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Von Jenseits des Schwarzen Schleiers

Sirius Black sieht auf sein Leben von hinter dem Schwarzen Schleier zurück
von

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Triumph

Triumph…

D

as Quidditch Finale ist wahnsinnig spannend und nervenaufreibend. Es geht hin und her und Slytherin führt schon um fünfzig Punkte, als es James endlich gelingt, den Snatsch zu fangen und unserem Haus somit den Sieg zu sichern.

Es gibt eine riesige Party in unserem Turm und ich komme zum ersten Mal in den Genuss von Butterbier. Das Gesöff ist wirklich großartig und vertreibt den letzten Rest von Unbehagen aus mir. Alle wollen James und den anderen Mitgliedern der Mannschaft auf die Schultern klopfen oder einfach nur gratulieren. Es wird sehr spät, bis sie verschwunden sind. Nur ich bin mit Remus und James im Gemeinschaftsraum zurückgeblieben.

„Ich bin zu aufgedreht, um zu schlafen“, meint James. „Außerdem kriege ich jetzt Hunger. Das ganze Bier schwappt mir im Magen herum und er schreit nach etwas Deftigen.“

„Ein Abstecher in die Küche?“ schlage ich vor.

James grinst abenteuerlustig und nickt zustimmend.

„Kommst du mit Moony?“

Auch Remus hat von dem Bier getrunken und schlägt seine übliche Vorsicht in den Wind.

„Yeah“, meint er.

James sprintet nach oben und ist schon Sekunden später mit seinem genialen Umhang zurück. Wir packen uns zu dritt darunter und machen uns auf in die Küche. Die Hauselfen begrüßen uns so freudestrahlend wie üblich und schleppen einen halben Schinken an. Wir machen uns mit unserer Beute zu dem Zimmer auf, in dem wir schon so oft waren.

Wir sind nicht ganz sicher auf den Beinen und purzeln regelrecht durch die Tür. Wir müssen uns erst einmal auseinander dividieren, bevor wir aufstehen können. Etwas mit der Beleuchtung stimmt nicht und auch James fällt das auf. Er schaut sich um.

„Snivellus!“ keucht er. „Stolpert man denn überall über dich?“

Und tatsächlich ist es Snape, der dort auf der Fensterbank sitzt und uns schweigend anstarrt. Mir fällt unser Streich von vor den Osterferien ein und ich muss lachen.

„Was ist, du Schleimball“, rufe ich daher. „Willst du noch eine Portion Froschlaich in die Hose haben? Scheint dir ja echt gefallen zu haben.“

Remus und James kennen die Geschichte noch nicht und werfen mir fragende Blicke zu. Ich beginne zu erzählen. James Augen beginnen spöttisch zu funkeln und er prustet los.

Remus jedoch scheint das schon wieder mal falsch zu finden. Die steile Falte zwischen seinen Brauen sagt mir das nur zu deutlich…

Na, dem erkläre ich dann schon, warum ich bei dem Streich mitgemacht habe – später.

James wirft unserem Erzfeind einen abschätzenden Blick zu und sagt feixend: „Hat dir wohl echt gefallen, was Snivellus?“

Der wirft zwar seine üblichen Dolchblicke, gibt aber keine Antwort. Das reizt mich und ich trieze weiter: „Hast du deine Zunge verloren?“

Ich suche nach meinem Zauberstab. Wir sind hier mit ihm alleine, kein Lehrer weit und breit. Was, wenn er uns gleich einen Fluch entgegenschickt? Doch er bewegt sich nicht, macht keine Anstalten uns zu verhexen. Vielleicht hat er ja seinen Stab gar nicht dabei.

„Was machst du hier?“ fauche ich ihn an.

„Und was macht ihr hier?“ keift er zurück.

„Was geht dich das an?“ knurrt James.

„Das Selbe gilt für euch!“ gibt Snivellus wütend zurück.

Wir werfen uns fragende Blicke zu. Wir waren schon so oft in diesem Zimmer und haben hier so viele Dinge besprochen. Was, wenn er zu viel gehört hat? Kann aber eigentlich nicht sein. Er hätte sein Wissen sicher gegen uns benutzt.

„Hältst dich für die Krone der Schöpfung, was Potter?“ fährt er schneidend fort. „Bist ein unvergleichlicher Angeber, lässt dich feiern, nur weil du für Gryffindor heute dieses blöde Spiel gewonnen hast…“

James lässt sich diese Beleidigung natürlich nicht gefallen und gibt zurück:

„Saure Trauben, Snivellus. Hättest du mitgespielt, wären wir jetzt noch draußen. Wahrscheinlich wärst du nicht mal vom Boden hoch gekommen…“

„Das schon“, schnaube ich verächtlich, „aber er hätte ihn wohl genauso schnell wieder gesehen…“

Remus mischt sich nicht ein, er schüttelt nur zweifelnd den Kopf. Ich muss es ihm nachher wirklich erklären.

Snivellus funkelt uns weiter an und zischt durch seine zusammengebissenen Zähne: „Stimmt, ich bin ein schlechter Flieger, aber ich gebe nicht so gewaltig an wie du, Potter…“

Er beleidigt James und der ist mein Freund, fast mein Bruder. Der Hieb saß, denn James findet nicht gleich eine Antwort.

„Das ist Können, Snivellus, echtes Können“, brülle ich ihn an und werde wirklich laut.

„Leise, Sirius, sei leise“, meint Moony und legt mir besänftigend die Hand auf den Arm. „Du bringst noch Filch auf unsere Spur und das ist es nicht wert.“

„Richtig“, sagt James gepresst. „Gehen wir und lassen diesen Schleimbeutel hier alleine vor sich hinschleimen.“

Ich bin immer noch sauer und nicht so ganz bereit, den alten Snivellus so leicht davonkommen zu lassen, aber meine Freunde ziehen mich zur Tür und in den Gang hinaus.

Draußen wirft James wieder den Umhang um uns und wir kehren mit unserer Beute, dem Schinken, den James immer noch in der Tasche seiner Robe hat, in unseren Turm zurück.
 

Als wir am Feuer sitzen und uns den Schinken teilen, fragt mich James:

„Warum hast du damals im Zug nichts gesagt, als Lily mich angefaucht hat, dass du an dem schleichenden Snape Schuld warst.“

„Ich hatte keine Lust, mich mit ihr zu streiten“, gebe ich zur Antwort. „Die Dame ist mir zu selbstbewusst…“

„Und warum hast du dann später nichts gesagt?“ will er wissen.

„Ich habe es echt völlig vergessen“, antworte ich wahrheitsgemäß, „und so wichtig war mir das Ganze nun auch wieder nicht.“

Er brummt abwägend und gähnt schließlich.

„OK“, meint er. „Ich bin müde. Ich geh pennen. Nacht, ihr zwei.“

Dann trollt er sich schlurfend und gähnend die Treppe hinauf.

Remus wirft mir einen abschätzenden Blick zu.

„Ich weis schon, Moony, dass du solche Aktionen nicht magst“, meine ich entschuldigend. „Es ist nur so, dass ich Peter einen Gefallen tun wollte, weil er mir Leid getan hat und das Ding mit dem Froschlaich war seine Idee.“

„Peter hat dir Leid getan? Warum denn?“

„Weil ihn James damals ziemlich angefaucht hat, als wir wegen ihm von Filch und McGonagall erwischt worden sind und nachsitzen mussten. Peter ist so ein armes Würstchen und so ein schrecklicher Tollpatsch, aber er kann doch nichts dafür. Da wollte ich ihm halt das Gefühl geben, dass wir ihn trotzdem mögen.“

Remus wiegt nachdenklich den Kopf.

„Und dann hältst du das für den richtigen Weg?“ fragt er zweifelnd.

„Damals hielt ich es für eine gute Idee…“

„Na ja“, meint Moony und zwinkert mir zu, dann kichert er leise in sich hinein. „Komisch ist die Vorstellung dann doch. Der alte Snape, der mit Froschlaich in der Unterhose durch die Gänge huscht und versucht, von keinem mit nassen Hintern gesehen zu werden…“

Seine Augen funkeln amüsiert und er steht auf.

Er gibt mir einen leichten Schlag auf die Schulter und meint: „Gehen wir schlafen? Morgen ist auch noch ein Tag…“

Ich nicke und gemeinsam verschwinden wir in unseren Schlafsaal.
 

Nach diesem zufälligen Zusammentreffen im verlassenen Zimmer sind wir uns alle einig, diesen Raum nie mehr aufzusuchen. Wir wollen nichts riskieren…
 

Die Zeit vergeht jetzt wie im Flug und die Prüfungen sind schneller zu schreiben, als wir damit gerechnet haben.

Aber James und ich haben ohnehin keinerlei Probleme damit, wie schon erwartet. Moony hat gelernt und Peter leidet, wie schon beim letzten Mal…

Es ist ganz klar, dass uns die praktischen Prüfungen in Verwandlung besonders leicht fallen, wie auch die in Zauberkunst.

Sogar Peter schlägt sich nicht schlecht, er scheint tatsächlich geübt zu haben…

...und seine Folgen
 

Die Prüfungen sind vorbei und wir vier sitzen am Haustisch und planen unsere Ferien.

„Du kommst also wieder zwischen den Vollmonden zu mir, Moony, oder?“ fragt James gerade.

„Wenn es deinen Leuten recht ist, nur zu gerne“, antwortet Remus. „Padfoot ist ja ohnehin die ganze Zeit bei dir, stimmt´s?“

Ich nicke.

Die Sache ist natürlich schon längst abgesprochen.

„Was ist mit dir, Peter?“ fragt er.

„Ich habe meiner Mum versprochen, ihr im Haus zu helfen und dann fahren wir drei Wochen ans Meer. Das wird voll gut. Wir sehen uns am ersten September wieder.“

„Dann auf den ersten September“, meint James, nimmt seinen Kelch mit Kürbissaft und hebt ihn zum Toast. Wir stoßen an und trinken.

Es dauert nur wenige Minuten, bis mir komisch wird. Es blubbert in meinem Magen, mir wird schlecht und es würgt mich.

Ein Blick auf meine Freunde zeigt mir, dass es ihnen um keinen Deut besser geht. Wir wollen uns nichts anmerken lassen und rutschen unruhig auf unseren Plätzen hin und her.

Wenn ich so grün im Gesicht bin, wie meine Kumpel, muss ich wirklich entsetzlich aussehen.

Plötzlich halte ich das Rumoren in meinen Eingeweiden nicht mehr aus und springe auf. Gleichzeitig erheben sich die drei anderen und gemeinsam rennen wir, so schnell wir können, in die Klos im Erdgeschoss.
 

Erst jetzt sehe ich, wem wir diese Nettigkeit zu verdanken hatten.

Ich habe mich das oft gefragt und habe es meist auf verdorbenes Essen geschoben. Aber warum waren wir vier dann die einzigen, denen es so schlecht wurde?

Ich musste erst sterben, um klar zu sehen. Es war Snivellus. Keine schlechte Leistung, für einen dreizehnjährigen Jungen. Aber ich wusste schon immer, dass er ein geradezu genialer Trankbrauer ist…

Was nichts daran ändert, dass es damals eine ganz schöne Gemeinheit war…

Nun ja. wahrscheinlich hatten wir es auch verdient…
 

Wir schließen uns in den Kabinen ein.

Ich weis nicht, was ich als erstes tun soll, Scheißen oder Kotzen.

Dann nimmt mir mein Körper die Entscheidung ab und ich tue beides gleichzeitig.

Ich höre Peter jammern.

„Mann, ist mir schlecht.“

Ich huste, keuche, würge und kotze. Es rinnt wie Wasser aus mir heraus und in meinen Gedärmen gurgelt es. Den anderen geht es um keinen Deut besser. Mir steht der kalte Schweiß auf der Stirn und mir ist schwindlig.

