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Ein schmaler Grad...

- Zwischen Liebe und Hass steht nur ein Wort -
von

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Verwirrung

Da bin ich wieder und wie versprochen geht es weiter^^
 

Kapitel 7: Verwirrung
 

Gedanken sind etwas Seltsames. Einmal gedacht, lassen sie einen nie wieder los. Sie springen durch den Verstand, verdrehen Tatsachen und Wahrheiten. Und am Ende bleibt nur Verwirrung.

Genauso erging es Sasuke im Moment. Alles, was er geglaubt hatte, was er wusste und was er fühlte, wurde in diesem Augenblick nichtig. Er wollte sich erst mal zurückziehen, um sich selbst zu sammeln und wieder einen klaren Gedanken fassen, doch es ging nicht.

Itachi hinderte ihn daran.

Nicht mit Gewalt, nein, Sasuke könnte sich jederzeit losreißen und verschwinden, doch mit seinen Worten. Sein Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen.

Also sah er nur schweigend zu seinem Bruder auf. Er erkannte Wahrheit in dem eben Gesprochenen, doch was sollte das ändern?! Vielleicht hatte Itachi Recht, vielleicht hatte er ihn zu diesem Zeitpunkt beeinflusst. Doch was sollte er davon halten?! Dass er ihm etwas bedeutete?! Wohl kaum.

„Und was willst du mir damit mitteilen?! Soll das heißen, du WILLST, dass ich dich stoppe?“

Erst als Sasuke die Worte aussprach, kamen sie ihm tatsächlich erstmals in den Sinn. Er warf Itachi einen ungläubigen Blick zu. Konnte das sein?! Es würde alles passen, dass ‚Training’, die Tatsache, dass Itachi ihn nie getötet hatte, aber...

„Warum willst du überhaupt gestoppt werden?!“, sprach Sasuke die Frage aus, die ihm auf der Zunge lag. Es war seltsam. So unsicher hatte er sich noch nie gefühlt.

Itachi gab ihm keine Antwort und fast war Sasuke froh darüber.

Es gab Fragen, auf die man einfach keine Antwort wollte!

Schweigend sammelte Itachi den Verband ein und räumte ihn zurück in den Kasten. Sasuke setzte sich wieder auf den Stuhl an den Tisch. Er vermied den Blick zu seinem Bruder. Er ahnte, dass es besser wäre, das Thema ruhen zu lassen.

Den Rest des Tages verbrachten sie ohne Worte.
 

Am nächsten Tag rückte Itachi mit einer überraschenden Neuigkeit heraus. Sasuke saß gerade in der Küche und aß etwas, als der ältere Uchiha eintrat. Er machte sich selbst nichts zu essen. Seltsamerweise hatte Sasuke ihn seit seiner Ankunft noch nicht einmal essen sehen. Vielleicht mochte es Itachi auch nur einfach nicht, dabei beobachtet zu werden.

Nun sah Sasuke bei Itachis Eintreten kurz auf.

Er schien etwas zu wollen, sonst wäre er wohl kaum hier. Sie hatten sich am Tag zuvor mehr oder weniger gemieden, so sehr dass eben in einem kleinen Haus möglich war.

„Sasuke“, sagte Itachi und riss den Jüngeren damit aus seinen Gedanken. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Itachi. „Ich habe einen Auftrag. Es wird nicht lange dauern.“

Die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte! Sasuke nahm dies stumm zur Kenntnis und nickte kurz, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Einen Moment lang leuchtete etwas in Itachis Gesicht auf, so als wolle er noch etwas sagen, doch dann schloss er nur für Sekundenbruchteile die Augen. Man hätte es fast für ein Blinzeln halten können – aber eben nur fast. Im Vorbeigehen legte er noch einmal kurz die Hand auf Sasukes Schulter, einem stillen Abschiedsgruß gleich.

Sasuke bewegte sich nicht.

Kurz bevor Itachi das Haus verließ, hörte Sasuke noch einmal die Stimme seines Bruders: „Wenn ich zurück bin, Sasuke… werde ich deine Fragen beantworten.“

Die Türe wurde zugeschlagen und Sasuke blieb allein in der Stille zurück.
 

Sobald Sasuke hörte, dass sein Bruder das Haus verlassen hatte, stieß er seinen Stuhl zurück und stand auf.

