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Neben ihnen saßen Makoto und Seiji. Auch er hatte tröstend einen Arm um seine Freundin gelegt, doch Makoto war schon immer eine Kämpfernatur gewesen und würde auch jetzt keine einzige Tränen vergießen. Nur in ihren Augen, könnte Usagi sehen wie aufgewühlt sie innerlich wirklich war. Aus den Augenwinkel heraus bemerkte Usagi, wie sich Minako von ihrer Seite löste und zielsicher auf Motoki zu ging, der auch gleich seine Arme um sie legte. Sie hätte wahrscheinlich erfreut darüber gelächelt, hätte sie nicht in diesen Moment ihre Cousine bemerkt, die zusammen gesunken in einem Sessel saß, während Amy ihren Oberarm verband.

„Ruka“ schrie Usagi entsetzt und stürzte gleich auf ihre Cousine zu, Michiru und Setsuna die neben ihr standen, bemerkte sie eher nur beiläufig.

„Großer Gott was ist den Passiert?“ erkundigte sie sich besorgt, während sie sich vor ihr nieder hockte und sanft eine Hand auf ihre Wange legte. Haruka´s Gesicht war sehr blass und konnte ohne Probleme mit denen von Ray´s und Minako´s mithalten. Sie hatte den Kopf gesenkt und wagte es nicht Usagi in die Augen zu schauen.

„Sie wurde angeschossen. Doch die Kugel hat sie zum Glück nur leicht am Oberarm gestriffen. In eins, zwei Wochen ist alles wieder verheilt“ erklärte Amy, wobei aber auch sie versuchte Usagi´s Blick auszuweichen.

„Ich... Ich konnte sie nicht aufhalten. Es tut mir so leid“ Haruka´s Stimme war nicht mehr als ein flüstern und mit heftigen Selbstvorwürfen verbunden.

„Was? Wovon redest du da? Was tut dir Leid, Ruka?“ fragte Usagi verwirrt, doch Haruka gab keine Antwort und es sah so aus als würde sie, nur noch mehr in sich zusammen fallen. Michiru legte beruhigend eine Hand auf Harukas Schulter und übernahm es für sie, Usagi und Mamoru die schwierige Botschaft zu überbringen, auch wenn es ihr nicht besonderst leicht viel.

„Auf dem Weg nach Haus, wurden wir aufgehalten. Mehrere Motorräder versperrten die Straße und zwangen uns anzuhalten. Einer dieser Typen aus dem Park, war wahrscheinlich ihr Anführer, zumindest glaubt Haruka seine Stimme erkannt zuhaben. Als Haruka sich wieder weigerte vom Rennen zurück zutreten, setzten sie sogar Gewalt ein...“ Usagi hatte bis dahin schweigend zugehört, während ihr Blick auf Harukas blutbeflecktes Hemd ruhte. Das ungute Gefühl, das sie beim Eintreten überkommen hatte, verstärkte sich, raubte ihr beinahe die Luft zum atmen.

„Wo ist Selena?“ unterbrach sie Michiru, mit erstaunlich ruhiger Stimme.

„Wo ist meine Tochter?“ wiederholte sie noch einmal, doch diesmal lauter, weil keiner ihr eine Antwort geben wollte. Sie alle hatten nur Traurig und Schuldbewusst die Köpfe gesenkt. Ungeachtet auf ihre Verletzung packte Usagi, Haruka bei den Schultern und schüttelte sie so lange bis diese endlich zu ihr aufsah.

„Wo ist Sie?“ wäre sie nicht so besorgt um das Leben ihrer Tochter gewesen, hätte Harukas Schmerzerfüllter Blick ihr sicher das Herz zerrissen.

„Sie haben sie mitgenommen“ Usagi ließ Haruka los und stand von ihrer gehockten Position auf. Ihre Knie wurden weich, drohten ihr Gewicht nicht mehr halten zu können und unter ihr nach zugeben.

„Warum?“ Haruka zuckte zusammen, als ob Usagi sie grade geschlagen hätte, doch vielleicht wäre ihr das sogar lieber gewesen, denn noch niemals zuvor hatte sie diesen Ton in der Stimme ihrer Cousine gehört. Er war weder wütend noch vorwurfsvoll, doch hatte dieses eine Wort einen solchen Nachdruck, das Haruka es nicht wagte der Frage auszuweichen und erst recht nicht zu schweigen.

„Weil sie verhindern wollen, das ich das Rennen gewinne. Tue ich es doch. Werden sie Selena töten“. Usagi nickte, als hätte sie die Bedeutung von Haruka´s Worten tatsächlich verstanden, doch in Wirklichkeit waren sie noch nicht einmal zu ihr durch gedrungen. Ihr Körper war leer, kein einziger Gedanke kreiste in ihrem Kopf herum. Das Luft holen viel ihr mit einen mal immer schwerer und je mehr sie sich bemühte die Kontrolle über ihren Körper zurück zubekommen, um so stärker wurde das Gefühl gleich ersticken zumüssen.

„Usako“ sie hörte den ängstlichen ruf nur noch aus weiter ferne, als ihre Knie gänzlich nachgaben und sie in die beängstigende Ungewissheit zogen. Doch bevor sie wirklich stürzen könnte, fingen zwei starke Arme sie auf, drückten sie an einen warmen beschützenden Körper und halt suchend klammerte sie sich an ihm fest. Das letzte was sie sah, waren Mamoru´s dunkelblaue Augen. Dann kippte ihr Kopf zur Seite und sie wurde Ohnmächtig.
 

Wie ein Wachhund, saß Mamoru auf der Kante des Bettes, in seiner Hand Usagis kleinere zierlichere Hand fest umschlungen. So, als habe er Angst sie für immer zu verlieren, wenn er sie los lassen würde. Im Zimmer war es fast vollständig dunkel, nur eine kleine Lampe die auf einem Schreibtisch in einer Ecke des Raumes stand, spendete ein wenig Licht. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er Usagi im dämmerlicht betrachtete. Wenn es wirklich Engel auf dieser Welt gab, so war Mamoru sich sicher das Usagi einer von ihnen war. Ihr goldblondes Haar umspielte in Wellen, ihr momentan blasses Gesicht und wenn ihr Brustkorb sich nicht in langsamen Abständen gehoben und gesenkt hätte, hätte man glauben können, sie wäre tot. Sein trauriger Seufzer teilte die Stille. Auch wenn er als Arzt hoffte, das sie bald das Bewusstsein wieder erlangte, so wünschte sich doch ein kleiner Teil in ihm, das sie nicht all zu bald in die Wirklichkeit zurück kehren würde. Selena´s Entführung war ein großer Schock für sie gewesen, wie würde sie da erst reagieren, wenn sie aufwachte und erkennen musste, daß ihr Alptraum gar keiner war? Schon allein der Gedanke sie könnte ihre Tochter auf eigene Faust suchen gehen und sich damit selbst in Gefahr bringen, bereitete ihm Unbehagen. Nein, dann sollte sie lieber schlafen, zumindest so lange bis sie Selena gefunden und gerettet hatten. Und das sie dies tun würden, stand für ihn außer Frage. Er selbst würde alles, in seiner Macht stehende tun, damit das Mädchen bald wieder bei seiner Mutter war. Schon allein aus dem Grund, damit Usagi wieder lächeln konnte. Zärtlich strich Mamoru ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn und überrascht zog er seine Hand wieder zurück, als sich Usagi bei seiner Berührung regte. Ihre Augenlieder zuckten, dann öffneten sie sich langsam und für eine ganze Weile, die aber eigentlich nur ein paar Minuten waren, sahen sie sich einfach nur in die Augen.
 

Die Gefühle von Sicherheit und Geborgenheit, die in ihrem innersten aufkeimten und für einen Moment die Schmerzen in ihrem Herzen linderten, trafen sie vollkommen unvorbereitet. Die Zeit in der sie, sie das letzte mal gespürt hatten kam ihr so unendlich lang vor, das sie sich kaum noch daran zu Erinnern vermochte. Doch diesen Ausdruck in seinen Augen, hätte sie niemals vergessen können. Vor langer Zeit hatte er sie schon einmal mit genau dem selben Blick angesehen, dieser Blick der so unendlich viel Liebe wiederspiegelte, das ihr ein angenehmer Schauer über den Rücken ran. Doch schon damals war es nur ein Moment gewesen. Ein süßer Moment, der in ihrer Erinnerung zur Ewigkeit geworden war.

„Wie geht es dir?“ seine Stimme holte sie aus ihrer Traumvorstellung und bracht sie wieder zurück in die Realität. Die Sicherheit und Geborgenheit die sie eben noch verspürt hatte verschwand und machte wieder der grauenhaften Ungewissheit platz.

„Wo ist Selena?“ sein Schweigen war für sie Antwort genug. Ihr schlimmster Alptraum war also tatsächlich zur Wirklichkeit geworden, sie hatte ihre Tochter verloren. Tränen schimmerten in ihren Augen und wie sehr sich auch bemühte nicht vor ihm zu weinen, gelang es ihr nicht wirklich. Der Druck um ihre Hand verstärkte sich und überrascht blickte sie zu ihm auf. Hatte er etwa die ganze Zeit ihre Hand gehalten?

„Wir haben die Polizei schon informiert. Sie werden Selena finden, du musst daran glauben“ seine Worte beruhigten sie, auch wenn sie nicht gänzlich die Angst vertreiben konnten.

„Wie geht es Ruka? Ist sie schwer verletzt?“ Mamoru lächelte sie aufmunternd an und schüttelte den Kopf.

„Nein mach dir keine Sorgen, es war nur ein Streifschuss, in ein paar Wochen ist sie wieder vollkommen Gesund. Momentan ruhen sie und Michiru sich etwas in meinem Zimmer aus. Minako war so freundlich und hat ihr Zimmer Setsuns und Hotaru überlassen. Sie wollte die Nacht lieber bei Motoki im Zimmer schlafen. Ich glaub Motoki hat sich jetzt doch endlich getraut ihr zu sagen, was er für sie empfindet“ sein lächeln wurde breiter und auch auf Usagis Lippen erschien ein kleines Lächeln. Sie war ihm schrecklich dankbar dafür, das er versuchte sie abzulenken.

„Dann hat mein Plan ja funktioniert“ murmelte sie leise.

„Dein Plan? Hast du den beiden etwa auf die Sprüngen geholfen?“ fragte er neckend und Usagi nickte leicht.

„Es war meine Rache“ flüsterte sie und Mamoru begriff rasch, das die Erschöpfung sie nun eingeholt hatte und sie kurz davor war wieder einzuschlafen.

„Erzähl mir Morgen mehr davon. Schlaf jetzt ein wenig, du wirst sehen morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus“ Usagi nickte, doch machte sie keine Anstallten die Augen wieder zu schließen.

„Wo wirst du schlafen?“ erkundigte sie sich stattdessen.

„Ich glaube nicht das ich heute noch schlafen werden. Aber wenn doch werde ich mit dem Sofa vorlieb nehmen müssen. Und jetzt ruh dich etwas aus“ liebvoll strich er ihr über die Wange, doch anstatt zurück zu weichen wie er es erwartet hätte, seufzte Usagi leise und schloss die Augen.
 

Lautlos stand Mamoru vom Bett auf, doch als er sich abwenden wollte, um das Zimmer zu verlassen, hielt der Druck um seine Hand ihn auf.

„Lass mich bitte nicht allein“ Mamoru zögerte, meinte sie das ernst?

Doch der Druck um seine Hand verstärkte sich und da Usagi anscheint nicht die Absicht hegte ihn wieder los zu lassen, seufzte er.

„Möchtest du das wirklich?“ fragte er vorsichtig, er wusste das sie Innerlich sehr aufgewühlt war und er wollte ihre momentane Gefühlslage nicht missbrauchen. Auch, wenn er sich nichts sehnlicher wünschte, als sie in den Armen zu halten und zu trösten. Usagis Augen öffneten sich wieder und sie sah ihn mit einem Verlegen und einem für ihn neuen unbekannten Ausdruck in den Augen an.

„Ich möchte das du bleibst“ wiederholte sie noch einmal und diesmal ließ ihre Stimme keinen Zweifel, das sie auch genau das wollte.

„Also gut, ich werde bleiben“ da Usagi seine Hand nicht los lassen wollte, blieb ihm auch nichts anderes übrig, als sich neben ihr ins Bett zulegen. Am Anfang fühlte er sich Unwohl, den Blick stur auf die Decke gerichtet versuchte er an alles Mögliche zu denken, nur nicht an die Frau, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lag. Doch Usagi drehte sich von selbst zu ihm um, den Kopf auf seiner Brust gelegt, lauschte sie seinem Herzschlag und wie von selbst legte Mamoru seine Arme um sie. Er spürte das zittern ihres Körpers, fühlte wie ihre Tränen sein Hemd benetzten, doch konnte er nichts weiter tun als sie fest zu halten. Er wusste nicht, was er hätte sagen können, um sie zu beruhigen. Er selbst hatte niemals einen Menschen gehabt, der ihn getröstet hat und so wusste er auch nicht, wie es war getröstet zu werden. Doch er wollte für sie da sein, sie beschützen und dafür sorgen das sie niemals wieder einen Grund hatte traurig zusein.
 

Etwas Unsanft würde Mamoru durch das mehrfachen rütteln an seiner Schulter aus seinem erholsamen Schlaf gerissen und dementsprechend Böse schaute er auch Motoki an, der es gewagt hatte ihn zu wecken.

„Was willst du?“ grummelte er schlecht gelaunt, schon lange hatte er nicht mehr so gut geschlafen und dann kam dieser Idiot und weckt ihn einfach.

„Nicht so laut. Na los steh schon auf, aber weck Usagi nicht. Na mach schon“ drängte Motoki und wiederwillig stand Mamoru auf. Mit einem letzten Blick auf die immer noch schlafende Usagi, folgte Mamoru seinem blonden Freund aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer hatten sich auch schon die Andren, die Einen mehr die Anderen weniger ausgeschlafen, versammelt und für Mamoru sah es stark nach einer Krisensitzung aus.

„So, da wir jetzt Alle hier sind, können wir uns nun überlegen, wie wir Selena am besten retten wollen“. Motoki´s Worte reichten vollkommen aus, um Mamoru mit einem Schlag hell wach zu kriegen.

„Das ist doch wohl nicht euer ernst? Das ist viel zu Gefährlich und außerdem könntet ihr Selena damit in Gefahr bringen. Lasst das lieber die Polizei machen“

„Die Polizei! Die brauchen doch schon allein eine Stunde, um bei einem Autounfall zusein. Bis die Selena gefunden haben, würden Jahre vergehen. Doch so viel Zeit haben wir nicht. Das Rennen ist schon morgen“ hielt Motoki dagegen und ob Mamoru wollte, oder nicht musste er ihm doch notgedrungen Recht geben. Die Polizei in allen Ehren, doch die Schnellsten waren sie nun einmal nicht.

„Und was schlägst du vor? Sollen wir in der ganzen Gegend rumlaufen und, Selena wo bist du, rufen?“ erkundigte sich Seiji sarkastisch, da er noch nicht ganz ausgeschlafen war.

„Ich glaube nicht das, dass nötig sein wird. Sie wollen nicht das Haruka das Rennen gewinnt, also ist es sehr wahrscheinlich das sie Selena irgendwo in der Nähe des Rennplatzes verstecken werden. Wir sollten uns aufteilen und dort nach ihr suchen“ teilte Motoki den Anderen seine Überlegungen mit.

„Und genau das ist es, was ich nicht verstehe. Warum wollen diese Leute so hartneckig, dass Haruka das Rennen verliert. Was haben sie davon?“ wollte Ray wissen, die bis dahin schweigend zugehört hatte. Diese Frage hatte sie schon den ganzen Abend beschäftigt und nun wollte sie endlich eine Antwort. Warum waren diese Männer sogar bereit ein kleines unschuldiges Mädchen zu töten, nur damit jemand anderes gewann, für sie machte das alles keinen Sinn.

„Es geht um Geld. Das Rennen ist diesen Männer eigentlich egal, sie wollen nur das Carls Gann Weltmeister wird. Sie haben eine menge Geld dafür investiert, mehr als die meisten von ihnen überhaupt besitzen. Doch nun stehe ich ihnen im Weg und sollte ich gewinnen, sind diese Männer ruiniert, wenn nicht sogar in ernsten Schwierigkeiten“

„Dann handelt es sich hier bei also um Illegale Wetten. Oder?“ fragte Amy und Haruka nickte.

„Von der Höhe der Einsätze, kann man wohl davon ausgehen. Zumindest haben wir ja schon gesehen, dass diese Männer vor nicht zurück schrecken und deshalb habe ich mich Entschieden nicht am Rennen teil zu nehmen“
 

„Ich bin dagegen“ alle Blicke wanderten gleichzeitig überrascht zur Wohnzimmer Tür, in der Usagi stand. Nach ihrem Gesichtsausdruck zur urteil hatte sie das meiste von der Unterhaltung mitbekommen. Sie war noch sehr blass um die Nase, doch ihr Blick spiegelte feste Entschlossenheit wieder.

„Ich möchte nicht, das du vom Rennen zurück trittst Ruka“

„Aber hier geht es um das Leben deiner Tochter, Usagi. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn du sie meinet wegen verlierst“

„Das weis ich. Doch Rennfahrerin zuwerden war schon immer dein Traum und so eine Chance wirst du vielleicht nie wieder so schnell bekommen. Deshalb mochte ich das du sie nutzt. Wir werden Selena bestimmt finden, ich glaube fest daran, doch du solltest deshalb deine Träume nicht aufgeben“

„Usagi hat Recht, wir haben bis jetzt immer zusammen gehalten und wir werden es auch jetzt wieder tun“ unterstützte Makoto, kampfbereit ihre Freundin.

„Genau. Wie heißt es doch so schon. Einer für alle und alle für einen“ Minako errötet als sich alle Blicke überrascht auf sie richteten.

„Was ist? War das etwa falsch?“ lachend schüttelte Motoki, der sie im Arm hielt, den Kopf.

„Nein Schatz. Das war genau Richtig und du hast wie immer Recht. Gemeinsam werden wir es schaffen“ auf allen Gesichtern spiegelte sich nun diese feste Entschlossenheit wieder und Mamoru konnte nicht anderes, als die junge Frau die das Bewerkstelligt hatte, für ihren großen Mut zu bewundern. Wenn er damals nur einen Bruchteil ihrer Stärke besessen hätte, wäre vielleicht vieles anders gekommen.
 

mata ne

Blacklady

Das Rennen

Hi alle zusammen,

Deutschland hat mich wieder und ich hab euch auch gleich das neue Kapitel mitgebracht^^

*zur reisetasche hinrenn*

*nach Kap durchwüllen*

*zum PC zurück renn*

Paris war wunderschön, vorallem bei Nacht ist die Stadt einfach der hammer. Ich kann sie nur jedem enfehlen^^
 

So jetzt hab ich euch aber lange genug aufgehalten.

Viel Spaß beim lesen.
 

Kapitel 16) Das Rennen
 

Unnachgiebig schickte die Sonne ihre heißen Strahlen gegen die Erde und ließ das Thermometer auf eine neue Rekordmarke ansteigen. Der beißende Geruch von verbrannten Teer lag in der Luft und angewidert verzog Usagi ihr Gesicht. Sie verstand einfach nicht, wie sich so viele Menschen daran ergötzen konnten, wie ein Haufen Motorräder im Kreis fuhren. Mal davon abgesehen das der größte Teil der Rennstrecke im Wald verbogen lag und man kaum etwas vom eigentlichen Rennen sah. Dennoch hatten sich unzählige Menschen hier eingefunden. Sie kreischten und jubelten, wenn wieder einmal einer ihrer gossen Idole am Start und Ziel vorbei sauste. Aus mehren großen Boxen, dröhnten die Stimmen zweier Sportreporter, die ausgiebig darüber diskutierten, warum die beliebte Fahrerin Haruka Tenou, auf der Strecke fuhr als würde sie heute zum ersten mal auf einen Motorrad sitzen.

Usagi seufzte und während ihr suchender Blick über die vielen Leute schweifte, verkrampfte sich ihre Hand fest um die silberne Kette, die um ihr Handgelenk geschlungen war. Der kreuzförmige Anhänger bohrte sich dabei in ihre Haut und hinterließ einen tiefen Abdruck. Es war ihre Schuld. Hätte sie Selena nicht erlaubt bei Hotaru zu übernachten, währe das alles nicht passiert. Dann müsste Haruka jetzt nicht so tun, als würde sie die Bedingung der Entführer erfüllen und könnte ohne Probleme ihren Traum verwirklichen. Das Leben ihrer Tochter war wegen ihr in Gefahr, und das wozu? Nur weil Sie verhindern wollte, das Mamoru alles erfuhr. Nur ihr eigener Egoismus war Schuld, wenn sie jetzt das wichtigste in ihrem Leben verlor. Tränen bildeten sich in Usagi´s Augen und liefen ungehindert ihre Wange hinunter. Selena durfte nichts passieren. Ihr durfte einfach nichts passieren...

„Mach dir nicht so viele Sorgen. Wir werden sie rechtzeitig finden. Ich versprech´s dir“ mit traurigen Augen schaute Usagi zu Mamoru auf, der sie aufmunternd anlächelte.

„Und wenn nicht? Was wenn wir zu spät...“ Usagi brach ab und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

„Es ist meine Schuld“ stieß sie zwischen heftigen Schlutzern hervor.

„Das ist nicht wahr. So einen Unsinn, darfst du noch nicht einmal denken. Es ist nicht deine Schuld hörst du“ Mamoru nahm sie in den Arm und strich ihr Beruhigend über den Rücken. Doch Usagi schüttelte den Kopf und druckte ihn von sich.

„Doch ist es. Wenn ich Selena nicht erlaubt hätte, bei Hotaru zu übernachten. Dann...“

„Dann hätten sie sich jemanden von den Anderen ausgesucht. Oder deine Cousine vielleicht gleich getötet“ es tat ihm weh, es so direkt sagen zumüssen. Doch Usagi sollte begreifen das es nicht ihre Schuld war, das sie nichts dafür konnte. Selena war einfach nur zur falschen Zeit, am falschen Ort gewesen.

„Aber...“ setzte Usagi an, wurde aber erneut von Mamoru unterbrochen der sie sanft an den Schultern packte und leicht schüttelte.

„Kein aber. Es war nicht dein Fehler. Du hast das getan was du für das richtige hieltest. Niemand macht dir deshalb einen Vorwurf“ redete er eindringlich auf sie ein und langsam beruhigte sich Usagi wieder. Mamoru griff in seine Hosentasche und holte eine Packung Taschentücher hervor. Lächelnd gab er sie ihr.

„Geht’s wieder?“ Usagi nickte leicht und wischte sich die Tränen fort.

„Tut mir Leid. Ich...“

„Ist schon gut. Du machst dir Sorgen um deine Tochter. Das Verstehe ich, jeder andere in deiner Situation würde genauso reagieren“
 

Usagi die, die Ironie seiner Worte bewusst wurde, biss sich schmerzlich auf die Unterlippe. Selena war nicht nur ihre Tochter sondern auch die seinige. Wenn sie es ihm erzählen würde, würde er sich wahrscheinlich genauso sehr um sie Sorgen, wie sie es im Moment tat. Sie währe dann nicht mehr alleine und könnte ihre Ängste mit ihm teilen. Doch war es richtig von ihr, wenn sie es ihm grade jetzt erzählte? Wahrscheinlich nicht. Sie würde ihn nur beunruhigen und außerdem war da immer noch diese schreckliche Angst, das sie es wohlmöglich nicht schaffen würden, Selena zu befreien. Mamoru hatte sehr unter dem Tod seiner Eltern gelitten, sie wollte im keine Hoffnung auf etwas machen, das am Ende doch nur in Leid ende würde. Das hätte er nicht verdient....
 

Etwas kitzelte an Usagi´s Bein und riss sie aus ihren Gedanken. Erst nach ein paar Sekunden begriff sie, das es ihr Handy war, das in ihrer Hosentasche vibrierte. Hoffnung wallte in ihr auf, hatte einer der Anderen Selena vielleicht gefunden?

