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Liebe...oder doch nicht?

(Puppyshipping)
von

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Die Kälte eines Drachen

Es war Abend und ein kalter Wind wehte durch die belebten Straßen New Yorks, stürmte der Freiheitsstatue entgegen und trieb ein paar Wellen voran, vorbei an dem Flatiron Building und dem Trump Tower, vorbei an einem kleinen Fenster.

Mit dem Rücken an die Fensterscheibe gelehnt strich sich ein junger blonder Mann durchs Haar und seufzte leicht. In der kleinen Wohnung in Brooklyn, das nur so von Ausländern wimmelte, in welcher sich der Blonde niedergelassen hatte, saß außerdem auf einer lederbezogener Couch der beste Freund des Blonden und ein brünetter Mann auf einem, ebenfalls mit Leder bezogenem, Sessel.

„Bist du dir sicher?“, zwei braune Augen schauten skeptisch in die Smaragdgrünen.

„Zweifelst du an meinem Informationsnetzwerk?“, der Brünette zog eine gespielt beleidigte Miene.

„Nein, Kato, wie könnte ich nur? Das Informationswerk der größten Tratschtante der Welt kann man doch gar nicht anzweifeln.“

Sarkasmus. Langsam fing er an, wie Seto zu reden…
 

Auf dem Gesicht des Braunhaarigen breitete sich ein Grinsen aus. „Scherz beiseite, du willst wirklich dort mit ihm reden? Nicht gerade der perfekteste Ort, obwohl es da sehr bequeme „Ruheräume“ gibt, aber die sind teuer und zu einem anderen Zweck…“, der Ältere stoppte und lies seinen Blick vorbei an Joey in die niemals schlafende Stadt gleiten. Seine Gedanken schienen abzuschweifen und seine smaragdgrünen Augen hatten einen träumerischen Glanz angenommen.
 

Joey musste zugeben, dass Kato wirklich schöne Augen hatte, in ihnen lag immer ein Lächeln, egal, was er gerade sagte. Ein Lächeln und diese unerschütterliche Ruhe. Nicht umsonst war der Brünette der beliebteste männliche Barkeeper der Kaiba-Bar gewesen, er war wirklich hübsch und konnte wahrscheinlich auch ganz gut verführen. Ihm galten immer die ganzen gierigen Blicke der Kundschaft, wenn er einen Drink rührte. Und jeder schmolz dahin bei dem zuckersüßen, aber falschem Lächeln des Besitzers diesen wunderschönen Körpers. Ja, mit diesem Lächeln, diesem Körper und seiner ganzen Ausstrahlung könnte der Brünette wirklich jeden haben.

Aber nichts konnte verführerischer sein als die zärtlich beherrschenden Berührungen Kaibas und diese kalten, blauen Augen. Sie sahen tief in seine Seele hinein, durchschauten jede seiner Lügen, jedes einzelne Wort, einfach alles. Dieser eiskalte Blick eines Drachen, der sogar die Dunkelheit durchdrang. Seto war wie ein Licht, nach dem er die Hand ausstreckte, wie ein verlorenes Kind im dunklen Wald und dem er hoffnungsvoll folgte. Einem trügerischen Irrlicht, welches ihn in einen Falle lockte. Wie konnte er je geglaubt haben, dass dieser stolze Drache ihn, einen Köter, mit einem warmen Blick anschauen würde?

Ebenso wie Kato zuvor, lies Joey seinen Blick nach draußen, der Argyle Road entlang, wandern.
 

Er war nur ein Spielzeug gewesen. Oder hasste ihn Seto so sehr, dass er ihn um jeden Preis zerbrechen wollte? Egal, ob es Hass oder Langweile war, es war keine Liebe… Verbittert presste der Blonde seine Lippen aneinander. Keine Liebe… Aber das wollte er aus seinem Mund hören! Aus diesem verdammten Mund, der ihn mit Küssen überschüttet hatte. Von diesem arroganten Mistkerl, der nicht genug Mut besaß ihm persönlich alles zu sagen! Der ihre gemeinsamen Nächte scheinbar einfach vergessen hatte!

Der Blonde presste seine Hände zusammen, drehte sich wieder um und starrte wütend seine Füße an.
 

Seto…

Ein Seufzer.