Glaubt Itachi wirklich, dass ich mich daran halte, fragte er sich im Inneren. Warum sollte ich? Dies war seine Chance. Natürlich würde er fliehen!

Doch in Wahrheit war er sich da selbst nicht so sicher.

Er könnte es. Itachi war nicht da, niemand hielt ihn zurück. Selbst wenn die Türe abgeschlossen wäre – und Sasuke war davon überzeugt, dass er sie offen vorfinden würde – wäre es kein Hindernis. Zudem hatte Itachi sicherlich keine Fallen aufgestellt. Warum also zögerte er?!

Wegen Itachis Abschiedsworten, erkannte er.
 

Wenn ich zurück bin… werde ich deine Fragen beantworten.
 

Was für Fragen meinte Itachi wohl?! Bezog er sich auf das Massaker des Uchiha Klans?! Oder… meinte er vielleicht etwas ganz anderes? Sasuke hatte Fragen, das stimmte. Sogar ziemlich viele. Aber nur die Wenigsten betrafen in dem Moment die Vergangenheit.

Es war die Situation am Tag zuvor, die ihm Kopfzerbrechen bereite. Schon seitdem er hier war, merkte er, wie sich etwas in ihm veränderte, wie er begann, sich seinem Bruder gegenüber anders zu verhalten, anders zu fühlen. Er merkte, dass er Itachi anders betrachtete. Nicht mehr nur als Mörder, sondern auch wieder als Mensch. Es war nur ein winziges Stück Vertrauen, doch bewirkte es in Sasuke sehr viel. Und noch nie war die Stimmung so gespannt gewesen wie am Tag zuvor. Was Itachi angedeutet hatte… war unfassbar gewesen.

Es konnte nicht sein.

Zudem stand da noch etwas zwischen ihnen. Sasuke konnte deutlich fühlen, dass noch lange nicht alles ausgesprochen war. Und er stellte fest, dass er es wissen wollte. All die Jahre hatte er sich geschworen, dass er nicht nach dem „Warum“ fragen würde. Dass er nicht versuchen wollte, Itachi zu verstehen, dass es keine Begründung, keine Rechtfertigung gab. Das war nun anders. Sasuke wollte es hören. Er wollte es von Itachi selbst hören.
 

Wie bitter!

Sasuke begriff, dass er nicht fliehen würde. Nicht weil er nicht konnte. Sondern weil er nicht konnte. Dasselbe Wort und doch ein himmelweiter Unterschied.

Hatte er gedacht, Itachi hätte ihm keine Fallen gestellt?! Was für ein Irrtum.

Natürlich war es eine Falle gewesen. Itachi wollte verhindern, dass Sasuke ging. Was Sasuke daran so wütend machte, war die Tatsache, dass Itachi genau wusste, dass er seinen Plan durchschauen würde. Und dass er dennoch in die Falle tappen würde.

Der junge Uchiha biss sich auf die Lippe, so fest, dass er schon glaubte, sie würde aufplatzen. Es schien, als könnte Itachi jeden seiner Gedanken genau vorhersehen. Als wenn er ihn perfekt durchschauen könnte. Allmählich fühlte er sich schon nicht mehr wie ein Mensch mit freiem Willen, eher wie eine Puppe, die Itachi beliebig kontrollieren konnte.
 

Sasuke wartete noch etwas, dann ging er zur Tür. Wie vermutet ließ sie sich ohne weiteres öffnen. Sasuke knirschte mit den Zähnen. Itachi hatte dies tatsächlich geplant.

Doch er hatte nicht vor, im Haus zu bleiben. Nur, weil er beschlossen hatte, vorerst nicht zu fliehen, hieß das nicht, dass er brav auf Itachi warten würde.

Er konnte die Zeit wenigstens nutzen, um herauszufinden, wo er sich befand. Noch immer wusste Sasuke lediglich, dass er in einem Wald war. Himmel, er könnte in Konoha sein und es nicht ahnen.
 

Der Genin trat einen Schritt nach draußen und blinzelte gegen die helle Sonne an, gleichzeitig hob er einen Arm zum Schutz vor das Gesicht. Während es im Haus eher dunkel und kühl war, schien hier die Sonne und eine angenehme Wärme erfüllte die Gegend. Sasuke sah sich suchend um, doch wie schon bei seinem Training am Tag zuvor konnte er keine umliegenden Dörfer erkennen. Er würde wohl einfach suchen müssen.