Es stinkt unsagbar in dem engen Abteil. Meine Kotze fließt über meine Schuhe und trägt dazu bei, alles noch schlimmer zu machen…

Fast eine Stunde krümmen wir uns in den Kabinen, bis es uns endlich gelingt, uns wieder zu bewegen, ohne dass alles Mögliche aus uns herausschießt.

Wir stützen uns gegenseitig und schleppen uns in den Krankenflügel zu Madame Pomfrey.

Die Gute kann nichts Eindeutiges feststellen und gibt uns einen Heiltrank, der es uns wenigstens ermöglicht, im Bett zu bleiben, ohne in unserem eigenen Dreck zu liegen.

Erst nach drei Tagen ist der Spuk vorbei und jetzt ist es schon Zeit, unsere Sachen zu packen, um nach Hause in die Ferien zu fahren.

Überraschung!
 

Wir sitzen im Zug und diskutieren das, was mit uns geschehen sein könnte.

„Vielleicht war es das Essen“, meint Moony.

„Ich hab rum gefragt“, erwidert James. „Viele haben denselben Auflauf gegessen wie wir und Padfoot hatte Hühnchen. Das Essen kann es nicht gewesen sein.“

„Vielleicht war es der Kürbissaft“, ist meine Idee. „Irgendwie hat der komisch geschmeckt, als wir angestoßen haben.“

„Aber davon haben fast alle getrunken“, meint Moony. „Aber du hast Recht, das Zeug hatte einen eigenartigen Beigeschmack.“

Wir rätseln noch einige Zeit weiter, ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen.

„Ich tippe auf Snape“, sagt Peter plötzlich.

„Wie soll er denn das geschafft haben“, gibt James zurück. „Er war nicht mal in unserer Nähe.“

„Das weis ich auch nicht“, gibt Peter zu. „aber zutrauen würde ich es ihm schon, dass er versucht uns zu vergiften…“

„Nee, Peter“, meine ich. „Ich kann ihn auch nicht leiden, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie er das bewerkstelligt haben soll.“
 

Wie gesagt: In diesem Fall hatten wir Unrecht und Peter war auf dem richtigen Weg…

Ich muss Snivellys Geschicklichkeit, an uns Rache zu nehmen, ohne dass wir ihm auf die Schliche kamen, echten, wenn auch widerwilligen Respekt zollen.
 

Unsere Reise dauert fast den ganzen Tag und wir vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen. Es ist witzig, nicht zu wissen, wann einem der ganze Packen um die Ohren fliegt. Das tut er auch mehr als einmal und wir sengen uns mehrfach Augenbrauen und Haare an, was besonders in James Fall zu einem echten Lacherfolg wird.
 

Die Potters erwarten uns am Gleis 9 ¾.

„Dad, es ist doch OK, wenn Remus dann später in den Ferien auch auf einen Monat zu uns kommt, oder?“ fragt James.

„Aber sicher, mein Sohn“, antwortet Mr Potter. Und an Moony gewandt. „Ich freue mich schon auf deinen Besuch, mein Junge. Schade, dass du nicht länger bleiben kannst.“

„Danke, Sir. Aber sie kennen den Grund und außerdem habe ich ihnen versprochen, vorsichtig zu sein.“

Mr Potter lächelt ihn an, als wäre er sein Lieblingsneffe und schüttelt ihm die Hand, als würde er mit ihm einen Handel abschließen.
 

Zum ersten Mal werden wir auf Peters Mutter aufmerksam. Sie ist eine winzige Frau, kaum größer als ihr Sohn und sie hat eine Art um ihn herum zu glucken, dass mich kaum mehr was an Peters Charakter wundert.

Einerseits benimmt sie sich, als wäre er zerbrechlich, andererseits tut sie so, als wäre er der beste und tollste Junge der Welt.

Für mich wäre eine solche Behandlung nichts.

Sie tut nämlich auch so, als wäre Peter noch ein kleiner, ein sehr kleiner Junge…

James stupst mich an, als Remus sich verabschiedet hat und deutet mit dem Kopf auf diese peinliche Szene.

„Ich habs gesehen“, murmle ich. „Mami Bubi…“

„Yeah“, grinst James. „das erklärt Vieles…“

Ich nicke und wir verlassen mit den Potters den Bahnhof.
 

Es ist wieder wie ein nach Hause kommen, als ich das Haus in Godrics Hollow betrete.

„Wir haben eine Überraschung für euch, Jungs“, meint Mrs Potter mit einem pfiffigen Lächeln.

„Ja“, setzt Mr Potter hinzu. „Da Sirius sowieso die meiste Zeit bei uns ist und später auch noch Remus her kommt, haben wir etwas umgeräumt. Wir haben euch den ganzen Dachboden ausgebaut, damit ihr genügend Platz habt.“

Ich starre ihn ungläubig an.

Die Potters sind so großartige Leute und ich liebe sie mehr, als jeden anderen Erwachsenen.

„V-v-vielen Dank“, stammle ich.

„Mum, Dad, ihr seid Spitze“ ruft James und eilt die Treppe hinauf.

Mit einem dankbaren Lächeln auf die Beiden folge ich ihm.

Der Raum, den die Potters für uns hergerichtet haben, ist so groß, wie unser Schlafsaal in Hogwarts und dort sind wir zu fünft…

James ganze Einrichtung steht drinnen und auch für mich haben sie ein richtiges Bett und einen Schrank besorgt.

„Stark“, sage ich zu James.

Der grinst mich an.

„Ich hab dir doch gesagt, dass meine Leute dich echt mögen. Mum hat mal gesagt, dass sie dich am Liebsten adoptieren würde, aber deine Familie würde nie zustimmen.

Also Padfoot, fühl dich mal als mein Bruder…“

Ich werfe ihm einen verschleierten Blick zu, denn ich muss mich bemühen, um nicht vor Rührung zu flennen.

„Ich fühl mich schon seit letztem Jahr als dein Bruder, seit damals, als ihr mich aus Grimmauld Platz raus geholt habt…“

Er legt mir eine Hand auf die Schulter und reicht mir die andere.

„Brüder?“ sagt er einfach.

„Brüder“, bestätige ich und schüttle ihm die Hand. Dann umarmen wir uns.
 

Einige wunderbare Jahre lang waren wir auch Brüder und mehr als das. Er hat mir später das als Vermächtnis hinterlassen, was einem Mann das Meiste bedeutet – seinen Sohn.

Aber auch das kam erst Jahre später…
 

Wir packen aus und machen es uns in dem neuen Zimmer so richtig gemütlich. Die Dachschräge ist hoch über uns und keiner muss sich bücken, wenn er aufrecht stehen will. James Leute habe eine riesige Fototapete an eine der Wände gehängt und die anderen Wände sind mit wunderschönen Birkenpanelen bedeckt.

Der ganze Raum riecht angenehm nach dem hellen Holz. Auf der riesigen Fototapete sieht man einen Wald und der verändert sich nach Tages- bzw. Jahreszeit, nach Regen, Schnee oder Sonne.

Das Ding ist sowas von Klasse. Da kommen die verstaubten Wandbehänge in meinem Elternhaus gar nicht mit…
 

Wir gehen zum Abendessen hinunter in die Küche. Es riecht wieder Mal besonders lecker.

„Gefällt es euch“, fragt Mrs Potter unsicher.

Ich strahle sie an und nicke.

„Und wie!“ dann gehen wir beide gleichzeitig auf sie zu und geben ihr rechts und links einen Kuss auf die Backe. Sie umarmt uns glücklich und ich spüre, wie ihre Freudentränen in meine Haare tropfen.

„Mum, Dad, das ist ganz große Klasse, erste Sahne“, grinst James seine Eltern an und ich nicke dazu.

Mit fehlen ein bisschen die Worte. Noch nie hat sich jemand solche Mühe gemacht, um mir eine Freude zu machen… um mich glücklich zu sehen… noch nie…

„Wir haben uns auch gedacht“, erklärt James Vater, „dass ihr jetzt in ein Alter kommt, wo ihr mehr Freiraum haben solltet.

Ich habe das Zimmer so abgeschirmt, dass ihr ungestört eure magischen Übungen machen könnt.

Ich bin sehr stolz auf eure Leistungen in Hogwarts. Dumbledore hat mir extra in einem Brief geschrieben, dass ihr bereits zum zweiten Mal die Jahrgangsbesten seid.

Deswegen habe ich diesen kleinen Zauber auf den Raum gelegt, auch wenn es nicht ganz legal ist, wenn Minderjährige Magie ausüben.

Aber wir sind hier Magier und die Genehmigung dafür bleibt auf dieses Zimmer dort oben beschränkt…“

Ich wechsle einen Blick mit James. Sein Vater muss doch etwas von unserer Magie in den letzten Ferien mitbekommen haben. Mr Potter bemerkt den Blickwechsel und schmunzelt.

„Oh“, meint er. „Euer Abschirmzauber war völlig in Ordnung, aber ihr habt nicht bedacht, dass Magie manchmal etwas Lärm macht und da habe ich mir gedacht, besser mit meiner Zustimmung…“

„Danke, Mr Potter“, stammle ich.

„Klasse, Dad“, meint James gleichzeitig.

„Ihr plant etwas, das ist mir völlig klar“, sagt Mr Potter.

Er hebt die Hand, um uns zum Schweigen zu bringen, als wir etwas darauf erwidern wollen.

„Ich will gar nicht genau wissen, was. Ich sollte es wohl besser nicht wissen, glaube ich, denn schließlich arbeite ich immer noch für das Ministerium für Magie…

Ihr müsst mir nicht versprechen, dass die Sache legal ist, OK? Versprecht mir nur, vorsichtig zu sein.“

„Versprochen!“ rufen wir wie aus einem Mund.

Ein solches Zugeständnis ist mehr als nur einmalig. Es ist genau das, was wir für diesen Sommer brauchen!

„Und bitte“, fügt Mrs Potter an, „bleibt nicht die ganze Zeit im Zimmer hocken, wenn das Wetter schön ist. Ihr seid noch so jung und braucht frische Luft…“

„Klar, Mum, versprochen!“ erwidert James sofort.

Ich will mich endlich passend bei den Beiden bedanken und überlege mir die richtigen Worte.

„Mr Potter – Mrs Potter. Sie beide sind echt Klasse“, sage ich daher, „Es hat sich noch nie einer so viel Mühe für mich gemacht. Das Zimmer ist echt stark, besonders die Tapete. Und die Erlaubnis dort Magie üben zu dürfen, das ist so…“ mir fehlen die richtigen Worte, obwohl ich sonst immer weis, was ich sagen soll.

Ich strahle die Beiden einfach etwas verlegen an.

Sie nicken mir wohlwollend zu. Sie verstehen mich, auch ohne viele Worte.

„Dein Onkel Alphard hat dir fürs nächste Jahr wieder etwas Gold da gelassen und lässt dich schön grüßen. Er ist auf geheimer Mission im Ausland und er hat versprochen, dich hier zu besuchen, wenn er es noch in den Ferien schafft. Er hat sich mit Dumbledore in Verbindung gesetzt und dir für die Zukunft das Formular für Hogsmeade unterschrieben, da wir davon ausgegangen sind, dass deine Eltern immer noch nicht besser auf dich zu sprechen sind. Dumbledore hat seine Unterschrift akzeptiert.“

„Hogsmeade?“ murmelt James.

„Aber Junge, das musst du doch wissen, alle Schüler ab dem Dritten Jahr dürfen von Zeit zu Zeit am Wochenende das Dorf besuchen.“

James starrt ihn an. Offensichtlich hat er es entweder noch nicht gewusst oder sich noch keine Gedanken darüber gemacht.

„Du darfst natürlich auch hin, mein Liebling“, setzt seine Mutter hinzu.