„Mamoru!“ ihre Stimme zitterte genauso sehr wie ihre Hände, als sie nach Mamoru rief, der schon ein paar Schritte voraus gegangen war. Als er sich zu ihr umdrehte, gab sie ihm mit einem Handzeihen zu verstehen, das er zurück kommen sollte, während sie mit der anderen Hand das Handy aus der Tasche zog und den Anruf entgegen nahm.

„Ja. Hallo“ einen Moment lauschte sie Ray´s Stimme, dann seufzte sie.

„Nein noch nicht. Und wie sieht es bei den Anderen aus?“ die Hoffnung in Usagi´s Augen erlosch augenblicklich bei Ray´s weiteren Worten.

„Mmh Verstehe. Ja ist gut. Macht das, aber seid bitte Vorsichtig. Wir melden uns. Bye“ sie unterbrach die Verbindung und steckte das Handy zurück in ihre Hosentasche. Als sie den Kopf wieder hob, sah sie direkt in Mamoru´s erwartungsvollen Augen.

Langsam schüttelte Usagi den Kopf.

„Nichts. Keine Spur von Selena oder einen diesen Entführern. Die Anderen wollen jetzt im Wald nach ihr suchen“ beide zuckten zusammen, als die Menschenmenge wieder zu kreischen und Jubeln begann. Wieder einmal war eine Runde des Rennens zu Ende, damit blieben nur noch Dreißig. Dreißig Runden in denen sie Selena gerettet haben mussten, oder Haruka´s Traum wäre vorbei. Usagi´s Finger verkrampften sich fester um die silberne Kette und der Anhänger schnitt noch tiefer in ihr Fleisch. Eine feine Blutspur floss ihren Arm hinunter und tropfte auf den Boden. Neue Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie wandte schnell ihren Blick gegen Himmel, um sie nicht zu vergießen. Mitfühlend legte Mamoru ihr eine Hand auf die Schultern.

„Wir werden sie finden“ sagte er beruhigend und Usagi nickte leicht.

„Das werden wir“ langsam ließ sie ihren Kopf wieder sinken und schon im nächsten Moment weiteten sich ihre Augen.

„Momoru, dort!“ Usagis ganzer Köper zitterte, als sie ihre Hand hob und mit ihren Finger auf eine bestimmte Stelle vor ihnen deutete. Als Mamoru ihrer ausgestreckten Hand folgte zog er hörbar die Luft ein. Dort in einer Gasse, etwas abseits von denn restlichen Menschenmassen standen zwei dieser Männer aus dem Park. Es waren der Grün und der Schwarzhaarige und sie schienen sehr heftig mit Einander zu diskutieren. Um was es ging konnten sie leider nicht verstehen, dazu standen sie zu weit entfernt. Plötzlich wandte sich der Grünhaarige ab und verschwand in die kleine Seitengasse. Der Schwarzhaarige sah ihm noch einen Moment hinter her, dann wandte auch er sich ab und ging Richtung, Start und Ziel davon. Wahrscheinlich um sich das weitere Rennen anzusehen.

„Und jetzt?“ erkundigte sich Mamoru und bereute seine Frage schon im nächsten Augenblick, als er in Usagis Wütendes Gesicht blickte. Ohne Vorwarnung griff sie auf einmal nach seinem Handgelenk und zerrte ihn schon beinahe durch die Menschenmenge. Was immer auch in diesen Moment in Usagis Kopf vorging, eines stand fest, es behagte Mamoru überhaupt nicht.
 

Sie folgten dem Grünhaarigen, in einem sicheren Abstand, durch die Gassen und schließlich einen alten Trampelfahrt entlang. Schon bald hatten sie den eigentlichen Rennplatz hinter sich gelassen und das Jubeln der Zuschauer wurde leiser, bis nur noch gedämpft das Heulen der Motorräder zu vernehmen war. Als sie einen alten Schrottplatz erreichten versteckten sich Usagi und Mamoru hinter einem verrosteten Auto, während der Grünhaarige zielsicher auf eine große Lagerhalle zuging. Vor der Tür der Halle, stand ein weiter Mann, der wahrscheinlich als Wache aufgestellt war. Er spielte gelangweilt mit einem Messer in seiner Hand herum und nickte nur beiläufig, als der Grünhaarige an ihm vorbei ging und im inneren der Halle verschwand.

In ihrem Versteck biss sich Usagi schmerzlich auf die Unterlippe, während es in ihrem Kopf fieberhaft arbeitete. Sie war sich ganz sicher, das ihre Tochter hier war. Ihr Instinkt sagte es ihr einfach, doch wie sollte sie bloß in diese Halle hinein kommen? Schließlich stand Usagi vorsichtig aus ihrer gehockten Position auf. Sie wollte sich grade dichter an die Halle heran schleichen, als sich eine Hand um ihren Arm schloss und sie daran hinderte. Verwundert schaute sie Mamoru an, der missbilligend den Kopf schüttelte.

„Nein Usagi. Du wirst da nicht reingehen, das ist zu Gefährlich. Wir werden jetzt die Polizei holen gehen. Sie werden Selena befreien. Na los komm“ versuchte er sie zu überzeugen, doch Usagi blieb stur. Ihre Augen funkelten vor Wut und Entschlossenheit, als sie ihm trotzig in die Augen sah.

„Das werde ich nicht. Dort drinnen ist meine Tochter und ich gehe nicht ohne sie. Hilf mir oder geh wieder zurück. Doch versuche nicht, mich aufzuhalten, Mamoru“ mit diesen Worten befreite sie sich, aus seinem Griff und schlich davon. Mamoru verdreht die Augen und seufzte. Super und jetzt?
 

Usagi brauchte nur ein paar Minuten, um rauszufinden das es keinen anderen Eingang in das Gebäude gab. Verzweifelt lehnte sie sich an die hohe Mauer. Was sollte sie bloß tun? Sie musste in dieses verfluchte Gebäude und das ganz schnell. Das Rennen, war in kürze vorbei und Harukas Chancen es doch noch zu gewinnen, sanken von Sekunde zu Sekunde. Doch der einzige Eingang wurde bewacht und von Mamoru fehlte jede Spur. Hatte er sie wirklich alleine gelassen?

„Und wenn schon. Du brauchst ihn nicht“ schallte sie sich selbst und stieß sich von der Mauer ab.

„Ich schaff das auch ohne ihn“ mit neu gewonnen Mut, ging Usagi die Mauer entlang, während sich in ihrem Kopf, ein gefährlicher Plan zusammen fügte.
 

Mamoru steckte sein Handy grade zurück in die Tasche, als er Usagi bemerkte, wie sie aus dem Schatten der Hausmauer hervor trat. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sah wie sie direkt auf dem Mann am Eingang zuging. Was hatte sie denn jetzt schon wieder vor? Zum Glück war sie nicht all zu weit entfernt und der Wind trug ihre liebliche Stimme direkt zu ihm herüber.

„Gott sei dank, das ich sie treffe“ der Mann drehte sich zu ihr herum und Usagi trat erschrocken einen Schritt zurück, als sie das Messer in seiner Hand erblickte.

„Was wollen sie hier? Das ist privat Grundstück, verschwinden sie wieder“ blaffte der Mann sie an und Usagi schenkte ihm eines ihrer unschuldigsten Lächeln, als er bedrohlich einen Schritt auf sie zukam.

„Das tut mir Leid. Das hab ich nicht gewusst, ehrlich. Wissen sie. Ich war bei diesem Rennen und dann musste ich auf die Toilette. Ich glaub ich hab mich verlaufen. Könnten sie mir vielleicht helfen? Sie haben doch sicher eine Toilette hier, oder?“ mit einem bittenden Blick schaute sie ihn an, doch der Mann blieb hart.

„Tut mir Leid, Kleines. Ich darf dich nicht reinlassen. Du solltest jetzt wieder zurück gehen, hier ist es für dich zu gefährlich“ er kam noch dichter auf sie zu und streckte eine Hand nach ihr aus, um sie zu gehen zu bewegen. Selbst von seinem Versteck aus, konnte Mamoru die Veränderung in Usagis Augen sehen. Waren sie eben noch Bitten und Hoffnungsvoll, wurden sie mit einem mal entschlossen und ernst. Erst jetzt bemerkte er das Eisenroh, das sie hinter ihrem Rücken verbarg. Doch da war es bereits zu spät. Mit einer Schwungvollen Bewegung drehte sich Usagi, zu dem sichtlich erschrockenen Mann um und schlug ihn mit aller Kraft das Eisenroh gegen den Kopf. Ein dumpfer Schlag ertönte, dann kippte er um.

„Tut mir Leid“ murmelte sie und nachdem sie sich rasch vergewissert hatte, das sie den Mann nicht mit ihrem Schlag getötet hatte, huschte sie zur Tür.

Sprachlos, konnte Mamoru nur zusehen wie sie im inneren des Gebäudes verschwand.
 

Versteckt hinter einen Berg alter Kisten, lauschte Usagi auf die Geräusche im inneren der Halle. Während sie gleichzeitig versuchte, ihr wild pochendes Herz zu beruhigen. Das Eisenroh hielt sie fest in ihrer Hand umklammert, doch außer einem Radio, das die neusten Ereignisse des Rennen verkündete, war nichts zu hören. Usagi´s Stirn legte sich Nachdenklich in Falten, nach dem sie eine Weile, der Stimme des Sportreportes einfach nur gelauscht hatte. Noch immer lag Charles Gann in Führung, was sie nicht wirklich wunderte. Doch seltsamer weise, hatte man bis jetzt noch kein einziges Wort über ihre Cousine verloren. Wieso nicht? Wo war sie? Konnte sie noch immer Gewinnen?

„Verdammt. Ruf Duke noch mal an. Ich will wissen, wo diese verfluchte Tenno steckt“ erklang plötzlich die wütende Stimme eines Mannes, was Usagi zusammen zucken ließ. Vorsichtig wagte sie einen Blick aus ihrem Versteck. Sie erkannte die beiden Männer aus dem Park, sofort wieder, doch da war noch ein anderer, den sie noch nie zu vor gesehen hatte. Der Grünhaarige hatte ein Handy in der Hand, mit dem er offensichtlich versuchte seinen Komplizen zu erreichen. Usagi´s Blick schweifte weiter und als sie endlich ihre Tochter entdeckte, die verängstigt in einer Ecke hockte, hätte sie beinahe laut nach ihr gerufen. Doch sie fing sich noch im letzten Moment.

„Ich bekomme Duke nicht erreicht, anscheint ist sein Handy aus. Vielleicht hat er ja Schiss bekommen“ meinte der Grünhaarige, nachdem er vergeblich versucht hatte, seinen Komplizen zu erreichen.

„So eine Scheiße“ wütend trat der Platinblonde, gegen ein ausgebranntes Benzinfass, woraufhin Selena leise zu wimmern begann.

„Halts Maul“ blaffte der Typ sie an, was aber nur dafür sorgte, das Selena heftiger zu weinen anfing. Usagi´s Finger verkrampften sich fest um das Eisenrohr, als sie sah wie der Mann auf ihre Tochter zuging. Das Messer in seiner Hand, glitzerte dabei bedrohlich.

Er hockte sich vor Selena nieder und hielt ihr die Spitze gefährlich nahe an die Kehle.

„So meine, Kleine, du hörst mit jetzt mal genau zu. Siehst du dieses Messer hier?

Wenn du jetzt auch nur noch einen Mucks von dir gibst, werde ich damit deine süße kleine Kehle durch schneiden. Haben wir uns verstanden?“ Selena´s Augen waren vor Panik geweitet, als sie ein kaum merkliches Nicken von sich gab. Ein hämisches Grinsen umspielte seine Lippen, als er Selena´s Kopf tätschelte.

„So ist es Brav, meine Kleine. Wir wollen ja nicht, das dir etwas zustößt und deine Mami wäre bestimmt sehr Traurig darüber. Glaubst du nicht auch?“ ein schwaches Nicken, von Selena war ihre einzige Antwort, zu mehr fehlte ihr einfach der Mut.

In ihrem Versteck, kochte Usagi vor Wut und nur die erneute Stimme des Platinblonden hielt sie davon ab, aus ihrem Versteck heraus zustürzen und ihm eigenhändig den Kopf abzureißen.

„Franki, geh zurück zum Rennen und sieh nach was da los ist“ befahl er dem Grünhaarigen und drehte sich zu ihm um. Ein gefährliches Glitzern lag in seinen Augen, als er auf ihn zu ging und ihm eine Hand auf die Schultern legte.

„Und wenn Duke wirklich Schiss bekommen hat, dann weißt du ja, was du zu tun hast“ der Grünhaarige grinste, als er sein Hemd ein wenig nach oben schob und eine Waffe darunter zum Vorschein kam.

„Sicher“ damit drehte sich Franki um und verließ die Halle.
 

In ihrem Versteckt, schluckte Usagi schwer, während die ersten Zweifel ihren anfänglichen Mut langsam aber sicher im Keim erstickte. Himmel, wieso hatte sie auch nicht auf Mamoru gehört? Diese Männer waren noch viel Gefährlicher, als sie geglaubt hatte und nun war sie hier ganz allein. Was sollte sie das bloß schaffen?

„Du!“ Usagi zuckte genauso sehr zusammen, wie der Mann, den der Platinblonde angesprochen hatte.

„Pass auf die Kleine auf. Ich bin gleich wieder da“ der Mann nickte nur und der Platinblonde wandte sich von ihm ab. Mit den Augen verfolgte Usagi, wie er eine Treppe hinauf ging und dann in einem Raum im oberen Stockwerk verschwand. Ihr Blick ging zu dem anderen Mann zurück. Jetzt oder Nie. Gegen beide hätte sie keine Chance, doch gegen einen vielleicht. Lautlos stand Usagi von ihrer gehockten Position auf. Sie wusste selbst, das ihr Vorhaben dumm und vor allem Lebensgefährlich war. Doch wie hatte Makoto einmal zu ihr gesagt. Der Glaube, kann Berge versetzen. Na Hoffentlich reichte ihr Glaube auch aus, um diesen Kerl der fast doppelt so groß und breit wie sie selbst war, zu überrumpeln. Auf etwas andres als ihren Glauben, konnte sie sich Momentan eh nicht verlassen. Schon gar nicht auf Mamoru. Wie es ihm wohl ging?...

Usagi schüttelte den Kopf, während sie dichter an dem Mann, der zum Glück mit dem Rücken zu ihr stand, heran schlich. Sie hatte jetzt wirklich andere Probleme, als sich um Mamoru zu Sorgen. Als nur noch eine Handbreite sie von dem Mann trennte, nahm Usagi all ihren Mut zusammen und klopfte ihm einmal kräftig auf die Schulter. Erschrocken fuhr der Mann herum.

„Was...“ weiter kam er nicht. Usagi hatte bereits ausgeholt und ihm das Eisenroh direkt in den Margen gerammt. Wie ein Taschenmesser, klappte er in sich zusammen. Erleichtert atmete Usagi aus, dann schaute sie zu ihrer Tochter, die sie mit großen vor Angst geweiteten Augen ansah.

„Mami“ flüsterte Selena leise, aus Angst der böse Mann könnte sie hören. Usagi ließ

das Eisenroh fallen, das klirrend auf dem Boden aufschlug und rannte zu ihrer Tochter.

„Ich bin ja hier Liebes. Wie geht es dir? Haben sie dir etwas getan? Bist du verletzt?“ weinend schüttelte Selena den Kopf, während sie Buchstäblich in die Arme ihrer Mutter fiel. Erst jetzt erkannte Usagi, den Strick mit dem sie Selena´s Arme auf den Rücken zusammen gebunden hatten.

„Ich hatte solche Angst Mami“ weinte Selena und tröstend strich Usagi ihr über den Rücken.

„Ich weiß Liebes. Ich weiß. Doch jetzt wir alles gut, ich hole dich hier raus“ versprach ihre Mutter, während sie gleichzeitig mit der anderen Hand die Knoten des Strickes löste.
 

Plötzlich ertönte ein Schuss und Instinktiv rollte Usagi mit Selena zur Seite, als die Kugel nur wenige Zentimeter neben ihnen einschlug.

„Welch angenehme Überraschung. Doch leider muss ich ihnen sagen, das es sehr dumm von ihnen war hierher zukommen. Denn nun muss ich sie leider beide töten“ Usagi´s Kopf drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und mit entsetzen sah sie den Platinblonden. Er stand auf der obersten Stufe der Treppe, die Waffe in seiner Hand war bedrohlich auf sie und Selena gerichtet.

„Warum tun sie das? Wir haben ihnen doch überhaupt nichts getan“ schrie Usagi verzweifelt zu ihm hinauf. Vielleicht war es töricht von ihr, zu versuchen mit dem Mann zureden. Doch Usagi wollte noch nicht sterben und sie glaubte ganz fest daran, das er sie eigentlich auch nicht töten wollte. Zu ihrem bedauern, lachte der Platinblonde auf einmal hell auf.

„Warum ich das mache? Nun überleg doch mal. Du und das Gör habt leider mein Gesicht gesehen. Da wäre es doch ziemlich dumm von mir euch am Leben zu lassen. Findest du nicht auch?“ gemächlich kam er die Treppe hinunter, die Waffe weiterhin auf seine Opfer gerichtet. Langsam stand auch Usagi vom Boden auf, dabei aber immer darauf bedacht, Selena schützend hinter sich zu wissen.

„Wir verraten sie nicht. Das verspreche ich. Doch lassen sie uns bitte laufen“ er hielt in seiner Bewegung inne und legte den Kopf schief, als ob er wirklich über Usagis Angebot nach dachte. Doch dann schüttelte er den Kopf und grinste.

„Ich glaub dir nicht“ ein weiter Schuss zerriss die Stille und Ängstlich schrie Selena auf, wieder schlug die Kugel nur wenige Zentimeter neben ihnen ein.

„Hören sie doch auf“ schrie Usagi panisch, während Tränen ihre Wange hinunter liefen.

„Bitte“

„Ich soll aufhören? Aber jetzt fängt es doch grade an lustig zu werden. Was glaubt ihr, wie viele Kugeln sind hier noch drin?“ er ging die Treppe weiter hinunter, bis er nur noch ein paar Schritte von ihnen zum stehen kam. Als Usagi im keine Antwort gab, machte er ein enttäuschtes Gesicht.

„Ach nun kommt. Ratet doch mal. Eine? Zwei? Oder doch drei?“ wieder drückte er ab und wieder verfehlte die Kugel sie nur um Haaresbreite. Selena weinte immer lauter und klammerte sich an ihre Mutter fest. Usagi hingegen versuchte sich ihre Furcht nicht anmerken zu lassen. Er spielte mit ihnen. Das war ein verfluchtes Katz und Maus Spiel und nur ein einziger Gedanke bewarte sie davor nicht gänzlich die Kontrolle zu verlieren.

„Ich flehe sie an, wenn sie mich nicht laufen lassen wollen, dann lassen sie doch wenigstens meine Tochter frei. Sie ist doch noch ein Kind“ versuchte sie ihn weiter zu überzeugen, wobei sie aber unbemerkt eine Hand auf Selena´s Mund legte.

„Ja in der tat, das ist Leider sehr bedauerlich. Sie ist so ein süßer kleiner Fratz. Ihr Vater muss sicher sehr stolz auf sie sein. Wie furchtbar, das er sie niemals wieder sehen wird. Denn leider kann ich sie nicht gehen lassen. Sie weiß einfach zu viel“

„Er weiß es nicht. Ich meine, ihr Vater weis nicht das es sie gibt“ Usagi wünschte sich in dem Moment, sie hätte es nicht gesagt, denn der durchdringende Blick der sie traf zog ihr Herz schmerzhaft zusammen. Doch sie musste irgend etwas sagen um den Platinblonden hin zu halten.

„OH. Er weiß es also gar nicht. Und warum? Ist sie etwa das Ergebnis einer Verbotenden Liebe?“

„Nein“ Usagi war erschrocken über diesen Vorwurf. Ihr Blick wurde flehend, beinahe verzweifelt und schien eher, durch den Platinblonden hindurch zugehen. So als würde sie nicht ihn, sondern jemand andern mit diesen verzweifelten Augen ansehen.

„So war es nicht. Ich... ich habe....“ Usagi´s Stimme brach, als ihre Knie nach gaben und sie auf den Boden zusammen sackte. Es ging nicht mehr. Sie konnte einfach nicht mehr. Heiße Tränen liefen ihre Wangen hinunter, als sie langsam den Kopf hob.

„Es tut mir Leid“ wieder sah es so aus, als würde ihr Blick durch den Platinblonden hindurch gehen und dieses mal drehte auch er sich um, um zu sehen wem dieser Blick galt.
 

Der Schlag kam unverhofft und brachte den Platinblonden zu fall. Selena schrie vor Freude auf, während Usagi kaum noch etwas von ihrer Umgebung mitzubekommen schien. Mamorus Gesicht, war vor Wut verzehrt, als er sich auf ihn stürzte und seine Faust immer wieder auf dessen Gesicht nieder sausen ließ. Er verstand nicht wirklich die zusammenhänge von dem, was Usagi grade gesagt hatte und das war ihm Momentan auch egal. Denn nur eine Tatsache beherrschte Mamorus Gedanke. Dieser Kerl hatte Usagi gezwungen, etwas zu sagen, was sie nicht wollte. Etwas was sie verletzte und ihr weh tat. Er war Schuld, an ihren Tränen und allein das war für Mamoru Grund genug ihn zur Hölle zu schicken.
 

Am Anfang war der Platinblonde viel zu überrumpelt. Doch dann begann auch er sich zu wehren. Sie rangen eine Weile auf dem Boden miteinander, bis es dem Platinblonden schließlich gelang, den vor wutschäumenden Mamoru, mit einem gezielten Tritt in den Magen von sich herunter zubekommen. Als Mamoru sich schon wieder auf ihn stürzen wollte, griff der Platinblonde nach seiner am Boden liegen Waffe.

„Das war ein dummer, dummer Fehler, Freundchen“ zischte er.
 

Usagis Kopf schnellte in die höhe. Sie sah Mamoru und die Waffe die auf ihn gerichtet war. Ihr Herzschlag setzte aus und einzig und allein ihre Gefühle übernahmen ihr Handeln.

„Mamoru, Neeeeiiiiinnn“ schrie sie panisch und sprang auf die Füße. In dem verzweifelten Versuch dem Platinblonden, die gefährliche Waffe zu entwenden, klammerte sie sich an seinem Arm. Als der Platinblonde Usagi abschütteln wollte, kam er mehr unabsichtlich an dem Abzug der Waffe. Ein Klicken war zu hören, doch nichts geschah. Die Waffe war leer.

Der Zorn des Platinblondes wuchs, als er begriff das er nun nichts mehr hatte, mit dem er sich verteidigen konnte. Mit einer einzigen schwungvollen Bewegung befreite er sich aus Usagis Umklammerung und versetzte ihr mit der nun nutzlosen Waffe, einen Schlag ins Gesicht, bei der Usagi zurück taumelte. Im Fallen schlug sie mit dem Kopf, auf einen aus der Mauer ragenden Stein. Sie hörte noch Mamorus wütenden Schrei, dann fiel sie immer tiefer, bis völlige Dunkelheit sie umgab.
 

bis bald,

eure Blacklady

Entscheidung gegen die Liebe?

Hallo alle zusammen,

da ihr so lange auf das letzte Kap warten musstet, hab ich mich als Entschädigung diesmal extra beeilt. Hoffe ihr freut euch^^
 

Kapitel 17) Entscheidung gegen die Liebe?
 

„Sie hatten wirkliches Glück. Wäre Doktor Chiba, nicht in ihrer nähe gewesen, hätte es schlimm aus gehen können. Doch so, konnten wir ihre Kopfverletzung mit wenigen Stichen nähen und auch sonst sehen ihre Wehrte ziemlich gut aus“

„Dann kann ich also gehen?“ mit einem hoffnungsvollen Blick, schaute Usagi den älteren Arzt an, der bei so viel Unvernünftigkeit leicht schmunzeln musste.