Da er sowieso gerade keine Orientierung besaß, rannte Sasuke einfach in die nächste Richtung, wobei er darauf achtete, sich den Weg genau einzuprägen. Schließlich ‚wollte’ er ja wieder zurück finden.

Sasuke hoffte auf ein Dorf oder jemanden, der ihm sagen konnte, wo er sich befand, doch seine Suche verlief nicht gerade erfolgreich. Außer ein paar erschreckten Eichhörnchen begegnete ihm niemand. Sasuke rannte, bis ihm der Atem ausging und zog dabei immer größere Kreise. Das gab es doch nicht. Hier irgendwo musste doch jemand leben! Wo hatte Itachi ihn da nur hingeschleppt?!
 

Schließlich gab Sasuke keuchend auf. Er war erschöpft von dem vielen Gerenne. Wie lange er wohl schon gelaufen war? Um seinen schnellen Atem wieder ruhiger werden zu lassen, stützte er seine Arme auf die Oberschenkel und ließ den Kopf sinken. Allmählich fühlte er die Hitze in seinem Gesicht weichen und hörte, wie sein Keuchen verebbte.

Als er merkte, dass er sich beruhigt hatte, sah Sasuke wieder auf. So hatte seine Suche ganz offensichtlich keinen Sinn. Sein Blick wanderte zu den hohen Bäumen, die ihm die Sicht verdeckten. Vielleicht...

Gedacht, getan. Mit einigen schnellen Sprüngen erklomm Sasuke eine der umstehenden Tannen. Schon viel besser! So hatte er eine viel freiere Sicht. Der junge Uchiha ließ seinen Blick wandern. Wald, wohin er auch sah. Er erstreckte sich ziemlich weit... und plötzlich sah Sasuke, wonach er Ausschau gehalten hatte.

Rauch!

Rauch von einem Dorf, oder zumindest einem Menschen, der sich vielleicht gerade sein Mittagessen machte. Letzteres hielt Sasuke für wahrscheinlicher, denn die kleine Lichtung, die er erkennen konnte, bot nicht genügend Platz für ein Dorf. Wie auch immer, es war seine Chance. Er musste sich ohnehin beeilen, wenn er rechtzeitig zurück sein wollte.

Sasuke hatte keine Ahnung, wie lange er schon unterwegs war, geschweige denn wie lange Itachi gedachte fortzubleiben. Und von seinem kleinen Streifzug sollte sein Bruder nicht unbedingt etwas erfahren.

Sasuke kniff die Augen zusammen und fixierte die Stelle, an welcher der Rauch emporstieg. Gedanklich prägte er sich den Weg ein und sprang dann leichtfüßig vom Baum. Mit einer schnellen Bewegung fing er sich wieder und machte seinen Weg zu der Feuerstelle oder worum es sich dabei auch immer handeln mochte.
 

Schon von weitem erkannte der Genin das Feuer, dass auf dem Boden entzündet worden war. Also war es tatsächlich ein Wanderer. Sasuke beschleunigte seine Schritte noch. Er war nun ganz nah. Schließlich stürmte er mitten auf die Lichtung – und blieb dort abrupt stehen.

Ungläubigkeit spiegelte sich im Gesicht seines Gegenübers wieder und Sasuke war sich sicher, dass auch sein Blick denselben Ausdruck trug.

Der ‚Wanderer’ fing sich aber schnell wieder und verzog sein Gesicht zu einem freundlichen – und absolut hinterhältigen, wie Sasuke fand – Lächeln. „Sasuke-kun. Wie schön dich zu sehen.“

„Kabuto?!“, entfuhr es Sasuke.
 

Sein Gegenüber erhob sich von dem dunklen Waldboden und klopfte sich in einer beinahe künstlichen Geste die Klamotten ab. Im ersten Moment wunderte sich Sasuke, was er hier machte, doch dann erinnerte er sich wieder. Naruto hatte ihm davon erzählt, Kabuto war ja ein Untergebener Orochimarus. Damals hatte Sasuke nur mit halbem Ohr hingehört, doch nun kam ihm Narutos Erzählung wieder ins Gedächtnis. Sein Blick bekam etwas Wachsames.