James grinst sie an, dann grinst er mich an.

Er scheint schon einige spezielle Pläne für diese Wochenenden zu haben…

Animagi Übungen
 

Endlich haben wir wirklich die Gelegenheit richtig zu üben. Zuerst verwandeln wir uns gegenseitig in Tiere und wieder zurück. Wir fangen klein an: mit Mäusen, Dachsen und Katzen.

Orion streicht verdutzt um mich herum, als ich gerade die Gestalt eines Katers habe und maunzt mich an. Ich kann ihn fast verstehen, obwohl ich in der Verwandlung meinen menschlichen Verstand behalte.

Er stupst mich mit seiner Nase an und schnüffelt an mir. Seine Augen funkeln, aber er beginnt freudig zu schnurren und streift an mir vorbei, wie er es auch immer tut, wenn ich ein Mensch bin.

Dann schlägt er mit der Pfote nach mir, aber ohne die Krallen auszufahren. Er will mit mir spielen, wird mir sofort klar. Ich haue mit meiner Pfote zurück und kurz darauf jagen wir uns gegenseitig durchs Zimmer.

James ragt turmhoch über uns auf und lacht sich schief. Dann schwingt er seinen Zauberstab und macht mich wieder zum Menschen.

Orion bremst verdutzt ab und schaut zu mir auf, dann streicht er mir erneut schnurrend um die Beine.

„Das war zu komisch, Padfoot“, kichert James. „Sirius, der Kater jagt Orion, den Kater. Hat es wenigstens Spaß gemacht?“

„Yeah. Versuch es doch selbst“, meine ich und schwinge meinen Stab.

James verwandelt sich. Er ist selbst als Kater verstrubbelt und sein Fell steht nach allen Seiten ab.

Plötzlich geht die Tür auf und Mr Potter kommt herein.

„Ihr macht einen ganz schönen Krach“, meint er, dann verstummt er, weil er sehen muss, wie Orion und James sich durch die Bude jagen.

Er kommt ganz ins Zimmer und macht die Tür zu. Er schaut mich verblüfft an.

„Wo ist James?“ platzt er heraus. „… nein, Sirius, mein Junge, dazu könnt ihr unmöglich schon in der Lage sein…“

Ich grinse und schwinge meinen Stab. James steht wieder in eigener Gestalt vor uns.

„Doch, Dad, sind wir“, grient er seinen Vater an.

Der schüttelt den Kopf.

„Erstaunlich“, meint er, „wirklich außerordentlich. Das ist jenseits der OZE Ebene und manche schaffen das nie. Und ihr beide seid erst zwölf…“

„Er ist dreizehn“, meint James und zeigt nachdrücklich auf mich.

„Na gut, Sirius ist dreizehn, aber ich kenne keinen, der das erfolgreich geschafft hat, bevor er nicht mindestens sechzehn war…“

„Wir üben schon eine ganze Weile, Mr Potter“, meine ich. „Aber sie haben gesagt, sie würden nicht wissen wollen, was genau wir vorhaben.“

„Jetzt würde ich es doch gerne wissen, auch wenn es mich sicher in einen Gewissenskonflikt bringen wird.“

Ich wechsle einen Blick mit James.

„Wir wollen dich nicht in Schwierigkeiten bringen, Dad, denn das, was wir vorhaben ist wirklich verboten, aber wir haben unsere guten Gründe, es trotzdem zu tun.“

„Hmm“, brummt sein Vater. „Ich werde es für mich behalten, das verspreche ich, aber ich bin jetzt wirklich neugierig, warum ihr ausgerechnet Verwandlungen übt.“

James nickt mir zu und ich antworte.

„Moony.“

„Moony?“ fragt Mr Potter.

„Moony, unser bester Freund Remus“, meine ich.

„Wir machen uns große Sorgen um ihn. Er ist so einsam, wenn er zum Werwolf wird und wir haben Angst, dass ihn diese Einsamkeit eines schlimmen Tages dazu bringt, Selbstmord zu begehen.“

„Und dazu haben wir ihn viel zu gern, Dad“, fährt James fort. „Er ist ein viel zu feiner Kerl, ein viel zu guter Freund, als dass wir das zulassen dürften.“

„Und dann wollt ihr euch gegenseitig in Tiere verwandeln, dass ihr ihm während seiner Verwandlung Gesellschaft leisten könnt?

Jungs, ich muss euch dringend davon abraten, als Tiere könnt ihr keinen Zauberstab benutzen.

Ihr könnt euch nicht zurück verwandeln. Und ich weis nicht, ob Remus dazu in der Lage ist, wenn er wieder ein Mensch ist.“

„Nee, Dad, das ist nicht so ganz unser Plan“, erwidert James.

„Was dann?“

„Animagi, Mr Potter“, antworte ich.

„Animagi? Das ist wirklich nicht legal, schon gar nicht in eurem Alter. Und außerdem ist es schrecklich gefährlich und kann gewaltig schief gehen.“

„Das ist uns schon klar, Dad. Warum glaubst du, dass wir im letzten Jahr wie die Verrückten alle Arten von Verwandlungen geübt haben?“

Sein Vater seufzt. Dann setzt er sich auf James Bett und winkt uns, dass wir uns zu ihm setzen.

Im Schneidersitz lassen wir uns vor ihm am Boden nieder.

„Euch liegt wirklich viel an Remus, an - wie nennt ihr ihn – Moony?“

Wir nicken zustimmend und sehr ernst. Wir wissen, gleich kommt wieder eine Geschichte und zumindest ich bin sehr gespannt.

„Ihr habt beide Recht, Freundschaft ist das Wichtigste, was es auf der Welt gibt. Ohne Freundschaft wäre die Welt sehr einsam. Jeder wäre nur für sich und keiner könnte dem anderen vertrauen…

Ich will euch die Geschichte von einem guten Freund erzählen, einem Freund, der schon lange nicht mehr lebt, einem Freund, der wie ich glaube, für mich gestorben ist…“

Rodric Darkwood
 

„Sein Namen war Rodric Darkwood“, beginnt Mr Potter seine Erzählung. „und wir waren Jahrgangs- und Hauskameraden in Hogwarts. Wir waren euch beiden recht ähnlich, nur gab es keinen dritten Freund.

Nun, wir haben gemeinsam studiert und hatten auch in der Schule schon unseren Anteil an großartigen Abenteuern. Wir standen uns so nahe wie Brüder, so wie ihr beide.

Als es an der Zeit war, entschlossen wir uns, Auroren zu werden. Es schien uns so spannend, so aufregend, eine Fortführung unseres tollen Lebens an Hogwarts…

Nun, ich habe euch schon von meiner Mission bei den Vampiren von Transsylvanien erzählt und was für eine unruhige Zeit damals war.

Alle - ich meine natürlich nur in der magischen Gemeinschaft, die Muggel hatten, wie schon gesagt, andere Probleme – sprachen damals von einem schwarzen Magier. Sein Namen war Grindelwald und er hatte bereits eine Menge Unheil verursacht.

Kurz nachdem ich aus Transsylvanien zurück war, wurde ich mit Rod auf ihn angesetzt. Wir sollten ihn nur verfolgen und über seine Pläne berichten.

Man erwartete nicht von uns, dass wir es mit ihm aufnehmen, wir sollten ihn nur überwachen…

Nun, wir waren jung, mutig und zu allem entschlossen. Aber wir waren auch noch dumm und zu sehr von uns selbst und unseren Fähigkeiten überzeugt…“

Er berichtet uns von seinen Plänen und Taten, von der Verfolgung und der Spionage, von den Berichten an das Hauptquartier und tollkühnen, großartigen Abenteuern.

„Es ging sehr lange gut und langsam begannen wir uns für unverwundbar zu halten … für unbesiegbar…

Wir haben uns zu viel zugetraut und haben uns zu nahe an Grindelwald und seine Anhänger heran gewagt…

Lange Rede, kurzer Sinn, wir wurden erwischt.

Schneller, als wir es überhaupt begreifen konnten, waren wir in ein Duell auf Leben und Tod verwickelt. Flüche flogen wie ein wütender Schwarm Wespen um uns herum und wir konterten mit unserer ganzen Kraft und all unseren Fähigkeiten. Wir waren umringt von unseren Gegnern und kämpften Rücken an Rücken.

Wir hatten bereits einige Angreifer niedergestreckt - nicht getötet, wohlgemerkt, nur handlungsunfähig gemacht - als es geschah.

Die Anderen waren nämlich keineswegs abgeneigt, tödliche Magie zu benutzen.

Es wurden plötzlich einfach zu viele Flüche, die herum flogen, als dass wir hätten auf alle achten können.

Einer davon flog auf mich zu und ich habe es zu spät bemerkt. Nicht jedoch Rod. Er warf sich vor mich, wurde getroffen und fiel schwer verletzt zu Boden.

Er war noch nicht tot, lag jedoch im Sterben. Er sprach einen letzten Zauber aus, der so gewaltig war, dass er alle unsere Gegner auf einmal niederstreckte, nur Grindelwald gelang es zu fliehen.

Ich ließ mich neben Rod auf den Boden sinken und er starb in meinen Armen.

Es hat mich mein Leben lang verfolgt…

Er hat mich gerettet und sein Tod war nicht sinnlos, denn er hat es uns ermöglicht, die meisten von Grindelwalds Anhängern gefangen zu nehmen.

Erst einige Jahre später gelang es Dumbledore - ja eurem heutigen Direktor - ihn zu besiegen. Aber mein bester Freund war tot und nur, weil wir nicht gut genug aufgepasst hatten…

Was will ich euch mit dieser Geschichte sagen?

Freundschaft bedeutet alles, das ist das eine.

Das Zweite ist, ihr solltet immer vorsichtig sein und euch nie selbst überschätzen und drittens: Lernt unbedingt, euch richtig zu duellieren, wobei es auch nicht schadet, ohne Magie kämpfen zu lernen.

Zu schnell kann man seinen Stab verlieren und ist dann hilflos.

Seht zu, Jungs, dass ihr nie hilflos vor einem Gegner steht…“

James grinst ihn verschmitzt und nachdenklich an. „Wir sind Duelle gewohnt, was Sirius?“

„Yeah“, meine ich und denke an einen ganz bestimmten Schleimball, der nie eine Gelegenheit auslässt, uns zu verfluchen…

„Welche Duelle?“

„Weist du Dad, an unserer Schule gibt es einen schmierigen Kerl, mit dem wir schon am ersten Tag aneinander geraten sind.“

„Yeah, Mr Potter, der Knabe hat die Angewohnheit, uns Flüche hinterher zuschicken. Und wir lassen uns das natürlich nicht gefallen.“

„Wie heißt dieser Junge?“

„Snape, Severus Snape“, antwortet James.

„Wir nennen ihn Snivellus“, füge ich an.

„Snape? Doch nicht etwa der Sohn vom alten Ravenous Snape?“

Wir zucken die Schultern.

„Keine Ahnung, Dad“, meint James.

„Er muss es sein. Der alte Ravenous hat einen Sohn in euerem Alter. Seid sehr vorsichtig mit dem Jungen. Die Auroren sind schon seit Jahren hinter dem Alten her. Er handelt illegal mit schwarzen Zaubertränken und hat schon einiges Übel verursacht. Nicht, dass wir es ihm je hätten nachweisen können.

Wenn der Junge nach dem Alten kommt, ist er brandheiß, um es mit euren Worten zu sagen.“

„Wir passen schon auf, Sir“, meine ich.

„Yeah, Dad, der schmierige Snivellus ist kein Problem für uns.“

„Bitte überschätzt euch nicht und bleibt vorsichtig.

Es muss nicht so sein, dass der Junge wie sein Vater ist – Sirius ist das beste Beispiel dafür – aber wenn er es doch ist, solltet ihr wirklich auf der Hut sein.“

Wir nicken nachdenklich.