„Es tut mir Leid, Miss Tsukino. Leider können wir eine Gehirnerschütterung noch nicht ausschließen. Deshalb möchten wir sie gern übernacht hier behalten“

„Aber...“ wollte Usagi grade zu einem Protest ansetzten, als sie von einem Klopfen an der Tür unterbrochen wurde.

Als die Tür geöffnet wurde stürmten die Mädchen, gefolgt von den Jungs einer nach dem anderen ins Zimmer. Haruka und Michiru bildeten das Schlusslicht, wobei Haruka an ihrem großen golden Pokal ziemlich zu schleppen hatte.

„Wie geht es dir?“

„Wir haben uns Sorgen gemacht“

„Das war ganz schon leichtsinnig von dir“

„Mach so etwas nie wieder, hörst du!“ redeten die Mädchen auch gleich drauf los und ließen Usagi dabei noch nicht einmal zu Wort kommen.

„Meine Damen bitte. Das ist hier immer noch ein Krankenhaus“ rügte der Arzt sie, woraufhin die Mädchen verlegen lächelten.

„Sorry“

„Es tut uns Leid“

„Entschuldigung“

„Wird nicht wieder vorkommen“ entschuldigten sie sich, Einer nach der Anderen, woraufhin Usagi zu lachen anfing.

„Ist schon OK. Ich bin dran gewöhnt. Mir geht’s gut Leute, wirklich. Danke, dass ihr euch Sorgen gemacht habt“

„Da bin ich aber erleichtert. Denn ansonsten hätte ich dich hiermit aufheitern müssen“ grinsend stellte Haruka, denn gewonnen Pokal, auf Usagis Bett ab und diese schaute den Pokal mit großen Augen an.

„Du hast gewonnen. Bin ich froh und ich ab schon geglaubt, wir hätten es nicht mehr rechtzeitig geschafft“ Tränen der Erleichterung liefen ihre Wange hinunter, als sie ihre Cousine anlächelte.

„Yepp. War gar ganz schon knapp, du hättest es sehen müssen. Doch dank Mamoru ging alles gut“ berichtete Haruka stolz und überrascht sah Usagi sie an.

„Mamoru?“

„Ja, er hat die Polizei verständigt und sie konnten diesen Schwarzhaarigen Typen schnappen. Dann haben wir dafür gesorgt, das die Rennreporter nicht mehr meine Position durchgeben, so konnte ich mich getrost an Charles Gann´s Fersen heften. Und als dann die Entwarnung von ihm kam, hab ich ihn überholt. Zum Glück hatte dieser Schrottplatz keinen Ferhnsehanschluss, denn sonst wäre der Schuss sicher nach hinten los gegangen. Tja und wieso Mamoru dann doch in die Halle gegangen ist, obwohl die Polizei ihm geraten hat er sollte es nicht tun, ist mir auch schleierhaft“ Haruka zuckte mit den Schultern, ihr war es egal. Hätte Mamoru es nicht getan, wäre ihre Cousine sicherlich nicht mehr am Leben. Sie hatte ihm also eigentlich eher zu danken.

„Der Schuss“ murmelte Usagi und starrte dabei gedankenverloren ihr eigenes Spiegelbild an, das vom Pokal reflektiert wurde.

„Welcher Schuss?“ fragte Ray besorgt, doch Usagi schüttelte leicht den Kopf als ihr klar würde, das die anderen den genauen Verlauf der Rettungsaktion noch gar nicht kannten.

„Ach nichts. Es ist nichts, wirklich“ Doch sie wusste es besser. Mamoru hatte die Halle kurz nach dem ersten Schuss betreten. Er musste sich Sorgen gemacht haben. Deshalb hatte er die Halle betreten, weil er sie Beschützen wollte. Er hatte sein Leben riskiert. Für Sie...

„Usagi geht es dir gut?“ etwas erschrocken fuhr sie aus ihren Gedanken hoch.

„Was? Oh. Ja, ja mir geht’s gut“ zumindest glaubte sie es, ganz sicher war sie sich dessen aber nicht.

„Komm mal her Ruka. Ich hab dir noch gar nicht gratuliert“ sie umarmte ihre Cousine herzlich, wobei sie ihr unauffällig die silberne Kette, die sie die ganze Zeit am Handgelenk trug, um den Hals legte. Erst als Haruka sich aufrichtete bemerkte sie den Kreuzförmigen Anhänger. Erst verwundert, dann überrascht sah sie ihn an.

„Aber das ist ja...“

„Ich hab die ganze Zeit auf den Augenblick gewartet, in dem ich sie dir zurück geben kann. Nun ist es so weit. Ich bin sehr stolz auf dich Ruka“ das erneute Klopfen an der Tür bewarte Haruka, vor einer Rührseeligen Sehen und so konnte sie sich schnell genug abwenden, bevor jemand die Tränen in ihren Augen bemerkte.
 

Als Erstes vernahm man, fröhliches Kinder lachen, dann stürmte Selena und Hotaru in den Raum, dicht gefolgt von Setsuna und Mamoru, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Nach dem Selena herzlich von allen Begrüßt wurde und jeder ihr versichert hatte, wie froh sie waren, dass es ihr gut ging, sprang das Mädchen grade zu in die Arme ihrer Mutter. Mamoru musste schmunzeln, als er daran dachte, wie schwer es war sie überhaupt von ihr fort zu bekommen. Sie hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, die Hand ihrer Mutter auch nur los zulassen und nur mit sanfter Gewalt, war es ihm schließlich gelungen sie aus dem Zimmer zutragen. Damit eine Krankenschwester sich um die tiefen Striemen an ihren Handgelenken kümmern konnte. Nun Erinnerten nur noch die beiden Verbände an ihren Händen, an die schreckliche Entführung, doch auch sie würden bald nicht mehr zusehen sein.

„Oh Mann, ist das Heiß hier“ Ray, Makoto, Amy und sogar Michiru kicherten, als sich Minako gespielt mit der Hand Luft zu wedelte, während ihr schamloser Blick Mamorus gebräunten und gut gebauten Oberkörper musterte. Erst jetzt viel Mamoru wieder ein, das er gar kein Hemd mehr trug.

Verlegen räusperte er sich.

„Oh mhm. Nun ja. Das ist so. Ich hab mein Hemd benutz um die Blutung zu stillen. Und, und. Es war Blutverschmiert...“ die Mädchen lachten, bei Mamorus gestammelten Versuch die Sache zu erklären, hell auf.

„Sicher“ kicherte Minako und man sah ihr an, das zumindest ihre Gedanken in eine Richtung wanderten die ganz bestimmt nicht Jungendfrei war.
 

Usagi lief es heiß und kalt den Rücken runter. Ihr Versuch, Mamorus gut gebauten Oberkörper nicht so an zustarren wie ihre Freundinnen, war schlicht und ergreifend zum scheitern verurteilt. Denn sie schaffte es einfach nicht ihren Blick von ihm abzuwenden. Er war muskulös und kräftig bebaut, seine glatte Haut und seine Muskeln, wiesen keinen Makel auf. Und er war schön wie eine griechische Götterstatue. Doch das schönste an ihm, war sein Gesicht. Diese Augen, so ein wunderschönes blau. So gefangen in seinem Anblick, überhörte Usagi beinahe die Stimme des Arztes, der ihren Freunden erklärte das die Patientin jetzt Ruhe benötige und sie doch morgen wieder kommen sollten. Protestierend schüttelte Usagi den Kopf und stöhnte gleich daraufhin leise auf, als höllische Kopfschmerzen sie daran Erinnerten warum sie eigentlich hier war.

„Bitte ich möchte nicht hier bleiben“ ihre Augen spiegelten die Schmerzen in ihrem innersten, deutlich wieder und Einstimmig kamen die Freunde zu dem Entschluss, das es das Beste sei wenn Usagi der Aufforderung folge leistete. Nur Ray, die als einzigste Usagi´s Abneigung gegen Krankenhäuser kannte hielt zu ihr. Es war nicht so, das Usagi alle Krankenhäuser hasste, doch jedes Mal wenn sie in einem aufwachte, hatte sich ihr Leben komplett verändert. Sie wollte einfach nicht das es noch einmal geschah.

„Ich bitte sie Doktor, lassen sie Usagi doch gehen. Ich verspreche ihnen, das wir gut auf sie aufpassen werden. Und außerdem ist Mamoru ja auch noch da. Mit ihrem persönlichen Arzt an ihrer Seite, kann doch gar nichts schief gehen“ bittend schaute Ray den Mann an, bis dieser endlich resigniert seufzte.

„Nun gut. Wenn Doktor Chiba, sich bereit erklärt auf sie zu achten und sie versprechen auf seine Anweisung zu hören. Will ich mal nicht so sein“
 

Zwei Tage vergingen, in denen sich Selena zum Erstaunen aller, rasch von ihrem Schock erholte. Sie lachte und tollte auch schon wieder mit Hotaru herum, so als ob nie etwas geschehen war. Usagi hingegen musste, auf Mamorus ausdrücklichen wünsch hin, das Bett hüten. Doch es war ihr ganz recht, denn noch immer quälten sie höllische Kopfschmerzen, die sich auch nicht mit den stärksten Tabletten vertreiben lassen wollten. Mamoru kümmerte sich Liebevoll um sie, auch wenn Usagi das Gefühl hatte das etwas mit ihm nicht stimmte. Oder war sie diejenige, mit der etwas nicht stimmte? Sie wusste es nicht. Die sonderbaren Empfindungen, die sie im Krankenhaus überkommen hatte, wollten einfach nicht verschwinden. Sie verängstigten sie und verwirrten sie zu gleicher maßen.

Ihre Freunde kamen abwechselt zu ihr, um sie abzulenken. Doch je länger sie blieben um so schwerer viel es Usagi, sich auf ein Gespräch mit ihnen zu konzentrieren. Ihre Gedanken schweifte ab und kehrten jedes Mal zu Ihm zurück. So auch als Ray bei ihr war.
 

„Usagi, du hörst mir ja gar nicht zu“ bemerkte ihre Freundin und schmiss die Zeitung, aus der sie ihr grade vorgelesen hatte, auf das Bett. Erschrocken fuhr Usagi aus ihren Gedanken hoch.

„Was???“ fragte sie verwirrt.

„Ich hab gesagt, dass du mir nicht zuhörst. Worüber hast du nachgedacht?“ erkundigte sich Ray und verschränkte erwartungsvoll die Arme vor der Brust.

„Nichts. Es war nicht wichtig“ beteuerte Usagi, doch Ray zog eine Augenbraue hoch. Sie glaubte ihrer Freundin kein Wort.

„Ah. Nichts also! Verstehe“ ihre Stimme wurde sanfter, als sie Usagi eindringlich ansah.

„Sag mal Usa. Wie lange soll das eigentlich noch weiter gehen? Ich meine zwischen dir und Mamoru“ erschrocken sah Usagi sie an.

„Was meist du?“ fragte sie unsicher.

„Du weist genau was ich meine. Denkst du, ich bin blind? Glaubst du wirklich ich sehe nicht den Blick, mit dem du ihn ansiehst? Du kannst vielleicht dir selbst etwas vormachen Usagi. Doch mir nicht“

„Ich hab keine Ahnung wovon du sprichst. Mamoru ist mir ganz egal“ log Usagi und haftete ihre Blick auf die Decke.

„Egal also! Und was ist hier mit?“ Ray tippte ihrer Freundin leicht gegen die Stirn und Usagi zuckte schmerzhaft zusammen.

„Du hast dein Leben für Ihn riskiert. Wenn er dir wirklich so egal ist. Warum hast du es dann getan. Warum Usagi?“ Usagi öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch kein Ton kam heraus. Sie wusste die Antwort nicht, sie hatte keine Ahnung, warum sie es getan hatte. In diesen Moment hatte sie nicht nach gedacht, sie hatte nur die Waffe gesehen, die auf Mamoru gerichtet war. Sie wollte doch nur, das ihm nichts passiert.

„Ich weiß nicht wie du darüber denkst Usa. Doch ich, sehe keinen Hass in deinen Augen wenn du Ihn ansiehst“
 

Mit geschlossenen Augen lag Usagi auf ihren Bett. Doch denn Versuch zu schlafen, hatte sie schon vor einer geraumen Weile aufgegeben. Noch immer hörte sie Ray´s Stimme in ihrem Kopf. Sie war einfach gegangen und hatte sie mit diesen Gefühlschaos allein gelassen. Usagi kniff ihre Augen fest zusammen, während sie den rosa Teddy, den Mamoru ihr geschenkt hatte, fest an ihrem Körper presste. Das war ein Traum und gleich würde sie daraus erwachen. Sie wäre dann wieder Usagi Tsukino. Ein einfaches sehzehn jähriges Mädchen, das mit ihrer naiven Unschuld, Ray an den Rand des Wahnsinns trieb. Mamoru würde sie dann wieder Ärgern und sie könnte wieder behaupten, das sie ihn nicht leiden konnte. Alles wäre wieder einfach und sie müsste sich nicht mit der quälenden Frage herum schlagen. Was seinen könnte?

„Usagi?“ erschrocken fuhr Usagi aus ihrer liegenden Position hoch, nur um gleich darauf vor Schmerzen stöhnend in das Kissen zurück zu sinken. Wenigstens einen Vorteil hatte, der Schlag auf ihren Kopf gehabt. So konnte sie wenigstens die Schuld an ihren Tränen, auf ihre hämmernden Kopfschmerzen schieben und nicht auf die Tatsache, das ihre Gefühle im Moment Achterbahn fuhren.

„Es tut mir Leid. Ich hätte anklopfen müssen“

„Ist nicht so schlimm. Geht schon“ log Usagi und brachte es sogar fertig ein kleines Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Doch erst als sich ihre Kopfschmerzen auf ein erträgliches Maße reduzierte, wagte sie es vorsichtig ihre Augen zu öffnen. Nur um ein paar Sekunden später, in Mamorus besorgten ozeanblauen Augen zu versinken.

„Ich...ich, wollte nur mal sehen wie es dir geht. Und... und, dir die hier bringen“ erklärte Mamoru mit einem verlegenen Lächeln und holte hinter seinem Rücken ein Tablett mit selbstgemachten Keksen hervor.

Die Tatsache das er genauso nervös war, wie sie selbst, half Usagi den Klos in ihrem Hals herunter zuschlucken und sich aus dem Bann seiner Augen zu befreien.

„Danke, das ist lieb von dir. Hast du sie gemacht?“ Mamoru lachte leise und schüttelte den Kopf, während er sich auf dem Stuhl neben ihren Bett nieder ließ.

„Nein. Ich bedaure, doch backen gehört nicht zu einer meiner stärken. Selena hat sie für dich gemacht, nun ja mit Makoto´s Hilfe. Sie hat darauf bestanden, das ich sie dir bringe. Ich glaube sie macht sich Sorgen um dich“ Usagi verzog leicht das Gesicht bei seinen Worten, während sie mit traurigen Augen das Tablett auf ihren Schoß mustert.

„Seltsam, nicht wahr? Dabei müsste ich diejenige sein, die sich um sie Sorgt. Sie ist noch ein Kind, doch sie kommt viel besser mit der Situation zurecht als ich“

„Du bist zu hart zu dir selbst. Mich wundert es überhaupt nicht. Selena ist schließlich deine Tochter. Sie ist genauso Mutig, wie du es bist“ versuchte Mamoru sie aufzumuntern, doch die Traurigkeit in Usagis Augen wollte nicht verschwinden.

„Mutig? Ich glaube nicht, das ich das bin. Ich laufe immer vor allem davon. Am meisten vor mir selbst. Hellst du das etwa für Mutig?“

„Du bist Mutig, wenn du es seien musst. Erst heute zum Bespiel. Du hast ohne zu zögern, für das Gekämpft, was du Liebst. Eine Entscheidung zu treffen und bis zum Schluss, zu ihr zustehen. Das ist Mutig. Nicht viele, haben eine solche Stärke wie du. Ich zum Beispiel, hatte sie nicht“

„Bist du deshalb gegangen? Weil du glaubtest, nicht stark genug zu sein?“ fragte Usagi leise, wagte es aber nicht, ihm dabei in die Augen zu schauen.
 

Mamoru zögerte mit seiner Antwort. Er war froh, das sie jetzt doch dazu bereit war, mit ihm darüber zusprechen. Doch wollte er auch nichts sagen, was sie falsch verstehen könnte und seine Chance damit zunichte machen.

„Ich bin gegangen, weil ich Feige war. Ich hatte nicht den Mut, für das was ich Liebte zu kämpfen, so wie du es getan hast. Deshalb nahm ich den leichteren Weg und lief davon. Damals hielt ich es für die richtige Entscheidung, doch heute weis ich, das es ein großer Fehler war. Kannst du mir verzeihen?“ fragte er leise.
 

Usagi schwieg, während ihr Herz und ihr Verstand um eine Antwort rangen. Wenn sie auf die warnende Stimme in ihrem Kopf, hören würde. Dann wäre die Antwort, ein Nein. Sie sollte ihm nicht vertrauen. Er hatte sie schon einmal verletzt, was sprach also dagegen das er es nicht wieder tun würde? Konnte sie es riskieren, noch einmal enttäuscht zu werden?

Ihr Herz, sagte Ja. Wollte ihm Vertrauen und ihm Glauben und das machte die Antwort, so verdammt schwierig.

„Ich habe immer geglaubt, die Zeit heilt alle Wunden....Doch das stimmt nicht....Denn sonst würde....“ das Klingel von Mamorus Handy unterbrach Usagi in ihrer Antwort, doch macht er keine Anstallten den Anruf entgegen zu nehmen.

„Willst du nicht rangehen?“ fragte sie schließlich.

Mamoru schüttelte den Kopf und sah sie weiterhin erwartungsvoll an. Er wollte ihre Antwort und er wollte sie jetzt.

„Es scheint aber wichtig zu sein“ wandte Usagi ein, als das Klingeln nach etlichen Minuten immer noch nicht verstummen wollte. Seufzend holte Mamoru schließlich das störende Telefon aus seiner Tasche. Für einen Moment betrachtete er mit einem Stirnrunzeln das Display, dann sah er Usagi entschuldigend an.

„Tut mir Leid. Es ist ein Kollege aus dem Krankenhaus. Ich verspreche dir es dauert nicht lag und dann reden wir weiter“ Usagi nickte nur und Mamoru verließ das Zimmer. Im selben Moment, wie er die Tür hinter sich zu machte, sank Usagi zurück in ihr Kissen.

„Du bist so dumm Usagi, so dumm“ flüsterte sie leise, bevor der Damm gänzlich brach und sie weinend ihr Gesicht in ihr Kissen vergrub.

Sie war eine Närrin und töricht noch dazu. Wie hatte sie bloß glauben können, diese zwei Wochen zu überstehen, ohne dabei etwas zu empfinden? Das sie ihr Herz heraushalten konnte? Jetzt wusste sie es besser. Sie konnte es nicht.

Fünf lange Jahre und ihr war es nicht gelungen, Ihn aus ihrem Herzen zu verbannen. Nun standen sie wieder am Anfang, doch es hatte sich nichts verändert. Auch dieses mal war es ihr nicht vergönnt, glücklich zu werden.

Er würde sie wieder verlassen und sie würde dann wieder Leiden. Nun blieb ihr nur noch die Entscheidung zu Wählen.

Jetzt oder Später?

Langsam richtete sich Usagi auf und griff nach ihrem Handy. Ihre Entscheidung, war gefallen.

„Ich brauche deine Hilfe, Ruka“
 


 

Ihr Blick war auf die Sterne gerichtet, während ihr Herz vor Schmerzen weinte. Sie selbst konnte es nicht mehr, es waren keine Tränen mehr übrig die noch vergossen werden konnte. Das rauschen des Meeres drang an ihr Ohr und ließen sie sich noch elender fühlen, als ohne hin schon. Es war nicht das schmerzliche pochen in ihrem Kopf, das sich Usagi Krank fühlen ließ, es war viel mehr der nagende Zweifel in ihrem Innersten. Sie hatte ihre Entscheidung bereits getroffen, doch war der Schritt, denn sie als nächstes tun wollte, wirklich der Richtige? Würde sie es damit schaffen, unter allem was vorgefallen war, einen Schlussstrich zu ziehen. Ohne dabei den stechen Stich des Verlustes zu spüren? War sie fähig fünf Jahre einfach zu vergessen? Konnte sie es, oder wollte sie es überhaupt? Würde sie nicht damit genau das tun, was Ray ihr immer vorhielt, sich selbst belügen? Ja, sie hatte in den letzten Jahren nichts anderes getan, als sich zu belügen, nur damit sie der Wahrheit ins Gesicht blicken musste. Doch nun konnte es Usagi nicht mehr, sie hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu, sich selbst etwas vorzumachen. Ja, sie liebte Mamoru und das würde sich wahrscheinlich niemals ändern. Doch nach allem was sie mit einander geteilt hatten, nach allem was sie beide durch machen mussten, hatte Usagi eines begriffen. Sie und Mamoru waren nicht für einander bestimmt. Ihre beiden Leben, waren so unterschiedlich wie sie nur seien konnten und das machte ein zusammen sein Unmöglich. Wieso also sollte sie sich noch beide länger quälen als nötig? Am Ende würde es doch nur in Schmerz und Tränen enden.
 

Die Verandatür würde hinter ihr geöffnet und ohne das Usagi sich umdrehen musste, wusste sie, das Er es war. Ihr Verlangen sich zu ihm um zu drehen und sich in seine Arme zu werfen, war so groß das sie befürchtet ihr Herz würde daran zerbrechen. Doch sie behielt ihren Blick stur auf die Sterne gerichtet, es war der verzweifelte Versuch das unausweichlich hinaus zu zögern. Mamoru stellte sich neben ihr und für eine unsagbar lange Zeit, schwiegen sie sich beide an. Schließlich richtete Mamoru seinen Blick auf sie, doch sie wagte es nicht ihm in die Augen zuschauen. Aus Angst sie könnte sich ihre Entscheidung noch einmal anders überlegen.

„Wie soll es jetzt weiter gehen?“ es war eine berechtigte Frage und sie wusste das er eine ehrliche Antwort verdiente. Doch sie konnte ihm keine geben, zumindest keine die sie beide nicht verletzten würde.

„Ich weiß es nicht“ erwiderte sie, es war die einzige Antwort die ihr einfallen wollte, die der Wahrheit am nächsten kam.

„Ich Liebe dich“ sagte er leise und sie hatte einige mühe damit, das ´Ich dich auch´ welches ihren Lippen entweichen wollte hinunter zuschlucken.

„Ich weiß. Das hast du mir schon gesagt“

„Und es ist ehrlich gemeint. Bitte sag mir was muss ich tun, damit du mir glaubst?“ sie hörte seine Verzweiflung und wusste bereits in diesen Moment, das es die Wahrheit war. Langsam drehte Usagi den Kopf zu ihm herum, doch Mamoru vermochte es nicht den unnahbaren Blick in ihren Augen zu deuten. War es Schmerz? War es Verachtung? Oder doch nur Angst? Usagi kam einen Schritt näher auf ihn zu und Mamoru blieb wie erstarrt stehen, als ihr warmer Atem sein Gesicht streifte.

„Gib es mir zurück“ flüsterten sie leise, dann küsste sie ihn. Es war ein kurzer flüchtiger Kuss, doch er beinhaltete alles was sie für ihn fühlte. Ihre Verlangen, ihre Sehnsucht, ihre Liebe, alles war in diesen einem Kuss vereint und im Stillen, bat sie darum, das er es verstehen würde.
 