Nein, er würde ihn nie brechen! Niemals. Joey würde standhalten. Dieses sinnlose Gefühl namens Hoffnung, es war immer noch da… Setos Handlung war doch eigentlich eindeutig, also warum war es noch da?
 

„Ähm, Jungs?“

Yugi, der die ganze Zeit nur still da saß und die beiden jungen Männer betrachtete, die beide in ihren eigenen Welten waren, entschied sich nun doch sich zu Wort zu melden.

„Also, wisst ihr, so kommen wir nicht weiter…“

Langsam klärten sich die braunen und die smaragdgrünen Augenpaare auf. Sie kamen wieder zur Besinnung. Und in beiden dieser Augenpaare schien ein neues Feuer entfacht worden zu sein…

„Also, jeden Donnerstag kommt ein gewisser Seto Kaiba um 22.00 Uhr in die BB-Bar. Dank einem Bekannten, der dort arbeitet, kannst du rein. Das ist die exklusivste Bar New Yorks. Ohne meine Hilfe würdest du da nie auch nur einen Fuß setzten…“, Kato legte den Kopf schief und musterte abschätzend seinen Gegenüber. „…Und in diesen Klamotten erst recht nicht. Zumindest passen das Aussehen und die Größe. Du kannst meinen Anzug ausleihen. Ich bezweifle, dass du so was besitzt…“ Kato grinste den Blonden frech an, er wartete auf den üblichen Widerspruch, auf ein Wortgefecht und starrte gespannt seinen Gegenüber an. Doch Joey blieb still. Schließlich zierte wirklich kein Anzug seinen Besitz. Aber das war es nicht, so was hätte ihn normalerweise nicht dran gehindert contra zu geben. Nein, er wollte es einfach nicht mehr. Diese Streitereien erinnerten ihn immer an Seto. Daran, wie es früher war, vor dem Unfall. Damals hatte er nie viel über den Firmenchef nachgedacht. Er genoss es einfach. Diese verbalen Gefechte, die wütenden, tödlichen und doch amüsierten Blicke.

Es war wie ein Kartenhaus, welches er unbewusst jahrelang mit viel Mühen aufbaute. Ein Kartenhaus, dessen Grund dieses eine Gefühl war. Wie töricht… Aber es war jetzt egal, die heile Welt existierte schon lange nicht mehr für ihn. Er wollte jetzt nicht aufgeben, er würde kämpfen! Für sich selbst… Joey richtete seinen Blick auf und schaute in die violetten Augen seines besten Freundes, die ihm Mut zusprachen. Er ließ seinen Blick gleiten und traf auf dieses beruhigende Smaragdgrün.

„Danke…“

Wie lange war es jetzt her, seit er das letzte Mal so ehrlich gelächelt hatte?

Ja, er lächelte jetzt. Ein trauriges, aber ehrliches Lächeln.

„Danke… euch beiden… denn ohne euch…“

Ein schwerer Seufzer entwich Yugi.

„Kaiba hat wirklich mal einen Arschtritt verdient…“

Zwei verblüffte Augenpaare schauten ungläubig zu dem Kleinen.

„Und das sagst ausgerechnet du, Yugi? Wäre wohl eher mein Text…“

Während er diese Wörter sprach, wurde Joeys Gesicht wieder ernster.

„Ich glaube es wird langsam Zeit, heute ist ja ein Donnerstag.“
 

Nun stand er da und lehnte sich leicht an die Theke.

„Noch einen Bloody Mary, bitte.“

„Kato hat zwar gesagt, ich soll mich um dich kümmern, deswegen kriegst du ja auch die Drinks umsonst, aber ich dachte, du wolltest mit jemanden reden. Das ist schon dein Dritter. Ich bezweifle, dass du nach einer halben Stunde noch ansprechbar bist, wenn du so weiter machst.“

Unruhig rutsche der Wartende hin und her auf seinem Stuhl.

„Ich habe das Warten satt, ich hätte wirklich nicht eine Stunde zu früh kommen sollen… Wie spät ist es jetzt?“

Der dem Aussehen nach sechsundzwanzigjährige Barkeeper warf eine flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr, während er den Bloody Mary mixte.

„Genau zehn.“ Der schlanke Blonde warf einen erwartungsvollen Blick zur Eingangshalle. Kaiba war doch immer überpünktlich. Also müsste er jetzt… Sein Herz setzte aus. Dieser Anblick raubte ihm den Atem. Die Gefühle überschlugen sich in ihm, als Joey den neu eingetroffenen Gast erblickte.
 