„Nun zu euren Plänen mit den Animagi. Macht es - Remus ist es sicher wert – aber überlegt genau, bevor ihr handelt. Ihr solltet erst den Rückverwandlungszauber für Animagi beherrschen, bevor ihr es wirklich versucht und dann sollte einer ein Mensch bleiben, um den Anderen im Notfall zurück verwandeln zu können.

Ihr dürft erst beide gleichzeitig Tiergestalt annehmen, wenn ihr ganz sicher seid, auch die Rückverwandlung zu beherrschen.“

„Gut Dad, machen wir. Aber noch eine Bitte, sag Remus nichts davon, bis es soweit ist.“

„Nun, ich hatte ohnehin vor, zu schweigen. Aber warum soll ich auch ihm nichts sagen?“

„Es ist so, Mr Potter, dass wir noch nicht ganz sicher sind, ob wir es überhaupt zu schaffen und wir wollen Moony keine falsche Hoffnung machen. Er leidet so entsetzlich unter dem Werwolffluch und wenn er jetzt darauf hofft, diese Zeit nicht alleine verbringen zu müssen und wir können ihm dann doch keine Gesellschaft leisten, tut er sich möglicher Weise was an und das wollen wir auf keinen Fall riskieren…“

„Gut, jetzt kann ich euch beruhigt euren Übungen überlassen“, meint James Vater. „Jetzt weis ich, dass ihr denkt, bevor ihr handelt…“

Gegenseitige Verwandlung
 

Unsere weiteren Übungen sind sehr erfolgreich, wir können den anderen problemlos in jedes beliebige Tier und wieder zurück verwandeln. James Vater hat uns aber gesagt, dass es schwieriger ist einen Animagus in einen Menschen zu verwandeln, wenn dieser ein Animagus bleiben will.

Er hat uns auch geraten, uns gegenseitig in unsere gewünschte Animagus Gestalt zu verwandeln, damit wir uns an diese Form gewöhnen können, welche Art zu denken damit verbunden ist und wie man sich als ein derartiges Tier bewegt.
 

James hat mich in den schwarzen Hund verwandelt, den ich mir vorgestellt habe. Das Tier ist noch nicht ganz ausgewachsen, ist, genau wie ich, noch ein Halbwüchsiger.

Es ist erstaunlich, zu denken wie ein Mensch, aber zu sehen und zu riechen wie ein Hund.

Mit den Gefühlen ist das so eine Sache. Sie sind etwas reduziert, man wird mehr durch Instinkte gesteuert und ich beginne langsam zu begreifen, was Remus damals damit gemeint hat, dass der Werwolf nach seinen Instinkten leben würde…

Orion streift der Hundegestalt um die Beine und schnurrt. Er scheint langsam zu begreifen, was wir hier tun und akzeptiert mich in jeder Gestalt.

Mein Kater hilft mir sehr dabei, zu verstehen, wie ich mich als Hund verhalten muss. Wir können auf einer gewissen Ebene mit einander kommunizieren, obwohl Hund und Katze eine völlig unterschiedliche Körpersprache haben.

James lässt mich eine ganze Stunde in Tiergestalt üben, dann verwandelt er mich wieder zurück.

„Wie war es, Padfoot?“ will er wissen.

„Interessant“, meine ich knapp. „Jetzt du?“

„Yeah.“

Ich schwinge meinen Stab und James wird zu Prongs, obwohl von einem Geweih noch nicht viel zu sehen ist. Mein Freund sieht aus, wie ein Rehkitz dessen weiße Flecken gerade Mal am verschwinden sind.

Er stakt auf seinen überlangen Beinen durchs Zimmer und sieht eher wie ein Fohlen aus, denn wie ein Hirsch. Er hat einen niedlichen Schopf an der Stelle, wo sich irgendwann mal ein Geweih bilden soll und seine braunen Augen sind dieselben, wie die, die er als Junge hat.

Er stolziert zu Orion hin und mein Kater schnüffelt an ihm, scheint zu akzeptieren, dass es sich bei dem Rehkitz um James handelt.

Schuhu fliegt überrascht auf und landet auf der Schulter meines Freundes, reibt ihren Schnabel an seinem Schopf.

Auch ich lasse James eine ganze Stunde als Hirschkalb herum laufen, bevor ich ihn zurück verwandle.

„Und?“ frage ich.

„Yeah. Du hast Recht. Das muss man erst selbst ausprobiert haben, bevor man darüber reden kann“, erwidert er.

„Du bist ein echt niedliches Hirschkälbchen“, ziehe ich ihn auf.

„Und du ein süßer, kleiner Welpe“, gibt er zurück und grinst.

Er ist nicht beleidigt, sondern versteht meinen Witz, wie er gemeint war.

„Wie sehe ich als Hund eigentlich aus? Ich habe nur den Tierkörper gefühlt, aber keine Ahnung, wie ich aussehe.“

„Riesig, schwarz, zottig. Fast wie ein junger Bär.

Wenn du erst ausgewachsen bist, wird das Vieh gewaltig sein. Ich meine, ich würde mich schon jetzt nicht mehr freiwillig mit ihm anlegen. Er wirkt zwar noch etwas tollpatschig und welpenhaft, aber man kann schon die Kraft sehen, die in diesem Körper steckt.

Wie ist es, Padfoot? Kannst du dich mit dieser Gestalt anfreunden? Ist es die Richtige für dich?“

Gute Frage. Ich denke etwas darüber nach.

Ja, der Hund fühlt sich gut an und James hat auch Recht mit der vorhandenen Kraft. Ich kann mich mit dem Tier identifizieren und es entspricht meinem Wesen. Mutig, klug, stark und schnell.

„Yeah“, sage ich daher. „Tatze passt zu mir und wie ist es dir, Prongs?“

James Augen nehmen einen nachdenklichen Ausdruck an. Dann nickt er.

„Yeah. Krone passt auch zu mir.

Hast du eine Ahnung, wie wir jetzt weiter machen sollen?“

„Wie wäre es, wenn du mich wieder in Tatze verwandelst und ich versuche Tatze zu bleiben während du versuchst, mich wieder zum Menschen zu machen?“

„Versuchen wir es!“ ist die Antwort.

Gesagt, getan.

Es ist schwer, dem Gegenzauber zu widerstehen, aber ich bekomme ein sehr gutes Gefühl für die Hundegestalt.

Sie wird mit der Zeit wirklich zu einem zweiten Körper, der wirklich der Meine ist…

Stunden später sind wir beide völlig erschöpft, aber es gelingt mir schon beinahe, Tatze zu bleiben, obwohl James mich in Sirius zurück verwandeln will.

„Pause“, stöhnt der schließlich, als ich endgültig wieder ein Mensch bin. „Lass uns runter gehen und was Essen. Ich bin am Verhungern.“

„Yeah. Ich hab auch einen Hunger, als wäre ich immer noch der schwarze Hund.“
 

Mrs Potter hat ein gewaltiges Abendessen hergerichtet und wir hauen rein, als gäbe es Morgen nichts mehr. Sie schaut uns verwundert an, freut sich jedoch über unseren Appetit. Mr Potter lächelt wissend, aber er schweigt, selbst vor seiner Frau.
 

Die Tage bis nach dem nächsten Vollmond sind angefüllt mit den wechselweisen Übungen, unsere Tiergestalt zu halten, während der andere versucht, die Rückverwandlung zu bewirken. Auch James ist der Meinung, Krone immer besser zu beherrschen und sich an den Tierkörper zu gewöhnen.

„Raus mit euch!“
 

Wir verlassen das Zimmer nur, um zu essen oder ins Bad zu gehen.

Das betreiben wir so lange, bis Mrs Potter uns nahezu gewaltsam vor die Tür setzt.

„Geht spazieren, geht schwimmen oder fliegt auf den Besen, aber geht nach draußen! Jetzt ab mit euch - Raus!“

Sie drückt uns die Besen in die Hand und wirft uns aus dem Haus.

Wir stehen da, wie bestellt und nicht abgeholt, haben etwas verlegen die Besen in der Hand und wechseln einen halb belustigten, halb erschrockenen Blick.

„Gehen wir fliegen!“ meint James achselzuckend.

„Yeah“, erwidere ich. „So entschlossen habe ich deine Mum noch nie gesehen.“

„Wir sind selbst dran schuld“, lacht er reumütig. „Wir hatten ihr doch versprochen, an die frische Luft zu gehen.“

„Yeah, Prongs, aber ich dachte, für frische Luft sei noch Zeit genug, wenn Moony erst da ist.“

„Ich hab mir da was überlegt“ erwidert er. „Dad hat doch vom Duellieren gesprochen. Das können wir auch mit Moony üben, ohne unser Geheimnis zu verraten und der Schutz im Dachzimmer bleibt ja bestehen…“

„Gute Idee. Dann sind wir nächstes Jahr wenigstes richtig gegen Snivellys Gemeinheiten gewappnet.“

„Mein Gedanke…“
 

Wenn wir bei James sind, tragen wir natürlich keine Roben und Umhänge, wir tragen Jeans und T-Shirts, damit wir auf den Straßen nicht auffallen.

Nun ja, alleine die geschulterten Besen machen uns auffällig, aber keiner spricht uns deswegen an, auch wenn wir so manchen fragenden Blick ernten.

Das verlassene Grundstück können wir nicht mehr benutzen, dort wird gebaut, also entschließen wir uns, zum See zu gehen.

Auch dort sind die Bäume hoch genug, um uns vor neugierigen Blicken zu verbergen.

Wir flitzen durch das kleine Wäldchen, jagen uns, blockieren uns, versuchen uns gegenseitig vom Besen zu werfen. Mrs Potter hatte Recht, in uns hat sich jede Menge körperliche Energie angestaut, während die magische nahezu erschöpft ist. Wir toben uns so richtig aus.

Wir sind schmutzig, durchgeschwitzt und zerzaust, als wir am See landen.

„Puh“, meint James. „ist mir heiß!“

„Yeah. Mir auch, ich wünschte wir könnten schwimmen gehen…“

„Und was hält dich davon ab?“

„Wir haben doch keine Badehosen dabei.“

„Na und? Wozu brauchen wir die schon. Hier ist ja keiner außer uns beiden…“

„Du meinst ganz ohne…?“

„Yeah, warum nicht…“

James hat Recht, warum nicht?

Nun, da wäre das kleine Problem, mich vor meinem Freund nackt ausziehen zu müssen, aber andererseits ist er genauso ein Junge wie ich und sieht auch nicht anders aus…

Ich zucke innerlich mit den Schultern und werfe meine durchgeschwitzten Sachen ab.

James hat wirklich noch den Körper eines Jungen, während der Meine schon fast zu einem Jugendlichen gehört. Ich habe an gewissen Stellen schon ein paar Härchen, wo James noch nicht mal Stellen hat.

Wenn man den Verstand und die Fähigkeiten meines Freundes kennt, denkt man gar nicht daran, wie jung er noch ist.

James läuft in den See und läßt sich einfach ins Wasser fallen. Er taucht ein paar Meter, dann erscheint sein Kopf wieder an der Oberfläche. Er blinzelt mich kurzsichtig an und ruft:

„Komm rein, Padfoot, es ist herrlich.“

Ich folge ihm vorsichtiger. Es hat mir gereicht, letztes Jahr beinahe abzusaufen und wer weis, vielleicht habe ich das Schwimmen ja in der Zwischenzeit auch wieder verlernt.

Habe ich nicht.

Ich schwimme zu meinem Freund. Plötzlich taucht der, packt mich an den Beinen und zieht mich unter Wasser. Shit! Will er mich ersäufen?

Will er nicht. Er wartet, bis ich wieder auftauche und spritzt mir einen Schwall Wasser ins Gesicht.