Mamoru fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Noch immer schmeckte er ihren Geschmack von Wildkirschen, obwohl Usagi schon vor einer geraumen Weile verschwunden war. Sie war zum Strand gegangen, doch er hatte in ihren Blick gelesen das sie alleine sein wollte und nicht weiter mit ihm sprechen würde. Aber das war auch gar nicht nötig, sie hatte ihm die Antwort gegeben, die er haben wollte. Es war ja nicht ihre Schuld, das er damit rein gar nichts anfangen konnte. Gib es mir zurück, hatte sie gesagt. Etwas genauer hatte es seiner Meinung nach schon sein können. Was sollte er denn von ihr besitzen? Ihre Unschuld wird es ja wohl kaum sein und die Vergangenheit konnte er auch nicht ungeschehen machen. Blieb also noch? Tja, das war das Problem, er hatte keinen blassen Schimmer. Hatte er denn etwas was ihr gehörte? Sie besahs zumindest sein Herz, noch was hatte er von ihr? Nichts soweit er sich Erinnern konnte. Vielleicht wurde er ja doch langsam vergesslich, ein Aspekt den er zwar nicht ganz glauben konnte, aber doch berücksichtigen sollte. Am besten wäre es, wenn er noch einmal zu ihr gehen würde und sie einfach danach fragte. Doch Mamoru verwarf diesen Gedanken genauso schnell wieder wie er gekommen war. Eine Unterhaltung mit ihr hatten die Dinge, bis jetzt immer schlimmer gemacht, als sie ohne hin schon waren. Was also sprach dagegen, das es dieses mal anders war? Nichts! Und genau aus diesem Grund würde er ihr jetzt auch nicht, wie ein liebeskranker Idiot, hinter her laufen und um ihre Zuneigung betteln. Sondern ins Bett gehen und sich später weiter den Kopf darüber zerbrechen. Er konnte sich genauso gut Morgen erst zum Affen machen, jetzt würde er einfach nur schlafen. Zwar nicht ganz mit seiner Entscheidung zu Frieden, ging Mamoru ins Haus hinein, grade in dem Moment als Ray heraus kam.

„Oh Mamoru, hast du vielleicht Usagi gesehen. Sie ist nicht in ihrem Zimmer“

„Sie ist unten am Strand“

„Was in ihrem Zustand?“ Mamoru zuckte die Schultern.

„Ist ja nicht so das ich Usagi aufhalten könnte. Doch als Arzt kann ich dich Beruhigen, sie wird es überleben“ Ray sah nicht danach aus als würde sie seiner ärztlichen Meinung all zu großes Glauben schenken. Doch sie erwiderte auch nichts und rannte weiter Richtung Strand. Mamoru sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Er würde sich später einmal mit Ray, über übertriebener Führsorge Unterhalten müssen. Doch zu erst würde er erst mal seine eigenen Probleme lösen.
 

Usagi starrte auf das Meer hinaus, als sie Rays Schritte hinter sich hörte. Doch sie schaute nicht auf.

„Bist du mir noch böse?“

„Weil du mir all diese Sachen gesagt hast und dich dann einfach verdrückt hast?“

„Ich deute das mal als Ja. Warum bist du nicht im Bett?“

„Ich brauchte frische Luft“ Ray seufzte und ließ sich neben Usagi im weichen Sand nieder.

„Schmollst du?“ fragte sie schließlich mit einer Unschuld´s Stimme und schaffte es tatsächlich damit Usagi ein kleines glucksen zu entlocken.

„Nein, ich denke nur nach“

„Und worüber?“ Usagi seufzte leise.

„An alles Mögliche. An die Vergangenheit, an die Gegenwart, doch vor allem an die Zukunft“

„Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“

„Das ich Morgen führ, zurück nach Tokio fliegen werde“ meinte Usagi Wahrheitsgemäß.

„Was? Warum das denn?“ fragte Ray, vollkommen überrumpelt von dieser Neuigkeit.

„Weil es das beste ist, wenn ich gehe“ flüsterte Usagi, so leise das es fast durch das rauschen des Meeres nicht zu verstehen war.

„Für wenn Usagi? Für uns? Für Mamoru? Oder doch nur für dich selbst? Vor was willst du davon laufen?“ Sie verstand Usagi einfach nicht. Wieso tat sie das? Wieso wollte sie unbedingt jetzt zurück nach Tokio, wo sie doch grade dabei war wieder mit Mamoru ins Reine zukommen.

„Ich laufe nicht davon. Ich brauche nur etwas Zeit zum nachdenken“ stritt Usagi den Vorwurf ab, obwohl sie ganz genau wusste das es die Wahrheit war.

„Und das kannst du nicht hier tun?“

„Nein“

„Wieso?“

„Weil ER hier ist“

„Also geht es doch um Mamoru. Ich dachte es läuft jetzt zwischen euch besser. Habt ihr euch den nicht ausgesprochen?“ Sie konnte Usagis Gesicht in der Dunkelheit nur leicht erkennen. Doch das was sie von ihr sah, gefiel ihr nicht. Usagi war blass, sehr blass sogar.

„Usagi geht es dir gut?“ erkundigte sich Ray besorgt.

„Ja natürlich“ es war eine glatte Lüge. Ihr Kopf schmerzten Höllisch und sie war vollkommen durcheinander. Wie sollte es ihr da gut gehen?

„Warum tust du das?“

„Tu ich was?“

„Zu behaupten das es dir gut geht, wenn es nicht so ist. Usagi, die Zeiten haben sich geändert, du bist jetzt nicht mehr alleine. Wir alle sind für dich da. Niemand kann dir deine Tochter jetzt wieder wegnehmen. Auch, Mamoru nicht“ die Tatsache das Usagi hörbar nach Luft schnappte, war für Ray Bestätigung genug, das sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Mamoru war also tatsächlich der Vater von Selena. Kein Wunder also das sie so empfindlich auf ihn reagierte.

„Woher weist du das, über Mamoru?“ es überraschte Ray ein wenig, das sie es noch nicht einmal versucht abzustreiten. Doch andererseits war Usagi ein Mensch, der für gewöhnlich zu seinen Fehlern stand.

„Mamoru hat mir ein wenig von der Vergangenheit erzählt. Und da habe ich eins und eins zusammen gezählt. Es ist also war, Mamoru ist der Vater von Selena hab ich Recht? Wieso hast du niemandem davon erzählt?“ erkundigte Ray sich nun sanfter, als sie sah das die ersten Tränen Usagis Wangen benetzten.

„Ich weiß nicht. Ich hatte wohl einfach Angst davor, Selena zu verlieren. Sie sollte nicht erkennen, das ihr Vater ein dummer Idiot ist, der uns einfach allein gelassen hat. Ich wollte sie doch nur beschützen“

„Dann weiß Mamoru es also noch gar nicht?“ fragte Ray vorsichtig.

„Nein ich habe es ihm nicht erzählt. Mamoru hat sein eigenes Leben, da gibt es für Selena und mich keinen Platz“

„Aber er liebt dich“ wandte Ray ein.

„Ich weiß, er hat es mir gesagt. Doch es ändert nichts an meiner Entscheidung. Ich werde Morgen zurück nach Tokio fliegen und Mamoru niemals wieder sehen“

„Usagi du machst einen großen Fehler, wenn du jetzt gehst. Bitte glaube mir das“ sagte Ray eindringlich, doch Usagi verzog das Gesicht zu einem schmerzvollen Lächeln.

„Das hat mein Vater auch gesagt, als er erfahren hat, das ich Schwanger bin. Aber war es das? War Selena zu bekommen ein Fehler?“ sie schniefte leise und drehte sich zu Ray herum. Sah sie mit diesen Schmerzerfühlten Augen an, die Ray einen Stich ins Herz versetzten. Und auf einmal erkannte Ray den Grund für Usagis Angst.

„Du Liebst ihn“ Usagi zuckte leicht zusammen.

„Nein tu ich nicht“ flüsterte sie leise, doch sie war noch niemals einen gute Lügnerin gewesen.

„Du Liebst ihn“ wiederholte Ray noch einmal, mit fester Stimme, die ihrer Überzeigung Ausdruck verlieh.

„Und wenn. Es spielt keine Rolle mehr“ weinte Usagi verzweifelt und vergrub ihre Finger in den weichen Sand. Herr Gott noch mal, sie wollte doch nur das es endlich aufhörte. Es sollte sie nicht noch mehr verletzten, als es ohne hin schon tat. Konnte Ray es denn nicht sehen? Könnte sie nicht verstehen, das sie ihnen beiden doch nur unnötiges Leid ersparen wollte.

„Rede mit Ihm und du wirst sehen es wird alles gut“ redete Ray beruhigend auf sie ein, doch es half nicht.

„Kannst du es mir Versprechen. Kannst du mir Versprechen, das dieses mal alles gut gehen wird. Kannst du mir versichern, das meine Ängste und Zweifel vollkommen unberechtigt sind. Kannst du das?“ fragte Usagi verzweifelt.
 

Ray schwieg, doch sie brauchte auch nichts sagen, Usagi hatte die Antwort in den Augen ihrer Freundin gesehen. Nein, auch Ray vermochte es nicht, ihr so etwas zu Versprechen.

„Du kannst es nicht, und deshalb werde ich gehen“ sie stand auf und ging langsam den Weg zum Strandhaus zurück.

„Und was ist mit Selena? Glaubst du nicht sie hat ein Recht darauf zu erfahren wer ihr Vater ist“ rief Ray ihr nach und Usagi blieb wie Angewurzelt stehen.

„Sie wird nicht immer das kleine Mädchen bleiben. Eines Tages wird sie Fragen stellen. Fragen auf denen du ihr einen Artwort geben musst. Was willst du ihr dann sagen?“

„Die Wahrheit“ murmelte Usagi leise, doch es klang nicht sehr überzeugend.

„Was? Das sie ihrem Vater schon einmal begegnet ist und das du ihr die Möglichkeit genommen hast ihn besser kennen zu lernen. Ich kann mich ja auch irren, doch ich denke nicht das sie besonderst Glücklich darüber sein wird“

„Sie wird es verstehen“ entgegnete Usagi und Ray riss langsam der Geduldsfaden.

„Dann ist sie Schlauer als ich. Denn ich kann dich nicht verstehen. Du Liebst ihn und Mamoru Liebt dich. Aber dennoch willst du dir die Chance verbauen Glücklich zuwerden. Es tut mir Leid, doch das ist echt zu hoch für mich“ fauchte Ray sie an und stand nun ebenfalls auf. Usagi wirbelte herum und ihre Augen funkelten. Doch vor Wut oder durch die Tränen die ihr Gesicht benetzten vermochte Ray nicht zu sagen.

„Ich habe nie von dir verlangt, das du mich verstehst Ray. Wie könnte ich, wenn ich es selbst noch nicht einmal tue. Ich weiß nur das mir so ein Glück, wie du es mit Yuichiro teilst oder Amy mit Ryo, Makoto mit Seiji oder Minako mit Motoki, mir einfach nicht vergönnt ist. Es mag sein das ich Mamoru Liebe, doch diese Liebe hat keine Zukunft. Mamorus Leben ist in Amerika. Alles was er sich jemals vom Leben erträumt hat, liegt dort drüben. Wie könnte ich jemals annehmen, das ich ihm wichtiger bin als seine Träume, wenn er mich genau aus diesen Grund schon einmal verlassen hat. Du hast recht, vielleicht ist es Feige von mir jetzt zugehen, ohne ihm die Wahrheit zusagen. Doch lieber bin ich ein Feigling, als diese Hölle noch einmal zu erleben. Das würde ich nicht ertragen“

„Aber wirst du auch mit der Gewissheit leben können, das du die Chance hattest und sie nicht genutzt hast?“ fragte Ray nun wieder etwas sanfter und auf Usagis Lippen erschien ein kleines Lächeln.

„Ich habe doch Selena. Sie ist alles was ich mir jemals vom Leben gewünscht habe und sie ist seine Tochter“

„Dann werde ich dich begleiten“ meinte Ray plötzlich, als Usagi sich wieder umdrehte, um den Weg zurück zugehen.

„Nein, das möchte ich nicht. Bleib hier bei den anderen und genieße die restliche Zeit deines Urlaubs“

„Aber ich kann dich doch jetzt nicht ganz alleine lassen“ wandte Ray ein.

„Doch das kannst du. Gib mir etwas Zeit. Nur eine Woche, mehr verlange ich nicht.

Auf Wiedersehen Ray“ Usagi ging und ließ eine kopfschüttelnde Ray allein zurück. Doch es war ihr im Moment vollkommen egal, was ihre Freundin über sie Dachte. Schon morgen früh bei Sonnenaufgang würde sie Okinawa verlassen und damit auch IHN.
 

byby Blacklady

Wenn du fliehst, werde ich dich finden

Nervös rutschte Ray auf ihren Stuhl hin und her, während sie über den Rand ihrer Kaffeetasse die Anderen beobachtete. Sie konnte es noch immer nicht glauben, doch Usagi hatte ihr Vorhaben wirklich in die Tat umgesetzt. Heute Morgen bei Sonnenaufgang waren sie und Selena einfach abgereist, ohne sich von den Anderen zu Verabschieden. Ray hatte sie vom Fenster aus beobachtet, wie sie in Harkuas Auto gestiegen waren, doch sie hatte gar nicht erst den Versuch unternommen sie aufzuhalten. Es hätte ja doch nichts genutzt. Nun lag es an ihr, die Anderen davon in Kenntnis zusetzten, doch bis jetzt hatte Ray gezögert. Beim Frühstück war es den Freunden zum Glück noch nicht aufgefallen, da sie einfach angenommen hatten, das Selena und auch Usagi sich von den anstrengenden letzten Tagen einfach erholen wollten und deshalb länger Schliefen. Ray hatte es nicht für nötig gehalten sie diesbezüglich zu korrigieren. Aber jetzt schritt der Zeiger der Uhr langsam aber stetig auf Mittag zu, es würde nicht mehr lange dauern, bis es jemanden auffiel. Was sollte sie bloß tun? Mamoru wäre sicherlich am Boden zerstört, wenn er es erfuhr. Bis jetzt hatte Ray ja immer noch die Hoffnung gehabt, das es sich Usagi noch einmal anders überlegen würde und erkannte was für eine Dummheit sie da eigentlich begehen wollte. Doch wenn Ray mit ihren Berechnungen nicht ganz daneben lag, dürfte Usagis Flugzeug schon in kürze Tokio erreichen, es war also sehr unwahrscheinlich, das sie jetzt noch zurück kommen würde.

Sie kam also nicht drum herum, den Anderen davon zu erzählen, aber wie sollte sie das anstellen? Die anderen würden Usagis Gründe nicht verstehen, selbst ihr war es schwer gefallen sie zu begreifen, doch letzt endlich hatte sie es getan. Usagi hatte einfach Angst davor, Mamoru ihre Liebe zu gestehen, weil sie nicht daran glaubte das diese Liebe eine Zukunft hatte, und im nach hinein, musste Ray zu geben, das Usagis Ängste nicht unbegründet waren. Sie alle hatten im hier und jetzt gelebt, niemand hatte sich bis jetzt die Mühe gemacht nach dem Später zu fragen. Sie befanden sich in einem Urlaub! Einem Urlaub, der in kürze vorbei sein würde, aber was wahr danach? Mamoru lebte jetzt in Amerika, seine Arbeit, all seine Freunde waren dort, wäre er bereit dies alles für Usagi aufzugeben? Ray bezweifelte nicht, das er es tun würde, wenn sie ihm von Selena erzählt, doch damit würde sie genau das tun was Usagi nicht wollte. Er sollte nicht aus Pflichtgefühl bei ihr bleiben, sondern weil er sie Liebte. Aber tat er dies nicht ohnehin schon? Würde sie nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn sie es ihm erzählte? Die Antwort, war ein klares Nein. Usagi würde an Mamorus Aufrichtigkeit zweifeln und damit würde wohl das wenige Vertrauen das sie für ihn hegte wohlmöglich ganz zerstört werden. Und ohne Vertrauen gab es keine Liebe. Wieso musste es sich die beiden auch nur so schwer machen? Wieso konnten sie nicht das sehen, was Ray von Anfang an erkannt hatte. Usagi und Mamoru waren Seelenverwandte. Man traf sein ganzes Leben Menschen, in die man sich verliebte, doch die Person die Wirklich für einen bestimmt war, fand man nur einmal auf dieser Welt. Usagi und Mamoru hatten beide diesen Menschen gefunden, sollte das alles jetzt, nur wegen eins Missverständnisses nicht mehr zählen?

Das klingeln an der Tür, riss Ray nicht grade sanft aus ihren Gedanken und beinahe wäre sie vor Schreck von ihrem Stuhl gefallen. War Usagi vielleicht doch zurück gekommen? Motoki erklärte sich bereit, die Tür zu öffnen und im Stillen bat Ray immer und immer wieder darum, das es Usagi sein sollte. Wie sie das dann, den anderen erklären würde, blieb abzuwarten. Aber all ihr flehen wurde bitterlich Enttäuscht, als sie sich plötzlich mit Haruka konfrontiert sah. Was wollte sie denn hier?
 

Mamoru schaute ebenfalls auf als Haruka, dicht gefolgt von Michiru und Motoki, das Wohnzimmer betrat und ein flaues Gefühl bereitete sich in seiner Magengegend aus. Harukas sonst so coole Art, war verschwunden und sie schaute zu Abwechslung einmal ernst. Sie begrüßte die Freunde mit einem einfachen Kopfnicken, während ihr beinahe mitleidiger Blick auf Mamoru ruhte. Was immer auch Haruka hier wollte, es viel ihr anscheint nicht leicht, es auszusprechen.

„Wenn ihr zu Usagi wollt, die schläft noch“ es war Ryo, der die drückende Stille durchbrochen hatte und Harukas Blick löste sich von Mamoru und glitt zu Ray.

„Tut sie das?“ fragte sie sarkastisch und Ray zuckte merklich zusammen. Erst jetzt viel dem Schwarzhaarigen auf, das sich Ray sonderbar verhielt. Ihre Finger umklammerten Nervös ihre Kaffeetasse und sie wagte es nicht, Haruka anzusehen. Etwas stimmte nicht und es hatte ganz offensichtlich mit Usagi zutun. Das flaue Gefühl in seinem Magen verstärkte sich und Mamoru stand vom Sofa auf. Er wollte sich mit eigenen Augen, davon überzeugen das es Usagi gut ging.

„Ich werde mal schauen, ob sie schon wach ist“ erklärte er und ging Richtung Tür.

„Das brauchst du nicht. Sie ist nicht in ihrem Zimmer“ wie vom Blitz getroffen blieb Mamoru stehen und ganz langsam drehte er sich zu Ray um.

„Was?“ er verstand sie nicht, oder er wollte es einfach nicht tun. Usagi war nicht oben, sie war nicht in ihrem Zimmer. Wo war sie dann?

„Sie ist nicht oben“ wiederholte sie noch einmal und schluckte, während sie ihn genauso Mitleidig anschaute, wie es Haruka zuvor getan hatte.

„Sie ist heute Morgen abgereist. Es tut mir Leid“
 

Das tat es ihr wirklich. Sie hatte bis zu letzt gehofft, das Usagi zurück kommen würde. Doch nun war diese Hoffnung zunichte. Ihre Freundin hatte sich ganz offensichtlich gegen ihr Herz entschieden und auf ihren Verstand gehört. Nun gab es nichts mehr, was Ray für sie tun konnte, außer ihr Geheimnis zu bewahren, so wie Usagi es gewollt hatte. Dies war nicht grade einfach, den in Mamorus Augen loderte der Schmerz so deutlich, das es Ray in der Seele weh tat. Aber was sollte sie tun, sie hatte nicht das grecht dazu.
 

„Du hast es die ganze Zeit gewusst und uns nichts gesagt. Wieso?“ Makoto sah Ray genauso Überrascht an, wie es auch die Anderen taten.

„Ich wollte es ja. Doch ich hab nicht gewusst wie. Es tut mir Leid“ entschuldigte sie sich, wobei sie vor allem Mamoru anschaute. Dieser stand total unter Schock, er rührte sich keinen Millimeter, noch nicht einmal ein kleiner Muskel zuckte in seinem Gesicht. Makoto schaute zu Haruka.

„Hast du es auch gewusst?“ erkundigte sie sich und die Blonde nickte.

„Ja, ich habe sie heute Morgen zum Flughafen gebracht und sie hat mich vorhin Angerufen. Deshalb bin ich ja auch hier. Ich soll euch ausrichten, das sie und Selena gut in Tokio angekommen sind und das ihr euch keine Sorgen machen braucht“ Mit dem eintretenden Schweigen, hätte man selbst eine Stecknadel fallen hören können.
 

Mamoru hatte das Gefühl, in der Widerholung eines schlechten Films, zu sein. Nur das dieses mal die Hauptdarsteller vertauscht wurden. Es war eigentlich komisch, doch war ihm nicht nach lachen zu mute. Er selbst war es gewesen, der vor fast fünf Jahren, einfach ohne ein Wort gegangen war. Hatte Usagi sich damals genauso, hilflos und einsam Gefühlt?

´Du hast es wenigstens probiert!´ die beruhigende Stimme seines Gewissens, war kein Trost für ihn. Denn er hatte das Gefühl, das es nicht ausrechend gewesen war, das er noch mehr hätte unternehmen müssen. Selbst auf Ray und Haruka, konnte Mamoru nicht wirklich sauer sein. Obwohl sie ihn beide verraten hatten, schließlich hatte sie doch beide von seiner Liebe zu Usagi gewusst. Doch hätte er etwas anders von ihnen erwarten dürfen?
 

„Warum hat sie das getan?“ Minakos zögernde Frage zerbrach die Stille und selbst Mamoru schaute aus seinen Gedanken auf. Man sah nicht nur der Blonden, sondern auch den anderen Mädchen an, das sie versuchten das Verhalten ihrer Freundin zu verstehen. Doch das war alles andere als leicht. Es war wie bei einem riesigen Puzzel, bei dem man erst alle Teil zusammen haben musst um das Gesamtbild begreifen zu können. Nur leider fehlten den Freundinnen, sogar mehr als nur ein Teil.

Ray und Haruka schauten sich unsicher an, beide kannten sie die Antwort und beide zögerten sie, sie auszusprechen. Schließlich war es Ray, die sich einen Ruck gab.

„Weil...weil.... Usagi nicht daran glaubt, das ihr beide eine Zukunft habt. Sie hat Angst davor, dich noch einmal zu verlieren“ es war nur ein Teil der Wahrheit, doch mehr konnte Ray ihm nicht verraten.

„Aber, ich liebe sie doch“ platzte es aus Mamoru heraus.

Ray ignorierte die verwunderten Blicke der anderen, die Mamorus Geständnis verursachte hatten, und sah ihn eindringlich an, während sie langsam die Worte aussprach, die über den Seelenfrieden ihrer besten Freundin entscheiden würde.

„Bist du auch breit, alles für Sie zu opfern?“ Mamoru zögerte mit seiner Antwort genau drei Sekunden. Drei Sekunden, in denen er sich fragte, ob die Liebe, es wert war, seine sichere Zukunft über Bord zu werfen. Doch eigentlich stand seine Antwort schon lange fest. Ja, Usagi´s Liebe war es ihm wert, dieses Risiko einzugehen.

Einen plötzlichen Entschluss fassend drehte Mamoru sich um und verließ ohne ein Wort zu sagen das Zimmer.

„Mamoru was hast du vor?“ rief Ray im hinterher, erhielt aber keine Antwort.
 

Mamoru griff nach dem Telefon das im Flur stand und wählte ohne lang zu überlegen eine Nummer. Es klingelte genau drei mal, bis jemand auf der anderen Seite der Leitung abnahm.

„Hallo Vermittlung. Verbinden sie mich bitte mit dem Okinawa Flughafen“ das Gespräch wurde unterbrochen, noch bevor die Frau am andren Ende, damit fertig war ihm zu sagen, das er sich einen Moment gedulden soll. Wütend schaute er Ray an.

„Bitte Mamoru tu das nicht. Wenn du ihr jetzt gleich hinter fliegst, wirst du gar nichts erreichen“

„Soll ich sie denn einfach aufgeben?“ fragte Mamoru ungläubig, doch Ray schüttelte den Kopf.