„Was machst du hier?!“

„Ich suche dich.“, erwiderte Kabuto schlicht und Sasuke war überrascht von der unerwartet offenen Antwort. Doch er sollte keine Zeit bekommen, etwas zu entgegnen. „Orochimaru-sama ist nicht gerade erfreut von deinem Verhalten.“

Sasuke schnaubte. Das konnte er sich vorstellen, aber er hatte nun wirklich andere Probleme als den schlangenartigen Sannin. Abgesehen davon war es nun wirklich nicht seine Schuld, dass Itachi ihn entführt hatte.

„Er fragt sich allmählich, ob dein Schluss, dich ihm anzuschließen, ins Schwanken gekommen ist.“, fuhr der Ninja fort.

„Das ist nicht mein Problem“, erwiderte Sasuke verhältnismäßig gelassen. „Ich bin bereit, die Macht, die er mir bietet, anzunehmen, aber er wird warten müssen, bis ich ihn aufsuche.“ Ihm war selbst nicht bewusst, warum er sich so dermaßen provozierend verhielt, aber Kabuto hatte etwas an sich, dass ihn reizte und zu diesem Verhalten trieb.

Dieser rückte in einer flüssigen Bewegung seine Brille zurück. „Die Geduld meines Meisters ist nicht unendlich, Sasuke-kun.“ Er musterte Sasuke über die Ränder seiner Brille hinweg und lächelte dann plötzlich wieder. Aus irgendeinem Grund beunruhigte Sasuke dieses Lächeln mehr als die Warnung davor. „Es war nicht einfach, dich zu finden, Sasuke-kun.“

„Ach, wirklich?!“, fragte Sasuke misstrauisch. Er wusste nicht, worauf Kabuto hinauswollte und das gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Mein Meister war sehr überrascht, als ich ihm die Nachricht brachte, wo du dich aufhieltest. Überrascht und auch verärgert, wie ich zugeben muss, dass du dich von allen möglichen Leuten ausgerechnet bei Itachi befindest. Nachdem die Sound-nin, die dich begleitet haben, unverrichteter Dinge zurückkamen, dachte er schon, Naruto-kun hätte dich wohl zurück nach Konoha gebracht und wartete darauf, dass du erneut seine Gefolgschaft suchen würdest. Deshalb schickte er mich. Wie erstaunt war ich doch, als ich sah, dass man in Konoha dachte, du hättest dich längst zu meinem Meister begeben. Und wie viel überraschter, als ich dich schließlich ausfindig machte. Sollten deine Motive wohl doch nicht so von Entschlossenheit geprägt sein, wie du stets behauptet hast, Sasuke-kun?!“

„Sei still!“, fauchte Sasuke wütend. Nachdem er dem Vortrag schweigend gelauscht hatte, begann er, wirklich eine Abneigung gegen das Suffix -kun zu entwickeln, welches Kabuto so hartnäckig hinter seinen Namen stellte. Auch gefiel ihm gar nicht, was Kabuto ihm hier unterstellte. „Meine Rache ist unantastbar. Ich werde mich rächen! Denkst du etwa, ich wäre freiwillig mit meinem Bruder gekommen?! Sicher nicht! Ich hätte dich wirklich für schlauer gehalten.“

„Davon bin ich überzeugt“ Die Beleidigung in Sasukes Satz überging Kabuto einfach. „Ich habe dich die ersten Tage im Auge behalten, Sasuke-kun.“ Mit einem undurchschaubaren Lächeln im Gesicht sah er Sasuke an. „Deshalb bin ich auch hier. Wie ich sehe, hält dich nichts mehr zurück. Du bist demnach sicher gerade auf dem Weg zu Orochimaru-sama, nicht wahr?!“

Sasuke zuckte unwillkürlich ein wenig zurück und sein Blick wanderte etwas zur Seite. Er bekam das unbestimmte Gefühl, geschickt in eine Falle getrieben worden zu sein. Zum ersten Mal verspürte er Unsicherheit in der Gegenwart von Kabuto. „Nun, ich…“

„Oh?“ Kabuto sah ihm mit einem Ausdruck des Erstaunens an, den Sasuke nicht eine Sekunde lang für echt hielt. „Du wirst doch nicht etwa deine Worte zurücknehmen wollen, Sasuke-kun?!“

„Nein!“, fuhr Sasuke sofort auf, aber er schwankte dennoch.