Neu lackierte schwarze Stiefel. Ein langer, offener, schwarzer Mantel, in ihm ein schlanker Körper in einem eleganten, ebenso schwarzen, figurbetontem Anzug, aus dem der Kragen eines hellblauen Hemdes heraus stach. Den Anzug zierte eine schlichte silberne Kette, einfach, aber elegant. Einzelne Strähnen im Gesicht. Und dieser verführerisch grausame Blick, diese eiskalten, blauen Augen. Augen, die jeden fesselten. Die Augen eines Drachen, eines überlegenen Geschöpfes.

Dieser Mann konnte sicherlich nicht Lieben. Er verführte, verdarb und zog einen langsam noch tiefer in die Dunkelheit, wie eine Droge, wie ein Gift… Seid wann sah Seto so gut aus? Krampfhaft umklammerte der Blonde das Glas mit dem Bloody Mary.

Ein kleiner Schmerz machte sich breit in Joeys Brust. So als ob zuerst eine Nadel zustach, dann immer mehr, bis es tausend waren. Tausend kleine Nadeln, die sein Herz durchbohrten, es bluten ließen… aber wieso? Schmerzte es so sehr Seto wiederzusehen? Sehen, dass es ihm egal war, dass Joey nicht mehr neben ihm schritt? Diese Blicke, die auf Seto gerichtet waren zu sehen? Sehen, wie ihn alle begehrten? Alle, ob weiblich, oder männlich, egal ob schwul oder nicht, jeder sah ihn mit diesem begehrenden Blick an. Sie hatten Angst vor ihm, verspürten Respekt und doch wollten sie ihn. Auf die unmoralischste Art und Weise. Und keiner von ihnen konnte es, niemand konnte diese verachtende Aura überbrücken. War das Eifersucht? Denn auch er konnte diesem Drachen nicht erreichen, obwohl er ihm so nahe gewesen war. Der Griff um den Bloody Marry wurde stärker, so stark, dass es schon wehtat. Egal, was es war, es machte Joey verrückt. Er wollte es nicht spüren, er wollte seinen Blick abwenden, doch es ging nicht.
 

Beherrschend schritt Seto vorüber ohne seinen Blick auf irgendjemanden zu richten, so als ob es hier niemanden gäbe, und verschwand hinter einer der roten Türen am anderen Ende der Bar.

Keiner verlor ein Wort. Sie alle konnten es spüren. Diese Macht, die er ausstrahlte, ihre eigene Hilflosigkeit und Unterlegenheit. Der Blonde presste seine Hand stark ans Herz und flüsterte nur leise: „Seto…“

„Du willst also mit Seto Kaiba reden?“

Der Blonde antwortete nicht, er nahm seinen Bloody Mary und nippte dran. Erst als das Glas leer war, fasste er sich und steuerte entschlossen auf die rote Tür zu.

„Nein! Da ist…“

Die Stimme des Barkeepers nicht hörend legte der Blonde seine Hand auf die Türklinke. War er bereit? Ja, jetzt gab es kein zurück mehr. Er musste es jetzt wissen. Er würde nicht zerbrechen…

Seine Hand drückte entschlossen die Klinke runter. Die Tür gab nach und Joey machte einen kleinen Schritt in den halbdunklen Raum.
 

Er stockte.

Die Dunkelheit schlang wieder ihre Arme um ihn.

Es war so kalt.

So kalt und dunkel.

Zu Eis erstarrt.

Sein Herz stoppte.
 

„Du könntest wenigstens abschließen.“

„Und du könntest wenigstens anklopfen.“

„Entschuldigung.“

„Manieren sind wohl wirklich nicht dein Ding.“

„Wird nicht wieder vorkommen…“

Leere. Ausdrucksloser Gesichtsausdruck. Kalte Stimme. Nicht einmal Verwunderung.
 

Der Hund senkte leicht den Kopf und machte einen Schritt zurück.

°Standhalten… Nicht… Erst, wenn ich draußen bin…. Dann… Nur dann

ist das Ende da…°

Langsam schloss er die Tür vor ihm und ließ die Klinke los.

Die Bilder brannten sich in sein Gehirn ein.

Ein nackter Seto.