„Nein, du sollst ihr Zeit geben. Usagi ist sich ihrer eigenen Gefühle nicht sicher. Lass ihr ein paar Tage Zeit sich darüber im klaren zuwerden“

„Glaubst du wirklich, das sie mir danach glauben wird?“ hoffnungsvoll schaute der Schwarzhaarige sie an und Ray biss sich schmerzlich auf die Unterlippe.

Nach ihrer Theorie war eine Pause, genau das richtige Mittel um ihrer Freundin begreiflich zu machen, das sie Mamoru liebte. Worte hatten nicht ausgereicht, nun musst sie es halt auf die harte Tour lernen. Sie musste spüren wie sehr sie ihn vermisste, auch wenn sie dabei leiden würde.

Nur war das die Theorie, die Praxis konnte leider ganz anders aussehen.

„Ich kann es nicht versprechen“ gestand sie schließlich zögerlich.

„Doch es kann auch nichts schaden. Du hast nichts mehr zu verlieren“
 

„Da wäre ich mir nicht so sicher“ überrascht schauten beide Michiru an, die mit Haruka in den Flur getreten war.

„Was soll das heißen?“ erkundigte sich Mamoru.

„Nun wie ich die Sache sehe und Usagi einschätze, wird sie das Angebot ihrer Chefin annehemen. Das heißst sie könnte Tokio bereits verlassen haben bevor du ankommst“

„Welchen Angebot?“ erkundigte sich Ray perplext.

„Hat sie es euch, denn nicht erzählt?“ fragte Michiru verwundert und erhielt einstimmiges Kopfschütteln als Antwort.

„Aileen hat ihr Angeboten, sie zu ihrer Partnerin zumachen und die Geschäftsführung ihrer Firmen in Europa zu übernehmen. Sie wird Tokio verlassen und nach Paris ziehen und das wahrscheinlich für immer“ Mamoru erinnerte sich daran, das Usagi zwei Tage nach ihrer Ankunft einen Anruf erhalten hatte. Danach hatte sie sehr Nachdenklich auf ihn gewirkt. War das der Grund? Hatte sie wirklich darüber nachgedacht Tokio zu verlassen?

„Diese falsche Schlange. Ich habe gewusst das man ihr nicht trauen kann. Was hat sie mit Usagi vor?“ brauste Ray auf und beschwichtigend hob Michiru ihre Arme.

„Das weiß ich nicht. Ich war selbst überrascht zu hören das Aileen ihre Firma mit jemanden Teil möchte. Doch eines weiß ich, Aileen tut nie etwas ohne Grund und sie würde nie etwas tun was Usagi schaden würde. Dafür stehen sich die beiden zu nahe“

„Sie stehen sich zu nahe“ fauchte Ray

„Das einstigste was Aileen O´Mara nahe steht ist ihr Geschäft. Usagi ist für sie doch nur ein Mittel zum Zweck“

„Wie auch immer. Was wirst du jetzt machen Mamoru?“ fragte Haruka dazwischen, bevor das Gespräch der beiden Frauen in einer längeren Diskussion ausarten konnte. Denn offensichtlich hatte Michiru über dieses Thema eine andere Meinung, als die Schwarzhaarige Priesterin.
 

Mamoru, der die kurze Unterbrechung genutzt hatte, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, blickte nun aus seinen Überlegungen auf.

„Ich gebe Usagi nicht auf“ verkündete er, bevor er sich an Ray wandte.

„Du kennst Usagi am besten Ray. Glaubst du, sie wird das Angebot annehmen?“ das schwarzharrige Mädchen zuckte mit den Schultern.

„Kann gut möglich sein. Doch ich glaube nicht, das sie gehen wird, ohne sich, von uns zu verabschieden“ Mamoru nickte, mehr hatte er nicht wissen wollen.

„Michiru, wie gut kennst du Usagis Chefin?“

„Ganz gut eingendlich. Wir haben uns schon ein paar mal, privat getroffen“ wieder nickte Mamoru.

„Also schön Leute. Ich habe einen Plan um Usagis Herz zu gewinnen. Doch dazu brauche ich eure Hilfe. Würdet ihr mir also helfen?“ Ray und Michiru nickten sofort und Haruka grummelte noch ein leises

„das kann ja was werden“ bevor auch sie sich schließlich, bereit erklärte zu helfen.
 


 

bis bald,

eure Blacklady^^

Bleibe bei mir

Traurig blickte Usagi aus dem Fenster, während die Häuser von Tokio unter ihr, wie ein silbernes Meer im Licht der Mittagssonne schimmerten. Nun war sie schon fast eine Woche wieder hier. Eine Woche, die sie mit nachdenken und trübsalblasen, verbracht hatte. Usagis Blick glitt zum Telefon und sie überlegt, ob sie nicht noch einmal bei ihrer Mutter anrufen sollte, um sicher zugehen, dass es Selena gut ging. Doch sie verwarf den Gedanken wieder, ihre Mutter wäre bestimmt nicht so begeistert, wenn sie jetzt schon zum fünften mal, bei ihnen anrief. Das letzte mal hatte, sie ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, das sie noch sehr wohl in der Lage war, auf ein vierjähriges Mädchen aufzupassen.

Selena für eine Weile bei ihrer Oma zu lassen, war nicht Usagis Idee gewesen, sondern der ihrer Mutter. Usagi hatte ihr alles erzählt und auch das mit Mamoru nicht verschwiegen. Ikuko war im ersten Moment sehr schockiert, doch dann hatte sie plötzlich darauf bestanden Selena eine Weile zu sich zu nehmen. Sie wollte Usagi damit etwas Zeit geben, um alles in Ruhe zu verarbeiten, ohne dabei ständig durch ihre Tochter an Mamoru erinnert zu werden.

Die blonde Frau hatte den Vorschlag nur sehr wiederwillig zugestimmt, hatte sie sich nach der Entführung doch geschworen, ihre Tochter nie wieder aus den Augen zulassen. Selena selbst war es schließlich gewesen, die ihre Mutter überzeugte. Das Mädchen hatte sich so sehr gefreut, das Usagi einfach nicht nein sagen konnte, vor allen weil sie ihr das Gefühl gegeben hatte, es ihr zu schulden.

Ihre Tochter war alles andere als begeistert gewesen Okinawa zu verlassen, war ihre Rückkehr, doch mit einer Trennung ihrer neu gewonnen Freundin Hotaru verbunden. Selbst Harukas Versprechen, das sie sich bestimmt bald wiedersehen würden, hatte nichts daran ändern können, das sie die meiste Zeit des vier Stunden Fluges mit weinen und schmollen verbrachte. Doch nun war sie wieder glücklich und Usagi war mehr als erleichtert darüber.

Nur in einer Sache hatte sich ihrer Mutter geirrt. Die Trennung von ihrer Tochter, hatte Usagi nicht geholfen über Mamoru hinweg zukommen. Ganz im Gegenteil. Ihre Gedanken weilten auch ohne Selenas nähe, ununterbrochen bei Ihm. So sehr sie sich, auch bemühte auf andere Gedanken zukommen, gelang es ihr nicht wirklich. Alles erinnerte sie an Ihn. Der Park, ihr Lieblingscafe, selbst eine unbedeutende Stelle auf der Straße. Jeder dieser Orte, war mit Erinnerungen an Mamoru verbunden und sie taten unbeschreiblich weh. Letzt endlich, war sie an den einzigen Ort geflüchtet, von dem sie angenommen hatte dort etwas Ruhe zu finden, auf ihrer Arbeit.
 

Mit seinen 58 Stockwerken, zählte das Modehaus O´Mara zu eines der größten Gebäude in ganz Tokio. Es war nicht ganz so groß, wie der Hauptsitz in London, der geschlagene 80 Stockwerke umfasste, doch es war um einiges schöner. Das fast komplett, aus Glas gebaute Gebäude, ragte wie ein silberner Obelisk aus dem Zentrum der Stadt heraus und bot vom obersten Stockwerk einen so wunderschönen Ausblick auf die Stadt, das nur der Tokio Tower selbst, es mit ihm aufnehmen konnten. Nur Leider hatte, nicht jeder Sterbliche das Glück, diese Aussicht auch bewundern zu dürfen. Denn im obersten Stockwerk, gab es nur zwei Büros und einen langen Flur, mit einem Empfangsschalter, der Diese von einander trennte. Die Mitarbeiter des Modehauses, nannten diese Etage auch gerne mal, den Pfad in den Himmel oder in die Hölle. Eine sehr passende Bezeichnung. Denn eines dieser Büros gehörte, der Herrin des Hauses, Aileen O´Mara und nur wenige Mitarbeiter, waren Mutig genug es freiwillig zu betreten.

Das Andere gehörte Usagi und gegen jede Erwartung, gab es nur eine handvoll Mitarbeiter, die sie dafür beneideten. Usagi selbst war glücklich darüber. Sie hatte es sich nicht ausgesucht und ganz sicher wäre sie auch, mit einem weit kleineren Büro, weiter unten im Gebäude ebenfalls zufrieden gewesen. Doch Aileen hatte darauf bestanden sie in ihrer nähe zuhaben und Usagi war nicht so dumm dieses Angebot, bei einem so herrlichen Anblick einfach auszuschlagen.
 

Usagi seufzte leise. Eigentlich war sie ja nur hier her gekommen um Aileen ihre Entscheidung mitzuteilen. Sie hatte lange darüber nachgedacht und sie war ihr ganz gewiss nicht leicht gefallen. Schließlich war Tokio ihr zu Hause. Ihre Familie, all ihre Freunde waren hier und auch für Selena, wäre es eine große Veränderung. Das alles waren gute Gründe, das Angebot abzulehnen. Doch es gab auch genauso viel, um es nicht zu tun. Es war schließlich eine einmalige Chance und eine Herausforderung, die sie sich nur zu gerne Stellen würde. Die viele Arbeit, die auf sie zukommen würde, bot ihr ausreichend Ablenkung. Genug um Mamoru ein für alle mal zu vergessen und ihr Leben endlich wieder in den Griff zu bekommen. Doch als sie ihrer Freundin, ihre Antwort geben wollte hatte diese anders reagiert, als Usagi es erwartet hatte.
 

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„Aileen, ich muss mit dir reden“ mit diesen Worten stürmte Usagi in das Büro ihrer Chefin, ohne auf die protestierenden Rufe, ihrer Sekretärin Sakura zu achten. Sie stoppte apruppt, als sie sich der vielen Blicke, die nun auf sie gerichtet waren bewusst wurde.

„Allein“ fügte sie noch hinzu und bedachte die fünf Männer, die vor Alieens Schreibtisch saßen mit einem ehrwartungsvollen Blick. Diese schauten zwar etwas überrumpelt, aber keines weg´s überrascht aus der Wäsche. Es kam mindestens einmal in der Woche vor, das Usagi in einer ihrer Besprechungen hinein platzte. Entweder weil sie selber zu spät zu dieser war, oder weil sie wie heute, dringend mit Aileen sprechen musste. Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen der Rothaarigen, als sie leicht nickte.

„Meine Heeren, ich denke wir haben für heute alles geklärt. Ich erwarte ihre Berichte dann Morgen früh auf meinen Schreibtisch“ die fünf Männer erhoben sich und wünschten noch einen schön Tag, bevor Einer nach dem Anderen das Büro verließen. Als sie an Usagi vorbei gingen, warfen sie ihr vielsagende Blicke zu. Doch nur der letzte, ein junger Mann von Anfang 20, mit braunem Haar und dunkelgrünen Augen, traute sich sie anzusprechen.

„Willkommen daheim, Miss Tsukino“ murmelte er kleinlaut und lief puderrot an, als Usagi lächelte.

„Es ist schön wieder daheim zu sein, Tommy“ er schluckte schwer und nickte, bevor er dann eiligst den Raum verließ. Als Sakura die Tür hinter ihm schloss, konnte Aillen kaum noch ihr Lachen unterdrücken.

„Es muss schlimm sein, so jung und gleichzeitig so belieb zusein. Die Männer müssen dir reihenweise zu Füßen liegen. Du solltest aufpassen, das du nicht über Sie stolperst“ gluckste sie und Usagi warf ihr einen leicht genervten Blick zu.

„Nun hör schon auf, so schlimm ist es nun auch wieder nicht“ verteidigte sich Usagi und ließ sich auf einen der Stühle vor Aileens Schreibtisch nieder. Die Ältere bedachte sie mit einem zweifelnden Blick, ließ dann aber Usagis Behauptung kommentarlos im Raum stehen. Sie kannte die Jüngere inzwischen gut genug, um zu wissen, das Usagi in diesem Punkt, nicht mit sich reden ließ.

„Was hat der Arzt gesagt?“ erkundigte sich Aileen. Usagi hatte sie, noch in Okinawa, über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Es war notwenig gewesen, denn früher oder später, hätte ein Reporter herausgefunden das sie und Haruka Verwandt waren. Das hätte natürlich Fragen aufgeworfen und um sicher zu stellen, das keine falschen Informationen bekannt gegeben wurden, hatte man Vorsichtsmaßnamen getroffen. Die Maßnamen waren grade zu einfach. Denn sie bestanden aus einem simplen Satz. Kein Kommentar.

„Alles im grünen Bereich. Er konnte eine Gehirnerschütterung ausschließen und es werden keine sichtbaren Spuren zurück bleiben“ erstattete Usagi bericht, die sich erst heute Morgen noch einmal von einem Arzt gründlich untersuchen ließ. Das sie sich aber, eine mächtige Standpauke anhören durfte, weil sie leichtsinnig ein hohes Risiko eingegangen war, als sie Okinawa verlassen hatte, verschwieg sie ihrer Freundin lieber.

Aileen war ohnehin nicht sehr begeistert gewesen, zu hören das Usagi eigenmächtig nach Tokio zurück gekehrt war und hatte ihr diesbezüglich schon kräftig den Kopf gewaschen. Da musste sie ihr nicht auch noch, auf die Nase binden, das sie sich eine zweite Rüge eingefangen hatte. Nein diese Genugtuung wollte sie ihrer Freundin nicht gönnen.

„Das freut mich zu hören und ich versichere dir, das diese Männer, nie wieder auf freiem Fuß kommen werden“ der Ton in ihrer Stimme, ließ keinen Zweifel, das sie persönlich dafür sorgen würde und dankbar sah Usagi sie an, bevor sie von ihrem Platz aufstand und ans Fenster trat.
 

Noch immer viel es ihr schwer, mit den Geschehnissen in Okinawa zurecht zukommen und es verging kaum eine Nacht, in den sie nicht von Alpträumen geplagt, aus dem Schlaf schreckte. Doch das Leben, ging nun mal weiter. Die Welt würde nicht einfach anhalten, nur um ihr eine Pause zu gönnen. Das hatte sie in den letzten Jahren, nicht nur einmal, auf schmerzvolle Art und Weise akzeptieren müssen. Doch wie alles andere, würde auch dieses Erlebnis, früher oder später nur noch als blasse Erinnerung existieren.

Das wünschte sie sich zumindest.
 

Da Usagi mit dem Rücken zu ihr stand, entging ihr der sorgenvolle Ausdruck der kurz auf Aileens Gesicht zu sehen war. Die Ältere wusste nur zu genau, das die Entführung nicht das Einzigste war, was Usagi belastete. Sie hätte ihr nur als zu gerne die tröstenden Worte gesagt, die man sonst immer bei Liebeskummer zu sagen pflegte.

Das ein Mann es nicht wehrt war, ihm hinterher zu trauern.

Das sie ihn einfach vergessen sollte, weil er nicht gut genug für sie war.

Das sie etwas besseres verdiente.

Oder einfach nur, das andere Mütter auch hübsche Söhne haben.

Doch Aileen O´Mara sagte nichts von allem dem. Sie schwieg, tat so als ob sie den Kummer in den Augen ihres Schützlings nicht sehen würden und das alles nur aus dem einen Grund, weil sie Usagi damit helfen wollte.
 

„Also Usagi, was wolltest du nun mit mir besprechen?“ erkundigte sich Aileen und brach damit die Stille, die sich zwischen ihnen gelegt hatte.

„Ich möchte es machen“ erwiderte die Blondine ohne sich umzudrehen.

„Was möchtest du machen?“ fragte Aillen verwirrt.

„Die Geschäftsleitung in Paris. Ich möchte sie übernehmen“

„Bist du sicher?“ erst jetzt drehte sich Usagi zu ihr um. Aileens Stimme klang alles andere als erfreut, eher ausweichend, zaghaft.

„Natürlich bin ich mir sicher. Oder willst du jetzt plötzlich einen Rückzieher machen?“

„Nein das nicht. Doch die Geschäftsführung eines so großen Unternehmens, ist eine wichtige Aufgabe und ich will nicht das du sie aus eine Laune heraus tust“

„Eine Laune? Das ist keine Laune, ich habe es mir sehr gut überlegt und ich will es machen. Also lass mich diesen Vertrag nun unterschreiben, damit wir es hinter uns haben“ Usagi ging auf den Schreibtisch zu und da sie ihn genauso gut kannte wie ihren eigenen, brauchte sie auch nicht lange um den Vertrag zu finden. Es war eine reine Formalität und deshalb überflog Usagi auch nur die ersten Zeilen. Das dieser Vertag, sie zur Geschäftführerin und gleichzeitig zu Aileen Partnerin machte und ihr Leben entscheiden verändern würde, war ihr in diesem Moment nicht wirklich bewusst. Sie wollte nur weg, fort von diesem Ort, der mit so vielen schmerzvollen Erinnerungen verbunden war. Doch grade als sie nach dem Füller griff um ihn zu Unterzeichenen, hielt Aileen sie am Handgelenk fest.

„Nicht so schnell. Ich habe dir Bedenkzeit gegeben, bist du aus deinem Urlaub zurück bist...“

„Wie du siehst, bin ich das“ fiel Usagi ihr ins Wort.

„Du bist wieder in Tokio, doch dein Urlaub ist noch nicht zu Ende. Das ist er erst nächste Woche und vorher lass ich dich diesen Vertrag nicht unterschreiben“

„Warum?“ fragte Usagi überrascht, die das Verhalten ihrer Freundin nicht verstehen konnte. Sie hatte geglaubt, das sie sich darüber freuen würde. Schließlich hatte Aileen sie am Telefon, grade zu bedrängt es anzunehmen und jetzt wollte sie plötzlich nicht mehr?

„Ich möchte nur nicht das du diese Entscheidung eines Tages bereust. Ich weiß, wie viel dir an dieser Stadt und an deiner Familie liegt. Überlege es dir gut, ob es das ist was du wirklich willst. Und wenn du am Montag, denn Vertrag noch immer unterschreiben möchtest, kannst du es von mir aus tun. Aber keinen Tag früher“ erleichtert stellte Aileen fest, das Usagis Wiederstand brach, als sie zwar langsam aber bestimmt den Füller fallen ließ.

„Also schön. Wenn du darauf bestehst“ stimmte Usagi dem Vorschlag wiederwillig zu.
 

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Seit diesem Gespräch hatte Usagi, Aileen nicht mehr gesehen. Sie hatte keine Stunde später ihr Büro überstürzt verlassen und ihr nicht gesagt, wohin sie wollte. Nur durch Sakura, Aileens Sekretärin, hatte sie schließlich erfahren das sie nach London aufgebrochen war. Anscheitend ein wichtiger Notfall im Hauptsitz, dem sie gleich nachgehen musste. Sie war bereits zwei Tage fort und es war unklar, wann sie wieder zurück kam. Sakura sollte ihr nur ausrichten, das sie sich in der Zeit, hier in Tokio um alles weiter kümmern sollte.

Usagi schüttelte wütend den Kopf. Das war typisch Aileen. Zuerst verbot sie ihr, denn Vertrag zu unterschreiben, der sie zur Geschäftsführerin eines ihrer Unternehmen machte und nur kurze Zeit später, drückte sie ihr die Aufsicht eines Anderen aufs Auge. Manchmal war ihre Freundin für sie, wie ein Buch mit sieben Siegel, das sie einfach nicht zu durchschauen vermochte.

Warum konnte ihre Freundin nicht ein einziges mal offen und ehrlich sagen, was sie überhaupt von ihr erwartete. Ständig musste sie aus allem ein Geheimnis machen und die Leute vor vollendeter Tatsachen stellen. Usagi hatte sich bereits aufgehört zufragen, warum Aileen ihr überhaupt dieses Angebot unterbreitet hatte. Es war Unlogisch, schließlich hatte sie diese Firma aus eigener Kraft aufgebaut und zu dem gemacht was sie heute war. Leon hatte ihr einmal erzählt, das Aileens Vater sie sehr jung mit einem Makler verheiratet hatte. Doch dieser Mann war nicht gut für sie gewesen. Er hatte sie betrogen und als er sich an der Börse verrechnet hatte, schließlich das Leben genommen. Das Einzigste, was er ihr hinterlassen hatte, war ein Berg voller Schulden.

Nur dank dem Erbe, ihrer Eltern war es ihr schließlich gelungen diese Firma überhaupt zu gründen. Und jetzt wollte sie das Alles einfach mit jemandem teilen? Zudem noch mit einem Menschen den sie grade einmal vier Jahre kannte.
 

Usagi seufzte gequält, während sie eine halbe Drehung mit ihrem Stuhl vollführte und sich wieder ihrem maßlos überfüllten Schreibtisch zuwandte. Es brachte nichts, wenn sie sich jetzt über Aileen den Kopf zerbrach. Ihre Freundin, hatte sicherlich ihre Gründe, schließlich hatte sie für alles irgendwelche Gründe. Außerdem wurde so der riesige Berg an Akten, der auf ihrem Schreibtisch verteilt lag, auch nicht kleiner. Und Arbeit sollte ja bekanntlich ablenken.

Mit dem festen Vorsatz, sich jetzt ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren, griff Usagi nach einem der Dokumente und begann darin zu lesen.

Doch schon nach wenigen Minuten drifteten ihre Gedanken ab. Kehrten zurück zu ihm.

Zu jenem Moment, den sie wohl niemals wieder vergessen würde.
 

Sie stand wieder auf der Veranda des Strandhauses. Hörte wieder leise, wie die Wellen sich am Strand brachen. Spürte wieder die Wärme seines Körpers, so nahe neben ihrem.

„Was muss ich tun, damit du mir glaubst“ seine Stimme nicht mehr als ein flüstern, grade laut genug damit sie es verstehen konnte.

Seine Augen, so dunkel, wie die Nacht selbst, als sie sich langsam zu ihm umdrehte.

„Gib es mir zurück“ ein Wunsch, der ihre Mund verließ, noch bevor sie seine Bedeutung kannte.

Warmer Atem der ihre Wangen streichelte. Sanfte Lippen, die ihre Berührten. Verzweifelt, fordernd und ein Gefühl. Ein Gefühl von so viel mehr...
 

Eine Träne lief über ihre Wange und fiel auf das Blatt, in ihren zitternden Hände.

Dann noch eine...

Warum? Warum tat es nur so schrecklich weh, wenn sie doch wusste, das sie das Richtige getan hatte.
 

„Also schon, das reicht. Das kann sich ja keiner mehr mit ansehen“ überrascht blickte Usagi auf und wischte sich schnell, die verräterischen Tränen fort, als sie Lisa an der Tür erblickte.

„Wie lang stehst du schon da“ ein leichter Vorwurf, schwang in ihrer Stimme mit, doch Lisa ignorierte es einfach.

„Lang genug um zu wissen, das es so mit dir nicht weiter gehen kann. Du siehst aus, als wäre grad jemand gestorben“ erwiderte sie, während sie auf den Schreibtisch zu ging und vor Usagi stehen blieb.

„Es wird Zeit, etwas dagegen zu unternehmen“ ohne Vorwarnung griff sie nach Usagi´s Hand und zog diese aus ihrem Stuhl.

„Was hast du vor?“ fragte die Blondine vollkommen überrumpelt.

„Du hast lang genug trübsal geblasen, es wird Zeit für ein wenig spaß“ erklärte die Rothaarige und schob Usagi zwar sanft, doch mit nachdruck Richtung Tür.

„Aber ich noch so viel zu tun“ versuchte Usagi sich zudrücken, doch davon lies sich Lisa nicht beeindrucken.