„Gut. Mein Meister wird nicht ewig warten.“

Sasuke zögerte. Er hatte sich eigentlich nicht vorgenommen, jetzt schon zu Orochimaru zu gehen, aber wer wusste schon, ob er damit nicht seine einzige Chance auf Rache vertat. Andererseits war Itachi scheinbar endlich bereit, ihm Rede und Antwort zu stehen. Sasuke wollte es wirklich wissen. Er fühlte sich hin- und hergerissen.

Wenn er jetzt nicht die Gelegenheit zur Rache ergriff, wenn er lieber bereit war, Itachis Rechtfertigungen und Begründungen zu lauschen, würde das nicht bedeuten, dass Sasuke sein Ziel, seine Rache verraten hätte?! Es würde bedeuten, dass er es aufgegeben hätte. Das durfte nicht passieren. Er trat ein Stück auf Kabuto zu.

Innerlich wusste er allerdings nicht mehr, was er machen sollte.

Ginge er mit, würde er niemals die Hintergründe erfahren. Das bisschen Vertrauen, dass er in letzten Tagen zu Itachi aufgebaut hatte, würde endgültig verschwinden und Sasuke hätte sein Leben vollkommen dem Hass gewidmet. Doch wenn er blieb, dann käme es einer Vergebung von Itachis Taten gleich.

Niemals. Er wollte Itachi nicht verzeihen.

Die Geister seiner Familie verlangten Rache.

Erst als Sasuke dies gedacht hatte, fiel es ihm das erste Mal auf. Die Albträume, die ihn stets Nacht für Nacht hatten aufschrecken lassen, waren verschwunden. Seit Itachi mit ihm trainiert hatte…

Was bedeutete das für seine Rache?! Sasuke kämpfte mit sich selbst, während er weiter auf Kabuto zuging.

„Ich sehe, du hast dich entschlossen, Sasuke-kun“, sagte dieser ohne erkennbare Überraschung, nichtsahnend von dem Konflikt, der sich in Sasuke abspielte. Er schob sich noch einmal seine Brille nach oben. „Du wirst die Entscheidung, meinem Meister zu dienen, nicht bereuen.“

Dessen war sich Sasuke inzwischen nicht mehr völlig sicher, aber er hatte eine Entscheidung gefällt. Es war zu spät für ihn, umzukehren. Diesem Pfad folgte er seit über fünf Jahren!
 

Plötzlich jedoch geschah etwas Unvorhergesehenes und weder Sasuke noch Kabuto sahen es kommen. Ein leises Rascheln ertönte und als Sasuke den Kopf wandte, erblickte er mit einem Mal Itachi, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und nun ein paar Meter entfernt neben Kabuto stand.

Sasuke schrak vor dem stechenden Blick zusammen, der ihn traf. Für einen Moment wollte sich so etwas wie Schuld in seinen Verstand schleichen, doch schnell schüttelte Sasuke den Kopf und sah fest zu seinem Bruder zurück, der ihn noch immer anstarrte. Er hatte keinen Grund für solche Gefühle!

Er wollte sie nicht.

„Was tust du hier, Sasuke?“

Unweigerlich wich Sasuke einen Schritt zurück. Itachi sprach ruhig und wie immer bar jeder Gefühlsregung, dennoch wirkte er in diesem Moment bedrohlicher als jemals zuvor. Er sah alleine Sasuke an, fast so, als würde Kabuto für ihn nicht existieren.

Doch Sasuke würde sich nicht einschüchtern lassen. „Ich wüsste nicht, dass ich dir Rechenschaft schuldig wäre“, erwiderte er wütend. Doch der erbitterte Hass, den er erwartet hatte, blieb aus. Wie die letzten Tage schon. Etwas Seltsames geschah hier, dass sich Sasukes Kontrolle entzog.

Itachi schwieg daraufhin und für eine Sekunde herrschte Schweigen auf der Lichtung. Sasuke warf einen kurzen Blick zu Kabuto und fragte sich, wie sich dieser nun wohl verhalten würde. Mit Itachis Auftauchen konnte er unmöglich gerechnet haben. Dieser ließ jedoch nur gelindes Interesse erkennen, obwohl damit auch seine Pläne, Sasuke mitzunehmen, zunächst gescheitert waren. Sasuke hatte Kabuto in der Chuunin Prüfung kämpfen sehen und selbst wenn dieser dort nicht einmal die Hälfte seines Könnens eingesetzt hatte, war ihm klar, dass Itachi ihn an Kampfstärke bei weitem überragte.