‚Na warte, Prongs!’ denke ich und spritze zurück.

Schon bald tobt die schönste Wasserschlacht, wir spritzen uns nass, tauchen uns gegenseitig unter und jagen uns durchs Wasser.

Es macht eine Menge Spaß so herum zu toben.

Wir waren in den letzten Tagen auch viel zu ernst und viel zu konzentriert bei unseren Übungen. Der ganze jugendliche Überschwang bricht jetzt aus uns heraus.

Um einiges später krabbeln wir recht erschöpft aus dem Wasser und lassen uns am Ufer, unter den Bäumen, in den Sand fallen.

Sonne und Wind spielen in den Blättern und im See. Die verschiedenen Grüntöne glitzern.

Es ist einfach herrlich, so jung zu sein, Ferien zu haben und einen guten Freund, mit dem man das teilen kann.

Wir liegen träge nebeneinander im Schatten und genießen den wunderbaren Tag.

„Mum hatte Recht. Wir waren viel zu lange drinnen. Es ist schon richtig zu Üben, aber das hier hat auch seinen Berechtigung“, meint James weise.

„Yeah“, entgegne ich. „All zuviel ist ungesund…“

James kichert.

„Wir haben es wirklich etwas übertrieben. Das merke ich erst jetzt.“

„Yeah. Aber wir haben so tolle Erfolge erzielt, dass ich immer weiter und weiter machen wollte“, erwidere ich.

„Ich genau so“, meint er. „Wir sind so verdammt nahe dran.“

„Schon, aber was ist, wenn wir zu viel Energie verbrauchen und deswegen was schief geht. Es ist schon richtig, hin und wieder eine Pause einzulegen.“

„Was anderes…“

„Yeah?“

„Du warst vorhin so komisch, als ich davon gesprochen habe, ohne was baden zu gehen. Schämst du dich oder was?“

„Weis nicht“, murmle ich und werde rot. „Ich bin ein bisschen älter als du und komme langsam in die Pubertät und soviel ich weis, wird dann alles anders…“

„Was alles?“

„Einfach alles. Alles, was mit deinem Körper zu tun hat und denken tust du auch anders, besonders in Bezug auf Mädchen und so…“

„Lily?“ fragt er unsicher.

„Nee, nicht speziell Lily, alle Mädchen. Nicht als Personen, sondern als Wesen des anderen Geschlechts…“

„Mädchen sind doch meistens recht langweilig“, meint er. „Nun, Lily nicht, die ist witzig, schlau und gewieft. Mit der kann man herrlich reden und streiten. Die meisten anderen Mädchen kucken dich nur an, als wärst du der letzte Trottel und fangen an, hinter vorgehaltener Hand, zu kichern.“

„Yeah. Aber interessant werden sie trotzdem. Wart´s nur ab, wir reden in einem Jahr wieder drüber, wie du dann über die Sache denkst.“

„Was ist in diesem Zusammenhang eigentlich mit Moony. Der ist doch noch ein Stück älter.“

„Der hat seine eigenen Probleme…“

„Was weist du, was ich nicht weis?“

Da stellt er mich vor ein Problem. Es ist Moonys Angelegenheit. Habe ich überhaupt das Recht, mit James darüber zu reden? Soll er ihn doch selbst fragen – andererseits ist das Thema Moony ziemlich peinlich und mir weniger, weil ich es seit frühster Jugend gewohnt bin, über solche Sachen zu hören und zwar in einer recht deutlichen Art und Weise.

„Jetzt red schon!“ drängt mein Freund.

Ich rolle mich auf den Bauch, damit ich in seine Augen schauen kann.

„Es ist so, dass ich nicht weis, ob ich Moonys Vertrauen missbrauche, wenn ich mit dir über sein Problem rede. Er hat sich mir anvertraut und es war ihm mehr als nur peinlich.“

„Nun, dann erzähl du es mir und ich muss ihn nicht fragen. Dann kann es ihm auch nicht peinlich sein und ich weis trotzdem, was los ist.“

Gutes Argument und das einzige, das ich gelten lassen darf.

„Nun, es ist so, dass er ja wirklich reifer ist, als wir beide und natürlich beginnt, auf Mädchen zu reagieren. Das ist der eine Teil seines Problems. Er kann es sich nicht erlauben, einem Mädchen näher zu kommen, wegen des Werwolfs. Der ist der zweite Teil des Problems.

Der Werwolf ist bereits ganz ausgewachsen und reagiert auf alle Gerüche, auch auf die von Hündinnen.“

„Shit!“ meint James leise. „Da hat er ja ein echtes Problem. Aber woher weist du davon?“

„Erinnerst du dich, letztes Jahr, als er so sauer auf uns war?“

James nickt.

„Ich war zu der Zeit recht viel allein, weil du für Quidditch trainiert hast und Peter bei dir abhing und Remus hat geschmollt. Es war mir eines Tages so langweilig, dass ich zu Hagrid runter bin, weil ich Gesellschaft gesucht habe.

Dort war Moony und er war in einem schrecklichen Zustand…“

Ich erzähle James von unserem damaligen Gespräch, das er ja so nicht kennt.

Jetzt erfährt er von mir den Rest.

„…seitdem will ich die Animagi noch dringender fertig bringen.“

James starrt mich mit großen, halbblinden Augen an – die Brille liegt vergessen bei seinen Klamotten – und schüttelt den Kopf.

„Shit!“ meint er nochmal. „Wenn das so ist, verzichte ich auf die Pubertät.“

„Bei Moony ist es so. Bei uns wird es wohl kaum so schlimm sein. Wir haben ja immer noch unseren Verstand, obwohl ich es nicht so genau weis, ich bin noch nicht alt genug, aber es wird wohl nicht mehr lange dauern, wenn mir schon unter den Armen und zwischen den Beinen die Haare wachsen.“

„Du weist recht genau darüber Bescheid, oder?“

„Yeah. Bei mir zu Hause lernt man das schon als kleiner Junge, denn du könntest dich ja mit der Verkehrten einlassen und die Reinheit des Blutes beflecken und solchen Mist…“ den letzten Teil des Satzes habe ich recht abfällig ausgestoßen.

James weiss ganz genau, was ich von solchem ausgemachten Blödsinn halte.

„Yeah“, meint er. „Aber weist du was, dein Rat, dass er es sich selber machen soll, klingt irgendwie eklig.“

„Aber Moony meint, es hilft und ich denke, es ist immer noch besser, als zu versuchen, es sich bei den Ohren rauszuschwitzen oder kalt zu duschen.

Wobei ich Letzteres nicht für besonders Erfolg versprechend halte.“

James prustet los.

„Es ausschwitzen“, keucht er amüsiert. „Das geht doch gar nicht, oder?“

„Keine Ahnung, ich glaube es kaum“, erwidere ich und lache mit.

Momentan bin ich sehr froh, am Bauch zu liegen. Unter mir ist bei diesem Gespräch etwas hart geworden – zum ersten Mal in meinem Leben - und es wäre mir wirklich peinlich, wenn James etwas davon mit bekäme. Langsam wird das Gefühl direkt unangenehm. Also springe ich auf und laufe in den See.

Shit! Kaltes Wasser hilft also doch…

James schaut mir verblüfft nach, folgt mir dann aber einfach und wir schwimmen nebeneinander über den Teich.

„Was war denn plötzlich mit dir?“ fragt er mich.

Und ich murmle verlegen etwas von wegen zu heiß geworden.

Da habe ich schon eine so ausführliche Erziehung in Sachen Sexualität genossen und dann sind mir die Reaktionen meines Körpers vor meinem Freund peinlich. Darüber muss ich mal ausführlicher nachdenken, wenn ich mal Zeit dafür habe…

Duellierübungen
 

Die Ferien vergehen und wir achten jetzt darauf, zwischen unseren Übungen oft genug ins Freie zu kommen.

Dann kommt endlich auch Remus nach Godrics Hollow. Er hat Kratzer im Gesicht und an den Armen und ein wirklich prachtvolles Veilchen, das in allen Regenbogenfarben schillert und neugierige Blicke der erwachsenen Potters auf sich zieht…

Aber sie stellen keine Fragen…
 

Wir stellen sie natürlich sofort, als wir mit ihm alleine in Dachzimmer sind.

„Moony, was ist denn blos mit dir passiert?“ will James aufgeregt wissen, kaum dass ich die Tür geschlossen habe.

Remus wirft mir einen gequälten Blick zu.

„Ich hab es James letztens erklärt. Ich hab mir gedacht, dass es dir peinlich wäre und dass er es wissen sollte…“

Moony seufzt erleichtert.

„Danke“, murmelt er.

„Ich konnte zu Hause deinem guten Rat keine Folge leisten, weil wir bis zum Vollmond Besuch von entfernten Verwandten hatten und deren Sohn schlief bei mir im Zimmer. Er ist alt genug, um unangenehme Fragen zu stellen, aber zu jung, um die Antwort zu verstehen.

Also wurde es echt schlimm. Das Schloss, das mich als Junge sicher im Keller gehalten hatte, stellt jetzt kein großes Hindernis mehr für mich da.

Ich bin ausgebrochen, aber ich konnte den Werwolf zwingen, in den Wald zu laufen und das Dorf zu meiden.

Dort hatte ich einen Zusammenstoß mit dem alten Mortie. Es ist um die zehn Jahre her, dass ich ihm das letzte Mal begegnet bin und schon damals war er alt. Jetzt ist er wirklich grau und sehr gebeugt.

Das tut aber seiner Kraft als Werwolf keinen Abbruch. Und ich muss gestehen“, seufzt er, „dass Werwölfe keine besonders geselligen Wesen sind.

Vielleicht ist auch nur der alte Mortie keins…

Lange Rede, kurzer Sinn: Es kam zum Kampf.

Nicht unbedingt auf Leben und Tod, aber es war alles andere als ungefährlich. Wir haben uns gegenseitig nichts geschenkt und einander entsetzlich zugerichtet. Gott sei Dank ist es Sommer und es wurde bald hell.

Als wir wieder Menschen waren, haben wir kurz miteinander geredet.

‚Bist groß geworden, Jungchen’, hat er zu mir gesagt. ‚Hast den Biss vom alten Mortie gut überstanden. Warum bist du zurückgekommen? Willst du jetzt hier im Wald leben? Der alte Mortie möchte aber seinen Platz nicht hergeben…’

‚Nein’, habe ich geantwortet, ‚ich bin nur in den Ferien bei meinen Eltern zu Besuch und dieses Mal konnte mich meine Zelle nicht halten. Ich habe noch soviel Verstand behalten, in den Wald zu fliehen, damit ich keinem was tun kann. Die Rauferei tut mir leid, Mortie.’

‚Schon gut, Jungchen, kann man nicht verhindern, wenn zwei Männchen unserer Art aufeinander treffen. Wie nennt man dich eigentlich, Jungchen? Damit der alte Mortie wenigstes deinen Namen kennt, sollten wir uns nochmal begegnen.’

‚Remus, Remus Lupin’, war meine Antwort, ‚aber meine Freunde nennen mich Moony.’

‚Freunde? Du hast Freunde, Remus?’

‚Yeah, gute Freunde und sie wissen, was ich bin…’

‚Jetzt ist der alte Mortie aber neidisch. Gute Freunde. Na dann viel Glück, Jungchen. Vielleicht sehen wir uns nochmal…’

Mit diesen Worten verschwand er wieder in der Tiefe des Waldes.

Ich bin blutig und zerschlagen heimgetrottet…

Und was habt ihr so gemacht?“

Wir erzählen es ihm, wenn auch nicht die ganze Wahrheit.

„…und dann meinte James Dad, wir sollen duellieren üben, aber damit wollten wir warten, bis du da bist“, beende ich unseren abwechselnden Bericht.