„Die Firma geht schon nicht gleich unter, nur weil du dir mal einen halben Tag frei nimmst“ Usagi gelang es grade noch, sich ihre Tasche zu schnappen, bevor Lisa sie auch schon aus der Tür schob.
 

Es begann bereits zu dämmern, als die beiden Frauen lachend durch den Park schlenderten. Nach anfänglichen murren, hatte sich Usagi schließlich doch bei der immer optimistischen und fröhlichen Art, ihrer Freundin angesteckt. Doch Lisa hatte auch alle Tricks angewannt, um Usagi aus ihren Tief heraus zuholen. Sie waren Eis essen gewesen, hatten gescherzt und gelästert und im Einkaufzentrum, die Verkäufer geärgert, in dem sie jedes Teil im Laden stundenlang anprobierten und am Ende doch nichts gekauft hatten. Zum Schluss waren sie noch im Kino gewesen und hatten sich die lange Version eines alten Liebesfilms angesehen. Usagi die zu Beginn wenig begeistert von diesem Vorschlag war, hatte sich bald vor lachen kaum noch in ihrem Sitz halten können. Weil Lisa ihr bei jeder romantischen Szene, irgendwelchen komischen Bemerkung ins Ohr geflüstert hatte. Zu ihrem Glück, war das Kino nicht besonderst gut besucht, sonst wären sie bestimmt schon nach der Hälfte des Films hinausgeschmissen worden.

Usagi schob sich grade ein Stück ihres übriggeblieben Popcorns in den Mund, als ihr auffiel das Lisa nun schon zum wiederholten male einen Blick auf ihre Uhr warf.

„Bist du noch verabredet?“ erkundigte sie sich, während sie den Bissen herunter schluckte. Lisa die sich ertappt fühlte, errötete leicht und schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Nein bin ich nicht“ versicherte sie schnell und seufzte dann verträumt.

„Der Film war ja so romantisch. Ach was würde ich dafür geben, einmal einen solchen Mann kennen zulernen“

„Ich fand ihn einfach nur dumm. Er hat alles für sie stehen und liegen lassen und ist mit ihr durchgebrannt, obwohl sie ihm gesagt hat, das er gehen soll. Mal ehrlich, wie realistisch ist das schon“ überrascht schaute Lisa sie an.

„Warum nicht? Er hat sie geliebt und es war ihm egal, ob er reich oder arm war. Es spielte für ihn keine Rolle, aus welchen Verhältnissen sie kam und am Ende waren sie doch glücklich zusammen“ wandte Lisa ein, doch Usagi schnaubte nur verächtlich.

„Auf der Leimwand vielleicht ja, aber nicht im wirklichen Leben. Am Anfang sind sie vielleicht noch glücklich, doch eines Tages würde er seine Entscheidung bereuen. Er wird sich fragen, wie sein Leben, wohl ohne sie aussehen würde? Ob er das Richtige getan hatte? Seine Zweifel werden ihre Beziehung belasten und sie am Ende beide Unglücklich machen“ Usagi glaubte an ihre Worte, waren sie doch der Grund, warum sie Mamoru verlassen hatte. Sie wollte ihnen beide, ein solches Schicksal ersparen, obwohl es ihr schwer viel, sich mit dem Gedanken abzufinden ihn niemals wieder zusehen.
 

Lisa die merkte, das Usagi wieder in ihr tief zurück viel, überlegte fieberhaft was sie dagegen unternehmen konnte. Mit ihr darüber zu Diskutieren brachte nichts, dafür war ihre Freundin einfach zu verbohrt. Ihre eigene Opferbereitschaft stand ihrem Glück im weg und obwohl sie Usagis Beweggründe gut verstand, fand sie das diese sich das Leben unnötig erschwerte, in dem sie über alles viel zu viel nachdachte. Mit einem weiteren Blick auf ihre Uhr, entschied Lisa das Thema ganz fallen zulassen. Es war bereits spät und sie mussten sich langsam beeilen...

„Was hältst du von einem Kaffee? Hier ganz in der Nähe hat ein neues Lokal aufgemacht. Wie könnten es uns ja mal ansehen“ schlug sie plötzlich vor und nach ein wenig murren, hatte sie schließlich auch Usagi davon überzeugen, sich es wenigstens mal anzusehen.
 

Sie waren schon eine ganze Weile, schweigend durch die Straßen gelaufen, als sich die Stirn der Blonden plötzlich nachdenklich in Falten legt. Ein seltsames Gefühl beschlich sie. Die Gegend war ihr nur all zu vertraut, die Spielhalle befand sich nur ein paar Schritte von ihnen entfernt und da sich Usagi noch immer regelmäßig mit ihren Freundinnen dort traf, wusste sie ganz genau, das hier in der Nähe kein neues Lokal eröffnet hatte. Wohin führte Lisa sie also?

„Oh schau mal, die Spielhalle, hat noch offen“ bemerkte diese grade und die Falte auf ihrer Stirn vertiefte sich, als sie Lisas Blick folgte und feststellte, das Tatschlich noch Licht brannte.

Aber wieso?

Es war keine Festbeleuchtung, sondern ein gedämpftes Licht, das ab und zu flackerte. Grade hell genug, um das Innere zu beleuchten.

Wer konnte das sein?

Motoki würde erst morgen aus Okinawa zurück sein und seine Schwester Unazuki, war sicherlich schon zu Hause, denn es war bereits nach Ladenschluss. Von ihrer neugier getrieben, ging Usagi dichter an den Eingang heran, um durch das Glas in das innere des Ladens zu schauen. Das es sich vielleicht um Einbrecher handeln könnte, glaubte sie keinen Moment. Welcher Einbrecher, ließ schließlich so offensichtlich das Licht brennen.

Sie trat überrascht einen Schritt zurück, als sich die Eingangstür automatisch vor ihr öffnete und sie einladend willkommen hieß. Unsicher schaute Usagi zu Lisa zurück, doch diese grinste nur und deutete mit einem Kopfnicken an einzutreten. Zögernd setzte Usagi einen Schritt vor dem Anderen, noch immer nicht wissend, was hier eigentlich gespielt wurde. Nur eines war ihr bewusst, Lisa hatte sie mit ab sicht hier her gelockt. Die Frage war bloß, warum?
 

Usagi blieb stehen, als sie etwas leises unter ihren Schuhen knirschen hörte und überrascht blickte sie nach untern. Der ganze Boden, war mit Rosenblättern überseht und jetzt wo sie näher in den Raum getreten war, erkannte sie auch den Ursprungs des Lichts, welches sie von draußen gesehen hatte. Überall waren Kerzen verteilt wurden, deren Schein die Spielhalle mit einem matten Licht erfüllte. Überrascht entließ Usagi, die Luft aus ihren Lungen, von der sie nicht gemerkt hatte, sie angehalten zuhaben.

„Gefällt es dir?“ die sanfte Männerstimme kam vom Tresen und Usagis Herz begann laut gegen ihre Brust zu schlagen, als sie langsam den Blick auf ihn richtete. Etwas in ihrem innersten sagte ihr, das, dass ein Traum sein musste. Er konnte nicht hier sein. Nicht hier in Tokio, bei ihr. Er sollte wieder in Amerika sein, dort wo er hingehörte.

„Mamoru, was tust du hier?“ ihr verräterischer Mund, hatte die Frage gestellt, noch bevor ihr Verstand begreifen konnte, das er wirklich vor ihr Stand.

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und seine ozeanblauen Augen, sahen sie Liebevoll an.
 

„Willst du mich Heiraten“
 


 

Fortsetzung folgt...
 

byby Blacklady

Das erste mal tat´s noch weh

Konnichi wa,
 

so da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel *fg*.

Ja,ja ich weiß, hat ja lange genug gedauert^^

Ihr habt vollkommen recht *heul*

Doch als ich mich entlich entschieden konnte, ob es das letzt oder doch erst das vorletzte werden sollte (keine Angst, es ist das vorletzte) fiel mir plötzlich auf, das ich tatsächlich schon fast am ende angelangt bin. Tja und irgendwie war dieser Gedanke mehr behinderlich, als hilfreich. Kurz gesagt ich habe mich mehr durch dieses Kap gewusselt, als das ich es geschrieben hab, ober trotz allem bin ich doch sehr zufrieden und ich hoffe ihr findet das genauso^^

Ich möchte mich bei allen Lesern und Kommi schreibern ganz herzlich bedanken, ihr seit die besten *euchalleganzfestdurchknuddelt*.

So nun gehts aber endlich weiter, denn the show must go on
 

Kapitel 20 Das erste mal tat´s noch weh
 

„Willst du mich Heiraten?“
 

Usagi´s Herz, hörte für einen Moment auf zu schlagen. Die Welt schien still zu stehen, selbst die Kerzen um sie herum, verharrten für den Bruchteil einer Sekunde in vollkommender Regungslosigkeit. Ihre großen blauen Augen, sahen ihn überrascht und ungläubig an, bevor sie langsam den Kopf schüttelte. Weniger um seine Frage zu Verneinen, sondern viel eher um den absurden Gedanken abzuschütteln, er hätte sie grade wirklich gefragt, ob sie ihn heiraten möchte. Doch ein Blick in seine Augen genügte ihr, um zu erkennen das es keine Einbildung gewesen war.
 

„Warum sollte ich dich Heiraten?“
 

Aus einer dunklen Ecke der Spielhalle, war entsetztes aufkeuchen zu vernehmen, doch Usagi und Mamoru waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihre heimlichen Beobachter zu bemerken.

Ein sanftes Lächeln umspielte Mamorus Lippen, als er einen Schritt auf sie zu ging.

„Vielleicht, weil ich meinen Job für Dich gekündigt hab“ er machte noch einen weiteren Schritt und Usagi spürte ihr eigenes Herz, das laut gegen ihr Brust schlug.

„Vielleicht, weil ich für Dich meine Wohnung aufgegeben habe“ sie wollte zurück weichen, als er noch einen weiteren Schritt auf sie zu kam, doch ihr Körper war wie gelähmt.

„Vielleicht, weil du mich Liebst“ er stand jetzt direkt vor ihr, doch noch immer war Usagi nicht in der Lage einen Ton hervor zu bringen. Langsam hob Mamoru seine Hand, doch anstatt sie zu berühren, ließ er eine Strähne ihres goldblonde Haars durch seine Finger gleiten.

„Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht“ flüsterte er, ohne eine Antwort von ihr ab zuwarten.

„über deine Bedingung...“ sie schaute ihn verwirrt an, nicht wissend wovon er eigentlich sprach. Sie konnte sich an keine Bedingung erinnern, die sie ihm gestellt haben sollte.

„Du sagtest, ich soll es dir zurück geben. Am Anfang habe ich es nicht verstanden, doch jetzt...“ Mamoru musste hart schlucken, um seinen Hals von dem Klos zu befreien, der ihm das Luft holen erschwerte, während er versuchte ihrem Blick stand zu halten. Ihre anfängliche Verwirrung war verschwunden und hatte nun ein klein wenig Neugierde und unverkennbaren Misstrauen platz gemacht. Für einen kurzen Moment, war Mamoru sich nicht mehr so sicher, ob er mit seinen Überlegungen richtig lag, doch er schob diese Gedanken schnell wieder beiseite. Würde er jetzt zögern, wären die harten Anstrengungen der letzten Woche umsonst gewesen und ihre Beziehung wäre zu ende, noch bevor sie wirklich begonnen hatte. Das konnte und wollte Mamoru einfach nicht zulassen.

„Ich kann die Vergangenheit nicht ändern und um ehrlich zu sein will ich es auch nicht...“ Usagi´s Augen weiteten sich vor entsetzten, doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach er auch schon weiter.

„...zumindest nicht alles. Was ich eigentlich sagen will ist, das ich meine Fehler korrigieren möchte. Jetzt sofort.

Mein erster Fehler war es, dich zu verlassen, das habe ich geändert. Ich werde nicht nach Amerika zurück gehen. Mir ist nämlich klar geworden, das Arzt zu werden nicht mein Traum war, sondern der meiner Eltern“

„Und was ist dein Traum?“ erwartungsvoll sah sie ihn an und Mamoru konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Mein Traum ist es, eine Familie zu gründen und das möchte ich mit dir tun und mit niemanden sonst“

„Mamoru ich...“ setzte Usagi an, wurde aber durch das leichte Kopfschütteln des Schwarzhaarigen daran gehindert weiter zu sprechen.

„Mein zweiter Fehler war es, dir nicht gleich zu sagen was ich für dich empfinde. Ich Liebe dich, ich Liebe dich so sehr das es bereits weh tut und nichts was du sagst wird jemals daran etwas ändern können“ Usagi´s Herz schlug so laut gegen ihre Brust, das sie befürchtete es würde jeden Moment zerspringen. Ihr Atem stockte, als er seinen Arm um ihre Taille legte, sie in einem eisernen Griff festhielt, mit der Absicht sie nie wieder los zu lassen.

„Und mein dritter Fehler...“ raunte er, als er sie dichter an sich zog.

„war, das ich das, nicht gleich getan hab“ Ihre blauen Augen waren verdunkelt und sie öffnete den Mund, als wollte sie ihm etwas mitteilen.

Wollte sie Nein sagen? Mamoru wusste es nicht. Er beugte sich bereits über sie, um ihre Lippen in Besitz zu nehmen.

Sollte sie im Begriff gewesen sein, sich ihm zu verweigern, so hatte sie ihre Meinung geändert. Denn noch bevor sein Mund den ihren berührte, war sie ihm entgegengekommen.

Mamorus Lippen fühlten sich fest und weich zugleich an, zwangen sie sanft, den Mund zu öffnen und Usagi ließ ihn gewähren.

Ihre Hände hatten sich zu seinen Schultern getastet, schließlich umschlang sie seinen Hals. Ihre Finger gruben sich in sein Haar und sie zog seinen Kopf zu sich. Eine Welle der Leidenschaft drohte sie zu verschlingen und sie musste sich an ihm festhalten, um nicht buchstäblichen den Boden unter ihren Füßen zu verlieren.

Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle und sie spürte sein Lächeln auf ihren Lippen.

„War das ein Ja?“ sein breites Grinsen täuschte nicht über das verlangen hinweg, das sich in seinen Augen wiederspiegelte und seinen Körper erbeben ließ. Noch niemals zu vor hatte ein einzelner Kuss einen solchen Hunger in ihm geweckt und er sehnte sich danach mehr zu bekommen.

Usagi rang schwer atmend nach Luft, während sich ein Gefühl in ihr ausbreitet, dessen Existenz sie bereits fast vergessen hätte und das mit jeder Sekunde die verstrich mehr und mehr zunahm.

„Ja. Ja Mamoru, ich will dich Heiraten“ noch während sie diese Worte flüsterte, hatte sie seinen Kopf wieder zu sich gezogen und als sich ihre Lippen ein zweites mal trafen, begriff Usagi das er sich geirrt hatte. Ihr Wunsch „gib es mir zurück“ hatte nicht bedeutet, das er für sie alles stehen und liegen lassen sollte. Es war viel mehr dieses Gefühl gewesen, das ihren Körper jetzt durchflutet, das sie so schmerzhaft vermisst hatte. Dieses Gefühl, das bei ihrer ersten Begegnung in ihr erwacht war und das er, als er ging mit sich nahm.

Das Gefühl ganz und komplett zu sein.

Doch das würde ihr Geheimnis bleiben, schließlich hatte er sich so viel mühe geben ihr eine Freude zu machen.
 

Erst das Knallen eines Sektkorkens, gefolgt von den johlenden Beifalls rufen der Jungs und den Herz erweichende Schluchzen der Mädchen, vermochte es das frisch verlobte Paar auseinander zu bringen. Für einen Moment schauten sie sich verlegen an, doch dann mussten beiden lachen. Als Mamoru in seine Tasche griff und ein kleines schwarzes Samtkästchen hervor holte, hielt Usagi unbewusst den Atem an. Tränen schimmerten in ihren Augen, als er das Kästchen öffnete und ein silberner Diamantring der in allen Regenbogenfarben zu schimmern schien, zum Vorschein kam.

„Usako“ haucht Mamoru, als er ihr den silbernen Verlobungsring an den Finger steckte.

„Mamo-chan“ wisperte Usagi, bevor sich ihre Lippen zu einen erneuten Kuss vereinigten. Doch viel Zeit blieb den beiden Verliebten nicht, bevor sie von ihren Freunden umzingelt wurden. Während die Jungs Mamoru anerkennend auf den Rücken schlugen und ihm mit dummen Sprüchen, die Röte ins Gesicht trieben, wurde Usagi von ihren Freundinnen aufs herzlichste gedrückt und der silberne Verlobungsring von allen mit fachmännischen Mienen in Augenschein genommen. Denn Mamoru hatte sich bis zur letzten Sekunde standhaft geweigert, ihn vorher zu zeigen. Einzig Michiru, die von Mamoru als weibliche Beratung durch sämtliche Juweliergeschäfte Tokios geschleift wurde, lächelte versonnen vor sich hin. Usagis strahlende Augen, waren jeden einzelnen schmerzen Muskel in ihren Beinen durchaus Wert gewesen.

„Das ihr es auch immer so spannend machen müsst“ beschwerte sich Minako, die vor Nervosität fast einen Herzinfarkt bekommen hätte.

„Stimmt, müsst ihr immer so übertreiben“ schimpfte auch Saiji und rieb sich seine schmerzende Hand, die deutlich die Fängernägel abdrücke seiner Freundin Mokoto aufwiesen.

„Ist doch jetzt egal. Hauptsache die beiden sind endlich zusammen“ meinte Motoki und reicht jeden der Freunde ein Glas Sekt zur Feier des Tages.

„Also auf unsere beiden Spätzünder“ prostete Haruka und die Anderen stimmten lachend mit ein.

„Auf unsere Spätzünder“ riefen alle gemeinsam und Usagi zog einen Schmollmund, bevor auch sie lachen musste.
 

„Wie ich sehe, haben wir das Beste verpasst“ erklang auf einmal eine ältere Männerstimme von der Tür und mit vor Überraschung geweiteten Augen drehte sich Usagi um, bevor sie auch schon losrannte und dem Mann, mit Tränen in den Augen, um den Hals fiel.

„Oh Leon“ weinte sie und barg ihr Gesicht an der Brust des Mannes, der wie ein stolzer Vater auf sie herunter Blickte und ihr liebevoll übers Haar strich.

„Aber, aber. Das ist doch kein Grund zum Weinen“ er hob sanft ihr Kinn an und wischte mit den Daumen die Tränen fort. Was sich aber als ein sinnloses Unterfangen herausstellte, denn der Tränenfluss wollte einfache nicht versiegen.

„Ich hab dich so vermisst“ wisperte Usagi und lächelte ihn glücklich an.

„Was und mich nicht?“ fragte die Frau an Leons Seite mit gespielter Empörung und Usagi grinste ihre Freundin Aileen an.

„Nein, nicht unbedingt“ gab sie frech zurück, wofür sie einen liebevollen Knuffer in die Seite einstecken musste. Doch dann fiel ihr plötzlich etwas ein.

„Woher wusstet ihr...“ sie beendete ihren Satz nicht, denn in ihrem Gesicht zeigte sich bereits Verständnis. Usagi drehte sich im Kreis und sah jeden ihrer Freunde direkt in die Augen, die sie nur breit angrinsten.

„Ihr habt mich in eine Falle gelockt“ schimpfte sie, nicht wirklich böse und verschränkte die Arme vor der Brust. Ray trat lachend aus dem Kreis der Freunde und legte ihr einen Arm um die Schulter.

„Natürlich. Wie sonst hätten wir dich dazu bringen können hier her zukommen? Du warst ja viel zu stur. Sieh es als Verlobungsgeschenk von uns allen“ grinste sie und während die anderen lachten, konnte Usagi nicht anderes als Ray zu Umarmen.

„Ich danke dir Ray. Für alles, was du jemals für mich getan hast“ flüsterte sie ihr ins Ohr und drückte ihre Freundin noch fester.

„Ist schon in Ordnung, Usa. Für was hat man den Freunde. Aber ich sag dir, hättest du Nein gesagt. Hätte ich dir persönlich in den Hintern getreten“ Usagi lachte leise, als sie sich von Ray löste.

„Ja ich weiß“ grinste sie, bevor ein leises Räuspern, sie sich umdrehen ließ.
 

„Da wir grad bei Verlobungsgeschenken sind, ich habe hier auch eins für dich, Usagi“ erklärte Aileen und reichte ihr eine schwarze Mappe, auf der in Gold das Firmen Zeichen des O´Mara Unternehmens abgebildet war. Unsicher schaute Usagi auf die Mappe in ihrer Hand und dann in Aileens nichts sagendes Gesicht. Eine erwartungsvolle Stille legte sich über den Raum, als Usagi die Mappe aufschlug und die erste Seite zu lesen begann. Es schien irgendein Vertrag zu sein, abgefasst in typischer Juristensprache. Doch sie verstand genug davon, das schon die ersten vier Zeilen Ausreichten, um ihr ein ersticktes Aufkeuchen zu entlocken. Ihr fassungsloser Blick huschte zu Aileen, doch diese schwieg, anscheint wollte sie abwarten bis Usagi auch die restlichen Dokumente, die sich in der Mappe befanden, durchgesehen hatte. Bis auf ein paar Abänderungen beinhalteten sie alles das Selbe und Usagis Fassungslosigkeit wuchs. Von dem sonderbaren Verhalten ihrer Freundin angetrieben, lehnten sich die Anderen weiter vor, sie alle wollten einen Blick auf das Dokument werfen, das eine solche Bestürzung in dem Gesicht ihrer Freundin hinterlassen hatte. Doch nur Ray, Mamoru und Michiru standen nahe genug bei ihr, um einen Blick auf das Schreiben erhaschen zu können. Während Ray und Mamoru etwas Ratlos dreinschauten und von der Beamtensprache kein Wort verstanden, entwich auch Michiru ein Laut der Überraschung.

„Ist das dein Ernst?“ fragte sie Aileen, die als Antwort nickte.

„Ich glaub´s nicht“ murmelte Usagi während ihr Blick immer wieder über das Schreiben in ihrer Hand huschte, so als würde sie nach etwas Bestimmten suchen. Ein Scherz oder einem Fehler. Irgend etwas das ihr sagte, das diese Dokumente in ihrer Hand ein Irrtum sein mussten. Doch sie fand nichts dergleichen und bevor sie Gelegenheit hatte die restlichen sieben Seiten durch zusehen, wurde ihr die Mappe von Haruka, die sich über sie gebeugt hatte entwendet.

„Zeig mal her“ meinte sie und begann zu lesen, schon kurze Zeit später stieß sie einen Pfiff aus, der irgendwo zwischen Unglauben und Faszination lag.

„Was steht denn nun drin?“ wollte Setsuna wissen, die neben Haruka stand.

„Also nun ja...“ meinte Haruka und räusperte sich.

„So wie ich das Verstehe, machen diese Dokumente Mondgesicht zur Eigentümerin des O´Mara Unternehmens. Alles, der Hauptsitz in London, sowie alle Zweigsitze gehen mit sofortiger Wirkung in ihren Besitz über“

„WWWAAASSS“ riefen die Anderen im Chor und schauten ungläubig zwischen Usagi und ihrer Chefin hin und her.

„Es ist Wahr. Ich musste meinen Notar in London ziemlichen unter Druck setzten, damit er das alles bis heute Abend fertig stellt, aber es ist legal. Von jetzt an gehört die Firma dir, Usagi. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du es gerne von einem Anwalt überprüfen lassen“

„Ich glaube dir...“ Furcht schien ihr plötzlich die Kehle zuzuschnüren und ihr Herz klopfte zum Zerspringen.

„Aber... aber, ich verstehe das nicht. Die Firma ist dein Leben, warum tust du das?“ Aileen schüttelte leicht den Kopf und lächelte sie an.