Diesem schien das auch bewusst zu sein, denn er zuckte nur leicht die Schultern. „Es sieht so aus, als wäre jetzt der falsche Zeitpunkt um zu bleiben. Wir werden unsere Unterredung zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen.“, meinte er beinahe bedauernd.

Zum ersten Mal ließ Itachi erkennen, dass er Kabuto wahrnahm, denn er warf ihm einen kurzen, unergründlichen Blick zu. Kabuto gab ihn lächelnd zurück. Dann wandte er sich noch einmal an Sasuke

„Du solltest dir überlegen, auf welcher Seite du stehst, Sasuke-kun.“

Und mit diesen Worten verschwand er.
 

Das war's auch schon wieder für heute. Feedback ist wie immer erwünscht. Bis zum nächsten Kapitel.

Seranita



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  AkainoKori
2006-08-23T17:54:43+00:00 23.08.2006 19:54
also meinen segen bei dieser FF hast du schonmal ;D
sie ist sehr gut geschrieben und sehr autentisch
habe lange nach einer story von den beiden gesucht die mir gefällt. dank dir hat sich die sucherei gelohnt.
you made my day ;p

du bringst die charaktere sehr glaubhaft und vorallem in ihren handlungsweisen logisch rüber.
diese verwirrtheit, dieses handeln, körpersprache. wunderbar!
was mir aber vorallem gefällt: alles hätte tatsächlich so stattfinden können.
und du beschäftigst dich sehr gründlich mit den fragen die diese beiden brüder aufwerfen. Was in der vergangenheit war. da es alles bis heute nicht aufgelöst ist, warum, weshalb etc ist es natürlich ein super spannendes thema.
ich glaube da ist etwas an deiner these. es hätte tatsählich deswegen so sein können, weshalb er ihn nicht getötet hat meine ich. "Damit man mich stoppt" oder so ähnlich hast du es geschrieben... was soll man dazu noch sagen? perfekt!

was mich auch an vielen FF's nervt ist diese.... friede-freude-eierkuchen haltung.
so ala, ja ich seh dich, hab dich lieb brüderchen lass dich drücken schatzimausi....
sagen wirs mal so: ich kanns nicht mehr sehen Lol
deswegen nochmal, ein großes kompliment an dich.
danke das es auch noch schreiber wie dich gibt die, wie ich, mehr aus einer FF machen wollen, die sich mehr mit den charas beschäftigen, deren sowas mehr bedeutet
danke ;D

ich berhalte dich also auf jedenfall im auge und hoffe auf nachschub.

keep it up!
Von:  -Couli
2006-08-18T12:49:30+00:00 18.08.2006 14:49
mach die chaps ruhig immer so lang^^
wieso musst du immer an so spannenden stellen aufhören???
da wird doch ganz hibbelig!
ich find's an deiner ff so gut, dass du dir so lange zeit lässt, bis sasu und ita wirklich zusammenfinden. das macht die geschichte aufregender.^^
Von:  Milkie
2006-08-14T22:27:25+00:00 15.08.2006 00:27
Wie war das noch?
Itachi ist so ne geile Sau!
Chrm...
Muss ich noch was hinzufügen?
Von: abgemeldet
2006-08-14T19:58:14+00:00 14.08.2006 21:58
Wow~ was ein geiles Kapitel ^^.
Und auch so schön lang~ *-*
Hat mir wie immer sehr gut gefallen.
Bin schon gespannt, wie Itachi jetzt wohl weiter mit Sasuke verfährt xDD
Hoffe es geht bald weiter!
*knuffl*
Ich liebe deine ff~ ^^
Von: abgemeldet
2006-08-14T17:52:13+00:00 14.08.2006 19:52
Ich schließ' mich animegirl_72 an!
Ein tolles Kapitel, man konnte den inneren Konflikt von Sasuke gut verstehen als Kabuto ihn überreden wollte zu Orochimaru zu gehen. Gut dass Itachi noch aufgetaucht ist ;)

Freu' mich auf's nächste Kapitel!

LG,
Maggie
Von: abgemeldet
2006-08-14T17:23:58+00:00 14.08.2006 19:23
jaaaaa, es geht weiter ^-^

tolles kappi, aber was anderes is man von dir auch net gewohnt... *lob verteil*

nyaaaaa, weiter so!


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