„Klasse Idee“, grinst er, „das könnte Spaß machen. „Meint ihr nur mit den Stäben oder auch anders?“

„Wir haben darüber nachgedacht“, antwortet James. „Auch anders. Denn Dad hat ganz Recht, was ist, wenn wir keinen Stab haben. Sollen wir uns dann einfach ergeben, oder was?“

„Ich hab euch doch mal erzählt, dass meine Eltern mir auch Muggelbücher zum Lesen besorgt haben, oder?“ fragt Moony.

Wir nicken.

„In einem wurden Kampftechniken beschrieben und ich hatte damals eine Menge Spaß damit, das auszuprobieren. Nun ja, so lange, bis die beste Vase meiner Mutter samt Vitrine zu Bruch ging…“ er lacht bei dieser Erinnerung leise in sich hinein. „Sie hat zwar alles gleich wieder repariert, aber sie hat mir auch strengstens verboten, weiter im Haus zu üben.“

„Dann kannst du uns ja was davon zeigen, oder?“ frage ich aufgeregt.

„Yeah, aber wir sollten dann weit weg von allem sein, was zerbrechlich ist. Ich möchte keinen Ärger mit James Mum kriegen…“

„Dann üben wir am See. Mum wirft uns ohnehin wieder raus, wenn wir hier zu lange rumlungern…“ meint James.

Den Rest des Tages verbringen wir erst mal damit, uns gegenseitig wieder auf den aktuellen Stand er Dinge zu bringen.

Was mit anderen Worten nur bedeutet, dass wir ausgiebig quatschen. So nahe James und ich uns auch stehen, ohne Remus sind wir nicht ganz vollständig, wobei ich gestehen muss, dass Peter uns überhaupt nicht fehlt, wir verschwenden noch nicht mal einen Gedanken an ihn…
 

Am nächsten Morgen fällt der erste Regen des Sommers und nicht mal Mrs Potter besteht darauf, dass wir das Haus verlassen. Die beste Gelegenheit Duelle zu üben.

Zwei von uns versuchen, sich gegenseitig zu entwaffnen und der Dritte passt auf, dass nichts schief geht.

Den Expelliarmus beherrsche ich zum Beispiel schon seit dem ersten Jahr und auch den Petrificus.

James ist darin um keinen Deut schlechter und auch Moony stellt sich alles andere als ungeschickt an.

Wir drei sind uns bei diesen relativ einfachen Zaubern völlig ebenbürtig.

„Wir sollten deinen Dad fragen, ob er uns hilft“, meint Remus schließlich. „So kommen wir nicht recht weiter.“

James zockelt los, um seinen Vater zu holen.

Ich habe also ein paar Minuten Zeit, ein vertrauliches Wort mit Remus zu wechseln.

„Du bist nicht sauer, dass ich mit James über deine Angelegenheiten geredet habe, oder?“ frage ich ihn.

„Nee, echt nicht. Früher oder später hätte er mich sowieso gefragt. Eher früher, so wie ich hier angekommen bin…

So musste ich ihm nicht erst viel erklären.“

Ich grinse ihn dankbar an. Es liegt mir echt viel an seiner Freundschaft und, wie gesagt, er hat mir wirklich gefehlt.

James kommt mit seinem Dad zurück.

„Was gibt’s Jungs?“ fragt er. „Mein verrückter Sohn hier hat mich einfach an der Hand gepackt und die Treppen hoch gezogen.“

„Sie haben uns doch geraten, das Duellieren zu üben, Mr Potter“, meine ich. „Aber ohne Anleitung kommen wir nicht recht weit. Entwaffnung und Ganzkörperklammer, OK, aber das sind doch nur die Grundlagen…“

„Und jetzt soll ich euch weiter helfen, oder?“ meint er und grinst verschmitzt.

„Ja, Dad, bitte“, erwidert James.

„Das wäre ganz toll, Mr Potter“ sage ich gleichzeitig.

„Es wäre uns wirklich eine sehr große Hilfe, Sir“, fügt Remus an.

„Nun gut, Jungs, zeigt mir erst mal, was ihr schon könnt.“

Wir stellen uns auf und demonstrieren abwechselnd unser Können. Er nickt zufrieden.

„Das ist gut, Jungs, sehr gut. Aber ich muss euch noch ein wenig über die allgemein anerkannten Duellregeln unterrichten. Nicht, dass ein wirklich schwarzer Magier sich daran halten würde…“

Er zeigt uns die richtige Aufstellung für ein ehrenwertes Duell: den Abstand, den die Gegner gewöhnlich zu einander haben, die richtige Art, sich zu verbeugen und welche Ausweichmanöver als ehrenhaft gelten. Auch spricht er von der Rolle der Sekundanten.

„Steht euch jedoch ein echter Schwarzer Magier gegenüber, dann vergesst ihr alle Regeln von Ehre und Anstand am besten sofort und kämpft mit allen Mitteln, die euch zur Verfügung stehen“, meint er abschließend.

Dann zeigt er uns den Lähmzauber, der Verlangsamungszauber (der Gegner sollte sich kurze Zeit gar nicht bewegen und nicht nur schleichen, wie bei mir, letzten Winter) und den Schildzauber. Einige Erfolg versprechende Hexereien und er spricht auch sehr eindringlich über die unverzeihlichen Flüche.

„Ihr müsst euch immer bewusst sein, einen dieser drei Flüche – den Imperius, den Cruciatus und den Averda Kadevra – gegen einen Mitmenschen auszusprechen, bedeutet lebenslängliche Haft in Askaban und ich schwöre euch, dort wollt ihr mit Sicherheit nicht landen.

Ich will nicht behaupten, dass ihr nie in die Verlegenheit kommen werdet, die Unverzeihlichen benutzen zu müssen, aber ihr solltet es euch dann schon sehr genau überlegen.

Wegen Askaban.

Nun, dieses Gefängnis wird von den sogenannten Dementoren bewacht. Wirklich scheußliche und grausame Kreaturen. Ich habe sie bei meiner Tätigkeit als Auror kennengelernt, wenn ich gezwungen war, dort Gefangene abzuliefern. Ich schöre euch, Jungs“, sagt er und schüttelt sich angewidert. „Die nehmen euch alles. Jede Freude, jeden glücklichen Gedanken, den Willen zu leben und zuletzt auch eure Seele.“

„Kann man sich denn nicht gegen diese Wesen wehren, Dad?“ murmelt James erschrocken.

„Doch, das kann man.

Aber es ist sehr schwierig. Zum einen ist dieser Schutzzauber sehr weit fortgeschrittene Magie, zum anderen ist es ganz etwas anderes, ihn im stillen Kämmerlein zu üben, als ihn gegen die echten Dementoren einzusetzen…“

„Wie heißt dieser Zauber, Sir?“ fragt Remus begeistert.

„Es handelt sich um den sogenannten Patronus Zauber. Man ruft damit eine Art Wächter, der in der Lage ist, die Dementoren zu verjagen. Man benötigt dazu unbedingt einen Zauberstab und dann kommt das, was so schwer ist.

Man muss sich ganz stark auf einen glücklichen Gedanken konzentrieren - Gar nicht so leicht, denn solche Gedanken sind die Nahrung der Dementoren und sie saugen diese regelrecht aus euch heraus.“

„Können sie uns diesen Patronus beibringen, Mr Potter?“ frage ich mit glänzenden Augen.

„Versuchen kann ich es, aber es wäre ein Wunder, wenn ihr mehr erzeugen könntet, als silbrigen Dunst…

Expecto Patronum!“ ruft er plötzlich und eine Art silberner Geisterlöwe erscheint im Zimmer.

Er wirft stolz seinen Kopf hoch und brüllt lautlos.

Er wirkt auf mich nicht bedrohlich, sondern ist wunderschön. Kurz darauf ist dieses eigenartige Wesen auch schon wieder verschwunden.

„Hat jeder einen Löwen, Dad?“ fragt James beeindruckt.

„Nein. Ein Patronus sieht bei jedem anders aus. Wollt ihr den Zauber ausprobieren? Ihr habt alle drei einen so enthusiastischen Blick…“

Wir nicken aufgeregt.

Er lässt uns den Ruf erst ohne Zauberstab üben, bis er völlig sitzt und wir uns nicht mehr versprechen.

„Also gut“, meint er schließlich. „Jetzt einer nach dem anderen. Denkt an etwas Schönes und sprecht den Ruf aus.

James, willst du es versuchen?“

Der stellt sich neben seinen Vater und zückt seinen Zauberstab. Sein Gesicht ist vor Konzentration verzogen.

„Expecto Patronum!“ ruft er und aus seinem Stab quillt dichter silbriger Dunst.

Er wirft seinem Vater einen enttäuschten Blick zu, doch der lächelt zufrieden.

„Sehr gut, mein Sohn, ausgezeichnet!“ meint er.

„Aber Dad, das war doch nur silberner Rauch!“

„Und das ist eine gewaltige Leistung für einen Zauberer deines Alters.“

„Das bisschen Rauch?“ fragt James ungläubig.

„Das bisschen Rauch, wie du es nennst, zeigt mir, dass du auf dem richtigen Weg bist. Man lernt diesen Zauber gewöhnlich erst im letzten Jahr in Verteidigung gegen die Schwarzen Künste und ich kenne genügend ausgewachsene Magier, die noch nicht mal, das bisschen Rauch zu Stande bringen.“

„Darf ich es versuchen?“ frage ich ihn.

Er nickt.

„Expecto Patronum!“ rufe ich und denke an das Gefühl, wie es war, als mich James und Remus letztes Jahr aus Grimmauld Platz erlöst haben.

Aber auch ich bringe nur einen etwas dichteren silbrigen Nebel zu Stande.

„Genau so gut, Sirius, mein Lieber!“ ruft Mr Potter erfreut. „Ihr seid wirklich begabt!“

Remus macht einen Schritt neben ihn und auch er ruft: „Expecto Patronum!“

James und ich reißen erstaunt Augen, Mund und Ohren auf. Vor Remus erscheint sein Werwolf, sehr neblig, sehr milchig, aber eindeutig zu erkennen.

Nur Sekunden verharrt dieses Wesen von seinem Herren, bevor es wieder verschwindet. Orion faucht beleidigt und huscht auf den Schrank.

„Wow“, entfährt es James und mir gleichzeitig.

Moony schaut uns verdutzt an.

Er scheint selbst nicht mit einem solchen Erfolg gerechnet zu haben.

„Tolle Leistung, mein Junge“, ruft Mr Potter aus. „Es ist einfach genial, deinen schlimmsten Alptraum zu deinem stärksten Verbündeten zu machen.“

„An was hast du gedacht?“ platzt James heraus.

„An euch beide und an unsere Freundschaft. Das ist das größte Glück, dass ich mir vorstellen kann…“ meint er und seine Augen schimmern verdächtig.

Wir klopfen ihm auf die Schultern und sind ein wenig neidisch.
 

Heute bin ich mir sicher, dass der alte Potter damals seine guten Gründe hatte, uns so gewaltig zu unterstützen.

Er arbeitete im Ministerium für Magie und erfuhr dort Dinge, die nicht so leicht an die magische Öffentlichkeit drangen.

Er wollte uns alle Waffen in die Hände geben, die wir später vielleicht einmal brauchen würden und er wusste nicht, wieviel Zeit er noch dafür haben würde…
 

„Jetzt könnt ihr eine Weile alleine weiter üben“, meint er schließlich. „Ich bin unten und vergönne mir ein Pfeifchen, wenn ihr mich braucht.“

Mit einem freundlichen Winken verschwindet er durch die Tür und wir hören seine Schritte die Treppe hinunter klappern.

Wir stellen uns in einer Reihe nebeneinander auf und versuchen weiter, unseren Patronus zu rufen.