„Nein Usagi, die Firma war mein Leben, jetzt nicht mehr. Ich habe ihr über 40 Jahre meines Lebens Geschenk, nun wird es Zeit zurück zutreten und einer neuen Generation platz zu machen“

„Aber warum Ich?“

„Warum? Wie kannst du so etwas Fragen Usagi? Niemand ist für diese Aufgabe besser geeignet als du. Ich hab dir alles beigebracht was du wissen musst, doch jetzt brachst du mich nicht mehr. Du hast jetzt jemanden an deiner Seite, der dich Liebt gemeinsam werdet ihr das Schaffen“ sie lächelte Usagi zuversichtlich an, bevor sie sich an Mamoru wandte, der noch immer etwas überrascht schaute.

„Ich kann mich doch auf sie verlassen, Herr Chiba. Sie werden Usagi Beistehen, in guten wie in schlechten Zeiten, nicht war?“ etwas an ihrem Tonfall musste stark an Mamorus Ehrgefühl gekratzt haben, denn er überwandt schlagartig seine Überraschung und nickte voller Überzeugung.

„Natürlich ich werde immer für sie da sein“ versprach er und Alieen nickte zufrieden.

Auch die Anderen überwanden schließlich ihre Überraschung und gratulierten Usagi herzlich zu ihrer Beforderung. Diese nahm die Glückwünsche zwar dankbar an, konnte es aber immer noch nicht wirklich glauben. Sie würde wohl noch ein paar Tage brauchen um sich mit dem neuen Gedanken anzufreunden, von nun an ihre eigene Chefin zu sein.

Schließlich klatschte Motoki in die Hände und zog damit alle Blicke auf sich.

„Party Time“ verkündete er und grinste dabei über beide Ohren, während die Freunde in begeisterte Jubelrufe ausbrachen.
 

Schnell wurden Tische und Stühle beiseite geschoben und in Windes eile verwandelte sich der Boden der Spielhalle in eine Tanzfläche. An der Theke hatte Motoki alle Hände voll damit zu tun, die vielen bestellen Drinks zu mixen, alle Hochprozentig und umsonst versteht sich. Nach drei Drinks waren auch Aileen und Leon mutig genug die Tanzfläche zu betreten und die jungen Leute Staunten nicht schlecht, über die heiße Sohle die, die beiden in ihrem Alter noch aufs Paket legen konnten. Bei einem langsamen Lied tanzten sie sogar eng umschlungen und Usagi kam der Verdacht, das Aileens Ausstieg aus der Firma wohl noch andere Gründe hatte, als nur ihr zu hohes Alter. Sie für ihren Teil wünschte sich zumindest das die beiden genauso Glücklich wurden, wie sie es im Moment war.
 

„Du hättest mal, das Gesicht meiner Tante sehen müssen, als ich vor ihrer Tür stand. Einfach göttlich, sag ich dir“ berichtete Haruka, mit einem spitzbübischen grinsen, worauf Setsuna nur lächelnd den Kopf schüttelt konnte. Egal wie Erwachsen und Selbstbewusst, die Blonde auch wirkte, in ihrem Innern würde sie wohl immer ein Kind bleiben.

„Kann ich mir vorstellen. Aber es ist nett von deiner Tante, das sie auch noch auf Hotaru aufpasst, wo sie doch schon genug mit Selena zutun hat“ meinte Setsuna, die wirklich erleichtert darüber war ihre Tochter in einer sicheren Obhut zu wissen, doch Haruka winkte grinsend ab.

„So sehr wie sich Selena über Hotaru gefreut hat, hatte sie nicht wirklich eine Wahl“ erklärte die Blonde, wobei ihr auffiel das Usagi gar nicht mehr unter ihnen weilte. Sie sah sich suchend um, doch auch von Mamoru fehlte jede Spur.

„Sag mal Setsuna, wo sind unsere zwei Turteltäubchen eigentlich abgeblieben?“ auch die Ältere schaute sich um, doch von den beiden war weit und breit nichts zu sehen, schließlich zuckte sie resigniert mit den Schultern.

„Usagi und Mamoru sind vor einer Weile ins Hinterzimmer verschwunden“ erklang auf einmal Michirus Stimme neben ihnen und verwundert Blickten Haruka und Setsuna sie an.

„Im Hinterzimmer...“ wiederhole die Ältere.

„zusammen?“ knurrte die Blonde. Michiru die sich ohnehin schon ganz köstlich über einen Witz amüsierte den nur sie allein verstand, nickte bestätigend.

„Sie wollen sich bestimmt nur in Ruhe unterhalten. Sie waren eine lange Zeit von einander getrennt gewesen, da haben sie sicher eine Menge nachzuholen. Meinst du nicht auch Haruka?“ versuchte Setsuna schnell eine logische Erklärung zu finden, da das Glas in Harukas Hand ihrer Meinung nach, unter dem Druck ihrer Finger bedrohlich nachzugeben drohte. Michiru konnte nicht mehr und musste einfach laut los lachen.

„Du weißt gar nicht wie Recht du hast, Setsuna“ gluckste sie und Harukas Augen weiteten sich.
 

Seine Hände wanderten über ihren Körper, berührten jede frei Stelle der weichen Haut, die nicht vom Stoff verhüllt wurde und schürte die heiße Glut in ihrem Leib noch mehr an. Ihre Finger gruben sich in sein Haar und zogen ihn noch dichter an sie heran, während ihre Zungen in einem wilden Spiel darum kämpften die Oberhand zu gewinnen. Letztendlich musste Mamoru aufgrund Luftmangels aufgeben. Schwer Atmend und nach Luft keuchend löste er sich ein kleines Stück von ihr. Doch damit war dieser Kampf noch lange nicht entschieden, mit einem geheimnisvollen Lächeln umfasste er ihre Handgelenke. Mamoru bewegte sich langsam, als er ihrer Hände über ihren Kopf streckte und sanft mit seinen Lippen über die ihren Strich. Es war eine unglaublich innige Geste, so gemächlich und zärtlich geküsste zu werden. Hätte er sie erregt geküsst, wäre die Wirkung nicht annährend so verheerend gewesen.

Mit qualvoller Müße küsste er sie so sanft, das sie bei jeder leichten Veränderung der Liebkostung durch seine Lippen ein Dutzend ihrer eigenen Herzschläge hören konnte. Sie ließ den Kopf an die Tür sinken und schloss die Augen, in der schmetterlingsleichten Reibung seiner Lippen verloren, die über ihrer streiften, als hätte er alle Zeit der Welt. Die Geräusche aus der Spielhalle wurden plötzlich unnatürlich still, ihre Atmung ungewöhnlich laut. Usagi wusste nicht, ob er sie fünf oder fünfzehn Minuten lang auf diese Art küsste. Sie hätte ewig still gehalten.

Er umfasste ihre Handgelenke nun mit nur einer Hand und zog mit der anderen die Konturen ihrer Wangenknochen nach, bis seine Finger schließlich an ihren Mundwinkeln zum stillstand kamen. Mit einem wohligem Seufzer öffnete Usagi ihre Lippen.

Mamoru küsste sie weiterhin, aber ohne seine Zunge zu gebrauchen, was sie wahnsinnig machte. Gemächlich. Zärtlich. Mit so anhaltender Vertrautheit, dass sie sich jeder Feinheit dessen bewusst war, was er tat. Dann zog er sich zurück und fuhr mit dem Finger über ihre Unterlippe. Sie berührte ihn instinktiv mit der Zunge.

Mit einem rauen Stöhnen umfasste er ihren Kopf mit beiden Händen und vollführte mit der Zunge eine lange, samtartige Bewegung entlang ihrer Zunge.

In dem Moment, in dem sie gegen ihn sank, zog er sich jäh zurück und grinste hinterhältig.

Langsam öffnete Usagi ihre Augen. Sie brauchte einen Moment um ihr inneres Gleichgewicht, das durch seine Küsse gehörig ins schwanken geraten war wieder zufinden und seine gemeine Absicht zu durchschauen. Doch dann blitzte es in ihren, verdunkelten Augen Teuflisch auf. Dafür würde er büßen.
 

Entschlossen zu beweisen, das sie genauso fies sein konnte wie er, ging sie auf Mamoru zu. Sie nahm sein Gesicht zwischen ihren Händen, stellte sich auf die Zehnspitzen und drückte ihre Lippen auf Seinen, so wie in ihrer letzten Nacht in Okinawa, als sie ihm einen Kuss und damit ihr Herz angeboten hatte, ohne es zu merken.

Doch dieses mal war Mamoru darauf vorbereitet. Als seine Lippen sich öffneten, um ihre honigsüße Zunge einzulassen, schlossen sich seine Arme wie aus eigenen Antrieb um sie, pressten ihre weichen Rundungen an die harten Konturen seines Körpers. Er begann rückwärts zu gehen und sie mit sich zu dem alten Sofa, auf der anderen Seite des Raumes zu ziehen. Usagi folgte ihm willig.

Das sich all ihre Freunde nur eine Tür von ihnen entfernt befanden und jeder Zeit jemand hereinplatzen konnte, machte das Ganze nur noch reizvoller als es ohnehin schon war.

Mamoru sank auf das Sofa und nahm sie auf seinen Schoß, ohne von ihrem Lippen abzulassen. Usagi erkannte die Dringlichkeit in seinem Kuss wieder, weil es das selbe Gefühl war, das von ihr ebenfalls Besitz ergriffen hatte, ein verzweifelter Hunger, das Leben zu feiern, mit zärtlichen Händen, heißen Seufzern und dem unwiderstehlichen Pulsieren an der Stelle, wo ihre Körper vereint werden wollten.

Doch etwas hinderte sie daran, sich vollkommen fallen zu lassen. Da war diese kindliche Stimme, die Stark an ihr Gewissen appellierte und sie regelrecht anflehte sie nicht zu vergessen.

Als er den Ausschnitt ihres Kleides mit einer Hand erweiterte, drückte sie ihren Mund auf sein Kinn, kostete genüsslich den salzigen Geschmack seiner Haut, in der Hoffnung so der hartnäckigen Stimme einhalt zu gebieten, doch es nutzte nichts.

Sie hob den Kopf und merkte, dass er ihre weißen Brüste seinen Blick entblößt hatte. Ihre Brustspitzen waren fest und rosarot wie frische Kirschen.

„Mamoru ich muss dir etwas sagen...“ stöhnte sie und schob ihre Finger in sein Haar.

„Später. Zum reden haben wir noch unser ganzes Leben lang Zeit“ versprach er und nahm ihre Brustspitzen in den Mund, saugte so leidenschaftlich und zugleich zärtlich daran, das sie sehnsüchtig stöhnte. Als Verlangen sie zu überwältigen drohte, presste sie ihre Schenkel hilflos zusammen.

„Mamoru bitte, es ist wichtig...“ flehte Usagi leise an seinem Ohr, auch wenn sich ihr Körper noch so sehr dagegen wehrte, war ihr klar das sie aufhören mussten. Ihr Gewissen ließ es einfach nicht zu, dass eine Lüge noch länger zwischen ihnen stand.

Doch Mamoru dachte nicht ihm Traum daran, jetzt aufzuhören.

Er hob sie leicht an und drängte sie, ihre Beine zu spreizen und sich rittlings auf ihn zu setzten, genau auf die Ausbuchtung in seiner Hose.

Usagi verkniff sich ein Stöhnen und der köstliche Druck reichte aus, dass sich in ihrem Unterleib erwartungsvolle Hitze ausbreitete. Sie erschauderte, als Mamorus Hand unter ihren Rock verschwand, über die daunenweiche Haut ihrer Schenkel emporglitt. Die unterschiedlichen Gefühle von Verlangen und Schuld machten es ihr fast unmöglich, noch länger einen klaren Gedanken zu fassen.

„Es...es geht um Selena...“ murmelte sie mühselig, bevor Mamoru ihre Lippen mit seinen verschloss und sie so am weitersprechen hinderte.
 

Erst als ein salziger Tropfen auf seine Wange fiel, ließ Mamoru überrascht von ihren Lippen ab. Bestürzung zeichnete sich in seinen Zügen ab, als er Tränen in ihren wunderschönen blauen Augen erblickte.

„Was hast du? Hab ich dir weh getan?“ fragte er besorgt und war erleichtert als seine Liebste verneinend den Kopf schüttelte.

„Wieso weinst du dann?“ anstatt zu Antworten, löste sich Usagi aus seinen Armen und kletterte von seinem Schoss. Ein wenig verwirrt, beobachtete Mamoru sie bei ihrem versuch ihre Kleidung wieder zu richteten. Er schmunzelte leicht, während sich in seinem Kopf schon neue Pläne zusammenfügten, wie er ihr das lästige Kleidungsstück entfernen konnte. Doch bevor er sich für eine Methode entscheiden konnte, durchbrach Usagis Stimme seine Gedanken.

„Ich...Ich muss, dir etwas sagen“ begann Usagi zögerlich, während sie es vermied ihm in die Augen zusehen.

„Ich hätte es schon längst tun müssen. Doch...“ ihre Stimme brach und lähmende Angst schnürte ihr die Kehle zu. Mamoru der sie keinen einzigen Moment aus den Augen gelassen hatte, machte sich langsam ernsthafte Sorgen. Noch niemals hatte er sie so nervös gesehen. So wie sie da vor ihm stand, die Hände krampfhaft in einander geschlungen, die Augen hinter ihrem golden Haar verborgen und leicht zitternd, sah sie so unglaublich zerbrechlich aus, das Mamoru für einen Augenblick glaubte sie würde verschwinden, wenn er es wagte sie zu berühren. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, die er in Okinawa kennen gelernt und die er bis jetzt so sehr an ihr bewundert hatte, schienen mit einen mal erloschen zu sein und er fragte sich nach dem Grund. `Es geht um Selena´ obwohl es ihm schwer gefallen war, sich auf etwas Anders zu konzentrieren als auf Sie allein, hatte er doch ihre Worte deutlich verstanden. Es betraf also ihre Tochter.

Langsam stand Mamoru von Sofa auf und ging auf sie zu. Usagi schien sich vollständig in sich selbst zurück gezogen zuhaben und er wollte sie nicht erschrecken. Als er eine Hand unter ihr Kinn legte und sie mit sanfte Gewalt veranlasste zu ihm aufzublicken, sah er soviel in ihren Augen von dem er sich wünschte es niemals bei ihr sehen zu müssen. Da war Schmerz, gepaart mit Angst und Verzweifelung. Gefühle die er nur zu gut kannte, weil er sie in der Vergangenheit oft genug ertragen musste. Damals war es Usagi gewesen, die ihn aus seinem selbsterwählten Gefängnis befreit hatte und heute würde er das Gleiche für sie tun.

„Egal, was du mir sagen willst, ich Verspreche dir das ich es verstehen werde. Du brauchst keine Angst zu haben“
 

Seine Worte machten ihr Mut, obwohl sie bezweifelte, das er es auch noch so meinte, wenn er erst mal die Wahrheit kannte.

„Erinnerst du dich noch an den Tag, bevor du nach Amerika gingst?“ fragte Usagi leise und Mamoru nickte. Wie hätte er diesen Tag jemals vergessen können, der ihm mehr schlaflose Nächte bescherte, als es der Verlust seiner Eltern jemals vermochte.

„Diese Nacht, hat mein Leben verändert“ brennende Tränen bildeten sich in ihren Augen und Mamoru begriff langsam, worauf dieses Gespräch hinauslief.

„Selena?!“ flüsterte er tonlos, das war weniger eine Frage, als viel eher eine Feststellung und mit einer nicht zu leugnen Erkenntnis verbunden, die Mamoru genauso sehr erschreckte, wie faszinierte.

„Sie ist deine Tochter“
 

Obwohl Mamoru es bereits vermutet hatte, traf ihn die Wahrheit aus Usagis Mund, wie ein schwerer Schlag mitten ins Gesicht. Er konnte einfach nicht glauben, das er so Blind gewesen war, die ganz offensichtlichen Anzeichen nicht zu deuten. Dabei waren es doch so viele gewesen. Er verachtete sich selbst für seine Feigheit, sie nicht schon viel eher nach dem Vater des Mädchens gefragt zu haben.

„Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst und ich verlange nicht von dir, das du dich um sie kümmerst. Ich wollte nur das du es weißt“ flüsterte Usagi, die sein schweigen ganz offen sichtlich falsch Verstand. Mamoru sah sie geschockt an.

„Dich hassen? Nein Usako, das könnte ich niemals. Wenn ich jemanden hasse, dann nur mich selbst. Ich habe dich und unsere Tochter im Stich gelassen, das ist unverzeihlich“ erklärte er Schuldbewusst und weinend flüchtete Usagi in seine Arme.

„Ich Liebe dich und ich will das wir zusammen bleiben, für immer“ hauchte sie und barg ihr Gesicht an seine Brust, Mamoru legte seine Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt.

„Ich Liebe dich auch Usako und es tut mir so Leid. Du musst meinet wegen schrecklich gelitten haben“

„Nein, es war nicht immer schrecklich, es gab auch schöne Tage“ log sie, damit er nicht noch ein schlechteres Gewissen bekam, als er es ohnehin schon hatte.

„Erzähl es mir. Erzähl mir von deinem Leben“ bat er und führte sie zum Sofa. Usagi rang mit sich selbst, auf der einen Seite, weil sie befürchtet es würde ihn verletzten und auf der anderen Seite, weil sie Angst vor den Erinnerungen hatte, die unweigerlich folgen würden.

Doch als er sie noch einmal darum bat, begann sie zögerlich zu sprechen.

Sie erzählte ihm, alles. Wie ihr Vater, sie zu Abtreibung zwingen wollte und sie nach London verschwand, nur um ihre gemeinsame Tochter zu retten. Wie sie Leon und Aileen kennen lernte, die für sie zur einer zweiten Familie geworden waren und wie sie später nach Tokio zurück kehrte. Sie redete nichts schön, stellte alles genauso da wie es passierte und gab dabei ohne es zu merken mehr von sich selbst preis, als sie es jemals zuvor bei einen andren Menschen getan hatte. Die schützende Wand, die sie um ihre zerbrechliche Seele errichtet hatte, war dabei immer weiter zu zerfallen und dieses mal hatte Usagi keine Angst davor. Weil sie wusste, das auf der anderen Seite jemand stand, der sie auffangen würde.
 

Mamoru hörte ihr gebannt zu und wagte es nicht, sie ein einziges Mal zu unterbrechen. Selbst als er merkte, das die Erinnerungen sie zu überwältigen drohten und sie ihre Tränen kaum noch unterdrücken konnte, hielt er sich zurück. Denn er wusste genau, das sie diesen Prozess zur Heilung ihrer Seele brauchte. Erst wenn er Abgeschlossen war, würde er sie trösten dürfen und damit wenigstens einen kleinen Teil seiner Schuld einlösen.

Doch das Bedeutete nicht, das er es sich selbst jemals verzeihen konnte.

„Wir sollten die Vergangenheit begraben und nicht unsere Zukunft von ihr bestimmen lassen“ meinte Usagi plötzlich, nachdem sie mit ihr Erzählung geendet hatte und sie eine weile schweigend da saßen.

„Die Vergangenheit ist das was uns prägt. Sie bewahrt uns vor Fehler und ebnet unseren Weg. Wer weiß, wo wir heute stünden, würden wir alles ignorieren“ entgegnete Mamoru und Usagi lachte leise auf, als ihr bewusst wurde, das er grade ihre eigenen Worte gegen sie verwendet hatte.

„Vielleicht dort, wo wir die ganze Zeit hätten stehen sollen“ meinte sie neckend und blickte ihn in die Augen, bevor sie seine Lippen mit ihren verschloss. Mamorus Hände schlangen sich um ihre Taille und bevor Usgi sich versah, lag sie auf einmal unter ihm.

„Am Liebsten würde ich dich sofort heiraten“ gestand Mamoru, während er ihr Gesicht mit hauchzarten Küssen bedeckte.

„Was jetzt gleich?“ fragte Usagi, als ihre Hände unter sein Hemd wanderten und über seine glatte Haut strichen.

„Ja jetzt sofort, auf der Stelle“ bestätigte Mamoru, obwohl es ihm schon einige Mühe kostete sich auf ihr Gespräch zu konzentrieren.

„Das geht aber nicht“ hauchte sie und Mamoru richtete sich leicht auf, um ihr in die Augen zusehen. Hatte er gerade wirklich Enttäuschung aus ihrer Stimme gehört.

„Warum nicht?“ es war ihm plötzlich ernst damit, er wollte sie so schnell wie möglich Heiraten. Lange Verlobungszeiten, waren heut zu Tage ohnehin nicht mehr angesagt und sie hatten außerdem genug wertvolle Zeit vergeudet, zumal ihre gemeinsame Tochter eine Familie brauchte, eine richtige Familie.

„Weil es schon spät ist und Selena bereits schläft. Du möchtest doch auch, das unsere Tochter dabei ist“ im ersten Moment, glaubte Mamoru sich verhört zu haben, doch dann musste er lachen. Das war wirklich typisch seine Usako.

„Natürlich soll sie dabei sein“ grinste Mamoru und war gerade im Begriff sie erneut zu küssen, als die Tür krachend aufflog. Zu Tode erschrocken fuhr das verliebte Paar auseinander.
 

byby Blacklady

Ein lang ersehntes Ende

So, hier habt ihr den letzten Teil dieser ff. Wollte mich nochmal ganz herzlich für all eure tollen Kommis bedanken, ihr seit einfach die besten *nick,nick* jede ff ist mal zu Ende, aber ich arbeite schon fleißig an anderen ff´s. ich hoffe ihr bleibt mir treu und lest auch meine anderen Geschichten

So, aber jetzt viel Spass
 

Kapitel 21) Ein lang ersehntes Ende
 

Die Abenddämmerung brach herein und die letzten Strahlen der Sonne färbten den Himmel in ein leuchtend rot. Während der Wind mit den Blättern der Bäume spielte und das aufgeweckte Lachen zweier Kinder zu ihr herüber trug. Es war so herrlich Friedlich, das sie sich wünschte, die Zeit würde einfach stehen bleiben. Nicht für immer, sondern nur für einen Augenblick. Einen kurzen Moment, in dem sie den stressigen Tag vergessen und das Gefühl von Glück einfach genießen konnte.

Doch wie jeder friedliche Moment in ihrem Leben ging auch dieser viel zu schnell vorbei.

„Hier steckst du. Wir haben dich schon überall gesucht“ Usagi drehte sich zu ihren vier besten Freundinnen um, die sie fröhlich anlächelten. Es war erstaunlich, doch obwohl sie heute den ganzen Tag zusammen waren, hatten sie nicht eine Sekunde Zeit gehabt um sich einfach zu unterhalten.

„Tut mir Leid, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt. Aber ich wollte nur mal fünf Minuten alleine sein“ versuchte Usagi zu erklären, doch die Mädchen verstanden sie.

„Ist schon gut. Heute geht’s hier wirklich zu wie im Irrenhaus“ bemerkte Ray und schaute kurz zum Tempel zurück, in dem die letzten Vorbereitung der Hochzeit auf Hochtouren liefen.

„Tja niemand hat behauptet, das es leicht ist eine Hochzeit innerhalb von einem Tag auf die Beine zustellen“ entgegnete Makoto gelassen.

„Stimmt, dafür sollten wir eigentlich einen Orden bekommen“ scherzte Minako und die Mädchen lachten.

„Ich danke euch dafür, ihr seit wirklich die besten Freundinnen die man sich auf dieser Welt wünschen kann“ flüsterte Usagi mit erstickter Stimme.

„Na klar sind wir das, hast du jemals daran gezweifelt?“ neckte sie Makoto.

„Nein, aber ich weiß nicht, wie ich es euch jemals zurück zahlen soll“

„Überhaupt nicht Usa. Wir sind glücklich wenn du es bist“ meinte Amy lächelnd.

„Aber bevor wir dich in Mamorus Hände übergeben können, gibt es da noch einen Sache zu tun“ erklärte Minako feierlich und hielt der verdutzten Usagi eine silberne Haarspange unter die Nase.

„Etwas Geborgtes“ erklärte sie grinsend und Amy trat vor.

„Und etwas Blaues“ in ihre Hand hielt sie eine schwarze Samtkette, an der ein blauer Edelstein befestigt war.