Auf einem schwarzen Lacken.

Sein Arm um einen blonden Jungen gelegt.

Die Lippen auf den Lippen dieses Jungen.

Das Lösen der Lippen.

Dieser eigenwillige Blick des Jungen.

Eine Katze. Kein Hund.

Und dieser kalte Blick eines Drachen.

Gefühllos.

Mit einem Hauch brach es zusammen.

Die Karten lagen nur noch verstreut da.

Endlich wurden sie aufgedeckt.

Nun verschwanden sie langsam in der Dunkelheit.

Ihnen wurde der Boden weggerissen.
 

Ohne zu sehen wohin, rannte er davon, er wollte nicht länger neben dieser Tür bleiben, wollte so weit wie möglich weg. Weg von den Scherben seins Herzens. Er spürte Arme, die versuchten ihn festzuhalten. Er hatte keine Mühe sie loszuwerden. Er wollte weg.
 

Er hätte es wissen müssen.

Kein Haus konnte auf einem Grund stehen, der aus Hoffnung bestand.

Hoffnung- was für ein trügerisches und hinterlistiges Gefühl.

Schmerz.

Alles war zerbrochen.

Alles war dunkel.

Und die Splitter bohrten sich immer tiefer rein.

Es blutete.

Das Herz verblutete.

Rote Tränen.

Er rannte, er wusste nicht wohin, einfach weg. Weg von den Bildern, weg von

diesen Augen. Aber er konnte ihnen nicht entfliehen. Sie holten ihn ein. Sie

fesselten ihn. Brannten.

Es war zu spät.

Er kehrte zurück in die Dunkelheit.

Da war sein Platz.

Tränen über Tränen.

Und kein Sinn darin.

Sie hatten ihre heilende Kraft verloren.
 

Er sank zusammen. Irgendwo in der Dunkelheit.

Sein Blick verlor jeglichen Ausdruck.

Leere. Nur Leere war noch da.
 

Nun war er doch zerbrochen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Taiet-Fiona-Dai
2007-09-17T21:13:30+00:00 17.09.2007 23:13
geil! ^^ ich finde es echt geil XDDDDDD
Von:  TyKa
2007-04-14T12:29:34+00:00 14.04.2007 14:29
*wasserfälle heul* WARUM???
mein armes joey-lein *snif* *seto hau* sei sofort lieb zu joey du drache
^-^
aber dieses Pitel ist geilo geworden
Von: abgemeldet
2007-04-13T12:19:53+00:00 13.04.2007 14:19
hey,
mir gefällt der schreibstil am ende,
aber ich finde den anderen immer noch besser!
aber ich frag mich immer noch,
warum kaiba das macht...
bitte schreib schnell weiter,
lg kim
Von:  Adrijana
2007-04-13T09:37:45+00:00 13.04.2007 11:37
muha
ich glaub ich bin hier die einziege, die sich darüber freut, dass joey leidet ._.'
nja egal, ich steh dazu <333
dann schreib ma schnell weiter, ne ;3

hdggdl adri

p.s. lass joey noch mehr leiden *muahahahahahahaaaa....*
Von:  -keksdose-
2007-04-13T08:32:15+00:00 13.04.2007 10:32
*schnüffel,schnief* er tut mir soo leid TT
aber das kapi is super^^ ganz schnelle weiter schreiben, biiitteeee! XD
lg -keksdose-
Von:  angelwater
2007-04-13T07:41:29+00:00 13.04.2007 09:41
erst mal danke das du mir bescheid gesagt hast :)
armer joey, er hat es echt nicht verdient.
der schreibstil am ende ist erigentlich ziemlich gut und er gefällt mir.
schreib schnell weiter!

angelwater
Von:  Ryubi
2007-04-13T00:19:32+00:00 13.04.2007 02:19
Q.Q *sniff* wie konnte er nur *flenn* seto is doof....
also zu deiner frage, ich mochte den schreibstil am ende, hat sowas ähm bildhaftiges an sich? keine ahnung aber es gefällt mir. ich bin gespannt wie das ganze ausgeht, wobei ich inzwischen schon tendiere zu denken es wird ein drama, naja ich heb ma meine hoffnung noch auf un versuch sie auch zu behalten *sniff*
warte sehnlichst aufs nächste kapitel
hdgdl Lisa *knuddel*


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