Orion und Schuhu beobachten uns skeptisch von den Schränken herab. Sie scheinen sich nicht ganz sicher zu sein, ob sie dem silbrigen Dunst zu nahe kommen wollen.

Wir schwitzen vor lauter Konzentration und auch Moony braucht ein paar Versuche, bevor sein Werwolf erneut erscheint.

Viel deutlicher und länger dieses Mal…

„Wow“, meint James. „Klasse Moony.“

Remus wird rot und verlegen.

„Es ist so eine Sache“, meint er leise. „Ich weis, dass mich der Patronus vor den Dementoren schützen soll, andererseits verabscheue ich den Werwolf…“

„Wie Dad schon gesagt hat“, erwidert James einfach. „Mach deinen schlimmsten Alptraum zu deinem besten Schutz.

So musst du denken, dann dürfte der Zauber öfter klappen.“

Remus nickt etwas bedrückt und versucht es erneut. Wieder erschein ein silberner Werwolf und gleitet durchs Zimmer.

Echt beeindruckend…

Wir versuchen es weiter und ich rufe mir das Gespräch mit Mrs Potter in den Sinn, wo sie mich als ihren Sohn bezeichnet hat.

„Expecto Patronum!“ und dieses Mal erscheint endlich mein Patronus vor mir.

Ein silbriger, bärenartiger Hund.

Er wirft den Kopf zurück und schreitet majestätisch um unsere Gruppe herum. Dann löst er sich in silbrigen Rauch auf. James starrt mich an und holt Luft, um etwas zu sagen.

Ich schüttle eindringlich den Kopf, denn mir ist sofort klar, dass er drauf und dran ist, unser Geheimnis zu verraten. Er holt nochmal tief Luft, dann wirft einen erschrockenen Blick auf Remus und nickt. Gott sei Dank, er hat sofort verstanden.

Um seine Verlegenheit zu überspielen ruft auch er „Expecto Patronum!“ und dieses Mal klappt es auch bei ihm. Ein silberner Hirsch erscheint und kantert lautlos durch den Raum, bevor auch er sich wieder in silbrigen Nebel auflöst.

Wir grinsen uns an, wie die Bekloppten und fangen an, schallend zu lachen.

Moony schaut uns etwas unsicher an, dann entschließt er sich, einfach mit zu lachen.

„An was hast du gedacht?“ frage ich James.

„An unsere Freundschaft“, meint er und zwinkert mir zu.

Er hat fast zwangsläufig an die Animagi gedacht, nachdem er Tatze gesehen hatte und was es für ein Spaß sein wird, mit Remus durch die Nacht zu streifen, wird mir augenblicklich klar.

Wir üben weiter und schon bald gelingt es uns, jedes Mal den Patronus zu rufen. James trabt erneut los, um seinen Dad zu holen.

Wir führen ihm stolz unsere Beschützer vor.

„Erstaunlich“, meint er kopfschüttelnd. „Ihr könnt wirklich Unglaubliches leisten, wenn ihr es euch in den Kopf setzt.“

Wir grinsen ihn alle drei an.

„Aber lasst es euch nicht zu Kopf steigen.

Ihr beherrscht den Zauber erst wirklich, wenn ihr ihn Angesichts eines Dementors ausführen könnt und wir können kaum einen hier in dieses Dachzimmer holen.“

Plötzlich zucke ich zusammen und habe einen glänzenden Einfall.

„Was ist mit einem Boggart, Sir?“ platze ich heraus. „Der nimmt doch die Gestalt dessen an, was wir am meisten fürchten…“

„Woher weist du, was ein Boggart macht?“ fragt er plötzlich scharf. „So weit ich mich erinnere, lernt man das erst im dritten Jahr.“

„Bei mir zu Hause lebt einer im Keller und ich habe ihm nur zu oft als Strafe Gesellschaft geleistet…“

Mr Potter schüttelt nachdenklich den Kopf.

„Ich bin froh, mein Junge, dass du die Ferien bei uns verbringst“, meint er entrüstet. „Nun, das mit dem Boggart ist eine gute Idee. Man kann ihn durchaus beeinflussen und ich kenne die Wirkung der Dementoren. Mal sehen, ob ich einen aus dem Ministerium schmuggeln kann, damit ihr üben könnt.“

Wir grinsen ihn aufgeregt an.

„Stark, Dad“, freut sich James.

„Nun, ob das ein Grund zur Freude ist, wird sich noch herausstellen, aber es könnte wirklich eine Möglichkeit sein, euch die richtige Anwendung des Patronus beizubringen.

Nun, Mrs Potter hat vorhin gemeint, der Regen hätte aufgehört und ihr sollt euch bis zur Abenddämmerung noch ein bisschen raus trollen. Also – ab mit euch!“
 

Wir verdrücken uns zum See und gehen noch ein bisschen Schwimmen.

Die Bäume haben den meisten Regen vom Ufer abgehalten und es ist fast trocken. Auch das Wasser ist nicht viel kälter geworden.

Wir ziehen uns aus - dieses Mal haben wir Badehosen dabei – und gehen einfach ins Wasser. Wir schwimmen über den See, ohne rum zu spinnen und entspannen uns bei diesen gleichmäßigen Bewegungen.

Unsere angespannten Muskeln werden locker und die Aufregung des Tages flaut ab. Die magische Energie, die wir verbraucht haben, erneuert sich und wir fühlen uns ausgesprochen wohl.

Ich weis, dass die beiden anderen genauso empfinden, weil wir entsprechende Bemerkungen wechseln.

Als wir wieder dort angekommen sind, wo unsere Kleidung liegt, steigen wir aus dem Wasser und legen uns auf die Handtücher.

„Habt ihr zwei noch Lust auf ein bisschen körperliches Training?“ fragt Moony.

„Yeah“, rufen wir gleichzeitig und springen erwartungsvoll auf.

„Also“, meint Moony. „Als erstes müsst ihr lernen, richtig zu fallen, ohne euch zu verletzen.“

Er steht auf, springt mit einem Satz zur Seite, kommt am Boden auf, rollt sich ab und ist schneller wieder auf den Beinen, als wir überhaupt begreifen können, was er da getan hat – es ist eine einzige fließende Bewegung...

„Wow“, stößt James hervor. „Waren das Werwolf Reflexe?“

„Nee, nicht nur“, erwidert Remus. „Das kann jeder eigentlich lernen, der nicht so tollpatschig ist wie Peter.“

Die nächsten Stunden verbringen James und ich damit, uns zu Boden zu werfen und wieder auf die Beine zu kommen, ohne uns zu sehr weh zu tun.

Remus gibt uns Ratschläge.

Als wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen, können wir beide wirklich fallen, ohne uns zu verletzen. Allerdings sehen wir aus wie Schlammwühler, da wir in der Badehose geübt haben.

„Wir sollten besser noch eine Runde schwimmen“, meint James. „Wenn Mum uns so sieht, kriegt sie Schreikrämpfe.“

Lachend laufen wir in den See und veranstalten eine gewaltige Wasserschlacht. Schließlich sind wir noch Jungs und wollen unseren Spaß haben.

Wobei ich nicht behaupten möchte, dass unsere

Übungen keinen gemacht hätten…
 

Wir verbringen die folgende Woche, wie diesen Tag. Magische Übungen bis zum Mittagessen und die Nachmittage am See mit dem körperlichen Training, das Moony sich ausgedacht hat.

Mit der Zeit werden wir auch dabei richtig gut.

Er zeigt uns, wie man sich richtig duckt und ausweicht, wie man die Körperkraft des Gegners gegen ihn einsetzt.

„Damit könnt ihr jemand aus dem Gleichgewicht bringen, der wesentlich größer ist als ihr“, erklärt er.

„Woher weist du das alles?“ fragt James. „Ich dachte, deine Mum hätte dir verboten, damit weiter zu machen?“

„Nur im Haus. Ich habe auf unserem Hof geübt“, grinst Moony. „Das Buch hat mein Dad wohl eher zufällig erwischt und ihm war wohl nicht klar, was da alles drinstand.

Der Titel war Selbstverteidigung leicht gemacht und ich habe es schon vor Jahren auswendig gelernt.

Außerdem war es ein guter Ausgleich zu der Anstrengung, ein Werwolf zu sein.“

„Ein Ausgleich?“ frage ich. „Ich dachte der Werwolf kostet dich jede Menge Kraft?“

„Das schon, aber zu Neumond, habe ich fast zuviel davon, dann hilft es mir, diese Übungen zu machen“, erwidert er. „Habt ihr noch Lust oder gehen wir schwimmen?“

„Schwimmen!“ beschließen wir einstimmig.

Der Boggart
 

Schon am nächsten Wochenende kommt Mr Potter mit einem Boggart daher.

Dieser hat sich in einer alten Standuhr eine Heimstadt gesucht und wir helfen James Vater das Ding auf den Dachboden zu bringen.

„Also“, setzt er an, „ein Boggart ist, wie ihr schon wisst, ein Gestaltenwandler.

Wir werden so verfahren, dass ich seine Aufmerksamkeit auf mich ziehen werde und versuche, ihn dazu zu bringen, dass er sich in einen Dementor verwandelt. Ihr könnt dann euren Patronus an ihm ausprobieren.“

Wir grinsen ihn aufgeregt an und nicken wild.

Mr Potter öffnet die Tür der Standuhr und klatscht in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Kreatur zu erregen. Es gelingt, wie geplant und der Boggart wird zum Dementor.

Womit wir jedoch nicht gerechnet haben, ist die Tatsache, welche bedrohliche Ausstrahlung ein solches Wesen hat.

Es ist beängstigend, was geschieht, wenn ein Dementor im Raum erscheint:

Zuerst wird es eisig kalt und dunkel.

So dunkel, dass man die Hand nicht mehr vor Augen sehen kann und so kalt, dass einem der Atem in den Lungen gefriert. Dann kommt eine grausige Woge, wie von einem gefrorenen Wasserfall auf einem zu und saugt jeden fröhlichen Gedanken aus einem heraus.

Man sieht, hört und fühlt die schrecklichsten Dinge, die man je erlebt hat.

Es fällt einem schwer Luft zu holen, man ist wie gelähmt und man kann kaum einen klaren Gedanken fassen…

Der Auftritt des falschen Dementors scheint ewig zu dauern, bis ich die Stimme von Mr Potter höre, die „Riddikulus!“ ruft und den Boggart dazu bringt, wieder in seiner Standuhr zu verschwinden.

Wir drei Jungs werfen uns entsetzte Blicke zu, keuchen erschrocken und der kalte Schweiß steht uns auf der Stirn.

„Wow, Dad“, murmelt James. „Das war jetzt echt starker Tobak.“

Wir nicken zustimmend zu diesen Worten.

„Ihr habt jetzt also einen recht genauen Eindruck davon gewonnen, was ein Dementor mit dem Bewusstsein eines Menschen anstellt.

Man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.

Wollt ihr es nochmal versuchen?“

Wir werfen uns erneut fragende Blicke zu. Dann sagen wir wie aus einem Mund: „Ja!“

Wieder öffnet James Vater die Tür der Standuhr und heraus kommt erneut die bedrohliche Gestalt.

Sie trägt eine so dunkelgraue Kutte, dass diese fast schwarz zu sein scheint. Man sieht kein Gesicht, denn der ganze Kopf ist von einer Kapuze bedeckt.

Man hört nur den keuchenden, rasselnden Atem, der die ganze Luft im Raum zu verschlingen scheint.

Das Wesen ist fast drei Meter groß und man kann nichts von seinem Körper sehen, alles wird von dieser Kutte verborgen. Plötzlich schiebt sich eine schleimige, tot-graue Hand aus dem Ärmel des Umhangs und richtet sich auf unsere Gruppe zitternder Jungen.