„Und etwas Neues“ meinte Makoto und übergab Usagi einen silbernes Armband.

„Es ist wunderschön. Vielen Dank Makoto“ flüsterte die Blonde gerührt.

„Und bevor du ganz in Tränen ausbrichst. Hier noch etwas altes“ in Rays Händen ruhte ein goldenes Diadem, bei dessen Anblick Usagi ihre Tränen nicht mehr zurück halten konnte. Sie wusste ganz genau das es in Rays Familie brauch war, es an die nächste Generationen weiter zugeben und das es deshalb ihre Freundin selber war, die es zu ihrer Hochzeit eigentlich tragen sollte.

Usagi wollte protestieren als die schwarzhaarige Priesterin es in ihren Haaren feststeckte, doch Ray schüttelte den Kopf.

„Nein Usa, ich möchte das du es trägst. Ich habe es extra für dich geweiht, es soll dir Glück bringen und ewige Liebe“

„Oh Ray“ wimmerte Usagi und flüchtete weinet in die Arme ihrer Freundin.

„Ich hab dich so lieb“

„Ich hab dich auch lieb, Usa. Und nun hör auf zu weinen, was soll den Mamoru sagen, wenn er einer so verheult Braut gegenüber steht“ meinte Ray liebevoll und wischte ihr mit den Daumen die Tränen fort.

„Na eigentlich müsste er ja dran gewöhnt sein“ grinste Minako und löste damit allgemeine Heiterkeit aus. Auch Usagi lächelte und schaute jeden der vier Frauen in die Augen. Sie hatte sie alle so schrecklich lieb. Jede auf ihre ganz besondere Art und Weise, war in den vergangen Jahren ein Teil ihrer selbst geworden und hatten sie zu dem gemacht was sie heute war. Niemand, würde jemals ihren Platz einnehmen können,

da war sie sich sicher.
 

Mamoru stieß einen leisen Seufzer aus, der irgendwo zwischen Genervtheit und tiefer Frustration lag. Während er sein Aussehen, noch einmal im Spiegel überprüft. Dabei versuchte er seinen bester Freund, der wie ein aufgescheuchtes Huhn im Raum auf und ab lief bestmöglichst zu ignorieren. Doch da er durch das Glas auch alles sehen konnte was hinterm ihm geschah, war dieser Versuch nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Zumindest hatte Matoki damit aufgehört, mit seinem Gerede alle Verrückt zumachen. Was in erster Linie Seiji zu verdanken war, der dem Blonden irgendwann begreiflich machen konnte, das es nicht unbedingt vom Vorteil war, dem Bräutigam schon vor der Hochzeit Angst einzujagen. Nicht, das Mamoru zu irgendeiner Zeit, an seiner Entscheidung gezweifelt hätte. Ganz im Gegenteil. Er wollte mehr den je Usagi unbedingt heiraten und er freute sich darauf seine Zeit bis in alle Ewigkeit mit ihr und Selena zu verbringen. Daran konnte auch Motokis Panikmacherei nichts ändern. Das einzigste was dem Schwarzhaarigen in diesem Moment wirklich Sorge bereitete, war das klare Veto von Kenji Tsukino gegen ihre Hochzeit. Auch wenn Mamoru die Beweggründe von Usagis Vater gut nachvollziehen konnte, so hätte er sich doch gewünscht sein Einverständnis zu bekommen, wenn auch nur seiner Tochter zu liebe.

Was Usagi betraf, so konnte der Schwarzhaarige nicht wirklich glauben, das es ihr wirklich so wenig ausmachte wie sie es ihm weiß machen wollte. Dazu Liebte sie ihren Vater viel zu sehr. Er konnte nur um ihren Willen hoffen, das sie am Ende doch Recht behielt und ihr Vater nur Zeit brauchte, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Denn das Letzte, was der Schwarzhaarige wollte, war das sie sich wegen ihm mit ihrem Vater zerstritt.

Mamoru drehte sich um, als es an der Tür klopfte und ein blonder junger Mann, mit tief blauen Augen das Zimmer betrat. Er wurde von Seiji, Ryo, Motoki und Yuichiro aufs herzlichste Begrüßt, während Mamoru etwas Abseits stand und dem Blonden mit gemischten Gefühlen anschaute. Er kannte ihn nicht, zumindest waren sie sich noch nie begegnet, doch die nicht zu leugnende Ähnlichkeit zu seiner Verlobten, ließ Mamoru vermuten, das er es mit Shingo Tsukino zutun hatte, Usagis jüngerem Bruder. Nachdem die Jungs ihn freigegeben hatten, trat der Blonde auf ihn zu, wobei er sich noch nicht einmal die Mühe machte das scheinheilige Grinsen auf seinen Lippen, vor dem Schwarzhaarigen zu verbergen.

„Du bist also Mamoru!“ er musterte ihn wie ein Ausstellungsstück, bevor er an seinen dunkelblauen Augen hängen blieb.

„Du hast die gleichen Augen wie meine Nichte“ er war nur eine Feststellung, doch unwillkürlich trat Mamoru einen Schritt zurück.

„Kann sein. Sie ist meine Tochter“ der Ältere zog es vor gleich mit offenen Karten zu spielen, schließlich war Angriff immer noch die beste Verteidigung. Doch Shingo schien nicht im geringsten Überrascht, ganz im Gegenteil er lächelte sogar.

„Meine Mutter hat es mir bereits erzählt, aber es freut mich das du ehrlich zu mir bist Mamoru. Nun kann ich wenigstens meine Schwester besser verstehen und es tut mit ehrlich Leid, nimm es bitte nicht Persönlich“ noch bevor Mamoru überlegen könnte was der Jüngere meinte, hatte dieser ihm auch schon seine Faust in den Magen gerammt. Vor Schmerzen stöhnend sackte der Schwarzhaarige in die Knie, jetzt wusste er zumindest was er gemeint hatte.

Motoki war der Erste der sich von seinem Schock erholte. Als er realisierte, was Shingo grade getan hatte, wollte er sich schon auf ihn stürzen um ihn vor weiteren Angriffen abzuhalten, als Mamoru ihn mit einer Handbewegung zurück hielt.

„Ich schätze mal, das hab ich Verdient“ schwankend kam er wieder auf die Beine.

„Nun sind wir Quitt. Willkommen in der Familie“ mit einem verlegenden Lächeln reichte Shingo ihm seine Hand, die Mamoru dankbar ergriff, während er gleichzeitig hoffte das dies das letzte Mal war, das einer aus seiner neuen Familie auf ihn einschlug.
 

Setzuna stürmte aus dem Zimmer, in dem sie Selena und Hotaru in der Obhut von Aileen und Leon zurück gelassen hatte. Sie war ganz außer Atem, doch die Hektik hatte alle anderen Gefühle wie Erschöpfung und Müdigkeit verdrängt. Die letzten Stunden lang, hatte sie versucht etwas Ordnung in dieses Chaos zubekommen, doch irgendwie war kein Ende in sicht. Immer wieder schienen neue Probleme aufzutauchen und die beiden Personen die ihr eigentlich dabei helfen sollten, das Ganze in den Griff zu bekommen, waren unauffindbar.

Aber das Spielte keine Rolle. Wenn Usagis Hochzeit, wegen ihr scheitern würde, konnte sie sich das niemals verzeihen – egal, ob ein verschwundener Ring, zwei weinende Kinder oder zwei verschwundene beste Freunde dafür verantwortlich waren.

Vor dem Tempel angekommen, lief ihr einen hektische Minako entgegen. Auch sie war außer Atem.

Kein Wunder, dachte Setsuna, die Zeit drängt.

„Hast du Haruka und Michiru gefunden?“ fragte Minako.

Setsuna schüttelte den Kopf.

„Nein, nichts“ gab sie resigniert zu.

„Verflixt“ Minako blickte sie sorgenvoll an.

„Meinst du wir schaffen das?“ Setsuna nickte optimistisch mit dem Kopf. Zumindest versuchte sie, vor der Blonden einen optimistischen Eindruck zu machen.

„Wir müssen es schaffen“ sagte Setsuna schließlich.

„Für Usagi“ das war die Parole für den heutigen Tag.

„Für Usagi“ wiederholte Minako und stürmte davon.

Auch ohne das Problem mit der verschwunden Musikerin und dem Brautvater, gab es noch unglaublich viel zu tun. Und die Zeit lief unbarmherzig weiter.
 

In ihrem Zimmer blickte Usagi in den Spiegel. Sie hatte von dem Trubel draußen nichts mitbekommen oder besser gesagt, sie hatte sich alle Mühe gegeben, die Aufregung zu ignorieren.

Usagi betrachtete ihr Spiegelbild. Alles war so unwirklich. Da stand sie in ihrem Hochzeitkleid - einem wahrem Traum in weiß – und konnte immer noch nicht glauben, dass sie, noch bevor der Morgen graute, mit Mamoru verheiratet sein würde.

Zweifel stiegen in ihr hoch. Was, wenn ihr Vater doch Recht hatte und diese Hochzeit ein Fehler war. Ein schöner Wunschtraum, dessen Erfüllung das Schicksal niemals zulassen würde?

„Nein“ murmelte sie ihrem Spiegelbild zu. „Es ist real“

Im selben Augenblick wurde die Tür geöffnet und ein erstickter Schluchzer, ließ Usagi herum wirbeln.

„Mom!“

„Mein Gott“ flüsterte Ikuko und blickte auf Usagi.

„du bist wirklich Wunderschön“ unweigerlich musste die Blonde lächeln.

„Findest du?“ ihre Mutter betrachtete sie voller Liebe und Stolz, während sie dichter auf sie zu ging.

„Ja, du siehst aus wie eine Prinzessin. Dein Mamoru kann sich glücklich schätzen eine so wunderschöne Frau zur Gemahlin zu bekommen“ Usagi spürte, wie ein Schluchzen in ihr aufstieg. Sie gab sich alle Mühe, es zu unterdrücken. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

„Oh Mama. Ich träume nicht oder?“

„Nein“ sagte Ikuko leise und schloss ihre Tochter in die Arme.

„Du träumst nicht mein Schatz“

Usagi drückte ihre Mutter liebevoll, während sie vorsichtig über ihre Schulter Richtung Tür späte. Doch das was sie gehofft hatte zu erblicken, war nicht da.

„Was ist mit Dad?“ fragte sie schließlich zögernd, als sie sich von ihrer Mutter löste. Traurig schüttelte Ikuko ihren Kopf.

„Er wird nicht kommen. Er hat gesagt, das er nicht zusehen möchte, wie du in dein Unglück rennst“

„Aber...“ setzte Usagi an, doch ihre Mutter unterbrach sie.

„Ich weiß Liebling, das tust du nicht. Ich habe dich in den letzten Jahren, noch niemals so Glücklich gesehen, wie heute. Er ist der Richtige, davon bin ich überzeugt. Nur Mamoru kann dich glücklich machen“

Die Tür zu Usagis Zimmer öffnete sich. Makoto und Amy traten ein. Beide trugen die eleganten roten Kleider, mit der sie Usagi als Brautjungfern zum Altar geleiten würden.

„Usagi, wie sieht´s aus“ rief Makoto fröhlich, „bist du bereit?“

Die Blonde schluckte noch ein letztes mal, bevor sie nickte.

„Es kann los gehen“
 

Setsuna schickte ein schnelles Gebet zu den Göttern, als sie Michiru den Vorplatz des Tempels entlang eilen sah.

„Gütiger Himmel, wo warst du so lange?“ wollte sie wissen, als Michiru schwer Atmend vor ihr zum stehen kam.

„Noch ein Geschenk abholen. Bin ich zu spät?“

„Nein noch nicht, aber du musst dich beeilen, wir wollen jede Minute anfangen und wo zu Henker steckt Haruka?“ grinsend deutete Michiru die lange Treppe hinunter.

„Kommt gleich. Das Geschenk ist etwas störsinnig“ damit eilte sie weiter und ließ eine ratlose Setsuna zurück, die nur den Kopf schütteln konnte. Sie würde drei kreuze am Kalender machen, wenn dieser Tag endlich vorbei war.
 

„Alles auf ihre Plätze, wenn ich bitten darf“

Es lag nicht nur am heiligen Feuer das hinter ihr loderte, das Ray regelrecht strahlte, als sie die kleine Hochzeitsgesellschaft mit ein paar Handbewegungen auf ihre Positionen dirigierte.

Endlich war es so weit. Amy, Minako und Makoto standen zu ihrer rechten aufgeriet. Motoki, Seiji, Yuichiro und Ryo zu ihrer Linken. Ray selbst stand hinter dem kleinen Altar, der am Kopfende des Raumes aufgebaut war. Mamoru stand bereits vor ihr und die restliche Hochzeitsgesellschaft hatte auf Stühlen hinter dem Brautzeugen platz genommen. Selena und Hotaru standen am Ende des Ganges, jede mit einem Korb voll Rosenblätter in den Händen und wartete darauf, das Michiru mit ihrer Geige zu spielen anfing, genauso wie Setsuna es ihnen eingeschärft hatte.

Ray atmete tief durch. In wenigen Minuten würden Usagi und Mamoru vor ihr treten und den Segen von ihr in empfang nehmen. Ein Schluck aus dem alten Kristallkelch würde dann den Bund fürs Leben besiegeln.

Der schwarzhaarigen Priesterin kam es vor, als wäre ein Stein von ihrem Herzen gefallen. So unglaublich es klang, aber es schien, als würde die Hochzeit von Usagi und Mamoru jetzt endlich stattfinden. Es fehlte nur noch die Braut.

Ray gab Michiru mit einem knappen Kopfnicken, das Zeichen zum Anfang und leise Violinen klänge erfüllen den Raum.
 

Auf dem Flur vor dem Gebeteszimmer atmete Usagi tief ein und wieder aus. Sie hätte niemals geglaubt, das sie ihre Schwangerschaftsübungen auch nach der Geburt noch einmal gebrauchen würde. Doch sie halfen ihr zumindest, ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen. Was man von ihren angespannten Nerven nicht unbedingt behaupten konnte.

Als die Klänge der Violine durch die Tür drangen schaute Usagi ängstlich den Flur hinunter. Doch von Haruka, die sie anstelle ihres eigenen Vaters zum Altar führen sollte, war weit und breit nichts zu entdecken. Die Blonde konnte einfach nicht glauben, das ihre Cousine sie wirklich im Stich ließ. Nach dem, was sie sich gestern im Hinterzimmer der Spielhalle geleistet hatte, wäre es auf jeden fall das Mindeste gewesen, das sie hier heute pünktliche auftauchte.

Als die Klänge der Violine zu einen sanften Hochzeitsmarsch ansetzten, schluckte Usagi.

Das war ihr Zeichen. Wenn sie nicht selbst ihre eigene Hochzeit sabotieren wollte, würde sie jetzt da rein gehen müssen, mit oder ohne Brautvater. Sie schluckte noch einmal, während sie Haruka im stillen für ihr nicht erscheinen verfluchte. Dann wandte sie sich zu Tür, doch bevor sie, sie öffnen konnte erklangen eilige Schritte im Flur. Wütend drehte sich Usagi um, damit rechnet das Haruka sie entschuldigend anblickte. Doch das was sie wirklich sah, verwandelte ihre Wut schlagartig in Überraschung.

„Dad?“ sie blickte ihren Vater ungläubig an. Er trug einen schwarzen Smoking und seine schief sitzende Fliege deutete darauf hin, das sie in großer Hektik gebunden wurde. Hinter ihm stand Haruka und grinste.

„Er wollte deinen großen Tag auf keinen fall versäumen“ dabei schob sie Kenji leicht an, der sich zuwar sträubte aber gehorsam auf seine Tochter zu ging.

„Ist das wahr Dad?“ Usagi konnte es einfach nicht glauben, das ihr Vater seinen angeknacksten Stolz vergessen haben sollte und zu ihrer Hochzeit gekommen war.

„Deine Cousine kann recht überzeugend sein“ dabei funkelte er Haruka böse an, doch als er seinen Blick auf Usagi richtete, konnte sie nur Liebe und väterlichen Stolz in seinen Augen erkennen.

„Ich habe nachgedacht“ begann er zögernd und die Blondine konnte ihm ansehen wie viel Überwindung es ihm kostete weiter zu sprechen.

„Bevor deine Mutter hierher gefahren ist...

nannte sie mich einen sturen, dummen Dickschädel. Ich denke sie hatte recht.

Ich wollte immer das du mein kleines Mädchen bleibst,

aber das bist du schon lange nicht mehr. Du bist so Erwachsen und wunderschön geworden und es wird Zeit für mich dich los zulassen...

Denn ich möchte das du glücklich bist Prinzessin und wenn es an der Seite dieses Mannes ist. Werde ich das Akzeptieren müssen“ Tränen bildeten sich in Usagis Augen, als sie ihrem Vater um den Hals fiel.

„Oh danke Dad“
 

Nun war es soweit. Alles war zu schön, um wahr zu sein. Usagi kam es vor wie ein langer und nie enden wollender Traum, doch es geschah wirklich. Sie lächelte als sie sich mit Mamoru an ihrer Seite vor Ray stellte.

„Wir haben uns heute hier versammelt“ begann die junge Priesterin.

„um zwei Seelen zu vereinen. Usagi und Mamoru...

seid ihr bereit, aus eigenem, freien Willen den ewigen Bund der Ehe einzugehen?

Dann antwortet mir mit, Ja - ich will“

Usagi hörte, wie Mamoru tief Luft holte. Er schien diesen Moment genau so zu genießen wie sie.

„Ja, ich will“ antwortete Mamoru.

„Ja, ich will“ antwortet Usagi.

„Dann reicht euch jetzt die Hände“

Usagi blickte Mamoru in die Augen. Noch nie in ihrem Leben war sie so glücklich gewesen.

„Usagi“ sagte Mamoru feierlich,

„trotz aller Tränen und Sorgen habe ich in meinem Herzen nie daran gezweifelt, das wir eines Tages hier stehen würden. Ich schwöre dir, das ich dich von jetzt an für alle Zeiten lieben und respektieren werde. Als meine Geliebte, meine Freundin und meine Seelenverwandte“

Ray deutete auf Usagi.

„Mamoru“ begann sie,

„du bist das Beste, was mir jemals passiert ist. Ich hatte immer die befürchtet, dass ich jemanden, der so rein und wunderbar ist, gar nicht verdiene. Aber jetzt stehen wir hier, umgeben von den Menschen, die mir alles bedeuten. Und ich bin stolz, deine Frau zu werden. Ich werde dich lieben bis in alle Ewigkeit“

Ray seufzte verträumt und reichte Mamoru den mit Wein gefüllten Kristallkelch. Er trank einen Schluck und reichte ihn dann an Usagi weiter, die ebenfalls einen schluck trank.

„Mamoru und Usagi haben sich vor uns als Zeugen ihre Liebe geschworen. Mit diesem Bund vereine ich sie zu Mann und Frau.

Ihr dürft euch jetzt küssen“ sie zwinkerte den beiden zu und Usagi und Mamoru lachten auf. Bevor sie sich umarmten und sich unter den Beifallsrufen ihrer Freunde küssten.

Ja, für Immer und Ewig, dachte Usagi, so soll es sein.
 


 

Owari
 

Schluss, Aus, Ende, Vorbei....

Ich hoffe man liest sich in meinen anderen ff´s *euch ganz fest knuddel*
 

Eure Blacklady



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Von:  Lunata79
2014-12-22T15:24:24+00:00 22.12.2014 16:24
Hach. Schönes Ende.
Das haben jetzt beide verdient, nach all den Strapazen und Missverständnissen.

Lg
Lunata79
Von: abgemeldet
2008-04-16T23:10:07+00:00 17.04.2008 01:10
ich hatte das glück die ff erst zu entdecken nachdem sie beriets abgeschlossen war, so hatte ich das vergnügen sie komplett zu lesen

eine wirklich gelungene gute story^^
Von: abgemeldet
2008-04-04T08:25:01+00:00 04.04.2008 10:25
Hallo Blacklady,
auch hier möchte ich dir nochmal die größten Lobungen vermitteln für diese super schöne FF. Dein Schreibstil ist wirklich bemerkenswert und die Storry geht runter wie Öl.
Ich habe sie mittlerweile schon zum zweiten Mal gelesen und ich weiß genau, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Deine Ideen sind bemerkenswert und die Umsetzung einfach perfekt.
Ich bin sehr beeindruckt von dieser FF und werde sie immer wieder gerne lesen.
Ganz großes Danke für diese wunderschöne Storr.
Einfach nur unbeschreiblich schön und unverbesserlich.
Weiter so.

LG Red Lady
Von: abgemeldet
2008-03-28T17:24:56+00:00 28.03.2008 18:24
Hey, ich bin erst jetzt auf diese Seite gestoßen ... deine Story war die erste die ich gelesen hab und ich muss sagen SUPER, echt toll

ich musste sie in einem durchlesen und war wie gebannt!!!!

Glg
Von: abgemeldet
2008-02-20T17:46:48+00:00 20.02.2008 18:46
nun, dafür das die Geschichte schon so lange in meinen Favoriten ist, ist es eigenartig, dass ich kein Kommi geschrieben. Sorry. Nur ist es so, das wenn mir ne ff gefällt, die aber schon älter ist (also nicht auf der 'startseite' zu finden ist) das ich sie lieber gleich zu denn favo packe, bevor ich sie gar nicht wieder finde. dumme technik, aber es hilft.^^.. naja darüber könnte ich noch mehr erzählen, was aber zu sehr ausschweifen würde.. nun zu deiner ff, also:
hammer story, wie kann man nur auf so was kommen?
überzeugend geschrieben
das alle senshis auftauchen, fand ich super^^
Ich finde deine ff ist einer der besten, die ich gelesen habe. auch wenn ich fand, dass das Ende zu zügig ging, da hatte jemand wohl keine Lust mehr zu schreiben? zwar hat das den gesamteindruck nicht getrübt, aber es ist trotzdem schade

LG
Angel_of_Love
Von:  usako87
2008-02-18T17:17:59+00:00 18.02.2008 18:17
ich habe die story nun wirklich spät entdeckt,
aber sie ist einfach genial

Das Ende kam mir persönlich zu schnell .. also wenn es nach mir ginge,
hätte Mamoru noch etwas länger leiden können .. ich liebe diese Drama-stimmung :P
Von: abgemeldet
2008-01-26T00:25:31+00:00 26.01.2008 01:25
Ohhhh ich schmelze dahin^^
Ich habe die Geschichte heute gelesen und ich muss sagen ich konnte nicht aufhören bis ich am Ende war.
Echt super...

lg cute

Von:  Brid_get
2008-01-10T10:03:15+00:00 10.01.2008 11:03
Also erstmal *seufz*...

Die Geschichte ist einfach DER Hammer!

Da es in der Arbeit momentan ziemlich langweilig ist, wollt ich mir beschäftigung suchen und bin prompt auf diese Fanfic gestoßen und hab sie (ich betone) innerhalb der letzten zwei Tage AM STÜCK durchgelesen!!

Da kann man nur eins sagen: Dreimal Daumen hoch für solch eine romantische, gefühlvolle, spannende, mitreißende, dramatische, bezaubernde...zehn Stunden später...einfach umwerfende Geschichte!!!

Wir freuen uns schon alle auf deine nächsten Werke!!
Von: abgemeldet
2008-01-07T08:06:49+00:00 07.01.2008 09:06
Oh.mein.Gott.

Ich glaube, ich habe noch nie so etwas romantisches gelesen.

Ich bin ja jetzt gespannt, ob Usagi sich wieder windet und ihn abblitzen lässt, oder ob sie nach einigem hin und her Ja sagt.
Denn, das sie ihm einfach so in die Arme fällt wage ich zu bezeifeln, obwohl das unheimlich kitischig wäre^^

Lg^^b
Von: abgemeldet
2007-12-31T16:38:59+00:00 31.12.2007 17:38
oho!
Voll super! Ich mag Liebes-Verschwörungs-Kuppeleien voll gerne...Es sei denn es geht um mich.

Aber das wird super. Ich weiß es!

Lg^^b


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