Die Kreatur kommt auf uns zu. Keiner unserer Gedanken leitet eine Verwandlung des Boggarts ein, denn das, was wir im Moment am meisten fürchten, ist genau dieser Dementor.

Gleichzeitig heben wir unsere Zauberstäbe und krächzen in unterschiedlichen Tonlagen und Lautstärken: „Expecto Patronum!“

Mit sehr mäßigem Erfolg.

Nur schwache silbrige Dunstwölkchen schießen aus unseren Stäben und die Gestalt kommt ungehindert weiter auf uns zu. Es lässt sich kein froher Gedanke in meinen Geist rufen, nur Angst, Hoffnungslosigkeit und Trauer beherrschen meine Gedanken.

Nochmals keuche ich „Expecto Patronum!“ doch der Erfolg ist noch geringer als beim ersten Mal…
 

Als ich wieder etwas sehen kann, liege ich am Boden und schluchze. Neben mir geht es Remus und James auch nicht besser.

Mr Potter ragt über uns auf.

„Geht’s wieder Jungs?“ fragt er.

Wir rappeln uns benommen auf und starren verlegen in den Boden.

„Macht euch keine Gedanken darüber, dass ihr in Ohnmacht gefallen seid. Ich habe schon gestandene Magier gesehen, die zusammen gebrochen sind, als ein Dementor auf sie zukam.“

Er bringt eine gewaltige Tafel Schokolade zum Vorschein und teilt Stücke davon an uns aus.

„Das beste Mittel nach einem solchen Angriff“, meint er. „Esst das Zeug, es wird euch gut tun.“

Wir kauen auf den Riegeln herum und zumindest aus meinem Magen schwindet die grausame Kälte, die die Kreatur dort hinterlassen hat.

An den Gesichtern meiner Freunde kann ich erkennen, dass es auch ihnen wieder besser geht.

„Nun, ruht euch ein paar Minuten aus, dann können wir es nochmal probieren, wenn ihr es wollt“, sagt Mr Potter und wirft prüfende Blicke auf uns.

Wir stehen nahezu gleichzeitig auf. Es sieht so aus, als wolle sich keiner von uns den Anschein von Zurückhaltung oder gar Angst geben.

Doch ich muss zugeben: Ich habe Angst!

Andererseits ist es mir jedoch lieber, jetzt unter kontrollierten Bedingungen üben zu können, als später vor einem echten Dementor zu stehen und dann nicht zu wissen, wie ich mich verteidigen soll.

Meine beiden Freunde scheinen meine Gedanken zu teilen.

„Nochmal, Dad!“ krächzt James und wir werfen Mr Potter bestätigende Blicke zu.

Nach einem weiteren prüfenden Blick öffnet er wieder die Uhr.

Wir stehen Schulter an Schulter und versichern uns der Nähe unserer Freunde.

„Keiner von uns ist alleine“, murmelt Remus. „Wir sind zu dritt und wir sind Freunde. Das ist ein glücklicher Gedanke, aber das ist auch eine Tatsache.

Er kann uns diesen Gedanken nicht nehmen, denn es ist keine blose Vorstellung, sondern eine fundamentale Tatsache. Behaltet das einfach im Kopf.“

Ich höre James bestätigend brummen und flüstere leise „Ja!“

Remus hat Recht.

Unsere Freundschaft ist eine unabänderliche Tatsache und das gibt uns die notwendige Kraft.

Die unheilvolle Kreatur gleitet drohend auf uns zu. Wir heben unsere Stäbe und rufen entschlossen;

„Expecto Patronum!“

Und dieses Mal gelingt der Zauber. Drei silbrige Wesen springen regelrecht aus unseren Stäben:

Ein Hirsch, ein Werwolf, ein gewaltiger Hund und sie stürmen auf den Boggart-Dementor zu.

Der hält inne, verharrt einen Lidschlag lang, dann zieht er sich eilig in seine Standuhr zurück und wir jubeln und lachen.

„Großartig!“ ruft Mr Potter erstaunt und erfreut. „Ihr habt eure Kräfte vereint und euch gegenseitig Unterstützung gewährt.“

„Nochmal, Dad“, erwidert James. „Dieses Mal aber jeder für sich alleine.“

„Ich glaube, das verschieben wir auf Morgen.

Ihr solltet euch erst einmal erholen. Geht raus, geht schwimmen oder fliegen. Allzu viel auf einmal kann euch schaden und ihr habt in kürzester Zeit einen überwältigenden Erfolg erzielt. Wie ich euch schon gesagt habe, gibt es eine Menge erwachsene Zauberer, die diese Magie nie meistern konnten. Es ist eine wirklich außerordentliche Leistung, die ihr heute erbracht habt. Wenn meine Frau von diesen Übungen erfährt, reißt sie mir den Kopf ab. Ihr solltet das besser für euch behalten.

Und jetzt raus mit euch!“

Wir gehorchen ihm und trollen uns zum See.
 

„Das war stark, was du zu uns gesagt hast, Moony“, meint James, als wir träge im Schatten der alten Weiden liegen.

„Yeah“, stimme ich zu. „Du hast immer so klasse Gedanken, Remus.“

„Ich habe es euch beiden schon oft gesagt und sage es wieder: Ihr seid meine Freunde und das bedeutet mir alles - nicht einfach nur ein froher Gedanke, sondern schlicht und ergreifend die Wahrheit…“

„Mensch, Moony, wir sind deine Freunde“, platzt es aus mir heraus und James Fuß stößt gegen mein Bein. Er hat Recht, ich war kurz davor, mich zu verplappern.

„Klar, Remus, wenn du nicht da bist, fehlt uns was“, fügt James an.

Moony grinst uns an, sein übliches schiefes Grinsen, doch dieses Mal hat es einen teils glücklichen, teil sehnsüchtigen Charakter.

„Ich habe keine richtigen Worte dafür, was es mir bedeutet, mit euch beiden zusammen sein zu können“, meint er leise. „Ich hatte noch nie zuvor Freunde, keinen zum Reden, keinen zum Abhängen.

Ich war immer nur alleine.

Ich hatte immer so viele tolle Ideen, was ich unternehmen könnte, aber ohne Freunde ging das nicht richtig. Und wenn ich doch etwas unternommen habe, dann hat es bei weitem nicht so viel Spaß gemacht, wie es das jetzt tut, wenn ich mit euch rum ziehen kann…

Aber das ist es nicht allein. Es ist ein so großes, gutes Gefühl in mir. Eine Wärme…“

„Schon gut, Moony“, meine ich. „Du bedeutest mir genau so viel und ich denke, James empfindet genau so.“

„Yeah“, erwidert James. „Du bist unser bester Freund. Das kannst du mir glauben…“

Dieses Mal muß ich James treten, denn jetzt ist er kurz davor, sich zu verplappern.

„Ich kann nicht mehr“, murmelt James. „Wenn ich es nicht sage, platze ich…“

„Mir steckt es auch wie ein Klos in Hals…“ gebe ich leise zurück.

„Von was redet ihr?“ fragt Remus.

„Großes Geheimnis“, grinst James schief.

„Ganz großes Geheimnis“, stimme ich zu.

„Wollt ihr es spannend machen, oder traut ihr mir nicht?“ will er wissen.

„Du“, sagt James und schaut mich an.

„Seit wir wissen, dass du ein Werwolf bist, haben wir einen Plan gefasst“, fange ich an zu erklären.

„Einen recht tollkühnen Plan“, setzt James fort. „Es wissen nur noch zwei weitere Personen davon. Peter und mein Dad.“

„Jetzt sagt schon, um was geht es?“ drängt Moony.

James und ich grinsen uns an. Es macht Spaß, Moony zu triezen und es spannend zu machen.

„Animagi“, flüstern wir geheimnisvoll im Chor.

„Animagi? Was soll das jetzt wieder heißen – Animagi?“

„Wir üben schon seit über einem Jahr Verwandlungen“, beginnt James. „Wir sind gar nicht schlecht.“

„Aber wir sind noch nicht so weit“, füge ich an. „Ich schätze, es wird auch mindestens noch ein Jahr dauern, bis wir es schaffen…

„Insbesondere weil auch Peter mitmachen will“, grummelt James.

„Aber … aber … aber, warum habt ihr mir nichts davon gesagt?“ stammelt Remus.

„Mehrere Gründe“, erwidere ich. „Und keiner hat damit zu tun, dass wir dir nicht vertrauen würden.“

„Welche Gründe?“ flüstert er.

„Wir wissen nicht sicher, ob es klappen wird“, meint James.

„Und wenn wir mit dir davon reden und du freust dich – wir wollen ja zu Animagi werden, damit wir dich als Werwolf begleiten können – und dann schaffen wir es nicht…“ versuche ich zu erklären.

„Wir wollten verhindern, dass du dann schrecklich enttäuscht bist“, spricht James weiter.

„Wir haben uns Sorgen darüber gemacht, dass … dass du dir dann was antun könntest“, flüstere ich.

Die Gefühle, die bei diesen Worten über Moonys Gesicht ziehen, sind unglaublich.

Hoffnung, Freude, Zuneigung und Unglauben.

Plötzlich stehen Tränen in seinen Augen.

„Das wollt ihr wirklich für mich tun?“ schluckt er hart.

„Yeah“, antworten wir gleichzeitig.

„Versteh doch, Remus“, murmle ich, setze mich neben ihn und lege meinen Arm um seine zuckenden Schultern, „wir sind genau so sehr deine Freunde, wie du der unsere.“

„Yeah“, meint James, setzt sich an seine andere Seite und legt ebenfalls den Arm um ihn. „Einfach nur Freunde und Freunde halten nun mal zusammen…“

Leise beginnt Moony erneut zu sprechen.

„Als ihr mich damals in der Heulenden Hütte aufgestöbert habt, hatte ich panische Angst. Einmal davor, euch zu verletzen.

Zum anderen aber, dass ich eure Freundschaft verliere, nun, da ihr mein Geheimnis kennt.

Dann habt ihr gesagt, dass ihr es einfach cool findet, mit einem Werwolf abzuhängen. Ich konnte das gar nicht verstehen, war aber unendlich froh darüber.

Und jetzt wollt ihr das für mich tun. Das ist mehr, als ich je verdient habe.“

Er hält seinen Kopf gesenkt und seine Tränen tropfen auf seine nackten Oberschenkel.

„Ey, Moony, wein doch nicht“, murmle ich und klopfe ihm auf die Schulter. „Ist doch alles OK.“

„Danke“, murmelt er.

Ich merke, dass er aufstehen will und lasse ihn los.

James tut das Selbe. Remus schaut uns beiden tief in die Augen und sein schiefes Grinsen zuckt erneut

über sein nasses Gesicht.

„Gehen wir schwimmen. Ich muss mich jetzt einfach ein bisschen bewegen…“
 

Das tun wir auch, bis wir erschöpft regelrecht aus dem Wasser krabbeln.

Wir lassen uns keuchend auf unsere Handtücher fallen und bewegen uns mehrere Minuten lang überhaupt nicht mehr.

„Genug bewegt, Moony?“ fragt James, als er wieder richtig Luft bekommt.

„Im Augenblick schon“, gibt der zurück.

Remus ist aus demselben Grund ins Wasser gelaufen, wie ich damals nach meinem - doch etwas peinlichen - Gespräch mit James, wird mir klar.

Er wollte seine Verlegenheit überspielen. Ach Moony, Kumpel, wir mögen dich einfach und das ist doch nichts worüber man verlegen sein müsste…

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2006-08-03T11:22:51+00:00 03.08.2006 13:22
Drei geniale Jung-Zauberer und dann auch noch Kampfanleitung. Der alte Mr. Potter wußte wohl deutlich merh, als der Rest der Welt.
Kommt er eigentlich auch in den " richtigen" Büchern vor?


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